Forks Bloodbank
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Das Ende - Oneshot

Nach unten

Das Ende - Oneshot Empty Das Ende - Oneshot

Beitrag  Gast Di 03 Jun 2008, 18:45

Das Ende - Oneshot

Handlung: Jacob und Edward stehen sich wegen Bella gegenüber und kämpfen.

____________________________________________________________________

Dieses Mal gab es keinen Feind – nur einen Geliebten und einen besten Freund.
Wie konnte diese Situation nur so eskaliert sein? Ich verstand es einfach nicht.

Edward stand zusammen mit Jacob an einer Klippe und ich selbst war in einiger Entfernung im Schutze eines Baumes und beobachtete sie mit blankem Entsetzen.
Über ihnen zogen sich die Wolken zusammen und kündigten einen beunruhigenden Sturm an, doch niemand von den beiden schien sich darum zu kümmern.
Es war alles so surreal, so unwirklich, dass ich es fast selbst für einen Traum hielt – doch es war die Realität.

„Warum tust du das, Jacob?“, fragte Edward mit ruhiger Stimme und sah meinen besten Freund argwöhnisch an.
„Was tu ich denn deiner Meinung nach, Blutsauger?“, antwortete Jake und strich sich eine dunkle Strähne aus dem Gesicht.
Die Frage war vollkommen überflüssig und das wusste er selber.
Ich sah in Edwards Gesicht und bemerkte sofort die Anspannung, die sich in ihm ausbereitete.
„Glaubst du, das ist der richtige Weg, Jacob?“, fragte Edward weiter ohne auf Jakes Antwort einzugehen. „Denkst du wirklich, dass dies geschehen muss?“
„Es gibt keinen anderen Weg“, erwiderte er trocken und sein Gesicht verfinsterte sich. „Du wusstest es doch von Anfang an, als wir uns mit diesem Spiel einließen.“
Jake knöpfte langsam sein weißes Hemd auf und ließ es auf den Boden sinken.
Edward hingegen stand immer noch kerzengerade gegenüber von ihm und rührte sich nicht.
„Ich weiß“, antwortete er nach einigem Zögern und wich einen Schritt zurück. „Aber ich hatte nicht vor, diesen Weg zu gehen.“
„Du hattest so vieles nicht vor und hast es trotzdem getan“, erinnerte ihn Jake. „Genauso wie du Bella einst verlassen hast.“

Ich wollte schreien, ihnen sagen, dass alles gut war und dieses taube Gefühl in meinem Bauch loswerden, das sich immer weiter in meinem Körper ausbreitete.
Meine Beine waren so wackelig, dass ich mich an die Baumrinde klammern musste, um nicht umzufallen.
Keinen Ton konnte ich sprechen, nicht einen Meter konnte ich laufen.
Doch wie konnte ich sie beide retten?
Wie konnte ich wieder alles normal werden?

„Du hast Bella ebenso verletzt.“
Edward ging entschlossen einen Schritt auf Jake zu und lächelte ihn hinterhältig an. „Wir haben beide nicht mit fairen Mitteln gekämpft.“
„Das stimmt“, bestätigte Jake und mit einem Mal wurde seine Miene nachdenklich. „Weißt du, Reißzahn, ich habe mich gefragt, wie es wäre, ohne Bella leben zu müssen. Es stimmt, dass ich jederzeit geprägt werden könnte, doch ich glaube nicht, dass das in meinem Fall zu trifft. Ich bin mir vielmehr sicher, dass ich niemals eine Prägung bekommen werde.“
Er stockte einen Moment, doch bald fing er sich wieder und ging einige Schritte auf Edward zu.
„Ich denke, dass es mein Schicksal ist, selbst entscheiden zu können.“
„Jeder kann sein Schicksal beeinflussen“, erwiderte Edward.
„Nein.“ Ein Lächeln breitete sich auf Jakes Gesicht aus und er drehte sich langsam in meine Richtung.
„Bella hatte nie eine Wahl gehabt. Es war ihr bestimmt, uns beiden zu begegnen.“

Ich sah die beiden an.
Edwards Augen hatten eine leuchtende goldene Farbe und Jakes hingegen wirkte ungewöhnlich dunkel.
Mechanisch sah ich von dem einen zum anderen, um den Sinn von Jacobs Satz zu erschließen.
Mein Mund fühlte sich ungewöhnlich trocken an, doch irgendwie schaffte ich es, einen Satz hervorzustoßen.
„Jake, was meinst du?“
„Entscheide dich, Bella“, flüsterte er.
„Ich habe mich schon entschieden“, antwortete ich verwirrt.
Ich hatte immerhin schon längst eingewilligt, dass ich Edward heiraten würde – war dies nicht Antwort genug?
Jacob seufzte. „Ich dachte mir, dass du das sagst…“
Er drehte sich wieder zu Edward um und funkelte ihn böse an.
„Du weißt, was nun geschehen wird, Blutsauger“, stellte er fest und schnaubte verächtlich.
„Hast du nicht bereits deine Antwort, Jacob? Ich verschone dein Leben, denn es wäre eine Verschwendung, wenn du jetzt schon sterben würdest“, sagte Edward kühl.

In mir drehte sich der Magen um.
Sterben? Wer hatte hier etwas von sterben gesagt?
Ich wankte einen Schritt nach vorne und erschauderte.
„Edward, Jake… Wovon redet ihr?“, flüsterte ich besorgt.
Mein ganzer Kopf drehte sich und drohte zu explodieren.

„Bella“, flüsterte Edward sanft. „Wir können nicht in einer Co-Existenz leben.“
Ich schüttelte den Kopf und sah ihn entsetzt an.
Edward seufzte. „Verstehst du nicht, Bella? Was Jacob sagen will ist, dass wir beide an dich gebunden sind, jedoch nicht zusammen überleben können.“
„Nein, das stimmt nicht“, schrie ich die beiden an und stampfte mit einem Fuß auf.
„Bella, ich liebe dich“, murmelte Jacob leise und sah mich sanft an.
„Hör auf damit, Jake! Das tut uns beiden doch nur weh!“, sagte ich erstickt.
„Es gibt kein Zurück mehr, Bella“, erwiderte er kopfschüttelnd und wandte sich dann wieder an Edward, der mich immer noch anstarrte.
„Bitte, Edward, du nicht auch noch!“
Ich sah ihn flehend an, doch Edward Miene war unnachgiebig.
„Bella, du weißt, dass ich dich mehr liebe, als sonst jemanden auf dieser Welt“, flüsterte er und ich spürte ein Loch in mir aufgehen. „Das ist nur zu deinem Besten.“
„Redet nicht so einen Unsinn!“, schrie ich erneut auf, doch mein Protest wurde in einem Donnern erstickt.
Mittlerweile regnete es und die Kälte strömte in meinem Körper.
Ich zitterte am ganzen Leib und hätte am liebsten alles um mich herum abgeschaltet, doch es war mir nicht möglich.

„Entscheide dich, Bella“, sagte Jake erneut.
Ich presste meine Hände auf die Ohren und schüttelte den Kopf.
„Nein, nein“, murmelte ich. „Ich will euch beide nicht verlieren!“

Dann ging alles ganz schnell.
Als ich eine Sekunde später aufblickte, sah ich Jake in seiner Wolfsgestalt und Edward in seiner Kampfhaltung. Beide knurrten sich an und mein ganzer Körper wurde taub.
Sie waren nicht mehr mein Geliebter und mein bester Freund – sondern waren nur noch Vampir und Werwolf.

Ich nahm nur noch Schemen war, doch ich konnte deutlich sehen, wie sich etwas Großes auf Edward stürzte und ihn zu Boden warf.
Mir entwich ein langer Schrei, doch er blieb ungehört – der Kampf ging weiter.
Ich konnte es nicht mit ansehen, wie die wichtigsten Personen dieser Welt miteinander kämpften; hatte Angst, das Resultat dieses Kampfes zu sehen.
Jake heulte auf und für einen kurzen Moment sah ich die klaffende Wunde an seinem Wolfskörper.

Der Kampf ging weiter und abrupt stoppte er.
Edward sah mich einen Moment lang an; in seinem Blick lag Besorgnis, Schuld und Liebe.
Im nächsten Moment stürzte sich Jacob wieder auf ihn und es gab ein hässliches Geräusch.
Ich senkte meinen Blick zu Boden und wagte es nicht mehr, aufzusehen.
Mein ganzer Körper war taub und ich hörte schon gar nicht mehr den Geräuschen zu, die in nächster Nähe ertönten.
Rauch stach in meine Nase und dann sah ich wieder auf.
Jake stand wieder als Mensch vor mir, sein Körper mit tiefen Wunden übersät und hinter ihm brannte ein Feuer.
Ich wollte nicht die Frage aussprechen, die auf meiner Zunge lag – denn ich kannte die Antwort.
Das Feuer war Edward.

„Siehst du, Bella?“, fragte Jacob mit schwerer Stimme und die Augenlider fielen ihm langsam zu. „Ich habe gewonnen!“
Ich wollte schreien, ihn dafür schlagen was er getan hatte, ihn hassen – doch ich konnte es nicht.
In diesem Moment konnte ich rein gar nichts.
Dann stöhnte Jake plötzlich auf und dann fiel sein schwerer Körper vor mir auf den Boden.

Da stand ich nun an der Klippe.
Auf der einen Seite brannte ein Feuer, auf der anderen lag leblos eine Gestalt.
Ich hatte beide verloren – meinen Geliebten und meinen besten Freund.
Beide waren durch mein egoistisches Verhalten in den Tod gegangen.

Der Regen prasselte auf mich herab und der Blitz schlug irgendwo in der Nähe ein, doch ich kümmerte mich nicht darum.
Was gab es nun noch in meinem Leben außer Selbsthass und der Verzweiflung? Nichts.
Die Schuld lastete schwer auf meinen Schultern – ich hatte von Anfang an alles falsch gemacht.
Ich hatte Jake und Edward benutzt und nun hatten beide dafür büßen müssen.
War das Leben nicht ungerecht?
Ich wollte beide haben, doch nun besaß ich niemanden an meiner Seite.

Stumm liefen die Tränen meine Wangen hinab und der Wind peitschte um mich.
Die klaffende Wunde in meinem Herzen riss noch mehr auf und ich spürte, wie jede Wärme aus meinem Körper floss.
Ich war allein und niemand würde mir meinen Schmerz nehmen können.

Es gab keinen Edward mehr, der mich tröstend im Arm halten konnte; mir sagen konnte, wie sehr er mich liebte oder mich vor allen Gefahren beschützen konnte.
Es gab keinen Jake mehr, mit dem ich Spaß haben konnte; mit dem ich reden konnte und der mir so viele Freude bereitet hatte.

Doch was sollte ich nun tun?
Konnte ich mich meiner Schuld stellen?
Nein, ich war feige. Feige genug, vor der Verantwortung wegzulaufen.

Ich drehte mich ein letztes Mal zu dem Feuer und der Gestalt um, bis ich schließlich entschlossen sprang.

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten