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Bittersüße Rache - Oneshot

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Beitrag  Gast Mi 14 Mai 2008, 23:20

Bittersüße Rache

Handlung: Victorias Gefühlswelt und ihre Racheplanung nach James Tod.
Erstellung: 27.08.2007
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Victorias Sicht


Er würde niemals wieder zu mir zurückkehren.
Ich wusste es, ich hatte es gesehen und gehört – aber ich wollte es nicht wahrhaben.

Ich stand in einer Gasse und betrachtete das Spiel der Flammen, die sich vom Ballettstudio empor hoben. Meine Lippen zitterten und ich trauerte stumm in meinem Inneren. Ich konnte nicht weinen – so sehr ich es auch wollte. Das Flammenmeer schlängelte sich weiter hinauf und mir kam es so vor, als ob die Flammen einen Weg in den Himmel eröffneten. Ich glaubte nicht an Gott, oder an dieses seltsame Ding, das man Seele nennt... Aber nun hoffte ich inständig, dass es wirklich einen Himmel gab und das bedrohliche Feuer den Weg für James öffnete.
Ich hörte die ersten Sirenen der Feuerwehr hinter mir, aber es bekümmerte mich nicht.
Das Spiel der Flammen wurde wilder und gefährlicher. Eine der Flammen sah nun wie James aus.
Ich lächelte ein wenig, aber schon bald presste ich meine Lippen wieder fest aufeinander.
Er war tot, damit musste ich mich abfinden.
James Ebenbild tanzte und sein Gesicht zeigte Wut.
Ich spannte mich an und betrachtete weiter stumm den Tanz der Flammen.
Meine Hände ballten sich wie von selbst zu Fäusten, während die Sirenen immer näher kamen. Bald würde das Feuer erlöschen und der Zauber verschwinden.
Der Anblick von James wutverzerrten Gesicht brannte sich tief in mein Gedächtnis.
Er wäre wütend gewesen.
Ich kannte ihn lange genug um zu wissen, dass er es hasste seine Spielchen zu verlieren. Doch wer hätte geahnt, dass eines seiner Spiele ihn schließlich das Leben kosten würde? So konnte er nicht in Frieden ruhen – nicht mit diesem Gewissen, verloren zu haben.
Ich knirschte mit den Zähnen und meine Fingernägel bohrten sich in meine Haut.
Nein, er würde einen friedlichen Tod erleben. Ich würde dafür sorgen. Ich selbst würde sein Spiel zu Ende spielen.

Die Sirenen waren nun ganz nah.
Bald würde alles vorbei sein.
Ich betrachtete mit Hass das Gemisch aus Dunst und Rauch, das nun empor stieg.
James war endgültig von dieser Welt verschwunden.

Ich drehte mich um und lief die Gasse entlang. Nichts hielt mich mehr an diesen Ort.
Ich wickelte einen Finger um meine rötlichen Haare und erkannte im Wind die Flammen darin wieder. Es war, als ob ein Teil von James mit mir ging und mich weiterhin begleitete.
Es war also auch sein Wunsch.
Ich würde bittere Rache üben, selbst wenn dies meine letzte Tat war.
Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen während ich meine wehenden Haare betrachtete.
Rache war süß, so hieß es doch immer.
Ich würde einen Weg finden, ganz egal welchen, und diesen auch ergreifen. Es musste jemand mit dem Tod büßen.
Ich zog aus der Innenseite meiner Tasche einen kleinen Spiegel heraus und betrachtete mein Gesicht.
Meine roten Augen flackerten, genauso sehr wie die Flammen, die ich gesehen hatte. Es war mein Schicksal, das spürte ich genau. Alles an mir erinnerte mich an das lodernde Feuer, selbst mein Inneres schien zu brennen.

Ich war alleine auf dieser dunklen Welt.
Die einzige Person, die mich richtig kannte und die ich kannte war James. Und nun war die einzige Person, die ich auf dieser Welt liebte tot.
Tief im Inneren wusste ich, dass er nie dieselbe Zuneigung für mich empfand, wie ich für ihn, aber es war mir gleichgültig, wenn er nur bei mir war. Er war seit so langer Zeit mein Gefährte und Partner gewesen, er musste auf gewisser Weise Zuneigung zu mir verspürt haben – daran hatte ich fest geglaubt.
War es nicht immer so...?
Man folgt der geliebten Person in den Tod, so war es doch bisher immer gewesen.
Mein Leben fühlte sich von Schlag auf Schlag immer dunkler und leerer an, und ich wusste nicht, wie ich diese Leere ausfüllen konnte. Es gab nichts, das mir Trost schenken konnte... Niemand konnte meinen Schmerz lindern. Die winzige Liebe, die ich in meinem Leben verspürt hatte war aus meinem Inneren verschwunden und machte Platz für ganz andere Emotionen, die nun langsam immer deutlicher hervortraten.
Angst, Hass, Wut, Trauer, Verzweiflung...
Sie alle verbündeten sich zu einem emotionalen Chaos, das mich niederwarf.
Es gab keinen Sinn mehr auf dieser Welt zu verweilen... höchstens für meine Rache.
Wenn es Himmel und Hölle gab, dann wäre James sicherlich an einem anderen Ort in seinem Tod. Und wenn er erst erführe, wie sein Spiel von mir vollzogen wurde, dann würde er glücklich sein, anstatt Wut zu verspüren. Er würde wieder lächeln, auch wenn ich es niemals wiedersehen würde...
Verzweifelt klammerte ich mich an diese Gedanken, während ich versuchte, meinen Racheplan durchzugehen.

Alle sollten so leiden, wie ich litt...
Alle sollten denselben Schmerz verspüren und dabei in die Verzweiflung sinken...
Alle sollten sehen, dass James‘ Spiel ein Ende gefunden hatte – es würde ein würdiges Finale geben.
Nach meiner endgültigen Rache, wenn erst alle dasselbe durchmachten wie ich, würde meine Erlösung kommen.
Ich würde Verzweiflung, Hass, Trauer und Reue hinterlassen... und mir selbst ihre Glücksgefühle aneignen.
Niemand der für James‘ Tod verantwortlich war, sollte glücklich sein...
Sie waren alle verdammt.
Ich würde nicht eher ruhen, bis ich meine Rache bekommen hatte.

Ich lachte stumm in mich hinein, selbst wenn mein Inneres noch trauerte.
Ich durfte dieses Gefühl nicht weiter in mir tragen, sonst würde mein Herz weich werden.
Ohnehin war ich nie sonderlich gutmütig gewesen, eher abweisend und kalt – genauso wie James. Ich wollte genauso erbarmungslos und kalt sein wie er, das war mein Ziel. Ich würde ihm Ehre machen.
Leicht tippte ich mit dem Zeigefinger gegen meine Lippen und dachte nach.
Die Familie Cullen hatte meinen James getötet – nur wegen dieser armseligen Bella.
Edward... Er war es gewesen, der meinen James getötet hatte, da war ich mir sicher. Er hatte einen solch ausgeprägten Beschützerinstinkt für Bella empfunden, wie ich es bisher nicht für möglich gehalten hatte. Er war der Mörder, er sollte den Tod finden.
Ich kicherte leise, während ich auf die Straße bog und diese hinab lief.
Doch, was war wenn...?
Ich stoppte meinen Schritt und ein hinterhältiges Lächeln huschte auf meine Lippen.
Nein, Edward war nicht das perfekte Ziel. Er sollte dasselbe durchmachen wie ich – er hatte es verdient. Er sollte den Verlust eines geliebten Menschen miterleben und dieselbe Verzweiflung spüren, wie ich.
Mehrfach tippte ich wieder mit meiner Hand gegen meine Wange und dachte weiter nach.
Ja, es fügte sich alles wunderbar zusammen.
Seine kleine, schwache Bella war ein perfektes Opfer. Sie würde sich nicht wehren können... Es war viel einfacher sie zu töten, als Edward.
Ich würde sie langsam und qualvoll töten... Bis schließlich der letzte Funken ihres Lebens aus ihr trat...

Ich wickelte wieder eine Strähne um meine Finger und lächelte.
„Was sagst du nun James? Bist du stolz auf deine Victoria?“, flüsterte ich leise.
Ich lachte auf, es war einfach perfekt.
Mir würde schon eine passende Methode einfallen... Ich war nicht ganz alleine...
Laurent war noch irgendwo und fristete sein Dasein alleine weiter. Einer alten Verbündeten würde er sicherlich helfen... Da war ich mir sicher. Ich war fast davon überzeugt, dass er auch ein wenig Wut über die Cullens verspürte...

Ich lachte weiter, während ich die Straße entlang lief.
Meine bittersüße Rache war nah.
Edward würde leiden und Bella den Tod finden.
Bald stand der ewigen Erlösung von James nichts mehr im Weg...
Alles würde ein Ende finden.

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