Forks Bloodbank
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Bis(s) - zum Ende unseres Daseins

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Beitrag  Alice02 Sa 20 Jun 2009, 23:06

>Rosalie – sie hat Bella eine Kette geschenkt. Vielleicht mag sie Bella ja wirklich? Vielleicht sollte ich doch etwas netter zu ihr sein. Ich will es versuchen. Für Bella.<
Er wollte sich also wirklich mit Rosalie vertragen. Das hatte ich mir so sehr gewünscht.
Ich blätterte auf die nächste Seite.
>Wir feiern eine Party. Bella´s erste Party als Vampir. Es wird ihr gefallen. Ich weiß es. Es wird lustig werden. Ich freue mich so auf heute Abend. Es wird Bella´s schönste Nacht werden.<
„Nein“, schrie ich. „Es war meine schrecklichste Nacht. Ich hasse diese Party. Bitte Edward, komm zu mir zurück.“
Ich sah nichts mehr. Alles war verschwommen durch die Tränen in meinen Augen.
Ich spürte eine Hand auf meinem Rücken. Mir wurde vorsichtig das Tagebuch aus der Hand genommen.
Ich wusste nicht, zu wem die Hand gehörte. Ich ließ mich einfach fallen. In Alice´ Arme wie ich feststellte.
Sie sagte kein Wort. Sie hielt mich fest im Arm und streichelte mir über meinen Kopf und meinen Rücken.
Es dauerte eine ganze Weile bis ich mich etwas beruhigen konnte. Jasper strich mir sanft über den Arm. Er wollte mir helfen.
Ich blickte langsam auf. Rosalie und Emmett standen mit erschrockenem Gesichtsausdruck am anderen Ende des Zimmers.
Jasper hielt das Tagebuch in der Hand. Er zeigte es Alice. Sie nickte kurz und senkte den Blick.
„Du hättest es nicht lesen sollen Bella.“ Sie hielt mich immer noch im Arm.
Trotz Jaspers Anwesendheit konnte ich nicht aufhören zu weinen.
„Ich liebe ihn“, sagte ich schluchzend.
„Ich weiß. Und er liebt dich auch.“ Alice sprach sehr leise.
„Warum bist du hier? Allein?“, fragte sie mich.
„Rosalie … ich wollte ihr etwas Zeit mit Emmett allein lassen.“
„Warum bist du nicht zu mir gekommen?“
„Du … ich wollte euch nicht stören“, sagte ich.
„Bella, du störst uns nicht. Niemals. Du kannst jederzeit zu mir kommen.“
Ich antwortete ihr nicht. Ich nickte nur schluchzend.
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Beitrag  Alice02 So 21 Jun 2009, 11:00

„Oh Bella. Warum hast du das Tagebuch gelesen?“, fragte Alice.
„Weil … seine Schrift. Ich wollte Edward´s Schrift sehen. Alice, ich liebe ihn. Ich kann nicht mehr. Ich halte das nicht mehr aus.“
„Du wirst es schaffen Bella. Wir sind alle bei dir. Keiner lässt dich allein. Wir werden ihn finden.“
„Siehst du etwas?“, fragte ich mit einem Fünkchen Hoffnung.
Sie senkte den Blick und schüttelte leicht den Kopf.
„Komm mit ins Wohnzimmer Bella. Es ist besser wenn du nicht in diesem Raum bleibst.“
Ich stand langsam auf und ging in Alice´ Arm mit nach unten. Es war mir alles egal.
Ich setzte mich mit Alice auf das Sofa. Meine Gedanken waren bei Edward. Bei seinen Einträgen aus dem Tagebuch. Ich wollte keine Zeile, von dem was ich da eben gelesen hatte, vergessen. Und dieses Bild von uns mit Nessie, ich wollte es wieder sehen. Immer wieder rief ich es in meine Gedanken zurück.
„Du solltest dich ablenken Bella. Möchtest du vielleicht Fernsehen?“, fragte Alice und riss mich aus meinen Gedanken.
Ich schüttelte den Kopf.
„Was dann? Sag doch etwas.“
„Musik. Ich möchte Musik hören. Sonst nichts.“
Alice gab mir meinen MP3 Player aus dem Wohnzimmerschrank. Ich selber konnte mich nicht einmal mehr daran erinnern, ihn irgendwann einmal da rein gelegt zu haben.
Ich begann Musik zu hören und die Zeilen aus dem Tagebuch wieder in mein Gedächtnis zu rufen.
Ich hatte die Lautstärke nur sehr leise eingestellt. So merkte ich, dass Alice mit Rosalie sprach.
„Warum hast du sie allein gelassen?“
„Ich habe sie nicht allein gelassen. Sie ist nach oben gegangen um zu lesen“, rechtfertigte sich Rosalie.
„Und warum bitte? Sie steht nicht einfach ohne Grund auf und geht lesen.“
„Doch. Sie wollte lesen. Emmett und ich wollten ja das sie hier bleibt.“
„Emmett und du. Alles klar. Du brauchst nichts weiter zu sagen.“ Alice sah irgendwie wütend aus.
„Es war wirklich nichts. Wir haben uns nur geküsst. Sonst nichts.“
„Sonst nichts? Mensch Rosalie, manchmal hast du echt so viel Feingefühl wie ein Holzklotz.“
„Wie meinst du das denn jetzt bitte?“
„Versetz dich doch mal in Bellas Lage. Hast du geglaubt sie bleibt einfach sitzen und schaut euch bei euren Spielchen zu?“
„Ja du hast ja Recht. Das war wirklich dumm von mir. Aber du und Jasper … ihr habt auch nichts anderes gemacht. Ich meine, ich glaube nicht, dass ihr euch nur unterhalten habt.“
„Das stimmt schon. Aber wir sind vorher wenigstens nach oben gegangen.“
Rosalie antwortete ihr nicht mehr. Sie sah betroffen zu Boden.
„Hey Rose, ist ja gut. Ich mache dir ja keine Vorwürfe. Versuche es einfach beim nächsten Mal etwas mehr nachzudenken.“
„Okay, mach ich. Und was jetzt?“ Rosalie warf mir einen Blick zu und ich schloss schnell die Augen. Die beiden sollten nicht merken, dass ich ihr Gespräch mitbekommen hatte.
„Keine Ahnung, Rose. Aber Bella braucht Abwechslung. Lass dir mal was schönes einfallen Schwesterchen“, sagte Alice und grinste Rosalie leicht an.
Schön. Das letzte was ich jetzt noch gebrauchen konnte war ein Streit zwischen Alice und Rosalie.
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Beitrag  Alice02 So 21 Jun 2009, 18:29

Abwechslung für Bella

Zwei weitere Wochen vergingen. Vier Wochen hatte ich jetzt schon nichts mehr von Edward gehört oder gesehen.
Das schwarze Loch in welches ich fiel wurde immer tiefer und dunkler.
Ich versuchte es, mir nichts anmerken zu lassen. Emmett, Rosalie, Jasper und Alice sollten wieder ein normales Leben, oder sollte ich besser sagen: Dasein, führen können. Es schien mir aber nicht so recht zu gelingen. Ich wurde immer noch keine Sekunde aus den Augen gelassen.
Ich bekam Durst, also ging ich mit den anderen jagen. Ansonsten verließ ich das Haus aber nicht.
Die meiste Zeit verbrachte ich auf dem Sofa im Wohnzimmer. So wie auch in diesem Moment. Ich lag auf dem Sofa und schaute fern.
Das Tagebuch von Edward war verschwunden. Ich nahm an, dass Alice es vor mir versteckt hatte. Ich wollte sie aber nicht danach fragen. Ich nahm mir vor, heimlich danach zu suchen.
„Bella, setz dich mal hin und versuche es etwas fröhlicher auszusehen bitte“, sagte Alice, die plötzlich zur Tür hereinkam.
Ich sah sie fragend an.
„Warum denn?“
„Du bekommst gleich Besuch“, sagte sie lächelnd.
„Kommt Edward etwa zurück? Hast du etwas gesehen?“ Mit einem Satz saß ich aufrecht auf dem Sofa und sah sie aufgeregt an.
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Beitrag  Alice02 Mo 22 Jun 2009, 20:00

„Leider nicht. Aber deine Tochter und Jacob kommen zu Besuch. Er hat gerade eben angerufen.“
Enttäuscht sank ich wieder etwas zusammen.
„Bella, Nessie sollte eine glückliche Mutter vorfinden. Versuche es für sie ein kleines bisschen zu lächeln.“
Ich dachte über Alice´ Worte nach. Sie hatte wohl Recht. Und ich hatte Renesmee schon so lange nicht mehr gesehen. Ich wollte für meine Tochter stark sein.
Kurze Zeit später klingelte es. Alice öffnete die Tür und Jacob und Nessie kamen herein.
Nessie lief lachend mit ausgestreckten Armen auf mich zu. Ich konnte nicht mehr anders als zu lächeln. Die Freude meiner Tochter mich zu sehen, war ein klein wenig stärker als der Schmerz.
Ich nahm sie auf den Arm und drückte sie fest an mich. So lange hatte ich sie nicht mehr gesehen. Jetzt erst fiel mir auf, wie sehr ich sie vermisst hatte.
„Hallo Bella“, sagte Jacob, der noch mit Alice im Türrahmen stand.
„Oh ja, … hallo Jake. Entschuldige bitte aber Nessie …“, begann ich.
„Ich weiß. Ist schon okay das du dich ihr zuerst zuwendest. Du hast sie sehr lange nicht mehr gesehen. Deshalb dachte ich auch es wäre gut, wenn wir dich mal besuchen kommen. Sam ist auch der Meinung, dass momentan keine Gefahr für Renesmee besteht.“
Die Gefahr für meine Tochter hatte ich völlig vergessen. Jetzt kam alles wieder in mir hoch. Instinktiv hielt ich Renesmee noch etwas fester in meinem Arm.
„Meine kleine. Geht es dir gut? Ich lasse dich nicht mehr allein, Renesmee.“ Ich flüsterte es meiner Tochter ins Haar.
„Mir geht es gut Mama. Jake ist so lieb zu mir. Wo ist Papa?“, fragte sie mich. Wieder einmal sprach sie klar und deutlich. Sie sah mich mit ihren großen Augen an.
Sie stellte genau die Frage, auf die ich ihr keine Antwort geben konnte. So sehr ich es auch wollte. Ich konnte meiner Tochter einfach nicht sagen, dass ihr Papa spurlos verschwunden war. Ich konnte und wollte sie nicht damit belasten. Ich versuchte es, so gut wie möglich zu lügen und hoffte, dass sie mich nicht durchschaute.
„Er kommt bald Nessie. Papa hat etwas zu erledigen.“
Ihre Augen verrieten mir, dass sie mir kein Wort glaubte.
Ich spürte die Tränen in mir aufsteigen. Ich durfte jetzt aber nicht weinen. Nicht vor Renesmee.
Rosalie schien meine Gefühle zu spüren. Sie kam zu uns herüber und nahm mir Nessie aus dem Arm.
„Nessie komm mit. Ich habe eine Überraschung für dich.“ Rosalie sah mich an und ich nickte ihr dankbar zu. Ich konnte meine Tränen kaum mehr zurückhalten.
Schnell verließ sie mit Nessie das Wohnzimmer. Sobald sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte, brach ich in Tränen aus.
Jacob setzte sich neben mich auf das Sofa.
„Was ist passiert Bella?“, fragte er und sah mir in die verweinten Augen.
„Edward ist weg“, sagte ich unter Tränen.
„Wie Edward ist weg? Was ist passiert?“, wiederholte er seine Frage und legte seinen Arm um meine Schultern. Er zog mich zu sich und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter.
Ich spürte die Hitze, die von ihm ausging. Dann begann ich ihm alles zu erzählen. Er hörte mir ruhig zu. Ab und an nickte er, aber er unterbrach mich nicht in meinen Erzählungen.
„Nicht schon wieder“, sagte er am Ende der Geschichte leise.
„Es ist anders als damals“, sagte ich. „Diesmal bin ich Schuld an seinem Verschwinden.“
„Kann ich dir irgendwie helfen Bella?“, fragte er und streichelte mir über den Rücken.
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Beitrag  Alice02 Di 23 Jun 2009, 17:36

„Gib nur gut auf Renesmee Acht. Ich möchte nicht, dass sie das alles hier mitbekommt. Und ich möchte sie nicht auch noch verlieren.“ Ich dachte wieder an die Gefahr für Nessie.
Jacob schien meinen Satz zu verstehen.
„Nessie wird niemals etwas geschehen. Sie ist im Reservat so sicher wie nirgendwo sonst auf der Welt“, sagte er und ich glaubte ihm.
Im nächsten Augenblick streckte Rosalie den Kopf durch die Tür. Ich sah sie an und wischte mir schnell die letzten Tränen aus den Augen.
„Geht es wieder Bella? Nessie will zu dir“, sagte sie flüsternd.
Ich nickte.
Schon ging die Tür auf und Nessie stürmte auf mich zu. Sie schubste Jacob etwas zur Seite und kletterte auf meinen Schoß.
Ich drückte sie fest an mich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ich zwang mich zu lächeln.
„Alice, kann ich dich kurz sprechen?“, fragte Jacob.
„Klar.“ Alice nickte und die beiden verließen das Wohnzimmer durch die Terrassentür.
Nessie saß auf meinem Schoß und zupfte leicht an meinen Haaren. Ich sah sie an. Sie sah so perfekt aus. Und ich erkannte Edward in ihrem kleinen Gesichtchen wieder. Ich musste mich so zusammenreißen, stark zu bleiben und nicht zu weinen.
Ich wusste nicht ob es an Nessie oder an Jasper, der jetzt neben saß, lag, aber ich schaffte es. Ich fühlte mich fast sogar ein kleines bisschen glücklich, hier mit meiner Tochter zu sitzen.
„Wann kommt Papa?“, fragte Nessie und sah mich an.
„Bald meine kleine. Bald.“ Ich konnte ihr keine andere Antwort geben und es fiel mir so schwer sie zu belügen. Aber ich hatte keine andere Wahl.
„Kann ich hier bleiben? Bis Papa da ist?“, fragte sie weiter.
Oh nein, dass war zuviel für mich. Eine Träne lief mir aus dem Auge. Jasper strich mir unbemerkt über den Rücken. In diesem Moment spürte ich, dank seiner Gabe, schon die Wärme in mir. Mir ging es wieder besser. Ich konnte wieder stark sein.
„Es wird noch eine Weile dauern bis dein Papa nach Hause kommt. Es ist besser wenn du mit Jacob gehst.“
Trotz dessen, dass es mir besser ging, fiel es mir unheimlich schwer diesen Satz zu sagen. Eigentlich sollte Renesmee´s Zuhause ja hier bei mir sein. Liebend gern hätte ich sie hier behalten. Aber ich hatte in der derzeitigen Situation genug mit mir selbst zu tun. Ich war froh, dass ich sie bei Jacob gut aufgehoben wusste.
In diesem Moment kamen Alice und Jacob wieder herein. Alice und Jasper warfen sich einen Blick zu und Alice sagte:
„Gut Jake. Dann danke für euren Besuch.“
Jacob sah sie kurz an, bevor er es zu begreifen schien, was sie ihm damit sagen wollte.
Dann kam er aber langsam zu uns herüber und sah Nessie an.
„Wir sollten dann so langsam mal nach Hause gehen Nessie.“
„Ich will hier bleiben. Ich will auf Papa warten. Zusammen mit Mama“, erwiderte sie ihm.
„Ach Nessie, Sam und Seth kommen nachher noch zu Besuch. Meinst du nicht sie werden traurig sein wenn du nicht da bist?“
„Ja, … doch“, sagte sie schließlich.
Jacob nahm sie auf den Arm. Er ging so liebevoll mit ihr um. Ich war ihm so dankbar dafür.
Schon wieder half er mir während einer Trennung von Edward. Ich hoffte immer noch, dass es auch diesmal ein gutes Ende nehmen würde.
„Tschüss Bella. Ich melde mich wieder“, sagte Jacob und wand sich zum Gehen.
„Tschüss Jake. Tschüss Nessie. Viel Spaß mit Sam und Seth. Bis bald“, antwortete ich.
Nessie drehte sich in Jacobs Arm um und sah mich an. Plötzlich sagte sie ganz ernst:
„Mach dir keine Sorgen Mama. Papa wird bald nach Hause kommen.“
Ich sah sie erschrocken an und sie wand ihr Gesicht wieder Jacob zu.
Dann verschwanden die beiden durch die Terrassentür.
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Beitrag  Alice02 Di 23 Jun 2009, 20:21

Ich war immer noch schockiert über den letzten Satz meiner Tochter. Hatte sie mehr mitbekommen als ich ahnte? Der Gedanke machte mir Angst. Es war jedenfalls nicht normal, dass meine Tochter mir Mut zu machen versuchte. Aber genau das war eben passiert.
Wie versteinert saß ich auf dem Sofa, den Blick immer noch auf die Terrassentür gerichtet.
„Wie geht es dir Bella?“, fragte Alice, die sich jetzt neben Jasper gesetzt hatte.
„Nessie“, sagte ich, „ich glaube sie bekommt noch viel mehr mit als wir ahnen.“
„Das ist durchaus möglich. Aber mach dir nicht zuviel Gedanken darum. Nessie ist stark. Und ich glaube sie hat Recht.“
„Sie hat Recht? Womit?“
„Edward wird bald wieder nach Hause kommen.“
„Wie kannst du das wissen? Wenn du nichts siehst, meine ich.“
„Ich weiß es nicht. Aber ich habe das Gefühl das alles wieder gut werden wird. Du wirst ihn wieder sehen Bella.“
„Worüber hat Jacob mit dir gesprochen?“, wollte ich wissen. Ich wollte es versuchen, mich etwas abzulenken.
„Über dies und das“, antwortete Alice mir.
Diese Antwort genügte mir aber nicht im Geringsten. Also fragte ich noch einmal nach.
„Über was Alice.“
„Über deine letzte Trennung von Edward. Er hat damals alles mitbekommen. Ich nicht.“
„Das kann man gar nicht vergleichen“, sagte ich. „Es war damals ganz anders. Ihr wart alle weg. Ich war ganz allein hier.“
„Du hattest Jake. Zum Glück, muss man im Nachhinein sagen. Und er hat gesagt, dass es gut für dich wäre, eine Weile nicht in Forks zu sein.“
„Wie meinst du das? Eine Weile nicht in Forks zu sein?“
„Wir sollten verreisen Bella. Du brauchst Abwechslung.“
„Ob ich will oder nicht, da muss ich Jacob Recht geben“, sagte Rosalie, die bis dahin kein Wort gesprochen hatte. „Das wir da nicht selber drauf gekommen sind.“ Sie schüttelte leicht den Kopf.
„Und wo sollen wir hinfahren?“, fragte jetzt Emmett, der sich ebenso wie Rosalie bisher nicht am Gespräch beteiligt hatte.
„Ich weiß es nicht. Wir müssen uns etwas überlegen. Sonnig sollte der Urlaubsort sein. Demzufolge auch einsam. Sonst müssen wir den ganzen Tag im Haus bleiben. Fällt euch etwas ein?“, sagte Alice und sah alle anderen der Reihe nach an.
„Wie wäre es mit Esme´s Insel? Sie stellt sie bestimmt zur Verfügung“, schlug Emmett vor.
„Emmett, das geht auf keinen Fall. Bella hat dort ihre Flitterwochen verbracht. Zu viele Erinnerungen. Es muss ein neutraler Ort sein.“
„Stimmt. Das hatte ich nicht bedacht.“
„Der See vielleicht? Es ist doch sehr schön dort“, schlug jetzt Rosalie vor.
„Dagegen sprechen gleich mehrere Dinge. 1. Es ist momentan hier in der Gegend alles andere als sonnig“, Alice sah zum Fenster und es regnete mal wieder. „2. Es ist zu nah bei Forks und 3. willst du vielleicht einen kompletten Urlaub im Freien verbringen? Es gibt dort kein Haus.“
„Nein, okay war keine gute Idee. Aber wohin könnten wir denn sonst fahren?“
„Wie gesagt, ich weiß es nicht. Wir werden Carlisle und Esme fragen wenn sie nach Hause kommen. Vielleicht fällt ihnen etwas ein.“
„Vielleicht müssen wir auch gar nicht so lange warten, bis sie zurück sind“, bemerkte Jasper.
Alice sah ihn verwundert an.
„Hast du etwa eine Idee?“, fragte sie ihn.
„Wieso denn nicht? Vielleicht bin ich ja gar nicht so langweilig wie du glaubst?“
„Ach Jasper, dass war doch nur ein Spiel. Erinnere mich bitte nicht daran. Erzähl uns lieber was du vorschlägst“, sagte Alice aufgeregt.
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Beitrag  Alice02 Mi 24 Jun 2009, 21:36

„Jasper nun red schon“, wiederholte Alice nach einer Weile, da Jasper nichts sagte.
„Wie wäre es mit einem Schloss? Es gibt zwar kein Meer, aber einen kleinen See. Und es ist immer sonnig und warm“, sagte er schließlich.
„Das hört sich perfekt an“, Alice wurde immer aufgeregter. „Wo ist dieses Schloss und wieso kenne ich es nicht? Ich liebe Schlösser.“
„Ich weiß. Gerade deshalb kennst du es noch nicht. Ich wollte es dir eigentlich zur Hochzeit schenken. Aber mir fällt in vier Monaten bestimmt noch etwas anderes ein. Und wenn es uns jetzt helfen kann … Alice, willst du dein Hochzeitsgeschenk schon vorher haben?“
„Ob ich … äh Jasper, … du schenkst mir ein Schloss?“ Alice konnte es kaum glauben. Das war das erste Mal, dass ich sie fast sprachlos erlebte.
„Ja genau. Ein Schloss. Willst du es vor der Hochzeit schon haben?“ Jasper sah ihr lächelnd in die Augen. Es lag soviel Liebe in seinem Blick. Trotz meiner Trennung von Edward und meiner Trauer musste ich auch lächeln. Ich freute mich für Alice.
„Ob ich…“, sagte Alice wieder, „natürlich will ich es haben. Und du musst dir nichts anderes mehr einfallen lassen. Oh Jasper, … ich liebe dich. Ein Schloss, ich kann es nicht fassen.“ Sie fiel Jasper um den Hals und hatte schon Tränen vor Freude in den Augen.
„Du freust dich so, obwohl du es noch gar nicht kennst“, sagte Jasper und hielt seine Alice fest im Arm und küsste sie.
Es tat mir zwar weh, dass zu sehen, aber ich riss mich zusammen. Ich wollte Alice den Moment auf keinen Fall verderben.
Ich sah zu Emmett und Rosalie. Auch die beiden sahen mehr als überrascht aus. Es wusste wohl wirklich keiner von diesem einzigartigen Hochzeitsgeschenk.
„Hast du Bilder? Zeig sie mir“, sagte Alice, nachdem sie sich wieder von Jasper gelöst hatte.
„Oh nein, ganz bestimmt nicht. So eine kleine Überraschung sollst du schon noch erleben, liebste Alice“, antwortete Jasper grinsend.
„Das ist gemein. Ich will es aber jetzt schon sehen.“ Ihr war die Ungeduld deutlich anzumerken.
„Nein, nein und nochmals nein. Üben Sie sich in Geduld, Miss Cullen.“
Alice und Geduld. Sie war wohl der ungeduldigste Vampir den es auf der Welt gab. Das konnte ja noch heiter werden.
„Och bitte“, quengelte sie weiter.
„Alice“, sagte Jasper lächelnd, „was genau an dem Wort Nein verstehst du eigentlich nicht?“
„Bitte, bitte, bitte“, versuchte sie es weiter und sah ihn mit einem Blick an, der dem eines Hundewelpen glich.
„Vergiss es, Alice. Keine Chance. Du siehst es wenn wir dort sind und keine Minute eher.“
Ja, Jasper würde wohl standhaft bleiben. Aber er würde, bis wir dort waren, sicher keine ruhige Minute mehr haben. Soviel war klar.
„Dann müssen wir jetzt packen. Ich packe meine Sachen zusammen. Bella, dann helfe ich dir bei deinem Koffer.“ Alice war bereits aufgesprungen.
„Alice, setz dich wieder. Wir können sowieso nicht sofort los“, versuchte Jasper es, die völlig überdrehte Alice zu beruhigen.
„Wieso? Klar können wir sofort los. Wir müssen sofort los“, sagte sie und hüpfte im ganzen Wohnzimmer herum.
„Also nun beruhige dich doch erst einmal. 1. Können wir nicht einfach hinfahren. Wir brauchen Flugtickets. Und dafür müssen wir wissen wann ein Flug geht. 2. Sollten wir Carlisle und Esme auch darüber informieren und 3. Habe ich bevor wir dort ankommen auch noch etwas zu erledigen.“ Er sah sie grinsend an.
Alice konterte sofort.
1. Können wir einfach zum Flughafen fahren und Flugtickets dort kaufen. Es gibt überall hin Last-Minute-Tickets. 2. Carlisle können wir anrufen und 3. Was hast du denn bitte noch zu erledigen?“
„Auch das ist eine Überraschung Liebste. Und jetzt beruhige dich mal wieder. Stell dir vor du müsstest noch vier Monate warten.“
„Dann wüsste ich aber auch vier Monate lang nichts davon. Das ist was ganz anderes“, rechtfertigte sich Alice.
„Und jetzt weißt du davon und musst noch ein paar Tage warten. Das wirst du schon aushalten“, sagte Jasper und fügte noch hinzu: „Ich werde mich bemühen, dich so gut wie möglich abzulenken.“ Er grinste über´s ganze Gesicht.
Dann zog er Alice auf seinen Schoß und begann sie zu küssen.
Emmett räusperte sich kichernd und sagte:
„Bella, Rosalie, ich glaube wir sollten mal wieder jagen gehen.“
„Da könntest du Recht haben. Auf geht´s. Komm Bella.“ Rosalie nahm meine Hand und zog mich aus dem Raum.
Alice und Jasper nahmen unser Gehen gar nicht wahr, so beschäftigt waren sie miteinander.
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Beitrag  Alice02 Do 25 Jun 2009, 15:04

So sehr ich mich auch für Alice freute, ich war froh das Wohnzimmer verlassen zu können.
Wir liefen zu dritt in Richtung Wald. Ziemlich langsam, aber ich dachte mir, sie wollten mich nur eine Weile vom Haus fernhalten. Wegen Alice. Ich hatte eigentlich keinen großen Durst. Rosalie schien es ganz ähnlich zu gehen.
„Na Bella, was hälst du von der Idee mit der Reise?“, fragte sie mich während wir tiefer in den Wald hinein liefen.
„Ich weiß nicht. Ich würde lieber hier bleiben“, gab ich zu.
„Aber ich glaube wirklich Jacob hat Recht. Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Satz einmal sage. Es wird dir wirklich gut tun in eine andere Umgebung zu kommen.“
„Hm. Und was ist wenn Edward zurück kommt und ich bin nicht hier? Wir sollten Alice und Jasper allein fahren lassen.“
„Das wird Alice niemals zulassen. Und wenn Edward während unseres Urlaubs hier auftaucht, wirst du es erfahren. Ich glaube nämlich nicht, dass Carlisle und Esme uns begleiten werden.“
Ich sagte nichts mehr. Schweigend ging ich neben Rosalie her.
„Ach komm schon Bella. Das wird ein schöner Urlaub werden. Es wird dir gefallen. Ich spüre so etwas.“
„Ich werde ja sowieso nicht drum herum kommen. Aber sag mal Rosalie …“, ich hielt kurz inne und sah sie an.
„Ja, was denn? Sag schon“, ermutigte sie mich dazu weiter zu sprechen.
„Weißt du wo Edward´s Tagebuch ist?“, fragte ich sie schließlich. „Ich habe überall danach gesucht. Aber ich konnte es nirgendwo finden.“
„Ich weiß es nicht. Aber sicherlich hat Alice es in Verwahrung genommen. Es ist nicht gut wenn du es liest, Bella.“
„Ich will es aber lesen. Seine Schrift, das Foto. Rosalie, es sind so viele Erinnerungen darin enthalten.“ Ich hatte wieder Tränen in den Augen.
Rosalie nahm mich in den Arm und sagte flüsternd:
„Wir finden dieses Tagebuch Bella.“ Sie hielt mich fest im Arm und ich beruhigte mich langsam wieder. Rosalie wollte mir helfen, dass Tagebuch zu finden. Damit würde ich hoffentlich auch den Urlaub auf Alice´ Schloss überstehen.
Emmett, den ich komplett vergessen hatte, stand auf einmal neben uns. Er schien irgendwie unsicher zu sein, was er sagen sollte. Schließlich fragte er:
„Habt ihr Lust auf Reh? Da vorne steht eine ganze Gruppe auf der Wiese.“
Wir schüttelten den Kopf und Rosalie fügte hinzu:
„Geh nur Emmett. Wir sind nicht durstig. Wir bleiben hier und warten auf dich.“
Emmett nickte. Er schien Rosalie sofort zu verstehen. Dann machte er sich auf den Weg zu den Rehen.
Was wohl auf Edward´s Speiseplan stand? Ich hoffte inständig, dass er der vegetarischen Ernährung treu bleiben konnte. Und ich hoffte, dass er überhaupt noch existierte.
„Oh bitte Edward, gib mir doch wenigstens ein Lebenszeichen von dir.“
„Was? Bella, was ist los?“
Ich sah Rosalie fragend an. Da fiel mir erst auf, dass ich den letzten Satz meiner Gedanken ausgesprochen hatte. Wenn auch leise, aber Rosalie hatte ihn verstanden.
„Bella, Edward lebt. Es geht ihm gut. Versprich mir nie wieder an so etwas zu denken wie eben.“ Sie sah schockiert aus.
Ich nickte, aber tief in meinem Inneren war ich mir da nicht mehr so sicher. Es gab keine Zeichen von ihm und Alice konnte rein gar nichts sehen.
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Beitrag  Alice02 Do 25 Jun 2009, 17:39

Alice´ Schloss

Emmett ließ sich sehr viel Zeit beim jagen. Ungewöhnlich viel Zeit für Emmett. Aber ich glaubte, er wollte mich nur so lange wie möglich von Alice und Jasper fernhalten.
Nach drei Stunden kamen wir aber doch wieder zuhause an. Wir waren nass, da der Regen kein bisschen nachgelassen hatte. Er war eher stärker geworden. Trotzdem froren wir nicht.
Carlisle und Esme waren nach Hause gekommen. Sie saßen mit Alice und Jasper im Wohnzimmer.
Alice sprang sofort auf, als sie uns sah.
„Ich habe ein Schloss. Ein eigenes Schloss. Wir fliegen hin. Am nächsten Montag“, rief sie aufgeregt.
Emmett und Rosalie lachten.
„Falls du es vergessen hast Schwesterchen, wir waren vorhin noch hier“, sagte Emmett lachend.
„Uns hat sie wohl übersehen. Da hatte sie doch nur Augen für Jasper“, fügte Rosalie Emmett´s Kommentar hinzu. Sie sah ihre kleine Schwester kichernd an.
„Ach man, natürlich weiß ich das ihr hier wart. Aber ihr wisst noch nicht, dass wir am kommenden Montag fliegen. Und außerdem: Was heißt da nur Augen für Jasper? Du bist wohl neidisch weil Emmett sich keine Überraschungen für dich ausdenken kann, Rose?“
„Ich bin keineswegs neidisch, kleine. Und Emmett kann das sehr wohl. Aber eben andere Überraschungen“, konterte Rosalie grinsend.
„Allerdings gehen dich diese Überraschungen absolut nichts an Alice“, sagte Emmett.
„Gut okay, ist mir Recht. Aber wir müssen jetzt wirklich anfangen zu packen“, sagte Alice aufgeregt.
„Alice“, sagte jetzt Carlisle, „wir haben heute Mittwoch. Ihr fliegt am Montag. Es sind noch fünf Tage Zeit. Plus die Nächte. Also beruhige dich jetzt erst einmal.“
Alice setzte sich wieder zu Jasper auf das Sofa. Es war schon verwunderlich, wie schnell Carlisle oder auch Esme es immer wieder schafften, für Ruhe zu sorgen.
Ich atmete einmal tief durch. Ich hatte also noch fünf Tage Zeit, dass Tagebuch zu finden. Ich musste es einfach wieder haben. Ich begann zu überlegen, wo Alice es wohl verwahren würde. Sicherlich in ihrem Zimmer. Also musste ich warten, bis sie und Jasper einmal nicht im Haus waren um es zu suchen.
Ich kam mir absolut widerlich dabei vor, dass ich daran dachte einfach in Alice´ Zimmer zu gehen. Das war ja wie einbrechen. Aber ich musste das Tagebuch wieder haben. Und Alice würde es mir sicherlich nicht einfach so geben. Also würde mir keine andere Wahl bleiben, als es mir selbst zu nehmen.
„Bella, hallo. Hörst du mir überhaupt zu?“ Alice fuchtelte mit ihrer Hand vor meinen Augen herum.
Ich war tatsächlich so sehr in Gedanken gewesen, dass ich ihr nicht zugehört hatte. Ich hatte nicht einmal mitbekommen, dass sie mich angesprochen hatte.
„Tut mir leid Alice. Ich war in Gedanken. Was hast du gesagt?“
„Ist schon okay. Ich habe dich gefragt, ob du mit mir und Jasper zum jagen gehen willst.“
„Nein danke. Ich war doch gerade erst mit Emmett und Rosalie draußen.“ Ich wollte ihr nicht sagen, dass weder Rosalie noch ich gejagt hatten. Außerdem hatte ich immer noch keinen Durst.
„Oh stimmt. Na gut Jasper, dann gehen wir eben alleine. Ich habe nämlich Durst.“
„Na dann mal los. Bis später“, sagte Jasper, nahm seine Alice an die Hand und verließ mit ihr den Raum.
Sie kicherte und rief noch:
„Bis dann.“ Schon waren sie verschwunden.
Und da war sie schon: Meine Chance das Tagebuch zu suchen.
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Beitrag  Alice02 Do 25 Jun 2009, 21:31

Glücklicherweise verabschiedeten sich Carlisle und Esme auch und gingen nach oben. Ich war mit Rosalie und Emmett allein im Zimmer.
„Rosalie“, sagte ich und sah sie an.
„Ja, was ist los?“, fragte sie.
„Das Tagebuch. Alice bewahrt es sicher in ihrem Zimmer auf. Jetzt wäre die Gelegenheit danach zu suchen“, sagte ich leise.
„Das könnt ihr nicht machen“, mischte sich Emmett ein. Er war total aufgebracht. „Ich wollt doch nicht allen ernstes in Alice´ Zimmer einbrechen und sie bestehlen?“
„Emmett“, sagte Rosalie, „wir bestehlen sie nicht. Das Tagebuch gehört ihr ja schließlich nicht.“
„Aber dir genauso wenig Rose.“
„Stimmt. Mir nicht. Aber Bella … in gewisser Weise.“
„Es gehört Edward.“
„Und Bella ist seine Frau. Also gehört es ihr zum Teil auch.“
„Ich finde das nicht richtig was ihr vorhabt. Alice hatte schon einen guten Grund, es in Sicherheit zu bringen.“
„Ja … schon. Aber Emmett, stell dir doch einfach mal vor wie es dir in Bella´s Situation gehen würde. Wenn ich einfach verschwunden wäre. Würdest du mein Tagebuch nicht haben wollen?“ Rosalie sah Emmett eindringlich an.
„Emmett, sag doch bitte etwas“, sprach sie nach einiger Zeit, weil er ihr nicht antwortete.
„Ja, … ich denke schon“, sagte er schließlich. „Aber ich mache da nicht mit, dass wisst ihr oder?“
„Das habe ich mir gedacht. Musst du auch gar nicht. Aber du weißt auch von nichts.“ Wieder sah sie ihn eindringlich an.
„Gut. Ich habe nichts gesehen und nichts gehört“, sagte er leise und schaltete das Fernsehgerät ein.
Wir saßen immer noch auf dem Sofa und sahen ihn an. Ich wusste tief in meinem Inneren, dass Emmett Recht hatte. Das machte die ganze Situation noch problematischer.
„Ihr solltet euch etwas beeilen“, sagte Emmett. „Alice und Jasper werden nicht ewig jagen.“ Er sah nicht uns an, sondern starrte auf den Bildschirm. Die Situation war ihm unangenehm.
„Komm Bella. Bringen wir es hinter uns.“ Rosalie stand auf und ging zur Tür. Ich folgte ihr.
„Rose“, sagte Emmett wieder ohne seinen Blick vom Bildschirm abzuwenden, „hast du dein Handy einstecken?“
„Ja. Warum?“
Ohne einen Blick in unsere Richtung sagte er:
„Wenn die beiden vor euch zurückkommen lasse ich es einmal klingeln.“ An dem Unterton in seiner Stimme merkte man deutlich, dass er alles andere als einverstanden war, mit dem was wir vorhatten.
„Danke Emmett. Ich wusste doch, dass man sich auf dich verlassen kann“, antwortete Rosalie und zog mich zur Tür hinaus und die Treppe nach oben.
Ich hoffte, dass Alice ihr Zimmer nicht abgeschlossen war. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Was, wenn es wirklich so wäre?
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Beitrag  Alice02 Fr 26 Jun 2009, 15:46

Zum Glück bestätigten sich meine Befürchtungen nicht. Ich drückte vorsichtig die Türklinke herunter und wir standen in Alice´ Zimmer.
Ich sah mich um. Renesmee´s Kleid hing an ihrem Schrank. Und daneben auch meines. Ich wusste gar nicht, dass sie es schon fertig hatte. Sie hatte mir kein Wort davon gesagt.
„Wir sollten anfangen zu suchen“, riss mich Rosalie aus meinen Gedanken. „Und wir müssen leise sein. Esme und Carlisle sind auch hier oben. Sie dürfen auf keinen Fall etwas mitbekommen.“
Ich nickte.
„Wo sollen wir anfangen?“, fragte ich flüsternd.
„Nachttisch, Kommoden, sämtliche Schubladen“, sagte Rosalie und öffnete die oberste Schublade der alten Kommode.
Ich beschloss es, beim Nachttisch zu beginnen.
Sorgfältig sah ich alles durch. Aber keine Spur von dem Tagebuch. Ich ging weiter zu Jaspers Nachttisch. Dieser war komplett leer.
Ich begann schon die Hoffnung zu verlieren. Auch Rosalie hatte bisher noch nichts gefunden. Aber wir suchten weiter. Nichts. In jeder Schublade, auf jedem Regal und in jedem Schrank hatten wir gesucht. Nichts.
Plötzlich klingelte Rosalie´s Handy. Nur einmal. Das Zeichen von Emmett, dass Alice und Jasper zurückkamen.
„Schnell Bella. Nach nebenan in mein Zimmer“, flüsterte mir Rosalie zu und zog mich zur Tür hinaus.
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Beitrag  Alice02 Fr 26 Jun 2009, 22:13

„Und was nun?“, fragte ich Rosalie, als wir auf ihrem Bett saßen. „Wir haben alles durchsucht. Nichts.“ Man konnte die Verzweiflung aus meiner Stimme hören. Hoffnungslos sah ich sie an und senkte dann den Kopf.
„Wir haben noch nicht alles Bella. Der Kleiderschrank. Alice hat noch einen riesigen Kleiderschrank in ihrem Zimmer.“ Rosalie versuchte es, mir wieder Mut zu machen.
„Meinst du sie versteckt ein Tagebuch im Kleiderschrank?“, fragte ich.
„Bei Alice weiß man nie auf was für Ideen sie kommt“, antwortete Rosalie mir.
In diesem Moment kam Emmett herein.
„Und? Habt ihr es?“
Rosalie schüttelte den Kopf.
„Nein“, sagte sie, „aber wir sind auch noch nicht fertig mit Suchen.“
„Wenn ihr einen guten Rat von mir hören wollt: Lasst es einfach sein“, entgegnete Emmett.
„Genau das werden wir nicht tun. Es wird sich hoffentlich noch mal eine Möglichkeit ergeben. Bella will dieses Tagebuch und sie wird es bekommen.“
„Versteh mich bitte nicht falsch Rose, ich halte ja immer zu dir, aber jetzt muss ich wirklich sagen du spinnst. Gibt es denn keine andere Möglichkeit sich an Edward zu erinnern als durch dieses Buch?“ Emmett sah mich eindringlich an.
„Ich brauche dieses Tagebuch. Bitte Emmett. Versteh das doch“, sagte ich leise mit Tränen in den Augen.
Er nickte kurz und setzte sich dann neben Rosalie auf das Bett. Er sah nachdenklich aus.
„Was ist Emmett? Bist du sauer oder wütend auf uns?“, fragte Rosalie ihn.
„Nichts von beidem. Ich denke nach.“
„Über was?“
„Wie wir Jasper und Alice noch mal aus dem Haus bekommen.“
„Heißt das du hilfst uns?“, fragte Rosalie vorsichtig nach.
„Habe ich eine andere Wahl? Rose, ob du es nun glaubst oder nicht, aber ich mag Bella auch. Und ich kann und will sie nicht traurig sehen.“ Er sprach sehr leise und sah uns nicht an.
„Danke Emmett. Ich weiß schon warum ich dich geheiratet habe. Und dasselbe immer wieder tun würde“, flüsterte Rosalie ihm zu und lächelte ihn an.
Dann schwiegen wir alle drei eine ganze Weile. Die Stille war angenehm. Nicht bedrückend oder sonst etwas, sondern einfach nur angenehm.
Viel zu schnell wurde sie von Alice unterbrochen. Typisch Alice. Man konnte sie durch´s ganze Haus hören. Wenn man sie nicht sah, dann hörte man sie. Oder sie war nicht da.
Es klopfte an der Tür und diese ging im selben Moment auf. Ebenfalls typisch für Alice. Auf ein Herein zu warten dauerte ihr grundsätzlich viel zu lange.
„Hier seid ihr. Ich suche euch schon im ganzen Haus. Was macht ihr denn hier?“
„Bis eben haben wir die Ruhe genossen“, knurrte Emmett sie an.
„Was soll denn das jetzt bitte heißen?“
„Das soll heißen, dass du das nächste Mal vielleicht etwas leiser sein könntest“, beantwortete er ihre Frage.
„Und du könntest eventuell mal auf ein Herein warten, bevor du ein fremdes Zimmer betrittst. Ansonsten kannst du dir das Klopfen auch gleich sparen“, fügte Rosalie hinzu.
Alice sah sehr betroffen aus.
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Beitrag  Alice02 Sa 27 Jun 2009, 13:10

„Was ist denn los mit euch? Habe ich euch irgendetwas getan?“, fragte Alice verwirrt nach.
„Nein. Eigentlich nicht“, sagte Rosalie. „Entschuldige bitte.“
„Okay Schwesterchen. Entschuldigung angenommen.“
„Warum hast du uns denn gesucht?“, fragte Rosalie. Sie wollte nicht, dass Alice dachte sie wäre sauer auf sie.
„Ach nur so. Mir war eben langweilig. Ich bin so aufgeregt. Und die Zeit vergeht irgendwie überhaupt nicht.“ Alice hatte sich vor uns auf den Boden gesetzt und sah uns mit ihren großen, leuchtenden Augen an.
„Die wird schon vergehen. Wollte Jasper dich nicht eigentlich ablenken?“, fragte Emmett grinsend.
„Er hat etwas zu erledigen. Und außerdem Emmett, was soll denn dieser Unterton in deiner Stimme?“
Emmett lachte nur. Auch Rosalie und ich mussten jetzt kichern. Alice sah beleidigt aus.
„Ihr seid gemein. Hat jemand Lust einen Film zu schauen?“
„Na gut. Du lässt uns sonst ja doch keine Ruhe“, willigte Rosalie, immer noch kichernd, in Alice ihren Vorschlag ein.
„Bella, Alice, geht doch schon mal vor. Ich habe noch etwas mit Rose zu besprechen“, sagte Emmett.
Jetzt grinste Alice übers ganze Gesicht.
„Besprechen. Soso. Na dann wünsch ich euch mal die passenden Worte. Wenn man das so sagen kann.“ Schnell verließ sie den Raum. Ich folgte ihr.
„Besprechen.“ Alice kicherte immer noch. „Du glaubst doch nicht im ernst daran, das sie reden oder?“, fragte sie mich.
„Wieso denn nicht?“ Solche Gegenfragen stellte ich in der letzten Zeit des öfteren.
Alice sah mich ungläubig an.
„Wie lange kennst du Emmett und Rosalie jetzt, Bella?“
„Ist doch auch egal. Um ehrlich zu sein interessiert es mich auch nicht besonders was sie machen.“
Es war eine Lüge. Es interessierte mich mehr als alles andere um was es in dem Gespräch ging. Im Gegensatz zu Alice glaubte ich nämlich wirklich an ein Gespräch zwischen den beiden. Sicherlich würde Emmett noch einmal über die Sache mit dem Tagebuch mit Rosalie reden wollen.
Wir waren zwischenzeitlich schon im Wohnzimmer angekommen und Alice hatte den Film bereits gestartet. Ich bekam nicht mal den Titel mit, so vertieft war ich in meine Gedanken. Alice schien es aber glücklicherweise nicht zu bemerken. Sonst hätte ich mich wohl wieder allerhand schwierigen Fragen stellen müssen.
Einige Zeit später stießen auch Emmett und Rosalie zu uns. Alice sah die beiden grinsen an.
„Na, ein aufschlussreiches Gespräch gehabt?“, fragte sie nach.
„Eigentlich geht es dich ja nichts an, aber ja. Es war sehr interessant“, antwortete Rosalie.
Fünf Minuten später klingelte das Telefon. Emmett stand auf und nahm den Hörer ab.
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Beitrag  Alice02 Sa 27 Jun 2009, 20:54

„Cullen.“
„Oh, hallo Jake. Was gibt´s?“
Jacob? Erschrocken blickte ich zum Telefon. War etwas mit Renesmee?
„Ja moment. Sie ist da.“
Ich bereitete mich innerlich darauf vor, mit Jacob zu sprechen. Aber Emmett ging direkt auf Alice zu.
„Hier Alice. Für dich.“
Ich war verwundert. Warum rief Jacob bei Alice an?
„Hi Jake“, sagte Alice.
„Ja das kann gut sein“, sprach sie nach einer Pause weiter.
Ich versuchte es genau hinzuhören um aus Alice´ Worten schlau zu werden.
„Dann komm doch am besten gleich mal vorbei“, sagte sie.
„Oh okay. Dann komme ich eben zu dir. Bis gleich.“ Sie drückte auf die Taste zum auflegen.
Ich verstand gar nichts mehr. Warum Jacob nicht zu uns, sondern Alice sollte zu ihm?
„Ich muss noch mal kurz weg“, informierte sie uns und stand bereits an der Tür.
„Was ist los?“, fragte ich aufgeregt. „Ist etwas mit Nessie?“
„Nein. Keine Sorge. Jacob möchte etwas mit mir besprechen.“
„Dann solltest du ihn nicht warten lassen“, bemerkte Rosalie.
„Also bis später. Wird wohl nicht allzu lange dauern“, sagte Alice und verschwand.
Irritiert sah ich Rosalie an.
„Also los ihr zwei. Ihr habt etwa eine Stunde“, sagte Emmett.
Ich wusste nicht von was er sprach. Rosalie bemerkte es und klärte mich auf:
„Jacob lenkt Alice ab. Jasper ist auch nicht da. Wir können jetzt noch mal nach dem Tagebuch suchen.“
„Und wenn Jasper zurückkommt?“, fragte ich nach.
„Um den kümmere ich mich. Männergespräche“, informierte mich Emmett.
„Das war also alles geplant mit dem Anruf von Jacob?“ Ich begriff es langsam.
„Ja“, sagte Rosalie. „Es war Emmett´s Idee.“
Erstaunt blickte ich zu Emmett.
„Was für ein teuflischer Plan“, sagte ich grinsend.
„Was tut man nicht alles für seine Schwägerin“, bekam ich zur Antwort. „Also macht das Beste daraus. Los jetzt. Jacob ruft an wenn Alice sich auf den Heimweg macht.“
„Danke“, sagte ich noch schnell an Emmett gewand und folgte Rosalie, die schon auf dem Weg in Alice´ Zimmer war. Schnell holte ich sie ein.
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Beitrag  Alice02 Sa 27 Jun 2009, 23:23

„Eine Stunde? Für diesen riesigen Schrank? Das reicht doch nie“, stellte ich erschrocken fest, als wir vor Alice Kleiderschrank standen.
„Das schaffen wir“, beruhigte mich Rosalie und war bereits mit dem Suchen beschäftigt.
Ich begann an der anderen Seite.
Nach etwa 40 Minuten hatten wir den Schrank komplett durchgesucht. Wieder nichts. Frustriert setzte ich mich auf den Boden und senkte meinen Kopf. Ich hatte mir zuviel Hoffnungen gemacht, das Tagebuch jetzt zu finden. Ich war vor lauter Verzweiflung den Tränen nahe.
Mein Blick fiel rein zufällig unter Alice ihr Bett. Ich sah etwas glitzern. Dann sah ich genauer hin.
Ich erkannte die Schachtel, in der Alice ihre Fotografien und Zeichnungen aufbewahrte. Die sie mit silbernem Papier umwickelt hatte.
Genau, alles was Alice wichtig war, befand sich in dieser Schachtel. Ich zog sie unter dem Bett hervor.
Langsam öffnete ich den Deckel.
Und tatsächlich: Oben, auf den Bildern lag Edward´s Tagebuch.
Rosalie starrte mich mit offenem Mund an.
„Wahnsinn“, sagte sie leise. „Wir haben es geschafft Bella. Wir haben es gefunden.“ Sie fiel mir vor Freude um den Hals. Man könnte meinen, es ginge hier um ihren Ehemann und nicht um meinen.
„Komm schnell. Wir verstecken es bei Emmett´s Sachen“, sagte sie.
„Wieso denn bei Emmett? Ich würde es gern bei mir behalten.“
„Naja, falls Alice auffällt, dass es weg ist, wird sie zuerst bei dir und bei mir suchen. An Emmett wird sie wohl nicht denken.“
„Meinst du denn es fällt ihr auf?“
„Ich hoffe es nicht. Sie ist wegen ihrem Schloss so aufgeregt. Ich glaube es fast nicht, dass sie noch an das Tagebuch denkt.“
„Und wenn doch?“, fragte ich.
„Wie gesagt, dann sucht sie zuerst bei uns beiden. Dann können wir uns in der Zwischenzeit noch etwas anderes überlegen. Versuch es auf jeden Fall, dir nichts anmerken zu lassen. Schaffst du das Bella?“
„Ich hoffe es. Ich denke schon.“ Ich wollte alles dafür tun, dieses Tagebuch behalten zu können. Als Symbol dafür drückte ich es fest an meine Brust.
Nach ein paar Minuten sagte Rosalie wieder:
„Komm jetzt. Wir müssen es verstecken bevor Alice zurückkommt.“
Wir schlichen nach nebenan in das Zimmer von Rosalie und Emmett. Sie streckte ihre Hand aus und wollte das Buch nehmen, um es zu verstecken.
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Beitrag  Alice02 So 28 Jun 2009, 10:44

„Darf ich bitte noch einen Moment darin lesen?“, bat ich sie. Ich musste einfach wieder seine Schrift sehen. Und das Foto.
Rosalie nickte nur stumm und setzte sich auf einen Stuhl am Fenster.
Ich setzte mich auf ihr Bett und schlug eine beliebige Seite auf. Es war die Seite mit dem Foto von uns.
Dieses Bild, auf dem Edward so glücklich aussah, trieb mir wieder Tränen in die Augen. Unsere kleine Familie. Würden wir jemals wieder alle drei zusammen sein? Würde ich jemals wieder so glücklich werden, wie auf diesem Foto? Ich wusste es nicht, aber ich hoffte es.
Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, als Rosalie neben mir stand.
„Das reicht jetzt Bella. Gib mir bitte das Tagebuch.“ Sie sah mich lächelnd an und streckte ihre Hand wieder aus.
Ich war so vertieft in meine Gedanken, dass mir Rosalie wie ein Geist vorkam, der das unmöglichste von mir verlangte. Nur schwer fand ich in die Realität zurück.
Ich schlug das Buch langsam zu und schaute sie an. Sie stand noch immer lächelnd mit ausgestreckter Hand neben mir.
Langsam gab ich ihr meinen Schatz, das Tagebuch. Von ihr würde ich es jederzeit zurückbekommen. Da war ich mir ganz sicher.
„Geh doch schon mal nach unten. Ich komme sofort nach“, sagte sie.
„Wo versteckst du es?“, wollte ich wissen.
„Bella, es ist besser wenn auch du es nicht weißt. Aber wenn du darin lesen möchtest, werde ich es dir geben. Jederzeit. Versprochen.“
Ich glaubt ihr. Trotzdem verwunderte es mich, warum ich das Versteck nicht kennen sollte. Ich saß immer noch unbeweglich auf dem Bett.
„Du bekommst es wieder Bella“, sagte Rosalie noch einmal und sah mich mit einem ehrlichen Gesichtsausdruck an.
Langsam stand ich auf und ging zur Tür.
„Bis gleich“, sagte ich und verließ den Raum. Ich ging die Treppen nach unten, zurück ins Wohnzimmer.
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Beitrag  Alice02 So 28 Jun 2009, 20:36

Emmett lag auf dem Sofa und ah sich einen Film im Fernsehen an. Er schien gelangweilt zu sein.
„Na endlich. Habt ihr es jetzt?“, fragte er mich.
„Ja, zum Glück“, antwortete ich erleichtert.
„Wo ist Rose?“, fragte er weiter.
„Oben. Sie sucht ein gutes Versteck.“
„Sehr gut. Ich bin gleich wieder da. Wenn Alice zurückkommt, lass dir bitte nichts anmerken.“
Dasselbe hatte Rosalie auch schon zu mir gesagt. Ich nickte nur und nahm seinen Platz auf dem Sofa ein. Emmett war bereits auf dem Weg nach oben.
Der Film war wirklich alles andere als spannend. Ich schaltete durch die Programme, fand aber nichts, was mich interessierte. Gerade dachte ich darüber nach, wann Alice zurückkommen würde, als das Telefon klingelte.
Da ich als einzige im Raum war, nahm ich den Hörer ab.
Es war Jacob. Alice machte sich gerade auf den Heimweg. Ich bedankte mich auch bei ihm noch für seine Hilfe und richtete Grüße an Renesmee aus. Dann legte ich wieder auf. Es würde wohl nicht lange dauern, bis Alice ankommen würde. Ich legte mich wieder auf das Sofa.
Keine fünf Minuten später war Alice da.
„Hi Bella. Wo sind Emmett und Rosalie?“, begrüßte sie mich.
„Oben“, sagte ich nur.
„Aha. Sie wollen wohl ihr Gespräch von vorhin weiterführen? Na egal. Ihre Angelegenheit.“
„Was wollte Jake von dir?“, fragte ich. Ich musste auf ein neutrales Thema zu sprechen kommen, damit sie mir nicht anmerkte, wie froh ich war, dass ich das Tagebuch gefunden hatte.
„Eigentlich nichts besonderes. Er wollte wissen, wo wir hinfahren. Ob ich seinen Rat dich hier wegzubringen überhaupt beherzigt habe.“
„Und, was sagt er dazu?“
„Er ist natürlich begeistert. Oh Bella, dass wird so ein schöner Urlaub werden. Auf meinem Schloss.“
Bei den Worten meinem Schloss bekam sie sofort wieder einen verträumten Gesichtsausdruck.
„Ach“, schwärmte sie, „ist Jasper nicht der tollste Mann den es gibt?“ Sie sah mich an und sagte augenblicklich: „Oh entschuldige bitte. Wie dumm von mir.“
„Es ist okay Alice. Du freust dich eben. Das würde ich wohl genauso machen wenn mir … irgendwer ein Schloss schenken würde.“
„Nein, das würdest du nicht. Du wärst total sauer weil Ed… äh weil dieser jemand Geld für dich ausgegeben hätte.“ Sie grinste mich an.
„Ja, da hast du wohl Recht. Mir war ja eigentlich schon das Häuschen zuviel.“
„Und jetzt gefällt es dir aber trotzdem. Es war keineswegs zuviel. Es war das beste Geschenk, dass wir dir machen konnten.“
Sie hatte Recht. Mir gefiel mein kleines Häuschen wirklich gut. Bis zu dem Abend, an dem die Party stattfand. Seitdem war ich nicht mehr dort gewesen. Alice und Rosalie holten mir täglich frische Kleidung, weil ich das Haus nicht betreten wollte. Und mein neues Bett, was wir am Tag der Party gekauft hatten: Ich habe noch nicht einmal darin gelegen. Ich wollte es auch auf keinen Fall sehen.
„Wirklich, ich habe das gar nicht verdient. Ich habe Jasper gar nicht verdient. Wie soll ich so ein Geschenk denn jemals wieder ausgleichen?“, riss Alice mich aus meinen Gedanken über mein Haus.
„Jasper schenkt es dir, weil er dich liebt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er eine Gegenleistung erwartet“, versuchte ich zu erklären.
„Klar. Erwarten wird er sie mit Sicherheit nicht. Aber er wird sie bekommen. Ich weiß nur noch nicht was.“
Ich war mir absolut sicher, dass Alice sich wieder etwas überaus bombastisches für ihn ausdenken würde. Bei ihr blieb nichts in einem normalen, überschaubaren Rahmen. Ich war mir aber auch sicher, dass Jasper kein Geschenk wollte. Er würde seiner Alice alles geben, aber nie etwas von ihr verlangen.
Ähnlich war es bei mir und Edward gewesen. Jeden Wunsch hatte er mir erfüllt. Auch wenn es ihm manchmal sehr schwer fiel. Er hatte nie etwas von mir erwartet. Und ich hätte ihm auch niemals gerecht werden können. So sehr ich es auch wollte.
Der Unterschied zwischen der Beziehung von Jasper und Alice und meiner eigenen lag darin, dass Alice sich immer überschwänglich über jedes Geschenk freute. Ich dagegen wollte niemals welche haben. Das Hochzeitsgeschenk von Edward, mein Ferrari, stand immer noch unbenutzt in der Garage. Es war nicht so, dass ich mich nicht gefreut hätte, aber ich brauchte dieses Auto nicht. Und ich fand es einfach viel zu teuer. Ich wollte nie, dass er soviel Geld für mich ausgab. Alice dagegen liebte es, so verschwenderisch mit dem Geld umzugehen.
Alice war gerade mit Überlegungen für ein passendes Geschenk für Jasper beschäftigt, als Emmett und Rosalie wieder zu uns kamen.
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Beitrag  Alice02 So 28 Jun 2009, 21:32

Schweigend saßen wir da und schauten uns einen Film an, der aber wohl keinen interessierte.
Nach einer Weile stand Alice auf.
„Ich gehe meine Koffer packen“, sagte sie.
„Alice, es ist doch noch genug Zeit“, bemerkte Emmett mal wieder.
„Das ist doch egal. Ich packe jetzt. Wenn mir auffällt, dass ich noch etwas brauche, dann kann ich es noch besorgen. Dasselbe solltet ihr im Übrigen auch tun“, entgegnete sie ihm.
Emmett schüttelte nur den Kopf.
„Na dann geh mal packen. Aber denk daran, es gibt Grenzen bei dem Gewicht deines Koffers.“
„Ja leider. Die überschreite ich sowieso wieder. Ich weiß gar nicht wie die auf diese Grenzen überhaupt kommen. Die sind doch garantiert noch nie gereist. Kein Vampir, und mit hundertprozentiger Sicherheit auch kein Mensch, kann mit zwanzig Kilo Gepäck auskommen. Ich mache mir darüber erst mal keine Gedanken.“ Damit verließ sie das Wohnzimmer.
„Soll sie ruhig packen gehen. Dann haben wir hier wenigstens etwas Ruhe. Wie kann man eigentlich den ganzen Tag so aufgedreht sein wie Alice?“, bemerkte Emmett nachdem sie eine Weile zur Tür draußen war.
„Keine Ahnung. Aber du siehst ja, sie kann es“, antwortete Rosalie ihm und legte ihren Kopf in seinen Schoß.
Und da war sie wieder, diese angenehme Stille, die ich in letzter Zeit so gern hatte. Ich mochte meine Geschwister und ich unterhielt mich gern mit ihnen, aber momentan war mir absolute Stille das Liebste.
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Beitrag  Alice02 Mo 29 Jun 2009, 20:17

Die Tage bis zur Abreise vergingen für Alice zu langsam und für mich zu schnell. Ich wollte am liebsten hier bleiben. Einmal hatte ich es noch gewagt, dass auszusprechen. Alice kam dadurch einem Nervenzusammenbruch beträchtlich nahe, so regte sie sich auf. Seitdem vermied ich dieses Thema.
Nun waren alle Koffer gepackt und in zwei Auto´s verteilt wurden.
Carlisle und Esme wollten uns zum Flughafen bringen. Unser Flug ging in drei Stunden. Wir hatten also nicht mehr viel Zeit.
Jacob war mit Nessie gekommen um mich zu verabschieden. Ich hielt meine Tochter noch auf dem Arm als Alice schon rief:
„Wo bleibt ihr denn? Man wir müssen los.“
Seufzend übergab ich Nessie an Jacob. Am liebsten hätte ich sie mitgenommen. Aber das war auch laut Carlisle keine gute Idee gewesen.
„Tschüß meine kleine. Sei schön brav.“ Sie nickte und lächelte mich mit ihrem süßen Lächeln an. Wie immer, erinnerte es mich an Edward. Aber an diesem Tag ganz besonders.
Sie winkte mir noch, als ich mich neben Alice auf den Rücksitz von Carlisle´s Mercedes setzte. Jasper saß vorn neben Carlisle.
Esme, Rosalie und Emmett saßen in Rosalie´s BMW.
Wir fuhren langsam los. Sobald wir eine etwas größere Straße erreicht hatten, erhöhte Carlisle die Geschwindigkeit. Wie die anderen auch, liebte er das schnelle fahren. Esme war die einzige der Cullen´s, die auch gern einmal etwas langsamer unterwegs war. Das war auch der Grund, warum ich normalerweise lieber mit ihr fuhr.
Innerhalb kürzester Zeit erreichten wir den Flughafen. In dem großen Parkhaus fanden wir glücklicherweise sofort Parkplätze auf dem ersten Parkdeck.
Wir schleppten unsere Koffer zum Terminal eins, wo sich der Check-in befand.
Das meiste Gepäck hatte, wie konnte es anders sein, Alice. Ich selbst hatte nur einen kleinen Koffer. Gegen Alice Willen hatte ich jede Menge Sachen zuhause gelassen.
Das Terminal war voller Menschen, sie sich zu den Check-in Schaltern drängten. Wir hatten das Glück, dass Jasper die First-class gebucht hatte. Wir mussten uns nicht an die Schlange der Economy-class anstellen.
Wie bereits vermutet, war Alice ihr Gepäck viel schwerer als dies zulässig wäre. Sie musste einen beträchtlichen Betrag nachzahlen. Das tat sie ohne mit der Wimper zu zucken.
Ich blieb in der Nähe von Esme und Carlisle stehen. Es waren sehr viele Menschen auf engstem Raum zusammen. Zum ersten Mal erlebte ich den extremen Geruch des menschlichen Blutes. Ich hatte leichte Bedenken, dass ich dafür nicht stark genug sein könnte. Schützend legte Esme ihren Arm um meine Schultern.
Als endlich der gesamte Check-in überstanden war, machten wir uns auf den Weg zum Ausgang A26, wie es auf unseren Bordkarten stand.
Die Menschenmengen verteilten sich etwas mehr, so dass die Luft für mich wieder angenehmer wurde.
Wir verabschiedeten uns von Carlisle und Esme.
„Wenn Edward zurückkommt …“, flüsterte ich Esme zu.
„Dann rufe ich dich sofort an. Versuche es den Urlaub zu genießen“, sagte sie lächelnd.
Ich wollte diesen Urlaub nicht genießen. Wie sollte ich dies auch tun können, wenn Edward nicht bei mir war. Sonst ja, sonst hätte mir eine Reise sicherlich gut gefallen.
Rosalie stand neben mir und nahm meine Hand.
„Komm Bella. Wir müssen einsteigen“, sagte sie und zog mich sanft aber doch bestimmend von Esme weg.
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Beitrag  Alice02 Di 30 Jun 2009, 18:08

Wir gingen durch die lange Gangway in das Flugzeug. Ich nahm meinen Platz am Fenster ein. Neben mir saß Rosalie und neben ihr natürlich Emmett. Alice und Jasper saßen eine Reihe hinter uns. Alice war so aufgeregt, dass sie keine Minute stillsitzen konnte.
Die Sitze waren breit und bequem. Man hatte viel Platz. Wieder einer der Vorteile, den das Reisen in der First-Class mit sich brachte. Ich kannte auch die Economy-Class, in der es meist eng und muffig war.
Die anderen Passagiere sowie die Flugbegleiter musterten uns auffällig. Sicherlich hielten sie uns auch für Schauspiele, Models oder ähnliches. Mir war es, wie immer, unangenehm.
Ich drehte mich zu Alice um, die sich angeregt mit Jasper unterhielt. Dann wand ich mich an Rosalie und fragte flüsternd:
„Hast du das Tagebuch von Edward dabei?“
Zur Bestätigung nickte sie mir zu.
Ich lehnte mich beruhigt in meinem Sitz zurück und sah aus dem Fenster. Langsam rollte das Flugzeug zu seinem Startpunkt. Obwohl ich wusste, dass mir selbst bei einem Absturz des Flugzeuges wohl nichts passieren würde, überprüfte ich noch einmal meinen Sicherheitsgurt. Sinnloserweise machte ich mir Gedanken darüber, wie viel Schutz ein solcher Gurt überhaupt bot.
Die Durchsage verkündete, dass das Flugzeug nun startbereit wäre und die Flugzeit nach Miami etwa sechs Stunden betragen würde.
Miami, gut es war immer warm und sonnig. Aber wo sollte in Miami ein Schloss sein, wo es einsam war? Ich beschloss es mich vorerst damit zu begnügen, dass Jasper wohl schon wüsste was er tat. Schließlich existierte er schon einige Jahre länger als Vampir als ich.
Ich schloss die Augen. Es sollte für die Menschen an Bord so aussehen, als ob ich schlafen würde.
Rosalie erinnerte mich von Zeit zu Zeit daran, dass atmen nicht zu vergessen.
Ich war froh, als wir endlich in den Landeanflug gingen. Je eher wir wieder unter uns allein waren, umso besser.
Wir nahmen unser Gepäck in Empfang und steuerten auf den Ausgang des Gebäudes zu.
Jasper hatte uns immer noch nicht erzählt, wohin uns unsere Reise denn nun genau führen würde. Und vor allem nicht, wie wir dorthin kommen würden. Dieselbe Frage schien sich Alice gerade zu stellen.
„Sag mal Jasper, müssen wir laufen, mit dem Bus fahren oder was sonst?“, fragte sie aufgeregt.
„Denk doch mal nach Liebling. Bei dem Sonnenschein laufen oder Busfahren? Unmöglich. Wir fahren mit dem Auto. Die Schlüssel habe ich einstecken.“ Er holt zwei Autoschlüssel aus seiner Tasche.
„Ach, du hast uns Auto´s geliehen?“, fragte sie weiter.
„Wer spricht von geliehen? Ich habe sie gekauft. Wir brauchen hier doch fahrbare Untersätze, oder etwa nicht?“
Selbst Alice war wieder einmal sprachlos. Jasper hatte wirklich an alles gedacht.
„Ich habe doch gesagt, dass ich noch etwas zu erledigen habe, bevor wir ankommen.“ Jasper lächelte Alice an und nahm sie in den Arm.
„Stimmt. Das hast du gesagt. Und wie und wo finden wir unsere Auto´s jetzt?“
„Parkhaus zwei, Parkdeck eins, Stellplätze elf und zwölf“, klärte Jasper sie und uns alle auf.
„Sehr gute Planung. Könnte von mir sein“, stellte Alice fest und lief weiter Richtung Ausgang.
Wir folgten ihr auf dem Fuss.
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Beitrag  Alice02 Di 30 Jun 2009, 21:41

Schnell fanden wir die richtigen Parkplätze. Dort standen zwei riesige Geländewagen. Porsche Cheyenne. Ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal, dass es von Porsche auch Geländewagen gab.
Alice war überaus begeistert.
Einen Schlüssel warf Jasper Emmett zu, der diesen geschickt auffing.
Wir verteilten das Gepäck in die beiden Wagen. Auch darüber schien sich Jasper Gedanken gemacht zu haben. Er wusste wohl, dass es auf jeden Fall große Auto´s sein mussten, damit alles hinein passte.
Während Emmett und Jasper das Gepäck einluden, betrachtete ich die Auto´s genauer. Beide waren schwarz und hatten dunkle, getönte Scheiben. Von außen konnte man vom inneren des Wagens absolut nichts sehen.
Wie praktisch. So konnten uns die Menschen nicht sehen, wenn wir gleich durch das Sonnenlicht fuhren.
Alice saß bereits auf dem Beifahrersitz des einen Auto´s, während Jasper auf den Fahrersitz kletterte.
Ich beschloss es, mit Emmett und Rosalie zu fahren. Ich setzte mich auf den Rücksitz des riesigen Wagens. Er war sehr nobel ausgestattet. Das Amaturenbrett war aus Mahagoniholz und die Sitze aus weißem Leder. Emmett spielte mit dem Gas und ließ den Motor aufheulen. Rosalie kicherte. Schon klar, dass Auto war genau das richtige Spielzeug für Emmett.
Wir fuhren aus dem Parkhaus. Der Himmel war strahlend blau und die Sonne schien unerbittlich heiß vom Himmel herab. Ich war froh über die getönten Scheiben.
Ein kleiner Teil von mir, ein ganz kleiner Teil, begann den Urlaub etwas zu genießen. Der wäre nahezu perfekt, wenn Edward zu diesem Zeitpunkt neben mir sitzen würde.
Wir fuhren lange über den Highway. Ich sah mir die Landschaft an, soweit das bei dieser Geschwindigkeit überhaupt möglich war.
Nach etwa zwei Stunden Fahrt verließen wir den Highway wieder und fuhren eine etwas kleinere Straße entlang. Die anderen Auto´s wurden immer weniger.
Auch die Gegend veränderte sich langsam. Immer mehr Bäume tauchten auf. Es waren kaum mehr Häuser zu sehen. Es wurde immer einsamer. Ich war fasziniert von der Umgebung.
Emmett grinste über´s ganze Gesicht und trommelte mit den Fingern den Takt des Liedes aus dem Radio auf dem Lenkrad mit. Rosalie sah ebenfalls sprachlos aus dem Fenster.
Nach einer Weile bogen wir auch von dieser Straße ab. In einen kleinen Weg, der mich an die Auffahrt zu dem Haus der Cullens erinnerte. Für jemanden, der sich hier in dieser Gegend nicht wirklich gut auskannte, war der Weg leicht zu übersehen. Anscheinend war Jasper schon öfter hier gewesen. Wenn wir es gar nicht gemerkt hatten.
Der Weg war nicht asphaltiert, sondern glich einem Feldweg. Tausende von Schlaglöchern waren inklusive. Deshalb also ein Geländewagen.
Desweiteren war der Weg extrem schmal. Es passte gerade mal ein Auto darauf, worauf ich schloss, dass hier nicht sehr viele Menschen unterwegs sein konnten.
Um uns herum war nur noch Wald. Es war eine wunderschöne Gegend hier.
Ich dachte an Alice. Sie würde wohl garantiert ganz zappelig neben Jasper sitzen. Und ihr Mund würde sicher keine Sekunde stillstehen. Bei dem Gedanken daran musste ich lächeln und war froh, bei Emmett und Rosalie im Wagen zu sitzen.
Immer tiefer fuhren wir in den Wald hinein. Irgendwann tauchte wie aus dem Nichts vor uns ein riesiges Tor auf. Ein sehr, sehr altes, schmiedeeisernes Tor. Es öffnete sich, soweit ich das erkennen konnte, wie von Zauberhand. Hatte Jasper eine Fernbedienung und hatte irgendwelche Sensoren eingebaut, oder einbauen lassen? Zuzutrauen wäre es ihm.
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Beitrag  Alice02 Mi 01 Jul 2009, 21:07

Wir fuhren hinter Jasper und Alice langsam durch das Tor, welches sich direkt nach uns wieder schloss.
Der Weg veränderte sich sofort. Er war jetzt kein Feldweg mehr, sondern ordentlich geschottert. Es sah alles sehr gepflegt aus.
Nach ein paar weiteren Minuten Fahrt tauchte vor uns das Schloss auf. Alice ihr Schloss. Es war riesig. Und es musste wohl schon ziemlich alt sein.
Ich hatte mich nie sonderlich für Schlösser interessiert, aber dieses beeindruckte mich zugegebenermaßen.
Wir hielten scheinbar vor dem Haupteingang.
Noch ehe ich meinen Gurt öffnen konnte riss Alice die Tür bei mir auf.
„Oh ist das nicht wahnsinn? Schnell, ich will es doch auch von innen noch sehen“, rief sie mir zu und war schon wieder verschwunden.
Rosalie sah mich lächelnd und leicht kichernd an und sagte:
„Das werden wir wohl jetzt ertragen müssen.“
Innerlich stöhnte ich leicht auf und stieg aus dem Wagen. Von Alice war nichts mehr zu sehen. Dafür kam Jasper nun langsam auf uns zu.
„Und, was meint ihr?“, fragte er und schaute uns der Reihe nach an.
„Es ist … wirklich beeindruckend“, sagte Rosalie und ließ ihren Blick über dieses riesige Anwesen schweifen.
„Da stimme ich zu“, sagte Emmett und fragte: „Wie bist du denn auf diese Idee gekommen?“
„Darauf hat mich Edward gebracht. Weil Alice doch Schlösser so liebt und er wusste zufällig, dass dieses hier zum Verkauf stand. Da habe ich gleich zugeschlagen. Wer weiß ob ich da von allein darauf gekommen wäre.“
„Wärst du bestimmt“, versicherte Rosalie ihm.
In dem Moment kam Alice wieder auf uns zugerannt.
„Können wir jetzt mal reingehen? Oh bitte, bitte. Ihr könnt euch doch auch später noch unterhalten.“ Sie war so aufgeregt wie ein kleines Kind zu Weihnachten, das darauf wartet, seine Geschenke auspacken zu dürfen.
„Na gut, dann will ich meine Königin nicht länger warten lassen“, sagte Jasper lächelnd und nahm sie auf den Arm um sie die breite Treppe hinauf zur Tür zu tragen.
Wir gingen lächelnd hinterher. Die Koffer konnten wir ja auch später noch aus den Auto´s holen.
„Wow, dass ist wirklich faszinierend“, bemerkte Rosalie als wir durch die Tür traten und in einem riesigen Foyer standen.
Ich sah mich im Raum um. In der Mitte hing ein goldener Kronleuchter mit Dutzenden an Kristallen von der Decke herab.
An den Wänden hingen Bilder mit mir unbekannten Personen darauf. Sicherlich waren es die ehemaligen Hausherren dieses Schlosses.
Ich schaute zu Alice. Sie lag in Jasper´s Armen und küsste ihn leidenschaftlich. Ein schöneres Geschenk hätte er seiner Alice nicht machen können. Die Rolle der Königin passte einfach perfekt zu ihr.
Ich freute mich für sie, auch wenn es mir unendlich wehtat, sie so zu sehen. Ich würde in diesem Moment wirklich alles dafür geben, Edward nur einmal zu sehen und seine Haut zu berühren.
Schnell versuchte ich es, den Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen. Ich zwang mich schier dazu, aber es wollte mir nicht gelingen. Ich hatte das Gefühl, er würde direkt neben mir stehen. Es war sicher die Atmosphäre in diesem alten Gemäuer, die mich fast zu Wahnvorstellungen trieb.
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Beitrag  Alice02 Do 02 Jul 2009, 19:57

„So, dann werde ich euch mal eure Zimmer zeigen und dann könnt ihr euch in Ruhe umsehen“, sagte Jasper und ich war froh, diese Eingangshalle verlassen zu können.
Wir folgten Jasper die große, langgezogene Treppe hinauf in den ersten Stock.
Die Türen der einzelnen Zimmer waren aus einem dunklen, schweren Holz gefertigt. Sicherlich waren sie schon sehr alt. So wie dieses Schloss eben. Trotzdem wirkte nichts an diesem Schloss alt in dem Sinne, dass es verfallen wäre. Es war mehr die Art von faszinierend alt. Romantisch.
„So Bella, dass hier wird dein Zimmer sein. Rosalie und Emmett haben ihres gegenüber und Alice und ich sind am Ende des Ganges.“ Jasper öffnete mir die Tür und stellte sich seitlich daneben, so das ich als erste eintreten konnte.
Es war ein riesiges Zimmer. Mit einem riesigen Himmelbett. Und das für mich allein. Ich brauchte kein Bett. Wozu auch?
Langsam drehte ich mich zu den anderen um. Alle außer Rosalie waren verschwunden.
„Emmett holt unsere Koffer. Und Alice und Jasper … naja, die schauen sich ihr Zimmer an“, sagte Rosalie die meinen fragenden Blick sofort verstanden hatte. „Es ist doch wirklich schön hier oder?“ Sie lächelte mich an, während sie mir in die Augen sah.
Ich nickte leicht. Schön war es, aber mir fehlte Edward. Nichts, und wenn es noch so schön war, konnte ohne Edward perfekt für mich sein. Rein gar nichts.
Emmett stand bereits wieder mit den Koffern bei uns.
„Jetzt pack erst mal deine Sachen aus. Dann könnten wir uns noch den Rest dieses Schlosses anschauen“, sagte Rosalie. „Wenn du fertig bist kommst du einfach rüber zu uns.“
Die beiden verließen mein Zimmer und schlossen die Tür.
Ich stand allein in der Mitte des Raumes und schaute immer noch auf die Stelle wo Rosalie eben noch stand.
Langsam bewegte ich mich zu dem Himmelbett. Ich setzte mich auf den Rand und schnaufte einmal tief durch. Edward hätte in diesem Moment sicher wieder über mich gelacht. Ich dachte so fest daran, dass ich ihn wieder direkt neben mir spürte.
Irgendwie würde ich diesen Urlaub schon überleben. Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste wie.
Ich begann damit meine Kleidung in dem Kleiderschrank zu verstauen. Zum Glück war es nicht so viel und ich war schnell fertig.
Sollte ich gleich zu Rosalie gehen? Ich beschloss es, noch etwas zu warten. Sicherlich wollte sie auch mal eine Weile mit Emmett allein sein.
Ich ging zum Fenster und öffnete es.
Die Luft war klar und frisch. Die Sonne schien. Soweit ich blicken konnte, sah ich nur Wald. Es war kein einziges Geräusch zu hören, mit Ausnahme der Vögel, die im Wald ihre Lieder pfiffen. Aber kein Auto war zu hören. Die Straßen mussten also alle sehr weit entfernt sein, sonst würde ich die Motorengeräusche wahrnehmen.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich am Fenster stand, als die Tür sich öffnete.
Ich drehte mich um.
„Ist alles in Ordnung? Wir warten schon die ganze Zeit auf dich.“ Rosalie sah besorgt aus.
„Ja, alles in Ordnung. Warum wartet ihr denn auf mich?“
„Na wir wollten uns doch das Schloss ansehen. Vielleicht könnten wir auch mal einen Spaziergang um das Schloss herum machen? Hast du das vergessen?“
„Ach so ja. Nein, hab ich nicht vergessen. Na dann, lass uns gehen.“
Wir verließen das Zimmer und traten auf den Gang. Emmett wartete schon auf uns.
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Beitrag  Alice02 Fr 03 Jul 2009, 23:26

„Wollen wir Alice und Jasper fragen ob sie mitkommen möchten?“, fragte ich.
„Ach lieber nicht. Lass sie etwas in Ruhe“, sagte Emmett grinsend. Damit könnte er Recht haben, dachte ich mir. Sicher wollten die beiden erst mal unter sich sein. Alice hatte immerhin gerade ihr Hochzeitsgeschenk bekommen.
Wir gingen langsam den Gang entlang. Es gab so viele Zimmer, dass ich gar nicht erst anfing sie zu zählen.
Nach einer Weile kamen wir in einen weiteren Trakt des Schlosses. Auch in diesem gab es lange Gänge mit unzählig vielen Zimmern. Zwischendurch führten immer wieder Abzweigungen in verschiedene Richtungen.
„Also hier kann man sich ja wirklich verlaufen“, sagte ich mehr zu mir selbst als zu Rosalie und Emmett.
„Werden wir schon nicht. Ich weiß ganz genau wo wir sind“, antwortete Emmett.
„Was für ein Glück das wir dich dabei haben“, sagte Rosalie scherzhaft zu ihm.
„Ja, seid mal lieber froh darüber. Ich beschütze euch vor den Schlossgespenstern“, lachte er.
„Meinst du etwa du kannst uns jetzt damit Angst machen?“ Rosalie lächelte ihn an. „Wir sind keine Kleinkinder mehr.“
„Weißt du denn sicher, dass es hier keine gibt?“, fragte Emmett so ernst wie möglich nach.
„Also in dem Punkt bin ich mir ziemlich sicher“, brachte Rosalie lachend hervor.
Dann schlug sie vor, doch mal nach draußen zu gehen. „So ein Schlosspark ist sicher auch schön.“
„Aha. Hat da wohl doch jemand Angst?“, neckte Emmett sie.
„Wieso sollte ich Angst haben? Ich will mir einfach mal die Gegend ansehen.“
„Bella, was möchtest du denn? Drinnen bleiben oder raus gehen?“, stellte Emmett mich vor die Wahl.
Ich hatte bisher noch gar nichts dazu gesagt. Aber ich würde auch gern etwas nach draußen gehen.
„Raus gehen.“ Mehr sagte ich nicht.
„Ha, zwei zu eins. Wir gehen raus“, sagte Rosalie kichernd und hakte sich bei mir ein.
Schnell gingen wir zur nächstgelegenen Treppe. Emmett folgte uns und ich hörte ihn noch murmeln:
„Und sie haben doch Angst.“
Rosalie schien es auch gehört zu haben. Wir sahen uns an, schüttelten leicht unsere Köpfe und kicherten.
Obwohl ich nicht wirklich daran glaubte, fanden wir sofort das Foyer, in welchem wir standen als wir ankamen.
Emmett öffnete uns die Tür und wir traten nach draußen.
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Beitrag  Alice02 Sa 04 Jul 2009, 14:42

Der Himmel war strahlend blau. Ich betrachtete meine Haut, wie sie in der Sonne glitzerte.
„Seid ihr sicher, dass wir hier allein sind?“, vergewisserte ich mich.
„Bis auf zwei oder drei Schlossgespenster bestimmt“, antwortete Emmett grinsend.
„Emmett, bitte.“ Rosalie sah jetzt leicht gereizt aus. „Mach dir keine Gedanken Bella. Jasper hätte diesen Ort nicht ausgesucht, wenn es hier nicht sicher für uns wäre.“
Diese Antwort beruhigte mich etwas.
Wir gingen langsam die große Steintreppe nach unten, an unseren Auto`s vorbei, in Richtung des Waldes.
Dann liefen wir in den Wald hinein. Keiner von uns sprach, so horten wir das singen der Vögel in den Bäumen. Es war alles ruhig und friedlich.
Nachdem wir eine Weile gelaufen waren, kamen wir an einen See. Stimmt, Jasper hatte uns einen kleinen See versprochen. Aber so klein war dieser eigentlich nicht. Zumindest für meine Vorstellung von klein.
Es war aber definitiv sehr schön hier am See. Rosalie sprach aus, was ich dachte:
„Wunderschön. Wir könnten nachher noch mal schwimmen oder?“ Sie setzte sich auf den Rasen vor dem See, wo Emmett auch schon saß. Ihren Kopf legte sie in seinen Schoß.
Ich setzte mich auch, aber ließ etwas Abstand zwischen den beiden und mir.
Meinen Blick ließ ich über den schweifen. Ich konnte in einiger Entfernung zwei weiße Schwäne erkennen. In aller Ruhe glitten sie auf dem See dahin.
Ich lebte mich zurück und schloss meine Augen. Ich begann zu träumen. Wie wäre dieser Moment für mich, wenn Edward jetzt bei mir wäre?
Ich vermied es, zu Rosalie und Emmett zu sehen. Aber wieder schaffte ich es nicht, Edward aus meinem Kopf zu bekommen.
Dieser Ort, der mir eigentlich gut tun sollte, machte meiner Meinung nach alles noch schlimmer.
Seitdem wir in diesem Schloss angekommen waren, hatte ich unentwegt das Gefühl, dass er ganz nah bei mir wäre. Obwohl ich wusste, dass das nicht möglich sein konnte.
Ich war froh, als ich nach einiger Zeit das fröhliche Lachen von Alice vernahm.
„Hier seid ihr. Wir suchen euch schon überall.“ Sie setzte sich zwischen Rosalie und mich und schaute uns abwechselnd, lachend an.
Emmett blickte grinsend hinter Rosalie´s Rücken hervor und fragte:
„Seid ihr schon fertig?“
„Emmett halt die Klappe“, wies Rosalie ihn zurecht. Und fügte an Alice gewand hinzu: „Na du, gefällt dir dein Geschenk?“
„Oh es ist perfekt. Traumhaft. Und dabei habe ich noch nicht mal alles gesehen.“
„Stimmt. Wir auch nicht. Aber allein dieser See hier ist ein Traum.“
Jasper stand hinter uns und hörte Alice und Rosalie bei ihrer Unterhaltung zu.
„Was haltet ihr davon, wenn ich euch dann jetzt ein bisschen was zeige?“, fragte er.
„Gerne“, antworteten Rosalie und Alice gleichzeitig.
Ich war auch ganz froh darüber, dass ich wieder etwas abgelenkt wurde. Wir liefen langsam wieder vom See weg. Ich drehte mich noch einmal um und sah, dass die beiden Schwäne jetzt viel näher an das Ufer gekommen waren.
Langsam liefen wir um das halbe Schloss herum.
„Oh unser Abendessen?“, hörte ich Emmett plötzlich fragen.
Ich blickte in dieselbe Richtung wie er und sah auf einer eingezäunten Grasfläche sechs weiße Pferde stehen. Sie waren perfekt weiß, als wären sie eben erst gebürstet wurden. Ihr Fell glänzte in der Sonne. Mir gefielen sie.
„Von denen wirst du dich schön fernhalten, Brüderchen“, sagte Jasper.
Emmett sah ihn beleidigt an und fragte:
„Warum?“
„Wenn du unsere Pferde verspeist, wirst du die Kutsche ziehen müssen“, antwortete Jasper ganz ernst.
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