Bis(s) zum Tod - abgeschlossene Story
Seite 2 von 3
Seite 2 von 3 • 1, 2, 3
Bis(s) zum Tod - 6. Kapitel
Kranke Liebe und Angst
Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte und sah hoch in den Himmel, die Wolken wurden immer dunkler. Emmett folgte meinem Blick und wandte sich an Alice.
»Gibt es heute noch ein Gewitter?«
Alice schloss die Augen und dann zeichnete sich ein breites Grinsen über ihr Gesicht.
»Oh ja!« Sie zog es so in die Länge, dass ich die Euphorie spüren konnte. Emmett begann zu tänzeln, als würde er gegen jemanden boxen. Er freute sich auf etwas, doch auf was? Auf das Gewitter an sich, bestimmt nicht.
»Dann können wir also Baseball spielen?«, ertönte Jaspers Stimme aus der Ferne.
»Was höre ich da? Baseball?« Esme stand in der Tür und sie hörte sich auch erfreut an.
»Möchtest du mitspielen, Jenn?«, fragte Edward mich. Ich sah auf die Uhr und mir war gar nicht bewusst, dass es schon wieder so spät war. In der Gegenwart der Cullens raste die Zeit an mir vorbei.
»Ich muss erst einmal nach Hause«, gab ich kleinlaut von mir.
»Du hast recht, ich fahr dich rüber.«
»Danke!«
Im Auto war es still. Aber auf keine angenehme Weise. Ich wusste, dass Alice ihm ihre Visionen erzählt hatte und ich wusste auch das sie ihm erzählt hatte, dass ich in ihn verliebt sei. Aber was ich nicht wusste, ob er es absurd fand. Ich begann zu lachen.
»Was ist?«, fragte er mich mit einem prüfenden Gesichtsausdruck.
Ich schüttelte den Kopf und sagte: »Ach … Alice ist davon überzeugt, dass ich in dich verliebt sei. Fehlt nur noch, dass sie sagt du seist auch in mich verliebt.«
»Wäre es so schlimm, wenn es so wäre?« Seine Stimme klang traurig. Oh mein Gott. Ich hatte ins Schwarze getroffen. Aber nein, er hätte doch jede haben können. Aus Unsicherheit fing ich an zu lachen.
»Das ist doch nicht dein ernst.«
»Warum nicht?«
»Ich bin zwei Jahre jünger als du.«
»Ja und? In vier Jahren bist du älter als ich«, er grinste das schiefe Lächeln.
»Ja schon … Nein … Ach du spinnst doch!«, sagte ich mit einem Unterton von Verständnislosigkeit. Meine Unsicherheit amüsierte ihn.
»Hey, du brauchst nicht rot zu werden. Oder hat Alice etwa recht?«
»Hör auf solch einen Quatsch zu erzählen.«
Ich drehte mich zur anderen Seite und sah aus dem Fenster. Ich wusste, dass er mich beobachten würde und deshalb drehte ich meinen Kopf so weit, dass mir der Nacken weh tat.
Als wir vor meinem Haus standen, stieg ich aus und lief ohne mich umzudrehen zur Tür. Das Piepen der Zentralverriegelung ertönte und kurz darauf spürte ich seine eiskalte Hand in meiner. Ich zottelte meinen Schlüssel aus der Hosentasche und schloss auf. Meine Mutter war im Wohnzimmer. Jedoch sprang sie nicht gleich auf. Erst als sie Edward sah erhob sie sich.
»Hallo Edward, schön dich endlich mal wieder zu sehen. Habt ihr also doch noch zu einander gefunden, wie ich sehe.«
Dabei deutete sie auf unsere verschlungenen Hände. Ich wollte meine Hand lösen, aber Edward hielt sie fest.
»Wie lief der Test in Mathe?«, fragte sie mich.
»Ist ausgefallen«, antwortete ich ihr.
Ein “Oh“ huschte über ihre Lippen. Edward ließ nun endlich meine Hand los und ging in mein Zimmer.
»Ich pack schon mal deine Sachen.«
Meine Mutter sah mich fragend an.
»Die Cullens wollen heute Baseball spielen und haben mich eingeladen«, versuchte ich zu erklären.
»Schön, Bewegung tut dir sicher gut. Aber heute wird ausnahmsweise hier geschlafen«, mehr kam nicht aus ihrem Mund, denn Edward stand schon wieder neben mir.
»Mrs Krüger, keine Sorge; ich bringe sie ihnen wohl behalten zurück. Ist es okay, wenn ich sie gegen halb elf bringe?«
Monika hätte nie zugestimmt, aber bei Edwards Stimme und den dazu gehörigen schiefen Lächeln, hätte er alles vorschlagen können und sie hätte alles zugelassen.
»Ich warte schon mal im Auto. Bei deiner Ordnung findet man ja nichts.«
Als er aus dem Haus war, war die erste Frage die Monika mir stellen wollte, die, ob ich noch genug Kondome hatte. Ich verdrehte die Augen und sagte: »Mama, auch wenn es für diese Zeit untypisch ist, so bin ich immer noch Jungfrau. Und es wird sich auch nichts großartig daran ändern.«
Ich ging in mein Zimmer und zog mich gleich um. Dann schnappte ich mir meinen Schlüssel und mit einem »Bin dann mal weg!« verließ ich das Haus. Wir fuhren in den Wald in Richtung der Felsenwände. Als sich die Bäume auftaten, sah ich die Cullens. Auch Carlisle war bereits da.
»Schön das du mit spielst«, sagte Alice. Obwohl ich wusste, dass ich keine Chance gegen sie hatte, wollte ich mitspielen. Als ich mit Schlagen dran war, hatte ich nicht den Hauch einer Chance. Der Ball kam so schnell, dass ich ihn nicht einmal sah. Ich sah Alice die sich bereit machte, als sie zum Wurf ansetzte, schlug ich schon und dann schepperte der Schläger und fiel mir aus der Hand. Ich hatte den Ball tatsächlich getroffen. Esme schrie ich solle rennen, also tat ich es einfach, aber ich schaffte nicht mal die erste Base. Mir tat immer noch das Handgelenk vom Schlag weh. Auch beim zweiten Mal kam ich zu spät an der Base an. Obgleich ich mich hinwarf, schlitterte oder einen Sprint hinlegte, immer war ich “out“. Doch es war eine tolle Herausforderung. Esme hatte Angst, dass ich mich verletzen könnte und schickte mich in Alice Team. Alice musste ihren Platz zum Werfen an Emmett übergeben. Carlisle war nun zum Schlagen bereit und Alice flüsterte mir ins Ohr, wenn sie “Jetzt!“ rief solle ich auf sie zu rennen und in ihre Hand springen. Es erinnerte mich an die Cheerleader. Ich hatte ihnen bei ihrem Training immer zu gesehen. Mein Blick allerdings schien nicht gerade vertrauensvoll ausgesehen zu haben. Jedenfalls sagte sie nur ich solle es einfach machen, mir würde schon nichts passieren. Warum auch immer, aber in dieser Hinsicht vertraute ich ihr, auch wenn ich zögerte. Alice würde nie zulassen, dass ich mich verletzte. Der Augenblick sollte schneller kommen, als erwartet. Emmett zielte den Ball in Richtung Carlisle, dann schrie Alice: »Jetzt, Jenn!«
Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte und sah hoch in den Himmel, die Wolken wurden immer dunkler. Emmett folgte meinem Blick und wandte sich an Alice.
»Gibt es heute noch ein Gewitter?«
Alice schloss die Augen und dann zeichnete sich ein breites Grinsen über ihr Gesicht.
»Oh ja!« Sie zog es so in die Länge, dass ich die Euphorie spüren konnte. Emmett begann zu tänzeln, als würde er gegen jemanden boxen. Er freute sich auf etwas, doch auf was? Auf das Gewitter an sich, bestimmt nicht.
»Dann können wir also Baseball spielen?«, ertönte Jaspers Stimme aus der Ferne.
»Was höre ich da? Baseball?« Esme stand in der Tür und sie hörte sich auch erfreut an.
»Möchtest du mitspielen, Jenn?«, fragte Edward mich. Ich sah auf die Uhr und mir war gar nicht bewusst, dass es schon wieder so spät war. In der Gegenwart der Cullens raste die Zeit an mir vorbei.
»Ich muss erst einmal nach Hause«, gab ich kleinlaut von mir.
»Du hast recht, ich fahr dich rüber.«
»Danke!«
Im Auto war es still. Aber auf keine angenehme Weise. Ich wusste, dass Alice ihm ihre Visionen erzählt hatte und ich wusste auch das sie ihm erzählt hatte, dass ich in ihn verliebt sei. Aber was ich nicht wusste, ob er es absurd fand. Ich begann zu lachen.
»Was ist?«, fragte er mich mit einem prüfenden Gesichtsausdruck.
Ich schüttelte den Kopf und sagte: »Ach … Alice ist davon überzeugt, dass ich in dich verliebt sei. Fehlt nur noch, dass sie sagt du seist auch in mich verliebt.«
»Wäre es so schlimm, wenn es so wäre?« Seine Stimme klang traurig. Oh mein Gott. Ich hatte ins Schwarze getroffen. Aber nein, er hätte doch jede haben können. Aus Unsicherheit fing ich an zu lachen.
»Das ist doch nicht dein ernst.«
»Warum nicht?«
»Ich bin zwei Jahre jünger als du.«
»Ja und? In vier Jahren bist du älter als ich«, er grinste das schiefe Lächeln.
»Ja schon … Nein … Ach du spinnst doch!«, sagte ich mit einem Unterton von Verständnislosigkeit. Meine Unsicherheit amüsierte ihn.
»Hey, du brauchst nicht rot zu werden. Oder hat Alice etwa recht?«
»Hör auf solch einen Quatsch zu erzählen.«
Ich drehte mich zur anderen Seite und sah aus dem Fenster. Ich wusste, dass er mich beobachten würde und deshalb drehte ich meinen Kopf so weit, dass mir der Nacken weh tat.
Als wir vor meinem Haus standen, stieg ich aus und lief ohne mich umzudrehen zur Tür. Das Piepen der Zentralverriegelung ertönte und kurz darauf spürte ich seine eiskalte Hand in meiner. Ich zottelte meinen Schlüssel aus der Hosentasche und schloss auf. Meine Mutter war im Wohnzimmer. Jedoch sprang sie nicht gleich auf. Erst als sie Edward sah erhob sie sich.
»Hallo Edward, schön dich endlich mal wieder zu sehen. Habt ihr also doch noch zu einander gefunden, wie ich sehe.«
Dabei deutete sie auf unsere verschlungenen Hände. Ich wollte meine Hand lösen, aber Edward hielt sie fest.
»Wie lief der Test in Mathe?«, fragte sie mich.
»Ist ausgefallen«, antwortete ich ihr.
Ein “Oh“ huschte über ihre Lippen. Edward ließ nun endlich meine Hand los und ging in mein Zimmer.
»Ich pack schon mal deine Sachen.«
Meine Mutter sah mich fragend an.
»Die Cullens wollen heute Baseball spielen und haben mich eingeladen«, versuchte ich zu erklären.
»Schön, Bewegung tut dir sicher gut. Aber heute wird ausnahmsweise hier geschlafen«, mehr kam nicht aus ihrem Mund, denn Edward stand schon wieder neben mir.
»Mrs Krüger, keine Sorge; ich bringe sie ihnen wohl behalten zurück. Ist es okay, wenn ich sie gegen halb elf bringe?«
Monika hätte nie zugestimmt, aber bei Edwards Stimme und den dazu gehörigen schiefen Lächeln, hätte er alles vorschlagen können und sie hätte alles zugelassen.
»Ich warte schon mal im Auto. Bei deiner Ordnung findet man ja nichts.«
Als er aus dem Haus war, war die erste Frage die Monika mir stellen wollte, die, ob ich noch genug Kondome hatte. Ich verdrehte die Augen und sagte: »Mama, auch wenn es für diese Zeit untypisch ist, so bin ich immer noch Jungfrau. Und es wird sich auch nichts großartig daran ändern.«
Ich ging in mein Zimmer und zog mich gleich um. Dann schnappte ich mir meinen Schlüssel und mit einem »Bin dann mal weg!« verließ ich das Haus. Wir fuhren in den Wald in Richtung der Felsenwände. Als sich die Bäume auftaten, sah ich die Cullens. Auch Carlisle war bereits da.
»Schön das du mit spielst«, sagte Alice. Obwohl ich wusste, dass ich keine Chance gegen sie hatte, wollte ich mitspielen. Als ich mit Schlagen dran war, hatte ich nicht den Hauch einer Chance. Der Ball kam so schnell, dass ich ihn nicht einmal sah. Ich sah Alice die sich bereit machte, als sie zum Wurf ansetzte, schlug ich schon und dann schepperte der Schläger und fiel mir aus der Hand. Ich hatte den Ball tatsächlich getroffen. Esme schrie ich solle rennen, also tat ich es einfach, aber ich schaffte nicht mal die erste Base. Mir tat immer noch das Handgelenk vom Schlag weh. Auch beim zweiten Mal kam ich zu spät an der Base an. Obgleich ich mich hinwarf, schlitterte oder einen Sprint hinlegte, immer war ich “out“. Doch es war eine tolle Herausforderung. Esme hatte Angst, dass ich mich verletzen könnte und schickte mich in Alice Team. Alice musste ihren Platz zum Werfen an Emmett übergeben. Carlisle war nun zum Schlagen bereit und Alice flüsterte mir ins Ohr, wenn sie “Jetzt!“ rief solle ich auf sie zu rennen und in ihre Hand springen. Es erinnerte mich an die Cheerleader. Ich hatte ihnen bei ihrem Training immer zu gesehen. Mein Blick allerdings schien nicht gerade vertrauensvoll ausgesehen zu haben. Jedenfalls sagte sie nur ich solle es einfach machen, mir würde schon nichts passieren. Warum auch immer, aber in dieser Hinsicht vertraute ich ihr, auch wenn ich zögerte. Alice würde nie zulassen, dass ich mich verletzte. Der Augenblick sollte schneller kommen, als erwartet. Emmett zielte den Ball in Richtung Carlisle, dann schrie Alice: »Jetzt, Jenn!«
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - 6. Kapitel
Ich rannte auf sie zu, hörte das Scheppern des Balls, der auf Carlisles Schläger prallte. Tatsächlich trafen meinen Füße Alice‘ Hände. Wie eine Rakete schoss ich in die Höhe, sah den Ball genau auf mich zu kommen und hätte ich ihn nicht gefangen wäre er in meinem Gesicht gelandet. Es kam mir vor, als wäre ich schon Minuten hier oben, dann sah ich Edward und warf ihm, so stark ich konnte, den Ball zu. Der Boden raste nun auf mich zu und dann spürte ich wie mich jemand auffing.
»Ich hab doch gesagt, dass du keine Angst haben musst.«
Alice sah mich mit einem Lächeln an.
»Alice, das war unbeschreiblich«, kreischte ich mit euphorischer Stimme.
Es war echt der Wahnsinn und wir übten während des Spiels. Ab und zu traf ich ihre Hände nicht. Wir mussten noch etwas an der Technik feilen, aber es war trotzdem gut. Langsam wurde es dunkler und bald war das Spiel vorbei. Klar gewannen die Anderen, aber ich hatte so viel Spaß, wie lange nicht mehr. Als das Spiel beendet war, spürte ich ein Zittern, es wurde immer stärker. Ich hatte fast den ganzen Tag nichts gegessen und dazu mich körperlich betätigt. Ich bekam Schweißausbrüche und wurde blasser als ich es ohnehin schon war. Das Zittern war schon so stark das ich mich setzen musste, weil meine Knie nicht mehr halten wollten. Mir war sehr schlecht und musste auch noch spucken.
»Carlisle?! Irgendetwas stimmt mit Jenn nicht«, rief Alice mit besorgter und ungehaltener Stimme.
Carlisle sah auf, sah mich und er wurde hektisch. Er rannte zu mir, aber nicht das menschliche Rennen, er war im Bruchteil einer Sekunde bei mir.
»Jenn, hast du etwas Essen bei dir?«, fragte er mit besorgter Stimme. Ich schüttelte den Kopf.
»Hast du Traubenzucker dabei?«
Wieder musste ich mit dem Kopf schütteln. Während er sprach hob er mich hoch und legte mich in Edwards Arme.
»Edward, du bist der Schnellste von uns. Bring sie ins Krankenhaus. Sag den Leuten da, dass sie eine schwere Unterzuckerung hat. Denn bis dahin wird sie nicht mehr ansprechbar sein. Versuch sie unterwegs wach zu halten, aber auf keinen Fall stehen bleiben.«
Edward nickte und rannte los. Immer wieder sprach er mit mir, bis er schon schreien musste. Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem Bett und ich spürte eine Nadel in meiner Vene. Dr. Cullen stand gerade vor mir, als ich meine Augen öffnete. Meine Mutter saß neben mir auf dem Bett.
»Alles wieder gut?«
Ich sah mich irritiert um, denn eigentlich suchte ich Edward.
»Also Jenn, ich hoffe es war dir eine Lehre?!«, sagte Carlisle in einem strengen Ton.
»Dein Blutzucker lag bei 2,9 mmol. Wenn die Transfusion durch ist, kannst du nach Hause.«
»Wo ist Edward?«, bekam ich nur schwer aus meinem Hals.
»Er wartet draußen«, sagte Carlisle »Wie auch Alice. Willst du sie sehen?« Ich nickte.
Alice sah hinein, als Carlisle in den Flur trat. »Jenn? Wie geht’s dir?« Ich wollte antworten, aber es kam kaum mehr als ein geflüstertes »Gut« heraus. Als sie sich durch die Tür schob, sah ich Edward im Flur. Er machte keine Anstalten ins Zimmer zu kommen. Nur in meinen Gedanken hörte ich ein: Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein. Und schon war er fort. Wohin willst du? fragte ich. Doch in meinem Kopf blieb es still. Was war nun schon wieder? Konnte er mir nicht einfach sagen was los ist? Alice bemerkte meine Unsicherheit.
»Keine Sorge. Er liebt dich immer noch. Es ist nur schwer für ihn dich so zu sehen. Er wartet draußen auf dich.«
»Er liebt mich?«, flüsterte ich ungläubig. Eigentlich brauchte ich sie nicht fragen. Als ich in seinen Gedanken genau das sah, dachte ich nur, wie dumm und blind ich gewesen war. Es war so klar. So deutlich. So viele Anhaltspunkte in seiner Körpersprache. Doch konnte ich seine Gefühle tatsächlich erwidern?
Nach dem die Infusion durch war, kam eine Schwester die mich von dem Schlauch befreite. Meine Mutter war mit Bernhard schon bei der Krankenhausinformation um mich wieder abzumelden. Ich hatte ja nicht viel bei. Nahm meine Jacke und ging hinaus, wo Edward sein musste. Ich ging zu dem Ort, den ich in Edward Gedanken sah. Doch als ich an die Parkbank der Klinik kam, war er nirgends. In seinen Gedanken sah ich noch immer diesen Platz, aber wo ist er? Nun schien er unter die Bank zu sehen. Er war nicht hier dass wurde mir nun klar. Seine Gedanken waren nur Hinweise auf etwas. Nur auf was? Edwards Blicke zeigten mir, ich solle unter die Bank sehen. Dort war ein kleiner Zettel. Ich nahm ihn hervor und faltete ihn auseinander.
Hallo Jenn,
Es ist zu gefährlich für dich, wenn wir uns weiterhin sehen. Bitte halt dich fern von uns. Der heutige Tag hat mir vor Augen geführt, dass wir fahrlässig handeln, wenn wir denken eine Freundschaft zwischen unserer Art wäre denkbar.
Ich wollte nicht glauben, was ich dort las. Sollte es schon wieder beginnen? Hatten wir das nicht irgendwie totgeschwiegen? Scheinbar wohl nicht. Die Worte klangen in meinem Kopf viel zu gewollt und auserwählt um wahr zu sein. Es war schwer sie ernst zu nehmen. Doch an diesem Abend wurden jegliche Zweifel ausgelöscht. Alle Versuche ihn noch einmal zu erreichen schlugen fehl. Diese Stille tat mir unheimlich weh und dann spürte ich wie sehr Alice doch recht hatte. Diese kranke Liebe (krank, weil sie so absurd und irreal war) zerriss mir das Herz und ich spürte eine undurchschaubare, tiefe Leere und die abscheuliche Sehnsucht erwachte. Ich konnte einfach nicht glauben, dass er mir das nach der Sache mit Michel antat. Die Zweifel an mir begannen an meiner Selbstbewusstsein zu nagen. War es vielleicht doch meine Schuld? Die Antwort schien mir selbst-verständlich und simpel. Hätte ich mir doch nur etwas zu essen mitgenommen. Doch warum gab er sich die Schuld? Ich ließ mich auf mein Bett nieder, fiel auf die Seite und zog die Beine an. Obwohl ich mir die Schuld nicht daran geben wollte, tat ich es und fing an zu weinen. Die innerliche Leere zerfraß mich langsam aber stetig. Ich hörte meine Mutter. Sie machte sich zu viele Sorgen. Es war mein Kampf und nicht ihrer. Seit wir das Krankenhaus verlassen hatten, hatte ich keinen Ton gesagt. Monika war schon immer sehr neugierig gewesen, doch sie wusste wann sie mich lieber allein lassen sollte. Am liebsten hätte ich ihr die Sorgen genommen. Doch wie soll ich ihr die schrecklichen Ängste nehmen, wenn ich noch nicht einmal stark genug war es selbst zu tun. Meine Gedanken wurden immer dunkler und ich hatte das Bedürfnis, den Schmerz nach außen zu verlegen. Ich atmete tief ein und zog mir die Decke über den Kopf. Doch lange hielt ich es nicht aus. Meine Gedanken kreisten über Gegenstände in meinen Zimmer, die meinen Schmerz nach außen hätte projizieren können. Ich stand auf und ging mit schnellen Schritten zum Fenster. Die Scheiben des Glases kamen meinem Wunsch näher. Ein schneller Hieb hätte es ermöglicht.
Ich bin stärker. Ich kann mit dem Schmerz umgehen. Ich weiß, dass es mir nicht hilft. Ich kramte, das ganze Wissen heraus, was ich in meinen Therapiesitzungen gelernt hatte. Ich öffnete das Fenster und schwang mich hinaus. Es war eine schwarze und kalte Nacht. Kein einziger Stern war zu sehen und ich roch den aufziehenden Regen. Ich lief die dunklen Seitenstraßen hinab und hoffte dass keine Scheinwerfer auf mich zu kamen. Aber wer sollte auch schon nachts hier herum fahren. Obwohl ich mich langsam beruhigte konnte ich nicht aufhören zu weinen. Meine Sicht war so eingeschränkt das der Asphalt sich mit den Pfützen verschmolz. Ich bemerkte sie nur wenn ich in sie trat. Warum wollte er mich nicht mehr sehen? Nur wegen dieser Unterzuckerung konnte ich mir nicht vorstellen. Es musste einen anderen Grund geben. Dachte er vielleicht doch genauso wie Michel? Er wusste dass ich seine Gedanken lesen konnte. Also war es ein leichtes diese Sicht zu verbergen. Während ich so sehr darüber nachdachte, fiel mir nicht auf, dass ich mich bereits im Wald befand. Doch nicht irgendwie am Waldrand. Ich war so tief, dass ich die schwachen Laternen nicht mehr sah. Egal wo ich hin sah, nur schwarze Baumriesen und die einzigen Geräusche die ich hörte, waren die Regentropfen auf die Blätter. Ich drehte mich voller Angst … ach was denk ich, voller Panik um und stolperte in die Richtung aus der ich dachte zu kommen. Doch nichts keine Straße, kein Weg, nicht einmal ein Baum oder Strauch der mir irgendwie bekannt vorgekommen wäre. Die wilden Tiere kamen mir in den Sinn und die Angst einer viel gefährlicheren Spezies über den Weg zu laufen. Ein dicker, runder Strauch stach mir ins Auge und ich lief zu ihm. Er bildete eine Art Höhle. Als ich mich tief hinein setzte hatte ich ein etwas sicheres Gefühl. Jetzt kamen doch wieder meine Selbstzweifel und ich achtete nicht mehr auf Geräusche. Ich gab mich all meinen Zweifeln hin. Ich spürte weder kälte noch nässe. Schloss meine Augen und hielt die Luft an. Kein Atemzug sollte mir entweichen oder Zugang zu meiner Lunge finden. Mir fehlte der Glauben an eine glücklich Zeit, die ich vielleicht in ein paar Jahren haben sollte. Ich war doch jetzt schon nicht glücklich. An Schlaf wollte ich nicht denken, aber das konnte ich auch nicht. Ich war zwar immer noch hier aber ich wollte es nicht. Mein Atem entwich mir und japsend holte ich erneut Luft. Ich weiß nicht mehr wann mir die Augen zufielen. Es wurde mir erst bewusst als ich ein Knirschen und Knacken wahrnahm und mein Gehirn mir wieder auf die Sprünge half, wo ich mich immer noch befand. Ich riss meine Augen auf und es war heller als ich dachte. Es musste schon die Morgendämmerung sein. Monika musste einen Suchtrupp losgeschickt haben. Doch etwas stimmte nicht an dieser Situation. Ich konnte ihre Gedanken nicht hören. Keinen einzigen hörte ich. Was war das? Warum konnte ich nichts erfassen? Dann hörte ich etwas, Schritte. Nur Schritte und das ächzende Geäst unter dem Körper, der langsam auf mich zu kam. Als ich durch die Zweige hindurch spähte erkannte ich eine menschliche Gestalt (Heidi – Empfangen von Gedanken und diese blockieren – Wache Volturi). Im ersten Moment hatten meine Glieder den Wunsch aus dem Versteck zu springen. Je länger ich der Gestalt, die in einem langen Umhang durch den Wald schlich, zusah, spürte ich eine unmittelbare Gefahr aus ihr hervorgehen. Sie sah aus als wäre sie auf der Jagd. Ihre Nase war in die leichte Brise gesteckt und sie folgte einem Geruch. Viel zu spät erkannte ich was sie witterte oder eher wen. Sie roch mich. Ein Vampir. Von den Cullens konnte es niemand sein, denn sie behielt die Lauerstellung bei. Egal was ich tun würde, mein Tod war besiegelt. Einen letzten Versuch wollte ich trotzdem noch starten. Ich schrie innerlich nach Edward. Im selben Moment erstarrte ich. In dem Licht der Dämmerung zeichnete sich auf dem Gesicht der Gestalt ein Lächeln ab. Genau in dem Moment als ich Edward rief. Hatte sie mich gehört? War sie der Grund warum ich keine Gedanken fand, dass alles totenstill um mich herum war? Dieses Lächeln war eins, was mir sagen sollte, dass sie sich in Sicherheit wiegte. Es war ein sicheres Wissen, dass ich allein und schutzlos war. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Das einzige was mir blieb, war der wage Versuch zu flüchten. Meine Chancen waren gleich null, aber kampflos wollte ich mir ihr nicht hingeben.
»Du enttäuscht mich! Dabei hast du doch so nach Erlösung geschrien, und nun? Wo ist deine Entschlossenheit zu sterben?«
Die weibliche Stimme war etwas rau und doch klang sie ver-führerisch. Mit jedem Wort kam sie näher. Dann hielten meine Beine es nicht mehr aus.
»Ich hab doch gesagt, dass du keine Angst haben musst.«
Alice sah mich mit einem Lächeln an.
»Alice, das war unbeschreiblich«, kreischte ich mit euphorischer Stimme.
Es war echt der Wahnsinn und wir übten während des Spiels. Ab und zu traf ich ihre Hände nicht. Wir mussten noch etwas an der Technik feilen, aber es war trotzdem gut. Langsam wurde es dunkler und bald war das Spiel vorbei. Klar gewannen die Anderen, aber ich hatte so viel Spaß, wie lange nicht mehr. Als das Spiel beendet war, spürte ich ein Zittern, es wurde immer stärker. Ich hatte fast den ganzen Tag nichts gegessen und dazu mich körperlich betätigt. Ich bekam Schweißausbrüche und wurde blasser als ich es ohnehin schon war. Das Zittern war schon so stark das ich mich setzen musste, weil meine Knie nicht mehr halten wollten. Mir war sehr schlecht und musste auch noch spucken.
»Carlisle?! Irgendetwas stimmt mit Jenn nicht«, rief Alice mit besorgter und ungehaltener Stimme.
Carlisle sah auf, sah mich und er wurde hektisch. Er rannte zu mir, aber nicht das menschliche Rennen, er war im Bruchteil einer Sekunde bei mir.
»Jenn, hast du etwas Essen bei dir?«, fragte er mit besorgter Stimme. Ich schüttelte den Kopf.
»Hast du Traubenzucker dabei?«
Wieder musste ich mit dem Kopf schütteln. Während er sprach hob er mich hoch und legte mich in Edwards Arme.
»Edward, du bist der Schnellste von uns. Bring sie ins Krankenhaus. Sag den Leuten da, dass sie eine schwere Unterzuckerung hat. Denn bis dahin wird sie nicht mehr ansprechbar sein. Versuch sie unterwegs wach zu halten, aber auf keinen Fall stehen bleiben.«
Edward nickte und rannte los. Immer wieder sprach er mit mir, bis er schon schreien musste. Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem Bett und ich spürte eine Nadel in meiner Vene. Dr. Cullen stand gerade vor mir, als ich meine Augen öffnete. Meine Mutter saß neben mir auf dem Bett.
»Alles wieder gut?«
Ich sah mich irritiert um, denn eigentlich suchte ich Edward.
»Also Jenn, ich hoffe es war dir eine Lehre?!«, sagte Carlisle in einem strengen Ton.
»Dein Blutzucker lag bei 2,9 mmol. Wenn die Transfusion durch ist, kannst du nach Hause.«
»Wo ist Edward?«, bekam ich nur schwer aus meinem Hals.
»Er wartet draußen«, sagte Carlisle »Wie auch Alice. Willst du sie sehen?« Ich nickte.
Alice sah hinein, als Carlisle in den Flur trat. »Jenn? Wie geht’s dir?« Ich wollte antworten, aber es kam kaum mehr als ein geflüstertes »Gut« heraus. Als sie sich durch die Tür schob, sah ich Edward im Flur. Er machte keine Anstalten ins Zimmer zu kommen. Nur in meinen Gedanken hörte ich ein: Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein. Und schon war er fort. Wohin willst du? fragte ich. Doch in meinem Kopf blieb es still. Was war nun schon wieder? Konnte er mir nicht einfach sagen was los ist? Alice bemerkte meine Unsicherheit.
»Keine Sorge. Er liebt dich immer noch. Es ist nur schwer für ihn dich so zu sehen. Er wartet draußen auf dich.«
»Er liebt mich?«, flüsterte ich ungläubig. Eigentlich brauchte ich sie nicht fragen. Als ich in seinen Gedanken genau das sah, dachte ich nur, wie dumm und blind ich gewesen war. Es war so klar. So deutlich. So viele Anhaltspunkte in seiner Körpersprache. Doch konnte ich seine Gefühle tatsächlich erwidern?
Nach dem die Infusion durch war, kam eine Schwester die mich von dem Schlauch befreite. Meine Mutter war mit Bernhard schon bei der Krankenhausinformation um mich wieder abzumelden. Ich hatte ja nicht viel bei. Nahm meine Jacke und ging hinaus, wo Edward sein musste. Ich ging zu dem Ort, den ich in Edward Gedanken sah. Doch als ich an die Parkbank der Klinik kam, war er nirgends. In seinen Gedanken sah ich noch immer diesen Platz, aber wo ist er? Nun schien er unter die Bank zu sehen. Er war nicht hier dass wurde mir nun klar. Seine Gedanken waren nur Hinweise auf etwas. Nur auf was? Edwards Blicke zeigten mir, ich solle unter die Bank sehen. Dort war ein kleiner Zettel. Ich nahm ihn hervor und faltete ihn auseinander.
Hallo Jenn,
Es ist zu gefährlich für dich, wenn wir uns weiterhin sehen. Bitte halt dich fern von uns. Der heutige Tag hat mir vor Augen geführt, dass wir fahrlässig handeln, wenn wir denken eine Freundschaft zwischen unserer Art wäre denkbar.
Ich wollte nicht glauben, was ich dort las. Sollte es schon wieder beginnen? Hatten wir das nicht irgendwie totgeschwiegen? Scheinbar wohl nicht. Die Worte klangen in meinem Kopf viel zu gewollt und auserwählt um wahr zu sein. Es war schwer sie ernst zu nehmen. Doch an diesem Abend wurden jegliche Zweifel ausgelöscht. Alle Versuche ihn noch einmal zu erreichen schlugen fehl. Diese Stille tat mir unheimlich weh und dann spürte ich wie sehr Alice doch recht hatte. Diese kranke Liebe (krank, weil sie so absurd und irreal war) zerriss mir das Herz und ich spürte eine undurchschaubare, tiefe Leere und die abscheuliche Sehnsucht erwachte. Ich konnte einfach nicht glauben, dass er mir das nach der Sache mit Michel antat. Die Zweifel an mir begannen an meiner Selbstbewusstsein zu nagen. War es vielleicht doch meine Schuld? Die Antwort schien mir selbst-verständlich und simpel. Hätte ich mir doch nur etwas zu essen mitgenommen. Doch warum gab er sich die Schuld? Ich ließ mich auf mein Bett nieder, fiel auf die Seite und zog die Beine an. Obwohl ich mir die Schuld nicht daran geben wollte, tat ich es und fing an zu weinen. Die innerliche Leere zerfraß mich langsam aber stetig. Ich hörte meine Mutter. Sie machte sich zu viele Sorgen. Es war mein Kampf und nicht ihrer. Seit wir das Krankenhaus verlassen hatten, hatte ich keinen Ton gesagt. Monika war schon immer sehr neugierig gewesen, doch sie wusste wann sie mich lieber allein lassen sollte. Am liebsten hätte ich ihr die Sorgen genommen. Doch wie soll ich ihr die schrecklichen Ängste nehmen, wenn ich noch nicht einmal stark genug war es selbst zu tun. Meine Gedanken wurden immer dunkler und ich hatte das Bedürfnis, den Schmerz nach außen zu verlegen. Ich atmete tief ein und zog mir die Decke über den Kopf. Doch lange hielt ich es nicht aus. Meine Gedanken kreisten über Gegenstände in meinen Zimmer, die meinen Schmerz nach außen hätte projizieren können. Ich stand auf und ging mit schnellen Schritten zum Fenster. Die Scheiben des Glases kamen meinem Wunsch näher. Ein schneller Hieb hätte es ermöglicht.
Ich bin stärker. Ich kann mit dem Schmerz umgehen. Ich weiß, dass es mir nicht hilft. Ich kramte, das ganze Wissen heraus, was ich in meinen Therapiesitzungen gelernt hatte. Ich öffnete das Fenster und schwang mich hinaus. Es war eine schwarze und kalte Nacht. Kein einziger Stern war zu sehen und ich roch den aufziehenden Regen. Ich lief die dunklen Seitenstraßen hinab und hoffte dass keine Scheinwerfer auf mich zu kamen. Aber wer sollte auch schon nachts hier herum fahren. Obwohl ich mich langsam beruhigte konnte ich nicht aufhören zu weinen. Meine Sicht war so eingeschränkt das der Asphalt sich mit den Pfützen verschmolz. Ich bemerkte sie nur wenn ich in sie trat. Warum wollte er mich nicht mehr sehen? Nur wegen dieser Unterzuckerung konnte ich mir nicht vorstellen. Es musste einen anderen Grund geben. Dachte er vielleicht doch genauso wie Michel? Er wusste dass ich seine Gedanken lesen konnte. Also war es ein leichtes diese Sicht zu verbergen. Während ich so sehr darüber nachdachte, fiel mir nicht auf, dass ich mich bereits im Wald befand. Doch nicht irgendwie am Waldrand. Ich war so tief, dass ich die schwachen Laternen nicht mehr sah. Egal wo ich hin sah, nur schwarze Baumriesen und die einzigen Geräusche die ich hörte, waren die Regentropfen auf die Blätter. Ich drehte mich voller Angst … ach was denk ich, voller Panik um und stolperte in die Richtung aus der ich dachte zu kommen. Doch nichts keine Straße, kein Weg, nicht einmal ein Baum oder Strauch der mir irgendwie bekannt vorgekommen wäre. Die wilden Tiere kamen mir in den Sinn und die Angst einer viel gefährlicheren Spezies über den Weg zu laufen. Ein dicker, runder Strauch stach mir ins Auge und ich lief zu ihm. Er bildete eine Art Höhle. Als ich mich tief hinein setzte hatte ich ein etwas sicheres Gefühl. Jetzt kamen doch wieder meine Selbstzweifel und ich achtete nicht mehr auf Geräusche. Ich gab mich all meinen Zweifeln hin. Ich spürte weder kälte noch nässe. Schloss meine Augen und hielt die Luft an. Kein Atemzug sollte mir entweichen oder Zugang zu meiner Lunge finden. Mir fehlte der Glauben an eine glücklich Zeit, die ich vielleicht in ein paar Jahren haben sollte. Ich war doch jetzt schon nicht glücklich. An Schlaf wollte ich nicht denken, aber das konnte ich auch nicht. Ich war zwar immer noch hier aber ich wollte es nicht. Mein Atem entwich mir und japsend holte ich erneut Luft. Ich weiß nicht mehr wann mir die Augen zufielen. Es wurde mir erst bewusst als ich ein Knirschen und Knacken wahrnahm und mein Gehirn mir wieder auf die Sprünge half, wo ich mich immer noch befand. Ich riss meine Augen auf und es war heller als ich dachte. Es musste schon die Morgendämmerung sein. Monika musste einen Suchtrupp losgeschickt haben. Doch etwas stimmte nicht an dieser Situation. Ich konnte ihre Gedanken nicht hören. Keinen einzigen hörte ich. Was war das? Warum konnte ich nichts erfassen? Dann hörte ich etwas, Schritte. Nur Schritte und das ächzende Geäst unter dem Körper, der langsam auf mich zu kam. Als ich durch die Zweige hindurch spähte erkannte ich eine menschliche Gestalt (Heidi – Empfangen von Gedanken und diese blockieren – Wache Volturi). Im ersten Moment hatten meine Glieder den Wunsch aus dem Versteck zu springen. Je länger ich der Gestalt, die in einem langen Umhang durch den Wald schlich, zusah, spürte ich eine unmittelbare Gefahr aus ihr hervorgehen. Sie sah aus als wäre sie auf der Jagd. Ihre Nase war in die leichte Brise gesteckt und sie folgte einem Geruch. Viel zu spät erkannte ich was sie witterte oder eher wen. Sie roch mich. Ein Vampir. Von den Cullens konnte es niemand sein, denn sie behielt die Lauerstellung bei. Egal was ich tun würde, mein Tod war besiegelt. Einen letzten Versuch wollte ich trotzdem noch starten. Ich schrie innerlich nach Edward. Im selben Moment erstarrte ich. In dem Licht der Dämmerung zeichnete sich auf dem Gesicht der Gestalt ein Lächeln ab. Genau in dem Moment als ich Edward rief. Hatte sie mich gehört? War sie der Grund warum ich keine Gedanken fand, dass alles totenstill um mich herum war? Dieses Lächeln war eins, was mir sagen sollte, dass sie sich in Sicherheit wiegte. Es war ein sicheres Wissen, dass ich allein und schutzlos war. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Das einzige was mir blieb, war der wage Versuch zu flüchten. Meine Chancen waren gleich null, aber kampflos wollte ich mir ihr nicht hingeben.
»Du enttäuscht mich! Dabei hast du doch so nach Erlösung geschrien, und nun? Wo ist deine Entschlossenheit zu sterben?«
Die weibliche Stimme war etwas rau und doch klang sie ver-führerisch. Mit jedem Wort kam sie näher. Dann hielten meine Beine es nicht mehr aus.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - 7. Kapitel
Der nahe Tod
Ich sprang aus dem Busch und rannte. Hörte nur meine Schritte durch den Wald stapfen, ihre entfernten sich langsam und stetig. Als ich mich umsah, war die zierliche Person fort. Verwirrt verringerte ich mein Tempo und blieb letztlich stehen. Ich sah in alle Richtungen, doch nichts. Auch hörte ich nichts, alles war still. Kein Knistern. Kein Windhauch in den Blättern. Kein Gezwitscher der Vögel. Nur mein Atem und mein Herz.
»Renn! Jenn, renn!«, ertönte es so laut aus dem Wald, dass mir der Schreck in die Knochen fuhr. Es war die Stimme von Carlisle. Noch immer stand ich regungslos da.
»Jenn! Verschwinde endlich!« Hörte ich nun auch Edward. Und dann sah ich warum. Zwischen den Baumspitzen kam sie mit ihren schwarzen Umhang auf mich zu gesprungen. Mein Herz raste und mein Kopf gab den Befehl zum Rennen, doch meine Beine waren zu starr als dass ich hätte rennen können. Der schwarze Umhang wechselte mit einem ohrenbetäubenden Knall ruckartig seine Richtung. In einem einzigen Bruchteil einer Sekunde spürte ich wie mich jemand am Arm packte und mich mit sich zog. Während ich rannte hörte ich Stämme brechen. Plötzlich wurde ich herum gewirbelt und die Hand die mich eben noch hielt verlor mich. Nun war auch endlich mein Instinkt in den Beinen angekommen und ich rannte. Es kam mir vor wie in einen meiner Träume. Und wie in ihnen wurde ich tatsächlich gerissen. Mein Schrei, der mir bei den scharfen Krallen, die sich in meine Hüften gruben, entfloh, hallte durch den ganzen Wald. Als die Zähne des Vampirs aufeinander knallten, wurde ich durch die Wucht, die entstand als Carlisle das Wesen von mir riss, herum geschleudert. Aus meinen Augenwinkeln konnte ich jedoch sehen, dass es nicht das kleine zierliche Wesen war, welches mich aus dem Versteck getrieben hatte. In diesem Moment schrie Edward wieder das ich rennen sollte. Ich drehte mich, rappelte mich ungeschickt auf und lief so schnell ich konnte. Immer wieder knallte und ächzte es im Wald hinter mir. Und dann blieb ich erschrocken stehen. Vor mir tat sich meine Vision auf. Genau diesen Platz hatte ich gesehen, als ich damals Alice ergriff, nachdem Rosalie die Anspielung gemacht hatte, dass die Entscheidung die mich in ein Vampir verwandeln sollte, nicht meine war. Der gleiche See. Die gleiche Lichtung. Als mir wieder bewusst wurde, dass Visionen Entschei-dungsabhängig waren, wollte ich wieder zurück in den Wald. Doch diese Möglichkeit sollte mir verwehrt bleiben. Mein Blicke, zu den, vielleicht, schützenden Bäumen, erfassten drei Gestalten in den dunkelgrauen bis schwarzen Umhängen. Die kleinere in der Mitte kam immer näher, dann öffnete sie ihren Mund und sprach mit einer so hellen und klaren, melodische Stimme zu mir.
»Hallo Jenn! Bevor wir dein Leben beenden, möchten wir uns dir höflicher Weise vorstellen und dir sagen warum wir das tun müssen. Obwohl wir davon ausgehen, dass du bereits unsere Regeln kennst? Also, ich bin Jane. Zu meiner rechten siehst du Felix und zu meiner linken Demitri (Tracker). Im Wald kümmern sich Alec (Sinne abkoppeln), Corin (kann hörbare und sichtbare Halluzinationen hervor rufen), Afton, Santiago und Heidi, die du bereits kennen gelernt hast, um die Cullens. Somit sind wir ungestört.« Sie sprach in keiner Sekunde so, als sei es ihr ernst gewesen. Es klang noch nicht einmal bedrohlich. Ich konnte nichts erwidern. Mit jedem Schritt den Jane auf mich zu machte, wuchs mein Kloß im Hals. Für einen kurzen Blick schaute ich zu dem Wald, in dem es noch immer ohrenbetäubend schepperte. Doch dies sollte sich als ein grober Fehler erweisen. So sah ich nämlich nicht, dass Jane nur darauf gewartet hatte um einen schnellen Satz auf mich zu machen. Nun stand sie unmittelbar vor mir und entblößte mit ihrem Grinsen ihre Fangzähne. Ich sah keinen Ausweg als in den See zu springen. Doch dies sollte sich als ein fataler Fehler erweisen, denn sie brauchte keine Luft zum Leben im Gegensatz zu mir. Sie folgte mir und ergriff mich. Mit einer un-menschlichen Kraft griff sie nach mir und zerrte mich nach unten. Kurz bevor ich in das Wasser eintauchte, konnte ich noch einmal tief Luft holen. Das Wasser umschloss meinen wehrlosen Körper. Sie schwamm leichtfertig tiefer und tiefer, als hätte sie kein zappelndes Gewicht in der Hand. Der Griff löste sich nicht einen Millimeter. Meine Lunge brannte von der verbrauchten Luft und ich konnte sie nicht länger halten. Sie entwich mir. Panik kam auf, denn sie schwamm immer noch in die Tiefe und ich fragte mich wieso. Selbst wenn ich mich jetzt noch befreien könnte, bis zur Wasseroberfläche hätte ich es definitiv nicht mehr geschafft. Ich spürte wie der verbrauchte Sauerstoff dem Wasser wich und der Reflex meines Körpers beschleunigte den Vorgang. Während ich meine Hoffnung vergrub spürte ich einen Ruck und meine Lunge schrie nach Luft. Janes Hand gab nach und gab mich frei. Ich spürte das Wasser in meinen Lungen und verlor den Kampf mit meinem Bewusstsein. Während ich dem Leben entfloh spürte ich noch ein letztes Mal die eiskalte Hand von Edward. Als ich wieder zu mir kam und damit beschäftigt war, das Wasser aus meinen Lungen zu pressen, hörten Edward und ich, den markerschütternden Schrei von Alice. Mit einem Satz war Edward im Wald verschwunden. Am liebsten wäre ich hinter ihm her gerannt. Doch noch immer hatte ich mit dem Husten, und meine Lunge mit Luft zu versorgen, zu tun, dass mir nichts anderes übrig blieb, als auf der Wiese zu kauern. Als ich noch einmal in Richtung Wald sah, stellte ich mit erschrecken fest, dass sich Jane, Felix und Demitri wie in meiner Vision formatierten und sich zum Angriff bereit machten. Den Schmerz den ich nun erfuhr, war stärker und intensiver als ich mir vorgestellt hatte. Er breitete sich so schnell aus. Von den Bissen aus spürte ich wie sich das Feuer in mir verteilte. In kurzen Abständen ließ der Schmerz immer wieder etwas nach. Ich sah Felix an meiner linken Armbeuge. So sicher wie in diesem Moment, war ich mir noch nie gewesen. Sie wollten mich töten, doch ohne dass ihnen jemand drohte, ließen sie von mir ab und verschwanden aus meinem Blickfeld. Nun wurde das Brennen schlimmer, es verteilte sich und ich schrie als würde ich bei lebendigem Leibe verbrennen. Leise hörte ich die Stimmen von Carlisle, Edward, Alice und Rosalie. Alice? Alice lebt? Aber ihr Schrei? Ich hörte ihn noch immer in meinem Kopf und nun begann er langsam zu verstummen. Während er verebbte, hörte ich Carlisle fragen: »Was wollt ihr? Wollt ihr es zu lassen?«
»Hat sie überhaupt eine Wahl? Würde sie es überleben? Wie stehen die Chancen?« Edwards Stimme klang tonlos.
»Ganz ehrlich? Nicht einmal zehn Prozent. Vielleicht schaffen wir es ihr Blut zu reinigen, aber dann könnte sie an Blutmangel sterben, doch wenn wir Glück haben reicht ihr Blut noch aus um sie im Kranken-haus mit Konserven zu versorgen, aber das ist eher unwahrscheinlich. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass wir ihr Blut nicht genug reinigen können und sie sich trotzdem verwandelt.«
Aus Rosalies Mund kam ein entsetztes »Nein! Wie kannst du das nur in Erwägung ziehen, Edward?«, wobei sie entschlossen hinzufügte »Lieber würde Jenn sterben.«
Damit hatte sie recht. Ich wollte nicht als ein “Kind der Nacht“ weiterleben. Doch Carlisle klang, als er wieder sprach, nicht sehr hoffnungsvoll. Die Schmerzen wurden stärker und noch intensiver, spürte wie sich das Gift in die kleinste Ader ausbreitete. Ich wollte mich wälzen, doch jemand hatte mich fest im Griff.
»Rosalie. Sie wurde drei Mal gebissen, dass ist fast unmöglich. Zusätzlich haben Jane, Felix und Demitri noch von ihrem Blut getrunken, so dass sie ohnehin schon kaum noch sauberes Blut in sich trägt. Eine Reinigung ist so kaum noch möglich. Die Volturi wissen wie sie eine Verwandlung sicher machen können. Außerdem musst du Aufhören können. Es ist schwer und verlangt deine ganze Selbst-beherrschung.«
»Rose, Alice hat es gesehen. Was wenn du es nicht schaffst? Du würdest sie töten.« Edward wandte sich an Carlisle.
»Carlisle, was würdest du tun? Würdest du das Risiko eingehen?« In Edwards Stimme hörte man seine Qual und Zerrissenheit.
»Sie wäre lieber tot. Wir können nicht länger warten. Alice halt sie fest«, sagte in diesem Moment Rosalie und dann spürte ich auch schon ihre Lippen in meiner Armbeuge. Der Schmerz ließ kaum spürbar nach, aber was ich wahrnahm war, dass auch meine zwei anderen Wunden umsorgt wurden. Der Schmerz der sich immer weiter im Körper verteilt hatte, zog sich zurück. Nun wie ich Linderung verspürte, sank ich in die Dunkelheit ein.
Ich sprang aus dem Busch und rannte. Hörte nur meine Schritte durch den Wald stapfen, ihre entfernten sich langsam und stetig. Als ich mich umsah, war die zierliche Person fort. Verwirrt verringerte ich mein Tempo und blieb letztlich stehen. Ich sah in alle Richtungen, doch nichts. Auch hörte ich nichts, alles war still. Kein Knistern. Kein Windhauch in den Blättern. Kein Gezwitscher der Vögel. Nur mein Atem und mein Herz.
»Renn! Jenn, renn!«, ertönte es so laut aus dem Wald, dass mir der Schreck in die Knochen fuhr. Es war die Stimme von Carlisle. Noch immer stand ich regungslos da.
»Jenn! Verschwinde endlich!« Hörte ich nun auch Edward. Und dann sah ich warum. Zwischen den Baumspitzen kam sie mit ihren schwarzen Umhang auf mich zu gesprungen. Mein Herz raste und mein Kopf gab den Befehl zum Rennen, doch meine Beine waren zu starr als dass ich hätte rennen können. Der schwarze Umhang wechselte mit einem ohrenbetäubenden Knall ruckartig seine Richtung. In einem einzigen Bruchteil einer Sekunde spürte ich wie mich jemand am Arm packte und mich mit sich zog. Während ich rannte hörte ich Stämme brechen. Plötzlich wurde ich herum gewirbelt und die Hand die mich eben noch hielt verlor mich. Nun war auch endlich mein Instinkt in den Beinen angekommen und ich rannte. Es kam mir vor wie in einen meiner Träume. Und wie in ihnen wurde ich tatsächlich gerissen. Mein Schrei, der mir bei den scharfen Krallen, die sich in meine Hüften gruben, entfloh, hallte durch den ganzen Wald. Als die Zähne des Vampirs aufeinander knallten, wurde ich durch die Wucht, die entstand als Carlisle das Wesen von mir riss, herum geschleudert. Aus meinen Augenwinkeln konnte ich jedoch sehen, dass es nicht das kleine zierliche Wesen war, welches mich aus dem Versteck getrieben hatte. In diesem Moment schrie Edward wieder das ich rennen sollte. Ich drehte mich, rappelte mich ungeschickt auf und lief so schnell ich konnte. Immer wieder knallte und ächzte es im Wald hinter mir. Und dann blieb ich erschrocken stehen. Vor mir tat sich meine Vision auf. Genau diesen Platz hatte ich gesehen, als ich damals Alice ergriff, nachdem Rosalie die Anspielung gemacht hatte, dass die Entscheidung die mich in ein Vampir verwandeln sollte, nicht meine war. Der gleiche See. Die gleiche Lichtung. Als mir wieder bewusst wurde, dass Visionen Entschei-dungsabhängig waren, wollte ich wieder zurück in den Wald. Doch diese Möglichkeit sollte mir verwehrt bleiben. Mein Blicke, zu den, vielleicht, schützenden Bäumen, erfassten drei Gestalten in den dunkelgrauen bis schwarzen Umhängen. Die kleinere in der Mitte kam immer näher, dann öffnete sie ihren Mund und sprach mit einer so hellen und klaren, melodische Stimme zu mir.
»Hallo Jenn! Bevor wir dein Leben beenden, möchten wir uns dir höflicher Weise vorstellen und dir sagen warum wir das tun müssen. Obwohl wir davon ausgehen, dass du bereits unsere Regeln kennst? Also, ich bin Jane. Zu meiner rechten siehst du Felix und zu meiner linken Demitri (Tracker). Im Wald kümmern sich Alec (Sinne abkoppeln), Corin (kann hörbare und sichtbare Halluzinationen hervor rufen), Afton, Santiago und Heidi, die du bereits kennen gelernt hast, um die Cullens. Somit sind wir ungestört.« Sie sprach in keiner Sekunde so, als sei es ihr ernst gewesen. Es klang noch nicht einmal bedrohlich. Ich konnte nichts erwidern. Mit jedem Schritt den Jane auf mich zu machte, wuchs mein Kloß im Hals. Für einen kurzen Blick schaute ich zu dem Wald, in dem es noch immer ohrenbetäubend schepperte. Doch dies sollte sich als ein grober Fehler erweisen. So sah ich nämlich nicht, dass Jane nur darauf gewartet hatte um einen schnellen Satz auf mich zu machen. Nun stand sie unmittelbar vor mir und entblößte mit ihrem Grinsen ihre Fangzähne. Ich sah keinen Ausweg als in den See zu springen. Doch dies sollte sich als ein fataler Fehler erweisen, denn sie brauchte keine Luft zum Leben im Gegensatz zu mir. Sie folgte mir und ergriff mich. Mit einer un-menschlichen Kraft griff sie nach mir und zerrte mich nach unten. Kurz bevor ich in das Wasser eintauchte, konnte ich noch einmal tief Luft holen. Das Wasser umschloss meinen wehrlosen Körper. Sie schwamm leichtfertig tiefer und tiefer, als hätte sie kein zappelndes Gewicht in der Hand. Der Griff löste sich nicht einen Millimeter. Meine Lunge brannte von der verbrauchten Luft und ich konnte sie nicht länger halten. Sie entwich mir. Panik kam auf, denn sie schwamm immer noch in die Tiefe und ich fragte mich wieso. Selbst wenn ich mich jetzt noch befreien könnte, bis zur Wasseroberfläche hätte ich es definitiv nicht mehr geschafft. Ich spürte wie der verbrauchte Sauerstoff dem Wasser wich und der Reflex meines Körpers beschleunigte den Vorgang. Während ich meine Hoffnung vergrub spürte ich einen Ruck und meine Lunge schrie nach Luft. Janes Hand gab nach und gab mich frei. Ich spürte das Wasser in meinen Lungen und verlor den Kampf mit meinem Bewusstsein. Während ich dem Leben entfloh spürte ich noch ein letztes Mal die eiskalte Hand von Edward. Als ich wieder zu mir kam und damit beschäftigt war, das Wasser aus meinen Lungen zu pressen, hörten Edward und ich, den markerschütternden Schrei von Alice. Mit einem Satz war Edward im Wald verschwunden. Am liebsten wäre ich hinter ihm her gerannt. Doch noch immer hatte ich mit dem Husten, und meine Lunge mit Luft zu versorgen, zu tun, dass mir nichts anderes übrig blieb, als auf der Wiese zu kauern. Als ich noch einmal in Richtung Wald sah, stellte ich mit erschrecken fest, dass sich Jane, Felix und Demitri wie in meiner Vision formatierten und sich zum Angriff bereit machten. Den Schmerz den ich nun erfuhr, war stärker und intensiver als ich mir vorgestellt hatte. Er breitete sich so schnell aus. Von den Bissen aus spürte ich wie sich das Feuer in mir verteilte. In kurzen Abständen ließ der Schmerz immer wieder etwas nach. Ich sah Felix an meiner linken Armbeuge. So sicher wie in diesem Moment, war ich mir noch nie gewesen. Sie wollten mich töten, doch ohne dass ihnen jemand drohte, ließen sie von mir ab und verschwanden aus meinem Blickfeld. Nun wurde das Brennen schlimmer, es verteilte sich und ich schrie als würde ich bei lebendigem Leibe verbrennen. Leise hörte ich die Stimmen von Carlisle, Edward, Alice und Rosalie. Alice? Alice lebt? Aber ihr Schrei? Ich hörte ihn noch immer in meinem Kopf und nun begann er langsam zu verstummen. Während er verebbte, hörte ich Carlisle fragen: »Was wollt ihr? Wollt ihr es zu lassen?«
»Hat sie überhaupt eine Wahl? Würde sie es überleben? Wie stehen die Chancen?« Edwards Stimme klang tonlos.
»Ganz ehrlich? Nicht einmal zehn Prozent. Vielleicht schaffen wir es ihr Blut zu reinigen, aber dann könnte sie an Blutmangel sterben, doch wenn wir Glück haben reicht ihr Blut noch aus um sie im Kranken-haus mit Konserven zu versorgen, aber das ist eher unwahrscheinlich. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass wir ihr Blut nicht genug reinigen können und sie sich trotzdem verwandelt.«
Aus Rosalies Mund kam ein entsetztes »Nein! Wie kannst du das nur in Erwägung ziehen, Edward?«, wobei sie entschlossen hinzufügte »Lieber würde Jenn sterben.«
Damit hatte sie recht. Ich wollte nicht als ein “Kind der Nacht“ weiterleben. Doch Carlisle klang, als er wieder sprach, nicht sehr hoffnungsvoll. Die Schmerzen wurden stärker und noch intensiver, spürte wie sich das Gift in die kleinste Ader ausbreitete. Ich wollte mich wälzen, doch jemand hatte mich fest im Griff.
»Rosalie. Sie wurde drei Mal gebissen, dass ist fast unmöglich. Zusätzlich haben Jane, Felix und Demitri noch von ihrem Blut getrunken, so dass sie ohnehin schon kaum noch sauberes Blut in sich trägt. Eine Reinigung ist so kaum noch möglich. Die Volturi wissen wie sie eine Verwandlung sicher machen können. Außerdem musst du Aufhören können. Es ist schwer und verlangt deine ganze Selbst-beherrschung.«
»Rose, Alice hat es gesehen. Was wenn du es nicht schaffst? Du würdest sie töten.« Edward wandte sich an Carlisle.
»Carlisle, was würdest du tun? Würdest du das Risiko eingehen?« In Edwards Stimme hörte man seine Qual und Zerrissenheit.
»Sie wäre lieber tot. Wir können nicht länger warten. Alice halt sie fest«, sagte in diesem Moment Rosalie und dann spürte ich auch schon ihre Lippen in meiner Armbeuge. Der Schmerz ließ kaum spürbar nach, aber was ich wahrnahm war, dass auch meine zwei anderen Wunden umsorgt wurden. Der Schmerz der sich immer weiter im Körper verteilt hatte, zog sich zurück. Nun wie ich Linderung verspürte, sank ich in die Dunkelheit ein.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - 7. Kapitel
Als ich wieder zu mir kam, hörte ich nur den spöttischen Satz, »Du wirst wohl noch Stammkunde hier im Krankenhaus«, meiner Mutter. Kraftlos erwiderte ich: »Scheint ganz so!« Meine Stimme war so leise, das sie mich nicht verstand.
»Jenn?« nun klang ihre Stimme hoffnungsvoller. »Was hast du ge-sagt? Ich hab dich nicht verstanden. Hast du Schmerzen? Brauchst du etwas?«
»Ich hab nur auf deinen Spott geantwortet.« Als ich sprach versuchte ich mich dabei aufzurichten.
» Du musst noch geträumt haben, ich hab gar nichts gesagt. Bleib bitte liegen Jenn. Der Puma hat dich ziemlich übel zugerichtet. Wie bist du nur auf diese dumme Idee gekommen, in den Wald zu gehen?« Während sie sprach, traten ihr Tränen in die Augen und obwohl es weh tat sie so zu sehen, wurde ich mit jeder Sekunde wacher und glücklicher zugleich. Denn mein gewohntes Hintergrundgeräusch wurde lauter und klarer. Jedoch die Stimmen die ich hören wollte, waren so schwach und kaum zu verstehen, dass mir bewusst wurde, dass sie dieses Mal nicht im Flur des Krankenhauses standen, sondern einige Meilen entfernt waren. Auch die Visite machte diesmal ein anderer Arzt. Nach ein paar Tagen wurde ich entlassen. Ich beschloss so schnell wie möglich wieder zu den Cullens zu gehen. Monika war jedoch kein bisschen nachgiebig, was dieses Thema anging und das konnte das Lächeln von Edward nicht wieder richten. Für sie war er schuld daran, dass ich an diesem Morgen fast über die Klinge ge-sprungen war. All meine Versuche Monika von seiner Unschuld zu überzeugen schlugen fehl. Kein Wort wollte sie davon hören. Als ich wieder in die Schule musste, freute ich mich. Endlich würde ich Edward wieder sehen. Doch genau an diesem Tag schien die Sonne und ich wusste es wird ein langer, quälender Schultag werden. Ich stand zwischen Hayleigh und Michel, während wir auf das Klingelzeichen warteten. Es war unangenehm neben ihnen zu stehen. Ich vermied es in Michels Kopf eine Erklärung zu suchen, warum er mich für Psycho hielt. Noch vor einigen Wochen hatten wir uns geküsst und waren gut befreundet und nun sah er mich voller Abscheu an. Es zerriss mir jedesmal das Herz, denn er tat so als hätte es diese gemeinsame Zeit nicht gegeben. Weder die Stunden in denen wir uns küssten, noch die Monate in einfacher Freundschaft. Es ließ sich nicht vermeiden sich zu sehen. Das ist einer der Nachteile, wenn man sich in einen verliebte dessen Freunde auch gleichzeitig die eigenen waren. Doch diese Gefühle die ich nun für Michel hegte, waren nur halb so schrecklich, wie die die ich für Edward bereit hielt. Ich fing schon wieder an über Edward nach zu denken. Um nicht an ihn zu denken, versuchte ich mich für Hayleigh zu freuen. Zum ersten Mal seit ich auf diese Schule ging sah ich Hayleigh glücklich. Während ich im Krankenhaus war, war sie Jason wieder näher gekommen. Und sie konnte sich wieder Chancen ausrechnen. Vor etwa zwei Wochen hatten die ThunderHailey’s ein Spiel gegen eine Mannschaft aus Nebraska. Der Aufenthalt in Boise sollte zu der Trennung von Jason und Sandra führen. Sandras Mutter war mit in die Hauptstadt gefahren. Rebecca Hewlitt war eine ehrgeizige, und wie viele Mütter in Amerika, frustrierte, ewige Zweite in den Cheerleader-Wettkäm-pfen. Sie wurde nie eine berühmte Cheerleaderin bei den großen, berühmten Teams, die man versuchte für sich zu gewinnen. Also versuchte sie ihren Traum über ihre Tochter zu leben. Einen Tag vor dem Spiel lernte sie einen Talentscout kennen, der extra aus L.A. kam um nach Talenten zu suchen. An diesem Abend hatte sie eine Verabredung mit Jason, aber ihr war wie so oft die Karriere wichtiger und wurde auch von Rebecca bestärkt. Denn der Scout lud sie zu einem Essen ein und Sandra ging ohne lange darüber nach zu denken auf die Einladung ein. Die Nacht verbrachte Jason wartend, allein und als er es nicht mehr ertragen konnte, wollte er mit den Jungs in eine Bar. Auf dem Weg dorthin gingen sie an einem Stundenhotel vorbei. Er erkannte Rebecca, die durch die geöffnete Tür an der Anmeldung stand. Die Jungs folgten seinen Blick und begannen sofort mit ihren dummen Sprüchen. Er ging hinüber und wollte sie fragen, wo Sandra war.
»Nun spiel mal keine Szene«, entgegnete sie ihm, bevor er irgendwas hätte fragen können. Nun wurde er neugierig und wütend.
»Wo ist Sandra? Etwa in einem dieser Zimmer?«
Rebecca antwortete ihm kaltschnäuzig: »Sie hilft ihrer Karriere auf die Sprünge. Und du solltest ihr nicht im Wege stehen.«
Jason war so geschockt, dass er nichts darauf erwidern konnte. Wortlos ging er in das Hotel zurück. Am nächsten Tag war das Spiel gelaufen. Während er einen Spielzug nach den anderen in den Sand setzte, schien Sandra das kaum zu interessieren. Sie führte die einstudierte Choreografie fehlerfrei vor. In der Halbzeit ging er zu ihr und stellte sie zur Rede. Doch es half nichts und so sagte er den Satz den sich Hayleigh so sehr wünschte. Sandra blieb kalt und antwortete nur mit den Worten: Was soll ich mit einem zweitklassigen Quarterback?
Die Schulglocke läutete und die Massen gingen in ihre Räume. Biologie. Wozu brauch man dieses Fach eigentlich? Das Thema Frösche war längst abgehandelt; nun waren wir bei Einzellern. Hayleigh sah zum ersten Mal glücklich aus. Sie würde heute Jason treffen. Ich freute mich wirklich für sie, doch mir fiel es schwer es zu zeigen.
Dieser Tag war heiß, so trank ich ziemlich viel Wasser. In der Deutschstunde war es dann so weit. Noch während ich auf dem Flur war, hörte ich jemanden der sich übergab. Ich öffnete die Toilettentür und ging hinein. Das Würgen kam aus einen der Kabinen.
»Hallo? Geht’s dir gut? Soll ich die Schwester holen?«
Das Husten, Keuchen und Würgen verstummte. Ich wartete ab. Ohrenbetäubend ratterte die Spülung los. Der rote Balken für Besetzt wich dem Grünen und Sandra stand vor mir. Bald hätte ich sie nicht erkannt. Sonst makellos und top gestylt, stand sie wie eine Leiche vor mir. Die Wimperntusche lief ihr wie schwarze Tränen von den Augen. Ihre Haut war kreidebleich und das Weiße ihrer Augen war knallrot. Ihr Gesicht schmerzverzerrt, doch bissig war sie auch in ihrer Verletzbarkeit.
»Kümmer dich um deine Sachen«, schnauzte sie mich an. Doch ihre kalte Maske hielt mich von nichts ab.
»Kann ich irgendwas für dich tun?«
»Ja, lass mich in Ruhe«
»Sandra, ich möchte gern helfen.«
»Mir helfen?« Ein verzerrtes Lachen ertönte. »Mir kann keiner mehr helfen. Du hast doch keine Ahnung wie es ist, wenn du der eigenen Mutter egal bist und dein Freund dich für eine Hure hält.« Während sie sprach traten Tränen in ihre Augen. Ich ging auf sie zu und wollte sie in die Arme nehmen. Sie wich verunsichert zurück. Nur zögerlich ließ sie es zu. Ich sah ihre Gedanken. Ihre Mutter hatte sie noch nie in die Arme genommen, wenn sie traurig war. Sandra erinnerte sich an vergangenen Niederlagen. Nie hatte Rebecca tröstende Worte für ihre Tochter übrig, wenn sie mal bei Wettkämpfen verlor. Statt Trost, nur Kritik und Vorwürfe. Und Freundschaften ließ Rebecca nicht zu, da sie Sandra zu sehr ablenken könnten. Als sich Sandra wieder gefangen hatte löste sie sich aus meiner Umarmung. Sie schrie mich an: »Wenn du das hier jemanden erzählst, bring ich dich um.« Kaum hatte sie die Drohung ausgesprochen verschwand sie auf dem Flur. Ich konnte noch immer nicht glauben, was ich in diesen kurzen Moment alles über Sandra erfahren hatte. Es musste schrecklich sein für ein Kind keine Kindheit oder normales Jugendleben haben zu können, und eine Mutter zu haben, die ihr eigenes Kind in die Magersucht trieb. Während ich darüber nachdachte rief mich die Natur wieder zurück.
Ich ging wieder zurück in den Unterricht, setzte mich wieder auf meinem Platz und sah mir die Aufgaben auf den Arbeitsblatt an die Mr Porkson verteilt hatte. Ich brauchte nicht lange. Es ging um sub-stantivierte Verben. Eileen verzweifelte an den Aufgaben. Hilfe-suchend sah sie mich an. Schaute auf ihre Lösungen und verglich sie mit meinen. Ich dachte derweil darüber nach, ob es besser wäre, wenn ich die verzweifelte Sandra an den Vertrauenslehrer, in der nächsten Pause, “verraten“ sollte. Während ich darüber nach dachte, hörte ich Gedanken die nur von einer völlig verzweifelten Person kommen konnte.
»Sandra!«, rief ich schockiert und sprang auf. Alle starrten mich an und mit einer rückartigen Bewegung sahen nun alle auf die Zimmertür. Ein Bruchteil einer Sekunde nach dem ich aufgesprungen war, ertönte ein scheppernder Knall. Ich rannte zur Tür hinaus, den langen Flur hinunter zur Cafeteria und sprang durch die Tür hinaus auf den Hof. Im gleichen Augenblick sprang die Tür der Sporthalle auf und Coach Buford war zu sehen. Als ich das purpurrote Blut auf dem satten Grün der Wiese sah, drehte ich mich mit einem keuchenden »Oh mein Gott« um. Coach Buford war bereits über sie gebeugt und schrie mir zu: »Lauf zur Schulschwester sie soll den Notruf wählen.«
»Jenn?« nun klang ihre Stimme hoffnungsvoller. »Was hast du ge-sagt? Ich hab dich nicht verstanden. Hast du Schmerzen? Brauchst du etwas?«
»Ich hab nur auf deinen Spott geantwortet.« Als ich sprach versuchte ich mich dabei aufzurichten.
» Du musst noch geträumt haben, ich hab gar nichts gesagt. Bleib bitte liegen Jenn. Der Puma hat dich ziemlich übel zugerichtet. Wie bist du nur auf diese dumme Idee gekommen, in den Wald zu gehen?« Während sie sprach, traten ihr Tränen in die Augen und obwohl es weh tat sie so zu sehen, wurde ich mit jeder Sekunde wacher und glücklicher zugleich. Denn mein gewohntes Hintergrundgeräusch wurde lauter und klarer. Jedoch die Stimmen die ich hören wollte, waren so schwach und kaum zu verstehen, dass mir bewusst wurde, dass sie dieses Mal nicht im Flur des Krankenhauses standen, sondern einige Meilen entfernt waren. Auch die Visite machte diesmal ein anderer Arzt. Nach ein paar Tagen wurde ich entlassen. Ich beschloss so schnell wie möglich wieder zu den Cullens zu gehen. Monika war jedoch kein bisschen nachgiebig, was dieses Thema anging und das konnte das Lächeln von Edward nicht wieder richten. Für sie war er schuld daran, dass ich an diesem Morgen fast über die Klinge ge-sprungen war. All meine Versuche Monika von seiner Unschuld zu überzeugen schlugen fehl. Kein Wort wollte sie davon hören. Als ich wieder in die Schule musste, freute ich mich. Endlich würde ich Edward wieder sehen. Doch genau an diesem Tag schien die Sonne und ich wusste es wird ein langer, quälender Schultag werden. Ich stand zwischen Hayleigh und Michel, während wir auf das Klingelzeichen warteten. Es war unangenehm neben ihnen zu stehen. Ich vermied es in Michels Kopf eine Erklärung zu suchen, warum er mich für Psycho hielt. Noch vor einigen Wochen hatten wir uns geküsst und waren gut befreundet und nun sah er mich voller Abscheu an. Es zerriss mir jedesmal das Herz, denn er tat so als hätte es diese gemeinsame Zeit nicht gegeben. Weder die Stunden in denen wir uns küssten, noch die Monate in einfacher Freundschaft. Es ließ sich nicht vermeiden sich zu sehen. Das ist einer der Nachteile, wenn man sich in einen verliebte dessen Freunde auch gleichzeitig die eigenen waren. Doch diese Gefühle die ich nun für Michel hegte, waren nur halb so schrecklich, wie die die ich für Edward bereit hielt. Ich fing schon wieder an über Edward nach zu denken. Um nicht an ihn zu denken, versuchte ich mich für Hayleigh zu freuen. Zum ersten Mal seit ich auf diese Schule ging sah ich Hayleigh glücklich. Während ich im Krankenhaus war, war sie Jason wieder näher gekommen. Und sie konnte sich wieder Chancen ausrechnen. Vor etwa zwei Wochen hatten die ThunderHailey’s ein Spiel gegen eine Mannschaft aus Nebraska. Der Aufenthalt in Boise sollte zu der Trennung von Jason und Sandra führen. Sandras Mutter war mit in die Hauptstadt gefahren. Rebecca Hewlitt war eine ehrgeizige, und wie viele Mütter in Amerika, frustrierte, ewige Zweite in den Cheerleader-Wettkäm-pfen. Sie wurde nie eine berühmte Cheerleaderin bei den großen, berühmten Teams, die man versuchte für sich zu gewinnen. Also versuchte sie ihren Traum über ihre Tochter zu leben. Einen Tag vor dem Spiel lernte sie einen Talentscout kennen, der extra aus L.A. kam um nach Talenten zu suchen. An diesem Abend hatte sie eine Verabredung mit Jason, aber ihr war wie so oft die Karriere wichtiger und wurde auch von Rebecca bestärkt. Denn der Scout lud sie zu einem Essen ein und Sandra ging ohne lange darüber nach zu denken auf die Einladung ein. Die Nacht verbrachte Jason wartend, allein und als er es nicht mehr ertragen konnte, wollte er mit den Jungs in eine Bar. Auf dem Weg dorthin gingen sie an einem Stundenhotel vorbei. Er erkannte Rebecca, die durch die geöffnete Tür an der Anmeldung stand. Die Jungs folgten seinen Blick und begannen sofort mit ihren dummen Sprüchen. Er ging hinüber und wollte sie fragen, wo Sandra war.
»Nun spiel mal keine Szene«, entgegnete sie ihm, bevor er irgendwas hätte fragen können. Nun wurde er neugierig und wütend.
»Wo ist Sandra? Etwa in einem dieser Zimmer?«
Rebecca antwortete ihm kaltschnäuzig: »Sie hilft ihrer Karriere auf die Sprünge. Und du solltest ihr nicht im Wege stehen.«
Jason war so geschockt, dass er nichts darauf erwidern konnte. Wortlos ging er in das Hotel zurück. Am nächsten Tag war das Spiel gelaufen. Während er einen Spielzug nach den anderen in den Sand setzte, schien Sandra das kaum zu interessieren. Sie führte die einstudierte Choreografie fehlerfrei vor. In der Halbzeit ging er zu ihr und stellte sie zur Rede. Doch es half nichts und so sagte er den Satz den sich Hayleigh so sehr wünschte. Sandra blieb kalt und antwortete nur mit den Worten: Was soll ich mit einem zweitklassigen Quarterback?
Die Schulglocke läutete und die Massen gingen in ihre Räume. Biologie. Wozu brauch man dieses Fach eigentlich? Das Thema Frösche war längst abgehandelt; nun waren wir bei Einzellern. Hayleigh sah zum ersten Mal glücklich aus. Sie würde heute Jason treffen. Ich freute mich wirklich für sie, doch mir fiel es schwer es zu zeigen.
Dieser Tag war heiß, so trank ich ziemlich viel Wasser. In der Deutschstunde war es dann so weit. Noch während ich auf dem Flur war, hörte ich jemanden der sich übergab. Ich öffnete die Toilettentür und ging hinein. Das Würgen kam aus einen der Kabinen.
»Hallo? Geht’s dir gut? Soll ich die Schwester holen?«
Das Husten, Keuchen und Würgen verstummte. Ich wartete ab. Ohrenbetäubend ratterte die Spülung los. Der rote Balken für Besetzt wich dem Grünen und Sandra stand vor mir. Bald hätte ich sie nicht erkannt. Sonst makellos und top gestylt, stand sie wie eine Leiche vor mir. Die Wimperntusche lief ihr wie schwarze Tränen von den Augen. Ihre Haut war kreidebleich und das Weiße ihrer Augen war knallrot. Ihr Gesicht schmerzverzerrt, doch bissig war sie auch in ihrer Verletzbarkeit.
»Kümmer dich um deine Sachen«, schnauzte sie mich an. Doch ihre kalte Maske hielt mich von nichts ab.
»Kann ich irgendwas für dich tun?«
»Ja, lass mich in Ruhe«
»Sandra, ich möchte gern helfen.«
»Mir helfen?« Ein verzerrtes Lachen ertönte. »Mir kann keiner mehr helfen. Du hast doch keine Ahnung wie es ist, wenn du der eigenen Mutter egal bist und dein Freund dich für eine Hure hält.« Während sie sprach traten Tränen in ihre Augen. Ich ging auf sie zu und wollte sie in die Arme nehmen. Sie wich verunsichert zurück. Nur zögerlich ließ sie es zu. Ich sah ihre Gedanken. Ihre Mutter hatte sie noch nie in die Arme genommen, wenn sie traurig war. Sandra erinnerte sich an vergangenen Niederlagen. Nie hatte Rebecca tröstende Worte für ihre Tochter übrig, wenn sie mal bei Wettkämpfen verlor. Statt Trost, nur Kritik und Vorwürfe. Und Freundschaften ließ Rebecca nicht zu, da sie Sandra zu sehr ablenken könnten. Als sich Sandra wieder gefangen hatte löste sie sich aus meiner Umarmung. Sie schrie mich an: »Wenn du das hier jemanden erzählst, bring ich dich um.« Kaum hatte sie die Drohung ausgesprochen verschwand sie auf dem Flur. Ich konnte noch immer nicht glauben, was ich in diesen kurzen Moment alles über Sandra erfahren hatte. Es musste schrecklich sein für ein Kind keine Kindheit oder normales Jugendleben haben zu können, und eine Mutter zu haben, die ihr eigenes Kind in die Magersucht trieb. Während ich darüber nachdachte rief mich die Natur wieder zurück.
Ich ging wieder zurück in den Unterricht, setzte mich wieder auf meinem Platz und sah mir die Aufgaben auf den Arbeitsblatt an die Mr Porkson verteilt hatte. Ich brauchte nicht lange. Es ging um sub-stantivierte Verben. Eileen verzweifelte an den Aufgaben. Hilfe-suchend sah sie mich an. Schaute auf ihre Lösungen und verglich sie mit meinen. Ich dachte derweil darüber nach, ob es besser wäre, wenn ich die verzweifelte Sandra an den Vertrauenslehrer, in der nächsten Pause, “verraten“ sollte. Während ich darüber nach dachte, hörte ich Gedanken die nur von einer völlig verzweifelten Person kommen konnte.
»Sandra!«, rief ich schockiert und sprang auf. Alle starrten mich an und mit einer rückartigen Bewegung sahen nun alle auf die Zimmertür. Ein Bruchteil einer Sekunde nach dem ich aufgesprungen war, ertönte ein scheppernder Knall. Ich rannte zur Tür hinaus, den langen Flur hinunter zur Cafeteria und sprang durch die Tür hinaus auf den Hof. Im gleichen Augenblick sprang die Tür der Sporthalle auf und Coach Buford war zu sehen. Als ich das purpurrote Blut auf dem satten Grün der Wiese sah, drehte ich mich mit einem keuchenden »Oh mein Gott« um. Coach Buford war bereits über sie gebeugt und schrie mir zu: »Lauf zur Schulschwester sie soll den Notruf wählen.«
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - 7. Kapitel
Doch dafür war keine Zeit. Ich zottelte mein Handy (was ich trotz Verbot eingeschaltet bei mir hatte) aus der Tasche, wählte den Notruf und eilte zum Coach, abgewandt reichte ich ihm das Handy. Obwohl ich es nicht sehen wollte, musste ich doch hinsehen. Sandra lebte noch. Ihr Körper krampfte. Sie muss die Schläfe verfehlt haben. Unwillkürlich musste ich an Carlisle und an seine Familie denken. Vor allem aber an Jasper. Bei so einer Menge Blut mussten sie doch schwach werden. Ich sah das Blut aus diesem kleinen Einschussloch stoßweise schwappen und schon wurde es flau in meinem Magen. Als ich mich weg drehte, sah ich den Grund warum wir noch nicht von Schülern umringt waren. Die Lehrer der unteren Klassenräume hatten sich vor den Türen postiert. Oben standen die Schüler an den Fenstern und drückten sich vor Neugier die Nasen platt. Coach Buford zog seine Trainingsjacke und sein T-Shirt aus. Das weiße Baumwollshirt knüllte er zusammen und drückte es an die Schläfe von Sandra. Die Trainingsjacke streckte er mir entgegen und zeigte auf die oberen Etagen. Ich verstand was er meinte und versuchte das Gesicht von ihr abzuschirmen. Es waren gefühlte Stunden bis der Notarzt kam. Mein ganzer Körper begann zu zittern als ich mich auf eine Bank setzte. Während sich die Ärzte um Sandras Leben bemühten, kam einer der Polizisten auf mich zu. In seinem Gesicht zeichneten sich einige Fragen ab.
»Wollen wir nicht lieber woanders hin gehen?« Ich konnte nicht antworten, noch immer hatte ich mit meinem Magen zu kämpfen. So nickte ich nur fadenscheinig. Meine Beine jedoch hatten in diesem Moment andere Pläne. Der Polizist hielt mich und ich stolperte mit ihm auf dem Parkplatz zu seinem Wagen. Als wir hinaus gingen, schätzte er die Entfernung die ich zurück gelegt hatte, nach dem der Schuss fiel. Das würde wohl noch Probleme geben. Am Auto angekommen öffnete er mir die Tür und ich setzte mich seitlich hinein.
»Ich bin Chief Harris. Was meinst du, bist du in der Lage mir ein paar Fragen zu beantworten?« Er reichte mir eine Flasche Wasser. Einen großen Schluck später antwortete ich mit einem krächzenden Ton.
»Ich denke schon. Was wollen sie wissen?« Er machte ein nach-denkliches Gesicht.
»War sie eine Freundin von dir?«
»Nein, sie mochte mich nicht.«
»Hmm«, er legte die Stirn in Falten. »Einige deiner Schüler sagten, du seist unmittelbar vor dem Schuss aufgesprungen und hättest ihren Namen gerufen.« Prüfend sah er mich an und wartete nun auf eine Erklärung.
»Ja, das stimmt.«
»Nun ja da wir keine Hellseher sind, woher wusstest du davon?«
»Ich musste kurz vorher zur Toilette und sie war ebenfalls dort. Ziemlich aufgelöst. Und sie hatte etwas in Rätseln gesprochen. Dann ist sie davon gerannt. Allerdings hatte ich den Worten nicht viel Beachtung geschenkt und bin zurück in den Raum. Kurz darauf kam ich auf die Lösung und … na ja den Rest kennen sie ja.«
»Wenn sie so aufgelöst war, warum bist du nicht zum Vertrauens-lehrer gegangen?« Ich zuckte die Schultern.
»Na ja, ich bin davon ausgegangen, das es nur Liebeskummer war. Vor kurzem hatte ihr Freund Schluss gemacht. Und wenn man bei jeder Trennung den Vertrauenslehrer bescheid gibt, dann hätte er Jahre zu tun.«
»Der Freund, war das Jason Foreman?«
Ich nickte.
»Was hatte sie gesagt als sie in Rätseln sprach?« Nach etwas längerer Überlegung, sprach ich.
»Na ja, ich glaub das ging so: Eva fliegt davon, Träume sind so fern in diesem grausamen Kinderspiel, es gibt keinen Freund der ihren Namen ruft, Eva segelt davon, die Guten werden in ihrem Sonnen-blumenfeld sein. So in etwa.«
»Hmm«, machte Chief Harris und nickend notierte er sich alles. Als er das letzte Wort geschrieben hatte, las er sich die Zeilen zweimal durch und kratzte sich mit dem Bleistift seine faltige Stirn. Sein Blick verriet mir, dass er nicht zufrieden war.
»Also ich sehe da keinen Hinweis.«
»Ohne sie beleidigen zu wollen und anmaßend zu werden, aber dass können sie auch nicht.«
Sein Blick war immer noch fragend aber diesmal sah man eine Spur von Ungeduld darin.
»Ich erkläre es ihnen. Wenn man sich mit düsterer Musik und Lyrik beschäftigt, erkennt man einiges. So bedeutet fliegen oder segeln, verlassen, fort gehen oder sterben. Träume sind so fern in diesem grausamen Kinderspiel, könnten die Anschuldigungen an ihre Mutter sein. Sie hatte keine Kindheit, weil sie immer wieder diese Wett-bewerbe machen musste. Es gibt keinen Freund der ihren Namen ruft, könnte bedeuten, dass sie sich einsam fühlt oder aber, wie es nun mal war, dass sie keine Freunde hat. Der letzte Teil ist etwas schwammig. Vielleicht das die die ihr mit Respekt entgegen kamen, etwas Gutes für sie sähen werden. Aber das ist sehr weit hergeholt und ich glaube nicht, dass das gemeint ist.«
Chief Harris nickte und notierte sich die letzten Worte. Dann griff er in seine Innentasche und holte ein Päckchen Zigaretten heraus. Mit den Worten, »Möchtest du auch eine?«, zündete er sich eine an. Ich schüttelte angewidert den Kopf. »Ach … ja, hast ja recht. Ich sollte auch endlich mal aufhören damit. Aber bei solchen Einsätzen beruhigen sie mich«, seufzte er mit dem Daumen auf den Rettungs-wagen deutend. In ihm waren die Ärzte damit beschäftigt Sandra für den Transport fertig zu machen. Noch immer sah ich ihren Körper krampfen. Dieser Anblick ließ mich schaudern.
»Alles in Ordnung?« Chief Harris hatte sich in mein Blickfeld gebeugt. »Möchtest du vielleicht etwas anderes? Ein Glas Wasser vielleicht?«
Ich schüttelte mit dem Kopf und antwortete leise. »Wenn sie keine weiteren Fragen haben, möchte ich sehr gern nach Hause.«
»Ja sicher, dass war ein anstrengender Tag für sie.«
Er griff sich in die Jackentasche und holte eine weiße, kleine Karte und einen Stift aus ihr.
»Falls ihnen noch etwas einfällt, was wichtig sein könnte, rufen sie mich bitte an. Die Telefonnummer ist die direkte Durchwahl zu mir. Ich schreibe ihnen auch die Nummer von unserem Reverend auf, falls sie mit jemanden reden möchten.«
»Danke, aber ich komme nicht aus Hailey und bin außerdem noch Atheistin. Also werde ich diese Nummer nicht benötigen.«
»Er ist nicht nur ein Geistlicher. Er ist auch Sozialpädagoge und Facharzt für psychiatrische Angelegenheiten.« Chief Harris ließ nicht locker also gab ich nach.
»Soll ich sie nach Hause fahren?«
»Nein, machen sie sich keine Umstände. Ich muss sowieso durch Sun Valley und kann sie mitnehmen«, erklang zu meiner Rettung die Stimme von Kimberly.
»Wollen wir nicht lieber woanders hin gehen?« Ich konnte nicht antworten, noch immer hatte ich mit meinem Magen zu kämpfen. So nickte ich nur fadenscheinig. Meine Beine jedoch hatten in diesem Moment andere Pläne. Der Polizist hielt mich und ich stolperte mit ihm auf dem Parkplatz zu seinem Wagen. Als wir hinaus gingen, schätzte er die Entfernung die ich zurück gelegt hatte, nach dem der Schuss fiel. Das würde wohl noch Probleme geben. Am Auto angekommen öffnete er mir die Tür und ich setzte mich seitlich hinein.
»Ich bin Chief Harris. Was meinst du, bist du in der Lage mir ein paar Fragen zu beantworten?« Er reichte mir eine Flasche Wasser. Einen großen Schluck später antwortete ich mit einem krächzenden Ton.
»Ich denke schon. Was wollen sie wissen?« Er machte ein nach-denkliches Gesicht.
»War sie eine Freundin von dir?«
»Nein, sie mochte mich nicht.«
»Hmm«, er legte die Stirn in Falten. »Einige deiner Schüler sagten, du seist unmittelbar vor dem Schuss aufgesprungen und hättest ihren Namen gerufen.« Prüfend sah er mich an und wartete nun auf eine Erklärung.
»Ja, das stimmt.«
»Nun ja da wir keine Hellseher sind, woher wusstest du davon?«
»Ich musste kurz vorher zur Toilette und sie war ebenfalls dort. Ziemlich aufgelöst. Und sie hatte etwas in Rätseln gesprochen. Dann ist sie davon gerannt. Allerdings hatte ich den Worten nicht viel Beachtung geschenkt und bin zurück in den Raum. Kurz darauf kam ich auf die Lösung und … na ja den Rest kennen sie ja.«
»Wenn sie so aufgelöst war, warum bist du nicht zum Vertrauens-lehrer gegangen?« Ich zuckte die Schultern.
»Na ja, ich bin davon ausgegangen, das es nur Liebeskummer war. Vor kurzem hatte ihr Freund Schluss gemacht. Und wenn man bei jeder Trennung den Vertrauenslehrer bescheid gibt, dann hätte er Jahre zu tun.«
»Der Freund, war das Jason Foreman?«
Ich nickte.
»Was hatte sie gesagt als sie in Rätseln sprach?« Nach etwas längerer Überlegung, sprach ich.
»Na ja, ich glaub das ging so: Eva fliegt davon, Träume sind so fern in diesem grausamen Kinderspiel, es gibt keinen Freund der ihren Namen ruft, Eva segelt davon, die Guten werden in ihrem Sonnen-blumenfeld sein. So in etwa.«
»Hmm«, machte Chief Harris und nickend notierte er sich alles. Als er das letzte Wort geschrieben hatte, las er sich die Zeilen zweimal durch und kratzte sich mit dem Bleistift seine faltige Stirn. Sein Blick verriet mir, dass er nicht zufrieden war.
»Also ich sehe da keinen Hinweis.«
»Ohne sie beleidigen zu wollen und anmaßend zu werden, aber dass können sie auch nicht.«
Sein Blick war immer noch fragend aber diesmal sah man eine Spur von Ungeduld darin.
»Ich erkläre es ihnen. Wenn man sich mit düsterer Musik und Lyrik beschäftigt, erkennt man einiges. So bedeutet fliegen oder segeln, verlassen, fort gehen oder sterben. Träume sind so fern in diesem grausamen Kinderspiel, könnten die Anschuldigungen an ihre Mutter sein. Sie hatte keine Kindheit, weil sie immer wieder diese Wett-bewerbe machen musste. Es gibt keinen Freund der ihren Namen ruft, könnte bedeuten, dass sie sich einsam fühlt oder aber, wie es nun mal war, dass sie keine Freunde hat. Der letzte Teil ist etwas schwammig. Vielleicht das die die ihr mit Respekt entgegen kamen, etwas Gutes für sie sähen werden. Aber das ist sehr weit hergeholt und ich glaube nicht, dass das gemeint ist.«
Chief Harris nickte und notierte sich die letzten Worte. Dann griff er in seine Innentasche und holte ein Päckchen Zigaretten heraus. Mit den Worten, »Möchtest du auch eine?«, zündete er sich eine an. Ich schüttelte angewidert den Kopf. »Ach … ja, hast ja recht. Ich sollte auch endlich mal aufhören damit. Aber bei solchen Einsätzen beruhigen sie mich«, seufzte er mit dem Daumen auf den Rettungs-wagen deutend. In ihm waren die Ärzte damit beschäftigt Sandra für den Transport fertig zu machen. Noch immer sah ich ihren Körper krampfen. Dieser Anblick ließ mich schaudern.
»Alles in Ordnung?« Chief Harris hatte sich in mein Blickfeld gebeugt. »Möchtest du vielleicht etwas anderes? Ein Glas Wasser vielleicht?«
Ich schüttelte mit dem Kopf und antwortete leise. »Wenn sie keine weiteren Fragen haben, möchte ich sehr gern nach Hause.«
»Ja sicher, dass war ein anstrengender Tag für sie.«
Er griff sich in die Jackentasche und holte eine weiße, kleine Karte und einen Stift aus ihr.
»Falls ihnen noch etwas einfällt, was wichtig sein könnte, rufen sie mich bitte an. Die Telefonnummer ist die direkte Durchwahl zu mir. Ich schreibe ihnen auch die Nummer von unserem Reverend auf, falls sie mit jemanden reden möchten.«
»Danke, aber ich komme nicht aus Hailey und bin außerdem noch Atheistin. Also werde ich diese Nummer nicht benötigen.«
»Er ist nicht nur ein Geistlicher. Er ist auch Sozialpädagoge und Facharzt für psychiatrische Angelegenheiten.« Chief Harris ließ nicht locker also gab ich nach.
»Soll ich sie nach Hause fahren?«
»Nein, machen sie sich keine Umstände. Ich muss sowieso durch Sun Valley und kann sie mitnehmen«, erklang zu meiner Rettung die Stimme von Kimberly.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 8
Italien und Gaben
Es klingelte. Voll bepackt ging ich zur Tür und verstaute meine Sachen in den Mercedes. Alice gab mir einen Brief.
»Leg den deiner Mutter hin.« Schweren Herzens legte ich ihr den Brief auf die Kommode im Flur. Ich sah noch einmal in das Haus, so wie ich es tat als wir von Deutschland nach Sun Valley gezogen waren. Die Tür fiel ins Schloss und ich ging zum Auto. Alice war mitgekommen, um das Auto wieder zurück zu fahren. Am Flughafen nahm sie mich in die Arme. Ich sah mich plötzlich in einem Raum. Weiß, groß und luxuriös. Ich konnte den Raum nicht verlassen. Etwas hielt mich gefangen. Im Gegensatz zu den anderen Visionen war diese kurz. Als ich wieder zu mir kam, sah ich Alice an und erwartete dass sie uns ihre Vision mitteilte. Sie sah schockiert aus.
»Alice, was hast du gesehen?«, fragte Carlisle sie. Er hoffte auf Neuigkeiten. Doch Alice sah ihn nur an und schüttelte den Kopf.
»Heidi!« Carlisle und Edward sahen sich fragend an.
»Ich hab nur in die Vergangenheit gesehen. Aro weiß schon eine ganze Weile, dass Jenn unser Geheimnis kennt. Als Esme damals von dem Bild: Edward und Jenn, so angetan war, waren wir nicht allein.«
»Was soll das heißen?«, platzte Edward hervor.
»An diesem Tag war Heidi bei uns in der Nähe, im Auftrag von Aro. An diesem Tag fanden sie heraus, dass man Jenns Gedankenlesen blockieren kann.«
Mir fuhr der Schreck in die Knochen. Das war also der Grund gewesen, warum ich Alice und Esme, sowie im Wald nichts hören konnte. Nun wandten sie sich mir zu.
»Was hast du gesehen?«, fragte mich Carlisle jetzt dringlicher. Ich hatte Angst ihn zu enttäuschen.
»Einen großen, weißen und luxuriös eingerichteten Raum.«
»Sonst nichts?«
»Nein, nur noch das Gefühl gefangen zu sein«
Während des ganzen Fluges versuchten Edward und Carlisle herauszufinden was diese Vision uns sagen sollte. Alice wurde noch vor dem Abflug damit beauftragt mich im Auge zu behalten, was die Zukunft anging. Durch das Rollo der kleinen Scheibe konnte ich eine rote Färbung sehen. Scheinbar ging die Sonne nun unter. Im Augenwinkel konnte ich Aufzeichnungen sehen, die Carlisle anfertigte. Im Bordfernsehen lief ein Liebesfilm. Eine Szene erinnerte mich an das Treffen im Badezimmer. Ich spürte Edwards Hand an meiner Wange. Als ich ihn ansah wurde mir ganz anders. Sein Blick war hoffnungsvoll. Es war zuversichtlich.
»Hab keine Angst. Dir wird nichts passieren.« Trotz seines Blickes glaubte ich nicht daran. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es so einfach sein sollte. Warum wollte Aro mich sehen? Bestimmt nicht um Plätzchen zu backen und ein Kaffeekränzchen abzuhalten.
»Nein sicher nicht, aber er wird dir nichts tun. Er möchte mehr über deine Gabe sehen.«
»Aber die ist doch nur besonders wenn ich mit Alice zusammen eine Vision bekomme.«
»Ja schon, aber Aro sieht alle Gedanken. Alle die du je hattest. Selbst die, an die du dich selbst nicht mehr erinnerst.«
Wow, dass bedeutete wohl das ich ein offenes Buch für ihn sein würde. »Kann er jetzt schon meine Gedanken lesen?«, fragte ich zögerlich. Edward lächelte sein wunderschönes Lächeln.
»Nein, im Gegensatz zu uns muss er denjenigen Berühren um …«, er unterbrach, denn in diesem Moment leuchtete das Display von Carlisles Handy auf, gefolgt von einem leisen Summen. Auf dem Display stand “Alice“. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Sie sollte sich nur melden, wenn sie etwas wichtiges sieht. Carlisle hörte aufmerksam zu.
»Ist das Alles? … Okay, danke. Jetzt wissen wir wenigstens auf was wir uns einstellen müssen.« Alice fragte ihn noch etwas, worauf er antwortete: »Nein, ich schätze, wenn sie es unbedingt wollen, können wir nichts daran ändern … egal wie viel wir sind.«
Das hörte sich ganz und gar nicht gut an. Was war Aros Plan? Carlisle klappte das Telefon zusammen und sah uns an.
»Was will Aro?«, kam es wie aus einer Pistole, aus Edwards Mund, geschossen.
»Aro hatte in bei unseren Besuch gespürt, dass du Jenn nie in einen Vampir verwandeln würdest. Rosalies Standpunkt kennt er nur zu gut, doch auch in dir hat er diese Entscheidung gefunden. Er will in erster Linie, dass Jenn ihm ihre Fähigkeiten vorstellt. Doch er hat erkannt dass er dich unter Druck setzen kann um dich in seiner Wache zu wissen. Dich und Alice will er seit ihr Vampire seid in seinem Zirkel haben. Und nun glaubt er das geeignete Druckmittel zu haben. Entweder du schließt dich ihm an oder er sorgt dafür, dass Jenn zu unseres Gleichen wird.«
Der unbekümmerte Blick, den Edward noch vor dem Telefonat hatte, wich aus seinem wunderschönen Gesicht. Er wurde sehr ernst und ich wusste dass es eine Zerreißprobe für ihn werden würde. Er hielt nicht viel von den Volturi aber er würde mich beschützen wollen. Ich rutschte in meinen Sitz und zog die Beine an. Edward sollte keine Träne meiner Verzweiflung sehen und deshalb vergrub ich meinen Kopf in meine Arme die um meine Knie geschlungen waren. Aber es war eigentlich völlig egal, denn er konnte in meine Gedanken sehen. Ich wünschte mir in diesem Moment, dass sie mich den Schmerzen überlassen hätten. Aro hätte somit kein Druckmittel gehabt und Edward hätte nicht seine Prioritäten in Frage stellen müssen oder sie neu setzten müssen. Ich fühlte mich so schuldig. Wieder ein Punkt für meine Contraliste, was meine Gabe betraf. Hätte ich doch nie Jaspers Gedanken gelesen. Ich wurden aus meinen Gedanken gerissen, als der Pilot uns durch den Lautsprecher mitteilte, dass wir in kürze landen würden. Ich sah Edward an und stellte fest, dass jegliche Hoffnung aus ihm gewichen war. Auch Carlisle machte keinen entspannten Eindruck. Edward sah mich an und nahm mich in den Arm. Seine Lippen strichen mir übers Haar und er murmelte, »Wenn es sein muss, werde ich mich den Wachen der Volturi anschließen.«
»Nein!«, quietschte ich, bevor mich meine Stimme im Stich ließ.
»Jenn, es wird uns kaum was anderes übrig bleiben. Man kann Aro nicht täuschen und sein Entschluss steht fest.« Ich schüttelte den Kopf, ich wollte das nicht hören. Ich wollte nicht ohne ihn zurück nach Sun Valley. Ein grausamer Gedanke kam mir plötzlich. Als ich ihn sofort wieder verwarf oder besser einfach erstmal hinten an stellte, an meiner Liste der Ausflüchte, hatte Edward ihn schon entdeckt.
»Das vergisst du schnell wieder«, fauchte er mich an.
»Was ist?«, fragte Carlisle neugierig, als hoffte er, mir wäre etwas Gutes eingefallen.
»Sie will sich verwandeln lassen und … «, es fiel ihm schwer meinen Gedanken weiter auszuführen. Carlisle wartete ungeduldig.
»Ich habe darüber nach gedacht, mich verwandeln zu lassen und anschließend sie zu zwingen mich zu töten, um nicht einer eures Gleichen zu werden.«
»Nein Edward dass ist gut. Das ist ein guter Gedanke. So hat Aro kein Druckmittel. Er will sie doch auch eines Tages als Vampir sehen und wenn sie sich umbringen lässt, dann hast du keinen Grund bei ihm zu bleiben.«
Dieser Gedanke war ihm zu wider, dass sah ich ihm an.
Während wir auf mein Gepäck, am Ausgabeband des Flughafens von Rom, warteten, kam jemand auf uns zu. Edward erkannte ihn sofort. Der Mann blieb vor uns stehen und begrüßte uns freundlich.
»Willkommen in Roma. Schön euch in diesen Umständen wieder zu sehen. Edward? Carlisle? Jenn?«, er deutete zum Ausgang, als ich mich mit meiner Tasche abquälte. Edward nahm sie mir ab und trug sie ohne große Anstrengung zum Auto. Es war im Schatten abgestellt und hatte wie Carlisles Mercedes fast schwarz getönte Scheiben. Es war ein kleiner Bus, ein VW T4.
»Wo wird uns Aro empfangen, Felix?«, fragte Carlisle.
»Aro hielt es für angebracht dass Jenn etwas von den berühmtesten Bauwerken Italiens sieht und hat daher den Weg zum Colusseum gewählt.«
»Bring uns auf direktem Wege zu Aro. Die Stadtbesichtigung möchte ich auf später verschieben.« Edwards Stimme klang kalt und unbeherrscht. Felix begann zu lachen.
»Du bist ja sehr optimistisch.« Edward erwiderte nichts darauf, als ein tiefes, kehliges Knurren. Carlisle tadelte ihn mit seinem Blick.
Während wir zum vereinbarten Treffpunkt fuhren, dachte ich über vieles nach. An den Moment als mir bewusst wurde dass ich mich in Edward verliebt hatte. An den Abend als mir die Standpauke meiner Mutter bevorstand. An den Vormittag auf den Spielplatz, als ich erfahren hatte, dass Michel mich für eine Irre hielt. An den Morgen als ich versehentlich ins Bad stolperte, während Edward gerade aus der Dusche kam. Und an die ganzen Träume die ich nach diesem Morgen hatte. Edward zog mich an sich und flüsterte mir ins Ohr, dass ich mich still verhalten sollte und nichts sagen oder tun sollte ohne aufgefordert zu werden. Kaum hatte er es mir gesagt, erstreckte sich vor uns das riesige Colusseum. Es war dunkel und es wurde nur von einigen Bodenstrahlern beleuchtet. Wir stiegen aus und liefen an einigen Toren vorbei, bis wir zu einem Tor kamen, an dessen hintere Seite eine Treppe nach unten in das Bauwerk führte.
Wir liefen die alte, zerbröselnde Treppe hinab. Meine Augen gewöhnten sich nur schwer an die Finsternis. Edward hielt mich an meiner Hand und leitete mich per Gedankenübertragung durch die Dunkelheit, damit ich nicht stürzte. Es war alles sehr unheimlich, denn ich hörte keinen einzigen Laut von der Oberfläche. Wir stiegen immer tiefer und bis auf meinen stolpernden Schritten hörte ich nichts. Plötzlich spürte ich etwas kaltes im Nacken, was mir den Rücken hinunter lief. Ich konnte nichts dagegen tun, aber in diesen Moment entfloh mir ein Schrei. Blitzschnell musste Edward sich umgedreht haben, denn nun spürte ich seinen kalten Atem.
»Alles gut. Das ist nur Wasser«, flüsterte er mir zu. Jetzt hörte ich ein lautes Ächzen und es fiel Licht in den Gang. Etwa zehn Meter vor mir war eine kleine, hölzerne Tür. Ich muss ziemlich verwundert ausgesehen haben, denn Edward erklärte: »Das sind die Türen, wodurch die wilden Tiere getrieben worden sind. Und das«, dabei deutete er auf die Kammern mit den Gittern neben uns, die sich über den ganzen Gang erstreckten, »sind die Kammern in denen die Gladiatoren auf ihren Kampf gewartet hatten.« Wir gingen durch die kleine Tür und kamen in einen kleinen Raum mit Tränken. Am anderen Ende des Raumes war noch eine Tür, die diesmal sehr groß war. Auch durch diese mussten wir. Wieder erwartete uns ein langer Tunnel, doch dieser war beleuchtet. Nach gefühlten 100 Meter passierten wir wieder eine schwere, hölzerne Tür und dann standen wir vor ein dutzend Wachen.
Es klingelte. Voll bepackt ging ich zur Tür und verstaute meine Sachen in den Mercedes. Alice gab mir einen Brief.
»Leg den deiner Mutter hin.« Schweren Herzens legte ich ihr den Brief auf die Kommode im Flur. Ich sah noch einmal in das Haus, so wie ich es tat als wir von Deutschland nach Sun Valley gezogen waren. Die Tür fiel ins Schloss und ich ging zum Auto. Alice war mitgekommen, um das Auto wieder zurück zu fahren. Am Flughafen nahm sie mich in die Arme. Ich sah mich plötzlich in einem Raum. Weiß, groß und luxuriös. Ich konnte den Raum nicht verlassen. Etwas hielt mich gefangen. Im Gegensatz zu den anderen Visionen war diese kurz. Als ich wieder zu mir kam, sah ich Alice an und erwartete dass sie uns ihre Vision mitteilte. Sie sah schockiert aus.
»Alice, was hast du gesehen?«, fragte Carlisle sie. Er hoffte auf Neuigkeiten. Doch Alice sah ihn nur an und schüttelte den Kopf.
»Heidi!« Carlisle und Edward sahen sich fragend an.
»Ich hab nur in die Vergangenheit gesehen. Aro weiß schon eine ganze Weile, dass Jenn unser Geheimnis kennt. Als Esme damals von dem Bild: Edward und Jenn, so angetan war, waren wir nicht allein.«
»Was soll das heißen?«, platzte Edward hervor.
»An diesem Tag war Heidi bei uns in der Nähe, im Auftrag von Aro. An diesem Tag fanden sie heraus, dass man Jenns Gedankenlesen blockieren kann.«
Mir fuhr der Schreck in die Knochen. Das war also der Grund gewesen, warum ich Alice und Esme, sowie im Wald nichts hören konnte. Nun wandten sie sich mir zu.
»Was hast du gesehen?«, fragte mich Carlisle jetzt dringlicher. Ich hatte Angst ihn zu enttäuschen.
»Einen großen, weißen und luxuriös eingerichteten Raum.«
»Sonst nichts?«
»Nein, nur noch das Gefühl gefangen zu sein«
Während des ganzen Fluges versuchten Edward und Carlisle herauszufinden was diese Vision uns sagen sollte. Alice wurde noch vor dem Abflug damit beauftragt mich im Auge zu behalten, was die Zukunft anging. Durch das Rollo der kleinen Scheibe konnte ich eine rote Färbung sehen. Scheinbar ging die Sonne nun unter. Im Augenwinkel konnte ich Aufzeichnungen sehen, die Carlisle anfertigte. Im Bordfernsehen lief ein Liebesfilm. Eine Szene erinnerte mich an das Treffen im Badezimmer. Ich spürte Edwards Hand an meiner Wange. Als ich ihn ansah wurde mir ganz anders. Sein Blick war hoffnungsvoll. Es war zuversichtlich.
»Hab keine Angst. Dir wird nichts passieren.« Trotz seines Blickes glaubte ich nicht daran. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es so einfach sein sollte. Warum wollte Aro mich sehen? Bestimmt nicht um Plätzchen zu backen und ein Kaffeekränzchen abzuhalten.
»Nein sicher nicht, aber er wird dir nichts tun. Er möchte mehr über deine Gabe sehen.«
»Aber die ist doch nur besonders wenn ich mit Alice zusammen eine Vision bekomme.«
»Ja schon, aber Aro sieht alle Gedanken. Alle die du je hattest. Selbst die, an die du dich selbst nicht mehr erinnerst.«
Wow, dass bedeutete wohl das ich ein offenes Buch für ihn sein würde. »Kann er jetzt schon meine Gedanken lesen?«, fragte ich zögerlich. Edward lächelte sein wunderschönes Lächeln.
»Nein, im Gegensatz zu uns muss er denjenigen Berühren um …«, er unterbrach, denn in diesem Moment leuchtete das Display von Carlisles Handy auf, gefolgt von einem leisen Summen. Auf dem Display stand “Alice“. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Sie sollte sich nur melden, wenn sie etwas wichtiges sieht. Carlisle hörte aufmerksam zu.
»Ist das Alles? … Okay, danke. Jetzt wissen wir wenigstens auf was wir uns einstellen müssen.« Alice fragte ihn noch etwas, worauf er antwortete: »Nein, ich schätze, wenn sie es unbedingt wollen, können wir nichts daran ändern … egal wie viel wir sind.«
Das hörte sich ganz und gar nicht gut an. Was war Aros Plan? Carlisle klappte das Telefon zusammen und sah uns an.
»Was will Aro?«, kam es wie aus einer Pistole, aus Edwards Mund, geschossen.
»Aro hatte in bei unseren Besuch gespürt, dass du Jenn nie in einen Vampir verwandeln würdest. Rosalies Standpunkt kennt er nur zu gut, doch auch in dir hat er diese Entscheidung gefunden. Er will in erster Linie, dass Jenn ihm ihre Fähigkeiten vorstellt. Doch er hat erkannt dass er dich unter Druck setzen kann um dich in seiner Wache zu wissen. Dich und Alice will er seit ihr Vampire seid in seinem Zirkel haben. Und nun glaubt er das geeignete Druckmittel zu haben. Entweder du schließt dich ihm an oder er sorgt dafür, dass Jenn zu unseres Gleichen wird.«
Der unbekümmerte Blick, den Edward noch vor dem Telefonat hatte, wich aus seinem wunderschönen Gesicht. Er wurde sehr ernst und ich wusste dass es eine Zerreißprobe für ihn werden würde. Er hielt nicht viel von den Volturi aber er würde mich beschützen wollen. Ich rutschte in meinen Sitz und zog die Beine an. Edward sollte keine Träne meiner Verzweiflung sehen und deshalb vergrub ich meinen Kopf in meine Arme die um meine Knie geschlungen waren. Aber es war eigentlich völlig egal, denn er konnte in meine Gedanken sehen. Ich wünschte mir in diesem Moment, dass sie mich den Schmerzen überlassen hätten. Aro hätte somit kein Druckmittel gehabt und Edward hätte nicht seine Prioritäten in Frage stellen müssen oder sie neu setzten müssen. Ich fühlte mich so schuldig. Wieder ein Punkt für meine Contraliste, was meine Gabe betraf. Hätte ich doch nie Jaspers Gedanken gelesen. Ich wurden aus meinen Gedanken gerissen, als der Pilot uns durch den Lautsprecher mitteilte, dass wir in kürze landen würden. Ich sah Edward an und stellte fest, dass jegliche Hoffnung aus ihm gewichen war. Auch Carlisle machte keinen entspannten Eindruck. Edward sah mich an und nahm mich in den Arm. Seine Lippen strichen mir übers Haar und er murmelte, »Wenn es sein muss, werde ich mich den Wachen der Volturi anschließen.«
»Nein!«, quietschte ich, bevor mich meine Stimme im Stich ließ.
»Jenn, es wird uns kaum was anderes übrig bleiben. Man kann Aro nicht täuschen und sein Entschluss steht fest.« Ich schüttelte den Kopf, ich wollte das nicht hören. Ich wollte nicht ohne ihn zurück nach Sun Valley. Ein grausamer Gedanke kam mir plötzlich. Als ich ihn sofort wieder verwarf oder besser einfach erstmal hinten an stellte, an meiner Liste der Ausflüchte, hatte Edward ihn schon entdeckt.
»Das vergisst du schnell wieder«, fauchte er mich an.
»Was ist?«, fragte Carlisle neugierig, als hoffte er, mir wäre etwas Gutes eingefallen.
»Sie will sich verwandeln lassen und … «, es fiel ihm schwer meinen Gedanken weiter auszuführen. Carlisle wartete ungeduldig.
»Ich habe darüber nach gedacht, mich verwandeln zu lassen und anschließend sie zu zwingen mich zu töten, um nicht einer eures Gleichen zu werden.«
»Nein Edward dass ist gut. Das ist ein guter Gedanke. So hat Aro kein Druckmittel. Er will sie doch auch eines Tages als Vampir sehen und wenn sie sich umbringen lässt, dann hast du keinen Grund bei ihm zu bleiben.«
Dieser Gedanke war ihm zu wider, dass sah ich ihm an.
Während wir auf mein Gepäck, am Ausgabeband des Flughafens von Rom, warteten, kam jemand auf uns zu. Edward erkannte ihn sofort. Der Mann blieb vor uns stehen und begrüßte uns freundlich.
»Willkommen in Roma. Schön euch in diesen Umständen wieder zu sehen. Edward? Carlisle? Jenn?«, er deutete zum Ausgang, als ich mich mit meiner Tasche abquälte. Edward nahm sie mir ab und trug sie ohne große Anstrengung zum Auto. Es war im Schatten abgestellt und hatte wie Carlisles Mercedes fast schwarz getönte Scheiben. Es war ein kleiner Bus, ein VW T4.
»Wo wird uns Aro empfangen, Felix?«, fragte Carlisle.
»Aro hielt es für angebracht dass Jenn etwas von den berühmtesten Bauwerken Italiens sieht und hat daher den Weg zum Colusseum gewählt.«
»Bring uns auf direktem Wege zu Aro. Die Stadtbesichtigung möchte ich auf später verschieben.« Edwards Stimme klang kalt und unbeherrscht. Felix begann zu lachen.
»Du bist ja sehr optimistisch.« Edward erwiderte nichts darauf, als ein tiefes, kehliges Knurren. Carlisle tadelte ihn mit seinem Blick.
Während wir zum vereinbarten Treffpunkt fuhren, dachte ich über vieles nach. An den Moment als mir bewusst wurde dass ich mich in Edward verliebt hatte. An den Abend als mir die Standpauke meiner Mutter bevorstand. An den Vormittag auf den Spielplatz, als ich erfahren hatte, dass Michel mich für eine Irre hielt. An den Morgen als ich versehentlich ins Bad stolperte, während Edward gerade aus der Dusche kam. Und an die ganzen Träume die ich nach diesem Morgen hatte. Edward zog mich an sich und flüsterte mir ins Ohr, dass ich mich still verhalten sollte und nichts sagen oder tun sollte ohne aufgefordert zu werden. Kaum hatte er es mir gesagt, erstreckte sich vor uns das riesige Colusseum. Es war dunkel und es wurde nur von einigen Bodenstrahlern beleuchtet. Wir stiegen aus und liefen an einigen Toren vorbei, bis wir zu einem Tor kamen, an dessen hintere Seite eine Treppe nach unten in das Bauwerk führte.
Wir liefen die alte, zerbröselnde Treppe hinab. Meine Augen gewöhnten sich nur schwer an die Finsternis. Edward hielt mich an meiner Hand und leitete mich per Gedankenübertragung durch die Dunkelheit, damit ich nicht stürzte. Es war alles sehr unheimlich, denn ich hörte keinen einzigen Laut von der Oberfläche. Wir stiegen immer tiefer und bis auf meinen stolpernden Schritten hörte ich nichts. Plötzlich spürte ich etwas kaltes im Nacken, was mir den Rücken hinunter lief. Ich konnte nichts dagegen tun, aber in diesen Moment entfloh mir ein Schrei. Blitzschnell musste Edward sich umgedreht haben, denn nun spürte ich seinen kalten Atem.
»Alles gut. Das ist nur Wasser«, flüsterte er mir zu. Jetzt hörte ich ein lautes Ächzen und es fiel Licht in den Gang. Etwa zehn Meter vor mir war eine kleine, hölzerne Tür. Ich muss ziemlich verwundert ausgesehen haben, denn Edward erklärte: »Das sind die Türen, wodurch die wilden Tiere getrieben worden sind. Und das«, dabei deutete er auf die Kammern mit den Gittern neben uns, die sich über den ganzen Gang erstreckten, »sind die Kammern in denen die Gladiatoren auf ihren Kampf gewartet hatten.« Wir gingen durch die kleine Tür und kamen in einen kleinen Raum mit Tränken. Am anderen Ende des Raumes war noch eine Tür, die diesmal sehr groß war. Auch durch diese mussten wir. Wieder erwartete uns ein langer Tunnel, doch dieser war beleuchtet. Nach gefühlten 100 Meter passierten wir wieder eine schwere, hölzerne Tür und dann standen wir vor ein dutzend Wachen.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 8
»Wartet hier!«, befahl uns Felix.
Edward zog sich seine Jacke aus und legte sie mir über die Schultern. Es tat gut, obwohl sie nicht viel wärmer war, aber es dauerte nicht lange und mir wurde warm. Schlagartig wurde mir schlecht vor dem Ungewissen, als sich die große schwere Tür wieder öffnete und Felix und hinein winkte.
»Sie werden euch gleich empfangen. Sie sind noch zu Tisch.« Bei diesem Satz, sah Felix mich mit einem breiten, spöttischen Grinsen an. Ich fand das nicht witzig, aber es schien daran zu liegen, dass ich eben ein Mensch war und es überhaupt nicht attraktiv fand als eine Art Speise oder Leibgericht zu sein. Wieder entwich Edward ein knurren.
»Es stimmt also was Heidi uns erzählt hat. Du bist tatsächlich ruhiger geworden. Was ist passiert? Normaler Weise wärst du mir schon längst an die Kehle gesprungen.« Felix wollte ihn provozieren.
»Wäre ich hier allein, hätte ich es schon längst getan«, zischte Edward. »Edward vergiss nicht wer du bist«, ermahnte ihn Carlisle.
»Ach ja, Dr. Cullen ist ja gegen kleine Sticheleien.« Felix Ton war spöttisch. Kaum hatte er den Gedanken ausgesprochen, kam eine samtige und doch mahnende Stimme aus dem hinteren Raum. Felix duckte sich und verzog sich in den Schatten. Eine kleine Gruppe kam langsam und geschmeidig auf uns zu und setzten sich an den großen Tisch. Drei dieser Gestalten kannte ich nur zu gut. Deren Gift verteilte sich wieder in meinen Blutgefäßen, zumindest hatte ich das Gefühl. Janes Augen waren blutrot und bei ihrem Grinsen entblößte sie ihre strahlenden, weißen Reißzähne. Ich wandte den Blick von ihr ab und sah die drei Alten an, welcher wohl Aro sein würde? Einer der Drei machte einen sehr gelangweilten Eindruck, der Andere neben dem Dunkelhaarigen sah sehr gereizt und wütend aus.
»Schön dich wiederzusehen, Carlisle mein Freund«, sprach der Dunkelhaarige mit einer weichen und herzlichen Stimme.
»Schön auch dich wiederzusehen, Aro.«
»Wie ich sehe bist du meinem Wunsch gefolgt. Schön auch dich wiederzusehen, Edward. Aber warum bist du hier? Hat es was mit Jenn zu tun? Ach ja, du willst sie beschützen und wenn ich dir was sagen darf«, er musterte mich von oben bis unten, »ich kann dich verstehen.«
Jeder Muskel in Edward war hart vor Anspannung. Er kämpfte mit sich um nicht etwas Falsches zu sagen.
»Du musst Jennifer sein. Schön dich endlich kennen zu lernen. Ich würde ja gern sagen können, “ich hab schon viel von dir gehört“, aber das wäre zu viel gesagt. Doch eine unseres Zirkels hat deine Gaben entdeckt. Würdest du mir bitte etwas demonstrieren?«
Ängstlich und verzweifelt sah ich Edward an. Die Gabe für die sich Aro interessierte funktionierte doch nur im Zusammenhang mit Alice.
»Aro, mein Freund, schon bei unserem letzten Besuch hatten wir dir mitgeteilt, dass Jenn Alice dazu benötigt.« Carlisles Worte klangen sehr ausgewählt.
»Dann erzähl mir doch bitte was passiert, wenn du Visionen bekommst und wie du von deiner Gabe erfahren hast.«
»Ich bin in der Schule gegen Alice gestoßen und sah Alice als kleines Mädchen, sah den Schriftzug eines Neujahrsplakat und sah … das hier, also nur Schatten und ein altes Gemäuer. Ich muss Alice berühren wenn ich etwas sehen will. Dabei kann ich jedoch nicht steuern was ich sehe. Ob Vergangenheit oder Zukunft weiß ich vorher nie.«
»Seht ihr immer das selbe?«
»Nein, wenn ich in die Zukunft sehe, sieht Alice eine Vergangenheit, die uns wichtig sein könnte und anders herum.«
Meine Stimme zitterte und ab und zu blieb sie einfach aus, so dass ich im Flüsterton sprach. Aro jedenfalls sah nicht sehr überzeugt aus. Plötzlich hatte ich das Gefühl seine Gedanken lesen zu können. Doch an Heidi konnte ich sehen, dass sie sich bemühte die Gedanken von Aro zu blockieren. Und doch war es mir möglich sie zu lesen. Er wollte nur noch heraus finden, ob und in wie fern es zwischen mir und Edward Gefühle gab.
»Jenn! Ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn ich mich von der Wahrheit vergewissern möchte.«
Keine Ahnung, ob er eine Antwort von mir erwartete. Nun machte er eine Handbewegung mit der er Edward und Carlisle zu sich bat. Ein letztes Mal berührte ich sie und ich las ihre Angst. Angst davor, dass Aro die Liebe zwischen mir und Edward hier und jetzt heraus finden würde und sie nicht dulden würde. Wie er reagieren würde und ob Alice recht behalten würde. Aro berührte beide an den Handflächen. Während er las, nickte er immer wieder zufrieden. Plötzlich verzog Aro sein Gesicht und sein sanftmütiger, zufriedener Blick wich einem zornigem.
»Da fehlt ein Teil eurer Gedanken. Was fehlt hier? Wie kann das sein? Wie könnt ihr es wagen, mir etwas vorzuenthalten?«
Carlisle und Edward sahen sich verwundert und fragend an.
Niemand wusste was Aro meinte. Nur ich, ich sah was er vermisste. Weder in Edwards, noch in Carlisles Gedanken fand er die Liebe zwischen Edward und mir. Er hatte keine Ahnung was dies für Gedanken sind, er wusste nur das da was fehlt, denn statt der Liebe klaffte für ihn ein großes, schwarzes Loch. Für Aro war dieses schwarze Loch vergleichbar wie ein Wurmloch im Universum und es war für Aro unvorstellbar, dass sich jemand wagen würde vor ihm etwas zu verbergen. Carlisle war erschrocken, noch nie hatte er, in seinen hundert Jahren bei den Volturi, Aro so außer sich vor Wut erlebt. Aros blasse Gestalt tobte. Er packte Edward und Carlisle am Kopf, um die fehlenden Gedanken doch noch zu erspähen. Seine Konzentration ließ ihn zittern. Doch ich wusste, er würde nichts finden, denn mit der letzten Berührung, bevor Carlisle und Edward zu Aro gingen, schützte ich genau diesen Teil ihrer Erinnerungen. Ich hatte keine Ahnung wie ich das angestellt hatte, doch ich spürte es. Meine Angst musste diese Fähigkeit ausgelöst haben. Stolz durchfuhr meinen Körper. Ich hatte es geschafft. Ich ganz allein, hatte erreicht Aro für diesen Teil unserer Gedanken blind zu machen. Nun begann ich einen großen Fehler. Ich merkte nicht, dass ich es tat. Erst als Aro mich ansah, wurde ich mir bewusst was ich gerade getan hatte. Vor lauter Stolz lag mir ein Lächeln auf den Lippen.
»Das kann nur von dir ausgehen. Wie hast du das gemacht?«, mit schnellen, geschmeidigen Schritten (sie glichen einem jagenden Berglöwen) kam er auf mich zu. Edward spürte eine Gefahr von ihm ausgehen. Mit einem Satz stand er zwischen mir und Aro. Er hatte seine Angriffsstellung eingenommen.
»Sag mir wie du das machst. Zeig es mir. Du kommst hier her und besitzt die Frechheit mir solche Fähigkeiten zu verheimlichen? Ich glaube nicht dass du dich in einer Situation befindest in der du es dir erlauben könntest.« Die ganze Zeit in der er sprach bekam ich mehr und mehr Angst. Er hatte recht, ich war nicht sehr klug. Immerhin war ich unter Vampiren. Auf einmal straffte Aro seinen schmalen Körper und sprach nun wieder mit samtiger Stimme: »Nun gut. Wie ich sehe hast du einen Beschützer. Aber das hätte ich mir denken können, Edward hatte ja schon immer eine Schwäche für Menschen«, er schwieg einen kleinen Moment, ehe er weiter sprach.
»Was ich jedoch sah sollte mich für eine Weile milde stimmen. Denn du hattest mir die Wahrheit über deine Visionen mitgeteilt. Doch eins interessiert mich noch. Rosalie ist davon überzeugt, dass du lieber sterben würdest, als unserer Art anzugehören. Stimmt dies mit deinem Wunsch überein?«, er trat einen Schritt nach vorn, zu mir. Doch Edward setzte zum Sprung an und knurrte so laut, dass es von dem alten Gemäuer schallte.
»Keine Sorge Edward, mein Freund. Ich habe bereits gegessen. Also Jenn, würdest du tatsächlich lieber sterben?«
Ich war noch zu sehr von seiner Wut beeindruckt, als hätte ich einen einzigen Ton heraus gebracht, der nur halbwegs überzeugend geklungen hätte. Das Kopfnicken erfüllte seinen Zweck.
»Wir können es ja ausprobieren«, schallte Janes Stimme zu uns. Niemand schenkte ihr seine Aufmerksamkeit.
Aro drehte sich um und ging zurück zu seinem Zirkel. Er sah Heidi strafend an. Mit einem verzweifelten Blick sprach sie mit ihm, doch leider zu leise für mein Gehör. Mir blieb also nichts anderes übrig als meine alte Fähigkeit einzusetzen. Ich erfuhr, dass sie sich entschul-digte und sich nicht erklären konnte, wieso ich seine Gedanken lesen konnte, obwohl sie sie doch blockierte. Bei Edward funktionierte es. Er musste nicht Aros Gedanken kennen um eine von ihm ausgehende Gefahr zu spüren.
»Nun denn. Ich wünsche euch eine gute Heimreise. Es ist zwar nicht so verlaufen wie ich es mir erwünscht hatte, aber ich denke mit der Zeit wird es sich klären. Und wer weiß, vielleicht bekommen wir ja doch noch ein neues Familienmitglied. Nicht war, Jenn?«
Edward stellte sich schützend vor mich, drehte sich zu mir und gab mir zu verstehen, dass wir so schnell wie möglich hier weg sollten. Carlisle war uns schon einige Schritte voraus.
Edward zog sich seine Jacke aus und legte sie mir über die Schultern. Es tat gut, obwohl sie nicht viel wärmer war, aber es dauerte nicht lange und mir wurde warm. Schlagartig wurde mir schlecht vor dem Ungewissen, als sich die große schwere Tür wieder öffnete und Felix und hinein winkte.
»Sie werden euch gleich empfangen. Sie sind noch zu Tisch.« Bei diesem Satz, sah Felix mich mit einem breiten, spöttischen Grinsen an. Ich fand das nicht witzig, aber es schien daran zu liegen, dass ich eben ein Mensch war und es überhaupt nicht attraktiv fand als eine Art Speise oder Leibgericht zu sein. Wieder entwich Edward ein knurren.
»Es stimmt also was Heidi uns erzählt hat. Du bist tatsächlich ruhiger geworden. Was ist passiert? Normaler Weise wärst du mir schon längst an die Kehle gesprungen.« Felix wollte ihn provozieren.
»Wäre ich hier allein, hätte ich es schon längst getan«, zischte Edward. »Edward vergiss nicht wer du bist«, ermahnte ihn Carlisle.
»Ach ja, Dr. Cullen ist ja gegen kleine Sticheleien.« Felix Ton war spöttisch. Kaum hatte er den Gedanken ausgesprochen, kam eine samtige und doch mahnende Stimme aus dem hinteren Raum. Felix duckte sich und verzog sich in den Schatten. Eine kleine Gruppe kam langsam und geschmeidig auf uns zu und setzten sich an den großen Tisch. Drei dieser Gestalten kannte ich nur zu gut. Deren Gift verteilte sich wieder in meinen Blutgefäßen, zumindest hatte ich das Gefühl. Janes Augen waren blutrot und bei ihrem Grinsen entblößte sie ihre strahlenden, weißen Reißzähne. Ich wandte den Blick von ihr ab und sah die drei Alten an, welcher wohl Aro sein würde? Einer der Drei machte einen sehr gelangweilten Eindruck, der Andere neben dem Dunkelhaarigen sah sehr gereizt und wütend aus.
»Schön dich wiederzusehen, Carlisle mein Freund«, sprach der Dunkelhaarige mit einer weichen und herzlichen Stimme.
»Schön auch dich wiederzusehen, Aro.«
»Wie ich sehe bist du meinem Wunsch gefolgt. Schön auch dich wiederzusehen, Edward. Aber warum bist du hier? Hat es was mit Jenn zu tun? Ach ja, du willst sie beschützen und wenn ich dir was sagen darf«, er musterte mich von oben bis unten, »ich kann dich verstehen.«
Jeder Muskel in Edward war hart vor Anspannung. Er kämpfte mit sich um nicht etwas Falsches zu sagen.
»Du musst Jennifer sein. Schön dich endlich kennen zu lernen. Ich würde ja gern sagen können, “ich hab schon viel von dir gehört“, aber das wäre zu viel gesagt. Doch eine unseres Zirkels hat deine Gaben entdeckt. Würdest du mir bitte etwas demonstrieren?«
Ängstlich und verzweifelt sah ich Edward an. Die Gabe für die sich Aro interessierte funktionierte doch nur im Zusammenhang mit Alice.
»Aro, mein Freund, schon bei unserem letzten Besuch hatten wir dir mitgeteilt, dass Jenn Alice dazu benötigt.« Carlisles Worte klangen sehr ausgewählt.
»Dann erzähl mir doch bitte was passiert, wenn du Visionen bekommst und wie du von deiner Gabe erfahren hast.«
»Ich bin in der Schule gegen Alice gestoßen und sah Alice als kleines Mädchen, sah den Schriftzug eines Neujahrsplakat und sah … das hier, also nur Schatten und ein altes Gemäuer. Ich muss Alice berühren wenn ich etwas sehen will. Dabei kann ich jedoch nicht steuern was ich sehe. Ob Vergangenheit oder Zukunft weiß ich vorher nie.«
»Seht ihr immer das selbe?«
»Nein, wenn ich in die Zukunft sehe, sieht Alice eine Vergangenheit, die uns wichtig sein könnte und anders herum.«
Meine Stimme zitterte und ab und zu blieb sie einfach aus, so dass ich im Flüsterton sprach. Aro jedenfalls sah nicht sehr überzeugt aus. Plötzlich hatte ich das Gefühl seine Gedanken lesen zu können. Doch an Heidi konnte ich sehen, dass sie sich bemühte die Gedanken von Aro zu blockieren. Und doch war es mir möglich sie zu lesen. Er wollte nur noch heraus finden, ob und in wie fern es zwischen mir und Edward Gefühle gab.
»Jenn! Ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn ich mich von der Wahrheit vergewissern möchte.«
Keine Ahnung, ob er eine Antwort von mir erwartete. Nun machte er eine Handbewegung mit der er Edward und Carlisle zu sich bat. Ein letztes Mal berührte ich sie und ich las ihre Angst. Angst davor, dass Aro die Liebe zwischen mir und Edward hier und jetzt heraus finden würde und sie nicht dulden würde. Wie er reagieren würde und ob Alice recht behalten würde. Aro berührte beide an den Handflächen. Während er las, nickte er immer wieder zufrieden. Plötzlich verzog Aro sein Gesicht und sein sanftmütiger, zufriedener Blick wich einem zornigem.
»Da fehlt ein Teil eurer Gedanken. Was fehlt hier? Wie kann das sein? Wie könnt ihr es wagen, mir etwas vorzuenthalten?«
Carlisle und Edward sahen sich verwundert und fragend an.
Niemand wusste was Aro meinte. Nur ich, ich sah was er vermisste. Weder in Edwards, noch in Carlisles Gedanken fand er die Liebe zwischen Edward und mir. Er hatte keine Ahnung was dies für Gedanken sind, er wusste nur das da was fehlt, denn statt der Liebe klaffte für ihn ein großes, schwarzes Loch. Für Aro war dieses schwarze Loch vergleichbar wie ein Wurmloch im Universum und es war für Aro unvorstellbar, dass sich jemand wagen würde vor ihm etwas zu verbergen. Carlisle war erschrocken, noch nie hatte er, in seinen hundert Jahren bei den Volturi, Aro so außer sich vor Wut erlebt. Aros blasse Gestalt tobte. Er packte Edward und Carlisle am Kopf, um die fehlenden Gedanken doch noch zu erspähen. Seine Konzentration ließ ihn zittern. Doch ich wusste, er würde nichts finden, denn mit der letzten Berührung, bevor Carlisle und Edward zu Aro gingen, schützte ich genau diesen Teil ihrer Erinnerungen. Ich hatte keine Ahnung wie ich das angestellt hatte, doch ich spürte es. Meine Angst musste diese Fähigkeit ausgelöst haben. Stolz durchfuhr meinen Körper. Ich hatte es geschafft. Ich ganz allein, hatte erreicht Aro für diesen Teil unserer Gedanken blind zu machen. Nun begann ich einen großen Fehler. Ich merkte nicht, dass ich es tat. Erst als Aro mich ansah, wurde ich mir bewusst was ich gerade getan hatte. Vor lauter Stolz lag mir ein Lächeln auf den Lippen.
»Das kann nur von dir ausgehen. Wie hast du das gemacht?«, mit schnellen, geschmeidigen Schritten (sie glichen einem jagenden Berglöwen) kam er auf mich zu. Edward spürte eine Gefahr von ihm ausgehen. Mit einem Satz stand er zwischen mir und Aro. Er hatte seine Angriffsstellung eingenommen.
»Sag mir wie du das machst. Zeig es mir. Du kommst hier her und besitzt die Frechheit mir solche Fähigkeiten zu verheimlichen? Ich glaube nicht dass du dich in einer Situation befindest in der du es dir erlauben könntest.« Die ganze Zeit in der er sprach bekam ich mehr und mehr Angst. Er hatte recht, ich war nicht sehr klug. Immerhin war ich unter Vampiren. Auf einmal straffte Aro seinen schmalen Körper und sprach nun wieder mit samtiger Stimme: »Nun gut. Wie ich sehe hast du einen Beschützer. Aber das hätte ich mir denken können, Edward hatte ja schon immer eine Schwäche für Menschen«, er schwieg einen kleinen Moment, ehe er weiter sprach.
»Was ich jedoch sah sollte mich für eine Weile milde stimmen. Denn du hattest mir die Wahrheit über deine Visionen mitgeteilt. Doch eins interessiert mich noch. Rosalie ist davon überzeugt, dass du lieber sterben würdest, als unserer Art anzugehören. Stimmt dies mit deinem Wunsch überein?«, er trat einen Schritt nach vorn, zu mir. Doch Edward setzte zum Sprung an und knurrte so laut, dass es von dem alten Gemäuer schallte.
»Keine Sorge Edward, mein Freund. Ich habe bereits gegessen. Also Jenn, würdest du tatsächlich lieber sterben?«
Ich war noch zu sehr von seiner Wut beeindruckt, als hätte ich einen einzigen Ton heraus gebracht, der nur halbwegs überzeugend geklungen hätte. Das Kopfnicken erfüllte seinen Zweck.
»Wir können es ja ausprobieren«, schallte Janes Stimme zu uns. Niemand schenkte ihr seine Aufmerksamkeit.
Aro drehte sich um und ging zurück zu seinem Zirkel. Er sah Heidi strafend an. Mit einem verzweifelten Blick sprach sie mit ihm, doch leider zu leise für mein Gehör. Mir blieb also nichts anderes übrig als meine alte Fähigkeit einzusetzen. Ich erfuhr, dass sie sich entschul-digte und sich nicht erklären konnte, wieso ich seine Gedanken lesen konnte, obwohl sie sie doch blockierte. Bei Edward funktionierte es. Er musste nicht Aros Gedanken kennen um eine von ihm ausgehende Gefahr zu spüren.
»Nun denn. Ich wünsche euch eine gute Heimreise. Es ist zwar nicht so verlaufen wie ich es mir erwünscht hatte, aber ich denke mit der Zeit wird es sich klären. Und wer weiß, vielleicht bekommen wir ja doch noch ein neues Familienmitglied. Nicht war, Jenn?«
Edward stellte sich schützend vor mich, drehte sich zu mir und gab mir zu verstehen, dass wir so schnell wie möglich hier weg sollten. Carlisle war uns schon einige Schritte voraus.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 9
Rückkehr
Das erfrischende, kühle Nass floss mir den Rücken hinunter. Nun fiel auch noch die letzte Anspannung von mir. Jedoch bekam ich noch immer eine Gänsehaut wenn ich an ein paar Stunden zuvor dachte, aber meine Muskeln hatten sich allmehlig auf der Fahrt zum Hotel gelöst. Edward und Carlisle verbrachten die ganze Zeit am Handy und versuchten einen Rückflug zu organisieren. Je weiter wir von den Volturi wären, desto sicherer könnten wir uns fühlen., hatte Carlisle gesagt. Während ich mich abtrocknete und in frische Kleidung schlüpfte, hörte ich wie Carlisle mit Alice telefonierte. Scheinbar gab es keine Zukunftsvisionen die uns beunruhigen sollten. Als ich aus dem Badezimmer kam, saß Carlisle auf dem großen Sofa und Edward stand am Fenster mit dem Blick auf die Straße. Ich ging zu ihm und umschlang seine Hüften. Er drehte sich nicht um, um mich anzusehen.
»Was hatte Aro gemeint mit, “Da fehlt ein Teil eurer Gedanken“?« Seine Stimme klang gedrückt.
»Er konnte unsere Gefühle zu einander nicht sehen. All deine Erinnerungen an deine Liebe zu mir, waren nur ein schwarzes Loch für ihn. Sie waren unsichtbar.«
»Du solltest dir in Zukunft genau überlegen was du tust.« Er löste sich aus meiner Umarmung und ging zur Minibar. Er war sauer, dass konnte jeder Blinde sehen.
»Aber ich … ich wollte doch nur …«
»Was? Ihn so verärgern dass sie uns getötet hätten.«
»Nein, ich wollte nur nicht dass er etwas heraus bekommt.«
»Noch nie hat sich jemand gewagt, Aro etwas zu verschweigen. Du kannst froh sein, dass er zu großes Interesse an dir und deinen Gaben hat. Sonst wären wir jetzt alle Kohlenstaub.«
Mit einem lauten Knall war er aus der Tür gestürmt. Carlisle saß noch immer auf dem riesigen Sofa. Sprachlos stand ich in dem riesigen Zimmer.
»Jenn? Wie hast du es gemacht? Wie konntest du Aro blenden?«
Ich ging zu ihm und setzte mich auf den Sessel.
»Ich weiß es nicht. Ich hatte euch berührt und sah eure Angst. Während ihr bei Aro standet, sah ich die Ängste und all die Gedanken die die Liebe betrafen wie durch einer milchigen Glasscheibe. Heraus fand ich es jedoch erst als ich Aros Gedanken, die im Übrigen sehr klar waren, las und er immer wieder auf eine schwarze Stelle stieß. Mir wurde klar, das die milchigen Gedanken eure waren und nicht meine. Ich weiß wirklich nicht wie ich das gemacht habe und ich wusste nicht dass ich so was kann. Ehrlich nicht. Und … ich wollte uns wirklich nicht in Gefahr bringen.«
»Ich weiß Jenn, ich weiß. Und Edward weiß es auch. Aber du musst ihn verstehen. In Aros Gegenwart sind wir Vampire schwach. Niemand hat ihm je die Stirn geboten und du … du hast es einfach getan. Edward weiß genau wie ich, dass Aro sich damit nicht zufrieden geben wird. Du hast eine Neugier in ihn geweckt, indem du ihm deine Neuste Gabe auf einem Silbertablett serviert hast. Du musst wissen, Aro ist auf neue Gaben fixiert und von ihnen besessen. Nichts vermach ihm mehr Freude als eine neue Gabe zu erforschen und du lieferst ihm gleich zwei.«
»Das bedeutet ich bin also in Gefahr?«, fragte ich mit angsterfüllter Stimme. Carlisle sah mich bedauernd an. Er wusste nicht was er dazu sagen sollte.
»Ich schätze für die erste Zeit nicht. Aber er wird nicht lange seine Füße still halten. Aro ist nicht gerade für seine Geduld bekannt, dennoch gehe ich davon aus, dass er eine Zeit lang nichts unternehmen wird. Er weiß, dass diese Demonstration nur Zufall war. Er erkennt Lügen auch so. Aber irgendwann wirst du ihm gegenüber stehen.« Bei seinem letzten Satz blieb mir fast der Atem weg und ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Ich legte mich auf die Couch und ehe ich mich versah, schlief ich ein. Heute hätte ich mir gewünscht, dass diese Nacht traumlos verließ, aber leider war es nicht der Fall. Ich träumte von Aro, wie er mich jagte, wie er mir das Leben aussaugte und wie er mich zu einer Sklavin machte. So wie Jane es war. Bei dem Bildnis, welches mir mein Ich, mit blutroten Augen, zeigte, schrie ich auf und fand mich bei Edward, der an meiner Seite lag. Er musste mich ins Schlafzimmer der riesigen Suite gebracht haben, denn ich lag auf dem großen Bett, welches wundervoll, verzierte Bettpfosten hatte.
»Schlecht geträumt?« Ich wusste dass er keine Antwort von mir erwartete, schließlich konnte er sich selbst davon ein Bild machen. Er sah mir tief in die Augen. In seinem Blick war etwas was ich zuvor noch nie in seinen goldenen Augen gesehen hatte. Sie schienen fast aus flüssigem Gold zu sein. Sein Gesicht rückte immer näher und dann wusste ich was ich in seinem Blick sah. Es war die Leidenschaft die ich mir immer gewünscht hatte, seit dem Tag an, als ich ins Bad geplatzt war und er nur mit dem Handtuch bekleidet war. Ich schloss meine Augen und wartete. Wartete darauf, dass sich unsere Lippen berührten. Obwohl ich darauf vorbereitet war, durchfuhr mich ein zucken als seine kalten Lippen auf meine trafen. Seine Hände wanderten zu meinen und sie verschmolzen ineinander. Anfangs war alles sehr zärtlich, doch je länger wir uns küssten, desto fordernder und fester wurden seine Küsse. Seine Hände hielten meine Handgelenke fest auf dem Bett gedrückt. Seine Lippen suchten sich hastig den Weg zu meinem Hals und zu meiner Kehle. Ich spürte seinen schnellen, kalten Atem. Und wie aus dem Nichts durchzog ein lautes Knacken den Schlafraum und mir entfloh ein schmerzerfüllter Schrei aus dem Hals. Erschrocken fuhr er zurück und ließ mich, mich aufrichten. Im selben Moment wurde die Tür aufgestoßen und Carlisle stand im Zimmer. Er sah mich wie ich, mit schmerzverzerrtem Gesicht, mir den Arm hielt. Er sah Edward wie er mit angsterfüllten Augen mich ansah. Oh Gott, Jenn. Es tut mir leid. Ich dachte ich hätte mich unter Kontrolle. Ist es nur die Hand, oder hab ich dich noch mehr verletzt?, warf er mir seine Gedanken zu.
»Nein, ich schätze dass ist nur mein Handgelenk. Also nur halb so wild«, versuchte ich ihn zu beruhigen. Eigentlich hätte ich es wissen müssen, dass er sich schwere Vorwürfe machen würde, egal was ich sagen würde.
»Nur das Handgelenk?«, fragte mich Carlisle und kontrollierte sie gründlich. Er drehte es, unter der Beobachtung meines Gesichts, nach rechts, nach links, oben und unten.
»Hm … genau kann ich es erst sagen, wenn wir es geröntgt haben. Aber ich vermute dass es gebrochen ist. Das Knacken konnte ich bis drüben hören«, stellte er fest.
»Na das ist doch keine Kunst für euch, bei euren guten Ohren«, versuchte ich die Stimmung aufzuheitern. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass wir ins Krankenhaus fahren würden, doch er ging ins andere Zimmer und kam mit einem kleinen Koffer zurück. Er klappte und zog etwas daraus, nahm meine Hand und legte sie auf eine kleine Platte. »Stillhalten!«, befahl er mir mit einem Tonfall den ich nur von Ärzte gewohnt war. Es piepte kurz und ich wurde wieder entlassen. Ich stand auf und ging zu Edward, der sofort zurückwich. Lass das! Es ist nicht deine Schuld. Das hätte bei jedem passieren können., versuchte ich ihm einzureden. Er drehte sein Gesicht zur anderen Seite und sah stur geradeaus aus dem Fenster.
»Bist du dir da sicher?«
»Ja. Meine Hand lag nur sehr ungünstig und irgendwie neige ich dazu mir ständig etwas zu brechen.«
»Na dann hattest du wohl Glück. Dein Handgelenk ist nur gestaucht. Komm mit rüber, dann stabilisiere ich es dir«, warf Dr. Cullen ein. Ohne Edward aus den Augen zu lassen, folgte ich Carlisle.
»Darf ich etwas fragen?«, wandte ich mich Carlisle zu. Er sah mich an und nickte.
»Ich weiß es ist ein schlechter Zeitpunkt, aber … nun ja, ich war schon lange nicht mehr in … naja ich vermisse meinen Vater und meine Freunde. Könnten wir vielleicht in Betracht ziehen, dass ich für ein bis zwei Tage nach Berlin kann? Würde das gehen?«
»Ich denke das lässt sich einrichten. Willst du sie vielleicht anrufen? Wie du weißt spielt Geld bei uns keine Rolle.« Carlisles Gesicht sah schon lange nicht mehr so gelöst und entspannt aus. Er lächelte und reichte mir den Hörer. Mit den Worten: »Wir werden uns mal umsehen, ob wir eine geeignete Stelle zum Jagen finden.«, verwand er mit Edward aus der Tür. Ich legte den Hörer wieder auf das Telefon, denn ich wollte niemanden vorwarnen. Für meine Freunde und meinem Vater sollte dies eine Überraschung werden. Nun bereute ich es sogar, gefragt zu haben, denn hier allein in der Suite fühlte ich mich nicht wohl. Ein unbehagliches Gefühl beschlich mich und wieder fühlte ich mich verfolgt. Ich ging zur Tür und schloss sie von innen ab. Nicht das diese Tür einen Vampir standgehalten hätte, aber es würde ziemlichen Krach verursachen, wenn man sie eintreten würde und andere Bewohner dieser Etage würden dies mit Sicherheit hören und auf den Lärm reagieren. Mit schlendernden Schritten ging ich auf die großen, länglichen Fenster zu. Ich wollte die Nacht mit all den tausenden Lichtern sehen. Doch leider wurde ich enttäuscht. Es war keine tiefschwarze Nacht mehr. Es war Tag und ein graues, verregnetes Wetter. Mir fiel ein, dass ich so müde wegen der Zeitverschiebung sein musste. Ich beobachtete den armen Kerl der draußen stand um den Gästen des Hauses die Tür aufzuhalten.
Das erfrischende, kühle Nass floss mir den Rücken hinunter. Nun fiel auch noch die letzte Anspannung von mir. Jedoch bekam ich noch immer eine Gänsehaut wenn ich an ein paar Stunden zuvor dachte, aber meine Muskeln hatten sich allmehlig auf der Fahrt zum Hotel gelöst. Edward und Carlisle verbrachten die ganze Zeit am Handy und versuchten einen Rückflug zu organisieren. Je weiter wir von den Volturi wären, desto sicherer könnten wir uns fühlen., hatte Carlisle gesagt. Während ich mich abtrocknete und in frische Kleidung schlüpfte, hörte ich wie Carlisle mit Alice telefonierte. Scheinbar gab es keine Zukunftsvisionen die uns beunruhigen sollten. Als ich aus dem Badezimmer kam, saß Carlisle auf dem großen Sofa und Edward stand am Fenster mit dem Blick auf die Straße. Ich ging zu ihm und umschlang seine Hüften. Er drehte sich nicht um, um mich anzusehen.
»Was hatte Aro gemeint mit, “Da fehlt ein Teil eurer Gedanken“?« Seine Stimme klang gedrückt.
»Er konnte unsere Gefühle zu einander nicht sehen. All deine Erinnerungen an deine Liebe zu mir, waren nur ein schwarzes Loch für ihn. Sie waren unsichtbar.«
»Du solltest dir in Zukunft genau überlegen was du tust.« Er löste sich aus meiner Umarmung und ging zur Minibar. Er war sauer, dass konnte jeder Blinde sehen.
»Aber ich … ich wollte doch nur …«
»Was? Ihn so verärgern dass sie uns getötet hätten.«
»Nein, ich wollte nur nicht dass er etwas heraus bekommt.«
»Noch nie hat sich jemand gewagt, Aro etwas zu verschweigen. Du kannst froh sein, dass er zu großes Interesse an dir und deinen Gaben hat. Sonst wären wir jetzt alle Kohlenstaub.«
Mit einem lauten Knall war er aus der Tür gestürmt. Carlisle saß noch immer auf dem riesigen Sofa. Sprachlos stand ich in dem riesigen Zimmer.
»Jenn? Wie hast du es gemacht? Wie konntest du Aro blenden?«
Ich ging zu ihm und setzte mich auf den Sessel.
»Ich weiß es nicht. Ich hatte euch berührt und sah eure Angst. Während ihr bei Aro standet, sah ich die Ängste und all die Gedanken die die Liebe betrafen wie durch einer milchigen Glasscheibe. Heraus fand ich es jedoch erst als ich Aros Gedanken, die im Übrigen sehr klar waren, las und er immer wieder auf eine schwarze Stelle stieß. Mir wurde klar, das die milchigen Gedanken eure waren und nicht meine. Ich weiß wirklich nicht wie ich das gemacht habe und ich wusste nicht dass ich so was kann. Ehrlich nicht. Und … ich wollte uns wirklich nicht in Gefahr bringen.«
»Ich weiß Jenn, ich weiß. Und Edward weiß es auch. Aber du musst ihn verstehen. In Aros Gegenwart sind wir Vampire schwach. Niemand hat ihm je die Stirn geboten und du … du hast es einfach getan. Edward weiß genau wie ich, dass Aro sich damit nicht zufrieden geben wird. Du hast eine Neugier in ihn geweckt, indem du ihm deine Neuste Gabe auf einem Silbertablett serviert hast. Du musst wissen, Aro ist auf neue Gaben fixiert und von ihnen besessen. Nichts vermach ihm mehr Freude als eine neue Gabe zu erforschen und du lieferst ihm gleich zwei.«
»Das bedeutet ich bin also in Gefahr?«, fragte ich mit angsterfüllter Stimme. Carlisle sah mich bedauernd an. Er wusste nicht was er dazu sagen sollte.
»Ich schätze für die erste Zeit nicht. Aber er wird nicht lange seine Füße still halten. Aro ist nicht gerade für seine Geduld bekannt, dennoch gehe ich davon aus, dass er eine Zeit lang nichts unternehmen wird. Er weiß, dass diese Demonstration nur Zufall war. Er erkennt Lügen auch so. Aber irgendwann wirst du ihm gegenüber stehen.« Bei seinem letzten Satz blieb mir fast der Atem weg und ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Ich legte mich auf die Couch und ehe ich mich versah, schlief ich ein. Heute hätte ich mir gewünscht, dass diese Nacht traumlos verließ, aber leider war es nicht der Fall. Ich träumte von Aro, wie er mich jagte, wie er mir das Leben aussaugte und wie er mich zu einer Sklavin machte. So wie Jane es war. Bei dem Bildnis, welches mir mein Ich, mit blutroten Augen, zeigte, schrie ich auf und fand mich bei Edward, der an meiner Seite lag. Er musste mich ins Schlafzimmer der riesigen Suite gebracht haben, denn ich lag auf dem großen Bett, welches wundervoll, verzierte Bettpfosten hatte.
»Schlecht geträumt?« Ich wusste dass er keine Antwort von mir erwartete, schließlich konnte er sich selbst davon ein Bild machen. Er sah mir tief in die Augen. In seinem Blick war etwas was ich zuvor noch nie in seinen goldenen Augen gesehen hatte. Sie schienen fast aus flüssigem Gold zu sein. Sein Gesicht rückte immer näher und dann wusste ich was ich in seinem Blick sah. Es war die Leidenschaft die ich mir immer gewünscht hatte, seit dem Tag an, als ich ins Bad geplatzt war und er nur mit dem Handtuch bekleidet war. Ich schloss meine Augen und wartete. Wartete darauf, dass sich unsere Lippen berührten. Obwohl ich darauf vorbereitet war, durchfuhr mich ein zucken als seine kalten Lippen auf meine trafen. Seine Hände wanderten zu meinen und sie verschmolzen ineinander. Anfangs war alles sehr zärtlich, doch je länger wir uns küssten, desto fordernder und fester wurden seine Küsse. Seine Hände hielten meine Handgelenke fest auf dem Bett gedrückt. Seine Lippen suchten sich hastig den Weg zu meinem Hals und zu meiner Kehle. Ich spürte seinen schnellen, kalten Atem. Und wie aus dem Nichts durchzog ein lautes Knacken den Schlafraum und mir entfloh ein schmerzerfüllter Schrei aus dem Hals. Erschrocken fuhr er zurück und ließ mich, mich aufrichten. Im selben Moment wurde die Tür aufgestoßen und Carlisle stand im Zimmer. Er sah mich wie ich, mit schmerzverzerrtem Gesicht, mir den Arm hielt. Er sah Edward wie er mit angsterfüllten Augen mich ansah. Oh Gott, Jenn. Es tut mir leid. Ich dachte ich hätte mich unter Kontrolle. Ist es nur die Hand, oder hab ich dich noch mehr verletzt?, warf er mir seine Gedanken zu.
»Nein, ich schätze dass ist nur mein Handgelenk. Also nur halb so wild«, versuchte ich ihn zu beruhigen. Eigentlich hätte ich es wissen müssen, dass er sich schwere Vorwürfe machen würde, egal was ich sagen würde.
»Nur das Handgelenk?«, fragte mich Carlisle und kontrollierte sie gründlich. Er drehte es, unter der Beobachtung meines Gesichts, nach rechts, nach links, oben und unten.
»Hm … genau kann ich es erst sagen, wenn wir es geröntgt haben. Aber ich vermute dass es gebrochen ist. Das Knacken konnte ich bis drüben hören«, stellte er fest.
»Na das ist doch keine Kunst für euch, bei euren guten Ohren«, versuchte ich die Stimmung aufzuheitern. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass wir ins Krankenhaus fahren würden, doch er ging ins andere Zimmer und kam mit einem kleinen Koffer zurück. Er klappte und zog etwas daraus, nahm meine Hand und legte sie auf eine kleine Platte. »Stillhalten!«, befahl er mir mit einem Tonfall den ich nur von Ärzte gewohnt war. Es piepte kurz und ich wurde wieder entlassen. Ich stand auf und ging zu Edward, der sofort zurückwich. Lass das! Es ist nicht deine Schuld. Das hätte bei jedem passieren können., versuchte ich ihm einzureden. Er drehte sein Gesicht zur anderen Seite und sah stur geradeaus aus dem Fenster.
»Bist du dir da sicher?«
»Ja. Meine Hand lag nur sehr ungünstig und irgendwie neige ich dazu mir ständig etwas zu brechen.«
»Na dann hattest du wohl Glück. Dein Handgelenk ist nur gestaucht. Komm mit rüber, dann stabilisiere ich es dir«, warf Dr. Cullen ein. Ohne Edward aus den Augen zu lassen, folgte ich Carlisle.
»Darf ich etwas fragen?«, wandte ich mich Carlisle zu. Er sah mich an und nickte.
»Ich weiß es ist ein schlechter Zeitpunkt, aber … nun ja, ich war schon lange nicht mehr in … naja ich vermisse meinen Vater und meine Freunde. Könnten wir vielleicht in Betracht ziehen, dass ich für ein bis zwei Tage nach Berlin kann? Würde das gehen?«
»Ich denke das lässt sich einrichten. Willst du sie vielleicht anrufen? Wie du weißt spielt Geld bei uns keine Rolle.« Carlisles Gesicht sah schon lange nicht mehr so gelöst und entspannt aus. Er lächelte und reichte mir den Hörer. Mit den Worten: »Wir werden uns mal umsehen, ob wir eine geeignete Stelle zum Jagen finden.«, verwand er mit Edward aus der Tür. Ich legte den Hörer wieder auf das Telefon, denn ich wollte niemanden vorwarnen. Für meine Freunde und meinem Vater sollte dies eine Überraschung werden. Nun bereute ich es sogar, gefragt zu haben, denn hier allein in der Suite fühlte ich mich nicht wohl. Ein unbehagliches Gefühl beschlich mich und wieder fühlte ich mich verfolgt. Ich ging zur Tür und schloss sie von innen ab. Nicht das diese Tür einen Vampir standgehalten hätte, aber es würde ziemlichen Krach verursachen, wenn man sie eintreten würde und andere Bewohner dieser Etage würden dies mit Sicherheit hören und auf den Lärm reagieren. Mit schlendernden Schritten ging ich auf die großen, länglichen Fenster zu. Ich wollte die Nacht mit all den tausenden Lichtern sehen. Doch leider wurde ich enttäuscht. Es war keine tiefschwarze Nacht mehr. Es war Tag und ein graues, verregnetes Wetter. Mir fiel ein, dass ich so müde wegen der Zeitverschiebung sein musste. Ich beobachtete den armen Kerl der draußen stand um den Gästen des Hauses die Tür aufzuhalten.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 9
Der Regen durchnässte seine Kleidung wohl schon den ganzen Vormittag, denn er fror schrecklich und er versuchte das Zittern so gut es ging zu unterdrücken. Als ein Bentley vorfuhr, dachte ich darüber nach mal in seinen Gedanken zu lesen. Doch in diesem Moment stieß mir ein anderer in die Magengrube. Wie hatte ich Carlisles und Edwards Gedanken vor Aro geschützt? Ich beschloss, wenn ich wieder zu Hause wäre, würde ich mit Alice, Rosalie und Edward daran feilen, um zu lernen es zu kontrollieren. Ein leises Geräusch ließ mich zur Tür schauen. Der Knauf drehte sich langsam und ein sanfter Druck ließ die Tür sich einen Millimeter bewegen, bevor der Riegel die Tür verschlossen hielt. Ich hörte wie sich jemand an den Schloss versuchte. Mein ganzer Körper stand unter Spannung und meine Muskeln fingen an zu schmerzen. Da Menschen meiner Meinung nach Fluchttiere sind, suchte ich mir einen Ausweg, aber Suiten sind nicht für eine Flucht gebaut worden, also suchte ich mir ein gutes, sicheres Versteck. Der Gedanke war zwar bei Vampiren eher lächerlich, aber kampflos wollte ich mich nicht ihnen hingeben. Doch was wenn es Carlisle und Edward waren, schließlich hatten sie ihre Schlüssel hier gelassen. Aber ich war davon überzeugt, dass sie sich anders bemerkbar gemacht hätten. Auf einmal, war alles ruhig. Niemand machte sich mehr an dem Schloss zu schaffen. Ich wollte zur Tür gehen, doch irgendwas schrie in mir “Falle“. Meine Neugier zu wissen, ob der der versucht hatte hier rein zu kommen fort war, erdrückte mich fast. Dann hörte ich Schritte auf dem Flur. Es müssen zwei ältere Damen gewesen sein. Sie unterhielten sich lautstark und ließen ihren Unmut, über dem unfähigen Kellner, hinaus. Als sie an der Suite vorbei kamen, grüßten sie niemanden. Also war niemand im Flur. Ihr Anstand hätte es nicht geduldet, jemanden nicht zu grüßen. Dafür waren ihre Mäuler sehr gesprächig, wenn es um Lästereien ging.
»Hast du die jungen Männer und deren Begleitung gesehen, die diese Suite hier bewohnen?«, fragte die Eine die Andere.
»Ja. Also die müssen zu den Neureichen gehören. So jung und so viel Geld. Der Concierge hatte ja ein sattes Trinkgeld bekommen. Ich habe gehört, dass er 1 500 Euro bekommen hätte. Die werfen nur so mit dem Geld um sich.«
Ihre Stimmen brachen plötzlich ab. Weitere Schritte kamen hinzu.
»Guten Abend, meine Damen!«, ertönten die zwei vertrautesten und beruhigensten Stimmen, die ich mir erhofft hatte endlich zu hören. Ich hörte Edwards verzweifelte Gedanken. Jenn? Alles okay?
Ja, mir geht’s gut. Es hatte jemand versucht hier rein zu kommen.
Ich weiß, der ganze Flur riecht nach Vampiren
Die Volturi?, wollte ich wissen.
Ja! Aber nicht Aro. Sondern Jane und Demetri.
Ich öffnete die Tür als sie klopften. Die älteren Damen schienen noch immer auf dem Flur zu sein. Carlisle und Edward stürmten regelrecht hinein und rafften alles zusammen was sie fanden.
»Wir müssen hier weg, bevor sie wieder kommen.« Mit diesen Worten schoben sie mich aus der Suite und gingen mit mir in die Hotelhalle.
»Wo gehen wir jetzt hin?«, fragte ich voller Angst in der Stimme, so dass sie begann zu zittern.
»Keine Ahnung, nur raus aus Italien. Aro braucht Jane und Demetri bei sich. Also werden sie Italien nicht verlassen. Es sei denn …«
Kein einziges Wort bauchte er sagen, ich wusste auch ohne Gedankenlesen wie der Satz enden würde. Es sei denn, Aro hat sie beauftragt.
Es summte aus der Hosentasche von Edward. Er holte sein Handy heraus und ging, ohne auf Display zu achten, ran. Ich hörte, trotz des Lärms, Alice‘ Stimme. Konzentriert hörte er ihr zu und machte nur ein kurzes “Hm“ hin und wieder. Bevor er das Handy mit einer Bewegung schloss, sagte er: »Okay, danke. Gut das zu wissen.«
Dann wandte er sich Carlisle zu, der noch immer auf eine Dame an der Rezeption wartete.
»Alice hat gesehen, dass Jane nicht von Aro geschickt wurde. Doch auf Grund der schlechten Verbindung von Amerika nach Europa war Alice nicht in der Lage uns zu warnen.«
Carlisle wurde zwar schlagartig entspannter, aber dieses Risiko wollte er nicht eingehen. Es war einfach zu riskant hier zu bleiben, auch wenn Aro nicht derjenige war der dies angezettelt hatte. Jane war vielleicht sogar schlimmer als Aro. Sie fürchtete nämlich Konkurrenz. Bisher war sie die erste, als Wache, neben Aro. Ich mit meinen Fähigkeiten könnte ihr gefährlich werden. Obwohl ich ihre Befürchtungen nicht verstehen konnte, denn sie hatte das Talent jemanden Schmerzen zu zufügen und das nur mit ihren bloßen Gedanken. Es waren eher Halluzinationen, aber sie erwiesen sich als sehr effektiv. Menschen sowie Vampire fühlten ihre Halluzinationen als wären sie real. Nur wer über ein besonderes Schutzschild verfügt, wie Renata, konnte ihren Attacken standhalten.
Endlich kam die Dame der Rezeption. »Guten Abend, was kann ich für sie tun?«, fragte sie höflich in einem perfekten, aber mit starkem Dialekt, italienisch.
»Wir möchten abreisen«, erwiderte Carlisle mit geradewegs dialektlosem italienisch. Man hätte nicht gedacht, dass er ein Amerikaner sei. Scheinbar waren dies noch die Vorteile, hier bei den Volturi gelebt zu haben. Er bezahlte die Rechnung und gab ihr ein großzügiges Trinkgeld. Mich überkam ein schreckliches Gefühl, als er ihr das Geld gab. Als wenn uns jemand beobachten würde. Demetri ist hier!, ertönte es in meinem Kopf. Meine Beine wurden steif und jeder meiner Muskeln verspannte sich. Ich konnte nicht anders und sah Edward an. Er biss die Zähne zusammen und machte einen ungeduldigen Eindruck. Wir liefen schnell aus der Halle und verschwanden in einer schwarzen Limousine.
»Demetri ist hier!«, sagte Edward ungehalten, während Carlisle das Gaspedal durchtrat.
»Ich weiß, ich hab ihn gerochen. Konntest du hören, was er wollte?«
»Ja, er will Jenn und ihm ist egal wie Aro entschieden hat. Er will …«, Edward brach mitten im Satz ab.
»Was will er?«, zwang Carlisle Edward weiter zu sprechen. »Will er Jenn zu einem Vampir verwandeln?«
»Nein, er will mich töten. Er befürchtet, dass ich Jane gefährlich werden könnte«, antwortete ich für Edward, dem es sichtlich schwer fiel, den Gedanken auszusprechen.
»Wenn das so ist, sollten wir zurück nach Sun Valley. Es tut mir leid, Jenn, aber dieses Risiko ist zu hoch und Deutschland zu dicht an Italien.« Ich hörte wie schwer es ihm fiel, mich zu enttäuschen, aber er hatte Recht. Es wäre egoistisch und verantwortungslos gewesen, Demetri zu meinen Freunden und meinem Vater zu führen. Er würde alle töten die mit mir in Kontakt kämen.
Jedoch zum Flughafen fuhren wir nicht.
»Wohin fahren wir? Ist Demetri noch immer hinter uns?«
»Nein, im Moment nicht. Aber er wird am Flughafen auf uns warten. Deshalb werden wir von Frankreich aus fliegen.« Im gleichen Moment klappte Carlisle sein Handy auf und drückte auf eine der Kurzwahltasten. Esme ging ans andere Ende.
»Hallo mein Schatz. Leider ist etwas dazwischen gekommen. Sag bitte Alice und Jasper bescheid, dass sie sich nach Paris begeben sollen.« Es entstand eine kurze Pause. »Nein, Liebste. Aro macht uns keine Schwierigkeiten, aber Demetri. Er will Jenn.« Ich hörte nicht mehr hin. Edward war die ganze Zeit über still gewesen und er atmete auch nicht mehr. Sein Blick sah hinaus auf die Landschaft und ich wurde das Gefühl nicht los, dass er etwas beobachtete. Und dann sah ich was er im Auge behielt. Demetri. Demetri rannte in den Bäumen nahe der Straße. Er ließ unser Auto nicht aus den Augen.
»Ich denke er folgt uns nicht? Wie wollen wir denn unbemerkt nach Paris kommen?«, flüsterte ich zu Edward. Ohne seinen Blick von ihm zu nehmen, sagte er: »Er hat uns durchschaut. Deshalb benötigen Alice und Jasper.«
»Carlisle weiß also, dass er uns folgt?«
»Ja. Demetri lässt sich nicht einfach täuschen. Er hatte nur gehofft, dass er es nicht ganz so schnell heraus findet. Keine Angst Carlisle kennt Demetri recht gut. Wir brauchen nur eine große Stadt und ein paar gleichwertige Limousinen, damit wir ihn ein wenig verwirren können. Nimm bitte ein paar Sachen aus deiner Tasche. Die müssen wir nachher nur in die verschiedenen Autos legen.«
Ich nickte und fing gleich damit an. Die Fahrt war lang und ich war sehr müde. Seit ich mich mit Vampiren rum trieb, kam der Schlaf eindeutig zu kurz. Eine Weile kämpfte ich gegen die Müdigkeit an, doch mir fielen letztendlich meine Augen zu.
Als ich wieder erwachte hatten wir bereits Florenz und Turin hinter uns. Ich musste ziemlich lange geschlafen haben. Genau genommen hatte ich sieben Stunden geschlafen. Den Schildern am Straßenrand konnte ich entnehmen dass wir uns bereits kurz vor der Grenze befanden. Edward sah mich an und seine Umarmung wurde so fest, dass ich spüren konnte, wie groß seine Angst war mich zu verlieren.
»Ist Demetri immer noch hinter uns?«
Mit einem Seufzen antwortete er: »Ja. Alice, Jasper, Rosalie und Emmett sind bereits in Lyon und warten auf uns.«
»Rosalie und Emmett auch?«, fragte ich verwundert. Eigentlich war meine überraschte Frage überflüssig, wer sonst sollte die ganzen Limousinen fahren?
An der Grenze zu Frankreich verlief alles komplikationsfrei. Leider auch für Demetri, der kurze Zeit später wieder hinter uns war. Die Müdigkeit hatte ich noch immer nicht überwunden.
»Hast du die jungen Männer und deren Begleitung gesehen, die diese Suite hier bewohnen?«, fragte die Eine die Andere.
»Ja. Also die müssen zu den Neureichen gehören. So jung und so viel Geld. Der Concierge hatte ja ein sattes Trinkgeld bekommen. Ich habe gehört, dass er 1 500 Euro bekommen hätte. Die werfen nur so mit dem Geld um sich.«
Ihre Stimmen brachen plötzlich ab. Weitere Schritte kamen hinzu.
»Guten Abend, meine Damen!«, ertönten die zwei vertrautesten und beruhigensten Stimmen, die ich mir erhofft hatte endlich zu hören. Ich hörte Edwards verzweifelte Gedanken. Jenn? Alles okay?
Ja, mir geht’s gut. Es hatte jemand versucht hier rein zu kommen.
Ich weiß, der ganze Flur riecht nach Vampiren
Die Volturi?, wollte ich wissen.
Ja! Aber nicht Aro. Sondern Jane und Demetri.
Ich öffnete die Tür als sie klopften. Die älteren Damen schienen noch immer auf dem Flur zu sein. Carlisle und Edward stürmten regelrecht hinein und rafften alles zusammen was sie fanden.
»Wir müssen hier weg, bevor sie wieder kommen.« Mit diesen Worten schoben sie mich aus der Suite und gingen mit mir in die Hotelhalle.
»Wo gehen wir jetzt hin?«, fragte ich voller Angst in der Stimme, so dass sie begann zu zittern.
»Keine Ahnung, nur raus aus Italien. Aro braucht Jane und Demetri bei sich. Also werden sie Italien nicht verlassen. Es sei denn …«
Kein einziges Wort bauchte er sagen, ich wusste auch ohne Gedankenlesen wie der Satz enden würde. Es sei denn, Aro hat sie beauftragt.
Es summte aus der Hosentasche von Edward. Er holte sein Handy heraus und ging, ohne auf Display zu achten, ran. Ich hörte, trotz des Lärms, Alice‘ Stimme. Konzentriert hörte er ihr zu und machte nur ein kurzes “Hm“ hin und wieder. Bevor er das Handy mit einer Bewegung schloss, sagte er: »Okay, danke. Gut das zu wissen.«
Dann wandte er sich Carlisle zu, der noch immer auf eine Dame an der Rezeption wartete.
»Alice hat gesehen, dass Jane nicht von Aro geschickt wurde. Doch auf Grund der schlechten Verbindung von Amerika nach Europa war Alice nicht in der Lage uns zu warnen.«
Carlisle wurde zwar schlagartig entspannter, aber dieses Risiko wollte er nicht eingehen. Es war einfach zu riskant hier zu bleiben, auch wenn Aro nicht derjenige war der dies angezettelt hatte. Jane war vielleicht sogar schlimmer als Aro. Sie fürchtete nämlich Konkurrenz. Bisher war sie die erste, als Wache, neben Aro. Ich mit meinen Fähigkeiten könnte ihr gefährlich werden. Obwohl ich ihre Befürchtungen nicht verstehen konnte, denn sie hatte das Talent jemanden Schmerzen zu zufügen und das nur mit ihren bloßen Gedanken. Es waren eher Halluzinationen, aber sie erwiesen sich als sehr effektiv. Menschen sowie Vampire fühlten ihre Halluzinationen als wären sie real. Nur wer über ein besonderes Schutzschild verfügt, wie Renata, konnte ihren Attacken standhalten.
Endlich kam die Dame der Rezeption. »Guten Abend, was kann ich für sie tun?«, fragte sie höflich in einem perfekten, aber mit starkem Dialekt, italienisch.
»Wir möchten abreisen«, erwiderte Carlisle mit geradewegs dialektlosem italienisch. Man hätte nicht gedacht, dass er ein Amerikaner sei. Scheinbar waren dies noch die Vorteile, hier bei den Volturi gelebt zu haben. Er bezahlte die Rechnung und gab ihr ein großzügiges Trinkgeld. Mich überkam ein schreckliches Gefühl, als er ihr das Geld gab. Als wenn uns jemand beobachten würde. Demetri ist hier!, ertönte es in meinem Kopf. Meine Beine wurden steif und jeder meiner Muskeln verspannte sich. Ich konnte nicht anders und sah Edward an. Er biss die Zähne zusammen und machte einen ungeduldigen Eindruck. Wir liefen schnell aus der Halle und verschwanden in einer schwarzen Limousine.
»Demetri ist hier!«, sagte Edward ungehalten, während Carlisle das Gaspedal durchtrat.
»Ich weiß, ich hab ihn gerochen. Konntest du hören, was er wollte?«
»Ja, er will Jenn und ihm ist egal wie Aro entschieden hat. Er will …«, Edward brach mitten im Satz ab.
»Was will er?«, zwang Carlisle Edward weiter zu sprechen. »Will er Jenn zu einem Vampir verwandeln?«
»Nein, er will mich töten. Er befürchtet, dass ich Jane gefährlich werden könnte«, antwortete ich für Edward, dem es sichtlich schwer fiel, den Gedanken auszusprechen.
»Wenn das so ist, sollten wir zurück nach Sun Valley. Es tut mir leid, Jenn, aber dieses Risiko ist zu hoch und Deutschland zu dicht an Italien.« Ich hörte wie schwer es ihm fiel, mich zu enttäuschen, aber er hatte Recht. Es wäre egoistisch und verantwortungslos gewesen, Demetri zu meinen Freunden und meinem Vater zu führen. Er würde alle töten die mit mir in Kontakt kämen.
Jedoch zum Flughafen fuhren wir nicht.
»Wohin fahren wir? Ist Demetri noch immer hinter uns?«
»Nein, im Moment nicht. Aber er wird am Flughafen auf uns warten. Deshalb werden wir von Frankreich aus fliegen.« Im gleichen Moment klappte Carlisle sein Handy auf und drückte auf eine der Kurzwahltasten. Esme ging ans andere Ende.
»Hallo mein Schatz. Leider ist etwas dazwischen gekommen. Sag bitte Alice und Jasper bescheid, dass sie sich nach Paris begeben sollen.« Es entstand eine kurze Pause. »Nein, Liebste. Aro macht uns keine Schwierigkeiten, aber Demetri. Er will Jenn.« Ich hörte nicht mehr hin. Edward war die ganze Zeit über still gewesen und er atmete auch nicht mehr. Sein Blick sah hinaus auf die Landschaft und ich wurde das Gefühl nicht los, dass er etwas beobachtete. Und dann sah ich was er im Auge behielt. Demetri. Demetri rannte in den Bäumen nahe der Straße. Er ließ unser Auto nicht aus den Augen.
»Ich denke er folgt uns nicht? Wie wollen wir denn unbemerkt nach Paris kommen?«, flüsterte ich zu Edward. Ohne seinen Blick von ihm zu nehmen, sagte er: »Er hat uns durchschaut. Deshalb benötigen Alice und Jasper.«
»Carlisle weiß also, dass er uns folgt?«
»Ja. Demetri lässt sich nicht einfach täuschen. Er hatte nur gehofft, dass er es nicht ganz so schnell heraus findet. Keine Angst Carlisle kennt Demetri recht gut. Wir brauchen nur eine große Stadt und ein paar gleichwertige Limousinen, damit wir ihn ein wenig verwirren können. Nimm bitte ein paar Sachen aus deiner Tasche. Die müssen wir nachher nur in die verschiedenen Autos legen.«
Ich nickte und fing gleich damit an. Die Fahrt war lang und ich war sehr müde. Seit ich mich mit Vampiren rum trieb, kam der Schlaf eindeutig zu kurz. Eine Weile kämpfte ich gegen die Müdigkeit an, doch mir fielen letztendlich meine Augen zu.
Als ich wieder erwachte hatten wir bereits Florenz und Turin hinter uns. Ich musste ziemlich lange geschlafen haben. Genau genommen hatte ich sieben Stunden geschlafen. Den Schildern am Straßenrand konnte ich entnehmen dass wir uns bereits kurz vor der Grenze befanden. Edward sah mich an und seine Umarmung wurde so fest, dass ich spüren konnte, wie groß seine Angst war mich zu verlieren.
»Ist Demetri immer noch hinter uns?«
Mit einem Seufzen antwortete er: »Ja. Alice, Jasper, Rosalie und Emmett sind bereits in Lyon und warten auf uns.«
»Rosalie und Emmett auch?«, fragte ich verwundert. Eigentlich war meine überraschte Frage überflüssig, wer sonst sollte die ganzen Limousinen fahren?
An der Grenze zu Frankreich verlief alles komplikationsfrei. Leider auch für Demetri, der kurze Zeit später wieder hinter uns war. Die Müdigkeit hatte ich noch immer nicht überwunden.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 9
Ich riss meinen Mund auf um zu gähnen. Edward konnte sich zum ersten Mal, seit wir ins Auto gestiegen waren, zu einem Lächeln durchringen.
»Was?«, fragte ich spöttisch. Er schüttelte mit dem Kopf. »Nichts. Ich frag mich allerdings nur, wie man so lange und so viel schlafen kann?«
»Wenn du noch ein Mensch wärst, würdest du sicher auch lange und vor allem täglich schlafen.« Mein Ton in der Stimme, klang bissig, was ich gar nicht wollte. Doch ehe ich meine Entschuldigung hinzufügen konnte, sah ich den leidenden Blick. Es traf ihn sehr, denn es gab nichts was er sich sehnlicher wünschte, als ein Mensch zu sein.
»Entschuldige bitte. Ich wollte dich nicht kränken.« Nicht anders zu erwarten, schenkte er mir keine Reaktion. Ich mochte es nicht, wenn er so abwesend war. Aber das täte wohl niemand.
Nach ewig langem Schweigen im Auto, durchbrach Carlisle die Stille.
»Wir sind gleich in Lyon, also bereitet euch vor. Es muss alles sehr schnell gehen.« Ohne ein Wort packte ich die Sachen auf meinem Schoß. Edward nahm sich auch ein paar meiner Sachen. Leider griff er nach meiner Unterwäsche. Peinlichberührt riss ich sie ihm aus den Händen und gab ihn meine Hosen und Shirts. Und genau in diesem Moment lächelte er mich mit seinem schiefen und breiten Grinsen an. Nett!, hatte er gedacht, als er meine Wäsche betrachtete. Obwohl ich nie sonderlich schnell rot wurde, war dies einer der Momente wo ich es wurde und die Röte nicht so schnell verschwand wie gewollt. Carlisle steuerte die Limousine auf einen Marktplatz zu. Es war zum Glück kein sonniger Tag, sonst hätte ich nicht schon von der Ferne aus, die schönen blonden Haare von Rosalie und Jasper gesehen. Am Straßenrand standen vier weitere Limousinen. Alle sahen gleich aus. Zu meinem erstaunen fiel mir auf, dass sie sogar die gleichen Schilder hatten. Kaum stand unser Auto, so wurde schon die Tür von Alice aufgerissen. Sie griff nach mir und den Sachen und in diesem Moment durchfuhr uns wieder eine Vision. Mir zeigte sie wieder die hellen Räume aus denen ich mich scheinbar nicht befreien konnte. Diesmal erschienen mir neue Bilder. Jane, Demetri und Aro, wie sie mir Essen brachten. Als die Vision verschwamm und ich in Alice’ Gesicht sah, überkam mich ein kalter Schauer. Ihr Blick lief irr umher, als suche sie etwas und das tat sie auch. Während alle auf ihre Erzählung warteten fand ihr Blick, was er suchte. Sie ließ alle hinter sich. Mit schnellen, langen Schritten ging sie mit mir auf einen Frisörladen zu. Ich hörte wie Edward allen anderen erklärte was sie gesehen hatte. Ich war jedoch schon zu weit weg um genaue Worte zu verstehen. Als ich mich an Alice wandte, reagierte sie nicht auf meine Fragen. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihre Gedanken zu lesen. Sie hatte gesehen dass Demetri als Mensch blind war, als er gebissen wurde. Seit seiner Verwandlung kann er sehen und dass bis auf mehrere Meilen Entfernung. Sie sah wie er auf unseren Trick nicht hereinfiel, weil er mich anhand meiner langen schwarzen Haare erkannte. Ich wurde aus ihren Gedanken gerissen. Die Türglocke des Laden schepperte in einem ohrenbetäubenden Geräusch los, als die Tür auf sie traf.
Zu meiner Überraschung konnte Alice perfektes französisch und zeigte gleichzeitig auf mich und ihre Frisur. Der kleine, runde Mann, mit einer wilden Frisur, nickte und deutete mit der Schere in der Hand auf den Wartebereich, während er mit Alice sprach. Sie jedoch erwiderte ihm mit dem Kopf schüttelnd. Es klang nach einer Diskussion, denn er deutete immer wieder auf den Wartebereich. Erst als Alice in ihre Tasche griff und ein Stapel von grünen Scheinen herausholte, wies er mir einen Platz zu. Die Dame neben mir war sichtlich verärgert, denn sie musste nun warten. Ruckzuck fanden sich meine langjährigen Zuchthaare auf den Boden wieder. In anderen Umstanden hätte ich getötet nur um sie nicht abschneiden zu lassen. Doch jetzt war es einfach notwendig gewesen um zu überleben. Die ganze Zeit über hatte ich meine Augen geschlossen gehalten und erst als ich den kleinen Mann, »Terminé!«, sagen hörte öffnete ich vorsichtig die Augen. Mein Blick fiel zunächst auf den Boden. Schon in diesem Moment hätte ich heulen können. Erstaunt sah ich nun in den Spiegel und in einem kurzen Moment dachte ich, ich sehe Alice. Doch sie war schon längst an der Tür und drängelte. »Ja du siehst schön aus. Nun komm endlich, wir müssen los.«
Ich sprang vom Stuhl und folgte ihr zurück zu den Cullens. Als wir auf sie zu gingen, konnte ich hören, wie sie uns verglichen und feststellten, dass wir uns sehr ähnlich sahen. Emmett konnte eine seiner dummen Bemerkung nicht verkneifen. »Mann, Jenn! Ich würde ja gerne sagen, dass dir das steht, aber das tut es schon bei Alice nicht.« Hätte er keine Ohren gehabt, hätte er im Kreis grinsen können. Alice sah ihn böse an und streckte ihm die Zunge raus.
»Hast du Demetri im Augen behalten?«, fragte Edward sie mit strengem Ton.
»Na klar, denkst du etwa, ich kann nicht zwei Sachen auf einmal tun?«
Ihre Stimme klang bissig. Ohne auf ihre Frage zu reagieren fragte er: »Wo ist er jetzt?«
»Er umkreist die Stadt, denn er will euch nicht verpassen, doch in die Stadt zu kommen hält er für keine gute Idee.« Während sie sprach deutete sie nach Osten und sah hinauf zum Himmel. Die Wolken rissen immer wieder auf und die geschlossenen Wolkendecke zog schnell über Lyon ab. Meine Sachen waren bereits in den Autos verteilt. Edward sah mich an, als müsste er mich verlassen. So war es auch, wie ich in seinem Kopf lesen konnte.
»Du musst mit Jasper fahren. Eure Ähnlichkeit ist verblüffend. Demetri würde dich in seiner Gegenwart für Alice halten.«
Ich konnte nicht behaupten, dass mich Jaspers Gegenwart beruhigte. Schließlich fiel es ihm noch sichtlich schwer gegen den Durst nach menschlichen Blut anzukämpfen.
»Mach dir keine Sorgen, Jasper wird dir nichts tun«, hörte ich Alice sagen. Alice nickte jemanden zu und als ich mich umdrehte sah ich drei Personen auf uns zu kommen. Ich sah Edward an und er schien erleichtert. Es waren zwei Frauen, mit langen dunklen Haaren und ein Mann mit zerwühlten Haaren.
»Schön, dass ihr gekommen seid.« Mir kam die Stimme bekannt vor, doch so richtig konnte ich sie nirgends einordnen. Es war die von Jasper. Die drei kamen näher und als ich ihre Gesichter sah, konnte ich Angst sehen.
»Wir haben ihre Nachricht erhalten, Mr Jasper. Wir möchten keinen Ärger und so schnell wie möglich wieder zu Hause sein. Also was können wir für sie tun?«, sagte der Mann mit zögerlicher Stimme.
»Ihr beide«, dabei deutete er auf den Mann und eine der langhaarigen Frauen, »fahrt nach unserem Zeichen, nach Dijon. Und du ...«, er deutete nun auf die andere Frau, »... fährst mit Edward in Richtung Grenoble.« Alle warteten auf weitere Anweisungen von Jasper.
»Carlisle. Alice. Ihr fahrt bitte nach Saint Etienne. Emmett. Rosalie. Ihr macht euch auf dem Weg nach Toulouse. Jenn und ich werden nach Genf fahren und von da aus nach Paris fliegen«, dass sollte für Verwirrung sorgen. Es gab keinen Zweifel das es nicht funktionieren würde. Nur meine Vision, von den niemand wusste, da sie untergegangen war, ließ mich daran zweifeln. Doch dank meines neuen Talents konnte ich sie vor Edward verheimlichen.
Alle stiegen in ihre Autos und fuhren in die verschiedenen Richtungen. Am Stadtrand konnte ich Demetri erkennen mein Herz wurde schneller, es raste und pumpte schwerfällig mein Blut durch den Körper. Nun wurde mir noch mulmiger, denn Jasper hatte keine Ausweichmöglichkeit wie sonst. Schlagartig wurde ich jedoch ruhiger. Es fühlte sich an, als wenn man meine Gefühle mit einem Schleier eingefangen hätte, und so mit in Zaum gehalten hätte. Jasper sah mich prüfend an.
»Du solltest dich nicht aufregen, denn Demetri würde deinen Herzschlag hören.«
Ich schluckte schwer und nickte. Ich versuchte mich zu konzentrieren und als ich niemanden hinter uns sah, gelang es mir recht gut. Kurz nachdem ich mich im Griff hatte, erschrak ich vor dem Summen des silbernen Handys. Jasper ging ran, sagte jedoch nichts. Er schien nur zu zuhören. »Okay, dass hatte ich erwartet.« Dann klappte er das Telefon zusammen.
»Demetri folgt jetzt Richard und Giselle.« Es sollte mich beruhigen, doch ich fragte mich, ob Demetri nicht bald merken würde, dass er Menschen folgte. Denn das waren die drei anderen. Einfache Menschen wie ich.
»Jasper?« Ich wartete auf eine Reaktion, als sie kam fuhr ich fort.
»Wird er nicht bald merken, dass er Menschen folgt?« Der sonst so introvertierte Jasper Hale konnte sogar lachen. Denn das tat er auf meine Frage.
»Verblüffend was man mit Make-up erreicht, oder?«
»Ich verstehe nicht, sind das etwa Vampire gewesen?«
»Nein, nur Richard ist einer. Giselle und Carmen sind Menschen. Wir mussten doch die richtigen Verpaarungen vornehmen. Demetri achtet besonders auf deinen Herzschlag. Das erleichtert ihm das Aufspüren. Genau wie dein Geruch. Deshalb hat dir Alice vorhin ihre Jacke auf deinen Schultern gelegt.« Er deutete auf die Lederjacke. Mit einem Grinsen fügte er hinzu: »Nun riechst du weniger menschlich.«
Ich erwiderte sein Lächeln. Ich war der festen Überzeugung, dass, wenn Jasper sich nicht ständig konzentrieren müsste, er ein richtig guter Gesprächspartner sein konnte.
»Macht es dir die Situation leichter, wenn ich nicht so nach Mensch rieche?«
»Es fällt mir leichter mich zu konzentrieren. Aber deinen Geruch bekomm ich nicht so einfach aus der Nase.«
»Ist es erträglich? Edward hat mir erklärt, dass es euch in der Kehle schmerzt, wenn ihr durstig seid.«
»Es geht. Mach dir keine Gedanken. Aber es wäre nett, wenn wir jetzt nicht darüber reden könnten.«
»Oh, na klar. Tut mir leid«, entschuldigte ich mich. Ich rutschte entspannt in den Ledersitz und roch an Alice’ Jacke, sie roch süßlich und erinnerte mich an die Wildblumenwiese, die es am Stadtrand von Berlin gab, wo ich einmal gewohnt hatte. In Erinnerungen gefangen schlief ich ein. Ich erwachte erst, als mich Jasper weckte.
»Komm! Wir müssen uns beeilen, sonst schaffen wir den Flug in Paris nicht.«
Wir standen vor einem kleinen Privatjet. Er zog mich zum Jet und schob mich die Treppe hoch, als ich den Jet betrat traute ich meinen Augen nicht. Edward stand vor mir und nahm mich in die Arme.
»Was?«, fragte ich spöttisch. Er schüttelte mit dem Kopf. »Nichts. Ich frag mich allerdings nur, wie man so lange und so viel schlafen kann?«
»Wenn du noch ein Mensch wärst, würdest du sicher auch lange und vor allem täglich schlafen.« Mein Ton in der Stimme, klang bissig, was ich gar nicht wollte. Doch ehe ich meine Entschuldigung hinzufügen konnte, sah ich den leidenden Blick. Es traf ihn sehr, denn es gab nichts was er sich sehnlicher wünschte, als ein Mensch zu sein.
»Entschuldige bitte. Ich wollte dich nicht kränken.« Nicht anders zu erwarten, schenkte er mir keine Reaktion. Ich mochte es nicht, wenn er so abwesend war. Aber das täte wohl niemand.
Nach ewig langem Schweigen im Auto, durchbrach Carlisle die Stille.
»Wir sind gleich in Lyon, also bereitet euch vor. Es muss alles sehr schnell gehen.« Ohne ein Wort packte ich die Sachen auf meinem Schoß. Edward nahm sich auch ein paar meiner Sachen. Leider griff er nach meiner Unterwäsche. Peinlichberührt riss ich sie ihm aus den Händen und gab ihn meine Hosen und Shirts. Und genau in diesem Moment lächelte er mich mit seinem schiefen und breiten Grinsen an. Nett!, hatte er gedacht, als er meine Wäsche betrachtete. Obwohl ich nie sonderlich schnell rot wurde, war dies einer der Momente wo ich es wurde und die Röte nicht so schnell verschwand wie gewollt. Carlisle steuerte die Limousine auf einen Marktplatz zu. Es war zum Glück kein sonniger Tag, sonst hätte ich nicht schon von der Ferne aus, die schönen blonden Haare von Rosalie und Jasper gesehen. Am Straßenrand standen vier weitere Limousinen. Alle sahen gleich aus. Zu meinem erstaunen fiel mir auf, dass sie sogar die gleichen Schilder hatten. Kaum stand unser Auto, so wurde schon die Tür von Alice aufgerissen. Sie griff nach mir und den Sachen und in diesem Moment durchfuhr uns wieder eine Vision. Mir zeigte sie wieder die hellen Räume aus denen ich mich scheinbar nicht befreien konnte. Diesmal erschienen mir neue Bilder. Jane, Demetri und Aro, wie sie mir Essen brachten. Als die Vision verschwamm und ich in Alice’ Gesicht sah, überkam mich ein kalter Schauer. Ihr Blick lief irr umher, als suche sie etwas und das tat sie auch. Während alle auf ihre Erzählung warteten fand ihr Blick, was er suchte. Sie ließ alle hinter sich. Mit schnellen, langen Schritten ging sie mit mir auf einen Frisörladen zu. Ich hörte wie Edward allen anderen erklärte was sie gesehen hatte. Ich war jedoch schon zu weit weg um genaue Worte zu verstehen. Als ich mich an Alice wandte, reagierte sie nicht auf meine Fragen. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihre Gedanken zu lesen. Sie hatte gesehen dass Demetri als Mensch blind war, als er gebissen wurde. Seit seiner Verwandlung kann er sehen und dass bis auf mehrere Meilen Entfernung. Sie sah wie er auf unseren Trick nicht hereinfiel, weil er mich anhand meiner langen schwarzen Haare erkannte. Ich wurde aus ihren Gedanken gerissen. Die Türglocke des Laden schepperte in einem ohrenbetäubenden Geräusch los, als die Tür auf sie traf.
Zu meiner Überraschung konnte Alice perfektes französisch und zeigte gleichzeitig auf mich und ihre Frisur. Der kleine, runde Mann, mit einer wilden Frisur, nickte und deutete mit der Schere in der Hand auf den Wartebereich, während er mit Alice sprach. Sie jedoch erwiderte ihm mit dem Kopf schüttelnd. Es klang nach einer Diskussion, denn er deutete immer wieder auf den Wartebereich. Erst als Alice in ihre Tasche griff und ein Stapel von grünen Scheinen herausholte, wies er mir einen Platz zu. Die Dame neben mir war sichtlich verärgert, denn sie musste nun warten. Ruckzuck fanden sich meine langjährigen Zuchthaare auf den Boden wieder. In anderen Umstanden hätte ich getötet nur um sie nicht abschneiden zu lassen. Doch jetzt war es einfach notwendig gewesen um zu überleben. Die ganze Zeit über hatte ich meine Augen geschlossen gehalten und erst als ich den kleinen Mann, »Terminé!«, sagen hörte öffnete ich vorsichtig die Augen. Mein Blick fiel zunächst auf den Boden. Schon in diesem Moment hätte ich heulen können. Erstaunt sah ich nun in den Spiegel und in einem kurzen Moment dachte ich, ich sehe Alice. Doch sie war schon längst an der Tür und drängelte. »Ja du siehst schön aus. Nun komm endlich, wir müssen los.«
Ich sprang vom Stuhl und folgte ihr zurück zu den Cullens. Als wir auf sie zu gingen, konnte ich hören, wie sie uns verglichen und feststellten, dass wir uns sehr ähnlich sahen. Emmett konnte eine seiner dummen Bemerkung nicht verkneifen. »Mann, Jenn! Ich würde ja gerne sagen, dass dir das steht, aber das tut es schon bei Alice nicht.« Hätte er keine Ohren gehabt, hätte er im Kreis grinsen können. Alice sah ihn böse an und streckte ihm die Zunge raus.
»Hast du Demetri im Augen behalten?«, fragte Edward sie mit strengem Ton.
»Na klar, denkst du etwa, ich kann nicht zwei Sachen auf einmal tun?«
Ihre Stimme klang bissig. Ohne auf ihre Frage zu reagieren fragte er: »Wo ist er jetzt?«
»Er umkreist die Stadt, denn er will euch nicht verpassen, doch in die Stadt zu kommen hält er für keine gute Idee.« Während sie sprach deutete sie nach Osten und sah hinauf zum Himmel. Die Wolken rissen immer wieder auf und die geschlossenen Wolkendecke zog schnell über Lyon ab. Meine Sachen waren bereits in den Autos verteilt. Edward sah mich an, als müsste er mich verlassen. So war es auch, wie ich in seinem Kopf lesen konnte.
»Du musst mit Jasper fahren. Eure Ähnlichkeit ist verblüffend. Demetri würde dich in seiner Gegenwart für Alice halten.«
Ich konnte nicht behaupten, dass mich Jaspers Gegenwart beruhigte. Schließlich fiel es ihm noch sichtlich schwer gegen den Durst nach menschlichen Blut anzukämpfen.
»Mach dir keine Sorgen, Jasper wird dir nichts tun«, hörte ich Alice sagen. Alice nickte jemanden zu und als ich mich umdrehte sah ich drei Personen auf uns zu kommen. Ich sah Edward an und er schien erleichtert. Es waren zwei Frauen, mit langen dunklen Haaren und ein Mann mit zerwühlten Haaren.
»Schön, dass ihr gekommen seid.« Mir kam die Stimme bekannt vor, doch so richtig konnte ich sie nirgends einordnen. Es war die von Jasper. Die drei kamen näher und als ich ihre Gesichter sah, konnte ich Angst sehen.
»Wir haben ihre Nachricht erhalten, Mr Jasper. Wir möchten keinen Ärger und so schnell wie möglich wieder zu Hause sein. Also was können wir für sie tun?«, sagte der Mann mit zögerlicher Stimme.
»Ihr beide«, dabei deutete er auf den Mann und eine der langhaarigen Frauen, »fahrt nach unserem Zeichen, nach Dijon. Und du ...«, er deutete nun auf die andere Frau, »... fährst mit Edward in Richtung Grenoble.« Alle warteten auf weitere Anweisungen von Jasper.
»Carlisle. Alice. Ihr fahrt bitte nach Saint Etienne. Emmett. Rosalie. Ihr macht euch auf dem Weg nach Toulouse. Jenn und ich werden nach Genf fahren und von da aus nach Paris fliegen«, dass sollte für Verwirrung sorgen. Es gab keinen Zweifel das es nicht funktionieren würde. Nur meine Vision, von den niemand wusste, da sie untergegangen war, ließ mich daran zweifeln. Doch dank meines neuen Talents konnte ich sie vor Edward verheimlichen.
Alle stiegen in ihre Autos und fuhren in die verschiedenen Richtungen. Am Stadtrand konnte ich Demetri erkennen mein Herz wurde schneller, es raste und pumpte schwerfällig mein Blut durch den Körper. Nun wurde mir noch mulmiger, denn Jasper hatte keine Ausweichmöglichkeit wie sonst. Schlagartig wurde ich jedoch ruhiger. Es fühlte sich an, als wenn man meine Gefühle mit einem Schleier eingefangen hätte, und so mit in Zaum gehalten hätte. Jasper sah mich prüfend an.
»Du solltest dich nicht aufregen, denn Demetri würde deinen Herzschlag hören.«
Ich schluckte schwer und nickte. Ich versuchte mich zu konzentrieren und als ich niemanden hinter uns sah, gelang es mir recht gut. Kurz nachdem ich mich im Griff hatte, erschrak ich vor dem Summen des silbernen Handys. Jasper ging ran, sagte jedoch nichts. Er schien nur zu zuhören. »Okay, dass hatte ich erwartet.« Dann klappte er das Telefon zusammen.
»Demetri folgt jetzt Richard und Giselle.« Es sollte mich beruhigen, doch ich fragte mich, ob Demetri nicht bald merken würde, dass er Menschen folgte. Denn das waren die drei anderen. Einfache Menschen wie ich.
»Jasper?« Ich wartete auf eine Reaktion, als sie kam fuhr ich fort.
»Wird er nicht bald merken, dass er Menschen folgt?« Der sonst so introvertierte Jasper Hale konnte sogar lachen. Denn das tat er auf meine Frage.
»Verblüffend was man mit Make-up erreicht, oder?«
»Ich verstehe nicht, sind das etwa Vampire gewesen?«
»Nein, nur Richard ist einer. Giselle und Carmen sind Menschen. Wir mussten doch die richtigen Verpaarungen vornehmen. Demetri achtet besonders auf deinen Herzschlag. Das erleichtert ihm das Aufspüren. Genau wie dein Geruch. Deshalb hat dir Alice vorhin ihre Jacke auf deinen Schultern gelegt.« Er deutete auf die Lederjacke. Mit einem Grinsen fügte er hinzu: »Nun riechst du weniger menschlich.«
Ich erwiderte sein Lächeln. Ich war der festen Überzeugung, dass, wenn Jasper sich nicht ständig konzentrieren müsste, er ein richtig guter Gesprächspartner sein konnte.
»Macht es dir die Situation leichter, wenn ich nicht so nach Mensch rieche?«
»Es fällt mir leichter mich zu konzentrieren. Aber deinen Geruch bekomm ich nicht so einfach aus der Nase.«
»Ist es erträglich? Edward hat mir erklärt, dass es euch in der Kehle schmerzt, wenn ihr durstig seid.«
»Es geht. Mach dir keine Gedanken. Aber es wäre nett, wenn wir jetzt nicht darüber reden könnten.«
»Oh, na klar. Tut mir leid«, entschuldigte ich mich. Ich rutschte entspannt in den Ledersitz und roch an Alice’ Jacke, sie roch süßlich und erinnerte mich an die Wildblumenwiese, die es am Stadtrand von Berlin gab, wo ich einmal gewohnt hatte. In Erinnerungen gefangen schlief ich ein. Ich erwachte erst, als mich Jasper weckte.
»Komm! Wir müssen uns beeilen, sonst schaffen wir den Flug in Paris nicht.«
Wir standen vor einem kleinen Privatjet. Er zog mich zum Jet und schob mich die Treppe hoch, als ich den Jet betrat traute ich meinen Augen nicht. Edward stand vor mir und nahm mich in die Arme.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 10
Erklärungsnot und Folgen
Die Anzeige des Anschnallschildes leuchtete auf und der Pilot gab das baldige Ende der Reise bekannt. »In kürze erreichen wir den Flughafen in Idaho Falls, wir hoffen Sie hatten eine angenehme Reise und wünschen Ihnen noch einen schönen Tag.«
Edward sah mich endlich wieder mit strahlenden Augen an. Er lehnte sich zu mir und flüsterte leise: »Hab ich dir schon gesagt wie hübsch du bist?« Ich lächelte ihn an und sagte: »Nein, dass hast du noch nicht gesagt.«
»Du siehst wunderschön aus«, wiederholte er.
»Obwohl ich wie Alice aussehe?«, fragte ich unglaubwürdig.
»Ach glaub den kein Wort, du siehst tausend mal besser aus als Alice.« Kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen, protestierte Alice hinter uns lautstark. »War ja klar, dass du das so siehst.«
Ich musste mir ein lautes Auflachen verkneifen. Emmett hingegen ließ seinem Gelächter freie Hand in Art und Lautstärke. Ihm kümmerte es nicht, was andere dachten. Der Pilot setzte zum Landen an, ich spürte wie sich das Flugzeug nach vorn ab kippte. Bei jeder Landung wurde mir schlecht und ich konnte mich auch nicht ablenken lassen. Zu sehr war ich darauf konzentriert meinen Magen unter Kontrolle zu bekommen. In diesen Situationen war Edwards Verlangen mich zu schützen besonders groß. Mit seinen schönen, kalten und bleichen Fingern begann er mich zu streicheln, doch es störte meine Konzentration.
»Nicht!«, bat ich fast tonlos. Er nahm seine Hand sofort von mir. Nur Sekunden später hatte ich nun doch das Verlangen nach seiner kühlen Hand. Zärtlich nahm ich sie und legte sie an meinem Kopf. Er machte sich Sorgen, aber mir ging es eigentlich ganz gut. Nur ein wenig erschöpft. Obwohl ich in den vergangenen Stunden einigen Schlaf nachholen konnte, aber Autositze oder Flugzeugsitze waren nicht sehr bequem, auch wenn es die Sitze der ersten Klasse waren. Als das Flugzeug endlich aufsetzte durchfuhr mich noch einmal ein dumpfes Gefühl durch die Magengegend. Schlagartig ging es mir wieder besser. Esme wartete schon ungeduldig in der Halle des Flughafens und kam auf uns zugestürmt als sie uns sah. Sie umarmte Edward und mich, niemand kam an sie vorbei. Rosalie und Emmett waren die nächsten die sie an sich zog, obwohl Edward und ich noch immer in ihren Armen waren. Und als wenn nicht schon vier genug sind riss sie noch Alice und Jasper zu sich. Mit jedem Ausstoß meines Atems wurde ihre Umarmung enger. Nach Luft ringend brachte ich nur ein gewürgtes »Luft!« aus meinem Mund.
»Oh endschuldige!« Esme ließ alle sofort los, damit ich meine Lunge wieder mit Luft füllen konnte. Sie freute sich so sehr uns wieder zu haben. Es war eine Qual für sie gewesen, allein hier in Sun Valley zurück geblieben zu sein. Nichts war für sie schlimmer gewesen, als nicht zu wissen, wie es uns geht und in welcher Situation wir uns befanden. Sie wusste wie abgeklärt die Volturi waren. Schon einmal musste sie um jemanden bangen. Rosalie wäre fast hingerichtet worden und schon da hatte Esme Angst. Als sie Carlisle sah rannte sie zu ihm und es stand mir nicht zu, sie zu belauschen, aber dieser Kuss sagte alles. Ich löste mich aus Edwards Armen und lief zum Rollband um meine verbliebenen Sachen zu holen. Mein Blick fiel auf die Cullens und sie sahen einer glücklichen, normalen Familie ähnlich. Das einzige was an ihrem Bild unwirklich schien, waren ihre Blicke und Bewegungen. Allerdings fiel es nur denen auf, die wussten, dass sie anders waren. In diesem Moment schlichen mir meine Eltern in den Kopf. Was sollte ich nur sagen? Wie sollte ich erklären, warum ich einfach weg gegangen war? Mitten im Semester. Ich wusste noch nicht einmal, was Alice in meinem Brief geschrieben hatte. Wie sie erklärte, warum ich vielleicht nie wieder käme. Mein Koffer fuhr schon zum zweiten Mal durch, als mich Rosalie aus den Gedanken riss. Ich hatte nicht gemerkt, dass sie sich von ihrer Familie gelöst hatte. »Spendierst du deinem Koffer noch eine Runde?« Rosalie sah so wunderschön aus, wenn sie lächelte. Sie griff nach meinem Koffer und tat so als wäre er schwer. Für sie war er leicht wie eine Feder, doch es hätte seltsam ausgesehen, wenn sie sich nicht so “abgemüht“ hätte. Wir liefen zum Ausgang. Es regnete. Es war etwas Vertrautes und ich hatte keine Angst mehr, wegen nichts. Erst als Carlisle den Wagen stoppte und Jasper an uns vorbei raste. Wir standen auf der Einfahrt meiner Eltern. Es war still. Dies war er wohl, die berühmte Stille vor dem Sturm.
»Soll ich mit kommen?«, flüsterte Edward mir zu.
Ich atmete tief durch und schüttelte den Kopf. Wenn ich doch nur wüsste, was Alice in den Brief geschrieben hätte., jagte mir der Gedanke durch den Kopf.
»Deinem Vater ging es schlecht und du bist zu ihm. Und die fehlenden Stunden holst du mit uns nach«, antwortete Edward mir.
»Na toll … weil sie dich ja so mag. Schon vergessen? Sie hält dich für schuldig, dass ich damals fast gestorben bin.«
»Bin ich doch auch.« Seine Stimme klang gedrückt.
»Edward!«, schrie ich ihn fast an, »ich hatte mich an diesem Abend entschieden und du hattest nichts damit zu tun. Es war allein meine Entscheidung gewesen.« Wütend darüber, dass er den Unsinn sogar glaubte den er da von sich gab, stieg ich aus und knallte die Tür. Mist! Diesen Knall hätte sogar ein Tauber gehört., dachte ich, während ich darauf wartete, dass die Haustür jeden Moment aufgerissen wurde. Nichts. Es passierte rein gar nichts. Ich öffnete den Kofferraum und nahm meinen Koffer, der schwerer aussah als er wirklich war. Mein Herz fing an zu rasen und ich spürte die Wärme meines Blutes hoch steigen. Ich drehte mich noch einmal zum Wagen und deutete Carlisle dass er endlich fahren sollte. Nicht so aufdringlich wie Edward, aber genauso schnell fuhr Carlisle davon. Du weißt wo wir sind, falls es Ärger gibt.
Statt langsam ging ich in schnellen und großen Schritten zur Tür. Ich hörte die aufgebrachten Gedanken meiner Mutter und auch die von Bernhard, als ich die Tür aufschloss.
»Geh in dein Zimmer!« Die Stimme meiner Mutter war eiskalt. Ich folgte ihrer Anweisung und ging in mein Zimmer. Das konnte doch nicht ihr ernst sein. Fast rennend ging ich ins Wohnzimmer.
»Du schmeißt mich raus?«, quietschte ich in einer Tonlage die jedem Hund in den Ohren weh getan hätte.
»Was hast du erwartet, Jenn? Ich war krank vor Sorge. Du warst wie vom Erdboden verschwunden. Niemand wusste was passiert war. Und dann besitzt du noch die Frechheit mich über einen Brief anzulügen. Von wegen deinem Vater ginge es schlecht, als ich ihn am Telefon hatte, klang er sehr lebendig.« Sie machte eine kurze Pause. Jedoch nur so kurz, dass ich nichts erwidern konnte. »Da du es offenbar nicht für wichtig hältst, mir zu sagen, was los ist, so glaube ich nicht dass wir noch länger zusammen wohnen können.«
»Ich kann dir nicht sagen was los war.« Ich hätte ihr in diesem Moment alles erzählt, aber ich fürchtete um ihr Leben und ich wollte es nicht riskieren.
»Und ich kann diese Antwort nicht akzeptieren. Nimm deine Sachen und verschwinde. Du kannst ja zu deiner “neuen“ Familie gehen. Hast du gedacht ich würde dass nicht erfahren, dass du weiterhin bei den Cullens warst und sogar mit ihnen verreist bist? Vor ihnen scheinst du ja auch keine Geheimnisse zu haben.«
Das traf mich unerwartet. Sie dachte tatsächlich dass ich sie als Familie nicht schätzte. Sie glaubte wirklich, dass ich mit ihnen verreist war um vor ihr zu fliehen.
»Mama, du bist meine Familie. Nicht die Cullens. Und ich will auch nicht dass die meine Familie sind.«
Die Anzeige des Anschnallschildes leuchtete auf und der Pilot gab das baldige Ende der Reise bekannt. »In kürze erreichen wir den Flughafen in Idaho Falls, wir hoffen Sie hatten eine angenehme Reise und wünschen Ihnen noch einen schönen Tag.«
Edward sah mich endlich wieder mit strahlenden Augen an. Er lehnte sich zu mir und flüsterte leise: »Hab ich dir schon gesagt wie hübsch du bist?« Ich lächelte ihn an und sagte: »Nein, dass hast du noch nicht gesagt.«
»Du siehst wunderschön aus«, wiederholte er.
»Obwohl ich wie Alice aussehe?«, fragte ich unglaubwürdig.
»Ach glaub den kein Wort, du siehst tausend mal besser aus als Alice.« Kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen, protestierte Alice hinter uns lautstark. »War ja klar, dass du das so siehst.«
Ich musste mir ein lautes Auflachen verkneifen. Emmett hingegen ließ seinem Gelächter freie Hand in Art und Lautstärke. Ihm kümmerte es nicht, was andere dachten. Der Pilot setzte zum Landen an, ich spürte wie sich das Flugzeug nach vorn ab kippte. Bei jeder Landung wurde mir schlecht und ich konnte mich auch nicht ablenken lassen. Zu sehr war ich darauf konzentriert meinen Magen unter Kontrolle zu bekommen. In diesen Situationen war Edwards Verlangen mich zu schützen besonders groß. Mit seinen schönen, kalten und bleichen Fingern begann er mich zu streicheln, doch es störte meine Konzentration.
»Nicht!«, bat ich fast tonlos. Er nahm seine Hand sofort von mir. Nur Sekunden später hatte ich nun doch das Verlangen nach seiner kühlen Hand. Zärtlich nahm ich sie und legte sie an meinem Kopf. Er machte sich Sorgen, aber mir ging es eigentlich ganz gut. Nur ein wenig erschöpft. Obwohl ich in den vergangenen Stunden einigen Schlaf nachholen konnte, aber Autositze oder Flugzeugsitze waren nicht sehr bequem, auch wenn es die Sitze der ersten Klasse waren. Als das Flugzeug endlich aufsetzte durchfuhr mich noch einmal ein dumpfes Gefühl durch die Magengegend. Schlagartig ging es mir wieder besser. Esme wartete schon ungeduldig in der Halle des Flughafens und kam auf uns zugestürmt als sie uns sah. Sie umarmte Edward und mich, niemand kam an sie vorbei. Rosalie und Emmett waren die nächsten die sie an sich zog, obwohl Edward und ich noch immer in ihren Armen waren. Und als wenn nicht schon vier genug sind riss sie noch Alice und Jasper zu sich. Mit jedem Ausstoß meines Atems wurde ihre Umarmung enger. Nach Luft ringend brachte ich nur ein gewürgtes »Luft!« aus meinem Mund.
»Oh endschuldige!« Esme ließ alle sofort los, damit ich meine Lunge wieder mit Luft füllen konnte. Sie freute sich so sehr uns wieder zu haben. Es war eine Qual für sie gewesen, allein hier in Sun Valley zurück geblieben zu sein. Nichts war für sie schlimmer gewesen, als nicht zu wissen, wie es uns geht und in welcher Situation wir uns befanden. Sie wusste wie abgeklärt die Volturi waren. Schon einmal musste sie um jemanden bangen. Rosalie wäre fast hingerichtet worden und schon da hatte Esme Angst. Als sie Carlisle sah rannte sie zu ihm und es stand mir nicht zu, sie zu belauschen, aber dieser Kuss sagte alles. Ich löste mich aus Edwards Armen und lief zum Rollband um meine verbliebenen Sachen zu holen. Mein Blick fiel auf die Cullens und sie sahen einer glücklichen, normalen Familie ähnlich. Das einzige was an ihrem Bild unwirklich schien, waren ihre Blicke und Bewegungen. Allerdings fiel es nur denen auf, die wussten, dass sie anders waren. In diesem Moment schlichen mir meine Eltern in den Kopf. Was sollte ich nur sagen? Wie sollte ich erklären, warum ich einfach weg gegangen war? Mitten im Semester. Ich wusste noch nicht einmal, was Alice in meinem Brief geschrieben hatte. Wie sie erklärte, warum ich vielleicht nie wieder käme. Mein Koffer fuhr schon zum zweiten Mal durch, als mich Rosalie aus den Gedanken riss. Ich hatte nicht gemerkt, dass sie sich von ihrer Familie gelöst hatte. »Spendierst du deinem Koffer noch eine Runde?« Rosalie sah so wunderschön aus, wenn sie lächelte. Sie griff nach meinem Koffer und tat so als wäre er schwer. Für sie war er leicht wie eine Feder, doch es hätte seltsam ausgesehen, wenn sie sich nicht so “abgemüht“ hätte. Wir liefen zum Ausgang. Es regnete. Es war etwas Vertrautes und ich hatte keine Angst mehr, wegen nichts. Erst als Carlisle den Wagen stoppte und Jasper an uns vorbei raste. Wir standen auf der Einfahrt meiner Eltern. Es war still. Dies war er wohl, die berühmte Stille vor dem Sturm.
»Soll ich mit kommen?«, flüsterte Edward mir zu.
Ich atmete tief durch und schüttelte den Kopf. Wenn ich doch nur wüsste, was Alice in den Brief geschrieben hätte., jagte mir der Gedanke durch den Kopf.
»Deinem Vater ging es schlecht und du bist zu ihm. Und die fehlenden Stunden holst du mit uns nach«, antwortete Edward mir.
»Na toll … weil sie dich ja so mag. Schon vergessen? Sie hält dich für schuldig, dass ich damals fast gestorben bin.«
»Bin ich doch auch.« Seine Stimme klang gedrückt.
»Edward!«, schrie ich ihn fast an, »ich hatte mich an diesem Abend entschieden und du hattest nichts damit zu tun. Es war allein meine Entscheidung gewesen.« Wütend darüber, dass er den Unsinn sogar glaubte den er da von sich gab, stieg ich aus und knallte die Tür. Mist! Diesen Knall hätte sogar ein Tauber gehört., dachte ich, während ich darauf wartete, dass die Haustür jeden Moment aufgerissen wurde. Nichts. Es passierte rein gar nichts. Ich öffnete den Kofferraum und nahm meinen Koffer, der schwerer aussah als er wirklich war. Mein Herz fing an zu rasen und ich spürte die Wärme meines Blutes hoch steigen. Ich drehte mich noch einmal zum Wagen und deutete Carlisle dass er endlich fahren sollte. Nicht so aufdringlich wie Edward, aber genauso schnell fuhr Carlisle davon. Du weißt wo wir sind, falls es Ärger gibt.
Statt langsam ging ich in schnellen und großen Schritten zur Tür. Ich hörte die aufgebrachten Gedanken meiner Mutter und auch die von Bernhard, als ich die Tür aufschloss.
»Geh in dein Zimmer!« Die Stimme meiner Mutter war eiskalt. Ich folgte ihrer Anweisung und ging in mein Zimmer. Das konnte doch nicht ihr ernst sein. Fast rennend ging ich ins Wohnzimmer.
»Du schmeißt mich raus?«, quietschte ich in einer Tonlage die jedem Hund in den Ohren weh getan hätte.
»Was hast du erwartet, Jenn? Ich war krank vor Sorge. Du warst wie vom Erdboden verschwunden. Niemand wusste was passiert war. Und dann besitzt du noch die Frechheit mich über einen Brief anzulügen. Von wegen deinem Vater ginge es schlecht, als ich ihn am Telefon hatte, klang er sehr lebendig.« Sie machte eine kurze Pause. Jedoch nur so kurz, dass ich nichts erwidern konnte. »Da du es offenbar nicht für wichtig hältst, mir zu sagen, was los ist, so glaube ich nicht dass wir noch länger zusammen wohnen können.«
»Ich kann dir nicht sagen was los war.« Ich hätte ihr in diesem Moment alles erzählt, aber ich fürchtete um ihr Leben und ich wollte es nicht riskieren.
»Und ich kann diese Antwort nicht akzeptieren. Nimm deine Sachen und verschwinde. Du kannst ja zu deiner “neuen“ Familie gehen. Hast du gedacht ich würde dass nicht erfahren, dass du weiterhin bei den Cullens warst und sogar mit ihnen verreist bist? Vor ihnen scheinst du ja auch keine Geheimnisse zu haben.«
Das traf mich unerwartet. Sie dachte tatsächlich dass ich sie als Familie nicht schätzte. Sie glaubte wirklich, dass ich mit ihnen verreist war um vor ihr zu fliehen.
»Mama, du bist meine Familie. Nicht die Cullens. Und ich will auch nicht dass die meine Familie sind.«
Zuletzt von amyfake78 am Do 04 Feb 2010, 11:37 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 10
»Du zeigst es uns nicht gerade. Du hast mich sehr verletzt, also nimm deine Sachen und verschwinde. Sieh zu wo du bleibst. Edward wird dich schon nicht im Stich lassen.« Dieser letzte Satz klang so sarkastisch, dass jeder Begriffsstutzige es verstanden hätte.
Ich war den Tränen nah und ihre Worte taten weh. Sie schnitten in mein Herz wie Rasierklingen. So kalt und gefühllos hatte ich sie noch nie erlebt. Dann stand sie auf. Ich verschwand ihr nicht schnell genug. Sie stürzte in mein Zimmer nahm einige Kisten und stellte sie vor die Tür. Ich begann zu weinen. Flehte sie an.
»Du setzt mich wirklich vor die Tür? Mama! Ich mach alles wieder gut. Nur … Bitte … Nein!« Sie war erbarmungslos. Einen Karton nach den anderen schleppte sie hinaus.
»Bernhard!?«, rief ich. Doch auch von ihm konnte ich keine Unterstützung erwarten.
»Nein Jenn. Dies hast du selbst zu verantworten. Ich hatte mich immer bemüht und nun erwartest du meine Hilfe? Ich war dir doch nie gut genug. Nein Jenn, ich hab es satt immer vergebens zu dir zu stehen.«
»Das könnt ihr doch nicht machen! Wo soll ich dass denn alles hin bringen?«, fragte ich sie verzweifelt.
Doch meine Mutter gab mir nur eine eiskalte Antwort, die jedoch brennen sollte.
»Erwartest du tatsächlich eine Antwort? Wir haben in den vergangenen Tagen auch keine Antworten auf unsere Fragen bekommen. Gib mir deine Schlüssel!«
Es war ihr wirklich ernst. In diesem Moment wünschte ich mir, dass Demetri mich bekommen hätte. Dass er mir mein Leben geraubt hätte. Meiner Mutter ging es wieder zu lange; sie riss mir die Schlüssel aus der Hand, trennte meinen Sprintschlüssel von den restlichen und gab mir den einsamen Schlüssel zurück. Dann schob sie mich aus der Tür und verschloss die Tür. Allein, neben all den Kisten, stand ich auf der Veranda. Ich weinte und hämmerte gegen die Tür. Doch nichts tat sich. Ich hämmerte verzweifelt gegen die Tür, als ich ihre Stimme noch eineinziges Mal hörte, sagte sie: »Hör auf damit, verschwinde! Ich werde diese Tür nicht wieder öffnen.«
Ans Aufgeben wollte ich nicht denken, doch ich wurde gezwungen aufzuhören. Monika war im Begriff gewesen, die Polizei zu rufen. Noch ein letztes Mal schlug ich voller Verzweiflung gegen die Tür, bevor meine Knie nachgaben und ich zu Boden sank. Ich sah etwas aus einer Kiste blitzen. Meine Schere. Sie lächelte mich praktisch an. Meine inneren Dämonen verlangten nach ihren scharfen Spitzen. Ich war zu verzweifelt um gegen sie anzukämpfen. Immer wieder hörte ich sie, jag sie uns ins Fleisch, sie wird dir Erlösung bringen. Sie werden dir innere Ruhe schenken. Die Erinnerungen an meine Therapie ließen sich nicht hervorrufen. Zu sehr war ich davon überzeugt, dass es mir Linderung bringen würde. Ich hielt sie in meinen Händen, klappte sie auf und fühlte das warme Blut über meinen Arm fließen, bis es kalt von meinen kleinen Finger tropfte. Gerade als ich zu noch einem solchen Schnitt ansetzte, versuchte mir jemand sanft, aber bestimmt die Schere aus meiner Hand zu nehmen. Durch meine wassergefüllten Augen konnte ich nur erahnen, wer es sein würde. Diese weißblasse Haut würde ich immer und überall erkennen. Diese Stimme konnte nur einen gehören, diese beruhigende Art würde Jeden besänftigten. Es war Carlisle.
»Jenn, gib mir die Schere.«
Als ich jeden Gedanken von ihm empfang wurde ich wütend. Armes Geschöpf, sich so aufzugeben ist doch auch keine Lösung!
Armes Geschöpf? Dieser Wortlaut raubte mir den letzten Satz. Ich wollte kein Mitleid. Nur dieses schreckliche Gefühl des Schmerzes sollte aus meinem Körper. Mein Kopf ließ meine Finger zupacken. Die Schnittflächen der Schere gruben sich in mein Fleisch. Der Schmerz übertönte alle Gedanken. Er war leicht; er zeigte mir, dass ich noch immer lebendig war.
»Jenn lass die Schere los«, ertönte eine Stimme die mich wütender machte. Was hatte er hier zu suchen. Er sollte mich doch so nicht sehen. Hass stieg in mir auf. Ich hasste ihn dafür, dass er ausgerechnet jetzt hier war.
»Komm schon, Jenn. Lass los. Du willst das doch nicht.«
»Was weißt du schon was ich will?«, meine Tränen erschwerten mir die Worte heraus zu bekommen. Meine Muskeln die noch gerade angespannt waren, ließen locker und ich sank hinab. Carlisle hielt die blutige Schere in der Hand. Als er sich hinkniete legte er die Schere beiseite.
»Jenn, was ist passiert?«, fragte er mit einem leichten Zittern in der Stimme. Was war das überhaupt für eine dumme Frage? Wonach sah es denn wohl seiner Meinung nach aus? Bestimmt nicht als wollte ich mal für ein Wochenende zelten gehen. Die Wut die ich empfand als mir Monika vorwarf ich hätte die Cullens gern als Familie stieg wieder auf. Die Cullens waren an dieser Situation schuld. Blöde, attraktive Blutsauger, warum musste sie es tatsächlich geben. Und warum konnte ich Gedanken lesen? Doch mir wurde klar, dass ich das Problem war. Nicht meine Mutter, die übertrieben reagiert hatte. Nicht die Cullens, die alles versucht hatten mich zu retten. Ich ganz allein, hatte es mir zu zuschreiben. Ich hatte diese Therapie nie zu Ende gebracht. Nur so konnte meine Gabe wachsen und gedeihen. Es war auch ich, die so neugierig gewesen war, was die Cullens so dachten als sie in der Cafeteria hinter mir standen. Hätte ich sie nicht gelesen, hätte ich nie heraus gefunden, dass sie Vampire waren. Während ich immer noch weinend auf dem Boden saß und mir darüber Gedanken machte, wuchs mein Selbsthass ins unermessliche. Im Augenwinkel sah ich die Schere. Ich blockierte meine Gedanken und malte mir aus wie ich sie am besten erreichen würde.
»Carlisle?«, Angst erfüllte Edwards Stimme. Dass er meine Gedanken nicht lesen konnte, macht ihm Angst. Er wusste, dass ich etwas vor hatte, nur nicht was.
Danke, Edward!, dachte ich. Er gab mir die Gelegenheit mein Begehren zu erreichen. Carlisle drehte sich zu ihm.
»Sie hat ihre Gedanken blockiert! Sie hat was vor! … Carlisle!«, schrie er. Doch zu spät. Ich hielt die Schere in meiner Hand und war mit einem Satz aufgesprungen. Als Carlisle sich zu mir wandte, hatte er mich innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde in seine Arme geschlossen, so dass ich mich nicht rühren konnte. Aus Angst mir weh zu tun, hielt er mich so ungeschickt fest, dass ich mich aus seinen Armen winden konnte. Schnell griff er nach meinen Händen, die er nicht erreichte.
»Lasst mich in Ruhe. Was soll ich denn hier noch? Niemand kann mir helfen. Ich bin allein. Und diese ständige Gefahr in die ich mich bringe. Was soll ich auf dieser kranken, kaputten und nichtssagende Welt? Es macht keinen Sinn hier zu sein. Allein und Verlassen. Nichts, aber auch nichts, macht mein Leben lebenswert.«
Edwards Blick war voller Kränkung, Zerrissenheit und Leere.
»Bin ich “Nichts“? Mach ich dein Leben nicht lebenswert?«, die Kränkung war in seiner Stimme deutlich zu hören.
»Ach Edward … du hattest damals recht. Wir handeln Fahrlässig, wenn wir glauben eine Freundschaft zwischen uns wäre denkbar. Du bist kein Mensch, nichts ist menschlich an dir und ich würde immer vorsichtig sein müssen in deiner Gegenwart. Sie dich an! Auch jetzt starrst du mein Blut an.« Es stimmte nicht, aber in diesem Moment wollte ich einfach nur grausam sein. »Außerdem weiß ich, dass mich Aro holen kommt und ich will ihm zuvor kommen. Doch ich möchte kein Monster, wie ihr es seid, werden. Nicht als Tote durch die Gegend ziehen und mich an sonnigen Tagen verstecken müssen.«
Carlisle sah Edward an.
»Nein, Jasper würde ihr Blut riechen und kann ihrem Blut nicht widerstehen«, er machte eine sehr kurze Pause, scheinbar hatte Carlisle noch mehr fragen.
»Ich weiß es nicht. Sie blockiert noch immer ihre Gedanken«, fuhr er fort.
Edward setzte an um noch etwas zu sagen, doch er kam nicht dazu. Ich hatte beschlossen mein Leben hier und jetzt aufzugeben. Ich wollte mich in solchen Situationen nie wieder finden. Nie gegen meine Sucht ankämpfen, mit fadenscheinigen Therapiesprüchen die sowie so nie halfen. Ein tiefer Schmerz stach in meinem Arm. Die Klinge der Schere steckte tief bis auf den Knochen und mit einem Ruck führte ich sie bis zum Handgelenk.
»Nein!«, schrie Carlisle. Ich sah beide auf mich zu stürmen.
»Nein! Nein, nein, nein! Jenn, was hast du nur getan?«
Edward sah sich seine blutverschmierten Hände an. Ich wusste, dass seine Kehle furchtbar brannte.
»Wie kannst du mir das nur antun? Verlass mich nicht.«
»Edward gib mir die Paketschnur, schnell!«
Ich weiß nicht ob er es tat, oder ob Carlisle sich selbst darum kümmern musste. Zu diesem Zeitpunkt, schlossen sich meine Augen. Ich roch mein Blut und spürte wie es meinen Körper verließ. Edward sprach weiterhin. Seine Hände waren nicht mehr so kalt wie sonst. Mit letzter Kraft hauchte ich noch ein: »Bitte verzeih mir, und lass mich gehen.«
»Ich liebe dich und du liebst mich. Wie kannst du uns nur so einfach aufgeben?« Edwards letzte Worte hallten in meinem Gedächtnis, während ich mein Bewusstsein verlor.
Ich war den Tränen nah und ihre Worte taten weh. Sie schnitten in mein Herz wie Rasierklingen. So kalt und gefühllos hatte ich sie noch nie erlebt. Dann stand sie auf. Ich verschwand ihr nicht schnell genug. Sie stürzte in mein Zimmer nahm einige Kisten und stellte sie vor die Tür. Ich begann zu weinen. Flehte sie an.
»Du setzt mich wirklich vor die Tür? Mama! Ich mach alles wieder gut. Nur … Bitte … Nein!« Sie war erbarmungslos. Einen Karton nach den anderen schleppte sie hinaus.
»Bernhard!?«, rief ich. Doch auch von ihm konnte ich keine Unterstützung erwarten.
»Nein Jenn. Dies hast du selbst zu verantworten. Ich hatte mich immer bemüht und nun erwartest du meine Hilfe? Ich war dir doch nie gut genug. Nein Jenn, ich hab es satt immer vergebens zu dir zu stehen.«
»Das könnt ihr doch nicht machen! Wo soll ich dass denn alles hin bringen?«, fragte ich sie verzweifelt.
Doch meine Mutter gab mir nur eine eiskalte Antwort, die jedoch brennen sollte.
»Erwartest du tatsächlich eine Antwort? Wir haben in den vergangenen Tagen auch keine Antworten auf unsere Fragen bekommen. Gib mir deine Schlüssel!«
Es war ihr wirklich ernst. In diesem Moment wünschte ich mir, dass Demetri mich bekommen hätte. Dass er mir mein Leben geraubt hätte. Meiner Mutter ging es wieder zu lange; sie riss mir die Schlüssel aus der Hand, trennte meinen Sprintschlüssel von den restlichen und gab mir den einsamen Schlüssel zurück. Dann schob sie mich aus der Tür und verschloss die Tür. Allein, neben all den Kisten, stand ich auf der Veranda. Ich weinte und hämmerte gegen die Tür. Doch nichts tat sich. Ich hämmerte verzweifelt gegen die Tür, als ich ihre Stimme noch eineinziges Mal hörte, sagte sie: »Hör auf damit, verschwinde! Ich werde diese Tür nicht wieder öffnen.«
Ans Aufgeben wollte ich nicht denken, doch ich wurde gezwungen aufzuhören. Monika war im Begriff gewesen, die Polizei zu rufen. Noch ein letztes Mal schlug ich voller Verzweiflung gegen die Tür, bevor meine Knie nachgaben und ich zu Boden sank. Ich sah etwas aus einer Kiste blitzen. Meine Schere. Sie lächelte mich praktisch an. Meine inneren Dämonen verlangten nach ihren scharfen Spitzen. Ich war zu verzweifelt um gegen sie anzukämpfen. Immer wieder hörte ich sie, jag sie uns ins Fleisch, sie wird dir Erlösung bringen. Sie werden dir innere Ruhe schenken. Die Erinnerungen an meine Therapie ließen sich nicht hervorrufen. Zu sehr war ich davon überzeugt, dass es mir Linderung bringen würde. Ich hielt sie in meinen Händen, klappte sie auf und fühlte das warme Blut über meinen Arm fließen, bis es kalt von meinen kleinen Finger tropfte. Gerade als ich zu noch einem solchen Schnitt ansetzte, versuchte mir jemand sanft, aber bestimmt die Schere aus meiner Hand zu nehmen. Durch meine wassergefüllten Augen konnte ich nur erahnen, wer es sein würde. Diese weißblasse Haut würde ich immer und überall erkennen. Diese Stimme konnte nur einen gehören, diese beruhigende Art würde Jeden besänftigten. Es war Carlisle.
»Jenn, gib mir die Schere.«
Als ich jeden Gedanken von ihm empfang wurde ich wütend. Armes Geschöpf, sich so aufzugeben ist doch auch keine Lösung!
Armes Geschöpf? Dieser Wortlaut raubte mir den letzten Satz. Ich wollte kein Mitleid. Nur dieses schreckliche Gefühl des Schmerzes sollte aus meinem Körper. Mein Kopf ließ meine Finger zupacken. Die Schnittflächen der Schere gruben sich in mein Fleisch. Der Schmerz übertönte alle Gedanken. Er war leicht; er zeigte mir, dass ich noch immer lebendig war.
»Jenn lass die Schere los«, ertönte eine Stimme die mich wütender machte. Was hatte er hier zu suchen. Er sollte mich doch so nicht sehen. Hass stieg in mir auf. Ich hasste ihn dafür, dass er ausgerechnet jetzt hier war.
»Komm schon, Jenn. Lass los. Du willst das doch nicht.«
»Was weißt du schon was ich will?«, meine Tränen erschwerten mir die Worte heraus zu bekommen. Meine Muskeln die noch gerade angespannt waren, ließen locker und ich sank hinab. Carlisle hielt die blutige Schere in der Hand. Als er sich hinkniete legte er die Schere beiseite.
»Jenn, was ist passiert?«, fragte er mit einem leichten Zittern in der Stimme. Was war das überhaupt für eine dumme Frage? Wonach sah es denn wohl seiner Meinung nach aus? Bestimmt nicht als wollte ich mal für ein Wochenende zelten gehen. Die Wut die ich empfand als mir Monika vorwarf ich hätte die Cullens gern als Familie stieg wieder auf. Die Cullens waren an dieser Situation schuld. Blöde, attraktive Blutsauger, warum musste sie es tatsächlich geben. Und warum konnte ich Gedanken lesen? Doch mir wurde klar, dass ich das Problem war. Nicht meine Mutter, die übertrieben reagiert hatte. Nicht die Cullens, die alles versucht hatten mich zu retten. Ich ganz allein, hatte es mir zu zuschreiben. Ich hatte diese Therapie nie zu Ende gebracht. Nur so konnte meine Gabe wachsen und gedeihen. Es war auch ich, die so neugierig gewesen war, was die Cullens so dachten als sie in der Cafeteria hinter mir standen. Hätte ich sie nicht gelesen, hätte ich nie heraus gefunden, dass sie Vampire waren. Während ich immer noch weinend auf dem Boden saß und mir darüber Gedanken machte, wuchs mein Selbsthass ins unermessliche. Im Augenwinkel sah ich die Schere. Ich blockierte meine Gedanken und malte mir aus wie ich sie am besten erreichen würde.
»Carlisle?«, Angst erfüllte Edwards Stimme. Dass er meine Gedanken nicht lesen konnte, macht ihm Angst. Er wusste, dass ich etwas vor hatte, nur nicht was.
Danke, Edward!, dachte ich. Er gab mir die Gelegenheit mein Begehren zu erreichen. Carlisle drehte sich zu ihm.
»Sie hat ihre Gedanken blockiert! Sie hat was vor! … Carlisle!«, schrie er. Doch zu spät. Ich hielt die Schere in meiner Hand und war mit einem Satz aufgesprungen. Als Carlisle sich zu mir wandte, hatte er mich innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde in seine Arme geschlossen, so dass ich mich nicht rühren konnte. Aus Angst mir weh zu tun, hielt er mich so ungeschickt fest, dass ich mich aus seinen Armen winden konnte. Schnell griff er nach meinen Händen, die er nicht erreichte.
»Lasst mich in Ruhe. Was soll ich denn hier noch? Niemand kann mir helfen. Ich bin allein. Und diese ständige Gefahr in die ich mich bringe. Was soll ich auf dieser kranken, kaputten und nichtssagende Welt? Es macht keinen Sinn hier zu sein. Allein und Verlassen. Nichts, aber auch nichts, macht mein Leben lebenswert.«
Edwards Blick war voller Kränkung, Zerrissenheit und Leere.
»Bin ich “Nichts“? Mach ich dein Leben nicht lebenswert?«, die Kränkung war in seiner Stimme deutlich zu hören.
»Ach Edward … du hattest damals recht. Wir handeln Fahrlässig, wenn wir glauben eine Freundschaft zwischen uns wäre denkbar. Du bist kein Mensch, nichts ist menschlich an dir und ich würde immer vorsichtig sein müssen in deiner Gegenwart. Sie dich an! Auch jetzt starrst du mein Blut an.« Es stimmte nicht, aber in diesem Moment wollte ich einfach nur grausam sein. »Außerdem weiß ich, dass mich Aro holen kommt und ich will ihm zuvor kommen. Doch ich möchte kein Monster, wie ihr es seid, werden. Nicht als Tote durch die Gegend ziehen und mich an sonnigen Tagen verstecken müssen.«
Carlisle sah Edward an.
»Nein, Jasper würde ihr Blut riechen und kann ihrem Blut nicht widerstehen«, er machte eine sehr kurze Pause, scheinbar hatte Carlisle noch mehr fragen.
»Ich weiß es nicht. Sie blockiert noch immer ihre Gedanken«, fuhr er fort.
Edward setzte an um noch etwas zu sagen, doch er kam nicht dazu. Ich hatte beschlossen mein Leben hier und jetzt aufzugeben. Ich wollte mich in solchen Situationen nie wieder finden. Nie gegen meine Sucht ankämpfen, mit fadenscheinigen Therapiesprüchen die sowie so nie halfen. Ein tiefer Schmerz stach in meinem Arm. Die Klinge der Schere steckte tief bis auf den Knochen und mit einem Ruck führte ich sie bis zum Handgelenk.
»Nein!«, schrie Carlisle. Ich sah beide auf mich zu stürmen.
»Nein! Nein, nein, nein! Jenn, was hast du nur getan?«
Edward sah sich seine blutverschmierten Hände an. Ich wusste, dass seine Kehle furchtbar brannte.
»Wie kannst du mir das nur antun? Verlass mich nicht.«
»Edward gib mir die Paketschnur, schnell!«
Ich weiß nicht ob er es tat, oder ob Carlisle sich selbst darum kümmern musste. Zu diesem Zeitpunkt, schlossen sich meine Augen. Ich roch mein Blut und spürte wie es meinen Körper verließ. Edward sprach weiterhin. Seine Hände waren nicht mehr so kalt wie sonst. Mit letzter Kraft hauchte ich noch ein: »Bitte verzeih mir, und lass mich gehen.«
»Ich liebe dich und du liebst mich. Wie kannst du uns nur so einfach aufgeben?« Edwards letzte Worte hallten in meinem Gedächtnis, während ich mein Bewusstsein verlor.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 10
Kalte Haut sickerte durch den Stoff, auf dem mein Kopf lag. Eine leichte Berührung an meiner Schulter. Ich fühlte mich kalt und doch geborgen. Sollte etwa nach dem alten Leben ein neues auf mich warten? Oder schlimmer, hatte Carlisle meinen Wunsch nach Menschsein oder Tod sein, ignoriert und mich in einen Vampir verwandelt? Ich fühlte mich schlapp. Doch sollte ich nicht stark als ein Geschöpf der Schatten sein? Oder war ich so ausgelaugt, weil mir das Blut fehlte? Ich hatte Angst. Angst meine Augen zu öffnen und die Wahrheit über mich zu erfahren. Denn so wie ich meinen Arm zugerichtet hatte, wäre es unmöglich gewesen, dass ich noch immer lebte. Meine Kehle fühlte sich trocken an und auch etwas brennend. Sollte ich nun wirklich der selben Art, wie die Cullens angehören? Trotz der widerstrebenden Stimme, öffnete ich nun langsam meine Augen. Ich lag auf einem Schoß, daher die Kälte. Als ich mich versuchte aufzurichten, schmerzte mein Arm, der mit dicken Bandagen umwickelt war.
»Jenn, bleib lieber noch etwas liegen«, erklang die Stimme, die ich Rosalie zu schrieb. Doch ich wollte nicht liegen. Mir schmerzte der Rücken. Nachdem ich mich aufgerichtet hatte, sah ich nur Rosalie. Wir saßen auf einem riesigen Futonbett. Es passte nicht hier her. Edwards Zimmer war zwar groß, doch es nahm unheimlich viel Platz in Anspruch.
»Wo ist …«, meine Kehle brannte entsetzlich.
»Edward?«, vervollständigte Rosalie meinen Satz. Ich nickte leicht.
»Er hat deine Gedanken gelesen und holt gerade«, ich wartete nicht bis sie ausgesprochen hatte.
»Blut?«, hauchte ich erschrocken.
Rose begann zu lachen und musste sich maßregeln um sich zu beruhigen.
»Nein, ein Glas Wasser!«, kam es von der Tür her. Edward hatte ebenfalls ein Lächeln im Gesicht. Hinter der Tür hörte ich die Anderen.
»Nun kommt schon rein!«, befahl ich den Anderen. Als erstes schaute Alice um die Ecke. Sie schob Edward beiseite und fiel mir um den Hals.
»Schön dass es dir wieder besser geht. Du hast uns ganz schön einen Schrecken eingejagt. Mach das nie wieder!« Der letzte Satz klang sehr wütend. Nun kam auch der Rest der Familie. Außer Esme. Sie blieb in der Tür stehen. Ich wusste, dass Edward und Carlisle ihnen alles erzählt hatten. Jedes einzelne Wort was ich in meiner Wut von mir gab. Es hatte sie sehr getroffen, dass ich sie blöde Blutsauger und Monster nannte. Esme hatte sich in meiner Gegenwart immer menschlich gegeben. Ich hatte sie auf übelste Weise gekränkt.
»Es tut mir schrecklich leid, Esme. Ich hatte es nicht so gemeint, ich war doch nur so wütend. Bitte verzeih mir.«
Das Lächeln, welches sie mir entgegen brachte, war sehr gequält. Ich hatte ihre Gefühle verletzt, aber nicht nur ihr, allen.
»Ich weiß, Jenn«, seufzte sie, »ich weiß!«
»Ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen?«
»Das wird sie«, versprach mir Alice.
»Gut jetzt. Jenn brauch Ruhe und außerdem muss einiges hier besprochen werden«, dabei sah er Edward und mich an. Emmett konnte sich einen dummen Spruch nicht verkneifen.
»Dann solltest du wohl lieber mit ihr reden«, grunzte er Carlisle an. Rosalie stieß ihn heftig in die Rippen. »Sollte das weh tun?«, fragte er sie spöttisch. »Nein, aber wenn du nicht deine Klappe hältst, gibt es bei uns auch gleich Redebedarf.« Emmett hob abwehrend seine Hände, während er ein »Okay, okay« stammelte. Rose schob Emmett durch die Tür. Carlisle verließ als Letzter das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Ich scheute den Blick in Edwards Augen. Er kam zu mir und setzte sich neben mir. Ich schluckte schwer und ihm ging es scheinbar nicht besser.
»Wie konntest du das nur machen?« Seine Stimme forderte gerade zu nach einer Antwort. Es ging ihm nicht darum, dass ich sterben wollte. Ihm war es unerklärlich, wie ich ihn hätte einfach so verlassen können, während er das nicht konnte. Doch ich konnte ihm keine Antwort geben. Ich hatte keinen klaren Gedanken in dieser Zeit gefasst. Wie so oft, wenn ich mich in einer schwierigen Situation befand.
Ich starrte auf meine nervösen Finger als ich antwortete.
»Ich weiß es nicht. Ich hatte keine klaren Gedanken.«
Er nahm mich in seine Arme und flüsterte mir ins Ohr: »Mach das nie wieder!« Es klang wie ein Befehl. Ich wusste, dass er meine Gedanken gelesen hatte, während ich nach einer Antwort gesucht hatte. Er brauchte einfach keine weiteren Erklärungen.
Ich sah mich in seinem Zimmer um. Überall lagen und standen Sachen von mir herum und dazu noch dieses große Bett.
»Hat mich meine Mutter tatsächlich rausgeworfen«, es war keine Frage, eher eine Feststellung.
»Ja, hat sie«, aber da schien mehr zu sein. Ich fühlte es.
»Was ist?«, bohrte ich weiter.
»Alice hat gesehen das sie umziehen werden, ohne dich.« Ich atmete tief durch und dann stieg wieder diese Wut auf.
»Dann soll sie doch. Ich komm auch ohne sie klar, solange ich dich habe.«
Dieses Lächeln war eine Qual für ihn. »Du solltest schlafen. Wir werden morgen wieder in die Schule gehen. Du musst einiges nachholen.«
»Muss ich wirklich schon morgen gehen?« Dabei deutete ich mit einem Kopfnicken auf meinen Arm.
»Bis das verheilt ist, dauert es noch eine Weile. Und solange solltest du nicht fehlen.«
Seufzend sah ich auf meinem Arm und überlegte, was meine Ausrede sein sollte. Doch nichts Brauchbares fiel mir ein. Leider fehlte mir die nötige Fantasie.
»Jenn, bleib lieber noch etwas liegen«, erklang die Stimme, die ich Rosalie zu schrieb. Doch ich wollte nicht liegen. Mir schmerzte der Rücken. Nachdem ich mich aufgerichtet hatte, sah ich nur Rosalie. Wir saßen auf einem riesigen Futonbett. Es passte nicht hier her. Edwards Zimmer war zwar groß, doch es nahm unheimlich viel Platz in Anspruch.
»Wo ist …«, meine Kehle brannte entsetzlich.
»Edward?«, vervollständigte Rosalie meinen Satz. Ich nickte leicht.
»Er hat deine Gedanken gelesen und holt gerade«, ich wartete nicht bis sie ausgesprochen hatte.
»Blut?«, hauchte ich erschrocken.
Rose begann zu lachen und musste sich maßregeln um sich zu beruhigen.
»Nein, ein Glas Wasser!«, kam es von der Tür her. Edward hatte ebenfalls ein Lächeln im Gesicht. Hinter der Tür hörte ich die Anderen.
»Nun kommt schon rein!«, befahl ich den Anderen. Als erstes schaute Alice um die Ecke. Sie schob Edward beiseite und fiel mir um den Hals.
»Schön dass es dir wieder besser geht. Du hast uns ganz schön einen Schrecken eingejagt. Mach das nie wieder!« Der letzte Satz klang sehr wütend. Nun kam auch der Rest der Familie. Außer Esme. Sie blieb in der Tür stehen. Ich wusste, dass Edward und Carlisle ihnen alles erzählt hatten. Jedes einzelne Wort was ich in meiner Wut von mir gab. Es hatte sie sehr getroffen, dass ich sie blöde Blutsauger und Monster nannte. Esme hatte sich in meiner Gegenwart immer menschlich gegeben. Ich hatte sie auf übelste Weise gekränkt.
»Es tut mir schrecklich leid, Esme. Ich hatte es nicht so gemeint, ich war doch nur so wütend. Bitte verzeih mir.«
Das Lächeln, welches sie mir entgegen brachte, war sehr gequält. Ich hatte ihre Gefühle verletzt, aber nicht nur ihr, allen.
»Ich weiß, Jenn«, seufzte sie, »ich weiß!«
»Ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen?«
»Das wird sie«, versprach mir Alice.
»Gut jetzt. Jenn brauch Ruhe und außerdem muss einiges hier besprochen werden«, dabei sah er Edward und mich an. Emmett konnte sich einen dummen Spruch nicht verkneifen.
»Dann solltest du wohl lieber mit ihr reden«, grunzte er Carlisle an. Rosalie stieß ihn heftig in die Rippen. »Sollte das weh tun?«, fragte er sie spöttisch. »Nein, aber wenn du nicht deine Klappe hältst, gibt es bei uns auch gleich Redebedarf.« Emmett hob abwehrend seine Hände, während er ein »Okay, okay« stammelte. Rose schob Emmett durch die Tür. Carlisle verließ als Letzter das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Ich scheute den Blick in Edwards Augen. Er kam zu mir und setzte sich neben mir. Ich schluckte schwer und ihm ging es scheinbar nicht besser.
»Wie konntest du das nur machen?« Seine Stimme forderte gerade zu nach einer Antwort. Es ging ihm nicht darum, dass ich sterben wollte. Ihm war es unerklärlich, wie ich ihn hätte einfach so verlassen können, während er das nicht konnte. Doch ich konnte ihm keine Antwort geben. Ich hatte keinen klaren Gedanken in dieser Zeit gefasst. Wie so oft, wenn ich mich in einer schwierigen Situation befand.
Ich starrte auf meine nervösen Finger als ich antwortete.
»Ich weiß es nicht. Ich hatte keine klaren Gedanken.«
Er nahm mich in seine Arme und flüsterte mir ins Ohr: »Mach das nie wieder!« Es klang wie ein Befehl. Ich wusste, dass er meine Gedanken gelesen hatte, während ich nach einer Antwort gesucht hatte. Er brauchte einfach keine weiteren Erklärungen.
Ich sah mich in seinem Zimmer um. Überall lagen und standen Sachen von mir herum und dazu noch dieses große Bett.
»Hat mich meine Mutter tatsächlich rausgeworfen«, es war keine Frage, eher eine Feststellung.
»Ja, hat sie«, aber da schien mehr zu sein. Ich fühlte es.
»Was ist?«, bohrte ich weiter.
»Alice hat gesehen das sie umziehen werden, ohne dich.« Ich atmete tief durch und dann stieg wieder diese Wut auf.
»Dann soll sie doch. Ich komm auch ohne sie klar, solange ich dich habe.«
Dieses Lächeln war eine Qual für ihn. »Du solltest schlafen. Wir werden morgen wieder in die Schule gehen. Du musst einiges nachholen.«
»Muss ich wirklich schon morgen gehen?« Dabei deutete ich mit einem Kopfnicken auf meinen Arm.
»Bis das verheilt ist, dauert es noch eine Weile. Und solange solltest du nicht fehlen.«
Seufzend sah ich auf meinem Arm und überlegte, was meine Ausrede sein sollte. Doch nichts Brauchbares fiel mir ein. Leider fehlte mir die nötige Fantasie.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 11
Moon & Midnight
Nun ging der gleiche, alte und öde Trott wieder los. Schule. Ein gutes hatte es das ich nun bei den Cullens lebte. Ich hatte mich nur an eine Regel zu halten, nein … eigentlich zwei. Erste Regel: Niemanden erzählen, dass sie Vampire waren; und die Zweite: Immer in die Schule gehen, auch an guten Tagen. Ich hatte Carlisle weich geklopft, bei der Bitte mir noch ein paar Tage zu geben, zumindest bis meine Wunde einigermaßen abgeheilt war. Ganze 3 Wochen hatte ich heraus geholt. Doch jetzt musste ich wieder in die Hölle. Wenn es eine gab, hieß sie Schule. Wenn ich an Kimberly dachte, war mir mulmig. Sie hatte sicher des Öfteren versucht mich anzurufen. Ich wusste es nicht genau, denn mein Handy war in den ganzen Tumult den ich in letzter Zeit hatte verloren gegangen.
Vor vier Tagen hatte ich das Haus ganz für mich, ich hätte sie anrufen können, aber ich hatte mich nicht getraut und ließ mich schnell ablenken. Als ich aus dem riesigen Terrassenfenster sah, saßen dort zwei Katzen. Beide waren getigert und hatten schneeweiße Pfötchen. Ich ging zu ihnen und sie rannten nicht davon. Sie kamen jeden Tag. Am vierten an denen die Cullens wieder kamen, blieben sie fern. Ich dachte zuerst, sie würden die Gefahr wittern, doch so war es nicht. Jasper hatte noch immer Durst als sie auf den Rückweg waren. Er sah meine zwei kleinen und riss sie. Obwohl ich sie erst vier Tage kannte, traf es mich mit ungeheurer Wucht. Freudestrahlend erzählte ich ihnen von den zwei Süßen. Jaspers bedrücktes Gesicht verriet mir das etwas nicht stimmte. Als ich es in seinen Gedanken las, stiegen die Tränen unaufhörlich in meine Augen.
»Es tut mir leid, Jenn. Ich wusste doch nicht …«, ich unterbrach ihn.
»Schon gut, dass ist eben eure Natur.«
Schwankend hob ich mich aus dem Sessel und ging in Edwards Zimmer. Es war seltsam sein Zimmer auch als meines zu bezeichnen. Deshalb ließ ich es.
Edward wartete schon in der Garage auf mich. Ich sah auf die Uhr und wusste ich würde noch immer pünktlich in der Schule ankommen. Edward liebte die Geschwindigkeit. Im Gegensatz zu mir brauchte er auch nicht um sein Leben bangen. Er hielt mir wie immer die Tür auf, sodass ich mich gleich in den Sitz fallen lassen konnte.
Während der Fahrt sah ich immer wieder auf meinen Arm, und überlegte mir, was ich darauf sagen sollte, wenn man mich fragte. Eigentlich brauchte ich gar nichts sagen, denn es ging allen schließlich nichts an. Allen bis auf Kimberly.
»Auch der geht es nichts an«, warf Edward mir in den Gedanken hinein. Doch ich sah das etwas anders. Sie war meine beste menschliche Freundin und machte sich wahrscheinlich schon schreckliche Gedanken. Je näher wir der Schule kamen, desto mulmiger ging es mir. Was sollte ich nur tun? Was sollte ich nur sagen? Es begann zu regnen und ich spürte wie das Auto mit jeder Kurve anfing zu schlingern. Doch Angst verspürte ich seltsamer Weise nicht. Nun kamen wir am Orteingangsschild von Hailey vorbei. Nervös rutschte ich auf meinem Sitz hin und her. Je näher wir der Schule kamen, umso schneller wurde der kleine Peugeot. Die Kurve zur Auffahrt der Schule nahm Edward wie gewohnt lässig und mit hoher Geschwindigkeit. Er fuhr an Scott seinem alten Bus vorbei und Kimberly erhaschte mich mit ihrem Blick. Ich hörte wie sie sich fragte, ob ich sie jetzt, weil ich mit den Cullens rumhing, meiden würde. Sie beobachtete mich genau, wie ich mich nun geben würde. Als Edward mir die Tür öffnete und ich ausstieg, fiel ihr Blick sofort auf meinem dickverbundenen Arm. Doch nicht nur sie war erschrocken. Ich hörte eine Stimme, die ich zwar kannte aber nicht darauf kam, zu wem sie gehörte. Edward half nach, indem er nur Indi! sagte. Ms Tonka?, fragte ich. Er sah nach oben und unten. Sie stieß in ihren Gedanken Gebete für mich aus. Edward nahm meinen Rucksack denn das Aufsetzen und Absetzen bereitete mir noch immer schmerzen. Was hast du jetzt?, fragte er mich.
Englisch! Aber ich will noch zu Kim!
Okay, ich bring deine Tasche schon einmal hin.
Danke! Für den kurzen Weg zum Aufgang der Schule legte er demonstrativ seinen Arm um mich und als wir uns trennen mussten, gab er mir noch einen Kuss und sah in Richtung Michel und Bradley Shawn. Das sollte eine Warnung an die beiden sein, da war ich mir hundertprozentig sicher. Wir sehen uns zum Mittag? Ich nickte kaum spürbar. Dann ging er mit seinen Geschwistern in die Schule. Bevor ich zu Kim lief, atmete ich noch einmal tief durch. Viel Zeit hatte ich allerdings nicht, denn Kim kam auf mich zu, als Edward sich von mir löste.
»Hey, wie geht es dir?«, fragte Kim mich leicht zögerlich und blieb einige Meter von mir entfernt stehen.
»Na ja den Umständen entsprechend. Wie soll es einem gehen, wenn man zu Hause rausfliegt und die beste Freundin meterweit vor einem stehen bleibt? Willst du mich denn nicht herzen?«, fragte ich sie mit einem kleinen sarkastischen Unterton. Dabei breitete ich meine Arme aus. Kim konnte nicht anders, sie kam schnellen Schrittes auf mich zu. Sie hatte nur Angst gehabt, dass ich sie abweisen würde, da die Cullens keine Nähe von den Anderen zu ließen. Doch ich war keine Cullen. Sie fiel mir um den Hals und fragte was denn passiert sei, dass meine Mutter mich raus warf. Sicher es brannte ihr auf der Seele, was es mit diesem Verband auf sich hatte. Doch sie merkte ich wollte nicht darüber reden also fragte sie auch nicht. Ich erzählte ihr die Vaterversion und für sie reichte es als Erklärung.
»Deine neue Frisur steht dir echt gut, aber nun hast du ganz schön Ähnlichkeit mit “Crazy Cullen“.« Sie sah auf die Uhr und zog mich hinter ihr her. Es war bereits acht und der Unterricht würde gleich los gehen. In Englisch fragte sie mich jedoch aus. Mr Grisham hatte eine Lehrerbesprechung und gab uns ein paar Aufgaben auf, die wir in seiner Abwesenheit lösen sollten. Niemand war daran interessiert sie zu lösen.
»Und warum wohnst du jetzt bei den Cullens? Du hättest sicher auch bei uns unterkommen können. Meine Mutter mag dich doch.«
»Kim, glaubst du wirklich, dass das so eine gute Idee gewesen wäre? Deine Mutter ist nicht blind und außerdem hätte ich mich ganz schön verbiegen müssen.«
Ihre Augen glänzten, jedoch nicht vor Freude, wie bei einem kleinen Kind, dem man einen Lutscher hinhielt, sondern vor Traurigkeit, dass ich sie nicht in Erwägung gezogen hatte. Doch ich erklärte ihr: »Kim, dass hat nichts mit dir zu tun. Denn eigentlich hab ich es mir nicht ausgesucht.« Ich deutete mit einem Nicken auf meinen Verband.
»Ich verstehe nicht«, gab sie zu.
»Als meine Mutter mich hinaus geworfen hatte, war ich so verzweifelt, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte und ich wollte meine innerlichen Schmerzen verdrängen. Als ich mir in den Arm schnitt, kam Dr. Cullen vorbei und sah mich. An mehr kann ich mich nicht erinnern. Als ich wieder zu mir kam, waren ich und meine Sachen im Haus von den Cullens.«
»Und wie ist es bei denen? Abgedreht oder?«, fragte mich Jess voller Sensationsgier.
»Nein, gar nicht. Völlig normal und riesig.«
»Keine Leichen im Keller? Ist ja langweilig.« Ihr Gesicht verzog sich zu einer gelangweilten und enttäuschten Grimasse. So dass Kim und ich nicht anders konnten als zu lachen. Jess drehte sich wieder um.
»Tut es noch sehr weh?«, fragte mich Kim als ich mir über den Verband strich.
»Ab und zu. Wenn ich hebe, dann ist es besonders schlimm.«
»Dann nehme ich den in der Pause«, und deutete auf meinen Ruck-sack.
»Danke.«
»Ach und falls es doch zu viel sein sollte, bei den Cullens, du kannst ruhig was sagen, dann versuch ich meine Mutter zu überreden.«
Ich lächelte sie an und nickte.
»Hat deine Mutter eigentlich schon wieder Kontakt zu dir gesucht?« Diese Frage machte mich wieder traurig. Langsam schüttelte ich meinen Kopf.
»Und wenn, dann hat sie es nicht richtig versucht. Zwar ist mein Handy verschollen, doch sie weiß wo ich bin. Sie hat mich doch zu ihnen getrieben.«
»Wie meinst du das, sie hat dich zu den Cullens getrieben.«
Upps!, ich hatte nicht darauf geachtet was ich sagte.
»Sie ist doch schuld daran, dass ich mir den Arm aufgeritzt hatte und Dr. Cullen sah mich und wusste was zu tun ist, also tat er es. Als ich wieder zu mir kam, ließ er den Psychologen raus. Nun bleib ich unter seiner Obhut bis er glaubt ich wäre stabil genug.«
»Ach so!« Es kam zwar zögerlich, aber in ihren Gedanken konnte ich sehen, dass es plausibel für sie klang.
Steve war völlig aufgebracht als er in das Klassenbuch sah. Ihm gefielen seine Noten in Mitarbeit nicht. Da er sich lautstark darüber brüskierte zog er die Neugierigen an und jeder schaute ins Buch. Einem fiel auf dass ich bald Geburtstag hatte und verkündete es gleich lautstark.
»Hey Leute!«, rief er die anderen, damit sie ihm zuhörten.
»Jenn hat in drei Tagen Geburtstag.«
Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände und schüttelte den Kopf. Ich wurde endlich 16 Jahre alt, doch freuen konnte ich mich nicht. Meine Mutter fehlte mir sehr, obwohl Esme ihr bestes gab, aber sie war nicht meine richtige Mutter. Kimberly und Jess fragten sofort ob ich eine Party geben würde. Meine Antwort enttäuschte sie, denn ich hatte nichts dergleichen geplant. Und ich wollte es auch nicht. Auf die Fragen was ich mir denn wünsche, gab es nur eine Antwort, »Vergebung meiner Mutter und eine Aussprache.«
Beide nickten als würden sie es verstehen.
Nach dieser Stunde ging ich auf die Toilette. Kim folgte mir mit meinem Rucksack über der Schulter.
»Kann ich mal sehen?«, dabei deutete sie auf meinem Arm. Ich wusste nicht so recht. Gestern Abend beim Verbandswechsel sah es noch immer schrecklich aus.
»Nur wenn du einen stabilen Magen hast«, scherzte ich.
»Ich schätze schon«, flachste sie zurück.
Doch bevor jemand anderes hineinplatzte und freien Blick auf meinem Arm hatte, zog ich Kim zu mir in die Kabine und wickelte vorsichtig den Verband ab. Die Wunde ließ sie schwer schlucken.
»Wie tief war die denn?«, fragte sie mich schockiert über den Anblick. Ich zögerte, denn es war mir peinlich.
»Bis auf den Knochen«, sagte ich fast so leise flüsternd, dass sie mich kaum verstand. Ich brauchte nicht ihre Gedanken lesen, ich sah es in ihren Augen, wie schockiert sie war.
Statt Musik hatten wir heute Kunst. Dieses Fach interessierte mich überhaupt nicht. Ich fand nichts Spannendes an Bildern, die für mich keine hörbare Stimme hatten. Bilder waren eine Art von Interpretationen und sagten nichts Konkretes aus. Also langweilig. Die Stunde wollte nicht vorüber gehen und das Schlimmste es war eine Doppelstunde.
Nun ging der gleiche, alte und öde Trott wieder los. Schule. Ein gutes hatte es das ich nun bei den Cullens lebte. Ich hatte mich nur an eine Regel zu halten, nein … eigentlich zwei. Erste Regel: Niemanden erzählen, dass sie Vampire waren; und die Zweite: Immer in die Schule gehen, auch an guten Tagen. Ich hatte Carlisle weich geklopft, bei der Bitte mir noch ein paar Tage zu geben, zumindest bis meine Wunde einigermaßen abgeheilt war. Ganze 3 Wochen hatte ich heraus geholt. Doch jetzt musste ich wieder in die Hölle. Wenn es eine gab, hieß sie Schule. Wenn ich an Kimberly dachte, war mir mulmig. Sie hatte sicher des Öfteren versucht mich anzurufen. Ich wusste es nicht genau, denn mein Handy war in den ganzen Tumult den ich in letzter Zeit hatte verloren gegangen.
Vor vier Tagen hatte ich das Haus ganz für mich, ich hätte sie anrufen können, aber ich hatte mich nicht getraut und ließ mich schnell ablenken. Als ich aus dem riesigen Terrassenfenster sah, saßen dort zwei Katzen. Beide waren getigert und hatten schneeweiße Pfötchen. Ich ging zu ihnen und sie rannten nicht davon. Sie kamen jeden Tag. Am vierten an denen die Cullens wieder kamen, blieben sie fern. Ich dachte zuerst, sie würden die Gefahr wittern, doch so war es nicht. Jasper hatte noch immer Durst als sie auf den Rückweg waren. Er sah meine zwei kleinen und riss sie. Obwohl ich sie erst vier Tage kannte, traf es mich mit ungeheurer Wucht. Freudestrahlend erzählte ich ihnen von den zwei Süßen. Jaspers bedrücktes Gesicht verriet mir das etwas nicht stimmte. Als ich es in seinen Gedanken las, stiegen die Tränen unaufhörlich in meine Augen.
»Es tut mir leid, Jenn. Ich wusste doch nicht …«, ich unterbrach ihn.
»Schon gut, dass ist eben eure Natur.«
Schwankend hob ich mich aus dem Sessel und ging in Edwards Zimmer. Es war seltsam sein Zimmer auch als meines zu bezeichnen. Deshalb ließ ich es.
Edward wartete schon in der Garage auf mich. Ich sah auf die Uhr und wusste ich würde noch immer pünktlich in der Schule ankommen. Edward liebte die Geschwindigkeit. Im Gegensatz zu mir brauchte er auch nicht um sein Leben bangen. Er hielt mir wie immer die Tür auf, sodass ich mich gleich in den Sitz fallen lassen konnte.
Während der Fahrt sah ich immer wieder auf meinen Arm, und überlegte mir, was ich darauf sagen sollte, wenn man mich fragte. Eigentlich brauchte ich gar nichts sagen, denn es ging allen schließlich nichts an. Allen bis auf Kimberly.
»Auch der geht es nichts an«, warf Edward mir in den Gedanken hinein. Doch ich sah das etwas anders. Sie war meine beste menschliche Freundin und machte sich wahrscheinlich schon schreckliche Gedanken. Je näher wir der Schule kamen, desto mulmiger ging es mir. Was sollte ich nur tun? Was sollte ich nur sagen? Es begann zu regnen und ich spürte wie das Auto mit jeder Kurve anfing zu schlingern. Doch Angst verspürte ich seltsamer Weise nicht. Nun kamen wir am Orteingangsschild von Hailey vorbei. Nervös rutschte ich auf meinem Sitz hin und her. Je näher wir der Schule kamen, umso schneller wurde der kleine Peugeot. Die Kurve zur Auffahrt der Schule nahm Edward wie gewohnt lässig und mit hoher Geschwindigkeit. Er fuhr an Scott seinem alten Bus vorbei und Kimberly erhaschte mich mit ihrem Blick. Ich hörte wie sie sich fragte, ob ich sie jetzt, weil ich mit den Cullens rumhing, meiden würde. Sie beobachtete mich genau, wie ich mich nun geben würde. Als Edward mir die Tür öffnete und ich ausstieg, fiel ihr Blick sofort auf meinem dickverbundenen Arm. Doch nicht nur sie war erschrocken. Ich hörte eine Stimme, die ich zwar kannte aber nicht darauf kam, zu wem sie gehörte. Edward half nach, indem er nur Indi! sagte. Ms Tonka?, fragte ich. Er sah nach oben und unten. Sie stieß in ihren Gedanken Gebete für mich aus. Edward nahm meinen Rucksack denn das Aufsetzen und Absetzen bereitete mir noch immer schmerzen. Was hast du jetzt?, fragte er mich.
Englisch! Aber ich will noch zu Kim!
Okay, ich bring deine Tasche schon einmal hin.
Danke! Für den kurzen Weg zum Aufgang der Schule legte er demonstrativ seinen Arm um mich und als wir uns trennen mussten, gab er mir noch einen Kuss und sah in Richtung Michel und Bradley Shawn. Das sollte eine Warnung an die beiden sein, da war ich mir hundertprozentig sicher. Wir sehen uns zum Mittag? Ich nickte kaum spürbar. Dann ging er mit seinen Geschwistern in die Schule. Bevor ich zu Kim lief, atmete ich noch einmal tief durch. Viel Zeit hatte ich allerdings nicht, denn Kim kam auf mich zu, als Edward sich von mir löste.
»Hey, wie geht es dir?«, fragte Kim mich leicht zögerlich und blieb einige Meter von mir entfernt stehen.
»Na ja den Umständen entsprechend. Wie soll es einem gehen, wenn man zu Hause rausfliegt und die beste Freundin meterweit vor einem stehen bleibt? Willst du mich denn nicht herzen?«, fragte ich sie mit einem kleinen sarkastischen Unterton. Dabei breitete ich meine Arme aus. Kim konnte nicht anders, sie kam schnellen Schrittes auf mich zu. Sie hatte nur Angst gehabt, dass ich sie abweisen würde, da die Cullens keine Nähe von den Anderen zu ließen. Doch ich war keine Cullen. Sie fiel mir um den Hals und fragte was denn passiert sei, dass meine Mutter mich raus warf. Sicher es brannte ihr auf der Seele, was es mit diesem Verband auf sich hatte. Doch sie merkte ich wollte nicht darüber reden also fragte sie auch nicht. Ich erzählte ihr die Vaterversion und für sie reichte es als Erklärung.
»Deine neue Frisur steht dir echt gut, aber nun hast du ganz schön Ähnlichkeit mit “Crazy Cullen“.« Sie sah auf die Uhr und zog mich hinter ihr her. Es war bereits acht und der Unterricht würde gleich los gehen. In Englisch fragte sie mich jedoch aus. Mr Grisham hatte eine Lehrerbesprechung und gab uns ein paar Aufgaben auf, die wir in seiner Abwesenheit lösen sollten. Niemand war daran interessiert sie zu lösen.
»Und warum wohnst du jetzt bei den Cullens? Du hättest sicher auch bei uns unterkommen können. Meine Mutter mag dich doch.«
»Kim, glaubst du wirklich, dass das so eine gute Idee gewesen wäre? Deine Mutter ist nicht blind und außerdem hätte ich mich ganz schön verbiegen müssen.«
Ihre Augen glänzten, jedoch nicht vor Freude, wie bei einem kleinen Kind, dem man einen Lutscher hinhielt, sondern vor Traurigkeit, dass ich sie nicht in Erwägung gezogen hatte. Doch ich erklärte ihr: »Kim, dass hat nichts mit dir zu tun. Denn eigentlich hab ich es mir nicht ausgesucht.« Ich deutete mit einem Nicken auf meinen Verband.
»Ich verstehe nicht«, gab sie zu.
»Als meine Mutter mich hinaus geworfen hatte, war ich so verzweifelt, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte und ich wollte meine innerlichen Schmerzen verdrängen. Als ich mir in den Arm schnitt, kam Dr. Cullen vorbei und sah mich. An mehr kann ich mich nicht erinnern. Als ich wieder zu mir kam, waren ich und meine Sachen im Haus von den Cullens.«
»Und wie ist es bei denen? Abgedreht oder?«, fragte mich Jess voller Sensationsgier.
»Nein, gar nicht. Völlig normal und riesig.«
»Keine Leichen im Keller? Ist ja langweilig.« Ihr Gesicht verzog sich zu einer gelangweilten und enttäuschten Grimasse. So dass Kim und ich nicht anders konnten als zu lachen. Jess drehte sich wieder um.
»Tut es noch sehr weh?«, fragte mich Kim als ich mir über den Verband strich.
»Ab und zu. Wenn ich hebe, dann ist es besonders schlimm.«
»Dann nehme ich den in der Pause«, und deutete auf meinen Ruck-sack.
»Danke.«
»Ach und falls es doch zu viel sein sollte, bei den Cullens, du kannst ruhig was sagen, dann versuch ich meine Mutter zu überreden.«
Ich lächelte sie an und nickte.
»Hat deine Mutter eigentlich schon wieder Kontakt zu dir gesucht?« Diese Frage machte mich wieder traurig. Langsam schüttelte ich meinen Kopf.
»Und wenn, dann hat sie es nicht richtig versucht. Zwar ist mein Handy verschollen, doch sie weiß wo ich bin. Sie hat mich doch zu ihnen getrieben.«
»Wie meinst du das, sie hat dich zu den Cullens getrieben.«
Upps!, ich hatte nicht darauf geachtet was ich sagte.
»Sie ist doch schuld daran, dass ich mir den Arm aufgeritzt hatte und Dr. Cullen sah mich und wusste was zu tun ist, also tat er es. Als ich wieder zu mir kam, ließ er den Psychologen raus. Nun bleib ich unter seiner Obhut bis er glaubt ich wäre stabil genug.«
»Ach so!« Es kam zwar zögerlich, aber in ihren Gedanken konnte ich sehen, dass es plausibel für sie klang.
Steve war völlig aufgebracht als er in das Klassenbuch sah. Ihm gefielen seine Noten in Mitarbeit nicht. Da er sich lautstark darüber brüskierte zog er die Neugierigen an und jeder schaute ins Buch. Einem fiel auf dass ich bald Geburtstag hatte und verkündete es gleich lautstark.
»Hey Leute!«, rief er die anderen, damit sie ihm zuhörten.
»Jenn hat in drei Tagen Geburtstag.«
Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände und schüttelte den Kopf. Ich wurde endlich 16 Jahre alt, doch freuen konnte ich mich nicht. Meine Mutter fehlte mir sehr, obwohl Esme ihr bestes gab, aber sie war nicht meine richtige Mutter. Kimberly und Jess fragten sofort ob ich eine Party geben würde. Meine Antwort enttäuschte sie, denn ich hatte nichts dergleichen geplant. Und ich wollte es auch nicht. Auf die Fragen was ich mir denn wünsche, gab es nur eine Antwort, »Vergebung meiner Mutter und eine Aussprache.«
Beide nickten als würden sie es verstehen.
Nach dieser Stunde ging ich auf die Toilette. Kim folgte mir mit meinem Rucksack über der Schulter.
»Kann ich mal sehen?«, dabei deutete sie auf meinem Arm. Ich wusste nicht so recht. Gestern Abend beim Verbandswechsel sah es noch immer schrecklich aus.
»Nur wenn du einen stabilen Magen hast«, scherzte ich.
»Ich schätze schon«, flachste sie zurück.
Doch bevor jemand anderes hineinplatzte und freien Blick auf meinem Arm hatte, zog ich Kim zu mir in die Kabine und wickelte vorsichtig den Verband ab. Die Wunde ließ sie schwer schlucken.
»Wie tief war die denn?«, fragte sie mich schockiert über den Anblick. Ich zögerte, denn es war mir peinlich.
»Bis auf den Knochen«, sagte ich fast so leise flüsternd, dass sie mich kaum verstand. Ich brauchte nicht ihre Gedanken lesen, ich sah es in ihren Augen, wie schockiert sie war.
Statt Musik hatten wir heute Kunst. Dieses Fach interessierte mich überhaupt nicht. Ich fand nichts Spannendes an Bildern, die für mich keine hörbare Stimme hatten. Bilder waren eine Art von Interpretationen und sagten nichts Konkretes aus. Also langweilig. Die Stunde wollte nicht vorüber gehen und das Schlimmste es war eine Doppelstunde.
Zuletzt von amyfake78 am Sa 15 Aug 2009, 16:43 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 11
Die Pause war auch nicht viel erholsamer da mich nun alle löcherten. Der dicke Verband zog eben alle Aufmerksamkeit auf sich. Eileen und Scott retteten mich jedoch in dem sie mich hinaus auf den Hof zerrten. Und da es regnete blieben die anderen Neugierigen Menschen in den Räumlichkeiten. Eileen löcherte mich selbst, was ihr jedoch kurze Zeit später selbst auffiel. Sie entschuldigte sich schnell und wechselte das Thema. Sie bat mir an, ihre Unterlagen für mich zu kopieren, damit ich weiß, was in den letzten vier Wochen ran kam. Diese Geste war nett, obwohl es den beiden selbst brennend interessierte, fragten sie nicht. Sie hatten sich vorgenommen zu warten bis ich selbst darüber reden wollte. Als wir zurück in den Unterricht gingen bekam ich Kopfschmerzen, von all den Stimmen, die ich sonst in den Hintergrund schob, doch sobald die Stimmen sich ihre imaginären Mäuler zerrissen, war es schwer sie auszublenden. Sie schrien ein regelrecht an. Ich hatte nur ruhe vor ihnen wenn ich schlief. Wie konnte Edward diese Stimmen nur ertragen, wenn er nie in diesen Zustand kam. Ich stellte es mir grausam vor. Die Kopfschmerzen blieben auch nachdem ich eine Tablette eingeworfen hatte. Es fühlte sich an, als würde mein Kopf gleich explodieren. Nach weiteren 90 Minuten klingelte es zur Mittagspause. Ich fühlte mich schrecklich und hatte überhaupt keine Lust in die Cafeteria zu gehen. Noch mehr nervige Stimmen würden nur darauf warten, mir wie ein Presslufthammer um die Ohren zu schwirren. Ich versuchte auf dem Weg dorthin Edward zu erreichen. Gedankenlesen und senden war so viel einfacher als zu telefonieren, und vor allem gratis. In dem Stimmenwirrwarr hörte ich sie endlich. Er dachte darüber nach, wie er mich überraschen könnte, denn die Nachricht dass ich in drei Tagen Geburtstag hatte, hatte ihn bereits erreicht. Kein Wunder, meine menschlichen Freunde hatten einiges besprochen, wie sie mir eine Freude machen könnten.
Lass es sein. Ich will nicht feiern. Mach dir also keinen Kopf. Er fing an zu lachen, ob es laut war oder nicht … ich hatte keine Ahnung und es interessierte mich auch nicht.
Wo bist du? Soll ich dir helfen?, fragte er mich, immer noch mit amüsierten Ton.
Ich bin im Hof. Mein Kopf schmerzt, von all den Stimmen hier. Und die Tablette von vorhin hilf nicht sonderlich.
Willst du nach Hause?, seine Gedankenstimme klang besorgt.
Ja schon, aber ich will lieber laufen, als fahren. Eigentlich wollte ich mal allein sein, doch da kam schon sogleich die Absage.
Ich sag Alice bescheid, dass sie mit meinem Auto zurück fährt.
Ganz ehrlich kann ich nicht mit Alice oder Rosalie zurück? Ich muss mal mit einer Frau sprechen. Es dauerte eine Weile bis er antwortete, ich ging davon aus, dass er sie fragen würde – was er auch tat.
Rosalie kann nicht, sie schreibt jetzt eine Klausur. Also musst du mit Alice gehen. Es war nicht alles was er dachte. Im Hintergrund seiner Antwort dachte er: Rosalie, wieso Rose? Mit Rose kann man doch nicht reden, sie denkt doch eh nur die meiste Zeit an sich.
Ich reagierte jedoch nicht darauf und antwortete, ich warte an deinem Auto.
Eine Bestätigung brauchte ich nicht, denn als ich auf dem Weg zu seinem Peugeot war, tauchte sie schon neben mir auf. Sie nahm meinen Rucksack und schlenderte neben mir her.
»Du weißt aber dass das eine lange Strecke ist oder?«, ertönte ihre wunderschöne Stimme. Ich rollte mit den Augen und konnte mir den folgenden Satz nicht verkneifen.
»Na ja, wenn ich müde werde, spring ich einfach auf deinen Rücken. Das dürfte für dich ja kein Problem sein, oder?«
»Pahh«, stieß sie hervor. »Ich bin gewissermaßen genauso stark wie Emmett.« Irgendwie konnte man sich das angesichts der zierlichen Figur nicht vorstellen. Sie sah nicht muskulös aus, sondern eher zerbrechlich.
Hast du schon oft versucht dich zu töten?, fragte sie mich in Gedanken, wie sie es immer bei Edward tat, wenn es niemand hören sollte.
»Alice? Du kannst ruhig laut sprechen, wir sind hier allein in einem riesigen Wald. Und außerdem hab ich noch immer Kopfschmerzen, von den ganzen Stimmen in der Schule. Also frag laut!«
»Hast du es schon öfter versucht?«
»Zwei Mal, ja! Das war während der Therapie nach der Sache mit Nobert. Ich konnte nicht mit den Geschehnissen leben. Ich wollte mich nicht abmühen um es zu vergessen, zumal ich davon ausging dass ich es nicht vergessen könne. Aber beide Male fand man mich. Ich glaube meine Zeit ist einfach noch nicht gekommen.«
»Genau dass ist sie nämlich noch nicht.«
Um das Thema zu wechseln, fragte ich sie: »Hast du eigentlich schon mal wieder Visionen gehabt?«
»Ja einige, aber es gibt keine Gefahr, nur positive. Ich wusste ja schon vor den anderen dass du bald Geburtstag hast und ich habe das perfekte Geschenk. Und ich weiß du freust dich.«
»Oh schön, was bekomme ich denn?«, fragte ich so beiläufig klingend dass ich hoffte, sie würde es mir verraten und es wäre fast aufgegangen.
»Zwei …«, sie brach ab. »Jetzt hättest du es doch fast herausgefunden. War doch fast oder?«
»Ja, du hast es noch rechtzeitig gemerkt.« Das hatte sie tatsächlich. Sie verdrängte diese Gedanken gekonnt. Die nächsten Tage zogen sich sehr in die Länge. Jeden Tag Therapie mit Carlisle. Jeden Tag das gleiche Thema. Aufarbeitung Norbert Salitzki. Wie er es so schön nannte, dass übel der Wurzel anpacken. Er hatte recht, alles hing irgendwie zusammen. Jedoch hatte ich Angst, dass, wenn ich alles aufgearbeitet habe, mein Talent wieder verschwindet, denn ich bräuchte diesen Schutz nicht mehr. Außerdem wäre ich nicht mehr für Aro wichtig und er könnte mich beseitigen lassen. Solange ich das Geheimnis bewahren würde, hätte er keinen Grund mich zu beseitigen und da ich wusste, wie sehr er mich in seiner Wache haben wollte, würde er mich nicht vernichten lassen. Denn in einem schwachen Moment könnte ich ihm oder einen Vampir nachgeben.
Der 09.07. war ein verregneter Tag, also würde ich mit den Cullens zur Schule fahren. Ich hatte Kim schon am gestrigen Tag darauf vorbereitet, diesen Tag mit den Cullens herumzuhängen. Sie verstand zwar nicht warum, akzeptierte jedoch meine Entscheidung. Wie an jedem Morgen klingelt mein Wecker. Schlaftrunken lief ich den Flur hinunter um ins Badezimmer zu stolpern. Und das tat ich wirklich. Ich konnte mir einfach nicht merken, dass die Türschwelle ein paar Zentimeter höher war als der restliche Boden.
»Ich weiß ja, dass du nicht genug von mir kriegen kannst, aber musst du es so offensichtlich machen?«
»Nein!«, fluchte ich und verließ wieder das Badezimmer. Wieder einmal hatte ich ihn im Badezimmer überrascht. Warum auch musste er genau dann duschen, wenn ich aufstand? War es einfach nur Berechnung? Wollte er, dass ich ihn erwischte und mich in eine peinliche Lage versetzen? Ich lehnte mich an die Wand neben der Badezimmertür und wartete bis er das Zimmer verließ. Während-dessen dachte ich an das was ich gesehen hatte. Seine Muskeln waren in dem Licht so stark und das Wasser perlte an ihr ab. Er sah so gut aus, wie ein Mann in der “Cool Water“-Werbung. Sogar besser. Als die Tür sich öffnete wusste ich dass meine Gedanken kein Geheimnis geblieben waren. Ich wollte ins Bad, doch er versperrte mir den Weg hinein. Genau vor mir blieb er stehen. Nahm mich in seine starken Arme und presste mich an seine Brust. Seine eiskalten Lippen flogen über meine und hielten an meinem Hals. Wie so ein Typ aus der “Cool Water“-Werbung, ja? Da mir dieser Gedanke doch irgendwo peinlich war, zuckte ich mit den Schultern und versuchte mich an ihm vorbei zu quetschen – was natürlich sinnlos war. Du könntest noch mehr sehen, wenn du willst. Ich glaubte nicht was ich da in meinem Kopf hörte und sah in verwundert und zugleich ängstlich an. Eigentlich hatte ich ein breites, freches Grinsen erwartet, doch nichts!
»Schließlich ist heute dein Geburtstag.«
»Hm!«, mehr konnte ich nicht rausbekommen und auch nur dieses Summen verebbte in einem kratzigen Ton. Meinte er wirklich Sex? Konnte es sein dass er darüber nachdachte?
»Jenn!«, schrie er fast empört. Ich erschrak unter der Lautstärke und spürte sofort die Hitze in meinen Wangen aufsteigen. Verlegen suchte ich etwas auf das ich starren konnte und fand auf der Suche eine Lücke die mir den Eintritt ins Badezimmer bot. Ich huschte hindurch und schloss die Tür. Gedanken strömten mir durch den Kopf und eine besonders laut. Wie konnte ich nur an Sex denken? Okay, in meinem Alter wohl ziemlich normal, aber wir waren noch nicht einmal zusammen, jedenfalls nicht offiziell. Ich stand von der Stufe die zur Badewanne führte auf und lief hinüber zum Waschbecken. Ich sah in den Spiegel und musste zugeben, dass ich für meine Verhältnisse heute irgendwie schön aussah. Doch neben Rosalie würde ich trotzdem noch gewöhnlich sein. Ich nahm mir meine Zahnbürste und schob sie mir in den Mund, während ich meine Sachen auszog und mich unter die Dusche stellte. Das kühle Nass lief mir den Rücken hinunter und hinterließ bei mir eine Gänsehaut. Schnell stellte ich die Mischbatterie auf warm und ich fragte mich ob Edward das Wasser ebenso kalt erlebte wie ich. Nachdem ich mit duschen fertig war, trocknete ich mich mit dem riesigen Badetuch ab und ging in ihm zurück zu Edwards Zimmer. Obwohl sie keine Gardinen oder Rollos an ihren Fenstern hatten, ließ ich es fallen und schlüpfte schnell in meine gewohnte Kleidung. Schwarz wie eh und je ging ich zur Treppe und erschrak als Esme plötzlich neben mir stand.
»Happy Birthday, meine Kleine!«, sagte sie und umarmte mich herzlich.
»Danke!« Mein Lächeln fühlte sich irgendwie gezwungen an. Aber es lag daran, dass Alice einfach ungeniert alles heraus plapperte, was sie in ihren Visionen sah. Sie hatte natürlich gewusst, dass ich Edward missverstehen würde, obwohl er die Geschenke meinte, die ich heute vorfinden würde.
»Komm, deine Geschenke warten schon!« Sie schien an ein bestimmtes zu denken, doch in den Jahren mit Edward hatte sie gelernt, ihre Gedanken perfekt zu vertuschen. Wir gingen die Treppe hinunter und gingen durch das Wohnzimmer um in den Garten zu gelangen. Sie hatten einen Tisch aufgebaut mit großen und kleinen Schachteln. Ich liebte Geschenke, schon als Kind konnte ich es nicht erwarten sie zu öffnen und mich daran zu erfreuen was ich vorfand. Als Alice uns schon im Wohnzimmer sah, nahm sie das größte Geschenk und gab es Jasper. Kaum war ich auf der Terrasse schob sie ihn in meine Richtung. Edward fing an zu knurren, denn er wollte mir sein Geschenk zuerst überreichen. Wie gewohnt streckte sie ihm ihre Zunge entgegen und schob Jasper immer weiter in meine Richtung. Der Karton den er in seinen Händen hielt, war mit einem Deckel verschlossen, der jedoch schief auf ihm lag. Nun stand er direkt vor mir und hielt mir das Paket vor die Nase.
»Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!«
»Das ist nur von Jasper«, trällerte Alice.
Ich nahm ihm das Paket ab und war überrascht wie schwer es war.
Lass es sein. Ich will nicht feiern. Mach dir also keinen Kopf. Er fing an zu lachen, ob es laut war oder nicht … ich hatte keine Ahnung und es interessierte mich auch nicht.
Wo bist du? Soll ich dir helfen?, fragte er mich, immer noch mit amüsierten Ton.
Ich bin im Hof. Mein Kopf schmerzt, von all den Stimmen hier. Und die Tablette von vorhin hilf nicht sonderlich.
Willst du nach Hause?, seine Gedankenstimme klang besorgt.
Ja schon, aber ich will lieber laufen, als fahren. Eigentlich wollte ich mal allein sein, doch da kam schon sogleich die Absage.
Ich sag Alice bescheid, dass sie mit meinem Auto zurück fährt.
Ganz ehrlich kann ich nicht mit Alice oder Rosalie zurück? Ich muss mal mit einer Frau sprechen. Es dauerte eine Weile bis er antwortete, ich ging davon aus, dass er sie fragen würde – was er auch tat.
Rosalie kann nicht, sie schreibt jetzt eine Klausur. Also musst du mit Alice gehen. Es war nicht alles was er dachte. Im Hintergrund seiner Antwort dachte er: Rosalie, wieso Rose? Mit Rose kann man doch nicht reden, sie denkt doch eh nur die meiste Zeit an sich.
Ich reagierte jedoch nicht darauf und antwortete, ich warte an deinem Auto.
Eine Bestätigung brauchte ich nicht, denn als ich auf dem Weg zu seinem Peugeot war, tauchte sie schon neben mir auf. Sie nahm meinen Rucksack und schlenderte neben mir her.
»Du weißt aber dass das eine lange Strecke ist oder?«, ertönte ihre wunderschöne Stimme. Ich rollte mit den Augen und konnte mir den folgenden Satz nicht verkneifen.
»Na ja, wenn ich müde werde, spring ich einfach auf deinen Rücken. Das dürfte für dich ja kein Problem sein, oder?«
»Pahh«, stieß sie hervor. »Ich bin gewissermaßen genauso stark wie Emmett.« Irgendwie konnte man sich das angesichts der zierlichen Figur nicht vorstellen. Sie sah nicht muskulös aus, sondern eher zerbrechlich.
Hast du schon oft versucht dich zu töten?, fragte sie mich in Gedanken, wie sie es immer bei Edward tat, wenn es niemand hören sollte.
»Alice? Du kannst ruhig laut sprechen, wir sind hier allein in einem riesigen Wald. Und außerdem hab ich noch immer Kopfschmerzen, von den ganzen Stimmen in der Schule. Also frag laut!«
»Hast du es schon öfter versucht?«
»Zwei Mal, ja! Das war während der Therapie nach der Sache mit Nobert. Ich konnte nicht mit den Geschehnissen leben. Ich wollte mich nicht abmühen um es zu vergessen, zumal ich davon ausging dass ich es nicht vergessen könne. Aber beide Male fand man mich. Ich glaube meine Zeit ist einfach noch nicht gekommen.«
»Genau dass ist sie nämlich noch nicht.«
Um das Thema zu wechseln, fragte ich sie: »Hast du eigentlich schon mal wieder Visionen gehabt?«
»Ja einige, aber es gibt keine Gefahr, nur positive. Ich wusste ja schon vor den anderen dass du bald Geburtstag hast und ich habe das perfekte Geschenk. Und ich weiß du freust dich.«
»Oh schön, was bekomme ich denn?«, fragte ich so beiläufig klingend dass ich hoffte, sie würde es mir verraten und es wäre fast aufgegangen.
»Zwei …«, sie brach ab. »Jetzt hättest du es doch fast herausgefunden. War doch fast oder?«
»Ja, du hast es noch rechtzeitig gemerkt.« Das hatte sie tatsächlich. Sie verdrängte diese Gedanken gekonnt. Die nächsten Tage zogen sich sehr in die Länge. Jeden Tag Therapie mit Carlisle. Jeden Tag das gleiche Thema. Aufarbeitung Norbert Salitzki. Wie er es so schön nannte, dass übel der Wurzel anpacken. Er hatte recht, alles hing irgendwie zusammen. Jedoch hatte ich Angst, dass, wenn ich alles aufgearbeitet habe, mein Talent wieder verschwindet, denn ich bräuchte diesen Schutz nicht mehr. Außerdem wäre ich nicht mehr für Aro wichtig und er könnte mich beseitigen lassen. Solange ich das Geheimnis bewahren würde, hätte er keinen Grund mich zu beseitigen und da ich wusste, wie sehr er mich in seiner Wache haben wollte, würde er mich nicht vernichten lassen. Denn in einem schwachen Moment könnte ich ihm oder einen Vampir nachgeben.
Der 09.07. war ein verregneter Tag, also würde ich mit den Cullens zur Schule fahren. Ich hatte Kim schon am gestrigen Tag darauf vorbereitet, diesen Tag mit den Cullens herumzuhängen. Sie verstand zwar nicht warum, akzeptierte jedoch meine Entscheidung. Wie an jedem Morgen klingelt mein Wecker. Schlaftrunken lief ich den Flur hinunter um ins Badezimmer zu stolpern. Und das tat ich wirklich. Ich konnte mir einfach nicht merken, dass die Türschwelle ein paar Zentimeter höher war als der restliche Boden.
»Ich weiß ja, dass du nicht genug von mir kriegen kannst, aber musst du es so offensichtlich machen?«
»Nein!«, fluchte ich und verließ wieder das Badezimmer. Wieder einmal hatte ich ihn im Badezimmer überrascht. Warum auch musste er genau dann duschen, wenn ich aufstand? War es einfach nur Berechnung? Wollte er, dass ich ihn erwischte und mich in eine peinliche Lage versetzen? Ich lehnte mich an die Wand neben der Badezimmertür und wartete bis er das Zimmer verließ. Während-dessen dachte ich an das was ich gesehen hatte. Seine Muskeln waren in dem Licht so stark und das Wasser perlte an ihr ab. Er sah so gut aus, wie ein Mann in der “Cool Water“-Werbung. Sogar besser. Als die Tür sich öffnete wusste ich dass meine Gedanken kein Geheimnis geblieben waren. Ich wollte ins Bad, doch er versperrte mir den Weg hinein. Genau vor mir blieb er stehen. Nahm mich in seine starken Arme und presste mich an seine Brust. Seine eiskalten Lippen flogen über meine und hielten an meinem Hals. Wie so ein Typ aus der “Cool Water“-Werbung, ja? Da mir dieser Gedanke doch irgendwo peinlich war, zuckte ich mit den Schultern und versuchte mich an ihm vorbei zu quetschen – was natürlich sinnlos war. Du könntest noch mehr sehen, wenn du willst. Ich glaubte nicht was ich da in meinem Kopf hörte und sah in verwundert und zugleich ängstlich an. Eigentlich hatte ich ein breites, freches Grinsen erwartet, doch nichts!
»Schließlich ist heute dein Geburtstag.«
»Hm!«, mehr konnte ich nicht rausbekommen und auch nur dieses Summen verebbte in einem kratzigen Ton. Meinte er wirklich Sex? Konnte es sein dass er darüber nachdachte?
»Jenn!«, schrie er fast empört. Ich erschrak unter der Lautstärke und spürte sofort die Hitze in meinen Wangen aufsteigen. Verlegen suchte ich etwas auf das ich starren konnte und fand auf der Suche eine Lücke die mir den Eintritt ins Badezimmer bot. Ich huschte hindurch und schloss die Tür. Gedanken strömten mir durch den Kopf und eine besonders laut. Wie konnte ich nur an Sex denken? Okay, in meinem Alter wohl ziemlich normal, aber wir waren noch nicht einmal zusammen, jedenfalls nicht offiziell. Ich stand von der Stufe die zur Badewanne führte auf und lief hinüber zum Waschbecken. Ich sah in den Spiegel und musste zugeben, dass ich für meine Verhältnisse heute irgendwie schön aussah. Doch neben Rosalie würde ich trotzdem noch gewöhnlich sein. Ich nahm mir meine Zahnbürste und schob sie mir in den Mund, während ich meine Sachen auszog und mich unter die Dusche stellte. Das kühle Nass lief mir den Rücken hinunter und hinterließ bei mir eine Gänsehaut. Schnell stellte ich die Mischbatterie auf warm und ich fragte mich ob Edward das Wasser ebenso kalt erlebte wie ich. Nachdem ich mit duschen fertig war, trocknete ich mich mit dem riesigen Badetuch ab und ging in ihm zurück zu Edwards Zimmer. Obwohl sie keine Gardinen oder Rollos an ihren Fenstern hatten, ließ ich es fallen und schlüpfte schnell in meine gewohnte Kleidung. Schwarz wie eh und je ging ich zur Treppe und erschrak als Esme plötzlich neben mir stand.
»Happy Birthday, meine Kleine!«, sagte sie und umarmte mich herzlich.
»Danke!« Mein Lächeln fühlte sich irgendwie gezwungen an. Aber es lag daran, dass Alice einfach ungeniert alles heraus plapperte, was sie in ihren Visionen sah. Sie hatte natürlich gewusst, dass ich Edward missverstehen würde, obwohl er die Geschenke meinte, die ich heute vorfinden würde.
»Komm, deine Geschenke warten schon!« Sie schien an ein bestimmtes zu denken, doch in den Jahren mit Edward hatte sie gelernt, ihre Gedanken perfekt zu vertuschen. Wir gingen die Treppe hinunter und gingen durch das Wohnzimmer um in den Garten zu gelangen. Sie hatten einen Tisch aufgebaut mit großen und kleinen Schachteln. Ich liebte Geschenke, schon als Kind konnte ich es nicht erwarten sie zu öffnen und mich daran zu erfreuen was ich vorfand. Als Alice uns schon im Wohnzimmer sah, nahm sie das größte Geschenk und gab es Jasper. Kaum war ich auf der Terrasse schob sie ihn in meine Richtung. Edward fing an zu knurren, denn er wollte mir sein Geschenk zuerst überreichen. Wie gewohnt streckte sie ihm ihre Zunge entgegen und schob Jasper immer weiter in meine Richtung. Der Karton den er in seinen Händen hielt, war mit einem Deckel verschlossen, der jedoch schief auf ihm lag. Nun stand er direkt vor mir und hielt mir das Paket vor die Nase.
»Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!«
»Das ist nur von Jasper«, trällerte Alice.
Ich nahm ihm das Paket ab und war überrascht wie schwer es war.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 11
Irgendetwas bewegte sich darin, denn der Schwerpunkt verlagerte sich immer wieder. Ich stellte das Geschenk auf den Rasen, nahm den Deckel ab und sah in ein paar wunderschöne azurblaue und giftgrüne Augenpaare. Voller Verzückung fing ich an zu quietschen: »Oh Gott sind die süß!«
»Die chocolate Point heißt “Moon“ und der Schwarze heißt “Midnight“«, stellte Jasper mir die beiden süßen Katzenbabys vor. Es war auch eine Wiedergutmachung dafür, dass er mir bei seinem letzten Jagdausflug meine neugewonnenen Katzenfreunde genommen hatte.
»Das ganze Equipment was du noch brauchst ist bereits in dem Garagenanbau«, fügte Carlisle hinzu.
Überglücklich stürzte ich auf Jasper zu und ehe ich realisierte, wem ich da gerade um den Hals lag, hörte ich schon Alice.
»Jasper, keine Sorge, dass schaffst du schon.«
Entsetzt über meine eigene Reaktion, wich ich zurück und sagte Kleinlaut, »Entschuldige bitte!«
Seine verkrampften Hände lösten sich langsam und beständig. Dennoch trat er einen Schritt zurück. In seinen Gedanken jedoch spielte er seine Fantasie ab. Wie er mich packen würde, Edward auswich und seine scharfen Zähne in meinen Hals jagte. Seine Gedanken jagten mir aus unerklärlichen Gründen keine Angst ein, eher ein Unwohlsein. Vielleicht lag es daran, dass ich sie nun seit fast zwei Monaten hörte. Immer wenn ich in seiner Nähe bin, ging seine Fantasie mit ihm durch. Es tat mir leid, dass ich seine Willenskraft so sehr ausreizte, aber Carlisle und Esme wollten nicht das ich gehe. Obwohl es für Jasper wesentlich einfacher wäre. Selbst Alice war meiner Meinung, doch es wurde darüber nicht diskutiert. Entweder er findet einen Weg oder er akzeptiert Jenn nicht als Familienmitglied, hieß es. Ich fand es schrecklich, dass man ihm diesen Druck aussetzte.
»Jetzt hör auf zu grübeln. Vor der Schule musst du alles ausgepackt haben«, sagte Alice und zeigte auf den großen Tisch mit den vielen Geschenken. Ich ging hinüber und dass die Cullens in Geld schwammen, sah man deutlich. Schon die kleinen Katzen hatten ein kleines Vermögen gekostet. Ich nahm eins in die Hand, es war nicht gerade schwer und auf dem kleinen Schild stand “Rosalie“ drauf. Als ich die kleine schmalen Pappschachtel öffnete, lag ein Briefumschlag darin. Ich nahm ihn heraus und öffnete diesen. Es war ein Gutschein für ein Tattoo meiner Wahl (natürlich unbegrenzter Wert) und bei der besten Tätowiererin der ganzen Welt. Ich hatte schon seit Wochen von meinen Vorstellungen geschwärmt. Ich ging zu Rosalie und knuddelte sie dafür. Wie immer wenn ich das tat, verzog sie ihr Gesicht. Sie mochte es nicht sonderlich und während sie Jeden dafür angegangen wär, bei mir ließ sie es zu. Emmett musste sich darüber natürlich auslassen. Ich nahm das zweite Geschenk welches von Esme war. Es war ein Buch über alte Vampirlegenden in Ägypten. Am liebsten hätte ich sofort losgelesen, aber statt Alice, drängte Edward nun. Carlisle schenkte mir noch mehr Bücher, speziell über die Volturi und paranormale Fähigkeiten. Emmett schenkte mir Waffen, die etwas beunruhigendes hatten. »Falls dir Jasper mal zu nahe kommt.«
Rosalie stieß ihn mit voller Wucht in seine Rippen, so dass es laut schepperte. Sie lächelte mich an und nickte. Ich nickte zurück. Sie waren aus gefaltetem Stahl und glänzenden Ketten. Ihre Klingen waren riesig und schrien gerade zu, nach meinen ungeschickten Händen. »Keine Angst, ich zeig dir wie man damit umgeht.«
Alice hielt mir nun ihr Geschenk entgegen.
»Und nun meins!« Ich sah auf den Tisch und es war das letzte Geschenk. Wo war Edwards? Oder hielt er es für besser, mir nichts zu schenken. Edward schüttelte mit dem Kopf und ich wusste, dass er meine Gedanken gelesen hatte. Ich öffnete das von Alice. Es war voller neuer, schwarzer Klamotten. Das Label verriet mir dass diese Kleidung eine Menge Geld gekostet hatte. Ich mochte zwar viele Geschenke, aber keine so teuren.
»Als ich ein paar in den Händen hatte, sah ich, dass du die die eigentlich ausgesucht hatte, nie anziehen würdest, also hab ich welche nach deinem Geschmack gekauft. Außerdem ist es dein Stil und passt zu den Haaren.« Meine Haare ja. Seit der Reise hatte ich mich mit der Frisur angefreundet und fand sie äußerst praktisch.
Ich nahm ein Teil heraus und sah, dass es eine tiefschwarze Korsage war mit roter Spitze. In diesem Label kostete so was mehrere hundert Dollar. Auch Alice wurde fest von mir gedrückt. Doch bisher war das beste Geschenk die kleinen Katzen von Jasper.
Carlisle sah auf die Uhr und bewegte uns mit Handzeichen hinaus in die Garage. Edward lief hinter mir und gab mir zu verstehen, dass sein Geschenk noch etwas dauern würde. Esme gab mir während dessen noch mein Essen für die Schule mit, da ich ja nicht zum Frühstücken gekommen war. Als wir im Auto saßen und zu Schule fuhren, kamen wir an dem Haus meiner Mutter vorbei. Ob sie mich noch anrufen würde?, dachte ich als ich ins Fenster hinein spähte. Doch etwas sah anders aus. Es war leer.
»Halt an!«, schrie ich Edward an. Doch er dachte nicht daran.
»Sie sind nach Hailey gezogen«, erklärte er mir mit fast tonloser Stimme.
Ich fühlte ein unerbittliches Ziehen im Magen und ich hatte Mühe meine Tränen zu unterdrücken.
Am Nachmittag hatte ich meine Fahrprüfung und Edward wünschte mir noch viel Glück. Die Prüfung verlief recht einfach und ich bestand auch. Als ich meinen Führerschein ausgehändigt bekam, ging ich freudestrahlend zu Edward und Kim, die sich zwar nicht angefreundet hatten, aber zumindest akzeptierten.
»Jetzt darf ich nach Hause fahren!«, rief ich ihnen entgegen. Edward grinste und zeigte mir einen Vogel.
Dazu dachte er: Spinnst wohl! Ich lass mein Baby doch nicht zu Schrott fahren. Kim musste über die Geste von Edward lachen und stimmte ihm zu. Denn auch mit ihrem Auto hätte ich nicht fahren dürfen. Kim gab mir eine kleine Schachtel und sagte: »Hier mein Geschenk für dich.« Als ich sie öffnete, lagen zwei rosa Plüschwürfel, mit Fledermäusen drauf, darin. »Die kannst du dir dann ins Auto hängen, wenn du dir eins kaufst.«
»Danke!«, ich knuddelte sie heftig, als mir in den Kopf schoss, »Was hätte ich denn bekommen, wenn ich nicht bestanden hätte?«
»Das Gleiche, nur dass ich gesagt hätte:“Jetzt musst du dich beim nächsten Mal anstrengen“.« Sie kicherte und ging zu ihrem Auto.
»Wir sehen uns morgen.«
Zum Abschied winkte ich ihr und setzte mich in den kleinen Peugeot.
Während der Fahrt versuchte ich in Edwards Kopf zu schauen, doch er gab sich die größte Mühe, alle Gedanken zu meinem Geschenk zu vertuschen. Würdest du bitte aufhören in meinem Kopf nach Anhaltspunkte zu suchen?, dachte er genervt. Wenn er so reagierte, fiel es ihm schwer seine Gedanken auf etwas anderes zu konzentrieren. Nur etwas länger und seine Mauern würden brechen.
»Jenn, lass dich doch überraschen. Mach mir das nicht kaputt.« So lieb bitten konnte nur er und ich fühlte mich furchtbar. Ihm war es so wichtig mich zu überraschen und ich wollte es ihm nehmen. Schuldbewusst senkte ich meinen Kopf und murmelte eine Entschuldigung. Während er in die kleine Straße zu seinem Haus fuhr begann ich mich über Moon und Midnight zu freuen. Immer wieder musste ich in der Schule an sie denken. Als ich aus den kleinen Flitzer ausstieg kamen mir die zwei Racker schon entgegen. Moon war etwas tollpatschig und bremste so mit grundsätzlich mit der Nase. Midnight schlich mir um die Beine und mauzte. Ich nahm sie beide auf den Arm und Edward lief ins Haus. Ohne etwas zu sagen und auch zu denken. Also ging ich ihm hinterher. Im Haus war jedoch niemand zu sehen. Nur die Tür zur Garage stand einen Spalt offen. Irgendwie war dieser Moment unheimlich. In der Garage war es dunkel. Edward brauchte zwar kein Licht aber aus Gewohnheit tat er es doch. Außerdem stellte sich mir die Frage wo die anderen waren. Jedenfalls nicht in meiner Nähe, denn ihre Stimmen waren so leise, dass ich sie kaum verstand. Noch immer stand ich vor der angelehnten Tür. Langsam schob ich die Tür auf. Normalerweise knarrte in diesem Haus nichts, aber so langsam wie ich sie öffnete tat sie es trotzdem. Der Lichtkegel vom Wohnzimmer fiel in die Garage. Ich sah nur den Waffenschrank und sonst nichts. Midnight und Moon fingen zu fauchen an und strampelten auf meinem Arm herum. Ich ließ sie auf den Boden und sah ihr Fell sträuben. Mit einem Satz waren sie davon. Das hieß nichts gutes. In Gedanken schrie ich nach Edward. Doch er antwortete nicht und dann sah ich am ende des Lichtkegels etwas vorbei huschen. Oh Gott was ist das nur, gerade als ich zurück ins Wohnzimmer wollte schlug die Tür hinter mir zu. Inmitten der Dunkelheit wartete ich auf einen Angriff, doch nichts geschah. Ich hörte auf einmal Geräusche. Stoff der an etwas lang rieb. Plötzlich wurde ich von Licht geblendet und es war scheppernd laut.
»Happy Birthday, Jenn!!!!«, schrien mindestens 10 Stimmen durcheinander. In diesem Stimmentumult erkannte ich kaum welche der Stimmen. Während sich meine Augen noch an das Licht gewöhnten wurde ich von eiskalten Händen gehalten und durch die Garage geführt. Dann erkannte ich langsam Alice und Rosalie neben mir. Edward stand neben einem kleinen verhüllten Gegenstand und grinste schelmisch in meine Richtung. Neben ihm standen Kimberley, Eileen und Scott. Kim sah im Gegensatz zu Eileen und Scott sehr gelassen aus. Sie war Edward und Alice ja mittlerweile gewöhnt, aber Eileen und Scott waren das erste mal unter den Cullens. Die Schauergeschichten hielten ihre Gedanken auf trab. Mein Blick fiel wieder auf Edward.
»Nun mach schon«, stichelte Alice. Und nachdem er meinen fordernden Blick sah, zog er das Tuch herunter. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass mein Mund aufklappte.
»Oh mein Gott!«, schrie ich vollkommen euphorisch. Ich lief um den kleinen Mini Cooper. Bewunderte ihn und schrie immer wieder in hohen schrillen Tönen. Es war mir egal dass alle über meine Reaktion lachten.
»Die chocolate Point heißt “Moon“ und der Schwarze heißt “Midnight“«, stellte Jasper mir die beiden süßen Katzenbabys vor. Es war auch eine Wiedergutmachung dafür, dass er mir bei seinem letzten Jagdausflug meine neugewonnenen Katzenfreunde genommen hatte.
»Das ganze Equipment was du noch brauchst ist bereits in dem Garagenanbau«, fügte Carlisle hinzu.
Überglücklich stürzte ich auf Jasper zu und ehe ich realisierte, wem ich da gerade um den Hals lag, hörte ich schon Alice.
»Jasper, keine Sorge, dass schaffst du schon.«
Entsetzt über meine eigene Reaktion, wich ich zurück und sagte Kleinlaut, »Entschuldige bitte!«
Seine verkrampften Hände lösten sich langsam und beständig. Dennoch trat er einen Schritt zurück. In seinen Gedanken jedoch spielte er seine Fantasie ab. Wie er mich packen würde, Edward auswich und seine scharfen Zähne in meinen Hals jagte. Seine Gedanken jagten mir aus unerklärlichen Gründen keine Angst ein, eher ein Unwohlsein. Vielleicht lag es daran, dass ich sie nun seit fast zwei Monaten hörte. Immer wenn ich in seiner Nähe bin, ging seine Fantasie mit ihm durch. Es tat mir leid, dass ich seine Willenskraft so sehr ausreizte, aber Carlisle und Esme wollten nicht das ich gehe. Obwohl es für Jasper wesentlich einfacher wäre. Selbst Alice war meiner Meinung, doch es wurde darüber nicht diskutiert. Entweder er findet einen Weg oder er akzeptiert Jenn nicht als Familienmitglied, hieß es. Ich fand es schrecklich, dass man ihm diesen Druck aussetzte.
»Jetzt hör auf zu grübeln. Vor der Schule musst du alles ausgepackt haben«, sagte Alice und zeigte auf den großen Tisch mit den vielen Geschenken. Ich ging hinüber und dass die Cullens in Geld schwammen, sah man deutlich. Schon die kleinen Katzen hatten ein kleines Vermögen gekostet. Ich nahm eins in die Hand, es war nicht gerade schwer und auf dem kleinen Schild stand “Rosalie“ drauf. Als ich die kleine schmalen Pappschachtel öffnete, lag ein Briefumschlag darin. Ich nahm ihn heraus und öffnete diesen. Es war ein Gutschein für ein Tattoo meiner Wahl (natürlich unbegrenzter Wert) und bei der besten Tätowiererin der ganzen Welt. Ich hatte schon seit Wochen von meinen Vorstellungen geschwärmt. Ich ging zu Rosalie und knuddelte sie dafür. Wie immer wenn ich das tat, verzog sie ihr Gesicht. Sie mochte es nicht sonderlich und während sie Jeden dafür angegangen wär, bei mir ließ sie es zu. Emmett musste sich darüber natürlich auslassen. Ich nahm das zweite Geschenk welches von Esme war. Es war ein Buch über alte Vampirlegenden in Ägypten. Am liebsten hätte ich sofort losgelesen, aber statt Alice, drängte Edward nun. Carlisle schenkte mir noch mehr Bücher, speziell über die Volturi und paranormale Fähigkeiten. Emmett schenkte mir Waffen, die etwas beunruhigendes hatten. »Falls dir Jasper mal zu nahe kommt.«
Rosalie stieß ihn mit voller Wucht in seine Rippen, so dass es laut schepperte. Sie lächelte mich an und nickte. Ich nickte zurück. Sie waren aus gefaltetem Stahl und glänzenden Ketten. Ihre Klingen waren riesig und schrien gerade zu, nach meinen ungeschickten Händen. »Keine Angst, ich zeig dir wie man damit umgeht.«
Alice hielt mir nun ihr Geschenk entgegen.
»Und nun meins!« Ich sah auf den Tisch und es war das letzte Geschenk. Wo war Edwards? Oder hielt er es für besser, mir nichts zu schenken. Edward schüttelte mit dem Kopf und ich wusste, dass er meine Gedanken gelesen hatte. Ich öffnete das von Alice. Es war voller neuer, schwarzer Klamotten. Das Label verriet mir dass diese Kleidung eine Menge Geld gekostet hatte. Ich mochte zwar viele Geschenke, aber keine so teuren.
»Als ich ein paar in den Händen hatte, sah ich, dass du die die eigentlich ausgesucht hatte, nie anziehen würdest, also hab ich welche nach deinem Geschmack gekauft. Außerdem ist es dein Stil und passt zu den Haaren.« Meine Haare ja. Seit der Reise hatte ich mich mit der Frisur angefreundet und fand sie äußerst praktisch.
Ich nahm ein Teil heraus und sah, dass es eine tiefschwarze Korsage war mit roter Spitze. In diesem Label kostete so was mehrere hundert Dollar. Auch Alice wurde fest von mir gedrückt. Doch bisher war das beste Geschenk die kleinen Katzen von Jasper.
Carlisle sah auf die Uhr und bewegte uns mit Handzeichen hinaus in die Garage. Edward lief hinter mir und gab mir zu verstehen, dass sein Geschenk noch etwas dauern würde. Esme gab mir während dessen noch mein Essen für die Schule mit, da ich ja nicht zum Frühstücken gekommen war. Als wir im Auto saßen und zu Schule fuhren, kamen wir an dem Haus meiner Mutter vorbei. Ob sie mich noch anrufen würde?, dachte ich als ich ins Fenster hinein spähte. Doch etwas sah anders aus. Es war leer.
»Halt an!«, schrie ich Edward an. Doch er dachte nicht daran.
»Sie sind nach Hailey gezogen«, erklärte er mir mit fast tonloser Stimme.
Ich fühlte ein unerbittliches Ziehen im Magen und ich hatte Mühe meine Tränen zu unterdrücken.
Am Nachmittag hatte ich meine Fahrprüfung und Edward wünschte mir noch viel Glück. Die Prüfung verlief recht einfach und ich bestand auch. Als ich meinen Führerschein ausgehändigt bekam, ging ich freudestrahlend zu Edward und Kim, die sich zwar nicht angefreundet hatten, aber zumindest akzeptierten.
»Jetzt darf ich nach Hause fahren!«, rief ich ihnen entgegen. Edward grinste und zeigte mir einen Vogel.
Dazu dachte er: Spinnst wohl! Ich lass mein Baby doch nicht zu Schrott fahren. Kim musste über die Geste von Edward lachen und stimmte ihm zu. Denn auch mit ihrem Auto hätte ich nicht fahren dürfen. Kim gab mir eine kleine Schachtel und sagte: »Hier mein Geschenk für dich.« Als ich sie öffnete, lagen zwei rosa Plüschwürfel, mit Fledermäusen drauf, darin. »Die kannst du dir dann ins Auto hängen, wenn du dir eins kaufst.«
»Danke!«, ich knuddelte sie heftig, als mir in den Kopf schoss, »Was hätte ich denn bekommen, wenn ich nicht bestanden hätte?«
»Das Gleiche, nur dass ich gesagt hätte:“Jetzt musst du dich beim nächsten Mal anstrengen“.« Sie kicherte und ging zu ihrem Auto.
»Wir sehen uns morgen.«
Zum Abschied winkte ich ihr und setzte mich in den kleinen Peugeot.
Während der Fahrt versuchte ich in Edwards Kopf zu schauen, doch er gab sich die größte Mühe, alle Gedanken zu meinem Geschenk zu vertuschen. Würdest du bitte aufhören in meinem Kopf nach Anhaltspunkte zu suchen?, dachte er genervt. Wenn er so reagierte, fiel es ihm schwer seine Gedanken auf etwas anderes zu konzentrieren. Nur etwas länger und seine Mauern würden brechen.
»Jenn, lass dich doch überraschen. Mach mir das nicht kaputt.« So lieb bitten konnte nur er und ich fühlte mich furchtbar. Ihm war es so wichtig mich zu überraschen und ich wollte es ihm nehmen. Schuldbewusst senkte ich meinen Kopf und murmelte eine Entschuldigung. Während er in die kleine Straße zu seinem Haus fuhr begann ich mich über Moon und Midnight zu freuen. Immer wieder musste ich in der Schule an sie denken. Als ich aus den kleinen Flitzer ausstieg kamen mir die zwei Racker schon entgegen. Moon war etwas tollpatschig und bremste so mit grundsätzlich mit der Nase. Midnight schlich mir um die Beine und mauzte. Ich nahm sie beide auf den Arm und Edward lief ins Haus. Ohne etwas zu sagen und auch zu denken. Also ging ich ihm hinterher. Im Haus war jedoch niemand zu sehen. Nur die Tür zur Garage stand einen Spalt offen. Irgendwie war dieser Moment unheimlich. In der Garage war es dunkel. Edward brauchte zwar kein Licht aber aus Gewohnheit tat er es doch. Außerdem stellte sich mir die Frage wo die anderen waren. Jedenfalls nicht in meiner Nähe, denn ihre Stimmen waren so leise, dass ich sie kaum verstand. Noch immer stand ich vor der angelehnten Tür. Langsam schob ich die Tür auf. Normalerweise knarrte in diesem Haus nichts, aber so langsam wie ich sie öffnete tat sie es trotzdem. Der Lichtkegel vom Wohnzimmer fiel in die Garage. Ich sah nur den Waffenschrank und sonst nichts. Midnight und Moon fingen zu fauchen an und strampelten auf meinem Arm herum. Ich ließ sie auf den Boden und sah ihr Fell sträuben. Mit einem Satz waren sie davon. Das hieß nichts gutes. In Gedanken schrie ich nach Edward. Doch er antwortete nicht und dann sah ich am ende des Lichtkegels etwas vorbei huschen. Oh Gott was ist das nur, gerade als ich zurück ins Wohnzimmer wollte schlug die Tür hinter mir zu. Inmitten der Dunkelheit wartete ich auf einen Angriff, doch nichts geschah. Ich hörte auf einmal Geräusche. Stoff der an etwas lang rieb. Plötzlich wurde ich von Licht geblendet und es war scheppernd laut.
»Happy Birthday, Jenn!!!!«, schrien mindestens 10 Stimmen durcheinander. In diesem Stimmentumult erkannte ich kaum welche der Stimmen. Während sich meine Augen noch an das Licht gewöhnten wurde ich von eiskalten Händen gehalten und durch die Garage geführt. Dann erkannte ich langsam Alice und Rosalie neben mir. Edward stand neben einem kleinen verhüllten Gegenstand und grinste schelmisch in meine Richtung. Neben ihm standen Kimberley, Eileen und Scott. Kim sah im Gegensatz zu Eileen und Scott sehr gelassen aus. Sie war Edward und Alice ja mittlerweile gewöhnt, aber Eileen und Scott waren das erste mal unter den Cullens. Die Schauergeschichten hielten ihre Gedanken auf trab. Mein Blick fiel wieder auf Edward.
»Nun mach schon«, stichelte Alice. Und nachdem er meinen fordernden Blick sah, zog er das Tuch herunter. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass mein Mund aufklappte.
»Oh mein Gott!«, schrie ich vollkommen euphorisch. Ich lief um den kleinen Mini Cooper. Bewunderte ihn und schrie immer wieder in hohen schrillen Tönen. Es war mir egal dass alle über meine Reaktion lachten.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 12
Womit niemand rechnete
Ich war mal wieder eine Lachnummer, na toll. Selbst die Anspannung von Eileen und Scott war verflogen.
Noch immer fassungslos stand ich vor diesem wunderschönen blutroten Mini-Cooper.
»Du bist doch wahnsinnig. Das ist doch zu teuer.«
Doch Edward winkte ab.
»Es ist ein Geschenk von uns allen«, erklärte Eileen, wieder etwas angespannter als noch eben.
»Ja, aber Edward hat den größten Teil bezahlt«, fügte Kim noch hinzu. Verlegen sah ich Edward noch nie und nun sah er auf den Boden, wie ein kleines Kind.
In meinem Kopf ertönte seine Stimme: Damit du auch an sonnigen Tagen zur Schule kannst ohne meilenweite Wege zum Bus zurück-zulegen.
Doch ich antwortete ihm mit schnippischer Stimmlage: Ihr könntet mich ja auch hier behalten.
Er antwortete nur mit einem Lächeln und fragte laut: »Willst du dich nicht mal reinsetzen?«
»Ähm ... ja na klar!« Völlig durch den Wind öffnete ich die Beifahrertür und setzte mich ins Auto. Wieder ertönte lautes, schallendes Gelächter. Edward öffnete die Fahrertür beugte sich hinunter, sah in das Auto zu mir hinüber und sagte: »Ist dir nicht aufgefallen, dass da wo du sitzt etwas fehlt?«
Wäre ich eine Comicfigur gewesen, hätte mein Schöpfer mir ein riesiges Fragezeichen über den Kopf gezeichnet. Und so muss ich auch ausgesehen haben. Ich sah mich um und stellte nichts fest, was hier fehlen sollte. Fragend sah ich ihn an und schüttelte den Kopf.
»Was hast du denn vorhin vor der Schule bekommen?«, fragte er mich, um mir auf die Sprünge zu helfen. Doch noch immer stand ich auf dem Schlauch. Da war nur Kim gewesen die mir die Würfel für das Auto schenkte. Nun fiel es mir auf. Ich stieg aus rannte schnell zu Edwards Auto und holte sie, hing sie über den Spiegel und stellte mich zufrieden davor. Emmett konnte sich nun gar nicht mehr halten. Am liebsten hätte er sich wohl auf den Boden geworfen. So langsam verzweifelte ich echt.
»Was denn?«, stieß ich nun ungehalten aus.
»Du hattest auf den falschen Platz gesessen. Es ist dein Auto mit dem du fährst«, erklärte mir nun Rosalie.
In diesem Moment wäre ich am liebsten vor peinlicher Berührung im Erdboden verschwunden. Nun setzte ich mich auf die richtige Seite und fühlte das Leder. Carlisle öffnete für mich das Garagentor und als ich den Motor startete, hüpften Alice, Kim, Edward und Scott hinein. Eigentlich wollte Eileen noch mit, denn Eileen wollte nicht allein mit den Cullens sein, genauso wenig wie Scott.
»Alice sei mir nicht böse, aber könntest du ...« und da hörte ich schon ihre Gedanken. Eileen und Scott haben Angst allein bei uns? Ich antwortete ihr auf die Art, wie ich es immer tat, damit andere unsere Unterhaltung nicht mitbekamen.
»Oh Eileen, du willst sicher mit auf die Spritztour.« Dabei stieg sie aus und überließ Eileen den Sitz.
Zum Glück war es ein Auto mit Automatik, beim schalten hatte ich mich immer schwer getan. Aber dank dieser Getriebeart konnte ich ohne etwas falsch zu machen, gleich los sausen. Das Auto fuhr sich auch auf dem Waldweg einfach unbeschreiblich. Als ich die Ausfahrt erreichte und auf den schwarzen Asphalt rollte ergriff mich der Fahrspaß und ich trieb den kleinen Cooper voran. Er fuhr sich so schön als ich abbremsen musste. Wie in den Filmen stand hinter einer Reklametafel ein Streifenpolizist, der meinen kleinen Cooper schon hörte. Obwohl ich meine Geschwindigkeit so weit reduziert hatte, wie erlaubt, fuhr er auf die Straße und mir hinterher. Dann gab er mir zu verstehen, dass ich rechts ran fahren sollte. Nun war der Spott natürlich groß.
»Kaum hat sie ein paar Stunden den Führerschein, schon kommt sie mit den Gesetzt in Konflikt.« Diesen Spruch konnte sich Kimberly einfach nicht verkneifen. Das restliche Auto brach in schallendes Gelächter aus. Als der Chief an meine Scheibe klopfte drückte ich die Knopf für die Scheibe und ich erkannte Chief Harris.
»Ah, Ms Krüger.« Er erkannte mich sofort wieder. »Wie geht es ihnen? Ich möchte mal hoffen, dass sie einen Führerschein haben?«
»Ähm ... Ja natürlich.« Ich kramte nach meiner Geldbörse, doch ich fand sie nicht. Denn mein Rucksack lag im Auto vor der Garage. Nervös sah ich Edward an. Hilf mir! Edward wollte mich etwas ärgern, doch meine Verzweiflung kochte ihn weich.
»Chief Harris, Ms Krüger hat alles zu hause vergessen, wenn sie wollen können sie mit kommen und sich selbst davon überzeugen, dass alles mit rechten Dingen zugange ist ...« Doch damit war es nicht getan, Edward erzählte auch von meiner Begriffsstutzigkeit zuvor. Damit war Chief Harris zufrieden und bat mich nur in den nächsten Tagen meinen Führerschein vorzulegen. Er ging zurück zu seinem Streifenwagen und fuhr davon.
»Du hättest mal dein dummes Gesicht sehen sollen, als du bemerkt hattest, dass du deinen Führerschein vergessen hast.« Scott konnte den Spott nicht aus seiner Stimme verbannen. Ich brachte nur ein genervtes Lächeln zustande. Der Motor meines kleinen Coopers heulte auf und ich fuhr zurück zum Haus. Doch lange konnte ich die schlechte Laune nicht halten, denn es machte einfach nur Spaß mit meinem Cooper durch die Gegend zu fahren. Als wir das Haus erreichten kam auch schon Alice auf uns zu und sagte: »Das Essen ist gleich so weit.« In diesem Moment musste ich grinsen. Eigentlich wollte ich es gar nicht, aber es zog so in den Mundwinkeln, dass ich es nicht unterdrücken konnte. Als das Grinsen sich ausgebreitet hatte, stieß Alice mit ihrer Hüfte gegen meine. Sie sah mich böse an und schüttelte den Kopf. Doch zu spät.
»Was ist so lustig?«, fragte mich Kimberly.
Gott sei Dank, roch ich den Grill.
»Musste mir gerade vorstellen, wie ein Arzt vor dem Grill steht und die Diagnose, für das Fleisch erstellt.« Mein Kichern klang immerhin echt und Kim fing kurz darauf ebenfalls zu lächeln an und dann laut zu lachen. Genau wie die anderen. Puh! Noch mal Glück gehabt.
Als wir ins Haus kamen erschlug uns fast der Geruch von Leckereien. Es war herrlich.
Mir tat immer noch der Magen weh. Gestern hatte ich soviel gegessen, dass mir immer noch schlecht war. Trotz dem ganzen Magenschnaps, den ich mir hinter gegossen hatte. Kim musste gestern sogar nachhause geschleppt werden. Sie musste es mal ausnutzen, hatte sie gesagt. Zum Glück war ihre Mutter mit Kira nach Boise gefahren. Sie hatten ein Paar getroffen, die nach der Geburt das Baby von Kira bekommen sollten. So hatte sie mal die Gelegenheit gehabt über die Strenge zu schlagen.
Die nächsten Wochen waren so gut wie ereignislos. In den letzten Tagen musste ich allein in die Schule, weil die Sonne schien.
Klar waren alle die wussten dass ich bei den Cullens lebte verwundert, dass ich zur Schule kam. Aber meine Noten ließen es nun mal nicht zu, dass ich fehlen konnte. Das war auch meine Begründung, wenn man mich darauf ansprach. Die Nachmittage verbrachte ich mit Kimberly und unserem Pärchen. Michel und Steve waren auch manchmal mit von der Partie. Seit ich mit Edward eine Art Beziehung hatte, bemühte sich jemand wieder um meine Gunst. Aber ich hatte kein Interesse mehr an Michel. Denn ihm ging es darum, mich nur auszuspannen. Und auf solche Spielchen hatte ich keine Lust. Edward ärgerte es ziemlich. Immer wieder wollte er ihn “verschwinden“ lassen.
Und an diesem Tag war er ebenfalls am See, an dem meine Wunden aufgerissen worden waren. Kim beachtete Steve nicht und ich Michel nicht. Eileen und Scott verschwanden im Wald. Ich wollte nicht wissen wieso, aber ihre Gedanken schrien förmlich danach gehört zu werden. Es war schwer sie zurück zu weisen und bevor ich noch mehr Details erfuhr, ging ich hinunter zum Strand und stellte mich ins seichte Wasser. Steve und Michel hatten vor mich ins Wasser zu werfen. Langsam schlichen sie sich an und als sie mich packen wollten, wich ich ihnen aus. Mit einem lauten Platschen lagen sie selbst im See. Kim war hinter ihnen her gerannt und bremste dann ab um neben mir stehen zu bleiben. Ich setzte mich ins seichte Wasser und sah zu wie sie schwimmen gingen. Nach der Sache mit Jane konnte ich nicht ins Wasser gehen. Immer wenn das Wasser vor mir zu dunkel wurde, bekam ich das seltsame Gefühl, dass die Hand von Jane aus dem Dunkel erscheinen würde. So trat ich nicht nur einen Schritt zurück sondern unzählige. In diesen Momenten raste mein Herz. Ich ging wieder hoch zu unserem Platz und ließ mir die Sonne auf den Rücken scheinen. Scott und Eileen waren nicht sehr weit, denn ich konnte sie noch sehr gut hören. Was für ein Fluch!, dachte ich und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Manchmal übertönte Musik solche Gedanken. Zumindest die meiner Eltern.
Monika! Ich seufzte. Es fiel mir schwer zu akzeptieren dass sie mich aus ihrem Leben gestrichen hatte. Ich wollte es auch nicht. Sie waren ohne mir etwas zu sagen nach Hailey gezogen. Wildentschlossen stand ich auf, packte meine Sachen und wollte nach Hailey fahren um nach ihren Gedanken zu suchen. Doch schon war Kim aus dem Wasser und auf dem Weg zu mir.
»Wo willst du hin?«
»Zu meiner Mutter!«
»Und wie willst du sie finden?«
Darauf hatte ich keine Antwort.
Ich schob die Schultern nach oben und antwortete ihr: »Ich hab keine Ahnung, aber auch keine Lust mit den Idioten hier abzuhängen«, dabei deutete ich auf Michel und Steve.
»Kann ich verstehen. Steve geht mir auch auf die Nerven. Kann ich vielleicht mitkommen?«
»Ich weiß nicht.«
»Ach komm schon, bitte!«, flehte sie mich an. Ich wusste nicht wie ich ihr das sagen sollte, dass ich lieber alleine sein wollte. Deshalb nahm ich ihre Sachen und brachte sie zu meinem wunderschönen roten Flitzer. Zum Glück merkten Michel und Steve unseren Abgang erst viel zu spät.
Im Auto war es fast unerträglich still, für Kim selbstverständlich. Sie wusste nicht ob ich eine Unterhaltung gutheißen würde. Aber tatsächlich hatte ich keine Lust. Ich fuhr durch Hailey und versuchte die Stimmen meiner Mutter und ihrem Freund zu finden. Ich fuhr an dem Gebäude vorbei, wo sie eine Anstellung gefunden hatten, doch nichts. Keine Stimmen die ich kannte. Ich weiß nicht mehr wie lange wir in Hailey waren, denn ich war zu tief in der Konzentration um auf die Uhr zu achten.
Ich war mal wieder eine Lachnummer, na toll. Selbst die Anspannung von Eileen und Scott war verflogen.
Noch immer fassungslos stand ich vor diesem wunderschönen blutroten Mini-Cooper.
»Du bist doch wahnsinnig. Das ist doch zu teuer.«
Doch Edward winkte ab.
»Es ist ein Geschenk von uns allen«, erklärte Eileen, wieder etwas angespannter als noch eben.
»Ja, aber Edward hat den größten Teil bezahlt«, fügte Kim noch hinzu. Verlegen sah ich Edward noch nie und nun sah er auf den Boden, wie ein kleines Kind.
In meinem Kopf ertönte seine Stimme: Damit du auch an sonnigen Tagen zur Schule kannst ohne meilenweite Wege zum Bus zurück-zulegen.
Doch ich antwortete ihm mit schnippischer Stimmlage: Ihr könntet mich ja auch hier behalten.
Er antwortete nur mit einem Lächeln und fragte laut: »Willst du dich nicht mal reinsetzen?«
»Ähm ... ja na klar!« Völlig durch den Wind öffnete ich die Beifahrertür und setzte mich ins Auto. Wieder ertönte lautes, schallendes Gelächter. Edward öffnete die Fahrertür beugte sich hinunter, sah in das Auto zu mir hinüber und sagte: »Ist dir nicht aufgefallen, dass da wo du sitzt etwas fehlt?«
Wäre ich eine Comicfigur gewesen, hätte mein Schöpfer mir ein riesiges Fragezeichen über den Kopf gezeichnet. Und so muss ich auch ausgesehen haben. Ich sah mich um und stellte nichts fest, was hier fehlen sollte. Fragend sah ich ihn an und schüttelte den Kopf.
»Was hast du denn vorhin vor der Schule bekommen?«, fragte er mich, um mir auf die Sprünge zu helfen. Doch noch immer stand ich auf dem Schlauch. Da war nur Kim gewesen die mir die Würfel für das Auto schenkte. Nun fiel es mir auf. Ich stieg aus rannte schnell zu Edwards Auto und holte sie, hing sie über den Spiegel und stellte mich zufrieden davor. Emmett konnte sich nun gar nicht mehr halten. Am liebsten hätte er sich wohl auf den Boden geworfen. So langsam verzweifelte ich echt.
»Was denn?«, stieß ich nun ungehalten aus.
»Du hattest auf den falschen Platz gesessen. Es ist dein Auto mit dem du fährst«, erklärte mir nun Rosalie.
In diesem Moment wäre ich am liebsten vor peinlicher Berührung im Erdboden verschwunden. Nun setzte ich mich auf die richtige Seite und fühlte das Leder. Carlisle öffnete für mich das Garagentor und als ich den Motor startete, hüpften Alice, Kim, Edward und Scott hinein. Eigentlich wollte Eileen noch mit, denn Eileen wollte nicht allein mit den Cullens sein, genauso wenig wie Scott.
»Alice sei mir nicht böse, aber könntest du ...« und da hörte ich schon ihre Gedanken. Eileen und Scott haben Angst allein bei uns? Ich antwortete ihr auf die Art, wie ich es immer tat, damit andere unsere Unterhaltung nicht mitbekamen.
»Oh Eileen, du willst sicher mit auf die Spritztour.« Dabei stieg sie aus und überließ Eileen den Sitz.
Zum Glück war es ein Auto mit Automatik, beim schalten hatte ich mich immer schwer getan. Aber dank dieser Getriebeart konnte ich ohne etwas falsch zu machen, gleich los sausen. Das Auto fuhr sich auch auf dem Waldweg einfach unbeschreiblich. Als ich die Ausfahrt erreichte und auf den schwarzen Asphalt rollte ergriff mich der Fahrspaß und ich trieb den kleinen Cooper voran. Er fuhr sich so schön als ich abbremsen musste. Wie in den Filmen stand hinter einer Reklametafel ein Streifenpolizist, der meinen kleinen Cooper schon hörte. Obwohl ich meine Geschwindigkeit so weit reduziert hatte, wie erlaubt, fuhr er auf die Straße und mir hinterher. Dann gab er mir zu verstehen, dass ich rechts ran fahren sollte. Nun war der Spott natürlich groß.
»Kaum hat sie ein paar Stunden den Führerschein, schon kommt sie mit den Gesetzt in Konflikt.« Diesen Spruch konnte sich Kimberly einfach nicht verkneifen. Das restliche Auto brach in schallendes Gelächter aus. Als der Chief an meine Scheibe klopfte drückte ich die Knopf für die Scheibe und ich erkannte Chief Harris.
»Ah, Ms Krüger.« Er erkannte mich sofort wieder. »Wie geht es ihnen? Ich möchte mal hoffen, dass sie einen Führerschein haben?«
»Ähm ... Ja natürlich.« Ich kramte nach meiner Geldbörse, doch ich fand sie nicht. Denn mein Rucksack lag im Auto vor der Garage. Nervös sah ich Edward an. Hilf mir! Edward wollte mich etwas ärgern, doch meine Verzweiflung kochte ihn weich.
»Chief Harris, Ms Krüger hat alles zu hause vergessen, wenn sie wollen können sie mit kommen und sich selbst davon überzeugen, dass alles mit rechten Dingen zugange ist ...« Doch damit war es nicht getan, Edward erzählte auch von meiner Begriffsstutzigkeit zuvor. Damit war Chief Harris zufrieden und bat mich nur in den nächsten Tagen meinen Führerschein vorzulegen. Er ging zurück zu seinem Streifenwagen und fuhr davon.
»Du hättest mal dein dummes Gesicht sehen sollen, als du bemerkt hattest, dass du deinen Führerschein vergessen hast.« Scott konnte den Spott nicht aus seiner Stimme verbannen. Ich brachte nur ein genervtes Lächeln zustande. Der Motor meines kleinen Coopers heulte auf und ich fuhr zurück zum Haus. Doch lange konnte ich die schlechte Laune nicht halten, denn es machte einfach nur Spaß mit meinem Cooper durch die Gegend zu fahren. Als wir das Haus erreichten kam auch schon Alice auf uns zu und sagte: »Das Essen ist gleich so weit.« In diesem Moment musste ich grinsen. Eigentlich wollte ich es gar nicht, aber es zog so in den Mundwinkeln, dass ich es nicht unterdrücken konnte. Als das Grinsen sich ausgebreitet hatte, stieß Alice mit ihrer Hüfte gegen meine. Sie sah mich böse an und schüttelte den Kopf. Doch zu spät.
»Was ist so lustig?«, fragte mich Kimberly.
Gott sei Dank, roch ich den Grill.
»Musste mir gerade vorstellen, wie ein Arzt vor dem Grill steht und die Diagnose, für das Fleisch erstellt.« Mein Kichern klang immerhin echt und Kim fing kurz darauf ebenfalls zu lächeln an und dann laut zu lachen. Genau wie die anderen. Puh! Noch mal Glück gehabt.
Als wir ins Haus kamen erschlug uns fast der Geruch von Leckereien. Es war herrlich.
Mir tat immer noch der Magen weh. Gestern hatte ich soviel gegessen, dass mir immer noch schlecht war. Trotz dem ganzen Magenschnaps, den ich mir hinter gegossen hatte. Kim musste gestern sogar nachhause geschleppt werden. Sie musste es mal ausnutzen, hatte sie gesagt. Zum Glück war ihre Mutter mit Kira nach Boise gefahren. Sie hatten ein Paar getroffen, die nach der Geburt das Baby von Kira bekommen sollten. So hatte sie mal die Gelegenheit gehabt über die Strenge zu schlagen.
Die nächsten Wochen waren so gut wie ereignislos. In den letzten Tagen musste ich allein in die Schule, weil die Sonne schien.
Klar waren alle die wussten dass ich bei den Cullens lebte verwundert, dass ich zur Schule kam. Aber meine Noten ließen es nun mal nicht zu, dass ich fehlen konnte. Das war auch meine Begründung, wenn man mich darauf ansprach. Die Nachmittage verbrachte ich mit Kimberly und unserem Pärchen. Michel und Steve waren auch manchmal mit von der Partie. Seit ich mit Edward eine Art Beziehung hatte, bemühte sich jemand wieder um meine Gunst. Aber ich hatte kein Interesse mehr an Michel. Denn ihm ging es darum, mich nur auszuspannen. Und auf solche Spielchen hatte ich keine Lust. Edward ärgerte es ziemlich. Immer wieder wollte er ihn “verschwinden“ lassen.
Und an diesem Tag war er ebenfalls am See, an dem meine Wunden aufgerissen worden waren. Kim beachtete Steve nicht und ich Michel nicht. Eileen und Scott verschwanden im Wald. Ich wollte nicht wissen wieso, aber ihre Gedanken schrien förmlich danach gehört zu werden. Es war schwer sie zurück zu weisen und bevor ich noch mehr Details erfuhr, ging ich hinunter zum Strand und stellte mich ins seichte Wasser. Steve und Michel hatten vor mich ins Wasser zu werfen. Langsam schlichen sie sich an und als sie mich packen wollten, wich ich ihnen aus. Mit einem lauten Platschen lagen sie selbst im See. Kim war hinter ihnen her gerannt und bremste dann ab um neben mir stehen zu bleiben. Ich setzte mich ins seichte Wasser und sah zu wie sie schwimmen gingen. Nach der Sache mit Jane konnte ich nicht ins Wasser gehen. Immer wenn das Wasser vor mir zu dunkel wurde, bekam ich das seltsame Gefühl, dass die Hand von Jane aus dem Dunkel erscheinen würde. So trat ich nicht nur einen Schritt zurück sondern unzählige. In diesen Momenten raste mein Herz. Ich ging wieder hoch zu unserem Platz und ließ mir die Sonne auf den Rücken scheinen. Scott und Eileen waren nicht sehr weit, denn ich konnte sie noch sehr gut hören. Was für ein Fluch!, dachte ich und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Manchmal übertönte Musik solche Gedanken. Zumindest die meiner Eltern.
Monika! Ich seufzte. Es fiel mir schwer zu akzeptieren dass sie mich aus ihrem Leben gestrichen hatte. Ich wollte es auch nicht. Sie waren ohne mir etwas zu sagen nach Hailey gezogen. Wildentschlossen stand ich auf, packte meine Sachen und wollte nach Hailey fahren um nach ihren Gedanken zu suchen. Doch schon war Kim aus dem Wasser und auf dem Weg zu mir.
»Wo willst du hin?«
»Zu meiner Mutter!«
»Und wie willst du sie finden?«
Darauf hatte ich keine Antwort.
Ich schob die Schultern nach oben und antwortete ihr: »Ich hab keine Ahnung, aber auch keine Lust mit den Idioten hier abzuhängen«, dabei deutete ich auf Michel und Steve.
»Kann ich verstehen. Steve geht mir auch auf die Nerven. Kann ich vielleicht mitkommen?«
»Ich weiß nicht.«
»Ach komm schon, bitte!«, flehte sie mich an. Ich wusste nicht wie ich ihr das sagen sollte, dass ich lieber alleine sein wollte. Deshalb nahm ich ihre Sachen und brachte sie zu meinem wunderschönen roten Flitzer. Zum Glück merkten Michel und Steve unseren Abgang erst viel zu spät.
Im Auto war es fast unerträglich still, für Kim selbstverständlich. Sie wusste nicht ob ich eine Unterhaltung gutheißen würde. Aber tatsächlich hatte ich keine Lust. Ich fuhr durch Hailey und versuchte die Stimmen meiner Mutter und ihrem Freund zu finden. Ich fuhr an dem Gebäude vorbei, wo sie eine Anstellung gefunden hatten, doch nichts. Keine Stimmen die ich kannte. Ich weiß nicht mehr wie lange wir in Hailey waren, denn ich war zu tief in der Konzentration um auf die Uhr zu achten.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 12
Erst das Magenknurren von Kimberly riss mich heraus. Ich musste ziemlich böse aufgeschaut haben, denn es kam sofort eine Entschuldigung aus ihrem Munde.
Kopfschüttelnd lächelte ich sie an. Sie war seit Beginn der Fahrt still gewesen und sie machte sich Sorgen um mich. Ich hatte das Gefühl dass sie etwas verheimlichen wollte.
»Kim was ist los? Du machst den Eindruck, als würdest du mir was verheimlichen wollen.«
Erschrocken sah sie mich an und dachte: Oh nein ... sie hat es gemerkt! Wie soll ich das Edward erklären? Hab ich etwa doch daran gedacht?
Nein! Das konnte nicht sein. Sie wusste das ich Gedankenlesen kann, woher? Hatte Edward etwa mein Geheimnis verraten?
»Kim!«, ermahnte ich sie. »Was ist los?«
In ihrem Gesicht sah ich ihren Zwiespalt. Und im Kopf ging es heiß her. Sie suchte nach einer passenden Ausrede, jedoch fand sie keine die plausibel gewesen wäre.
»Kim!«, ich verschärfte meinen Ton. Sie gab nun endlich auf.
»Jenn, sei bitte nicht auf Edward böse. Ich weiß dass du Gedankenlesen kannst. Es gab da immer so Situationen die mir komisch vorkamen und als ich an deinem Geburtstag mit Edward darüber sprach, bestätigte er still meinen Verdacht.«
Bitte? Ich dachte mich verhört zu haben.
»Wie er bestätigte dir deinen Verdacht?«, versuchte ich meine Stimme so ruhig und abwegig klingen zu lassen, wie es mir möglich war.
»Na ja, er hatte nichts dazu gesagt, aber an seiner Reaktion konnte ich sehen dass ich ins Schwarze getroffen hatte.«
»Das ist doch Unsinn. Gedankenlesen.« Ich schüttelte den Kopf und versuchte so abwegig wie möglich zu schauen.
»Kannst du das etwa nicht?«, fragte sie mich erstaunt.
»Quatsch! So was gibt es doch nicht. Wie soll denn so was gehen?«
Kim zuckte mit den Schultern.
Puh! Das war knapp.
Also hatte Edward nichts verraten. Und bevor alles nur noch schlimmer wurde, wechselte ich das Thema.
»Ich glaube wir sollten zurück fahren. Ich weiß ja auch nicht, was ich mir erhofft habe.«
Ich wendete den kleinen Mini Cooper und fuhr zurück. In diesem Moment knurrten unsere Mägen im Chor. Wir sahen uns an und mussten sofort lachen.
»Kentucky?«, fragte ich Kim.
»Ähm ... na ja, ich habe gar kein Geld bei.«
»Kentucky?«, fragte ich noch mal. Sie nickte und bedankte sich.
Als wir in das Schnellrestaurante kamen, sahen uns die wenigen Personen an, als wären wir vom Mars gewesen. Zum ersten Mal fühlte ich mich trotzdem wohl. Früher hatte man mir hinterher gesehen, weil man mein Verhalten nicht verstehen konnte, doch nun konnte ich in ein solches Etablissement gehen. Ich war stolz auf meine neue Figur und ging gerne knapp bekleidet hinaus. Vor allem bei diesem Wetter. Kimberly und ich waren nur mit kurzen (sehr kurzen) Hosen, einem knappen Bikini - Oberteil und Flipflops ausgestattet, als wir Kentucky betraten.
Am Abend saß ich im Wohnzimmer bei Esme und wir horchten dem Klavierspiel. Edward unterbrach sein Spiel als er auf die Uhr sah.
»Jenn, du solltest langsam ins Bett.«
Er sah mich an und ich konnte nicht anders, als ihm zu folgen. In seinen Gedanken lag die Begründung warum ich um 9 Uhr abends schon ins Bett gehen sollte. Auf dem Weg nach oben, kam uns Carlisle mit einem Stapel Arbeiten seiner Studenten entgegen.
»Gehst du schon jetzt ins Bett?« Dabei sah er verwundert auf seine Uhr. Mir schoss sofort die Röte ins Gesicht, so dass Carlisle nicht lange darüber nachdenken musste um es als Lüge zu enttarnen. Ohne etwas über meine Reaktion zu sagen, ging er nach unten. Auf der letzten Stufe drehte sich Carlisle um und dachte an etwas, worauf Edward mit: »Ja, ich weiß«, antwortete.
Das du uns immer verraten musst!, dachte Edward und schüttelte grinsend den Kopf. Klar hatte Carlisle genau das richtige gedacht. Als wir den langen Flur hinunter gingen, hörte ich es aus der anderen Richtung poltern, als gäbe es einen Kampf. Ich sah Edward an und ehe ich meinen Gedanken ausführen konnte, antwortete er mir: »Emmett und Rose sind nicht zimperlich.«
Normalerweise hätte mich diese Antwort nicht befriedigt, denn ich wusste genauso viel wie vorher. Doch in diesem Moment huschten Moon und Midnight durch meine Beine ins offene Zimmer von Edward. Sie spielten gern in seinem Zimmer und schliefen mit mir im Bett, aber nur wenn Edward nicht da war. Sie spürten dass von ihm eine Art Bedrohung aus ging und blieben in sicherer Entfernung.
Ich setzte mich auf das Bett und er ging zum Regal um nach einer geeigneten CD zu suchen. Moon kam sofort zu mir und versteckte sich hinter meinen Rücken, während Midnight sich vor mir hinlegte und gestreichelt werden wollte. Midnight sprang auf ihre Pfoten als Edward sich nährte. Edward empfand es als Spiel, wenn Midnight sich vor ihm aufbaute und fauchte. Die beiden konnten spielen, als wären sie von gleicher Art. Sie fauchten sich an und Midnight versuchte ihn zu kratzen und zu beißen, manchmal sprang Middi auf Edward und hing ihn in den Haaren. So auch dieses mal. An diesem Abend konnte ich nicht anders als laut loszulachen. Immer wieder gab es solche Bilder. Auch Moon traute sich heraus und ging auf ihn los.
Doch auch einem Edward wird es mal zu viel. So fing er an zu knurren und schon waren Middi und Moon aus dem Zimmer geflohen und verschwunden. Edward schloss hinter ihnen die Tür.
Er fing an zu grinsen und machte einen Satz auf das Bett. Er schleckte mir wie ein Hund die Wange ab und murmelte: »Hm, schmeckst du gut.« Dann schnüffelte er an mir wie ein Tier.
»Hey immer mal langsam mit den jungen Vampiren«, lachte ich. Doch er tat genau das Gegenteil und brachte mich immer weiter zum Lachen. Bis er tatsächlich ruhiger wurde.
Er küsste mich und seine kalten Lippen ließen mir einen Schauer über meinen Rücken wandern. Seine Hände suchten Wege die ich bisher jedem verweigert hätte. Immer wieder sagte er in Gedanken meinen Namen. Mein Körper spannte sich an als ich tatsächlich das Wort Sex in seinen Gedanken fand. Ich war sehr aufgeregt, schließlich wäre dies mein erstes Mal gewesen.
Er hörte abrupt auf und sah mich erschrocken an. Sein Hals bewegte sich und ich sah wie schwer er schluckte.
»Das erste Mal willst du wirklich mit einem Vampir haben?« Als er diese Frage stellte, hörte es sich so an, als fände er es abwegig dass ich das wollte.
»Ja Edward! Ich wollte es nie wahr haben, aber ich liebe dich!«
Und da war es, dass schellmische Lächeln von ihm. Er begann wieder wie ein Hund zu schnüffeln, wobei ich wie vorher schon lachen musste. Er rieb seine Nase gegen meine Rippen, hinauf zu meinem Hals, meinen Haaren. Mein Lachen verstummte als sich seine Lippen auf meinen legten. Als ich seine Zunge spürte gab es eine Explosion der Gefühle. Mit kreisenden Bewegungen suchte er einen Spalt in meinen Lippen um sie mit meiner Zunge spielen zu lassen. Es war wunderschön und ich wünschte mir in diesem Moment sie überall zu spüren.
Ich hätte wissen müssen, dass Edward nun erstrecht meine Gedanken lesen würde. Er folgte meinen Wunsch und wanderte mit seinen Küssen zu meinem Hals. Hier blieb er und ich spürte wie seine scharfen Zähne über meine Haut glitten. Ich schloss meine Augen auch in Gedanken, an nichts wollte ich mehr denken. Nur noch genießen. Seine Hände ergriffen meine Handgelenke, während seine Küsse schneller, härter und wilder wurden.
Nun wollte ich die Initiative ergreifen. Doch keinen Millimeter konnte ich mich bewegen. Er hielt mich fest im Griff. Langsam wurden die Küsse schmerzhaft. Immer wieder spürte ich seine Zähne, die sich mit jedem Mal schärfer anfühlten und plötzlich erstarrte er. Er bewegte sich kaum noch. Jetzt brannte mein Hals, der Schmerz war vergleichbar … nein, es war der selbe Schmerz der sich ausbreitete, der wie von Jane, Demetri und Felix ausgegangen war. Ich versuchte Edward von mir weg zu schieben, doch nichts rührte sich an ihm. Je stärker ich versuchte ihn von mir weg zu drücken, desto schwächer wurde ich. Ich fühlte mich matt und mir blieb nur noch Kraft zum Schreien.
Bevor ich mein Bewusstsein verlor, spürte ich wie Edward von mir abließ und erschrocken zurück fuhr. Ein lauter Knall holte mich noch einmal für einen Moment aus der Dunkelheit heraus. Es war Carlisle der die Tür mit einem Satz in den Raum schleuderte.
Kopfschüttelnd lächelte ich sie an. Sie war seit Beginn der Fahrt still gewesen und sie machte sich Sorgen um mich. Ich hatte das Gefühl dass sie etwas verheimlichen wollte.
»Kim was ist los? Du machst den Eindruck, als würdest du mir was verheimlichen wollen.«
Erschrocken sah sie mich an und dachte: Oh nein ... sie hat es gemerkt! Wie soll ich das Edward erklären? Hab ich etwa doch daran gedacht?
Nein! Das konnte nicht sein. Sie wusste das ich Gedankenlesen kann, woher? Hatte Edward etwa mein Geheimnis verraten?
»Kim!«, ermahnte ich sie. »Was ist los?«
In ihrem Gesicht sah ich ihren Zwiespalt. Und im Kopf ging es heiß her. Sie suchte nach einer passenden Ausrede, jedoch fand sie keine die plausibel gewesen wäre.
»Kim!«, ich verschärfte meinen Ton. Sie gab nun endlich auf.
»Jenn, sei bitte nicht auf Edward böse. Ich weiß dass du Gedankenlesen kannst. Es gab da immer so Situationen die mir komisch vorkamen und als ich an deinem Geburtstag mit Edward darüber sprach, bestätigte er still meinen Verdacht.«
Bitte? Ich dachte mich verhört zu haben.
»Wie er bestätigte dir deinen Verdacht?«, versuchte ich meine Stimme so ruhig und abwegig klingen zu lassen, wie es mir möglich war.
»Na ja, er hatte nichts dazu gesagt, aber an seiner Reaktion konnte ich sehen dass ich ins Schwarze getroffen hatte.«
»Das ist doch Unsinn. Gedankenlesen.« Ich schüttelte den Kopf und versuchte so abwegig wie möglich zu schauen.
»Kannst du das etwa nicht?«, fragte sie mich erstaunt.
»Quatsch! So was gibt es doch nicht. Wie soll denn so was gehen?«
Kim zuckte mit den Schultern.
Puh! Das war knapp.
Also hatte Edward nichts verraten. Und bevor alles nur noch schlimmer wurde, wechselte ich das Thema.
»Ich glaube wir sollten zurück fahren. Ich weiß ja auch nicht, was ich mir erhofft habe.«
Ich wendete den kleinen Mini Cooper und fuhr zurück. In diesem Moment knurrten unsere Mägen im Chor. Wir sahen uns an und mussten sofort lachen.
»Kentucky?«, fragte ich Kim.
»Ähm ... na ja, ich habe gar kein Geld bei.«
»Kentucky?«, fragte ich noch mal. Sie nickte und bedankte sich.
Als wir in das Schnellrestaurante kamen, sahen uns die wenigen Personen an, als wären wir vom Mars gewesen. Zum ersten Mal fühlte ich mich trotzdem wohl. Früher hatte man mir hinterher gesehen, weil man mein Verhalten nicht verstehen konnte, doch nun konnte ich in ein solches Etablissement gehen. Ich war stolz auf meine neue Figur und ging gerne knapp bekleidet hinaus. Vor allem bei diesem Wetter. Kimberly und ich waren nur mit kurzen (sehr kurzen) Hosen, einem knappen Bikini - Oberteil und Flipflops ausgestattet, als wir Kentucky betraten.
Am Abend saß ich im Wohnzimmer bei Esme und wir horchten dem Klavierspiel. Edward unterbrach sein Spiel als er auf die Uhr sah.
»Jenn, du solltest langsam ins Bett.«
Er sah mich an und ich konnte nicht anders, als ihm zu folgen. In seinen Gedanken lag die Begründung warum ich um 9 Uhr abends schon ins Bett gehen sollte. Auf dem Weg nach oben, kam uns Carlisle mit einem Stapel Arbeiten seiner Studenten entgegen.
»Gehst du schon jetzt ins Bett?« Dabei sah er verwundert auf seine Uhr. Mir schoss sofort die Röte ins Gesicht, so dass Carlisle nicht lange darüber nachdenken musste um es als Lüge zu enttarnen. Ohne etwas über meine Reaktion zu sagen, ging er nach unten. Auf der letzten Stufe drehte sich Carlisle um und dachte an etwas, worauf Edward mit: »Ja, ich weiß«, antwortete.
Das du uns immer verraten musst!, dachte Edward und schüttelte grinsend den Kopf. Klar hatte Carlisle genau das richtige gedacht. Als wir den langen Flur hinunter gingen, hörte ich es aus der anderen Richtung poltern, als gäbe es einen Kampf. Ich sah Edward an und ehe ich meinen Gedanken ausführen konnte, antwortete er mir: »Emmett und Rose sind nicht zimperlich.«
Normalerweise hätte mich diese Antwort nicht befriedigt, denn ich wusste genauso viel wie vorher. Doch in diesem Moment huschten Moon und Midnight durch meine Beine ins offene Zimmer von Edward. Sie spielten gern in seinem Zimmer und schliefen mit mir im Bett, aber nur wenn Edward nicht da war. Sie spürten dass von ihm eine Art Bedrohung aus ging und blieben in sicherer Entfernung.
Ich setzte mich auf das Bett und er ging zum Regal um nach einer geeigneten CD zu suchen. Moon kam sofort zu mir und versteckte sich hinter meinen Rücken, während Midnight sich vor mir hinlegte und gestreichelt werden wollte. Midnight sprang auf ihre Pfoten als Edward sich nährte. Edward empfand es als Spiel, wenn Midnight sich vor ihm aufbaute und fauchte. Die beiden konnten spielen, als wären sie von gleicher Art. Sie fauchten sich an und Midnight versuchte ihn zu kratzen und zu beißen, manchmal sprang Middi auf Edward und hing ihn in den Haaren. So auch dieses mal. An diesem Abend konnte ich nicht anders als laut loszulachen. Immer wieder gab es solche Bilder. Auch Moon traute sich heraus und ging auf ihn los.
Doch auch einem Edward wird es mal zu viel. So fing er an zu knurren und schon waren Middi und Moon aus dem Zimmer geflohen und verschwunden. Edward schloss hinter ihnen die Tür.
Er fing an zu grinsen und machte einen Satz auf das Bett. Er schleckte mir wie ein Hund die Wange ab und murmelte: »Hm, schmeckst du gut.« Dann schnüffelte er an mir wie ein Tier.
»Hey immer mal langsam mit den jungen Vampiren«, lachte ich. Doch er tat genau das Gegenteil und brachte mich immer weiter zum Lachen. Bis er tatsächlich ruhiger wurde.
Er küsste mich und seine kalten Lippen ließen mir einen Schauer über meinen Rücken wandern. Seine Hände suchten Wege die ich bisher jedem verweigert hätte. Immer wieder sagte er in Gedanken meinen Namen. Mein Körper spannte sich an als ich tatsächlich das Wort Sex in seinen Gedanken fand. Ich war sehr aufgeregt, schließlich wäre dies mein erstes Mal gewesen.
Er hörte abrupt auf und sah mich erschrocken an. Sein Hals bewegte sich und ich sah wie schwer er schluckte.
»Das erste Mal willst du wirklich mit einem Vampir haben?« Als er diese Frage stellte, hörte es sich so an, als fände er es abwegig dass ich das wollte.
»Ja Edward! Ich wollte es nie wahr haben, aber ich liebe dich!«
Und da war es, dass schellmische Lächeln von ihm. Er begann wieder wie ein Hund zu schnüffeln, wobei ich wie vorher schon lachen musste. Er rieb seine Nase gegen meine Rippen, hinauf zu meinem Hals, meinen Haaren. Mein Lachen verstummte als sich seine Lippen auf meinen legten. Als ich seine Zunge spürte gab es eine Explosion der Gefühle. Mit kreisenden Bewegungen suchte er einen Spalt in meinen Lippen um sie mit meiner Zunge spielen zu lassen. Es war wunderschön und ich wünschte mir in diesem Moment sie überall zu spüren.
Ich hätte wissen müssen, dass Edward nun erstrecht meine Gedanken lesen würde. Er folgte meinen Wunsch und wanderte mit seinen Küssen zu meinem Hals. Hier blieb er und ich spürte wie seine scharfen Zähne über meine Haut glitten. Ich schloss meine Augen auch in Gedanken, an nichts wollte ich mehr denken. Nur noch genießen. Seine Hände ergriffen meine Handgelenke, während seine Küsse schneller, härter und wilder wurden.
Nun wollte ich die Initiative ergreifen. Doch keinen Millimeter konnte ich mich bewegen. Er hielt mich fest im Griff. Langsam wurden die Küsse schmerzhaft. Immer wieder spürte ich seine Zähne, die sich mit jedem Mal schärfer anfühlten und plötzlich erstarrte er. Er bewegte sich kaum noch. Jetzt brannte mein Hals, der Schmerz war vergleichbar … nein, es war der selbe Schmerz der sich ausbreitete, der wie von Jane, Demetri und Felix ausgegangen war. Ich versuchte Edward von mir weg zu schieben, doch nichts rührte sich an ihm. Je stärker ich versuchte ihn von mir weg zu drücken, desto schwächer wurde ich. Ich fühlte mich matt und mir blieb nur noch Kraft zum Schreien.
Bevor ich mein Bewusstsein verlor, spürte ich wie Edward von mir abließ und erschrocken zurück fuhr. Ein lauter Knall holte mich noch einmal für einen Moment aus der Dunkelheit heraus. Es war Carlisle der die Tür mit einem Satz in den Raum schleuderte.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 13
Aus Carlisles Sicht
Neben meinem Arztdasein, lehrte ich auch das Fach Medizin in dem nahegelegenen Krankenhaus. Meine Medizinstudenten waren nicht viel älter als ich es seit meiner Umwandlung war, daher waren wir oft auf derselben Wellenlänge, wie sie es gern nannten. Meine Unterrichtsmethoden waren sehr bei meinen Studenten gefragt. Und nun saß ich hier an meinem großen Glastisch mitten im Wohnzimmer und korrigierte nun endlich die Arbeiten meiner Studenten. In letzter Zeit war ich nicht dazu gekommen. Nicht etwa weil ich in meiner Praxis viel zu tun gehabt hätte, sondern weil ich mich um meinen Sohn und dessen Freundin kümmern musste. Das hatte etwas kompliziertes, wenn es eine Verbindung zwischen Menschen und Vampiren gab. Ich muss mir eingestehen, dass es mich sehr beunruhigte dass Aro großes Interesse an Jenn hegte. Aro bekam für gewöhnlich das was er wollte. Meine Sorge galt Jenn, weil sie nicht zu unserer Art gehören wollte und sie schon einiges erlebt hatte. Die Volturi ließen sich nicht lange hinhalten. Das wusste ich, denn ich hatte es noch nie in meinen hunderten Jahren bei den Volturi erlebt, dass Aro so ein Risiko einging. Entweder sie wird ein Vampir, oder sie wird von unseren “Anführern“ beseitigt. Obwohl dies mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in Aros Interesse gelegen hätte. Er war von ihrem Talent sehr angetan. Jenn war in der Lage Gedanken zu lesen, wie Edward es konnte und dazu war es ihr noch möglich gewesen, bestimmte Erinnerungen oder Gefühle für andere auszublenden und in Verbindung mit Alice konnte sie in die Vergangenheit oder in die Zukunft sehen. Somit wäre sie eine Bereicherung für seine Wache gewesen. Ein Vampir der Gedanken lesen konnte und sie verschleiern konnte, darin sah Aro eine Macht die er besitzen wollte. Es gab immer mehr Vampire die Gedanken lesen konnten und sie hätte Aros schützen können. An jenem Tag, in dem wir in Rom waren, sah Aro sie an, wie er damals Edward und später auch Alice angesehen hatte, als er sie zwang ihre Talente vorzuführen.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als meine Frau plötzlich neben mir stand und ein Blick auf den Stapel Arbeiten warf. Sie lächelte mich an. Ich liebte dieses Lächeln. Verliebt hatte ich mich in sie als sie eines Tages in die Notaufnahme kam. Sie war noch sehr jung. Nein, sie war noch ein Kind. Sie hatte sich ihr Bein gebrochen, doch statt zu weinen, wie es üblich für ein Kind ihres Alters war, lachte sie mich mit diesem Lächeln an. Sie stieß sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, als sie mir erzählte wie es passierte. An jenen Tag wollte ich sie, doch ich beschloss zu warten. Ich hatte so viel Beherrschung um das richtige zu tun. Mit den Jahren verlor ich sie aus den Augen. Sie zog mit ihren Eltern und ihren Geschwistern nach Texas. 1918 sollte es ein Wiedersehen geben.
Ich hatte sie nie vergessen. Obwohl sie noch so jung war, als sie ging, erkannte ich sie sofort wieder. Ihr Lächeln war verblasst, denn sie litt an der Spanischen Grippe. Ich musste mich entscheiden, sie sterben lassen oder ihr ein Leben als Geschöpf der Schatten ermöglichen? Doch sie war noch stark im Gegensatz zu einem siebzehnjährigen Jungen, dessen Eltern bereits verstorben waren. Zwei Tage später war auch Esme fast dem Tod geweiht und ich wollte sie nicht gehen lassen. Ich half den Siebzehnjährigen Edward, der beide Eltern verloren hatte, und Esme, die nur wegen ihrer Großeltern zurück gekehrt war, durch die schwere Zeit, gegen ihre neue Natur zu kämpfen. Esme wollte anfangs nichts von mir wissen. In ihren Augen war ich ein Monster, doch allein würde sie nicht überleben und die Angst vor dem Tod war zu groß, also blieb sie bei mir. Die Zeit half ihr, ihr neues Leben anzunehmen und zu meinem Glück verliebte sie sich in mich. Und seither konnte ich dieses Lächeln jeden Tag sehen. Ihr liebevoller Blick traf meinen.
»Es ist ruhig geworden«, dabei schaute sie nach oben, als könne sie durch die Decke sehen. Sie hatte recht. Das unbeschwerte Lachen was man aus der oberen Etage hören konnte, war verstummt.
Mir fiel auf, dass sich nichts mehr anfühlte, wie vor etwas über einem Jahr. Im Allgemeinen war alles ruhiger geworden. Edward war damals sehr aufbrausend, wütend über seine Situation, über sein Dasein als Vampir und alles was ihm Vorschriften machen wollte. Ob ich es war oder jemand anderes. Seine rebellische Art jedoch verschwand langsam, als er Jenn kennen und lieben lernte. Sie hatte eine beruhigende Art auf ihn. Es war schön für uns, ihn endlich mal Lächeln zu sehen. Esme war so von Jenn begeistert, dass sie gern die Mutterrolle übernahm, seit Jenn ihr eigenes Elternhaus verlassen musste.
Ich werde diese Nacht nie vergessen. Die Verzweiflung und das Unverständnis über die Reaktion ihrer Mutter waren deutlich in ihren Augen zu sehen. Sie war schwer angeschlagen. Hatte viel durchgemacht in ihrem, noch so kurzem Dasein als Mensch. Mit elf verschleppt und gefoltert, dann die gefährliche Reise nach Italien, wo wir nicht wussten, wie es ausgehen würde, und dann der Rausschmiss. Jenn sah selten einen anderen Ausweg als den Tod. Das verrieten mir die Narben. Sie hatte in der rechten Armbeuge eine verblasste Narbe, die bis zu ihrem Handgelenk führte. Desweiteren eine die quer über das Handgelenk führte, dies war die ältere aller Narben. Selbst am Oberschenkel hatte sie eine Narbe. Sie wusste ganz genau wo sie schneiden musste.
An diesem Abend hatte sie sich den linken Arm aufgeschnitten. Mir selbst machte der Geruch von menschlichem Blut nur noch wenig aus. Doch für Edward und seinen anderen Geschwistern war es noch schwer, dagegen anzukommen. Auch an diesem Abend war es für ihn schwer. Das Blut welches aus ihrem schwachen leblosen Körper entwich, hatte eine berauschende Wirkung auf ihn, doch es gelang ihm, seine Gier zu kontrollieren.
»Meinst du wir sollten nachsehen?« Esmes Stimme klang besorgt. Doch ich glaubte nicht dass Edward seine Beherrschung verlieren würde.
»Ich glaube nicht, dass Edward seine Beherrschung verliert«, antwortete ich ihr. Sie sah mich mit großen Augen an.
»Meinst du sie machen ... «, sie sprach nicht weiter. Ich glaube für Esme war es unvorstellbar dass ihr geliebter “kleiner“ Edward jemals Sex haben würde.
»Ich denke dass wird früher oder später sowieso dazu kommen.« Ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. Denn Esme sah fast schon schockiert aus.
»Und was, wenn er ihr weh tut?«
»Ich glaube, dass er schon sehr bedacht an die ganze Sache gehen wird.«
»Aber du weißt doch selbst, wie es her gehen kann, wenn Vampire leidenschaftlich werden«, trotz ihrer Besorgnis musste sie lächeln.
»Du hast ja recht, doch ... «, mitten im Satz brach ich ab. Denn nun war kein Gelächter zu vernehmen, sondern Schreie. Nicht die eines Herumalberns, sondern schmerzerfüllte. Im Bruchteil einer Sekunde waren wir vor Edwards Zimmer und ich zerschmetterte die Tür.
Das Bild welches mir bot, ließ mich für kurze Zeit erstarren. Hinter mir ertönte ein Knurren, welches ausgestoßen wurde, da der Blutdurst ins unermessliche stieg. Ich roch Alice, Rosalie und Emmett.
»Alice. Emmett. Haltet Jasper fern!« Jasper hatte noch nicht die Selbstbeherrschung. Für ihn war es schwerer als für uns. Er hatte sich Jahrhunderte von menschlichem Blut ernährt. Alice und Emmett reagierten sofort und zerrten Jasper fort. Noch immer sah ich Edward auf der anderen Seite des Raumes. Sein Blick war von Selbsthass gezeichnet. Die blutverschmierten Lippen ließen nichts Gutes erahnen. Mein Blick fiel auf das Bett neben der Tür.
»Oh Gott! Edward, was hast du getan?« Es sollte nicht klingen wie ein Vorwurf doch das Bild was mir bot, ließ sogar mich erschaudern. Jenn bäumte sich noch ein letztes Mal auf. Ihr lebloser Körper lag auf dem Bett und das weiße Lacken war blutgetränkt. Ich eilte zu ihr, denn sie begann erneut zu schreien. In gewisser Weise fiel mir ein Stein vom Herzen. Er hatte sie nicht vollkommen leer getrunken. Doch die Wunde an ihrem Hals war gefährlich. Edward hatte aus der schlimmsten Stelle eines menschlichen Körpers getrunken. Noch immer quoll aus ihrer Halsschlagader ihr Blut heraus.
»Edward! Gib mir das T-Shirt.« Edward reagierte nicht auf meine Anweisung. Erneut schrei ich seinen Namen um ihn aus seinem Schock zurück zu holen, doch nichts. Rosalie rannte zu dem Stück Stoff und brachte es mir. Ich knüllte es zusammen und presste es gegen ihren Hals.
»Lebt sie noch?«, fragte mich Edward, der scheinbar nicht in der Lage war, meine Gedanken zu lesen. Doch um ihm zu antworten war ich zu besorgt um ihr Leben.
»Esme. Rosalie. Bereitet alles in meinem Arbeitszimmer vor.« Dann hob ich Jenn auf meine Arme und trug sie in mein Zimmer, wo ich, seit Edward und Jenn ein Paar waren, eine Art Erste Hilfe-Zimmer für sie eingerichtet hatte. Außerdem hatte ich noch einen zweiten Kühlschrank besorgt, der immer abgeschlossen sein musste, obwohl es ein Leichtes gewesen wäre, die Ketten zu sprengen. Die Blutkonserven, waren für unsere jüngeren Familienmitglieder sehr verlockend, also musste ich sie sicher verstauen.
Als ich in meinem Arbeitszimmer ankam, wollte Rosalie sofort mit der Blutreinigung anfangen, doch es gab ein Problem. Jenn hatte durch Edward definitiv zu viel Blut verloren. Sie war so matt und blass dass ich eigentlich keine Möglichkeit mehr sah. Die ganze Zeit hinweg hatte er versucht ihr das Leben zu retten und nun hatte er ihr Schicksal besiegelt. Rosalie wollte es nicht war haben.
»Carlisle, seit wann gibst du auf? Du kannst das nicht zulassen!« Sie schrie mich förmlich an, doch ich sah nichts mehr was ich hätte für Jenn noch tun können. In meinen Selbstzweifeln darüber das ich Edward genug stärke zugetraut hatte und die Zeichen nicht gesehen hatte, spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich blickte auf und sah in die wunderschönen, goldenen Augen meiner Frau. Ihr Blick war zärtlich und voller Angst um Jenn.
»Liebster, mach dir keine Vorwürfe. Versuch es wenigstens. Wenn du es nicht schaffst, was wird schon passieren? Sie könnte sterben … ja. Aber sie will auch nicht als Vampir leben und würde den Tod lieber haben, als so wie wir zu sein. Schatz, versuch es.«
Sie hatte recht. Jenn wäre verzweifelter denn je wenn sie als Vampir erwachen würde. Ich sah auf diesen leblosen Körper und mich packte nun der Tatendrang es wenigstens zu versuchen. Ich schloss zwei Kanülen an ihre Armvenen an.
»Esme bitte hole gleich zehn Konserven aus dem Kühlschrank und wärme sie etwas an.«
Während Esme sich darum kümmerte, wandte ich mich zu Rosalie: »Bitte geh mit deinen Geschwistern jagen. Ich rufe dich an, wenn wir hier alles im Griff haben.«
Ich dachte hierbei nur an Jasper und Alice. Alle anderen (und sogar Alice) hatten eine gute Selbstbeherrschung, jedoch bei so viel Versuchungen und Leckereien, war es sicherer sie in einer gewissen Entfernung zu wissen. Ich schaltete das Dialysegerät ein und hängte die erste Konserve an den Schlauch der in Jenns Vene führte. Ich atmete tief durch und hoffte dass diese Idee, das Blut durch ein Dialysegerät von Edwards Gift zu trennen, funktionierte. Für Gewöhnlich war uns Zeit nicht sehr wichtig und wir sahen nur selten auf die Uhr. Doch in dieser Nacht sah ich immer wieder darauf und hatte das Gefühl dass sie nicht vergeht. Jenn krampfte immer noch ab und zu. Das war immer noch ein sehr schlechtes Zeichen, denn das hieß, dass die Verwandlung immer noch vollzogen wurde. Ich bat Esme, die schon seit Stunden in der Ecke des Raumes verweilte, weiter auf Jenn aufzupassen und mich sofort zu rufen, wenn etwas passieren sollte. Seit dem ich mich um Jenn kümmerte hatte ich Edward nicht mehr gesehen. Sein Selbsthass würde ihn zerfressen, wenn ich jetzt nicht das Gespräch mit ihm suchte. Ich ging in sein Zimmer, wo ich ihn immer noch vermutete, doch es war leer. Das große Fenster stand offen und an dem Fenster klebte eine Nachricht von ihm.
Endschuldige dass ich dich so enttäuscht habe! Ich verdiene es nicht in deinem Zirkel zu leben!
Mehr hatte er nicht geschrieben. Es tat weh, dass er so über mich dachte. Ich war schockiert darüber was ich sah, ich war auch angewidert, ja. Aber niemals hätte ich seine Natur bestraft und ihn deshalb verurteilt.
Ehe ich mich versah war ich im Wald und folgte seine Fährte. Doch ich kam nicht weit. Er hatte hier eine unmissverständliche Botschaft hinterlassen, die es mir nicht erlaubte ihn weiter zu folgen. In einem Baum hatte er etwas eingeritzt.
Folge mir nicht, sonst werde ich mich nur noch von Menschen ernähren.
Ich wusste er würde es ernst meinen, und weil ich immer noch hoffte, dass er zurück kommen würde, folgte ich seinem Wunsch. Bevor ich jedoch zurück ging, erlegte ich noch Reh welches meinen Weg kreuzte. Auch mir brannte es in der Kehle wenn ich menschliches Blut roch, aber seit ich damals den Versuch startete zu verhungern, wusste ich, dass ich stark genug war Menschen nicht als Beute zu betrachten.
Als ich mich dem Haus nährte hörte ich die verzweifelten Rufe meiner Frau. Ich rannte los und platzte in das Zimmer. Jenns Augen waren weit geöffnet und erstrahlten in einem tiefen Blutrot.
Neben meinem Arztdasein, lehrte ich auch das Fach Medizin in dem nahegelegenen Krankenhaus. Meine Medizinstudenten waren nicht viel älter als ich es seit meiner Umwandlung war, daher waren wir oft auf derselben Wellenlänge, wie sie es gern nannten. Meine Unterrichtsmethoden waren sehr bei meinen Studenten gefragt. Und nun saß ich hier an meinem großen Glastisch mitten im Wohnzimmer und korrigierte nun endlich die Arbeiten meiner Studenten. In letzter Zeit war ich nicht dazu gekommen. Nicht etwa weil ich in meiner Praxis viel zu tun gehabt hätte, sondern weil ich mich um meinen Sohn und dessen Freundin kümmern musste. Das hatte etwas kompliziertes, wenn es eine Verbindung zwischen Menschen und Vampiren gab. Ich muss mir eingestehen, dass es mich sehr beunruhigte dass Aro großes Interesse an Jenn hegte. Aro bekam für gewöhnlich das was er wollte. Meine Sorge galt Jenn, weil sie nicht zu unserer Art gehören wollte und sie schon einiges erlebt hatte. Die Volturi ließen sich nicht lange hinhalten. Das wusste ich, denn ich hatte es noch nie in meinen hunderten Jahren bei den Volturi erlebt, dass Aro so ein Risiko einging. Entweder sie wird ein Vampir, oder sie wird von unseren “Anführern“ beseitigt. Obwohl dies mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in Aros Interesse gelegen hätte. Er war von ihrem Talent sehr angetan. Jenn war in der Lage Gedanken zu lesen, wie Edward es konnte und dazu war es ihr noch möglich gewesen, bestimmte Erinnerungen oder Gefühle für andere auszublenden und in Verbindung mit Alice konnte sie in die Vergangenheit oder in die Zukunft sehen. Somit wäre sie eine Bereicherung für seine Wache gewesen. Ein Vampir der Gedanken lesen konnte und sie verschleiern konnte, darin sah Aro eine Macht die er besitzen wollte. Es gab immer mehr Vampire die Gedanken lesen konnten und sie hätte Aros schützen können. An jenem Tag, in dem wir in Rom waren, sah Aro sie an, wie er damals Edward und später auch Alice angesehen hatte, als er sie zwang ihre Talente vorzuführen.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als meine Frau plötzlich neben mir stand und ein Blick auf den Stapel Arbeiten warf. Sie lächelte mich an. Ich liebte dieses Lächeln. Verliebt hatte ich mich in sie als sie eines Tages in die Notaufnahme kam. Sie war noch sehr jung. Nein, sie war noch ein Kind. Sie hatte sich ihr Bein gebrochen, doch statt zu weinen, wie es üblich für ein Kind ihres Alters war, lachte sie mich mit diesem Lächeln an. Sie stieß sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, als sie mir erzählte wie es passierte. An jenen Tag wollte ich sie, doch ich beschloss zu warten. Ich hatte so viel Beherrschung um das richtige zu tun. Mit den Jahren verlor ich sie aus den Augen. Sie zog mit ihren Eltern und ihren Geschwistern nach Texas. 1918 sollte es ein Wiedersehen geben.
Ich hatte sie nie vergessen. Obwohl sie noch so jung war, als sie ging, erkannte ich sie sofort wieder. Ihr Lächeln war verblasst, denn sie litt an der Spanischen Grippe. Ich musste mich entscheiden, sie sterben lassen oder ihr ein Leben als Geschöpf der Schatten ermöglichen? Doch sie war noch stark im Gegensatz zu einem siebzehnjährigen Jungen, dessen Eltern bereits verstorben waren. Zwei Tage später war auch Esme fast dem Tod geweiht und ich wollte sie nicht gehen lassen. Ich half den Siebzehnjährigen Edward, der beide Eltern verloren hatte, und Esme, die nur wegen ihrer Großeltern zurück gekehrt war, durch die schwere Zeit, gegen ihre neue Natur zu kämpfen. Esme wollte anfangs nichts von mir wissen. In ihren Augen war ich ein Monster, doch allein würde sie nicht überleben und die Angst vor dem Tod war zu groß, also blieb sie bei mir. Die Zeit half ihr, ihr neues Leben anzunehmen und zu meinem Glück verliebte sie sich in mich. Und seither konnte ich dieses Lächeln jeden Tag sehen. Ihr liebevoller Blick traf meinen.
»Es ist ruhig geworden«, dabei schaute sie nach oben, als könne sie durch die Decke sehen. Sie hatte recht. Das unbeschwerte Lachen was man aus der oberen Etage hören konnte, war verstummt.
Mir fiel auf, dass sich nichts mehr anfühlte, wie vor etwas über einem Jahr. Im Allgemeinen war alles ruhiger geworden. Edward war damals sehr aufbrausend, wütend über seine Situation, über sein Dasein als Vampir und alles was ihm Vorschriften machen wollte. Ob ich es war oder jemand anderes. Seine rebellische Art jedoch verschwand langsam, als er Jenn kennen und lieben lernte. Sie hatte eine beruhigende Art auf ihn. Es war schön für uns, ihn endlich mal Lächeln zu sehen. Esme war so von Jenn begeistert, dass sie gern die Mutterrolle übernahm, seit Jenn ihr eigenes Elternhaus verlassen musste.
Ich werde diese Nacht nie vergessen. Die Verzweiflung und das Unverständnis über die Reaktion ihrer Mutter waren deutlich in ihren Augen zu sehen. Sie war schwer angeschlagen. Hatte viel durchgemacht in ihrem, noch so kurzem Dasein als Mensch. Mit elf verschleppt und gefoltert, dann die gefährliche Reise nach Italien, wo wir nicht wussten, wie es ausgehen würde, und dann der Rausschmiss. Jenn sah selten einen anderen Ausweg als den Tod. Das verrieten mir die Narben. Sie hatte in der rechten Armbeuge eine verblasste Narbe, die bis zu ihrem Handgelenk führte. Desweiteren eine die quer über das Handgelenk führte, dies war die ältere aller Narben. Selbst am Oberschenkel hatte sie eine Narbe. Sie wusste ganz genau wo sie schneiden musste.
An diesem Abend hatte sie sich den linken Arm aufgeschnitten. Mir selbst machte der Geruch von menschlichem Blut nur noch wenig aus. Doch für Edward und seinen anderen Geschwistern war es noch schwer, dagegen anzukommen. Auch an diesem Abend war es für ihn schwer. Das Blut welches aus ihrem schwachen leblosen Körper entwich, hatte eine berauschende Wirkung auf ihn, doch es gelang ihm, seine Gier zu kontrollieren.
»Meinst du wir sollten nachsehen?« Esmes Stimme klang besorgt. Doch ich glaubte nicht dass Edward seine Beherrschung verlieren würde.
»Ich glaube nicht, dass Edward seine Beherrschung verliert«, antwortete ich ihr. Sie sah mich mit großen Augen an.
»Meinst du sie machen ... «, sie sprach nicht weiter. Ich glaube für Esme war es unvorstellbar dass ihr geliebter “kleiner“ Edward jemals Sex haben würde.
»Ich denke dass wird früher oder später sowieso dazu kommen.« Ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. Denn Esme sah fast schon schockiert aus.
»Und was, wenn er ihr weh tut?«
»Ich glaube, dass er schon sehr bedacht an die ganze Sache gehen wird.«
»Aber du weißt doch selbst, wie es her gehen kann, wenn Vampire leidenschaftlich werden«, trotz ihrer Besorgnis musste sie lächeln.
»Du hast ja recht, doch ... «, mitten im Satz brach ich ab. Denn nun war kein Gelächter zu vernehmen, sondern Schreie. Nicht die eines Herumalberns, sondern schmerzerfüllte. Im Bruchteil einer Sekunde waren wir vor Edwards Zimmer und ich zerschmetterte die Tür.
Das Bild welches mir bot, ließ mich für kurze Zeit erstarren. Hinter mir ertönte ein Knurren, welches ausgestoßen wurde, da der Blutdurst ins unermessliche stieg. Ich roch Alice, Rosalie und Emmett.
»Alice. Emmett. Haltet Jasper fern!« Jasper hatte noch nicht die Selbstbeherrschung. Für ihn war es schwerer als für uns. Er hatte sich Jahrhunderte von menschlichem Blut ernährt. Alice und Emmett reagierten sofort und zerrten Jasper fort. Noch immer sah ich Edward auf der anderen Seite des Raumes. Sein Blick war von Selbsthass gezeichnet. Die blutverschmierten Lippen ließen nichts Gutes erahnen. Mein Blick fiel auf das Bett neben der Tür.
»Oh Gott! Edward, was hast du getan?« Es sollte nicht klingen wie ein Vorwurf doch das Bild was mir bot, ließ sogar mich erschaudern. Jenn bäumte sich noch ein letztes Mal auf. Ihr lebloser Körper lag auf dem Bett und das weiße Lacken war blutgetränkt. Ich eilte zu ihr, denn sie begann erneut zu schreien. In gewisser Weise fiel mir ein Stein vom Herzen. Er hatte sie nicht vollkommen leer getrunken. Doch die Wunde an ihrem Hals war gefährlich. Edward hatte aus der schlimmsten Stelle eines menschlichen Körpers getrunken. Noch immer quoll aus ihrer Halsschlagader ihr Blut heraus.
»Edward! Gib mir das T-Shirt.« Edward reagierte nicht auf meine Anweisung. Erneut schrei ich seinen Namen um ihn aus seinem Schock zurück zu holen, doch nichts. Rosalie rannte zu dem Stück Stoff und brachte es mir. Ich knüllte es zusammen und presste es gegen ihren Hals.
»Lebt sie noch?«, fragte mich Edward, der scheinbar nicht in der Lage war, meine Gedanken zu lesen. Doch um ihm zu antworten war ich zu besorgt um ihr Leben.
»Esme. Rosalie. Bereitet alles in meinem Arbeitszimmer vor.« Dann hob ich Jenn auf meine Arme und trug sie in mein Zimmer, wo ich, seit Edward und Jenn ein Paar waren, eine Art Erste Hilfe-Zimmer für sie eingerichtet hatte. Außerdem hatte ich noch einen zweiten Kühlschrank besorgt, der immer abgeschlossen sein musste, obwohl es ein Leichtes gewesen wäre, die Ketten zu sprengen. Die Blutkonserven, waren für unsere jüngeren Familienmitglieder sehr verlockend, also musste ich sie sicher verstauen.
Als ich in meinem Arbeitszimmer ankam, wollte Rosalie sofort mit der Blutreinigung anfangen, doch es gab ein Problem. Jenn hatte durch Edward definitiv zu viel Blut verloren. Sie war so matt und blass dass ich eigentlich keine Möglichkeit mehr sah. Die ganze Zeit hinweg hatte er versucht ihr das Leben zu retten und nun hatte er ihr Schicksal besiegelt. Rosalie wollte es nicht war haben.
»Carlisle, seit wann gibst du auf? Du kannst das nicht zulassen!« Sie schrie mich förmlich an, doch ich sah nichts mehr was ich hätte für Jenn noch tun können. In meinen Selbstzweifeln darüber das ich Edward genug stärke zugetraut hatte und die Zeichen nicht gesehen hatte, spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich blickte auf und sah in die wunderschönen, goldenen Augen meiner Frau. Ihr Blick war zärtlich und voller Angst um Jenn.
»Liebster, mach dir keine Vorwürfe. Versuch es wenigstens. Wenn du es nicht schaffst, was wird schon passieren? Sie könnte sterben … ja. Aber sie will auch nicht als Vampir leben und würde den Tod lieber haben, als so wie wir zu sein. Schatz, versuch es.«
Sie hatte recht. Jenn wäre verzweifelter denn je wenn sie als Vampir erwachen würde. Ich sah auf diesen leblosen Körper und mich packte nun der Tatendrang es wenigstens zu versuchen. Ich schloss zwei Kanülen an ihre Armvenen an.
»Esme bitte hole gleich zehn Konserven aus dem Kühlschrank und wärme sie etwas an.«
Während Esme sich darum kümmerte, wandte ich mich zu Rosalie: »Bitte geh mit deinen Geschwistern jagen. Ich rufe dich an, wenn wir hier alles im Griff haben.«
Ich dachte hierbei nur an Jasper und Alice. Alle anderen (und sogar Alice) hatten eine gute Selbstbeherrschung, jedoch bei so viel Versuchungen und Leckereien, war es sicherer sie in einer gewissen Entfernung zu wissen. Ich schaltete das Dialysegerät ein und hängte die erste Konserve an den Schlauch der in Jenns Vene führte. Ich atmete tief durch und hoffte dass diese Idee, das Blut durch ein Dialysegerät von Edwards Gift zu trennen, funktionierte. Für Gewöhnlich war uns Zeit nicht sehr wichtig und wir sahen nur selten auf die Uhr. Doch in dieser Nacht sah ich immer wieder darauf und hatte das Gefühl dass sie nicht vergeht. Jenn krampfte immer noch ab und zu. Das war immer noch ein sehr schlechtes Zeichen, denn das hieß, dass die Verwandlung immer noch vollzogen wurde. Ich bat Esme, die schon seit Stunden in der Ecke des Raumes verweilte, weiter auf Jenn aufzupassen und mich sofort zu rufen, wenn etwas passieren sollte. Seit dem ich mich um Jenn kümmerte hatte ich Edward nicht mehr gesehen. Sein Selbsthass würde ihn zerfressen, wenn ich jetzt nicht das Gespräch mit ihm suchte. Ich ging in sein Zimmer, wo ich ihn immer noch vermutete, doch es war leer. Das große Fenster stand offen und an dem Fenster klebte eine Nachricht von ihm.
Endschuldige dass ich dich so enttäuscht habe! Ich verdiene es nicht in deinem Zirkel zu leben!
Mehr hatte er nicht geschrieben. Es tat weh, dass er so über mich dachte. Ich war schockiert darüber was ich sah, ich war auch angewidert, ja. Aber niemals hätte ich seine Natur bestraft und ihn deshalb verurteilt.
Ehe ich mich versah war ich im Wald und folgte seine Fährte. Doch ich kam nicht weit. Er hatte hier eine unmissverständliche Botschaft hinterlassen, die es mir nicht erlaubte ihn weiter zu folgen. In einem Baum hatte er etwas eingeritzt.
Folge mir nicht, sonst werde ich mich nur noch von Menschen ernähren.
Ich wusste er würde es ernst meinen, und weil ich immer noch hoffte, dass er zurück kommen würde, folgte ich seinem Wunsch. Bevor ich jedoch zurück ging, erlegte ich noch Reh welches meinen Weg kreuzte. Auch mir brannte es in der Kehle wenn ich menschliches Blut roch, aber seit ich damals den Versuch startete zu verhungern, wusste ich, dass ich stark genug war Menschen nicht als Beute zu betrachten.
Als ich mich dem Haus nährte hörte ich die verzweifelten Rufe meiner Frau. Ich rannte los und platzte in das Zimmer. Jenns Augen waren weit geöffnet und erstrahlten in einem tiefen Blutrot.
Zuletzt von amyfake78 am Mo 17 Aug 2009, 14:52 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 13
»Nein!«, stieß ich keuchend hervor.
»Sie begann zu krampfen. Dann schlug sie ihre Augen auf und verlangte nach mehr Blut.«
Sie verlangte danach weil sie kurz vor der Vollendung stand. Ich schnallte sie an dem Bett fest, denn noch gab es Hoffnung. Ich öffnete mit einem Skalpell ihre Wunde am Hals und ließ ein paar Tropfen in ein Glas. Dann trank ich es. Nicht weil es mich danach dürstete sondern um herauszufinden, wie stark es noch mit Edwards Gift versetzt war. Jenns Blut war süß und ich musste zugeben zu verstehen, wie Edward schwach werden konnte. Dennoch war es falsch gewesen. Zum Glück schmeckte ich kaum noch Gift und das hieß, dass Jenn wohl es überstehen würde.
So langsam stiegen nun auch in mir Zweifel auf, denn es war einfach zu gefährlich gewesen, Jenn hierher zu holen. Dieser Vorfall konnte sich jeder Zeit wiederholen.
»Mach dir keine Sorgen, wenn die Verwandlung wirklich nicht aufzuhalten ist, dann werden wir alle zu ihr stehen und unser Bestes machen um ihr zu helfen.«
Esme schien zu glauben, dass es mir schwer fiele zu akzeptieren, dass man manchmal nichts machen konnte. Ich schüttelte den Kopf und sagte ihr, dass das Blut fast sauber ist.
»Das sind doch tolle Nachrichten, warum verziehst du so dann aber dein Gesicht?«
»Edward ist verschwunden. Er hat uns das hier hinterlassen.«
Ich gab Esme das Stück Papier, welches er uns hinterlassen hatte. Ich sah wie sich ihre Mine verzog. Es brach ihr das Herz, dass er keine andere Möglichkeit sah. Sie ging aus dem Zimmer und als ich aufstand um ihr zu folgen, wehrte sie mich ohne auch nur aufzublicken ab. Sie wollte allein sein, dass wusste ich. Es fiel mir nur schwer, sie ihren Schmerz zu überlassen. Sie war ihr ein und alles, auch wenn sie Rose, Emmett, Jasper und Alice liebte, so war Edward der, der ihr am ehesten wehtun konnte. Die Nacht verlief somit ruhig und Jenn begann weniger zu krampfen. Immer wieder öffnete ich ihre Augen und es beruhigte mich zusehend, als ich feststellte dass ihre Augen wieder ihre normale Farbe annahmen.
Nach einen weiteren Tag schlug sie ihre schönen grünen Augen auf. Sie war noch sehr benommen, aber fragte wie immer sofort nach Edward. Ich brachte es nicht übers Herz ihr zu sagen, dass er fortgegangen war.
»Er ist auf der Jagd, meine Kleine.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, er muss doch in der Nähe sein. Ich höre ihn doch.«
War Edward doch zurück gekommen? Gerade als ich aufspringen wollte um Esme von der guten Nachricht zu erzählen, schüttelte sie heftig mit den Kopf.
»Was ist los Jenn?«
»Hat es geschneit? Er jagt in einer Umgebung die mit Schnee bedeckt ist. Wo ist er? Warum hat er rote wilde Augen?«
»Du siehst ihn?«
»Nein. Er hat sich gerade nur in einem Bach angesehen. Carlisle was ist los? Wo ist er? Ist er wirklich nur jagen, oder warum kann ich ihn hören? Ich hab da so ein Gefühl dass er gar nicht in der Nähe ist.«
Ich wusste nicht was ich ihr sagen sollte, denn sie durfte sich nicht aufregen. Ihre Wunde konnte schneller aufreißen wenn sie sich aufregte und das wäre gefährlich.
»Ich weiß nicht wo er jagt, aber er ist bestimmt bald wieder hier.«
Dies reichte ihr, und ich war froh, dass sie meinen Gedanken keine Beachtung schenkte. Dann sank sie wieder in das Bett und schlief wieder ein. Immer wieder keuchte sie vor Schmerzen wenn sie ihre Position im Schlaf ändern wollte.
»Sie begann zu krampfen. Dann schlug sie ihre Augen auf und verlangte nach mehr Blut.«
Sie verlangte danach weil sie kurz vor der Vollendung stand. Ich schnallte sie an dem Bett fest, denn noch gab es Hoffnung. Ich öffnete mit einem Skalpell ihre Wunde am Hals und ließ ein paar Tropfen in ein Glas. Dann trank ich es. Nicht weil es mich danach dürstete sondern um herauszufinden, wie stark es noch mit Edwards Gift versetzt war. Jenns Blut war süß und ich musste zugeben zu verstehen, wie Edward schwach werden konnte. Dennoch war es falsch gewesen. Zum Glück schmeckte ich kaum noch Gift und das hieß, dass Jenn wohl es überstehen würde.
So langsam stiegen nun auch in mir Zweifel auf, denn es war einfach zu gefährlich gewesen, Jenn hierher zu holen. Dieser Vorfall konnte sich jeder Zeit wiederholen.
»Mach dir keine Sorgen, wenn die Verwandlung wirklich nicht aufzuhalten ist, dann werden wir alle zu ihr stehen und unser Bestes machen um ihr zu helfen.«
Esme schien zu glauben, dass es mir schwer fiele zu akzeptieren, dass man manchmal nichts machen konnte. Ich schüttelte den Kopf und sagte ihr, dass das Blut fast sauber ist.
»Das sind doch tolle Nachrichten, warum verziehst du so dann aber dein Gesicht?«
»Edward ist verschwunden. Er hat uns das hier hinterlassen.«
Ich gab Esme das Stück Papier, welches er uns hinterlassen hatte. Ich sah wie sich ihre Mine verzog. Es brach ihr das Herz, dass er keine andere Möglichkeit sah. Sie ging aus dem Zimmer und als ich aufstand um ihr zu folgen, wehrte sie mich ohne auch nur aufzublicken ab. Sie wollte allein sein, dass wusste ich. Es fiel mir nur schwer, sie ihren Schmerz zu überlassen. Sie war ihr ein und alles, auch wenn sie Rose, Emmett, Jasper und Alice liebte, so war Edward der, der ihr am ehesten wehtun konnte. Die Nacht verlief somit ruhig und Jenn begann weniger zu krampfen. Immer wieder öffnete ich ihre Augen und es beruhigte mich zusehend, als ich feststellte dass ihre Augen wieder ihre normale Farbe annahmen.
Nach einen weiteren Tag schlug sie ihre schönen grünen Augen auf. Sie war noch sehr benommen, aber fragte wie immer sofort nach Edward. Ich brachte es nicht übers Herz ihr zu sagen, dass er fortgegangen war.
»Er ist auf der Jagd, meine Kleine.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, er muss doch in der Nähe sein. Ich höre ihn doch.«
War Edward doch zurück gekommen? Gerade als ich aufspringen wollte um Esme von der guten Nachricht zu erzählen, schüttelte sie heftig mit den Kopf.
»Was ist los Jenn?«
»Hat es geschneit? Er jagt in einer Umgebung die mit Schnee bedeckt ist. Wo ist er? Warum hat er rote wilde Augen?«
»Du siehst ihn?«
»Nein. Er hat sich gerade nur in einem Bach angesehen. Carlisle was ist los? Wo ist er? Ist er wirklich nur jagen, oder warum kann ich ihn hören? Ich hab da so ein Gefühl dass er gar nicht in der Nähe ist.«
Ich wusste nicht was ich ihr sagen sollte, denn sie durfte sich nicht aufregen. Ihre Wunde konnte schneller aufreißen wenn sie sich aufregte und das wäre gefährlich.
»Ich weiß nicht wo er jagt, aber er ist bestimmt bald wieder hier.«
Dies reichte ihr, und ich war froh, dass sie meinen Gedanken keine Beachtung schenkte. Dann sank sie wieder in das Bett und schlief wieder ein. Immer wieder keuchte sie vor Schmerzen wenn sie ihre Position im Schlaf ändern wollte.
Zuletzt von amyfake78 am Mo 17 Aug 2009, 14:51 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 13
Plötzlich platzte Alice ins Zimmer. Nur gut das Jenn zu erschöpft gewesen war um das noch zu merken.
Ihre Augen waren leer so wie sie waren wenn Alice eine Vision hatte.
»Alice was ist los?«, fragte ich sie, doch ich bekam keine Antwort. Alice ging an mir vorbei und steuerte zielstrebig auf Jenn zu. Jasper kam in diesem Moment ebenfalls durch die Tür. Als er Jenn und die Dialysemaschine sah, keuchte er vor Schmerzen.
»Alice hat eine Vision. Von Edward«, gab er seinen Gedanken preis. Ich sah zurück zu Alice die Jenn am Arm berührte. Jenn regte sich keinen Millimeter und Alice schien befriedigt zu sein, als sie wieder zu sich kam.
»Edward wird zurück kommen«, erzählte sie uns erleichtert. »Er weiß noch nicht wann, aber er wird wieder zu uns zurück kehren.«
Ich war erleichtert über diese Nachricht, jedoch stellte sich mir die Frage unter welchen Bedingungen er heimkehren würde. Ebenso wunderte es mich, warum Alice, seit sie Jenn kennt, immer den Kontakt zu ihr sucht, wenn sie eine Vision erhielt. Als ich sie darauf ansprach senkte sie ihren Kopf.
»Manchmal sind meine Bilder unklar, verschwommen und verzerrt. Da kann ich nur erahnen was da sein könnte, doch wenn ich Jenn berühre, sind die Visionen gestochen scharf und ...«
Sie senkte den Kopf noch tiefer und schielte zu Jenn herüber, die immer noch ruhig schlief. Mein Ton wurde ungehalten als ich fragte: »Was Alice? Was?«
»... und ihre Visionen sind nicht subjektiv, das überträgt sich dann auch auf meine.«
»Was soll das heißen? Etwa dass das was sie sieht feststehende Zukunftsbilder sind?«
Alice nickte und murmelte in Jenns Richtung leise, fast unhörbar, eine Entschuldigung.
»Seit wann weißt du es?«
Doch Alice schüttelte den Kopf »Noch nicht so lange. Und ich glaube auch nicht das Jenn es wollte, dass wir das wissen.«
»Also steht es wirklich fest, dass Edward wieder kommen wird?«
Alice nickte nur und fragte mich: »Kann ich gehen? Ich möchte es gerne Esme sagen.«
»Ja, na klar. Mach ihr aber bitte nicht zu große Hoffnungen.«
»Carlisle, er wird zurück kehren.« In ihrer Stimme war echte Überzeugung, doch ich zweifelte daran. Ich warf Alice ein Lächeln zu und dann verschwand sie.
Als nächstes dachte ich darüber nach, was Jenn wohl in dieser Zeit für Visionen hatte. Doch das konnte warten. Ihre Blutkonserve war fast aufgebraucht also tauschte ich sie aus.
Tag für Tag ging es Jenn zusehends besser. Zu mindest was der körperlichen Verfassung anging. Seelisch litt sie sehr darunter, dass Edward verschwunden war. Jeden Abend hörten wir ihre Tränen und wir wussten, solange Edward sich nicht dazu entschloss jetzt zurück zu kehren, würde sie sich weiterhin Nacht für Nacht in den Schlaf weinen.
Etwas gutes hatte das Verschwinden dennoch. Jenn fing an sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Wir sprachen schon fast täglich über Norbert und seinem Gefolge. Sie erzählte mir von den Taten. Wie er sie misshandelte und wie sehr er ihr schmerzverzerrtes Gesicht liebte. Ich empfand nur Abscheu für ihn und in anderen Zeiten hätte ich ihn wohl gerichtet. Jenn ging auch wieder zur Schule, doch sie war nicht mehr die selbe, wie mir Kim eines Tages berichtete. In der Schule verschloss Jenn sich, sie brach fast jeglichen Kontakt zu ihren Freunden ab. Doch Kimberly Yin war ihre beste Freundin, sie machte sich große Sorgen und dachte nicht daran kampflos ihre Freundschaft aufzugeben. Woraufhin sie mich in der Praxis aufsuchte.
»Jenn bricht jeglichen Kontakt zu uns ab. Bitte rufen sie Edward an, dass er wieder zurück kommt. Sie müssen ihren Sohn doch auch vermissen.«
Kim hatte recht, aber so einfach war es bei uns nicht. Sie wusste ja nicht wen sie hier bat. Doch sie machte sich Sorgen und ich wollte ihr ein paar dieser Sorgen nehmen. Ich entschloss mich etwas zu tun, was ich wohl hätte erst mit meiner Familie klären sollen. Doch ich überging sie einfach. Kim konnte Geheimnisse für sich bewahren, denn sie hatte ihrer Mutter gegenüber das Größte, welches sie nie in ihrer Gegenwart aussprechen würde. Sie hatte dieses Geheimnis schon seit fünf Jahren.
»Kim, wir sind anders. Wir gehen mit solchen Dingen anders um. Mach dir aber keine Sorgen, wir werden da schon eine Lösung finden.«
»Wie anders?«
»Kim du solltest nicht zu viel wissen, wir haben Fähigkeiten, die nicht zu erklären sind.«
»Okay, ich werde nichts sagen. Aber bitte helfen sie Jenn, ich hab Angst dass sie sich wieder etwas antut.«
»Hab keine Angst, wir werden das nicht zulassen.«
Dann ging Kim ohne noch ein weiteres Wort zu sagen. Ich griff nach meinem Handy und drückte die Zwei meiner Kurzwahltaste. Das Telefon baute die Verbindung zu Edwards Handy auf. Doch wie schon die Tage und Wochen zuvor, ging er nicht ran. Noch immer wusste niemand von uns wo er war, was er tat und wie es ihm ging. Meine liebste Esme freute sich auf den Tag an dem er wieder vor unserer Tür stehen würde. Doch momentan sah alles andere danach aus. Ich packte meine Sachen, schloss die Praxis ab und machte mich auf dem Weg zu meinem Auto, als ich einen Vampir in meiner Nähe roch.
»Tanya?«
»Hallo Carlisle!«
»Was ist los? Warum bist du hier? Ist irgendwas vorgefallen?«
Sie schüttelte mit dem Kopf. »Jedenfalls nicht bei uns.«
»Worauf spielst du an?«
»Ich habe das von Edward und Jenn gehört.«
»Es ist nichts weiter.« Ich wollte nichts zugeben, denn Tanya war sehr reserviert und ich hatte das Gefühl das sie etwas wollte. Wovon ich allerdings nichts wissen sollte.
»Ist Jenn verwandelt worden?«
Jetzt wünschte ich mir die Fähigkeiten von Jenn oder Edward. Was führte sie im Schilde.
»Ich sehe du misstraust mir.« Ihre Stimme hatte etwas verletztes in ihr. »Ich wollte euch nur mitteilen, dass Edward in unserer Gegend jagt.«
»Nein Tanya! Er kann nicht bei euch sein. Jenn kann ihn hören und ihre Fähigkeiten sind nicht so ausgeprägt, dass sie ihn über solch eine Entfernung hören könnte.«
Tanya zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Keine Ahnung, warum sie ihn hören kann, aber jagt in unserer Gegend. Und ich glaube nicht dass ein anderer Vampir Sam hinters Licht führen kann.«
»Tanya, was willst du? Du hast dir doch nicht die lange Reise angetan nur um mir zu sagen dass Edward bei euch in Alaska ist.«
»Nein in der Tat nicht. Er hat uns alles erzählt als er darum bat, in unseren Wäldern zu jagen. Und ich wollte wissen ob es stimmt.«
Ich wusste Tanya würde nicht eher verschwinden, bis sie die frischen Narben an Jenns Hals gesehen hatte.
»Dann folge mir!«
Zögerlich fragte sie mich: »Ist sie ein Jungvampir?«
»Nein, sie hatte großes Glück.«
»Tsst. Die Volturi werden nicht ewig stillhalten, dass ist dir doch hoffentlich klar?«
Ich erwiderte nichts darauf und stieg in mein Auto. Sie folgte mir und ich hatte ein seltsames Gefühl dabei, sie zu uns ins Haus zu laden. Was hatte Tanya im Sinn?
Kaum bog ich um die Ecke zu unserem Haus, stieg mir Vampirgeruch in die Nase den ich nur allzu gut kannte.
»Aro«, flüsterte ich leise. Für eine kurze Zeit verweilte ich in meinem Auto, als ich sah wie Tanya ausstieg und zu den Ältesten lief. Deshalb war sie also hier.
Ich stieg aus und ging mit einem krampfenden Magen zu den Ältesten.
»Aro, Caius, Marcus. Schön euch hier zu haben. Was ist euer Anlass für euren Besuch?«
»Carlisle, mein Freund«, sagte Aro und kam auf mich zu.
»Samantha hat uns etwas berichtet, was uns doch sehr in Aufregung und Entzückung versetzt hat. Uns wurde berichtet, dass Jenn womöglich ein Vampir geworden ist. Und wie ich angesichts des verlassenen Zustands eures Hauses davon ausgehen kann, stimmt es also.«
Verlassen? Hatte er tatsächlich verlassen gesagt?
»Verlassen?«, wiederholte ich.
»Carlisle tu bitte nicht so. Oder gibt es da etwas was du uns sagen musst?«
»Jenn wurde nicht in ein Vampir verwandelt.« Stieß plötzlich Tanya heraus. Wütend über den unerlaubten Einwand, riss Caius herum und schleuderte Tanya gegen einen Baum.
»Was soll das heißen, Carlisle?«
»Sie will nicht wie unseres Gleichen sein, das weißt du. Und solange ich sie davor bewahren kann, werde ich das auch tun.«
»Wo ist sie?«, fragte Aro mich in einem herrschenden Ton, den er nur anschlug wenn er fuchsteufelswild war. Meine Antwort ließ auf sich warten und dass sollte man in dieser Situation eigentlich nicht tun. Doch ich kannte Aro und wusste was ich mir erlauben konnte.
»Ich frage nicht noch einmal. Wo ist sie?« Er kam bedacht auf mich zu und ergriff meinen Arm. Ich ließ ihn lesen, denn er würde nichts vorfinden. Doch mit einem Mal kam mir das Gespräch mit Kim in den Sinn. Ich hatte etwas getan, was fast genauso schlimm war wie der Verrat unserer Art. Ich hatte ihr gesagt das wir anders waren, und dass konnte schon schreckliche Auswirkungen haben. Zu meinem Glück sah es Aro, angesichts dieser Sache, nicht weiter beunruhigend.
»Du weißt es tatsächlich nicht? Oder ist Jenn dafür verantwortlich?« Zum ersten Mal sah ich wie Verzweiflung in seine Augen trat. Zum ersten Mal wusste er nicht ob jemand die Wahrheit sagte oder nicht. Doch belügen wollte ich ihn trotzdem nicht.
»Nein Aro, alter Freund. Ich weiß nichts. Bis eben war ich in meiner Praxis.« Ich wunderte mich allerdings, dass mich niemand angerufen hatte um mich zu informieren. Dann wollte ich so schnell ins Haus wie nur möglich. Vielleicht hatten sie mir ja eine Botschaft hinterlassen. Doch auf dem ersten Blick, sah alles genauso aus wie immer. Als ich in das Erste-Hilfe-Zimmer trat, sah ich dass alle Konserven verschwunden waren und auch das Dialysegerät mitgenommen wurde.
Ihre Augen waren leer so wie sie waren wenn Alice eine Vision hatte.
»Alice was ist los?«, fragte ich sie, doch ich bekam keine Antwort. Alice ging an mir vorbei und steuerte zielstrebig auf Jenn zu. Jasper kam in diesem Moment ebenfalls durch die Tür. Als er Jenn und die Dialysemaschine sah, keuchte er vor Schmerzen.
»Alice hat eine Vision. Von Edward«, gab er seinen Gedanken preis. Ich sah zurück zu Alice die Jenn am Arm berührte. Jenn regte sich keinen Millimeter und Alice schien befriedigt zu sein, als sie wieder zu sich kam.
»Edward wird zurück kommen«, erzählte sie uns erleichtert. »Er weiß noch nicht wann, aber er wird wieder zu uns zurück kehren.«
Ich war erleichtert über diese Nachricht, jedoch stellte sich mir die Frage unter welchen Bedingungen er heimkehren würde. Ebenso wunderte es mich, warum Alice, seit sie Jenn kennt, immer den Kontakt zu ihr sucht, wenn sie eine Vision erhielt. Als ich sie darauf ansprach senkte sie ihren Kopf.
»Manchmal sind meine Bilder unklar, verschwommen und verzerrt. Da kann ich nur erahnen was da sein könnte, doch wenn ich Jenn berühre, sind die Visionen gestochen scharf und ...«
Sie senkte den Kopf noch tiefer und schielte zu Jenn herüber, die immer noch ruhig schlief. Mein Ton wurde ungehalten als ich fragte: »Was Alice? Was?«
»... und ihre Visionen sind nicht subjektiv, das überträgt sich dann auch auf meine.«
»Was soll das heißen? Etwa dass das was sie sieht feststehende Zukunftsbilder sind?«
Alice nickte und murmelte in Jenns Richtung leise, fast unhörbar, eine Entschuldigung.
»Seit wann weißt du es?«
Doch Alice schüttelte den Kopf »Noch nicht so lange. Und ich glaube auch nicht das Jenn es wollte, dass wir das wissen.«
»Also steht es wirklich fest, dass Edward wieder kommen wird?«
Alice nickte nur und fragte mich: »Kann ich gehen? Ich möchte es gerne Esme sagen.«
»Ja, na klar. Mach ihr aber bitte nicht zu große Hoffnungen.«
»Carlisle, er wird zurück kehren.« In ihrer Stimme war echte Überzeugung, doch ich zweifelte daran. Ich warf Alice ein Lächeln zu und dann verschwand sie.
Als nächstes dachte ich darüber nach, was Jenn wohl in dieser Zeit für Visionen hatte. Doch das konnte warten. Ihre Blutkonserve war fast aufgebraucht also tauschte ich sie aus.
Tag für Tag ging es Jenn zusehends besser. Zu mindest was der körperlichen Verfassung anging. Seelisch litt sie sehr darunter, dass Edward verschwunden war. Jeden Abend hörten wir ihre Tränen und wir wussten, solange Edward sich nicht dazu entschloss jetzt zurück zu kehren, würde sie sich weiterhin Nacht für Nacht in den Schlaf weinen.
Etwas gutes hatte das Verschwinden dennoch. Jenn fing an sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Wir sprachen schon fast täglich über Norbert und seinem Gefolge. Sie erzählte mir von den Taten. Wie er sie misshandelte und wie sehr er ihr schmerzverzerrtes Gesicht liebte. Ich empfand nur Abscheu für ihn und in anderen Zeiten hätte ich ihn wohl gerichtet. Jenn ging auch wieder zur Schule, doch sie war nicht mehr die selbe, wie mir Kim eines Tages berichtete. In der Schule verschloss Jenn sich, sie brach fast jeglichen Kontakt zu ihren Freunden ab. Doch Kimberly Yin war ihre beste Freundin, sie machte sich große Sorgen und dachte nicht daran kampflos ihre Freundschaft aufzugeben. Woraufhin sie mich in der Praxis aufsuchte.
»Jenn bricht jeglichen Kontakt zu uns ab. Bitte rufen sie Edward an, dass er wieder zurück kommt. Sie müssen ihren Sohn doch auch vermissen.«
Kim hatte recht, aber so einfach war es bei uns nicht. Sie wusste ja nicht wen sie hier bat. Doch sie machte sich Sorgen und ich wollte ihr ein paar dieser Sorgen nehmen. Ich entschloss mich etwas zu tun, was ich wohl hätte erst mit meiner Familie klären sollen. Doch ich überging sie einfach. Kim konnte Geheimnisse für sich bewahren, denn sie hatte ihrer Mutter gegenüber das Größte, welches sie nie in ihrer Gegenwart aussprechen würde. Sie hatte dieses Geheimnis schon seit fünf Jahren.
»Kim, wir sind anders. Wir gehen mit solchen Dingen anders um. Mach dir aber keine Sorgen, wir werden da schon eine Lösung finden.«
»Wie anders?«
»Kim du solltest nicht zu viel wissen, wir haben Fähigkeiten, die nicht zu erklären sind.«
»Okay, ich werde nichts sagen. Aber bitte helfen sie Jenn, ich hab Angst dass sie sich wieder etwas antut.«
»Hab keine Angst, wir werden das nicht zulassen.«
Dann ging Kim ohne noch ein weiteres Wort zu sagen. Ich griff nach meinem Handy und drückte die Zwei meiner Kurzwahltaste. Das Telefon baute die Verbindung zu Edwards Handy auf. Doch wie schon die Tage und Wochen zuvor, ging er nicht ran. Noch immer wusste niemand von uns wo er war, was er tat und wie es ihm ging. Meine liebste Esme freute sich auf den Tag an dem er wieder vor unserer Tür stehen würde. Doch momentan sah alles andere danach aus. Ich packte meine Sachen, schloss die Praxis ab und machte mich auf dem Weg zu meinem Auto, als ich einen Vampir in meiner Nähe roch.
»Tanya?«
»Hallo Carlisle!«
»Was ist los? Warum bist du hier? Ist irgendwas vorgefallen?«
Sie schüttelte mit dem Kopf. »Jedenfalls nicht bei uns.«
»Worauf spielst du an?«
»Ich habe das von Edward und Jenn gehört.«
»Es ist nichts weiter.« Ich wollte nichts zugeben, denn Tanya war sehr reserviert und ich hatte das Gefühl das sie etwas wollte. Wovon ich allerdings nichts wissen sollte.
»Ist Jenn verwandelt worden?«
Jetzt wünschte ich mir die Fähigkeiten von Jenn oder Edward. Was führte sie im Schilde.
»Ich sehe du misstraust mir.« Ihre Stimme hatte etwas verletztes in ihr. »Ich wollte euch nur mitteilen, dass Edward in unserer Gegend jagt.«
»Nein Tanya! Er kann nicht bei euch sein. Jenn kann ihn hören und ihre Fähigkeiten sind nicht so ausgeprägt, dass sie ihn über solch eine Entfernung hören könnte.«
Tanya zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Keine Ahnung, warum sie ihn hören kann, aber jagt in unserer Gegend. Und ich glaube nicht dass ein anderer Vampir Sam hinters Licht führen kann.«
»Tanya, was willst du? Du hast dir doch nicht die lange Reise angetan nur um mir zu sagen dass Edward bei euch in Alaska ist.«
»Nein in der Tat nicht. Er hat uns alles erzählt als er darum bat, in unseren Wäldern zu jagen. Und ich wollte wissen ob es stimmt.«
Ich wusste Tanya würde nicht eher verschwinden, bis sie die frischen Narben an Jenns Hals gesehen hatte.
»Dann folge mir!«
Zögerlich fragte sie mich: »Ist sie ein Jungvampir?«
»Nein, sie hatte großes Glück.«
»Tsst. Die Volturi werden nicht ewig stillhalten, dass ist dir doch hoffentlich klar?«
Ich erwiderte nichts darauf und stieg in mein Auto. Sie folgte mir und ich hatte ein seltsames Gefühl dabei, sie zu uns ins Haus zu laden. Was hatte Tanya im Sinn?
Kaum bog ich um die Ecke zu unserem Haus, stieg mir Vampirgeruch in die Nase den ich nur allzu gut kannte.
»Aro«, flüsterte ich leise. Für eine kurze Zeit verweilte ich in meinem Auto, als ich sah wie Tanya ausstieg und zu den Ältesten lief. Deshalb war sie also hier.
Ich stieg aus und ging mit einem krampfenden Magen zu den Ältesten.
»Aro, Caius, Marcus. Schön euch hier zu haben. Was ist euer Anlass für euren Besuch?«
»Carlisle, mein Freund«, sagte Aro und kam auf mich zu.
»Samantha hat uns etwas berichtet, was uns doch sehr in Aufregung und Entzückung versetzt hat. Uns wurde berichtet, dass Jenn womöglich ein Vampir geworden ist. Und wie ich angesichts des verlassenen Zustands eures Hauses davon ausgehen kann, stimmt es also.«
Verlassen? Hatte er tatsächlich verlassen gesagt?
»Verlassen?«, wiederholte ich.
»Carlisle tu bitte nicht so. Oder gibt es da etwas was du uns sagen musst?«
»Jenn wurde nicht in ein Vampir verwandelt.« Stieß plötzlich Tanya heraus. Wütend über den unerlaubten Einwand, riss Caius herum und schleuderte Tanya gegen einen Baum.
»Was soll das heißen, Carlisle?«
»Sie will nicht wie unseres Gleichen sein, das weißt du. Und solange ich sie davor bewahren kann, werde ich das auch tun.«
»Wo ist sie?«, fragte Aro mich in einem herrschenden Ton, den er nur anschlug wenn er fuchsteufelswild war. Meine Antwort ließ auf sich warten und dass sollte man in dieser Situation eigentlich nicht tun. Doch ich kannte Aro und wusste was ich mir erlauben konnte.
»Ich frage nicht noch einmal. Wo ist sie?« Er kam bedacht auf mich zu und ergriff meinen Arm. Ich ließ ihn lesen, denn er würde nichts vorfinden. Doch mit einem Mal kam mir das Gespräch mit Kim in den Sinn. Ich hatte etwas getan, was fast genauso schlimm war wie der Verrat unserer Art. Ich hatte ihr gesagt das wir anders waren, und dass konnte schon schreckliche Auswirkungen haben. Zu meinem Glück sah es Aro, angesichts dieser Sache, nicht weiter beunruhigend.
»Du weißt es tatsächlich nicht? Oder ist Jenn dafür verantwortlich?« Zum ersten Mal sah ich wie Verzweiflung in seine Augen trat. Zum ersten Mal wusste er nicht ob jemand die Wahrheit sagte oder nicht. Doch belügen wollte ich ihn trotzdem nicht.
»Nein Aro, alter Freund. Ich weiß nichts. Bis eben war ich in meiner Praxis.« Ich wunderte mich allerdings, dass mich niemand angerufen hatte um mich zu informieren. Dann wollte ich so schnell ins Haus wie nur möglich. Vielleicht hatten sie mir ja eine Botschaft hinterlassen. Doch auf dem ersten Blick, sah alles genauso aus wie immer. Als ich in das Erste-Hilfe-Zimmer trat, sah ich dass alle Konserven verschwunden waren und auch das Dialysegerät mitgenommen wurde.
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 14
Gefangen
Langsam kam ich wieder zu mir und ich hörte Edward. Als ich meine Augen aufschlug, sah ich mich verwirrt im Zimmer. Als Carlisle bemerkte das ich im Begriff war aufzustehen, sprang er auf.
»Wo ist Edward?«
Carlisles Blick verzerrte sich vor Schmerzen. Doch ich gab nicht auf, und dann brach er zusammen. Er berichtete mir das Edward auf der Jagd sei. Aber das konnte nicht sein. Edward würde nie in solch einem Radius jagen. Dann sah ich Bilder in seinem Kopf. Es musste schon geschneit haben, denn es war überall Schnee. Und dann erschrak ich zu tiefst. Er ging zu einem Bach den er überqueren wollte und in dem Spiegel der sich mir auftat sah ich nicht seine wunderschönen goldenen Augen. In seinem Gesicht ragten die Augen seiner wahren Natur. Es war also wirklich passiert. Er hatte tatsächlich von meinem Blut getrunken. Ich kannte Edward und wusste, dass er sich nun selbst bestrafen würden. Doch warum, letztendlich hatten wir beide die Warnsignale missachtet und nicht aufgehört.
Nachdem mir Carlisle versicherte das er bald wieder zu hause sein würde, schloss ich meine Augen. Ich wusste dass es eine Lüge war, doch ich war zu erschöpft um noch weiter nachzubohren. Mein Hals tat schrecklich weh und ich spürte die dicke Mullbinde darum!
Ich träumte von Edward, als mich Bilder der Volturi ereilten. Sie waren hier in Sun Valley und suchten nach mir. Sie hatten vor mich zu sich zu nehmen und mich als ihre Wache einzusetzen. Es war seltsam, sie in meiner Umgebung zu sehen und ich spürte wieder die unsichtbaren Fesseln die mich bei ihnen hielt.
Ich weiß nicht mehr wie lange ich geschlafen hatte, aber als ich wach wurde stand Esme neben mir am Bett. Langsam richtete ich mich auf und ich konnte in ihren Gedanken lesen, wie zwiegespalten sie war. Auf der einen Seite war sie froh gewesen, dass es mir wieder gut ging, auf der anderen Seiten war sie sauer, dass ich Edward vertrieben hatte. Allerdings ließ sie es sich nicht anmerken. Dann betrat auch Alice das Zimmer und sie sah nicht besonders glücklich aus. Aber das war ja auch kein Wunder. Ich hatte ihnen den Sohn beziehungsweise den Bruder vertrieben. Dennoch kam Alice auf mich zu.
»Hast du etwas seltsames geträumt?«
Fragend sah ich sie an und fragte: »Wie meinst du das?«
»Ich hatte heute morgen eine Vision und ... na ja ich hab dich berührt um sie besser zu sehen.«
Dann wurde ich schlagartig weiß im Gesicht. Es war keiner dieser merkwürdigen Träume, es war meine feststehende Zukunft gewesen.
Aro war bestimmt schon unterwegs. Ich sah an mir herunter und an den Schläuchen entlang. Mit schmerzverzerrten Gesicht versuchte ich mich aufzurichten um das Bett zu verlassen. Mein Hals tat bei jeder Bewegung weh. Automatisch dachte ich an die Gedanken von Edward als er mein Blut trank. Es waren keine klargefassten. Sie waren wild und unbezähmbar. Kaum hatte er seine Zähne in meinen Hals gebohrt, quoll ihm mein warmes süßes Blut in seine Kehle. Und den einzigen Gedanken den er hatte war, Mehr! Mein Blut entfachte in ihm ein Gefühl welches er kannte und so sehr vermisste. Erst als meine Schreie zu ihm durchdrangen, merkte er was er getan hatte und musste all seinen Willen zusammen nehmen um von mir ab zu lassen. Er kämpfte auch noch mit seinen inneren Dämonen als er auf der anderen Seite seines Zimmers stand. Es war ein schrecklicher Anblick der sich mir in seinen Gedanken bot. Niemand sollte sich in einer großen Blutlache sehen.
»Jenn, was machst du denn?«, fragte mich Esme besorgt.
»Was hast du gesehen?«, platzte Alice heraus. Sie wusste das meine Reaktion was mit meiner Vision zu tun hatte.
»Die Volturi sind auf dem Weg hierher und wollen mich holen!«, schrie ich verzweifelt als ich versuchte die Schläuche aus mir herauszunehmen.
»Warte Jenn!« Alice entfernte für mich die Infusionsnadeln. Esme stand nur da und fragte: »Bist du dir sicher? Vielleicht dauert es ja noch bis sie hier sind.« Alice schüttelte den Kopf. »Nein Esme. Ich hatte bevor ich hier reinkam die gleiche Vision. Sie sind schon in der Nähe.«
»Was ist mit Carlisle? Ohne ihn geh ich nicht fort.«
»Ihm passiert nichts Esme. Bitte!«, flehte Alice ihre Mutter an. »Bitte pack das wichtigste für Jenn ein.« Esme machte einen Satz zu dem Kühlschrank und packte all die ganzen Konserven in eine Tasche ein. Das Dialysegerät entfernte sie von der Stromquelle und brachte es in den großen Jeep den Emmett sich vor zwei Tagen zugelegt hatte. Alice half mir beim anziehen, um nicht zu riskieren, dass die Wunde wieder aufriss. Noch immer fühlte ich mich schwach und ausgelaugt. Alice half mir noch die Treppe runter und half mir ins Auto, dann gab sie Esme einen Zettel wo die Adresse stand, zu der sie mich bringen sollte. Dann war Alice verschwunden.
»Sie sagt den anderen Bescheid«, versuchte mich Esme zu beruhigen.
»Und wohin fahren wir?«
»Nach Forks! Es ist nicht weit weg von uns, aber es ist dort wesentlich sicherer wegen der Werwölfe.«
»Werwölfe?«, fragte ich schockiert.
Langsam kam ich wieder zu mir und ich hörte Edward. Als ich meine Augen aufschlug, sah ich mich verwirrt im Zimmer. Als Carlisle bemerkte das ich im Begriff war aufzustehen, sprang er auf.
»Wo ist Edward?«
Carlisles Blick verzerrte sich vor Schmerzen. Doch ich gab nicht auf, und dann brach er zusammen. Er berichtete mir das Edward auf der Jagd sei. Aber das konnte nicht sein. Edward würde nie in solch einem Radius jagen. Dann sah ich Bilder in seinem Kopf. Es musste schon geschneit haben, denn es war überall Schnee. Und dann erschrak ich zu tiefst. Er ging zu einem Bach den er überqueren wollte und in dem Spiegel der sich mir auftat sah ich nicht seine wunderschönen goldenen Augen. In seinem Gesicht ragten die Augen seiner wahren Natur. Es war also wirklich passiert. Er hatte tatsächlich von meinem Blut getrunken. Ich kannte Edward und wusste, dass er sich nun selbst bestrafen würden. Doch warum, letztendlich hatten wir beide die Warnsignale missachtet und nicht aufgehört.
Nachdem mir Carlisle versicherte das er bald wieder zu hause sein würde, schloss ich meine Augen. Ich wusste dass es eine Lüge war, doch ich war zu erschöpft um noch weiter nachzubohren. Mein Hals tat schrecklich weh und ich spürte die dicke Mullbinde darum!
Ich träumte von Edward, als mich Bilder der Volturi ereilten. Sie waren hier in Sun Valley und suchten nach mir. Sie hatten vor mich zu sich zu nehmen und mich als ihre Wache einzusetzen. Es war seltsam, sie in meiner Umgebung zu sehen und ich spürte wieder die unsichtbaren Fesseln die mich bei ihnen hielt.
Ich weiß nicht mehr wie lange ich geschlafen hatte, aber als ich wach wurde stand Esme neben mir am Bett. Langsam richtete ich mich auf und ich konnte in ihren Gedanken lesen, wie zwiegespalten sie war. Auf der einen Seite war sie froh gewesen, dass es mir wieder gut ging, auf der anderen Seiten war sie sauer, dass ich Edward vertrieben hatte. Allerdings ließ sie es sich nicht anmerken. Dann betrat auch Alice das Zimmer und sie sah nicht besonders glücklich aus. Aber das war ja auch kein Wunder. Ich hatte ihnen den Sohn beziehungsweise den Bruder vertrieben. Dennoch kam Alice auf mich zu.
»Hast du etwas seltsames geträumt?«
Fragend sah ich sie an und fragte: »Wie meinst du das?«
»Ich hatte heute morgen eine Vision und ... na ja ich hab dich berührt um sie besser zu sehen.«
Dann wurde ich schlagartig weiß im Gesicht. Es war keiner dieser merkwürdigen Träume, es war meine feststehende Zukunft gewesen.
Aro war bestimmt schon unterwegs. Ich sah an mir herunter und an den Schläuchen entlang. Mit schmerzverzerrten Gesicht versuchte ich mich aufzurichten um das Bett zu verlassen. Mein Hals tat bei jeder Bewegung weh. Automatisch dachte ich an die Gedanken von Edward als er mein Blut trank. Es waren keine klargefassten. Sie waren wild und unbezähmbar. Kaum hatte er seine Zähne in meinen Hals gebohrt, quoll ihm mein warmes süßes Blut in seine Kehle. Und den einzigen Gedanken den er hatte war, Mehr! Mein Blut entfachte in ihm ein Gefühl welches er kannte und so sehr vermisste. Erst als meine Schreie zu ihm durchdrangen, merkte er was er getan hatte und musste all seinen Willen zusammen nehmen um von mir ab zu lassen. Er kämpfte auch noch mit seinen inneren Dämonen als er auf der anderen Seite seines Zimmers stand. Es war ein schrecklicher Anblick der sich mir in seinen Gedanken bot. Niemand sollte sich in einer großen Blutlache sehen.
»Jenn, was machst du denn?«, fragte mich Esme besorgt.
»Was hast du gesehen?«, platzte Alice heraus. Sie wusste das meine Reaktion was mit meiner Vision zu tun hatte.
»Die Volturi sind auf dem Weg hierher und wollen mich holen!«, schrie ich verzweifelt als ich versuchte die Schläuche aus mir herauszunehmen.
»Warte Jenn!« Alice entfernte für mich die Infusionsnadeln. Esme stand nur da und fragte: »Bist du dir sicher? Vielleicht dauert es ja noch bis sie hier sind.« Alice schüttelte den Kopf. »Nein Esme. Ich hatte bevor ich hier reinkam die gleiche Vision. Sie sind schon in der Nähe.«
»Was ist mit Carlisle? Ohne ihn geh ich nicht fort.«
»Ihm passiert nichts Esme. Bitte!«, flehte Alice ihre Mutter an. »Bitte pack das wichtigste für Jenn ein.« Esme machte einen Satz zu dem Kühlschrank und packte all die ganzen Konserven in eine Tasche ein. Das Dialysegerät entfernte sie von der Stromquelle und brachte es in den großen Jeep den Emmett sich vor zwei Tagen zugelegt hatte. Alice half mir beim anziehen, um nicht zu riskieren, dass die Wunde wieder aufriss. Noch immer fühlte ich mich schwach und ausgelaugt. Alice half mir noch die Treppe runter und half mir ins Auto, dann gab sie Esme einen Zettel wo die Adresse stand, zu der sie mich bringen sollte. Dann war Alice verschwunden.
»Sie sagt den anderen Bescheid«, versuchte mich Esme zu beruhigen.
»Und wohin fahren wir?«
»Nach Forks! Es ist nicht weit weg von uns, aber es ist dort wesentlich sicherer wegen der Werwölfe.«
»Werwölfe?«, fragte ich schockiert.
Zuletzt von amyfake78 am Di 18 Aug 2009, 11:41 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 14
»Ja, es gibt auch Werwölfe. Und sie würden jeden Vampir töten, der ihr Territorium unbefugt betritt.«
»Und was ist mit Menschen?«
»Nichts, sie beschützen sie vor unserer Art«
Langsam wurde ich müde und ich fühlte wie ich schwitzte, wie die Brühe mir auf die Schulter lief. Esme sah in den Rückspiegel und machte augenblicklich eine Vollbremsung. Sie kletterte zu mir nach hinten und als ich meine Finger sah, wurde mir bewusst, dass die Anstrengung zu viel gewesen war.
Als ich wieder zu mir kam hatte ich wieder die ganzen Schläuche in mir. Mein Hals brannte wie wild und der Verband machte mir das Schlucken und Atmen echt zur Qual. Als ich mich umsah, bemerkte ich dass es zwar ein anderes Haus war, aber ich fühlte mich hier genauso wohl und geborgen, wie in Sun Valley. Ich war allein im Zimmer und versuchte aufzustehen, als plötzlich ein ohrenbetäubender Ton von der Decke hallte. Und im nächsten Augenblick stand Rosalie neben mir. Sie fiel ins Gelächter als sie mein erschrockenes Gesicht sah. Als sie sich langsam wieder einkriegte sagte sie mir: »Du solltest uns nicht immer so einen Schrecken einjagen. Und außerdem solltest du dich bei Emmett entschuldigen, die Hintersitze sind vollkommen ruiniert.« Ihre Stimme hatte jedoch nichts tadelndes, sondern eher etwas amüsiertes.
Ich dachte dass mich nun alle erst recht hassten, nachdem sie Hals über Kopf ihr Haus verlassen mussten, doch Rosalie war mir keineswegs böse. Weder wegen Edward noch wegen der Flucht.
»Hast du Hunger?«, fragte sie mich mit einer einfühlsamen Stimme.
Ich schüttelte den Kopf, denn jede Bewegung in meinem Hals brannte.
»Ich möchte gern aufstehen.«
»Nein! Du solltest dich so wenig wie möglich bewegen, deshalb auch der Bewegungsmelder.« Rosalie zeigte mit einem Kopfnicken zur Decke.
»Würdest du mir dann vielleicht Alice schicken?«
»Ja na klar!« Jetzt klang der Ton ihrer Stimme gewohnt bissig.
»Und was ist mit Menschen?«
»Nichts, sie beschützen sie vor unserer Art«
Langsam wurde ich müde und ich fühlte wie ich schwitzte, wie die Brühe mir auf die Schulter lief. Esme sah in den Rückspiegel und machte augenblicklich eine Vollbremsung. Sie kletterte zu mir nach hinten und als ich meine Finger sah, wurde mir bewusst, dass die Anstrengung zu viel gewesen war.
Als ich wieder zu mir kam hatte ich wieder die ganzen Schläuche in mir. Mein Hals brannte wie wild und der Verband machte mir das Schlucken und Atmen echt zur Qual. Als ich mich umsah, bemerkte ich dass es zwar ein anderes Haus war, aber ich fühlte mich hier genauso wohl und geborgen, wie in Sun Valley. Ich war allein im Zimmer und versuchte aufzustehen, als plötzlich ein ohrenbetäubender Ton von der Decke hallte. Und im nächsten Augenblick stand Rosalie neben mir. Sie fiel ins Gelächter als sie mein erschrockenes Gesicht sah. Als sie sich langsam wieder einkriegte sagte sie mir: »Du solltest uns nicht immer so einen Schrecken einjagen. Und außerdem solltest du dich bei Emmett entschuldigen, die Hintersitze sind vollkommen ruiniert.« Ihre Stimme hatte jedoch nichts tadelndes, sondern eher etwas amüsiertes.
Ich dachte dass mich nun alle erst recht hassten, nachdem sie Hals über Kopf ihr Haus verlassen mussten, doch Rosalie war mir keineswegs böse. Weder wegen Edward noch wegen der Flucht.
»Hast du Hunger?«, fragte sie mich mit einer einfühlsamen Stimme.
Ich schüttelte den Kopf, denn jede Bewegung in meinem Hals brannte.
»Ich möchte gern aufstehen.«
»Nein! Du solltest dich so wenig wie möglich bewegen, deshalb auch der Bewegungsmelder.« Rosalie zeigte mit einem Kopfnicken zur Decke.
»Würdest du mir dann vielleicht Alice schicken?«
»Ja na klar!« Jetzt klang der Ton ihrer Stimme gewohnt bissig.
Zuletzt von amyfake78 am Di 18 Aug 2009, 11:40 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 14
Ich wollte ihr nicht gegen den Kopf stoßen, aber ich musste dringend mit Alice reden. Rosalie stürzte aus dem Zimmer und kurz darauf stand Alice in der Tür.
»Alice weißt du wo Edward ist?«
Sie sah mich an und ich konnte sehen, dass sie nicht so recht wusste, was sie sagen sollte.
»Hat Edward jemals von einer Samantha gesprochen?«
Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Ich spürte wie mein Blut mir entwich. Warum fragte sie mich das, hat sie ihm etwas angetan? Nein das konnte nicht sein, denn ich hörte ihn. Und das war auch so eine Sache. Warum konnte ich ihn hören?
»Edward hat mir von Samantha erzählt, ja.«
»Was hat er dir erzählt?«
»Nur das sie genau wie wir Gedankenlesen kann, sie in ihn verliebt ist und damals seine menschliche Liebe getötet hat.«
Alice nickte zufrieden.
»Warum?«, fragte ich Alice.
»Sie ist schuld das die Volturi kommen. Edward ist nach Alaska gegangen und wollte in ihrem Gebiet jagen. Als sie wissen wollten, warum er Carlisle verlassen hatte, antwortete er nicht, denn er wusste dass Sam bereits in seinem Kopf war. Das heißt sie weiß was vorgefallen ist. Als nächstes hatte sie Aro kontaktiert und ihm davon berichtet. Worauf Aro, Caius und Marcus sich auf den Weg gemacht haben. Sie wollen dich haben, denn sie denken, dass du ein Vampir bist und wollen dich uns abwerben.«
»Aber was wenn ich gestorben wäre?«
Alice schüttelte den Kopf, »Nein, den Samantha kann dich hören.«
Bei dem Stichwort hören fiel mir wieder ein, dass auch ich über solch eine Distanz Edward hören konnte.
»Alice? Ich muss dir was erzählen und vielleicht hast du darauf eine Antwort.«
»Okay, was hast du?«
»Seit Edward mich gebissen hat, kann ich …. Ich kann über höhere Distanzen immer noch Edward hören.«
»Und das erscheint dir seltsam?«, es war keine Frage sondern eine Feststellung. Daraufhin nickte ich ihr zu, wobei mein Hals wieder anfing zu schmerzen.
»Ich schätze mal, dass das daran liegt, dass er dich gebissen hat und nun noch immer ein Teil seines Giftes in deinem Körper ist. Also ich meine, so eine Art innere Verbundenheit.«
Ich dachte noch eine Weile darüber nach, das war eine halbwegs logische Schlussfolgerung. Obwohl man nicht viel von Logik sprechen konnte. Denn Vampire und Werwölfe waren nicht gerade die logischen Lebewesen.
Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und eine mürrische Rosalie stand in der Tür. Sie hielt mir ihr Handy hin und sagte: »Edward will dich sprechen.« Sie warf mir das Handy hin und verschwand. Ich sah das Handy in meinen Händen an, es war tatsächlich eine Verbindung zu seinem Handy. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte Angst das Telefon zu meinem Ohr zu führen. Aber ich tat es doch, denn Edward wurde ungeduldig. Seine Stimme ertönte rau, kratzig und kalt.
»Da du meine Gedanken ignorierst, sag ich es noch einmal laut und deutlich für dumme Menschen. Lass mich in Ruhe und verschwinde aus meinem Leben.« Ohne auch nur eine Sekunde zu warten, brach er die Verbindung ab.
»Alice weißt du wo Edward ist?«
Sie sah mich an und ich konnte sehen, dass sie nicht so recht wusste, was sie sagen sollte.
»Hat Edward jemals von einer Samantha gesprochen?«
Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Ich spürte wie mein Blut mir entwich. Warum fragte sie mich das, hat sie ihm etwas angetan? Nein das konnte nicht sein, denn ich hörte ihn. Und das war auch so eine Sache. Warum konnte ich ihn hören?
»Edward hat mir von Samantha erzählt, ja.«
»Was hat er dir erzählt?«
»Nur das sie genau wie wir Gedankenlesen kann, sie in ihn verliebt ist und damals seine menschliche Liebe getötet hat.«
Alice nickte zufrieden.
»Warum?«, fragte ich Alice.
»Sie ist schuld das die Volturi kommen. Edward ist nach Alaska gegangen und wollte in ihrem Gebiet jagen. Als sie wissen wollten, warum er Carlisle verlassen hatte, antwortete er nicht, denn er wusste dass Sam bereits in seinem Kopf war. Das heißt sie weiß was vorgefallen ist. Als nächstes hatte sie Aro kontaktiert und ihm davon berichtet. Worauf Aro, Caius und Marcus sich auf den Weg gemacht haben. Sie wollen dich haben, denn sie denken, dass du ein Vampir bist und wollen dich uns abwerben.«
»Aber was wenn ich gestorben wäre?«
Alice schüttelte den Kopf, »Nein, den Samantha kann dich hören.«
Bei dem Stichwort hören fiel mir wieder ein, dass auch ich über solch eine Distanz Edward hören konnte.
»Alice? Ich muss dir was erzählen und vielleicht hast du darauf eine Antwort.«
»Okay, was hast du?«
»Seit Edward mich gebissen hat, kann ich …. Ich kann über höhere Distanzen immer noch Edward hören.«
»Und das erscheint dir seltsam?«, es war keine Frage sondern eine Feststellung. Daraufhin nickte ich ihr zu, wobei mein Hals wieder anfing zu schmerzen.
»Ich schätze mal, dass das daran liegt, dass er dich gebissen hat und nun noch immer ein Teil seines Giftes in deinem Körper ist. Also ich meine, so eine Art innere Verbundenheit.«
Ich dachte noch eine Weile darüber nach, das war eine halbwegs logische Schlussfolgerung. Obwohl man nicht viel von Logik sprechen konnte. Denn Vampire und Werwölfe waren nicht gerade die logischen Lebewesen.
Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und eine mürrische Rosalie stand in der Tür. Sie hielt mir ihr Handy hin und sagte: »Edward will dich sprechen.« Sie warf mir das Handy hin und verschwand. Ich sah das Handy in meinen Händen an, es war tatsächlich eine Verbindung zu seinem Handy. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte Angst das Telefon zu meinem Ohr zu führen. Aber ich tat es doch, denn Edward wurde ungeduldig. Seine Stimme ertönte rau, kratzig und kalt.
»Da du meine Gedanken ignorierst, sag ich es noch einmal laut und deutlich für dumme Menschen. Lass mich in Ruhe und verschwinde aus meinem Leben.« Ohne auch nur eine Sekunde zu warten, brach er die Verbindung ab.
Zuletzt von amyfake78 am Di 18 Aug 2009, 11:40 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Bis(s) zum Tod - Kapitel 14
In nicht mal einer Sekunde standen meine Augen völlig unter Wasser. Noch immer hielt ich Rosalies Telefon in der Hand und starrte darauf, in der Hoffnung das Edward noch einmal anrief um sich für diese Worte zu entschuldigen. Doch nichts geschah.
Jetzt wollte ich sterben. Ohne Edward sah ich keinen Sinn in meinem Leben.
»Lass mich bitte allein, Alice.« Ich hätte wissen müssen, das sie mein Vorhaben sah.
»Du spinnst wohl!«, schrie sie mich an und dann donnerte es auf meiner Wange. Alice hatte mir eine Ohrfeige gegeben. Ich war ihr nicht böse, denn ich konnte an nichts denken.
»Lass mich allein, Alice.« Ich schrie sie an und nachdem sie alles was scharf, spitz oder sonst in irgendeiner Weise gefährlich sein könnte zusammen gerafft hatte, folgte sie meinem Wunsch.
Ich saß alleine in dem Zimmer, als sich zwei kleine Babys durch die angelehnte Tür quetschten. Midnight und Moon kamen auf mich zu gestürmt und leckten mir die Finger mit ihren rauen Zungen. Sie hatten sie nicht zurück gelassen. Edwards Stimme hallte immer noch in meinen Kopf. Er klang fast so wie am ersten Tag als ich ihn kennen lernte. Dann wurde mir bewusst, dass er so lange nicht zurück kehren würde bis ich verschwunden wäre. Dann faste ich einen Entschluss. Ich musste weg. Und damit Alice es nicht sehen konnte, wechselte ich immer wieder meine Entscheidungen. Es war schwer sich immer wieder ernsthaft neu zu entscheiden, dennoch funktionierte es. Ich zog während dessen eine Kanüle nach der anderen aus meinem Arm. Um den Bewegungsmelder brauchte ich mich nicht kümmern, denn Rosalie hatte ihn vorhin ausgestellt, da er immer wieder los ging. Ich sah aus der Glaswand und stellte fest, dass ich den Sprung nur gut genug abfedern musste. Dann öffnete ich das Fenster und kletterte nach draußen auf den Fenstersims. Ich setzte mich und ließ mich mit einem leichten Schwung aus dem Fenster fallen. Ich landete recht unsanft, doch ich hatte Glück und niemand hörte mich. Aus dem Tragesack den ich aus den Bettlacken gebastelt hatte, sahen mich Moon und Middi an. Ich flüsterte zu ihnen beruhigende Worte und schlich mich zur Garage. Zumindest dachte ich dass es nur die Garage sein konnte. Als ich die Tür öffnete waren zu meiner Erleichterung tatsächlich Autos und sogar mein Mini Cooper darin. Ich ging an Emmetts neuen Jeep vorbei und sah nun was Rose vorhin gemeint hatte. Die hinteren Sitze sahen aus, als hätte ein Vampir seine Beute darin verspeist.
Als ich vor meinem Cooper stand dachte ich noch einmal an die Worte, die ich wohl nie wieder aus meinen Kopf kriegen würde. Ich schloss ihn auf und nahm meinen Stift von der Rückbank und den Block unter meinem Sitz, der mir letztens noch darunter gefallen war. Ich riss eine kleine Ecke ab und versuchte meine Sicht der Dinge für die restlichen Cullens verständlich zu machen. Doch auf die kleine Ecke passte nichts. Also riss ich eine ganze Seite heraus und schrieb, warum ich sie verließ. Bedankte mich nochmals für das Auto. Dann legte ich den Brief auf Emmetts Auto, der schon darüber nachdachte jetzt sein Auto zu reinigen. Und bevor er mich hier gesehen hätte, startete den kleinen Cooper und fuhr los. Ich kannte mich hier nicht aus und dennoch fand ich die Straße die mich zum Highway bringen sollte. Aus Angst davor das Alice doch was mitbekommen hatte fuhr ich viel zu schnell und schon tauchten blau-rote Lichter hinter mir auf. Ich atmete tief durch und suchte schon mal nach meinen Papieren, als ich rechts ranfuhr.
»Guten Abend Miss!«, begrüßte mich der Chief, dessen Namensschild verriet das er Swan hieß. »Sie wissen, warum ich sie angehalten habe?« Ich nickte und gab ihm meine Papiere, dann ging er zurück zu seinem Streifenwagen und überprüfte alles. Es dauerte so unendlich lange und mit jedem Lichterpaar welches an uns vorbei fuhr wurde ich ungehaltener. Langsam kam Chief Swan zurück. Er reichte mir meine Papiere und sagte: »Miss Krüger, sie sollten nicht so schnell fahren, sonst muss ich ihnen ihren Führerschein wieder abnehmen und das wollen sie doch nicht, oder?«
»Nein, Chief Swan«, er grinste mich an und ich konnte in seinen Gedanken lesen, dass es ihm unangenehm war, wenn eine junge Frau, so alt wie seine Tochter, ihn so förmlich entgegen trat.
»Ich wünsche ihnen eine angenehme Weiterfahrt und das nächste mal bleibt es dann nicht bei einer Verwarnung.«
Ich nickte und startete den Motor. Chief Swan ging zurück und ich fuhr weiter im erlaubten Tempo bis ich den Streifenwagen nicht mehr sah. Dann fuhr ich wieder so schnell wie mein Mini konnte. Ich wusste nicht wo ich hin wollte also fuhr ich einfach planlos nach Norden. Erst als ich an der Grenze nach Alaska kam stand ein Ziel fest. Edward. Ich wollte nirgend wo anders hin. Kurz vor der Grenze nach Alaska fiel mir eine schwarze Limousine auf, die mich verfolgte. Ich hörte nämlich ihre Gedanken und dem Moment sprang ein Reh mitten auf die Straße. Ich erschrak so sehr, dass ich das Lenkrad verriss und in den Wald bretterte. Der Mini stoppte unsanft und ich stieß mit dem Kopf gegen das Lenkrad. Der Aufprall wo so heftig das ich zwar noch bei Bewusstsein war, aber ich nicht in der Lage war, klar zu sehen, geschweige denn mich zu wehren. Eine große Gestalt kam auf mich zu. Es war Aro! Er hob mich aus dem Auto und trug mich zu seiner Limousine.
»Hab keine Angst Jenn. Ich bringe dich in Sicherheit.« Allerdings war es mir egal, was Aro mit mir tun würde, ich wollte nur meine Katzen in Sicherheit wissen.
»Keine Sorge Jenn. Midnight und Moon sind wohl auf und werden dich nicht verlassen.« Seine Stimmenlage stellte mich ruhig und ich schlief sofort ein, als ich auf der Rückbank lag und wusste das Moon und Middi bei mir waren, denn ich hörte sie fauchen.
Als ich wieder wach wurde sah ich mich um und stellte fest, dass ich nicht bei den Cullens war. Es sah so aus, ja. Aber das war es nicht. Auf dem Sessel saß jemand mit blonden Haaren und ich erkannte ihre Gedankenstimme. Es war Jane.
»Guten Morgen Jenn!«, sagte sie in einem Ton, der mein Blut gefrieren ließ!
Jetzt wollte ich sterben. Ohne Edward sah ich keinen Sinn in meinem Leben.
»Lass mich bitte allein, Alice.« Ich hätte wissen müssen, das sie mein Vorhaben sah.
»Du spinnst wohl!«, schrie sie mich an und dann donnerte es auf meiner Wange. Alice hatte mir eine Ohrfeige gegeben. Ich war ihr nicht böse, denn ich konnte an nichts denken.
»Lass mich allein, Alice.« Ich schrie sie an und nachdem sie alles was scharf, spitz oder sonst in irgendeiner Weise gefährlich sein könnte zusammen gerafft hatte, folgte sie meinem Wunsch.
Ich saß alleine in dem Zimmer, als sich zwei kleine Babys durch die angelehnte Tür quetschten. Midnight und Moon kamen auf mich zu gestürmt und leckten mir die Finger mit ihren rauen Zungen. Sie hatten sie nicht zurück gelassen. Edwards Stimme hallte immer noch in meinen Kopf. Er klang fast so wie am ersten Tag als ich ihn kennen lernte. Dann wurde mir bewusst, dass er so lange nicht zurück kehren würde bis ich verschwunden wäre. Dann faste ich einen Entschluss. Ich musste weg. Und damit Alice es nicht sehen konnte, wechselte ich immer wieder meine Entscheidungen. Es war schwer sich immer wieder ernsthaft neu zu entscheiden, dennoch funktionierte es. Ich zog während dessen eine Kanüle nach der anderen aus meinem Arm. Um den Bewegungsmelder brauchte ich mich nicht kümmern, denn Rosalie hatte ihn vorhin ausgestellt, da er immer wieder los ging. Ich sah aus der Glaswand und stellte fest, dass ich den Sprung nur gut genug abfedern musste. Dann öffnete ich das Fenster und kletterte nach draußen auf den Fenstersims. Ich setzte mich und ließ mich mit einem leichten Schwung aus dem Fenster fallen. Ich landete recht unsanft, doch ich hatte Glück und niemand hörte mich. Aus dem Tragesack den ich aus den Bettlacken gebastelt hatte, sahen mich Moon und Middi an. Ich flüsterte zu ihnen beruhigende Worte und schlich mich zur Garage. Zumindest dachte ich dass es nur die Garage sein konnte. Als ich die Tür öffnete waren zu meiner Erleichterung tatsächlich Autos und sogar mein Mini Cooper darin. Ich ging an Emmetts neuen Jeep vorbei und sah nun was Rose vorhin gemeint hatte. Die hinteren Sitze sahen aus, als hätte ein Vampir seine Beute darin verspeist.
Als ich vor meinem Cooper stand dachte ich noch einmal an die Worte, die ich wohl nie wieder aus meinen Kopf kriegen würde. Ich schloss ihn auf und nahm meinen Stift von der Rückbank und den Block unter meinem Sitz, der mir letztens noch darunter gefallen war. Ich riss eine kleine Ecke ab und versuchte meine Sicht der Dinge für die restlichen Cullens verständlich zu machen. Doch auf die kleine Ecke passte nichts. Also riss ich eine ganze Seite heraus und schrieb, warum ich sie verließ. Bedankte mich nochmals für das Auto. Dann legte ich den Brief auf Emmetts Auto, der schon darüber nachdachte jetzt sein Auto zu reinigen. Und bevor er mich hier gesehen hätte, startete den kleinen Cooper und fuhr los. Ich kannte mich hier nicht aus und dennoch fand ich die Straße die mich zum Highway bringen sollte. Aus Angst davor das Alice doch was mitbekommen hatte fuhr ich viel zu schnell und schon tauchten blau-rote Lichter hinter mir auf. Ich atmete tief durch und suchte schon mal nach meinen Papieren, als ich rechts ranfuhr.
»Guten Abend Miss!«, begrüßte mich der Chief, dessen Namensschild verriet das er Swan hieß. »Sie wissen, warum ich sie angehalten habe?« Ich nickte und gab ihm meine Papiere, dann ging er zurück zu seinem Streifenwagen und überprüfte alles. Es dauerte so unendlich lange und mit jedem Lichterpaar welches an uns vorbei fuhr wurde ich ungehaltener. Langsam kam Chief Swan zurück. Er reichte mir meine Papiere und sagte: »Miss Krüger, sie sollten nicht so schnell fahren, sonst muss ich ihnen ihren Führerschein wieder abnehmen und das wollen sie doch nicht, oder?«
»Nein, Chief Swan«, er grinste mich an und ich konnte in seinen Gedanken lesen, dass es ihm unangenehm war, wenn eine junge Frau, so alt wie seine Tochter, ihn so förmlich entgegen trat.
»Ich wünsche ihnen eine angenehme Weiterfahrt und das nächste mal bleibt es dann nicht bei einer Verwarnung.«
Ich nickte und startete den Motor. Chief Swan ging zurück und ich fuhr weiter im erlaubten Tempo bis ich den Streifenwagen nicht mehr sah. Dann fuhr ich wieder so schnell wie mein Mini konnte. Ich wusste nicht wo ich hin wollte also fuhr ich einfach planlos nach Norden. Erst als ich an der Grenze nach Alaska kam stand ein Ziel fest. Edward. Ich wollte nirgend wo anders hin. Kurz vor der Grenze nach Alaska fiel mir eine schwarze Limousine auf, die mich verfolgte. Ich hörte nämlich ihre Gedanken und dem Moment sprang ein Reh mitten auf die Straße. Ich erschrak so sehr, dass ich das Lenkrad verriss und in den Wald bretterte. Der Mini stoppte unsanft und ich stieß mit dem Kopf gegen das Lenkrad. Der Aufprall wo so heftig das ich zwar noch bei Bewusstsein war, aber ich nicht in der Lage war, klar zu sehen, geschweige denn mich zu wehren. Eine große Gestalt kam auf mich zu. Es war Aro! Er hob mich aus dem Auto und trug mich zu seiner Limousine.
»Hab keine Angst Jenn. Ich bringe dich in Sicherheit.« Allerdings war es mir egal, was Aro mit mir tun würde, ich wollte nur meine Katzen in Sicherheit wissen.
»Keine Sorge Jenn. Midnight und Moon sind wohl auf und werden dich nicht verlassen.« Seine Stimmenlage stellte mich ruhig und ich schlief sofort ein, als ich auf der Rückbank lag und wusste das Moon und Middi bei mir waren, denn ich hörte sie fauchen.
Als ich wieder wach wurde sah ich mich um und stellte fest, dass ich nicht bei den Cullens war. Es sah so aus, ja. Aber das war es nicht. Auf dem Sessel saß jemand mit blonden Haaren und ich erkannte ihre Gedankenstimme. Es war Jane.
»Guten Morgen Jenn!«, sagte sie in einem Ton, der mein Blut gefrieren ließ!
Zuletzt von amyfake78 am Di 18 Aug 2009, 11:40 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
amyfake78- ~Flying over tree tops with Edward~
- Anzahl der Beiträge : 1608
Anmeldedatum : 30.07.09
Seite 2 von 3 • 1, 2, 3
Ähnliche Themen
» Forum Eclipse Schreibwettbewerb - Die Storys
» Erin - Ein neues Leben
» Renesmee's Story
» My Story(Die Geschichte von Jane)
» Renesmee's Story [Reviews?!?]
» Erin - Ein neues Leben
» Renesmee's Story
» My Story(Die Geschichte von Jane)
» Renesmee's Story [Reviews?!?]
Seite 2 von 3
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten