Stars -> Neues Interview mit Kristen

Es ist die Rolle, die sie zum Star machte und Kristen Stewart wird bald wieder als Bella in der heißerwarteten Fortsetzung von Twiligt zu sehen sein – New Moon.

Wie fühlt es sich an, wieder am Set zu sein und einen weiteren Twilight-Film zu drehen?
Es ist ein bisschen unwirklich wieder da zu sein und einen zweiten [Film] zu drehen, aber nur, weil ich darüber ein Jahr nachgedacht hab und es jetzt wirklich geschieht. Irgendwie konnte ich es jedoch nicht erwarten.
Es ist hart. Normalerweise beendest du einen Film und es folgt eine lange Trauerphase. Du musst den Charakter loswerden. Du musst ihn aus deinen Gedanken streichen, sonst wird er dich weiter beunruhigen und nerven. Dieses Mal konnte ich sie nicht ganz loswerden und ich habe zwischendurch gearbeitet, was ein komisches Gefühl war. Es ist eigenartig, wie schnell ich jetzt wieder in die Rolle schlüpfen konnte. Ich weiß nicht, ob es so ist, weil ich einen Bezug habe, wie das Buch, oder weil ich einfach wusste, dass ich es machen musste. Ich habe keine Ahnung, aber es fühlt sich gut an. Als ob ich endlich Druck loswerde.

Hast du dir diesen Druck selbst auferlegt?
Ja, ich habe dieses Gefühl bei allen Filmen, die ich mache. Nur bei diesem hier musste ich ein Jahr warten. Wenn es nicht etwas an der Geschichte oder an einem Charakter, den ich spiele, gibt, dass unbedingt erfüllt werden muss – also vollendet – solange es nicht erlebt und körperlich gezeigt wird, ist es nur eine Geschichte, die schon fertig ist. Also hast du, bis du alles tatsächlich zum Leben erweckst, nur die Möglichkeit, den Charakter auf der Stelle zu töten. Wenn du es nicht glaubwürdig machst, dann wird nie jemand die Filme sehen, und du wirst nie aus diesem Erfahrungen lernen, weil du es nicht richtig gemacht hast.

Was sind die Unterschiede bei der Fortsetzung? Deine Rolle Bella riskiert wieder einiges...
Naja, sie verliert das, was ihr im wesentlichen den Grund für alles in ihrem Leben gegeben hat. Sie verliert den Mann, den sie liebt, aber auch ein ganzes Lebenskonzept, und sie ist so jung und ist schon gezwungen so eine Entscheidung zu treffen. Es ist einfach eine verherrlichte, komplizierte Version der schlimmsten Trennung, die du je durchmachen musstest. Auf einmal stellst du alles in Frage. Auf einmal weißt du nichts und wirst mitten auf einem gefrorenen Ozean zurückgelassen.
Seltsamerweise gibt es eine Rolle, die warm und hell genug ist, um sie da rauszuholen und es ist wirklich herzzerreißend. Denn, egal wie perfekt Jacob für sie ist, hält sie trotzdem an einer Wunschvorstellung fest,
dieser ultimativen feurigen Liebe die sie für Edward empfindet, obwohl das nicht angenehm, unpraktisch und eine schlechte Idee ist. Es ist eine sehr tapfere Tat. Dazu muss man sich selbst vertrauen.
Also, der Film fängt an und alles ist toll, dann wird es total schrecklich und danach wird es wieder einigermaßen okay, und dann kommt so etwas wie „nein, nein, nein – das Leben ist hart.“ Es wird wieder schwer für sie, weil er zurückkommt.

Ist sie introvertiert oder einfach auf der Suche nach einem Ideal?
Sie ist nicht vollkommen interovertiert. Sie möchte nur eine Verbindung finden, die ehrlich ist. Sie ist eine nach der Wahrheit Suchende. Sie ist nicht so eine, die sich an etwas festklammert, das nur Fantasie ist. Sie möchte nicht immer wieder enttäuscht werden. Das macht die Geschichte um Edward und sie so anziehend, in der es dieses Mädchen gibt, welches normalerweise nicht verrücktes tun würde.

Und was bevorzugt Kristen, die Werwölfe oder die Vampire?
Kristen sollte ihren Mund halten (Lacht). Kristen ist vollkommen zerrissen. Kristen sollte aufhören, ihren Namen in der dritten Person zu verwenden.

Du warst nahezu unbekannt als du Twilight drehtest. Wie hat sich dein Leben nach dem phänomenalen Erfolg [des Films] verändert?
Mein Leben hat sich nicht verändert. Die meisten Umstände unter denen ich lebe, sind jetzt anders als vor einem Jahr, aber ich selbst habe mich nicht verändert... wie auch immer sich ein 18-jähriges Mädchen binnen eines Jahres verändern soll. Aber es macht Dinge so viel einfacher. Ich würde es [das Drehen] jeden Tag machen, [selbst] wenn niemand es sehen würde. Ich kann nicht beschreiben, wie gut es sich anfühlt, wenn etwas, das aus deinem Herzen und deiner Seele kommt, die Menschen beeinflusst. Es ist verblüffend. Das also ist der größte Unterschied.

Hat der Erfolg dich verändert?
Er hat mich nicht verändert, nur ein bisschen die Dinge um mich herum. Ich bin schon so daran gewöhnt, dass ich Filme drehe, die keiner sehen will. Mit ganzem Herz und Seele jahrelang zu arbeiten und sehen, wie es auf die Leute einwirkt ist wahrscheinlich das Zufriedenstellendste überhaupt, und das ist ein völlig unwirksames Wort, um zu beschreiben, wie zufriedenstellend es eigentlich ist.

Fühlst du dich verantwortlich gegenüber den Buch- und den Filmfans?
Ja, natürlich. Es ist komisch. Du beginnst etwas und weißt, dass es sich verselbstständigen wird, aber es ist schon jetzt etwas so Vollkommenes – es gibt so viele Leute, die du zwangsläufig entweder glücklich machen wirst, oder nicht. Jedermanns Vorstellung von der Geschichte und der Liebe wird zu sehen sein, obwohl es kleine Mängel geben wird, die jeder hat, weil jeder das Buch anders liest. Wir haben deswegen natürlich eine große Verantwortung. Wegen ihnen [den Fans], können wir machen, was wir mögen.

Wie ist es, zu einem neuen Regisseur zurückzukehren?
Als Schauspieler arbeitest du nicht bei jedem Film mit dem gleichen Regisseur. Und das hier ist eine Fortsetzung. Es ist die selbe Geschichte, aber ein anderer Film. Ich liebe Catherine (Hardwicke). Sie ist eine liebe Freundin für mich, aber Chris – es funktioniert einfach.
Neben all dem technischen und logistischen ist Chris so hingebungsvoll und weil er ein Mann ist, gibt es eine geläufige Frage. Wie ist es einen Mann als Regisseur zu haben? Ist es ein großer Unterschied? Man kann solche Verallgemeinerungen bei Menschen nicht machen. Er ist einer der mitfühlendsten Menschen, die ich je getroffen habe. Unbeugsam mitfühlend. Er sorgt sich zu sehr um die Geschichte, und das braucht man. Er ist also perfekt.

Wie würdest du jemandem Twilight beschreiben, der weder das Buch gelesen, noch den Film gesehen hat?
Jeder, der sich schon mal von jemandem getrennt hat wird wahrscheinlich den Film gucken und vielleicht wird ihre Köpertemperatur sich erhöhen.
Wie soll ich das beschreiben? Es ist ein Film über ultimative Zuneigung, die dir entrissen wird, und darüber, dass du denkst, dass deine ganze Welt, die du aufgebaut hast, falsch ist. Und dann versuchst du zurückzukommen und siehst, dass alles in Ordnung ist (Lacht).Und dann noch mit Vampiren und Werwölfen, das macht es noch spannender. Robert Pattinson ist so süß. Ebenso Taylor Lautner. Das würde ich jemandem sagen, der vom Film noch nicht gehört hat.

Du bist noch ziemlich jung. Willst du weiterhin Filme drehen oder wirst du aufs College gehen?
Ich habe überhaupt keinen Weitblick. Ich dachte früher immer, ich hätte viel [was ich machen möchte]. Ich hab viel für die Schule gearbeitet, um mir selbst Optionen zu lassen und ich hab diese Optionen genommen und geradezu die Toilette runtergespült. Bewusst – um das nicht allzu negativ erscheinen zu lassen. Das ist, was ich will. Ich will das was ich mache weitermachen.
Es ist lustig, Leute fragen mich die ganze Zeit: „Was machst du, um Spaß zu haben? Was machst du, wenn du nicht gerade schauspielerst?“
Schauspielern ist schon eine komische Sache. Es ist ein Business, ein Beruf, so was eben. Alles hat etwas mit Selbstbetrachtung zu tun. Man hört nicht einfach auf sich um Leute zu sorgen, und ich habe nie damit aufgehört, ich bin mir sicher, dass sich das auch in anderen Bereichen meines Lebens wiederspiegelt. Ich möchte schreiben. Ich werde nicht wieder zur Schule gehen, weil ich diese Struktur nicht aushalte, aber ich werde nicht aufhören zu lernen.

goldeyedsoul schrieb:Wow, dass bisher intelligenteste Interview was ich von Kristen gelesen bzw. gehört habe...
Sie hat auch, so erscheint es mir zumindest, sehr ausführlich auf die Fragen des Interviewers geantwortet - was ziemlich ungewöhnlich für Kris ist, finde ich.
Bei den meisten Interviews sind ihre Antworten kurz und ich hab auch desöfteren das Gefühl, als wären ihr Interviews unangenehm. Aber tja, bei diesem Interview hatte sie viel zu sagen gehabt und das find ich top Kristen wird mir immer sympathischer!

goldeyedsoul schrieb:Wow, dass bisher intelligenteste Interview was ich von Kristen gelesen bzw. gehört habe...
Sie hat auch, so erscheint es mir zumindest, sehr ausführlich auf die Fragen des Interviewers geantwortet - was ziemlich ungewöhnlich für Kris ist, finde ich.
Bei den meisten Interviews sind ihre Antworten kurz und ich hab auch desöfteren das Gefühl, als wären ihr Interviews unangenehm. Aber tja, bei diesem Interview hatte sie viel zu sagen gehabt und das find ich top Kristen wird mir immer sympathischer!

Und was bevorzugt Kristen, die Werwölfe oder die Vampire?
Kristen sollte ihren Mund halten (Lacht). Kristen ist vollkommen zerrissen. Kristen sollte aufhören, ihren Namen in der dritten Person zu verwenden.