Biss wir uns wieder sehen
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Re: Biss wir uns wieder sehen
Im Hotel angekommen, liefen die Abreisevorbereitungen schon auf Hochtouren. Nessie und Jake schliefen. Und auch das restliche Rudel holte Schlaf nach. Das monotone Schnarchen hatte etwas Beruhigendes. Carlise stand an der Rezeption und checkte aus. Esme, Alice, Jasper, Emmett und Rose saßen in der Eingangshalle. Eleazar ist mit Aro, Codric und den anderen bei den Kindern geblieben. Carmen, Tanya, Kate und Garrett wussten schon Bescheid und wollten ebenfalls anreisen, um die Kinder zu begleiten. Wir ließen uns auf einem Sofa neben den anderen in die Zierkissen fallen. Carlisle kam zu uns.
„Wir haben Plätze in zwei Maschinen bekommen. Aber sie werden in etwa zeitgleich in Port Angeles landen, denn der eine Flug macht zwei Zwischenstopps. Tja, Ferienzeit. Wir hatten sowieso riesiges Glück überhaupt noch Plätze zu kriegen.“ Dann ließ er sich ebenfalls neben uns nieder.
„Glaubst du das das funktioniert mit den Kindern?“ fragte Emmet. Alice wandte ein: „Sagen wir es mal so. Ich sehe keine Katastrophen in der nächsten Zeit. Das ist schon mal was.“
„Das sehe ich ebenso. Renesmee hat ihnen eine Welt gezeigt, die sie bisher nicht kannten. Sie sind sehr neugierig, was meinst du Edward?“ erklärte Carlisle.
„Das sind sie schon. Aber wir müssen wohl abwarten.“ antwortete er.
„Da fällt mir ein. Alice, hast du mir nicht irgendetwas zu sagen?“ Mit düsterer Miene sah er Alice an.
„Ich weiß schon.“ Sie hob abwehrend beide Hände. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, du hättest dich auf den Kampf konzentrieren können, wenn ich dir gesagt hätte, dass Bella kommt.“ Sie lächelte entschuldigend in meine Richtung. Darauf klammerte ich mich noch enger an Edward, der meine Umarmung sofort erwiderte.
„Da hast du wahrscheinlich Recht.“ grinste er und gab mir einen zärtlichen Kuss.
Wir kamen am frühen Morgen des 24. Dezember in Port Angeles an, da wir neun Stunden sozusagen zurückflogen. Als wir endlich Forks erreichten, fuhren wir erst bei Charlie und Sue vorbei. Der staunte nicht schlecht als er die Tür öffnete und wir alle plötzlich vor ihm standen. Er drückte mich und dann nahm er Edward in die Arme. „Edward, was bin ich froh dass du wieder da bist.“ Verdutzt sah ich wie Dad Tränen über die Wangen liefen. Dann hob er Renesmee hoch.
Sue drängelte sich an uns vorbei und umarmte Leah und Seth. „Leah, Kind bist du in Ordnung? Mach sowas nie wieder, hörst du?“ Sie verdrehte die Augen und lächelte mich an. Wir liefen in die große Wohnküche. Der Tisch war fürs Frühstück gedeckt. Eilig nahm Sue Tassen und Teller aus den Schränken und deckte für die Wölfe und Nessie auf. Von der Reise völlig ausgehungert hauten Jake, Seth, Leah, Embry und Quil so richtig rein. Charlie zeigte uns zwischenzeitlich das Haus.
Im Obergeschoß angekommen sagte er zu Renesmee: „Und wenn du mal Lust hast hier zu bleiben hast du dein eigenes Zimmer.“ Er öffnete die Tür und Renesmee beäugte alles mit Begeisterung. Vor dem Dachfenster stand ein Schreibtisch. Rechts neben der Tür stand ein schönes schmiedeeisernes Bett mit einem Bücherregal am Kopfende. Auf dem Nachttisch lag ein Stapel Pferdebücher. Hinter der Tür links stand ein alter Holzschrank und im anderen Eck des Raumes unter einem zweitem Dachfenster stand ein Schaukelstuhl. Es war sehr gemütlich eingerichtet mit schönen Vorhängen, einem riesengroßen Teppich und halbhohen Holzpaneelen mit Stiltapete, die unter der Decke mit Stuckleisten abgeschlossen wurde. Sie setzte sich auf das Bett und nahm das Plüschpferd in die Arme.
„Vielen, vielen Dank Opa und Oma.“ Sue, die hinter Charlie in das Zimmer spitze liefen die Tränen der Rührung übers Gesicht. Es war schön, dass alle wieder lachen konnten. Ich lehnte mich an Edward, der an die Tür gelehnt stand. Er schlang die Arme um mich. Sein Atem kitzelte mir im Nacken. Mir war ganz heiß. Lange würde ich das nicht mehr aushalten, dachte ich mir noch, als von unten die Türglocke ertönte. Nessie legte sich hin und kuschelt mit ihrem neuen Kuscheltier. Sie schloss die Augen.
„Charlie, da ist eine Lieferung für dich!“ rief Seth nach oben. Wir liefen die Treppenstufen nach unten. Neben der Tür stand ein großer Karton. Emmett stand breitgrinsend daneben. Rose hinter ihm zwinkerte mir zu. Charlie öffnete nichtsahnend die Packung, um dann ein erstauntes „Wow“ von sich zu geben. „Also das ist ja…“ „..geil?“ half Seth nach. Sue schlug ihm leicht auf den Hinterkopf. Wir alle mussten kichern.
„Dein Einzugsgeschenk, wie versprochen.“ erinnerte ihn Emmett.
Charlies Begeisterung glich der eines Kleinkindes. Mit strahlenden Augen ließ er sich von Emmett und Jasper in das neue Gerät einweisen. Da zog Edward mich zur Seite und flüsterte mir ins Ohr: „Schatz? Glaubst du die würden uns jetzt vermissen?“ „Ich glaube nicht.“ Wir schlichen uns zur Tür. Jake, der gerade aus der Küche kam, ertappte uns.
„Nun haut schon endlich ab. Ich bring euch Nessie morgen vorbei.“ Dann grinste er. „Aber ich glaube es ist besser, wenn ich vorher nochmal anrufe.“ Sein Grinsen wurde immer breiter. Edward boxte ihm in die Schulter. „Bis Morgen, Jake.“
„Wir haben Plätze in zwei Maschinen bekommen. Aber sie werden in etwa zeitgleich in Port Angeles landen, denn der eine Flug macht zwei Zwischenstopps. Tja, Ferienzeit. Wir hatten sowieso riesiges Glück überhaupt noch Plätze zu kriegen.“ Dann ließ er sich ebenfalls neben uns nieder.
„Glaubst du das das funktioniert mit den Kindern?“ fragte Emmet. Alice wandte ein: „Sagen wir es mal so. Ich sehe keine Katastrophen in der nächsten Zeit. Das ist schon mal was.“
„Das sehe ich ebenso. Renesmee hat ihnen eine Welt gezeigt, die sie bisher nicht kannten. Sie sind sehr neugierig, was meinst du Edward?“ erklärte Carlisle.
„Das sind sie schon. Aber wir müssen wohl abwarten.“ antwortete er.
„Da fällt mir ein. Alice, hast du mir nicht irgendetwas zu sagen?“ Mit düsterer Miene sah er Alice an.
„Ich weiß schon.“ Sie hob abwehrend beide Hände. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, du hättest dich auf den Kampf konzentrieren können, wenn ich dir gesagt hätte, dass Bella kommt.“ Sie lächelte entschuldigend in meine Richtung. Darauf klammerte ich mich noch enger an Edward, der meine Umarmung sofort erwiderte.
„Da hast du wahrscheinlich Recht.“ grinste er und gab mir einen zärtlichen Kuss.
Wir kamen am frühen Morgen des 24. Dezember in Port Angeles an, da wir neun Stunden sozusagen zurückflogen. Als wir endlich Forks erreichten, fuhren wir erst bei Charlie und Sue vorbei. Der staunte nicht schlecht als er die Tür öffnete und wir alle plötzlich vor ihm standen. Er drückte mich und dann nahm er Edward in die Arme. „Edward, was bin ich froh dass du wieder da bist.“ Verdutzt sah ich wie Dad Tränen über die Wangen liefen. Dann hob er Renesmee hoch.
Sue drängelte sich an uns vorbei und umarmte Leah und Seth. „Leah, Kind bist du in Ordnung? Mach sowas nie wieder, hörst du?“ Sie verdrehte die Augen und lächelte mich an. Wir liefen in die große Wohnküche. Der Tisch war fürs Frühstück gedeckt. Eilig nahm Sue Tassen und Teller aus den Schränken und deckte für die Wölfe und Nessie auf. Von der Reise völlig ausgehungert hauten Jake, Seth, Leah, Embry und Quil so richtig rein. Charlie zeigte uns zwischenzeitlich das Haus.
Im Obergeschoß angekommen sagte er zu Renesmee: „Und wenn du mal Lust hast hier zu bleiben hast du dein eigenes Zimmer.“ Er öffnete die Tür und Renesmee beäugte alles mit Begeisterung. Vor dem Dachfenster stand ein Schreibtisch. Rechts neben der Tür stand ein schönes schmiedeeisernes Bett mit einem Bücherregal am Kopfende. Auf dem Nachttisch lag ein Stapel Pferdebücher. Hinter der Tür links stand ein alter Holzschrank und im anderen Eck des Raumes unter einem zweitem Dachfenster stand ein Schaukelstuhl. Es war sehr gemütlich eingerichtet mit schönen Vorhängen, einem riesengroßen Teppich und halbhohen Holzpaneelen mit Stiltapete, die unter der Decke mit Stuckleisten abgeschlossen wurde. Sie setzte sich auf das Bett und nahm das Plüschpferd in die Arme.
„Vielen, vielen Dank Opa und Oma.“ Sue, die hinter Charlie in das Zimmer spitze liefen die Tränen der Rührung übers Gesicht. Es war schön, dass alle wieder lachen konnten. Ich lehnte mich an Edward, der an die Tür gelehnt stand. Er schlang die Arme um mich. Sein Atem kitzelte mir im Nacken. Mir war ganz heiß. Lange würde ich das nicht mehr aushalten, dachte ich mir noch, als von unten die Türglocke ertönte. Nessie legte sich hin und kuschelt mit ihrem neuen Kuscheltier. Sie schloss die Augen.
„Charlie, da ist eine Lieferung für dich!“ rief Seth nach oben. Wir liefen die Treppenstufen nach unten. Neben der Tür stand ein großer Karton. Emmett stand breitgrinsend daneben. Rose hinter ihm zwinkerte mir zu. Charlie öffnete nichtsahnend die Packung, um dann ein erstauntes „Wow“ von sich zu geben. „Also das ist ja…“ „..geil?“ half Seth nach. Sue schlug ihm leicht auf den Hinterkopf. Wir alle mussten kichern.
„Dein Einzugsgeschenk, wie versprochen.“ erinnerte ihn Emmett.
Charlies Begeisterung glich der eines Kleinkindes. Mit strahlenden Augen ließ er sich von Emmett und Jasper in das neue Gerät einweisen. Da zog Edward mich zur Seite und flüsterte mir ins Ohr: „Schatz? Glaubst du die würden uns jetzt vermissen?“ „Ich glaube nicht.“ Wir schlichen uns zur Tür. Jake, der gerade aus der Küche kam, ertappte uns.
„Nun haut schon endlich ab. Ich bring euch Nessie morgen vorbei.“ Dann grinste er. „Aber ich glaube es ist besser, wenn ich vorher nochmal anrufe.“ Sein Grinsen wurde immer breiter. Edward boxte ihm in die Schulter. „Bis Morgen, Jake.“
Zuletzt von esme78 am Do 04 Feb 2010, 12:07 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
esme78- ~Betting with Alice~
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Re: Biss wir uns wieder sehen
Frohe Weihnachten(Bella)
Zuhause angekommen hielt Edward mich an der Tür zurück. „Darf ich?“ Was hatte er denn jetzt wieder vor? Noch bevor ich antworten konnte hob er mich hoch und grinste mich an. Er trug mich ins Schlafzimmer. Dort ließ er mich auf unserem Bett nieder. Er zündete die Kerzen an und lächelte mich schelmisch an. Ich stand auf und kniff ihm im Vorbeigehen in den Hintern. Noch ehe er sich umdrehen konnte schloss ich mich im Kleiderschrank ein. Fieberhaft suchte ich das schwarze Spitzennegligee. Ich schlüpfte hinein. Vor der Schranktür wurde Edward langsam ungeduldig.
„Komm raus, oder ich hol dich. Du willst doch nicht, dass ich unser Schlafzimmer auseinander lege?“ Ich kicherte in mich hinein, dann holte ich tief Luft und trat ihm gegenüber. Sein Gesichtsausdruck bekam mit einem Mal etwas Wildes, Leidendschaftliches.
„Für meine Gedanken gehörte ich in die Hölle.“ seufzte er. „Ich auch.“ Dann wühlte ich in seinen Haaren und küsste ihn so stürmisch, dass er ein paar Schritte rückwärts taumelte. Ich schob ihn zum Bett und er setzte sich. Ich kletterte auf seinen Schoß und begann seinen Pullover auszuziehen, wobei ich nur ungern von seinen Lippen abließ. Ich genoss meine Drogen, auf die ich so lange verzichten musste. Mit geübtem Griff öffnete ich Edwards Hosenknopf und Reißverschluss. Er legte sich auf den Rücken und ich entledigte ihn seiner Hose. Wie eine Katze schmiegte ich mich an ihn. Mit einem Ruck packte er mich und drehte mich auf den Rücken. Mit seinen Händen strich er mir die Haare aus dem Gesicht. Sein Gesicht war meinem so nahe, dass mich seine Honig-Flieder-Sonneduft wie benebelte. Die Erregung ließ mich innerlich beben. Er hob mein rechtes Knie an und dann spürte ich ihn in mir. Ich stöhnte und auch er begann heftiger zu atmen. Ich streckte meinen Kopf um ihn wieder zu küssen.
„Oh, Bella. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.“ hauchte er zwischen meinen Küssen. Dieser Moment war einfach vollkommen. Ich ließ mich komplett fallen und nach einiger Zeit erreichten wir beiden unseren Höhepunkt. Das war aber nur der Anfang einer atemberaubenden Nacht. Wir konnten gar nicht genug voneinander bekommen. All die Wochen und Monate versuchten wir in diese Nacht zu packen. Zwischenzeitlich sahen wir uns einfach nur an und strahlten bis über beide Ohren.
Es war schon der Morgen des 25.12. und wir lagen notdürftig bedeckt, dicht aneinander gekuschelt in unserem Bett. Da klingelte Edwards Handy. Er ging mit einem Lächeln auf den Lippen ran.
„Guten Morgen, Jake. Na wie war es gestern noch bei Charlie? Kann er jetzt den Fernseher bedienen?“ verschmitzt lächelnd zwinkerte er mir zu. Offenbar wollte er Jake von seiner drängendsten Frage ablenken. Doch das funktionierte nicht.
„Ich denke nach drei Stunden rumprobieren hat Seth ihm seine Lieblingskanäle einprogrammiert und damit war er dann auch zufrieden. Aber wie geht´s denn euch beiden?“ erwiderte er mit einem merkwürdigem Unterton in der Stimme.
„Um uns brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Jake.“ Edward presste die Lippen zusammen.
„Freut mich zu hören. Na dann gib mir mal Bella.“ Er reichte mir das Telefon.
„Ja, Jake?“ „Carlisle und Esme haben uns alle um zehn eingeladen. Jeder bringt was fürs Frühstück mit, sonst würden wir ja glatt verhungern.“ Den letzten Satz kicherte er.
„In Ordnung. Wir sehen uns später.“ Ich legte auf und kuschelte mich wieder an Edward.
„Ahr… Ich möchte dich aber nicht mit den anderen teilen.“ grummelte ich in seine Brust. Er fuhr mir über die Haare und streichelte mir sanft über den Rücken.
„Ich glaube sie hätten Verständnis dafür, wenn wir uns verspäteten.“ Er presste mich, mit seinen Händen an meinem Hintern, an sich und grinste.
„Schon überredet, Mr. Cullen.“ lächelte ich und küsste ihn.
Zuhause angekommen hielt Edward mich an der Tür zurück. „Darf ich?“ Was hatte er denn jetzt wieder vor? Noch bevor ich antworten konnte hob er mich hoch und grinste mich an. Er trug mich ins Schlafzimmer. Dort ließ er mich auf unserem Bett nieder. Er zündete die Kerzen an und lächelte mich schelmisch an. Ich stand auf und kniff ihm im Vorbeigehen in den Hintern. Noch ehe er sich umdrehen konnte schloss ich mich im Kleiderschrank ein. Fieberhaft suchte ich das schwarze Spitzennegligee. Ich schlüpfte hinein. Vor der Schranktür wurde Edward langsam ungeduldig.
„Komm raus, oder ich hol dich. Du willst doch nicht, dass ich unser Schlafzimmer auseinander lege?“ Ich kicherte in mich hinein, dann holte ich tief Luft und trat ihm gegenüber. Sein Gesichtsausdruck bekam mit einem Mal etwas Wildes, Leidendschaftliches.
„Für meine Gedanken gehörte ich in die Hölle.“ seufzte er. „Ich auch.“ Dann wühlte ich in seinen Haaren und küsste ihn so stürmisch, dass er ein paar Schritte rückwärts taumelte. Ich schob ihn zum Bett und er setzte sich. Ich kletterte auf seinen Schoß und begann seinen Pullover auszuziehen, wobei ich nur ungern von seinen Lippen abließ. Ich genoss meine Drogen, auf die ich so lange verzichten musste. Mit geübtem Griff öffnete ich Edwards Hosenknopf und Reißverschluss. Er legte sich auf den Rücken und ich entledigte ihn seiner Hose. Wie eine Katze schmiegte ich mich an ihn. Mit einem Ruck packte er mich und drehte mich auf den Rücken. Mit seinen Händen strich er mir die Haare aus dem Gesicht. Sein Gesicht war meinem so nahe, dass mich seine Honig-Flieder-Sonneduft wie benebelte. Die Erregung ließ mich innerlich beben. Er hob mein rechtes Knie an und dann spürte ich ihn in mir. Ich stöhnte und auch er begann heftiger zu atmen. Ich streckte meinen Kopf um ihn wieder zu küssen.
„Oh, Bella. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.“ hauchte er zwischen meinen Küssen. Dieser Moment war einfach vollkommen. Ich ließ mich komplett fallen und nach einiger Zeit erreichten wir beiden unseren Höhepunkt. Das war aber nur der Anfang einer atemberaubenden Nacht. Wir konnten gar nicht genug voneinander bekommen. All die Wochen und Monate versuchten wir in diese Nacht zu packen. Zwischenzeitlich sahen wir uns einfach nur an und strahlten bis über beide Ohren.
Es war schon der Morgen des 25.12. und wir lagen notdürftig bedeckt, dicht aneinander gekuschelt in unserem Bett. Da klingelte Edwards Handy. Er ging mit einem Lächeln auf den Lippen ran.
„Guten Morgen, Jake. Na wie war es gestern noch bei Charlie? Kann er jetzt den Fernseher bedienen?“ verschmitzt lächelnd zwinkerte er mir zu. Offenbar wollte er Jake von seiner drängendsten Frage ablenken. Doch das funktionierte nicht.
„Ich denke nach drei Stunden rumprobieren hat Seth ihm seine Lieblingskanäle einprogrammiert und damit war er dann auch zufrieden. Aber wie geht´s denn euch beiden?“ erwiderte er mit einem merkwürdigem Unterton in der Stimme.
„Um uns brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Jake.“ Edward presste die Lippen zusammen.
„Freut mich zu hören. Na dann gib mir mal Bella.“ Er reichte mir das Telefon.
„Ja, Jake?“ „Carlisle und Esme haben uns alle um zehn eingeladen. Jeder bringt was fürs Frühstück mit, sonst würden wir ja glatt verhungern.“ Den letzten Satz kicherte er.
„In Ordnung. Wir sehen uns später.“ Ich legte auf und kuschelte mich wieder an Edward.
„Ahr… Ich möchte dich aber nicht mit den anderen teilen.“ grummelte ich in seine Brust. Er fuhr mir über die Haare und streichelte mir sanft über den Rücken.
„Ich glaube sie hätten Verständnis dafür, wenn wir uns verspäteten.“ Er presste mich, mit seinen Händen an meinem Hintern, an sich und grinste.
„Schon überredet, Mr. Cullen.“ lächelte ich und küsste ihn.
esme78- ~Betting with Alice~
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Re: Biss wir uns wieder sehen
Um elf Uhr trafen wir dann endlich beim großen Haus ein. Die Fassade leuchtete schon beinahe bis zu unserem Häuschen. Unzählige Lichterketten waren um die Treppe und am Dach entlang befestigt. Große Weihnachtssterne und Minitannenbäumchen säumten den Eingang. An der Tür hing ein kunstvoll geschmückter Kranz und die alten Zedern im Vordergrund waren mit hunderten von Samtschleifen gespickt. Alice musste die ganze Nacht durchgearbeitet haben. Bevor wir eintraten, blieb ich stehen. Edward hielt schon den Türknauf in der Hand. Verdutzt sah er mich an. „Was ist, Bella?“
Ich lächelte und zeigte mit dem Zeigefinger nach oben unter die Verandadecke. Sein Blick folgte meinem Finger und dann grinste er, als er den Mistelzweig über uns entdeckte. „Ach so.“ sagte er und zog mich an sich um mich zu küssen.
Dann riss jemand die Tür auf. „Na ihr. Auch schon da?“ Emmett. „Frohe Weihnachten. Kommt rein. Das Frühstück habt ihr schon fast verpasst.“ Er lief uns voraus in Esszimmer, an dem üppig geschmückten Baum vorbei. Dabei hatte er ein unverschämtes Grinsen im Gesicht. Es war mir völlig egal, was die anderen dachten. Ich bin heute nur Renesmees wegen überhaupt aufgestanden. Ich freute mich schon auf ihr Gesicht. Alle waren bereits versammelt und unterhielten sich fröhlich miteinander.
Wir begrüßten alle und wünschten Frohe Weihnachten. Das Esszimmer war zwar groß und der Tisch hatte eher die Größe von König Arthurs Tafelrunde aber manche mussten auf dem Schoß ihrer Partner Platz nehmen. So fanden auch Edward und ich noch einen Stuhl. Dann kletterte auch noch Renesmee auf unseren Schoß. Esme kam mit einem Tablett Pfannkuchen aus der Küche. „Na dann können wir ja endlich anfangen.“ sagte sie mit einem Strahlen auf dem Gesicht. Edward nahm Renesmee an der Hand und lief mit ihr rüber zum Flügel. Er begann zu spielen und sie stimmte mit der Geige ein.
Wir sangen Stille Nacht, Ave Maria und Jingle Bells. Dann spielte Edward noch ein paar amerikanische Weihnachtsklassiker, begleitet von Rosalie auf der Gitarre. Es war herrlich. Das war mit Abstand der schönste Weihnachtsmorgen meines Lebens und es sollte noch besser werden.
Dann verteilten wir die Geschenke. Emmett freute sich sichtlich über seine neue Uhr. Stolz präsentierte er sie jedem. Er knabberte Rose am Ohr und flüsterte ihr grinsend etwas zu. Ich verstand nur so viel wie Alarm und pünktlich. Bei Emmett konnte man sich den Rest schon zusammenreimen. Die beiden kicherten. Sue und Charlie staunten nicht schlecht über die Tiffany Lampen von Esme und das Portrait der beiden von Renesmee. Ihre „Alles dunkel und schwarz“ Phase war Gott sei Dank vorbei.
Edward zog sich gleich die Lederjacke, die ich ihm geschenkt hatte, an und erntete nicht nur von mir anerkennende Blicke. Jake freute sich wie ein Schneekönig über die neuen Werkzeuge, die er von Emmett bekam. Ebenso über die Garderobe von Esme.
Etwas unschlüssig hielten Carlisle, Jasper, Alice und Rosalie die Schlüssel in der Hand, die ich ihnen in einer hübschen Schachtel überreichte. Schon vor Wochen hatten Emmett und ich uns nach umweltfreundlichen Hybridautos umgeschaut. Wir fanden auch tatsächlich ein Modell, das auch optisch etwas hergab. Ich gab den Ferrari in Zahlung. Aber den Volvo wollte ich nicht hergeben, abgesehen davon das es Edwards Auto war. Da hingen so viele Erinnerungen dran. Schließlich sollten sie sich erst nach einer Probefahrt und genügend Bedenkzeit entscheiden ob sie umsatteln wollten oder nicht. Aber die Idee schien gut angekommen zu sein. Edward war jedenfalls begeistert und es störte ihn nicht im Geringsten, dass ich sein Geschenk verkauft hatte.
Carlisle erhob sich und bat uns alle nach draußen. Esme und er hatten sich für Renesmee etwas ganz tolles einfallen lassen. Kaum war die Glastür zum Garten geöffnet drang ein bekannter Duft an meine Nase. Ein erdiges, animalisches Aroma, das von einem heißblütigen, rasenden Puls begleitet wurde. Kurz darauf kam Sam auf der jungen Stute Jossie durch den Wald auf uns zu geritten. Er brachte sie zum Stehen und jetzt gab es kein Halten mehr. Renesmee lief auf sie zu und ohne eine Wimper zu zucken ließ Jossie sich von ihr streicheln. Jake, Seth und Leah begrüßten Sam und Esme bat ihn rein um sich ein wenig aufzuwärmen. Er bedankte sich aber wollte nicht reinkommen. Seiner Meinung nach ist war die Luft hier für ihn angenehmer. Er wollte Esme nicht kränken, aber er hatte nach wie vor einige Probleme sich uns derart zu nähern. So blieb er mit Jake und Renesmee im Garten. Seth brachte ihm einen heißen Kaffee, den er in einem Schluck herunter kippte. Dann nahm er Leah zur Seite.
„Sag mal hab ich da richtig gehört? Du hast dich auf einen von denen geprägt?“ Er beugte sich zu ihrem Gesicht und fasste sie an der Schulter. Leah schaute ihm eindringlich in die Augen. Sie zögerte, doch dann sagte sie: „Ja, auch wenn dir das nicht passt. Ich werde mit Nahuel nach Brasilien gehen. Ich wollte mich die ganze Zeit schon verändern. Das nennt man wohl Schicksal.“ Ihre Worte waren sicher und klar. Es machte ihr nichts mehr aus in seiner Gegenwart zu sein. „Und ich habe gehört du wirst Vater? Herzlichen Glückwunsch.“ Sie hielt ihm die Hand entgegen. Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Dann nahm er ihre Hand und schloss sie in die Arme. Es war ein schöner Anblick zu sehen wie sich alles ineinander fügte. Sue hingegen musste die Entscheidung ihrer Tochter erst einmal verarbeiten. Sie hatte es wohl schon geahnt und Leah war nun wirklich nicht die Sorte Tochter, die länger als nötig zuhause hockte, doch es traf sie trotzdem. Leah hatte einen unbändigen Freiheitsdrang. Jake bedauerte zwar ihre Entscheidung aber da sich die Situation mit den Volturi und den Kindern wieder normalisiert hatte gab es für ihn keinen Grund sie hier festzuhalten.
Ich lächelte und zeigte mit dem Zeigefinger nach oben unter die Verandadecke. Sein Blick folgte meinem Finger und dann grinste er, als er den Mistelzweig über uns entdeckte. „Ach so.“ sagte er und zog mich an sich um mich zu küssen.
Dann riss jemand die Tür auf. „Na ihr. Auch schon da?“ Emmett. „Frohe Weihnachten. Kommt rein. Das Frühstück habt ihr schon fast verpasst.“ Er lief uns voraus in Esszimmer, an dem üppig geschmückten Baum vorbei. Dabei hatte er ein unverschämtes Grinsen im Gesicht. Es war mir völlig egal, was die anderen dachten. Ich bin heute nur Renesmees wegen überhaupt aufgestanden. Ich freute mich schon auf ihr Gesicht. Alle waren bereits versammelt und unterhielten sich fröhlich miteinander.
Wir begrüßten alle und wünschten Frohe Weihnachten. Das Esszimmer war zwar groß und der Tisch hatte eher die Größe von König Arthurs Tafelrunde aber manche mussten auf dem Schoß ihrer Partner Platz nehmen. So fanden auch Edward und ich noch einen Stuhl. Dann kletterte auch noch Renesmee auf unseren Schoß. Esme kam mit einem Tablett Pfannkuchen aus der Küche. „Na dann können wir ja endlich anfangen.“ sagte sie mit einem Strahlen auf dem Gesicht. Edward nahm Renesmee an der Hand und lief mit ihr rüber zum Flügel. Er begann zu spielen und sie stimmte mit der Geige ein.
Wir sangen Stille Nacht, Ave Maria und Jingle Bells. Dann spielte Edward noch ein paar amerikanische Weihnachtsklassiker, begleitet von Rosalie auf der Gitarre. Es war herrlich. Das war mit Abstand der schönste Weihnachtsmorgen meines Lebens und es sollte noch besser werden.
Dann verteilten wir die Geschenke. Emmett freute sich sichtlich über seine neue Uhr. Stolz präsentierte er sie jedem. Er knabberte Rose am Ohr und flüsterte ihr grinsend etwas zu. Ich verstand nur so viel wie Alarm und pünktlich. Bei Emmett konnte man sich den Rest schon zusammenreimen. Die beiden kicherten. Sue und Charlie staunten nicht schlecht über die Tiffany Lampen von Esme und das Portrait der beiden von Renesmee. Ihre „Alles dunkel und schwarz“ Phase war Gott sei Dank vorbei.
Edward zog sich gleich die Lederjacke, die ich ihm geschenkt hatte, an und erntete nicht nur von mir anerkennende Blicke. Jake freute sich wie ein Schneekönig über die neuen Werkzeuge, die er von Emmett bekam. Ebenso über die Garderobe von Esme.
Etwas unschlüssig hielten Carlisle, Jasper, Alice und Rosalie die Schlüssel in der Hand, die ich ihnen in einer hübschen Schachtel überreichte. Schon vor Wochen hatten Emmett und ich uns nach umweltfreundlichen Hybridautos umgeschaut. Wir fanden auch tatsächlich ein Modell, das auch optisch etwas hergab. Ich gab den Ferrari in Zahlung. Aber den Volvo wollte ich nicht hergeben, abgesehen davon das es Edwards Auto war. Da hingen so viele Erinnerungen dran. Schließlich sollten sie sich erst nach einer Probefahrt und genügend Bedenkzeit entscheiden ob sie umsatteln wollten oder nicht. Aber die Idee schien gut angekommen zu sein. Edward war jedenfalls begeistert und es störte ihn nicht im Geringsten, dass ich sein Geschenk verkauft hatte.
Carlisle erhob sich und bat uns alle nach draußen. Esme und er hatten sich für Renesmee etwas ganz tolles einfallen lassen. Kaum war die Glastür zum Garten geöffnet drang ein bekannter Duft an meine Nase. Ein erdiges, animalisches Aroma, das von einem heißblütigen, rasenden Puls begleitet wurde. Kurz darauf kam Sam auf der jungen Stute Jossie durch den Wald auf uns zu geritten. Er brachte sie zum Stehen und jetzt gab es kein Halten mehr. Renesmee lief auf sie zu und ohne eine Wimper zu zucken ließ Jossie sich von ihr streicheln. Jake, Seth und Leah begrüßten Sam und Esme bat ihn rein um sich ein wenig aufzuwärmen. Er bedankte sich aber wollte nicht reinkommen. Seiner Meinung nach ist war die Luft hier für ihn angenehmer. Er wollte Esme nicht kränken, aber er hatte nach wie vor einige Probleme sich uns derart zu nähern. So blieb er mit Jake und Renesmee im Garten. Seth brachte ihm einen heißen Kaffee, den er in einem Schluck herunter kippte. Dann nahm er Leah zur Seite.
„Sag mal hab ich da richtig gehört? Du hast dich auf einen von denen geprägt?“ Er beugte sich zu ihrem Gesicht und fasste sie an der Schulter. Leah schaute ihm eindringlich in die Augen. Sie zögerte, doch dann sagte sie: „Ja, auch wenn dir das nicht passt. Ich werde mit Nahuel nach Brasilien gehen. Ich wollte mich die ganze Zeit schon verändern. Das nennt man wohl Schicksal.“ Ihre Worte waren sicher und klar. Es machte ihr nichts mehr aus in seiner Gegenwart zu sein. „Und ich habe gehört du wirst Vater? Herzlichen Glückwunsch.“ Sie hielt ihm die Hand entgegen. Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Dann nahm er ihre Hand und schloss sie in die Arme. Es war ein schöner Anblick zu sehen wie sich alles ineinander fügte. Sue hingegen musste die Entscheidung ihrer Tochter erst einmal verarbeiten. Sie hatte es wohl schon geahnt und Leah war nun wirklich nicht die Sorte Tochter, die länger als nötig zuhause hockte, doch es traf sie trotzdem. Leah hatte einen unbändigen Freiheitsdrang. Jake bedauerte zwar ihre Entscheidung aber da sich die Situation mit den Volturi und den Kindern wieder normalisiert hatte gab es für ihn keinen Grund sie hier festzuhalten.
esme78- ~Betting with Alice~
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Re: Biss wir uns wieder sehen
Am Abend saßen Edward und ich in unserem Häuschen im Wohnzimmer vor dem Kamin. Renesmee lag in die Kissen versunken zwischen uns. Sie träumte von diesem wunderschönen Weihnachtstag und v.a. von Jossie. Immer wieder huschte ihr ein Lächeln übers Gesicht. Wir lauschten abwechselnd ihren Träumen.
„Irgendwann müssen wir das aber einstellen“, stieß Edward mit einem Seufzen hervor.
„Was meinst du?“, fragte ich.
„Ihre Träume beobachten.“ Mit wehmütigem Blick schaute er mich an.
„Du hast Recht“, stimmte ich ihm zu während ich ihr Haar mit meinen Fingern kämmte.
Wir sahen sie an und waren beide in Gedanken versunken.
„Weißt du…?“ kam uns beiden gleichzeitig über die Lippen. Wir kicherten. Dann überließ Edward mir das Wort.
„Weißt du, bald kommt sie in die pubertäre Phase“, stellte ich fest. Edward starrte auf das prasselnde Feuer. Offenbar hatte er etwas Ähnliches gedacht. Ich rieb ihm über den Oberarm. Langsam drehte er den Kopf zu mir.
„Hast du etwa Angst?“, zog ich ihn auf.
„Panik!“ gab er zu. „Und ich bin derjenige, der ihre heimlichsten Gedanken kennt. Das ist schon bei den anderen schlimm, aber bei meiner Tochter.“ Bei dem Gedanken schien ihm nicht wohl in seiner Haut. Ich konnte ihn schon verstehen. Früher oder später würde sie sich über Jake so ihre Gedanken machen. Und das wollte ich mir nicht einmal vorstellen, geschweige denn es aus erster Hand erfahren.
„Hey, warten wir es doch erst einmal ab.“ Ich strich ihm die Haare aus der Stirn und er legte sanft den Kopf in meine Hand. Dann gab er mir einen Kuss in die Handfläche. Resigniert zuckte er mit den Schultern.
„Warum sollte ich mir jetzt schon den Kopf darüber zerbrechen, oder?“
„Eben.“ Wir lächelten uns an. Nach einer weiteren Stunde trauter Dreisamkeit legten wir unsere Tochter in ihr Bett und liefen zum großen Haus zurück.
Esme und Carlise wollten sich ein paar Tage Urlaub gönnen. Sie würden die gemeinsamen Stunden, die sie ebenso wir Edward und ich ersehnt hatten, auf ihrer Insel nachholen. Die Koffer waren gepackt und im Auto verstaut. Carlisle hatte sich schon für die umweltfreundlichere Variante entschieden und Esme nahm seine Entscheidung erleichter entgegen. Es freute mich. Denn wenn wir schon unbegrenzt auf diesem Planeten verweilen sollten, dann war es unsere Pflicht auf unsere Umwelt zu achten. In den frühen Morgenstunden verabschiedeten wir die beiden und machten uns im Wohnzimmer über die baldige Silvesternacht Gedanken.
„Lasst uns mal wieder so richtig auf den Putz hauen. Ich weiß von einem absolut coolen Laden, der erst vor kurzem eröffnet hat. Er heißt Heaven", schlug Emmett vor.
„Hört sich gut an, was meint ihr? Also ich bin dabei.“ Jasper war sofort Feuer und Flamme.
Wir schlugen der Reihe nach in Emmetts große Pranke ein und lachten. Somit würden wir alle mal wieder einen ausgelassen Abend verbringen. Doch am nächsten Tag schon kamen Besucher, die alle die Ereignisse der letzten Tage aus erster Hand erfahren wollten. Der Tod Caius hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Es war ein wenig unangenehm, das alles wieder und wieder erzählen zu müssen. Einige waren total geschockt und verängstigt, manche waren regelrecht Schadenfroh.
Vladimir und Stefan ließen per Eilnachricht ihre Dankbarkeit ausdrücken. Die Kinder standen natürlich auch im Mittelpunkt des Interesses. Man hatte zwar über so etwas gemunkelt, nach den Ereignissen im letzten Winter, aber von der abgewendeten Bedrohung durch die Halbvampirkinder, hatte keiner eine genaue Vorstellung. Eleazar hielt uns immer auf dem Laufenden. Die Reise nach Alaska haben offenbar alle gut verarbeitet. Leighton und Dexter schienen sich auf Anhieb gut mit Garrett verstanden zu haben. Solche Neuigkeiten stimmten uns alle zuversichtlich. Es war sicher die richtige Entscheidung, den Kindern eine Chance zu geben. Sie haben auch nach Renesmee gefragt. Sie wollten unbedingt, dass sie zu Besuch kommen sollte. Wir stimmten zu bald mal zu kommen. Aber wohl war mir bei dem Gedanken nicht.
Neues Jahr, neues Glück? (Bella)
So vergingen die letzten Tage des Jahres in Windeseile. Am 31.12. trafen wir um acht Uhr abends im Heaven ein. Renesmee hatten wir bei Charlie und Sue gelassen. Billy und Jake wollten ebenfalls kommen. Wir bezahlten den Eintritt und stiegen die Stufen der geschwungenen Treppe hinunter. Durch einen schweren Samtvorhang traten wir in das Innere des Raumes. Emmett hatte nicht zu viel versprochen. Die Einrichtung hatte einen orientalischen Stil mit vielen gemütlichen Nischen, die mit kleinen runden Tischen und massig Kissen ausgelegt waren. Überall hingen kunstvolle Glaswindlichter, die den Raum in romantisches Licht tauchte. Auf den Tischchen standen Wasserpfeifen und der Sound war eine Mischung aus angesagtem Pop und anatolischer Volksmusik. Wir blickten Emmett ungläubig an. Jeder von uns hatte etwas anderes erwartet. Er breitete die Arme aus und schaute uns fragend an.
„Was ist? Der Laden ist total hipp. Der Orient ist voll im Trend. Und die Musik hat einen Beat, der dich einfach mitreißt.“ Auf der Tanzfläche, die schon gut gefüllt war, tummelten sich Jungendliche bis Mittzwanziger, die sich zu Tarkan und Sertap Eraner die Körper verbogen. Dieser Tanzstil mit ordentlich Hüftschwung sah nicht besonders schwer aus, so zog ich Edward auf die Tanzfläche und rief: „Na dann rein ins Getümmel.“ Die anderen ließen nicht lange auf sich warten. Die Musik und das schummrige Licht, dazu noch der Geruch der Wasserpfeifen, ergaben eine berauschende Stimmung, die ich in vollen Zügen auskostete. Nach ein paar Liedern beherrschten wir die Schritte und Bewegungen annähernd perfekt. Ich hatte so viel Spaß wie lange nicht mehr. Ich war zwar kein typischer Discogänger aber daran könnte ich mich gewöhnen.
Beinahe verpassten wir den Jahreswechsel, hätte der DJ uns nicht den Countdown herunter gezählt. Wir liefen nach oben auf die Straße und begrüßten das neue Jahr. Mit Küsschen und Sekt fielen sich die Leute in die Arme. Ich gab Edward einen innigen Kuss und wir schauten uns tief in die Augen.
„Frohes Neues Jahr, mein Leben“, hauchte er.
„Und noch viele gemeinsame Jahre, Liebster.“ War meine Antwort.
„Irgendwann müssen wir das aber einstellen“, stieß Edward mit einem Seufzen hervor.
„Was meinst du?“, fragte ich.
„Ihre Träume beobachten.“ Mit wehmütigem Blick schaute er mich an.
„Du hast Recht“, stimmte ich ihm zu während ich ihr Haar mit meinen Fingern kämmte.
Wir sahen sie an und waren beide in Gedanken versunken.
„Weißt du…?“ kam uns beiden gleichzeitig über die Lippen. Wir kicherten. Dann überließ Edward mir das Wort.
„Weißt du, bald kommt sie in die pubertäre Phase“, stellte ich fest. Edward starrte auf das prasselnde Feuer. Offenbar hatte er etwas Ähnliches gedacht. Ich rieb ihm über den Oberarm. Langsam drehte er den Kopf zu mir.
„Hast du etwa Angst?“, zog ich ihn auf.
„Panik!“ gab er zu. „Und ich bin derjenige, der ihre heimlichsten Gedanken kennt. Das ist schon bei den anderen schlimm, aber bei meiner Tochter.“ Bei dem Gedanken schien ihm nicht wohl in seiner Haut. Ich konnte ihn schon verstehen. Früher oder später würde sie sich über Jake so ihre Gedanken machen. Und das wollte ich mir nicht einmal vorstellen, geschweige denn es aus erster Hand erfahren.
„Hey, warten wir es doch erst einmal ab.“ Ich strich ihm die Haare aus der Stirn und er legte sanft den Kopf in meine Hand. Dann gab er mir einen Kuss in die Handfläche. Resigniert zuckte er mit den Schultern.
„Warum sollte ich mir jetzt schon den Kopf darüber zerbrechen, oder?“
„Eben.“ Wir lächelten uns an. Nach einer weiteren Stunde trauter Dreisamkeit legten wir unsere Tochter in ihr Bett und liefen zum großen Haus zurück.
Esme und Carlise wollten sich ein paar Tage Urlaub gönnen. Sie würden die gemeinsamen Stunden, die sie ebenso wir Edward und ich ersehnt hatten, auf ihrer Insel nachholen. Die Koffer waren gepackt und im Auto verstaut. Carlisle hatte sich schon für die umweltfreundlichere Variante entschieden und Esme nahm seine Entscheidung erleichter entgegen. Es freute mich. Denn wenn wir schon unbegrenzt auf diesem Planeten verweilen sollten, dann war es unsere Pflicht auf unsere Umwelt zu achten. In den frühen Morgenstunden verabschiedeten wir die beiden und machten uns im Wohnzimmer über die baldige Silvesternacht Gedanken.
„Lasst uns mal wieder so richtig auf den Putz hauen. Ich weiß von einem absolut coolen Laden, der erst vor kurzem eröffnet hat. Er heißt Heaven", schlug Emmett vor.
„Hört sich gut an, was meint ihr? Also ich bin dabei.“ Jasper war sofort Feuer und Flamme.
Wir schlugen der Reihe nach in Emmetts große Pranke ein und lachten. Somit würden wir alle mal wieder einen ausgelassen Abend verbringen. Doch am nächsten Tag schon kamen Besucher, die alle die Ereignisse der letzten Tage aus erster Hand erfahren wollten. Der Tod Caius hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Es war ein wenig unangenehm, das alles wieder und wieder erzählen zu müssen. Einige waren total geschockt und verängstigt, manche waren regelrecht Schadenfroh.
Vladimir und Stefan ließen per Eilnachricht ihre Dankbarkeit ausdrücken. Die Kinder standen natürlich auch im Mittelpunkt des Interesses. Man hatte zwar über so etwas gemunkelt, nach den Ereignissen im letzten Winter, aber von der abgewendeten Bedrohung durch die Halbvampirkinder, hatte keiner eine genaue Vorstellung. Eleazar hielt uns immer auf dem Laufenden. Die Reise nach Alaska haben offenbar alle gut verarbeitet. Leighton und Dexter schienen sich auf Anhieb gut mit Garrett verstanden zu haben. Solche Neuigkeiten stimmten uns alle zuversichtlich. Es war sicher die richtige Entscheidung, den Kindern eine Chance zu geben. Sie haben auch nach Renesmee gefragt. Sie wollten unbedingt, dass sie zu Besuch kommen sollte. Wir stimmten zu bald mal zu kommen. Aber wohl war mir bei dem Gedanken nicht.
Neues Jahr, neues Glück? (Bella)
So vergingen die letzten Tage des Jahres in Windeseile. Am 31.12. trafen wir um acht Uhr abends im Heaven ein. Renesmee hatten wir bei Charlie und Sue gelassen. Billy und Jake wollten ebenfalls kommen. Wir bezahlten den Eintritt und stiegen die Stufen der geschwungenen Treppe hinunter. Durch einen schweren Samtvorhang traten wir in das Innere des Raumes. Emmett hatte nicht zu viel versprochen. Die Einrichtung hatte einen orientalischen Stil mit vielen gemütlichen Nischen, die mit kleinen runden Tischen und massig Kissen ausgelegt waren. Überall hingen kunstvolle Glaswindlichter, die den Raum in romantisches Licht tauchte. Auf den Tischchen standen Wasserpfeifen und der Sound war eine Mischung aus angesagtem Pop und anatolischer Volksmusik. Wir blickten Emmett ungläubig an. Jeder von uns hatte etwas anderes erwartet. Er breitete die Arme aus und schaute uns fragend an.
„Was ist? Der Laden ist total hipp. Der Orient ist voll im Trend. Und die Musik hat einen Beat, der dich einfach mitreißt.“ Auf der Tanzfläche, die schon gut gefüllt war, tummelten sich Jungendliche bis Mittzwanziger, die sich zu Tarkan und Sertap Eraner die Körper verbogen. Dieser Tanzstil mit ordentlich Hüftschwung sah nicht besonders schwer aus, so zog ich Edward auf die Tanzfläche und rief: „Na dann rein ins Getümmel.“ Die anderen ließen nicht lange auf sich warten. Die Musik und das schummrige Licht, dazu noch der Geruch der Wasserpfeifen, ergaben eine berauschende Stimmung, die ich in vollen Zügen auskostete. Nach ein paar Liedern beherrschten wir die Schritte und Bewegungen annähernd perfekt. Ich hatte so viel Spaß wie lange nicht mehr. Ich war zwar kein typischer Discogänger aber daran könnte ich mich gewöhnen.
Beinahe verpassten wir den Jahreswechsel, hätte der DJ uns nicht den Countdown herunter gezählt. Wir liefen nach oben auf die Straße und begrüßten das neue Jahr. Mit Küsschen und Sekt fielen sich die Leute in die Arme. Ich gab Edward einen innigen Kuss und wir schauten uns tief in die Augen.
„Frohes Neues Jahr, mein Leben“, hauchte er.
„Und noch viele gemeinsame Jahre, Liebster.“ War meine Antwort.
Zuletzt von esme78 am Mi 26 Sep 2012, 21:32 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
esme78- ~Betting with Alice~
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Re: Biss wir uns wieder sehen
Als um drei Uhr morgens das „Heaven“ buchstäblich menschenleer war, lag ich flach auf Edward´s Schoß und er kraulte meine Haare. Ich starrte an die mit Teppich verkleidete Wand und fuhr mit den Augen Straßen durch das Muster. Unsere Sitzecke war im hintersten Eck, weit weg von der Bar oder dem Eingang. Emmett und Rosalie knutschten hemmungslos. Alice und Jasper flüsterten sich Koseworte ins Ohr. Keiner wollte so recht aufstehen um nach Hause zu gehen. Plötzlich versteifte sich Edward und hätte mir beinahe eine Strähne ausgerissen. Ich rappelte mich leise fluchend auf.
„Aua. Was sollte das denn?“ Ich sah seinen Gesichtsausdruck und verstand sofort. „Alice. Was ist los? Sag schon!“ mit einem Satz standen sie auf und blickten sich mit sorgenvoll verzerrter Miene an.
„Wir haben keine Zeit für Erklärungen. Wir müssen sofort los.“ Wir stürmten aus dem Lokal und rasten nach Hause. Dummerweise waren unsere Waagen eingeparkt und so mussten wir zu Fuß los. Auf direktem Weg liefen wir nach La Push, Alice und Edward vorweg.
Edward zog sein Mobiltelefon aus der Hosentasche und versuchte Sam zu erreichen. „Verfluchter Mist.“ Stieß er hervor. Dieser Anschluss ist vorübergehend nicht erreichbar. Er legte wieder auf und rief Jake an. Nach einer Ewigkeit ging er ran.
„Frohes Neues Jahr, Edward.“ „Jake, hör mir zu. Versuch irgendwie Kontakt mit Sam aufzunehmen. Er und Emily schweben in Lebensgefahr. Wir sind unterwegs.“ kam er gleich zu Sache.
„Edward, was ist passiert?“ „Frag nicht lange. Es wird eine Gasexplosion geben. Du musst ihm vom Badezimmer Boiler fernhalten.“ erklärte er kurz. Kaum hatte er das gesagt hörten wir einen ohrenbetäubenden Knall.
In etwa drei Kilometer Entfernung sahen wir den Feuerpilz, der sich über den Bäumen aufbäumte. Ich zuckte zusammen. Oh mein Gott. Edward war schon fast nicht mehr zu sehen. Er war der schnellste von uns und hatte das Haus, oder was davon noch übrig war, fast erreicht. Wenige Augenblicke später hatten wir das Haus erreicht. Der Anblick, der sich uns bot, war schrecklich. Das Dach und die Seitenwände waren komplett zerrissen worden. Überall verstreut lagen brennende Holzteile. Die feucht, neblige Nachtluft roch nach verschmortem Plastik und Ruß lag in der Luft. Die Hitze, die von der Brandstelle ausstrahlte, war sengend. Einige umliegende Bäume standen ebenfalls in Flammen.
Als wir in einem Kreis um das Feuer liefen sahen wir Edward, der den schwerverletzten Sam auf seinen Armen von Feuer wegtrug. Er war nicht bei Bewusstsein. Die Haut war mit schwarzen Brandflecken übersät, die Kleidung war nicht mehr zu erkennen. Offenbar waren sie mit seiner Haut verschmolzen. Ich musste mir die Nase zuhalten. Panisch hielt ich nach Emily Ausschau. „Emily!!!! Emily, wo bist du?“ Ich lief zur Ruine des Hauses zurück. Emmett packte mich am Arm.
„Bella, du kannst da nicht rein. Das Feuer.“ Ich konnte nicht einfach dastehen und nichts tun. Aber Emmett hatte Recht. Jasper rief die Feuerwehr und den Rettungsdienst. Edward versuchte so gut es ging sich um Sam zu kümmern. Er brachte ihn in die stabile Seitenlage und sicherte so seine Atmung. Er hatte Verbrennungen dritten Grades und einen hypovolämischen Schock, sagte Edward. Er brauchte dringend eine Infusion um das Blutvolumen auszugleichen. Wir sollten unsere Kleidung ausziehen und sie am nahegelegenen Brunnen mit Wasser tränken. Die nassen Kleidungsstücke benutzten wir um ihn etwas abzukühlen. Die eingebrannten Kleidungsreste würden später von fachkundiger Hand entfernt werden müssen.
Jetzt war es zuallererst wichtig, den Kreislauf zu stabilisieren um somit Organversagen und den folgenden Kollaps zu vermeiden. Das alles passierte in Sekundenschnelle. Die Wölfe kamen zu uns. Jake hatte alle zusammengetrommelt.
„Oh, mein Gott!“ stieß Embry hervor. Jake rannte ohne zu überlegen in die Flammen und suchte nach Emily. Quil und Paul folgten einer Spur, die in die naheliegenden Wälder führte. Ich rief Jake zu, er solle herauskommen, doch er hörte mich über all den Lärm nicht. Wenig später kamen Paul und Quil mit Emily im Arm aus den Bäumen zu uns. Sie lag leblos in den Armen der beiden. Sie schien aber nur leicht verletzt zu sein. Auf den ersten Blick hatte sie nur leichte Verbrennungen.
Jasper nahm sie in Empfang und bettete sie ebenfalls in die stabile Seitenlage. Nach erster Untersuchung konnte er nur vereinzelte Verbrennungen zweiten Grades feststellen. Sie wurde wohl durch die Wucht der Explosion durch die Scheibe geschleudert, denn sie hatte Schnittverletzungen an Hals, Armen und Gesicht. Das Nachthemd, das sie trug, war fast unversehrt. Fragend schaute ich Jasper an.
„Glaubst du dem Baby ist etwas passiert?“ Meine Unruhe war quälend. Es würde ihr das Herz zerreißen, wenn sie das Baby verlöre.
„Ich kann keine Blutungen am Unterleib feststellen. Aber sie gehört schnellstens in ein Krankenhaus.“ Jasper verfuhr mit ihr genau wie Edward mit Sam. Warum war Carlisle nicht hier? Zehn Minuten später trafen Feuerwehr und Krankenwagen am Unglücksort ein. Das Feuer wurde gelöscht und Edward und Jake begleiteten Sam und Emily im Krankenwagen ins Krankenhaus.
Es war bereits hell draußen als Dr. Gerandy zu uns in den Flur vor dem OP trat. Das Gesicht war zerfurcht und der Schweiß stand auf seiner Stirn. Er suchte Halt an der Wand und schnaufte laut aus.
„Sie hatten wirklich Glück im Unglück. Ihr habt ihnen wohl das Leben gerettet.“ erklärte er knapp.
„Werden sie es überleben? Und was ist mit dem Baby?“ fragte ich und nahm den anderen nur die Frage vorweg.
„Um ehrlich zu sein. Ich habe noch nie eine Brandverletzung dritten Grades so schnell heilen sehen. Die Nekrosen sind fast vollständig abgefallen. Edward muss alles richtig gemacht haben. Carlisle wäre sehr stolz auf dich.“ Dankbar musterte er Edward. Der nickte kurz und drückte meine Hand. Jake wirkte leicht nervös. Wie sollten sich die Ärzte die schnelle Heilung seines Freundes erklären. Seine eigenen leichten Verbrennungen waren schon fast ganz verheilt.
„Emily scheint nur eine Gehirnerschütterung zu haben und sie hat einen leichten Schock. Die Schnittwunden haben wir versorgt. Der Gynäkologe sagt dass die Herzschläge des Fötus stark und regelmäßig seien. Aber er will sie zur Beobachtung hier behalten.“ Er schüttelte heftig den Kopf als wollte er in dem hintersten Winkeln seines Kopfes nach einer Erklärung dafür suchen. „Es ist wie ein Wunder.“ folgerte er ehrfurchtsvoll. Er schaute uns in die Gesichter und kehrte in den Aufwachraum zurück.
„Aua. Was sollte das denn?“ Ich sah seinen Gesichtsausdruck und verstand sofort. „Alice. Was ist los? Sag schon!“ mit einem Satz standen sie auf und blickten sich mit sorgenvoll verzerrter Miene an.
„Wir haben keine Zeit für Erklärungen. Wir müssen sofort los.“ Wir stürmten aus dem Lokal und rasten nach Hause. Dummerweise waren unsere Waagen eingeparkt und so mussten wir zu Fuß los. Auf direktem Weg liefen wir nach La Push, Alice und Edward vorweg.
Edward zog sein Mobiltelefon aus der Hosentasche und versuchte Sam zu erreichen. „Verfluchter Mist.“ Stieß er hervor. Dieser Anschluss ist vorübergehend nicht erreichbar. Er legte wieder auf und rief Jake an. Nach einer Ewigkeit ging er ran.
„Frohes Neues Jahr, Edward.“ „Jake, hör mir zu. Versuch irgendwie Kontakt mit Sam aufzunehmen. Er und Emily schweben in Lebensgefahr. Wir sind unterwegs.“ kam er gleich zu Sache.
„Edward, was ist passiert?“ „Frag nicht lange. Es wird eine Gasexplosion geben. Du musst ihm vom Badezimmer Boiler fernhalten.“ erklärte er kurz. Kaum hatte er das gesagt hörten wir einen ohrenbetäubenden Knall.
In etwa drei Kilometer Entfernung sahen wir den Feuerpilz, der sich über den Bäumen aufbäumte. Ich zuckte zusammen. Oh mein Gott. Edward war schon fast nicht mehr zu sehen. Er war der schnellste von uns und hatte das Haus, oder was davon noch übrig war, fast erreicht. Wenige Augenblicke später hatten wir das Haus erreicht. Der Anblick, der sich uns bot, war schrecklich. Das Dach und die Seitenwände waren komplett zerrissen worden. Überall verstreut lagen brennende Holzteile. Die feucht, neblige Nachtluft roch nach verschmortem Plastik und Ruß lag in der Luft. Die Hitze, die von der Brandstelle ausstrahlte, war sengend. Einige umliegende Bäume standen ebenfalls in Flammen.
Als wir in einem Kreis um das Feuer liefen sahen wir Edward, der den schwerverletzten Sam auf seinen Armen von Feuer wegtrug. Er war nicht bei Bewusstsein. Die Haut war mit schwarzen Brandflecken übersät, die Kleidung war nicht mehr zu erkennen. Offenbar waren sie mit seiner Haut verschmolzen. Ich musste mir die Nase zuhalten. Panisch hielt ich nach Emily Ausschau. „Emily!!!! Emily, wo bist du?“ Ich lief zur Ruine des Hauses zurück. Emmett packte mich am Arm.
„Bella, du kannst da nicht rein. Das Feuer.“ Ich konnte nicht einfach dastehen und nichts tun. Aber Emmett hatte Recht. Jasper rief die Feuerwehr und den Rettungsdienst. Edward versuchte so gut es ging sich um Sam zu kümmern. Er brachte ihn in die stabile Seitenlage und sicherte so seine Atmung. Er hatte Verbrennungen dritten Grades und einen hypovolämischen Schock, sagte Edward. Er brauchte dringend eine Infusion um das Blutvolumen auszugleichen. Wir sollten unsere Kleidung ausziehen und sie am nahegelegenen Brunnen mit Wasser tränken. Die nassen Kleidungsstücke benutzten wir um ihn etwas abzukühlen. Die eingebrannten Kleidungsreste würden später von fachkundiger Hand entfernt werden müssen.
Jetzt war es zuallererst wichtig, den Kreislauf zu stabilisieren um somit Organversagen und den folgenden Kollaps zu vermeiden. Das alles passierte in Sekundenschnelle. Die Wölfe kamen zu uns. Jake hatte alle zusammengetrommelt.
„Oh, mein Gott!“ stieß Embry hervor. Jake rannte ohne zu überlegen in die Flammen und suchte nach Emily. Quil und Paul folgten einer Spur, die in die naheliegenden Wälder führte. Ich rief Jake zu, er solle herauskommen, doch er hörte mich über all den Lärm nicht. Wenig später kamen Paul und Quil mit Emily im Arm aus den Bäumen zu uns. Sie lag leblos in den Armen der beiden. Sie schien aber nur leicht verletzt zu sein. Auf den ersten Blick hatte sie nur leichte Verbrennungen.
Jasper nahm sie in Empfang und bettete sie ebenfalls in die stabile Seitenlage. Nach erster Untersuchung konnte er nur vereinzelte Verbrennungen zweiten Grades feststellen. Sie wurde wohl durch die Wucht der Explosion durch die Scheibe geschleudert, denn sie hatte Schnittverletzungen an Hals, Armen und Gesicht. Das Nachthemd, das sie trug, war fast unversehrt. Fragend schaute ich Jasper an.
„Glaubst du dem Baby ist etwas passiert?“ Meine Unruhe war quälend. Es würde ihr das Herz zerreißen, wenn sie das Baby verlöre.
„Ich kann keine Blutungen am Unterleib feststellen. Aber sie gehört schnellstens in ein Krankenhaus.“ Jasper verfuhr mit ihr genau wie Edward mit Sam. Warum war Carlisle nicht hier? Zehn Minuten später trafen Feuerwehr und Krankenwagen am Unglücksort ein. Das Feuer wurde gelöscht und Edward und Jake begleiteten Sam und Emily im Krankenwagen ins Krankenhaus.
Es war bereits hell draußen als Dr. Gerandy zu uns in den Flur vor dem OP trat. Das Gesicht war zerfurcht und der Schweiß stand auf seiner Stirn. Er suchte Halt an der Wand und schnaufte laut aus.
„Sie hatten wirklich Glück im Unglück. Ihr habt ihnen wohl das Leben gerettet.“ erklärte er knapp.
„Werden sie es überleben? Und was ist mit dem Baby?“ fragte ich und nahm den anderen nur die Frage vorweg.
„Um ehrlich zu sein. Ich habe noch nie eine Brandverletzung dritten Grades so schnell heilen sehen. Die Nekrosen sind fast vollständig abgefallen. Edward muss alles richtig gemacht haben. Carlisle wäre sehr stolz auf dich.“ Dankbar musterte er Edward. Der nickte kurz und drückte meine Hand. Jake wirkte leicht nervös. Wie sollten sich die Ärzte die schnelle Heilung seines Freundes erklären. Seine eigenen leichten Verbrennungen waren schon fast ganz verheilt.
„Emily scheint nur eine Gehirnerschütterung zu haben und sie hat einen leichten Schock. Die Schnittwunden haben wir versorgt. Der Gynäkologe sagt dass die Herzschläge des Fötus stark und regelmäßig seien. Aber er will sie zur Beobachtung hier behalten.“ Er schüttelte heftig den Kopf als wollte er in dem hintersten Winkeln seines Kopfes nach einer Erklärung dafür suchen. „Es ist wie ein Wunder.“ folgerte er ehrfurchtsvoll. Er schaute uns in die Gesichter und kehrte in den Aufwachraum zurück.
esme78- ~Betting with Alice~
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Re: Biss wir uns wieder sehen
Gegen Mittag machten wir uns auf den Nachhauseweg. Jake und Seth blieben im Krankenhaus. Die anderen Jungs kehrten nach La Push zurück. Emmett und Jasper holten die Autos ab und wollten dann zum Haus zurück um bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Edward und ich fuhren zu Charlie, Sue und Nessie. Dad hatte Urlaub und war somit zuhause als wir dort ankamen. Die Nachricht traf sie ebenfalls wie ein Schock. Ich versuchte vor Nessie nicht zu viel zu sagen aber ihr wacher Verstand ließ sich nicht täuschen und so löcherte sie uns mit Fragen. Sie wusste von dem Baby und hatte Angst um es. Wir versprachen ihr, sie beim nächsten Mal mitzunehmen wenn wir ins Krankenhaus gehen würden.
Sue machte sich berechtigte Gedanken über die Sicherheit der Quileute, denn wie sollten sie einem normalen Arzt die schnelle Heilung Sams erklären. Jetzt wo Carlisle nicht da war. Sie hing sich gleich ans Telefon und verabredete sich mit Billy im Krankenhaus. Er sollte ein paar „Heilkräuter“ mitbringen, ein alt überliefertes Rezept des Stammes. Natürlich nur zum Schein. Schaden konnte es jedenfalls nicht. Dann wollten sie und der Rest des Rates schnellstmöglich mit dem Wiederaufbau des Hauses beginnen. Mit so vielen Helfern, dem kompletten Rudel und unserer Familie, würde das sicher schnell gehen.
Am nächsten Tag löste ich mein Versprechen ein und ging mit Nessie Emily besuchen. Sie sah sehr blass aus und lag mit geschlossenen Augen in ihrem Krankenbett als wir eintraten. Sie öffnete die Augen und drehte den Kopf in unsere Richtung, als sie uns bemerkte.
„Bella, Renesmee! Schön das ihr mich besucht.“ „Wir hoffen wir stören nicht?“ fragte ich leise. Sie schüttelte den Kopf und hob leicht ihre linke Hand, in der die Nadel der Infusion steckte. Sie war außerdem noch an den Wehenschreiber angeschlossen. Erleichtert stellte ich fest, dass der Ausdruck keine Zacken aufzeichnete.
„Überhaupt nicht.“ Sie lächelte und drückte Renesmee an sich. Dann verdrückte sie eine kleine Träne. Renesmee hielt ihre Hand an ihre Wange und schaute Emily tief in die Augen. Lange war sie in ihren Blick vertieft und plötzlich weiteten sich ihre Augen. Ich hatte keine Ahnung was sie Emily gezeigt hatte aber sie schien sichtlich gerührt.
„Ich danke dir, Süße“ dann gab sie ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Billy und Sue kümmern sich um alles. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Erhol dich erst mal. Wie geht es Sam?“ mit scheuem Blick versuchte ich ihr in die Augen zu blicken. Ich konnte mir vorstellen wie sehr sie darunter litt.
„Es geht ihm schon sehr viel besser. Ich kann euch gar nicht genug danken. Für alles.“ antwortete sie.
„Das war doch selbstverständlich. Dummerweise haben wir euch nicht früher erreicht. Wir hatten keine Chance es zu verhindern.“ erklärte ich. „Das weiß ich. Ich hatte Sam auch gesagt er solle einen Fachmann kommen lassen.“ Sie blickte aus dem Fenster und strich sich über das Bäuchlein.
„Na Hauptsache, es ist euch und dem Baby nichts ernsteres passiert.“ fuhr ich fort.
„Wir hatten eine Menge Schutzengel.“ sagte sie lächelnd. „Sam wird morgen schon entlassen. Billy will ihn mit zu sich nehmen. Er und Jake werden sich um ihn kümmern. Dr. Gerandy war aber erst dann damit einverstanden, als er erfuhr das Carlisle ihn weiter betreuen würde.“ erzählte sie.
„Das wird das Beste sein. Carlisle ist schon auf dem Weg hierher. Er war mit Esme ein paar Tage verreist.“ Ich strich ihr über den Arm und nickte Renesmee zu. „Wir werden jetzt wieder gehen. Du brauchst Ruhe. Gute Besserung.“ Mit einer herzlichen Umarmung verabschiedeten wir uns und verließen das Zimmer. Sie würde noch einige Zeit hier bleiben müssen. Doch sie war auf dem Weg der Besserung und dem Baby fehlte es auch an nichts. So fuhren wir beruhigt nach Hause.
Sue machte sich berechtigte Gedanken über die Sicherheit der Quileute, denn wie sollten sie einem normalen Arzt die schnelle Heilung Sams erklären. Jetzt wo Carlisle nicht da war. Sie hing sich gleich ans Telefon und verabredete sich mit Billy im Krankenhaus. Er sollte ein paar „Heilkräuter“ mitbringen, ein alt überliefertes Rezept des Stammes. Natürlich nur zum Schein. Schaden konnte es jedenfalls nicht. Dann wollten sie und der Rest des Rates schnellstmöglich mit dem Wiederaufbau des Hauses beginnen. Mit so vielen Helfern, dem kompletten Rudel und unserer Familie, würde das sicher schnell gehen.
Am nächsten Tag löste ich mein Versprechen ein und ging mit Nessie Emily besuchen. Sie sah sehr blass aus und lag mit geschlossenen Augen in ihrem Krankenbett als wir eintraten. Sie öffnete die Augen und drehte den Kopf in unsere Richtung, als sie uns bemerkte.
„Bella, Renesmee! Schön das ihr mich besucht.“ „Wir hoffen wir stören nicht?“ fragte ich leise. Sie schüttelte den Kopf und hob leicht ihre linke Hand, in der die Nadel der Infusion steckte. Sie war außerdem noch an den Wehenschreiber angeschlossen. Erleichtert stellte ich fest, dass der Ausdruck keine Zacken aufzeichnete.
„Überhaupt nicht.“ Sie lächelte und drückte Renesmee an sich. Dann verdrückte sie eine kleine Träne. Renesmee hielt ihre Hand an ihre Wange und schaute Emily tief in die Augen. Lange war sie in ihren Blick vertieft und plötzlich weiteten sich ihre Augen. Ich hatte keine Ahnung was sie Emily gezeigt hatte aber sie schien sichtlich gerührt.
„Ich danke dir, Süße“ dann gab sie ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Billy und Sue kümmern sich um alles. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Erhol dich erst mal. Wie geht es Sam?“ mit scheuem Blick versuchte ich ihr in die Augen zu blicken. Ich konnte mir vorstellen wie sehr sie darunter litt.
„Es geht ihm schon sehr viel besser. Ich kann euch gar nicht genug danken. Für alles.“ antwortete sie.
„Das war doch selbstverständlich. Dummerweise haben wir euch nicht früher erreicht. Wir hatten keine Chance es zu verhindern.“ erklärte ich. „Das weiß ich. Ich hatte Sam auch gesagt er solle einen Fachmann kommen lassen.“ Sie blickte aus dem Fenster und strich sich über das Bäuchlein.
„Na Hauptsache, es ist euch und dem Baby nichts ernsteres passiert.“ fuhr ich fort.
„Wir hatten eine Menge Schutzengel.“ sagte sie lächelnd. „Sam wird morgen schon entlassen. Billy will ihn mit zu sich nehmen. Er und Jake werden sich um ihn kümmern. Dr. Gerandy war aber erst dann damit einverstanden, als er erfuhr das Carlisle ihn weiter betreuen würde.“ erzählte sie.
„Das wird das Beste sein. Carlisle ist schon auf dem Weg hierher. Er war mit Esme ein paar Tage verreist.“ Ich strich ihr über den Arm und nickte Renesmee zu. „Wir werden jetzt wieder gehen. Du brauchst Ruhe. Gute Besserung.“ Mit einer herzlichen Umarmung verabschiedeten wir uns und verließen das Zimmer. Sie würde noch einige Zeit hier bleiben müssen. Doch sie war auf dem Weg der Besserung und dem Baby fehlte es auch an nichts. So fuhren wir beruhigt nach Hause.
esme78- ~Betting with Alice~
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Re: Biss wir uns wieder sehen
Sam erholte sich sehr schnell. Die Haare, die er verloren hatte wuchsen auch rasch wieder nach. Nach einer Woche war er wieder soweit fit um beim Bau mit anzupacken. Emily kam nach ihrer Entlassung bei ihrer Familie unter. Sie sollte jede Anstrengung vermeiden.
Sam kampierte weiter bei Jake und Billy, die jeden Tag am Bau mithalfen. Billy kümmerte sich mit Charlie um Materialnachschub. Das einzige was uns in die Quere kam, war der Kälteeinbruch mit Schneemengen, die selbst für Forks ungewöhnlich waren. Jeden Morgen waren wir eine halbe Stunde damit beschäftigt den Schnee zu räumen, der in der Nacht teils meterhoch gefallen war.
Es war ein Montag, Mitte Januar, die Sonne schien nach tagelangen Schneefällen und so wollten wir heute das Dach fertig decken. Die Uni hatten wir weiter verschoben. Aber das hatte ja Zeit. Jake und Jared standen je zwischen zwei Dachbalken an die untersten Bretter gekniet und nagelten die nächsten Reihen fest, an denen dann die Dachschindeln angebracht würden. Edward und Emmett arbeiteten im Inneren am Kamin. Alice, Sue, Kim und ich waren mit dem Streichen der Fassade beschäftigt.
Einige Wölfe waren auf Patrouille, einige holten den entgangenen Schlaf der vorherigen Nacht nach. Wenn wir in dieser Aufstellung weiterarbeiteten würden wir bald fertig sein.
Rose und Esme wollten heute Morgen von ihrer Einkaufstour durch die Staaten zurückkommen. Esme hatte eine ganz besondere Wiege für Emilys Baby ausgesucht und war bereit dafür bis nach Georgia zu fahren. Sie kannte dort einen Antiquitätenhändler, der genau das hatte was sie suchte. Wir waren beinahe mit dem Dach fertig, als die beiden zu uns kamen. Rose sah furchtbar aus. Als hätte man ihr eben eröffnet, sie würde den Frühling nicht überstehen und an einer mysteriösen Krankheit sterben.
„Was ist?“ bekam ich nur heraus. „Habt ihr die Wiege nicht gekriegt?“bohrte Kim weiter.
„Nein, d.h. doch. Sie wird in zwei Wochen geliefert, nach der Restauration. Entschuldigt bitte. Wir müssen zu Jasper.“ Esme legte Rose den Arm um die Schulter und führte sie mit sich um das Haus herum, wo Jasper die restlichen Dachschindeln bereitlegte. Ich sah Alice fragend an, die bisher keinen Ton von sich gab. Sie lächelte mitleidig und schüttelte leicht den Kopf.
Was hatte denn das nun wieder zu bedeuten? Da kam schon Edward zu uns. Er legte seine Hände um meine Hüften und flüsterte mir ins Ohr: „Wer ist Rudolph? Vermisst Santa eins seiner Rentiere?“ Er wollte nur einen Scherz machen, aber Alice funkelte ihn böse an. Er erschrak leicht und sagte dann: „Oh, der Rudolph!“
Ich verstand kein einziges Wort. „Kann mir mal einer verraten, was hier los ist? Edward?“
Er zog die Augenbrauen zusammen und zögerte. „Das ist eine lange Geschichte.“
„Allerdings! Und ohne Roses Einverständnis sagt hier niemand etwas. Tut mir leid, Bella. Aber das sollte sie dir selbst sagen.“ ergänzte Alice.
„O.K.“ Ich wollte mich da nicht einmischen und früher oder später würde ich es schon erfahren. Krampfhaft überlegte ich was noch schlimmer sein könnte als der Übergriff ihres Verlobten und dessen Kumpanen. Emmett ging zu Rose und nahm sie in den Arm. Sie schluchzte. Dann ging er mit ihr nach Hause. Wir andern arbeiteten weiter. So wie es aussah würde ich die Erklärung wohl nicht so schnell erhalten. Die Stimmung am Bau war dementsprechend. Gegen Drei Uhr kamen Embry und Seth, die Jake und Jared ablösen sollten. Sie waren trotz des kalten Wetters nicht wintergerecht gekleidet, aber bei der anfallenden Arbeit würden sie wahrscheinlich so schwitzen, dass sie sich freiwillig auszogen. Seth hatte sogar eine Sonnenbrille auf. Jake sprang mit einem Satz vom Dach herunter und landete geschmeidig neben Seth und mir.
„Seth, Junge. Auf die Idee hätt ich auch kommen können. Das nächste Mal bring ich mir auch eine Sonnenbrille mit. Das Geglitzer wird durch den Schnee wie ein Scheinwerfer zurückgeworfen.“ sagte er und grinst mich an. Ich konnte nicht anders und musste lachen. Sein Humor war einmalig.
Sam kampierte weiter bei Jake und Billy, die jeden Tag am Bau mithalfen. Billy kümmerte sich mit Charlie um Materialnachschub. Das einzige was uns in die Quere kam, war der Kälteeinbruch mit Schneemengen, die selbst für Forks ungewöhnlich waren. Jeden Morgen waren wir eine halbe Stunde damit beschäftigt den Schnee zu räumen, der in der Nacht teils meterhoch gefallen war.
Es war ein Montag, Mitte Januar, die Sonne schien nach tagelangen Schneefällen und so wollten wir heute das Dach fertig decken. Die Uni hatten wir weiter verschoben. Aber das hatte ja Zeit. Jake und Jared standen je zwischen zwei Dachbalken an die untersten Bretter gekniet und nagelten die nächsten Reihen fest, an denen dann die Dachschindeln angebracht würden. Edward und Emmett arbeiteten im Inneren am Kamin. Alice, Sue, Kim und ich waren mit dem Streichen der Fassade beschäftigt.
Einige Wölfe waren auf Patrouille, einige holten den entgangenen Schlaf der vorherigen Nacht nach. Wenn wir in dieser Aufstellung weiterarbeiteten würden wir bald fertig sein.
Rose und Esme wollten heute Morgen von ihrer Einkaufstour durch die Staaten zurückkommen. Esme hatte eine ganz besondere Wiege für Emilys Baby ausgesucht und war bereit dafür bis nach Georgia zu fahren. Sie kannte dort einen Antiquitätenhändler, der genau das hatte was sie suchte. Wir waren beinahe mit dem Dach fertig, als die beiden zu uns kamen. Rose sah furchtbar aus. Als hätte man ihr eben eröffnet, sie würde den Frühling nicht überstehen und an einer mysteriösen Krankheit sterben.
„Was ist?“ bekam ich nur heraus. „Habt ihr die Wiege nicht gekriegt?“bohrte Kim weiter.
„Nein, d.h. doch. Sie wird in zwei Wochen geliefert, nach der Restauration. Entschuldigt bitte. Wir müssen zu Jasper.“ Esme legte Rose den Arm um die Schulter und führte sie mit sich um das Haus herum, wo Jasper die restlichen Dachschindeln bereitlegte. Ich sah Alice fragend an, die bisher keinen Ton von sich gab. Sie lächelte mitleidig und schüttelte leicht den Kopf.
Was hatte denn das nun wieder zu bedeuten? Da kam schon Edward zu uns. Er legte seine Hände um meine Hüften und flüsterte mir ins Ohr: „Wer ist Rudolph? Vermisst Santa eins seiner Rentiere?“ Er wollte nur einen Scherz machen, aber Alice funkelte ihn böse an. Er erschrak leicht und sagte dann: „Oh, der Rudolph!“
Ich verstand kein einziges Wort. „Kann mir mal einer verraten, was hier los ist? Edward?“
Er zog die Augenbrauen zusammen und zögerte. „Das ist eine lange Geschichte.“
„Allerdings! Und ohne Roses Einverständnis sagt hier niemand etwas. Tut mir leid, Bella. Aber das sollte sie dir selbst sagen.“ ergänzte Alice.
„O.K.“ Ich wollte mich da nicht einmischen und früher oder später würde ich es schon erfahren. Krampfhaft überlegte ich was noch schlimmer sein könnte als der Übergriff ihres Verlobten und dessen Kumpanen. Emmett ging zu Rose und nahm sie in den Arm. Sie schluchzte. Dann ging er mit ihr nach Hause. Wir andern arbeiteten weiter. So wie es aussah würde ich die Erklärung wohl nicht so schnell erhalten. Die Stimmung am Bau war dementsprechend. Gegen Drei Uhr kamen Embry und Seth, die Jake und Jared ablösen sollten. Sie waren trotz des kalten Wetters nicht wintergerecht gekleidet, aber bei der anfallenden Arbeit würden sie wahrscheinlich so schwitzen, dass sie sich freiwillig auszogen. Seth hatte sogar eine Sonnenbrille auf. Jake sprang mit einem Satz vom Dach herunter und landete geschmeidig neben Seth und mir.
„Seth, Junge. Auf die Idee hätt ich auch kommen können. Das nächste Mal bring ich mir auch eine Sonnenbrille mit. Das Geglitzer wird durch den Schnee wie ein Scheinwerfer zurückgeworfen.“ sagte er und grinst mich an. Ich konnte nicht anders und musste lachen. Sein Humor war einmalig.
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Re: Biss wir uns wieder sehen
Alte Wunden (Bella)
Als wir am Abend nach Hause kamen saßen Esme und Carlisle auf dem Sofa.
„Wo ist Rose?“ fragte ich. „Sie ist oben mit Emmett. Jasper wärst du so nett und schaust nochmal nach ihr?“ fragte Carlisle. Jasper nickte und ging wortlos nach oben. Ich schaute ihm nach, bis er am oberen Treppenabsatz verschwunden war. Edward und die anderen nahmen ebenfalls auf dem Sofa Platz. Ich stand da und fühlte mich wie ein Vollidiot. Sie wussten ganz genau, wie sehr ich Überraschungen oder Geheimnisse hasse.
„Habt ihr was dagegen wenn ich rauf zu ihr gehe?“ stieß ich hervor. Ich war nicht neugierig aber ich konnte Rose in diesem Zustand nicht sehen. Sie tat mir leid und ich wollte ihr helfen. Aber ich wusste ja nicht mal was sie so bedrückte. Edward zog die Schultern nach oben. Esme nickte. So stieg ich ebenfalls die Treppe empor. Vor ihrem Zimmer hielt ich mit erhobener Hand inne. Was sollte ich sagen? Noch bevor ich klopfen konnte rief sie mich herein: „Komm rein, Bella.“ Langsam ließ ich die Hand sinken und trat ein. Sie saß auf dem Bett, neben ihr lagen unzählige Fotos. Schwarzweißaufnahmen, wie ich gleich darauf erkannte. Ich kniete mich vor ihr auf den Boden. Mein Blick schweifte über die Bilder.
„Das ist meine Familie.“ Sie reichte mir ein Foto auf dem drei blonde Kinder zu sehen waren. Ein bildhübsches Mädchen mit Zöpfen und zwei kleine Jungs, in Sonntagskleidung, auf einem Ottomanen platziert. Dahinter standen mit emotionslosen Gesichtern, die für die damalige Zeit auf Fotos üblich waren, ihre Eltern.
„Das bin ich. Und das sind meine Brüder Richard und Rudolph.“ Sie deutete mit dem Zeigefinger auf den kleinsten Jungen.
„Rudolph war dein jüngster Bruder?“ fragte ich und betrachtete das Foto genauer.
„Ich hab mir damals einige Fotos als Erinnerung stibitzt. Ich habe sie aber nicht oft angesehen. Seit über siebzig Jahren nicht, um genau zu sein.“ Sie verzog schmerzlich das Gesicht.
„Warum?“ Hoffentlich trat ich ihr damit nicht zu nahe, aber die Frage ist mir regelrecht raus gerutscht.
„Ich wollte vergessen. Ich konnte mich zwar mit meinem Schicksal nicht abfinden, aber ich hatte lange Zeit nicht die Kraft dazu. Als Emmett zu uns stieß habe ich endgültig mit meiner Vergangenheit abgeschlossen. Aber Rudolph hat damals lange Zeit nach mir gesucht. Nachdem Royce tot aufgefunden wurde. Meine Eltern aber haben mich zu Grabe getragen. Zwei Monate nach jener Nacht. Ein leerer Sarg.“ Sie starrte an mir vorbei aus dem Fenster. Emmett drückt sie an seine starken Schultern.
„Ich verstehe.“ sagte ich in Gedanken versunken, aber musste dann doch nachfragen: „Aber warum schaust du dir die Fotos jetzt wieder an?“
„Ich habe ihn gefunden. In Georgia!“ erklärte sie und betrachtete wieder das Foto.
Ich war geschockt. Sie hatte ihren Bruder gefunden, nach all den Jahren?
„Dein Bruder lebt?“ stieß ich hervor.
„Das kann man nicht als Leben bezeichnen, Bella. Er ist an dutzende Schläuche und Apparate angeschlossen. Ein lebender Toter.“ lachte sie sarkastisch auf.
Ich stand auf und setzte mich neben sie. Zögerlich nahm ich sie in die Arme.
„Rose, Liebes. Ich habe Carlisle alles erzählt. Er ist breit dich zu begleiten. Wenn du das möchtest.“ Esme stand in der Tür. Hinter ihr Carlise. „Wenn du möchtest komm ich auch mit.“ fügte ich hinzu. Rosalie nickte dankbar. Esme schaute immer noch traurig. Sie konnte keines ihrer Kinder leiden sehen.
Am nächsten Abend waren wir in Atlanta, im Bundesstaat Georgia. Rudolph Hale lag im „Good Samaritan Medical Center“ in Sichtweite des Football Stadions der Atlanta Falcons. Die Einrichtung lag in einem relativ grünem Viertel der Stadt. Wir warteten auf die einsetzende Dämmerung. Der Vollmond spiegelte sich in dem kleinen Teich der Gartenanlage und wurde von leichten Wellen, die ein kleiner Frosch durch einen Sprung ins Schilf auf der Oberfläche hinterließ, aufgewühlt. Es war hier gut zehn bis fünfzehn Grad wärmer als bei uns in Forks.
Das Zimmer war im dritten Stock. Als uns keiner mehr sehen konnte kletterten wir nacheinander an der Fassade empor und verschwanden im Zimmer. Rudolph lag in einem Einzelzimmer. Gott sei Dank. Es war gespenstisch still, selbst für unsere Ohren. Gelegentlich hörte man das Kratzen eines Füllfederhalters. Die Nachtschwester war wohl gerade in die Krankenakten vertieft. Emmett spähte trotzdem leise über den Flur um sicher zu gehen. Das Zimmer war spärlich eingerichtet. Das Krankenbett, ein kleiner Tisch und zwei Stühle. Keine Blumen, keine persönlichen Sachen. Ganz abgesehen davon war neben den vielen medizinischen Gerätschaften kaum Platz. Rudolph lag wirklich leichenblass, den Kopf auf ein flaches Kissen gebettet, da.
Das monotone Piepen, und das Geräusch der Sauerstoffpumpe wurden durch das regelmäßige Tropfen der Infusion begleitet. Rose stellte den Stuhl neben das Bett und nahm seine Hand vorsichtig in ihre. Carlisle nahm sich die Akte, die an seinem Bett hing, und blätterte mit kurzem Blick durch die Papiere. Ich schaute ihm über die Schultern.
Rudolph Parker Hale, geb. 23.02.1920. Diagnosen: Multiple Sklerose, Diabetes Typ II, Morbus Chron, Z. n. Apoplex (2004)
Selbst ich als Leihe wusste dass das nicht gut war. Auch Esme schüttelte den Kopf. Dann trat Emmett wieder ins Zimmer.
„Ich hab kurz die Verbindung gekappt. Sonst kommt die Schwester uns vielleicht in die Quere.“ flüsterte er entschuldigend und deutete auf die Überwachungskamera an der Zimmerdecke. Carlisle nickte. Rose begann leise mit ihrem Bruder zu reden.
„Rudolph. Ich habe unser Haus gesehen. Es ist vollkommen heruntergekommen. Ich habe deine Spur verfolgt und dich hier gefunden.“ Sie sah zu dem kleinen Tischchen und seufzte:
„Du hast wohl niemanden mehr. Ich hatte gehofft du würdest deinen Lebensabend mit deiner Frau und einer Horde Enkelkindern auf der Veranda unseres Hauses verbringen.“ Sie schluckte. Dann legt sie ihren Kopf auf seine Hand. Ich bildete mir das vielleicht auch nur ein aber ich habe ihn mit den Augenlidern zucken sehen. Carlisle neben mir wurde hellhörig und lief an die andere Bettseite. Er holte eine kleine Lampe aus seiner Tasche und kontrollierte die Pupillen. Dann legte er zwei Finger an sein Handgelenk und kontrollierte den Puls. Der Monitor und die Pupillenreaktion verrieten ihm dass er langsam wieder an die Oberfläche auftauchen würde.
„Rose, er kommt zu sich.“ sagte er leise. Sie hob ruckartig den Kopf. Dann wandte sie sich wieder an ihren Bruder: „Rudolph! Hörst du mich? Ich bin´s Rose.“
Eine Weile wagte keiner von uns zu atmen oder sich zu bewegen. Dann flatterten seine Augen. Er wachte wirklich auf. Rose schluchzte und lächelte ihn an. „Hey, Bruderherz. Erkennst du mich?“
Er bewegte den Mund und blinzelte immer wieder. Wohl um sich zu vergewissern, dass er nicht träumte. Aber aus seinem Mund kam nur ein Krächzen. Er versuchte zu schlucken. Sein Hals war wohl zu trocken. Aber beim zweiten Versuch brachte er etwas hervor:
„Rosalie? Du bist gekommen. Mein Engel ist gekommen.“ Leise und unsicher in seiner Stimme. Rose nickte und küsste seine Hand. Dann aber drehten sich seine Augen unnatürlich nach hinten weg und er schloss die Augen. Panisch suchte sie Carlisles Blick. Der zuckte mit den Schultern und nickte mitleidig. Der Puls wurde unregelmäßig und langsam. Wieder legte Rose den Kopf neben ihm nieder und schluchzte.
„Rudolph. Wie sehen uns bald wieder. Das verspreche ich dir.“
Carlisle deutete uns, dass wir uns schnellst möglich aus dem Staub machen sollten. Er nahm Rosalie bei der Schulter und versuchte sie dazu zu bewegen mit zu kommen. Wenn der Herzstillstand eintrat dauerte es nicht lange bis die Schwester ins Zimmer käme mit mindestens einem Arzt.
Als wir am Abend nach Hause kamen saßen Esme und Carlisle auf dem Sofa.
„Wo ist Rose?“ fragte ich. „Sie ist oben mit Emmett. Jasper wärst du so nett und schaust nochmal nach ihr?“ fragte Carlisle. Jasper nickte und ging wortlos nach oben. Ich schaute ihm nach, bis er am oberen Treppenabsatz verschwunden war. Edward und die anderen nahmen ebenfalls auf dem Sofa Platz. Ich stand da und fühlte mich wie ein Vollidiot. Sie wussten ganz genau, wie sehr ich Überraschungen oder Geheimnisse hasse.
„Habt ihr was dagegen wenn ich rauf zu ihr gehe?“ stieß ich hervor. Ich war nicht neugierig aber ich konnte Rose in diesem Zustand nicht sehen. Sie tat mir leid und ich wollte ihr helfen. Aber ich wusste ja nicht mal was sie so bedrückte. Edward zog die Schultern nach oben. Esme nickte. So stieg ich ebenfalls die Treppe empor. Vor ihrem Zimmer hielt ich mit erhobener Hand inne. Was sollte ich sagen? Noch bevor ich klopfen konnte rief sie mich herein: „Komm rein, Bella.“ Langsam ließ ich die Hand sinken und trat ein. Sie saß auf dem Bett, neben ihr lagen unzählige Fotos. Schwarzweißaufnahmen, wie ich gleich darauf erkannte. Ich kniete mich vor ihr auf den Boden. Mein Blick schweifte über die Bilder.
„Das ist meine Familie.“ Sie reichte mir ein Foto auf dem drei blonde Kinder zu sehen waren. Ein bildhübsches Mädchen mit Zöpfen und zwei kleine Jungs, in Sonntagskleidung, auf einem Ottomanen platziert. Dahinter standen mit emotionslosen Gesichtern, die für die damalige Zeit auf Fotos üblich waren, ihre Eltern.
„Das bin ich. Und das sind meine Brüder Richard und Rudolph.“ Sie deutete mit dem Zeigefinger auf den kleinsten Jungen.
„Rudolph war dein jüngster Bruder?“ fragte ich und betrachtete das Foto genauer.
„Ich hab mir damals einige Fotos als Erinnerung stibitzt. Ich habe sie aber nicht oft angesehen. Seit über siebzig Jahren nicht, um genau zu sein.“ Sie verzog schmerzlich das Gesicht.
„Warum?“ Hoffentlich trat ich ihr damit nicht zu nahe, aber die Frage ist mir regelrecht raus gerutscht.
„Ich wollte vergessen. Ich konnte mich zwar mit meinem Schicksal nicht abfinden, aber ich hatte lange Zeit nicht die Kraft dazu. Als Emmett zu uns stieß habe ich endgültig mit meiner Vergangenheit abgeschlossen. Aber Rudolph hat damals lange Zeit nach mir gesucht. Nachdem Royce tot aufgefunden wurde. Meine Eltern aber haben mich zu Grabe getragen. Zwei Monate nach jener Nacht. Ein leerer Sarg.“ Sie starrte an mir vorbei aus dem Fenster. Emmett drückt sie an seine starken Schultern.
„Ich verstehe.“ sagte ich in Gedanken versunken, aber musste dann doch nachfragen: „Aber warum schaust du dir die Fotos jetzt wieder an?“
„Ich habe ihn gefunden. In Georgia!“ erklärte sie und betrachtete wieder das Foto.
Ich war geschockt. Sie hatte ihren Bruder gefunden, nach all den Jahren?
„Dein Bruder lebt?“ stieß ich hervor.
„Das kann man nicht als Leben bezeichnen, Bella. Er ist an dutzende Schläuche und Apparate angeschlossen. Ein lebender Toter.“ lachte sie sarkastisch auf.
Ich stand auf und setzte mich neben sie. Zögerlich nahm ich sie in die Arme.
„Rose, Liebes. Ich habe Carlisle alles erzählt. Er ist breit dich zu begleiten. Wenn du das möchtest.“ Esme stand in der Tür. Hinter ihr Carlise. „Wenn du möchtest komm ich auch mit.“ fügte ich hinzu. Rosalie nickte dankbar. Esme schaute immer noch traurig. Sie konnte keines ihrer Kinder leiden sehen.
Am nächsten Abend waren wir in Atlanta, im Bundesstaat Georgia. Rudolph Hale lag im „Good Samaritan Medical Center“ in Sichtweite des Football Stadions der Atlanta Falcons. Die Einrichtung lag in einem relativ grünem Viertel der Stadt. Wir warteten auf die einsetzende Dämmerung. Der Vollmond spiegelte sich in dem kleinen Teich der Gartenanlage und wurde von leichten Wellen, die ein kleiner Frosch durch einen Sprung ins Schilf auf der Oberfläche hinterließ, aufgewühlt. Es war hier gut zehn bis fünfzehn Grad wärmer als bei uns in Forks.
Das Zimmer war im dritten Stock. Als uns keiner mehr sehen konnte kletterten wir nacheinander an der Fassade empor und verschwanden im Zimmer. Rudolph lag in einem Einzelzimmer. Gott sei Dank. Es war gespenstisch still, selbst für unsere Ohren. Gelegentlich hörte man das Kratzen eines Füllfederhalters. Die Nachtschwester war wohl gerade in die Krankenakten vertieft. Emmett spähte trotzdem leise über den Flur um sicher zu gehen. Das Zimmer war spärlich eingerichtet. Das Krankenbett, ein kleiner Tisch und zwei Stühle. Keine Blumen, keine persönlichen Sachen. Ganz abgesehen davon war neben den vielen medizinischen Gerätschaften kaum Platz. Rudolph lag wirklich leichenblass, den Kopf auf ein flaches Kissen gebettet, da.
Das monotone Piepen, und das Geräusch der Sauerstoffpumpe wurden durch das regelmäßige Tropfen der Infusion begleitet. Rose stellte den Stuhl neben das Bett und nahm seine Hand vorsichtig in ihre. Carlisle nahm sich die Akte, die an seinem Bett hing, und blätterte mit kurzem Blick durch die Papiere. Ich schaute ihm über die Schultern.
Rudolph Parker Hale, geb. 23.02.1920. Diagnosen: Multiple Sklerose, Diabetes Typ II, Morbus Chron, Z. n. Apoplex (2004)
Selbst ich als Leihe wusste dass das nicht gut war. Auch Esme schüttelte den Kopf. Dann trat Emmett wieder ins Zimmer.
„Ich hab kurz die Verbindung gekappt. Sonst kommt die Schwester uns vielleicht in die Quere.“ flüsterte er entschuldigend und deutete auf die Überwachungskamera an der Zimmerdecke. Carlisle nickte. Rose begann leise mit ihrem Bruder zu reden.
„Rudolph. Ich habe unser Haus gesehen. Es ist vollkommen heruntergekommen. Ich habe deine Spur verfolgt und dich hier gefunden.“ Sie sah zu dem kleinen Tischchen und seufzte:
„Du hast wohl niemanden mehr. Ich hatte gehofft du würdest deinen Lebensabend mit deiner Frau und einer Horde Enkelkindern auf der Veranda unseres Hauses verbringen.“ Sie schluckte. Dann legt sie ihren Kopf auf seine Hand. Ich bildete mir das vielleicht auch nur ein aber ich habe ihn mit den Augenlidern zucken sehen. Carlisle neben mir wurde hellhörig und lief an die andere Bettseite. Er holte eine kleine Lampe aus seiner Tasche und kontrollierte die Pupillen. Dann legte er zwei Finger an sein Handgelenk und kontrollierte den Puls. Der Monitor und die Pupillenreaktion verrieten ihm dass er langsam wieder an die Oberfläche auftauchen würde.
„Rose, er kommt zu sich.“ sagte er leise. Sie hob ruckartig den Kopf. Dann wandte sie sich wieder an ihren Bruder: „Rudolph! Hörst du mich? Ich bin´s Rose.“
Eine Weile wagte keiner von uns zu atmen oder sich zu bewegen. Dann flatterten seine Augen. Er wachte wirklich auf. Rose schluchzte und lächelte ihn an. „Hey, Bruderherz. Erkennst du mich?“
Er bewegte den Mund und blinzelte immer wieder. Wohl um sich zu vergewissern, dass er nicht träumte. Aber aus seinem Mund kam nur ein Krächzen. Er versuchte zu schlucken. Sein Hals war wohl zu trocken. Aber beim zweiten Versuch brachte er etwas hervor:
„Rosalie? Du bist gekommen. Mein Engel ist gekommen.“ Leise und unsicher in seiner Stimme. Rose nickte und küsste seine Hand. Dann aber drehten sich seine Augen unnatürlich nach hinten weg und er schloss die Augen. Panisch suchte sie Carlisles Blick. Der zuckte mit den Schultern und nickte mitleidig. Der Puls wurde unregelmäßig und langsam. Wieder legte Rose den Kopf neben ihm nieder und schluchzte.
„Rudolph. Wie sehen uns bald wieder. Das verspreche ich dir.“
Carlisle deutete uns, dass wir uns schnellst möglich aus dem Staub machen sollten. Er nahm Rosalie bei der Schulter und versuchte sie dazu zu bewegen mit zu kommen. Wenn der Herzstillstand eintrat dauerte es nicht lange bis die Schwester ins Zimmer käme mit mindestens einem Arzt.
Zuletzt von esme78 am So 17 Jan 2010, 23:21 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
esme78- ~Betting with Alice~
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Re: Biss wir uns wieder sehen
Es war stockdunkel. Der Vollmond wurde von dichten Wolken verdeckt. Ich lief wie eine getriebene durch den Wald. Edward neben mir hatte den Blick stur nach vorne gerichtet, hielt kurz inne um dann los zu spurtete. Es waren jetzt zwanzig Stunden seit dem Tod von Rudolph Hale vergangen. Die Reise nach Hause verlief wortlos. Doch ich konnte mir nicht erklären, was die letzten Worte von Rosalie zu bedeuten hatten. Der pulsierende Puls und der unruhige Atem meiner Beute schoben sich wieder in den Vordergrund meines Denkens. Meine Kehle brannte. Ich war völlig ausgetrocknet. Ich schloss die Augen konzentrierte mich auf mein Innerstes und ließ mich fallen.
Am nächsten Morgen waren wir bei Charlie und Sue zu Besuch. Erleichtert schloss ich meine Tochter in die Arme. Ich war so froh, dass ich mir ihretwegen nicht als zu große Sorgen zu machen brauchte. Sie war unsterblich und in unserer Gegenwart und unter dem Schutz des Rudels war sie vor allen Feinden bestens geschützt. Ich küsste ihre wilden Locken und atmete ihren einzigartigen Duft in tiefen Zügen ein. Edward neben uns lächelte mich an und schenkte dann wieder Charlie seine ganze Aufmerksamkeit.
Seinem Gesicht konnte ich entnehmen, dass er soeben etwas in seinen Gedanken gelesen hatte was sein Interesse weckte. Kurz huschte ein fragender Blick über sein unvergleichliches Gesicht. Ich musterte ihn und im nächsten Augenblick hatte er sich wieder unter Kontrolle. Geflissentlich ignorierte er meinen fragenden Blick. Dann kam Sue zu uns und setzte sich zu Charlie.
„Bella, Edward. Ich möchte euch gerne etwas sagen.“ Er grinste bis über beide Ohren. Einen Augenblick lang war ich in seinen Augen gefangen, wie von einer Klapperschlange hypnotisiert.
„Sue und ich werden heiraten.“ Er schaute sie ehrfürchtig an und drückte ihre Hand. Erst jetzt fiel mir der Ring an ihrer Hand auf. Mein Kinn klappte runter. Edward war natürlich schon vorgewarnt und hatte sich schneller wieder im Griff. Er stand auf und reichte meinem Vater die Hand.
„Herzlichen Glückwunsch. Das freut mich. Und Bella auch, wenn sie den Mund wieder zu bekommt.“ Sein schelmisches Grinsen erkannte ich in jeder einzelnen Silbe, obwohl er mit dem Rücken zu mir stand. Nessie stand auf und sprang auf Charlies Schoß, der fing sie mit beiden Armen auf.
„Ähm, was soll ich sagen. Wow! Dad!“ mehr brachte ich nicht über die Lippen. Ich sah abwechselnd ihn und Sue an. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass er es noch einmal wagen würde. Aber mit Sue konnte er glücklich werden. Und das hatte er sich weiß Gott verdient. All die Jahre, die er alleine zwischen der Wache und dem Fischen verbrachte.
„Ich freu mich ehrlich. Ich hab nur nicht damit gerechnet.“ sagte ich und boxte Edward auf den Oberarm. Seth kam nach Hause. Als das Schloss in die Tür fiel kam er direkt zu uns. Sue begrüßte ihn mit einem Zwinkern. Klar, dass er schon Bescheid wusste. Er nahm Nessie bei der Hand und sagte: „Komm mit nach draußen. Wir bauen einen monstermäßigen Schneemann. Einverstanden?“
„Oh ja. Aber wie wär es mit einer Wette? Meiner ist bestimmt größer als deiner.“ gab sie dem verblüfften Seth zur Antwort und war schon draußen. Er zog überrascht den Kopf zurück und war einen Moment sprachlos. „Also Jake tut mir jetzt schon leid.“ sagte er schließlich und rannte zur Tür hinaus, als erwartete er Edward würde sich gleich auf ihn stürzen.
Der aber lief zum Fenster und beobachtete anbetungswürdig unsere Tochter, wie sie schon dabei war eine medizinballgroße Schneekugel zu rollen. Sue lief in die Küche. Im Hinausgehen fragte sie Charlie ob er auch eine Tasse Kaffee möchte.
Ich lief zu ihm und setzte mich auf die Lehne seines Sessels. Mir ging in diesem Augenblick so viel durch den Kopf, dass ich gar nicht wusste was ich zuerst loswerden wollte. Ich atmete tief ein und nahm seine Hand. Er rieb mit seinem Daumen über meinen Handrücken und schaute mich dann an.
„Bella, was ist los?“ fragte er leise. Ich war so leicht zu durchschauen. Die letzten Tage hatte ich mir so viele Gedanken über den Tod gemacht. Erst die Sache mit Sam und Emily, dann Rosalies Bruder. Dann platzte ich einfach damit heraus.
„Würdest du nicht wollen, unsterblich zu sein?“
Am nächsten Morgen waren wir bei Charlie und Sue zu Besuch. Erleichtert schloss ich meine Tochter in die Arme. Ich war so froh, dass ich mir ihretwegen nicht als zu große Sorgen zu machen brauchte. Sie war unsterblich und in unserer Gegenwart und unter dem Schutz des Rudels war sie vor allen Feinden bestens geschützt. Ich küsste ihre wilden Locken und atmete ihren einzigartigen Duft in tiefen Zügen ein. Edward neben uns lächelte mich an und schenkte dann wieder Charlie seine ganze Aufmerksamkeit.
Seinem Gesicht konnte ich entnehmen, dass er soeben etwas in seinen Gedanken gelesen hatte was sein Interesse weckte. Kurz huschte ein fragender Blick über sein unvergleichliches Gesicht. Ich musterte ihn und im nächsten Augenblick hatte er sich wieder unter Kontrolle. Geflissentlich ignorierte er meinen fragenden Blick. Dann kam Sue zu uns und setzte sich zu Charlie.
„Bella, Edward. Ich möchte euch gerne etwas sagen.“ Er grinste bis über beide Ohren. Einen Augenblick lang war ich in seinen Augen gefangen, wie von einer Klapperschlange hypnotisiert.
„Sue und ich werden heiraten.“ Er schaute sie ehrfürchtig an und drückte ihre Hand. Erst jetzt fiel mir der Ring an ihrer Hand auf. Mein Kinn klappte runter. Edward war natürlich schon vorgewarnt und hatte sich schneller wieder im Griff. Er stand auf und reichte meinem Vater die Hand.
„Herzlichen Glückwunsch. Das freut mich. Und Bella auch, wenn sie den Mund wieder zu bekommt.“ Sein schelmisches Grinsen erkannte ich in jeder einzelnen Silbe, obwohl er mit dem Rücken zu mir stand. Nessie stand auf und sprang auf Charlies Schoß, der fing sie mit beiden Armen auf.
„Ähm, was soll ich sagen. Wow! Dad!“ mehr brachte ich nicht über die Lippen. Ich sah abwechselnd ihn und Sue an. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass er es noch einmal wagen würde. Aber mit Sue konnte er glücklich werden. Und das hatte er sich weiß Gott verdient. All die Jahre, die er alleine zwischen der Wache und dem Fischen verbrachte.
„Ich freu mich ehrlich. Ich hab nur nicht damit gerechnet.“ sagte ich und boxte Edward auf den Oberarm. Seth kam nach Hause. Als das Schloss in die Tür fiel kam er direkt zu uns. Sue begrüßte ihn mit einem Zwinkern. Klar, dass er schon Bescheid wusste. Er nahm Nessie bei der Hand und sagte: „Komm mit nach draußen. Wir bauen einen monstermäßigen Schneemann. Einverstanden?“
„Oh ja. Aber wie wär es mit einer Wette? Meiner ist bestimmt größer als deiner.“ gab sie dem verblüfften Seth zur Antwort und war schon draußen. Er zog überrascht den Kopf zurück und war einen Moment sprachlos. „Also Jake tut mir jetzt schon leid.“ sagte er schließlich und rannte zur Tür hinaus, als erwartete er Edward würde sich gleich auf ihn stürzen.
Der aber lief zum Fenster und beobachtete anbetungswürdig unsere Tochter, wie sie schon dabei war eine medizinballgroße Schneekugel zu rollen. Sue lief in die Küche. Im Hinausgehen fragte sie Charlie ob er auch eine Tasse Kaffee möchte.
Ich lief zu ihm und setzte mich auf die Lehne seines Sessels. Mir ging in diesem Augenblick so viel durch den Kopf, dass ich gar nicht wusste was ich zuerst loswerden wollte. Ich atmete tief ein und nahm seine Hand. Er rieb mit seinem Daumen über meinen Handrücken und schaute mich dann an.
„Bella, was ist los?“ fragte er leise. Ich war so leicht zu durchschauen. Die letzten Tage hatte ich mir so viele Gedanken über den Tod gemacht. Erst die Sache mit Sam und Emily, dann Rosalies Bruder. Dann platzte ich einfach damit heraus.
„Würdest du nicht wollen, unsterblich zu sein?“
esme78- ~Betting with Alice~
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Anmeldedatum : 31.08.09
Re: Biss wir uns wieder sehen
Edwards Gesicht drehte sich ruckartig zu mir, doch ich war nur auf Dad fixiert. Was hatte ich da bloß gesagt? Eine unendlich lange Zeit sprach keiner ein Wort. Dann lief Edward an uns vorbei. „Entschuldigt bitte, ich glaube Seth kann meine Hilfe gebrauchen.“ Er drückte leicht meine Schulter und war zur Tür hinaus.
„Tut mir leid, Dad. Ich weiß auch nicht, was da über mich gekommen ist.“ begann ich zu stottern.
„Kleines, ich muss gestehen, dass ich mir am Anfang so meine Gedanken gemacht habe. Als ich alles von euch erfuhr.“ Er machte eine kurze Pause und strich sich mit der Hand über den Schopf. „Ich kann deine Entscheidung verstehen und du hast dich offenbar richtig entschieden. Aber das ist kein Leben für mich, Bells. Ich habe endlich jemanden gefunden mit dem ich alt werden möchte. Zusammen.“
Ich beugte mich zu ihm herab und umarmte ihn. Er erwiderte meine Umarmung und flüsterte mir ins Ohr: „Ich bin nur froh, dass wenn ich nicht mehr bin, dass du dann nicht alleine bist. Du hast eine Familie die dich stützt. Eine entzückende Tochter und mit Edward jemanden gefunden, der dich auf Händen trägt.“ Dann schmunzelte er.
„Und um nichts in der Welt möchte ich auf Sue´s Bratfisch, oder ein saftiges Steak mit Kürbiskuchen verzichten. Wenn ich schon lebe, dann richtig.“ Sein Lächeln erstarb, als er mein nachdenkliches Gesicht sah.
„Oder weißt du etwas, was ich nicht weiß? Alice?“ fragte er erschrocken.
„Nein! Nein, das … ich hab mir nur so meine Gedanken gemacht, ehrlich.“ versuchte ich ihn zu beruhigen.
„Na dann ist ja gut.“ Ich hätte mir auch denken können, dass er auf diesen Gedanken kommen musste. In diesem Moment klingelte das Telefon. Charlie stand auf und hob ab.
„Hallo.“ meldete er sich.
„Charlie. Ich bin es Alice. Um dir die Fragerei zu ersparen…Ja, ich werde mich um alles kümmern.“
Dad stutze kurz und lachte dann. „Dann möchte ich mich schon mal bei dir bedanken. Ich vertraue Dir. Nichts allzu Auffälliges. In Ordnung?“
„Du beleidigst mich. Zweifelst du an meinem Geschmack? Nein, sonst hättest du mich ja nicht gefragt. Lass dich einfach überraschen. Esme! Es gibt Arbeit.“ rief sie trällernd und dann war die Leitung unterbrochen.
Er legte auf. Wir sahen uns vielsagend an und lachten. Mit einem lauten Scheppern knallte ein Schneeball gegen die Scheibe.
„Oh, ich glaube da kriegt gleich jemand ganz großen Ärger.“ flüsterte ich. „Ja, und zwar mit mir. Die Fenster sind neu und Sue hat sie erst vorgestern geputzt.“ stürmte er nach draußen, ich hinterher.
Zeit (Bella)
Noch sehr lange dachte ich an das Gespräch mit meinem Vater. Die Zeit verflog wie der Schnee, der bis Ende März/Anfang April Forks fest im Griff hatte. Der Frühling kam und Emily und Sam waren wieder in ihr Häuschen gezogen. Es sah bildschön aus. Zwei Etagen, eine große gemütliche Wohnküche, ein geräumiges Badezimmer mit allem Komfort und drei Schlafzimmern. Die Veranda war beinahe so groß wie das Wohnzimmer. Unter dem Querbalken neben der Tür hing eine Schaukel. Die typische rote Außenfarbe passte perfekt zu den schwarzen Dachschindeln. Sam hatte hinter dem Haus alles für einen kleinen Garten vorbereitet. Sue kam oft vorbei und versorgte die beiden mit ihren Leckereien, denn Emily musste sich noch schonen. Esme hatte im Kinderzimmer ein wahres Meisterwerk vollbracht. In einer unter der Dachschräge eingelassenen Nische hatte sie eine richtige Höhle eingebaut. Mit allem was sich ein Kind nur träumen lassen konnte. Holz war wie überall, das vorherrschende Material. So war auch die antike Wiege aus Massivholz. Sie hatte kunstvoll gearbeitete Gitterstäbe und über dem Kopfende thronte ein Himmel aus feiner Seide. Doch der Clou dieser Wiege war die eingebaute Spieluhr, die bei Bewegung spielte. Emily war sprachlos und den Tränen nahe als sie es zu Gesicht bekam.
Charlie war oft mit Sue und Alice unterwegs um alles für die Hochzeit vorzubereiten. Der Termin war der 15. Mai. Edward und ich hatten uns zwischenzeitlich exmatrikuliert, denn ich hatte den Eindruck, dass uns nicht mehr viel Zeit blieb dieses Gefühl von Großfamilie zu genießen. Es waren schon mehr als sechs Jahre vergangen als die Cullens damals nach Forks gezogen sind. Eines Abends saßen wir alle zusammen im Wohnzimmer und schmiedeten Pläne.
„Wie immer die erste Entscheidung. Wo wollen wir hin?“ begann Carlisle.
„Wie wär es mit Russland? Moskau würde mich interessieren.“ sagte Emmett leichthin. Ich starrte ihn ungläubig an. Carlisle nickte geschäftsmäßig ohne die Spur einer Regung. Ich dachte Emmett machte einen Scherz. Doch dann sagte Carlisle: „Noch irgendwelche Vorschläge?“
„Schottland.“ kam von Edward. Er sah mir fragend in die Augen. „Bella?“ Dann sah er zu Jasper, der kurz darauf sich hüstelnd zu Wort meldete.
„Ich finde wir sollten Bella entscheiden lassen. Schließlich ist es ihr erstes Mal. Und sie fühlt sich nicht gerade wohl in ihrer Haut.“
„Allerdings. Vielen Dank Jasper“ antwortete ich.
„Wir könnten auch fürs erste nach Kanada oder Grönland, wenn dir das lieber ist.“ beruhigte mich Esme und legte ihre Hand auf meine. Immer noch unschlüssig suchte ich Alices Blick. Sie hob den Kopf, die Augen geschlossen und sagte kurz:
„Zweimal Russland, viermal Schottland, einmal Grönland.“
Emmett schnalzte missbilligend mit der Zunge dann schauten alle zu mir. Ich holte tief Luft.
„Schottland.“
„Tut mir leid, Dad. Ich weiß auch nicht, was da über mich gekommen ist.“ begann ich zu stottern.
„Kleines, ich muss gestehen, dass ich mir am Anfang so meine Gedanken gemacht habe. Als ich alles von euch erfuhr.“ Er machte eine kurze Pause und strich sich mit der Hand über den Schopf. „Ich kann deine Entscheidung verstehen und du hast dich offenbar richtig entschieden. Aber das ist kein Leben für mich, Bells. Ich habe endlich jemanden gefunden mit dem ich alt werden möchte. Zusammen.“
Ich beugte mich zu ihm herab und umarmte ihn. Er erwiderte meine Umarmung und flüsterte mir ins Ohr: „Ich bin nur froh, dass wenn ich nicht mehr bin, dass du dann nicht alleine bist. Du hast eine Familie die dich stützt. Eine entzückende Tochter und mit Edward jemanden gefunden, der dich auf Händen trägt.“ Dann schmunzelte er.
„Und um nichts in der Welt möchte ich auf Sue´s Bratfisch, oder ein saftiges Steak mit Kürbiskuchen verzichten. Wenn ich schon lebe, dann richtig.“ Sein Lächeln erstarb, als er mein nachdenkliches Gesicht sah.
„Oder weißt du etwas, was ich nicht weiß? Alice?“ fragte er erschrocken.
„Nein! Nein, das … ich hab mir nur so meine Gedanken gemacht, ehrlich.“ versuchte ich ihn zu beruhigen.
„Na dann ist ja gut.“ Ich hätte mir auch denken können, dass er auf diesen Gedanken kommen musste. In diesem Moment klingelte das Telefon. Charlie stand auf und hob ab.
„Hallo.“ meldete er sich.
„Charlie. Ich bin es Alice. Um dir die Fragerei zu ersparen…Ja, ich werde mich um alles kümmern.“
Dad stutze kurz und lachte dann. „Dann möchte ich mich schon mal bei dir bedanken. Ich vertraue Dir. Nichts allzu Auffälliges. In Ordnung?“
„Du beleidigst mich. Zweifelst du an meinem Geschmack? Nein, sonst hättest du mich ja nicht gefragt. Lass dich einfach überraschen. Esme! Es gibt Arbeit.“ rief sie trällernd und dann war die Leitung unterbrochen.
Er legte auf. Wir sahen uns vielsagend an und lachten. Mit einem lauten Scheppern knallte ein Schneeball gegen die Scheibe.
„Oh, ich glaube da kriegt gleich jemand ganz großen Ärger.“ flüsterte ich. „Ja, und zwar mit mir. Die Fenster sind neu und Sue hat sie erst vorgestern geputzt.“ stürmte er nach draußen, ich hinterher.
Zeit (Bella)
Noch sehr lange dachte ich an das Gespräch mit meinem Vater. Die Zeit verflog wie der Schnee, der bis Ende März/Anfang April Forks fest im Griff hatte. Der Frühling kam und Emily und Sam waren wieder in ihr Häuschen gezogen. Es sah bildschön aus. Zwei Etagen, eine große gemütliche Wohnküche, ein geräumiges Badezimmer mit allem Komfort und drei Schlafzimmern. Die Veranda war beinahe so groß wie das Wohnzimmer. Unter dem Querbalken neben der Tür hing eine Schaukel. Die typische rote Außenfarbe passte perfekt zu den schwarzen Dachschindeln. Sam hatte hinter dem Haus alles für einen kleinen Garten vorbereitet. Sue kam oft vorbei und versorgte die beiden mit ihren Leckereien, denn Emily musste sich noch schonen. Esme hatte im Kinderzimmer ein wahres Meisterwerk vollbracht. In einer unter der Dachschräge eingelassenen Nische hatte sie eine richtige Höhle eingebaut. Mit allem was sich ein Kind nur träumen lassen konnte. Holz war wie überall, das vorherrschende Material. So war auch die antike Wiege aus Massivholz. Sie hatte kunstvoll gearbeitete Gitterstäbe und über dem Kopfende thronte ein Himmel aus feiner Seide. Doch der Clou dieser Wiege war die eingebaute Spieluhr, die bei Bewegung spielte. Emily war sprachlos und den Tränen nahe als sie es zu Gesicht bekam.
Charlie war oft mit Sue und Alice unterwegs um alles für die Hochzeit vorzubereiten. Der Termin war der 15. Mai. Edward und ich hatten uns zwischenzeitlich exmatrikuliert, denn ich hatte den Eindruck, dass uns nicht mehr viel Zeit blieb dieses Gefühl von Großfamilie zu genießen. Es waren schon mehr als sechs Jahre vergangen als die Cullens damals nach Forks gezogen sind. Eines Abends saßen wir alle zusammen im Wohnzimmer und schmiedeten Pläne.
„Wie immer die erste Entscheidung. Wo wollen wir hin?“ begann Carlisle.
„Wie wär es mit Russland? Moskau würde mich interessieren.“ sagte Emmett leichthin. Ich starrte ihn ungläubig an. Carlisle nickte geschäftsmäßig ohne die Spur einer Regung. Ich dachte Emmett machte einen Scherz. Doch dann sagte Carlisle: „Noch irgendwelche Vorschläge?“
„Schottland.“ kam von Edward. Er sah mir fragend in die Augen. „Bella?“ Dann sah er zu Jasper, der kurz darauf sich hüstelnd zu Wort meldete.
„Ich finde wir sollten Bella entscheiden lassen. Schließlich ist es ihr erstes Mal. Und sie fühlt sich nicht gerade wohl in ihrer Haut.“
„Allerdings. Vielen Dank Jasper“ antwortete ich.
„Wir könnten auch fürs erste nach Kanada oder Grönland, wenn dir das lieber ist.“ beruhigte mich Esme und legte ihre Hand auf meine. Immer noch unschlüssig suchte ich Alices Blick. Sie hob den Kopf, die Augen geschlossen und sagte kurz:
„Zweimal Russland, viermal Schottland, einmal Grönland.“
Emmett schnalzte missbilligend mit der Zunge dann schauten alle zu mir. Ich holte tief Luft.
„Schottland.“
Zuletzt von esme78 am Fr 22 Jan 2010, 11:51 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Biss wir uns wieder sehen
Nun, da das wo geklärt war, mussten wir uns einen geeigneten Zeitpunkt und einen Grund für unser Verschwinden einfallen lassen. Ein neuer Job von Carlisle ist schon mal eine gute Erklärung. Emmett und Rose, Jasper und Alice, Edward und ich würden in Europa studieren.
Europa!
Jasper hatte Recht. Mir war bewusst, dass dieser Zeitpunkt irgendwann kommen musste. Aber jetzt da es bald soweit war, konnte ich es mir kaum vorstellen. Ich dachte an Charlie, und wie schwer es für ihn sein würde. Nein! Er war ja nicht mehr alleine. Jetzt hat er Sue und Seth. Worüber ich mir allerdings immer noch nicht im Klaren war, was Jake tun würde. Er hatte Verantwortung hier für Billy und das Rudel. Ich nahm Edwards Hand und als ob er doch meine Gedanken lesen konnte, nickte er mir zu. Am nächsten Abend besuchten Edward, Renesmee und ich, Billy und Jake. Ich rief Charlie und Sue ebenfalls dazu. Dieses Gespräch konnte und wollte ich nicht zweimal führen.
„Warum ausgerechnet Schottland?“, blaffte Jake und sprang vom Sofa auf. „Ich meine, hättet ihr nicht wenigstens auf dem gleichen Kontinent bleiben können?“
„Jake. Ich kann verstehen, dass dir die Entfernung Sorgen bereitet. Aber wir dürfen die nächsten Jahrzehnte nicht mehr zurückkommen. Und je größer die Entfernung, desto besser. Da bietet sich ein englischsprachiges Land, wie Schottland, an.“, versuchte Edward auf ihn einzureden.
„Aber ich darf doch zurückkommen, oder? Ich hab hier Familie und Freunde.“
Billy verzog schlagartig das Gesicht. Wie versteinert sah er seinen Sohn an. Er brachte keinen Ton über die Lippen. Dafür aber Dad.
„Jake, du wirst mit ihnen weggehen? Hast du dir das gut überlegt?“, fragte er vorsichtig nach.
„Natürlich! Aber Kanada oder Alaska wären einfacher gewesen. Ich wäre schnell wieder hier, wenn irgendwas sein sollte. Außerdem könnte ich mit dem Rudel in Verbindung bleiben. Aber Europa?“ Er hob zweifelnd die Schultern hoch und ließ sie wieder sinken. Dann setze er sich wieder zu Nessie auf das Sofa. Sie sprang auf seinen Schoß und drückte ihn fest. Er streichelte ihr über die Haare und starrte Edward in die Augen. Ich konnte mir schon vorstellen was in seinem Kopf vorging. Er war mit ihr verbunden und er könnte es nicht ertragen von ihr getrennt zu sein.
„Und wann wollt, ähm müsst ihr gehen?“, fragte Billy schließlich als er den ersten Schock überwunden hatte.
„Bald. Im Frühsommer. Nach der Hochzeit.“ Edward löste sich von Jakes Blick und suchte wiederum Charlies. Er atmete tief durch und nickte, die Hand in Sues verschränkt.
„Wir könnten in Kontakt bleiben. Vorausgesetzt ihr könnt es für euch behalten. Keine Fotos, kein versehentliches Wort oder eine Andeutung. Bella und ich haben uns überlegt ab und zu vorbeizukommen. Natürlich immer nachts und ohne Aufsehen zu erregen. In ein paar Jahren werde wir dann durch einen Unfall oder ähnliches, tragisch von dieser Welt verscheiden und ihr müsst die trauernden Angehörigen spielen. Das gilt natürlich auch für Renée und Phil. Können wir das von euch verlangen, Charlie?“, erörterte Edward die notwendigen Vorkehrungen, mit einer Ruhe, die seine jahrelange Erfahrung mitbrachte.
Dad schloss kurz die Augen, dann stand er auf und kam zu mir. Ich stand auf und fiel ihm um den Hals.
„Wir werden alles in unserer Macht stehende tun. Das verspreche ich dir, Bella.“ In seiner Stimme lag ein Zittern und sein Griff verstärkte sich. Er zog sich etwas zurück und schüttelte leicht den Kopf und fuhr fort: „Ich weiß allerdings nicht wie ich das mit Renée regeln soll.“, sagte er und verzog das Gesicht.
„Tja um ehrlich zu sein, dass weiß ich auch noch nicht.“, gestand ich.
„Sie darf auf keinen Fall von Renesmee erfahren. Das können wir ihr beim besten Willen nicht erklären, ohne dass sie der Schlag trifft.“, unterbrach uns Edward. Unsere Gesichter schnellten gleichzeitig in seine Richtung. Er hob die Hände und sagte mit traurigen Augen: „Es mag hart klingen, aber wir haben keine andere Wahl.“
Europa!
Jasper hatte Recht. Mir war bewusst, dass dieser Zeitpunkt irgendwann kommen musste. Aber jetzt da es bald soweit war, konnte ich es mir kaum vorstellen. Ich dachte an Charlie, und wie schwer es für ihn sein würde. Nein! Er war ja nicht mehr alleine. Jetzt hat er Sue und Seth. Worüber ich mir allerdings immer noch nicht im Klaren war, was Jake tun würde. Er hatte Verantwortung hier für Billy und das Rudel. Ich nahm Edwards Hand und als ob er doch meine Gedanken lesen konnte, nickte er mir zu. Am nächsten Abend besuchten Edward, Renesmee und ich, Billy und Jake. Ich rief Charlie und Sue ebenfalls dazu. Dieses Gespräch konnte und wollte ich nicht zweimal führen.
„Warum ausgerechnet Schottland?“, blaffte Jake und sprang vom Sofa auf. „Ich meine, hättet ihr nicht wenigstens auf dem gleichen Kontinent bleiben können?“
„Jake. Ich kann verstehen, dass dir die Entfernung Sorgen bereitet. Aber wir dürfen die nächsten Jahrzehnte nicht mehr zurückkommen. Und je größer die Entfernung, desto besser. Da bietet sich ein englischsprachiges Land, wie Schottland, an.“, versuchte Edward auf ihn einzureden.
„Aber ich darf doch zurückkommen, oder? Ich hab hier Familie und Freunde.“
Billy verzog schlagartig das Gesicht. Wie versteinert sah er seinen Sohn an. Er brachte keinen Ton über die Lippen. Dafür aber Dad.
„Jake, du wirst mit ihnen weggehen? Hast du dir das gut überlegt?“, fragte er vorsichtig nach.
„Natürlich! Aber Kanada oder Alaska wären einfacher gewesen. Ich wäre schnell wieder hier, wenn irgendwas sein sollte. Außerdem könnte ich mit dem Rudel in Verbindung bleiben. Aber Europa?“ Er hob zweifelnd die Schultern hoch und ließ sie wieder sinken. Dann setze er sich wieder zu Nessie auf das Sofa. Sie sprang auf seinen Schoß und drückte ihn fest. Er streichelte ihr über die Haare und starrte Edward in die Augen. Ich konnte mir schon vorstellen was in seinem Kopf vorging. Er war mit ihr verbunden und er könnte es nicht ertragen von ihr getrennt zu sein.
„Und wann wollt, ähm müsst ihr gehen?“, fragte Billy schließlich als er den ersten Schock überwunden hatte.
„Bald. Im Frühsommer. Nach der Hochzeit.“ Edward löste sich von Jakes Blick und suchte wiederum Charlies. Er atmete tief durch und nickte, die Hand in Sues verschränkt.
„Wir könnten in Kontakt bleiben. Vorausgesetzt ihr könnt es für euch behalten. Keine Fotos, kein versehentliches Wort oder eine Andeutung. Bella und ich haben uns überlegt ab und zu vorbeizukommen. Natürlich immer nachts und ohne Aufsehen zu erregen. In ein paar Jahren werde wir dann durch einen Unfall oder ähnliches, tragisch von dieser Welt verscheiden und ihr müsst die trauernden Angehörigen spielen. Das gilt natürlich auch für Renée und Phil. Können wir das von euch verlangen, Charlie?“, erörterte Edward die notwendigen Vorkehrungen, mit einer Ruhe, die seine jahrelange Erfahrung mitbrachte.
Dad schloss kurz die Augen, dann stand er auf und kam zu mir. Ich stand auf und fiel ihm um den Hals.
„Wir werden alles in unserer Macht stehende tun. Das verspreche ich dir, Bella.“ In seiner Stimme lag ein Zittern und sein Griff verstärkte sich. Er zog sich etwas zurück und schüttelte leicht den Kopf und fuhr fort: „Ich weiß allerdings nicht wie ich das mit Renée regeln soll.“, sagte er und verzog das Gesicht.
„Tja um ehrlich zu sein, dass weiß ich auch noch nicht.“, gestand ich.
„Sie darf auf keinen Fall von Renesmee erfahren. Das können wir ihr beim besten Willen nicht erklären, ohne dass sie der Schlag trifft.“, unterbrach uns Edward. Unsere Gesichter schnellten gleichzeitig in seine Richtung. Er hob die Hände und sagte mit traurigen Augen: „Es mag hart klingen, aber wir haben keine andere Wahl.“
Zuletzt von esme78 am So 30 Mai 2010, 15:43 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Biss wir uns wieder sehen
„Dad, habt ihr sie und Phil auch eingeladen?“, fragte ich Charlie.
„Ja.“ Er zog das Wort in die Länge und wartete, während er in die Runde schaute. Zuletzt fiel sein Blick auf Renesmee. „Aber sie hat abgesagt. Gestern Abend.“ Als er das sagte, bemerkte ich ein enttäuschtes Lächeln auf ihrem Gesicht. Mir war als ob mir jemand das Herz zusammendrückte. Was an sich nicht schlimm wäre, da es ohnehin nicht mehr schlug. Aber es war kein angenehmes Gefühl. Warum? Warum konnte Renesmee ihre Großmutter nicht kennen lernen? Vielleicht weil Renée sofort tot umkippen würde, wenn sie erführe, dass diese kleine Dame ihre Enkelin ist. Edward hatte wohl Recht.
„Phils Mannschaft hat sich doch noch für die Play Offs qualifiziert…“, hörte ich Dad erzählen aber ich konnte ihm nicht folgen. Baseball war für mich immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Das einzige Spiel das ich mit regem Interesse verfolgte, war jenes schicksalhafte Spiel auf der Lichtung, vor so langer Zeit. Ich sah James, Laurent und Victoria klar und deutlich vor mir. Die leuchtend roten Augen, der irre Blick in James Gesicht. Jedes Detail war in meine Erinnerung eingebrannt. Damals hatte ich schreckliche Angst um Charlie und Renée. Doch jetzt lauerte keine potentiell tödliche Gefahr über uns und trotzdem durfte sie nicht mit uns feiern. Während meine Gedanken und Gefühle Achterbahn fuhren, beobachtete ich meine Tochter und Jake. Meinen besten Freund. Er würde eines Tages mein Schwiegersohn werden. Meiner Kleinen bedingungslose Liebe schenken. Er war bereit alles hinter sich zu lassen nur um bei ihr zu sein. Gerade in diesem Moment besprach er mit Sue und Billy, Seth zum Leitwolf zu erklären. Mit Embry und Quil an seiner Seite. Wenn es hart auf hart kommen sollte, würde er zurückkehren, versprach er. Billy und Charlie, Männer, die normalerweise keine Gefühle zeigten, schienen sich gegenseitig zu motivieren um nicht in Tränen auszubrechen. Ich wollte mich nicht weiter mit dem bedrückenden Gefühl von Trennung auseinandersetzen und verabschiedete mich. Zwanzig Minuten später lag ich mit Edward in unserem gemütlichen Bett. Er wusste genau, wie er mich auf andere Gedanken bringen konnte. Und ich ließ ihn. Ich wollte der schmerzlichen Realität, wenn auch nur für einige Stunden, entfliehen.
Am nächsten Morgen, auf dem Weg zum großen Haus, blieb Edward mitten im Lauf einfach stehen. Ich stoppte ebenfalls und drehte mich zu ihm um. Er stand einfach nur da und starrte auf den Waldboden.
„Was hast du?“, wollte ich wissen.
„Ich fühle mit dir.“, sagte er betrübt mit dem unglücklichen Lächeln in seinem Engelsgesicht, das ich nur zu gut kannte. „Wir haben das alle mitgemacht. Ich erinnere mich wie schlimm es bei Rosalie war. Bei mir war es erträglicher. Ich hatte meine Eltern sowieso verloren. Jasper und Alice ging es ebenso. Emmett behauptet immer er könnte sich nicht mehr an seine Eltern erinnern. Ich glaube ihm, denn er hat nie an sie gedacht.“ Dann nahm er mich in seine Arme. Ich atmete tief ein und fühlte mich geborgen. Bei ihm war ich zuhause. Mir wurde klar, dass ich etwas aufgab, aber dass ich mich niemals selbst verlieren würde, solange wir uns beide hatten. Die Ruhe, die mich daraufhin erfüllte, lief mir wie warme Wellen über den Rücken.
„Ich möchte mich von ihr verabschieden.“, sagte ich mit leiser Stimme.
„Natürlich, Liebste.“, gab er mir einen Kuss auf die Stirn.
Im Wohnzimmer waren schon alle versammelt. Jake war auch gekommen. Er saß etwas unschlüssig im Sessel und sprang auf als wir herein kamen.
„Hey, Sam hat mich eben wissen lassen, das Emily im Krankenhaus ist. Das Baby kommt wohl bald.“,, berichtete er uns aufgeregt.
„Geht es ihr gut? Ist es nicht ein wenig früh?“, drängte ich.
„Kein Grund zur Sorge, Bella. Das Kind ist kräftig genug. Und Dr. Bradley ist der beste Gynäkologe in der Gegend.“, beruhigte mit Carlisle.
Auf dem Couchtisch lagen eine Menge Unterlagen. Stadtpläne, Landkarten, Briefe usw.. Emmett saß am Computer, neben ihm standen Alice und Rosalie. Jasper war allem Anschein nach damit beschäftigt Jake gefühlsmäßig im Zaum zu halten. Er stand hochkonzentriert am Treppengeländer und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Im Vorbeigehen drückte ich ihm leicht den Unterarm und er lächelte mich an. Wir ließen uns neben Carlisle und Esme auf dem Sofa nieder.
„Wo ist Renesmee?“, fragte ich und suchte den Raum nach meiner Tochter ab.
„Sie wollte zu Charlie. Er hat sie mit zum Fischen genommen.“, erklärte Esme.
„Carlisle, schau mal.“ rief Emmett. Carlisle nickte und lief zum Schreibtisch. Esme legte die Hand auf meine Schulter.
„Wie fühlst du dich, Liebes?“, lächelte sie mich an.
„Leicht verwirrt.“, antwortete Jasper und wandte sich gleich wieder Jacob zu.
„Es ist schwer am Anfang. Das weiß ich. Aber es wird dir in Schottland gefallen. Wir haben schon mit Shioban und dem restlichen irischen Zirkel Kontakt aufgenommen.“, sagte sie mitfühlend.
„Schön.“, entgegnete ich ihr. Sie zog die Augenbrauen hoch. Dann lächelte sie zu Jasper. Dankbar stellte ich fest, dass ich mich schlagartig beruhigte. Aber mir brannte noch eine Frage auf dem Herzen, die ich ihr auch gleich stellte: „Was passiert mit dem Haus und den Sachen. Wir werden doch nicht alles mitnehmen können?“ Ich war mir nicht sicher ob sie mich jetzt auslachen würden oder nicht.
„Sehr viel werden wir nicht mitnehmen können. Aber wir haben schon eine Behausung gefunden. Mach dir keine Sorgen. Du kannst natürlich mitnehmen was du möchtest.“, sagte sie.
„Was ist mit Jossie?“ Ich stellte die Frage an Edward. Der überlegte kurz und sagte: „Die nehmen mir selbstverständlich mit. Wenn ich mich recht erinnere gehört zur besagten Behausung ein großzügiges Gelände. Ideal für ein Pferd, wenn du mich fragst.“, lächelte er verschmitzt.
„Jasper? Es ist an der Zeit einem alten Freund einen Besuch abzustatten.“, stellte Carlisle mit einem vielsagendem Blick fest.
„Ja.“ Er zog das Wort in die Länge und wartete, während er in die Runde schaute. Zuletzt fiel sein Blick auf Renesmee. „Aber sie hat abgesagt. Gestern Abend.“ Als er das sagte, bemerkte ich ein enttäuschtes Lächeln auf ihrem Gesicht. Mir war als ob mir jemand das Herz zusammendrückte. Was an sich nicht schlimm wäre, da es ohnehin nicht mehr schlug. Aber es war kein angenehmes Gefühl. Warum? Warum konnte Renesmee ihre Großmutter nicht kennen lernen? Vielleicht weil Renée sofort tot umkippen würde, wenn sie erführe, dass diese kleine Dame ihre Enkelin ist. Edward hatte wohl Recht.
„Phils Mannschaft hat sich doch noch für die Play Offs qualifiziert…“, hörte ich Dad erzählen aber ich konnte ihm nicht folgen. Baseball war für mich immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Das einzige Spiel das ich mit regem Interesse verfolgte, war jenes schicksalhafte Spiel auf der Lichtung, vor so langer Zeit. Ich sah James, Laurent und Victoria klar und deutlich vor mir. Die leuchtend roten Augen, der irre Blick in James Gesicht. Jedes Detail war in meine Erinnerung eingebrannt. Damals hatte ich schreckliche Angst um Charlie und Renée. Doch jetzt lauerte keine potentiell tödliche Gefahr über uns und trotzdem durfte sie nicht mit uns feiern. Während meine Gedanken und Gefühle Achterbahn fuhren, beobachtete ich meine Tochter und Jake. Meinen besten Freund. Er würde eines Tages mein Schwiegersohn werden. Meiner Kleinen bedingungslose Liebe schenken. Er war bereit alles hinter sich zu lassen nur um bei ihr zu sein. Gerade in diesem Moment besprach er mit Sue und Billy, Seth zum Leitwolf zu erklären. Mit Embry und Quil an seiner Seite. Wenn es hart auf hart kommen sollte, würde er zurückkehren, versprach er. Billy und Charlie, Männer, die normalerweise keine Gefühle zeigten, schienen sich gegenseitig zu motivieren um nicht in Tränen auszubrechen. Ich wollte mich nicht weiter mit dem bedrückenden Gefühl von Trennung auseinandersetzen und verabschiedete mich. Zwanzig Minuten später lag ich mit Edward in unserem gemütlichen Bett. Er wusste genau, wie er mich auf andere Gedanken bringen konnte. Und ich ließ ihn. Ich wollte der schmerzlichen Realität, wenn auch nur für einige Stunden, entfliehen.
Am nächsten Morgen, auf dem Weg zum großen Haus, blieb Edward mitten im Lauf einfach stehen. Ich stoppte ebenfalls und drehte mich zu ihm um. Er stand einfach nur da und starrte auf den Waldboden.
„Was hast du?“, wollte ich wissen.
„Ich fühle mit dir.“, sagte er betrübt mit dem unglücklichen Lächeln in seinem Engelsgesicht, das ich nur zu gut kannte. „Wir haben das alle mitgemacht. Ich erinnere mich wie schlimm es bei Rosalie war. Bei mir war es erträglicher. Ich hatte meine Eltern sowieso verloren. Jasper und Alice ging es ebenso. Emmett behauptet immer er könnte sich nicht mehr an seine Eltern erinnern. Ich glaube ihm, denn er hat nie an sie gedacht.“ Dann nahm er mich in seine Arme. Ich atmete tief ein und fühlte mich geborgen. Bei ihm war ich zuhause. Mir wurde klar, dass ich etwas aufgab, aber dass ich mich niemals selbst verlieren würde, solange wir uns beide hatten. Die Ruhe, die mich daraufhin erfüllte, lief mir wie warme Wellen über den Rücken.
„Ich möchte mich von ihr verabschieden.“, sagte ich mit leiser Stimme.
„Natürlich, Liebste.“, gab er mir einen Kuss auf die Stirn.
Im Wohnzimmer waren schon alle versammelt. Jake war auch gekommen. Er saß etwas unschlüssig im Sessel und sprang auf als wir herein kamen.
„Hey, Sam hat mich eben wissen lassen, das Emily im Krankenhaus ist. Das Baby kommt wohl bald.“,, berichtete er uns aufgeregt.
„Geht es ihr gut? Ist es nicht ein wenig früh?“, drängte ich.
„Kein Grund zur Sorge, Bella. Das Kind ist kräftig genug. Und Dr. Bradley ist der beste Gynäkologe in der Gegend.“, beruhigte mit Carlisle.
Auf dem Couchtisch lagen eine Menge Unterlagen. Stadtpläne, Landkarten, Briefe usw.. Emmett saß am Computer, neben ihm standen Alice und Rosalie. Jasper war allem Anschein nach damit beschäftigt Jake gefühlsmäßig im Zaum zu halten. Er stand hochkonzentriert am Treppengeländer und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Im Vorbeigehen drückte ich ihm leicht den Unterarm und er lächelte mich an. Wir ließen uns neben Carlisle und Esme auf dem Sofa nieder.
„Wo ist Renesmee?“, fragte ich und suchte den Raum nach meiner Tochter ab.
„Sie wollte zu Charlie. Er hat sie mit zum Fischen genommen.“, erklärte Esme.
„Carlisle, schau mal.“ rief Emmett. Carlisle nickte und lief zum Schreibtisch. Esme legte die Hand auf meine Schulter.
„Wie fühlst du dich, Liebes?“, lächelte sie mich an.
„Leicht verwirrt.“, antwortete Jasper und wandte sich gleich wieder Jacob zu.
„Es ist schwer am Anfang. Das weiß ich. Aber es wird dir in Schottland gefallen. Wir haben schon mit Shioban und dem restlichen irischen Zirkel Kontakt aufgenommen.“, sagte sie mitfühlend.
„Schön.“, entgegnete ich ihr. Sie zog die Augenbrauen hoch. Dann lächelte sie zu Jasper. Dankbar stellte ich fest, dass ich mich schlagartig beruhigte. Aber mir brannte noch eine Frage auf dem Herzen, die ich ihr auch gleich stellte: „Was passiert mit dem Haus und den Sachen. Wir werden doch nicht alles mitnehmen können?“ Ich war mir nicht sicher ob sie mich jetzt auslachen würden oder nicht.
„Sehr viel werden wir nicht mitnehmen können. Aber wir haben schon eine Behausung gefunden. Mach dir keine Sorgen. Du kannst natürlich mitnehmen was du möchtest.“, sagte sie.
„Was ist mit Jossie?“ Ich stellte die Frage an Edward. Der überlegte kurz und sagte: „Die nehmen mir selbstverständlich mit. Wenn ich mich recht erinnere gehört zur besagten Behausung ein großzügiges Gelände. Ideal für ein Pferd, wenn du mich fragst.“, lächelte er verschmitzt.
„Jasper? Es ist an der Zeit einem alten Freund einen Besuch abzustatten.“, stellte Carlisle mit einem vielsagendem Blick fest.
Zuletzt von esme78 am So 30 Mai 2010, 15:45 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Biss wir uns wieder sehen
Ein neuer Anfang (Jasper)
„Jasper, bitte tu mir den Gefallen.“ Bella versuchte wirklich mit allen Mitteln meine Herangehensweise zu beeinflussen. Ihrem Blick hätte niemand widerstehen können. Ich erst recht nicht, da ich ihre Bedenken (oder doch eher Furcht?), deutlich spürte. Ich seufzte und legte meine Hand in ihre.
„In Ordnung. Ich bin zwar nach wie vor der Meinung, dass mein Weg der richtigere ist aber wenn du darauf bestehst.“, gab ich ihr schließlich nach.
Das Edward sich damals wie ein kompletter Vollidiot verhalten hat, um sie vor uns zu schützen, wurde mir mit jeder Minute deutlicher, die ich Bella kannte. Alice hatte Recht. Sie war reinen Herzens und konnte niemanden leiden sehen.
Da saßen wir nun in einem geräumigen Büro vor einem opulenten Schreibtisch. Vor uns standen zwei Gläser mit Eistee. Der Kalender verriet uns es war Donnerstag, ein wunderschöner Tag im Mai. April, die Sekretärin, hatte auf unseren Wunsch hin die schweren Samtvorhänge zugezogen.
„Ist es ihnen hier drinnen nicht zu stickig?“ Sie hatte schon den Griff am Fenster in der Hand als Jenks das Büro betrat.
„April, lassen sie uns alleine!“, schroff deutete er April nach draußen. Es schloss hinter ihr die Tür und begrüßte uns überfreundlich.
„Bella, es ist schön sie bei bester Gesundheit zu sehen. Wie geht es ihrem Mann und der reizenden Tochter?“
„Gut, danke der Nachfrage.“, lächelte Bella ihn an.
„Sie sehen wieder bezaubernd aus, wenn ich das anmerken darf.“ Dann reichte er mir die Hand. „Mr. Jasper.“
Wenn er eben noch die Ruhe selbst gewesen war, so fing er jetzt an innerlich zu hyperventilieren. Sei Puls beschleunigte auf über 120 Schläge die Minute. Ihm perlte der Angstschweiß über die Stirn. Ohne eine Regung nickte ich und drückte seine Hand, vielleicht etwas stärker als notwendig. Seine Mundwinkel zuckten und als ich seine Hand freigab, rieb er sich diese.
„Puh. Ähm, haben sie etwas dagegen, wenn ich die Klimaanlage einschalte?" Er tupfte sich mit einem Tuch die Schweißperlen von der Halbglatze. Ich deutete mit gleichgültiger Miene in Richtung Klimaanlage. Bella stieß mir unter dem Tisch gegen den Fuß.
„J. Hier ist die Liste. Sind die Papier wie besprochen am nächsten Wochenende fertig?“, richtete sie ihre Frage an ihn, als er an der Fernbedienung die Temperatur einstellte.
„Selbstverständlich. Oder habe ich sie jemals enttäuscht?“, entgegnete er verunsichert.
„Es gab in der Vergangenheit keinen Anlass ihre Integrität und Fachkompetenz in Frage zu stellen. Ich hoffe das bleibt so.“, erinnerte ich ihn an seine Verschwiegenheit und übergab ihm einen gut gefüllten Umschlag. Bella räusperte sich und stand auf. Sie reichte ihm die Hand. Jenks stand ebenfalls auf, nickte förmlich und gab ihr, ganz Gentleman, einen Handkuss. Jetzt räusperte ich mich.
„Wann wollte Edward uns noch mal abholen, Bella?“ Unwillkürlich zuckte er zusammen. Bella wollte mich mit ihrem Schild am liebsten an die Wand schleudern, wenn sie das gekonnt hätte. So gut kannte ich meine kleine Schwägerin mittlerweile um ihre Stimmungen deuten zu können. Betont freundlich wandte sie sich an Jenks. „Vielen Dank, J.“
„Immer wieder gerne, Verehrteste. Mr. Jasper.“, nickte er mir kurz zu. Bella zog ihren Schal über den Kopf und wickelte ihn sich geschickte um den Hals. Ich zog das Revers meiner Jacke straff und wir verließen Jenks Büro.
Draußen direkt vor dem Eingang wartete der silberene Volvo mit geöffneten Türen und laufendem Motor. Bella stieg vorne ein, ich hinten. Kaum waren die Türen ins Schloss gefallen ging es auch schon los.
„Jasper, war das unbedingt nötig?“, fuhr Bella mich an.
„Ganz ruhig.“ Diese Worte sagte ich nicht nur und es funktionierte. Sie atmete tief durch und gab Edward, der am Steuer saß, einen Kuss. Alice neben mir drückte meine Hand. Ich sah sie unschuldig an. Sie schaute konzentriert wie durch mich hindurch.
„Naja, zumindest in den nächsten 48 Stunden wird ihn nicht der Schlag treffen.“, sagte sie und küsste mich sanft.
„Na also.“, gab ich mit einem breiten Lächeln zurück. Dann fuhren wir auch schon los.
„Jasper, bitte tu mir den Gefallen.“ Bella versuchte wirklich mit allen Mitteln meine Herangehensweise zu beeinflussen. Ihrem Blick hätte niemand widerstehen können. Ich erst recht nicht, da ich ihre Bedenken (oder doch eher Furcht?), deutlich spürte. Ich seufzte und legte meine Hand in ihre.
„In Ordnung. Ich bin zwar nach wie vor der Meinung, dass mein Weg der richtigere ist aber wenn du darauf bestehst.“, gab ich ihr schließlich nach.
Das Edward sich damals wie ein kompletter Vollidiot verhalten hat, um sie vor uns zu schützen, wurde mir mit jeder Minute deutlicher, die ich Bella kannte. Alice hatte Recht. Sie war reinen Herzens und konnte niemanden leiden sehen.
Da saßen wir nun in einem geräumigen Büro vor einem opulenten Schreibtisch. Vor uns standen zwei Gläser mit Eistee. Der Kalender verriet uns es war Donnerstag, ein wunderschöner Tag im Mai. April, die Sekretärin, hatte auf unseren Wunsch hin die schweren Samtvorhänge zugezogen.
„Ist es ihnen hier drinnen nicht zu stickig?“ Sie hatte schon den Griff am Fenster in der Hand als Jenks das Büro betrat.
„April, lassen sie uns alleine!“, schroff deutete er April nach draußen. Es schloss hinter ihr die Tür und begrüßte uns überfreundlich.
„Bella, es ist schön sie bei bester Gesundheit zu sehen. Wie geht es ihrem Mann und der reizenden Tochter?“
„Gut, danke der Nachfrage.“, lächelte Bella ihn an.
„Sie sehen wieder bezaubernd aus, wenn ich das anmerken darf.“ Dann reichte er mir die Hand. „Mr. Jasper.“
Wenn er eben noch die Ruhe selbst gewesen war, so fing er jetzt an innerlich zu hyperventilieren. Sei Puls beschleunigte auf über 120 Schläge die Minute. Ihm perlte der Angstschweiß über die Stirn. Ohne eine Regung nickte ich und drückte seine Hand, vielleicht etwas stärker als notwendig. Seine Mundwinkel zuckten und als ich seine Hand freigab, rieb er sich diese.
„Puh. Ähm, haben sie etwas dagegen, wenn ich die Klimaanlage einschalte?" Er tupfte sich mit einem Tuch die Schweißperlen von der Halbglatze. Ich deutete mit gleichgültiger Miene in Richtung Klimaanlage. Bella stieß mir unter dem Tisch gegen den Fuß.
„J. Hier ist die Liste. Sind die Papier wie besprochen am nächsten Wochenende fertig?“, richtete sie ihre Frage an ihn, als er an der Fernbedienung die Temperatur einstellte.
„Selbstverständlich. Oder habe ich sie jemals enttäuscht?“, entgegnete er verunsichert.
„Es gab in der Vergangenheit keinen Anlass ihre Integrität und Fachkompetenz in Frage zu stellen. Ich hoffe das bleibt so.“, erinnerte ich ihn an seine Verschwiegenheit und übergab ihm einen gut gefüllten Umschlag. Bella räusperte sich und stand auf. Sie reichte ihm die Hand. Jenks stand ebenfalls auf, nickte förmlich und gab ihr, ganz Gentleman, einen Handkuss. Jetzt räusperte ich mich.
„Wann wollte Edward uns noch mal abholen, Bella?“ Unwillkürlich zuckte er zusammen. Bella wollte mich mit ihrem Schild am liebsten an die Wand schleudern, wenn sie das gekonnt hätte. So gut kannte ich meine kleine Schwägerin mittlerweile um ihre Stimmungen deuten zu können. Betont freundlich wandte sie sich an Jenks. „Vielen Dank, J.“
„Immer wieder gerne, Verehrteste. Mr. Jasper.“, nickte er mir kurz zu. Bella zog ihren Schal über den Kopf und wickelte ihn sich geschickte um den Hals. Ich zog das Revers meiner Jacke straff und wir verließen Jenks Büro.
Draußen direkt vor dem Eingang wartete der silberene Volvo mit geöffneten Türen und laufendem Motor. Bella stieg vorne ein, ich hinten. Kaum waren die Türen ins Schloss gefallen ging es auch schon los.
„Jasper, war das unbedingt nötig?“, fuhr Bella mich an.
„Ganz ruhig.“ Diese Worte sagte ich nicht nur und es funktionierte. Sie atmete tief durch und gab Edward, der am Steuer saß, einen Kuss. Alice neben mir drückte meine Hand. Ich sah sie unschuldig an. Sie schaute konzentriert wie durch mich hindurch.
„Naja, zumindest in den nächsten 48 Stunden wird ihn nicht der Schlag treffen.“, sagte sie und küsste mich sanft.
„Na also.“, gab ich mit einem breiten Lächeln zurück. Dann fuhren wir auch schon los.
Zuletzt von esme78 am So 30 Mai 2010, 15:46 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Biss wir uns wieder sehen
(Jasper)
Unser Weg führte uns zur Familie Uley. Nachdem Emily und der kleine Joshua vor gut drei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen wurden, hieß es noch sie müssten sich von den Anstrengungen erholen und erst einmal ihren eigenen Tagesablauf einrichten. So stand heute unser erster Besuch bei dem neuen Erdenbürger an.
Sam öffnete uns die Tür, den kleinen Wonnepropen im Arm. Er führte uns in das Wohnzimmer. Auf dem gemütlichen Sofa lag Emily in eine Wolldecke gehüllt, vor ihr auf den Tisch stand eine Tasse mit dampfendem Tee. Daneben lagen Schnuller, Rasselketten und eine Box mit Tüchern. Sam gab ihr den Kleinen. Sie sah so glücklich aus und genau so fühlte sie sich auch. Dieses Gefühl war wirklich ansteckend. Bella und Edward setzten sich neben Emily und bewunderten Joshua.
„Der hat ja süße schwarze Löckchen. Edward, sieh mal das Grübchen am Kinn.“ Mit dem Zeigefinger kitzelte sie besagtes Grübchen. Edward lächelte und ihm lief ein wohliger Schauer über den Rücken, genau wie Bella. Sie sahen sich mit großen Augen an. Da war sie wieder, die Verbindung zwischen Eltern, das Gefühl, das sie Zeugen eines unbeschreiblichen Wunders sein durften. Emily blickte Edward verschmitzt an.
„Hier, möchtest du ihn halten?“, fragte sie ihn. Leicht zögerlich ließ er sich darauf ein und streckte die Arme aus. Ohne Zweifel wusste er was er tat. Joshua fühlte sich nicht im Geringsten Unwohl. Überrascht lächelte Edward.
„Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen, als ich Renesmee das erste Mal so gehalten habe.“, flüsterte er. Bella spielte mit den Fingern des Babys.
„Ja, sie werden so schnell groß.“, meinte Sie. „Naja, ganz so schnell wie bei ihr wohl nicht, aber genieß die Zeit Emily.“, fügte sich hinzu. Alice stand hinter dem Sofa und sah ungeduldig aus.
„Darf ich auch mal, Edward? Komm schon.“, drängelte sie. Edward stand auf und legte Joshua vorsichtig in Alice´s Arme. Ich musste schlucken um den überdimensionalen Klos im Hals loszuwerden. Aber vergebens. Der Anblick war einfach überwältigend. Ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie schaute mir tief in die Augen. Da klopfte es an der Tür. Alice legte Joshua vorsichtig in die Arme seiner Mutter und Sam öffnete die Tür. Es waren Emmett, Rose, Esme, Carlisle und Nessie. Nessie lief ohne Umwege direkt auf das Baby zu.
„Nessie. Komm setzt dich zu uns. Ich habe schon auf dich gewartet.“ Mit der freien Hand umarmte Emily sie.
Dann plötzlich geschah etwas Merkwürdiges. Ich fühlte ein Prickeln am Körper, ähnlich wie Brause auf der Zunge, als Nessie dem kleinen Joshua einen Finger reichte. Der Kleine griff nach ihrem Finger und schaute sie wach und aufmerksam an. Edward und Bella trauten ihren Augen nicht und traten näher um sich das genauer anschauen. Dieses Gefühl ging eindeutig von Renesmee aus. In meine Verwirrung, über das eben geschehene, hörte ich Emily sagen:
„Es ist alles in Ordnung, Bella. Genau das hat mir Renesmee damals im Krankenhaus gezeigt.“ In ihren Augen sammelten sich Tränen aber sie strahlte über das ganze Gesicht. Carlisle trat nach vorne.
„Du meinst sie hat dir die Zukunft gezeigt?“, wollte er sich vergewissern ob wir alle das gleich vernommen hatten.
Sie schüttelte den Kopf und schloss die Augen, dann sprach sie mit rauer Stimme:
„Sie hat es mich spüren lassen. Sie hat mir die Angst genommen und mir den Glauben gegeben, dass unserem Joshua nichts geschehen würde. Das er gesund sein würde. Ich kann es nicht besser erklären.“
Sie schüttelte erneut den Kopf und schaute Edward und Bella abwechselnd mit tiefer Dankbarkeit in die Augen. Die Verwirrung im Raum ließ mich schier ersticken. Als ob mich jemand, mit unsichtbarer Hand um den Hals, nach oben zog. Dann stand Nessie auf und kam zu mir. Der Griff der unsichtbaren Hand löste sich und ich konnte wieder durchatmen. Sie sah mich an und umarmte mich. Was war gerade mit mir geschehen? Carlisle kam zu uns. Er kniete vor ihr nieder und hielt sie an den Schultern.
„Du hast das schon einmal gemacht, nicht wahr? In der Halle, mit Christopher und den anderen?“, sprach er leise, als ob er zu sich selbst sprechen würde. Nessie nickte.
„Ich weiß nicht genau warum, aber manchmal überkommt mich so ein Gefühl. Mir wird warm ums Herz und ich sehe Menschen. Was sie erwarten wird. Es kommt einfach so.“, erklärte sie uns.
Mit offenen Mündern starrten wir sie an. Bella hielt Edward fest, denn er sah so aus als ob er gleich umkippen würde.
Alice ergriff das Wort:
„Ich habe sie nicht gesehen, weil sie dem Rudel angehören. Ich konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob alles gut ausgehen würde.“ Nachdenklich sah sie mich an.
Unser Weg führte uns zur Familie Uley. Nachdem Emily und der kleine Joshua vor gut drei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen wurden, hieß es noch sie müssten sich von den Anstrengungen erholen und erst einmal ihren eigenen Tagesablauf einrichten. So stand heute unser erster Besuch bei dem neuen Erdenbürger an.
Sam öffnete uns die Tür, den kleinen Wonnepropen im Arm. Er führte uns in das Wohnzimmer. Auf dem gemütlichen Sofa lag Emily in eine Wolldecke gehüllt, vor ihr auf den Tisch stand eine Tasse mit dampfendem Tee. Daneben lagen Schnuller, Rasselketten und eine Box mit Tüchern. Sam gab ihr den Kleinen. Sie sah so glücklich aus und genau so fühlte sie sich auch. Dieses Gefühl war wirklich ansteckend. Bella und Edward setzten sich neben Emily und bewunderten Joshua.
„Der hat ja süße schwarze Löckchen. Edward, sieh mal das Grübchen am Kinn.“ Mit dem Zeigefinger kitzelte sie besagtes Grübchen. Edward lächelte und ihm lief ein wohliger Schauer über den Rücken, genau wie Bella. Sie sahen sich mit großen Augen an. Da war sie wieder, die Verbindung zwischen Eltern, das Gefühl, das sie Zeugen eines unbeschreiblichen Wunders sein durften. Emily blickte Edward verschmitzt an.
„Hier, möchtest du ihn halten?“, fragte sie ihn. Leicht zögerlich ließ er sich darauf ein und streckte die Arme aus. Ohne Zweifel wusste er was er tat. Joshua fühlte sich nicht im Geringsten Unwohl. Überrascht lächelte Edward.
„Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen, als ich Renesmee das erste Mal so gehalten habe.“, flüsterte er. Bella spielte mit den Fingern des Babys.
„Ja, sie werden so schnell groß.“, meinte Sie. „Naja, ganz so schnell wie bei ihr wohl nicht, aber genieß die Zeit Emily.“, fügte sich hinzu. Alice stand hinter dem Sofa und sah ungeduldig aus.
„Darf ich auch mal, Edward? Komm schon.“, drängelte sie. Edward stand auf und legte Joshua vorsichtig in Alice´s Arme. Ich musste schlucken um den überdimensionalen Klos im Hals loszuwerden. Aber vergebens. Der Anblick war einfach überwältigend. Ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie schaute mir tief in die Augen. Da klopfte es an der Tür. Alice legte Joshua vorsichtig in die Arme seiner Mutter und Sam öffnete die Tür. Es waren Emmett, Rose, Esme, Carlisle und Nessie. Nessie lief ohne Umwege direkt auf das Baby zu.
„Nessie. Komm setzt dich zu uns. Ich habe schon auf dich gewartet.“ Mit der freien Hand umarmte Emily sie.
Dann plötzlich geschah etwas Merkwürdiges. Ich fühlte ein Prickeln am Körper, ähnlich wie Brause auf der Zunge, als Nessie dem kleinen Joshua einen Finger reichte. Der Kleine griff nach ihrem Finger und schaute sie wach und aufmerksam an. Edward und Bella trauten ihren Augen nicht und traten näher um sich das genauer anschauen. Dieses Gefühl ging eindeutig von Renesmee aus. In meine Verwirrung, über das eben geschehene, hörte ich Emily sagen:
„Es ist alles in Ordnung, Bella. Genau das hat mir Renesmee damals im Krankenhaus gezeigt.“ In ihren Augen sammelten sich Tränen aber sie strahlte über das ganze Gesicht. Carlisle trat nach vorne.
„Du meinst sie hat dir die Zukunft gezeigt?“, wollte er sich vergewissern ob wir alle das gleich vernommen hatten.
Sie schüttelte den Kopf und schloss die Augen, dann sprach sie mit rauer Stimme:
„Sie hat es mich spüren lassen. Sie hat mir die Angst genommen und mir den Glauben gegeben, dass unserem Joshua nichts geschehen würde. Das er gesund sein würde. Ich kann es nicht besser erklären.“
Sie schüttelte erneut den Kopf und schaute Edward und Bella abwechselnd mit tiefer Dankbarkeit in die Augen. Die Verwirrung im Raum ließ mich schier ersticken. Als ob mich jemand, mit unsichtbarer Hand um den Hals, nach oben zog. Dann stand Nessie auf und kam zu mir. Der Griff der unsichtbaren Hand löste sich und ich konnte wieder durchatmen. Sie sah mich an und umarmte mich. Was war gerade mit mir geschehen? Carlisle kam zu uns. Er kniete vor ihr nieder und hielt sie an den Schultern.
„Du hast das schon einmal gemacht, nicht wahr? In der Halle, mit Christopher und den anderen?“, sprach er leise, als ob er zu sich selbst sprechen würde. Nessie nickte.
„Ich weiß nicht genau warum, aber manchmal überkommt mich so ein Gefühl. Mir wird warm ums Herz und ich sehe Menschen. Was sie erwarten wird. Es kommt einfach so.“, erklärte sie uns.
Mit offenen Mündern starrten wir sie an. Bella hielt Edward fest, denn er sah so aus als ob er gleich umkippen würde.
Alice ergriff das Wort:
„Ich habe sie nicht gesehen, weil sie dem Rudel angehören. Ich konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob alles gut ausgehen würde.“ Nachdenklich sah sie mich an.
Zuletzt von esme78 am So 30 Mai 2010, 21:36 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Re: Biss wir uns wieder sehen
(Jakob)
Die Sonne verschwand langsam hinter dunklen Wolken, die von Nordwesten heran nahten. Das was dann wohl mit dem schönen Frühsommer, dachte ich bei mir. Heute war es sehr sonnig und erstaunlich warm gewesen. Gerade kam ich von Billy und befand mich auf dem Weg zu Sam. Wir wollten noch einige Details besprechen, für die Zeit, die ich weg sein würde.
Mann! Nächste Woche! Nächsten Montag, nach der Trauung, war es soweit. Langsam wurde mir doch etwas mulmig. Mein gesamtes Leben hatte ich in LaPush verbracht. Bis auf den Kurztrip nach London bin ich nicht aus Forks oder dem Reservart herraus gekommen. Würde ich es überhaupt ohne Billy und die anderen aushalten? Ich würde es herausfinden müssen. Denn einer Sache war ich mir zu hundert Prozent sicher. Ich könnte keine Sekunde ohne Renesmee leben. Also gab es gar keine andere Wahl für mich.
Ich lief schneller, denn langsam braute sich ein Gewitter zusammen. Kaum hatte ich an Geschwindigkeit zu gelegt, zog ein Sturm auf. Wie eine Furie fegte der Wind durch die Baumwipfel und wechselte immer wieder die Richtung nur um zu testen, wann die Bäume den Kampf mit der Naturgewalt verlören. Schon seit einer Weile hatte ich keine Tiere mehr im Wald vernommen. Sie suchten alle Schutz vor dem Unwetter. Und mich zog es jetzt ebenfalls in Sicherheit, denn am Horizont zuckten die ersten Blitze.
Als ich am Haus ankam fielen die ersten Tropfen. Ich zog mir die Kapuze meines Sweatshirts über den Kopf und klopfte. Nach einer halben Ewigkeit öffnete sich dir Tür. Esme stand vor mir. Sie lächelte kaum merklich und verschwand mit einem „Hallo, Jake.“ wieder im Wohnzimmer. Ich streifte mir die Schuhe ab und trat ein. Nessie kam auf mich zu gerannt. Ich strahlte sie an und öffnete meine Arme.
„Hallo Süße. Ich hab dich vermisst.“ Ich wühlte mit einer Hand in ihren Haaren und hob sie dann hoch. Langsam liefen wir an Sam vorbei zum Sessel auf der anderen Zimmerseite.
„Na Daddy? Alles im Lot?“ feixte ich mit ihm. Doch statt einer Bemerkung wie „Klar doch, Bruder.“ oder „Aber immer doch.“ nickte er nur verhalten.
Was war denn mit dem los? Wohl schlecht geschlafen wegen dem Baby, dachte ich mir und nahm, mit Nessie auf dem Schoß Platz. Dann erst blickte ich in die Runde und mir fiel die Kinnlade runter. Alle sahen aus wie zu Salzsäulen erstarrt.
Oh, oh. Irgendwas war hier ober faul. Edward und Bella saßen uns gegenüber und starrten uns an. Nein. Bei genauerer Betrachtung musste ich feststellen, dass sie Nessie anstarrten. Ich versuchte den Mund wieder zu schließen und schluckte dann krampfhaft. War sie krank? Fehlte ihr etwas? Instinktiv spannte sich jeder Muskel in meinem Körper an. Ich konzentrierte mich auf ihren Herzschlag, ihre Temperatur, ihre Atmung. Alles normal, befand ich. Hektisch suchte ich die Umgebung nach möglichen Gefahren ab, doch ich sah nur sieben sprachlose, erstaunte Vampire. Der achte, Jasper, hatte einen geradezu irren Blick, mit dem er die Wand neben uns löcherte.
„Was ist los?“
Keine Antwort.
„Bella, Edward?“
Jetzt geschah endlich etwas. Edward blinzelte. Ich atmete aus. Er kniff die Augen zusammen und öffnete den Mund. Es dauerte noch gefühlte fünfzehn Minuten, dann sagte er:
„Nessie hat offenbar eine neue Gabe.“
Die darauf folgende Stille wurde durch ein Donnergrollen unterbrochen. Der Regen prasselte auf das Dach und gegen die Fenster. Was hatte er da gerade gesagt? Ich sah Carlisle direkt in die Augen.
„Was heißt das? Nun sagt schon.“ Langsam wurde ich nervös. Tausende Fragen schwirrten mir durch den Kopf. Carlisle kam auf uns zu. Im Vorbeigehen drückte er Jaspers Schulter. Der schien endlich aus seiner Starre zu erwachen und suchte Halt bei Alice. Als er weiter auf uns zu kam hatte ich das ungute Gefühl auf einem Marterpfahl zu stehen. Alle meine Nerven waren zum zerreißen gespannt. Da legte mir Nessie ihre Hand auf die Wange. Und ich sah…. Alles. Unsere Zukunft. Nessie und ich bei den Cullens. Das Gefühl, das mich durchströmte war atemberaubend.
„Was hat sie dir gezeigt, Jacob?“ Auf diese Frage wusste ich im ersten Moment nichts zu antworten. Ich starrte Nessie an, die mich unsicher anlächelte. Was war hier gerade geschehen?
„Jacob?“ Ich löste mich wiederwillig von ihrem Gesicht und blickte in Carlisles fragende Augen.
„Ich habe keine Ahnung. Es muss die Zukunft gewesen sein. Ich habe uns gesehen. Uns alle und Nessie, sie war kein Kind mehr.“ Bei den letzten Worten verzogen sich meine Gesichtsmuskeln unwillkürlich zu einem breiten Grinsen.
„Oh ja, das war die Zukunft. Verstehst du jetzt unsere Überraschung?“ riss mich Edward aus meinen Gedanken.
„Sie hat diese Gabe wohl seit eurer Abreise nach Brasilien. Die Träume, die Bilder waren wohl die ersten Anzeichen. Jasper und Edward waren nicht da um es hätten bemerken oder deuten zu können. In der Halle war Jasper mit Demetri und Codric hinter Joham her und Edward war noch zu geschwächt von Christophers Angriff. Im Krankenhaus war ich mir ihr und Emily alleine.“ überlegte Bella laut.
„Du hast wahrscheinlich Recht, Bella. Ich werde mich aber trotzdem mit Eleazar in Verbindung setzen. Er wird es mir aber höchstwahrscheinlich nicht glauben.“ Ein sarkastisches Lächeln lag auf Carlisles Gesicht. Die Diskussionen, die daraufhin in Gang traten, nahm ich nur noch am Rande wahr. Ich konnte mich nur noch auf Nessie konzentrieren. Was ich gesehen hatte konnte ich einfach nicht vergessen.
Die Sonne verschwand langsam hinter dunklen Wolken, die von Nordwesten heran nahten. Das was dann wohl mit dem schönen Frühsommer, dachte ich bei mir. Heute war es sehr sonnig und erstaunlich warm gewesen. Gerade kam ich von Billy und befand mich auf dem Weg zu Sam. Wir wollten noch einige Details besprechen, für die Zeit, die ich weg sein würde.
Mann! Nächste Woche! Nächsten Montag, nach der Trauung, war es soweit. Langsam wurde mir doch etwas mulmig. Mein gesamtes Leben hatte ich in LaPush verbracht. Bis auf den Kurztrip nach London bin ich nicht aus Forks oder dem Reservart herraus gekommen. Würde ich es überhaupt ohne Billy und die anderen aushalten? Ich würde es herausfinden müssen. Denn einer Sache war ich mir zu hundert Prozent sicher. Ich könnte keine Sekunde ohne Renesmee leben. Also gab es gar keine andere Wahl für mich.
Ich lief schneller, denn langsam braute sich ein Gewitter zusammen. Kaum hatte ich an Geschwindigkeit zu gelegt, zog ein Sturm auf. Wie eine Furie fegte der Wind durch die Baumwipfel und wechselte immer wieder die Richtung nur um zu testen, wann die Bäume den Kampf mit der Naturgewalt verlören. Schon seit einer Weile hatte ich keine Tiere mehr im Wald vernommen. Sie suchten alle Schutz vor dem Unwetter. Und mich zog es jetzt ebenfalls in Sicherheit, denn am Horizont zuckten die ersten Blitze.
Als ich am Haus ankam fielen die ersten Tropfen. Ich zog mir die Kapuze meines Sweatshirts über den Kopf und klopfte. Nach einer halben Ewigkeit öffnete sich dir Tür. Esme stand vor mir. Sie lächelte kaum merklich und verschwand mit einem „Hallo, Jake.“ wieder im Wohnzimmer. Ich streifte mir die Schuhe ab und trat ein. Nessie kam auf mich zu gerannt. Ich strahlte sie an und öffnete meine Arme.
„Hallo Süße. Ich hab dich vermisst.“ Ich wühlte mit einer Hand in ihren Haaren und hob sie dann hoch. Langsam liefen wir an Sam vorbei zum Sessel auf der anderen Zimmerseite.
„Na Daddy? Alles im Lot?“ feixte ich mit ihm. Doch statt einer Bemerkung wie „Klar doch, Bruder.“ oder „Aber immer doch.“ nickte er nur verhalten.
Was war denn mit dem los? Wohl schlecht geschlafen wegen dem Baby, dachte ich mir und nahm, mit Nessie auf dem Schoß Platz. Dann erst blickte ich in die Runde und mir fiel die Kinnlade runter. Alle sahen aus wie zu Salzsäulen erstarrt.
Oh, oh. Irgendwas war hier ober faul. Edward und Bella saßen uns gegenüber und starrten uns an. Nein. Bei genauerer Betrachtung musste ich feststellen, dass sie Nessie anstarrten. Ich versuchte den Mund wieder zu schließen und schluckte dann krampfhaft. War sie krank? Fehlte ihr etwas? Instinktiv spannte sich jeder Muskel in meinem Körper an. Ich konzentrierte mich auf ihren Herzschlag, ihre Temperatur, ihre Atmung. Alles normal, befand ich. Hektisch suchte ich die Umgebung nach möglichen Gefahren ab, doch ich sah nur sieben sprachlose, erstaunte Vampire. Der achte, Jasper, hatte einen geradezu irren Blick, mit dem er die Wand neben uns löcherte.
„Was ist los?“
Keine Antwort.
„Bella, Edward?“
Jetzt geschah endlich etwas. Edward blinzelte. Ich atmete aus. Er kniff die Augen zusammen und öffnete den Mund. Es dauerte noch gefühlte fünfzehn Minuten, dann sagte er:
„Nessie hat offenbar eine neue Gabe.“
Die darauf folgende Stille wurde durch ein Donnergrollen unterbrochen. Der Regen prasselte auf das Dach und gegen die Fenster. Was hatte er da gerade gesagt? Ich sah Carlisle direkt in die Augen.
„Was heißt das? Nun sagt schon.“ Langsam wurde ich nervös. Tausende Fragen schwirrten mir durch den Kopf. Carlisle kam auf uns zu. Im Vorbeigehen drückte er Jaspers Schulter. Der schien endlich aus seiner Starre zu erwachen und suchte Halt bei Alice. Als er weiter auf uns zu kam hatte ich das ungute Gefühl auf einem Marterpfahl zu stehen. Alle meine Nerven waren zum zerreißen gespannt. Da legte mir Nessie ihre Hand auf die Wange. Und ich sah…. Alles. Unsere Zukunft. Nessie und ich bei den Cullens. Das Gefühl, das mich durchströmte war atemberaubend.
„Was hat sie dir gezeigt, Jacob?“ Auf diese Frage wusste ich im ersten Moment nichts zu antworten. Ich starrte Nessie an, die mich unsicher anlächelte. Was war hier gerade geschehen?
„Jacob?“ Ich löste mich wiederwillig von ihrem Gesicht und blickte in Carlisles fragende Augen.
„Ich habe keine Ahnung. Es muss die Zukunft gewesen sein. Ich habe uns gesehen. Uns alle und Nessie, sie war kein Kind mehr.“ Bei den letzten Worten verzogen sich meine Gesichtsmuskeln unwillkürlich zu einem breiten Grinsen.
„Oh ja, das war die Zukunft. Verstehst du jetzt unsere Überraschung?“ riss mich Edward aus meinen Gedanken.
„Sie hat diese Gabe wohl seit eurer Abreise nach Brasilien. Die Träume, die Bilder waren wohl die ersten Anzeichen. Jasper und Edward waren nicht da um es hätten bemerken oder deuten zu können. In der Halle war Jasper mit Demetri und Codric hinter Joham her und Edward war noch zu geschwächt von Christophers Angriff. Im Krankenhaus war ich mir ihr und Emily alleine.“ überlegte Bella laut.
„Du hast wahrscheinlich Recht, Bella. Ich werde mich aber trotzdem mit Eleazar in Verbindung setzen. Er wird es mir aber höchstwahrscheinlich nicht glauben.“ Ein sarkastisches Lächeln lag auf Carlisles Gesicht. Die Diskussionen, die daraufhin in Gang traten, nahm ich nur noch am Rande wahr. Ich konnte mich nur noch auf Nessie konzentrieren. Was ich gesehen hatte konnte ich einfach nicht vergessen.
Zuletzt von esme78 am So 17 Jan 2010, 23:25 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Biss wir uns wieder sehen
(Jacob)
Am Abend trafen wir uns alle bei Charlie und Sue. Leah hatte sich für die Hochzeit angekündigt und wollte heute gegen zehn Uhr eintreffen. Die hektische Betriebsamkeit im Hause Swan-Clearwater nahm ich nur am Rande wahr. Sue debattierte mit Esme und Rose über Blumen und Tischservierten. Charlie war vor gut einer Stunde nach oben verschwunden, mit Alice und Bella im Schlepptau, um die letzten Änderungen an seinem feinen Zwirn vorzunehmen. Nessie war ebenfalls oben. Sie schlief selig, an ihr Plüschpferd gekuschelt, in ihrem Bett. Ich musste ihr immer wieder aus demselben Buch vorlesen, bis sie endlich den aufregenden Tag hinter sich lassen konnte. Jetzt stand ich gedankenversunken am Fenster und betrachtete die Wolken, die sich, nachdem sie eine wahre Sintflut über Forks, Washington, abgeladen hatten, wieder davon zogen. Am Horizont zeichnete sich der Vollmond ab und tauchte alles in ein rätselhaftes Licht.
Ich musste wohl weit weg gewesen sein, denn ich zuckte regelrecht zusammen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Abrupt drehte ich den Kopf und sah einen erstaunten Edward mir gegenüber.
„Jake, alles in Ordnung?“
Ich zögerte kurz.
„Ich weiß nicht. Sag du es mir.“ Darauf musste er lächeln. „Verrückte Sache, was?“, fuhr ich fort.
„Ja, verrückt.“, wiederholte er mich und zog die Augenbrauen zusammen.
„Hat Carlisle schon mit Eleazar gesprochen?“, erkundigte ich mich eher beiläufig, weil ich nichts anderes zu sagen wusste.
„Sie treffen sich noch heute. Er hält uns auf dem Laufendem.“
Ich nickte wortlos und lief zur Tür. Edward folgte mir. Draußen lehnte ich mich an den Balken der Veranda und atmete die klare Abendluft in tiefem Zug ein. Es roch nach frischer Erde und Harz. Ich hatte das undeutliche Gefühl er wollte noch etwas loswerden, also wartete ich. In der Ferne hielt ich nach Leah Ausschau. Nach zehn Minuten kam ich zu dem Schluss wohl nie ein Geduldspielchen mit ihm oder einem der anderen zu gewinnen, denn dafür war ich einfach zu neugierig. Resigniert schnaubte ich:
„Spuck es schon aus, Edward.“
„Es ist eigentlich nichts.“, fing er an. Aha. Aber???? „Im Ernst. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass ich einverstanden bin. Mit dem was passieren wird. Und Bella natürlich auch. Ich kann dich übrigens beruhigen. Ich habe rein gar nichts gehört oder gesehen. Und um ehrlich zu sein, bin ich ganz schön erleichtert.“ Er atmete geräuschvoll aus und fuhr sich nervös durch den rotbraunen Schopf. Seine Erleichterung konnte sogar ich deutlich spüren.
„Und ich erst.“, stimmte ich zu. Darauf mussten wir beide laut lachen.
Dann verstummten wir zeitgleich und blickten ins dunkle Gehölz. Da stand sie in Wolfsgestalt und trottete langsam auf uns zu. Leah. Im Lauf schüttelte sie sich die letzten Regentropfen aus dem Fell. Da kamen auch schon Seth und Sue aus dem Haus. Sue hielt ein Bündel Kleidung in den Armen und lief auf sie zu. Mit einem Blick gab sie uns zu verstehen im Haus zu warten. Zwei Minuten später kamen sie rein. Leah´s Haare waren patschnass und verfilzt. Tja, so sah man aus wenn man Tage lang als Wolf durch die Gegend lief. Sie schien es gar nicht weiter zu stören, aber Sue schon.
„Schatz, wie schaust du denn aus? Geh erst mal duschen. Ich richte dir in der Zwischenzeit was zu essen. Und dann gehst du gleich morgen mit Alice zum Friseur.“ Dann war sie auch schon in der Küche verschwunden.
Typisch Sue. Für Gefühlsduseleien hatte sie nicht viel übrig. Da passte sie perfekt zu Charlie. Leah verdrehte nur die Augen und ließ sich müde auf dem Sofa nieder.
„Na ihr? Was gibt es Neues in der Weltenmetropole Forks? Sind alle schon aus dem Häuschen wegen dem gesellschaftlichen Ereignis des Jahres?“, sagte sie und breitete theatralisch die Arme aus.
Seth und ich konnten uns nur ungläubig anstarren. Wo nur anfangen? Wir brachten sie kurz und knapp auf den aktuellsten Stand und warteten auf eine Regung ihrer Seitz. Sie starrte nur die Wand an und stand dann mit den Worten auf:
„So, Joshua heißt also der Kleine?!“
Am Abend trafen wir uns alle bei Charlie und Sue. Leah hatte sich für die Hochzeit angekündigt und wollte heute gegen zehn Uhr eintreffen. Die hektische Betriebsamkeit im Hause Swan-Clearwater nahm ich nur am Rande wahr. Sue debattierte mit Esme und Rose über Blumen und Tischservierten. Charlie war vor gut einer Stunde nach oben verschwunden, mit Alice und Bella im Schlepptau, um die letzten Änderungen an seinem feinen Zwirn vorzunehmen. Nessie war ebenfalls oben. Sie schlief selig, an ihr Plüschpferd gekuschelt, in ihrem Bett. Ich musste ihr immer wieder aus demselben Buch vorlesen, bis sie endlich den aufregenden Tag hinter sich lassen konnte. Jetzt stand ich gedankenversunken am Fenster und betrachtete die Wolken, die sich, nachdem sie eine wahre Sintflut über Forks, Washington, abgeladen hatten, wieder davon zogen. Am Horizont zeichnete sich der Vollmond ab und tauchte alles in ein rätselhaftes Licht.
Ich musste wohl weit weg gewesen sein, denn ich zuckte regelrecht zusammen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Abrupt drehte ich den Kopf und sah einen erstaunten Edward mir gegenüber.
„Jake, alles in Ordnung?“
Ich zögerte kurz.
„Ich weiß nicht. Sag du es mir.“ Darauf musste er lächeln. „Verrückte Sache, was?“, fuhr ich fort.
„Ja, verrückt.“, wiederholte er mich und zog die Augenbrauen zusammen.
„Hat Carlisle schon mit Eleazar gesprochen?“, erkundigte ich mich eher beiläufig, weil ich nichts anderes zu sagen wusste.
„Sie treffen sich noch heute. Er hält uns auf dem Laufendem.“
Ich nickte wortlos und lief zur Tür. Edward folgte mir. Draußen lehnte ich mich an den Balken der Veranda und atmete die klare Abendluft in tiefem Zug ein. Es roch nach frischer Erde und Harz. Ich hatte das undeutliche Gefühl er wollte noch etwas loswerden, also wartete ich. In der Ferne hielt ich nach Leah Ausschau. Nach zehn Minuten kam ich zu dem Schluss wohl nie ein Geduldspielchen mit ihm oder einem der anderen zu gewinnen, denn dafür war ich einfach zu neugierig. Resigniert schnaubte ich:
„Spuck es schon aus, Edward.“
„Es ist eigentlich nichts.“, fing er an. Aha. Aber???? „Im Ernst. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass ich einverstanden bin. Mit dem was passieren wird. Und Bella natürlich auch. Ich kann dich übrigens beruhigen. Ich habe rein gar nichts gehört oder gesehen. Und um ehrlich zu sein, bin ich ganz schön erleichtert.“ Er atmete geräuschvoll aus und fuhr sich nervös durch den rotbraunen Schopf. Seine Erleichterung konnte sogar ich deutlich spüren.
„Und ich erst.“, stimmte ich zu. Darauf mussten wir beide laut lachen.
Dann verstummten wir zeitgleich und blickten ins dunkle Gehölz. Da stand sie in Wolfsgestalt und trottete langsam auf uns zu. Leah. Im Lauf schüttelte sie sich die letzten Regentropfen aus dem Fell. Da kamen auch schon Seth und Sue aus dem Haus. Sue hielt ein Bündel Kleidung in den Armen und lief auf sie zu. Mit einem Blick gab sie uns zu verstehen im Haus zu warten. Zwei Minuten später kamen sie rein. Leah´s Haare waren patschnass und verfilzt. Tja, so sah man aus wenn man Tage lang als Wolf durch die Gegend lief. Sie schien es gar nicht weiter zu stören, aber Sue schon.
„Schatz, wie schaust du denn aus? Geh erst mal duschen. Ich richte dir in der Zwischenzeit was zu essen. Und dann gehst du gleich morgen mit Alice zum Friseur.“ Dann war sie auch schon in der Küche verschwunden.
Typisch Sue. Für Gefühlsduseleien hatte sie nicht viel übrig. Da passte sie perfekt zu Charlie. Leah verdrehte nur die Augen und ließ sich müde auf dem Sofa nieder.
„Na ihr? Was gibt es Neues in der Weltenmetropole Forks? Sind alle schon aus dem Häuschen wegen dem gesellschaftlichen Ereignis des Jahres?“, sagte sie und breitete theatralisch die Arme aus.
Seth und ich konnten uns nur ungläubig anstarren. Wo nur anfangen? Wir brachten sie kurz und knapp auf den aktuellsten Stand und warteten auf eine Regung ihrer Seitz. Sie starrte nur die Wand an und stand dann mit den Worten auf:
„So, Joshua heißt also der Kleine?!“
Zuletzt von esme78 am So 30 Mai 2010, 21:43 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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Re: Biss wir uns wieder sehen
Abschiede (Edward)
Es war schon kurz vor Morgengrauen, als wir zuhause ankamen. Bella und ich mussten dringend auf die Jagd gehen. In der letzten Zeit hatten wir es etwas zu lange hinausgezögert. Ich musste mich aufs Äußerste konzentrieren, um nicht über Leah oder Seth herzufallen. So sehr wir uns auch bemühten, unsere Urinstinkte konnten wir nicht ewig kontrollieren. Kaum hatten wir den Waldrand erreicht, nahmen wir die Fährte einer verlaufenen Elchkuh mit ihrem ausgewachsenen Nachwuchs auf.
Als wir uns satt und zufrieden auf unserem Bett niederließen, sah ich meiner über alles geliebten Bella in die sorgenvollen Augen, die jetzt in einem warmen Goldgelb schimmerten. Wie immer in solchen Momenten wünschte ich mir auch ihre Gedanken lesen zu können. Also fragte ich sie mit gedämpfter Stimme:
„Liebste, was bedrückt dich?“ Ich fuhr ihr mit einer Hand über die langen mahagonifarbenen Haare. Sie drehte den Kopf zu mir und ich wusste was sie beschäftigte. Nessie. Ich lächelte sanft und gab ihr einen sachten Kuss auf den vollen rosigen Mund.
„Sollte Carlisle nicht schon längst anrufen?“, wurde sie ungeduldig.
„Soll ich ihn anrufen?“, bot ich an. Sie schien kurz zu überlegen und nickte dann leicht. Ich stand auf, nahm das Telefon aus der Hosentasche und wählte. Natürlich war auch ich mehr als ungeduldig, was Eleazar zu ihrer neuen Gabe sagen würde. Nach kurzem Läuten sprach Carlisle:
„Wir sind auf dem Weg zu euch, Edward. In etwa fünfzehn Minuten werden wir da sein. Eleazar will sich Nessie genauer ansehen.“, erzählte er sofort, ohne dass ich etwas fragen musste.
„Bis gleich dann.“, antwortete ich und klappte das Telefon zusammen.
„Er kommt?“ Sie setzte sich ebenfalls auf. „Was ist mit den Kindern? Kann er sie einfach alleine lassen? Nach so kurzer Zeit?“ Bella wirkte nervös.
„Er weiß schon was er tut. Da bin ich mir sicher.“, beruhigte ich sie.
Die folgenden Minuten tigerte sie immer wieder vor dem Wohnzimmerfenster hin und her und schaute aus dem Fenster, in den erwachenden Morgen. Es würde ein herrlicher Tag werden, das Gewitter hatte sich verzogen und die Vögel im Garten begrüßten die Sonne. Wir standen vor der Tür, als die zwei aus dem Wald traten und zu uns liefen.
„Guten Morgen, Bella, Edward.“ Eleazars Augen leuchteten und verrieten seine unbändige Neugierde. „Wo ist denn unsere kleine Nessie?“ sah er sich suchend um.
„Sie schläft bei Charlie. Wir wollten sie nicht wecken.“ erklärte Bella ihm. „Kommt doch erst mal herein.“ deutete ich die beiden zur Tür. Im Wohnzimmer nahmen wir Platz.
„Carlisle hat mir erzählt, dass sie ihre neue Fähigkeit nicht beeinflussen kann. Trifft das zu?“, fing er gleich an zu bohren.
„Ja, sie sagt es überkommt sie wie ein Gefühl und sie kann es nicht wissentlich steuern.“, begann ich.
„Kannst du sehen was sie sieht?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich schüttelte den Kopf.
„Natürlich nicht.“ Fachsimpelte er mehr zu sich selbst sprechend. „Es sind schließlich nicht ihre Gedanken. Wenn es alles zutrifft was ich von euch gehörte habe, dann vermute ich mal dass wir es hier mit einer Schicksalsseherin zu tun haben. Erstaunlich.“ Er schüttelte den Kopf.
„Wir vermuten, dass sie nur dem betreffendem das zeigen kann was sie „sieht“. Es müssen nicht immer Bilder sein, mehr Gefühle und Ruhe.“, ergänzte ihn Carlisle.
„Aber sie hat Jacob etwas gezeigt. Bilder soweit ich weiß.“, hackte ich nach.
„Vermutlich weil es sich dabei um ihr eigenes Schicksal handelt. Genau aus dem Grunde kannst du nichts sehen oder hören. Weil es nicht für dich bestimmt ist.“, fuhr Eleazar fort. Dann wurde seine Miene ernst. Er dachte an Aro. Das hatte ich befürchtet. Wohlwissend, dass ich seine Gedanken gelesen hatte, nickte er mir wortlos zu.
„Er wird es erfahren wollen, sie zu sich nehmen wollen.“, sprach ich mit rauer Stimme. Bella fuhr erschrocken zusammen.
„Nein, Edward.“, schrie sie förmlich. „Hat das denn nie ein Ende?“, würde sie immer wütender. Eleazar, Carlisle und ich sahen uns an, keiner von uns sagte ein Wort.
„Sagt doch was!“, fuhr sie fort.
„Er muss es ja nicht erfahren.“, überlegte Carlisle leise. „Wir müssen nur jeden Kontakt vermeiden. So lange es geht.“
„Na großartig.“ Bella lief ins Schlafzimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Ich starrte ihr hinterher und wusste nicht was ich sagen sollte. Da legte mir Carlisle die Hand auf die Schulter.
„Ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird. Dazu ist in der jüngsten Vergangenheit zu viel passiert. Aber je länger er nichts davon weiß, umso besser. Und jetzt geh zu ihr. Wir gehen hinüber und dann werden wir später zu Nessie gehen.“
Mit diesen Worten gingen Eleazar und Carlisle. Ich wollte versuchen meine Frau zu beruhigen. So stand ich auf, atmete tief durch und ging in unser Schlafzimmer.
Es war schon kurz vor Morgengrauen, als wir zuhause ankamen. Bella und ich mussten dringend auf die Jagd gehen. In der letzten Zeit hatten wir es etwas zu lange hinausgezögert. Ich musste mich aufs Äußerste konzentrieren, um nicht über Leah oder Seth herzufallen. So sehr wir uns auch bemühten, unsere Urinstinkte konnten wir nicht ewig kontrollieren. Kaum hatten wir den Waldrand erreicht, nahmen wir die Fährte einer verlaufenen Elchkuh mit ihrem ausgewachsenen Nachwuchs auf.
Als wir uns satt und zufrieden auf unserem Bett niederließen, sah ich meiner über alles geliebten Bella in die sorgenvollen Augen, die jetzt in einem warmen Goldgelb schimmerten. Wie immer in solchen Momenten wünschte ich mir auch ihre Gedanken lesen zu können. Also fragte ich sie mit gedämpfter Stimme:
„Liebste, was bedrückt dich?“ Ich fuhr ihr mit einer Hand über die langen mahagonifarbenen Haare. Sie drehte den Kopf zu mir und ich wusste was sie beschäftigte. Nessie. Ich lächelte sanft und gab ihr einen sachten Kuss auf den vollen rosigen Mund.
„Sollte Carlisle nicht schon längst anrufen?“, wurde sie ungeduldig.
„Soll ich ihn anrufen?“, bot ich an. Sie schien kurz zu überlegen und nickte dann leicht. Ich stand auf, nahm das Telefon aus der Hosentasche und wählte. Natürlich war auch ich mehr als ungeduldig, was Eleazar zu ihrer neuen Gabe sagen würde. Nach kurzem Läuten sprach Carlisle:
„Wir sind auf dem Weg zu euch, Edward. In etwa fünfzehn Minuten werden wir da sein. Eleazar will sich Nessie genauer ansehen.“, erzählte er sofort, ohne dass ich etwas fragen musste.
„Bis gleich dann.“, antwortete ich und klappte das Telefon zusammen.
„Er kommt?“ Sie setzte sich ebenfalls auf. „Was ist mit den Kindern? Kann er sie einfach alleine lassen? Nach so kurzer Zeit?“ Bella wirkte nervös.
„Er weiß schon was er tut. Da bin ich mir sicher.“, beruhigte ich sie.
Die folgenden Minuten tigerte sie immer wieder vor dem Wohnzimmerfenster hin und her und schaute aus dem Fenster, in den erwachenden Morgen. Es würde ein herrlicher Tag werden, das Gewitter hatte sich verzogen und die Vögel im Garten begrüßten die Sonne. Wir standen vor der Tür, als die zwei aus dem Wald traten und zu uns liefen.
„Guten Morgen, Bella, Edward.“ Eleazars Augen leuchteten und verrieten seine unbändige Neugierde. „Wo ist denn unsere kleine Nessie?“ sah er sich suchend um.
„Sie schläft bei Charlie. Wir wollten sie nicht wecken.“ erklärte Bella ihm. „Kommt doch erst mal herein.“ deutete ich die beiden zur Tür. Im Wohnzimmer nahmen wir Platz.
„Carlisle hat mir erzählt, dass sie ihre neue Fähigkeit nicht beeinflussen kann. Trifft das zu?“, fing er gleich an zu bohren.
„Ja, sie sagt es überkommt sie wie ein Gefühl und sie kann es nicht wissentlich steuern.“, begann ich.
„Kannst du sehen was sie sieht?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich schüttelte den Kopf.
„Natürlich nicht.“ Fachsimpelte er mehr zu sich selbst sprechend. „Es sind schließlich nicht ihre Gedanken. Wenn es alles zutrifft was ich von euch gehörte habe, dann vermute ich mal dass wir es hier mit einer Schicksalsseherin zu tun haben. Erstaunlich.“ Er schüttelte den Kopf.
„Wir vermuten, dass sie nur dem betreffendem das zeigen kann was sie „sieht“. Es müssen nicht immer Bilder sein, mehr Gefühle und Ruhe.“, ergänzte ihn Carlisle.
„Aber sie hat Jacob etwas gezeigt. Bilder soweit ich weiß.“, hackte ich nach.
„Vermutlich weil es sich dabei um ihr eigenes Schicksal handelt. Genau aus dem Grunde kannst du nichts sehen oder hören. Weil es nicht für dich bestimmt ist.“, fuhr Eleazar fort. Dann wurde seine Miene ernst. Er dachte an Aro. Das hatte ich befürchtet. Wohlwissend, dass ich seine Gedanken gelesen hatte, nickte er mir wortlos zu.
„Er wird es erfahren wollen, sie zu sich nehmen wollen.“, sprach ich mit rauer Stimme. Bella fuhr erschrocken zusammen.
„Nein, Edward.“, schrie sie förmlich. „Hat das denn nie ein Ende?“, würde sie immer wütender. Eleazar, Carlisle und ich sahen uns an, keiner von uns sagte ein Wort.
„Sagt doch was!“, fuhr sie fort.
„Er muss es ja nicht erfahren.“, überlegte Carlisle leise. „Wir müssen nur jeden Kontakt vermeiden. So lange es geht.“
„Na großartig.“ Bella lief ins Schlafzimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Ich starrte ihr hinterher und wusste nicht was ich sagen sollte. Da legte mir Carlisle die Hand auf die Schulter.
„Ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird. Dazu ist in der jüngsten Vergangenheit zu viel passiert. Aber je länger er nichts davon weiß, umso besser. Und jetzt geh zu ihr. Wir gehen hinüber und dann werden wir später zu Nessie gehen.“
Mit diesen Worten gingen Eleazar und Carlisle. Ich wollte versuchen meine Frau zu beruhigen. So stand ich auf, atmete tief durch und ging in unser Schlafzimmer.
Zuletzt von esme78 am So 30 Mai 2010, 21:46 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
esme78- ~Betting with Alice~
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Re: Biss wir uns wieder sehen
(Edward)
Sie saß vor dem Bett auf dem Boden, die Knie angezogen, die Arme um die Beine geschlungen und das Kinn auf die Knie gestützt. Ich setzte mich zu ihr.
„Bella. So hab doch ein wenig mehr Vertrauen.“ begann ich leise.
„Vertrauen?“ gab sie genervt zurück.
„Ja. Wir finden eine Lösung. Du weißt doch er kann sie zu nichts zwingen. Stell dir mal vor, was Jake mit Aro anstellen würde.“ Bei dem Gedanken musste ich grinsen. Bella ebenfalls.
„Na also. Mach dir keine Gedanken. Schließlich haben wir eine Schicksalsseherin in der Familie. Sie weiß sicher am besten was ihr Los ist.“ Ich umarmte sie und sie schmiegte den Kopf an meine Brust.
„Du hast sicher Recht. Wie immer.“ gab sie kleinlaut zu.
Am Mittag brachte Charlie Nessie vorbei. Eleazar und Bella verschwanden mit Nessie im Esszimmer und ich wollte Charlie verabschieden. Wir standen in der Tür und plauderten ein wenig. Naja, ich redete und Charlie druckste komisch herum. Heute wurde selbst ich aus ihm nicht schlau.
„Danke für alles. Wir sehen uns.“ fing ich an.
„Tja, dann sehen wir uns.“ Naja, vielleicht lieber doch nicht.
Wie jetzt? „Am Sonntag!?“ Daraufhin schaute er mich verstohlen von der Seite an und dachte. Jetzt sei kein Frosch. Du bist ein erwachsener Mann. Uh. Halt dich zurück. Ich kniff die Augen zusammen. Also mit irgendetwas rang er gerade aber ich hatte keinen blassen Schimmer womit.
„Charlie?“ fragte ich nach und verschränkte ungeduldig die Arme vor der Brust.
„Was?“ sah er mich verdutzt an. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er ganz woanders war.
„Du sagtest …Wir sehen uns….“ half ich ihm nach. „Und ich fragte … am Sonntag?“
„Ja. Nein. Ich meine am Samstag. Abends.“ Mit weit aufgerissenen Augen starrte er mich an.
Da kam Carlisle zu uns.
„Ach Carlisle. Ich wollte gerade Edward einladen. Und dich natürlich auch. Und Emmett und Jasper.“ Er nickte uns abwechselnd zu und ruderte hilflos mit den Armen. Dann sagte er noch schnell: „Jake und Billy und Sam kommen im Übrigen auch. Wird bestimmt lustig.“ Jetzt lief er knallrot an und blinzelte unaufhörlich.
So langsam ergab sein Gestammel einen Sinn. Er lud uns zu seinem Junggesellenabschied ein.
„Ach, dein letzter Abend in Freiheit.“ brachte ich mühevoll heraus, krampfhaft versuchend nicht zu lachen.
„Sag das doch gleich.“ Ich schlug ihm freundschaftlich mit der Hand auf die Schulter.
„Ja, ähm, wir treffen uns um acht bei mir. Einverstanden?“ Sein Gesicht glühte immer noch aber seine Stimme war wieder sicherer.
„Wir kommen sehr gerne.“ antwortete Carlisle. Zufrieden nickend drehte sich Charlie zur Tür um zu gehen. Doch dann zögerte er und ich musste doch lachen.
„Keine Angst. Ich rede mit Emmett. Mach dir keine Sorgen. Es bleibt alles jugendfrei.“ Jetzt musste auch Carlisle lachen. Verlegen musterte Charlie mich und ich wusste genau warum ihm das alles hier so dermaßen peinlich war. Beim Thema Junggesellenabschied dachten wohl neunundneunzig Prozent aller Männer an eine halbnackte Stipperin, Emmett eingeschlossen.
„Na hoffentlich.“ Und schon war er verschwunden.
Sie saß vor dem Bett auf dem Boden, die Knie angezogen, die Arme um die Beine geschlungen und das Kinn auf die Knie gestützt. Ich setzte mich zu ihr.
„Bella. So hab doch ein wenig mehr Vertrauen.“ begann ich leise.
„Vertrauen?“ gab sie genervt zurück.
„Ja. Wir finden eine Lösung. Du weißt doch er kann sie zu nichts zwingen. Stell dir mal vor, was Jake mit Aro anstellen würde.“ Bei dem Gedanken musste ich grinsen. Bella ebenfalls.
„Na also. Mach dir keine Gedanken. Schließlich haben wir eine Schicksalsseherin in der Familie. Sie weiß sicher am besten was ihr Los ist.“ Ich umarmte sie und sie schmiegte den Kopf an meine Brust.
„Du hast sicher Recht. Wie immer.“ gab sie kleinlaut zu.
Am Mittag brachte Charlie Nessie vorbei. Eleazar und Bella verschwanden mit Nessie im Esszimmer und ich wollte Charlie verabschieden. Wir standen in der Tür und plauderten ein wenig. Naja, ich redete und Charlie druckste komisch herum. Heute wurde selbst ich aus ihm nicht schlau.
„Danke für alles. Wir sehen uns.“ fing ich an.
„Tja, dann sehen wir uns.“ Naja, vielleicht lieber doch nicht.
Wie jetzt? „Am Sonntag!?“ Daraufhin schaute er mich verstohlen von der Seite an und dachte. Jetzt sei kein Frosch. Du bist ein erwachsener Mann. Uh. Halt dich zurück. Ich kniff die Augen zusammen. Also mit irgendetwas rang er gerade aber ich hatte keinen blassen Schimmer womit.
„Charlie?“ fragte ich nach und verschränkte ungeduldig die Arme vor der Brust.
„Was?“ sah er mich verdutzt an. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er ganz woanders war.
„Du sagtest …Wir sehen uns….“ half ich ihm nach. „Und ich fragte … am Sonntag?“
„Ja. Nein. Ich meine am Samstag. Abends.“ Mit weit aufgerissenen Augen starrte er mich an.
Da kam Carlisle zu uns.
„Ach Carlisle. Ich wollte gerade Edward einladen. Und dich natürlich auch. Und Emmett und Jasper.“ Er nickte uns abwechselnd zu und ruderte hilflos mit den Armen. Dann sagte er noch schnell: „Jake und Billy und Sam kommen im Übrigen auch. Wird bestimmt lustig.“ Jetzt lief er knallrot an und blinzelte unaufhörlich.
So langsam ergab sein Gestammel einen Sinn. Er lud uns zu seinem Junggesellenabschied ein.
„Ach, dein letzter Abend in Freiheit.“ brachte ich mühevoll heraus, krampfhaft versuchend nicht zu lachen.
„Sag das doch gleich.“ Ich schlug ihm freundschaftlich mit der Hand auf die Schulter.
„Ja, ähm, wir treffen uns um acht bei mir. Einverstanden?“ Sein Gesicht glühte immer noch aber seine Stimme war wieder sicherer.
„Wir kommen sehr gerne.“ antwortete Carlisle. Zufrieden nickend drehte sich Charlie zur Tür um zu gehen. Doch dann zögerte er und ich musste doch lachen.
„Keine Angst. Ich rede mit Emmett. Mach dir keine Sorgen. Es bleibt alles jugendfrei.“ Jetzt musste auch Carlisle lachen. Verlegen musterte Charlie mich und ich wusste genau warum ihm das alles hier so dermaßen peinlich war. Beim Thema Junggesellenabschied dachten wohl neunundneunzig Prozent aller Männer an eine halbnackte Stipperin, Emmett eingeschlossen.
„Na hoffentlich.“ Und schon war er verschwunden.
Zuletzt von esme78 am Mi 27 Jan 2010, 16:50 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
esme78- ~Betting with Alice~
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Re: Biss wir uns wieder sehen
(Edward)
Immer noch grinsend gingen wir ins Esszimmer. Bella sah mich fragend an.
„Was ist denn so lustig?“ „Gar nichts.“ „Soso, gar nichts.“ „Alles in Ordnung, ehrlich.“
Nach diesem kurzen Wortwechsel setzte ich mich neben Nessie. Carlisle nahm uns gegenüber neben Eleazar Platz. Da begann dieser schon mit seinen Schilderungen.
„Sie hat mir gezeigt, dass ich mich noch die nächsten Jahre mit den Vampirkindern beschäftigen werde. Erstaunlich, wirklich erstaunlich.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich soll dich ganz lieb von allen grüßen. Garrett arbeitet fast täglich mit ihnen. Sie machen erstaunlich Fortschritte. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sie sich und uns mit ihren Gaben keine Probleme schaffen werden. Aber das weißt du sicherlich schon, habe ich Recht?“ begeistert registrierte er ihr zustimmendes Lächeln.
„Nessie, wie fühlt es sich für dich an wenn du dieses Gefühl bekommst? Du hast den lieben Jasper gehörig erschreckt, gestern.“ fragte Carlisle.
Sie schaute schuldbewusst und senkte den Kopf. „Das wollte ich nicht, ganz bestimmt. Es kribbelt ein wenig und dann kommen die Empfindungen derjenigen, die ich sehe.“ flüsterte sie unsicher.
„Dafür brauchst du dich doch nicht zu entschuldigen, Süße.“ versuchte ich sie zu beruhigen.
„Und du brauchst dafür keinerlei Kontakt. Ich meine musst du denjenigen berühren?“ überlegte Eleazar laut. Sie schüttelte den Kopf.
„Bemerkenswert.“ brachte er nur noch heraus. Eleazar konnte nicht länger bleiben und so verabschiedeten wir ihn bald wieder.
Gegen Abend kamen Rose, Esme und Alice von ihrer Besorgungstour zurück. Carlisle war mit Emmett und Jasper auf die Jagd gegangen und wir drei lagen gemütlich auf dem Sofa eng aneinander gekuschelt und schauten uns einen alten Film an. Alice stapfte leicht säuerlich an uns vorbei und stellte die Tüten vor die Tür zur Küche.
„Bella, hast du eine Ahnung was dein Mann am Samstagabend vorhat?“ funkelte sie fuchsteufelswild.
„Nein, warum?“ fragte sie misstrauisch. Dann deutete sie auf Nessie, die auf ihrem Schoß eingeschlafen war. „Geht das auch ein wenig leiser?“
„Alice, was regst du dich so auf? Wir machen uns einen gemütlichen Abend unter Männern. Was ist daran so verwerflich?“ Ich konnte ein süffisantes Grinsen nicht verbergen.
„Ach so. Dad´s Junggesellenabschied. Alice, du glaubst doch nicht ernsthaft das Dad eine Stripperin engagieren würde?“ Bella lachte amüsiert auf und versuchte sich die Vorstellung aus dem Kopf zu schlagen.
„Nun, Charlie vielleicht nicht, aber ich wüsste da schon jemanden. Und der kriegt nachher was zu hören, wenn er von der Jagd zurückkommt. Das versprech ich euch.“ Damit verschwand sie nach oben.
„Sie meint doch nicht etwa Emmett, oder? Na da schließ ich mich gerne an.“ ging Rosalie darauf ein.
Ganz offensichtlich hatte Alice eine Vision, die mir verriet, dass ich nicht in der Lage sein würde Emmett von seinem Vorhaben abzubringen. Na wunderbar. Ich konnte mir schon lebhaft Charlies Gesicht vorstellen. Bevor er nach Hause käme und Alice in die Fänge geriet, würde ich mich dringend mit Emmett unterhalten, nahm ich mir vor.
Immer noch grinsend gingen wir ins Esszimmer. Bella sah mich fragend an.
„Was ist denn so lustig?“ „Gar nichts.“ „Soso, gar nichts.“ „Alles in Ordnung, ehrlich.“
Nach diesem kurzen Wortwechsel setzte ich mich neben Nessie. Carlisle nahm uns gegenüber neben Eleazar Platz. Da begann dieser schon mit seinen Schilderungen.
„Sie hat mir gezeigt, dass ich mich noch die nächsten Jahre mit den Vampirkindern beschäftigen werde. Erstaunlich, wirklich erstaunlich.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich soll dich ganz lieb von allen grüßen. Garrett arbeitet fast täglich mit ihnen. Sie machen erstaunlich Fortschritte. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sie sich und uns mit ihren Gaben keine Probleme schaffen werden. Aber das weißt du sicherlich schon, habe ich Recht?“ begeistert registrierte er ihr zustimmendes Lächeln.
„Nessie, wie fühlt es sich für dich an wenn du dieses Gefühl bekommst? Du hast den lieben Jasper gehörig erschreckt, gestern.“ fragte Carlisle.
Sie schaute schuldbewusst und senkte den Kopf. „Das wollte ich nicht, ganz bestimmt. Es kribbelt ein wenig und dann kommen die Empfindungen derjenigen, die ich sehe.“ flüsterte sie unsicher.
„Dafür brauchst du dich doch nicht zu entschuldigen, Süße.“ versuchte ich sie zu beruhigen.
„Und du brauchst dafür keinerlei Kontakt. Ich meine musst du denjenigen berühren?“ überlegte Eleazar laut. Sie schüttelte den Kopf.
„Bemerkenswert.“ brachte er nur noch heraus. Eleazar konnte nicht länger bleiben und so verabschiedeten wir ihn bald wieder.
Gegen Abend kamen Rose, Esme und Alice von ihrer Besorgungstour zurück. Carlisle war mit Emmett und Jasper auf die Jagd gegangen und wir drei lagen gemütlich auf dem Sofa eng aneinander gekuschelt und schauten uns einen alten Film an. Alice stapfte leicht säuerlich an uns vorbei und stellte die Tüten vor die Tür zur Küche.
„Bella, hast du eine Ahnung was dein Mann am Samstagabend vorhat?“ funkelte sie fuchsteufelswild.
„Nein, warum?“ fragte sie misstrauisch. Dann deutete sie auf Nessie, die auf ihrem Schoß eingeschlafen war. „Geht das auch ein wenig leiser?“
„Alice, was regst du dich so auf? Wir machen uns einen gemütlichen Abend unter Männern. Was ist daran so verwerflich?“ Ich konnte ein süffisantes Grinsen nicht verbergen.
„Ach so. Dad´s Junggesellenabschied. Alice, du glaubst doch nicht ernsthaft das Dad eine Stripperin engagieren würde?“ Bella lachte amüsiert auf und versuchte sich die Vorstellung aus dem Kopf zu schlagen.
„Nun, Charlie vielleicht nicht, aber ich wüsste da schon jemanden. Und der kriegt nachher was zu hören, wenn er von der Jagd zurückkommt. Das versprech ich euch.“ Damit verschwand sie nach oben.
„Sie meint doch nicht etwa Emmett, oder? Na da schließ ich mich gerne an.“ ging Rosalie darauf ein.
Ganz offensichtlich hatte Alice eine Vision, die mir verriet, dass ich nicht in der Lage sein würde Emmett von seinem Vorhaben abzubringen. Na wunderbar. Ich konnte mir schon lebhaft Charlies Gesicht vorstellen. Bevor er nach Hause käme und Alice in die Fänge geriet, würde ich mich dringend mit Emmett unterhalten, nahm ich mir vor.
Zuletzt von esme78 am Mi 27 Jan 2010, 16:51 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
esme78- ~Betting with Alice~
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Re: Biss wir uns wieder sehen
(Bella)
Edward verabschiedete sich mit einem Kuss und lief los um Emmett aufzuspüren. Ich wünschte ihm viel Glück, denn ich kannte Emmetts Dickkopf nur zu gut. Esme ließ sich mit einem leichten Seufzen neben mir auf dem Sofa nieder. Sie waren den ganzen Tag unterwegs um die letzten Dinge zu besorgen. Ich hatte schon ein richtig schlechtes Gewissen, weil ich ihr nicht geholfen hatte. Aber ich wollte unbedingt dabei sein wenn Eleazar sich Nessie anschaute. Fast glitten meine Gedanken wieder ab und ich musste mich daran erinnern was ich eigentlich sagen wollte.
„Esme, alles in Ordnung mit dir?“ Ich strich ihr leicht über den Arm. Sie drehte den Kopf.
„Weißt du, Bella. Ich habe mir da was überlegt.“ Sie sah mich verheißungsvoll an und grinste.
Es war Freitagabend. Der Himmel war sternenklar und die Temperatur lag bei angenehmen 20 Grad Celsius. Wir standen in der Küche und richteten Sektgläser und einige Teller, die Alice vergnügt tänzelnd dann auf der Terrasse platzierte. Esme holte den Champagner aus dem Kühlschrank und stellte ihn in den vorbereiteten Kühler.
„Fertig! Jetzt können sie kommen.“ Esme trug den Kühler ebenfalls auf die Terrasse und Rosalie und ich liefen, an den Ellenbogen einhängend, hinter ihr her.
„Schade das Emily nicht kommen kann.“ sagte ich etwas enttäuscht. Da klingelte es an der Tür und uns wurde um das Haus eine Prise Wolf um die Nase geweht. Esme ging zur Tür.
„Keine Bange, Bella. Es wird ihnen schon gefallen.“ fasste mich Alice am Arm. Ich hoffte sie würde Recht behalten. Aber sie war ja schließlich Alice. Also atmete ich tief durch und setzte ein feierliches Gesicht auf.
„So ist es perfekt.“ lobte sie mich. Da kam schon Esme zurück, Sue und Leah im Schlepptau.
Alice behielt natürlich Recht. Nach einem etwas steifen Anfang lockerte sich die Stimmung schnell. Das mochte wohl auch am Champagner liegen aber das kümmerte uns überhaupt nicht. Im Gegenteil. Es war schon überraschend, dass sie der Einladung hierher zu kommen, überhaupt nachgekommen sind. Doch andererseits wären wir ab übermorgen miteinander verwandt. Die letzte Gelegenheit über alte Vorurteile oder Schüchternheit hinwegzukommen.
Gerade erzählte ich vor versammelter Mannschaft, wie Dad mich damals über Edwards mögliche körperliche Absichten warnte und wie peinlich uns die Situation gewesen war.
„Ha, das hat er nicht im Ernst gesagt, oder?“ lachte Leah laut auf. „Na ein Glück bin ich bereits ausgezogen, das ist ja oberpeinlich.“ schüttelte sie sich jetzt.
Esme und Sue protestierten natürlich. „Ich finde er hat sich sehr verantwortungsvoll verhalten. Ihm war die Sache zwar sehr unangenehm aber er hat es durchgezogen.“ verteidigte Sue ihren Ehemann in Spe.
„Sehr richtig. Als Vater wollte er dich doch nur beschützten. Aber leider hatte er keine rechte Vorstellung wovor er dich eigentlich hätte beschützen sollen.“ stimmte Esme ihr zu und zwinkert mir verräterisch zu.
„Stellt euch vor, wie angespannt die Situation damals im Rudel war.“ wurde Sue plötzlich nachdenklich. „Sam und Paul waren außer sich, als sie erfuhren dass Edward sich in Bella verliebte. Tja und als dann Jake zum Rudel stieß…“ Sue ließ den Satz unvollendet. Wahrscheinlich dachte sie an Harry, der kurz darauf einem Herzinfarkt erlegen war.
Esme drehte geschickt die aufkommende Beklemmung in allgemeine Ratlosigkeit. „Sag mal Sue. Wo verbringt ihr eigentlich die Flitterwochen?“ Alle schauten sie an und warteten. Bis Sue von Leah gestupst wurde.
„Ähm, wir haben eigentlich nicht geplant wegzufahren. Ich meine jetzt wo ihr bald Forks verlassen müsst.“ erklärte sie in ruhigem Ton.
„Ihr könnt doch nicht auf eure Hochzeitsreise verzichten. Die könnt ihr doch auch später noch nachholen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr meine Insel besuchen würdet. Ihr seid herzlich eingeladen euch solange ihr wollt dort von der Hochzeitsfeier zu erholen.“ lächelte Esme Sue an.
Esmes Insel. Wie auf Knopfdruck zogen Bilder vor mein inneres Auge und ich geriet ins Träumen. Edward. Alice und Rose versuchten Sue gut zuzureden, aber das bekam ich nur noch am Rande mit. Die schwül heißen Nächte. Meine ersten kurzen, wenn auch sehr intensiven, sexuellen Erfahrungen als Mensch. Der Sturm der Gefühle, die vielen Eindrücke, die verrückten ersten Tage meiner Schwangerschaft.
„Siehst du. Sogar Bella war hin und weg. Ich glaube sie befindet sich soeben im großen Bett mit der einmaligen Aussicht auf den Strand.“ hörte ich Rosalie kichernd sagen, als sich die Gegenwart langsam wieder zurückmeldete.
„Was?“ fragte ich. Allgemeines Gelächter brach aus. Na wenigsten hatte ich maßgeblich zu der gestiegenen Laune beigetragen, deshalb störte es mich nicht besonders. Also lachte ich auch mit. Ich bezweifelte stark, dass die Männer morgen einen amüsanteren Abend haben würden. Die feuchten Augen von Leah und Sue waren Beweis genug. Doch schon in der nächsten Sekunde musste ich meine eigene Einschätzung in Frage stellen. Ein Blick in Alice Gesicht reichte mir völlig. Sie sah aus wie eine Marmorstatue und starrte in Richtung Tür. Esme sah meinen Gesichtsausdruck und schaute sie dann ebenfalls an.
„Alice?“ flüsterte sie.
Edward verabschiedete sich mit einem Kuss und lief los um Emmett aufzuspüren. Ich wünschte ihm viel Glück, denn ich kannte Emmetts Dickkopf nur zu gut. Esme ließ sich mit einem leichten Seufzen neben mir auf dem Sofa nieder. Sie waren den ganzen Tag unterwegs um die letzten Dinge zu besorgen. Ich hatte schon ein richtig schlechtes Gewissen, weil ich ihr nicht geholfen hatte. Aber ich wollte unbedingt dabei sein wenn Eleazar sich Nessie anschaute. Fast glitten meine Gedanken wieder ab und ich musste mich daran erinnern was ich eigentlich sagen wollte.
„Esme, alles in Ordnung mit dir?“ Ich strich ihr leicht über den Arm. Sie drehte den Kopf.
„Weißt du, Bella. Ich habe mir da was überlegt.“ Sie sah mich verheißungsvoll an und grinste.
Es war Freitagabend. Der Himmel war sternenklar und die Temperatur lag bei angenehmen 20 Grad Celsius. Wir standen in der Küche und richteten Sektgläser und einige Teller, die Alice vergnügt tänzelnd dann auf der Terrasse platzierte. Esme holte den Champagner aus dem Kühlschrank und stellte ihn in den vorbereiteten Kühler.
„Fertig! Jetzt können sie kommen.“ Esme trug den Kühler ebenfalls auf die Terrasse und Rosalie und ich liefen, an den Ellenbogen einhängend, hinter ihr her.
„Schade das Emily nicht kommen kann.“ sagte ich etwas enttäuscht. Da klingelte es an der Tür und uns wurde um das Haus eine Prise Wolf um die Nase geweht. Esme ging zur Tür.
„Keine Bange, Bella. Es wird ihnen schon gefallen.“ fasste mich Alice am Arm. Ich hoffte sie würde Recht behalten. Aber sie war ja schließlich Alice. Also atmete ich tief durch und setzte ein feierliches Gesicht auf.
„So ist es perfekt.“ lobte sie mich. Da kam schon Esme zurück, Sue und Leah im Schlepptau.
Alice behielt natürlich Recht. Nach einem etwas steifen Anfang lockerte sich die Stimmung schnell. Das mochte wohl auch am Champagner liegen aber das kümmerte uns überhaupt nicht. Im Gegenteil. Es war schon überraschend, dass sie der Einladung hierher zu kommen, überhaupt nachgekommen sind. Doch andererseits wären wir ab übermorgen miteinander verwandt. Die letzte Gelegenheit über alte Vorurteile oder Schüchternheit hinwegzukommen.
Gerade erzählte ich vor versammelter Mannschaft, wie Dad mich damals über Edwards mögliche körperliche Absichten warnte und wie peinlich uns die Situation gewesen war.
„Ha, das hat er nicht im Ernst gesagt, oder?“ lachte Leah laut auf. „Na ein Glück bin ich bereits ausgezogen, das ist ja oberpeinlich.“ schüttelte sie sich jetzt.
Esme und Sue protestierten natürlich. „Ich finde er hat sich sehr verantwortungsvoll verhalten. Ihm war die Sache zwar sehr unangenehm aber er hat es durchgezogen.“ verteidigte Sue ihren Ehemann in Spe.
„Sehr richtig. Als Vater wollte er dich doch nur beschützten. Aber leider hatte er keine rechte Vorstellung wovor er dich eigentlich hätte beschützen sollen.“ stimmte Esme ihr zu und zwinkert mir verräterisch zu.
„Stellt euch vor, wie angespannt die Situation damals im Rudel war.“ wurde Sue plötzlich nachdenklich. „Sam und Paul waren außer sich, als sie erfuhren dass Edward sich in Bella verliebte. Tja und als dann Jake zum Rudel stieß…“ Sue ließ den Satz unvollendet. Wahrscheinlich dachte sie an Harry, der kurz darauf einem Herzinfarkt erlegen war.
Esme drehte geschickt die aufkommende Beklemmung in allgemeine Ratlosigkeit. „Sag mal Sue. Wo verbringt ihr eigentlich die Flitterwochen?“ Alle schauten sie an und warteten. Bis Sue von Leah gestupst wurde.
„Ähm, wir haben eigentlich nicht geplant wegzufahren. Ich meine jetzt wo ihr bald Forks verlassen müsst.“ erklärte sie in ruhigem Ton.
„Ihr könnt doch nicht auf eure Hochzeitsreise verzichten. Die könnt ihr doch auch später noch nachholen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr meine Insel besuchen würdet. Ihr seid herzlich eingeladen euch solange ihr wollt dort von der Hochzeitsfeier zu erholen.“ lächelte Esme Sue an.
Esmes Insel. Wie auf Knopfdruck zogen Bilder vor mein inneres Auge und ich geriet ins Träumen. Edward. Alice und Rose versuchten Sue gut zuzureden, aber das bekam ich nur noch am Rande mit. Die schwül heißen Nächte. Meine ersten kurzen, wenn auch sehr intensiven, sexuellen Erfahrungen als Mensch. Der Sturm der Gefühle, die vielen Eindrücke, die verrückten ersten Tage meiner Schwangerschaft.
„Siehst du. Sogar Bella war hin und weg. Ich glaube sie befindet sich soeben im großen Bett mit der einmaligen Aussicht auf den Strand.“ hörte ich Rosalie kichernd sagen, als sich die Gegenwart langsam wieder zurückmeldete.
„Was?“ fragte ich. Allgemeines Gelächter brach aus. Na wenigsten hatte ich maßgeblich zu der gestiegenen Laune beigetragen, deshalb störte es mich nicht besonders. Also lachte ich auch mit. Ich bezweifelte stark, dass die Männer morgen einen amüsanteren Abend haben würden. Die feuchten Augen von Leah und Sue waren Beweis genug. Doch schon in der nächsten Sekunde musste ich meine eigene Einschätzung in Frage stellen. Ein Blick in Alice Gesicht reichte mir völlig. Sie sah aus wie eine Marmorstatue und starrte in Richtung Tür. Esme sah meinen Gesichtsausdruck und schaute sie dann ebenfalls an.
„Alice?“ flüsterte sie.
Zuletzt von esme78 am So 17 Jan 2010, 23:26 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
esme78- ~Betting with Alice~
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Re: Biss wir uns wieder sehen
(Zwei Stunden zuvor)
Mein Taxi schlich die enge Straße, die kaum genug Platz zwischen den vielen Bäumen hatte, entlang. Nicht dass ich es eilig gehabt hätte. Nein. Das Ziel meiner Reise war mit schrecklichen Erinnerungen verbunden, die ich jahrelang zu verdrängen versuchte. Aber heute musste ich hierher zurück, wie schon vor knapp zwei Jahren. Mein Blick schweifte über den Himmel, der hinter den dichten Baumwipfeln nur zu vermuten war. Alles war dunkel. Man sah keinen Mond, keine Sterne. Dicke Wolken soweit das Auge reicht. Forks.
Der Taxifahrer vergewisserte sich nochmal nach der genauen Adresse. Vermutlich kam er nicht oft in diese Gegend. Was mich nicht verwunderte. Das Reservat war kein beliebtes Ausflugsziel unter der Normalbevölkerung von Washington. Ich wiederholte die Adresse und ließ mich zurück in die Sitze fallen.
Auf Charlies Gesicht freute ich mich am allermeisten. Er hasste Überraschungen, das wusste ich nur allzu gut. Aber ich konnte mir doch nicht entgehen lassen sein überraschtes Gesicht zu sehen. Natürlich konnte ich es auch kaum erwarten Bella und Edward wieder zu sehen. Ich hatte die zwei so sehr vermisst. Und bei dieser Gelegenheit wollte ich Bella gehörig den Kopf waschen. Ich hatte erfahren, dass sich Mr. und Mrs. Cullen doch tatsächlich aus Darthmouth verabschiedet hatten. Wie um alles in der Welt konnte sie sich so eine Chance entgehen lassen? Ich hatte da schon einen Verdacht, aber der würde nicht Edwards Abgang von der Elite Uni erklären. Wie auch immer. Ich würde es schon erfahren. Noch ein weiterer Grund für mich hierher zu kommen.
Nach weiteren zehn Minuten Fahrt hatten wir das Ziel erreicht. Ich bezahlte das Taxi und lief, mit meiner Reisetasche über der Schulter, auf die Tür des kleinen roten Hauses zu. Ich atmete tief durch, dann klopfte ich. Nach einer kleinen Weile wurde die Tür geöffnet. Billy, der in seinem Rollstuhl saß, sah mich an als käme ich von einem anderen Stern.
„Überraschung.“ rief ich und ließ die Tasche neben der Tür auf dem Boden fallen.
(Jacob)
Seth, Quil, Embry und ich machten unseren üblichen Rundgang. Wir schritten die Grenze ab und streiften noch am Cullen Haus vorbei, den Fluss entlang und dann in Richtung Küste. Wir hatten zwar schon seit Monaten keinen verirrten Vampir mehr angetroffen, doch das bedeutete nicht sich auf die faule Haut zu legen. Besonders für mich, da ich meiner Heimat und dem Rudel bald den Rücken kehren würde. So drückte die Situation etwas die Stimmung, um es mal vorsichtig auszudrücken. In den Köpfen der anderen konnte ich nichts hören. Entweder waren alle so auf ihre Instinkte konzentriert, oder sie verboten sich jeden Gedanken an den bevorstehenden Abschied.
War mir auch Recht. Denn in meinem Kopf surrten hunderte Hornissen. Meine Gedanken fuhren Karussell, kreisten immer um die gleiche Sache. Ich wartete jeden Moment auf einen Rüffel der drei. Aber es kam nichts. Nach Einbruch der Dunkelheit liefen wir wieder zurück. Wir liefen am First Beach entlang, natürlich immer im Verborgenen, und kreuzten den Highway an der Grenze des Reservats. Um diese Uhrzeit war hier nie ein Auto unterwegs. Doch kaum waren wir auf unserer Seite angelangt, fuhr ein Taxi an uns vorbei. Ich schenkte dem keine weitere Beachtung und lief im Gleichschritt mir den anderen weiter.
Wenn ich geahnt hätte, wer da in dem Taxi saß.
Mein Taxi schlich die enge Straße, die kaum genug Platz zwischen den vielen Bäumen hatte, entlang. Nicht dass ich es eilig gehabt hätte. Nein. Das Ziel meiner Reise war mit schrecklichen Erinnerungen verbunden, die ich jahrelang zu verdrängen versuchte. Aber heute musste ich hierher zurück, wie schon vor knapp zwei Jahren. Mein Blick schweifte über den Himmel, der hinter den dichten Baumwipfeln nur zu vermuten war. Alles war dunkel. Man sah keinen Mond, keine Sterne. Dicke Wolken soweit das Auge reicht. Forks.
Der Taxifahrer vergewisserte sich nochmal nach der genauen Adresse. Vermutlich kam er nicht oft in diese Gegend. Was mich nicht verwunderte. Das Reservat war kein beliebtes Ausflugsziel unter der Normalbevölkerung von Washington. Ich wiederholte die Adresse und ließ mich zurück in die Sitze fallen.
Auf Charlies Gesicht freute ich mich am allermeisten. Er hasste Überraschungen, das wusste ich nur allzu gut. Aber ich konnte mir doch nicht entgehen lassen sein überraschtes Gesicht zu sehen. Natürlich konnte ich es auch kaum erwarten Bella und Edward wieder zu sehen. Ich hatte die zwei so sehr vermisst. Und bei dieser Gelegenheit wollte ich Bella gehörig den Kopf waschen. Ich hatte erfahren, dass sich Mr. und Mrs. Cullen doch tatsächlich aus Darthmouth verabschiedet hatten. Wie um alles in der Welt konnte sie sich so eine Chance entgehen lassen? Ich hatte da schon einen Verdacht, aber der würde nicht Edwards Abgang von der Elite Uni erklären. Wie auch immer. Ich würde es schon erfahren. Noch ein weiterer Grund für mich hierher zu kommen.
Nach weiteren zehn Minuten Fahrt hatten wir das Ziel erreicht. Ich bezahlte das Taxi und lief, mit meiner Reisetasche über der Schulter, auf die Tür des kleinen roten Hauses zu. Ich atmete tief durch, dann klopfte ich. Nach einer kleinen Weile wurde die Tür geöffnet. Billy, der in seinem Rollstuhl saß, sah mich an als käme ich von einem anderen Stern.
„Überraschung.“ rief ich und ließ die Tasche neben der Tür auf dem Boden fallen.
(Jacob)
Seth, Quil, Embry und ich machten unseren üblichen Rundgang. Wir schritten die Grenze ab und streiften noch am Cullen Haus vorbei, den Fluss entlang und dann in Richtung Küste. Wir hatten zwar schon seit Monaten keinen verirrten Vampir mehr angetroffen, doch das bedeutete nicht sich auf die faule Haut zu legen. Besonders für mich, da ich meiner Heimat und dem Rudel bald den Rücken kehren würde. So drückte die Situation etwas die Stimmung, um es mal vorsichtig auszudrücken. In den Köpfen der anderen konnte ich nichts hören. Entweder waren alle so auf ihre Instinkte konzentriert, oder sie verboten sich jeden Gedanken an den bevorstehenden Abschied.
War mir auch Recht. Denn in meinem Kopf surrten hunderte Hornissen. Meine Gedanken fuhren Karussell, kreisten immer um die gleiche Sache. Ich wartete jeden Moment auf einen Rüffel der drei. Aber es kam nichts. Nach Einbruch der Dunkelheit liefen wir wieder zurück. Wir liefen am First Beach entlang, natürlich immer im Verborgenen, und kreuzten den Highway an der Grenze des Reservats. Um diese Uhrzeit war hier nie ein Auto unterwegs. Doch kaum waren wir auf unserer Seite angelangt, fuhr ein Taxi an uns vorbei. Ich schenkte dem keine weitere Beachtung und lief im Gleichschritt mir den anderen weiter.
Wenn ich geahnt hätte, wer da in dem Taxi saß.
Zuletzt von esme78 am Mo 25 Jan 2010, 15:29 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Biss wir uns wieder sehen
(Jacob)
Nachdem die männlichen Cullens sozusagen für den heutigen Abend auf der Straße standen, fanden sie sich alle bei Charlie ein. Ich war auch auf dem Weg dorthin. Ich hatte Nessie versprochen ihr aus ihrem Lieblingsbuch vorzulesen. Als ich noch nicht einmal in die Nähe des Hauses kam, bemerkte ich Emmett, der auf mich zukam. Mit seinen großen Schultern und dem breiten Grinsen im Gesicht wirkte er wie ein zu groß geratenes Kind, das gerade etwas ausheckte. Ich verwandelte mich schnell zurück und zog mir meine Shorts an.
„Was gibt´s denn so dringendes, das du nicht drinnen auf mich warten konntest?“ fragte ich mit hochgezogener Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Jake, mein Freund.“ Er kam an meine Seite und legte den Arm auf meine Schulter. Mein skeptischer Blick folgte seiner Bewegung. „Du bist doch auch einer kleinen Überraschung nicht abgeneigt, oder?“ Der sarkastische Unterton ließ mich aufhorchen.
„Kommt darauf an was du vorhast.“ antwortete ich ihm vorsichtig.
„Ach komm schon, stell dich nicht so unschuldig.“ wurde er jetzt ungeduldig. „Du hast doch bestimmt schon mitbekommen, was ich geplant hatte für morgen, hm?“ deutete er an. Oh ja, die Schnapsidee mit der Stripperin. Das würde Charlie den Rest geben. Er war sowieso schon ein Hemdchen im Wind. Also warum einen Sturm heraufbeschwören? Abgesehen davon käme es gar nicht in Frage Edward, von dem ich wusste was er von der Sache hält, zu hintergehen. Nein, das war mir zu heiß.
„Ich kann mir schon denken worauf das hier hinausläuft. Ich soll mich um den spätabendlichen Besuch kümmern, dass Alice nicht Wind davon bekommt und du aus dem Schneider bist. Hab ich Recht?“ versuchte ich seine Gedankengänge in zwei Sätzen zusammen zu fassen.
„Ich wusste doch, dass ich auf dich zählen kann.“ freute er sich wie ein Schneekönig.
„Vergiss es!“ versuchte ich mich so deutlich wie möglich auszudrücken und schlug seinen Arm von der Schulter. Ich stapfte zum Haus. Er hinter mir her.
„Ach komm schon. Das kannst du doch nicht bringen. Es ist nicht nur Alice. Ich hab auch Rosalie im Nacken, wenn du verstehst was ich meine.“ Er ließ einfach nicht locker. Innerlich musste ich bei der Vorstellung der fuchsteufelswilden Blondie lachen. Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.
„Na, dann wünsch ich dir viel Glück, mein Freund. Oder du lässt es einfach bleiben.“ riet ich ihm.
Schock(Edward)
Ich saß gerade in Charlies Sessel und war in ein gutes Buch vertieft, als die Tür aufging und Jacob und Emmett eintraten. Jakes Gesicht und Emmetts Gedanken ließen auf keine Einigung in der Unterhaltungsfrage schließen. Emmett war völlig deprimiert, obwohl er sich äußerlich nichts anmerken ließ. Jasper, der mir gegenüber saß, verdrehte die Augen und flüsterte mir zu:
„Na das kann ja noch heiter werden.“ Ich nickte ihm lächelnd zu und konzentrierte mich wieder auf die Zeilen vor mir. Jake nahm neben Jasper Platz und atmete geräuschvoll aus.
„Der hat vielleicht Nerven. Hat doch eben tatsächlich versucht mich in die Sache mit reinzuziehen.“ Verständnislos schüttelte er den Kopf. Gerade wollte ich ihm antworten, er solle Emmett einfach ignorieren, da kam Carlisle zu uns, in der Hand sein Mobiltelefon.
„Ich habe Neuigkeiten von Billy.“ Sein besorgter Gesichtsausdruck machte mich hellhörig. „Ratet mal, wer soeben bei Billy aufgetaucht ist?“ fuhr er fort und schaute mir eindringlich in die Augen.
„Renée.“ sagte ich tonlos.
Alle sahen mich ratlos an.
„Und was jetzt?“ fragte Emmett. Charlie kam die Treppe herunter und legte die Stirn in Falten, als er die veränderte Stimmung im Raum bemerkte.
„Jake. Was gibt´s?“ fragte er. „Schau mich nicht so an. Ich weiß von nichts.“ Mit erhobenen Händen und einem Kopfschütteln unterstrich Jake seine Worte. Daraufhin verschränkte Charlie die Arme vor der Brust und blickte hilfesuchend in die Runde. „Und wer ist jetzt so freundlich mir zu verraten was hier los ist?“
Nachdem die männlichen Cullens sozusagen für den heutigen Abend auf der Straße standen, fanden sie sich alle bei Charlie ein. Ich war auch auf dem Weg dorthin. Ich hatte Nessie versprochen ihr aus ihrem Lieblingsbuch vorzulesen. Als ich noch nicht einmal in die Nähe des Hauses kam, bemerkte ich Emmett, der auf mich zukam. Mit seinen großen Schultern und dem breiten Grinsen im Gesicht wirkte er wie ein zu groß geratenes Kind, das gerade etwas ausheckte. Ich verwandelte mich schnell zurück und zog mir meine Shorts an.
„Was gibt´s denn so dringendes, das du nicht drinnen auf mich warten konntest?“ fragte ich mit hochgezogener Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Jake, mein Freund.“ Er kam an meine Seite und legte den Arm auf meine Schulter. Mein skeptischer Blick folgte seiner Bewegung. „Du bist doch auch einer kleinen Überraschung nicht abgeneigt, oder?“ Der sarkastische Unterton ließ mich aufhorchen.
„Kommt darauf an was du vorhast.“ antwortete ich ihm vorsichtig.
„Ach komm schon, stell dich nicht so unschuldig.“ wurde er jetzt ungeduldig. „Du hast doch bestimmt schon mitbekommen, was ich geplant hatte für morgen, hm?“ deutete er an. Oh ja, die Schnapsidee mit der Stripperin. Das würde Charlie den Rest geben. Er war sowieso schon ein Hemdchen im Wind. Also warum einen Sturm heraufbeschwören? Abgesehen davon käme es gar nicht in Frage Edward, von dem ich wusste was er von der Sache hält, zu hintergehen. Nein, das war mir zu heiß.
„Ich kann mir schon denken worauf das hier hinausläuft. Ich soll mich um den spätabendlichen Besuch kümmern, dass Alice nicht Wind davon bekommt und du aus dem Schneider bist. Hab ich Recht?“ versuchte ich seine Gedankengänge in zwei Sätzen zusammen zu fassen.
„Ich wusste doch, dass ich auf dich zählen kann.“ freute er sich wie ein Schneekönig.
„Vergiss es!“ versuchte ich mich so deutlich wie möglich auszudrücken und schlug seinen Arm von der Schulter. Ich stapfte zum Haus. Er hinter mir her.
„Ach komm schon. Das kannst du doch nicht bringen. Es ist nicht nur Alice. Ich hab auch Rosalie im Nacken, wenn du verstehst was ich meine.“ Er ließ einfach nicht locker. Innerlich musste ich bei der Vorstellung der fuchsteufelswilden Blondie lachen. Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.
„Na, dann wünsch ich dir viel Glück, mein Freund. Oder du lässt es einfach bleiben.“ riet ich ihm.
Schock(Edward)
Ich saß gerade in Charlies Sessel und war in ein gutes Buch vertieft, als die Tür aufging und Jacob und Emmett eintraten. Jakes Gesicht und Emmetts Gedanken ließen auf keine Einigung in der Unterhaltungsfrage schließen. Emmett war völlig deprimiert, obwohl er sich äußerlich nichts anmerken ließ. Jasper, der mir gegenüber saß, verdrehte die Augen und flüsterte mir zu:
„Na das kann ja noch heiter werden.“ Ich nickte ihm lächelnd zu und konzentrierte mich wieder auf die Zeilen vor mir. Jake nahm neben Jasper Platz und atmete geräuschvoll aus.
„Der hat vielleicht Nerven. Hat doch eben tatsächlich versucht mich in die Sache mit reinzuziehen.“ Verständnislos schüttelte er den Kopf. Gerade wollte ich ihm antworten, er solle Emmett einfach ignorieren, da kam Carlisle zu uns, in der Hand sein Mobiltelefon.
„Ich habe Neuigkeiten von Billy.“ Sein besorgter Gesichtsausdruck machte mich hellhörig. „Ratet mal, wer soeben bei Billy aufgetaucht ist?“ fuhr er fort und schaute mir eindringlich in die Augen.
„Renée.“ sagte ich tonlos.
Alle sahen mich ratlos an.
„Und was jetzt?“ fragte Emmett. Charlie kam die Treppe herunter und legte die Stirn in Falten, als er die veränderte Stimmung im Raum bemerkte.
„Jake. Was gibt´s?“ fragte er. „Schau mich nicht so an. Ich weiß von nichts.“ Mit erhobenen Händen und einem Kopfschütteln unterstrich Jake seine Worte. Daraufhin verschränkte Charlie die Arme vor der Brust und blickte hilfesuchend in die Runde. „Und wer ist jetzt so freundlich mir zu verraten was hier los ist?“
Zuletzt von esme78 am Mi 27 Jan 2010, 16:51 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Biss wir uns wieder sehen
(Edward)
„Charlie. Vielleicht setzt du dich lieber hin.“ begann Carlisle. Doch Charlie schüttelte den Kopf.
„Nein. Du sagst mir jetzt auf der Stelle, warum mich hier plötzlich alle so komisch anstarren.“ gab er energisch zurück. Carlisle schaute zu mir, dann zu Jasper.
„Ist das Alice an Telefon?“ hackte Charlie nach, als er das Telefon in seiner Hand entdeckte.
„Nein. Es ist Billy.“ blieb Carlisle ruhig.
„Billy?“ fragte er nach.
„Charlie. Bellas Mutter ist hier.“
Urplötzlich wich jede Farbe aus seinem Gesicht und er schwankte. Mit der Hand hielt er sich am Treppengeländer fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich stand auf, lief zu ihm und hielt ihn am anderen Arm fest.
„Wie….was…..warum? Warum jetzt?“ stammelte er. Dann atmete er tief durch und wurde mit einem Mal wütend. Seine Gesichtsfarbe wechselte so schnell ins Rot, dass ich mir ernsthaft Sorgen um sein Herz machte. Das letzte Mal als ich ihn so sah, hatte ich ihm eröffnet seine Tochter ehelichen zu wollen.
Im selben Moment klingelte mein Telefon. Charlie entzog mir seinen Arm und setzte sich. Ich wiederrum sah auf das Display des Telefons. Bella.
„Bella?..Ja, das wissen wir bereits.“ Sie erzählte mir, dass Alice gesehen hatte, wie Renée sich auf den Weg zum großen Haus machte.
„Kommt am besten hierher. Wenn sie dort niemanden antrifft, überlegt sie es sich möglicherweise wieder. Und wir haben etwas Zeit gewonnen.“ schlug ich vor. Carlisle nickte zustimmend.
Ich klappte das Telefon zusammen und fragte: „Was schlägst du vor, Carlisle?“
Er lief schweigend auf und ab. Dann meldete sich Esme zu Wort.
„Wir sollten Alice fragen, ob sie erkennen kann, wie sie reagieren würde.“
Mit leicht verwirrtem Gesicht schüttelte Charlie den Kopf. „Ihr wollt es ihr erzählen?“
„Es bleibt uns wohl keine andere Wahl. Natürlich bleibt abzuwarten, was Alice sieht.“
Mit diesen Worten wand sich Carlisle an mich.
„Edward, geh Renesmee wecken. Ihre Gabe wird uns ebenfalls helfen.“ Ich nickte und lief die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf.
Vorsichtig öffnete ich die Zimmertür. Der Lichtkegel aus dem Flur traf ihr Gesicht. Sie schlief tief und fest. Ich kniete mich vor das Bett und strich ihr über die gerötete Wange.
„Hey, mein Engel. Aufwachen.“ flüsterte ich in ihr Ohr. Sie nahm einen tiefen Atemzug und blinzelte kurz mit den Lidern.
„Renesmee. Ich bin es, Dad.“ Mit der Hand fuhr ich ihr über den Kopf. Sie schlug die Augen auf und räkelte sich behäbig. Ich lächelte sie an und nahm sie auf den Arm.
„Daddy, was ist los? Müssen wir nach Hause?“ fragte sie gähnend.
„Nein, meine Süße. Wir bekommen bald Besuch. Du wirst heute deine Oma kennenlernen.“ eröffnete ich ihr.
Nur zwei Minuten später waren wir alle im Wohnzimmer versammelt.
„Ich kann euch doch keinen Freibrief geben. Natürlich wird sie geschockt sein, aber mehr kann ich auch nicht sehen.“ redete Alice so schnell, dass Charlie sie nur verdutzt anstarrte.
Bellas Finger krallten sich in meine Hand. Jasper wich ihr nicht von der Seite, er konnte ihr aber nur mäßig helfen. Die einzige, die die Ruhe bewahrte, war Renesmee.
Carlisle kam auf uns zu und wandte sich an unsere Tochter: „Nessie, kannst du uns irgendetwas sagen?“ Sie schüttelte nur den Kopf und schaute Bella und mich traurig an. Die ganze Situation musste für sie ziemlich verstörend gewesen sein. Wie sollte sie auch etwas von jemandem sehen können, den sie nicht einmal kannte. In der darauf folgenden Stille, hätte selbst Charlie eine Stecknadel fallen hören können. Dann plötzlich regte sich Alice.
„Bella, sie kommt hierher.“ sah Alice uns an. Ich drückte ihre Hand und sie sah mich fragend an.
„Du wolltest dich von ihr verabschieden. Es ist deine Entscheidung.“ Sie nickte und ich nahm sie in die Arme.
„Charlie. Vielleicht setzt du dich lieber hin.“ begann Carlisle. Doch Charlie schüttelte den Kopf.
„Nein. Du sagst mir jetzt auf der Stelle, warum mich hier plötzlich alle so komisch anstarren.“ gab er energisch zurück. Carlisle schaute zu mir, dann zu Jasper.
„Ist das Alice an Telefon?“ hackte Charlie nach, als er das Telefon in seiner Hand entdeckte.
„Nein. Es ist Billy.“ blieb Carlisle ruhig.
„Billy?“ fragte er nach.
„Charlie. Bellas Mutter ist hier.“
Urplötzlich wich jede Farbe aus seinem Gesicht und er schwankte. Mit der Hand hielt er sich am Treppengeländer fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich stand auf, lief zu ihm und hielt ihn am anderen Arm fest.
„Wie….was…..warum? Warum jetzt?“ stammelte er. Dann atmete er tief durch und wurde mit einem Mal wütend. Seine Gesichtsfarbe wechselte so schnell ins Rot, dass ich mir ernsthaft Sorgen um sein Herz machte. Das letzte Mal als ich ihn so sah, hatte ich ihm eröffnet seine Tochter ehelichen zu wollen.
Im selben Moment klingelte mein Telefon. Charlie entzog mir seinen Arm und setzte sich. Ich wiederrum sah auf das Display des Telefons. Bella.
„Bella?..Ja, das wissen wir bereits.“ Sie erzählte mir, dass Alice gesehen hatte, wie Renée sich auf den Weg zum großen Haus machte.
„Kommt am besten hierher. Wenn sie dort niemanden antrifft, überlegt sie es sich möglicherweise wieder. Und wir haben etwas Zeit gewonnen.“ schlug ich vor. Carlisle nickte zustimmend.
Ich klappte das Telefon zusammen und fragte: „Was schlägst du vor, Carlisle?“
Er lief schweigend auf und ab. Dann meldete sich Esme zu Wort.
„Wir sollten Alice fragen, ob sie erkennen kann, wie sie reagieren würde.“
Mit leicht verwirrtem Gesicht schüttelte Charlie den Kopf. „Ihr wollt es ihr erzählen?“
„Es bleibt uns wohl keine andere Wahl. Natürlich bleibt abzuwarten, was Alice sieht.“
Mit diesen Worten wand sich Carlisle an mich.
„Edward, geh Renesmee wecken. Ihre Gabe wird uns ebenfalls helfen.“ Ich nickte und lief die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf.
Vorsichtig öffnete ich die Zimmertür. Der Lichtkegel aus dem Flur traf ihr Gesicht. Sie schlief tief und fest. Ich kniete mich vor das Bett und strich ihr über die gerötete Wange.
„Hey, mein Engel. Aufwachen.“ flüsterte ich in ihr Ohr. Sie nahm einen tiefen Atemzug und blinzelte kurz mit den Lidern.
„Renesmee. Ich bin es, Dad.“ Mit der Hand fuhr ich ihr über den Kopf. Sie schlug die Augen auf und räkelte sich behäbig. Ich lächelte sie an und nahm sie auf den Arm.
„Daddy, was ist los? Müssen wir nach Hause?“ fragte sie gähnend.
„Nein, meine Süße. Wir bekommen bald Besuch. Du wirst heute deine Oma kennenlernen.“ eröffnete ich ihr.
Nur zwei Minuten später waren wir alle im Wohnzimmer versammelt.
„Ich kann euch doch keinen Freibrief geben. Natürlich wird sie geschockt sein, aber mehr kann ich auch nicht sehen.“ redete Alice so schnell, dass Charlie sie nur verdutzt anstarrte.
Bellas Finger krallten sich in meine Hand. Jasper wich ihr nicht von der Seite, er konnte ihr aber nur mäßig helfen. Die einzige, die die Ruhe bewahrte, war Renesmee.
Carlisle kam auf uns zu und wandte sich an unsere Tochter: „Nessie, kannst du uns irgendetwas sagen?“ Sie schüttelte nur den Kopf und schaute Bella und mich traurig an. Die ganze Situation musste für sie ziemlich verstörend gewesen sein. Wie sollte sie auch etwas von jemandem sehen können, den sie nicht einmal kannte. In der darauf folgenden Stille, hätte selbst Charlie eine Stecknadel fallen hören können. Dann plötzlich regte sich Alice.
„Bella, sie kommt hierher.“ sah Alice uns an. Ich drückte ihre Hand und sie sah mich fragend an.
„Du wolltest dich von ihr verabschieden. Es ist deine Entscheidung.“ Sie nickte und ich nahm sie in die Arme.
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Re: Biss wir uns wieder sehen
(Renée)
Was ging hier eigentlich vor sich? Erst wollte mich Billy unbedingt davon abhalten, meine Tochter zu besuchen, dann komme ich beim großen Haus der Cullens an und niemand war zuhause. Ich fragte mich schon ob die Hochzeit überhaupt noch stattfinden würde, oder ob irgendetwas passiert war. Bellas Handy schien aus zu sein und Edward reagierte einfach nicht auf meine Anrufe. Entnervt schrieb ich ihm per SMS, dass ich zu Charlie kommen wollte und ihn und Bella hoffentlich dort antreffen würde. Als mein Taxi vor Charlies und Sues neuem Haus hielt, sah ich Edwards Volvo vor der Einfahrt. Erleichtert stieg ich aus und hielt dem Fahrer sein Geld hin. Schnell reichte er mir mein Wechselgeld und fuhr davon. Mit schnellen Schritten stieg ich die Verandastufen empor und klopfte. Aus der geplanten Überraschung würde wohl nichts werden. Ich hätte mein gesamtes Jahresgehalt darauf verwettet, das Billy Charlie angerufen hatte. Aber das war jetzt auch schon egal. Ich wollte endlich wissen was hier gespielt wurde. Edward öffnete mir die Tür.
„Renée. Was für eine Überraschung. Komm rein.“ Seine Körpersprache verriet mir Unsicherheit, obwohl er übertrieben überrascht tat. Ich trat ein und blickte ins Wohnzimmer. O.K. dachte ich mir, als ich die komplette Gesellschaft vor mir sah. Alle waren anwesend, also schloss ich einen Unfall oder ähnliches schon einmal aus. Aber beruhigter war ich deshalb noch lange nicht. Bella saß neben ihrem Vater auf der Couch. Sue und er erhoben sich gleichzeitig und kamen auf mich zu.
„Schön, dass du doch noch kommen konntest. Bist du alleine?“ begann Sue. „Hallo Renée.“ sagte dann Charlie. Ich nahm seine ausgestreckte Hand und stellte meine Handtasche am Türrahmen ab.
„Ja, ich bin alleine.“ Ich schielte an den beiden vorbei und sah Bella, die nur auf den Fußboden starrte.
„In Ordnung, was ist hier los?“ Mein Blick suchte nach jemandem in der Runde, der Anstalten machen würde, etwas zu antworten.
„Wie kommst du denn darauf?“ versuchte Carlisle mit fester, sicherer Stimme mich davon zu überzeugen, dass alles völlig normal sei.
„Na, was ist denn das hier! Ich komme mir vor, als ob ich in ein geheimes Logentreffen geplatzt wäre.“ versuchte ich ihn aus der Reserve zu locken. Doch anstatt mir zu widersprechen, wandte er sich an Bella.
„Bella, sollen wir euch einen Moment alleine lassen?“
Also doch! Ich wusste es. Sie kam auf mich zu und schob mich langsam zum Sofa. Die anderen standen auf und wollten den Raum verlassen.
„Mom, setz dich doch erst mal.“ Mit leichtem Druck schob sie mich in die Kissen. Nein, so einfach würde ich es ihr nicht machen. Ich stand wieder auf, stützte die Hände in die Hüften und sagte:
„Bella, behandel mich nicht wie ein Kleinkind. Ich bin deine Mutter.“ So reagierte ich immer, wenn sie sich z.B. vor meinen Computer schob, um mir beim Abrufen meiner Mails zu helfen, oder wenn sie mir die Schrauben für einen Raumteiler, der Bauanleitung nach, zu sortieren versuchte.
Ich wusste genau was jetzt kommen würde. Edward würde sie an die Hand nehmen, der Rest der Familie würde den Raum verlassen und dann würden sie mir gestehen, dass ich bald Großmutter werden würde. Bella sah Esme flehend an und dann blieben doch alle im Raum. Ich zog fragend die Augenbrauen hoch und wartete. Als alle wieder Platz genommen hatten, fing sie an.
„Also zuerst möchte ich dir sagen, dass Edward, ich und die anderen ab dem Sommersemester in Schottland studieren werden. Das heißt wir werden schon am Montag Forks verlassen.“
Das erklärte schon mal die Exmatrikulation aus Darthmouth.
„Aber warum? Hast du in Darthmouth nicht die besseren Chancen? Ich versteh euch beim besten Willen nicht.“ Ich drehte den Kopf und schaute Charlie in die Augen.
„Wie konntest du das zulassen? Ohne mir etwas davon zu sagen, Charlie?“ wetterte ich und wartete auf eine Erklärung von ihm, die ich aber nicht erhalten sollte. Jetzt sprach Carlisle.
„Renée. Wir alle müssen Forks, den vereinigten Staaten, den Rücken kehren.“ In seinen Augen erkannte ich mit einem Mal jahrhundertelange Erfahrung. Dann musste ich mich erst selbst daran erinnern, dass Carlisle erst Mitte Dreißig war, obwohl er sehr viel jünger aussah.
„Was soll das heißen? Würde jetzt bitte mal jemand Klartext reden. Ich werde noch verrückt, bei euren ganzen Andeutungen.“ Langsam begann ich wütend zu werden.
Was ging hier eigentlich vor sich? Erst wollte mich Billy unbedingt davon abhalten, meine Tochter zu besuchen, dann komme ich beim großen Haus der Cullens an und niemand war zuhause. Ich fragte mich schon ob die Hochzeit überhaupt noch stattfinden würde, oder ob irgendetwas passiert war. Bellas Handy schien aus zu sein und Edward reagierte einfach nicht auf meine Anrufe. Entnervt schrieb ich ihm per SMS, dass ich zu Charlie kommen wollte und ihn und Bella hoffentlich dort antreffen würde. Als mein Taxi vor Charlies und Sues neuem Haus hielt, sah ich Edwards Volvo vor der Einfahrt. Erleichtert stieg ich aus und hielt dem Fahrer sein Geld hin. Schnell reichte er mir mein Wechselgeld und fuhr davon. Mit schnellen Schritten stieg ich die Verandastufen empor und klopfte. Aus der geplanten Überraschung würde wohl nichts werden. Ich hätte mein gesamtes Jahresgehalt darauf verwettet, das Billy Charlie angerufen hatte. Aber das war jetzt auch schon egal. Ich wollte endlich wissen was hier gespielt wurde. Edward öffnete mir die Tür.
„Renée. Was für eine Überraschung. Komm rein.“ Seine Körpersprache verriet mir Unsicherheit, obwohl er übertrieben überrascht tat. Ich trat ein und blickte ins Wohnzimmer. O.K. dachte ich mir, als ich die komplette Gesellschaft vor mir sah. Alle waren anwesend, also schloss ich einen Unfall oder ähnliches schon einmal aus. Aber beruhigter war ich deshalb noch lange nicht. Bella saß neben ihrem Vater auf der Couch. Sue und er erhoben sich gleichzeitig und kamen auf mich zu.
„Schön, dass du doch noch kommen konntest. Bist du alleine?“ begann Sue. „Hallo Renée.“ sagte dann Charlie. Ich nahm seine ausgestreckte Hand und stellte meine Handtasche am Türrahmen ab.
„Ja, ich bin alleine.“ Ich schielte an den beiden vorbei und sah Bella, die nur auf den Fußboden starrte.
„In Ordnung, was ist hier los?“ Mein Blick suchte nach jemandem in der Runde, der Anstalten machen würde, etwas zu antworten.
„Wie kommst du denn darauf?“ versuchte Carlisle mit fester, sicherer Stimme mich davon zu überzeugen, dass alles völlig normal sei.
„Na, was ist denn das hier! Ich komme mir vor, als ob ich in ein geheimes Logentreffen geplatzt wäre.“ versuchte ich ihn aus der Reserve zu locken. Doch anstatt mir zu widersprechen, wandte er sich an Bella.
„Bella, sollen wir euch einen Moment alleine lassen?“
Also doch! Ich wusste es. Sie kam auf mich zu und schob mich langsam zum Sofa. Die anderen standen auf und wollten den Raum verlassen.
„Mom, setz dich doch erst mal.“ Mit leichtem Druck schob sie mich in die Kissen. Nein, so einfach würde ich es ihr nicht machen. Ich stand wieder auf, stützte die Hände in die Hüften und sagte:
„Bella, behandel mich nicht wie ein Kleinkind. Ich bin deine Mutter.“ So reagierte ich immer, wenn sie sich z.B. vor meinen Computer schob, um mir beim Abrufen meiner Mails zu helfen, oder wenn sie mir die Schrauben für einen Raumteiler, der Bauanleitung nach, zu sortieren versuchte.
Ich wusste genau was jetzt kommen würde. Edward würde sie an die Hand nehmen, der Rest der Familie würde den Raum verlassen und dann würden sie mir gestehen, dass ich bald Großmutter werden würde. Bella sah Esme flehend an und dann blieben doch alle im Raum. Ich zog fragend die Augenbrauen hoch und wartete. Als alle wieder Platz genommen hatten, fing sie an.
„Also zuerst möchte ich dir sagen, dass Edward, ich und die anderen ab dem Sommersemester in Schottland studieren werden. Das heißt wir werden schon am Montag Forks verlassen.“
Das erklärte schon mal die Exmatrikulation aus Darthmouth.
„Aber warum? Hast du in Darthmouth nicht die besseren Chancen? Ich versteh euch beim besten Willen nicht.“ Ich drehte den Kopf und schaute Charlie in die Augen.
„Wie konntest du das zulassen? Ohne mir etwas davon zu sagen, Charlie?“ wetterte ich und wartete auf eine Erklärung von ihm, die ich aber nicht erhalten sollte. Jetzt sprach Carlisle.
„Renée. Wir alle müssen Forks, den vereinigten Staaten, den Rücken kehren.“ In seinen Augen erkannte ich mit einem Mal jahrhundertelange Erfahrung. Dann musste ich mich erst selbst daran erinnern, dass Carlisle erst Mitte Dreißig war, obwohl er sehr viel jünger aussah.
„Was soll das heißen? Würde jetzt bitte mal jemand Klartext reden. Ich werde noch verrückt, bei euren ganzen Andeutungen.“ Langsam begann ich wütend zu werden.
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Re: Biss wir uns wieder sehen
(Renée)
„Renée, setz dich lieber hin. Vertrau mir.“ Kam von Charlie.
„Ihr verheimlicht mir doch irgendetwas. Ich will jetzt endlich wissen was los ist!“ Ich steigerte mich richtiggehend in meine Rage. Ich fing an unruhig im Raum auf und ab zu waten, immer einen anderen im Visier. Diese Gesichter, die mir entgegenblickten, sahen mich an, als wäre ich nicht mehr bei Sinnen. Auf einmal packte mich jemand von hinten und riss mich, wie eine Stoffpuppe, herum. Bella.
„Mom, sieh mich an! Schau mich genau an! Ich bin nicht mehr deine kleine Tochter. Das schüchterne, tollpatschige Ding, das nie wirklich irgendwo reingepasst hat. Es existiert nicht mehr.“ Ihre Augen, die mich beinahe schwarz anfunkelten, bohrten sich direkt in mein Herz. So hatte ich mein Mädchen noch nie erlebt. Selbst nicht zu der Zeit, in der sie von Edward verlassen worden war. Sie stand vor mir, die Hände um meine Oberarme gefasst und machte mir einfach nur Angst. Ich hatte Angst vor meiner eigenen Tochter. Was erzählte sie da nur? Mein Geist schien mir nicht zu gehorchen, ebenso mein Körper. Ich begann zu zittern. Mir fuhr eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken und ich fror bis ins Mark. Schemenhaft nahm ich Edward war, der Bella an der Schulter fasste und leise auf sie einredete. Zumindest bewegten sich seine Lippen, hören konnte ich aber nichts. Sie schloss die Augen und ging vor mir in die Knie. Dann ging plötzlich alles sehr schnell, wie in einem Film, der auf vorspulen lief.
„Bringt sie hier raus! Edward, beeilt euch!“ rief Carlisle. Edward und Emmett zogen Bella nach draußen, so schnell, dass meine Augen ihnen kaum folgen konnten. Esme fing mich auf und legte mich auf ein Sofa. Mir war bewusst, dass ich ohnmächtig wurde. Ich konnte aber nicht dagegen ankämpfen. Was auch gut war. Ich erlitt wohl gerade einen Schock und mein Körper zog die Notbremse. Urplötzlich erfüllte mich tiefe Ruhe.
Engel oder Teufel?(Renée)
Es kam mir vor, als hätte ich zehn Stunden geschlafen. Ich spürte, wie ich wieder an die Oberfläche drang. Und mit dem Bewusstsein kehrte auch meine Erinnerung zurück. Was für ein verrückter Traum. Ein Alptraum. Nein, es war kein Alptraum. Ich öffnete leicht die Augen und sah eine verschwommene Gestalt vor mir. Ein blonder Engel, der meinen Namen rief. Ich kannte diese Stimme. Ich blinzelte und konnte nun erkennen, wer da immer wieder meinen Namen wiederholte. Es war Carlisle, der mich besorgt musterte.
„Carlisle?“ meine Stimme kam mir überhaupt nicht bekannt vor. Er legte den Zeigefinger auf die Lippen und schüttelte den Kopf.
„Nicht reden. Lass dir Zeit, Renée.“ Ich nickte kurz. Dann erkannte ich noch mehr bekannte Gesichter, die im Hintergrund warteten. Charlie und Sue. Alice und Jasper. Leah und Seth. Doch wo waren Bella und Edward. Emmett und Rosalie konnte ich ebenfalls nicht entdecken. Ich rappelte mich auf, auch wenn zwei starke Hände versuchten mich davon abzuhalten.
„Bella?!“ keuchte ich.
„Renée, du solltest noch liegen bleiben. Sei vernünftig.“ redete Carlisle weiter auf mich ein. Ich setzte mich aufrecht hin und mir wurde schwindelig. Ich stütze meinen Kopf in die Hände und wartete, bis der Schwindel nachließ. Sue reichte mir ein Glas Wasser und Esme setzte sich an meine Seite. Nachdem ich das Glas in einem Schluck geleert hatte, fühlte ich mich besser.
„Was?... Wo ist Bella? Ich versteh überhaupt nichts mehr.“ Dann schossen mir die Tränen in die Augen und ich schluchzte. Charlie ging vor mir in die Hocke. Er hielt mir ein Taschentuch hin, welches ich dankbar annahm. Aber sein Blick konnte mich nicht beruhigen. Er schaute kurz zu Boden, legte seine Stirn in Falten und sagte:
„Bella geht es gut. Glaub mir. Sie kommt bald zurück. Sie muss sich erst …beruhigen.“ Darauf sagte keiner etwas. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Dann trat Jake zu uns. Du meine Güte. Der Junge hat sich ja ganz schön verändert. Als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er noch ein kleiner Junge. Jetzt sah er eher aus wie ein Stuntman, mit kantigem Gesicht und Schultern so breit wie ein Kleiderschrank.
„Sollten wir ihr nicht etwas zeigen?“ fragte er kurz und ich hatte das Gefühl, dass es sich dabei nicht um eine Topfpflanze handelte. Carlisle stand auf und nickte. Daraufhin lief Jake nach oben. Ich versuchte mich zu beruhigen, atmete tief durch. Mein Blick klebte am oberen Ende der Treppe, wo Jake verschwunden war. Dann sah ich sie. Sie war ein Engel, mit langen rotbraunen Locken, großen braunen Augen, gekleidet in einem Pyjama mit Pferdemotiven. Sie hielt Jake an der Hand und kam auf mich zu. Hinter ihr tauchte Rosalie auf. Meine Verwirrung löste sich und wich einem tiefen Gefühl, das ich schwer beschreiben vermochte. Dann sprach Charlie.
„Das ist Renesmee.“ Reflexartig schnellte mein Kopf zu ihm. Charlie lächelte mich an und nickte.
„Darf ich dir die Hand geben?“ flüsterte sie. Es war die schönste Stimme, die ich je gehörte hatte. Mehr als ein Nicken brachte ich nicht zustande. Sie kam näher und hielt meine Hand fest. Was dann mit mir geschah,…Tja, das konnte ich nicht beschreiben. Ich sah Bella vor mir, blutüberströmt aber mit einem Lächeln auf dem gezeichneten Gesicht und Hände, die sich mir entgegenstreckten. Ich sah Edward, ebenfalls blutverschmiert. Das nächste war undeutlich. Es sah fast so aus, als ob Bella einen Felsen mit bloßen Händen auseinanderschlug und im nächsten Moment schimmerte sie in tausend Farben. Eine Feier, mit Laternen und Kuchen. Charlie und all die anderen. Ich sah Sam, in der Hand hielt er die Zügel eines Pferdes. Jake, der ihr in den Sattel half….
Dann ließ sie meine Hand los. Ich blinzelte um mich zu orientieren. Alle starrten mich fragend an.
„Was war das? Ist sie…? Nein, das ist völlig unmöglich. Das kann nicht sein.“ Ich war nicht im Stande es auszudenken, geschweige denn es auszusprechen.
„Das ist unsere Enkeltochter, Renée. Ich weiß es klingt verrückt, aber es ist trotz allem wahr.“ fuhr Charlie fort.
„Wie ist das möglich? Sie ist doch bestimmt schon sieben oder acht Jahre alt? Ich habe die Geburt gesehen…. Ich habe Bella gesehen, sie sah schrecklich aus. Und dann. Was ist nur mit ihr passiert?“ meine Stimme versagte. Carlisle und die anderen schauten an mir vorbei. Ich drehte zögerlich den Kopf.
„Ich bin eine Cullen geworden. Endgültig.“
Bella stand in der Tür, Edward fest umschlungen. An ihrer anderen Seite stand Emmett. Langsam schritten sie näher. Irgendetwas an ihr war anders als vorhin. Ich kam aber nicht gleich darauf, was es war. Sie nahm mich in die Arme und drückte mich an sich. Edward wich ihr nicht von der Seite. Dann flüsterte sie mir ins Ohr:
„Du weißt es. Du weißt was wir sind.“ Sie löste sich von mir und Renesmee fiel ihr und Edward in die Arme. Ich sah ihr direkt in die Augen. Sie leuchteten golden und erlaubten mir tiefe Einblicke in ihre Seele. Ja, ich wusste es. Sie war ein Vampir.
„Renée, setz dich lieber hin. Vertrau mir.“ Kam von Charlie.
„Ihr verheimlicht mir doch irgendetwas. Ich will jetzt endlich wissen was los ist!“ Ich steigerte mich richtiggehend in meine Rage. Ich fing an unruhig im Raum auf und ab zu waten, immer einen anderen im Visier. Diese Gesichter, die mir entgegenblickten, sahen mich an, als wäre ich nicht mehr bei Sinnen. Auf einmal packte mich jemand von hinten und riss mich, wie eine Stoffpuppe, herum. Bella.
„Mom, sieh mich an! Schau mich genau an! Ich bin nicht mehr deine kleine Tochter. Das schüchterne, tollpatschige Ding, das nie wirklich irgendwo reingepasst hat. Es existiert nicht mehr.“ Ihre Augen, die mich beinahe schwarz anfunkelten, bohrten sich direkt in mein Herz. So hatte ich mein Mädchen noch nie erlebt. Selbst nicht zu der Zeit, in der sie von Edward verlassen worden war. Sie stand vor mir, die Hände um meine Oberarme gefasst und machte mir einfach nur Angst. Ich hatte Angst vor meiner eigenen Tochter. Was erzählte sie da nur? Mein Geist schien mir nicht zu gehorchen, ebenso mein Körper. Ich begann zu zittern. Mir fuhr eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken und ich fror bis ins Mark. Schemenhaft nahm ich Edward war, der Bella an der Schulter fasste und leise auf sie einredete. Zumindest bewegten sich seine Lippen, hören konnte ich aber nichts. Sie schloss die Augen und ging vor mir in die Knie. Dann ging plötzlich alles sehr schnell, wie in einem Film, der auf vorspulen lief.
„Bringt sie hier raus! Edward, beeilt euch!“ rief Carlisle. Edward und Emmett zogen Bella nach draußen, so schnell, dass meine Augen ihnen kaum folgen konnten. Esme fing mich auf und legte mich auf ein Sofa. Mir war bewusst, dass ich ohnmächtig wurde. Ich konnte aber nicht dagegen ankämpfen. Was auch gut war. Ich erlitt wohl gerade einen Schock und mein Körper zog die Notbremse. Urplötzlich erfüllte mich tiefe Ruhe.
Engel oder Teufel?(Renée)
Es kam mir vor, als hätte ich zehn Stunden geschlafen. Ich spürte, wie ich wieder an die Oberfläche drang. Und mit dem Bewusstsein kehrte auch meine Erinnerung zurück. Was für ein verrückter Traum. Ein Alptraum. Nein, es war kein Alptraum. Ich öffnete leicht die Augen und sah eine verschwommene Gestalt vor mir. Ein blonder Engel, der meinen Namen rief. Ich kannte diese Stimme. Ich blinzelte und konnte nun erkennen, wer da immer wieder meinen Namen wiederholte. Es war Carlisle, der mich besorgt musterte.
„Carlisle?“ meine Stimme kam mir überhaupt nicht bekannt vor. Er legte den Zeigefinger auf die Lippen und schüttelte den Kopf.
„Nicht reden. Lass dir Zeit, Renée.“ Ich nickte kurz. Dann erkannte ich noch mehr bekannte Gesichter, die im Hintergrund warteten. Charlie und Sue. Alice und Jasper. Leah und Seth. Doch wo waren Bella und Edward. Emmett und Rosalie konnte ich ebenfalls nicht entdecken. Ich rappelte mich auf, auch wenn zwei starke Hände versuchten mich davon abzuhalten.
„Bella?!“ keuchte ich.
„Renée, du solltest noch liegen bleiben. Sei vernünftig.“ redete Carlisle weiter auf mich ein. Ich setzte mich aufrecht hin und mir wurde schwindelig. Ich stütze meinen Kopf in die Hände und wartete, bis der Schwindel nachließ. Sue reichte mir ein Glas Wasser und Esme setzte sich an meine Seite. Nachdem ich das Glas in einem Schluck geleert hatte, fühlte ich mich besser.
„Was?... Wo ist Bella? Ich versteh überhaupt nichts mehr.“ Dann schossen mir die Tränen in die Augen und ich schluchzte. Charlie ging vor mir in die Hocke. Er hielt mir ein Taschentuch hin, welches ich dankbar annahm. Aber sein Blick konnte mich nicht beruhigen. Er schaute kurz zu Boden, legte seine Stirn in Falten und sagte:
„Bella geht es gut. Glaub mir. Sie kommt bald zurück. Sie muss sich erst …beruhigen.“ Darauf sagte keiner etwas. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Dann trat Jake zu uns. Du meine Güte. Der Junge hat sich ja ganz schön verändert. Als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er noch ein kleiner Junge. Jetzt sah er eher aus wie ein Stuntman, mit kantigem Gesicht und Schultern so breit wie ein Kleiderschrank.
„Sollten wir ihr nicht etwas zeigen?“ fragte er kurz und ich hatte das Gefühl, dass es sich dabei nicht um eine Topfpflanze handelte. Carlisle stand auf und nickte. Daraufhin lief Jake nach oben. Ich versuchte mich zu beruhigen, atmete tief durch. Mein Blick klebte am oberen Ende der Treppe, wo Jake verschwunden war. Dann sah ich sie. Sie war ein Engel, mit langen rotbraunen Locken, großen braunen Augen, gekleidet in einem Pyjama mit Pferdemotiven. Sie hielt Jake an der Hand und kam auf mich zu. Hinter ihr tauchte Rosalie auf. Meine Verwirrung löste sich und wich einem tiefen Gefühl, das ich schwer beschreiben vermochte. Dann sprach Charlie.
„Das ist Renesmee.“ Reflexartig schnellte mein Kopf zu ihm. Charlie lächelte mich an und nickte.
„Darf ich dir die Hand geben?“ flüsterte sie. Es war die schönste Stimme, die ich je gehörte hatte. Mehr als ein Nicken brachte ich nicht zustande. Sie kam näher und hielt meine Hand fest. Was dann mit mir geschah,…Tja, das konnte ich nicht beschreiben. Ich sah Bella vor mir, blutüberströmt aber mit einem Lächeln auf dem gezeichneten Gesicht und Hände, die sich mir entgegenstreckten. Ich sah Edward, ebenfalls blutverschmiert. Das nächste war undeutlich. Es sah fast so aus, als ob Bella einen Felsen mit bloßen Händen auseinanderschlug und im nächsten Moment schimmerte sie in tausend Farben. Eine Feier, mit Laternen und Kuchen. Charlie und all die anderen. Ich sah Sam, in der Hand hielt er die Zügel eines Pferdes. Jake, der ihr in den Sattel half….
Dann ließ sie meine Hand los. Ich blinzelte um mich zu orientieren. Alle starrten mich fragend an.
„Was war das? Ist sie…? Nein, das ist völlig unmöglich. Das kann nicht sein.“ Ich war nicht im Stande es auszudenken, geschweige denn es auszusprechen.
„Das ist unsere Enkeltochter, Renée. Ich weiß es klingt verrückt, aber es ist trotz allem wahr.“ fuhr Charlie fort.
„Wie ist das möglich? Sie ist doch bestimmt schon sieben oder acht Jahre alt? Ich habe die Geburt gesehen…. Ich habe Bella gesehen, sie sah schrecklich aus. Und dann. Was ist nur mit ihr passiert?“ meine Stimme versagte. Carlisle und die anderen schauten an mir vorbei. Ich drehte zögerlich den Kopf.
„Ich bin eine Cullen geworden. Endgültig.“
Bella stand in der Tür, Edward fest umschlungen. An ihrer anderen Seite stand Emmett. Langsam schritten sie näher. Irgendetwas an ihr war anders als vorhin. Ich kam aber nicht gleich darauf, was es war. Sie nahm mich in die Arme und drückte mich an sich. Edward wich ihr nicht von der Seite. Dann flüsterte sie mir ins Ohr:
„Du weißt es. Du weißt was wir sind.“ Sie löste sich von mir und Renesmee fiel ihr und Edward in die Arme. Ich sah ihr direkt in die Augen. Sie leuchteten golden und erlaubten mir tiefe Einblicke in ihre Seele. Ja, ich wusste es. Sie war ein Vampir.
esme78- ~Betting with Alice~
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