Forks Bloodbank
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Helsinki Vampire

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Helsinki Vampire - Seite 3 Empty Re: Helsinki Vampire

Beitrag  amyfake78 Sa 31 Okt 2009, 02:43

***Akascha***

»Ist er meinet wegen gegangen?«, fragte ich Renesmee und wischte dabei meine Tränen aus dem Gesicht.
»Nein Aka. Ich glaube nicht.« Doch ich wusste dass sie log, genauso es unnötig von mir war zu fragen. Nichts hielt mich auf dem Sofa. Ich stürzte aus der Suite und meine Angst vor Jane und den anderen war verflogen. Auf dem Flur war jedoch keine Spur mehr von Edward und Bella. Also hastete ich die Treppen hinab, da ich mir ziemlich sicher war, dass sie den Fahrstuhl genommen hatten.
Als ich unten ankam, blieb ich schockiert stehen. In der Lobby huschten einige Vampire umher. In mitten dieser sah ich Edward und Bella aus der Tür gehen. Ich wusste nicht ob die Vampire gefährlich für mich wären, aber ich schätzte sie harmlos ein. Edward und Bella hätten uns gewarnt und wären nicht einfach gegangen. Also tat ich so als würde ich die Vampire nicht sehen.
Doch einer nach den anderen wandte sich zu mir als ich mir einen Weg durch den Saal bahnte. Teilweise blieben sie auch stehen und begannen zu wispern. Ich versuchte so gelassen wie möglich zu schauen, doch ihre Reaktion auf mich, jagte mir eine heiden Angst ein. Meine Schritte wurden länger und schneller, bis ich mich auf der Straße wieder fand.

Edward stand allein an der Hauswand gelehnt. Sein Blick war kalt und starr auf den Boden gerichtet.
»Warum ich mich so von dir distanziere?«, fragte er mich mit einer eiskalten Stimme, bevor ich meine Frage im Kopf richtig ausformulieren konnte.
»Ja … ähm … ja, genau das wollte ich wissen. Aber … «, er führte meinen Gedanken weiter.
»Aber woher ich das weiß?«
Ich war nicht in der Lage etwas zu antworten und nickte daher mit dem Kopf. Kurz darauf sah ich mich um und stellte fest, dass Bella nirgends zu sehen war. Eigentlich hatte ich angenommen, dass sie sich um ein Taxi kümmerte.
»Sie ist vorgefahren, um uns ein paar Flugtickets zu besorgen und … «, er unterbrach sich und schnaufte fast, »und ich soll mit dir alles klären.«
»Alles klären?« In diesem Moment dachte ich daran, das Vampire sich normaler Weise von menschlichen Blut ernährten. Und obwohl Jukka mir erzählte das die Cullens sich von Tieren ernährten, legte sich ein flaues und unheilvolles Gefühl auf meinen Körper. Was wenn sie auch mal Ausnahmen machten? Was wenn das die Lösung ihrer Probleme war?
»Es wäre eine Lösung«, sagte Edward eiskalt und sah mich mit seinen goldenen Augen an. Also doch. Er sollte sich meiner annehmen und mich aus der Welt schaffen.
»Ich sagte, “wäre“!«, er betonte es noch einmal mit einem scharfen Ton. Plötzlich hob er seine Nase in Höhe. Sein Blick verfinsterte sich noch mehr. Was ich nicht für möglich gehalten hätte dass das ginge. Sein Kopf drehte sich leicht in der Briese und dann packte er mich mit einen harten Griff am Arm und zerrte mich zurück in die Lobby.

»Was …«, doch mehr konnte ich gar nicht sagen, da lag seine Hand auf meinen Mund und hielt ihn so sehr zu, dass mir die Zähne schon weh taten.
Kurz darauf wirbelte er um mich herum und plötzlich fand ich mich auf seinen Rücken wieder. Er sauste die Treppen hinauf. Auf dem Weg nach oben kam uns Alice und Emmett entgegen.
Sie sahen sich an und verständigten sich offenbar nur anhand ihrer Blicke. Während Alice mit uns nach oben rannte, blieb Emmett im Treppenhaus. Ich sah noch einen kurzen Augenblick zu Emmett der sich scheinbar wie ein kleiner Junge vor Weihnachten, darauf freute, was dann geschehen sollte.
Es dauerte nur wenige Sekunden bis wir vom 3. Obergeschoss in der Suite im 20. OG gelangten. Es war seltsam. Noch vor 10 Minuten waren die Cullens locker und entspannt. Jetzt sahen sie nicht mehr so ruhig aus. Als Edward mich herunter ließ, ging ich zu Nessie und wollte sie fragen was denn los sei. Offenbar wussten alle was los war, nur ich nicht.

Noch bevor ich sie fragen konnte, sprach Dr. Cullen zu Edward.
»Bring sie in ein anderes Zimmer, so ist sie nicht sofort in seinem Blickfeld. Das könnte uns einen Vorsprung erlangen.«
Edward ergriff wieder meinen Arm und ich wusste am nächsten Tag würde ich blaue Flecken haben. Bevor ich in das andere Zimmer geschoben wurde, stieß ich noch meine Frage heraus die mich brennend interessierte und Antwort auf ihr Verhalten geben sollte.
»Was ist denn los? Sind es die Volturos?«, doch dann waren die riesigen Flügeltüren zum eigentlichen Zimmer verschlossen.
»Sie heißen Volturi und nein, die sind es nicht, aber das heißt nicht, dass der der hinter dir her ist, nicht weniger gefährlich für dich ist.« Seine Stimme hatte etwas an Härte verloren, aber sie war immer noch eiskalt. Eine ganze Weile lag eine unangenehme Stille über uns.
Ich zuckte zusammen, als im Nebenzimmer die Tür auf polterte und ich eine Männerstimme hörte, die herein rief: »Ich hab ihn, aber er hat angeblich was ganz dringendes zu sagen.«
Eine andere Stimme ertönte und ich erkannte sie. Ich sprang auf und wollte die Tür öffnen, doch schon stand Edward vor mir und versperrte mir den Weg. Fragend sah ich ihn an.

Er schüttelte ohne etwas zu sagen den Kopf und drängte mich zurück. Plötzlich stieg in mir ein wohliges Gefühl auf, welches ich erst vor kurzem bei Jukka gefühlt hatte. Lag es vielleicht daran, dass sie Vampire waren? Nein, es lag bei Edward eher an dem Ausdruck seiner Augen. Obwohl er versuchte kalt zu mir zu sein, war es sein Blick definitiv nicht. Er war warm und wären sie Flammen gewesen, hätten sie jetzt getanzt.
Er war nur wenige Zentimeter vor mir, und obwohl ich mir sicher war, in Jukka meine Liebe gefunden zu haben, fühlte ich mich sicher und geborgen in Edwards Nähe. Ich sah ihn an und erschrak als ich feststellte, dass er tief in mich hinein sehen musste. Seine Augen stachen in meine und dann beugte er sich tiefer zu mir herab.
Dabei schlossen sich seine Augen und fast hätte ich zugelassen, was er in diesem Moment tun wollte. Doch ich hörte Nessie sagen: »Warum sollten wir dir glauben?«
Die andere Stimme antwortete: »Weil ich weiß, wo sie Jukka hingebracht haben und wie ihr ihn da raus holen könnt ohne SIE zu opfern.«
Ich hatte nur Jukka gehört und das er wusste wie wir ihn retten konnte. Ich wirbelte um Edward herum und sprengte die Tür. Bazie stand da und ich war mir sicher ein Ansatz von einem Lächeln gesehen zu haben. Doch bei genauerem hinsehen, sah ich nur dass ein Narbe seinen Mundwinkel hob und den falschen Eindruck vermittelte, dass er lächeln würde.
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Beitrag  amyfake78 Fr 13 Nov 2009, 16:51

»Da ist die ja!«, sagte er mit einer angewiderten Stimme.
Anscheinend hatten sie ihm gesagt dass ich nicht hier wäre um sicher zu gehen dass er nicht in trügerischen Absichten kam. Nessie kam auf mich zu und schob mich zurück ins Zimmer. Dann verschwand sie und schloss die Tür hinter sich mit den Worten: »Ich mache das nur zu deinem Schutz.«
Dann hörte ich nur noch den Schlüssel sich im Schloss drehen. Sie hatte mich tatsächlich eingeschlossen. So schnell ich konnte rannte ich zur Tür und rüttelte daran. Zu, sie hatte es wirklich getan. Sauer darüber das ich eingeschlossen wurde setzte ich mich auf das Bett und versuchte mich in das Wohnzimmer zu den Cullens zu teleportieren. Diese ständige Konzentration machte mich müde, jedoch wollte ich nicht aufgeben. So merkte ich es kaum dass ich langsam einschlief.

Ich öffnete die Augen und der Raum war immer noch in einem schwachen Schein gehüllt, doch es lag nicht daran das die Nachttischlampe noch eingeschaltet war, sondern eher, das hinter dem schweren Vorhang die Sonne scheinen musste. Mach tagelangem Dauerregen und grauen Nebelschwaden endlich mal wieder etwas natürliches Licht. Obwohl es ziemlich hell war, taten mir wundersamer Weise meine Augen nicht weh.
Diese Erkenntnis ließ mich neugierig werden, denn ich erinnerte mich an den Tag als Jukka mich aus dem Hotelzimmer holte. Es war seltsam den Sonnenschein auf meiner Haut zu fühlen ohne in Schmerzen zu ertrinken. Auch die Reaktion blieb aus. Langsam ging ich auf die schweren Samtvorhänge zu und haderte mit mir, ob ich es wagen sollte.
Jukka hatte mir an dem Abend der Flucht noch versprochen solange er lebe würde er mich mit einer ganzen Kraft beschützen. Langsam schob ich den Vorhang zur Seite wobei ich dem Sonnenschein auswich. Die Angst die Gewissheit zu erlangen dass Jukka bereits tot sein könnte war tief in meinem Inneren. Auch wenn Bazie mit großer Überzeugung davon ausging das Jukka lebte, ich fühlte mich leer und kalt. Nichts in mir erfüllte mich mit der gleichen Überzeugung wie Bazie.
Die Sonnenstrahlen fielen tief in das Zimmer. Nur langsam streckte ich meine Hand nach ihnen aus. Um bei den kleinsten Anzeichen von Schmerz sie zurück zu ziehen. Meine Hand rauchte langsam ins helle Licht und es geschah nichts. Die Wärme des Lichts legte sich auf meine Haut und in wenigen Minuten wärmte sie meinen gesamten Körper. Als ich meine Augen wiederholt öffnete schimmerte die Wand neben den Fenster in bunte Farben, so als würde das Sonnenlicht auf einen Diamanten treffen und sich darin brechen.
Mein Blick suchte nach der Ursache und fiel auf Renesmee die im hinteren Raum stand. Ich war überrascht dass dieses Glitzern von ihr ausging. Es war die Reaktion ihrer Haut. Sie leuchtete wie ein Diamant. Während ich sie ansah, spürte ich dass auch sie überrascht war. Sie war schon fast schockiert darüber. Als ich meinen Mund öffnete um sie zu fragen, sah sie mich an und winkte ab. Ihr Gesichtsausdruck sollte gelangweilt aussehen, aber es gelang ihr nicht, in keiner Weise. Die aufgestiegene Panik in ihrem Gesicht, stand noch immer darin.
Als sie mich in der Sonne sah, sagte die nur: »Jukka lebt also noch?«
Ich sah an mir herunter und konnte gar nicht begreifen, dass ich tatsächlich die Wärme der Sonne spüren konnte. Ein »Ja« konnte ich gerade noch hervorbringen bevor die Anspannung und Angst, dass Jukka tot sein könnte, in Tränenergüssen von mir abfiel.
Renesmee kam auf mich zu und hielt mich fest in ihren Armen und erst da fiel jegliche Anspannung. Während ich versuchte mich zu beruhigen, spürte ich noch jemanden im Raum. Dieser Jemand schloss wieder die Vorhänge und als ich aufsah ah ich einen riesigen Wolf.
Ein markerschütternder Schrei wich au meiner Brust, wirbelte herum und zog Renesmee mit mir als ich Schutz hinter dem riesigen Bett suchte. Doch während ich vor Angst zitterte, fing Nessie an lauthals zu lachen über meine Reaktion. Langsam kam dieser riesige wildgewordene Wolf zu uns rüber und Nessie schien da gar nicht zu stören, dass so eine schreckliche Bestie hier im Raum war. Der Wolf machte einen riesigen Satz auf das Bett zu und vor Angst ließ ich mich mit zusammen gekniffenen Augen auf den Boden fallen. In diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher als mich an einem sicheren Ort wieder zu finden. Dieser Wunsch hatte mich gestern Abend zu den Cullens geführt. Als ich den Angriff der mir bevorstand nicht spürte, öffnete ich die Augen und sah mich um. Bazie und die anderen Cullens sahen mich mit großen Augen an und gerade als ich ihnen von der Gefahr berichten wollte, die sich im Nebenzimmer abspielte öffneten sich die riesigen Flügeltüren und Nessie kam mit einer weiteren Person heraus. Keine Spur von diesem riesigen Monsterwolf.
»Aber … aber … Wolf … Monsterwolf« Über mein fassungsloses Gestammel mussten alle lachen, -bis auf Bazie, der genervt aussah- , vor allem aber Nessie und dieser Typ der wie ein Indianer aussah.
»Keine Sorge Aka. Jacob ist ein Gestaltwandler und wird dir nichts tun«, klärte mich Carlisle auf. Erst jetzt gab ich meine Kauerstellung auf.
»Jake, was gibt es neues?«, wandte sich Carlisle zu Jacob.
»Also eigentlich ist alles unverändert. Jane, Alec und der andere durchkämmen immer noch ganz Helsinki. Eure Freunde verteilen noch immer ihren Duft. Aber die Volturi fallen nicht mehr auf alle Spuren herein.«
»Ahnen sie was? Wenn ja, können wir noch etwas machen?«
Jacob machte ein besorgtes Gesicht.
»Nein, das ist das Problem. Sie wissen dass wir hier sind und wenn sie euch sehen, dann wissen sie auch das ihr da mit drin steckt und das kann den Verdacht auf Renesmee lenken.« Er wandte sich zu Nessie und man konnte ganz deutlich seine Sorge um sie sehen. Ob das ihr Freund war?
»Bella!« Edwards Schrei ließ mich zusammen schrecken. Sein Gesicht war voller Sorge und Angst.
»Bella ist da draußen?«, fragte Jake atemlos und auch ihm war deutlich anzusehen, wie viel Sorge er in sich trug.
»Ja, sie wollte Flugtickets holen, weil wir vorhatten nach Forks zu gehen.«
In jenen Moment klopfte es ungeduldig an der Tür. In der Geschwindigkeit eines Vampirs eilte Edward zur Tür, sah durch den Spion und öffnete sie erleitert.
»Bella!« Er schrie ihren Namen fast. Und nahm sie sofort in die Arme als hätte er sie jahrelang nicht gesehen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, das eine Liebe zwischen Vampiren so viel Intensiver war als eine normale Menschliche. Niemand von ihnen schien es auszuhalten, von dem jeweiligen anderen getrennt zu sein. Ich fand die Vorstellung schön auch jemanden zu haben, mit dem ich die intensiven Gefühle teilen zu können. Vielleicht hatte ich ihn aber auch schon gefunden? Meine Stimmung wurde trüb, als ich an Jukka dachte und dabei Edward und Bella beobachtete.
Doch da fielen mir Kleinigkeiten auf. Es war irgendwie seltsam, er konnte doch Gedanken lesen, aber warum sah er dann nach, wer vor der Tür stand? Das hatte er doch vorher bei keinem gemacht. Langsam hatte ich das Gefühl, dass mein Kopf platzen würde. Innerhalb von kürzester Zeitsollte ich mich damit auseinander setzen, dass ich ein Vampir sein sollte, dass es Gestaltenwandler gab, dass ein Zirkel von bösen Vampiren hinter mir her war, dass ich eine Fähigkeit hatte die sich „jumpen“ nannte und das ich in einen menschenblutsaugenden Vampir verliebt war, der von den bösen Vampiren verschleppt wurde.
Sogar er hatte eine Gabe, die es mir ermöglichte in die Sonne gehen zu können, die ich noch nie in meinem bewussten Leben genießen konnte. Vielleicht hatte er mir diesen Schutz auch nur gegeben um einen Vorsprung zu erlangen, da die Bösen nicht ohne aufzufallen in die Sonne gehen konnten.
Damals dachten wir, -meine Familie, Freunde und ich-, das ich irgendeine unerklärliche Krankheit hatte, aber für mcih war es nun klar, dass die ganzen Ärzte dies nicht erklären konnte. Ich war ein Vampir mit transylvanischer Abstammung. Wow, zum ersten Mal konnte ich diesen Gedanken so einfach zu ende denken.
Plötzlich wurde ich von den hektischen Bewegung Carlisles aus den Gedanken gerissen.
»Was ist los?«, fragte ich, doch niemand schien mich zu beachten.
»Edward. Bring sie fort von hier!« Die Stimme von Carlisle klang viel besorgter als die eines Menschens.
»Okay. Bella, wo sind unsere Sachen?«
Carlisle sah auf und sagte: »Nein, Edward. Wir brauchen Bellas Schutzschild.« Gerade wollte Carlisle weitersprechen, fiel ihm Edward ins Wort.
»Ohne Bella geh ich nicht.« Edwards Klang der Stimme war besorgt und doch energisch genug, um klar zu stellen dass ohne guten Grund er seine Liebste nicht hier allein lassen würde.
»Edward, ich kann dich verstehen, auch deine Sorgen, aber wenn die Volturi hier her kommen, dann sind ohne Bellas Schutzschild einfach verloren.« Carlisle sprach mit Nachdruck in der Stimme und Bella schien das genauso zu sehen.
Denn sie ging auf Edward zu und umarmte ihn sanft, küsste ihn und flüsterte etwas, was ich trotz meiner guten Ohren nicht verstehen konnte.
»Okay«, schnaufte Edward und nahm eine Tasche die Renesmee bereits für mich gepackt hatte. Sie kam auf mich zu, drückte mir ein paar von ihren Klamotten in den Arm und deutete mir das ich sie überziehen sollte.
»Wenn die Volturi schon so nah sind, dann solltest du deinen Geruch überlagern, solange du weit genug von Helsinki entfernt bist.« Ich ließ die Sachen auf den Boden sinken.
»Nein!«, schrie ich entsetzt auf. Ich hatte gedacht man bringt mich in ein Versteck welches noch hier in dieser Stadt sein würde. Doch sie hatte vor mich weit weg zu bringen. Weit weg von Jukka und das wollte ich nicht zulassen, das konnte ich nicht zulassen.
Nessie kam auf mich zu. Wahrscheinlich um mich in den Arm zu nehmen und mich zu beruhigen. Vielleicht auch um mir verständlich zu machen, dass ich doch vernünftig sein sollte. Doch ich wich zurück, wollte nichts davon wissen.
»Nein. Lass mich in Ruhe Renesmee. Ich werde Jukka nicht sterben lassen.«
»Das tust du aber bereits«, warf Bazie kalt zu mir und pflanzte damit Zweifel ob er nicht vielleicht doch recht hatte. Wäre ich nicht nach Helsinki gefahren, wie es meine Familie wollte, hätte ich ihn nie kennengelernt und ihn in solche Gefahr gebracht.
»Bazie!«, zischte Rosalie, die sich eigentlich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten hatte. Gerade von ihr hätte ich diese Reaktion nicht erwartet. Sie war kalt und vermittelte mir den Eindruck dass sie mich hassen würde.
Nach einer Sekunde stillen Schweigens, ging die Tür zu einem, der anderen Zimmer auf und Alice trat heraus. Obwohl sie eher von Jasper getragen wurde.
»Alice hat gesehen das die Volturi Akascha bekommen werden, wenn sie nicht fährt. Es war eine lange Vision und sie ist sehr geschwächt. Sie konnte noch nicht viel dazu sagen.«
Alice öffnete kurz die Augen und flüsterte ein paar Zeilen.
»Sie werden ihn nicht töten, denn sie wollen ihn nur als ein Druckmittel einsetzen.«
»Ja, aber wenn ich nicht hingehe, dann werden sie ihn als nutzlos empfinden und …« Ich konnte den Satz, wegen seiner Grausamkeit, nicht zu Ende führen. So weit sollte es nicht kommen. »Eher würde ich mich von den Volturi fangen lassen und sterben.«
»Akascha, du weißt nicht was du da von dir lässt, du müsstest unschuldigen Menschen töten; sie würden eine Waffe aus dir machen. Du wärst ein Teil einer Kampfeinheit.«
»Das ist mir egal, wenn ich Jukka nur damit retten könnte.«
Ich war plötzlich so verwirrt. Denn obwohl ich wütend war, über ihre Entscheidung, stieg langsam eine gewisse Ruhe in mir auf. Dieses ruhige Gefühl welches sich von der Brust her ausbreitete ließen meine Augen durch den Raum wandern, bis ich den jungen ruhigen Jasper ansah.
Er blickte konzentriert auf mich. Während ich ihn in die Augen schaute wurde die Beruhigung immer Stärker, so dass von meiner Wut über die Bevormundung der Cullens fast nichts mehr vorhanden war. Doch ich wollte mich nicht beruhigen lassen und versuchte mich dagegen zu wehren. Immer stärker konzentrierte ich mich auf meine Angst um Jukka um nicht weggebracht zu werden. Nichts half. Langsam wich die Wut und immer mehr fühlte ich so etwas wie Leere in mir. Irgendwie gefühlslos.
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Helsinki Vampire - Seite 3 Empty Re: Helsinki Vampire

Beitrag  amyfake78 Fr 27 Nov 2009, 11:58

Mit dem Gefühl von Leere stieg ich in das Auto mit dem fast schwarzen Scheiben. Noch immer konnte ich meine Wut nicht hervorrufen. Edward ließ den Motor aufheulen und die Räder ratterten über den Schotterweg.
Er fuhr nicht langsam. Ein Haus nach dem anderen zog an uns vorbei, erst waren es enganeinander stehende, dann entfernten sich die einzelnen Häuser bis nur noch alle paar Kilometer ein vereinzeltes Haus an uns vorbei zog. Dann waren es nur noch Bäume und Felder. Mit jedem Meter fühlte ich wieder die Aufsteigende Wut. Ich fühlte mich schlecht. Für Jukka wollte ich bleiben und dennoch war ich zu schwach mich gegen Jasper und den anderen zu behaupten.
»Wir sind gleich da«, sagte mir Edwards Stimme. Ich fühlte dass es ihm unangenehm war mit mir allein zu sein. Er hasste mich, nur wusste ich nicht warum er dies tat. Ich sah aus dem Fenster und stellte fest dass es schneite. Wir waren mehrere Stunden lang in den Norden gefahren und befanden uns nun im Lappland. Fern ab von den recht warmen Helsinki. Weit weg von Jukka und den Gefahren die mich dort erwartet hatten.
Vor uns türmten sich die Schneemassen und beinahe hätte man die kleine Hütte übersehen. Edward stoppte den Wagen und lehnte sich nach hinten um etwas von dem Rücksitz zu holen. Dabei kam er mir ziemlich nah. Sein Geruch war toll, unvergleichlich mit Jukka seinem. Ich lehnte mich auf die andere Seite um mich ihm zu entziehen.
Als er sich wieder zurück auf seinen Sitz schob, reichte er mir ein paar dieser Tennisschlägerartigen Schneeschuhe. Doch er stieg ohne sie aus und während ich noch im Auto saß, sah ich ihm hinterher. Er rannte über den tiefen Schnee so schnell wie es für Vampire eine Leichtigkeit gewesen war.
Ich wusste das ich das auch können musste und da war sie wieder die Wut über sein weniges Vertrauen mir gegenüber, das man mir scheinbar nichts zutrauen würde und die Wut über seine Verachtung. Ich wollte wissen, was sein Problem war. Was ich ihm angetan hatte. Was der Grund für seine Verachtung war. Ich verließ das Auto und rannte hinter ihm her und ich war erstaunt. Meine Geschwindigkeit musste so schnell wie die eines Vampirs gewesen sein, denn ich sank nicht ein.
»Edward!«, rief ich ihn. Doch er schenkte mir keine einzige Reaktion. Dieses Verhalten stachelt mich nur noch mehr an. »Edward!«, versuchte ich es noch einmal mit einer erbosten Stimmlage. Und diesmal blieb er abrupt stehen und ich da ich immer noch rannte und so schnell nicht zum stehen kam, prallte ich auf ihn und fiel zurück auf einen vom Schnee verdeckten Stein. Der Schmerz zog sich sofort von den Lendenwirbeln, zu den Brustwirbeln, hinauf bis in den Nacken.
Ohne ein weiteres Wort setzte er seine Schritte fort und verschwand in der kleinen Hütte.
Ich rappelte mich auf und ging hinterher. Als ich in die Hütte kam, blieb mir der Atem weg. Von außen sah sie klein aus. Aber im Innern schien sie einfach riesig zu sein. Ich sah mich um und erspähte keinen Edward. Mein Blick erfasste eine Treppe die offenbar in den Keller reichte und ich schlich langsam zu ihr um einen Blick nach unten zu werfen. Als ich ihr nährte, hörte ich Geräusche und ich wusste ja nicht ob Edward es begrüßen würde, wenn ich hier einfach in Räume platzen würde, die vielleicht nichts für mich waren.
Bei der Treppe angekommen lehnte ich mich über das Geländer und sah hinunter. Es leuchte schon ein flackerndes Licht und ich wusste nicht so recht was ich machen sollte.
»Edward?«, flüsterte ich fast schon. Doch ich bekam keine Antwort. Langsam ging ich Stufe für Stufe hinunter und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das flackernde Licht rührte daher, dass Edward den Kamin angefeuert hatte. Er lag auf der Couch und las in irgendeinen Buch.
Das Zimmer war riesig. Es war sogar größer als die Etage über uns und es musste noch größer sein, denn es gab Türen. Sieben an der Zahl. Ich ging durch den Raum und öffnete eine dieser Türen und statt ein weiteres Zimmer erstreckte sich ein langer dunkler Flur. Am liebsten wäre ich den Gang hinunter gelaufen aber mein Verstand sagte mir, ich solle es lassen. Ich ließ die Tür wieder ins Schloss fallen. Es gab keine Fenster hier also ging ich davon aus, dass es sich hier tatsächlich um den Keller handeln musste.
Mir drängte sich immer mehr die Frage auf, wo wir hier überhaupt waren. Es gab hier nämlich keine Bilder die die Cullens zeigte. Zwar war auf einigen Bildern Carlisle zu sehen, aber weder Edward noch Esme oder einer der Anderen waren zu sehen.
»Wir sind hier bei den Volturi«, ertönte plötzlich die Stimme von Edward. Und sie ließ mich schauern, denn eigentlich sollte er mich doch vor ihnen beschützen. Mein Gesicht musste schockiert gewesen sein, dennoch fing Edward nur an zu lachen. »Keine Sorge. Sie sind nicht hier und ich schätze sie werden auch nicht darauf kommen hier zu suchen. Wer würde denn vermuten, dass die Gejagten sich ausgerechnet bei den Jagenden verstecken? Außerdem waren sie schon seit 250 Jahren nicht mehr hier.« Ich sah mich um und irgendwas schien nicht an seiner Aussage zu stimmen. Genau wenn sie hier schon seit fast 250 Jahren nicht mehr hier gewesen waren, warum war es hier dann so sauber? Es lag nicht ein Körnchen Staub hier. Doch auch darauf kam prompt die Antwort.
»Die Volturi vermieten solche Anwesen für Menschen. Oder wie denkst du häuft sich sonst ein Vermögen an?«
»Und bei Gelegenheit kommen sie her und saugen den Menschen mal das Blut aus?« Meine Stimme klang ironisch so wie es auch sein sollte.
»Hm … ja ich schätze wenn sie auf einer Durchreise wären und etwas Blut benötigen, dann würden sie wohl hier her kommen«, während er dies sagte lachte er schon fast. Allerdings wusste ich nicht ob es an meinem dümmlichen Gesichtsausdruck lag oder die Absurdität seiner Logik sich ausgerechnet hier zu verstecken.
Dann hob er wieder sein Buch und steckte die Nase hinein. Ich stand irgendwie dümmlich herum und wandte mich dann den Gemälden zu. Es waren beeindruckende Werke. Die meisten waren aus Ölfarbe und sie schienen sehr alt zu sein. Sie wurden alle von Künstlern gemalt die ich überhaupt nicht kannte. Bis auf eines. Eines dieser unbeschreiblich, schönen Kunstwerke wurde von DaVinci signiert.
Nach einer Weile setzte ich mich in einen dieser luxuriösen Sessel und dachte darüber nach wie lange ich es hier wohl aushalten musste, mit einem Typen der offensichtlich ein Problem mit mir hatte.
»Glaub mir, ich könnte mir auch was besseres vorstellen als hier rumzusitzen und auf dich aufzupassen.«
Das tat weh.
»Was hast du für ein Problem?«, antwortete ich ihm zickig mit eindeutig, verletzter Stimme.
Er sprang auf und in einem Bruchteil einer Sekunde stand er direkt vor mir.
»Was mein Problem ist? Du bist mein Problem. Du zerstörst meine Beziehung.«
Das jedoch stach noch heftiger in meine Brust. Es ist nicht gerade einfach nach solch harten Worten und Anschuldigungen einen klaren Kopf zu behalten. Schon gar nicht wenn man in jenen Moment lieber losgeheult hätte. Jedoch riss ich mich zusammen.
»Ich zerstöre deine Beziehung? Wer wollte mich denn letztens noch küssen, während seine Frau den Volturi fast ausgeliefert gewesen war?«
»Ja, genau. Du bringst mich um den Verstand. Du solltest gar nicht existieren und hätten wir viel früher gewusst was geschehen ist, dann würdest du auch nicht mehr unter den Lebenden oder Untoten weilen.«
Ich konnte meine Tränen nicht mehr unterdrücken. Sie kamen einfach und nichts konnte ich dagegen tun. Ich schoss an ihm vorbei, schnappte mir meine Sachen und zog so schnell ich konnte meine Jacke an, während ich die Treppe hochstolperte.
»Sorry, aber ich habe nicht um eure Hilfe gebeten. Und das deine Tochter keine nötige Disziplin hatte, lass ich mir nicht vorwerfen.« Mit den Worten war ich auch schon aus der Tür.
Ich war so aufgewühlt dass ich verschiedene Bilder von Orten vor meinem geistigen Auge sah. Da waren Bilder von einsamen Landschaften, von Renesmee und ihrem Freund Jake, von Edward der hinter mir her kam, von den anderen Cullens die immer noch in dem Hotelzimmer saßen und letztlich ein Bild von Jukka, der ziemlich herunter gekommen aussah.
Er lag angekettet auf einer Art Holzpritsche. Seine Augen waren vollkommen leer. Eine andere Gestalt trat an ihn heran. Es war eine langbeinige Frau, die ungefähr 22 Jahre alt sein musste. Sie ging auf ihn zu und setzte sich auf seinen Schoß, wobei sie seine Hände befreite. Statt sie die junge Frau von seinem Schoß zu verdrängen versuchte, legte er seine Hände auf ihre Rundungen und liebkoste sie.
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Beitrag  amyfake78 Fr 27 Nov 2009, 14:41

****Jukka****
Schon seit Tagen spürte ich meine Glieder nicht mehr. Ich war ausgelaugt. Meine Kehle brannte vor Durst und Tag für Tag kam Charmaine in mein Verlies und versuchte zu erfahren wo sich Akascha versteckte. Ich hatte keine Ahnung wohin sie sich teleportiert hatte. Ich vermutete allerdings dass sie bei den Cullens war. Anfangs kam Aro jeden Tag mehrmals aber als er nichts aus mir heraus bekam gab er Charmaine den Auftrag.
Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, als plötzlich Akascha in meinem Verlies stand. Charmaine kam gerade durch die Tür als Aka hinter ihr auftauchte. Keine Ahnung ob sie zusammen mit Charmaine kam oder ob sie sich hier her jumpte. Doch eins war klar. Sie war hier.
Charmaine hatte sie bemerkt und wusste genau, würde sie nun einen Fehler machen, wäre Akascha wieder fort. Sie wollte sie brechen, dass konnte man ihrem Gesicht eindeutig ansehen.
Ihr Körper schwang sich geschmeidig auf meinen und sie erlöste meine Hände aus der Gefangenschaft der Schellen. Für gewöhnlich wäre ich nun aufgesprungen und hätte meine Zähne in den seidigen Hals von Aka geschlagen, denn ihr Duft war sehr verlockend und meine Kehle brannte noch heftiger. Doch ich hatte keine Verfügungsgewalt über meine Hände oder sonst etwas. Charmaine war in der Lage, Handlungen zu manipulieren und ich war zu schwach mich dagegen zu wehren oder meine Fähigkeiten hervorzurufen. Immerhin konzentrierte ich meine ganze verbleibende Kraft um das Schutzschild, welches sich um Akascha schlang, aufrecht zu erhalten.
Während meine Finger über die wohlgeformten Linien Charmaines wanderten, sah ich den Schmerz und alle Arten von Zweifel über dem Gesicht von Aka herein brechen. Ich konnte nichts tun. Hätte ich den Schutz abgezogen, wäre in sie in großer Gefahr gewesen. Charmaine begann mein Hemd zu öffnen und sorgte dafür dass ich das Selbe bei ihr tat.
Akaschas Gesicht verdunkelte sich zusehend und als sie es nicht mehr aushalten konnte, verschwand sie einfach wieder. Plötzlich befanden sich meine Hände wieder in den Schellen und Charmaine stieg von mir herab.
»So mal sehen, wie lange sie braucht bis sie sich zu Aro führen lässt. Böser Jukka … wie konntest du ihr nur das antun?« Mit einem zufriedenen Lächeln verließ sie den Raum.
Ich hoffte inständig dass Akascha nun sich nicht in unüberlegte Handlungen verstrickte. Schon das sie hier her gekommen war, war gefährlich gewesen. Zumal wir verraten wurden. Nie hätte ich gedacht dass Jyrki uns bei den Volturi melden würde. Von Bazie hätte ich es erwartet, aber nicht von Jyrki.
Ich weiß nicht was seine Beweggründe waren, aber er hatte es getan. Er hatte mich, seinen eigenen Bruder und die Cullens einfach verraten. Was hatten sie ihn als Gegenleistung geboten?
Ich schloss meine Augen und stellte mir vor irgendwann wieder mit Akascha zusammen zu sein. Doch immer wieder schlichen sich Gedanken hinein, die Akaschas Tod voraussagen würden. Obwohl sie ziemlich schüchtern und ruhig war, genauso konnte sie dumme und überstütze Sachen machen.
Hoffentlich würden die Cullens auf sie achten. Doch der Umstand das sie hier war, machte mir Angst, dass Carlisle und Edward nicht in der Lage waren, sie zu schützen und sie von waghalsigen Absichten abzuhalten.
Mein Blick stieg zum Himmel oder zumindest dort hin wo er war, und flüsterte: »Bitte lass sie nichts dummes tun!«
In jenen Augenblick stand Aro in der Tür. Mit gefalteten Händen stand er da.
»Ach ja … der liebe Herr Gott. Er sollte acht auf dein kleines Wesen acht geben. Doch wie ich von Charmaine gehört habe, tut er dies offensichtlich nicht. Sonst wäre sie ja nicht hier gewesen.« Er schwieg einen Augenblick. »Ach Jukka … du glaubst gar nicht wie sehr mich deine Situation an Edward erinnert. Auch er wollte seine geliebte Bella und Jenn schützen und wie man sieht, hat dies auch nicht funktioniert.«
»Aber im Gegensatz zu Akascha, wollte Bella das, nur nicht eben von dir!«
Er begann zu lachen. »Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Edward sie nicht davor retten konnte.«
Er hatte recht. Edward wollte sie vor dem Vampir Dasein schützen, doch er hatte es nicht geschafft. Wie konnte ich nur denken dass ich die nötige Kraft besaß? Ich der es nicht einmal schaffte sich nicht von Menschenblut zu ernähren.
Aro machte ein selbstfälliges Gesicht und als er sich der Tür zuwandte, sprach er: »Jukka, ich werde nicht zögern wenn sie hier auftaucht und ich eine Chance sehe. Sie wird eines Tages zu den Volturi gehören … und …. Ich werde auch heraus finden, ob Renesmee Cullen was damit zu tun hat.«
Dann verschwand er.
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Beitrag  amyfake78 Mo 30 Nov 2009, 11:37

***Akascha***
Ich konnte nicht glauben was ich dort sah. Er sah nicht gut aus und eigentlich hätte ich erwartet dass er sich über mich freuen würde. Stattdessen machte er mit diesem anderen Mädchen rum. Doch das Schlimmste war, während er sie küsste und betatschte, sah er mich an. Nein vielmehr sah er mir tief in die Augen. Es war als wollte er mich verletzen, als wollte er mir sagen dass ich ihm nicht wichtig bin. Wie konnte ich auch nur glauben dass ein vollwertiger Vampir Interesse an mir hegte?
Ich konnte es mir nicht länger ansehen. Schon gar nicht als er anfing, seine Hände unter ihren weiten Top zu schieben. Wieder traten verschiedene Bilder vor meinem geistigen Auge und ich wusste nun, würde ich mir eines davon aussuchen würde ich mich an Ort und Stelle dorthin teleportieren.
Ich entschied mich für eine dunkle Gasse. Sie passte zu meiner Stimmung und ich wollte allein sein. Kaum hatte ich mich entschlossen, befand ich mich in dieser Gasse. Ich hatte keine Ahnung wo ich war, in welcher Stadt ich war. Es war mir sogar egal. Am Ende der Gasse lag Schnee, doch es war in keiner Weise kalt. Und wenn es fror dann spürte ich es nicht.
Ich schloss meine Augen, legte den Kopf in den Nacken und ließ mich gegen die modrige Hauswand knallen. Ich schlug mit dem Kopf gegen die Wand und der stechende Schmerz zog sich sofort in die Stirn, wo er dann auch blieb. Langsam gaben meine Knie nach und ich sank zu Boden.
Die Bilder von Jukka und dieser anderen Frau ließen mich nicht ruh. Immer wieder sah ich sie in meinen Erinnerungen. Warum tat er mir das an? War es weil sie ein vollwertiger Vampir war? Er hatte ja noch nicht einmal was gesagt. Warum hat er denn nichts gesagt? Er musste doch gesehen haben wie weh mir dieser Anblick tat.
Nach einiger Zeit Fragen stellen, wo bei sie sich immer wiederholten, konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. Ich war viel zu sehr verletzt, um noch klar zu denken. Und dann kam mir die einzig richtige Lösung für mein Problem. Ich musste ein vollwertiger Vampir werden. Erst wenn er mich dann immer noch nicht für voll nehmen würde, würde ich wissen, dass er mich nicht liebt.
Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich sah auf und erkannte nur schemenhaft eine große Gestalt die auf mich zu kam. Während ich geweint hatte, hatte ich gar nicht bemerkt dass es angefangen hatte zu schneien.
Je näher diese Person mir entgegen kam, desto mehr riet mir mein Kopf abzuhauen. Doch ich saß in einem Schatten und dachte wenn ich mich ganz still verhalten würde, würde dieser kräftige Mann an mir vorbei gehen ohne mich zu bemerken. Als er fast vor mir war, hielt ich die Luft an um keine unnötigen Geräusche zu machen. Doch es nützte nichts. Er hatte mich bemerkt und als sein Blick auf mich fiel, war mir klar gewesen, dass ich hätte schon tot sein gemusst um seine Aufmerksamkeit nicht auf mich zu ziehen.
Sie erstrahlten in einem tiefen satten rot. Und wenn ich ehrlich war, hatte ich in jenem Moment mit meinem Leben abgeschlossen. Umso überraschter war ich als er mich ansprach; oder waren es nur die typischen Beutespielchen?
Er atmete noch einmal tief ein.
»Akascha?« Er beugte sich zu mir und sprach weiter. »Was machst du hier? Weißt du nicht das es hier gefährlich ist so allein? Immer hin sind die ältesten Vampire hinter dir her.«
Verwirrt sah ich den Vampir an. Es war keiner den ich kannte oder kennengelernt hatte.
»Oh … entschuldige! Du kennst mich ja nicht. Ich bin Jyrki, der treue Vampir am Telefon.« Selbst er musste über die Übertriebenheit seiner Worte lachen. Dann streckte er mir seine Hand entgegen.
Kaum hatte er sich vorgestellt, fand ich ihn weniger furchteinflößend. Dennoch sagte mir alles ich solle ihm nicht vertrauen. Irgendetwas schob aber dieses warnende Gefühl beiseite und ich nahm seine Hand. Er zog mich hoch und deutete mit dem Finger dass ich still sein sollte.
Ein leises murmeln ertönte. Es waren zwei junge Männer die an der Gasse vorbei gingen. Er sah sie an und seine Augen verloren ihre kräftige rote Farbe. Sein Blick fiel auf mich.
»Hast du hunger?«
Klar, hab ich hunger, dachte ich mir. Jedoch nicht auf das was er hunger hatte. Ich schüttelte den Kopf langsam, denn schließlich war Jyrki nun ein Raubtier, und wie ich wusste, sollte man keine hektischen Bewegungen machen. Seine Augen waren kohlrabenschwarz und glänzten matt, im sachten Schein des Mondes.
»Richtig, keine Menschen.«
»Nein. Überhaupt kein Blut«, brachte ich stotternd hervor.
»Ich dachte seit du mit Jukka …«, dann brach er seinen Gedanken ab. »Willst du es nicht mal versuchen?«
Jukka. Für ihn wollte ich eigentlich ein richtiger Vampir sein und dazu gehörte nun mal auch Blut trinken. Ich nahm all meinen Mut zusammen.
»Ich hab noch nie … na ja … also ich hatte noch nie gejagt und Blut getrunken.«
»Auch kein tierisches? So weit ich weiß stehst du doch auch im Kontakt mit den Cullens, oder?«
»Ja … aber wegen den Volturi haben sie mich lieber im Hotelzimmer versteckt.«
Jyrki fing an zu lächeln und murmelte: »Ja so sind sie. Einfach vorsichtig.«
Er sah zurück zum Ende der Gasse.
»Willst du es versuchen? Für Jukka vielleicht? Er hat mir, als du geschlafen hast, erzählt wie sehr er es sich wünscht, wenn du so wärst wie er.«
Sollte meine Vermutung etwa tatsächlich richtig gewesen sein? Jetzt wo es Jyrki erwähnte, erschien es mir plausibel.
»Ja«, sagte ich zögerlich.
»Keine Sorge, es wird dir schmecken.« Dann ging er voran. Seine Bewegungen waren katzenhaft und vermittelten schon eine Ausstrahlung vor der man nur erschauderte wenn man ihn sah. Es ging eine gewisse Gefährlichkeit von ihm aus. Während er sich an die zwei Jungs schlich, hörte man nur eine trügerische Stille. Ich sah ihm genau zu und ahmte seine Bewegungen nach. Erstaunt stellte ich fest dass mir dieses Verhalten recht einfach fiel und auch ich so schleichen konnte wie er es tat.
Doch dann stieg mir ein seltsamer Geruch in die Nase.
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Beitrag  amyfake78 Di 01 Dez 2009, 10:26

Kaum hatte ich den Geruch wahrgenommen, blieb auch Jyrki abrupt stehen. Die Männer schienen ihn nichts mehr zu bedeuten. In seiner Kehle begann es zu grollen, seine Zähne waren gebleckt und die scharfen Spitzen traten hervor. Mein Blick folgte ihm und der Geruch von Renesmees Freund wurde stärker. Meine Augen waren durch den Vampirtrieb noch immer geschärft. Ich konnte schon vorher gut sehen, aber jetzt fielen mir die kleinsten Details auf.
Im Schatten eines Müllcontainers bewegte sich der riesige Wolf den ich schon im Hotelzimmer kennen lernen durfte. Kaum sah ich wie er schleichend aus dem Schatten trat, spürte ich wie mich jemand am Arm packte. Mein Kopf schnellte herum und ich sah in das liebliche Gesicht von Renesmee. Hinter ihr standen Bella und Emmett.
»Komm schon Akascha. Du musst hier weg.« Ihre Stimme war nervös und ihr Blick wanderte ebenso umher. Genau diese Reaktion verunsicherte mich, denn nicht nur Nessie, sondern auch Emmett sah sich nervös um. Doch aus irgendeinem Grund hielt ich noch gegen Renesmee.
»Aka bitte. Wir müssen hier so schnell wie möglich weg.« Ihre Stimme wurde drängender und ihr gezottel an meinem Arm wurde flehender.
Doch ich bewegte mich kein Stück, denn ich verstand nicht warum sie Jyrki angriffen. Schließlich war er doch auf unserer Seite. Er hatte uns doch immer vorgewarnt. Also warum griffen sie ihn an?
Plötzlich sah ich Bilder. Es waren Bilder die Jyrki am Hafen von Helsinki zeigten. Das waren gesehene Bilder von Renesmee. Ich konnte nichts weiter fragen, denn sie zeigte mir weitere Bilder. Sie liefen so schnell ab, dass ich das Gefühl hatte selbst durch Renesmees Augen zu sehen.
Die Bilder zeigten mir, wie sich Jyrki mit den Volturis traf. Die kleine Jane mit ihren roten Augen sah konzentriert aus und schon sank der große schwerfällige Jyrki zusammen. Er schien Schmerzen zu erleiden, doch kurz darauf stand er wieder auf. Er sah nicht gebeutelt aus, sondern zufrieden. So als hätte ihm das keine Angst gemacht, außer Gefecht gesetzt zu werden. Zum Schluss verbeugte er sich vor beiden und verschwand wie es Vampire so taten.
Nun war ich so durcheinander dass es für Renesmee einfacher wurde mich hinter sich her zu schleppen. Hinter mir ertönte ein lautes Knallen und Krachen. Noch einmal sah ich zu Jyrki und Jake. Sie kämpften derweil und Jakes Zähne gruben sich in Jyrki und Jyrkis krallende Finger hinterließen auch bei Jake spuren. Dann zog mich Nessie um eine Ecke und stopfte mich in den schwarzen Mercedes. Carlisle saß am Steuer und kaum das Renesmee im Auto saß, rollte der große schwere Wagen auch schon los.
»Alice?«, fragte Carlisle besorgt.
Ich hatte sie überhaupt nicht bemerkt; so still saß sie hinten im Auto. Ihre Augen waren geschlossen bis die Stimme von Carlisle den Platz erfüllte.
»Links. Bis zur nächsten Ampel. Rechts. Erste wieder rechts. Drei Straßen gerade aus. Und nächste dann wieder links.«
»Okay. Wenn sich was ändert, sag bescheid.«
Ich drehte mich zurück und sah durch das hintere Fenster und sah niemanden.
»Sie sind oben auf den Dächern«, unterbrach Alice die Stille.
»Wollen Sie angreifen?«
»Ja sobald das Auto steht.«
»Okay. Akascha kannst du jetzt kontrolliert jumpen?«
»Ähm … ich weiß nicht. Ich kann gefahren in den Bilden nicht erkennen. Sonst hätte ich mich wohl kaum zu Jyrki gejumpt.«
»Siehst du Bilder jetzt?«
Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich. Da flog ein Bild an meinem geistigen Auge vorbei. Ich atmete noch einmal tief durch und versuchte das Bild noch einmal hervor zu rufen. Als es verschwommen wahrnehmbar war, konzentrierte ich mich auf die Szenerie die ich dort sah. Ich öffnete langsam ein Auge um das Bild nicht sofort wieder zu verlieren.
Ich nickte Carlisle sachte zu.
»Kennst du den Ort?«
Wieder nickte ich leicht. Noch immer konzentrierte ich mich stark auf das Bild um es nicht sofort wieder zu verlieren.
»Kannst du mir sagen wo das ist?«
Ich schüttelte genauso sacht den Kopf wie ich ihn zuvor genickt hatte.
»Glaubst du er ist sicher?«
Ich schob die Schultern nach oben und nickte dabei. Denn ich konnte es nicht sagen, aber ich schätze die kleine Hütte im tiefen Schnee für Sicher ein. Vor allem wenn Edward noch da wäre.
»Hütte. Volturi. Schnee. Edward.« Ich konnte meine Konzentration trotz der vier Worte so aufrecht erhalten wie als wenn ich nichts gesagt hätte.
»Okay. Renesmee ruf ihn bitte an und frage ihn ob er noch immer in Kitinen ist.«
Noch ehe Carlisle den Satz beendet hatte, klebte das Handy an ihrem Ohr und eben so schnell hatte sie ihren Vater an der Leitung.
»Alice … wo muss ich jetzt lang.«
Alice jedoch fing an zu zögern. Ihre Augen fingen an zu flattern und nervös brachte sie ein krächzen hervor.
»Oh mein Gott … sie … nein!« Sie war durcheinander. Ungläubig und Überfordert sah sie sich um. Sie haben uns in eine Falle gelockt.
»Alice!«, rief Carlisle mit ängstlicher Stimme. »Wie konnte das geschehen?«
»Ich … ich weiß es nicht.«
Plötzlich machte Carlisle eine Vollbremsung. »Akascha? Hast du noch das Bild?« Er fragte mich ohne von der Straße weg zu sehen. Wo mitten auf der Fahrbahn mehrere Vampire standen. Ich nickte schneller und ohne das Carlisle mich ansah befahl er mir: »Jump dich dort hin!«
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Beitrag  amyfake78 Di 01 Dez 2009, 11:27

***Renesmee***
Ohne Vorwarnung war Akascha weg. Ihr Platz war so als hätte sie sich nie darin befunden. Die geschlossene Gruppe von Vampiren vor uns öffnete sich und Aro trat hervor. Er kam langsam auf uns zu und mir blieb der Atem fort.
»Keine Sorge, Renesmee. Ich sehe nur dass er mit uns reden will.«
Meine Hände fingen an zu zittern. Ich hatte große Angst davor, dass er alles erfahren würde.
Aro machte eine seichte Handbewegung und Carlisle stieg aus dem Auto aus. Alice tat es ihm gleich und zog mich mit hinaus. Aro kaum auf uns zu und begrüßte Carlisle höflich.
»Carlisle, mein Freund. Wie geht es dir?« Im selben Moment sah er an Carlisle vorbei und sein Blick fiel auf Alice und mich. Er brach in schallendes Gelächter aus und klatschte euphorisch in die Hände.
»Und das muss die kleine Renesmee sein. Du bist groß geworden, und so bildhübsch. Du siehst deinem Vater sehr ähnlich. Ich hoffe nur, dass du nicht so ein Dickkopf bist wie er. Würdest du mir die Ehre erweisen?« Er machte eine Handbewegung die mir deuten sollte, dass er gerne meine Hand halten wollte. Doch ich wich zurück, denn ich hatte schon viel über seine Gabe gehört und meine Mutter war nicht hier um mich zu schützen.
Alice schob sich vor mir und ihre glockenklare Stimme ertönte in einen gespielten gekränkten Tonfall.
»Aro … es ist sehr unhöflich mich nicht zu begrüßen.«
»Oh verzeih mir, liebste Alice. Ich war nur so entzückt Renesmee endlich einmal wieder zu sehen.«
Doch dann wandte sich Aro plötzlich ab und ging einige Schritte zurück. Nach einigen Metern drehte er sich uns zu und verkündete uns eine Überraschung.
»Alice liebste. Du wirst bemerkt haben das dir unsere Handlungen verborgen blieb, richtig?«
Seine Stimme klang so lieblich, dass sie schon wieder einen faden Beigeschmack von Gefahr mit sich führte. Alice sah ihn ängstlich an. Als sie ihm nur mit einem sprachlosen nicken antwortete, gab er seinem Gefolge ein Zeichen. Die Wand von Vampiren öffnete sich und eine zierliche Gestalt trat hervor.
In den Gesichtern von Carlisle und Alice stand die reine Fassungslosigkeit.
»Jenn?«, flüsterten beide ungläubig in einem Chor.
Die zierliche Gestalt blieb neben Aro stehen und beäugte Carlisle, Alice und mich. Wobei sie mich anlächelte. Ihr Blick fiel dann wieder auf Carlisle.
»Bitte folgt uns. Ich werde euch all eure Fragen beantworten, doch dies hier ist kein geeigneter Ort, dafür.« Jenn wandte sich um und verschwand in der Menge. Alice ging daraufhin zu Carlisle und der Blick ließ jede Menge ungeklärte Fragen sprechen. Doch selbst Carlisle war sprachlos.
»Steigt ein. Renesmee ruf bitte deine Mutter an, sie soll allen Bescheid sagen und bis auf Edward und Akascha sollen alle dann zu den Volturi kommen.«
Ich nickte und öffnete das Handy. Die Stimme meiner Mutter ertönte, als ich im Auto saß und Carlisle der schwarzen Limousine vor uns folgte. Ich erklärte ihr die momentane Situation und auch sie schien geschockt und verwirrt über dem plötzlichen Erscheinen von Jenn zu sein. Ich verstand nicht, warum alle so überrascht waren, zu mal die Volturi ständig auf der Suche nach neuen Talenten waren und sie dann zu Vampiren machten.
Die Stille die mich umgab machte mich nervös und erwirkte eine Sorgnis erregende Stimmung bei mir.
»Alice? Darf ich dich fragen wer das ist?«
Doch Alice schien mich nicht gehört zu haben. Sie war tief in ihren Gedanken, so als würde sie Visionen suchen. Carlisle sah stur gerade aus. Diese ganze Situation machte mir mehr Angst als alles zuvor.
»Carlisle? Kannst du mir vielleicht sagen, was los ist?«
Sein Blick fiel kurz auf mich. Und seine Augen waren zum ersten Mal seit ich existierte vollkommen leer und mit Fragen überfüllt.
»Nessie Schatz. Jenn war … sie war vor deiner Mutter mit deinem Vater zusammen. Sie ist … war … sie hatte einen Unfall und bis heute gingen wir davon aus, dass sie tot war. Ich selbst hatte damals den Totenschein ausgestellt. Daher sind wir ziemlich überrascht das sie lebt.«
»Aber ich dachte Mom wäre die erste große und einzige Liebe von Daddy?« Ich war verwirrt. Mein ganzes Leben lang war ich überzeugt gewesen, dass Daddy meine Mom als einzige Liebe hatte. Er hatte es ihr immer wieder gesagt.
»Das ist sie auch Nessie. Edward war ziemlich am Boden zerstört, denn die Volturi hatten sie praktisch in den Tod getrieben. Dein Daddy verließ uns für einige Zeit und Felix, einer der Volturi, war ebenfalls in Jenn verliebt und nahm fast jegliche Erinnerungen von uns und deinem Vater um den Schmerz zu lindern.«
»Und warum lebt sie jetzt doch?«
»Das gilt es jetzt heraus zu finden.«
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Beitrag  amyfake78 Mi 02 Dez 2009, 23:25

Es dauerte nicht lange und wir kamen an einer alten Kirche an. An der Eingangstür stand ein alter, kleiner, dürrer und halbglatziger Mann. Wir stiegen aus und sofort stieg mir der Menschengeruch in die Nase. Da die Straßen in dieser Nacht ziemlich leer waren, bedarf es keiner großen Hellseherei um zu wissen, dass es der alte Mann war. Je näher wir dem Gebäude kamen, desto stärker wurde der Geruch.
Aro der vor uns lief, blieb stehen. Er gegrüßte den Priester freundlich und erhielt dessen Schlüssel.
»Ich wünsche ihnen eine angenehme Nacht. Ihr Essen ist bereits anwesend.« Der Priester sah beunruhigt aus, dennoch überließ er den armen Seelen sich selbst. Und jeder von uns wusste, sie würden nicht überleben.
Doch dann machte Aro eine Geste mit der ich nie gerechnet hätte. Er trat näher an den Priester heran und ich dachte schon er wolle ihn beißen, doch was er dann tat ließ sogar Carlisle und Alice erstaunen.
Aro küsste ihn auf die Stirn und murmelte: »Deine Vorfahren wären stolz auf dich, dass du uns hilfst.«, dann gab er ihm einen kleinen Umschlag und ich sah ein paar Geldscheine sich abzeichnen. Der Priester nahm den Umschlag, steckte ihn ein und ging schnellen Schrittes davon.
Plötzlich fühlte ich eine Hand auf meinen Rücken. Als ich erschrocken herumfuhr sah ich in die Augen meiner Mutter.
»Alles okay?«, fragte sie mich.
»Ja alles okay. Kommt Jake auch?«
»Er bleibt im Hintergrund und passt auf.«
»Kennst du Jenn? Hat Daddy dir gesagt wer sie ist?«
»Mach dir keine Sorgen mein Schatz.«
Man konnte ihr ansehen, dass da mehr war und ich wollte mich nicht abbringen lassen. Ich musste wissen was da los war. Sie schien zu wissen, was ich vor hatte und deutete mir dass jetzt genug war.
»Wir sollten nicht spekulieren.«
Aro drehte sich zu uns um und gab seinen hünenhaften Wächtern ein Zeichen, worauf sie sich sofort in Bewegung setzten. Bevor sie uns gewaltsam zum laufen brachten, liefen wir los. Die Volturi waren zwar kultiviert aber genauso sadistisch.
Wir traten in die Kirche ein und es befanden sich nur wenige Menschen darin. Sie waren verkleidet und schienen eine Aufführung zu proben. Kaum das wir die Hälfte des Weges hinter uns hatten, verstummten die Schauspieler und sahen zu uns hinüber.
»Keine Sorge meine Herrschaften. Wir werden sie nicht stören. Wir werden in die einzelnen Gebetsräume gehen.« Aros Stimme war wie vorhin zuckersüß.
Jenn trat aus einer Tür hervor, und gab Felix ein Zeichen, der daraufhin uns aufforderte zu gehen. Mit einem unbehaglichen Gefühl lief ich neben Alice und meiner Mutter her. Die Kirche roch nach Weihrauch und der Geruch der kalten Wände vermischte sich mit dem Weihrauch zu einem muffigen und strengen Gestank.
Als wir das Zimmer betraten, - dass musste der Arbeitsraum des Priesters sein -, saß Jenn auf dem Chefsessel hinter dem riesigen alten Schreibtisch mit floral geschnitztem Muster. Ihr Gesichtsausdruck war eisig und hatte die gleichen fiesen Züge wie Jane. Wie konnte mein Vater nur in sie verliebt gewesen sein? Was hatte sie an sich gehabt?
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als sie anfing zu sprechen.
»Carlisle. Alice. Bella?! Schön euch zu sehen. Ich weiß, es ist schwer für euch zu verstehen. Vor allem für dich lieber Carlisle.«
Jenn erhob sich aus ihrem Sessel, schlich um den riesigen Schreibtisch und lehnte sich an die Kante. Plötzlich fing sie an zu lächeln.
»Carlisle, bevor du dir noch den Kopf zerbrichst werde ich dir erklären wie das von statten ging.«
»Mom, weiß sie was Carlisle denkt?«, flüsterte ich so leise ich konnte in das Ohr meiner Mutter.
»Ja, liebe Renesmee. Ich kann eure Gedanken lesen wie dein Vater.«
»Halt dich aus den Gedanken meiner Tochter.«, fauchte sogleich Bella sie an.
Doch statt die Warnung ernst zu nehmen, fing sie nur an zu lachen und schüttelte den Kopf.
»Bella, so kenn ich dich gar nicht. Du warst doch sonst sehr zurückhaltend und ruhig.«
»Das war mal. Und würdest du uns hier nicht gefangen halten, wäre es sicher anders.«
»Bella. Bella. Oh liebste Bella. Verletzter Stolz und Eifersucht steht dir gar nicht. Du solltest dich beruhigen, schließlich will ich euch nur etwas erklären und eine Antwort auf meine Frage.«
»Du kannst mir doch gar nicht das Wasser reichen.«, gab meine Mutter kalt und distanziert zurück.
»Bella! Es reicht.«, mischte sich Carlisle mit ruhiger Stimme ein, dann wandte er sich Jenn zu. »Jenn. Ich wäre dir jetzt sehr verbunden wenn du mir erklärst warum du nicht 2,50m tief in der Erde verscharrt bist. Also nicht das es mich stört, aber ich hätte gern gewusst wie es möglich ist.«
»Du hast recht, Carlisle. Dann werde ich es dir erklären. Aber bevor ich beginne. Möchtet ihr euch nicht setzen und etwas trinken?« Gerade als Bella etwas sagen wollte, sprach sie weiter. »Ich habe natürlich tierisches Blut für euch. Ich weiß doch dass ihr Vegetarier seid, schließlich habe ich euch darauf gebracht.« Bei dem letzten Satz sah sie Alice lächelnd an und ich war schockiert. Alice lächelte tatsächlich zurück. Sichtlich tat es Jenn gut, ein freundliches Gesicht zu sehen.
»Ich hätte gern etwas«, sagte Alice mit freundlicher Stimme.
Jenn machte eine Kopfbewegung und einer ihrer Lakaien verließ das Zimmer. Durch den geöffneten Spalt konnte ich Aro, Caius und Alec sehen, die draußen im Flur standen. Als ich meine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen in unserem Zimmer richtete, stellte ich fest dass Alice sich zu Carlisle gesetzt hatte, der wie sie schon viel gelöster wirkte.
»So – Jenn. Nun erzähl uns wie du so geworden bist und vor allem, warum hast du dich nicht gemeldet?«
Jenn lächelte, doch es sah ziemlich gezwungen aus. Sie riss ihren Kopf zur Tür herum, als diese sich öffnete. Felix stand mit einem Tablett in der Tür. Er betrat den Raum und schlenderte schon fast zum Tisch, wo er das Tablett mit den Bechern abstellte.
»Guten Hunger wünsch ich den Gästen«, brachte er mit einem schiefen Lächeln heraus. Darauf hin ging er zu Jenn hinüber, nahm sie in den Arm und gab ihr einen seichten Kuss auf ihren Mund. Zum ersten Mal an diesem Abend sah ich sie lächeln und ihre Augen glänzten vor Wärme.
»Lasst uns nun allein«, befahl Felix den Wächtern, die sofort darauf reagierten und das Zimmer verließen.
»Gut. Dann werde ich euch mal versuchen alles zu erklären.« Jenn schmunzelte.
»Nach dem mein Herz das letzte mal schlug und Ed … «, sie schloss die Augen und atmete tief durch, »und als Edward dann verschwand, warst du, mein lieber Carlisle, nicht sehr aufmerksam. Denn Demitri hat … «, jetzt musste sie lächeln und schüttelte dabei den Kopf, »… mit so eine Art Spuckrohr, wie es Eingeborene im Amazonas benutzen, mit Gift injiziert.«
»Aber du warst definitiv tot«, flüsterte Carlisle fast.
»Oder nur alles auf absolute Sparflamme herunter gefahren.«
»Aber der Leichenwagen hat dich doch zur Pathologie gefahren.«
»Hast du sie denn in der Pathologie gesehen?«, fragte Felix mit einen leichten Greul in der Stimme nach.
»Nicht richtig, nein.« Carlisle sah am Boden zerstört aus. Es schien ihn zu belasten dass er sich nicht vergewissert hatte. »Aber die Wunde, die konnte keiner überleben.«
»Deshalb mussten wir sie ja auch so schnell wie möglich von euch fortbringen«, ertönte plötzlich eine Stimme von der Tür her. Es war Demitri. »Ich hatte Felix in den letzten Jahrhunderten nie so leiden sehen, wie an diesem Tag, als ihm klar wurde, dass er sie für immer verloren hatte. Eigentlich hat niemand von ihnen bemerkt, dass ich sie zum Vampir verwandelt habe.«
»Guten Abend, Demitri.«, sagten wir höfflich, während er sich auf den Sessel niederließ und seine Beine elegant auf die Platte schwang.
Carlisle schüttelte verwirrt den Kopf.
»Okay. Könnte mir das noch einmal nach einander erklären?«
Demitri sah Felix und Jenn an, die jedoch keine Anstalten machten dazu etwas zu sagen.
»Demitri, das ist dein Werk, also erklär ihm das auch.«, sagte Jenn mit einem kichern.
»Na gut«, stöhnte er und begann, »Carlisle, als Edward in den Wald verschwand, warst du ihm ein Stück gefolgt, na gut du hast dich umgedreht und nicht auf uns geachtet. Da ich so wie so abseits stand, hatte mich keiner bemerkt und so konnte ich ungestört die Giftfeile auf sie schießen. Du wirst jetzt sicher denken, warum du sie nicht gesehen hast. Das waren kleine Akkupunkturnadeln. Doch unser Gift war reines Konzentrat. Die wenigen Lebensfunktionen die Jenn noch aufwies, verteilten das Serum langsam aber stetig.«
»Aber ich kannte den Leichenwagenfahrer es war keiner von euch. Patrick hat schon oft Leichen geholt.«, unterbrach ihn Carlisle.
»Und ich muss sagen, hätte er nicht mit uns kooperiert, dann wäre es hässlich für seine Frau geworden. Jedenfalls habe ich Jenn künstlich am Leben erhalten lassen. Sie lag während ihrer Verwandlung im Koma und selbst da hatte sie noch großen Einfluss auf euer Leben gehabt. Es war kein Zufall dass Bella nach Forks kam. Jenn war, ist, in der Lage sich in verschiedene Körper zu flüchten. Jedoch muss der Tod der Person kurz bevorstehen. Nur so konnte sie Einfluss auf Phils Karriere nehmen. Nachdem ein Jahr vergangen war, war Jenns Verwandlung vollends abgeschlossen. Anfangs konnte sie sich nicht an Edward erinnern, doch langsam erlangte sie ihre Erinnerungen wieder, obwohl es eigentlich untypisch ist. Aber Jenn ist eh komisch.« Dabei verzog er sein Gesicht zu einer witzigen Grimasse und Jenn erwiderte sie.
Dann wandte sich Jenn wieder zurück zu Alice.
»Ich wollte ihn nicht damit nicht konfrontieren. Er hatte so gelitten und ich wollte ihm nicht in seinem Glück im Weg stehen. Und ich möchte auch dass es so bleibt. Bella, ich will nicht zwischen euch stehen. Und wäre ich nicht davon überzeugt gewesen, dass ihr das perfekte Paar seid, hätte ich auch nicht dein Leben manipuliert.«
Nachdem Jenn ihre Worte an meine Mom gerichtet hatte, herrschte eine unangenehme Stille. Sofort fiel mir wieder ein dass sie zum anfang sagte, “schließlich will ich euch nur etwas erklären und eine Antwort auf meine Frage“. Was sollte es für eine Frage sein, etwa die, ob ich für Akaschas Verwandlung anzuklagen war? Oh nein. Nein, nein, nein. Verdammt nun weiß sie es, sie kann doch wie Daddy Gedanken lesen. Ich wandte mich an meine Mutter.
»Mom, hast du dein Schutzschild aktiviert?«
»Keine Angst, mein Schatz. Sie kann nichts in deinen Gedanken lesen.«
»Ja Renesmee. Deine Mutter ist sehr vorsichtig. Doch irgendwann werde ich meine Antwort erhalten. Ob von dir oder einem anderen. Wenn ich ehrlich bin, versuche ich es schon die ganze Zeit und ich weiß, dass ihr bereits in Kenntnis davon seid, wie meine Frage lauten wird. Schließlich haben wir ihren Liebsten gefangen. Doch heute ist gewiss nicht der richtige Ort und auch nicht die richtige Zeit, dies zur Thematik zu machen. Wir werden unsere Antwort erhalten. Heute habe ich euch lediglich herführen lassen, um zu erklären, warum Alice eventuelle Ausfälle erleiden könnte. Denn seit meiner Verwandlung kann ich die Gedanken von ca. 50 Vampiren blockieren. Somit werden auch deine Visionen über unser Vorhaben ausbleiben. Ich hoffe, ihr seid mir nicht all zu böse, doch ich habe hier in diesem Zirkel mein Zuhause gefunden.«
Carlisle stand auf und ging zu Jenn. Als er vor ihr stand, nahm er sie in den Arm und sagte: »Es freut mich dass du deinen Platz gefunden hast und auch noch lebst. Schade nur, dass du dich nicht entschieden hast bei uns zu sein. Aber ich verstehe deine Beweggründe und rechne dir deine Loyalität Edward gegenüber hoch an. Auch wenn es schön war dich wieder zu sehen, so würden wir gern wieder in unser Hotel um den anderen zu berichten, was wir heute von dir erfahren haben.«
»Natürlich. Und bevor wir speisen solltet ihr wirklich gehen. Renesmee. Bella. Ich hoffe wir sehen uns unter anderen Beweggründen noch einmal wieder. Ich würde mich gerne mit euch aussprechen.«
Nachdem sie diese Höflichkeitsfloskeln von sich zum Besten gab. Ging sie zur Tür und öffnete sie. Sie brachte uns noch durch das Labyrinth der Gänge und wünschte uns einen schönen Abend. Dann schloss sie die riesige Eingangstür.
Während wir zum Auto liefen, ertönten die Gedämmten Schreie der Schauspieler, die noch immer geprobt hatten.
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Helsinki Vampire - Seite 3 Empty Re: Helsinki Vampire

Beitrag  amyfake78 Sa 05 Dez 2009, 14:45

***Akascha***

Nun war ich wieder hier. Hier bei Edward. Der, der mich aus irgendeinem Grund nicht mochte. Dem den ich scheinbar nur Ärger machte. Ich atmete tief durch, während ich langsam zur Tür der Hütte ging. Doch etwas war anders. Aus den kleinen Fenstern drang kein Licht. Es war finster darin. Selbst der schwache Schein des Kamins im unteren Bereich hatte wenigstens ein schwaches, - sicher für Menschen unsichtbares -, Licht hervorgerufen.
Das Auto von Edward stand jedoch unverändert auf der Straße. Aber die Stille die hier alles umgab war schon beängstigend. Kein Laut war zu vernehmen. Kein Tier. Kein Luftzug. Kein Rauschen, der Blätter. Selbst mein Atem passte sich der Stille an. Und obwohl alles so still war, hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Langsam drehte ich mich um. Sah zwischen die umliegenden Bäume, doch ich konnte nichts als dunkle Schatten sehen. Doch beim genauerem hinsehen zeichnete sich ein noch viel dunklerer Schatten ab.
Der Schreck fuhr mir in die Glieder, wich zurück und prallte gegen Tür. Langsam und zum Sprung bereit kam dieser Schatten auf mich zu. Obwohl er mir eine heiden Angst machte und nichts als Panik in mir aufstiegen ließ, hatte ich mir fest vorgenommen nicht zu jumpen. Ich konnte nicht immer flüchten, denn genauso gut könnte ich mich in eine Falle flüchten, so wie es mir bereits passiert war. Und das Schlimmste an der ganzen Sache war, das ich Renesmee in Gefahr gebracht hatte. Was sie wohl gerade durch machen mussten? Sie waren selbst voller Angst als Aro sich zu erkennen gab.
Plötzlich hörte ich schnelle Schritte und ich wurde zurück in die reale Welt geholt. Der Schatten kam immer näher auf mich zu. Die Schritte wurden noch schneller. Der Wunsch nach Flucht überwog meinen noch so kürzlichen Entschluss. Ich wollte Sicherheit. Meine Hand tastete hinter mir nach dem Türschloss, während ich den Schatten nicht aus den Augen ließ. Zu meinem Schrecken war die Tür verschlossen. Ich konnte den Anblick meines Angreifers nicht ertragen. Der Tür zugewandt versuchte ich irgendwie das Schloss aufzubekommen, jedoch gelang es mir nicht.
In jenen Moment spürte ich eine Hand nach mir greifen. Sie packte mich hart und ließ mich durch die Luft wirbeln. Mit lautem Krachen und Scheppern landete ich gegen einen Baum. Mein Rücken knackte als er sich dem Baumstamm anpasste. Der Schmerz war unbeschreiblich. Kaum landete ich auf dem Boden flog ich bereits wieder in eine andere Richtung. Diesmal stieß ich gegen einen Stein. Ich hatte das Gefühl das alle Knochen in meinem Leib zersplitterten. Ich stieß ein Stöhnen aus, ehe ich wieder die eiskalte Hand spürte und erneut in Wald geschleudert wurde.
Plötzlich ertönte eine Stimme die mir sehr bekannt vor kam. Ich wollte nicht glauben dass diese Person in der Lage war mir solche Schmerzen zu zufügen. Wir sprachen nicht sehr viel und waren auch sonst nicht sehr vertraut, aber ich wusste Edward würde mir nie etwas antun. Und doch in diesem Moment krachte ich durch seine Hand gegen Bäume, Steine und schleuderte mich herum. Warum tat er dies? Erneut ertönte seine Stimme.
»Steh auf! Los!«, brüllte er durch die Stille. Seine Stimme klang hart und verachtend. Schnellen Schrittes kam er auf mich zu. Erneut packte er mich am Kragen und hob mich in die Luft. Ich schloss kurz die Augen, stellt mir vor wie ich hinter ihm stand. Und dann jumpte ich.
Edward stand mit dem Rücken zu mir. Seine Hand in die Höhe gestreckt, als würde er mich noch in seiner Hand halten, doch das einzige was er hielt, war meine Jacke. Er murmelte etwas, was ich nicht verstand. Dann wirbelte er herum, sah mich und kaum das ich reagieren konnte, hatte ich den Boden wieder unter meinen Füßen verloren und flog wieder durch den Wald gegen einen Baum. Mir tat alles weh. Obwohl ich erwartete gleich wieder durch die Luft zu fliegen passierte diesmal nichts.
Ich setzte mich auf und sah mich um. Von Edward keine Spur zu sehen. Ich fühlte wie sich meine Knochen zusammen fügten. Es tat weh aber nicht mehr allzu sehr wie am Anfang. Ich versuchte durchzuatmen jedoch stach es in meine Lungen, sodass ich nur flach atmen konnte. Ich weiß nicht wie lange es dauerte bis ich wieder die schnellen Bewegungen von Edward bemerkte. Doch diesmal würde ich mich zur Wehr setzen. Was hatte er nur? Warum griff er mich immer wieder an? War es, weil ich ihn beleidigt hatte oder besser, weil ich ihm meine Meinung gesagt hatte?
Mehr Fragen konnte ich mir nicht stellen, denn er war schon so nah gewesen, dass ich ihn sehen konnte. Ich sprang auf die Beine und war fest entschlossen nicht durch die Gegend zu fliegen. Jetzt wo ich wusste, wie ich jumpen konnte, wenn ich es wollte und wohin ich wollte, würde er keine Chance mehr haben. Edward war so dicht, dass mir nichts anderes übrig blieb als zu jumpen. Doch ich hatte nicht mit seiner Reaktionsgeschwindigkeit gerechnet. Kaum befand ich mich hinter ihm, hatte er mich auch schon gepackt und schleuderte mich wieder gegen einen Baum. Ich erwartete den heftigen Schmerz doch er blieb aus. Nicht das ich keine Schmerzen verspürt hätte, aber sie waren weniger schlimm als die vorherigen.
Kurz nachdem ich mich wieder aufgerappelt hatte, wurde ich wieder gepackt und geschleudert. Doch diesmal konnte die schnellen vorbeiziehenden Bilder scharf sehen und registrierte auch das ich gleich wieder scheppernd auf den Boden aufkommen würde. Aber dies wollte ich verhindern. Ich drehte mich im Flug und seltsamer weise landete ich geschmeidig wie eine Katze auf allen Vieren.
Bei diesem Anblick begann Edward zu grinsen. Scheinbar hatte er jetzt bemerkt, dass ich mich auch wehren konnte, oder besser, dass ich nicht mehr einfach so irgendwo gegen krachte. Wieder begann er los zu sprinten. Er wollte mich wieder anpacken und diesmal sprang ich über ihn herüber, als er sich drehte um mich zu ergreifen, wich ich gekonnt aus. Während wir so hin und her tänzelten, konnte Edward sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Nach einer Weile dieses hin und hers, wurde ich unkonzentrierter und wurde immer wieder öfter gegen Bäume und Steine geschleudert. Es dauerte nicht mehr lange, bis Edward die Angriffe ließ. Als er mich das letzte Mal zu Boden geschleudert hatte, kam er langsam auf mich zu.
»Du hast dich gut gemacht. Hätte ich dir nicht zugetraut.« Er hielt mir seine Hand entgegen. Warum auch immer war ich sauer. Sauer auf mich, dass ich es nicht länger durch gehalten hatte. Ich schlug seine Hand fort und rappelte mich auf.
»Was sollte das eigentlich?«, keifte ich ihn an.
»Weißt du? Ich wollte wissen ob du mit mir und den anderen mithalten könntest. Schließlich wird uns ein kleiner Kampf bevor stehen. Jetzt da Aro wohl alles zu wissen scheint. Aber du bist jetzt schwach. Du solltest etwas zu dir nehmen.«
»Tja … nur was? So einfach zu einen Supermarkt um die Ecke gehen geht wohl nicht.«, warf ich ihm bissig zurück.
Über Edwards Geste erschrak ich etwas, wenn ich ehrlich sein sollte. Er stand einfach nur da und breitete seinen rechten Arm so aus, als würde er eine gedeckte Tafel präsentieren.
»Der Wald bietet uns jede Menge. Elche, Ren und Kleinwild. Alles beinhaltet nahrhaftes Blut.«
Bei dem Gedanken dass ich Blut aus einem Körper trinken sollte, wurde mir komisch. Obwohl ich es vor Stunden noch in Erwägung gezogen hatte, nur um Jukka zu gefallen. Edward kniff mit meinem Gedanken die Augen zu schmalen Schlitzen. Also hatte er gerade meine Gedanken belauscht. Dann seufzte er und fing an zu sprechen.
»Jyrki hat uns verraten. Er hat für die Volturi gearbeitet und hatte den Auftrag dich zu brechen, damit du dich freiwillig an die Volturi bindest. Und er hatte Jukka als Druckmittel verwendet. Jukka würde das niemals von dir verlangen. Er hatte es selbst in Betracht gezogen so zu werden wie wir. Sprich sich vegetarisch zu ernähren.«
Während Edward mir dies erzählte, kamen mir unweigerlich wieder diese schrecklichen Gedanken von dieser Vampirin auf Jukkas Schoß. Edward fing an zu schmunzeln.
»Kannst du mir mal erklären was so witzig ist?«, blaffte ich ihn an.
»Klar. Du lässt dich viel zu schnell manipulieren. Das Mädchen welches du gesehen hast war Charmaine. Sie hat auch eine Gabe. Du musst wissen, die Volturi sind so eine Art Gabensammler. Sie verwandeln Menschen nur in einen Vampir wenn sie einen Vorteil erkennen. Und Charmaine kann Handlungen manipulieren. Jukka hat nichts freiwillig getan. Alles was er in diesem Moment getan hatte, wollte Charmaine.«
Während wir uns unterhielten und er mir einiges über die Volturi erklärte, liefen wir immer tiefer in den Wald. Ruckartig blieb er stehen und verstummte. Er horchte und ich tat es ihm gleich. Ich wollte wissen was er hörte und vernahm in weiter Ferne ein Scharren. Edwards Augen verdunkelten sich. Langsam schlich er auf das Geräusch zu und winkte mich zu sich. Als ich neben ihm auftauchte flüsterte er: »Hast du Hunger auf Elch?«
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Beitrag  amyfake78 Mo 07 Dez 2009, 16:20

An sich hatte ich schon riesigen Hunger und wenn ich an die finnische Küche dachte lief mir das Wasser im Mund zusammen. Aber er hatte nicht vor das Tier zu schlachten und das Fleisch zu verzehren, sondern er wollte nur das Blut.
»Keine Sorge, es wird dir schmecken und gut tun. Zwar ist es längst nicht so gut wie Puma, aber es wird dich stärken.«
Plötzlich ertönte ein lauter Knall. Vögel flogen erschreckt auf und flatterten wie wild durch die Lüfte. Dann ertönte noch ein Knall, kurz darauf ein weiterer und dann wieder einer. Die lauten Schüsse wiederholten sich und ein Gemisch von Blut und Pulver stiegen mir in die Nase.
Erschrocken und voller Angst wäre ich fort gerannt, doch Edward hielt mich fest und verharrte wie eine Statur. Sein Blick war starr und konzentriert. Es dauerte nicht lange und die Schüsse entfernten sich. Dann fiel die Anspannung von ihm ab.
»Vielleicht sollten wir das verschieben«, sagte ich ihm, als er sich mir zu wandte. Zu meiner Verwunderung schüttelte Edward mit dem Kopf.
»Nein. Du brauchst endlich etwas Richtiges in den Magen. Die Menge die du an menschliches Essen benötigst, kann doch niemand aufbringen.« Er verzog sein Marmorgesicht zu einem freundlichen Gesicht und lächelte. Seine Augen waren noch immer dunkel, fast schwarz sogar. Als ich mich dabei erwischte wie ich Gefallen an seinen Augen fand, wandte er sich um.
»Komm, wir müssen eine neue Beute finden.« Mit diesen Worten ging er voran. Jetzt wie wir weiter durch den Wald stiefelten, hatte ich das Gefühl wieder etwas falsch gemacht zu haben. Denn er sprach kaum mit mir und war wie vorher. Kalt und Abweisend. Was war das nur? Was machte ich, dass er immer wieder so reagierte? Ich hätte gern eine Antwort darauf gehabt, doch ich glaubte nicht daran was von ihm zu erfahren.
Plötzlich und ganz ohne Vorwarnung blieb er stehen. Deutete mir ich solle stehen bleiben.
»Hast …«, weiter konnte ich nichts sagen. Edward sah mich böse an und dann hörte ich ein Stapfen. Es war kein menschliches Stapfen. Es war ein großes schweres Tier. Ich stellte mir die Frage ob es sich wirklich um einen Bären handelte, und als Edward mit dem Kopf nickte, war ich doch ziemlich erschrocken, denn seine Augen waren kohlrabenschwarz und machte sich zum Jagen bereit. Er wollte tatsächlich einen Bären angreifen? Dann grinste er und rannte in unmenschlichem Tempo in Richtung Bär.
Kaum das ich realisierte was Edward nun tun würde, hörte ich auch schon den Bären. Er brüllte und sein Stapfen wurde schneller und wendiger. Doch plötzlich ertönte das Stapfen lauter. Er kam in meine Richtung gewetzt. Oh mein Gott wo sollte ich hin? Ich hatte Angst und versuchte mich hinter einen Baum zu verstecken. Mit dem Rücken am Baum gelehnt, hörte ich die leichtfüßigen Bewegungen Edwards hinter dem Bären. Eine Kampfszene war direkt hinter mir im Gange und obwohl ich Angst davor hatte zu sehen, wie ein Vampir seine Beute leer trank, wollte ich ihn beobachten um zu lernen und festzustellen ob ich das auch könnte.
Es war erschreckend wie der Bär versuchte seine Zähne in die Steinharte Haut von Edward zu schlagen. Ein rutschendes Geräusch ertönte bei jedem Hieb des Bärens. Dennoch Edward schien nichts zu spüren. Dann wirbelte er herum und landete auf den Rücken des Bärens und mit einem lauten Knacken hörte ich die Wirbel des Tieres bersten. Schwerfällig sackte das Tier zusammen und Edward biss in die Kehle.
Kaum das ich das Blut sah wurde mir schlecht. Der Würgereiz überkam mich und ich musste meine Augen schließen und tief durchatmen, doch es brachte nichts. Der Geruch des herausströmenden Blutes stieg mir in die Nase. Obwohl ich mir der Ekel noch immer in mir hochstieg, wandte ich mich wieder zu Edward, der sich über den Bären gebeugt hatte und seine Gier stillte.
Je länger ich ihm jedoch dabei zusah, desto weniger spürte ich den Würgereiz. Hinter mir hörte ich plötzlich ein Geräusch. Vier Pfoten die grazil durch den Schnee warteten. Ich drehte mich um und schlich auf das Geräusch zu. Es entfernte sich langsam von mir und ich folgte ihm tiefer in den Wald. Es dauerte keine Minute als ich sah was ich verfolgte. Es war ein kleiner Luchs. Ein Jungtier. Vielleicht zu unerfahren um sich zu wehren. Doch das war es eben. Ich war genau so unerfahren.
Doch nachdem ich mich an das Kampftraining mit Edward erinnerte, wurde mir bewusst, dass ich einen klaren Vorteil hatte. Langsam schlich ich mich näher. Allerdings war ich so dumm gewesen und hatte den Wind der durch den Wald fegte nicht beachtet. Der Luchs blieb stehen und wandte sich herum, sträubte die Nackenhaare und knurrte mich an. Unweigerlich entwich mir ebenfalls ein Knurren und ich hatte nicht bemerkt dass ich mich bereits in Lauerstellung befand.
Der Luchs nahm sofort Geschwindigkeit auf und hastete auf mich zu. Ich ließ ihn nah an mich heran kommen, aber ich wusste wo ich mich gleich befinden würde, nämlich hinter ihm. Als er ins Leere sprang machte ich einen Satz auf ihn zu. Ich wollte wie Edward auf seinen Rücken landen, doch der Luchs war wendiger und rollte sich auf die Seite. Für einen kurzen Moment lag ich unter ihm und spürte das ich das Jungtier unterschätz hatte.
Als es sich wieder auf die Beine stellte, musste ich erst einmal Luft holen und genau in diesem Moment gruben sich seine Zähne in meinen Arm, den ich noch gerade schützend vor meinem Hals heben konnte. Die Schmerzen ließen mich aufschreien. Ich spürte die Zähne auf meinem Knochen schlagen. Gerade noch hatte ich die Zähne gespürt. Jetzt spürte ich nichts als Wut auf mich. Wie konnte ich nur glauben, in der Lage gewesen zu sein, zu gewinnen, gegen eine Raubkatze.
Ohne Vorwarnung sah ich die Katze durch die Luft fliegen. Als ich aufsah, stand Edward zwischen mir und der Raubkatze. Er lächelte mich seitwärts an.
»Du hast also auf Luchs Appetit?«
Es war mir irgendwie peinlich. Sein Ton machte es noch schlimmer. Er klang sehr amüsiert und so als hätte Edward mir das nie zu getraut. Und er hatte sogar recht. Sicherlich war es für ihn keine Herausforderung gewesen. Unweigerlich fiel mein Blick auf den Arm, in dem der Luchs seine Zähne hinein geschlagen hatte. Aber es war nichts mehr zu sehen, als ein paar rote Stellen. Ich vernahm den Angriff des Luchses aber ich hatte erwartet das Edward sich nun darum kümmern würde, aber nichts er hielt sich aus dem Kampf heraus.
Das Tier stürzte auf mich zu und war bereits im Flug als ich verstand das ich es selbst töten musste. Instinktiv hob ich mein Bein und schleuderte es über mich hinweg. Dann stand ich schon auf meinen Beinen. Das Jungtier schüttelte sich und griff erneut an. Diesmal jumpte ich wieder hinter das Tier und konnte seine Überraschung nutzen und ihn ergreifen. Meine Kraft wuchs mit jedem Ausstoß von Adrenalin. Ich schleuderte das Tier einmal kräftig gegen einen Stein und zuckte unter dem lauten Knacken seines Rückrats zusammen. Der Luchs rührte sich nicht mehr und erschrocken darüber dass ich es wirklich umgebracht hatte, sah ich Edward zu, der zu dem Tier ging und ihm die Kehle herausriss. Das Blut strömt sofort heraus.
»Ich weiß es kostet Überwindung, aber so frisch schmeckt es am Besten. Komm her. Wenn du das trinkst wirst du keinen Hunger mehr verspüren.«
Er sah mich forschend an und erkannte meinen Zwiespalt.
»Probier es wenigstens, oder soll es umsonst gestorben sein?«
Zögerlich trat ich näher und ließ mich vor dem blutenden Tier sinken. Gerade als ich mich vorbeugte zuckte der Körper des Luchses und erschrocken fuhr ich zurück. Edwards Hand legte sich auf meinen Rücken.
»Das sind nur die Nerven, die noch nicht verstanden haben, dass das Tier bereits tot ist. So wie bei Hühnern.«
Ich schluckte noch einmal, bevor ich mich hinunter beugte und den ersten Tropfen des Blutes in meiner Kehle spürte. Es war warm und dickflüssig. Doch es linderte tatsächlich sofort mein Hungergefühl. Ich nahm etwa zehn kräftige Züge ehe ich von dem Tier abließ. Edward sah mich lächelnd an. Während mein Blick auf dem toten Körper ruhte, spürte ich seine Finger die mit Schnee über mein Gesicht glitten.
»Falls Menschen unseren Weg kreuzen, solltest du nicht blutverschmiert hier rum laufen.«
Da hatte er recht. Er stand auf und hielt mir seine Hand hin. Als ich mich aufgerichtet hatte, ging er an mir vorbei und hob das Tier auf. Verscharrte den blutgetränkten Schnee und erklärte mir was er machen würde.
»Ich bringe den Luchs zum Bär, so sieht es wenigsten nach Revierkämpfen aus.«
Dann machten wir uns auf den Weg zurück zur Hütte. Während wir durch den Schnee stapften, ließ ich alles bisher erlebte Revue passieren. Da kamen immer wieder die gleichen Fragen auf. Warum änderte Edward seine Stimmung abrupt? Warum hatte ich manchmal das Gefühl dass er mich mochte und manchmal mich verfluchte? Ich sah ihn immer wieder aus dem Augenwinkel an. Was könnte ich geben, zu erfahren, was er dachte?
Edward sah mich plötzlich an und ertappt sah ich auf den Boden.
»Du willst es wirklich wissen?«
Verstohlen sah ich ihn an und nickte. Er hingegen atmete noch einmal tief durch und seufzte anschließend.
»Ich war der Junggeselle in meiner Familie. Fast ein ganzes Jahrhundert und dann hörte ich wie sich jemand erschrak als Jaspers Gedanken offen gelegt waren. Sie hieß Jennifer und wollte wie Bella immer nur abgekürzt genannt werden. Jenn konnte Gedankenlesen so wie ich. Sie hatte mich ziemlich schnell gefangen genommen. Sie war so … so anziehend. Allerdings nicht nur für mich. Irgendwann hatte sie auch das Interesse der Volturi geweckt. Sie war nur auf der Flucht und die Volturi hatten sie auch in ihrer Gewalt.«
»Und wieso hatten sie Interesse an ihr? Wie haben sie sie gefunden?«
»Jenn hatte gleich mehrere Talente. Nicht das sie nur Gedankenlesen konnte, sie konnte Gedanken blockieren und mit Alice zusammen konnte sie in die Zukunft sehen oder auch in die Vergangenheit. Die Volturi sahen eine große Kriegerin in ihr und versuchten sie zu unseres Gleichen zu machen.«
»Und das hat nicht geklappt?«
»Nein. Es gab eine Samantha die einen Greul gegen mich hegte und den Volturi von ihr erzählte. Und zum Schluss ist sie auf der Flucht vor ihnen gestorben. Ich konnte sie nicht retten.«
Anhand seiner Stimmlage konnte ich nur erahnen wie schrecklich diese Gedanken für ihn sein mussten.
»Und wie kannst du damit leben? Und … was hat das alles mit uns zu tun?«
»Ich weiß nicht warum, aber als ich Bella kennen lernte waren die Erinnerungen an Jenn kaum noch da. Ich denke dass irgendein Vampir meine Erinnerungen an sie fast gelöscht hat. Damit ich den Schmerz vergesse und mich meiner geliebten Bella widmen kann. Ja … ich liebe Bella mehr als ich es je empfinden konnte, denk ich. Wo auch immer Jenn ist, ich weiß das sie mir Bella geschickt hat, denn sie hatte es mir versprochen.« Während er sprach, sah er hoch an den nicht hellwerdenden Himmel. Er machte den Eindruck als wäre er ihr für alles dankbar gewesen. Doch warum hasste er mich in manchen Situationen?
»Warum? Du … erinnerst mich oft an Jenn. Und das macht mir Angst. Ich weiß, wir Vampire haben den Ruf unerschrocken zu sein, aber … ich habe Angst in dir eine Jenn zu sehen und meine Geliebte Bella weh zu tun. Sie hat so viel auf sich genommen, so viel hinter sich gelassen, dass ich es nicht ertragen könnte, sie zu verletzen und allein zu lassen.«
»Aber ich bin nicht Jenn.«
Ein nicht definierbares Lächeln zuckte über sein Gesicht.
»Ich weiß. Dennoch erinnerst du mich an sie. Selbst wenn du weinst, nervös bist, glücklich bist und verärgert bist. Wenn du dich in etwas verbeißt, dann hast du genau die gleiche Denkfalte auf der Stirn wie Jenn. Auch wenn du etwas aufgeregt erzählst, du hampelst genauso mit Armen und Beinen herum wie sie es immer getan hat. Es sind einfach so viele Dinge die mich an Jenn erinnern. Und das macht mir einfach Angst.«
Ich erwiderte nichts darauf. Aber zum ersten Mal konnte ich ihn einfach verstehen. Und ich glaubte, hätte ich das alles durch gemacht, dann wäre ich genauso gewesen.
Ich verstand ihn und jetzt wo ich wusste was sein Problem war, konnte ich dagegen wirken. Zumindest solange wie wir gezwungen waren zusammen zu sein.
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Beitrag  amyfake78 Do 10 Dez 2009, 14:44

***Jukka***

Meine Arme schmerzten. Seit Stunden verharrten sie so. Seit Charmaine von mir abließ und Akascha einen völlig falschen Eindruck auf erzwungen wurde. Obwohl ich mir nie was aus Gott machte, hatte ich mich für Aka an ihn gewandt. Wenn eine Hölle gab, dann musste es auch so etwas wie einen Himmel geben. Und ich hoffte inständig das Akascha keine dummen Dinge tat.
Ich lehnte den Kopf zurück und schloss meine Augen. Es war ruhig. Zu ruhig. Für gewöhnlich hörte man die Vampire durch die Gänge laufen, doch jetzt war es still. Totenstill. Doch plötzlich wurde die Ruhe gestört. An den Schritten erkannte ich, dass sich dieser Vampir noch nie zu mir durch gerungen hatte. Mit einem lauten ohrenbetäubenden Krachen und Grollen öffnete sich die schwere Tür. Eine junge hübsche Vampirin stand in der Tür. Die Ähnlichkeit zu Alice Cullen war erstaunlich und hätte sie keine karmesinroten Augen gehabt, dann hätte ich sie tatsächlich verwechselt.
»Hallo Jukka«, sagte sie lächelnd und schloss die Tür hinter sich. »Ich weiß, ich kann mich auch nach den vielen langen Jahren nicht so recht daran gewöhnen.«
Sie hatte meine Gedanken offenbar gelesen und darauf geantwortet. Sie fuhr sich dabei durch das kurze Haar. »Ich war damals mit den Cullens auf der Flucht«, fuhr sie lächelnd fort.
»Und was willst du?«, fragte ich sie schroff, denn offenbar hatten die Volturi mal wieder einen Plan angestrebt, um heraus zu finden wo sich Akascha aufhielt.
»Nein Jukka das ist es nicht. Wir wissen wo sie ist. Aber du sollst sie zu uns bringen. Edward würde sie nie auch nur in unsere Nähe bringen. So ist er eben.«
»Als wenn du ihn kennen würdest? Edward hat kein Interesse an euch und würde sich nie mit euch abgeben. Jedenfalls nicht so lange als das ihr ihn lange genug kennen würdet um ihn richtig einzuschätzen.«
»Du kennst eben nicht die ganze Geschichte. Vor Bella war ich seine Liebe«, sie grinste regelrecht in sich hinein. Doch es war absurd ihren Worten Glauben zu schenken.
»Edward hatte vor Bella niemanden so sehr geliebt«, gab ich patzig auf ihre Überzeugung zurück.
»Bella ist nur wegen mir mit ihm zusammen. Und das weiß Edward auch. Allerdings sind seine Erinnerungen an sie recht schwach. Felix hat ihm seine gesamten tiefen Gefühle und Erinnerungen für und an mich genommen. Alles was geblieben ist, ist das Wissen, dass es mich gab und oberflächliche Erinnerungen. Aber das ist jetzt nicht das Thema.«
Sie machte eine kleine Pause. Vermutlich las sie gerade meine Gedanken.
»Sondern?«, forderte ich sie auf mir zu erklären, was sie nun eigentlich wollte.
»Akascha. Sie ist das Thema weshalb ich hier bin.«
»Wieso? Wieso wollt ihr Akascha?«
Sie fing an zu lachen; es klang jedoch aufgesetzt und gar nicht echt. »Ich glaube, du weißt weshalb wir sie wollen, zumindest einen Teil davon. Sie hat schließlich jede Menge Talente, die dir selbst nicht entgangen sein dürften. Außerdem gehört sie einfach zu uns.«
»Wie soll ich das verstehen? Sie ist doch noch nicht einmal ein richtiger Vampir.«
»Jukka. Glaub mir sie ist ein vollwertiger Vampir. Nur anderer Abstammung als ihr alle. Sie ist transsilvanisch.« Nach einer kleinen Pause, fuhr sie fort. »Genau wie Dimitri, Felix und ich. Ist dir das nicht aufgefallen?«
»Ja schon. Aber was habt ihr damit zu tun?«
»Ich bin die Schöpferin von Akascha. Oder warum denkst du, hat sie so viel Ähnlichkeit mit mir?«
Es musste ein Trick gewesen sein. Sie konnte nicht die Schöpferin von ihr sein. Nein, warum sollten die Cullens sich sonst so um sie bemühen?
»Nessie, wird zwar immer mehr zum Vampir, das hab ich gesehen und Felix hat es auch bemerkt, als sie heute Nacht bei uns waren. Doch damals war sie es nicht. Sie hat Akascha gebissen, ja. Aber sie hat kein Gift in sie injiziert. Wir haben Akascha ziemlich schnell aufgespürt und haben sie auch eine Weile beobachtet. Ich hab Nessies Gedanken jeden Tag gelesen und wusste es würde nicht mehr lange dauern. Somit blieben wir geduldig. Und als Nessie sie dann eines Tages biss«, sie machte eine Pause und erinnerte sich lächelnd zurück, »war ich die Aushilfskraft im Kindergarten. Ich liebte Akascha als ich sie das erste Mal sah und als Nessie beschloss, es nie jemanden zu erzählen, sah ich meine Chance und ließ ein wenig giftigen Speichel in die Wunde.«
»Aber Vampirkinder sind ungezügelt, sie hätte Aufsehen erregen müssen«, gab ich zum Besten.
»Ja, aber sie blieb ruhig sonst hätten wir Gegenmaßnahmen eingeleitet.«
Es kam eine Stille auf. Sie schien ihren Gedanken nach zu hängen und ich dachte darüber nach was die Cullens tun würden, wenn sie davon erfuhren würden. Plötzlich stieg die bittere Erkenntnis was das für Nessie bedeuten würde. Sie würde angeklagt werden. Aro würde sie unschuldig richten.
»Aber warum … ?« Sie ließ mich nicht meine Frage zu Ende stellen.
»Warum wir Nessie in diesen Glauben ließen? Nun ja. Wir waren uns nicht sicher was Aro dazu sagen würde, denn junge Vampirkinder waren auch für Felix und mich nicht erlaubt. Aro wusste nichts von dem was wir taten. Doch als Jyrki uns anrief und uns informierte dass sie hier in Helsinki sei und zu dem noch von den Cullens begleitet wurde, war es für uns einfacher Aro davon in Kenntnis zu setzen.«
»Also ist Nessie nicht in Gefahr?«, brachte ich zögerlich hervor und hoffte sie würde meine Frage mit einem “Ja“ beantworten.
»Ich weiß es nicht, schließlich wir verschweigen wir es ihm noch immer. Aro würde uns vor Gericht stellen und dies wollen wir nicht riskieren.«, sie hob die Schultern nichtsahnend als sie weitersprach.
»Lieber riskiert ihr einen Unschuldigen?«
»Aro hat schon einmal eine Ausnahme gemacht und zum anderen ist er vernarrt in Nessie. Er würde ihr nicht sehr weh tun. Er würde ihr nur einen Denkzettel verpassen.«
Die Wut stieg in mir hoch.
»Ihr seid so erbärmlich! Ich lasst eine Unschuldige für eure Fehler bluten. Wie kannst du Edward nur so etwas antun?«
»Edward hat eine starke Gefährtin und sie würde Nessie schützen, egal was Aro sich ausdenken würde. Außerdem Aro wird Nessie nicht töten. Wie ich schon sagte, er liebt sie und wird die Hoffnung nie aufgeben, dass sie eines Tages zu uns gehören würden. Sie könnten sogar ihrer Lebensweise folgen.«
Sie stand auf und ging langsam zur Tür. Als sie sich noch einmal zu mir drehte, erschrak ich fast. Jenn hatte tatsächlich Tränen in den Augen und einen flehenden Ausdruck in ihren Blick.
»Bitte bring Akascha zu mir! Es würde Felix und mir sehr viel bedeuten. Ich möchte das sie mich wenigstens kennenlernt. Bitte! Wenn du das irgendwie bewerkstelligen könntest, dann … ich würde für die Cullens ins Gericht gehen. Nur bitte, bring sie hier her.«
Dann ergriff sie die Eisenklinke und verschwand in schnellen Schritten. Zum Schluss hatte ich den Eindruck dass sie nicht offiziell hier war. Oder war das nur wieder eine Falle gewesen? Während ich darüber nachdachte, fiel mir auf das meine Hände frei waren und sie die Tür auch nicht abgeschlossen hatte.
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Beitrag  amyfake78 Mo 14 Dez 2009, 00:20

***Edward***

»Ja?«, fragte ich, als ich an das Handy ging. Die Nummer war unterdrückt und somit konnte ich nicht erahnen wer mich anrief. Die schöne Stimme meiner Bella ertönte. Und sofort wusste ich dass etwas passiert war. Ihre Stimme versuchte lieblich zu klingen, doch es gelang ihr nicht und ich hörte die Verärgerung darin.
»Was ist los? Ist irgendwas mit Renesmee oder den Anderen?« Das schlimmste für mich war, dass sie nicht sofort antwortete. Dies konnte nichts Gutes verheißen. Es dauerte einfach zu lange. Dann begann sie endlich.
»Bitte kommt zurück. Momentan sind wir in Sicherheit und es besteht keine Gefahr für Akascha und Renesmee.« Aber das war nicht alles. Ich konnte es spüren, ihre angebundene Art war Grund genug für mich sofort zurückzukehren. Dennoch wollte ich wissen, was los war.
»Bella. Was ist los?«
»Kommt einfach zurück. Carlisle will uns mitteilen was wir nun machen«, dann machte sie eine längere Pause; ich wusste sie würde noch etwas hinterher schieben und ich wartete geduldig. Dann war es soweit. »Edward? … Liebst du mich noch immer so wie am ersten Tag?«
Ich konnte nicht glauben, dass sie noch immer an meiner Liebe zweifelte. Was hatte sie nur erlebt, dass sie jetzt wieder meinen Gefühlen keinen Glauben schenkte?
»Bells. Natürlich. Es tut weh, ständig deinen Zweifeln ausgeliefert zu sein. Bitte glaub mir endlich. Du bist das einzige was mein Dasein Wert verleiht. Ohne Dich könnte ich nicht existieren und das hat sich nicht geändert. Wenn es dich nicht mehr geben würde, dann würde ich so wie damals die Volturi heraus fordern nur um bei dir zu sein …« und leise fügte ich noch hinzu, »ich werde dich vor allem beschützen so wie ich es tat, als du noch ein Mensch warst. Ich würde dich und Nessie verteidigen und wenn es für mich der bittere Tod wäre.«
»Danke Edward. Ich liebe dich.«
»Ich liebe dich auch. Wo sollen wir hinkommen?«
»Ins Hotel.«
»Okay. Wir beeilen uns. Ich liebe dich wirklich Bells«, dann legte ich auf. Ich ging zurück in den Raum wo Akascha sich in ein Buch vertieft hatte. Sie sah nicht auf als ich das Zimmer betrat. Mein Blick fiel auf ihre Hände die leicht zu zittern begannen. Verwundert sah ich in ihre Gedanken und verfluchte sofort meine Entscheidung. Schnellen Schrittes ging ich auf sie zu, entriss ihr das Buch und warf einen flüchtigen Blick auf das Geschriebene. Es war handschriftlich verfasst worden und ich konnte die Handschrift sofort derjenigen zuordnen, der sie gehörte. Mein Blick und mein Kopf konnte das Buch nicht länger ertragen und somit schleuderte ich es in die nächste Ecke.
»Oh entschuldige bitte. Ich wollte dich nicht an sie erinnern.«
Innerlich musste ich über ihre Art schmunzeln. Wie konnte ich nur von ihr erwarten nicht sie selbst zu sein? Sie war nun mal so und ich konnte es nicht ändern, so gern ich es gewollt hatte.
»Komm, wir müssen los.«
»Und wohin? Ich dachte wir sind hier sicher?«
»Bella hat angerufen. Wir sind jetzt wohl sicher.«
»Aber … die ganzen Vampire. Es sah nicht gerade aus als wäre es nur ein nettes zusammentreffen gewesen.«
»Die Volturi haben des Öfteren den Drang zu veranschaulichen dass man keine Chance hat. Dennoch sollten wir uns vielleicht doch beeilen. Bella sagte das Carlisle mit uns alles besprechen will.«
»Dann sollten wir jumpen«, entgegnete sie mir mit einem Lächeln. Wow, dieses Lächeln kam sehr nah an das von Jenn. Nein, was mach ich jetzt schon wieder? Ich sollte mich endlich mal zusammenreißen. Dann atmete ich tief durch.
»Das ist doch schon mal daneben gegangen. Meinst du jetzt funktioniert es?«
Das war ein Fehler. Sie schaute traurig zu Boden und dann tropfte auch schon etwas auf den Teppichboden. Ihre Tränen hinterließen dunkle Flecken darauf und es tat mir sehr leid. Ich hatte ihr weh getan, und das in einem schwachen Moment.
»Oh Akascha. Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen. Lass es uns versuchen. Wenn es nicht klappt dann fahren wir eben mit dem Auto. Okay?«
Sie schaute auf und ihre Augen waren knallrot von ihren Tränen. Ich wusste nicht so recht was ich tun sollte, also ging ich zu ihr und nahm sie in den Arm.
»Komm, lass es uns versuchen. Und wenn es klappt sind wir immer hin so schnell da, dass die anderen nur so staunen.« Während ich sprach lächelte ich sie an und erntete auch ein kleines kurzes Lächeln. Sie schluckte schwer und rang um Fassung. Dann gingen wir hoch. Doch sie wollte raus, um sicher zu sein das uns nichts im Weg war. Sie dachte an Funkstrahlen, die oftmals von Gebäuden oder ähnlichen blockiert wurden. Ich wollte nicht, aber es ging einfach nicht anders. Mein Mund verzog sich automatisch zu einem schiefen grinsen.
Als sie es bemerkte, funkelte sie mich verärgert an.
»Okay, okay. Ich wollte dich nicht beleidigen, aber das klang schon sehr komisch.«
»Dann werde ich dich extra gegen einen Schrank teleportieren. Mal sehen ob es dann immer noch komisch ist.«
Ich weiß nicht was mit mir los war, aber es amüsierte mich immer mehr. Je mehr sie in Rage geriet, desto lustiger war sie. Ihre Ausstrahlung war einfach zu süß um sie ernst zu nehmen. Erst ihr tiefes knurren, deutete mir das die Grenze für sie erreicht war. Ich zwang mich regelrecht ernst zu werden, doch immer wieder grinste ich in mich hinein. Aber zum Glück konnte sie das nicht erahnen.
Es dauerte eine Weile bis sie sich vollends konzentrierte. Dann nahm sie meine Hand. Ohne Vorwarnung wurde mir schwarz vor Augen. Es war ein seltsames Gefühl. Alles um mich herum drehte sich, obwohl ich nichts sah, spürte ich wie ich mich drehte. Schneller, immer schneller, als stünde man auf einem Karussell. Nach wenigen Sekunden wurde es langsamer und ich spürte einen Windzug. Automatisch hatte ich meine Augen geschlossen und als ich fühlte wie ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, öffnete ich meine Augen und sah etwas, was ich nicht glauben konnte und was ich nicht akzeptieren wollte.
Suchend wand ich mich und suchte verzweifelt nach eine Tür. Als ich hinter mir eine fand, versuchte ich den Türgriff zu ergreifen. Doch dieses jumpen hatte mein Gleichgewicht völlig durcheinander gebracht. Es war seltsam, dieses Gefühl hatte ich seit fast 120 Jahren nicht mehr gefühlt. Doch vielmehr verwirrte mich der Anblick dieser Person, die sich in diesem Zimmer befand. Immer wieder musste ich meine Ungläubigkeit zum Ausdruck bringen.
Dann erreichte ich endlich die Klinke und stürzte hinaus. Kaum aus dem Zimmer schlug ich die Tür hinter mir zu. Voller Gefühlsregungen ließ ich mich an der Tür hinunter sinken. Bella hastete zu mir und warf sich auf ihre Knie und nahm mich in den Arm.
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Beitrag  amyfake78 Di 15 Dez 2009, 18:28

***Akascha***

Oh nein! Ich war so selbstsüchtig. Als ich Edwards Reaktion registrierte, beschlich mich sofort das schlechte Gewissen. Die Freude darüber dass ich Jukka im gewohnten Umfeld sah, hatte mich blind gemacht. Edward hatte mir die Augen geöffnet; er hatte mir erklärt dass Jukka nie eine Chance hatte gegen Charmaine anzukommen und dass er mir so etwas nie antun würde. Zum Dank teleportierte ich ihn genau zu dieser Person an die ich ihn nie mehr erinnern wollte. Aber woher sollte ich auch wissen dass sie es ist? Sie sollte doch Tod sein. Es tat mir so leid.
Ich sah seine Panik in den Augen, obwohl es wohl mehr Angst war. Zu meiner Verwunderung sah ihr Ausdruck auch nicht glücklich aus. Er hatte mir doch erzählt dass sie ein Paar waren. Warum aber schlossen sie sich nicht in die Arme und waren froh darüber dass sie noch immer lebte? Die Angst von Edward konnte doch aber nicht so groß sein, dass er sofort die Flucht ergriff.
»Doch das ist sie.« Die Vampirin die auf dem Bett saß, stand auf und kam auf mich zu. Auch wenn ich das nicht so recht glauben konnte, beschlich mich jetzt die Angst vor ihr und vergrub mich mehr in Jukkas Arme. Der Ausdruck ihrer Augen wandelte sich ins Liebliche. Obwohl ich Angst hatte, wollte ich mehr über sie erfahren. Schnell stellte ich allerdings fest, dass sie Gedankenlesen konnte, - das hatte Edward mir nicht erzählt -, denn abrupt blieb sie bei meinem gedachten “Angst“ stehen.
»Hab keine Angst Akascha.« Diese wispernde Stimme von Jukka hatte ich so vermisst. Ich sah auf und seine Augen waren fast schwarz.
»Du … du hast Hunger«, stellte ich flüsternd fest. Doch er lächelte mich nur an, gab mir einen Kuss und sagte: »Ja, hab ich. Ich wollte nur hier sein, wenn du eintriffst. Es gibt viel zu klären.« Dann sah er auf und nickte diesen zwei Vampiren zu. Es waren zwei? Ich hatte gar nicht bemerkt dass da in der Ecke ein weiterer Vampir im Sessel saß.
»Aka. Ich würde gern essen, kann ich dich hier lassen? Die Cullens sind gleich neben an. Sie werden sich wohl erstmal um Edward kümmern, aber Alice passt auf. Meinst du, ich kann dich allein lassen?«
Ich schüttelte den Kopf; ich hatte ihn doch gerade erst wieder und da wollte er schon wieder gehen? Nein! Das will ich nicht. Doch bei dem Blick in seine Augen war klar, dass es eine Qual sein musste. Er sah mich schon fast flehend an.
»Bitte Aka!«, verlieh er seinen flehenden Ausdruck mehr Intensität.
»Okay, aber du kommst doch wieder?«, fragte ich ihn mit einer angsterstickten Stimme. Er lächelte mich an und nickte. Doch es war kein überzeugendes Nicken. Etwas bedrückte ihn und schon wieder sah er zu IHR herüber. Ohne eine Reaktion abzuwarten, gab er mir einen Kuss und ging aus dem Raum. Als er die Tür öffnete hörte ich Edward der noch immer seiner Ungläubigkeit Ausdruck verlieh.
»Nein, nein, nein! Das geht nicht. Sie kann es nicht sein. Sie MUSS tot sein. Carlisle du hast doch auch den Baumstumpf in ihrem Bauch klaffen sehen. Sowas kann man nicht überleben. Sie soll verschwinden. Jenn ist tot und das was da drin ist … Nein! Jenn existiert nicht mehr. Sie sollte tot sein.«
Ich beobachtete Jenn. Jedes einzelne Wort verfehlte ihre Wirkung nicht. Es ging ihr schlecht. Jedes Wort schien ihr Herz zu zerreißen. Ich glaube sie wusste wie schwer sie seine Reaktion ertragen konnte und dennoch tat sie nichts dagegen. Der Mann der die ganze Zeit im Sessel saß, stand blitzschnell auf und wollte die Tür schnell schließen, doch Jenn schüttelte den Kopf und ging selbst zur Tür. Sie lehnte sich gegen den verschlossenen Flügel der Tür und schien die Cullens zu betrachten. Edward wandte sich gerade um und schrie sie sofort an.
»Lass das! Du bist tot und hast kein Recht hier zu sein. Verschwinde dorthin wo du her gekommen bist. Du hast keine Ansprüche mehr auf mich«, es entstand eine kurze Pause, dann sprach Edward weiter, »Du hast mich meinem Kummer überlassen und jetzt kommst du her und denkst dass alles so einfach wird?«, wieder entstand eine kurze Pause, »Das war das Einzige was du richtig gemacht hast und nun verschwinde zu deinen Volturis. Scheinbar bist du bei denen viel glücklicher.«
Nun sprach auch sie endlich.
»Edward, ich habe dir Bella geschickt und ich will auch keine Ansprüche auf dich erheben. Nur du tust mir unrecht. Ich liebe einen Volturi und ich habe dir immer gesagt, dass ich nicht die Richtige für dich bin.«
Ein gequältes Lächeln betrat Edwards Gesicht.
»Du liebst einen Volturi? Deshalb bist du wohl auch ein Vampir geworden.«
Gerade als Jenn etwas erwidern wollte, warf Carlisle einen Einwand hinein.
»Edward. Werde nicht ungerecht. Sie konnte es sich nicht aussuchen.«
Doch nun wandte Edward sich zu seiner Familie.
»Wie lange wisst ihr das schon?«, sein Blick fiel auf Bella und mit erstickter Stimme fragte er, »Bella. Wie lange weißt DU das?«
Unsicher antwortete sie ihm.
»Carlisle, Alice, Renesmee und ich haben es, kurz nachdem Akascha bei dir wieder aufgetaucht ist, erfahren. Akascha hatte sich in eine Gasse gejumpt und wir hatten sie vor Jyrki gerettet. Kurz darauf, als wir Aka an einen sicheren Ort bringen wollten, wurden wir in eine Falle gelockt. Aro führte uns zu einer Kirche, wo uns Jenn alles erklärte.«
Edwards Gesicht wurde von Kränkung und Enttäuschung überschattet.
»Edward. Sie wollten dich schützen und wäre es nicht nötig gewesen, hättest du auch jetzt nicht erfahren dass ich noch existiere«, versuchte Jenn zu schlichten.
»Du hast auch kein Recht dazu. Du hast unsere Art gehasst. Nie hattest du es in Erwägung gezogen ein Vampir zu werden. Selbst als du im Sterben lagst, hast du mich darum gebeten dich nicht zu verwandeln. Und jetzt? Jetzt bist du auch noch ein Menschenblut trinkender Vampir. Du bist eine Heuchlerin, Jenn.« Mit diesen Worten und einen heftigen Knall der Tür verwand er.
Bella, Nessie und Jacob rannten sofort hinterher. Jenn senkte ihren Blick und der männliche Vampir, der Jenns Gefährte sein musste, nahm sie zurück in das Zimmer und schloss die Tür. Er setzte sie auf das Bett und kurz darauf klopfte es leise an die Tür. Doch niemand von beiden reagierte darauf, also ging ich mit mulmigem Gefühl zum Eingang des Zimmers und öffnete. Esme stand vor mir und hatte ein besorgtes Gesicht aufgesetzt.
»Darf ich?«
Hilflos sah ich mich um. Jenn und ihr Gefährte reagierten nicht und ich hatte sogar Zweifel dass sie uns bemerkten. Ich trat beiseite und ließ sie eintreten. Ohne zu zögern ging sie zu Jenn.
»Jenn?«, fragte Esme und setzte sich auf die andere Seite neben ihr. Jenn sah nicht auf, aber sie murmelte etwas was ich nicht verstand. Es war auch für meine Ohren zu leise gewesen.
»Ach Schätzchen«, begann Esme mit mütterlicher Stimme, »Es ist nur der Schock. Er hat jahrelang gedacht du seist tot. Würdest du nicht auch überfordert sein? Es war eine schwere Zeit für ihn gewesen und das Felix nicht alles auslöschen konnte, war uns doch auch bewusst.« Jetzt sah Jenn auf. Ihre Augen waren voller Trauer und Schmerz. Die gewählten Worte die Edward benutzte, hatten Jenn sehr getroffen.
»Esme, er hat doch recht. Ich habe dieses Leben verachtet und jetzt gehöre ich dazu. Ich bin eine Heuchlerin.«
Jenns Gefährte richtete sich auf und sah sie etwas wütend an.
»Willst du etwa sagen, dass unsere Liebe falsch ist? Das es ein Fehler war?«, sein Gesicht sah jedoch nicht so wütend aus, wie seine Stimme klang.
»Nein, Felix. Nein. Das wollte ich damit sagen. Ich liebe dich und du bist das Beste was mir geschehen konnte. Du machst mich glücklich und das kann nicht falsch sein. Dennoch hatte er einfach nur recht.«
»Aber Jenn. Es war nicht deine Entscheidung. Edward hat die Kraft aufgebracht dich gehen zu lassen, dich nicht zu verwandeln. Wir alle haben deine Entscheidung respektiert. Doch Felix«, Esme sah kurz zu ihm, »hatte nicht die Kraft.«
»Na ja, so ganz stimmt das ja auch nicht. Aber ich muss zugeben, ich hätte es auch nicht akzeptieren können. Ich bin Dimitrie unendlich dankbar, für das was er getan hat.«
Während die Beiden alles daran taten, Jenn zu trösten, stand ich nur überflüssig und hilflos im Raum herum. So wie bei einer Feier bei der man nur aus Höflichkeit eingeladen wurde und auch erschienen ist. Auf einer Feier, wo man niemanden kannte. Sollte ich mich setzen, oder auch versuchen zu trösten? Ich fühlte mich unwohl und hätte am liebsten den Raum verlassen, aber das schien mir auch falsch zu sein. Also blieb ich weiterhin still in der Ecke stehen, fühlte mich hilflos und hoffte das Jukka bald wieder da sein würde.
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Beitrag  amyfake78 Do 24 Dez 2009, 01:12

Ich sah mich vorsichtig um. Mein Blick fiel auf die breite Fensterbank und stellte erleichtert fest, dass es breit genug war um sich darauf niederzulassen. Langsam und fast lautlos schob ich mich auf die Bank und zog ein Bein an meine Brust. Unweigerlich schweifte mein Blick hinaus und beobachtete die Menschen, die mit einem Bus angereist waren und nun ihre Gepäckstücke sortierten.
Mein Gehör erfasste, wie sich die schwere Tür leise bewegte. Als ich mich umsah, erspähte ich Alice, die lautlos ins Zimmer trat. Sie blinzelte mir zu und ging hinüber zu Jenn. Alles drehte sich im Moment um sie und das tat mir seltsamer Weise nicht gut. Für gewöhnlich hasste ich Aufmerksamkeit, wenn es mich betraf. Doch irgendwie fühlte ich mich fehl am Platz. Ich sah wieder hinaus und dachte an Kathizia. Wie erging es ihr wohl ohne mich? Dabei fiel mir ein, dass ich mir ein neues Handy zulegen musste. So etwas wird es hier in einem Hotel ja wohl geben. Zumindest eines dieser Wegwerf-Telefone. Ich stand vorsichtig auf und schlich zur Tür, die noch immer einen Spalt offen stand.
Carlisle, Emmett und Rosalie sahen mich forschend an. Sofort hatte ich das Gefühl mich erklären zu müssen, was ich auch im Selben Moment tat.
»Ich will nur kurz hinunter zum Souvenir-Shop.«
»Emmett begleite sie«, wies ihn Carlisle an. Emmett machte nicht gerade den Eindruck als wäre das ein Spaß für ihn und protestierte auch sofort.
»Ich denke wir sind sicher? Wozu soll ich Baby-Sitter spielen?«
»Emmett, bitte. Es würde mich etwas beruhigen«, gab Carlisle zurück.
»Danke Carlisle. Aber ich kann sehr wohl auf mich selbst aufpassen«, versuchte ich stark und selbstbewusst einzuwerfen. Ich wollte hier niemanden zur Last fallen. Außerdem hatte ich tierische Angst vor Emmett. Er sprach nicht sehr viel, ließ ab und zu einen dummen Spruch fallen und schien nicht viel von Menschen zu halten. Ebenso seine Freundin Rosalie. Man wenn Blicke töten könnten. Doch Carlisle gab nicht nach. Doch dann ertönte eine Stimme aus dem dunklen Schatten.
»Ich kann sie begleiten. Ich wollte noch eine Geburtstagskarte für Charlotte suchen.«
Jasper trat aus dem Schatten und lächelte gezwungen. Du meine Güte. Also dieses Lächeln verzog sein Gesicht zu einer Fratze. Bitte lass ihn nie wieder lächeln, dachte ich mir und war sofort über meinen Gedanken erschrocken. Was wenn hier nicht nur Edward Gedankenlesen konnte? Wenn alle dies konnten? Peinlich, dachte ich mir und senkte schuldbewusst den Kopf.
»Man Alter, hör auf zu lächeln. Du machst ihr ja Angst«, ertönte Emmetts Stimme.
Mist … der also auch.
»Ach vor dir hat sie doch noch viel mehr Schiss«, gab Jasper lachend zurück. Dann fingen alle an zu lachen und ich fühlte mich noch viel unwohler als zuvor. Ich ging leise zur Tür hinüber, öffnete sie und schob mich durch den Spalt.
Der Flur war noch immer lang und ich entschloss mich die Treppe zu nehmen. Solchen Dingen wie Fahrstühle vertraute ich nie. Hinter mir ertönte Jaspers Stimme.
»Hey, warte auf mich!«
Ironie, wenn man bedachte, dass er mich ohne weiteres einholen konnte. Also verlangsamte ich mein Tempo auch nicht. Jasper lief hinter mir und ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. Dieser kühle Luftstrom ließ mich erschaudern, jedoch nicht weil es mir Angst machte, sondern weil die kleinen Härchen auf meinem Nacken, dem Luftstrom nachgaben und mich kitzelten.
Unten in der Lobby angekommen, ließ ich Jasper den Vortritt. Wachsam lief er durch die riesige Eingangshalle und verhielt sich als sei er mein Bodyguard. Ich hingegen lief ihm gelangweilt hinterher. Seit dem Training oben im Lappland bei der Volturi-Hütte, wusste ich dass ich mich ganz gut selbst verteidigen konnte. Jasper klebte förmlich an den Karten und ich suchte verzweifelt nach diesen kleinen Wegwerf-Telefonen. Doch so sehr ich mich auch bemühte und alles, zum Ärger des Souvenirladenbesitzers, auf den Kopf stellte, meine Suche nach diesen kleinen Dingern blieb erfolglos. Für Jasper hingegen nicht. Er kam auf mich zu mit geschlagenen acht Karten und präsentierte sie mir.
»Welche findest du besser?«, fragte er mich. Ich warf auf alle einen Blick und stellte fest, dass sie alle samt kitschig waren. Bären mit Luftballons, Diddle-Mäuse und Clowns, wie grässlich. Ich verzog mein Gesicht und schüttelte den Kopf. Darauf hin kam er mir ziemlich nah und flüsterte: »Schade es gibt keine mit Vampiren oder mit der Aufschrift ‘Alles Gute zum 710. Geburtstag‘.« Jetzt erschreckte mich dieses breite Grinsen auf seinem Gesicht nicht mehr. Es war ehrlich und stand ihn recht gut. Es war wirklich ein Süßer. Selbst ich konnte mich seinem Lachen nicht entziehen. Automatisch zog es meine Mundwinkel nach oben. Während ich lachte kam mir ein Einfall und platzte ihn auch sofort heraus.
»Schick ihr doch ne Beileidskarte«, doch sofort wurde sein Gesicht grimmig und er warf einen Blick zur Kasse, wo die Verkäuferin stand. Wahrscheinlich hätte er sogar über meinen Einwand gelacht, wenn ich ihn nicht fast herausgebrüllt hätte. Aber ich versuchte es noch zu retten.
»Hey … mit Vierzig ist nun mal das schöne Leben vorbei, da fängt die Haut an zu hängen, der Po wird schlaff, die Krähenfüße werden zu Schluchten, Zähne kann man dann auch bald herausnehmen, also wenn dass nicht Beileid hervorruft, dann weiß ich auch nicht.«
Dies schien zu helfen. Jasper und auch die Kassiererin fingen an zu schmunzeln. Jasper drehte sich um und ging zurück zu dem Ständer mit all den Karten. Die Dame hinter der Kasse schüttelte noch kurz mit dem Kopf, ehe sie sich zwang das Grinsen aus dem Gesicht zu bekommen. Ich folgte Jasper und durchwühlte mit ihm den Ständer um vielleicht doch etwas Passendes zu finden.
So bekam ich nicht mit dass die Dame angefangen hatte den Aufsteller wieder zu ordnen, den ich noch kurz zu vor auf den Kopf stellte. Sie sah mich leicht angesäuert an und bemühte sich alles zu ordnen. Dann spürte ich eine Hand auf meine Schulter und vor meinen Augen trat eine Winterkarte hervor. Um etwas sehen zu können musste ich schielen und das war ziemlich unangenehm. Meine Hand ergriff das Stück glänzende Pappe und sah verschiedene Bilder von Finnland.
»Und?«, sah ich Jasper fragend an.
»Ich kann ihr doch hinten Happy Birthday drauf schreiben und alles andere was ich will.«
Wo er recht hatte, hatte er recht. Mit der Karte in der Hand ging er zur Kasse und ich folgte ihn, warum auch immer. Die Dame sah mich an und kassierte dann ab. Dann machten wir uns auf den Weg nach oben.
»Miss?«, ertönte es hinter mir. »Was haben sie eigentlich gesucht?«
»Ich habe nach einen Mobiltelefon gesucht. Ich hatte meins vor ein paar Tagen verloren.«
»Hm … dann komm doch in einer Stunde noch mal her. Bis dahin habe ich sicherlich ein paar neue. Du kannst auch gerne deine Zimmerrufnummer hinterlegen, dann ruf … «
»Nein, danke. Das Telefon benötigt sie nicht mehr«, fiel Jasper ihr ins Wort. Eigentlich hatte ich gedacht, dass er bereits bei der Treppe angekommen sei. Doch scheinbar hielt er es für angebracht mich zu beschützen. Aber wovor? Vor einem Menschen? Hm, seltsam, dachte ich und ließ mich von Jasper hinter sich her ziehen.
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Beitrag  amyfake78 Fr 25 Dez 2009, 02:18

Er zog mich bis zur Treppe hinter sich her und deutete mir dass ich endlich voran laufen sollte. Nur mit schweren Schritten stieg ich die einzelnen Stufen hinauf. Nach der Hälfte der Treppen stieg mir ein Geruch in die Nase, den ich schon seit längerer Zeit nicht mehr gerochen hatte. Damals hatte ich den Geruch kaum wahrgenommen, denn er umgab mich jeder Zeit und ich hatte ihn als selbstverständlich empfunden. Mit jeder einzelnen Stufe schwoll die Freude an. Fragend und Hoffend sah ich mich zu Jasper um, der nur breit grinste, nickte und mir die Worte, »Bitte verplapper dich nicht«, entgegen warf. Und nach seinem letzten Wort konnte ich mich nicht mehr halten. Ich stürmte die Treppe hinauf, stieß laut scheppernd die Tür zum Flur auf und rannte den langen Flur hinab bis ich zur Tür der Suite kam. Mit einem lauten Krachen stieß ich die Tür auf und fiel meiner besten Freundin um den Hals.
Ich konnte es kaum glauben und bevor ich noch etwas sagen konnte, sprach auch schon Carlisle die rettende Erklärung für Kathizia.
»Ich denke ihr habt viel zu erzählen, jetzt wo es dir wieder besser geht. Ich hoffe du hast aus deinem Fehler gelernt. Die Sonne solltest du trotz deiner kleinen Besserungen meiden.« Kaum merklich hatte er dazu gezwinkert und ich war froh darüber, dass ich mir jetzt nichts aus den Fingern saugen musste.
»Oh Aka. Ich bin so froh dich zu sehen. Was fällt dir auch ein? Allein und Ungeschützt in der Sonne spazieren zu gehen? Das war dumm von dir. Ganz dumm.«
Während sie sprach stiegen ihr Tränen ins Gesicht. Sie machte sich schreckliche Sorgen. Wie immer. Sicherlich hatte sie sich schon Sorgen gemacht, als ich noch gar nicht richtig weg war und noch viel größere als ich mich nicht meldete. Schuldbewusst sah ich zu Boden. Nach einigen Sekunden spürte ich nur die Faust von Kathi gegen meine linke Schulter.
»Hey! Freu dich gefälligst. Ich bin hier und du bläst Trübsal? Nichts da. Jetzt ist gute Laune angesagt«, sie grinste über das ganze Gesicht.
»Setzt euch doch erstmal«, warf Carlisle uns zu. Erst da bemerkte ich dass vom Sofa aus eine Reihe Stühle waren, die man zu einem Halbkreis gestellt hatte. Auf ihnen saßen Jenn, Esme, Alice, Carlisle, Emmett und Felix, sowie Rosalie und Jasper.
»So dann lasst uns mal anfangen«, eröffnete Carlisle die Runde. Irgendetwas stimmte nicht mit meinem Kopf. Ich verstand nichts von dem was hier vorging.
»Und das macht ihr hier jeden Tag? Ich meine diese Gespräche darüber wie ihr am besten mit dieser Krankheit leben könnt?« In jenem Moment liebte ich Kathi dafür, wie sie war. Also war das unsere “Selbsthilfe-Gruppe“. Irgendwie klang das komisch. Aber irgendwie war es ja zutreffend. Niemand von uns, außer Kathizia, konnte sich ohne Konsequenzen in der Sonne aufhalten. Also war ja eigentlich nichts gelogen. So sehr ich mich auch über Kathi freute, ich vermisste Jukka und hoffte inständig das er bald auftauchen würde.
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Beitrag  amyfake78 Mi 27 Jan 2010, 10:38

»Ja, Katica. Wir sind hier so eine Art Selbsthilfegruppe.«
Sie ließ ihren Blick durch die Runde schweifen und deutete schließlich auf Alice und Rosalie, beugte sich zu mir hinüber und flüsterte, »Die Beiden wären bestimmt eingebildet, wenn sie das Sonnenproblem nicht hätten.«
»Kati, die sind auch so ziemlich selbstbewusst. Aber sie leben auch schon länger mit ihrer Krankheit.«
Ich senkte den Kopf, denn eigentlich hatte ich genau das angesprochen was ich an ihnen so bewunderte. Sie machten sich keine Gedanken darüber was andere dachten; sie warfen sich in super tolle Klamotten und äußerten auch offen ihren Missmut. Dennoch waren sie für einander da; sie halfen anderen genauso wie die ihrer eigenen Art. Je länger ich meinen Blick durch die Runde gehen ließ, desto häufiger fiel mir auf, dass Jenn Volturi mich nicht aus den Augen ließ. Es machte mich nervös, denn an ihren Augen konnte ich erkennen, dass sie eine andere Essensgewohnheit hatte. Zumindest hatte mir Renesmee das so erklärt. Doch dann stellte ich ein Problem fest. Die Augenfarbe würde auch Katica bemerken.
»Pst. Akascha?«, sie erwartete keine Antwort, also sah ich sie nur an. »Hihi, die sind ja schräg drauf«, dabei deutete sie auf Jenn und Felix, »rote Kontaktlinsen und in Schwarz gehüllt, die halten sich doch bestimmt für Vampire.« Katica hatte ja keine Ahnung wie richtig sie lag.
Und doch sollte es nicht das größte Problem sein, denn auf dem Flur waren Schritte zu vernehmen. Schnelle Schritte. Die Tür flog auf, so dass das Gespräch was sie führten unterbrochen wurde. Renesmee stand in der Tür. Als sie Katica bemerkte fing sie an heftig zu atmen und sprach als sei sie außer Puste. Und das was sie zu berichten hatte, versetzte alle in Aufruhr. Katica sah mich fragend an und öffnete den Mund. Sofort schüttelte ich den Kopf und legte meinen Zeigefinger auf den Mund. Es war wichtig für mich zuzuhören. Doch zuerst ging Nessie zu ihrer Familie und flüsterte so leise, dass auch ich nichts verstand.
Nach einigen Wortwechseln kam sie auf uns zu und deutete hektisch das wir unsere Sachen packen sollten. Um keine bösen Blicke zu ernten zog ich Kati mit mir, die mit großer Wahrscheinlichkeit getrödelt hätte. Als wir in ein anderes Zimmer wechselten begann ich ein Gespräch mit Nessie. Allerdings ziemlich leise, Katica durfte ja nichts mitbekommen.
»Volturi also?« Renesmee nickte nur stumm.
»Was ist mit Katica?«
»Felix. Er wird sich darum kümmern.«
»Bitte?«, fragte ich gestört und meine Stimme erklang unnatürlich hoch. Durch mein Entsetzen schaute Kati auf und schaute mich mit fragender Miene an, während sie weiter ihre halbausgepackte Tasche zusammen packte.
»Nicht so wie du jetzt denkst. Er hat auch eine …«, sie sprach nicht aus denn Kati hatte angefangen uns zuzuhören. Aber Renesmee machte eine eindeutige Geste, die mir sagen sollte das auch Felix eine Gabe hatte.
»Aber was machen wir jetzt? Vor allem was ist mit Jukka? Er ist immer noch da draußen.«
»Keine Sorge, ihm geht’s gut. Er ist mit Edward, Bella und Jake zusammen und hält die Volturi in Schacht.« Es sollte mich beruhigen aber es funktionierte nicht. Schon einmal hatten sie ihn gefangen genommen.
»Aber was ist, wenn diese Jane … du weißt schon. Er konnte sich damals schon nicht schützen, weil … na wegen mir eben.« Ich wollte noch viel mehr fragen und meine Angst äußern, aber Katica unterbrach mich.
»Was ist denn hier los? Ich meine ihr tut so als wäre der Teufel hinter euch her.«
»Schlimmer!«, erwiderte Renesmee hart, »Vampire. Wir sind Vampire und sollen für etwas verurteilt werden, was wir nicht getan haben.« Sofort fiel mir etwas auf. Renesmee war viel härter als sonst. Ich hatte es die ganze Zeit damit abgetan, dass sie Angst hätte, doch diese Bemerkung sollte mir mehr sagen.
»Aber ich denke du …« Sie ließ mich nicht aussprechen.
»Nein eben nicht. Sie hat uns in den Glauben gelassen dass ich es war. Aber ich bin nicht giftig und habe somit überhaupt nicht die Fähigkeit dich zu verwandeln.« Auf die Regelung der Lautstärke hatte sie dabei nicht geachtet und so hatte Katica alles mit anhören können. Natürlich war diese mit diesen Informationen überfordert gewesen. Doch diese Fragen in Katis Gesicht beachtete ich nicht. Denn wer war sonst dafür verantwortlich gewesen, dass ich ein solches lichtempfindliches Geschöpf wurde.
»Nessie, wer hat mir das dann angetan?« Eigentlich hatte ich Angst vor der Antwort, aber es nützte nichts. Früher oder Später würde ich es wissen wollen, also war mir in diesem Moment früher eher lieber.
»Jenn«, sagte sie kurz und knapp. Ich blieb still denn ich dachte Nessie würde mehr berichten, aber sie tat es nicht.
»Aber …«, begann ich. Doch ich wurde von Renesmee unterbrochen.
»Frag sie selbst, wie das alles war, aber jetzt müssen wir dich wieder fortschaffen und vor allem SIE« dabei nickte sie in die Richtung von Katica, die ziemlich nervös und verstört dreinschaute.
»Ich bring sie zur Hütte und komm euch dann zur Hilfe«, schlug ich Nessie vor, doch diese schüttelte den Kopf und meinte, »Das ist zu gefährlich.«
»Nessie, Edward hat meine kämpferischen Fähigkeiten geweckt. Und ich kann helfen. Schließlich sind sie doch hinter mir her.«
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Beitrag  amyfake78 Sa 30 Jan 2010, 19:58

"Wou, wou, wou", ertönte Katicas Stimme, "Vampire? Soll das hier ne Verarsche sein?"
Renesmee reagierte nicht auf die Fragen; stur packte sie eine Tasche. Ich wusste nicht ob ich es zugeben sollte und sagte deshalb auch nichts.
"Hallohoo!", Kati war bereits eingeschnappt und reagierte wütend. "Ihr habt doch wohl nen Knall. Vampire", sie schnaubte verächtlich und setzte sich auf das Bett.
"Katica. Ich weiß das klingt verrückt, aber ich bin wie die Cullens ein Vampir."
"Ja genau. Hier trink mal, vielleicht schmecke ich ja besonders gut, aber pass auf das du dir nicht die Zunge verbrennst." Den Sarkasmus hatte ich durchaus bemerkt und auch Nessie hatte ihn wahrgenommen. Sie sah Katica böse an und ging mit der gepackten Tasche zur Tür.
"Du solltest ihr das schleunigst verklickern. Die Volturi warten nicht. Und du weißt zu was sie fähig sein können." Dann verschwand sie.
Kati saß noch immer kopfschüttelnd auf dem Bett. "Was hat sie denn für ein Problem?"
"Kati, sie versucht dir das Leben zu retten, also pack deine Sachen." Obwohl die Härte in meinem Ton nicht beabsichtigt war, erklang sie forsch.
"Sorry mal. Seit wann glaubst du an Vampire? Nur weil du nicht in die Sonne kannst? Echt das ist doch Bullshit. Komischer Weise hab ich dich noch nie Blut trinken sehen und ist das nicht das wichtigste an einen Vampir? Gott wie naiv bist du nur?"
"Katica. Ich glaube die Frage solltest du dir selbst stellen."
Eine unerträgliche Stille machte sich im Raum breit, während wir packten.
"Und wo solls jetzt hingehen?", fragte sie mich leise.
"Ich weiß es nicht, ich schätze mal wieder hoch ins Lappland. Da hab ich mich auch verstecken müssen."
Wieder entstand eine unangenehme Ruhe.
"Kati ich weiß wie sich das anhört, ich wollte davon auch nichts wissen und fand den Gedanken ebenfalls absurd. Aber ich habe nun Fähigkeiten die mir nie bewusst waren. Genauso dieser ständige Hunger, er ist weg, und nur weil ich ...", beschämt brach ich den Satz ab. Darauf hin wich Katica zurück. Sie wusste das ich sie niemals anlügen würde. Als ich zu ihr ging um zu zeigen das ich ihr nichts tun würde, sagte sie nur, "Hau ab. Lass mich in Ruhe. Du hast doch nicht mehr alle Tassen im Schrank."
Sie wich zurück und ging zur Tür, wobei sie feststellen musste, dass das ganze Appartment voller Vampire war und sie nicht weg käme. Also musste sie mir zuhören.
"Kati lass es mich erklären. Die Cullens sind anders. Sie sind keine typischen Vampire. Sie brauchen Blut, ja. Aber sie ernähren sich von Tieren und von nichts anderem. Deshalb auch die bernsteinfarbenden Augen."
"Ja klar, und die mit den roten Augen, ich geh mal davon aus, dass diese beiden sich von Gemüse ernähren, oder was?" Katica konnte froh sein mit mir darüber zu sprechen, Felix hätte wahrscheinlich schon längst ihre Kehle herausgerissen, für ihre bissigen Antworten. In diesem Moment übermannte mich ein tiefes grinsen.
"Was?", funkelte Kati mich böse an.
"Ich hab nur gerade festgestellt, dass deine Reaktion genauso bissig ist, wie die die da draußen auf uns warten." Früher hätte sie darüber gelacht, aber diesmal keine Spur.
"Komm Kati. Du brauchst echt keine Angst vor denen haben, wenn sie dich angreifen wollten, hätten sie es bereits getan."
In jenen Moment klopfte es an die Tür. Jasper kam herein. Sein Gesicht hoch konzentriert und die Anspannung verlor sich in Katicas Gesicht.
"Danke Jasper", flüsterte ich und er warf mir einen kurzen Blick zu. Gemeinsam gingen wir in das Wohnzimmer wo die restlichen Cullens ungeduldig auf uns warteten.
Schnell verfrachteten sie Kati und mich in die große Karosserie mit einem polierten Stern und Esme setzte sich ans Steuer. Kaum saß sie und hatte sich von ihrem Mann verabschiedet ratterten die Räder über die Schotterstraße. Sie fuhr nicht zur Hütte, dass war klar, denn sie nahm die andere Richtung. Rein in die Stadt.
"Esme, wo fährst du uns hin?"
"Keine Sorge Akascha, ihr kommt heil hier raus. Alice hat nichts gesehen, was euch schaden könnte."
"Esme, wo bringst du uns hin?", ich versuchte es noch einmal.
"Zum Flughafen. Wir bringen euch weit weg von hier."
"Nein!", schrie ich auf. "Esme, nein. Ich will nicht hier weg. Was ist mit Jukka? Ich will ihn nicht verlieren. Ich will hier bei ihm bleiben."
"Akascha, das geht nicht. Ich weiß es muss schlimm sein, aber glaub mir, du hilfst Jukka nicht, wenn du hier bleibst und er dich beschützen muss. Er braucht sein Schild für sich."
"Was soll das heißen? Wird es denn ein so großer Kampf werden?"
"Das wissen wir nicht, aber die Volturi haben ihre ganze Streitmacht hierher geordert."
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Beitrag  amyfake78 Sa 30 Jan 2010, 22:34

Dann hielt Esme plötzlich an.
"Was ist los, Esme?" Mein Gesicht verzog sich zu einer Sorgenmiene und ich schaute nervös um mich herum. Für gewöhnlich bedeutete so ein abruptes Bremsmanöver das etwas nicht stimmte.
Sie hatte meinen unterschwelligen Ton bemerkt und sah liebevoll zu uns auf die Rückbank. Gerade als Esme etwas sagen wollte, stürzte Kati aus dem Auto. So schnell es ging verschwand sie in dem diesigen Grau in eine kleine Seitenstraße.
Mit den Worten, "Bleib im Auto!", nahm Esme sofort die Verfolgung auf. Ich konnte doch nicht tatenlos hier rumsitzen, während meine beste Freundin durch eine fremde Stadt streunte. Langsam steckte ich den Kopf hinaus und sah den Grund warum Esme stehen geblieben war.
Eine Ampel. Eine simple Ampel und Kati hatte sofort ihre einzige Chance genutzt. Auch wenn ihr die nicht viel einbrachte. Die Straßen waren leer. Hier und da ein paar Fußgänger die sich die Schaufenster ansahen. Die Luft war kalt aber dennoch frisch und reinigend. Ich sog sie schnell ein und der Luftstrom fing an in meinem Inneren zu prickeln.
Nach wenigen kalten Atemzügen, wurde es ruhig. Zu ruhig. Das Gefühl beobachtet zu werden stieg auf. Ich stand mitten auf der Straße und niemand war hier. Die Passanten waren weitergelaufen. Ich war Mutterseelen allein.
Plötzlich ertönten Stimmen. Aufgeregte und zeternde Stimmen. Ohne auch nur von der Richtung weg zu sehen, suchte ich die Tür des schwarzen Mercedeses. Doch irgendwie fand ich ihn nicht.
Gerade als ich mich konzentrieren wollte um mich fort zu jumpen, bewegten sich schnelle Schatten aus einer der kleinen Nebenstraße.
"Akascha, steig in den Wagen, sofort!" Esmes Worte klangen hart, jedoch nicht kalt, einfach nur hart wie eine besorgte Mutter. Ich drehte mich um und schlüpfte in die Öffnung, rutschte auf die rechte Seite und zog die Tür ins Schloss. Als ich mich umsah, waren Esme und Katica, die sie wohl auf den Rücken hatte, bereits im Auto.
Katica hatte Schürfwunden, die stark bluteten. Ihre Augen waren apatisch und sie reagierte verzögert auf meine Berührungen. Was war passiert? Sie waren doch aller höchstens 5 Minuten fort. Und als wenn auch Esme gedankenlesen könnte, gab sie mir eine Antwort auf die Frage die mich so brennend interessierte hatte.
"Die Volturi-Wache war gerade jagen. Und Kati ist da hinein gerannt. Nun ja und wer läst sich schon gern sein Essen wegnehmen?"
Mein Blick fiel wieder auf Katica. Ich war besorgt und sie reagierte mit zusammenzucken als Esme das Wort "Essen" in den Mund nahm.
Ihr apatischer Blick wandte sich zu mir. Ich konnte ihr Angst regelrecht spüren.
"Akascha", flüsterte sie mir zu, "Es gibt tatsächlich Vampire. Ich hab sie gesehen. Sie ...", mehr brachte sie nicht heraus. Ihre Stimme, war ihr gebrochen und sofort begann sie zu weinen.
"Esme?", wandte ich mich zu ihr, "Was machen wir jetzt? Sie werden sie doch jagen, oder?" Ich spürte das Esme mir eine schlechte Nachricht nicht übermitteln wollte, doch ich wollte es von ihr hören.
"Esme, werden sie Katica jagen?"
"Ich denke ja.", gab sie mir seufzend als Antwort.
"Werden sie sie töten?"
"Wahrscheinlich", gab sie mir zurück. Ihre besorgten Augen musterten mich über den Rückspiegel.
"Es sei denn, sie hat irgendein Talent, welches die Voturi besitzen möchten."
"Sie hat keine Talente. Zu mindest kenne ich sie dann nicht."
"Dann wird sie sterben, wenn sie sie in die Hände bekommen."
"Kann man denn nichts dagegen tun?"
Esme senkte ihren Blick und fuhr stumm auf die Auffahrt des Flughafens. Immer wieder schaute sie in den Rückspiegel. Immer wieder einen besorgte Blick auf Katica. Auf dem Parkplatz fuhr sie jede einzelne Reihe ab und ich sah immer mehr schwarze Schatten, die sich dem Auto nährten.
Als es immer schlimmer wurde, faste Esme einen Entschluss. Sie trat das Gaspedal durch und wählte eine Nummer über das Autotelefon. In dem Moment konnte ich nur noch schreien.
Ich hatte den schwarzen Schatten gesehen, wie er auf uns zukam, aber ich hatte keine Ahnung wie schnell er beim Auto sein würde. Mit einem lauten Knall zerbarste die Scheibe und er griff nach Katica. Wie aus einem Schlaf gerissen, sah Kati sich um als die Gestalt nach ihr griff. Aus voller Brust schrie sie wie am Spieß und versuchte sich zu meiner Seite zu flüchten.
Kaum war Kati hinter mir, lehnte ich mich zurück und trat so kräftig wie ich konnte auf das Gesicht der Gestalt ein. Mit lautem Krachen fiel er auf den harten Asphalt.
Esme beendete gerade ihr Gespräch und versuchte noch schneller zu fahren. Als ich keinerlei flüchtige Schatten sah wandte ich mich zu Katica, die furchtbar am Arm, Hals und Rippenbogen blutete. Esmes Blick wurde schmerzhaft und auch ich spürte das Brennen im Hals, was Esme jetzt sicher fast umbrachte. Der Geruch von Blut roch köstlich, aber dennoch behielt Esme einen klaren Kopf.
"Esme wir müssen in ein Krankenhaus."
Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen fing Kati an zu krampfen und zu schreien. Abrupt hatte Katica Esmes ungeteilte Aufmerksamkeit. Aber nicht für lange.
"Akascha! Untersuch sie nach Bissspuren. Schnell. Ich muss wissen ob sie gebissen wurde."
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Beitrag  amyfake78 Mo 15 Feb 2010, 12:10

Ich wollte eigentlich gar nicht genauer hinsehen, doch es schien Esme sehr wichtig zu sein. Also zog ich Katis Shirt nach oben, um genauer hinzusehen. Sofort suppte ihr Blut über meine Hand. Das warme rote Lebenselexier rann über meine Finger und suchte sich einen Weg zu der Spitze meines Ellenbogens. Es hinterließ eine rote Spur die so zart aussah und förmlich darum bettelte mit der Zunge aufgenommen zu werden. Katicas Schreie wurden leiser, doch nicht weil sie aufhörte. Es klang eher so als würde jemand die Lautstärke herunter regeln. Das Blut fühlte sich heiß auf meiner Haut an und mit jedem Herzschlag verfärbte sich meine Hand.
Plötzlich wurde ich von Katica weggeschleudert und ich kam wieder zu mir. Esme sah mich böse an und ich begriff was ich beinahe getan hätte. Ich sah mein Gesicht in der Spiegelung der Scheibe und auch die Schreie waren wieder allgegenwärtig. Meine Augen hatten sich verfärbt; sie waren schwarz - so wie Esmes Augen.
"Akascha, reiß dich zusammen, vergiss nie wen du vor dir hast. Und nun schau bitte, ob Kati gebissen wurde. Versuche nicht an das Brennen zu denken. Ich weiß es ist schwer, aber du schaffst das. Du musst es schaffen. Ich kann hier nicht stoppen und es selbst machen." Ich vernahm in Esme eine sehr große Sorge, doch was wenn ich es nicht schaffen würde?
"Esme kann ich uns nicht irgendwohin jumpen, wo wir in Sicherheit sind?"
"Aka, wo soll es denn sein? Ganz Helsinki ist voller Vampire die sich ausschließlich von Menschen ernähren."
Esme hatte recht. Also atmete ich tief durch und wandte mich wieder Katica zu. Noch einmal hob ich ihr Shirt und untersuchte die Wunde. Doch ich konnte nichts genaues erkennen. Es war schwer in den hängenden Fetzen des Fleisches Bissspuren zu sehen. An manchen Stellen waren sie klauenartigen Finger des Angreifers bis auf den Knochen vorgestoßen. Am Hals und Arm sah es nicht besser aus. Spuren von Bissen konnte mein ungeübtes Auge nicht erkennen.
"Und?", fragte Esme mich ungeduldig. Ich hatte ein ungutes Gefühl ihr zu sagen, dass ich nichts sah. Es war ein schreckliches Gefühl der Nutzlosigkeit. Katica war meine beste Freundin und ich hatte das Gefühl genauso etwas sehen zu müssen. Zu erkennen, ob sie gebissen wurde.
"Akascha!", schrie sie mich förmlich an. Doch das Versagen lähmte mich und die Wut über mich ließ Tränen aufsteigen. Mit feuchten Augen wandte ich mich zu Esme.
"Ich kann es dir nicht sagen." Auf Details wollte ich verzichten, denn Esmes Augen waren kohlrabenschwarz und ich wusste die genaue Schilderung der Wunden würden sicher genau das Selbe in ihr auslösen, wie es mir zuvor ergangen war.
"Okay", sagte Esme, nahm ihr Handy wieder auf und wählte eine Nummer. Kurz darauf nahm jemand ab.
"Es ist nicht zu erkennen. Was sollen wir jetzt tun?" - kurze Pause - "Okay. Bist du dir sicher das wir dort in Sicherheit sind? Sie blutet immerhin sehr sehr stark." - wieder entstand eine Pause - "Gut, dann sag ich Akascha bescheid. Ich liebe dich." Für einen kurzen Moment war noch einmal stille eingekehrt. Sie schien mit Carlisle gesprochen zu haben, dann legte sie ohne ein weiteres Wort auf. Ihr Blick hatte so viel Sorgen und Traurigkeit, dass ich mir sicher gewesen war, dass sie am Liebsten losgeweint hätte. Es schien alles aussichtslos. Wenn Esme und Carlisle schon voller Sorgen waren, dann konnte es nicht gut für uns aussehen. Sie waren die zwei positivsten Menschengleichen Gestalten gewesen die ich je kennengelernt hatte. Sie übertrafen alle ob Mensch oder Vampir und wenn sie schon Zweifel hatten, dann konnte es nicht gut für uns aussehen. Nach einigen Minuten unterbrach Esme das Schweigen.
"Kannst du dich überall hin jumpen? Egal ob du den Ort kennst oder nicht?"
"Ich weiß es nicht, bisher hab ich mich immer an Orte gejumpt die ich kenne oder aber auch wahllos, indem ich mich auf sichere Orte konzentriert habe."
"Bitte versuche dich auf die Stadt Tampere zu konzentrieren."
Sie wusste was sie von mir verlangte und wieder stieg in mir eine Art von Angst des Versagens auf. Was wenn ich uns dort nicht hinbringen konnte? Was wenn ich uns an einen falschen Ort brachte? Was wenn ich jemanden zurückließ? Ich hatte schon einmal jemanden zurück gelassen und bisher hatte ich auch nur einen erfolgreich 'mitgenommen'.
"Akascha, du schaffst das schon. Vertrau auf deine Gabe. Nur dann kannst du auch alles schaffen. Du hast es doch schon geschafft. Also wirst du es auch diesmal schaffen."
Ich nickte und schloss die Augen. Ich konzentrierte mich auf den Namen der Stadt und dann traten Bilder vor meinem geistigen Auge, wie jedes Mal. Ich sah ein Bild mit einem Ortseingangsschild auf dem Tampere stand. Dieses Bild hielt ich fest, öffnete die Augen griff nach Katica, die sich noch immer vor Schmerzen wandt und ergriff Esme, dessen Augen noch immer auf die Straße gerichtet waren. Nur für einen kurzen Moment sah sie mich im Spiegel an als ich sie am Kragen griff.
"Du schaffst das Akascha", flüsterte sie mir zu, während ich die Augen schloss und mir vorstellte, dass wir neben den Schild standen. Ich spürte wie meine rechte Hand durch das Gewicht von Kati nach unten gezogen wurde und meine linke Hand ebenfalls etwas nach unten sackte. Sofort öffnete ich meine Augen. Esme sah geschwächt aus. Sie stützte sich auf ihre Knie und atmete nicht. Sie hatte leichte Probleme mit dem Gleichgewicht und taumelte benommen. Edward sah ebenfalls so aus, als ich ihn damals mit genommen hatte. Scheinbar verkrafteten sie das nicht so gut wie ich. Katica lag auf dem harten Stein und schrie noch immer. Plötzlich entwich Esme ein fauchen und als ich sie wieder ansah, hatte sie ihre Kampfstellung eingenommen.
"Wer ist da?", fauchte sie wie eine Löwin, die ihre Kinder verteidigte. Aus einer dunklen Ecke trat eine Frau. Sie hatte lange schwarze Haare mit leichten roten Strähnen darin. Ihre Augen waren glühend rot. Ihr Kiefer breit und ihre Wangenknochen hoch. Ihre Lippen die sich zu einem feinem Lächeln gebogen hatten, waren schmal und klein.
"Ich bin Tarja. Carlisle hat mich gebeten hier auf euch zu warten." Freundlich aber auch vorsichtig trat die hochgewachsene Frau auf uns zu.
Esme hingegen behielt ihre Kauerstellung bei und knurrte sie an.
"Woher soll ich wissen dass du es bist, der du vorgibst zu sein?"
"Ich weiß deine Vorsicht zu schätzen, aber ich glaube nicht dass ich freiwillig mit einem Hund zusammen wäre, wenn ich euch nicht helfen wollte." Tarja lächelte uns an. "Sicher wäre der Hund längst mein Abendmahl gewesen."
"Das hättest du wohl gern, du saugende Missgeburt der Hölle", knurrte es plötzlich aus dem Schatten.
Esme sog langsam die Luft ein und gab dann folglich ihre Kampfstellung auf.
"Paul?", fragte sie leise und dann trat ein riesiger Wolf ins Licht. Er sah nicht aus wie Jacob. Jake war heller und dieser hier war um einige Nuancen dunkler und vorallem grießgrämiger. Langsam trat er auf uns zu um sich Katica zuzuwenden.
"Muss schwer für euch sein, sie nicht auszusaugen. Das arme Ding sollte froh sein, wenn es die eigene Kraft besitzt wieder von euch weg zu kommen."
Esme ging auf seine spitzen Bemerkungen nicht weiter ein. Sie hob Kati auf und legte sie auf den Rücken des Wolfes. Das Gesicht drehte sie auf Anweisung des Wolfes ins Fell, damit die krampfenden Schreie etwas gedämpft wurden. Obwohl es half, waren ihre Schreie noch immer deutlich zu hören. Jeder hätte aus den Fenster gesehen, zumindest in Deutschland, aber hier nicht. Nicht einmal die Gardinen bewegten sich. Nach knappen fünfzehn Minuten gelangten wir an einem kleinen Haus. Tarja schloss die Tür auf und Paul hatte mühe hindurch zu kommen, ohne anzuecken.
Im Haus war es warm und das gedämpfte Licht ließ nur erahnen wie viele Vampire hier sein mussten. Den einen hingegen erkannte ich sofort. Es war Bazie. Sofort stürzte ich auf ihn zu, doch mir wurde abrupt der Weg versperrt. Esme hatte sich vor mir aufgebaut. Behutsam drückte sich mich in die entgegengesetzte Richtung. Mit fragendem Blick sah ich sie an.
"Sie essen gerade. Und Bazie sollte genug trinken. Ihm steht eine schwere Aufgabe bevor." Kaum hatte Esme das Wort 'essen' erwähnt hörte ich auch das feuchte Schmatzen.
Tarja brachte uns eine Schüssel mit warmen Wasser und einen Lappen. Auch wenn wir wussten dass es nichts bringen würde, so gab es insbesondere mir eine Art von Ruhe als ich mit den feuchten Lappen Katicas Stirn abtupfte. Das schmatzende Geräusche nahm zu und Pauls geknurre ging mir langsam auf den Nerv. Gerade als ich Paul sagen wollte, dass er mich mit seiner Wut nervte, erstarb das schmatzen und Paul sprang auf die Beine.
"Ein mal zu viel saugen und ich zerfetze dich in kleine Stücke."
"Was?", schrie ich entsetzt. Er sollte an Katica saugen? "Nein, das lass ich nicht zu. Esme, dass kann doch nicht euer ernst sein. Sie wird unglücklich sein."
Doch Esme lächelte mich an und erklärte, "Akascha, keine Angst niemand von uns wird sie der Gefahr der Verwandlung aussezten. Wir müssen nur sicher sein, dass sie nicht schon gebissen wurde, und du hast selbst gesagt, dass man es nicht erkennt. Bazie hat die Aufgabe heraus zufinden ob sie schon das Gift in sich trägt oder nicht. Doch dazu muss er von ihrem Blut kosten. Nur so können wir sicher sein und Paul ...", sie machte eine kurze Pause, wobei sie zu ihm rüber sah, "hat die Aufgabe Bazie zu überwachen und im Notfall einzuschreiten."
Esmes Erklärung war sachlich und verständlich für mich. Außerdem vertraute ich ihr. So machte ich den Weg für Bazie frei.
Langsam trat er an Katica heran. Er wurde von zwei anderen Vampiren begleitet, fragend sah ich Esme zu meiner Linken an. Sie nahm mich in den Arm und flüsterte, "Für Menschenbluttrinker ist es noch schwerer aufzuhören als es für uns ist. Sie verfallen schon nur bei dem Geruch in eine Art Blutrausch. Deshalb haben sie auch schon so viel trinken müssen."
Bazie kniete sich vor Kati, hob sie ein Stückchen zu sich hoch und sah noch einmal zu Esme. Sofort verdeckte Esme mir die Augen. Ihr Griff war hart, aber er tat nicht weh. Sie wollte nur verhindern dass ich mich aus ihrem Griff lösen konnte, damit mir dieser Anblick erspart blieb.
Es dauerte nicht lang als ich ein Keuchen vernahm. Bazie hatte von dem Blut meiner bester Freundin gekostet.
"Kein Gift", keuchte er ein zweites Mal. Noch immer hatte ich Esmes kalte Hand über meine Augen und scheinbar war es auch gut so. Denn es ertönte Gepolter, Geknurre, zerbrechen von Glas und Porzellan. Kurz darauf folgte Stille. Erst jetzt nahm mir Esme ihre Hand von den Augen. Das Zimmer glich einem Schlachtfeld. Der Boden war übersäht mit Scherben, die Stühle und die Truhe aus massiven Holz, die an dem Sofa gelehnt war, konnten nur noch für ein Feuer benutzt werden. Paul und die anderen drei Vampire waren nicht zu sehen, sie mussten hinaus gestürmt sein, denn die Tür stand sperrangelweit auf.
"Ich sagte ja, der Blutrausch bei Menschenbluttrinkern ist wesentlich stärker."
Sofort blickte ich auf den Boden, wo Katica gelegen hatte, doch der Bereich war leer. Das schreckliche Gefühl der Trauer stieg in mir auf, die Angst versagt zu haben stieg ebenfalls empor, doch Esme blieb ruhig.
"Akascha, hey ... es ist nichts passiert. Bazie hat festgestellt, dass sie nicht gebissen wurde, dass sind erfreuliche Nachrichten, also warum weinst du dann?"
Nun verstand ich gar nichts mehr. Und so musste auch mein Blick gewesen sein. Sie fing an zu lächeln und führte mich in ein anderes Zimmer. Dort stand eine weitere Frau, die sich gerade ihre Hände desinfizierte. Sie stand mit dem Rücken zu Katica und begann eine Spritze aufzuziehen, nachdem sie sich Handschuhe übergestreift hatte.
"Darf ich vorstellen? Das ist Emily." Sie war schon eine ältere Dame mit leicht grauen Haaren, doch was mich fast vor entsetzen aufschreien ließ, waren ihre Narben im Gesicht, die sich mir offenbarten als sie sich zu mir wandte. Allerdings verbot es mir meine gute Erziehung sie anzustarren und tat so als hätte ich sie nicht bemerkt. Emily schien allerdings bemerkt zu haben, das ich sie doch angestarrt hatte. Sie sagte aber nichts, sondern lächelte nur und sagte, "Ich werde mich mal an die Arbeit machen. Es wird eine Weile dauern, allerdings kann ich euch nichts versprechen." Mit einem besorgten Blick untersuchte sie den Hals und danach den Rippenbogen.
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Beitrag  amyfake78 Mo 15 Feb 2010, 19:15

*****Edward*****

Noch immer begriff ich nur schwer, was ich so eben erlebt hatte. Jenn, wie konnte sie nur Leben? Es war so unwirklich. Ich hatte ihren Körper damals gesehen, zerschunden von der Flucht. Ihr Gesicht war blutverschmiert, als sie aufgespießt auf den Felsen der Klippe lag. Selbst ein flüstern fiel ihr schwer. Und dennoch hatte sie noch genügend Kraft besessen mich darum zu bitten, sie nicht zu verwandeln. An jenem Tag hatte ich mein Versprechen brechen wollen. Ich wollte sie bei mir haben, nichts anderes. Obwohl sie im sterben lag, war sie immer noch der Meinung das ihr Schicksal nicht darin bestand ein Vampir zu werden. Immer wieder hatte sie mir an diesem Tag gesagt, dass sie ihren eigenen Tod gesehen hatte und alles was sie sah würde hundert prozentig so eintreffen. Sie wollte nicht so werden und ich war so kurz davor gewesen, sie zu verwandeln. Doch nur ein Blick in ihre grünen Augen und ich verwarf alles.
Also Carlilse zu uns kam, sackte sie weg und gab keinen Laut mehr von sich. Noch immer hallten ihre letzten Worte in meinem Kopf und auch die von Carlisle, als er mir sagte, sie sei tot. Ich konnte nicht länger bei diesem leblosen Körper sein, noch einmal hatte ich mein Kopf in ihre Haare gedrückt und ihren Duft eingesogen. Er war schon sehr schwach gewesen und auch nur ohne auszuatmen rannte ich fort. Ich hätte alles getan um sie zu behalten und so sah ich nur einen Weg ihren Wunsch zu respektieren. Ich ging fort. Ich verließ Forks, machte mich auf den Weg zu alten Freunden und lebte bei ihnen. Nach einiger Zeit konnte ich den Duft von Jenn nicht mehr wahrnehmen. Er war einfach aus Geruchssinn verschwunden. Ich hatte nicht ausgeatmet doch er entwich mir einfach. Angsterfüllt tritt ich die Rückreise an. Ich mied die Plätze die mich an Jenn erinnerten, dennoch schmerzte alles.
Und dann an einem Tag mitten im Semester war die Schule in heller Aufregung. Bella. Sie trat in mein Leben und ihr Geruch erinnerte mich sehr an Jenn, doch es war nicht der Geruch an sich, sondern das Verlangen sie zu schmecken. Warum dachte ich jetzt darüber nach? Jenn hatte mich verletzt. Sie lebte und hat es mir nie gesagt. Sie hatte sich nicht gemeldet, Sie hatte mich in diesem Glauben gelassen.
Erst jetzt vernahm ich die Schritte die hinter mir waren. Als ich mich umsah konnte ich jedoch nichts erkennen. Meine Nase verriet mir das es meine Familie war. Bella. Renesmee. Jake. Doch ich wünschte mir in diesem Moment nichts sehnlicher als allein zu sein. Es war mein Kampf. Mein Kampf mit dem ich fertig werden musste.
"Hallo Edward", begrüßte mich plötzlich jemand in Gedanken. Sofort stoppte ich meine Schritte. Es war die Stimme von Santiago. Kaum hatte ich sie erkannt trat er aus seinem behüteten Schatten und kam auf mich zu. Aber er war nicht allein. Es waren noch weitere zehn Vampire hier die mich, nein, uns umsingelten. Sofort begann ich zu knurren.
"Du brauchst nicht unhöflich zu werden, mein lieber Edward. Wir wollen nur wissen wo das Mädchen ist. Ist sie in eurem Hotel?", er machte eine kurze Pause und sah mich forschend an, dann sprach er weiter, "ja, sie ist dort nicht wahr? Ich rieche sie noch ganz stark." Am liebsten hätte ich ihm den Kopf abgerissen, aber ich konnte hören, dass sie nur darauf aus waren, mich zu provozieren und eine Reaktion abzuringen die ihren Aufenthaltsort verriet. Schritte hinter mir verrieten meine Liebste. Bella hatte die Gefahr erkannt und mich in ihr Schutzschild aufgenommen. Um heraus zu finden wo Nessie war, brauchte ich ihr nur tief in die Augen sehen. Hier in ihrem Schutzschild gestattete sie mir ihre Gedanken lesen zu können. Sie hatte Renesmee zurück geschickt, als sie die Bedrohung roch. Kluge Bella. Sie war einfach klug gewesen.
Doch eins war anders an diesem Abend. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl dass Bella mich richtig verstand. Ich weiß nicht woran es lag, aber sie gab mir das Gefühl dass mich jemand verstand.
"Jenn hat das alles hier nie gewollt. Es stand schon immer für sie fest, dass ich deine Gefährtin für die Ewigkeit sein würde."
"Ah! Der Cullen-Spross weiß also von unserer Jenn?", ertönte die Stimme von Santiago.
"Ist es nicht wundervoll dass sie noch lebt? Das musste ja ein heftiger Schlag ins Gesicht gewesen sein, oder? Ich meine, da denkt man all die vielen Jahre sie wäre tot und plötzlich steht sie vor einem. Wie hast du davon erfahren?"
"Ich glaube nicht dass dich meine Gefühle was angehen und wie ich es herausgefungen habe ebenfalls nicht", fauchte ich ihn an. Doch meine Warnung in der Stimme überhörte er gepflegt und fuhr fort.
"Ach komm schon Eddilein, von dir wollte sie nie verwandelt werden und du bist kein bischen böse darüber das sie Felix jetzt bekommen hat? Ich meine, Bella ...", er wandte sich kurz zu ihr, "nimms mir nicht übel, aber du bist ja nun echt keine Schönheit gewesen und mehr als nur Durchschnitt. Jenn hatte als Mensch sogar Klasse."
Das war zu viel. Wie konnte er es wagen, mit ihr so zu reden. Ich setzte zum Sprung an, ergriff ihn und mit einem lauten Scheppern schleuderte ich ihn gegen eine Hauswand. Sofort sprang Santiago auf die Beine und versuchte nicht mich, sondern Bella anzugreifen, als Jake aus dem Nichts erschien. Nicht das Bella hilfe gebraucht hätte, aber sicher war sicher. Doch plötzlich fanden wir uns in Mitten eines Schlachtfeldes wieder. Zum Glück hatten diese Hauswände keine Fenster und somit konnten wir unsere Kräfte freien Lauf lassen.
Ich sah mich um und stellte fest, dass alle die hier versammelt waren zu den Volturis gehörten. Es waren nun mehr als zehn Vampire und wenn wir nicht bald Hilfe bekämen, sähe es furchtbar schlecht für uns aus. Allerdings schickte mir in diesem Moment das Schicksal einige Retter zur Verfügung.
"Hakkaa päälle!", schrie es von oben herab. Jukka. Jukka und seine Helsinki Vampire standen auf den Dächern der umliegenden Häuser und stürzten sich hinab in die Wachen der Volturi. Als Jukka neben mir auftauchte, grinste er mich breit an.
"Na bereit ein paar Volturis zur Strecke zu bringen?" Er erwartete keine Antwort, denn nun war er schon mitten im Tumult gewesen und brachte einige zur Strecke. Er hatte Freude daran, die anderen Vampire auf bestialische Weise umzubringen, doch dieses Verhalten führte ich auf seine Vorfahren zurück. Wikinger waren in jeder Hinsicht blutrünstige Kreaturen der Zeit gewesen.
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Beitrag  amyfake78 Mo 22 Feb 2010, 17:34

Eigentlich brauchte ich nicht viel machen. Jukka hatte Spaß daran und blühte regelrecht auf. Für gewöhnlich war er ein sehr ruhiger Vampir. Doch in Gegenwart von Akascha brachte er mehr Sätze raus, als jemals zuvor. Jukka war außerdem auch nur in solchen Schlachten redsam und außerordentlich gut drauf. Hier in solch einer Situation konnte er auch mal Gefühle zeigen.
Wenn ich genau darüber nachdachte, schien Akascha ihn richtig gut zu tun. Kaum hatte ich diesen Gedanken ausgedacht, so wurde ich ins Geschehen zurück geholt. Ein Angriffsschrei durchbrach meine Gedankenzüge und als ich mich umdrehte, sah ich nur noch einen Kopflosen Körfer vor mir zusammen sacken. Timo stand hinter den leblosen Körper und grinste mich hämisch an, während er den Kopf meines Angreifers in der Hand hielt.
"Hey, so ein bisschen könntest du ruhig mitmischen", blaffte er nicht ernst gemeint los.
"Nö, lass mal. Dann hast du ja nichts mehr auf was du dich stürtzen kannst", entgegnete ich ihm.
"Hm ... da hast du auch wieder recht. Aber dann geh mal dahin wo dir keiner zu nahe kommt. Immerhin möchte ich Bella keine schlechten Nachrichten übermitteln."
Beim letzten Satz, kam einer der Wache auf Timo zugestürzt, doch dieser machte keine Anstalten sich umzudrehen. Dennoch schnellten seine Hände mit den zwei Schwertern nach hinten und der Angreifer blieb abrupt stehen. Nun wirbelte er mit einer geschmeidigen Bewegung herum, zog seine Schwerter aus den Körper und kreuzte sie vor dem Hals des Vampirs. Mit einem Ruck flog der Kopf in die Höhe. Obwohl ich ein Vampir bin und das Morden gewohnt war, dass war auch für mich zu viel.
Ich wollte an etwas anderes denken und mein Blick suchte Bella. Sie war schöner als zuvor. Ihre anmutigen Bewegungen ließen die Zeit langsamer werden. Obwohl auch sie Blut vergoss, machte es mir bei ihr nichts aus. Im Gegenteil es erregte mich zu sehr. Kaum hatte ich bemerkt was in meiner Hose geschah, versuchte ich dagegen zu steuern. Man Edward, reiß dich zusammen! Du stehst hier auf einem Schlachtfeld., schallt ich mich selbst.
Um mich abzulenken sah ich wieder Jukka und seinen Vampiren zu. Alle waren zu sehr damit beschäftigt sich an die Kehlen zu springen so dass niemand bemerkte dass ich hier einfach nur herum stand. Plötzlich erblickte ich eine kleine Gestalt. Ein Mädchen. Blonde Haare und in Schwarz gehüllt. Anfänglich dachte ich es wäre Jane, aber sie war es nicht. Ich roch den menschlichen Geruch. Oh, Nein, dachte ich. Sofort ging mein Blick zu der Meute. Und genau das was ich eben befürchtet hatte, trat ein. Alle Vampire, auch meine geliebte Bella, drehten sich zu den kleinen Mädchen. Sie waren allesamt im Rausch und konnten in dieser Verfassung keinen Unterschied machen, ob Mensch oder Tier. Sie würden sich auf sie stürzen. Sofort rannte ich zu dem kleinen Menschen und stellte mich schützend davor.
Da kam auch schon Timo auf mich zu. Doch zu meiner Verwunderung griff er das kleine Wesen nicht an. Er kniete sich vor ihr, sah ihr ganz tief in die Augen und begann ihr etwas ins Ohr zu flüstern.
"Tiilaa, was machst du hier? Du sollst bei Mami bleiben. Das hier ist nichts für dich. Geh Mami beschützen. Schnell."
Das kleine Mädchen nickte und rannte, so schnell wie es ein Mensch eben konnte, davon. Verträumt sah er ihr hinterher. Es war sein Kind. Das konnte ich seinen Gedanken entnehmen. Er liebte einen Menschen genau wie ich es damals tat. Als er sich umdrehte um nach den Anderen zu schauen, sah er mich kurz an, nickte mit dem Kopf als wüsste er, was ich mir gerade für eine Frage gestellt hatte.
"Sie ist wie Renesmee. Deshalb helfen euch hier auch so viele. Die Volturi wissen nicht dass es hier viele Hybriten gibt. Und genau so soll es auch bleiben."
"Was heißt viele?", fragte ich mit zittriger Stimme.
"Von denen die hier in der Schlacht sind, haben 90 Prozent eine Verbindung mit einem Menschen. 50 haben ein Kind mit ihrem Menschen."
"Und das konntet ihr verheimlichen? Wie?"
"Edward. Wir lieben unsere Menschen aber wir lassen uns kaum mit ihnen sehen."
Zum ersten Mal fühlte ich eine Verbindung zu den finnischen Vampiren. Auch wenn sie wesentlich Gefühlskälter waren. Ich wusste einfach, dass wir nicht die einzigen waren und es zeigte mir, dass eine Verbindung zwischen Mensch und Vampir einfach möglich war. Noch einmal rannte Timo ins Getümmel und dann blieb der Atem fort, was ja nicht weiter schlimm war. Bella. Sie war in die Schusslinie geraten und wurde anvisiert.
Sofort rannte ich los. Doch plötzlich stoppte der Angreifer, drehte sich um 90° und setzte sich in Bewegung. Der Vampir wusste nicht wie ihm geschieht, er rannte und rannte genau auf die Hauswand zu. Mit einem fürchterlichen Krachen landete er in den Ziegeln. Ich sah mich um, um zu sehen woher das kam. Irgendjemand musste eine Gabe besitzen, die dies hier ermöglichte. Mein Blick fiel auf Timo, der bei Bella stand. Ich rannte hinüber und sah ihn fragend an.
Timo allerdings sagte nichts und machte sich auf den Weg zu den vermutlich letzten Vampir der Wache.
"Bella, alles in Ordnung?" Sie sah mich mit großen Augen an, die fast schwarz waren, und sie fiel mir um den Hals. Ihre Beine schlangen sich um meine Hüften und sofort meldete sich meine Errektion wieder. Ich versuchte durch geregeltes Atmen dies zu unterbinden, doch es gelang mir kaum. Vorsichtig und langsam hob ich Bella von mir herunter, sie hatte meine Errektion bereits gespürt und grinste mich freudig an.
Ich musste ihre Gedanken nicht lesen können, um zu wissen, dass sie sich sehr auf ein Schäferstündchen freuen würde. Ich beugte mich zu ihr hinab und flüsterte ihr ins Ohr.
"Wenn das hier alles überstanden ist, dann lassen wir Renesmee bei Jake oder bei Esme."
"Bei Esme!", erwiederte sie sofort und der Ton machte mir deutlich, dass man jetzt mit ihr nicht diskurieren brauchte. sie vergas gern das Renesmee bereits alt genug war um mit Jake ... ah, sie hatte recht. Renesmee war in jedem Fall noch zu jung um bei Jake zu übernachten, auch wenn sie es heimlich schon seit Jahren machte.
"Hey Edward, kannst du mir sagen, wo Akascha ist?", ertönte die sorgenvolle Stimme von Jukka.
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Beitrag  amyfake78 Di 23 Feb 2010, 13:04

******Akascha******

Ich weiß nicht mehr wie lange ich still in der Ecke saß und Emily bei ihrer Arbeit zusah. Schicht führ schicht nähte sie die Wunden zu. Immer wieder geriet sie ins Stocken und musste eine Blutung stillen. Immer wieder fluchte sie leise vor sich hin. Sie war ganz offensichtlich keine Ärztin, kannte sich aber so weit aus um solche Arbeiten vornehmen zu können. Die Tür zu dem Zimmer öffnete sich langsam und sehr leise. Ebenso leise trat Esme in das Zimmer. Ein kurzer Blick auf Katica und dann kam sie zu mir.
Seit sie gegangen war, hatte ich mich nicht gerührt. Noch immer saß ich mit den Beinen an der Brust gezogen und meine Arme umwickelten die Knie. Still ließ Esme sich neben mir nieder. Mit ihren schönen Augen sah sie mich an und flüsterte leise, "Wie gehts dir?"
Erst jetzt wo ich darüber nachdachte, bemerkte ich den leichten brennenden Schmerz in der Kehle. Es war aber angenehm im Gegensatz zu den sonstigen Schmerzen die ich empfand als ich noch keine Ahnung hatte, was oder wer ich war.
"Wenn du jagen willst, können wir das ja als Ablenkung machen."
Ich sah Esme nicht an, aber ich schüttelte den Kopf. Mein Blick haftete noch immer an Kati, die leblos auf dem Tisch lag.
"Du kannst doch nichts tun, komm lass uns raus gehen", schlug Esme ein zweites mal vor.
Doch wieder bekam sie nur ein Kopfschütteln. Ich wollte einfach nicht fort. Ich hatte Angst nichts ausrichten zu können, wenn ich nun ging. Aber eigentlich war es sinnlos, was hätte ich schon gegen das Ableben von Kati ausrichten können, wenn ich da wäre? Doch irgendwie gab es mir eine gewisse Ruhe. Langsam wurde ich müde. Eigentlich war ich schon die ganze Zeit müde gewesen. Es war viel Aufregung in den letzten Tagen gewesen und ich sehnte mich nach Jukka. Sehr sogar.
Langsam ließ ich mich zur Seite fallen. Esme rutschte mir entgegen sodass mein Kopf auf ihrem Schoß lag. Allerdings blieb mein Blick auf das Geschehnis auf der anderen Seite des Zimmers. Esmes Hand fuhr sacht über meine Haare und entwirrte sie ein wenig. Seit Tagen war ich nicht zum Bürsten gekommen und sie waren ziemlich verknotet. Doch nun während ich hier so lag und Esme mir sacht das Haar entwirrte, überrannte mich die Müdigkeit. Es dauerte nicht lange und meine Augen waren so schwer, dass ich sie nicht offen halten konnte und so drifftete ich ab in einen Traum.
Es war kein schöner Traum. Immer wieder sah ich die roten Augen und die kleine Jane, wie sie Jukka Schmerzen bereitete und er sich krümmend wandt. Doch in meinem Traum konnte ich nicht jumpen. Ich blieb bei Jukka, während das kleine Mädchen auf uns zu kam und die Schmerzen für Jukka immer unerträglicher wurden. Ich sprang auf, wollte sie daran hintern, doch Jane hingegen knallte mich voller Wucht gegen eine Hauswand und ging, als wäre nichts gewesen, weiter und weiter auf Jukka zu. Noch einmal versuchte ich sie daran zu hintern doch sie lächelte mich nur an und plötzlich befand ich mich auf dem Boden und mein Körper brannte wie Feuer. Die unsichtbaren Flammen frasen mich regelrecht auf.
Dann roch ich einen nassen Hund. Irgendwie passte dieser Geruch nicht in den Traum und ich grübelte mit geschlossenen Augen, wie das Zusammenhängen sollte. Warum roch ich diesen Hund? Langsam erwachte ich aus meinen Traum, was mir allerdings nicht so ganz bewusst war. Als es in meinem Kopf klarer wurde, roch ich noch immer diesen Hund und spürte schnelle, starke Atemstöße in meinem Gesicht. Vorsichtig und im Tran öffnete ich eines meiner Augen und fuhr erschrocken hoch. Esme saß noch immer bei mir. Genau wie ich, hatte sich dieser kleinere Wolf erschrocken und fuhr ebenso wie ich zurück.
"Das ist Seth", erklärte Esme mir und der Wolf duckte sich mit einem Winseln.
Irgendwie sah es lustig aus und ich musste lächeln. Darauf hin kam Seth auf mich zu, legte seinen Kopf auf meine Knie und stupste meine Hände mit seiner feuchten Nase an. Sein Fell war weich wie ein Flucati-Teppich. Mein Blick wanderte, während ich ihn streichelte, zu dem kleinen Tisch. Er war leer. Suchend wanderte mein Blick durch das Zimmer und erspähte Katica im Bett liegen. Sie schlief noch immer und ihre Wunden waren mit dicken Verbänden verhüllt.
"Sie kommt durch", ertönte von der Tür her Emilys Stimme. "Die Blutungen sahen sehr schlimm aus, aber sie hat Glück gehabt, keine einzige Aterie wurde beschädigt." Dann ging sie wieder hinaus.
"Esme? Ist das hier auch so ein Gestaltdingsda?", dabei nickte ich mit dem Kopf zum Wolf. Esme fing an zu lachen und nickte mit dem Kopf.
"Ja, das ist auch ein Gestaltwandler."
"Wie viele gibt es denn?"
"Oh, da muss ich mal kurz überlegen. Also Jake, Paul, Sam ...", in Gedanken zählte Esme alle auf und antwortete, "es sind 13, oder Seth?" Der Wolf begann zu winseln und machte eine Kopfbewegung die einem Nicken ähnelte.
Wir saßen still nebeneinander als ein mir bekannter Duft in die Nase stieg. Mich konnte nichts mehr halten. Sofort sprang ich auf, rannte zur Tür, riss sie unsanft auf, wobei ich plötzlich den Türknauf in der Hand hielt. Doch das war mir egal, scheppernd ließ ich ihn fallen und rannte in den dunklen Wald. Während ich auf dem Weg war, wurde der Geruch immer stärker und mir kam der Gedanke, dass es auch wieder eine Falle sein könnte, aber egal, hauptsache ich würde ihn sehen. Und da war er. Neben ihm Edward, Bella und Jake und dahinter eine Schaar von anderen Vampiren. Ihre roten Augen leuchteten in der Dunkelheit. Mit lauten Scheppern, rannte ich in Jukkas Arme. Sofort sog ich seinen Geruch ein und er tat es mir gleich. Ich wollte ihn nie wieder loslassen. Alles schien unwichtig zu sein. Ich sah nur noch ihn.
"Oh, wie süß. Junge Liebe muss ja so schön", äffte jemand von den hinteren Plätzen. Alle begannen zu lachen, sogar Edward. Doch Jukka war es egal, er hielt mich so fest in den Armen dass ich das Gefühl hatte er würde mich nie wieder loslassen.
"Aka, den Türknauf solltest du bezahlen, obwohl eigentlich hat die ganze Tür unter deiner unbeherschenden Kraft gelitten", erklang eine glockenklare Stimme, die ich nur Alice zuordnen konnte. Tja, und nun hatte ich erst recht den ganzen Spott auf meiner Seite.
Edward und Alice begrüßten einander, aber sie schienen nicht überrascht zu sein, sie hier anzutreffen. Bella fragte zwar wo die anderen ihrer Familie seien, aber Alice erzählte ihr dass sie schon vorgelaufen waren. Edward erkundigte sich über den Ausgang des Kampfes, den Alice und die restlichen Cullens, bestreiten mussten. Auch sie mussten gegen die Wache der Volturi kämpfen. Während sie sich austauschten liefen sie alle los und ließen Jukka und mich allein zurück. Wir standen noch einige Minuten so da, bevor ich meinen Kopf aus seinen blonden Haaren hebte. Er sah mir tief in die Augen und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss, der sich so gut anfühlte. Doch er bemerkte meinen sorgenvollen Blick, den ich immer noch wegen Kati hatte.
"Was ist passiert? Alles in Ornung mit dir?" Genau diese mitfühlenden Fragen, waren alles was ich benötigte um zu weinen. Schluchzend schmiss ich mich ihm in die Arme und vergrub mein Gesicht in seine Brust.
"Hey, was ist denn passiert?" Ich wollte ihm antworten doch ich brachte kein einziges vernünfitges Wort heraus. Es dauerte ewig bis ich mich wieder beruhigt hatte. Inzwischen hatten wir uns auf den Boden gesetzt. Als ich mich wieder gefangen hatte, erzählte ich ihm alles. Der Besuch von Katica; die Flucht vor den Volturi und den Wachen am Flughafen; die starken Verletzungen die Kati zugefügt wurden und die Angst davor das sie zu einen Vampir werden würde. Langsam gingen wir zurück zum Haus. Jukka musterte mich mit einem schellmischen Grinsen als er die kaputte Tür und den herausgerissenen Türknauf sah. Es war mir peinlich und deshalb senkte ich meinen Blick.
"Alles okay, dass passiert sogar uns hin und wieder einmal."
Als wir das Haus betraten, drehten sich alle Vampire und Wölfe zu uns. Als wenn diese Reaktion nicht reichen würde, fingen einige an wie Teenager zu pfeifen, zu grölen und zu jolen. Daraufhin fingen wieder andere an zu klatschen und Jukka schien darüber stolz zu sein, denn er lachte und gab dem Publikum wonach sie verlangten. Er wirbelte mich herum, fing mich mit seinem rechten Arm auf, ließ mich nach hinten hinuter und beugte sich zu mir um mich leidenschaftlich zu küssen. Alle begannen zu aplaudieren, als hinter uns eine mürrische Stimme ertönte.
"Könnt ihr euch dafür nicht ein Zimmer nehmen?"
Es war Bazie der mit Paul und den anderen zwei Vampiren wieder zurück kam. Es zeichnete sich trotz seiner mürrischen Stimme ein Lächeln in seinem Gesicht ab.
"Alles okay mit der Kleinen?", fragte er an mich gewandt.
"Emily sagt, dass sie es schafft." Statt etwas zu sagen nickte er nur ab und ging zu den anderen um eine Nachricht zu verkünden.
"Die Volturi sind geschwächt, Paul, Stefan, Vladimir und ich haben eben noch fünf der Wachen zur Strecke gebracht. Wie ich hörte waren die Cullens und alle um Jukka ebenfalls sehr erfolgreich."
"Ja wir haben in etwa 12 dem Erdboden gleich gemacht", verkündete Timo. Carlisle der bei Esme und seiner Familie stand berichtete von weiteren 13 die sie getötet hatten.
"Oh sehr schön! Das heißt die Volturi sind kaum noch mehr als 30 Vampire", flüsterte Valdimir zu Stefan.
"Nein, Vladimir. Dafür seid ihr nicht hier", knurrte Bazie sofort los, der das Flüstern durchaus gehört hatte, obwohl ich es kaum verstanden hatte und Bazie wesentlich weiter entfernt stand.
"Ach kommt schon, jetzt ist es ein Kinderspiel sie zu vernichten", verteidigte Stefan die Idee von Vladimir.
"Wir wollen sie nicht auslöschen um an ihre Stelle zu treten, sondern unser Ziel ist, ihnen zu zeigen, dass wir Akascha nicht in ihre Hände lassen und sie sich nicht einfach nehmen können, was sie wollen. Außerdem wollen wir Nessie beschützen, weil sie damals einen Fehler gemacht haben soll, wovon wir nun wissen das sie ihn nicht begangen hat!", erklärte nun Carlisle.
"Dann benötigt ihr unsere Hilfe also nicht mehr", stellte Vladimir erboßt fest. Mit einem wütenden Ausdruck verschwanden die beiden in die Nacht.
Während ich in die Runde schaute, stellte ich fest das zwei fehlten. Wo waren Jenn und Felix? Mein Blick streifte durch die Mengen, aber ich fand sie nicht. Kurz blieb mein Blick bei den Cullens hängen und da kam ein Zeichen von Emmett. Ich löste mich aus den Armen von Jukka und ging hinüber.
"Kannst du uns jumpen?", fragte Renesmee mich.
"Wohin?"
"Hm ... ", sie überlegte kurz, "etwa 100 Kilometer südlich? Nach Forssa?"
Ich schloss meine Augen und suchte Bilder wo ich einen Anhaltspunkt für Forssa suchte. Doch ich fand keine. Ich öffnete wieder meine Augen und schüttelte den Kopf.
"Ich sehe keine Bilder. Die einzigen die sich mir scheinbar aufdrängen sind die von Jenn und Felix."
"Perfekt, zu denen will ich hin", jauchzte Nessie vergnügt.
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Beitrag  amyfake78 Mi 26 Mai 2010, 12:23

**Akascha**

Nessie schob mich in ein kleines Nebenzimmer. Während Emmett sich vor die Tür postierte. Kaum war die Tür hinter uns geschlossen, fragte ich Renesmee warum Emmett sich so verhielt. Sie hingegen zuckte mit den Schultern.
"Weil ich ihn darum gebeten habe." Diese Antwort sollte mir wohl sagen, dass niemand sonst davon wusste. Und kurz darauf hörte ich auch von der anderen Seite getöse. Edward stritt mit Emmett und Bella klang ebenso verzweifelt. Doch Nessie blieb einfach stehen und wartete, darauf dass ich mich entschied mit ihr zu jumpen.
"Nein", sagte ich, "Nessie, ohne die Erlaubnis deiner Eltern mach ich das nicht." Mit diesen Worten ging ich zur Tür und öffnete sie. Die Erleichterung in den Gesichtern ihrer Lieben tat gut. Nessie musste sich eine Standpauke anhören. Nach einigen Minuten hitziger Diskursionen hatten sich alle geeinigt. Emmett musste und Jake mussten uns begleiten.
Allerdings fragte niemand ob ich das überhaupt konnte. Sofort schalteten sich wieder Unsicherheit und Angst bei mir ein. Ich war schon froh darüber gewesen mich und jemand weiteren zu transportieren, aber gleich Vier einschliesslich mich? Jukka schien meine Zweifel zu sehen und Edward hatte sie gehört. Beide begannen mir Mut zu machen. Als ich letztendlich nachgab und es auf einen Versuch ankommen ließ.
Das was ich erwartet hatte traf ein. Als ich bei Jenn und Felix ankam, hatte ich nur Jake mitgenommen.
"Ich kann es einfach nicht", gab ich sofort als Entschuldigung zurück. Ohne das jemand überhaupt eine eingefordert hatte.
"Mach dir nichts draus. Versuch es einfach noch mal", reagierte Jake beruhigend. Felix und Jenn sahen seltsam angespannt an. Ob es daran lag, warum Nessie unbedingt hier her wollte? Sie hatten schon vorher versucht mir etwas zu erzählen. Scheinbar wurde es jetzt ernst. Ich schloss die Augen und suchte die kleine Hütte, dessen Tür ich immer noch ersetzen musste. Als ich sie fand holte ich leider nur einen nach den anderen zu Jenn und Felix.
"Wir sind vollzählig", verkündigte Nessie, die ich auf Wunsch von Edward und Bella als letztes holen sollte. Sie hatten Angst um ihre Tochter und fand es beinahe rührend, wie sie sie beschützten, während sie wie ein bockiger Teenager reagierte. Nessie meinte allerdings nur, dass wir für das Gespräch vollzählig wären. Als ich für einen kurzen Moment die Augen schloss und mich konzentrierte, roch ich Jukka. Er war schon da. Es war keine Untertreibung als er sagte wenn du den letzten herübergeholt hast, zähl 60 Sekunden ab und ich werde da sein. Er war mit seinen Freunden draußen, achtete auf kleine Details um bei Gefahr schnellstmöglich eingreifen zu können.
Allerdings wurde ich das seltsame Gefühl welches von Jenn ausging nicht los. Sie war viel zu nervös und Felix sah auch nicht beruhigter aus.
Nun drehte sich Jenn völlig fertig und überfordert zu Felix. "Ich kann es nicht", flüsterte sie ihm zu. Worauf er sagte, dass sie keine andere Wahl haben, und ich es nun endlich erfahren musste.
"Was? Was muss ich endlich erfahren", meldete ich mich leise, doch fordernd zu Wort. Doch anders als erwartet kam die erklärende Stimme hinter uns.
"Jenn ist die jenige die dich als Kind verwandelt hat."
Alle fuhren vor Schreck herum, nur Jenn und Felix nicht. Sie waren kein bisschen erschrocken darüber gewesen, dass dieser Mann aus dem Schatten des Raumes trat. Ich kannte ihn. Ich hatte ihn vor meinem Hotelzimmer gesehen. Mit Jane. Emmett und Jake reagierten sofort mit Abwehrhaltung.
"Na na, wer wird denn gleich aus seiner Haut fahren?", ertönte eine weitere Stimme, die sehr spöttisch klang und offensichtlich an Jacob gerichtet war. Nessie fuhr herum und funkelte Jenn zu.
"Wie konntest du nur?" Doch statt einer Antwort, senkte Jenn einfach nur ihren Blick.
"Renesmee", sprach Aro nun besänftigend, "Jenn trifft nur eine Schuld. Du hast scheinbar die Fähigkeiten von Charmaine noch nicht kennen gelernt. Niemand hat noch einen eigenen Handlungsspielraum, wenn es Charmaine so wünscht." Als Aro fertig war, mit der kleinen Erklärung, fiel mir auf, dass Jacob immer noch ein Mensch war. Er hatte sich nicht verwandelt und irgendwas war an ihm anders. Nun trat noch eine weitere Person hervor. Charmaine. Das war diese Vampirin gewesen die ich mit Jukka zusammen gesehen hatte. Mein Blick fiel zurück auf Jenn und Felix. Noch immer waren sie nervös. Und was das seltsame war, sie schienen gegen irgendetwas anzukämpfen.
"Nun, ich schätze, ihr werdet nicht von selbst Akascha freigeben.", merkte Aro an, während er meinen Namen unnötig in die Länge zog und ihn fast keuchte. Es klang widerlich.
"Nein, wenn wir können, werden wir alles in der Macht tun um sie zu schützen", gab Emmett zum erstmal ernstwirkend zurück. Charmaines Gesicht verzog sich zu einer üblen Fratze. Sie war immer noch hübsch, aber die Grausamkeit machte sie dennoch hässlich.
"Aro bitte, lass es uns wenigstens noch erklären...", ertönte Jenns Stimme flehend. Allerdings schien Aro keinerlei Interesse daran zu zuhaben.
"Jenn!", gebann er,"du bist wahrlich nicht in der Position, hier etwas einzufordern. Du solltest froh sein, dass überhaupt noch das Dasein genießen kannst. Du und Felix habt uns verraten. Und nur die Tatsache, dass du sie schützen wolltest und deine Fähigkeiten so von unschätzbaren Wert darstellt, haben wir dich verschohnt." Als er das mit dem schützen sagte, deutete er nicht auf mich. Er deutete auf Nessie. Aber warum? Irgendwie verstand ich die gesamte Situation nicht.
Es gab ärger, definitiv, aber wo war Jukka? Er musste es doch bemerkt haben!
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