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Bis(s) - zum Ende unseres Daseins

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Bis(s) - zum Ende unseres Daseins - Seite 7 Empty Re: Bis(s) - zum Ende unseres Daseins

Beitrag  Alice02 Di 14 Jul 2009, 21:23

Zwischenzeitlich hatte Edward sich wieder auf dem Bett zurückgelegt.
Ich legte mich dazu und kuschelte mich in seinen Arm. Schweigend lagen wir nebeneinander und genossen die Stille.
Ich versuchte es, alle Fragen aus meinem Kopf zu verdrängen, auf die ich noch keine Antwort erhalten hatte.
Edward sah mich an und lächelte.
„Was ist?“, fragte ich ebenfalls lächelnd und sah ihm in die Augen.
„Mein Engel“, antwortete er nur. Er drehte sich weiter zu mir und strich mir die Haare aus dem Gesicht.
Er küsste mich. Erst so sanft wie vorher. Dann wurden unsere Küsse schnell fordernder.
Er streifte mir die Bluse ab, welche ich trug und warf sie auf den Boden. Er begann mich sanft zu streicheln.
Ein wundervolles Kribbeln breitete sich in meinem Körper aus. Ich konnte nicht anders, als ihm sein T-Shirt vom Leib zu reißen.
Er öffnete gekonnt meinen BH und warf ihn ebenfalls auf den Boden.
Sanft massierte er meine Brüste, bevor er sie schließlich mit seiner Zunge verwöhnte.
Das Kribbeln in mir wurde immer stärker.
Ich wollte ihn ganz – jetzt in diesem Moment. Mir war alles um mich herum egal.
Er verwöhnte meinen gesamten Körper mit seinen zärtlichen Küssen. Ich wurde immer erregter und spürte, dass auch er mehr wollte als nur die Küsse.
„Bitte Edward“, stöhnte ich und streckte ihm meinen Körper entgegen.
Er ging sofort auf meinen Wunsch ein. Er streifte mir auch noch den Rock und meinen Slip ab.
Mein Gehirn setzte vollkommen aus, als er mich jetzt wirklich überall mit seiner Zunge verwöhnte.
Ich stöhnte und krallte mich in seinen Haaren fest. Meine Erregung war fast nicht mehr zu bändigen.
Irgendwie schaffte ich es, auch ihn von seinen restlichen Kleidungsstücken zu befreien.
Mein stöhnen wurde immer stärker. Sicherlich konnten es alle anderen hören. Aber mir war es in diesem Moment ganz egal was sie dachten. Ich wollte Edward. Jetzt.
Seine Erregung wurde auch immer stärker. Er versuchte es, sich zusammenzureißen. Das ich an seinem Ohrläppchen knabberte, während er mich immer noch mit seiner Zunge verwöhnte, machte es nicht unbedingt leichter für ihn. Jedoch genoss er es. Denn auch er stöhnte und ich spürte seine Erregung.
Schließlich drang er sanft in mich ein. Ich stöhnte auf und erwiderte jede seiner Bewegungen.
Ich wurde immer lauter und auch Edward war alles andere als still.
Alles was ich so vermisst hatte – wirklich alles – bekam ich jetzt in dieser einen Nacht.
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Beitrag  Alice02 Di 14 Jul 2009, 22:31

Der Morgen kam schneller als mir lieb war. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte diese Nacht niemals ein Ende gefunden.
So sehr, wie ich die Ewigkeit am Tag zuvor gehasst hatte, so sehr liebte ich sie jetzt.
Keine Minute während der letzten Nacht, hatte ich meiner Schlaflosigkeit nachgetrauert. Jede Minute die ich schlafend verbracht hätte, wäre eine verschenkte Minute gewesen.
Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster auf unsere Gesichter.
Die Sonne schien noch mehr zu strahlen, als die Tage zuvor.
Ich kuschelte mich wieder etwas enger an Edward. Ich hatte absolut keine Lust, das Bett zu verlassen. Er scheinbar auch nicht, denn er zog mich so eng wie möglich an sich.
Ich genoss es, dass er meinen immer noch nackten Körper streichelte.
Plötzlich lachte Edward ganz unvermittelt los. Ich drehte mich um, damit ich sein Gesicht sehen konnte.
„Was ist?“, fragte ich erstaunt.
Er schüttelte lachend den Kopf.
„Edward, könntest du bitte aufhören über mich zu lachen. Warum auch immer.“
„Ich lache doch nicht über dich, Herzchen“, sagte er.
„Sondern?“
„Sondern über Emmett.“
Aha. Emmett´s Gedanken. Ich hätte es mir ja fast schon denken können.
„Wolltest du die Gedanken deiner Familie nicht eigentlich ausblenden?“, fragte ich und drehte mich soweit um, dass ich auf seinem nackten Oberkörper lag. Ich sah ihm grinsend in die Augen.
„Bella, wenn er so laut denkt, ist das absolut unmöglich.“
Er lachte immer noch. „Sag deinem Schwager doch einmal, er soll in Zukunft etwas leiser denken.“ Er gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze und grinste.
„Was hat er denn gedacht?“, fragte ich, obwohl ich es mir eigentlich schon denken konnte.
„Das Thema hatten wir schon. Die Gedanken meiner Geschwister werde ich dir nicht verraten“, sagte er grinsend zu mir.
Ich sah ihn beleidigt an.
„Das ist gemein. Du weißt worauf du dich gefasst machen musst und ich nicht.“
„Das schaffst du schon. Du kennst Emmett doch – lass ihm seinen Spaß.“
„Seinen Spaß“, grummelte ich vor mich hin.
Edward lachte und drückte mich fest an sich.
Die Sonne strahlte immer heller zum Fenster herein. Ich sah auf die Uhr. Es war mittlerweile neun Uhr geworden.
„Bella, wir sollten langsam mal aufstehen“, sagte Edward leise zu mir.
„Warum?“ Ich sah ihn verwundert an. Mir fiel kein Grund ein, der mich dazu bewegen sollte, dass Bett zu verlassen.
„Weil Emmett sonst früher oder später hier im Zimmer steht“, antwortete er mir lachend.
„Was gibt es denn daran bitte schon wieder zu lachen?“, fragte ich ihn vorwurfsvoll.
Er gab mir keine Antwort und hörte nicht auf mit dem Gelächter.
Ich nahm ein Kissen und warf damit nach ihm.
„Na warte“, sagte er grinsend und warf das Kissen zurück.
Kichernd wie kleine Kinder begannen wir eine Kissenschlacht, bis die Federn im ganzen Zimmer verteilt waren. So viel Spaß hatte ich lange nicht mehr gehabt.
Ich bekam gar nicht mit, dass sich die Tür öffnete. Ich sah nur plötzlich Alice grinsend vor unserem Bett stehen.
Schnell zogen wir die Decke über uns.
Alice sah glücklich und zufrieden aus.
„Ich wollte nur mal nachsehen was hier los ist. Mal sehen, ob ihr mein Schloss stehen lasst. Ich …“, plapperte sie wild drauflos.
„Alice“, unterbrach Edward sie.
„Ja?“ Sie schaute ihn verwundert an. Sie wurde nicht gern unterbrochen.
„Raus!“, befahl er ihr.
„Okay, okay. Ich bin ja schon weg“, sagte sie und ging beleidigt davon.
An der Tür drehte sie sich noch einmal zu uns um. Grinsend sagte sie:
„Viel Spaß noch.“
Edward warf mit einem Kissen nach ihr.
Sie hatte die Tür aber schnell genug hinter sich geschlossen, sodass sie das Kissen nicht mehr traf.
Wir sahen uns an und Edward grinste wieder.
„Diese kleine Nervensäge“, sagte er und zupfte mir zwei Federn von der Kissenschlacht aus meinen Haaren.
„Ich habe dich so vermisst Bella“, flüsterte er.
Ich verstand ihn klar und deutlich.
Er wand seine Augen keinen Millimeter von meinen ab.
Wieder legte er seine Arme um mich und küsste mich sanft.
„Guten Morgen mein Engel“, sagte er noch.
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Beitrag  Alice02 Mi 15 Jul 2009, 20:26

Am späten Nachmittag gingen wir alle zusammen im angrenzenden Wald jagen.
Emmett hatte, ganz anders als erwartet, keine dummen Bemerkungen gemacht. Er hatte nur ein paar Mal gegrinst. Ansonsten hielt er sich aber zurück.
Wer weiß, vielleicht hatte Edward ihm auch zu verstehen gegeben, dass er besser schweigen sollte.
Dafür ließ Alice mir keine ruhige Minute.
„Erzähl schon“, sagte sie mit leuchtenden Augen. Obwohl ihre Augen früher irgendwie leuchtender waren.
„Was denn?“, fragte ich nach.
„Wie war deine Nacht? Bella, ich will alle Einzelheiten wissen.“ Sie war schon immer neugierig, aber an diesem Tag war sie anders. Sie hörte sich auf eine merkwürdige Art gezwungen neugierig an.
„Alice bitte. Das geht dich nichts an.“ Es war mir peinlich. Ich wollte über diese Dinge nicht mit ihr sprechen.
„Du erzählst mir doch nichts, was ich nicht sowieso schon gesehen habe“, sagte sie grinsend.
„Ach Alice, du bist unmöglich“, sagte ich und musste aber trotzdem über sie lächeln. „Und genau dafür mag ich dich ja so.“
Sie lächelte mich an, fragte aber nicht weiter.
Alle anderen waren viel weiter vor uns.
Ich dachte wieder an meine ganzen Fragen. Jetzt war ich mit Alice allein. Jetzt konnte ich sie endlich stellen.
Ich lief automatisch noch etwas langsamer, um den Abstand zwischen uns und allen anderen zu vergrößern.
Alice passte sich meinem Tempo an. Sicherlich ahnte sie bereits etwas.
„Alice?“
„Ja?“ Sie sah mich an und wartete auf meine Fragen.
„Was solltest du uns sagen?“, fragte ich und hoffte auf eine Antwort.
„Ich habe etwas gesehen“, sagte sie nach einer Weile.
„Am Flughafen?“, fragte ich nach.
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein. In der Nacht, als das Bild verschwunden ist.“
„Deshalb warst du bei mir am See?“
Sie nickte.
Jetzt verstand ich auch, warum sie in dieser Nacht so schweigsam war.
„Was hast du gesehen Alice?“
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Bis(s) - zum Ende unseres Daseins - Seite 7 Empty Re: Bis(s) - zum Ende unseres Daseins

Beitrag  Alice02 Mi 15 Jul 2009, 21:30

„Ich verstehe es selber nicht Bella. Ich weiß es nicht.“
„Wie du weißt es nicht?“
„Diese Vision – sie sagt mir rein gar nichts. Ich kannte weder die Personen noch die Orte.“
Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Alice´ Visionen hatten normalerweise immer mit ihr gut Bekanntem zu tun.
„Meinst du es könnte etwas mit dem Foto zu tun haben?“, fragte ich vorsichtig.
„Ich weiß es nicht Bella. Ich weiß gar nichts mehr. Ich will es wissen, worum es ging, aber ich weiß nicht, worauf ich mich konzentrieren soll.“
„Und am Flughafen?“, fragte ich weiter. „Was war da los?“
„Ich hatte das Gefühl, jemanden aus meiner Vision erkannt zu haben. Aber ich habe mich wahrscheinlich getäuscht.“
„Vielleicht hast du dich auch nicht getäuscht Alice.“
Ich sah Alice an, wie schwer ihr dieses Gespräch fiel.
„Ist so etwas schon einmal vorgekommen? Das du nichts mit deinen Visionen anfangen konntest?“
Sie schüttelte leicht den Kopf.
„Nein. Unbekannte Personen – ja – die habe ich schon öfter gesehen. Aber ich hatte eben auch immer einen Zusammenhang vor Augen.“
„Wie meinst du das?“
„Bei Jasper zum Beispiel.“ Sie war zwischenzeitlich stehen geblieben und setzte sich nun langsam auf den Boden. „In meiner ersten Vision habe ich ihn auch noch nicht gekannt. Aber ich habe uns schon gemeinsam gesehen. Ich hatte ein Ziel, verstehst du?“
Ich nickte.
„Und wie ist es jetzt?“
Sie schwieg. Scheinbar dachte sie über eine Antwort nach.
„Das ist nicht so einfach zu erklären. Ich verstehe es ja selber nicht. Ich kann mich nicht einmal mehr richtig an die Vision erinnern. Das ist wie in einem Traum, aus dem aufwacht und sich an nichts mehr erinnern kann.“
„Was meint Carlisle dazu?“, fragte ich nach. Ich war mir sicher, dass sie es den anderen bereits erzählt hatte.
„Er kann es sich auch nicht erklären.“ Sie sprach sehr leise und schaute auf den Boden.
„Und Jasper?“, fragte ich weiter.
„Er versteht es auch nicht. Wie auch. Er versucht mir so gut wie möglich zu helfen. Mir die Kopfschmerzen zu nehmen.“
„Kopfschmerzen?“ Jetzt verstand ich noch weniger als vorher. Hatte Alice Kopfschmerzen wegen ihrer Visionen? Sie hatte vorher nie etwas darüber erwähnt.
„Ja. Auch das ist neu für mich. Carlisle meint ich solle versuchen, nicht an die Bilder zu denken. Aber das geht nicht. Ich denke ganz automatisch immer wieder daran. Und dann habe ich dieses Stechen im Kopf.“
Ich nahm Alice in den Arm und streichelte ihr über den Rücken. Sie tat mir richtig leid.
„Du solltest wirklich versuchen, nicht daran zu denken“, sagte ich leise.
Sie weinte.
„Wo ist Jasper?“, fragte ich sie flüsternd.
„Ich habe allen anderen gesagt, dass ich mit dir allein reden möchte.“
„Ich bin hier“, hörte ich Jasper´s Stimme plötzlich hinter mir. Ich erschrak mich nicht. Irgendwie hatte ich wohl damit gerechnet.
Er kniete sich zu uns auf den Waldboden.
Ich machte etwas Platz, damit er Alice in den Arm nehmen konnte.
Er sah sehr betrübt aus. Man sah ihm an, wie er mit seiner Alice litt. Es musste sehr schwer für ihn sein, all diese Gefühle in sich zu spüren. Vor allem, weil es Alice´ Gefühle waren. Die Gefühle von demjenigen, den er mehr als alles andere auf der Welt liebte.
„Bella, geh zu den anderen. Sag ihnen das ich mit Alice zurückgehe. Sie braucht dringend etwas Ruhe.“ Er sah mich nicht an während er mit mir sprach. Sein Gesicht war in ihren Haaren verborgen.
Ich nickte. Ich wusste, dass er keine wörtliche Antwort von mir benötigte.
Er stand auf und nahm Alice auf den Arm.
Sie sah so zerbrechlich aus. Sie tat mir so schrecklich leid.
Ich konnte den Anblick kaum ertragen, darum drehte ich mich um und lief in den Wald hinein um Edward und den Rest meiner Familie zu suchen.
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Beitrag  Alice02 Do 16 Jul 2009, 21:11

Schnell hatte ich sie auch gefunden.
Ich lief auf Edward zu und ließ mich in seine Arme fallen. Ich brauchte Halt. Und er war der einzige, der ihn mir geben konnte.
Carlisle stand neben uns.
Ich sah ihn kurz an und er nickte. Dann holte er sein Handy aus der Tasche und begann zu telefonieren. Er buchte uns einen Rückflug für den nächsten Tag.
„Verstehst du jetzt, warum ich dir nichts sagen wollte?“, fragte mich Edward, während er mich festhielt.
„Ja“, ich nickte, „aber du hättest mich darauf vorbereiten können“, flüsterte ich.
„Ich wusste, dass du mit der Situation klarkommen würdest.“
„Aber Alice … sie hat heute Morgen so ausgelassen gewirkt. Sie sah glücklich aus. Wieso habe ich nichts gemerkt?“
„Sie wollte es überspielen. Du warst heute Morgen glücklich Bella. Alice wollte dir das Gefühl nicht kaputt machen.“
Ich konnte ihm nichts erwidern.
„Verstehst du jetzt auch warum ich gerade in diesem Moment, gestern, zurückgekommen bin?“
Ich sah ihn schweigend an. Eigentlich verstand ich es nämlich immer noch nicht.
„Sie war fest entschlossen, euch allen nichts von ihrem Problem zu sagen. Nicht mal Carlisle oder Jasper. Das konnte ich einfach nicht zulassen. Es fiel ihr am schwersten, es dir zu erzählen.“
„Warum? Ich bin doch ihre Freundin.“
„Eben darum. Du hattest genug Leid zu ertragen. Sie wollte dich nicht mit ihrem noch zusätzlich belasten.“
„Oh mein Gott. Arme Alice.“
Ich dachte zurück. Wie schwer muss es für sie gewesen sein, immer glücklich zu wirken. Und wir haben sie auch noch verdächtigt, das Foto genommen zu haben. Sie musste erfahren, dass wir quasi das Tagebuch gestohlen haben. Da hatte sie geweint. Jetzt wurde mir klar, dass sie nicht nur des Verdachtes wegen geweint hatte, den wir ihr gegenüber geäußert hatten. Da steckte noch soviel mehr dahinter.
„Sie hatte es nicht einmal Jasper gesagt?“, vergewisserte ich mich noch einmal.
„Nein. Und ich wusste sie würde es nicht tun, solange du unglücklich bist. Mir war klar, dass sie daran zerbrechen würde.“
„Deshalb bist du zurückgekommen“, stellte ich fest.
„Nicht nur.“ Er sah mir tief in die Augen. „Ich habe dich so sehr vermisst Bella. Ich hätte es keine Minute länger ausgehalten. Ich konnte meine Familie und vor allem dich, nicht länger leiden sehen. Ich hatte nur zwei Möglichkeiten: Entweder weit weg, für immer, oder mich der Situation stellen und glücklich sein. Ich glaube, ich habe mich richtig entschieden.“
Den letzten Satz flüsterte er so leise, dass selbst ich ihn nur schwer verstand.
„Du hast richtig entschieden“, flüsterte ich und küsste ihn.
Ich versank in einer Welt, die aus großem Glück und tiefer Trauer gleichzeitig bestand. Keines von beiden Gefühlen schaffte es, dass jeweils andere zu verdrängen.
„Hast du Durst?“, fragte Edward mich nach einer Weile.
Ich schüttelte den Kopf. Ich hätte mich nicht auf das jagen konzentrieren können.
Mir ging immer noch Alice´ Vision durch den Kopf.
Was kann es gewesen sein, dass sie gesehen hat? Was bereitete ihr so viel Schmerz?
Emmett kam langsam auf uns zu.
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Beitrag  Alice02 Do 16 Jul 2009, 22:37

„Sie hat es dir erzählt?“, fragte er mich.
Ich nickte. Deshalb hatte er sich also so zurückgehalten mit seinen Kommentaren. Er wusste wohl, dass ich noch einiges zu schlucken haben würde.
„Wo ist Rose?“, fragte ich.
„Sie wird gleich kommen“, antwortete er mir.
Ich wollte mit Rosalie sprechen. Wir mussten Alice irgendwie helfen, soviel war klar.
„Ich gehe ihr ein paar Schritte entgegen“, sagte ich zu Edward.
Mir war bewusst, dass es ihm wahrscheinlich nicht passen würde, aber er würde mich mit Sicherheit auch nicht zurückhalten.
„Ja mach das“, sagte er ruhig.
Ich lief los, ein Stück tiefer in den Wald hinein.
Ich sah Rosalie mit dem Rücken zu mir auf einem Baumstamm sitzen. Sie schien nachzudenken. Und sie schien mich im ersten Moment gar nicht zu bemerken.
Kurz überlegte ich, ob ich lieber umkehren sollte. Ob sie vielleicht allein sein wollte. Ich entschied mich dagegen.
Geradewegs ging ich auf sie zu und setzte mich neben sie. Sie reagierte immer noch nicht.
„Rosalie?“ Ich sprach sehr leise, um sie nicht zu erschrecken.
Sie blickte auf und drehte ihren Kopf zu mir.
Mir fiel wieder ihre wahnsinnige Schönheit auf. Ihre blonden Haare, die ihr in leichten Wellen über die Schultern fielen. Ihre perfekte, glatte Haut, die durch die wenigen Sonnenstrahlen, die durch die Bäume fielen, glitzerte, als wäre sie mit Millionen von Diamanten besetzt. Und nicht zuletzt ihre wunderschönen Augen.
„Hallo Bella. Entschuldige bitte, ich habe dich nicht gehört.“ Sie lächelte.
„Ist schon gut. Über was denkst du nach?“
Ich war mir sicher, dass sie in Gedanken war.
„Es gibt soviel momentan, worüber sich das nachdenken lohnt“, antwortet sie mir.
Ich nickte. Ich konnte mir vorstellen was sie meinte. Sie liebte ihre kleine Schwester und es fiel ihr sicherlich auch nicht leicht, sie so leiden zu sehen.
Und dann war da ja noch die Sache mit Edward. Es machte ihr bestimmt noch zu schaffen, dass er ihr gegenüber so abweisend reagiert hatte.
„Edward?“, fragte ich sie.
„Auch. Aber Alice ihre merkwürdige Vision … Bella irgendetwas stimmt hier nicht.“
„Hast du eine Idee, mit was es zusammenhängen könnte?“, fragte ich sie.
„Eben nicht. Ich bin froh das wir morgen zurück nach Hause fliegen. Das wird mir hier langsam zu unheimlich.“ Sie versuchte es zu grinsen. „Das mit Emmett´s Schlossgespenstern ist wohl doch nicht so weit hergeholt.“
Jetzt musste ich auch leicht lachen.
„Naja, eines von ihnen hat sich ja bereits gezeigt“, sagte ich. Wir sahen uns an und lachten.
„Edward das Schlossgespenst. Hort sich irgendwie gut an, oder?“, stellte sie fest.
Wir lachten noch mehr.
Kurz darauf veränderte sich ihr Gesichtsausdruck wieder.
„Meinst du er wird ewig wütend auf mich sein?“, fragte sie und sah mich mit traurigem Blick an.
Was sollte ich ihr antworten? Ich wusste es nicht.
„Ich hoffe nicht“, sagte ich deshalb. „Ich habe schon mit ihm gesprochen. Er braucht Zeit. Hab Geduld Rose, ich weiß er wird dir verzeihen. Irgendwann einmal wird er verzeihen.“
Sie lächelte wieder. Aber nur ganz leicht.
„Ich habe Geduld. Mir liegt sehr viel an Edward, weißt du.“
Ich nickte. Rosalie hatte lange um die Aufmerksamkeit von ihm gekämpft. Aber dennoch wurde sie immer wieder zurückgewiesen.
Sie schien meine Gedankengänge zu erraten.
„Es stimmt. Ich hatte großes Glück, Emmett gefunden zu haben. Und ich bin mehr als glücklich mit ihm. Aber ich habe immer darauf gehofft, in Edward einen Freund zu finden.“
„Das wirst du Rose“, sagte ich und nahm mir noch einmal mehr vor, Edward zu überzeugen.
„Ich hoffe es. Aber komm, wir gehen auch mal langsam zurück. Die anderen packen sicher schon.“ Sie stand auf, nahm mich an der Hand und wir machten uns auf den Rückweg zum Schloss.
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Beitrag  Alice02 Fr 17 Jul 2009, 15:34

In der Eingangshalle trafen wir auf Edward. Er sah sich die Bilder an, die an den Wänden hingen.
„Hallo Bella. Rosalie“, sagte er und lächelte. Ich hoffte, dass dieses Lächeln nicht nur mir, sondern auch Rosalie galt.
Er kam langsam auf uns zu.
„Geh doch nach oben Rosalie. Emmett wartet schon auf dich“, sagte er.
Seine Stimme klang nicht mehr so wütend. Er schien sich wirklich Mühe zu geben, mir meinen Wunsch zu erfüllen.
Sie lächelte ihn an.
„Mach ich. Bis später ihr zwei.“
Sie drehte sich um und ging anmutig davon. Früher hätte ich diese Art zu gehen, als eingebildet bezeichnet. Jetzt wusste ich, sie war alles andere als eingebildet. Es war einfach ihre Art sich zu bewegen.
Ich sah ihr kurz nach, bevor ich mich Edward zuwand.
„Danke“, sagte ich lächelnd und gab ihm einen Kuss.
„Für was?“, fragte er irritiert nach.
Ich sah ihn eindringlich an. Er wusste ganz sicher, wofür ich mich bedankte.
„Das weißt du schon“, sagte ich nur.
„Nun, du weißt ja, dass ich dir jeden deiner Wünsche erfüllen möchte.“
Er sah mir tief in die Augen. Sein Blick war sanft und treuherzig. Ich fragte mich, womit gerade ich solches Glück verdient hatte, so einen lieben Mann zu bekommen.
„Komm mit Bella. Ich möchte dir jemanden vorstellen.“
„Vorstellen? Ist jemand hier den ich nicht kenne?“
Ich war verwirrt. Wen konnte er mir denn vorstellen wollen?
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Beitrag  Alice02 Fr 17 Jul 2009, 20:09

Er sah mir immer noch lächelnd in die Augen. Dann nahm er meine Hand und ging mit mir durch die große Eingangshalle des Schlosses. Wir blieben vor einem Ölgemälde stehen.
Edward schaute es an und lächelte ganz leicht.
Ich sah ihn nur fragend an. Ich verstand nicht, was es mit diesem Bild auf sich haben könnte.
„Wer ist das?“, fragte ich leise. So leise, als hätte ich Angst, das Bild könnte mich hören.
Er hielt immer noch meine Hand.
„Großvater, ich möchte dir meine Frau vorstellen. Meine Bella. Das größte Glück auf Erden. Kein Engel könnte schöner und liebevoller sein als sie.“
Er sprach nicht zu mir, sondern zu dem Gemälde an der Wand.
Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er hatte so gefühlvoll gesprochen, dass ich völlig perplex war. Kein einziges Wort brachte ich mehr heraus.
Er drückte meine Hand.
„Bella?“
Ich drehte mich zu ihm und sah ihn sprachlos an. Sein Blick war so voller Liebe, dass mir unweigerlich die Tränen aus den Augen liefen.
Mit seinem Zeigefinger wischte er sie mir weg und legte seine Arme um mich. Er drückte mich an seine Brust und küsste mein Haar.
„Dein Großvater?“, flüsterte ich und löste mich ein paar Millimeter von ihm, um ihm in die Augen schauen zu können.
Er nickte.
„Ja, mein Großvater. Dieses Schloss war sehr, sehr lange im Besitz der Familie Masen. Er war der letzte unserer Familie, der hier lebte. Ich wollte, dass du ihn kennen lernst. Und er dich.“
Er drückte mich wieder an sich und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Er versuchte es nicht, mich vom weinen abzuhalten, sondern hielt mich einfach fest an sich an sich gedrückt und streichelte mir sanft über den Rücken.
„Ich liebe dich Bella. Er wäre fasziniert von dir gewesen. Genau wie ich es bin.“
Nach einer Weile hatte ich mich wieder im Griff. Fast zumindest. Ich sah ihn an und er lächelte leicht.
„Du hast mit Sicherheit wieder tausend Fragen an mich“, stellte er lächelnd fest.
Er hatte Recht. Mir fiel auf, wie wenig ich eigentlich über ihn wusste. Ich wollte die Zusammenhänge verstehen. Ich wollte Edward kennen lernen. Den Menschen, Edward Anthony Masen.
„Mehr Fragen als jemals zuvor“, flüsterte ich.
Ich warf noch einen Blick auf das Bild, bevor Edward mich auf den Arm nahm und mich in unser Zimmer trug.
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Beitrag  Alice02 Fr 17 Jul 2009, 20:59

Sanft legte er mich in die Mitte unseres Bettes und legte sich selbst dazu. Keine Sekunde wand er seinen Blick von meinem Gesicht ab.
Mit seinen Fingern zeichnete er die Konturen meiner Augen, meiner Nase und meiner Lippen nach.
Ich schloss die Augen und genoss seine Berührungen.
„Du bist mein ganz persönlicher Engel Bella. Du bist geboren wurden um mich glücklich zu machen. Ich liebe dich mein Engel.“
Ich öffnete meine Augen wieder.
„Ich liebe dich auch. Bis in alle Ewigkeit“, sagte ich leise und zog ihn näher zu mir um ihn küssen zu können.
Nachdem wir unsere Liebe mit diesem wundervollen Kuss besiegelt hatten, sah er mich an und sagte:
„Und jetzt zu deinen Fragen. Ich werde dir jede einzelne beantworten soweit ich kann.“
Ich dachte nach und schwieg. Ich hatte so viele Fragen. Wo sollte ich da anfangen?
„Eine Frage Bella. Sonst kann ich dir keine Antwort geben.“
„Dieses Schloss“, begann ich schließlich, „es gehörte eurer Familie?“
„Ja. Wie schon gesagt, es war eine sehr lange Zeit Familienbesitz der Masens. Zurückverfolgen kann ich es bis ins Jahr 1611.“
„Warum hast du dann nicht … ich meine hätte es dann nicht irgendwann auch einmal deinem Vater und dir gehören müssen?“
Er dachte einen Moment lang über seine Antwort nach.
„Mein Großvater wurde für damalige Verhältnisse sehr alt. Mein Vater starb, während mein Großvater noch lebte.“
„Dann wärst du der nächste Erbe gewesen. Wolltest du es nicht?“
„Auch meine Mutter und ich starben vor Großvater.“
„Aber du bist nicht gestorben“, sagte ich ganz leise.
„Doch Bella. Ich bin tot.“
„Nein. Du liegst doch hier bei mir.“
„Offiziell bin ich tot. Ich bin an der Spanischen Grippe gestorben. Genau wie meine Mutter und so viele andere auch.“
„Aber hättest du nicht … als die Verwandlung vorüber war, hättest du da nicht deinem Großvater sagen können, dass du weiterhin … existierst?“
Mir war klar, dass ich das Wort leben nicht hätte wählen können. Existieren dagegen traf es auf den Punkt.
„Bella, mein Großvater war auf meiner Beerdigung. Natürlich ahnte er nicht, dass es ein leerer Sarg war, den sie in die Erde ließen.“
„Die Beerdigung … warst du dabei?“ Ich sprach mit jedem Satz leiser. Ich hätte es ihm nicht verdenken können, wenn er mir keine Antworten mehr gegeben hätte.
Aber er sprach mit gesenktem Blick weiter.
„Ja. Wegen meiner Mutter.“
Ich stellte keine Frage mehr. Aber er begann damit, es mir zu erklären.
„Meine Mutter und ich wurden gleichzeitig beerdigt. Ich wollte ihr diese letzte Ehre erweisen. Dank Carlisle war es möglich.“
Ich blickte auf, als ich den Namen Carlisle hörte.
„Carlisle hatte alles geregelt. Meine eigene Beerdigung wurde insziniert und ich konnte Abschied nehmen. Abschied von dem einzigen Menschen nehmen, den ich damals so sehr liebte. Meiner Mutter.“
Er blickte auf und sah mir in die Augen. Er nahm meine Hände in seine und hielt sie fester, als es nötig wäre.
„Erst in dir habe ich wieder jemanden gefunden, den ich so sehr liebte. Du darfst niemals von mir gehen. Bitte Bella, du darfst mich niemals für immer verlassen.“
„Ich verlasse dich nicht. Niemals.“ Ich sah eine einzelne Träne in seinem rechten Auge.
Er sah mich an. Aus seinem Blick konnte ich lesen, dass er auf weitere Fragen wartete.
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Beitrag  Alice02 Fr 17 Jul 2009, 21:36

„Und dein Großvater? Wie lange …“
„Er hat noch etwa ein Jahr gelebt. Er hat unsere Gräber gepflegt. Er hat so oft geweint. Er hatte keine Verwandten mehr. Als einziger Mensch kannte er den Ort, an dem wir beerdigt waren. Aber er hat nie einen Stein gesetzt.“
„Wo …“
„Wir sind hier beerdigt Bella. Hinter dem Schloss. Er wollte es so. Er wollte uns in seiner Nähe haben.“
„Und als dein Großvater …“ Ich konnte den Satz nicht zu ende sprechen. Aber Edward wusste wohl was ich fragen wollte. Er legte mir einen Finger auf die Lippen. Dann sprach er weiter.
„Mein Großvater wusste, dass es keine Erben für dieses Schloss mehr gab. Vor seinem Tod schrieb er ein Testament. Dieses Schloss sollte ein Waisenhaus werden. Er liebte Kinder. Und so viele von ihnen hatten ihre Eltern verlieren müssen.“
„Er war ein guter Mensch, dein Großvater.“
„Ja, dass war er.“ Edward stand auf und ging zum Fenster. Er öffnete es und schaute hinaus in die Nacht. Dann drehte er sich wieder zu mir um und sprach weiter.
„Sein letzter Wille wurde erfüllt. Es war für etwa zehn Jahre ein Waisenhaus. Dann ging das Geld aus.“
„Und seitdem stand es leer?“
Er schüttelte den Kopf.
„Nein. Das Schloss wurde verkauft. Wieder und wieder. Sie wollten alle nur Geld machen. Niemand dachte an den wirklichen Wert. Niemand kannte den wirklichen Wert. Es wurde von jedem Käufer mehr vernachlässigt. Ich kam irgendwann nicht mehr her. Ich konnte es nicht mehr ertragen.“
„Und warum hat es jetzt Jasper?“
„Ich hörte davon, dass es wieder einmal leer stand. Und ich wollte keinen einzigen fremden mehr hineinlassen. Ich habe überlegt es selbst zu kaufen. Dann kam mir die Idee, dass es das perfekte Hochzeitsgeschenk für Alice wäre. Also brachte ich Jasper auf die Idee es für Alice zu kaufen. So ist es endlich wieder in der Familie.“
Er stand immer noch am Fenster. Ich stand auf und ging zu ihm. Er hatte mir eine so ergreifende Geschichte erzählt. Ich dankte ihm dafür, indem ich ihn in den Arm nahm.
Für den Moment hatte ich keine weiteren Fragen mehr. Ich wusste nicht, was ich noch hätte sagen sollen.
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Bis(s) - zum Ende unseres Daseins - Seite 7 Empty Re: Bis(s) - zum Ende unseres Daseins

Beitrag  Alice02 Sa 18 Jul 2009, 15:14

„Bella?“, sagte er nach einiger Zeit leise.
Ich hob den Kopf und sah ihn an.
„Diese ganze Geschichte um das Schloss kennt Jasper nicht. Genauso wenig wie Alice, Esme, Rosalie und Emmett. Sag ihnen bitte nichts.“
Ich nickte. „Nur Carlisle weiß Bescheid?“, schlussfolgerte ich.
„Carlisle und du. Ich war der Meinung, dass du die Geschichte erfahren solltest.“
Wir schwiegen wieder eine Weile, bis mir noch eine wichtige Frage einfiel.
„Wie kommt es, dass du dich so gut an deinen Großvater erinnerst?“, fragte ich. „Ich meine … die Erinnerungen an dein menschliches Leben … sollten sie nicht eigentlich längst verblasst sein?“
„Es gibt Dinge, an die wird man sich immer erinnern, Bella. Dinge, die einen besonders glücklich gemacht haben.“
„Und hier warst du glücklich?“, fragte ich. Wir standen immer noch am offenen Fenster.
„Ja. Ich lebte in einer anderen Zeit Bella. Ich musste schon als Kind viel mehr arbeiten und helfen als es heute der Fall ist. Meine Eltern arbeiteten beide sehr hart und viel, um uns ein möglichst angenehmes Leben zu ermöglichen. Ich hatte nicht viel von ihnen. Und immer, wenn sie sich ein paar Tage frei nahmen, kamen wir hier her, zu meinem Großvater. Hier konnte ich richtig Kind sein.“
Edward drehte sich wieder um und sah aus dem Fenster. Ein Lächeln trat auf seine Lippen als er weitersprach.
„Mein Vater hat mir in dem kleinen See schwimmen gelernt. Und Mutter saß am Ufer und strickte. Sie hatte immer Angst ich könnte ertrinken. Ich lachte immer nur darüber. Da, an dem alten Baum hatte Großvater eine Schaukel für mich aufgehängt. Ich hatte so viel Spaß hier.“
Ich fühlt mich, als wäre ich in diese Zeit zurückversetzt wurden. Mir kam es so vor, als würde ich ein fröhliches Kinderlachen hören.
Ich blickte hinaus in die dunkle Nacht, aber mir kam es vor als wäre es taghell.
Ich sah den kleinen Edward bildlich vor mir. Wie er schaukelte und lachte. Wie er glücklich war.
Er stand hinter mir und schlang seine Arme um mich.
„Ich möchte meine Erinnerungen mit dir teilen Bella. Möchtest du an meinen Erinnerungen teilhaben?“, fragte er mich leise.
„Sehr gern“, flüsterte ich und drehte mich in seinen Armen um. Er blickte mir tief in die Augen und drückte mich an sich.
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Beitrag  Alice02 So 19 Jul 2009, 00:54

Dann ließ er mich los und führte mich zurück zu unserem Bett. Wie in Trance setzte ich mich darauf.
Edward ging zurück zum Fenster und sah hinaus in die Nacht. Dann begann er zu sprechen.
„Wie bereits erwähnt, es war eine andere Zeit. Eine andere Welt in der ich geboren wurde. Ich war das einzige Kind meiner Eltern. Sie liebten mich über alles. Mehr als ihre Liebe konnten sie mir nicht geben. Aber ich brauchte auch nicht mehr. Die meisten anderen Kinder hatten auch nicht mehr. Und oft hatten die anderen nicht mal die Liebe ihrer Eltern. Wir spielten auf der Straße. Mit Steinen oder Stöcken. Was wir eben fanden. Aber wir waren zufrieden damit.“
Er machte eine Pause und drehte sich zu mir um.
Weil ich nichts sagte, sprach er gleich weiter.
„Ich war sieben Jahre alt, als eine neue Familie in unsere Straße zog. Sie hatten ein großes Haus gekauft. Sie mussten sehr reich sein, dachte ich mir damals. Aber ich freute mich, als ich erfuhr, dass sie ein Kind haben. Ein Mädchen. Sie sollte ungefähr in meinem Alter sein. Vielleicht würde ich eine neue Spielgefährten bekommen. Die meiste Zeit spielte ich sonst allein. Ein paar Tage später sah ich sie zum ersten Mal. Sie sah nett aus. Aber anders als wir anderen Kinder. Reicher. Sie war hübscher. Ihre Kleider waren edler. Es störte mich nicht. Ich war glücklich mit dem was ich hatte. Und ich gönnte es anderen, die mehr hatten als ich. Ich wurde so erzogen, niemals Vorurteile gegenüber anderen Menschen zu haben.“
Er unterbrach erneut seine Erzählungen. Er atmete einmal tief durch und hatte die Augen dabei geschlossen.
Es schien ihm schwer zu fallen, die Geschichte zu erzählen.
Ich stand auf und ging zu ihm.
„Du musst nicht …“, begann ich.
Aber er legte mir seinen Finger auf die Lippen.
„Pssst. Ich möchte es dir erzählen Bella. Du bist meine Frau und sollst alles über mich wissen.“
Er nahm mich in den Arm und sprach weiter.
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Beitrag  Alice02 So 19 Jul 2009, 12:36

„An einem Sonntag, es hatte geregnet und alles war nass, spielte ich draußen. Ich sprang in die Pfützen. Ich hatte viel Spaß mit diesem Spiel. Sie stand, wie so oft, in ihrem Garten und sah zu. Ich dachte sie wäre vielleicht zu ängstlich um mitzuspielen. Ich ging zu ihr hinüber. Sie sah sehr hübsch aus. Sie hatte lange blonde Haare mit leichten Wellen. Sie hatte wunderschöne Kleider. Kleider, die sich nur sehr reiche Menschen leisten konnten. Ich fragte sie nach ihrem Namen und ob sie nicht vielleicht mit mir spielen wolle. Ich erfuhr das sie Sophia hieß. Aber sie sprach so … so anders als andere Kinder. Sie kam mir auf eine gewisse Art eingebildet vor. Sie würde sich niemals mit uns abgeben, bekam ich als Antwort. Dann ging sie einfach zurück ins Haus.“
Er sah mich an.
„Sie war anders erzogen als ihr“, stellte ich fest.
Er nickte und fuhr fort:
„Ja. Und mit der Zeit stellte sich heraus, dass sie nicht nur anders erzogen, sondern auch eingebildet und gemein war. Sie musste immer alles haben. Wenn ich etwas hatte und sie es wollte, dann nahm sie es mir einfach weg. Sie machte abfällige Bemerkungen über meine Familie und meine Kleidung. Zu meinem achten Geburtstag bekam ich von Großvater ein Fahrrad geschenkt. Mein erstes Fahrrad. Ich hatte mich so darüber gefreut. Sie sah mich, wie ich das Fahren übte. Sie lachte mich aus. Fahrrad könne doch jeder fahren. Ich wurde traurig. Wie konnte ein Kind, welches so hübsch war nur so gemein sein. Ich war froh, als ich wieder zuhause war. Ich erzählte meiner Mutter davon. Sie tröstete mich. Es wäre eine andere Welt in der Sophia lebte. Ich solle ihr nicht böse sein. Ich war ihr nicht böse. Ich war traurig. Ein paar Monate später zogen sie wieder weg. Auf eine Art war ich froh darüber. Das letzte was sie zu mir sagte war, sie würde immer mehr haben als ich. Und wenn nicht würde sie es sich nehmen.“
Er sah aus dem Fenster in die Nacht. Seine Erzählungen wurden mit jedem Satz leiser.
„Hast du noch jemals etwas von ihr gehört?“, fragte ich ebenso leise. Ich war mir nicht sicher, ob ich eine Antwort bekommen würde.
Er schüttelte den Kopf.
„Nein. Nicht direkt. Aber ich wurde an sie erinnert.“
Ich sah in fragend an.
„Rosalie“, sagte er.
Ich erschrak und dachte über das nach, was er mir eben erzählt hatte. Die Beschreibung von Sophia ähnelte Rosalie.
„Als ich Rosalie das erste Mal sah … als Carlisle sie zu uns brachte … ich dachte im ersten Moment Sophia steht vor mir. Nun, ich wollte auch ihr gegenüber keine Vorurteile fällen. Aber ihre Art, Bella, ihre Art war genau wie die von Sophia. Sie wirkte kaltherzig, arrogant und eingebildet. Eingebildet auf ihr Äußeres. Rosalie war genauso wunderschön wie Sophia. Nur leider war ihr Charakter genauso schlecht. Ich hielt mich so gut wie möglich von Rosalie fern.“
Ich begann seine Haltung gegenüber Rose zu verstehen. Nie zuvor hatte ich über den eigentlichen Grund nachgedacht.
„Aber Rosalie ist nicht Sophia“, sagte ich leise zu ihm.
„Nein. Aber sie ähnelt ihr in so vielen Beziehungen. Sie wollt mir auch etwas wegnehmen, was ich hatte.“
„Was?“, fragte ich nach.
„Dich Bella. Sie wollte nicht, dass wir beide uns lieben. Damals war ich nicht stärker als Sophia. Aber diesmal war ich stärker als Rosalie.“
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
„Bella, verstehst du jetzt, warum es mir so schwer fällt, Rosalie zu verzeihen? Warum es mir so schwer fällt, sie als Schwester und Freundin zu akzeptieren?“
„Ja.“ Ich nickte. Ich verstand es. „Ich verstehe dich jetzt viel besser Edward. Nimm dir alle Zeit, die du brauchst.“
„Danke.“ Er drückte mich fest an sich. „Ich hoffe, dass ich Sophia irgendwann einmal vergessen kann.“
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Beitrag  Alice02 Mo 20 Jul 2009, 20:42

Nach einer Weile sagte er lächelnd:
„Und wenn nicht, dann ist es auch nicht so schlimm.“
Ich sah ihn erstaunt an.
„Ich habe jetzt mehr sie. Dich und Renesmee. Und sie kann mir euch nicht wegnehmen.“
Er lächelte und küsste mich sanft.
„Ich denke für heute reicht es mit Erinnerungen Bella. Ich werde dir alles erzählen. Zu gegebener Zeit. Nur eins noch …“
„Ja. Was noch Edward? Sag es mir bitte.“
„Hast du Lust auf einen Spaziergang?“, fragte er.
Ich sah aus dem Fenster in die sternenklare Nacht und nickte.
Er nahm mich an die Hand und führte mich wortlos aus dem Zimmer.
Während wir durch das Schloss und zur Tür hinausgingen, sagte er kein Wort. Aber ich spürte auch so, dass ihm noch irgendetwas besonders wichtig war. Das ich irgendetwas unbedingt noch in dieser Nacht erfahren sollte.
Ich sah ihn an. Er lächelte leicht vor sich hin.
„Ist es nicht wunderschön hier draußen?“, fragte er mich und setzte sich auf die Wiese.
Er zog mich dabei auf seinen Schoß und schlang seine Arme um meinen Körper.
Ich blickte zum Himmel. Der Mond und die Sterne strahlten auf uns herab.
„Ja, sehr schön. Wunderschön“, sagte ich leise und schmiegte mich an ihn.
Er strich mir zärtlich über den Kopf und atmete ganz gleichmäßig. Ich spürte, dass er sich immer mehr entspannte.
Wir saßen Arm in Arm auf der Wiese und genossen die Stille der Nacht.
„Was wolltest du mir noch sagen?“, fragte ich nach einiger Zeit flüsternd.
„Ich wollte dir nichts sagen Bella. Ich wollte dir etwas zeigen.“ Er flüsterte ebenso wie ich.
Ich drehte mich zu ihm um, damit ich ihm in die Augen schauen konnte.
„Diesen Ort hier wollte ich dir zeigen. Das Grab meiner Mutter.“
Ich sah ihn mit aufgerissenen Augen an. Ich konnte keine Worte finden, die der Situation angemessen wären.
„Du musst nichts sagen Bella. Ich wollte nur, dass auch du die Grabstätte kennst.“
Ich spürte, dass mir die Tränen aus den Augen liefen. Aber ich sah auch bei ihm eine Träne.
Ich ließ mich in seinen Arm zurück sinken und ließ die Tränen laufen. Keiner könnte sie stoppen. Nicht in dieser Situation.
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Beitrag  Alice02 Di 21 Jul 2009, 18:00

Puzzle

Als wir uns nach einiger Zeit auf den Weg zurück zum Schloss machten, kam mir Edward verändert vor. Er wirkte sehr, sehr glücklich. Er wirkte befreit. Als wäre eine schwere Last von ihm genommen wurden.
Ich drückte leicht seine Hand, welche in meiner lag.
Er sah mich an und wir blieben stehen. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und legte seine Stirn auf meine.
„Danke Bella“, flüsterte er.
Ich wusste was er meinte.
„Du kannst mir immer alles sagen Edward. Ich liebe dich.“ Auch ich flüsterte nur.
Wir blickten in den Himmel. Die Sterne funkelten.
Eine Sternschnuppe fiel vom Himmel herab.
„Wünsch dir was mein Engel“, sagte Edward sanft.
Ich sah ihn glücklich an und lächelte. Meinen Wunsch hatte ich längst formuliert.
Er legte seine Lippen auf meine und küsste mich. Es war ein besonders schöner Kuss. Ich konnte die Romantik förmlich in der Luft spüren.
„Was hast du dir gewünscht?“, fragte er mich lächelnd, als wir uns voneinander gelöst hatten.
„Wenn ich es dir verrate, geht es nicht in Erfüllung“, antwortete ich ihm grinsend.
„Hm“, er zuckte mit den Schultern, „dann sagst du es mir eben, wenn sich dein Wunsch erfüllt hat.“
„Verlass dich drauf“, antwortete ich ihm lachend.
Er legte seinen Arm um meine Schultern und wir gingen weiter auf das Schloss zu.
Nach ein paar Schritten blieb ich wieder stehen.
Ich sah Licht in Alice´ und Jasper´s Zimmer.
Alice stand am Fenster und hatte ihren Kopf in ihre Hände gelegt. Jasper stand hinter ihr und hatte seine Arme um sie gelegt.
Ihr schien es kein bisschen besser zu gehen.
„Diese Vision mach ihr so zu schaffen“, sagte ich zu Edward ohne meinen Blick von Alice´ Fenster abzuwenden.
„Arme Alice. Wenigstens muss sie jetzt nicht mehr allein da durch“, sagte Edward.
Auch ihm machte es sehr zu schaffen, mit anzusehen, wie seine kleine Schwester litt.
Jasper hatte sein Gesicht in Alice´ Haar verborgen.
Wie musste es ihm erst dabei gehen? Er spürte ihren Schmerz viel mehr als wir. Und er hatte von allen die stärkste Bindung zu ihr.
„Es ist gut, dass wir nach Forks zurückkehren“, sagte Edward leise und zog mich sanft weiter in Richtung Schloss.
Ich ließ mich ohne weiteres von ihm führen.
Ohne zu sprechen gingen wir auf direktem Weg in unser Zimmer.
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Beitrag  Alice02 Di 21 Jul 2009, 19:41

Ich legte mich auf das Bett und schloss meine Augen. Es war soviel passiert an diesem Tag und in dieser Nacht. Selbst als Vampir musste ich erst einmal alles verdauen.
Edward schien zu spüren, dass ich etwas Ruhe nötig hatte. Er nahm meine Tasche aus dem Schrank und begann meine Sachen zusammen zu packen. Das hätte ich selbst total vergessen.
Als er fertig war legte er sich wortlos zu mir. Er nahm mich in den Arm und streichelte mich sanft. Ich hatte meine Augen wieder geschlossen.
Eine Weile später klopfte es an der Tür.
Edward stand auf und öffnete sie.
Jasper trat ein. Sein Gesichtsausdruck war leidender als eh und je. Alice ihre Sorgen und Schmerzen schienen noch mehr an ihm zu nagen als ich es vermutet hatte.
„Entschuldigt bitte die Störung. Bella, hättest du wohl einen Moment Zeit für Alice? Sie möchte gern mit dir sprechen.“ Jasper sprach sehr leise und sah mich eindringlich an.
„Du störst nicht Jasper. Natürlich spreche ich mit ihr“, antwortete ich.
Ich ging zur Tür und wartete, da ich davon ausging, dass Jasper mich begleiten würde.
„Sie möchte allein mit dir sprechen“, sagte Jasper und stand bei Edward in der Mitte des Zimmers.
Edward nickte mir kaum merklich zu und ich verließ den Raum.
Langsam ging ich den Gang entlang zu Alice ihrem Zimmer. Ich versuchte mich auf ein Gespräch mit ihr vorzubereiten. Mir fiel jedoch nichts ein, was ich ihr hätte sagen können. Mir fiel nichts ein, was ihr die Schmerzen nehmen könnte. Aber Alice wollte mit mir sprechen. Niemals hätte ich ihr diesen Wunsch abschlagen können.
Ich klopfte und öffnete langsam die Tür von ihrem Zimmer.
Ich erschrak als ich sie sah. Sie lag auf dem Bett und starrte an die Decke. Man sah jetzt schon, wie alles an ihr zehrte. Sie tat mir so leid. Jedoch wusste ich, dass sie nicht mein Mitleid brauchte. Das würde ihr nicht helfen. Sie brauchte jemanden der für sie stark war. Ich bezweifelte, dass gerade ich die richtige Person für diese Aufgabe war. Carlisle oder Esme wären mit Sicherheit besser geeignet gewesen.
Ich atmete einmal tief durch. Dann trat ich ein und schloss die Tür hinter mir.
Unentschlossen stand ich im Zimmer. Alice hatte sich, seitdem ich die Tür geöffnet hatte, nicht gerührt.
Du musst jetzt stark sein, dachte ich mir und ging zu ihrem Bett um mich zu ihr zu setzen.
Sie regte sich immer noch nicht. Sollte ich etwas sagen? Oder sollte ich sie berühren? Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht, was für Alice in diesem Moment das richtige sein würde.
Ich entschied mich dafür, einfach still sitzen zu bleiben. Einfach nur das Gefühl zu vermitteln, dass sie nicht allein ist.
„Danke das du gekommen bist“, sagte sie nach etwas fünf Minuten, die sich wie Stunden angefühlt hatten.
Sie setzte sich langsam auf und sah mich an. Ihr Blick machte mir Sorgen. Er war leer. Er wirkte hoffnungslos.
„Ich bin immer da wenn du mich brauchst. Wir sind alle immer für dich da Alice“, sagte ich und nahm vorsichtig ihre Hände.
„Ist Jasper bei Edward?“, fragte sie.
„Ja.“
„Gut. Er musste hier einfach einmal raus.“ Weder ihr Blick noch ihre Haltung änderte sich, während sie mit mir sprach. „Ich konnte ihn nicht mehr so leiden sehen. Wir müssen ihm helfen.“
„Wir müssen in erster Linie dir helfen Alice. Dann geht es auch Jasper wieder besser.“
„Ich habe alles versucht Bella. Ich habe versucht die Bruchstücke der Bilder zusammenzusetzen. Aber es ist ein Puzzle mit tausend Teilen, bei dem achthundert fehlen. Ich habe es auch versucht die übrigen zweihundert Teile zu vergessen. Das Puzzle einfach wegzuwerfen. Es gelingt mir nicht. Kennst du das Gefühl Bella? Etwas vergessen zu wollen, es aber immer wieder vor Augen zu haben?“
Ich nickte leicht. Oh ja, ich kannte das Gefühl. Zwar in abgewandelter Form, aber ich kannte es. Damals, als Edward mich verlassen hatte. Ich hatte es eine Weile versucht ihn zu vergessen. Doch je mehr ich es probierte, umso weniger gelang es mir. Ich hatte Jacob, dennoch war immer Edward´s Stimme in meinem Kopf gewesen. Jetzt im nachhinein wurde mir klar, ich wollte ihn niemals ganz vergessen.
„Was können wir tun Alice? Sag mir wie ich dir helfen kann.“
„Ich muss das Puzzle zusammensetzen“, sagte sie leise mit einer Hoffnungslosigkeit in der Stimme die mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ.
Mit nur zweihundert Teilen von tausend. Wie wollte sie das schaffen? Ich machte mir ernsthaft Sorgen um meine kleine Alice.
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Beitrag  Alice02 Di 21 Jul 2009, 21:36

„Bella, beschreibe mir jede Person die du kennst. Auch wenn du vielleicht lange keinen Kontakt mehr zu dieser Person hattest. Vielleicht finden sich doch noch ein paar Teile mehr.“ Alice sah mich flehend an.
Ich dachte nach. Wen sollte ich ihr beschreiben? Sie kannte so ziemlich alle die ich auch kannte.
„Mir fällt niemand ein Alice. Jessica, Mike, Angela … du kennst sie doch selbst alle.“
„Es muss jemanden geben, den ich nicht kenne.“ Sie klang verzweifelt.
„Wen? Und wie kommst du darauf, dass deine Vision mit Bekannten von mir zusammenhängt?“
Ich war verwirrt. Wieso gerade Bekannte Personen von mir? Es konnte sich doch genauso gut um Bekannte von Rosalie oder einem anderen der Familie handeln. Oder es konnte auch gar nichts mit den Cullens zu tun haben.
„Nun Bella, einen Teil habe ich zusammengesetzt. Es kamen zwei Personen in der Vision vor. Eine davon kenne ich.“ Sie senkte ihren Blick.
„Wen?“, fragte ich leise.
„Renesmee.“ Sie sah mich mit ihrem verzweifelten Blick an.
Ich fiel schlagartig in ein tiefes, schwarzes Loch. Ich hatte mit vielem gerechnet, jedoch niemals damit. Jetzt verstand ich auch den Zusammenhang. Warum sie gerade mich nach Bekannten fragte.
„Weiß …“, begann ich verzweifelt meine Frage, die ich aber nicht zuende sprechen konnte.
Alice verstand sie auch so. Sie nickte.
„Ja. Jasper sagt es ihm.“
Ich nickte nur.
„Wir müssen Jacob anrufen“, sagte ich leise und wollte gerade nach Alice´ Handy greifen, welches auf dem Nachttisch lag.
Sie hielt meine Hand aber zurück.
„Ich habe gerade mit ihm gesprochen. Nessie geht es gut. Er weiß Bescheid und hält die Augen offen.“
Ich ließ meine Hand sinken.
„Wir müssen das Puzzle zusammensetzen Bella. Wir müssen die zweite Person finden.“
Mir wurde bewusst, dass es Alice nicht mehr nur um ihre Kopfschmerzen ging, sondern um so vieles mehr. Sie sorgte sich nicht nur um sich und Jasper, sondern auch um ihre Nichte. Meine Tochter. Wahrscheinlich sorgte sie sich sogar mehr um Renesmee als um sich selbst. Deshalb schaffte sie es sicher auch nicht, diese Vision zu verdrängen.
Die Tür öffnete sich und Jasper und Edward traten ein.
Edward sah mich an und erkannte mit einem Blick, dass ich die Nachricht bereits erhalten hatte.
Er kam auf mich zu und nahm mich in seinen Arm.
„Ihr wird nichts zustoßen. Glaub mir mein Liebling. Ich werde es niemals zulassen.“
„Es ist gut, dass wir nach Forks zurückkehren“, wiederholte ich seine Aussage, die er vorher auf Alice angewandt hatte.
„Ja. In ein paar Stunden sind wir zuhause“, sagte er leise.
Die Nacht ging bereits ihrem Ende entgegen und die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster.
Es war eine Nacht, die ich niemals vergessen würde. Eine Nacht, in der sich mir so viel offenbarte. Allein das, was ich über Edward´s Vergangenheit erfahren hatte war so viel. Und dann der Schock über Alice´ Vision.
Sie handelte von meiner Tochter und keiner wusste etwas Genaueres.
Mir kam es vor, als könne ich nicht mehr denken. Mein Kopf war zu voll und gleichzeitig leer.
Ich hörte Rosalie und Emmett auf dem Gang. Sie unterhielten sich.
„Wissen sie es schon?“, fragte ich.
Mir war klar, dass ich die beiden nicht als einzige hören würde.
„Nein. Wir wollten es erst euch sagen“, antwortete Jasper mir.
„Wir müssen es ihnen erzählen“, sagte Edward und fügte hinzu: „Rosalie liebt Renesmee. Sie muss es erfahren.“
„Ja, dass muss sie. Und Carlisle und Esme auch“, sagte Jasper und ging zur Tür.
Ich sah Edward an. Gerade er wollte, dass Rosalie es erfuhr?
Er schien wieder einmal meine Gedanken zu erraten.
„Rosalie ist nicht Sophia“, flüsterte er mir so leise ins Ohr, dass wirklich nur ich es hören konnte.
Ich lächelte ihm zu.
„Danke“, flüsterte ich ebenso leise zurück.
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Beitrag  Alice02 Mi 22 Jul 2009, 22:09

Rosalie und Emmett traten ein. Rosalie sah glücklich aus. Jedoch änderte sich das sofort, als sie uns sah.
„Was ist los?“, fragte sie erschrocken und sah uns nacheinander an.
„Einen Moment noch Rosalie. Wir wollen auf Carlisle und Esme warten“, gab Alice ihr als Antwort auf ihre Frage.
Nur ein paar Sekunden später trat Jasper, gefolgt von Carlisle und Esme, ein.
Er fasste alles in kurzen Sätzen zusammen.
Alle, bis auf Rosalie, nahmen die Nachricht sehr gefasst auf. Rosalie war total außer sich. Emmett versuchte es, sie wieder zu beruhigen.
„Rose, bitte. Das wird schon.“ Er hatte sie an der Schulter gefasste um sie ruhig zu bekommen.
„LASS MICH LOS, EMMETT.“ Sie riss sich einfach los und funkelte ihn böse an.
„Rose. Ich meine es doch nicht böse. Aber du hilfst keinem wenn du hier so ausflippst.“ Emmett schien völlig unbeeindruckt von ihrem Wutausbruch.
„Aber ich helfe auch keinem, wenn ich nichts tue. So wie du.“
Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich Rosalie das letzte Mal so wütend gesehen hatte.
„Rosalie es reicht. Ich weiß einfach, dass ich von hier aus im Moment sowieso nichts tun kann. In ein paar Stunden sind wir in Forks. Dann werden wir weiter sehen.“
„In ein paar Stunden, mein lieber Emmett, kann es zu spät sein sich Gedanken zu machen.“
„Nessie ist bei Jacob. Sie ist sicher“, versuchte Emmett es erneut, Rosalie ruhiger zu stimmen. Er hatte keinen Erfolg damit.
Edward ging auf Rosalie zu.
„Rosalie, Emmett hat Recht. Wir können von hier aus nichts tun und im Moment ist Nessie bei Jacob sicher. Ihr wird nichts passieren Rose, ich verspreche es dir, so wie ich es Bella versprochen habe.“
Sie sah ihn immer noch aufgeregt an. Aber sie schien sich langsam etwas zu beruhigen.
„Ja gut. Ihr habt ja Recht. Entschuldigt bitte.“
„Ist schon okay Rose“, sagte Emmett und nahm sie in den Arm. „Ich weiß wie sehr du die kleine liebst.“
Nun mischte sich auch Carlisle in das Gespräch ein.
„Wir sollten langsam die Auto´s beladen. Unser Flug geht in drei Stunden“, sagte er so ruhig, als hätten wir gerade über das Wetter gesprochen.
Damit drehten er und Esme sich um und verließen den Raum.
Ich schaute zu Alice.
Sie saß auf dem Bett und hatte ihr Gesicht in ihre Hände gelegt. Ich ging langsam auf sie zu. Jasper saß neben ihr und strich ihr über den Kopf.
„Ist alles okay Alice?“, fragte ich leise.
„Ja. Wirklich, es ist alles in Ordnung. Ich denke nur nach. Holt eure Koffer. Wir müssen los.“
Ihr Gesichtsausdruck verriet mir aber, dass nicht alles in Ordnung war. Sie schien wieder diese Kopfschmerzen zu haben.
Trotzdem schob Edward mich sanft aus dem Raum.
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Bis(s) - zum Ende unseres Daseins - Seite 7 Empty Re: Bis(s) - zum Ende unseres Daseins

Beitrag  Alice02 Do 23 Jul 2009, 20:45

Nur 90 Minuten später waren wir am Flughafen. Die Auto´s stellten wir einfach wieder im Parkhaus ab. Ich fragte mich still, was damit jetzt passieren sollte. Schließlich konnten sie nicht endlos lange im Parkhaus stehen.
Ebenso fragte ich mich, was mit den Pferden passieren sollte. Sie mussten schließlich gefüttert werden.
Jasper war aber mit Alice beschäftigt. Ich würde ihn ein anderes Mal darauf ansprechen. Sicher hatte er eine Erklärung parat.
Mir fiel auf, dass auch Edward eine Tasche hatte. Wo hatte er sie versteckt? Aber es gab jede Menge Zimmer in diesem Schloss und Edward kannte sich dort sehr gut aus. Besser als jeder andere von uns. Trotzdem fragte ich nach. Zum einen, weil ich es von ihm hören wollte, zum anderen um mich abzulenken.
Seine Antwort fiel genauso aus, wie ich es erwartet hatte.
Wir gaben unser Gepäck auf und gingen zum Warteraum. Unser Flug sollte pünktlich starten.
Ich saß zwischen Edward und Rosalie. Sie hatte sich wieder beruhigt, aber sie sah nicht glücklich aus. Man spürte deutlich, dass sie sich große Sorgen um Renesmee machte.
Gern hätte ich mit ihr darüber gesprochen, aber ich konnte nicht. Ich war viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt.
Alice lag mit dem Kopf auf Jasper´s Schoß und hatte die Augen geschlossen. Die Kopfschmerzen schienen immer schlimmer zu werden. Jasper strich ihr ruhig und gleichmäßig über das Haar. Für die anderen Flughafenbesucher sah es aus als ob sie schlief.
Esme las ein Buch und Carlisle schrieb etwas in sein Notizbuch.
Keiner von uns sprach.
Als unser Flug aufgerufen wurde, erhoben wir uns wortlos und stellten uns an die Schlange Menschen an um einzusteigen.
Alice und Jasper standen vor Edward und mir. Alice riss sich zusammen und versuchte es zu lächeln.
„Nicht daran denken Alice“, sagte Edward leise. Er hatte sich etwas nach vorn gebeugt um ihr ins Ohr zu flüstern.
Sie nickte. „Ich versuche es ja.“
Ich war froh, als wir endlich bei unseren Plätzen im Flugzeug angekommen waren. Wir setzten uns und warteten darauf, das alle Passagiere Platz genommen und der Pilot startbereit war.
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Bis(s) - zum Ende unseres Daseins - Seite 7 Empty Re: Bis(s) - zum Ende unseres Daseins

Beitrag  Alice02 Fr 24 Jul 2009, 23:01

Eine der Flugbegleiterinnen lief durch den Gang und prüfte die Sicherheitsgurte.
Vor Alice blieb sie stehen und sah sie besorgt an.
„Geht es Ihnen gut Miss?“, fragte sie nach.
„Ja, danke“, antwortete Alice und versuchte es zu lächeln.
„Sind sie sicher? Soll ich Ihnen vielleicht ein Glas Wasser bringen?“
„Nein danke. Es geht mir gut“, sagte Alice wieder. Diesmal klang es aber um einiges überzeugender als vorher. Ich ging davon aus, dass es an Jasper lag. Er hatte seine Hand unauffällig auf Alice Rücken gelegt.
Die Flugbegleiterin ging weiter, aber ich merkte, dass sie immer wieder in unsere Richtung blickte.
„Sie denkt das, was alle Menschen denken, die uns zum ersten Mal sehen“, klärte Edward mich auf, nachdem ich ihn danach gefragt hatte.
Ich sah ihn nur verwundert an.
„Sie geht in Gedanken alle Filme durch, die sie kennt. Sie hält uns für Schauspieler oder ähnliches“, ergänzte er aufgrund meines fragenden Blickes.
Natürlich, darauf hätte ich auch selber kommen können. Mein Kopf war aber zu voll mit anderen Dingen. Ich dachte über alle Personen nach die ich kannte, Alice aber nicht. Zudem war mir klar, dass sie irgendwie mit Renesmee in Zusammenhang stehen mussten. Mehr denn je lag mir daran, diese Vision aufzuklären.
Das Flugzeug rollte bereits zum Abflugpunkt.
„In sechs Stunden sind wir zuhause“, sagte Edward und drückte sanft meine Hand.
Ich sah in an und lächelte ihm zu. Er schaffte es immer wieder mir Hoffnung zu geben wenn ich in die Hoffnungslosigkeit sank. Und diesen Moment spürte er immer ganz genau.
Nach etwa zwei Stunden Flug tippte mir Alice, die genau hinter mir saß, auf die Schulter. Sie beugte sich etwas zu mir vor.
„Es ist auf jeden Fall eine Frau. Oder ein Mädchen. An das Alter kann ich mich nicht mehr erinnern“, flüsterte sie mir ins Ohr.
„Was weißt du noch Alice? Hast du noch mehr gesehen?“
Sie schüttelte frustriert den Kopf.
Immerhin hatte ich jetzt schon eine Information mehr. Wobei sie mir momentan nicht sehr viel weiterhelfen konnte.
Alice hatte sich wieder in ihrem Sitz zurückgelehnt und ihr Kopf lag auf Jaspers Schulter.
„Edward, können wir bitte den Platz tauschen?“, fragte ich.
Ich wollte mit Rosalie sprechen, die neben Edward saß.
„Selbstverständlich.“ Er stand auf und ich rutschte nach links auf den Mittleren der drei Sitze.
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Bis(s) - zum Ende unseres Daseins - Seite 7 Empty Re: Bis(s) - zum Ende unseres Daseins

Beitrag  Alice02 Sa 25 Jul 2009, 15:46

Rosalie hatte sich umgedreht. Sie sprach mit Emmett, der eine Reihe hinter uns, neben Jasper saß.
Den Platzwechsel hatte sie aber bemerkt. Sie drehte sich zu mir uns sah mich an. Ihr Blick war noch immer voller Sorge.
„Rose, fällt dir jemand ein, den Alice nicht kennt? Eine Frau.“ Ich sprach sehr leise, damit die anderen Passagiere und die Flugbegleiterin, die ständig in unserer Nähe war, nichts mitbekamen.
Ich sah, dass Rosalie angestrengt nachdachte. Aber auch sie schien zu keinem Ergebnis zu kommen.
„Vielleicht“, begann sie zu sprechen.
Ich sah sie aufgeregt an. Welche Idee hatte Rosalie?
„Vielleicht wer?“, fragte ich weil sie nicht weiter sprach.
„Bella, du hast mir doch von diesem Mädchen erzählt. Nachdem wir dein Bett gekauft hatten. Die du vor der Druckerei gesehen hast. Du hast gesagt, dass du das Gefühl hast, sie beobachtet dich.“ Rosalie sah mich mit großen Augen an.
Natürlich. Ich erinnerte mich an sie.
„Aber Alice hat sie doch selbst auch schon gesehen“, sagte ich.
„Alice hat sie nicht richtig wahrgenommen. Nicht so wie du Bella.“
„In welchem Zusammenhang soll sie denn mit Renesmee stehen?“, fragte ich nach. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Lösung so einfach sein sollte.
Die Flugbegleiterin stand wieder neben uns und fragte uns lächelnd ob wir etwas trinken möchten.
„Nein danke. Wir brauchen wirklich nichts“, sagte Rosalie zu ihr.
Verwundert schob sie ihren Wagen weiter durch den Gang des Flugzeuges um den restlichen Passagieren ihre Getränke zu bringen.
„Ich weiß nicht, was es mit Renesmee zu tun haben könnte. Und ob diese Unbekannte Frau überhaupt etwas damit zu tun hat. Aber sonst fällt mir auch niemand ein“, flüsterte Rosalie mir zu.
Ich nickte.
„Stimmt. Wir werden Alice später davon berichten. Vielleicht kann sie uns etwas mehr sagen.“ Ganz ausschließen konnte ich es nicht, dass da tatsächlich ein Zusammenhang bestand.
Aber ich wollte warten, bis wir zuhause waren. Hier im Flugzeug war nicht der richtige Ort, für solch ein Gespräch.
„Ja, dass müssen wir auf jeden Fall tun“, bestätigte Rosalie. „Aber trotzdem sollten wir weiter überlegen. Wir dürfen keinen vergessen.“
Ich lehnte mich in meinem Sitz zurück und schloss die Augen. Der Reihe nach ging ich sämtliche Bekannte durch. Doch immer mehr verhärtete sich Rosalie´s Verdacht nun auch in mir.
Edward legte seinen Arm um meine Schultern und zog mich leicht zu sich.
„Wir passen auf Bella. Renesmee wird nichts geschehen“, flüsterte er mir zu.
Ich nickte. Und ich traf eine Entscheidung: Meine Tochter sollte bei mir leben. Nicht bei Jacob. Ich würde Renesmee wieder zu mir holen.
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Beitrag  Alice02 Sa 25 Jul 2009, 21:35

Nach weiteren vier Stunden Flug waren wir endlich da.
Es regnete. Wir waren definitiv wieder zuhause.
Carlisle organisierte uns zwei Taxen, die uns zurück nach Forks brachten.
Ich bemerkte wieder einmal, wie unterschiedlich die Orte der USA waren. In Miami war es immer warm. Immer sonnig. Dort durften wir keinem Menschen begegnen.
Hier dagegen konnten wir einfach durch die Stadt laufen. Die Wolken waren so dicht, dass kein Sonnenstrahl eine Chance gegen sie hatte.
Als wir am Haus der Cullens ankamen, gingen alle ins Wohnzimmer. Es war wie eine unausgesprochene Abmachung. Unsere Koffer und Taschen ließen wir einfach im Flur stehen.
„Wie geht es dir Alice?“, fragte Carlisle ruhig.
„Es geht schon“, sagte sie nur.
„Alice, hör zu. Eventuell gibt es doch jemanden der als Puzzleteil infrage kommen würde“, begann Rosalie.
Ich war froh darüber, dass sie das Gespräch in die Hand nahm.
Alice hatte sich aufgerichtet und sah Rosalie an.
„Bella hat schon länger das Gefühl, dass sie beobachtet wird“, sagte Rosalie vorsichtig.
Edward schaute mich erschrocken an.
„Von wem Bella? Wieso hast du mir nichts davon gesagt?“ Edward´s Blick war voller Sorge.
„Nun, ich hielt es eigentlich nicht für so wichtig. Und ich wollte dich nicht beunruhigen“, sagte ich.
„Nicht so wichtig? Du hättest es mir sofort sagen müssen.“
Ich nickte und senkte leicht den Kopf. Wahrscheinlich wäre es wirklich besser gewesen, wenn ich damals gleich mit Edward gesprochen hätte. Aber ich konnte es jetzt nicht mehr rückgängig machen.
„Wer beobachtet dich Bella?“, fragte Carlisle ganz ruhig nach.
Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Es war mucksmäuschenstill im Raum.
„Ich weiß es nicht. Ich kenne sie nicht. Es kam mir nur so vor. Ich weiß ja nicht einmal ob es wirklich so ist“, begann ich.
„Sie. Okay, dass ist ja schon mal etwas. Beschreibe sie mir Bella“, sagte Alice.
„Du hast sie doch auch schon gesehen Alice.“
„Wo? Wann?“ Alice sah mich mit ihrem fragendem Blick an.
„Als wir die Stoffe für die Kleider ausgesucht haben. Weißt du es denn nicht mehr? Dieses Mädchen, dass das Geschäft verlassen hat als sie mich sah.“
Man sah Alice an, dass sie angestrengt nachdachte. Irgendwann nickte sie.
„Ja, ich erinnere mich. Aber du hast sie danach doch nicht mehr gesehen oder?“
„Doch habe ich. Nachdem wir beim einkaufen waren. Ich habe mit Rosalie im Auto gewartet, während du in der Druckerei warst. Sie ist wieder sofort verschwunden, als sie mich sah.“
Alice sah schockiert aus.
„Du hättest es mir sofort erzählen müssen Bella“, sagte sie.
„Ja, aber wie gesagt: Ich hielt es nicht für so wichtig.“
„Sie hatte lange Haare richtig? Kannst du dich sonst noch an etwas erinnern?“ Alice wollte Informationen. Und scheinbar nicht nur Alice, denn alle sahen mich gespannt an.
„Lange Haare, mit leichten Locken, ja genau. Ich glaube sie waren hellbraun. Sie war in unserem Alter schätze ich. Mehr fällt mir gerade nicht ein.“
„Wenn dir irgendjemand begegnet, der dich auch nur ein kleines bisschen an sie erinnert, dann sagst du mir sofort Bescheid. Und allein gehst du nicht mehr aus dem Haus“, sagte Edward fest entschlossen.
Ich nickte. Ich wusste, dass ich ihm sowieso nicht widersprechen konnte. Er würde keine Diskussion zulassen.
Ich dachte wieder an Renesmee. Ich wollte sie bei mir haben. Jetzt sofort.
Sollte ich Jacob anrufen und es ihm sagen? Ich hielt es für besser, sie selbst zu holen.
Da ich das Haus allein nicht mehr verlassen durfte, beschloss ich es, Rosalie mitzunehmen. Sie war diejenige, die meinen Entschluss am meisten unterstützen würde.
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Beitrag  Alice02 So 26 Jul 2009, 12:03

„Ich muss noch einmal kurz weg“, sagte ich zu den anderen und fügte an Edward gewandt hinzu: „Keine Sorge, Rose wird mich begleiten.“
Rosalie sah mich verwundert an.
Trotzdem stimmte sie sofort zu, ohne zu wissen, was ich vorhatte.
„Wo willst du hin Bella?“, fragte Edward. Er klang … besorgt.
„Ich habe Durst“, sagte ich schnell.
Rosalie unterstützte meine Aussage augenblicklich.
„Ja. Wir haben vorhin im Flugzeug schon ausgemacht, dass wir noch jagen gehen wollen.“
„Dann gehen wir alle zusammen“, meinte Edward.
Emmett kam uns sofort zu Hilfe. Er hatte wohl sofort erkannt, dass Rosalie und ich auf jeden Fall allein gehen wollten.
„Edward, mir wäre es lieber du bleibst hier. Ich wollte noch etwas mit dir besprechen.“
„Das können wir auch später noch tun.“ Edward schien mich absolut nicht mit Rosalie allein weg gehen lassen zu wollen.
„Mir wäre es lieber, wenn wir gleich darüber sprechen könnten“, erwiderte Emmett und sah Edward eindringlich an.
In dem Moment bekam Carlisle einen Anruf. Er wurde dringend im Krankenhaus gebraucht. Sie baten darum, dass auch Esme mitkommen würde.
Gut, so schieden die beiden auch aus uns zu begleiten.
Ich sah Alice flehend an. Sie verstand meinen Blick.
„Seid mir bitte nicht böse, aber ich möchte auch lieber hier bleiben. Mein Kopf … es ist kaum auszuhalten. Jasper, du bleibst doch bei mir?“, bat sie.
„Natürlich bleibe ich bei dir.“ Er nahm sie sanft in den Arm.
„Eigentlich ist mir das nicht so Recht, wenn Bella und Rosalie allein gehen“, sagte Edward wieder.
„Edward bitte, was soll denn passieren? Die beiden gehen in den Wald zum jagen“, versuchte Emmett es seinen Bruder zu überzeugen.
„Rose, du passt gut auf Bella auf? Entferne dich keine zehn Meter von ihr, ja.“ Langsam schien er es zu akzeptieren.
„Natürlich Edward. Mach dir bitte keine Sorgen. Ich werde jede Sekunde bei ihr sein“, sagte Rosalie.
Sie sprach sehr überzeugend. Schließlich willigte Edward ein.
„Bleibt aber nicht zu lange weg“, bat er noch.
Ich nickte und stand auf. Er nahm mich in den Arm und küsste mich. Ich würde nicht lange brauchen, für das, was ich vorhatte.
Dann verließen Rosalie und ich das Haus und gingen schnell auf den Wald zu.
„Was hast du wirklich vor?“, fragte Rosalie als wir uns weit genug vom Haus der Cullens entfernt hatten.
„Wir holen Renesmee“, antwortete ich ihr fest entschlossen.
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Beitrag  Alice02 Mo 27 Jul 2009, 21:22

Rosalie blieb sofort stehen und sah mich mit weit aufgerissenen Augen an.
„Was ist?“, fragte ich sie, weil sie kein Wort sprach.
„Bist du dir sicher?“, fragte sie schließlich.
„Ganz sicher Rose. Sie ist meine Tochter. Sie ist deine Nichte. Sie gehört zu uns. Gerade jetzt in dieser Situation. Den meisten Schutz kann ihr ihre Familie bieten.“
„Aber sagtest du nicht bei Jacob wäre sie am sichersten?“ Rosalie schien mit allem gerechnet zu haben. Damit jedoch nicht.
„Eine Zeit lang glaubte ich das. Aber ich habe es mir scheinbar nur eingeredet. Ich will einfach nur, dass sie bei mir ist. Unterstützt du mich in meinem Vorhaben?“
„Du stellst Fragen Bella. Natürlich. Ich werde sie beschützen wie meine eigene Tochter. Die ich niemals haben werde.“ Bei dem letzten Satz senkte sie den Blick und flüsterte nur.
Man spürte wieder ihre ganze Traurigkeit in ihr aufsteigen.
Ich nahm sie in den Arm und flüsterte:
„Dafür hast du jetzt Renesmee. Du wirst ihre Patin werden. Wenn du möchtest natürlich.“
„Ihre Patin? Du willst sie … taufen lassen?“
„Ja. Ich finde sie sollte getauft werden. Auch wenn sie ein halber Vampir ist, ihr Leben sollte so normal wie möglich verlaufen.“
„Und ich darf ihre Patin sein?“ Rosalie sah wieder glücklich aus.
„Ich kann mir niemanden vorstellen, der besser als Patin für Nessie geeignet wäre“, sagte ich und drückte Rosalie.
„Danke Bella. Ich … oh ich weiß gar nicht was ich sagen soll.“
„Du musst nichts sagen. Komm, wir holen uns die kleine Maus zurück.“
Ich war fest entschlossen, mein Vorhaben durchzusetzen. Komme was wolle.
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Beitrag  Alice02 Di 28 Jul 2009, 20:48

Wir liefen weiter in den Wald hinein und damit in die Richtung von Jacob´s Haus.
Ich begann mir Gedanken darüber zu machen, wie ich ihm meinen Entschluss mitteilen sollte. Ich wollte ihm keineswegs wehtun. Er hatte so viel für Renesmee getan, aber ich wollte, dass er meine Entscheidung verstand.
„Hoffentlich können wir Nessie genug Schutz bieten“, sagte Rosalie leise.
„Natürlich können wir das Rose.“ Ich kannte sie gar nicht so zweifelnd an sich selbst.
„Edward weiß nichts davon. Wieso hast du es ihm nicht gesagt?“, fragte Rosalie mich.
„Weil er es nicht zugelassen hätte. Zumindest nicht sofort. Aber ich will nicht mehr warten. Ich will keinen Tag länger ohne meine Tochter sein.“
Rosalie nickte. Sie verstand mich.
„Und du meinst, dass er nicht wütend ist wenn wir mit Nessie nach Hause kommen?“
„Gut, vielleicht wird er etwas wütend sein. Aber er kann dann nichts mehr dagegen tun. Er wird sie nicht zurück bringen. Da bin ich mir ganz sicher.“
Nur wenige Minuten später standen wir vor Jacob´s Haus.
Wir sahen uns an und ich atmete einmal tief durch.
„Also los Rose. Wir werden es ihm schon beibringen“, sagte ich.
Wir gingen zur Tür und ich drückte auf die Klingel.
Sofort wurde sie von Jacob geöffnet.
Er sah erstaunt aus. Sicherlich hatte er nicht mit uns beiden gerechnet.
„Bella, Rosalie … hallo. Was macht ihr denn hier?“
„Dürfen wir erst einmal hereinkommen?“, fragte ich leise.
„Oh, natürlich.“ Er trat einen Schritt zur Seite und ließ uns eintreten.
Nessie hatte uns schon gehört. Sie kam die Treppen herunter gerannt und lachte.
„Mama, Tante Rosalie“, rief sie uns entgegen und lief mit ausgestreckten Ärmchen auf uns zu.
Ich fing sie auf und hob sie hoch. Sie drücke sich fest an mich.
„Mein Sonnenschein. Mama ist da“, sagte ich leise zu ihr.
„Wo ist Papa?“, fragte sie nach.
„Papa ist zuhause Liebling. Hör zu, möchtest du einen Moment mit Tante Rosalie spielen?“
„Warum?“
„Mama hat etwas mit Jacob zu besprechen“, sagte ich vorsichtig und schaute zu ihm. Er sah mich nur verwundert an.
Ich gab Rosalie Renesmee auf den Arm. Sie lächelte glücklich und drückte die Kleine an sich.
„Magst du mir deine Spielsachen zeigen Nessie?“, fragte Rosalie sie liebevoll.
„Jaaa“, rief diese erfreut.
Rosalie stellte sie wieder auf den Boden. Nessie ergriff ihre Hand und lief mit ihr die Treppe nach oben.
Ich stand mit Jacob allein im Flur.
„Was möchtest du mit mir besprechen Bella?“, begann Jacob nach einer Weile das Gespräch.
Ich überlegte kurz, wie ich am besten anfangen sollte.
„Ich nehme Renesmee mit“, sagte ich schließlich ohne Umschweife.
Sprachlos sah er mich an. Damit hatte er nicht gerechnet. Mir tat es etwas leid, dass ich ihn so unvorbereitet mit der Nachricht überfallen hatte. Aber jetzt hatte ich begonnen und musste es auch zu ende führen.
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