Forks Bloodbank
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Amelie - Every day's miracle

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Amelie - Every day's miracle Empty Amelie - Every day's miracle

Beitrag  Gast Mi 11 März 2009, 10:48

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Aufbruch

Ich lag auf meinem riesigen Hotelbett, hörte Musik und las gerade meine E-Mails, als mich mein Vater anrief um mir mitzuteilen, dass er den neuen Posten bekommen hatte.
Ich stand auf schaltete meinen Laptop aus und packte ihn im meinen Rucksack. Dann ging ich zum Nachtisch. Ich nahm das Buch was ich gerade las und alles Andere und packte es ebenfalls in meinen Rücksack. Ich kniete mich nieder und zog den Koffer unterm Bett hervor. Dann trug ich ihn zum Schrank und fing an alle Kleidungsstücke ordentlich zusammenzufalten und einzupacken.
Als ich fertig war, schloss ich meinen Koffer und trug ihn zum Bett, dort stellte ich ihn neben meinen Rucksack.
Ich war fertig. Ich musste jetzt nur noch darauf warten, dass mein Vater mich abholen kam.
Ich ging zur Minibar und holte mir ein stilles Mineralwasser, mit dem ich auf den Balkon ging.
Die Aussicht war nicht wirklich schön, überall waren Autos und die Luft war mit Abgasen verseucht, aber trotzdem war der Abschied von dieser Stadt nicht leicht.
Die Kinder, in der Schule, hatten nett gewirkt. Vielleicht hätte ich mich sogar mit einen von ihnen angefreundet.
Ich machte das Wasser auf und trank einen Schluck. Das kühle Wasser rann erfrischend meinen Hals hinab. Genau das richtige an schwülen Tagen wie heute. Mein Handy vibrierte.
Mein Vater rief mich an uns sagte mir, ich solle schon mal in die Hotelhalle kommen, er würde in fünf Minuten da sein.
Ich klappte das Handy zu und ging wieder rein.
Hier drinnen, war es angenehm kühl.
Hoffentlich würden wir nicht nach Florida, oder sogar Mexiko ziehen. Allein bei dem Gedanken, an diese Hitze fingen sich schon Schweißperlen an, auf meiner Haut zu bilden.
In der Hotelhalle würde es schon etwas wärmer sein als in meinem Zimmer.
Ich ging zum Bett hängte mir meinen Rücksack über die Schulter und trug meinen Koffer zur Tür. Ich nahm die Zimmerkarte aus der dafür vorgesehenen Halterung und steckte sie ein.
Dann ging ich zum Fahrstuhl und drückte auf den Knopf EG. Während der Fahrstuhl langsam nach unten fuhr schalte ich wieder meinen iPod ein und klickte meine Lieblingsplaylist an.
Der Fahrstuhl hielt an und ich stieg aus. Ich zog meinen Koffer zur Rezeption und gab meine Zimmerkarte ab. Der Portier zog sie durch seinen Kartenleser und gab ein paar Daten ein. Ich reichte ihm wortlos meine Kreditkarte und er zog auch sie durch den Kartenleser. Als er sie mir wiedergab fragte er mich, ob ich denn einen angenehmen Aufenthalt hatte und wünschte mir noch einen schönen Tag. Ich lächelte und nickte. Dann nahm ich wieder meinen Koffer und ging nach draußen. Der Blick auf die Uhr verriet mir, dass mein Vater jeden Moment eintreffen musste.
Ich stellte meinen Koffer ab und begann die Menschen um mich herum zu beobachten. Beobachten, das war eine meiner Lieblings Beschäftigungen.
Da waren Familien, die zusammen einkaufen gingen. Kinder, die ihre Eltern anbettelten ihnen doch ein neues Spielzeug oder Süßigkeiten zu kaufen. Natürlich gab es auch Menschen die geschäftlich unterwegs waren und durch die Gegen hasteten. Doch sie blieben nie stehen und waren nicht interessant.
Endlich kam das Taxi meines Vaters. Ich stand auf.
Er stieg aus und half mir meinen Koffer im Kofferraum zu verstauen, dann hielt er mir die rechte Seitentür auf und ich stieg ein. Er ging um den Wagen herum und stieg neben dem Fahrer ein. „Amy, entschuldige mich bitte, ich muss noch einige Telefonate führen.“
„Schon klar, Dad.“ Er zog sein Handy aus der Aktentasche und setzte sein Head-set auf.
Ich blickte aus dem Fenster. Es lief gerade mein momentanes Lieblinslied: ‚The golden floor’ von Snow Patrol.
„Zum Flughafen, bitte“ sagte mein Vater zum Taxifahrer bevor er anfing wie ein verrückter auf einen seiner Mitarbeiter einzureden, der alles für unsere Ankunft vorbereitete.
Ich hatte keine Ahnung wo wir diesmal hinzogen. Ich hatte meinen Vater gebeten es mir nicht jedes Mal mitzuteilen, da es oft plötzliche Änderungen gab. So hatte ich von Anfang an keine Erwartungen und konnte nicht enttäuscht werde, außerdem war es viel spannender zu rätseln wo wir diesmal hinzogen. Durch die vielen Anschlussflüge und Zwischenstopps kommt man nämlich ziemlich durcheinander.
Es gab draußen nur Häuser, Autos und eilende Menschen zu sehen, langweilig. Ich fischte das Buch was ich gerade las aus meinem Rücksack und schlug die Seite auf, auf der ich zu letzt gelesen hatte.
Mein Vater setzte sein Head-set ab und wandte sich mir zu: „Amy, Schatz, diesmal wirst du nicht in einem Hotel wohnen müssen. Ich habe ein Haus gefunden.“
Ich blickte auf. Kein Hotel? Was ist passiert?
„Außerdem wird der Ort in dem wir wohnen werden etwas abseits lieben. Du wirst eine Weile brauchen, um in die nächste Stadt zu fahren. Ist das OK für dich?“
„Ist gut Dad, kein Problem.“ Ich lächelte. „Du weißt doch ich mag große Städte sowieso nicht so gerne.“
Er schien mit sich zu ringen, ob er noch etwas erwidern sollte, ließ es aber dann bleiben und wählte wieder eine Nummer. Diesmal schien es um die Arbeit zu gehen.
Ich widmete mich wieder meinem Buch.
Als wir den Flughafen erreichten, war ich beim letzten Kapitel angelangt.
Ich verstaute es wieder im Rucksack, stieg aus und wartete bis mein Vater bezahlt hatte und mir half meinen Koffer aus dem Kofferraum zu heben.
Dann gingen wir gemeinsam hinein und gaben unser Gepäck ab.
Der Mann an der Gepäckannahmestelle teilte mir mein Gate mit.
Der Gang zum Gate verlief schweigend. Mein Vater grübelte den ganzen Weg über vor sich hin.
Wir erreichten den Warteraum und mein Vater nahm gegenüber von mir Platz.
„Schatz, du musst diesmal alleine fliegen. Ich muss geschäftlich noch ein paar Dinge regeln. Carlos wird dich am Flughafen abholen. Ich werde in einer Woche nachkommen. Carlos wird sich so lange um dich kümmern. Okay, Schatz?“
„Ja, Dad, ich bin doch kein kleines Kind mehr. Aber wo fliege ich den jetzt eigentlich hin?“
„Ich glaube der Ort heiß Forks, auf jeden Fall liegt er in Washington.“
„Das ist ja mal wieder typisch du“, scherzte ich „weißt überhaupt nicht wo du deine Tochter genau hinschickst.“ Er grinste und wuschelte mir durch die Haare. „Du scheinst mich ja ziemlich gut zu kennen.“
„Ja, schließlich bist du mein Vater und für was gibt es google.“
„Ach steht da denn was über mich drin.“
„Dad, tu nicht so unwissend, klar steht da was über dich drin. Ich hatte dir doch erzählt, das ich mal was für die Schülerzeitung über dich schreiben musste.“
„Oh, stimmt ja.“
„Gib es zu, du hast den Artikel gar nicht gelesen. Das hat mal wieder ein Kollege von dir machen müssen.“ Ich grinste ihn schelmisch an.
„Du weißt ja, dass ich viel zu tun habe und momentan ist halt besonders viel los, deshalb möchte ich mir auch mal eine Woche frei nehmen. Dann können wir mal wieder was zusammen unternehmen. Wandern oder so, du weißt schon wie wir es früher immer gemacht haben.“
„Aber da hat Mama dich immer erst dazu überreden müssen. Du warst schon immer eher der Stadtmensch.
Du musst dir außerdem doch nicht extra wegen mir frei nehmen. Ich kann doch einfach mit ein paar Klassenkameraden was unternehmen oder mit Carlos.
Außerdem bin ich gerne für mich und habe einen halben Koffer voll Bücher.“
Das letzte stimmte zwar nicht ganz, ich hatte schon über die hälfte von ihnen in einem Oxfarm shop abgegeben und mir neue gekauft. Aber das braucht er ja nicht zu wissen.
„Naja, ich weiß sowieso nicht, ob das diese Woche geklappte hätte, es sind gerade ein paar Problem aufgetreten, und ….“
„Dad, ist schon gut. Ich komme wirklich alleine klar.“
„Ja, das weiß ich ja. Aber ich will dich doch nicht vernachlässigen. Die ganze Zeit geht es Arbeit da Arbeit hier. Ich will einfach nicht, dass du denkst, dass mir die Arbeit wichtiger ist als du.“
„Das würde ich doch niemals denken. Du bist doch immer für mich da, wenn ich dich brauche: Auf den wichtigen Elternversammlungen und sogar auf den Tanzabenden. Und an meinem Geburtstag nimmst du dir immer den ganzen Tag frei.“
„Außerdem, freue ich mich schon die Stadt zu erkunden, und das Haus so richtig einzurichten. Wie lange bleiben wir den?“
„Das weiß ich noch nicht genau, diesmal wartet viel Arbeit für mich.“
„Viel mehr als sonst?“ scherzte ich.
„Ja, mehr als sonst. Diesmal müssen viele Anlagen grunderneuert werden, das wird viel Zeit in Anspruch nehmen.“
„Weißt du zufälligerweise, ob es dort vielleicht einen Buchladen gibt?“ versuchte ich vom Thema abzulenken. Er versuchte jedes Mal mich für seine Arbeit zu gewinnen.
„Nein, keine Ahnung. Aber eigentlich gibt es doch überall Bücherläden und du kannst dir doch Bücher auch online bestellen.“
„Mensch Papa, du weißt doch, dass ich Buchläden liebe. Nur da wirst du persönlich beraten, von Mensch zu Mensch. Und außerdem liebe ich es einfach die Bücher vorher in der Hand zu halten, bevor ich sie lese.“
„Also, wenn du mich fragst. Ich finde Bücher sind Zeitverschwendung. Essenden, du ließt Bücher wie…“
„Dich fragt aber niemand, Dad.“
„Naja, es ist schon OK, solange deine Noten….“
„Dad, könne wir bitte über etwas anderes reden?“
„Von mir aus, aber ich finde es wichtig, dass man sich mit Gesichte und Wirtschaft auseinandersetzt.“
„Klar Dad, dass ist wichtig. Aber man kann sich doch nicht den ganzen Tag damit beschäftigen. Obwohl, du tust es ja. Aber ich als Teenager habe auch noch andere Interessen.“
„Was denn? Jungs?“ Er grinste höhnisch.
„Dad, fang nicht schon wieder damit an. Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass ich keine Interesse an Jungs hab, und sie nicht an mir.“
„Aber, dass kann sich ja immer ändern. Schließlich wirst du ja langsam erwachsen. Haben wir schon mal darüber geredet?“
„Ja, Dad, haben wir und in der Schule haben wir das auch durchgenommen. Und was, denkst du worüber die Mädchen in meiner alten Schule die ganze Zeit geredet haben.“
„Dann ist ja gut. Du weißt, dass ich dich lieb habe, ja?“ sagte er und drückte mich ganz fest zum Abschied, denn das Bording hatte gerade begonnen.
„Ja, Dad, dass weiß ich. Ich habe dich auch lieb.“
Ich schnappte mir meinen Rücksack und meine Tickets und reichte mich in der Schlange ein.
Mein Vater winkte mir noch ein paar Mal zum Abschied.


Zuletzt von Amelie am Di 22 März 2011, 16:05 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Amelie - Every day's miracle Empty Re: Amelie - Every day's miracle

Beitrag  Gast So 15 März 2009, 17:24

Die Ankunft

Als ich an der Reihe war, reichte ich der jungen Frau mein Ticket. Sie riss es ab und reichte mir den kleinen Abschnitt mit meiner Sitzplatz-Nummer zurück.
„Einen guten Flug.“, presste sie in einem geschäftsmäßig freundlichen Ton zwischen ihren Lippen hervor.
Ich antwortete ihr mit einem gekünstelten Lächeln und ging ohne weitere Umschweife zum Flugzeug.
Als ich das Flugzeug betrat, kam mir ein angenehm kühler Luftstrom entgegen.
Ich begann mich zu entspannen. Ein wenig nervös war ich schon, schließlich würde ich diesmal meine Nächte nicht in einem Hotel verbringen, sondern in einem richtigen Haus.
Ich schüttelte den Kopf einwenig. Was war den schon dabei? Dass war doch nichts außergewöhnliches und trotzdem wurden die Schläge meines Herzens ab und an unregelmäßig. So war es früher immer gewesen, wenn ich in eine neue Stadt gezogen war. Aber dass war doch schon Jahre her.
„Madam, könnten sie bitte weitergehen, wir haben nicht ewig Zeit.“
Ich drehte mich um. Ein nervös wirkender durchschnittlicher Amerikaner stand hinter mir und guckte mich unfreundlich an.
„Entschuldigen Sie“, murmelte ich und schnappte mir die Financiel Times aus der Zeitschriftenauslage.
Schnell lief ich zum Ende des Flugzeuges, um meinen Sitz einzunehmen. Mein Vater hatte wie so oft das Ticket erst in letzter Minute buchen lassen.
Ich seufzte. Nicht etwa, weil ich über den Sitzplatz in der letzten Reihe enttäuscht war, ich hatte schließlich sogar noch einen Fensterplatz bekommen und wurde somit nicht die ganze Zeit angerempelt. Klar konnte ich durchs Fenster nichts sehen, schließlich gehörte es auch zum Sitzplatz vor mir. Aber auch das war nicht wichtig für mich, ich hatte eh das Gefühl schon alles gesehen zu haben, was es da draußen zu sehen gab.
Ich verstaute meinen Rücksack unter dem Sitz und steckte die Zeitung in das Netz, in dem auch schon das Flugzeugeigene Bestellheft steckte. Dann lehnte ich mich zurück und schloss die Augen. Der kühle Luftstrom war so angenehm und die Musik meines iPots so beruhigend.
Ich wäre eingeschlafen, hätte sich nicht im nächsten Moment jemand neben mich gesetzt und mich dabei angerempelt.
Ich schlug die Augen auf und stellte meinen iPod demonstrativ lauter ein.
Doch die Frau neben mir schien dies nicht zu kümmern.
„Kindchen, warum fliegst du denn ganz alleine, wo sind denn deine Eltern?“
Das nervte, jedes Mal das gleiche, konnte ich denn nicht einmal Glück haben.
Ich schenkte der Frau mein liebevollstes Lächeln und sagte Schulter zuckend: “Ich bin 17 und dies ist nicht mein erster Flug.“
Ich weiß, es klang hart und ich fühlte mich auch schuldig. Doch ich hatte gelernt, dass man mit Menschen, wie ihr nicht zu freundlich umgehen sollte, sonst würde man es später noch bereuen. Sie würde mich nicht in Ruhe lassen, dass merkte ich schon jetzt.
Ich musste wohl immer noch zu freundlich gewesen sein, denn sie fing schon an mir ihre Lebensgeschichte zu erzählen.
Ich schaltete meinen iPod aus, es war schade um den Akku, denn die Musik konnte ich jetzt eh nicht genießen.
Sie war gerade an der Stelle angelangt, wo ihre Tochter einen unmöglichen Mann geheiratet hatte und auch noch von ihm schwanger wurde, da bemerkte ich wie sich ein Junge mit kurzen schwarzen Haaren demonstrativ zu räuspern schien.
Ich starrte ihn an. Was wollte er?
Die Frau bemerkte meine Desinteresse keineswegs und plapperte munter weiter.
Er bemerkte, dass ich ihn anstarrte und deutete auf sein Flugticket. „Entschuldigung, aber das ist mein Platz.“
„Oh, das tut mir leid.“ Ich wollte schon aufstehen und fing schon an mit ihm Mitleid zu haben, da schüttelte er den Kopf und deutete auf die ältere Dame die neben mir saß und sagte: „Nein, Nein. Ich meine das ist mein Platz.“
Jetzt war auch die Frau aufmerksam geworden.
„Nein, dass kann nicht sein, das ist mein Platz“, sagte sie in einem rechthaberischen Ton und zog ihr Flugticket aus der Handtasche.
Ich linste hinüber. „Sie sitzen tatsächlich falsch. Das ist eine zwei und keine drei, sie müssen sich wohl geirrt haben.“
Sie funkelte mich wütend an und stand ruckartig auf, dann stampfte sie zehn Reihen nach vorne und setzte sich neben einen jungen Mann, den sie sofort mit irgendetwas voll zu texten schien.
Ich holte tief Luft und atmete langsam wieder aus, während sich der Junge neben mich setzte und anschnallte.
Schon wieder hatte ich einen Menschen unglücklich gemacht. Ich hätte nicht so gemein zu der Dame sein sollen schoss es mir durch den Kopf.
„Hey, mein Name ist Kevin. Tut mir Leid, wegen der Sache mit dem Sitzplatz, ich hätte….“
„Nein, ist schon gut. Du kannst ja nichts dafür.“, antwortete ich aus einem Reflex heraus mit einem kurz aufflackernden Lächeln.
Hoffentlich würde er sich nicht mit mir unterhalten wollen, schließlich war morgen mein erster Schultag an der neuen Schule und der war noch nie einfach gewesen. Der erste Schultag war entscheidend für die zukünftige Rolle, die ich an der neuen Schule spielen würde.
„Oh, ich dachte schon du wärst sauer oder so, weil du mich vorhin so komisch angeguckt hast.“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht. Ich war nur…. verwundert.“
„Dann ist ja gut. Kanntest du die Dame eigentlich? Es wirkte auf mich so, als ob ihr irgendwie verwand seid.“
Ich schüttelte den Kopf um diese abwegigen Gedanken zu vertreiben.
„Nein.“, näher wollte ich einfach nicht drauf eingehen.
Er nickte und lächelte erleichtert und steckte sich die Kopfhörer seines Mp3-players in die Ohren.
Ich war erleichtert, niemand würde mich am Flughafen verfolgen und irgendetwas von mir erwarten. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht und auch ich schaltete meinen iPod ein.
Ich schloss die Augen und genoss es von der Musik berieselt zu werden.
Ich hörte gerade `all this time’ von Maria Mena als ich merkte wie meine Augenlieder immer schwerer wurden und ich langsam in den Dämmerschlaf über glitt.

Ich wurde von einem leisen Räuspern geweckt. Als ich langsam wieder erwachte merkte ich, dass sich mein Kopf während ich geschlafen hatte zur Seite geneigt hatte und sich jetzt auf Kevins Schulter befand.
„Oh, dass tut mir leid. Ich wollte nicht…das war keine Absicht.“
„Das habe ich mir schon gedacht.“ Sagte er mit einem umwerfenden Lächeln auf den Lippen. „Aber, wir müssen jetzt aussteigen, dass Flugzeug ist schon seit einigen Minuten gelandet. Aber keine Angst noch können wir eh nicht aussteigen. Und das mit deinem Kopf ist doch nicht schlimm. Ich finde es eher beängstigend, was du für verworrene Träume hast.“
Auf meinen Backen begann sich ein leichter Rotschimmer bemerkbar zu machen.
Kevin fing an zu lachen. „Das war doch nur ein Scherz. Keine Angst du hast im Schlaf nicht geredet“
Langsam fing Kevin an mir unsympathisch zu werden.
Als wir aussteigen konnten schnappte ich mir meine Zeitung und warf mir meinen Rucksack über die Schulter. Während Kevin noch seine Sachen aus der Gepäckablage holte schlängelte ich mich geschickt vorbei und war auch schon außerhalb seiner Reichweite. Das einzige was ich noch von ihm vernehmen konnte war ein: Hey, warte doch!
Der Rest war einfach. Als erstes passierte ich die Behörden indem ich meinen Reisepass vorzeigte, dann nahm ich den Weg zur Gepäckausgabe.
Ich musste warten, mein Koffer war noch nicht dabei, aber das würde nicht lange dauern, schließlich hatte ich erst ziemlich spät eingecheckt.
Als mein Koffer endlich kam war Kevin am Laufband angekommen. Ich beeilte mich mit meinen Koffer zum Ausgang zuziehen, und ich hatte Glück. Die Dame hatte Kevin wieder erkannt und beschwerte sich jetzt ausgiebig über sein Verhalten im Flugzeug. Er schaute mir noch hoffnungsvoll hinterher. Er dachte wohl ich würde noch auf ihn warten, aber da irrte er sich. Es war mir einfach zu peinlich. Warum musste ich ausgerechnet noch rot anlaufen? Das war mal wieder typisch ich.
Am Ausgang wartete, wie mein Vater mir versprochen hatte, Carlos.
Er winkte mir freudig entgegen und ich rannte ihm freudestrahlend entgegen.
Carlos hatte selbst Kinder. Seine Tochter war zwar jünger als ich, aber dennoch zeigte sie größeres Interesse an Jungs, was Carlos manchmal zur Weisglut trieb. Ich musste ihm dann jedes Mal zureden, dass dies doch normal sei und ich eine Ausnahme, da ich so oft umzog. Zumindest hoffte ich dass das so war, denn ich wollte auf keinen Fall, dass etwas mit mir nicht stimmte.
Als ich bei Carlos angekommen war umarmte ich ihn freudig.
Er passte seit ich sechs war auf mich auf, obwohl ich es eigentlich nicht mehr nötig hatte.
In letzter Zeit hatte er dank meines Vaters viel zu tun gehabt und wir hatten uns nicht mehr so oft gesehen.
„Lass dich ansehen.“, sagte er und löste die Umarmung.
„Du bist aber Groß geworden, hast du dir die Haar wachsen lassen?“
Ich grinste, dass war mal wieder typisch Carlos, tat mal wieder so, als hätten wir uns Jahre nicht gesehen.
„Hey, du hast mich doch erst vor vier Monaten das letzte Mal gesehen. Tu doch nicht so als ob ich zwei Jahre weg gewesen bin.“
Während er mir antwortete hob er meinen Koffer hoch und deutete mit einer Geste an, dass er doch furchtbar leicht sei. „Dank deines Vaters, kommt mir jeder Monat wie ein Jahr vor. Kannst du ihn nicht mal dazu bringen, mir etwas weniger aufzutragen?“
„Ich mische mich nicht in die Geschäfte meines Vaters ein, dass weißt du doch. Weißt du wo man hier einkaufen kann? Du weißt schon Bücher, Klamotten, CDs und Ähnliches.“
Er seufzte. „Warum musst du dich nur immer aus allem raushalten und furchtbar nett zu allen Leuten sein?“, scherzte er. Ich tat so, als ob mich seine Aussage tief getroffen hätte und wir beide mussten beide furchtbar lachen.
Wir hatten bereits den Parkplatz erreicht, als mir einfiel, dass ich mein Handy noch nicht eingeschaltet hatte. Schnell holte ich es aus meiner Tasche und schaltete es ein.
„Carlos, kannst du mir gleich die neuen Nummern geben? Und du hast mir immer noch nicht gesagt, wo ich hier einkaufen gehen kann.“
„Schatz, wir sind hier in Seattle, du kannst hier einkaufen gehen. In Forks gibt es keine anständigen Läden. Aber wie ich finde ist Seattle groß genug, zumindest so groß, dass sich kleines Mädchen wie du darin verlaufen kann. Und die Nummern können doch wohl warten bis wir in deinem neuen Zuhause sind, oder?“
„Na, gut“ ich nickte, „aber das mit dem kleinen Mädchen und dem verlaufen nehme ich dir übel.“
Ich tat so, als sei ich seine Tochter, ich zog einen Schmollmund und stampfte wütend mit dem Fuß auf.
„Jetzt reicht es aber.“ Sagte er lachend, „Für heute hast du genug gewütet. Bist du etwa nicht müde vom Flug?“
Als ich den Kopf schüttelte musste ich wieder daran denken, dass ich mich als ich geschlafen habe an Kevin gelehnt hatte und lief rot an.
Zum Glück bemerkte Carlos nichts davon, denn er verstaute gerade meinen Koffer im Kofferraum seines silbernen Mercedes. Ich nutzte die Gelegenheit und huschte schon mal auf den Beifahrersitz, wo ich sogleich meine Beine ausstreckte. Dass war angenehm im Flugzeug war es immer so eng.
Carlos schlug die Kofferraumtür zu und stieg neben mir ein.
Er war nie sehr gesprächig, man muss ihm immer erst animieren, etwas zu sagen.
„Du, Carlos?“ sagte ich während er den Zündschlüssel im Schloss umdrehte.
„Hmm.“, murmelte er, dass war bei ihm schon fast eine Antwort.
„Wie ist Forks eigentlich so? Sind die Leute nett?“
„Kann ich nicht sagen, ich bin erst gestern Mittag angekommen und habe mich gleich mit dem Makler getroffen und den ganzen Papierkram erledigt. Ich habe dich auch schon auf der neunen Schule angemeldet. Du musst morgen ne viertel Stunde früher hingehen als normal um dir die Bücher und so abzuholen.“
Wow, Carlos schien heute richtig redewütig zu sein. Das war ein deutliches Zeichen, dass er wenig geschlafen hatte und nach Hause wollte.
„Hey, Carlos, was hältst du davon wenn du morgen früh zurückfliegst? Ich komme hier locker alleine klar. Du musst mir nur vorher die Stadt zeigen, damit ich mich nicht verlaufe.“
„Hmmm.“, brummte er. „Damit wird dein Vater aber nicht einverstanden sein.“
Ich warf ihm einen flehenden Blick zu. „Das letzte halbe Jahr, habe ich auch immer alleine zum Hotel gefunden und niemand hat den Anstandswauwau gespielt. Also?“
„Ich kann es mir ja mal überlegen.“, gestand er schließlich.
Juhu, das war so gut wie ein Ja.
Den Rest der Fahrt schaute ich aus dem Fenster und beobachtete die Landschaft.
Je näher wir Forks kamen, so schien es mir, desto grüner wurden sie Pflanzen und so dunkler wurde der Himmel. Es fing langsam an zu regnen.
Was für eine Begrüßung, ich musste schmunzeln.
Carlos sah mich von der Seite an. „Ich werde dich wohl nie verstehen, wie kann man sich denn über Regen freuen? Der macht doch nur alles nass.“
„Ach“, sagte ich, „ich mag Regen, dann ist die Luft immer so frisch und der ganze Schmutz wird von den Straßen gespült. Es ist als ob die Pflanzen wieder atmen können.“
Mein Handy vibrierte.
Carlos bemerkte es und fragte: “Dein Vater? Was will er den?“
Ich zuckte mit den Schultern und ging an mein Handy.
„Ja?“
>Amy, Schatz. Ich muss leider so wie es aussieht noch zwei Wochen hier bleiben. Es tut mir so leid. Kannst du mir bitte Carlos geben, er hat wie es scheint sein Handy ausgeschaltet. <
„Ist schon O.K., Dad.“
„Carlos, es ist für dich.“
Ich reichte Carlos das Handy und er nahm es widerstrebend entgegen.
„Ja?“
Eine weile herrschte Stille, dann fing Carlos an wild zu gestikulieren. Er schien sich wohl ziemlich aufzuregen. Was möchte mein Vater nur gesagt haben?
„Nein, auf keinen Fall.“
Stille.
„Ich habe doch gesagt,…“
Pause.
„Aber,…“
„O.K.“, sagte Carlos ziemlich entnervt, bevor er auflegte und mir das Handy reichte.
„Und was wollte er?“, fragte ich.
„Na was wohl, ich soll nachdem ich dir die Stadt gezeigt habe zurückfliegen und ein paar Dinge für ihn erledigen. Was hast du den gedacht?“
Er fuhr sich nervös durch die Haare, dann fluchte er und schlug ein paar Mal auf das Lenkrad ein.
„Scheiße! Scheiße! Übermorgen hat meine Tochter Geburtstag und ich habe kein Geschenk für sie.“
„Hey, Carlos reg dich ab. Schenk ihr doch einfach die CD von Kathy Perry, die sie sich schon seit Wochen wünscht.“
„Das würde ich ja gern, aber ich werde nicht da zu kommen, die CD zu kaufen. Geschweige denn das ich sie an ihrem Geburtstag besuchen kann.“
„Das ist kein Problem, ich gebe dir einfach meine CD, ich brauche sie eh nicht mehr. Und ich werde mit meinen Vater reden, er muss dir einfach Frei geben.
Er schien sich zu beruhigen. „Danke, wie soll ich mich nur jemals bei dir revanchieren?“
„Carlos!“, ich funkelte ihn böse an „Du hast so oft auf mich aufgepasst und mir geholfen, wenn ich etwas angestellt hatte. Da muss ich mich eher bei dir revanchieren.“
Er grunzte.
„Wir sind da.“
Er hielt vor einem weiß gestrichenen Haus, stieg aus und öffnete den Kofferraum, um meinen Koffer heraus zu heben.
Ich stieg aus und starrte das Haus an. Es hatte eine Veranda, über die man ins Haus gelangte.
Direkt hinter dem Haus begann der Wald. Forks lag an einem National Park, dass wusste ich, aber das es hier so viel Natur gab überraschte mich ehrlich gesagt ganz schön.
Was hatte meinen Vater hierher verschlagen?
„Amy kommst du?“, hörte ich Carlos sagen, der schon vor der geöffneten Wohnungstür stand.
„Ja, ich komme schon.“ Sagte ich und eilte zu ihm.

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Amelie - Every day's miracle Empty Re: Amelie - Every day's miracle

Beitrag  Gast Sa 21 März 2009, 00:00

Forks

Das Haus wirkte irgendwie … Ich wusste nicht wie ich es beschreiben sollte. Es war bereits eingerichtet. Carlos hatte mir bereits gesagt, dass wir uns, oder besser gesagt ich nicht um neue Möbel kümmern braute. Doch es war, es war wie ein Haus. Es wirkte bewohnt durch die zusammen gewürfelten Möbel, die doch irgendwie aufeinander abgestimmt waren. Es sah nicht aus wie eines der Häuser aus dem Katalog, welche ich sonst immer bewohnte.
Carlos zeigte mir zu erst mein Zimmer, wo er dann meinen Koffer abstellte. Es war im ersten Stock, einen zweiten gab es nicht. Das Zimmer hatte ein großes Doppelbett, mit einem mit Blumen verzierten Gitter am Kopfende. Es war weißrotorange, wie der Rest des Zimmers. ’Es sah toll aus, so hatte ich mir mein Zimmer immer vorgestellt.’ Ich setzte mich auf die Bettdecke, die ebenfalls mit einem schlichten Rosenmuster verziert war und lauschte Carlos Wegbeschreibung zum nächsten Supermarkt. Der nahste Supermarkt befand sich in Forks, doch hatte dieser laut Carlos keine wirklich große Auswahl. Er war nun mal ein Stadtmensch.
Er ließ mir etwas Zeit um auszupacken, während er fluchend seinen Rückflug buchte.
Ich schob meinen Koffer in die Ecke und schaute mir mein Zimmer näher an. Es gab ein Fester, aus welchem man auf die Straße blicken konnte, einen Eichenschrank und einen dazupassenden Schreibtisch, an dem eine Leselampe angebracht war. Ich stellte meinen Rucksack neben den Schreibtisch und ging die Treppe hinunter, um zu sehen wie weit Carlos war.
Carlos saß im Wohnzimmer, das sich links von der Treppe befand und bedeutete mir mit einer Geste, dass das Gespräch noch eine Weile dauern würde. Ich ging nach rechts und kam in die Küche. Sie war einfach eingerichtet, doch das Nötigste war da. Ich machte den Kühlschrank auf, Carlos hatte wohl schon eingekauft. Ich nahm mir eine der Wasserflaschen aus der Kühlschranktür, während ich den Inhalt betrachtete. Carlos hatte nur Fertigprodukte gekauft, dass sah ihm ziemlich ähnlich, er konnte nämlich nicht kochen. Angewidert schloss ich die Kühlschranktür wieder und setzte mich an den Tisch, von wo aus ich Carlos beobachtete, während ich langsam mein Wasser trank.
Als Carlos fertig war stand ich auf und ging zu ihm.
Er schien ziemlich niedergeschlagen.
„Für morgenfrüh bekomme ich wohl keinen Flug mehr. Die einzige Möglichkeit währe noch heute Abend zu fliegen. Dann müsste ich gleich losfahren.“
Er sah mich hoffnungsvoll an.
„Wohl wider Probleme mit einem Klienten, oder warum musst du morgen unbedingt bei meinem Vater sein?“
Er nickte. „Du weißt schon das übliche, näheres kann ich dir ja wie du weißt nicht sagen.“
Ich nickte. „Klar kannst du gleich auf den Weg machen. Ich brauche nur eine Karte mit alle wichtigen Orten. Du weißt schon, wie sonst auch.“
Er nickte. „Liegt alles auf dem Tisch und falls du fragen hast du kannst mich ja anrufen. Ich fühle mich so schrecklich, weil ich dich hier allein lasse.“
Ich warf ihm einen verständnislosen, aber dennoch freundlichen Blick zu und antwortete: „Du brauchst dir doch keine Vorwürfe zu machen. Du hast doch alles getan was du tun konntest und sogar noch mehr.“ Ich schüttelte den Kopf und schob ihn zur Tür hinaus. Zu beginn war dies gar nicht so einfach, doch nach einer Weile brach sein Widerstand.
Als wir draußen vor seinem Wagen standen wollte er noch immer nicht losfahren.
Ich lehnte mich durch das Fenster und sagte: „Noch ein Wort und dann fahr ich dich höchstpersönlich zum Flughafen.“
„Ist ja schon gut.“, sagte er. „Die Schlüssel hängen übrigens neben der Tür und dein neues Auto müsste noch heute Abend geliefert werden. Ruf mich an, ja?“
„Ja, klar mach ich und jetzt fahr endlich los, es wird schon langsam dunkel.“
„Hier ist es immer dunkel.“, sagte er mit einem leidenden Gesichtsausdruck.
„Du musst ja nicht hier wohnen und mir gefällt das.“, sagte ich in einem eingeschnappten Ton.
Er schüttelte den Kopf und fuhr los, ich konnte sehen wie er immer wieder einen kontrollierenden Blick in den Rückspiegel warf.
Ich schüttelte amüsiert den Kopf und ging wieder rein.
Ich schnappte mir die Schlüssel, die neben der Tür hingen und ging ins Wohnzimmer um mir die Unterlagen, die verstreut auf dem Tisch lagen näher zu betrachten.
Es gab ein Jahresbuch meiner Schule, die Anmeldungsformulare und mein letztes Zeugnis.
Ich legte sie ordentlich auf einem Stapel und widmete mich dem Rest: einem Stadtplan, einigen Lieferserviceflyern, die ich sofort in den Müll warf. Dann breitete ich den Stadtplan auf dem Tisch aus und suchte eine Rute vom Haus zur Schule und zum nächsten Supermarkt.
Als das erledigt war und ich mir den Weg gemerkt hatte faltete ich den Plan wieder zusammen und widmete mich wider meinen Schulunterlagen.
Es gab keine Leistungskurse, wie an meiner alten Schule, als sollte mir der Einstig nicht allzu schwer fallen. Außerdem sollte ich an meinem ersten Schultag schon um 7. 25 in der Schule sein, um die nötigen Schulmaterialien und Unterlagen zu holen. So wie es schien, sollte ich praktischerweise ein Schließfach zugewiesen bekommen, dass war gut, so musste ich die Bücher nicht den ganzen Tag unnötiger Weise mit mir rumschleppen.
Ich hatte keine feste Klasse, alle Fächer waren in Kurse eingeteilt. Um näheres über meine Mitschüler zu erfahren, schlug ich das Jahrbuch auf. Neunte Klasse, die mir entgegenstarrenden Gesichter wirkten alle ganz nett und freundlich, nur eins war merkwürdig. Es gab drei Personen, die am Fototermin nicht anwesend gewesen wahren und auch auf keinem der anderen Bilder zu sehen waren: Edward Cullen, Emmett Cullen und Rosalie Hale.
Aber das kümmerte mich nicht weiter, es sah so aus, als ob der Jahrgang ausschließlich aus pubertierenden Jugendlichen bestand. Die Mädchen waren auf ihr Aussehen fixiert und starten mit einem Blick in die Kamera, der sagte: Ich stand heute extra zwei Stunden vor dem Spiegel, bin ich nicht hübsch? Und die Jungs schienen wohl besonders cool und lässig rüberkommen zu wollen. Aber war das nicht überall so.
Ich schlug mit einem seufzen das Buch zu, als ich einen röhrenden Automotor vernahm.
Ich stand auf und lief nach draußen, um zu sehen wo dieses röhrende Geräusch herkam und warum es immer lauter wurde.
Es kam von einem roten Pickup, der langsam auf mich zu tuckerte. Er wurde von einem weiteren weitaus unauffälligeren Golf begleitet.
Beide Autos hielten vor dem Haus und ein Junge mit langen schwarzen Haaren stieg aus dem Pickup aus. Er kam auf mich zu gerannt und schüttelte mir die Hand, während ich immer noch verblüfft und schweigend dastand. „Hallo, mein Name ist Jacob Black. Das da sind Harry Clearwater und mein Vater Billy.“ Er zeigte auf die zwei Männer, die in dem Golf saßen und uns freundlich zu lächelten. „Carlos hat meinem Vater und mir, diesen Pickup für dich abgekauft, ich sollte ihn heute vorbeibringen. Ich habe ein bisschen an ihm herumgeschraubt, er sollte dir eigentlich keine Probleme bereiten. Er ist nur ein bisschen laut. Wir können eine Probefahrt machen wenn du möchtest.“ Dieser Junge war ja die reinste Quasselstrippe, aber dennoch sympathisch. Irgendwie schien er meinetwegen so aufgeregt zu sein, wie süß.
Ich nickte. „Na, klar.“
„Toll. Wir können gleich losfahren.“
Er rannte mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit zum Pickup uns stieg ein. Ich folge ihm langsam und nahm auf der Fahrerseite platz.
„Die Gänge klemmen etwas.“, fing er an zu erklären. „Aber mit etwas Gewalt ist das kein Problem. Ich habe das Auto selbst repariert.“, sagte er stolz.
Ich nickte anerkennend und startete den Motor, der mit einem röhren ansprang, dass mich zusammen zucken ließ. Jacob grinste.
Ich nahm langsam meinen Fuß von der Kupplung und ließ den ersten Gang kommen.
Der Pickup führ ruckelnd vorwärts. Langsam bekam ich den Dreh raus und der Pickup fing an gleichmäßig zu fahren. „Das machst du aber verdammt gut.“
Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich während ich angestrengt versuchte weiterzufahren meine Lippe blutig gebissen hatte, doch jetzt hatte ich einen ekligen Blutgeschmack im Mund.
„Danke, gehört zu meinen wenigen Talenten.“, sagte ich zwinkernd.
„So, dass wär’s dann, ich versteh jetzt, wie man ihn fährt.“ Ich fuhr wieder zurück und stellte den Pickup in der Einfahrt ab.
„Die Papiere sind im Handschuhfach, ich hab dir auch meine Telefonnummer aufgeschrieben, falls es irgendwelche Probleme gibt. Ich muss jetzt leider wieder los, man sieht sich.“
Er stieg zu den beiden Männern ins Auto und winkte mir zum Abschied. Ich erwiderte das Winken und lächelte ihm freundlich hinterher, dann ging ich rein schnappte mir die Karte und den Wohnungsschlüssel. Ich schloss die Tür zu und stieg in den Pickup. Im Pickup legte ich die Karte aufgeschlagen neben mich und ging den Weg zur Schule noch einmal durch.
Als ich los fuhr ging gerade die Sonne unter und so war die Straße in ein gelbrotes Licht getaucht. Ich hätte jetzt gerne das Radio eingeschaltet, aber das schien kaputt zu sein.
Ich fand den Weg zur Schule ohne Probleme. Ich wollte schon anhalten, um sie mir näher anzusehen, doch als ich auf die Uhr schaute bekam ich einen Schreck es war schon nach zehn, ich sollte schnell wieder nach Hause fahren. Dass machte ich dann auch.
Als ich zu Hause angekommen war stellte ich den Pickup ab, schloss die Tür auf und wieder zu. Dann hängte ich den Schlüssel an den Hacken und ging nach oben um meinen Rücksack auszulehren. Ich schüttete alles einfach unachtsam auf dem Schreibtisch aus und ließ nur mein Mäppchen und einen karierten Block im Rücksack. Dann öffnete ich meinen Koffer und suchte meinen Kulturbeutel, ein altes T-Shirt und eine Schlafanzughose heraus. Dass ganze schleppte ich dann ins Bad, wo ich mich dann bei einer schönen warmen Dusche entspannte. Ich trocknete mich ab und zog schnell den Schlafanzug an und putzte mir die Zähne.
So schnell ich konnte lief ich in mein Zimmer zurück, schaltete meinen Handy-Wecker ein und schaltete es aus. Dann öffnete ich das Fenster einen Spalt und schlüpfte unter die Bettdecke.

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Amelie - Every day's miracle Empty Re: Amelie - Every day's miracle

Beitrag  Gast Mo 23 März 2009, 22:13

Der Pickup (Jacob)

An diesem Morgen stand ich früh auf, denn mein Vater hatte mir gesagt, dass wir einem Käufer für den alten Pickup gefunden hätten. Ich sollte ihn noch etwas herrichten.
Es war gerade mal sechs Uhr morgens und ich konnte einfach nicht ruhig dasitzen, ich tigerte die ganze Zeit auf und ab, was Billy ganz verrückt machte.
„Billy, wer ist denn der Käufer für den Pickup?“, fragte Embry.
Embry war vorbeigekommen und war genauso überrascht wie ich, dass sich endlich jemand des alten Autos erbarmte.
„Er heißt Carlos und hat den Wagen für die Tochter seines Freundes gekauft. Könnt ihr nicht mal aufhören die ganze Zeit auf und ab zu gehen, ihr macht mich noch ganz verrückt.“
„Wir sind doch nur so aufgeregt, weil jemand neues nach Forks zieht, dass passiert schließlich nicht jeden Tag. Jake, ich beneide dich so, dass du sie schon heute kennen lernst, ob sie wohl schön ist. Wie alt ist sie eigentlich?“
Billy sah Embry kopfschüttelnd an. „Immer langsam mit den jungen Pferden. Sie ist 17 und wehe ich höre, dass sie einer von euch belästigt.“
Embry sah ihn eingeschnappt an. „Wie kommen Sie denn auf die Idee, dass ich so etwas tun würde.“
„Embry, schon gut. Mein Vater meint das nicht so. Richtig, Billy?“
„Ja, ja. Schon klar.“, sagte er während er in seinem Rollstuhl aus dem Zimmer fuhr.
„Du erzählst mir heute Abend alles, ja?“, fragte mich Embry, während wir zum Pickup liefen.
„Ja, darauf kannst du dich verlassen. Wobei ich denke, dass es nicht viel zu erzählen geben wird, da mein Vater mich dazu verdonnert hat, den Clearwaters zu helfen das Dach zu reparieren.“ Ich seufzte, mein Vater wusste genau, wie sehr ich es hasste wenn er Dinge übermeinen Kopf hinweg entschied.
„Oh.“, war alles was Embry darauf hin erwiderte.
Er half mir dabei den Pickup zu waschen und auszusagen, obwohl ich das bereits gestern schon einmal gemacht hatte. Aber ich war zu nervös um einfach nur da zu sitzen oder mich mit Embry zu unterhalten.
Als wir fertig waren, saßen wir schweigend im Fahrerhaus und ich drehte gedankenverloren am Radio herum, um einen Sender zu finden, der nicht wie die anderen von einem starken Rauschen überdeckt wurde.
„Du Jake, was denkst du über Leath?“
Embrys Frage überraschte mich. Ich hielt inne. Das war eine ungewöhnliche Frage, selbst für Embry.
„Wie bist du denn jetzt darauf gekommen?“, fragte ich ihn während ich wieder am Radio herumdrehte.
„Nur so. Kam mir gerade so in den Sinn.“
Ich gab es auf einen anständigen Sender zu finden und wendete mich Embry zu.
„Naja, ist schon hübsch irgendwie. Doch seit Sam sich von ihr getrennt hat ist sie unausstehlich geworden. Ich vermeide es ihr irgendwie über den Weg zu laufen. Sie verbreitet so eine schlechte Laune und regt sich über alles auf.“
„Hmmm.“, machte Embry. „Da hast du Recht.“
Und damit war das Gespräch beendet.
Es war bereits Mittag geworden, Billy saß auf der Terrasse und rief uns zu, dass wir zum Essen kommen sollten.
Embry sah mich erwartungsvoll an.
Ich verdrehte die Augen. „Embry, möchtest du vielleicht mit uns Essen?“, fragte ich ihn in einem sarkastischen Ton.
„Aber gerne doch.“ Embry sprang freudig aus dem Auto und sauste zur Terrasse, ich folgte ihm gelangweilt.
Billy war kein großer Koch, daher gab es nur Spagetti mit Tomatensoße. Embry schien dies allerdings nicht zu stören, er schlang gierig eine Portion nach der anderen hinunter. Für sein Alter war er kein schlechter Esser, aber mit mir konnte er nicht mithalten. Ich hatte ganze vier Portionen verschlungen und er war noch bei seiner dritten.
Billy schimpfte normalerweise immer, wenn ich so schnell aß, doch heute schien er in Gedanken woanders zu sein.
Dass war mir schon vor ein paar Monaten aufgefallen, er schien sich immer mehr Sorgen um etwas zu machen, wollte mir aber einfach nicht sagen, was es war.
Als Embry fertig war, lehnte er sich zurück und tätschelte seinen Bauch. „Phu, bin ich satt.“, sagte er mit einem glücklichen Grinsen auf dem Gesicht. „Danke, Jake, dass du mich eingeladen hast.“
„Immer wieder gerne.“, sagte ich Augen rollend.
Ich räumte das Geschirr ab und legte es in die Spüle.
„Embry, willst du mir nicht helfen abzuräumen?“
Embry stand auf. „Aber gerne Jake.“ Er nahm sich eins der Geschirrspültücher und schnappte sich einen der Teller, die ich ihm hinhielt.
Als wir fertig waren, räumte ich das Geschirr ein und suchte in meinem Zimmer nach ein paar Spielkarten.
Embry wartete schon sehnsüchtig auf der Terrasse und riss sie mir sofort aus der Hand, als ich die Terrasse betrat. „Ganz ruhig Embry. Wir haben Zeit.“
Embry ignorierte mich und fing an die Karten auszuteilen. Ich hatte ein gutes Blatt und gewann eine Runde nach der anderen. Embry war einfach zu hitzköpfig. „Nochmal.“, rief er immer wieder. Doch ich gewann, egal wie oft er die Karten neu mischte und wieder austeilte.
Irgendwann kam Harry Clearwater vorbei und mein Vater forderte Embry auf, doch nach Hause zu gehen, es würde doch schon bald dunkel werden. Embry gehorchte nur widerwillig und rief mir noch hinterher: „Du rufst mich an, ja?“ Ich nickte, dann half ich Harry meinen Vater ins Auto zu setzen und stieg selbst in den Pickup.
Der Motor startete mit einen röhren, dass ich sobald nicht vermissen würde und ich fuhr die mir von Billy beschriebene Route nach Forks.
Als ich das Haus, an dem ich das Auto abliefern sollte fast erreicht hatte, sah ich wie ein Mädchen mit schulterlangen hellbraunen Haaren auf der Veranda stand und in meine Richtung sah. Sie bewegte sich in Richtung Einfahrt, wo ich stehen blieb. Ich stieg aus dem Wagen, um sie zu begrüßen. Sie sah gar nicht so schlecht aus, sie trug ein hellgrünen Pullover, eine dunkelblaue Jeans und ein paar weiße Sportschuhe. Ich steckte ihr die Hand entgegen: „Hallo, mein Name ist Jacob Black. Das da sind Harry Clearwater und mein Vater Billy.“ Ich zeigte auf meinen Vater und Harry, die im Wagen hinter mir saßen.
„Carlos hat meinem Vater und mir, diesen Pickup für dich abgekauft, ich sollte ihn heute vorbeibringen. Ich habe ein bisschen an ihm herumgeschraubt, er sollte dir eigentlich keine Probleme bereiten. Er ist nur ein bisschen laut. Wir können eine Probefahrt machen wenn du möchtest.“ Ich war ganz schön nervös, warum wusste ich nicht genau. Aber dieses Mädchen hatte irgendetwas an sich, was mich dazu brachte vollkommen aus der Fassung zu geraten. Vielleicht lag es daran, dass sie mich so interessiert ansah und nicht wie viele andere Mädchen versuchte das Gespräch an sich zu reißen.
Sie nickte und antwortete in einer wunderschönen klaren Stimme: „Na, klar.“
„Toll. Wir können gleich losfahren.“ Ich war begeistert und raste sogleich zum Pickup.
Sie ließ sich Zeit und lief erst langsam auf den Pickup zu, während sie ihn musterte.
Als sie im Pickup saß und sich angeschnallt hatte startete ich mit meiner Einweisung. „Die Gänge klemmen etwas. Aber mit etwas Gewalt ist das kein Problem. Ich habe das Auto selbst repariert.“ Darauf war ich besonders stolz.
Sie nickte und startete den Motor, der mit einem röhren ansprang, dass sie zusammen zucken ließ und mich grinsen ließ. Wie ich diese alte Karre vermissen würde.
Sie startete den Motor und fuhr los, erst stockend, aber dann bekam sie den Dreh langsam raus. Wirklich nicht schlecht für ein Mädchen.
„Das machst du aber verdammt gut.“
Ich hatte gemerkt, wie sie angestrengt auf ihre Unterlippe biss, sie schien sich ziemlich bemühen zu wollen nichts falsch zu machen.
„Danke, gehört zu meinen wenigen Talenten.“, sagte und zwinkerte mir zu.
„So, dass wär’s dann, ich versteh jetzt, wie man ihn fährt.“ Oh, schon vorbei, ich hätte mir gewünscht ein bisschen mehr Zeit mit ihr verbringen zu können, sie schien wirklich nett zu sein. Aber ich musste ja noch zu den Clearwaters und ihnen mit dem Dach helfen.
Als wir wieder das Haus erreicht hatten sprang ich aus dem Wagen und rief ihr hinterher: „Die Papiere sind im Handschuhfach, ich hab dir auch meine Telefonnummer aufgeschrieben, falls es irgendwelche Probleme gibt. Ich muss jetzt leider wieder los, man sieht sich.“
Dann stieg ich zu Billy und Harry in den Wagen und winkte ihr noch zum Abschied. Sie winkte zurück und wir fuhren los. Ich schaute noch so lange aus dem Fenster bis sie nicht mehr zu erkennen war und drehte mich mit einem Seufzen um.
Harry starrte mich grinsend an. „Und hast du bei ihr landen können?“
„Ha, ha, sehr lustig.“, sagte ich eingeschnappt.
Billy und Harry fingen an zu lachen.
„Ihr seht so süß zusammen aus, du redest und sie hört zu. Ich glaube du wärst die Frau in der Beziehung. Nur schade, dass du nicht kochen kannst.“, sagte Billy immer noch lachend.
Ich streckte ihm die Zunge raus und schwieg die restliche Fahrt über. Embry würde sich wohl schieflachen, wenn er erführe wie es gelaufen war. Vielleicht sollte ich ihm einfach gewisse Stellen verschweigen, aber ob Billy und Harry ihren Mund halten könnten? Wohl kaum, dafür fanden sie das ganze viel zu lustig.
Bei den Clearwarters angekommen machte ich mich sofort auf den Weg, und holte die Leiter aus der Garage. So wie es schien musste ich Leath wohl nicht ertragen, denn die stritt sich gerade mit Seth, während sie mit dem Telefonhörer wild herumfuchtelte. Sue versuchte einzugreifen, hatte aber wohl wenig Erfolg und Harry fuhr Billy grummelnd in einen anderen Raum, damit sie ihre Ruhe hatten. Vermutlich wollten sie wieder Karten spielen und ich durfte die Drecksarbeit machen typisch. Ich seufzte und holte Hammer und Nägel, sowie einige neue Schieferplatten aus dem Schuppen. Cholesterinspiegel hin oder her ein wenig Unterstützung aus Harrys Seite würde ihn ja wohl nicht umbringen, oder?
Widerwillig machte ich mich daran, dass Loch im Dach zu reparieren, es war direkt über Leaths Zimmer. Das Loch war zwar klein, aber man konnte dennoch erkennen, was ein Mädchen ihres Alters so alles auf ihrer Kommode an unnützen Zeug stehen hatte. Amelie hatte bestimmt nicht so viel Mädchenkram in ihrem Zimmer. Ob sie mich wohl anrufen würde? Irgendwie hoffte ich, dass irgendetwas am Pickup kaputtgehen würde und sie mich in ihrer Verzweifelung anrufen würde. Was für eine wundervolle Vorstellung. Ich würde ihr Retter in der Not sein und sie würde mir unendlich dankbar sein.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich beinahe von der Leiter gefallen war, als mir Harry von unten zurief, ob ich denn schon fertig war. „Fast, nur noch zwei oder drei Nägel, dann bin ich fertig.“
„Gut, denn Billy will langsam nach Hause und es wird auch schon dunkel.“
Schnell beendete ich meine Arbeit und kletterte die Leiter hinunter. Danach verstaute ich die Leiter und die Werkzeuge wieder im Schuppen.
Billy wartete schon beim Wagen auf mich. Harry hatte Billys Rollstuhl schon im Kofferaum verstaut und lehnte sich gerade durchs Fenster, um eine hitzige Diskussion zuführen. Als ich allerdings beim Auto ankam verstummten sie plötzlich. „Bis bald Billy, man sieht sich. Tschüss Jacob.“ Harry ging ins Haus, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
Während wir nach Hause führen starrte Billy nur geistesabwesend aus dem Fester, was er in letzter Zeit immer öfter tat. Ich traute mich nie ihn darauf anzusprechen, denn er würde mir nur eine ausweichende Antwort geben, wie: „Das würdest du nicht verstehen. Vielleicht, wenn du erwachsen bist.“
Zumindest stellte ich mir seine Antwort so vor.
Zu Hause angekommen holte ich Billys Rollstuhl aus dem Kofferraum und half ihm auszusteigen.
Im Haus stellte ich mich gleich unter die Dusche, ich war von der Arbeit auf dem Dach ganz schön verdreckt und eine kühle Dusche war genau dass, was ich jetzt braute.
Erfrischt ging ich aus dem Bad, rief Billy noch „Gute Nacht“ zu und verschwand in meinem Zimmer, wo ich mich sogleich aufs Bett legte und erschöpft einschlief.

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Amelie - Every day's miracle Empty Der erste Schultag (1)

Beitrag  Gast So 13 März 2011, 18:15

Der erste Schultag (1)

Ich hatte einen unruhigen Schlaf, denn ich war wegen des ersten Schultages so aufgeregt.
Ich wälzte mich die ganze Nacht hin und her, so dass ich am nächsten Morgen vollkommen nervös aufwachte.
Es war gerade mal 5 Uhr und ich schaffte es einfach nicht wieder einzuschlafen, als fing ich an nervös im Zimmer auf und ab zu gehen.
Vielleicht sollte ich schon mal überlegen, was ich anziehen sollte. Ich räumte meinen Koffer aus und fing an alle Kleidungsstücke in den Kleiderschrank zu räumen. Als ich fertig war wusste ich zwar immer noch nicht was ich anziehen sollte, aber wenigstens war ich nicht mehr so nervös. Jetzt blieb nur noch das Chaos auf meinem Schreibtisch. Da ich kein Bücherregal entdecken konnte stellte ich meine vier Bücher ordentlich in einer Reihe auf und verstaute meine Schreibutensilien in einer der Schubladen.
Ich setzte mich an den Schreibtisch und klappte meinen Laptop auf. Da fiel mir ein, dass ich die neue Telefonnummer noch gar nicht kannte. Ich klappte ihn wieder zu und nahm mir ein Buch und ließ es vorsichtig in meinen Rucksack sinken. Seufzend stand ich auf und ging zum Nachtisch um mein Handy an mich zu nehmen und den Alarm auszuschalten. Es war 6.43. Ich musste mich langsam auf den Weg machen.
Schnell lief ich zum Schrank und zog eine dunkelblaue Jeans mit einem braunen Gürtel heraus und einen weißen Rollkragenpullover. Nachdem ich alles weitere erledigt hatte zog ich meinen Schalfanzug aus, um mich neu einzukleiden. Dann nahm ich meinen Rücksack und mein Handy und eilte nach unten zum Telefon, um die neue Nummer einzutippen.
Nachdenklich wanderte mein Blick zum Wohnzimmertisch. Ich erblickte das Jahrgansbuch. Vielleicht sollte ich es einstecken. Schaden konnte es ja nicht. Schnell lief ich zum Tisch und verstaute es in meinem Rucksack.
Den Schlüssel in der Hand schon auf dem Weg zur Wohnungstür fiel mir ein, was ich wichtiges vergessen hatte: Meine Haare!
Ich hatte sie zwar gekämmt, doch sahen sie nicht gerade umwerfend aus. Da ich sie nicht gefönt hatte standen einige ab und waren nicht zu glätten. Hilflos stand ich im Bad und starrte mein Spiegelbild an.
Da viel mir das Abschiedsgeschenk einer Freundin ein. Sie hatte mir einige dieser langen Haargummis geschenkt, die man wie einen Haarreif benutzte. Der einzige Unterschied war, sie hielten eindeutig besser, wenn man Sport treiben sollte. Meine Rettung. Lächelnd zog ich ein schwarzes aus meiner Kulturtasche und zog es mir über den Kopf. Perfekt.
Entspannt machte ich mich auf den Weg zum Pickup und schmiss meinen Rucksack auf den Beifahrersitz.
Den ganzen Weg summte ich fröhlich vor mich hin. Jeder Neubeginn hatte etwas beruhigendes aber auch aufregendes an sich. Ich liebte es. Mittlerweile hielt ich es kaum noch ein Jahr an einen Ort aus. Es war als ob sich eine Art Reisewut in mir gesammelt hatte, seit ….seit meine Mutter gestorben war. Mein Vater meinte zwar sie sein nicht tot. Aber für mich war sie das. Ich hatte sie seit dem Unfall ein paar Mal besucht. Doch natürlich hatte sie mich nicht erkannt. Die Ärzte wollten auch nichts unternehmen, damit sie sich wieder an alles erinnern könnte. Sie meinen sie würde den Schock nicht verkraften. Den Schock Jeremie verloren zu haben. Jeremie… Ich schluckte. Jeremie war mein kleiner Bruder. Zumindest wäre er mein kleiner Bruder geworden.
Tränen bildeten sich auf meinen Wanken. Schnell wischte ich sie weg, denn die Schule kam in Sicht. Hoffentlich war mein Gesicht nicht allzu rot angelaufen.
Seufzend zog ich den Zündschlüssel und schwang mir meinen Rucksack über die Schulter.
Ein Blick zum Himmel verriet mir, dass sich die Sonne heute wohl nicht zeigen würde, aber es auch nicht regnen würde. Es war angenehm mild, vielleicht ein bisschen zu kühl. Ich fröstelte ein wenig, denn ich hatte das Gefühl, dass ich beobachtet wurde. Meine Paranoia, mal wieder. Ich setzte ein Lächeln auf und schritt zum Schulgebäude. Natürlich war ich eine der Ersten. Ich neigte dazu immer viel zu pünktlich zu kommen, eine meiner wenigen Angewohnheiten.
Kaum hatte ich das Sekretariat betreten, stand schon eine rothaarige Frau vor mir. Sie trug eine Brille und ein lilanes T-shirt.
„Amelie Robertson?!“, sie ließ mir keine Zeit zu antworten. „Du bist ganzschön früh. Bitte folge mir.“
Wortlos folgte ich ihr. Wir ließen durch einen schmalen Gang, mit vielen Türen. Vor einer blieben wir stehen und sie öffnete sie, dabei bemerkte ich wie sie nervös mit ihrem Schlüsselbund herumspielte.
„So hier sind alle Bücher die du benötigst.“ Sie zeigte auf einen Bücherstapel von ungefähr fünf Büchern. „Falls du irgendwelche Probleme haben solltest, kannst du einfach ins Sekretariat kommen. Dort wirst du immer jemanden finden, der die helfen kann.“
Lächelnd nickte ich ihr zu. Ich musterte den Raum in dem wir uns befanden während ich einige der Bücher in meinem Rucksack verstaute, es schien ein kleines Lager für Schulbücher zu sein.
„Wenn du alles hast können wir jetzt zurückgehen und ich gebe dir deinen neuen Stundenplan und alles weiter.“ Es sollte wohl freundlich klingen, doch ich bemerkte die Ungeduld in ihrer Stimme.
„Ich bin fertig.“, sagte ich und presste die letzten fünf Bücher an meine Brust.
Als ich ihr rück zu folgte betrachtete ich die Bilder die den Gang auflockern sollten. Es waren vergangene Abschlussklassen die mich teilweise ziemlich dümmlich anlächelten.
Beinah wäre ich mit der Frau zusammengestoßen, als sie plötzlich stehen blieb.
„Danke.“, sagte sie trocken zu einer älteren Frau, die ihr einige Bögen Papier in die Hand drückte.
Die ältere Frau lächelte mir freundlich entgegen und verschwand hinter der nächsten Tür.
Als meine Begleiterin die Papiere musterte schnaubte sie verächtlich und lief den Gang nun schneller entlang, bis wir wieder im Schulerbereich angelangt waren. Sie verschwand hinter den Tresen wühlte in einem Stapel Papieren. Fand schließlich was sie suchte und reichte mir vier Blätter, die ich wie sie sagte nicht verlieren sollte.
Das erste Blatt war eine Aufstellung der Kurse die ich Besuchen würde, eine Art Stundenplan. Das zweite Blatt musste ich jedem meiner Lehrer vorweisen, wenn ich seinen Kurs besuchte. Bei den letzten beiden Blättern handelte es um die Schulordnung und einen Gebäudeplan. Ohne sie auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen schob ich sie zwischen die Seiten des großen Atlanten, für den ich keinen Platz in meinem Rucksack gefunden hatte.
„Ähm. Ich bekomme doch auch ein Schließfach, oder?“
„Jaja, natürlich. Wo bin ich nur mit meinen Gedanken. Ich führe Sie gleich hin.“
Sie sprang auf und mir blieb nichts anderes übrig als ihr zu folgen.
Wir wanderten die Gänge entlang, die sich langsam mit Schülern zu füllen begannen.
„Da sind wir. Das Schließfach klemmt manchmal ein wenig, aber das ist normal. Die Schließfächer sind nicht mehr die neusten und …naja. Eigentlich dürftest du keine Probleme haben. Deine Schließfachnummer ist 5839. Hier, ich hab sie dir aufgeschrieben. Verlier den Zettel bloß nicht.“ Sie schenkte mir noch ein Lächeln, das mich wohl aufmuntern sollte und legte mir die Hand auf die Schulter, dann eile sie davon.
Ich ließ mir Zeit, als ich die Bücher in meinem neuen Schließfach verstaute und studierte meinen Stundenplan.

1.) Englisch (Mr. Mason)
2.) Government [Politik und Wirtschaft] (Mr. Jefferson)
3.) Trigonometry [Mathematik] (Mr. Varner)
4.) Spanisch
Lunch [Pause]
5.) Biologie 2 (Mr. Banner)
6.) Sport (Coach Clapp)

Den Namen meins Spanischlehrers bzw. meiner Spanischlehrerin, konnte ich nicht entziffern, da der Drucker mehrere schwarze Streifen auf dem Blatt hinterlassen hatte.
Englisch war mein erstes Fach. Ich würde wohl den Weg bis zum Gebäude 3 finden müssen und mich dann bei Mr. Mason melden.
Als ich mich wieder dem Gang zuwandte um mich auf den Weg zu machen wäre mein Herz fast stehen geblieben. Ein pickliger Junge mit schwarzen gegelten Haaren lehnte neben mir. Er wollte wohl lässig wirken. „Hi. Ich bin Eric.“
„Hi.“ Fragend starrte ich ihn an.
„Du bist neu hier, oder?“ Verteilten sie hier Steckbriefe der neuen Schüler, oder woher wusste er, dass ich neu war? Mein Vater? Nein, der war zu beschäftigt mit seinem Job.
Als ich ihm antworten wollte, fiel er mir ins Wort.
„Natürlich bist du neu hier. Kann ich dir den Weg zeigen?“ Er erwartete überhaupt keine Antwort, sondern sprach einfach weiter. „Was hast du denn für Fächer?“
„Englisch bei Mr. Mason“, antwortete ich schnell, bevor er mir erneut ins Wort fallen konnte.
„Ich auch, was für ein Zufall. Folge mir einfach.“
Zufall? Nein, daran glaubte ich nicht. Alles geschah aus einem ganz bestimmten Grund.
Seit dem mein Vater mir mitgeteilt hatte, dass WIR nach Forks ziehen würden, hatte sich etwas verändert. Die Leute schienen sich unbedingt mit mir unterhalten zu wollen. Aber warum? Die alte Frau, Kevin, Jacob und nun Eric. Dass war mehr als ungewöhnlich. Naja, die alte Frau, zählte nicht wirklich. Ich verstand es einfach nicht. Bisher hatte meine wehe-du-störst-mich-Aura immer ihre Aufgabe erfüllt. Die Leute waren mir ausgewichen. Genauso wollte ich es. Mehr Zeit für mich. Mehr Zeit zum lernen. Zeit um an die Universität meiner Träume zu kommen. Ich hatte bereits früh gelernt, was Freundschaft bedeutet. Nichts. Zumindest nichts Erstrebenswertes. Verpflichtungen, auf die ich verzichten konnte und die mir nichts nützten. Also, warum wirkte meine Aura nicht mehr? Waren die Menschen in Forks einfach zu ignorant? Ich musterte Eric, was ihm sichtlich Unbehagen bereitete. Nervös verlagerte er sein Gewicht von einem Fuß zum anderen. Dabei sah er fast aus, wie ein kleiner Junge, der dringend auf Toilette musste.
„OK. Gehen wir.“
Eric war so nervös, dass er wie ein Wasserfall vor sich hin plapperte. Über die Schule, Lehrer, Mitschüler und sein Leben. Zu Beginn versuchte ich noch interessiert zu wirken, doch irgendwann ging ich einfach nur noch schweigend neben ihm her und hing meinen Gedanken nach.
Nachdem wir die Cafeteria passiert hatten, betraten wir das Gebäude, das mit einer großen schwarzen Drei gekennzeichnet war. Alb ob ich es nicht auch alleine gefunden hätte.
Der Klassenraum war deutlich kleiner, als die Räume der Schulen, die ich bisher besucht hatte. Aber das war auch kein Wunder, denn die Schülerzahlen waren mindestens doppelt so hoch gewesen oder es hatte sich um eine Privatschule gehandelt.
Mr. Mason war ein großer glatzköpfiger Mann. Amüsanterweise trug er ein Namensschild.
Nachdem ich ihm meine Papiere gereicht hatte, glotzte er mich impertinent an. Was stimmte mit diesem Ort nicht? Warum musste er ausgerechnet Forks sein? Was hatte sich Dad nur dabei gedacht?
Er teilte mir einen Platz in der letzten Reihe zu. Wenigstens etwas. So konnte ich mir sicher sein, nicht von hintern angestarrt und mit Briefchen und was weiß ich beworfen zu werden. Außerdem hatte ich den gesamten Klassenraum im Blickfeld. Naja, zumindest fast.
Ich hatte mich nicht vorstellen brauchen und so würde die Interesse an meiner Person nur noch größer sein. Aber wenigstens hatte ich für den Moment meine Ruhe.
Gelangweilt kritzelte ich auf der Leseliste, die ich von Mr. Mason bekommen hatte, herum.
Brontë, Shakespeare, Chaucer, Faulkner.
Klassiker. Jede Schule hatte nahezu den gleichen Lehrplan. Und diese schien ein ganzes Stückchen hinterher zu hängen.

Kaum hatte der Lehrer die Stunde beendet stand Eric vor mir und starrte mich nervös an.
„Ich hatte dich noch gar nicht nach deinem Namen gefragt.“
„Amy.“ Nur meine Mutter durfte mich Amelie nennen.
„Ein schöner Name.“ Schleimer.
„Tut mir leid, ich muss jetzt los.“
„Oh“, sagte er enttäuscht. „Was hast du denn als nächstes?“
„Politik und Wirtschaft bei Mr. Jefferson im Gebäude sechs.“
„Ich muss zum Gebäude vier. Aber ich kann dir den Weg zeigen.“, hoffnungsvoll starrte er mich mit seinem Hundeblick an.
„Danke, geht schon. Ich kann es ja kaum verfehlen.“
„Ich muss sowieso in die gleiche Richtung laufen.“
Wenigstens würden so nicht die anderen über mich herfallen. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, dass die anderen mich beobachteten.
„Ok, dann gehen wir.“
Als wir das Gebäude verlassen hatten, und meine ‚Mitschüler’ uns nun in einem ‚angemessenen’ Abstand folgten, begann Eric sämtliche Fragen, die er hatte auf einmal an mich zu stellen, so dass ich erst einmal gar nicht verstand, was er von mir wollte. Nach einer Verschnaufpause, in der er seine Gedanken zu ordnen versuchte, was ihm nicht ganz gelang, begann das Frage-Antwort-Spiel von neuem.
„Wo bist du vorher zur Schule gegangen?“
„Charlotte in North Carolina.“
„Wow, dass ist ja ein ganzes Stück weit weg.“ Ach, echt! „Wie oft hat es denn dort geregnet? Im Jahr meine ich.“ Das Wetter ein tolles Thema. Wirklich. Fast jedes Mal, wenn ich mit meinem Vater in ein Fastfood Restaurant gehe und er dann von zu viel Coke auf die Toilette rennt, kommt jemand an, fragt mich ob der Sitz besetzt ist und beginnt über das Wetter zu reden.
„Keine Ahnung, drei bis viermal im Jahr.“
„Oh, was für ein Unterschied. Forks ist das Gebiet mit der höchsten Niederschlagsrate der USA.“ Erstaunlich, dass ich zuvor noch nie etwas von Forks gehört hatte. Ach stimmt ja, ich interessiere mich nicht so für Niederschlagsraten. Hatte ich ja fast vergessen.
„Hast du eigentlich einen…“
„Oh, wir sind da.“, unterbrach ich ihn.
Er schien zu zögern, dann sagte er: „Dann noch viel Glück. Ich hoffe wir haben noch ein paar Kurse zusammen.“ Im letzten Teil, konnte ich deutlich Hoffnung mitschwanken hören.

Die restlichen Stunden verliefen, fast nach dem gleichen Schema wie Englisch. Nur mein Mathematiklehre, Mr. Varner hatte von mir verlangt mich vorzustellen. Nach und nach trauten sich immer mehr Schüler mir Fragen zu stellen und es fand sich immer jemand, mit dem ich zusammen zum nächsten Gebäude gehen konnte.

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Zuletzt von Amelie am Mo 14 März 2011, 21:04 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet (Grund : Mr. Mason)

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