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'Twilight'-Schauspielerin Kristen Stewart über 'New Moon'

Mit gerade mal 19 Jahren hat Kristen Stewart schon neben Jodie Foster, Sean Penn und Robert De Niro gespielt und ist die Hauptrolle in der erschreckend erfolgreichen Twilight-Reihe.

„Ich glaube, sie hat einen viel größeren Vorbau als ich“ mutmaßt Kristen Stewart über ihre 'Twilight'-Actionfigur – die kleine Plastikfigur, die Bella darstellen soll, ihren Charakter in der Filmreihe – während sie die Proportionen der Brust kontrolliert. „Außerdem finde ich, dass sie viel älter aussieht als ich“ fügt sie hinzu, bevor sie die Figur zur Seite legt. Ich hebe sie auf und bei näherem hinsehen sieht die Puppe tatsächlich ein wenig älter aus als das Original aus dem echten Leben (beim Vorbau wäre eine nähere Inspektion allerdings unangemessen). „Es ist komisch“ fährt die 19-Jährige fort. „Aber viele Leute denken, ich wäre älter als ich tatsächlich bin. Ein französischer Reporter hatte mich einmal gefragt, wie meine Jugend mein späteres Leben beeinflusst hat. Ich bin immernoch ein Teenager.“ Sie lächelt. „Aber selbst wenn ich älter wäre, wie könnten meine Teenager-Jahre mein Leben nicht beeinflusst haben? Ich weiß wirklich nicht, wie ich auf sowas antworten soll.“

Der französische Regisseur hätte besser recherchieren sollen, auch wenn Stewart älter rüber kommt, als sie ist. Die Gespräche mit ihr, zum Beispiel, verfälschen ihr Alter. Nicht viele Teenager können sich so gut artikulieren oder sind so selbstbewusst – aber die meisten Teenager sind auch nicht in der am schnellsten aufkeimenden Filmreihe, der Jugend-Vampir-Saga 'Twilight', zu sehen.
Während J.K. Rowlings geliebte Charaktere sich in das letzte Leinwandkapitel begeben, wird Twilight sehr bald als die Top Teenie-Filmreihe gelten. Und mit ihrer Hauptdarstellerin haben die Filmemacher sich einen äußerst talentierten und sehr intelligenten jungen Star unter den Nagel gerissen.

Stewarts neuster Film, die unterbewertete Indie-Komödie 'Adventureland', ist ein typischer Fall. In dieser semi-autobiografischen Geschichte erzählt der Autor und Regisseur Greg Mottola ('The Daytrippers', 'Superbad') von seinen Erfahrungen, während seiner Teenagerzeit in den 80'ern in einem Freizeitpark gearbeitet zu haben. Stewart spielt die durchgeknallte Em Lewin, den Schwarm des Hauptcharakters. Der Film hat zwar nur 16 Mio. US Dollar eingespielt, ist aber besser als diese Zahlen zeigen. Sterwarts Charakter wird aber (wahrscheinlich absichtlich) sehr oft auf der Leinwand gezeigt.

„Kristen war eine der wenigen Leute, die ich ohne Vorsprechen engagiert habe, obwohl sie jünger ist als der Charakter, den sie im Film spielt“, erklärt Mottola. „Aber ich glaube, sie ist die beste Schauspielerin in ihrer Altersklasse. Sie kann selbst Denken dramatisch rüber bringen.“ Mottolas Lieblingsszene zeigt Stewart, wie sie eine Geschichte über ihren Vater erzählt, der eine Affäre hatte, während ihre Mutter an Krebs starb. „Sie erzählt es so sachlich, weil sie instinktiv wusste, dass jemand, der noch nie solche Gefühle hatte, auch nicht weiß, wie er darüber erzählen soll“, sagt er. Andere Leute, die er zum Vorsprechen für die Rolle eingeladen hatte, veränderten die Rede in, wie er sagt „eine der melodramatischsten Monologe, die ich je gehört habe.“

Stewart wird verlegen, als ich ihr das Kompliment weiter gebe. „Ich bin kein introvertiertes, kaputtes Mädchen aus dem Freizeitpark in den 80'ern“, erklärt sie lächelnd. „Aber ich kann mir vorstellen, wie es wäre, sich selbst nicht besonders zu mögen und damit allein klar kommen zu müssen. Auch wie es ist, schlauer zu sein als die meisten, ohne dass es jemand merkt. Ich verstehe das alles und dann gibt es noch die masochistischen Aspekte, die Mädchen alle beherrschen. Außerdem denke ich, ich habe mich schon immer älter gefühlt, als ich bin. Ich wollte schon erwachsen sein, als ich fünf war. Und ich glaubte, es zu sein, als ich 12 war. Ich war keine Kämpferin, aber ich war nie ein Kind, dass sich um gar nichts gekümmert hat. So bin ich eben erzogen worden."

Stewarts Vollzeit-Unterricht in California hörte auf, als sie 14 wurde. Beide Eltern kennen sich im Filmgeschäft aus (ihr Vater John Stewart arbeitete als Bühnenmanager und TV-Produzent; ihre Mutter Jules Mann-Stewart als Skript-Leitung) und trauten ihr zu, ihren Unterricht über eine Fernschule weiter zu machen, während sie sich auf ihre junge Schauspielkarriere konzentrierte. Der Schritt hat sich ausgezahlt und diese Jahre haben den Rest ihres Lebens geformt. Mit gerade mal 16 Jahren hat sie bereits mit den wohl besten Schauspielerinnen und Schauspielern Hollywoods zusammengearbeitet. Zunächst mit Jodie Foster in 'Panic Room' 2002 (Als Fosters missmutige Tochter) und 2007 dann als Tracy, einem jungen, fast heimatlosen Campingplatz-Bewohnerin, die sich in Emile Hirsch verliebt, in Sean Penns Regie-Hit 'Into the Wild'.
Foster und Penn haben sich als unbezahlbare Mentoren bewiesen.

„Die beiden hatten natürlich einen riesigen Einfluss auf mich“, gibt sie zu. „und in Sean habe ich etwas gesehen, was ich sonst in niemandem gesehen hatte – seine großen Sinn für Überzeugung. Es wirft dich förmlich aus der Bahn.“ Das klingt einschüchternd. „Ja, auf jeden Fall. Und es ist auch leicht überzeugend. Sean nimmt die Dinge sehr ernst. Wenn er etwas macht, dann hört er so lange nicht auf, bis es fertig ist, während Jodie alles nicht ganz so ernst nimmt. Sie ist in der Lage, das gleiche zu machen und sich gleichzeitig dabei nicht zu erschöpfen. Aber er braucht es. Also habe ich von beiden das gleiche: sie machen das, was sie am besten überzeugt und es gibt nichts, wofür man sich schämen müsste.“

Zwischen ihren Filmen mit Foster und Penn hat Stewart in 2004 gute Kritiken für 'Speak' bekommen, wo sie mit nur 13 Jahren einen jungen Teenager spielte, der vergewaltigt wurde und aufhört, zu reden. Auch mit Mike Figgis und Sharon Stone ('Cold Creek Manor', 2003), Jon Favreau ('Zathura', 2005), Griffin Dunne ('Fierce People', 2005), die Pang-Brüder ('The Messengers', 2007) und Robert De Niro ('What Just Happened', 2008) hat sie schon gespielt.
„Ich bin froh, dass ich diese Filme machen durfte und ich war auch froh, die Schule verlassen zu dürfen“, wiederholt sie. „Ich konnte mich mit Kindern in meinem Alter nicht identifizieren. Sie sind gemein und geben dir keine Chance.“ Glaubt sie, irgendetwas verpasst zu haben? „Nein, ich denke, die sozialen Aspekte habe ich nicht verpasst. Ich bin dauernd unter Leuten. Auf der Arbeit treffe ich hunderte von Menschen. Wenn man erst einmal mit der Schule fertig ist, stellt man fest, dass sie nur eine kleinere Version des richtigen Lebens ist. Als ich da war, war ich nie das Mädchen, das umherlief und nur übers Schauspielern geredet hat, also hab ich damit auch nie Ärger bekommen, bis jemand es herausgefunden hat, der einen alten Film gesehen und mich erkannt hat. Ich hatte versucht, es runterzuspielen, aber was ich zurückbekam, war nur 'Oh, sie ist so ein Miststück'. Sie hatten nie mit mir gesprochen, aber meinten dann sofort 'Du bist so gemein'. Ich bin nicht gemein.“

Da hat sie Recht. Stewart ist tatsächlich sehr bezaubernd. Zugegebenermaßen finden einige Journalisten sie schwierig, aber ich denke sie haben, wie auch der Franzose, alle ihr Objekt unterschätzt. Als Person ist sie intelligent und ziemlich charmant, eine eifrige Raucherin und des Öfteren winkelt sie ihre Knie unter ihrem Kinn an, wenn sie redet. Sie fühlt sich unwohl mit der Entwicklung des Interviews - „Ich bin schlecht in Selbstanalysen“ - und jede nicht gut durchdachte oder schlecht informierte Frage bringt kurze Antworten.

Mit der Rolle der Bella in der 'Twilight'-Reihe, ist sie eine der begehrtesten Teenager-Stars der Welt. Der erste Film der Reihe, der letzten November raus kam, spielte mehr als 380 Mio. Dollar ein (und holte somit das 10-Fache der Produktionskosten wieder raus); der zweite Film, 'New Moon', wird wahrscheinlich noch erfolgreicher.
Im zweiten Teil verlässt der attraktive Vampir Edward Cullen (Robert Pattinson) Bella Swan (die beiden sind hoffnungslos ineinander verliebt) und erlaubt so einem anderen Jungen, Jacob (Taylor Lautner), sich dazu zu drängen und ein Liebes-Dreieck zu formen. „Es gibt auch ein bisschen mehr Action indem Film“, sagt sie. „Die Werwölfe werden vorgestellt und man hat den Charakter Jacob. Die Art, wie sich alles entwickelt, ist wirklich ein wenig tragisch."

Hat die 'Twilight'-Saga durch den Erfolg ihr Leben verändert? „Naja, ich habe nie nach einem großen Plan gearbeitet“, erklärt sie. „aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, 'Twilight' hätte mir keine anderen Türen geöffnet. Die meisten Filme, die ich gerne mache, sind relativ klein und überleben nicht lange. Aber nach 'Twilight', denken sich viele 'Lass uns mal Bella in einem Stripper-Film ansehen.'
Der Stripper-Film ist 'Welcome to the Riley's', ein schwaches emotionales Drama, dass sie mit James Gandolfini gedreht hat, nachdem der erste 'Twilight'-Film abgeschlossen war. Sie hat ebenfalls vor kurzem 'The Runaways' abgeschlossen, der die Anfänge der gleichnamigen Mädchen-Rockband aus den 70'ern darstellt, angeführt von Joan Jett (Stewart's Rolle) und Cherie Currie (gespielt von 'New Moon' Schauspielkollegin Dakota Fanning). „Joan ist das Vorbild schlechthin“, strahlt sie. Dass Stewart sich mit der Rockerin am Set verbündelt hat, ist keine Überraschung. „Während Cherie ein wenig mit dem Ruhm zu kämpfen hatte, wusste Joan gut mit dem Druck umzugehen und sie wusste, was er für ihre Karriere wert war.“

Wie Jett muss auch Stewart jetzt ihr Leben im Auge der Öffentlichkeit ausleben. Und es gibt anhaltende Gerüchte über die Faxen am Set zwischen Stewart und Pattinson, obwohl die Schauspielerin den Tratsch immer abgewiesen hatte. Als der erste Film in die Kinos kam, war sie bereits mit ihrem 'Speak'-Schauspielkollegen Michael Angarano liiert. „Er kann damit gut umgehen“, sagte sie mir in einem vorherigen Interview dieses Jahr. „Ich glaube, er mag den ersten Film. Ich glaube, er ist kein eifersüchtiger Typ. Er weiß mit solchen Sachen umzugehen.“ Und was sind ihre Gedanken über die wahre Liebe auf den ersten Blick, ein Hauptgedanke des Films? „Ich glaube, für Bella ändern die Gefühle für Edward Cullen die Chemie in ihrem Körper, wie Heroin. Und jetzt, wo es passiert ist, würde sie lieber sterben, als ohne ihn zu leben. Vielleicht gibt es sowas – weiß ich nicht. Was mich betrifft: Ich habe meinen Freund nicht für Robert Pattinson verlassen.“

Abgesehen von den Gerüchten, hat der Erfolg andere Probleme gebracht? 'Twilight'-Fans zum Beispiel sind notorisch begeistert. „Im Ernst, ich werde nicht oft erkannt. Ich glaube, ich sehe privat einfach anders aus oder so. ich bin auch nicht besonders nahbar und vielleicht denken sich viele 'Oooohhh, sie ist gruselig'. Es ist komisch, die ganzen Werbemaßnahmen auf Anschlagtafeln zu sehen. Ich mag Burger, aber will ich mein Gesicht überall auf der Verpackung sehen? Nicht wirklich.“
Und was ist, wenn die Marketing-Leute noch weitere Ergänzungen zu ihrer Reihe von Bella Actionfiguren bringen? „Die Puppe?“. Sie grinst. „Ich denke, damit kann ich leben. Ich gewöhne mich schon an den größeren Vorbau.“

Sister76 schrieb:Wenn ich jetzt sage, das Kristen seit dem Interview für mich noch unsympatischer wurde, kassiere ich hier wieder Schelte, also sage ich das mal lieber nicht...

Ich kann mich nur anschließen.
Ich kann nicht mal genau sagen warum, aber ich finde da einfach keinen Draht.

Dannn bekommen wir eben beide Schelte

Ella schrieb: Sister76:
Endlich jemand der mich versteht. Hab manchmal schon gedacht, dass ich damit hier allein stehe..
hihi

CuLLen_4_eveR schrieb: immer nur Lächeln, so wie Taylor Lautner xD