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Bis(s) du mein bist!

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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 26 Es gibt immer ein erstes Mal (Teil 2)

Beitrag  Olette Cullen Sa 09 Mai 2009, 01:48

"Oh, mein Gott, Robin! Die sind wunderschön. Aber... aber..."
"Alice hat mich durch vier verschiedene Juweliergeschäfte geschleift, bis sie auf einmal sagte, das ich hier genau das finden würde, was ich suche. Obwohl ich garnicht wusste, das ich etwas gesucht habe. Aber auf einmal habe ich diese hier gesehen... und ich wollte sie dir schenken." antwortete er mit leuchtenden Augen und hielt mir die offene Schatulle hin.
Fast schon in Zeitlupentempo hob ich meine Hand und fuhr zärtlich über die Schmuckstücke.
"Aber... da gehört noch etwas zu." fiel ihm plötzlich ein.
Er zog noch eine Schachtel aus seiner anderen Jackentasche.
"Robin, du brauchst mir nichts zu schenken. Das ist wirklich nicht nötig..."
Wieder schüttelte er den Kopf.
"Du hast so viel für mich getan. Dann... nimm es doch einfach als sechzehn richtige verpasste Geburtstaggeschenke. Und von mir aus... auch als... was weiß ich... als vorgezogenes Abschlussgeschenk. Dann feiern wir das heute einfach als eine Art Jubiläum."
"Aber... das geht doch nicht... Ich bin kein echter Mensch..."
"Es gibt immer ein erstes Mal. Auch für dich."
Nun klappte er die nächste Schatulle auf. Diese offenbarte ein silbernes Armband. Die Glieder bestanden ebenfalls aus Noten und Notenschlüsseln. Es war wunderschön.
"Darf ich?!" fragte er und hob das Armband aus der Schatulle.
Ich sah ihn sprachlos an und konnte nur noch nicken. Er legte die beiden Schatullen ab und griff nach meinem rechten Handgelenk. Robin öffnete den Verschluss des Armbandes, legte es mir an und schloss es wieder. Es funkelte und glitzerte auf meiner weißen Haut. Ich hatte noch nie solchen Schmuck besessen. Daher war ich von seiner Geste ungemein gerührt.
Mein Handgelenk lag noch immer auf Robins Handfläche. Seine Augen ruhten darauf. Sachte drehte er es hin und her. Er hob einen Finger und fuhr sanft über mein Gelenk. Genau an der Stelle, wo sein Finger meine kalte Haut berührte, lag die feine halbmondförmige Narbe, die mich zu dem gemacht hatte, was ich heute war.
Mein Vater hatte mich an der Stelle gebissen gehabt.
"Hat... hat er dich nur dort gebissen?" fragte er leise, aber neugierig.
Er sah auf und musterte mich durchdringend.
"Ja. Du weißt, das es jeden Vampir stärker macht, umso näher er an dem Herzen gebissen wird. Doch mein Vater versuchte die Narbe so unauffällig wie möglich zu platzieren. Schließlich wollte er uns retten und nicht eine eigene Armee aufstellen. Die meisten von uns, so wie auch mein Vater, werden hier gebissen." Ich deutete auf die Stelle an meinem Hals, an der früher einmal die Aorta schlug. "Nur Edward und meine Mutter hat mein Vater dort gebissen, weil er noch sehr unerfahren war. Ich war sozusagen der erste Versuch, es etwas anders zu machen. So kann man immer noch behaupten, man wäre von einem Tier angegriffen worden." antwortete ich ihm.
"Das... klingt plausibel. Würdest du... also würdest du mich auch..."
Ich entzog ihm meine Hand.
"Lass uns da bitte nicht heute drüber sprechen, Robin. Der heutige Tag gehört Bella, Edward und Alice. Bella macht nur einmal den Abschluss als Mensch. Und du wirst das nächstes Jahr auch tun. Also... lass uns doch heute einfach so tun, als wären wir beide ganz normale Menschen. Wir sollten lieber los. Alice reißt uns den Kopf ab, wenn wir unpünktlich sind." unterbrach ich seine Rede.
Ich griff nach den Ohrringen und legte sie an. Bewusst hatte ich mich abgewandt. Ich wollte nun wirklich nicht mit ihm über eine Verwandlung reden. Noch war ich mir selbst nicht sicher, ob ich so etwas verantworten konnte. Robin war noch so jung. Er hatte noch sein ganzes Leben vor sich.
Dann drehte ich mich wieder zu ihm um. Seine Augen leuchteten vor Begeisterung als er mich sah.
"Und... meinst du so falle ich zu sehr auf und lenke von den Abgängern ab?"
Er griff nach meiner rechten Hand und hauchte einen Kuss darauf.
"Ein Engel könnte nicht unauffälliger sein. Aber mir gefällt es."
Wäre es möglich gewesen, wäre ich rot angelaufen.
"Kommt schon, oder wollt ihr das Alice wütend wird, weil wir ihren Zeitplan durcheinander bringen!?" ertönte die belustigte Stimme meines Vaters zu uns herauf.
Wir lächelten uns an und verließen das Zimmer meiner Schwester.
Auch meine Eltern sahen stolz aus, als sie mich sahen. Es war mir schon fast unangenehm so gemustert zu werden. Robin begleitete mich zu meinem Wagen. Dann hielt er mir die Beifahrertür auf. Verwirrt sah ich ihn an.
"Wenn wir uns heute schon wie echte Menschen verhalten sollen, dann auch richtig. Zu einem Date fährt man seine Freundin." sagte er ernst.
"Aber wir gehen doch erst heute Abend wirklich miteinander aus, Robin."
"Und ich will es richtig machen. Dieser Tag ist heute auch dein Tag. Unser Date beginnt einfach schon jetzt. Wer will es uns denn verbieten?!"
Weiterhin hielt er die Tür auf und deutete in den Fahrgastraum. Ich lächelte verlegen und stieg ins Auto. Meine Eltern waren bereits auf dem Weg und Edward würde Bella abholen. Alice würde von meinen Eltern mitgenommen werden.
Wir fuhren los. Es war ungewohnt die Geschwindigkeit nicht kontrollieren zu können. Robin fuhr zwar in einer beträchtlichen Geschwindigkeit, doch für meine Verhältnisse war das eindeutig zu langsam. Doch ich sagte nichts.
"Hast du eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, ob du nächstes Jahr auch auf ein College gehen willst?" fragte er mich unvermittelt.
Ich sah zu ihm herüber.
"Ähm... nein bis jetzt noch nicht. Ich wüsste nicht, ob ich so völlig alleine ohne meine Familie alles bewältigen könnte. Zudem... sehe ich noch jung aus. Es würde kaum einer glauben, das ich alt genug wäre um auf ein College zu gehen."
"Du könntest doch eines dieser Wunderkinder sein."
Ich lachte kurz.
"Das ist natürlich auch eine Möglichkeit. Und was ist mit dir?"
Robin biss sich auf die Unterlippe.
"Weißt du, bevor das mit meinem Dad und Greg passiert ist, standen mir noch viele Möglichkeiten offen. Allein durch die Privatschule. Aber dann starb mein Dad und das Geld wurde knapp. Das Geld das damals für Gregs College vorgesehen war, ging nach seinem Tod für das Haus drauf. Daher denke ich, das ich wahrscheinlich auf ein staatliches College gehen müsste." antwortete er nach ein Weile.
"Was wäre denn deine Wahl gewesen?"
Er leckte sich nun über die Lippen. Für einen kurzen Augenblick sah er mich an, bevor er wieder auf die Straße blickte.
"Nicht das es jetzt noch eine Rolle spielen würde... Aber damals als wir noch in Hartford lebten, wollte ich nach Yale. Als wir dann umzogen, habe ich mich dann doch eher für Stanford entschieden. Es ist eine sehr gute Uni und sie war hier in der Nähe. Ich wäre nicht so weit von zu Hause fort gewesen. Aber das ist jetzt egal."
Ich zog meine Augenbrauen zusammen.
"Wieso ist es denn jetzt egal?"
Er atmete tief durch.
"Na, weil ich jetzt bestimmt nicht nach New Haven oder Palo Alto ziehen werde, selbst wenn ich dort hin gehen könnte. Mein Leben ist jetzt hier. Bei dir. Da wo du hin gehst, werde ich auch hin gehen. Du bist mein Gegenstück in jeglicher Weise. Daher brauche ich nichts anderes."
"Du solltest aber auf ein College gehen. Nur weil ich es nicht kann, sollte es dich nicht davon abhalten, dein Leben weiter zu leben."
Er sah mich noch einmal kurz an.
"Lass uns doch von etwas anderem reden, Deidra. Denn ich werde in meinem Standpunkt nicht nachgeben. Dann... was machen wir nächstes Jahr nach unserem Abschluss?... Wir könnten wie so viele andere auch, eine Europa Reise unternehmen oder uns die Welt anschauen. Würde es dich nicht interessieren, wie dein Irland heute aussieht?"
Ich warf ihm einen skeptischen Blick zu.
"Das können wir nicht tun, Robin. Das ist zu gefährlich."
Robin verdrehte die Augen und seufzte.
"Wie war das? Wir sind heute zwei ganz normale Menschen?! Außerdem muss es garnicht gefährlich sein. Man muss sich nur gründlich vorbereiten. Wir achten darauf, das wir in Gegenden unterkommen in der die Wildpopulation groß genug ist und weniger Menschen sind. Je nachdem wie gut du jagen kannst, kann man den Aufenthalt verlängern oder verkürzen.Genauso kann man manche Städte und Länder auch bei Nacht erkunden. Komm sag schon... Irland, Ägypten, Asien..."
Ich atmete tief durch.
"Naja... wenn du es so sagst... könnte das vielleicht doch möglich sein... Außerdem gibt es noch einige andere Vampirstämme, die mein Vater kennt. Zur Not... könnte ich mich auch mit ihnen in Verbindung setzen. Irland... klingt schon aufregend. Mich würde es schon interessieren, wie es heute dort aussieht. Es wäre... schon schön sich auf so etwas zu freuen."
"Und wir hätten noch ein ganzes Jahr um es vorzubereiten, Deidra."
Sein Entuhsiasmus war fast ansteckend. Ich konnte mich mit einem Mal mit Robin zusammen die Welt bereisen sehen. So wie ein richtiger Teenager nach seinem letzten Jahr an der High School. Und uns wären finanziell keine Grenzen gesetzt.
"Das... klingt toll, Robin."
Ich legte meine Hand auf seine. Den Rest der Fahrt hatte er ein breites Lächeln auf dem Gesicht.
Die Turnhalle war gut gefüllt und gleichzeitig herrschte ein einziges Chaos. Eine gelbe Schülerschar bewegte sich im hinteren Teil der Halle. Ich erkannte darunter meine beiden Geschwister und Bella, ebenfalls in ihre gelben Tallare gekleidet. Und es wunderte mich, als ich sah, wie angespannt Alice auf einmal aussah. Es war der totale Gegensatz zu der Alice die ich noch vor kurzem gesehen hatte. Sie tänzelte gerade nach vorne um ihr Zeugnis aubzuholen.
"Was ist los, Deidra?" mein Vater sah mich kurz an.
Ich kniff die Augen zusammen, als ich mich konzentrierte.
"Irgendwas stimmt da nicht." sagte ich leise und deutete abwechselnd auf Edward und auf Alice. "Alice übersetzt gerade das 'Glory Hallelujah' ins Arabische... und jetzt fängt sie mit koreanischer Gebärdensprache an. Sie versucht..."
'Verstehst du warum sie das macht?!' kam es von Edward.
'Nein.'
"... mich und Edward aus ihren Gedanken raus zu halten." antwortete ich ihm ebenso leise.
"Warum tut sie das?" fragte mein Vater skeptisch.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Wenn ich das nur wüsste."
Alice nahm ihr Zeugnis entgegen. Kaum hatte sie die Bühne verlassen, war sie auch schon verschwunden. Auch Edward schien darüber irritiert, als er vortrat und sein Zeugnis abholte.
Für mich war diese Feier etwas ganz neues. Noch nie hatte ich einen Abschluss gemacht. Bei meinen Geschwistern wollte ich garnicht nachzählen, wie oft sie diesen Schritt schon durchlaufen hatten. Deswegen wunderte es mich nicht, das meine Eltern nicht den selben überschwenglich stolzen Gesichtsausdruck hatten wie die anderen Eltern.
"Gleich ist Bella dran." flüsterte Robin.
Ich nickte und versuchte erst einmal die Verwirrung über Alice aus meinem Kopf zu verbannen. Auf einmal zog ich die Nase krauss. Zwei Sekunden später, wusste ich auch wieso. Als Bell nach vorne trat um ihr Zeugnis abzuholen, sprang ein paar Reihen hinter uns der Werwolf auf und zog Chief Swan mit sich hoch. Der alte Black saß in seinem Rollstuhl daneben.
"Was sucht der denn hier?!" fragte ich pikiert.
Robin folgte meinem Deut. Er erblickte seinen besten Freund sowie dessen Vater, die mit Begeisterung für Bella in die Hände klatschten.
"Na ja... er ist wegen Bella hier... denke ich..." antwortete er.
Ich sah ihn an.
"Du wusstes davon?!... Ah... natürlich, er hat dir davon erzählt, als du zum Abendessen bei dem Rudel warst." kam mir die Erleuchtung.
Etwas schuldbewusst nickte er. Ich seufzte tief. Den Rest der Feier war es ruhig. Als diese aufgelöst wurde, standen wir auf. Meine Eltern wollten vorrausfahren.
"Mach dir nicht so viele Gedanken über Alice Verhalten, Deidra. Sie wird es uns schon noch erzählen. Wir sehen uns nachher zu Hause." verabschiedete sich mein Vater von mir.
Erneut nickte ich ihm zu. Daraufhin verließen meine Eltern die Turnhalle. Robins Hand glitt in meine. Suchend sahen wir uns in dem plötzlichen Durcheinander nach meinen beiden Geschwistern und Bella um. Doch ich konnte sie nicht direkt ausmachen.
"Sag mal trägst du etwa bei deiner Abschlussfeier auch so einen gelben Umhang?!"
Jacob Black hatte sich zu Robin und mir durchgekämpft. Genervt drehte ich mich zu ihm um.
"Es heißt Tallar! Und nicht Umhang!" schnappte ich.
Robin trat von einem Fuß auf den anderen.
"Ich... also, ja das werden wir wohl auch tragen müssen. Ihr habt es also doch nch geschafft. Bella hat sich bestimmt gefreut, das ihr hier seid." versuchte Robin sofort die Situation zu entschärfen.
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 26 Es gibt immer ein erstes Mal (Teil 3)

Beitrag  Olette Cullen Sa 09 Mai 2009, 01:49

Jacob schien sich allerdings prächtig zu amüsieren. Gerade als er zu einer Antwort ansetzen wollte, rollte ein Rollstuhl an.
"Jake, wir sollten jetzt gehen. Charlie will mit Bella in ein Resturant und feiern. Und wahrscheinlich," sein Blick glitt von Robin zu mir und wieder zurück. "wollen auch die Cullens diesen 'Meilenstein' mit ihren Kindern zelebrieren."
Seine dunklen Augen ruhten nun wieder auf mir. Sie musterten mich durchdringend. Ich reckte das Kinn und hielt diesem Blick stand.
"Ja, das haben wir vor. Und wir müssen auch bald los. Schließlich haben wir später noch eine große Feier." Ich wand mich an Robin. "Verabschiede dich in Ruhe. Mir wird die Luft etwas... zu dick. Ich warte im Wagen auf dich. Also dann... Mr. Black, Fido." Ich nickte dem Mann im Rollstuhl und dem Flohteppich zum Abschied zu.
Dann wand ich mich ab und verließ die Turnhalle. Gerade als ich auf dem Weg zu meinem Auto war, rauschte Edward an mir vorbei.
"Hey, Edward! Warte..." rief ich ihm hinterher. Doch mein Bruder war bereits in seinem Wagen und fuhr schon los. "doch... mal..." ebbte mein Satz ab.
Sein Gesicht war angespannt gewesen, das war alles was ich durch die Scheiben seines Autos hatte erkennen können. Ich hatte jedoch nicht genug Zeit um diesen Gedanken nach zuhängen. Robin kam auf den Wagen zu. Dieses Mal saß ich auf dem Fahrersitz. Er bedeutete mir, rüber auf den Beifahrersitz zu rücken. Ich seufzte und rückte augenrollend hinüber. Robin öffnete die Tür und stieg ein. Wir starteten den Wagen und fuhren vom Parkplatz.
"Irgendwie haben sich deine Geschwister merkwürdig verhalten. Findest du nicht?!" fragte er mich mit einem Mal.
Ich sah ihn an.
"Das hast du bemerkt?"
Er nickte.
"Warum wundert mich das eigentlich noch, das dir so etwas nicht entgeht?!" murmelte ich. "Ich weiß nicht, was mit Edward und Alice los war. Alice hat ihre Gedanken versteckt. Und ich habe keine Ahnung warum. Wenn wir zu Hause sind, werde ich sie sofort fragen."
Robin fuhr immer weiter auf der Straße die zu unserem Haus führte. Wir verfielen wieder in Schweigen. Ich dachte über einiges nach. So auch über erste 'Meilensteine'. Heute erlebte ich auch einiges zum ersten Mal. Ich hatte heute mein erstes richtiges Date und ich hatte zum ersten Mal eine Abschlussfeier erlebt. Plötzlich spürte ich wie Robins Hand nach meiner griff. Zärtlich fuhr sein Daumen über meinen Handrücken.
"Oh mein Gott!" entfuhr es ihm plötzlich, als wir auf unsere Auffahrt auffuhren.
Die Bäume in unserer Auffahrt, die sonst dafür sorgten das dieses verdeckt wurde, waren in regelmäßigen Abständen mit tausenden kleinen Lichtern geschmückt worden.
"Alice." war alles was ich sagen konnte.
Wir fuhren immer weiter die Auffahrt hinauf. Robin parkte den Wagen in der Garage. Wir stiegen aus und traten durch die Garage anschließend ins Haus.
"Endlich seid ihr da! Los, los! Zieht euch um. Unsere Gäste kommen bald!"
Alice wuselte in die Küche und schubste uns bereits vorwärts. So stolperten wir in unser Wohnzimmer. Nur das es mit unserem Wohnzimmer nicht mehr viel Ähnlichkeit hatte. Alles sah wie in einem Nachtclub aus.
"Wow! Alice, ich zweifle nie wieder an deinen Fähigkeiten." hauchte ich beeindruckt.
"Jaja! Los, macht schon!" schnappte Alice kurz angebunden und scheuchte uns weiter durch den Raum.
Vor der Treppe blieb ich einfach stehen. Bestimmt drehte ich mich zu ihr um.
"Alice!" Ernst sah ich sie an. "Was hast du versucht heute vor mir und Edward zu verstecken?!"
Inzwischen standen auch meine Eltern, sowie Rosalie, Jasper und Emmett im Zimmer. Robin sah von mir zu Alice und wieder zurück. Meine Schwester atmete tief durch.
"Es ist derselbe, Deidra. Es ist derselbe Vampir, der in Bellas Zimmer war und derjenige hat auch die Vampire in Seatlle erschaffen. Wir müssen gegen sie kämpfen, sonst werden die Volturi bald auf uns aufmerksam. Und das wollen wir doch mit allen Mitteln vermeiden." sagte sie ernst.
"Was werden wir dagegen tun?" fragte ich.
"Das wissen wir noch nicht genau. Bisher haben sie noch keine Entscheidung gefällt! Doch wir werden uns was einfallen lassen müssen. Und jetzt... geht euch umziehen!" Erneut scheuchte sie uns die Treppe hinauf. Wir nickten und begaben uns nach oben. Robin schwieg dabei.
"Wir sehen uns gleich." sagte er leise, als wir vor unseren Zimmern standen.
Er drückte noch einmal meine Hand, dann trennten wir uns. Ich öffnete meine Tür und trat in das Zimmer. Alice hatte mir bereits die Sachen herausgelegt, die ich tragen sollte. Sie hatte für mich ein weinrotes Oberteil mit einer enganliegenden schwarzen Weste und einem kurzen dunklen Jeansrock besorgt. "Du hast tolle Beine. Also solltest du sie auch zeigen, Deidra." waren Alice Worte an mich gewesen.
Dazu trug ich erneut flache Schuhe, dieses Mal in schwarz.
Als ich mich umgezogen hatte, sank ich langsam auf meine Couch. Langsam drang mir in mein Bewusstsein, das die Gefahr immer größer wurde, das die Volturi auftauchen könnten. Das hieß, das auch Robin in Gefahr schwebte, entdeckt zu werden. Ich wollte mir nicht ausmalen, was ihm zustoßen könnte, würden sie von ihm erfahren. Wenn Felix ihn erwischen würde... oder Jane... kaum auszudenken. Er war hier nicht so sicher wie ich zu Anfang gedacht hatte. Hier würden sie zuerst nach uns suchen.
Nun stiegen mir Tränen in die Augen.
Ich würde ihn verlieren...
"Deidra... was ist los?"
Schnellen Schrittes kam Robin auf mich zu. Er fasste mich bei den Schultern. Ich sah ihn tränenverschleiert an. Voller Sorge waren seine Augen auf mich gerichtete. Was für eine Ironie... er machte sich Sorgen um mich!
"Deidra, rede mit mir! Was ist los?!"
Ich wischte mir über die Augen und schüttelte kurz den Kopf.
"Du bist hier nicht mehr sicher, Robin. Ich kann nicht zulassen das sie dich finden."
Robin zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Meinst du etwa wegen den Neugeborenen? Oder meinst du..."
"Ich meine die Volturi! Du weißt doch... über sie Bescheid! Sie sind nicht wie wir. Sie sehen unsere Familie als eine Art Bedrohung an. Aro ist an Alice und an Edward interessiert, wahrscheinlich ist das der einzige Grund, warum sie uns bis jetzt noch nie angegriffen haben. Wenn sie aber nun her kommen... und du, ein Mensch, lebst bei uns... ich will nicht darüber nachdenken, was sie mit dir anstellen, wenn sie dich finden sollten."
Einen Augenblick sah er mich an. Dann legte er die Arme um mich und drückte mich an sich. Plötzlich lag ich in seinen Armen. Und es fühlte sich unglaublich gut an. Ich merkte wie es mich beruhigte. Nach, wie es mir vorkam nur Sekunden, einigen Minuten lehnte er sich etwas zurück und sah mich an. Auch er sah so aus, als wäre er sich gerade erst Bewusst geworden, was er getan hatte.
"Ist... ist alles okay?" fragte er zögerlich.
Ich nickte.
"Ja... es geht mir gut. Anscheinend... erlebe ich heute vieles zum ersten Mal."
Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen.
"Wie ein echter Mensch..." antwortete er darauf.
Nun musste ich auch lächeln.
"Als wäre ich wirklich erst sechszehn, nicht wahr?! Als wäre ich ein richtiger Teenager." Ich senkte kurz den Blick. "Aber... Robin, würdest du mir bitte was versprechen?"
Er nickte nach einer Weile. Ich atmete tief durch und sah ihn wieder an.
"Wenn ich es dir sage, möchte ich, das du sofort nach La Push fährst. Die Volturi wissen nichts von dem Rudel. Dort bist du dann in Sicherheit. Auch wenn ich ansonsten nichts mit diesem Fiffi und seiner Sippschaft zu tun haben will. Aber sie haben diesen entscheidenen Vorteil, den wir nun einmal nicht haben. Hast du das verstanden? Wenn ich also sage, verschwinde zu Jacob, wirst du sofort gehen!"
"In Ordnung..."
Es läutete an der Haustür. Robin blickte über die Schulter.
"Die Gäste kommen." Er drehte den Kopf zurück. "Bist du bereit?!"
Er ergriff meine Hand und drückte sie zärtlich. Erneut atmete ich tief durch. Ich nickte schließlich und gemeinsam verließen wir mein Zimmer. Wir stiegen langsam die Treppen zum Wohnzimmer hinab. Eine kleine Gruppen Menschen war bereits herein gekommen. Robin hiel mich noch einmal auf der Treppe zurück.
"Übrigens... wenn wir unsere Reise machen... was hältst du davon, wenn wir dann Italien lieber auslassen, hmm?!"
Und wieder schaffte er es das ich lachen konnte.
Die Party war relativ schnell im Gange. Meine Geschwister wirkten für alle anderen ausgelassen. Ich kannte sie besser. Ich konnte die Anspannung in ihren Gesichtern sehen.
Was sich nicht vermeiden ließ, waren die musternden Blicke, die Robin zu geworfen wurden. Dieser allerdings schien sich augenscheinlich ziemlich gut zu amüsieren. Allerdings ließ er jedes Mädchen das mit ihm tanzen wollte, abblitzen. Und nach einer Weile traute sich auch keine mehr. Was vielleicht aber auch an meiner ständigen Anwesenheit liegen konnte.
Edward ließ Bella nicht aus den Augen.
Auch ich behielt sie im Blickfeld. Bis Robin neben mir auftauchte und meine Hand ergriff. Er zog mich einfach auf die Tanzfläche in die tanzende Menge. Erwartungsvoll stand er vor mir. Ich zuckte mit den Schultern und sah zu ihm auf.
"Und nun?" fragte ich ihn.
"Jetzt tanzen wir. Du versuchst schon die ganze Zeit dich davor zu drücken." antwortete er.
Ich schüttelte den Kopf.
"Ach, quatsch. So etwas tue ich nicht. Schau mal... wir haben gleich keine Wasserflaschen mehr. Ich sollte welche holen." wich ich aus und schlängelte mich durch die Menge.
Robin folgte mir. Ich erreichte die Küche vor ihm. Hier war es leer. Zielstrebig ging ich auf den Kühlschrank zu. Robin war weiterhin hinter mir.
"Warum weichst du mir aus?"
Ich öffnete den Kühlschrank, griff nach einer Flasche und schloss die Tür. Dann drehte ich mich zu ihm um. Robin stand direkt vor mir.
"Ich weiche dir doch nicht aus."
"Doch das tust du. Schon vergessen, ich merke wenn du lügst."
Er lächelte dabei. Erst jetzt sah ich ihn genauer. Alice hatte einen wirklich guten Geschmack. Er trug eine schwarze Jeans und ein dunkles T - Shirt. Sein Haar war etwas verstrubbelt und verlieh ihm ein Lausbübisches Aussehen.
"Ich... na gut. Ich habe Angst mich zu blamieren, Robin. Es ist schon lange her, das ich getanzt habe. Ich will dir nicht weh tun." gestand ich schließlich.
Nun lachte er laut auf.
"Das ist das einzige?!" Er hob seine Hände und legte sie sanft an meine Wangen. "Du bist wundervoll. Und selbst wenn du dich wie der letzte Trampel aufführen würdest, wäre es mir egal. Ich liebe dich.... Und... darf ich vielleicht etwas ausprobieren?" sagte er leise.
Ich schluckte und nickte langsam.
Er leckte sich über die Lippen. Dann kam er mit seinem Gesicht zögerlich näher. Bis er nur noch Millimeter von mir entfernt war. Er zögerte einige Sekunden, dann legte er sanft seine Lippen auf meine.
Wäre es möglich gewesen, würde mein Herz nun einen Trommelwirbel vollführen. Genauso wie es seines tat. Doch ich hörte nicht, wie laut es tatsächlich schlug. Und auch nicht wie das Blut durch seine Adern rauschte. Alles was zählte, war das er mich küsste. Das ich gerade meinen ersten Kuss bekam.
Die Flasche glitt aus meinen Händen und zerschellte am Boden. Meine Finger fuhren in sein Haar. Er drückte mich noch enger an sich. Jedoch vorsichtig. Doch es schien, als würden unsere Körper perfekt miteinander harmonieren. Ich stellte mich noch etwas mehr auf meine Zehenspitzen um den Kuss etwas zu vertiefen. Nun spürte ich die Wärme seinen Körpers und die weichen heißen Lippen auf den meinen. Sie schmeckten unglaublich gut.
"Oh..."
Erschrocken stoben wir beide auseinander. Emmett und Jasper standen in der Küche und sahen uns schmunzelnd an.
"Anscheinend findet hier ein anderer Art von Kampf statt, als wir angenommen hatten." grinste Emmett breit.
"Oh ja, es hat ganz den Anschein." lachte auch Jasper.
Er griff nach Emmett und zog ihn wieder aus der Küche. Ich sah zu Robin, der immer noch leicht keuchte. Wir verharrten einige Sekunden in dieser Position. Dann fingen wir beide an laut zu lachen. Unbeschwert und leicht klang es durch die Küche. Als wir uns wieder beruhigt hatten, legte ich meine Arme um ihn und er legte seine um mich.
"Anscheinend bin ich wohl doch ein richtiger Teenager. Bekommt man nicht oft den ersten Kuss auf einer Party?!" lächelte ich.
Erneut beugte er sich zu mir und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.
"Sollen wir wieder zurück?! Ich würde jetzt sehr gerne mit meiner Freundin tanzen."
Robin zog mich einfach aus der Küche zurück ins Wohnzimmer. Ich hatte nur noch Augen für ihn. Er legte meine Arme um seinen Nacken und seine Hände auf meine Taille. Langsam drehte er sich mit mir auf der Stelle.
"Siehst du... du kannst doch noch tanzen." grinste er.
Ich sah zu ihm auf. Dann reckte ich mich leicht und küsste seine Unterlippe.
Mit einem Mal spürte ich dutzende Blicke auf uns gerichtet. Das war etwas neues. Ich ließ körperliche Nähe zu.
"Bist du glücklich?" fragte er mich.
"Glücklicher als in meinem ganzen Leben." antwortete ich ehrlich.
Wir drehten uns weiter. Selbst als der Song schneller wurde, behielten wir unsere Geschwindigkeit. Ich fühlte mich schwerelos. Es war als würde ich fliegen. Nichts konnte mir diesen Augenblick vermiesen.
"Wer hat den Werwolf eingeladen?!"
Alice Stimme drang an mein Ohr. Und kurz darauf vernahm ich auch schon den bestialischen Gestank.
"Na toll!" sagte ich düster.
"Was ist los?!"
Ich seufzte tief.
"Der Momentkiller ist aufgetaucht!"
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 27 Der Plan (Teil 1)

Beitrag  Olette Cullen Mo 25 Mai 2009, 23:50

Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Kapitel27DerPlan



Robin blieb mit mir einfach auf der Tanzfläche stehen.
"Momentkiller?!" fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen.
Ich atmete tief durch. Widerwillig und langsam löste ich meine kalten Hände hinter seinem Nacken. Ich drehte mich auf dem Absatz um und sah quer durch den Raum zur Haustür. In genau dieser standen drei große Gestalten.
Auch ohne Alice´ Worte, hätte ich spätestens jetzt gewusst, wer da unser Haus betreten hatte.
Ich zog die Nase krauss. Der Gestank war bestialisch. Es würde ewig dauern diesen aus diesem Haus zu bekommen.
"Jake?!" kam es verwundert von Robin neben mir.
"Ja, genau der!" stöhnte ich genervt.
Robin griff nach meiner Hand. Er versuchte mich gerade zu beruhigen. Wie gut er mich doch schon kannte. Ich straffte daraufhin meine Schultern und warf mein Haar zurück. Gemeinsam gingen wir auf die drei Werwölfe zu.
"Was sucht ihr hier?!" fragte ich ohne eine Spur von Freundlichkeit. Schließlich sollten sie sich hier nicht allzu wohl fühlen.
Doch Fido war, wie bereits bei der Abschlussfeier in der Schule, unglaublich gelassen. Ein breites selbstzufriedenes Grinsen lag auf seinem Gesicht, als er auf mich hinab blickte.
"Bella hat mich eingeladen."
Er deutete auf Bella, die gerade in der Menge abtauchte. Ich wand mich ihm wieder zu und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Scheint aber so, als würde sie sich nicht besonders über dein Auftauchen hier freuen. Falls das nicht deutlich genug war, ein Kinnhaken heißt meistens das man wieder ausgeladen wurde! Daher ist es glaubeich nur in ihrem Interesse, das du wieder verschwindest. Genauso wie deine beiden Freunde! Also raus aus meinem Haus! Ihr befindet euch auf unserem Territorium!" schmetterte ich ihm entgegen.
"Komm schon, Mann. Lass es gut sein. Ich hab das eh für keine besonders gute Idee gehalten. Schließlich hat sie Recht. Wir dürften noch nicht einmal hier sein." warf einer der anderen Werwölfe ein.
Ich lächelte erhaben.
"Hör lieber auf deinen kleinen Freund hier, Fiffi. Ihr brecht den Vertrag sonst zuerst."
Doch Jacob schüttelte den Kopf.
"Nein. Ich wurde immerhin eingeladen. Und daher breche ich hier keine Regel des Vertrages. Außerdem habe ich noch ein Geschenk für Bella. Zumindest das darf ich ihr doch noch geben, oder?! Wenn sie mag, kann sie mich auch gerne noch einmal schlagen, wenn das ihre Meinung über meinen Aufenthalt ändert." grinste er mich frech an.
Wie sehr wünschte ich mir ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht wischen zu können. Doch ich sammelte mich wieder. Auf keinen Fall durfte ich nun die Kontrolle verlieren.
Ich sah mich in der Menge um und erkannte Bella. Doch bevor ich mich wieder umwenden konnte, flitzen Edward und Alice an mir vorbei hoch in die oberste Etage. Für das menschliche Auge waren sie, wenn überhaupt, nur noch als Farbschleier zu sehen gewesen. Doch ich hatte ihre Gesichter gesehen. Sie waren angespannt gewesen. Kurz darauf folgten auch noch Rosalie und Emmett meinen beiden anderen Geschwistern.
Ich verengte die Augen zu Schlitzen.
"Deidra?!"
Robins Stimme holte mich aus meiner Versunkenheit heraus.
Ich drehte mich langsam wieder zu den anderen herum.
"Na gut, Waldi! Dann gib dein blödes Geschenk bei Bella ab. Falls sie dich überhaupt nahe genug an sich heran lässt. Und sollte sie danach auch noch die andere Hand gebrochen haben, kannst du dich darauf verlassen, das nicht nur Edward dir weh tun wird." sagte ich beiläufig. "Begleite ihn bitte zu Bella. Pass auf, das er keine Dummheiten macht. Und wenn er sein Geschenk überreicht hat, bringst du ihn zurück zur Tür. Denn ich bin der Überzeugung das sich der gute Fido sonst auf dem Weg dorthin zurück verläuft! Ich will ihn keine Minute länger als nötig hier haben. Das ist, denke ich, im Interesse meiner ganzen Familie! Ich muss Alice suchen gehen." wand ich mich an Robin.
"Warum musst du zu Al -...?"
"Ich sage es dir, wenn ich es selbst genauer weiß." sagte ich ihm leise.
Er nickte daraufhin. Ich beugte mich zu ihm herüber und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Wange.
'Igitt! Gut, das ich heute schon gegessen habe!'
Ich verdrehte die Augen. "Etwa neidisch, weil dich keine küssen will, Wauzi?!" Bevor er darauf antworten konnte, war ich bereits blitzschnell die Treppen hinaufgeflitzt. Ich hörte den Rest meiner Familie im Büro meines Vaters. Ohne anzuklopfen, öffnete ich die Tür. Die anderen sahen kurz zu mir, bevor sie sich wieder sammelten. Alice stand in der Mitte meiner Familie.
"Was hast du gesehen, Alice?" fragte ich unvermittelt.
Ich hatte erst garnicht mitbekommen, das Alice eine Vision hatte. Meine Gedanken waren ganz woanders gewesen. Erst als Edward und Alice an mir vorbeigehuscht waren, kam mir die plötzliche Erkenntnis, das sie endlich gesehen hatte, wie wir weiter vorgehen konnten. Endlich hatte sie gesehen, welchen Schritt wir als nächstes tun konnten.
Meine Schwester atmete tief durch. Für einen kurzen Augenblick entspannte sich ihr Engelgleiches Gesicht.
"Sie kommen hierher." sagte sie schließlich. "Und einer trug ihre rote Bluse bei sich."
"Wie viele sind es?"
"Es ist keine genaue Zahl. Mal sind es mehr, mal sind es weniger. Doch im Moment sind es nicht mehr als einundzwanzig. Sie zerstören sich gegenseitig. Sie werden achtlos geführt. Und ich konnte noch immer nicht erkennen, wer sie anführt. Gerade zu dem Zeitpunkt kam ja unser lieber Jacob Black durch die Haustür. Diese Werwölfe sind ein ganz schönes Ärgernis!" machte Alice ihrem Ärger Luft.
"Oh, wem sagst du das!" pflichteten Edward und ich ihr inbrünstig bei.
Mein Vater tat einen Schritt nach vorne.
"Nun gut. Wir wissen das sie auf dem Weg hierher sind. Was werden wir nun also tun?" sagte er in die Runde.
"Wir müssen lernen zu kämpfen und sie vernichten, bevor sie zu nahe an die Stadt heran kommen. Nur so können wir ebenfalls verhindern das die Volturi auf die Neugeborenen aufmerksam werden und plötzlich beschließen uns einen Besuch abzustatten." Edward deutete auf Jasper. "Du wirst es uns beibringen müssen. Du hast genug Erfahrung mit Neugeborenen."
Jasper nickte ihm ernst zu.
"Ich bringe euch alles bei, was ich weiß. Am besten wir fangen so schnell wie möglich damit an. Allerdings sind wir zu wenige. Die Zahlenmäßige Überlegenheit ist ein ziemlich großer Vorteil. Doch wir sind zivilisiert. Uns lenkt der ständige Blutdurst nicht in dem gleichen Maße ab, wie sie. Das ist wiederum ein Vorteil für uns. Außerdem sind die Fähigkeiten von Alice, Deidra und dir, Edward, sehr praktisch um die Schritte der Gegner vorrauszusehen." erklang seine ruhige Stimme.
Er sah uns der Reihe nach in die Gesichter. Wir alle wussten das es keine andere Möglichkeit gab um uns von dieser nahenden Bedrohung zu schützen. Auf keinen Fall konnten wir zulassen, das die Volturi hierher kamen. Bellas sowie auch inzwischen Robins Leben war sonst in großer Gefahr.
Emmett klatschte erfreut in die Hände.
"Okay, wo trainieren wir, wie man diesen Neugeborenen ordentlich die Tour vermasselt?!"
Mein Vater legte kurz den Kopf schief, bevor er antwortete.
"Wie wäre es in der Nähe unseres Spielfeldes. Dort sind wir ungestört. Und wir hätten genug Platz."
Wir anderen nickten. Ich atmete tief durch.
"Was machen wir mit Robin? Ich denke, Bella wird sich bestimmt nicht ausreden lassen, dabei zu sein. Was wahrscheinlich im Moment auch besser ist. Wir sollten sie nun stärker im Auge behalten. Aber von Robin wissen sie nichts. Und wenn wir das Haus verriegeln..." Dann schloss ich die Augen für einen Moment. "Ach, was rede ich da. Er wird nie hier bleiben wollen. Er ist Bella in der Hinsicht viel zu ähnlich. Ich werde mit ihm darüber reden müssen."
Meine Mutter schenkte mir ein wissendes Lächeln. Alice schloss kurz die Augen. Dann legte sich ein leichtes Lächeln auf ihr Porzellangesicht.
"Gut. Doch vorher sollten wir diese Party durchstehen. Bella kann sich so in Ruhe von ihren Freunden verabschieden. Und wir wollten wieder hinunter gehen, bevor sich noch jemand fragt wo wir ab-geblieben sind. Erst danach sollten wir trainieren."
Die anderen und auch ich nickten zustimmend. Wir traten einer nach dem anderen aus dem Büro meines Vaters. Emmett, Rosalie und meine Mutter nahmen die andere Treppe die hinunter in unsere Küche führte. Alice, Jasper und Edward besprachen noch einige Dinge mit meinem Vater auf dem Flur. Ich selbst machte mich wieder auf dem Weg zu Robin hinunter. Als ich auf der Hälfte des Weges nach unten war, sah ich bereits weiter hinten im Wohnzimmer Bella und Robin stehen. Zu meinem Verdruss war der dreckige Werwolf mit seinen beiden Freunden noch immer in unserem Haus. Er stand direkt neben den beiden. Ich stöhnte genervt auf. Dieser Wauzi war also immer noch da. Alice tauchte hinter mir auf und legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter.
"Keine Sorge. Den werden wir auch noch los." lächelte sie kalt.
Weiter stiegen wir nun die Treppen hinunter. Bellas Kopf ruckte herum, als hätten wir sie gerufen. Sie sah uns die Stufen hinab steigen.
"Alice! Deidra!" ertönte Bellas Stimme über die laute Musik im Raum klar und deutlich in unseren Ohren.
Sofort sah auch Robin auf. Er sah fast erleichtert aus, doch nur bis er mein Gesicht und das meiner Geschwister genauer sah. Wie immer hatte er ein sehr feines Gespür für irgendwelche Veränderungen in meiner Haltung oder in der meiner Familie. Blitzschnell schlängelten wir uns durch die Menge. Die drei jungen Werwölfe wichen etwas zurück, als wir sie erreichten. Wie gut es mir tat zu sehen, das sie sich anscheinend hier doch nicht so wohl fühlten.
Meine Hand glitt in Robins, während Alice einen Arm um Bellas Taille legte.
"Wir müssen mit dir reden." flüsterte meine Schwester ihr ins Ohr.
"Öhm, dann bis später, Jake..." murmelte Bella, als Alice sie langsam vorbei manövrierte.
"Du kommst am besten auch mit." wand ich mich leise an Robin.
Er nickte. Und gerade als auch wir Alice und Bella folgen wollten, streckte dreckige Fiffi seinen langen Arm aus, um uns und den anderen den Weg zu versperren. Dabei stützte er sich an der Wand ab.
Noch ein Fleck in diesem Haus den wir nachher desinfizieren müssen, dachte ich mir grimmig.
"Hey, immer schön mit der Ruhe, Blutsauger. Was ist hier los?"
Alice sah ungläubig zu ihm auf.
"Wie bitte?"
"Rück mit der Sprache raus. Du hast doch irgendwas gesehen. Das hat Bella zumindest eben gesagt. Also erzähl uns was los ist." sagte er grollend.
"Nimm deine Pfoten da gefälligst weg, Waldi. Oder ich brech dir den Arm! Außerdem geht es dich garnichts an." fauchte ich unwirsch.
"Wenn es um Bella geht, geht es mich was an!" giftete er zurück.
Wie aus dem Nichts tauchte mein Bruder Jasper auf und stand auf der anderen Seite den Armes von Jacob. Sein Gesicht verriet die Wut, die er zu beherrschen versuchte. Ein leises, aber gefährliches Knurren erklang grollend in seiner Brust. Verständlich. In seinen Augen wurde Alice, seine Gefährtin, seine Seelenverwandte, gerade von einem seiner natürlichen Feinde bedroht. Er sah furchterregend aus. So hatte ich ihn bisher nur ein einziges Man erlebt. Kurz nachdem er und Alice zu uns gestoßen waren. Er hatte noch nicht so großes Vertrauen in uns wie Alice es von Anfang in uns hatte.
Langsam nahm der Wauzi seinen Arm zurück. Besser für ihn. Noch einige Augenblicke länger und Jasper hätte ihm diesen wohl abgerissen.
"Wenn es was mit Bella zu tun hat, haben wir ein Recht es zu erfahren." murmelte Jacob erneut etwas eingeschüchtert.
Doch sein Blick war noch immer wütend auf meine Schwester Alice gerichtet. Jasper schob sich bestimmend zwischen Alice und die drei jungen Werwölfe. Beide Seiten sahen aus, als würden sie gleich aufeinander los gehen.
Sofort als Bella diese Situation erkannte, lachte sie leicht hysterisch auf.
"Hey, wir sind hier doch auf eine Party?!"
"Nur weil du auf Bella stehst, heißt das noch lange nicht, das du alles erfahren musst, Fiffi!" konterte ich.
Doch dieses Mal achtete er nicht auf mich. Jacob Black funkelte Alice an, während Jasper Jacob mit seinen Blicken durchbohrte. Robin löste seine Hand aus meiner und stellte sich langsam neben meinen Bruder Jasper. Er berührte seinen besten Freund an der Schulter.
"Jake, komm schon. Beruhige dich. Niemand hier braucht einen aufgebrachten Werwolf. Und du musst wirklich nicht alles erfahren, was Bella und die Cullens betrifft. Es geht hier bei nicht um dich!"
Der junge Werwolf löste den Blickkontakt mit meiner Schwester und sah Robin nun ernst an.
'Jetzt ist er schon total auf der Seite der Blutsauger! Super! Der nächste Überläufer zum Feind!'
Ich knurrte leise. Es gefiel mir nicht, wie er Robin ansah. Und gerade als ich etwas sagen wollte, legte Alice Jasper eine Hand auf den Arm und trat an ihm vorbei.
"Es ist schon gut. Eigentlich hat er Recht. Wozu die Heimlichtuerei?!"
Noch immer kauerte Jasper in seiner Angriffshaltung. Robin schien davon fast unbeeindruckt zu sein. Denn er stand weiterhin wie selbstverständlich neben meinem Bruder um die Situation unter Kontrolle zu halten.
Alice atmete tief durch.
"Die Entscheidung ist gefallen." sagte sie schließlich.
Bellas Augen weiteten sich mit einem Mal. Auch Robins Gesicht wurde bleich.
"Ihr fahrt nach Seattle?"
"Nein."
"Sie sind auf dem Weg hierher, Bella." antwortete ich schließlich ihrem fragendem Blick.
Robin drehte sich zu mir.
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 27 Der Plan (Teil 2)

Beitrag  Olette Cullen Mo 25 Mai 2009, 23:52

"Die kommen hierher!? Sie kommen nach Forks?!"
Natürlich hatte er einiges mitbekommen, seitdem er bei uns im Haus lebte. Es wäre töricht gewesen, zu glauben, das diese Dinge seiner Aufmerksamkeit entfliehen würden. Er wusste inzwischen einiges über die Neugeborenen in Seattle. Daher wusste er ebenso genau, was passieren konnte und in was für einer Gefahr Bella erneut schwebte. Sie war für ihn inzwischen genauso wichtig, wie für den Rest von uns. Sie war bereits so etwas, wie eine Schwester für ihn geworden. Eine weitere menschliche Person, der er sich anvertrauen konnte. Denn schließlich, war sie ebenfalls mit einem Vampir liiert. So etwas verbindet.
Die drei Quileute - Jungen sahen uns schweigend an und beobachteten unsere Konversation. Zwar standen sie dort wie angewurzelt, doch alle drei zitterten. Es war nur eine Frage der Zeit, wie lange sie sich noch beherrschen konnten.
Ich nickte Robin und Bella zu.
"Ja. Sie kommen nach Forks."
Alice wand sich an Bella.
"Einer trug deine rote Bluse bei sich."
Während Bella wie erstarrt vor sich hin starrte, drehte sich mein Bruder Jasper zu ihr herum.
"Das müssen wir verhindern. Sie dürfen nicht bis nach Forks vordringen. Wir sind nicht genug um die Stadt zu verteidigen. Doch wir werden nicht zulassen, das dir etwas geschieht, Bella." sagte er ruhig.
"Nein! Ihr könnt sie nicht aufhalten, wenn ihr zu wenige seid. Das ist viel zu gefährlich. Sie werden trotzdem hierher kommen und nach Bella suchen." warf Robin ein.
Noch immer rührte Bella sich nicht. Doch dann fing sie sich wieder. Mit schreckensgeweiteten Augen sah sie Alice an.
"Ich muss von hier verschwinden! Niemand ist hier sicher, so lange ich in der Stadt bin!" sagte sie lautlos.
"Bella, das würde nicht nützen. Das hier sind keine Tracker sowie James einer war. Die Neugeborenen würden trotzdem erst hierher kommen. Egal ob du hier bist oder nicht." wand ich nun ein.
"Dann gehe ich zu ihnen. Wenn sie haben was sie wollen, vielleicht gehen sie dann wieder ohne noch andere zu verletzen."
"Bella, das ist Unsinn!" protestierte Alice.
Nun meldete sich der dreckige Werwolf endlich zu Wort. Er ballte die Fäuste und beugte sich etwas vor.
"Moment mal", er hob nun beide Hände. "Wer oder was kommt hierher und was hat das schon wieder mit Bella zu tun?"
Wir atmeten tief durch. Wenn es nach mir ginge, müssten wir diesem Flohzirkus rein garnichts erzählen. Doch andererseits betraf es die Werwölfe genauso wie uns. Schließlich war eine Armee von Neugeborenen auf den Weg nach Forks. Und waren diese Hunde nicht dafür zuständig, die Stadt vor Vampiren zu beschützen?!
"Unseresgleichen ist auf dem Weg hierher. Und es sind viele." sagte Alice mit eisigem Blick.
"Warum haben sie es auf Bella abgesehen?"
"Das wissen wir nicht."
Nun lachte Jacob düster auf. Er deutete auf mich und meine Familie.
"Und es sind zu viele Blutsauger für euch? Na, wie reizend." erklärte er spöttisch.
Jasper presste die Zähne feste aufeinander. Sein Blick war eiskalt als er zu dem Zeckenteppich aufblickte.
"Nein! Wir haben eine Menge Vorteile, du dummer Köter! Es wird ein mehr als ausgeglichener Kampf sein." sagte er entrüstet.
"Nein," sagte Jacob mit einem Mal und ein grimmiges Grinsen legte sich auf sein Gesicht. "Dieser Kampf wird nicht ausgeglichen sein."
Und nun erhaschte ich seine Gedankengänge. Ich sah das große Rudel der Wölfe. Bereit zum Kampf. Nun stahl sich ebenfalls ein leichtes Grinsen auf meine Lippen und auf die meiner Geschwister. Das würde unglaublich interessant werden.
"Garnicht mal so dumm, deine Idee, Waldi." sagte ich anerkennend.
"Einen Moment..." ertönte krächzend die Stimme Bellas.
Doch niemand achtete auf sie.
"Das heißt natürlich, das ich nichts mehr sehen kann. Etwas unpraktisch. Aber das ist etwas womit ich durchaus leben kann." nickte Alice zufrieden.
"Wir müssen uns abstimmen. Es wird nicht einfach, die anderen zu überzeugen. Schließlich ist es eher unsere Aufgabe als eure. Denn wir sind für derartige Sicherheit zuständig."
Jacob sah auf Alice hinunter. Ich war schon klein gegenüber ihm, doch Alice wirkte nur noch mehr wie eine zerbrechliche Porzellanpuppe neben diesem Riesen. Doch beide Gesichter glänzten vor lauter Vorfreude. Ich gesellte mich nun ebenfalls dazu. Vorsorglich hörte ich auf zu atmen. Der Geruch war noch immer bestialisch.
"Spiel dich hier nicht so auf, Fido. Ihr seid nicht der Nabel der Welt. Aber wir brauchen eure Hilfe und daher sind wir nicht besonders wählerisch." bemerkte ich sarkastisch.
"Jetzt wartet mal einen Moment!" fuhr Bella heftig dazwischen.
Wir alle wanden uns gleichzeitig zu ihr um. Bella stand noch immer an der Wand. Ihr Gesicht war kreidebleich und ihre Augen waren entsetzt aufgerissen. Ungeduldig sahen wir sie an, bevor sie dann tief durch atmete.
"Was bitte schön, wollt ihr abstimmen?!"
"Du hast doch nciht ernsthaft geglaubt, du könntest uns aus diesem Spaß raus halten, oder?!" fragte Fido amüsiert mit hochgezogenen Augenbrauen.
Bella stemmte die Hände in die Hüften.
"Wenn ich ehrlich sein soll, will ich das ihr alle euch da raus haltet."
"Das sieht deine kleine Hellseherin aber wohl etwas anders."
"Nein! Nein! Das geht nicht! Ihr kommt dabei um!" schrillte ihre Stimme.
Die drei jungen Werwölfe prusteten mit einem Mal los.
"Was lacht ihr so?! Ich finde das auch nicht gerade lustig!" grummelte nun auch Robin.
Er hatte bis jetzt kaum etwas gesagt. Doch nun lagen die Dinge etwas anders. Die Gefahr war noch größer geworden und war in greifbare Nähe gerückt. Und nun machte er sich Sorgen. Vor allem aber Bellas Reaktion hatte ihn nun selbst zu noch größeren Sorgen verleitet. Schließlich hatte sie bereits einen Tracker uns die Volturi überlebt. Welcher Mensch konnte das schon von sich behaupten?!
Sie wusste also genau was kommen konnte.
"Für sich alleine könnten wir alle umkommen. Aber wenn wir eine Einheit bilden..." beschwichtigte Alice die beiden.
"... haben wir die besten Chancen zu gewinnen." beendete Jacob grinsend den Satz meiner Schwester.
"Wie viele sind es?" fragte einer der anderen Werwölfe.
"Es ist unterschiedlich. Fakt ist das es immer weniger werden. Von Tag zu Tag." antwortete Alice.
Fido zog die Augenbrauen zusammen. Fragend sah er meine Schwester an.
"Warum werden sie weniger?"
"Das ist eine lange Geschichte. Und ich glaube kaum das diese Party hier der richtige Ort dafür ist. Wir sollten uns woanders darüber unterhalten."
Alice sah sich im Raum um. Die Party war einfach weiter gelaufen. Keiner hatte etwas von unserer kleinen Krisensitzung mitbekommen. Die Menschen feierten einfach weiter, nicht ahnend wie nahe sie einer Bedrohung waren.
"Wo und wann wollen wir uns darüber unterhalten?" fragte Fiffi.
"Es gibt etwa fünfzehn Kilometer nördlich der Hoh Forest Ranger Station ein großes Feld. Dort spielen wir immer Baseball. Wenn ihr von Westen kommt, könnt ihr unserem Geruch folgen. Dort grenzt der große Wald und wir sind ungestört. Am besten so gegen drei. Dann haben wir auch diese Party beendet." gab Jasper die Instruktionen. "Das wird merkwürdig. So eine Zusammenarbeit habe ich nie in Betracht gezogen. Merkwürdig... aber auch bestimmt interessant."
"Gut. Wir werden da sein." nickte Jacob.
Die drei Werwölfe wanden sich zum gehen.
"Seid ja pünktlich, Wauzi! Wir wollen ja nicht, das ihr im Nachteil seid! Wir wiederholen keine Übung für euch!" rief ich ihm noch hinterher.
Bella rannte den dreien hinter her. An der Tür holte sie sie ein.
"Nein! Bitte, Jake, tu das nicht!"
Ich sah zu Alice und Jasper. Beide lächelten sich an. Ich bewunderte schon immer wie sehr sich die beiden auch ohne ein einziges Wort verstanden. Plötzlich bemerkte ich wie Robin versuchte mich fortzuziehen. Fragend sah ich ihn an.
'Kann ich mal mit dir unter vier Augen sprechen?!'
Etwas irritiert nickte ich ihm zu. Alice und Jasper bekamen schon nichts mehr mit. Zu sehr waren sie in ihre eigene Welt versunken. Wir machten uns auf den Weg zurück in die Küche. Dort angekommen, schloss er alle Türen im Zimmer. Anschließend wand er sich zu mir um. Seine Gedanken waren verstummt. Doch seine Augen durchbohrten mich. Er stemmte die Hände in die Hüften. Ich lehnte gegen die Anrichte und hielt seinem Blick stand. Mit der rechten Hand bedeutete ich ihm zu sprechen.
"Was heißt das, ihr lernt gegen die Neugeborenen kämpfen?!"
Ich lachte auf.
"Das ist deine Sorge?! Komm schon, Robin. Natürlich müssen wir lernen zu kämpfen. Sonst haben wir keine Chance. Sie würden uns einfach überrennen. Aber mit den Fidos könnte es ganz gut klappen. Und mit Jaspers Wissen könnten wir echt unschlagbar sein. Du weißt doch über seine Vergangenheit Bescheid. Wer könnte uns also besser darin unterrichten?!" antwortete ich.
"Aber ihr seid zu wenige! Das hat sogar Jasper eingeräumt. Ihr könnt nicht gewinnen, ohne eventuell Verluste zu machen. Ihr könntet eher noch dabei umkommen."
Er riss die Augen auf und fixierte mich. Noch immer musste ich grinsen.
"Du meinst wir könnten... sterben?!" kicherte ich.
Er verdrehte die Augen.
"Du weißt genau wie ich das meine!"
"Wir werden schon nicht umkommen. Es wird ein Kinderspiel werden. Wie gesagt, durch die Wölfe haben wir ganz andere Chancen." versuchte ich ihn zu beschwichtigen.
Aber er schüttelte den Kopf.
"Nein. Egal wie eure Chancen nun stehen! Ihr könntet verletzt werden. Du könntest verletzt werden!" sagte er knapp.
Seine Schultern fielen nach unten. Ich stieß mich von der Anrichte ab und ging langsam auf ihn zu. Beruhigend legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. Unter meinen dichten Wimpern zu ihm auf. Er atmete tief durch.
"Es wird schon..."
"Sag nicht das alles gut werden wird, Deidra." Robin griff nach meiner Hand und legte es mit seiner auf seine Brust. Stetig schlug seine Herz. "Egal was du sagen wirst, ich werde mir immer Sorgen um dich machen. Denn es ist gefährlich. Und es wird immer so sein. Ich könnte es nicht ertragen, dich auch noch zu verlieren. Edward hat es gut. Er kann Bella wenigstens in solchen Situationen beschützen. Ich bin nur ein schwacher Mensch. Ich bin derjenige der beschützt werden muss!" flüsterte er heiser.
Ich beugte mich zu ihm herüber und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Es war unfassbar, wie leicht mir diese Geste nun fiel, nachdem die Mauer gesprengt worden war. Es fühlte sich einfach richtig an.
"Robin, du bist alles was ich will. Ich mag zwar körperlich stärker sein als du, aber dafür hast du mich gerettet. Du hast meinem aussichtslosen ewigem Leben endlich einen Sinn gegeben. Ausserdem hast du eine unglaubliche mentale Stärke, die ich nie in dieser Form besitzen werde. Bitte sei nicht so töricht zu glauben, das man jemanden nur durch Kraft beschützen kann. Es gehört mehr dazu. Und du hast es auf jedenfall. Natürlich verstehe ich auch deine Ängste. Aber es wird trotzdem schon schief gehen."
Er biss sich auf die Unterlippe.
"Das mag alles sein. Und trotzdem werde ich mir Sorgen machen. Ist es denn so verkehrt, wenn ich Angst um dich habe, selbst wenn du so gut wie unzerstörbar bist?! Du bist ebenfalls alles was ich will. Weißt du, andere haben immer geglaubt, das ich mein Leben verträume. Aber... heute bin ich mir sicher... das ich nur davon träumte, das selbe zu haben, wie meine Eltern. Und mit dir habe ich das gefunden. Und ich will das mit allen Mitteln beschützen. Aber es macht mich fast wahnsinnig, das ich dich nicht beschützen kann. Das du diesen Schutz garnicht nötig hast." Er atmete tief durch. Dann straffte er die Schultern. "Na gut, lassen wir das... Wenn ihr trainiert, will ich dabei sein."
Ich nahm meine Hand zurück und sah ihn entgeistert an.
"Das wird auf keinen Fall passieren! Du bleibst hier. In Sicherheit. Das Haus wird verriegelt und du wirst dich darin befinden! Schluss und aus!" sagte ich bestimmt.
Robin verzog die Mundwinkel nach unten und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Hatten wir nicht gerade das Thema mit der Sicherheit?! Du glaubst also wirklich, das ich hier bleiben werde!? Nein. Bella wird bestimmt auch dort draußen sein. Da wo du bist, will ich auch sein. Außerdem würde ich es gerne mit eigenen Augen sehen, wie ihr kämpft. Dann wäre ich beruhigter, wenn ich weiß wie du dich zu verteidigen gedenkst."
Seinem Tonfall war anzumerken, das er keine Widerrede duldete.
Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch.
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 27 Der Plan (Teil 3)

Beitrag  Olette Cullen Mo 25 Mai 2009, 23:52

"Robin... Die Neugeborenen wissen nichts von den Wölfen. Das ist ein wirklich großer Vorteil den wir ausspielen können. Dadurch können wir die Gruppen zerschlagen. Und daher..."
Ich stoppte als ich sein Gesicht sah. Seine Stirn war in Sorgenfalten gelegt. Sein Gesicht war blass. Erneut atmete ich tief durch.
"In Ordnung. Du darfst mitkommen. Aber du bleibst im Hintergrund. Und wenn ich es dir sage, verschwindest du sofort hierher. Es könnte so viel passieren." sagte ich ernst.
"Damit kann ich leben. Aber das Rudel ist nicht halb so gefährlich, wie ihr es gerne hättet. Sam ist eigentlich echt in Ordnung. Und Jake auch, wenn man ihm die Chance lässt, nett zu sein. Es wird mir schon nichts passieren."
Er rückte näher an mich heran und legte seine Hände auf meine Taille. Sanft schmiegte er sich an mich. Ich sah weiter zu ihm auf.
"Und trotzdem handelt es sich hierbei um eine ganze Bande von dreckigen Hunden. Auch wenn es deine Freunde sind, muss ich sie nicht mögen. Ich muss mit ihnen nur zusammen arbeiten. Du wirst Bella immer ähnlicher. Ähnliche Gründe bringt sie auch gegen Edward vor, damit er sie zu dem Rudel nach La Push fahren lässt. Beziehungsweise früher einmal hat sie das gesagt. Im Moment glaube ich kaum, das sie gerne nach La Push fährt." hauchte ich ihm zu.
Robin beugte sich etwas zu mir herunter und stupste mit seiner Nase gegen meine. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen.
"Ich bin nun einmal ein sturer Mensch. Und du ein sturer Vampir. In dieser Weise ähneln Bella und ich uns ebenso sehr. Übrigens habe ich auch nie mehr von dir verlangt. Es wäre ja auch zu einfach, wenn du und Jake irgendwie miteinander auskommen würdet. Das wäre ja viel zu normal. Und normal ist doch total langweilig. Deswegen habe ich mich ja auch in einen Vampir verliebt."
Auch ich fing an zu lächeln.
"Da hast du Recht. Es wäre ja viel zu einfach und zu langweilig sich in jeweils in einen von Unseresgleichen zu verlieben. Was ist das Leben ohne tödliche Liebe, nicht wahr?!" stimmte ich ihn zu.
Langsam fingen wir wieder an uns auf der Stelle zu drehen. Leise drang die Musik der Party zu uns herüber. Er schloss die Augen und lehnte seine Stirn an meine. Ob er auch nur annähernd wusste, wie viel er mir wirklich bedeutete?! Ich wollte kaum glauben, das ich ihm das jemals so deutlich gemacht hatte, wie ich es meinte. In Worte konnte ich es kaum fassen. Denn es gab nicht genug davon um auch nur annähernd zu beschreiben, wie sehr ich ihn liebte.
Was ich ihm allerdings nie direkt sagen würde, waren die Sorgen die ich mir um ihn machte.
Fakt war, das wenn Bella in Gefahr war, war es auch Robin. Es war nicht allein unser Geruch der an Bella haftete. Auch Robin war mit ihr zusammen gewesen. Und noch intensiver müsste er mit unserem verwoben sein. Er war also im Kreis der Gefährdeten. Das machte mir zu schaffen. Ich wollte seine Sicherheit. Und doch war ich gleichzeitig so egoistisch ihn nicht fort zu schicken, was eindeutig das sicherste wäre.
"Worüber denkst du gerade nach?" fragte er leise.
"Über einiges. Hauptsächlich aber darüber, wie unsicher es für dich hier ist. Wie kann ich das nur zulassen?!"
Er legte einen Finger unter mein Kinn und hob es sanft an. Liebevoll sah er mich mit seinen dunklen Augen an.
"Hör auf damit, Deidra! Hör auf damit dir immer wieder vorzuwerfen, das es für mich hier nicht sicher wäre. Egal wo du bist, will ich auch sein. Du kannst nichts dafür, das Bella nun einmal anscheinend ein Magnet für Gefahren und mordlustige Vampire ist.
Siehst du, genau wegen dieser Selbstvorwürfe, wäre ich dir gerne ebenbürtig. Dann müsstest du dir nicht immer solche Sorgen machen, ob es sicher für mich ist oder nicht." sagte er und strich mir eine Strähne hinters Ohr. "Und ich müsste mir keine mehr um dich machen, weil ich dich beschützen kann."
Ich seufzte.
"Robin... Wie war das?! Wir sind heute einfache Teenager?! Daher sollten wir eigentlich erst garnicht davon anfangen. Bitte. Ich verstehe dich... Aber... Ich weiß noch nicht... wie es in dieser Hinsicht mit uns weitergehen wird und solange bis das Problem mit den Neugeborenen nicht vorüber ist, sollten wir dieses Thema vertagen." antwortete ich ernst.
"Okay." sagte er ohne Einwände.
Und doch wusste ich, das er dieses Thema nur widerwillig fallen ließ.
"Wollen wir zurück zur Party?" fragte er schließlich und deutete ins Wohnzimmer.
Ich nickte ihm zu. Er griff nach meiner Hand und wir gingen zurück ins Wohnzimmer.
Der Rest meiner Familie hatte sich wieder unter die Leute gemischt. Die Anspannung war von ihnen abgefallen, nun da wir wussten wie wir weiter vorgehen würden. Emmett und Rosalie fegten wie wild über die Tanzfläche. Ein kleiner Kreis hatte sich um die beiden gebildet. Ob aus Ehrfurcht oder aus Angst wollte ich garnicht wissen.
Alice stand mit Jasper bei der großen Musikanlage. Meine Eltern tanzten ebenfalls. Nur Edward stand mit Bella etwas Abseits. An ihrem Gesicht konnte ich ablesen, das sie sich Sorgen machte und äußerst unzufrieden mit der Situation war, das wir dem Kampf so gelassen entgegen sahen. Mein Bruder dagegen lachte allerdings.
Auch wenn ich mir Sorgen um Robin machte, fühlte ich mich befreiter.
So feierten und lachten wir ausgelassen, als würde keine dunkle große Wolke der Bedrohung auf uns zurasen.
In diesem wenigen Stunden, waren wir einfach nur eine Familie die feierte.
In diesen wenigen Augenblicken, waren wir einfach nur Menschen.
Und nichts weiter.
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 28 mit etwas Übung (Teil 1)

Beitrag  Olette Cullen So 07 Jun 2009, 21:49

Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Kapitel28mitetwasbung



Das Haus lag im Halbdunkeln. Leise trat ich aus meinem Zimmer auf den Flur. Für das nun kommende Training hatte ich mich noch umgezogen. Alice hätte mir den Kopf abgerissen, würden die Sachen in Mitleidenschafft gezogen werden. Klamotten ehrte und achtete man. Selbst wenn man davon unzählige im Kleiderschrank hatte.
Gerade als ich meine Tür schloss und zur Treppe schleichen wollte, hörte ich die Tür hinter mir sich öffnen.
"Hast du tatsächlich geglaubt, du kannst einfach ohne mich gehen?! So leise kannst nicht einmal du verschwinden."
Ich drehte mich langsam um. Robin stand komplett angekleidet im Türrahmen und lächelte mich liebevoll an.
Die Party hatte noch ziemlich lange gedauert. Nachdem auch der letzte Gast gegangen war und Edward Bella nach Hause brachte, fingen wir restlichen an, die Spuren der Party zu beseitigen. Irgendwann hatte ich aus den Augenwinkeln gesehen, wie Robin nach einiger Zeit langsam auf die Couch sank. Seine Augen fielen zu und er schlief ein.
Emmett hatte ich daraufhin nach oben in sein Zimmer gebracht. Mein Bruder hatte ihn bereits sehr ins Herz geschlossen. Er fand ihn äußerst lustig und interessant. Robin schien den gleichen schrägen Humor wie Emmett zu haben. Noch immer war er der Überzeugung, das er bald einen neuen Bruder bekommen würde. Ich selbst war mir in dieser Sache nicht ganz so sicher. Wie konnte ich denn über ein Menschenleben bestimmen und es einfach beenden?! Das konnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.
Da es bald drei Uhr morgens war, wollte ich ihn nicht wecken. Doch anscheinend hatte er dieses Mal einen sehr leichten Schlaf gehabt. Denn normalerweise hätte er mich kaum hören können, wenn er nicht angestrengt darauf gelauscht hätte.
"Bist du denn nicht müde, Robin?" fragte ich ihn leise.
Er verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf.
"Nein. Ich habe genug geschlafen. Außerdem sind nun Ferien. Ich könnte sogar morgen den Tag über schlafen. Und wenn du glaubst, du könntest ohne mich gehen, hast du falsch gedacht. Ich komme auf jedenfall mit."
Robin trat aus dem Türrahmen und schloss seine Tür hinter sich. Ich seufzte tief. In der Zwischenzeit kam Robin auf mich zu.
"Du bist ganz schön dickköpfig, weißt du das?!" sagte ich leise.
Er lächelte und hauchte mir einen Kuss auf meinen Mundwinkel.
"Das kann ich nur zurück geben. Gut, hätten wir also geklärt, das wir beide in dieser Hinsicht ziemlich stur sind. Wollen wir dann los?"
Erneut fing ich an zu seufzen.
"Die anderen sind schon vorrausgegangen. Edward wird mit Bella später dazu stoßen. Wir werden mit Emmetts Jeep einen großen Teil der Strecke zurück legen. Sonst ist es für dich ein weiter Fußweg." antwortete ich daraufhin.
"Wieso habt ihr denn so weit draußen ein Baseballfeld?! Eurer Garten ist doch groß genug dafür."
Ich lachte leise und schüttelte den Kopf.
"Wenn das alles hier vorbei ist und es das nächste Mal gewittert, zeige ich dir warum unser Spielfeld dort draußen ist. Vielleicht wirst du es aber auch noch heute im Laufe der Nacht erkennen. Aber eigentlich hatte ich schon fast geglaubt, das du es wissen müsstest." Ich drehte mich um und setzte mich auf das Treppengeländer.
"Also in meinen Büchern stand nichts über Baseballspielende Vampire. Daher stehe ich da wohl etwas auf dem Schlauch." grinste er mich an und beugte sich zu mir um mich zu küssen.
Doch ich stieß mich etwas ab und rutschte elegant das Geländer hinab.
"Bereit?!" fragte ich grinsend.
Robin sah mir staunend hinter her. Wie eine Katze landete ich galant auf meinen Füßen am Ende des Geländers. Erwartungsvoll sah ich zu ihm auf. Er trat auf das Geländer hinzu, entschied sich aber dann doch lieber für die Treppe.
"So das Geländer hinab zu rutschen wie du, kann ich nicht. Dabei würde ich wahrscheinlich eher noch runter fallen und mir den Hals brechen." schmunzelte er als er neben mich trat.
Ich ergriff seine Hand.
Und das so etwas passiert, wollen wir auf keinen Fall." hauchte ich.
Er kam mir etwas näher.
"Dann solltest du nicht einfach Geländer hinab gleiten, wenn ich dich doch so gerne küssen will." kam es leise von ihm zurück.
Wieder einmal schaffte er es, das mir schwindelig von seinen Worten wurde. Für mich war das alles so neu. Und doch auch wieder so vertraut, als wären wir beide schon ewig zusammen. Seine Lippen streiften kurz meine bevor er sich wieder zurück lehnte und mir tief in die Augen sah. Es dauerte eine Weile bis ich meinen Kopf soweit geklärt hatte, das ich mich mit ihm umdrehte und die Treppen weiter hinab stieg. Niemand außer uns beiden war noch im Haus. Als wir die Küche betraten, betätigte ich den Lichtschalter. Ich brauchte ihn zwar nicht, doch wollte ich nicht das Robin sich verletzte. Vorher begab ich mich noch zum Kühlschrank und holte eine Wasserflasche daraus hervor. Ich drückte sie Robin in die Hand.
"Falls du nachher Durst bekommen solltest, haben wir wenigstens etwas dabei. Ich muss zwar ... nicht mehr Wasser trinken, doch ich habe gehört, das ihr Menschen sowie so viel zu wenig trinkt. Und da mir persönlich deine Essgewohnheiten nicht besonders wohl sind, solltest du zumindest genug Flüssigkeit zu dir nehmen." sagte ich auf seinen fragenden Blick hin.
Natürlich sprach ich nur um wieder klare Gedanken zu bekommen. Er musste ja nicht wissen, wie sehr er mich aus der Fassung bringen konnte.
"Ah... okay. Daran hätte ich jetzt garnicht gedacht."
Er nahm mir die Flasche ab.
"Siehst du, dafür hast du ja mich." grinste ich ihn schelmisch an.
Wir gingen weiter durch die Küche. Er hielt mir die Tür zu Garage auf und löschte in der Küche das Licht. Ich trat in die Garage und betätigte den dortigen Lichtschalter. Flackernd sprang das Licht in der großen Garage an. Die Wagen meiner Familie standen alle in Reih und Glied. Jeder war an seinen angestammten Platz. Sie waren zu Fuß gegangen.
Der große Jeep meines Bruders Emmett stand direkt vor dem großen Rolltor. Zielstrebig ging ich darauf zu und zog Robin hinter mir her. Er stieg durch die Beifahrertür in den Wagen. In Sekunden war ich ebenfalls in den Wagen geglitten. Robin hatte gewisse Schwierigkeiten den Gurt anzulegen. Doch nach einigen Augenblicken hatte er auch diesen angelegt. Röhrend sprang der Motor an. Ich betätigte den Schalter für das Garagentor und fuhr hinaus in die Dunkelheit.
Eine weile herrschte Schweigen zwischen uns.
"Wie werdet ihr kämpfen?" durchbrach Robin nun die Stille.
Ich sah ihn kurz an, bevor ich wieder auf die Straße zurück blickte.
"Ich muss zugeben, das ich keine Ahnung habe. Bisher habe ich noch nie gegen Neugeborene gekämpft. Nach allem was ich bisher an Erfahrung damit hatte, waren weder ich noch meine Geschwister sowie andere Neugeborene. Jasper hat aber eine Menge Wissen darüber. Ich bin ebenso gespannt wie du, Robin."
Er zog einen Moment die Augenbrauen zusammen. Dann leckte er sich über die Lippen.
"Jasper... weiß also... wie es ist eine Armee Neugeborene an zuführen. Und ihr müsst jetzt von ihm lernen, wie ihr sie vernichten könnte. Aber was ist mit den Volturi? Ihr redet immer darüber, das sie eine Bedrohung sein könnten. Wenn es aber zu einem Kampf kommen würde, würden dann nur diese drei kommen, die auf dem Bild in dem Büro deines Vaters zu sehen sind?" fragte er interessiert.
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein. Aro, Caius und Marcus kommen selten aus Volterra heraus. Sie schicken ihre Untergebenen. Die besonders Begabten. Solche wie Demetri, Felix, Jane oder Alec. Sie erledigen die Drecksarbeit und hüllen alles in einen dicken Mantel des Schweigens. Es gibt viele von uns, die mit der Führung der Volturi nicht einverstanden sind. Niemand hat sie zu Oberhäuptern gewählt und doch sind sie es. Sie sind die ältesten Vampire die ich kenne, daher ist es verständlich das sie gewisse Regeln diktieren. Man kann sie daher durchaus zu Recht als eine Art königliche Familie bezeichnen. Wer sich gegen sie stellt, wird vernichtet.
Diese Neugeborenen werden erschaffen und einfach frei los gelassen. Sie haben keinerlei Führung. Und wenn keine besonders gute. Niemand hat sie in die Regeln eingewiesen, die wir auch befolgen müssen.
Eigentlich ist es nicht unsere Aufgabe, sich um dieses Problem zu kümmern. Doch wir können nicht zulassen, das die Volturi hierher kommen. Keiner von denen."
"Deidra..." Robin zögerte einen Moment. " Geht es hier eigentlich noch darum Bella zu beschützen? Oder geht es dir inzwischen ebenfalls darum, das ich in Gefahr bin, wenn die Volturi kommen?!"
Ich sah zu ihm herüber und trat vollends auf die Bremse. Quietschend blieb der Wagen ruckartig stehen. Wieder einmal bewunderte ich seine schnelle Auffassungsgabe. Wie hatte ich nur glauben können, ihm etwas vormachen zu können?! Er hatte genau erfasst, weswegen ich mir Sorgen machte. Natürlich war Bella mir auch wichtig. Ich würde ebenfalls vieles für sie tun, wie auch der Rest meiner Familie. Doch ich liebte Robin. Seine Sicherheit hatte, für mich höchste Priorität.
"Könntest du mich das nächste Mal bitte vorwarnen, wenn du die Bremsen unbedingt checken willst?! Dann steige ich nämlich vorher aus!" keuchte Robin, während er sich den Brustkorb rieb.
Die Vollbremsung hatte ihn stark gegen die Gurte geschleudert.
"Begreifst du eigentlich, wie gefährlich du tatsächlich lebst, Robin!?" fragte ich ihn ernst.
Robin ließ die Hand sinken und schloß kurz die Augen.
"Deidra, fang nicht wieder damit an. Natürlich weiß ich, das es nicht gerade ungefährlich ist, mit dir oder deiner Familie oder dem Rudel zusammen zu sein. Aber ich werde mich trotzdem nicht von den Gefahren fern halten. Besonders wenn ich eine der Gefahren von Herzen liebe."
Er fing an, am Ende des Satzes zu grinsen. Ich schüttelte hastig den Kopf.
"Natürlich geht es mir hierbei auch um dich, Robin. Aber du weißt nichts über die Fähigkeiten der Volturi. Eleazar, sozusagen mein Onkel, wenn du es so nennen willst, gehörte früher selbst den Volturi an. Er hat die spezielle Gabe, Fähigkeiten zu erkennen. Er suchte die Begabtesten aus. Viele von Unseresgleichen wenden sich lieber den Volturi zu, bevor sie diese gegen sich aufbringen. Sie bieten auch einen großen Schutz. Nicht zuletzt sorgen sie für regelmäßige Nahrung. Und zwar richtige Nahrung für uns. Nicht jeder von uns lebt in einem solchen Zirkel wie wir. Die meisten sind Einzelgänger.
Eleazar ist der Überzeugung, das sich die Volturi von uns in irgendeiner Form bedroht fühlen. Sie kennen meinen Vater und seine Lebensart haben sie immer belächelt. Und doch... Ich befürchte das sie nur einen Grund suchen um uns auszulöschen. Egal, ob wir nun friedlich leben oder ob wir uns etwas zu Schulden kommen lassen würden.
Was glaubst du also, werden sie tun, wenn sie herausfinden, das du, ein weiterer Mensch, über unsere Welt Bescheid weißt?! Sie werden dich entweder töten oder sie werden dasselbe von mir verlangen, was sie auch von Edward verlangen." Ich atmete tief durch. " Ich will doch nur nicht, das dir etwas passiert."
Robin rückte etwas näher an mich heran. Er griff nach meiner Hand und hauchte ihr auf jeden Finger einen Kuss. Dann sah er mich an.
"Das weiß ich doch... Wie sagtest du so schön?! Es wird schon alles gut gehen."
Wir beide sahen uns einige Augenblicke lang an. Dann seufzte ich. Ich hatte durch die Vollbremsung den Motor abgewürgt. Also drehte ich erneut den Zündschlüssel und ließ den Motor röhrend anspringen. Die Straßen waren noch immer wie leergefegt.
Nach einiger Zeit verließen wir die befestigte Straße und fuhren tiefer in den Wald hinein. Ich war schon länger nicht mehr bei einem Baseballspiel dabei gewesen. Also musste ich mich erst orientieren. Daher kurbelte ich das Fenster etwas herunter um den Geruch meiner Familie zu folgen. Dann erkannte ich die Stelle wieder.
"Hier müssen wir anhalten und den Rest des Weges laufen. Es ist allerdings nicht mehr allzu weit.
Ich hielt den Wagen nicht sehr weit vom Spielfeldrand entfernt an. Meine Familie bis auf Edward und Bella, waren bereits dort. Sie waren mit einem Mal völlig entspannt. Sie erinnerten mich, wie sie sich immer neckten, kurz bevor wir ein Spiel gespielt hatten. Besonders neckten sie sich darüber, wer dieses Mal mehr schummeln würde. Ich wusste genau wer immer schummelte: Jeder von ihnen.
Emmett lachte dröhnend. Robin und ich sahen uns einen Moment lang an. Dann deutete er aus der Frontscheibe.
"Sind sie das da hinten?!" fragte er und verengte die Augen zu Schlitzen.
Ich lachte. Fast hatte ich vergessen, das er trotz seiner immensen Auffassungsgabe nicht soweit hören und sehen konnte wie ich. Fast hatte ich vergessen, das er immer noch ein Mensch war.
"Ja, das da hinten sind sie." schmunzelte ich in mich hinein.
Wir stiegen aus und liefen Hand in Hand über das weite Spielfeld.
"Ah, da kommen schon die ersten beiden." wehte die Glockenklare Stimme meiner Mutter zu uns herüber.
Ich lächelte, als wir nach einigen Minuten meine Familie erreichten. Jasper ging bereits einige Strategien durch.
"Robin, am besten du setzt dich dort hinten hin. Dann bist du zwar noch nah genug dran, aber auch nicht direkt in der Kampfzone."
Mein Vater deutete an den Spielfeldrand, der etwas weiter entfernt war. Robin nickte kurz. Dann beugte er sich zu mir herüber und hauchte mir einen Kuss auf den Mundwinkel. Er wusste das es wichtig war, dieses Mal den Anweisungen Folge zu leisten. So war er noch immer in Hör - und Sichtweite des Geschehen. Robin ließ sich auf den Boden nieder.
"Jetzt warten wir nur noch auf Edward und Bella. Das Rudel müsste auch bald eintreffen." sagte Jasper, während er sich streckte als würde er sich aufwärmen.
Emmett lachte laut auf.
"Das wird lustig werden. Endlich mal ein bisschen Action. Es war ja schon fast langweilig einfach so vor sich hin zu leben. Wenn wir uns schon nicht mit den Volturi streiten dürfen, dann dürfe wir wenigstens diesen Neugeborenen einen rein würgen." bellte er lachend.
"Wenn es doch nach dir gehen würde, könnten wir jede Woche so einem Kampf entgegen sehen, Emmett." bemerkte ich sarkastisch.
Mein Bruder grinste noch immer breit.
"Oh ja. Nur so macht das Leben Spaß."
"Ich versteh schon, Emmett. Im Frühjahr mit launischen Grizzlys zu ringen, ist ja auch nur eine Aufwärmübung für dich."
Emmett lachte noch lauter und nickte zustimmend. Rosalie verdrehte leicht die Augen. Sie musste ihn oft zerren, wenn er erst einmal angefangen hatte Grizzlys zu jagen. Ich wand mich an Jasper.
"Wie sieht in ungefähr deine Strategie aus?"
Er hörte einen Moment auf sich zu strecken.
"Wir werden unsere Stärken ausspielen. Du und Edward habt sehr große Vorteile. Eure Fähigkeiten werden nicht durch die Anwesenheit der Wölfe beeinflusst. Hinzu kommt eure Schnelligkeit. Ich werde euch einige Angriffs- und Defensivübungen zeigen. Doch dich auszuspielen, wird etwas schwieriger sein, Deidra."
Jasper grinste und zwinkerte mir zu. Robins Kopf ruckte zu meinem Bruder herüber. Seine ganze Haltung straffte sich.
"Was meinst du damit, das es schwer sein wird Deidra auszuspielen, Jasper?" fragte Robin eindringlich.
Jasper sah von mir zu Robin und wieder zurück. Bevor er etwas sagen konnte, meldete sich Emmett.
"Na, wegen ihrer Vergangenheit." antwortete Emmett nebensächlich.
"Emmett!" kam es von Alice, Rosalie und mir gleichzeitig.
Mein Bruder blickte verwirrt von einem zum anderen. Bisher hatte ich Robin noch nicht besonders viel von meiner menschlichen Vergangenheit erzählt. Auf so manches davon war ich nicht besonders stolz. Es war so manches Mal ein wahrer Fluch, sich so genau an mein menschliches Leben zu erinnern.
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 28 mit etwas Übung (Teil 2)

Beitrag  Olette Cullen So 07 Jun 2009, 21:50

"Wieso wegen ihrer Vergangenheit?!"
Robins dunkle Augen wanderten zu mir.
"Waisenkinder können sehr linkisch sein, Robin." antwortete ich knapp.
Er öffnete den Mund um etwas zu sagen. Doch er klappte diesen wieder zu, als er das Gesicht meiner Schwester Alice sah. Auch ich drehte mich zu ihr um. Ihre ansonsten Engelsgleichen Gesichtszüge waren missmutig verzogen.
"Alice?!" fragte Robin.
Sie verdrehte die Augen und schob schmollend die Unterlippe nach vorne. Eine Sekunde später wusste ich auch wieso sie auf einmal so säuerlich aussah.
"Ah, die Fiffis kommen also tatsächlich." grinste ich.
"Ja." grummelte sie leise.
"Da kommen nun auch Edward und Bella." meine Mutter deutete über das Spielfeld hinweg.
Auch der Rest von uns sahen in die von ihr gedeutete Richtung. Edward und Bella schlenderten Hand in Hand auf uns zu.
"Hi, Edward." sagte Emmett leise. "Hi, Bella. Lässt er dich auch mal trainieren?"
Schelmisch schielte er zu Edward hinüber. Dieser verdrehte die Augen und stöhnte auf.
"Jetzt bring sie nicht auch noch auf solch unsinnige Ideen, Emmett."
Mein Vater sah sich um.
"Wann werden unsere Gäste eintreffen?"
Edward und ich sahen uns einige Augenblicke lang an und schloßen anschließend kurz die Augen um uns zu konzentrieren.
'Es ist nicht mehr weit. Die Lichtung müsste bald vor uns auftauchen, Sam.'
Wir öffneten beide die Augen und seufzten.
"Was ist?" fragte Jasper.
"Sie sind gleich hier. Aber sie werden als Rudel auftreten. Daher werden wir wohl oder übel dolmetschen müssen. Sie vertrauen uns nicht genug, um in Menschengestalt zu erscheinen." antwortete Edward mit zusammengebissenen Zähnen.
"Wir können uns glücklich schätzen, das sie überhaupt her kommen." warf mein Vater ein.
Mein Kopf ruckte herum.
'Wie tief sind wir gesunken?! Jetzt helfen wir auch noch den Parasiten!'
'Es geht hier um Bella und nicht um den Blutsauger! Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Außerdem sind wir in der Überzahl. Und ein größeres Rudel bedeutet bessere Chancen. Auch für sie! Warum sollten sie uns also angreifen.' kam die gedankliche scharfe Stimme von Jacob Black.
Ich verdrehte die Augen.
"Oh, sie haben also eine kleine Überraschung für uns." murmelte ich.
"Was denn für eine Überraschung?" fragte Alice.
"Seht doch selbst."
Edward deutete an Alice vorbei in die Finsternis des Waldes. Der Rest von uns formierte sich zu einer Linie mit Jasper und Emmett an je einem Ende.
Und dann sahen wir sie das erste Mal nach so vielen Jahren. Zehn große zottelige Wölfe streiften durch den Wald auf unser Spielfeld zu. Das Rudel war gewachsen, seit wir es das letzte Mal gesehen hatten.
"Wow. Es... Habt ihr so etwas schon einmal gesehen?!" fragte Emmett.
"Was ist? Ich kann nichts sehen."
Bella starrte angestrengt in die Dunkelheit. Sie blinzelte um etwas zu erkennen. Robin war ebenfalls aufgesprungen um etwas zu sehen.
"Das Rudel ist größer geworden." antwortete Edward.
Mein Vater trat einen Schritt nach vorne. Langsam und vorsichtig um die Wölfe nicht zu verschrecken.
"Willkommen." sagte er zu den unsichtbaren Wölfen.
"Vielen Dank." übersetzte Edward.
'Wir werden zuschauen und zuhören. Mehr lässt unsere Selbstbeherrschung nicht zu.'
"Sie werden nur zuschauen und zuhören. Mehr können sie nicht ertragen." sagte ich.
Edward sah mich an.
Deidra meint, das ihre Selbstbeherrschung nicht mehr zulässt, Carlisle."
Sein Ton war etwas angespannt. Allerdings konnte ich das Grinsen in seinen Augen erkennen. Ich zuckte daraufhin unschuldig mit den Schultern und sah wieder nach vorn.
"Das ist mehr als genug. Mein Sohn Jasper", mein Vater deutete auf meinen Bruder. "ist sehr erfahren auf diesem Gebiet. Er wird uns lehren, wie sie kämpfen und wie man sie besiegt. Die Neugeborenen sind erst seit wenigen Monaten in dieser Art von Leben. In gewisser Weise sind es noch Kinder. Sie haben keinerlei Erfahrung und keine Strategie. Doch sie sind stark. Stärker als wir. Allerdings bekämpfen sie sich gegenseitig.
Sie werden in vier Tagen über die Berge kommen. am späten Vormittag. Mit der Fähigkeit meiner Tochter Alice, werden wir ihnen den Weg abschneiden, wenn sie nahe genug sind."
"Wir danken euch für die Informationen. Wir werden jetzt zuschauen." sprach Edward für den Rudelführer Sam.
Die Wölfe ließen sich einer nach dem anderen nieder.
Wir sahen zu Jasper. Dieser atmete tief durch und trat dann zwischen uns und den Wölfen auf das freie Feld.
'Werden sie liegen bleiben, wenn ich ihnen den Rücken zuwende?' fragte Jasper unschlüssig in seinen Gedanken.
'Wir werden nur zuschauen. Heute wird kein Kampf zwischen Vampir und Wolf stattfinden.'
Edward nickte Jasper daraufhin zu. Langasam drehte er sich ab und wand den Werwölfen den Rücken zu. Doch er fühlte sich sichtlich unwohl.
"Carlisle hat Recht." Jasper sprach nun nur zu uns. Er ignorierte die anderen Zuhörer. "Sie werden kämpfen wie Kinder. Doch ihre Stärke ist ein Vorteil. Ihr dürft niemals zulassen, das sie die Arme um euch legen und am besten ihr geht nicht direkt auf sie los. Darauf sind sie vorbereitet. Bleibt also ständig in Bewegung. Emmett?"
Er deutete auf Emmett. Dieser trat mit einem breiten Grinsen vor. Er knackte mit den Knöcheln.
"Jetzt wird es lustig." murmelte er.
"Emmett ist das beste Beispiel für einen Neugeborenen beim Angriff."
Emmett kniff die Augen zusammen. "Ich werde versuchen, dir nichts zu brechen." bemerkte er grinsend.
"Damit will ich nur sagen, das Emmett sich ganz auf seine Kraft verlässt. Er greift sehr direkt an. Ebenso wie die Neugeborenen. Dann mal los, Emmett. Greif mich an."
Jasper wich noch ein paar Schritte zurück und spannte sie Muskeln an. Emmett setzte zum Angriff an,doch Jasper war ihm bereits ausgewichen. Seine Silhouette war nur noch verschwommen zu erkennen. Selbst für mich.
Immer wenn Emmett nach Jasper ausholte um ihn zu schnappen, tauchte Jasper weg und Emmetts Hände griffen ins Leere. Dann erstarrte er plötzlich.
"So ein Mist!" grummelte er.
Jasper hatte ihn von hinten gepackt, seine Zähne waren ganz nah an Emmetts Kehle.
Daraufhin hörte ich annerkennendes Gemurmel von den Wölfen.
"Revanche!" sagte Emmett.
Doch Jasper schüttelte den Kopf.
"Erst will ich Bella und Robin noch etwas zeigen." Er winkte Alice und mich nach vorn. "Ihr macht euch Sorgen um die beiden. Doch das ist völlig unnötig. Alice, mit dir fangen wir an."
Robin trat nun neben Bella. Skeptisch hatte er die Augenbraue nach oben gezogen. Alice stand mit geschlossenen Augen lächelnd auf dem feld. Jasper belauerte sie, schob sich dann nach vorn und schlich sich an ihre linke Seite. Mein Bruder setzte zum Sprung an. Eben in diesem Moment als er sie erwischen würde, trat sie einen Schritt zur Seite. Immer während Jasper dort zupacken wollte, wo eben noch ihre Taille gewesen war, machte sie einen Schritt nach vorn. Es sag so aus als würden die beiden tanzen. Sie kreiste und drehte sich um sich selbst. Bis Alice lachte. Mit einem Mal saß sie auf Jaspers Rücken, die Lippen an seinem Hals.
"Ich hab dich." sagte sie und küsste ihn auf die Kehle.
Jasper kicherte udn schüttelte den Kopf. "Du bist wirklich ein kleines Gruselmonster."
Die beiden sprangen wieder auf. Jasper deutete auf mich.
"Gut. Du wirst mich jetzt ebenfalls angreifen."
Aus den Augenwinkeln sah ich wie Robin sich etwas versteifte, als Jasper sich erneut in die Angriffstellung niederkauerte.
'Das ist zu gefährlich. Er wird ihr weh tun. Und außerdem, wer sagt mir, das er genauso kämpfen wird, wie diese Neugeborenen?!'
"Robin! Könntest du bitte aufhören nachzudenken?! Nur diese wenigen Minuten?! Er wird mir nicht weh tun." Ich sah meinen Liebsten durchdringend an. Robin sah nicht minder besorgt zurück. Jasper richtete sich wieder auf und wand sich an Robin.
"Robin, Deidra mag zwar von der Kraft her, die Schweächste von uns sein, doch glaube mir, das sie ziemlich geschickt ist. Es braucht nicht immer Kraft um einen Gegner zu besiegen. Sie weiß ganz genau was sie tut. Ebenso wie Alice."
"Außerdem wolltest du doch sehen, wie ich mich verteidige, oder nicht?!"
Zwei Herzschläge lang rührte er sich nicht. Dann nickte er langsam. Er konzentrierte sich einen Moment und baute eine Mauer um seine Gedanken herum auf.
"Und du denkst auch nicht an irgendwelche Angriffe oder Defensive, Jasper. Ich will unvorbereitet sein. Früher war ich das auch. Und ich habe trotzdem überlebt."
Auch mein Bruder nickte. Erneut kauerte er sich nieder. Ebenso wie ich. Langsam fingen wir an uns im Kreis zu bewegen. Er versuchte mir näher zu kommen. Dann setzte er zum Sprung an. In dem Moment, wo er hätte mich erwischen müssen, tauchte ich unter ihm weg und stand bereits hinter ihm. Jasper drehte sich blitzschnell herum und versuchte erneut auf mich zu zukommen. Dieses Mal mit einer höheren Geschwindigkeit. Ich blieb stehen. Als er fast bei mir angelangt war, griff ich nach seinem Handgelenk, nutzte den Schwung den er mitbrachte, drehte mich mit ihm herum und stellte ihm ein Bein. Damit hatte er garnicht gerechnet. Mein Bruder kam ins Stolpern und landete schlußendlich auf dem Bauch. Innerhalb von Sekunden saß ich auf seinem Rücken. Meine messerscharfen Zähne waren nur Millimeter von seinem Hals entfernt.
"Ausgetrickst!" grinste ich und half Jasper bei aufstehen.
Ein Raunen ging durch das Rudel.
Jasper klopfte sich den Dreck von den Sachen.
"Siehst du, Robin. Deidra weiß genau wie sie sich verteidigen muss." Dann streckte er seine Hand nach mir aus. "Und jetzt hätte ich gerne meine Brieftasche wieder." grinste er.
Ein breites Lächeln legte sich auf meine Lippen. Ich drehte die kleine schwarze Brieftasche in meinen Fingern.
"Entschuldige bitt, Jasper. Alte Gewohnheiten kann man schlecht ablegen."
Er nahm seine Brieftasche wieder ans ich. Ich stellte mich wieder zu dem rest meiner Familie. Robin beugte sich zu mir, während Edward nun meinen Platz auf dem Feld einnahm.
"Dir ist hoffentlich bewusst, das ich nicht wirklich beruhigter bin. Woher kannst du eigentlich so kämpfen?! Und was meintest du gerade mit alten Gewohnheiten die man nicht ablegen kann?!"
Ich hatte ein halbes Augen auf den Kampf zwischen Edward und Jasper. Bei Ewdard versteckte Jasper seine Gedanken nicht. Er versuchte weitesgehend seinen Instinkten zu folgen. Dadurch verriet er sich jedoch immer einen Bruchteil einer Sekunde vorher.
"Du brauchst dir wirklich keine Gedanken machen. Hast du nicht gesehen, wie leicht ich Jasper ausspielen konnte?! Und er ist wirklich Kampferfahren." sagte ich ohne den Blick von dem Kampf abzuwenden.
"Und was ist mit den anderen Sachen?" fragte er eindringlich.
"Dafür ist das hier nicht der richtige Ort, Robin." Ich sah ihn nun an. "Es gibt einige Dinge in meiner Vergangenheit auf die ich nciht besonders stolz bin. Und dazu gehört auch, warum ich so lernen musste zu kämpfen. Lass uns zuhause darüber sprechen. Ich muss mich nun konzentrieren."
Sofort wand ich mich wieder dem Kampf zu. Dieser war jedoch gerade zu Ende. Jasper und Edward richteten sich auf und grinsten sich an.
"Gut, sagen wir der Kampf ist unentschieden."
So wechselten wir uns alle ab, während Jasper uns weitere Instruktionen gab. Es zog sich so dahin. Bis mein Bruder Jasper sich das erste mal direkt an die Wölfe wandte.
"Morgen üben wir weiter. Ihr seid herzlich eingeladen zu zuschauen."
"Ja, wir werden hier sein." antwortete Edward mit Sams kühler Stimme. Er seufzte und wand sich an uns. "Die Wölfe glauben, es wäre hilfreich, wenn sie sich mit unseren Gerüchen vertraut machen könnten... damit sie später keine Fehler begehen. Wenn ihr ganz still haltet, ist es leichter für sie."
Mein Vater nickte zu dem Rudelführer.
"Selbstverständlich. Wenn es euch nützt."
Die Wölfe erhoben sich langsam. Die Nacht erhellte. Der Morgen würde bald anbrechen. Die Wölfe traten in V - Formation aus dem Wald heraus. Der große tiefschwarze Rudelführer Sam natürlich vorne weg. Dieser ging als erstes auf meinen Vater zu. Er schnüffelte und zuckte etwas zurück.
'Gestank bleibt nun einmal Gestank, Sam.' schallte die Stimme Jacobs durch meinen Kopf.
Ich knurrte leise. Robins Hand glitt in meine und drückte sie leicht. Durch diesen Druck zwang ich mich zu inneren Ruhe. Daher ließ ich mir diese Prozedur gefallen. Jeder der Wölfe schnupperte uns ab. Einer sogar an zu winseln, weil Sam ihn zwischen meinem Vater und Jasper zurück ließ. Ein noch ziemlich junges Tier, so wie es aussah.
Ich erkannte den räudigen Fiffi mit seinem rostbraunem Fell. Dieser stand nun direkt vor Bella. Er fing an Grimassen zu schneiden. Bella fing daraufhin an zu kichern. Der Rest von uns starrte die beiden skeptisch an. Sogar Robin war den Wölfen noch nie so nah gewesen. Die beiden saßen nun voreinander. Bella fing an sich durch den Zeckenteppich zu ertasten. Sie beugte sich etwas weiter vor. Ebenso wie wir. Und plötzlich, ohne Vorwarnung, leckte ihr dieser Flohzirkus komplett über das Gesicht.
"Bäh!" kam es angewiedert von Robin neben mir.
"Igitt! Jake, das ist ja ekelig!" rief Bella kichernd und machte einen Satz zurück.
Er fing bellend an zu lachen. Ebenso nun auch Bella.
Dann erst sah sie zu dem Rest von uns. Ihre braunen Augen wanderten von einem zu anderen, bevor sie bei Edward hängen blieben. Sein Blick war nicht schwer zu deuten. Er hatte eindeutig eine andere Reaktion erwartet. Genauso wie wir.
Die Wölfe wnden sich von uns ab und verschwanden in dem finsteren Wald.
"Wir sollten nun auch gehen, Robin." sagte ich zu ihm leise.
"Aber... Jake..." Er deutete auf den rostbraunen Waldi.
"Wird sich bestimmt mit dir in Verbindung setzen. Du siehst in morgen ja schon wieder. Und gehe ich nicht Recht in der Annahme das du morgen deinen letzten Termin bei dem Schulpsychologen hast?! Wir wollen doch nicht das du dort unausgeschlafen erscheinst." sagte nun meine Mutter und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Du hast so schlecht in der letzten Zeit geschlafen. Das macht mir Sorgen, Robin. Leg dich lieber noch etwas hin, mein Lieber."
Meiner Mutter in der Hinsicht zu widersprechen, war zwecklos. Er nickte schließlich.
"Wir sehen uns dann, Jake. Vielleicht komme ich morgen kurz nach La Push." murmelte Robin.
Der Wolf sah ihn kurz an und nickte.
"Wir sehen uns zuhause." sagte ich zu meiner Familie. "Nacht, Bella."
Ich zog Robin zurück zum Jeep. Ich konnte genau spüren, das er ziemlich aufgewühlt war.
Etwas weiter entfernt, machte er das erste Mal wieder den Mund auf.
"Könntest du mir jetzt bitte endlich verraten, was du mir da eben verschwiegen hast?!"
Ich atmete tief durch, als wir endlich in dem Jeep saßen. Bereits jetzt wusste ich, das mir eine längere Unterredung mit ihm bevor stand.
Soviel dazu, das er noch etwas Schlaf brauchen würde...
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 29 Ende und Anfang (Teil1)

Beitrag  Olette Cullen Do 25 Jun 2009, 00:08

Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Kapitel29EndeundAnfang



"Also?" fragte er als wir im Wagen saßen.
Ich atmete tief durch. Dann legte ich den Rückwärtsgang ein und wendete den großen Jeep. Bis wir die Straße erreichten, sagte ich kein Wort. Doch die Stille zwischen uns setzte eine immense Elektrizität frei, die man fast greifen konnte.
"Deidra! Rede endlich mit mir! Ich werde sonst noch wahnsinnig!" rief er plötzlich in die Stille.
Ich drosselte die Geschwindigkeit und schlussendlich blieb ich am Straßenrand stehen. Der Motor erstarb und mit damit kehrte die Stille wieder zurück. Weiterhin starrte ich auf die Straße. Eigentlich wollte ich mich nicht daran erinnern. Niemals wieder wollte ich soweit zurück blicken.
Und doch schwebten diese alten Erinnerungen dicht unter der Oberfläche meines Bewusstseins.
"Und was passiert jetzt?! Das hat irgendwie etwas von einem Horrorfilm, bevor der Beifahrer dahin gemeuchelt wird!"
Robins Stimme holte mich aus meiner Versunkenheit zurück. Ich drehte mich auf dem Sitz zu ihm herum. Seine Augen waren zutiefst besorgt. Mit einem Mal fragte ich mich, ob ich diese Sorge überhaupt verdient hatte. Würde er immer noch genauso aussehen, wenn ich ihm von meiner Vergangenheit erzählte?! Würde er genauso verständnisvoll reagieren, wie bei der Geschichte mit Nicolas?
Erneut tat ich einen tiefen Atemzug.
"Ich... ich will dir nichts verheimlichen, Robin."
"Aber warum hast du mir dann noch nichts von deiner Vergangenheit erzählt?! Ich dachte wir wollten von nun an ehrlich zueinander sein."
Fahrig strich ich mir eine Strähne hinter das Ohr.
"Du hast mich eigentlich nie danach gefragt." sagte ich trocken.
Nun zog er meine heißgeliebte Augenbraue in die Höhe.
"Ich wusste nicht, das ich hätte erst danach fragen sollen." erwiderte er daraufhin. "Na gut. Dann frage ich dich halt eben genau in diesem Augenblick. Was ist in deinem Leben passiert?"
Wir sahen uns in die Augen. Seine Schokoladenbraun und meine flüssiges Gold. Fast hätte ich mich erneut in seinem liebevollen Blick verloren. Wollte darin ertrinken und nie wieder auftauchen. Einfach nur glücklich sein und mich nie wieder erinnern müssen. Dann sah ich wieder nach vorn aus der Frontscheibe. Meine Finger schlossen sich fest um das Lenkrad. Die Knöchel traten bereits weiß hervor. Robin beobachtete mich stumm. Versuchte meine Gesichtszüge zu interpretieren. Er war einer der wenigen, die mich je so verletzlich gesehen hatten. Ich seufzte tief.
"Ich erinnere mich einfach zu gut an mein menschliches Leben."
"Und das heißt?!"
Meine Hände rutschten vom Lenkrad und landeten ergeben in meinem Schoß.
"Selbst als Mensch, war ich schon immer anders als die anderen. Und das machte vielen Angst." begann ich meine Geschichte zu erzählen. "Als ich noch in Irland im Waisenhaus lebte, war ich eine Außenseiterin. Von allem wurde ich gemieden. Hauptsächlich lag es wohl daran, das ich die Menschen sehr gut einzuschätzen wusste. Meist wusste ich bereits vor ihnen, was sie tun würden.
Die Ordensschwestern, die das Waisenhaus leiteten, hielten dies für Teufelsanbeterei. Das Werk Satans durch meine Hand. Daher versuchten sie mir diese Sachen auszutreiben. Natürlich ging das nicht und egal was ich tat, es setzte oft eine Tracht Prügel. Doch wie sollte ich verändern, was ich nun einmal war?! Ich versuchte mich anzupassen, doch ich konnte mich nicht wirklich integrieren. Ich war nun einmal ein Bastard. Zu meiner Zeit war es nicht besonders angesehen, ein Kind unverheirateter Eltern zu sein. Noch schlimmer war es, den Vater erst garnicht zu ehelichen, wenn das Unglück bereits passiert war.
Wie du weißt war ich so ein Kind.
Ich weiß nicht, wer meine Mutter und wer mein Vater war. Sie gab mir wohl nur meinen Namen. Er stand auf einem Zettel an meinem Korb, der auf den Stufen des Waisenhauses mit mir darin lag. Und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, wollte ich auch nie wirklich wissen, wer meine Eltern waren. Ich wartete nie, wie die anderen Kinder, auf die Rückkehr meiner Eltern um mich doch noch zu sich zu holen. Noch etwas, was mich von den anderen unterschied.
Ich kann nicht behaupten eine glückliche Kindheit gehabt zu haben. Die Prügel der Schwestern mit dem Rohrstock ist mir am deutlichsten in Erinnerung geblieben. Doch ich war immer der Meinung, es verdient zu haben. Wenn mich meine Eltern schon nicht lieben wollten, warum sollten es dann diese Ordensschwestern?!
Oft bin ich aus dem Waisenhaus ausgebüchst. Doch nach ein oder auch zwei Tagen, fing mich die Polizei wieder ein und brachte mich wieder zurück. Was für das davon stehlen auf mich zu kam, kannst du dir natürlich gerne vorstellen.
Ich tat vieles, wenn ich frei war. Hauptsächlich jedoch, bestritt ich meinen Unterhalt, wie viele andere auch, durch Diebstahl. Ich stahl Gegenstände, die ich versetzte um Geld zu bekommen. Denn jedes Kind aus einem Waisenhaus träumte davon, genug Geld zu haben um einfach für immer fliehen zu können. Manchmal trickste ich auch Passanten aus und nahm ihre Brieftasche oder auch ihren Schmuck an mich. Schon damals war ich viel für meine Schönheit bewundert worden. Wenn ich mir den Ruß von den Wangen gewaschen hatte und mein Haar ordentlich gekämmt hatte, sah ich für Passanten nicht aus wie ein Straßenkind. Sie vertrauten mir. So kam ich nahe genug an sie heran.
Auf einem meiner Streifzüge, geriet ich mit einer Bande aneinander. Ich war in ihrem Gebiet. Anstatt einfach zu gehen, ihnen zu geben was sie wollten, kam mir mein heftiges Temperament dazwischen. Ich sah einfach nicht ein, meine Beute an sie abzugeben."
Ich bemerkte wie Robin neben mir sich versteifte. Er hatte genau verstanden, worauf dies nun hinauslief. Ich erzählte weiter.
"Sie waren zu fünft..." ich schluckte und schloss kurz die Augen. Ich und mein dummes hitziges Gemüt! "... ich erinnere mich nur noch daran, wie sie über mir standen und auf mich einprügelten. Als sie hatten was sie wollten, ließen sie mich endlich liegen. Ich weiß nicht mehr wie lange ich dort lag. Doch irgendwann stand ich wieder auf und schleppte mich zurück.
Einige Zeit verging, in der ich erst einmal meine Wunden pflegen musste. Und sie heilten nicht sehr schnell, da auch die Schwestern über mein Betragen nicht besonders erfreut waren. Doch wer glaubte, ich wäre gebrochen, der irrte. Ich beobachtete und fragte mich, wie ich meine eigene Strategie verbessern konnte. Eine eigene Bande wollte ich nicht. Es wäre zu viel Verantwortung. Und ich hatte nie besonders viel für andere Menschen übrig. Wenn ich es so sagen sollte, waren die Cullens die ersten 'Menschen' die meine Aufmerksamkeit je wirklich in Anspruch genommen haben.
So blieb ich erst im Verborgenen. Und entdeckte etwas äußerst außergewöhnliches. Ein schmächtiger kleiner Junge in unserem Waisenhaus war mir vorher nie bewusst aufgefallen. Ich hatte nur am Tag seiner Ankunft gedacht, das er bestimmt nichts zu lachen haben würde. Die anderen würden ihn unterdrücken und zu einem Leibeigenen degradieren. Doch dem war anscheinend nicht so.
Ich stellte fest, das die Stärksten und Größten unter seiner Kontrolle waren. Nach einiger Unterredung mit diesem Jungen, fand ich heraus, das er immense Kampferfahrung hatte. Er war ein Kind aus Belfast. Ein Kriegskind seit er laufen konnte. Daher hatte er früh lernen müssen, sich zu verteidigen.
Ich selbst kam aus Dublin. Die Kriege der Protestanten und der Katholiken in Nordirland waren mir nicht fremd, doch ich war weit von ihnen entfernt.
Irgendwie schaffte ich es, sein Vertrauen zu gewinnen und er wies mich in seine Geheimnisse ein. Daher lernte ich so zu kämpfen.
Und ich war zerfressen von Rachedurst. Ich wollte es diesen Drecks Bälgern heimzahlen, das sie mich so zugerichtet hatten. Nach einiger Zeit lief ich erneut davon und suchte diese Bande auf. Doch es waren keine fünf mehr. Zwei von ihnen waren bei einem Brand ums Leben gekommen. Ich musste es also nur mit drei von ihnen aufnehmen. Wir fingen an zu kämpfen. Sie brachen mir zwei Rippen, ich einem von ihnen die Nase. Überall war Blut und ich konnte nicht mehr sagen, welches meines und welches der anderen war.
Aber ich gewann mit List und Tücke die ich gelernt hatte.
Das Mädchen, welches die Bande anführte, war von mir beeindruckt. Daher nahm sie sich meiner an. Ich wurde Mitglied ihres 'Clans'. Ich erinnere mich nicht mehr an ihren Namen, so unbedeutend war sie für mich. Für mich war nur wichtig, das ich aus dem Waisenhaus kam. Und sie schien die Fahrkarte dafür zu sein.
Sie baute sich eine neue Bande auf. Ich sollte ihnen diese Art des Kampfes beibringen. Dies tat ich und perfektionierte es sogar noch.
Immer wieder verschwand ich aus dem Waisenhaus. Sie hatte mir versprochen das sie mir helfen würde. Daher tat ich alles was sie verlangte. Wieder einmal zeigt sich, wie blauäugig ich als Mensch doch schon war.
Wir tricksten Passanten aus, brachten sie in eine abgelegene Gasse und raubten sie aus. Zwei engten sie ein, zwei standen Schmiere und drei griffen an.
Wenn ich die Führung hatte, wurden die Leute kaum verletzt. Sie hatten höchstens den Arm oder die Nase gebrochen. Und selbst das, war etwas das ich kaum ertragen konnte. Im Prinzip konnten diese Leute nichts für unsere Armut und unsere Kindheit die viel zu früh vorüber war. Doch ich versuchte dies immer auszublenden. Etwas durch die Augen eines anderen zu sehen, ist nicht gerade immer leicht.
Wenn jedoch einer der anderen die Führung hatte, konnte es ... konnte es auch schlimmer enden.
Als es einmal so schlimm endete... griff uns die Polizei danach auf. Dieses Mädchen behauptete, alles wäre meine Schuld. Sie fiel mir in den Rücken. Von dem Moment an, wollte ich mein Leben ändern. Ich wollte niemanden mehr außer mir vertrauen. Die Polizei glaubte kaum, das ich alleine für diese ganzen Raubüberfälle verantwortlich sein konnte. Daher brachten sie mich wieder in das Waisenhaus zurück.
Und dieses Mal, war es ... schlimmer..."
Und dieses Mal überkamen mich die Bilder wieder zu deutlich. Ich erinnerte mich genau an meine Bestrafung.

"Nein, Schwester Oberin! Ich werde mich bessern. Ich werde nicht mehr fliehen. Nie wieder werde ich stehlen. Bitte! Bitte!" flehte ich die Schwester an.
Fest hatten sich ihre Hände um meine dünnen Oberarme geschlossen. Schraubstockartig drückten sie mir das Blut ab. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, zog sie mich den Mittelgang der Kirche hinab. Ich wusste was mich am Ende des Ganges hinter der Tür hinter dem Altar erwarten würde. Mit aller Kraft die ich aufbringen konnte, versuchte ich mich zu befreien oder mich zu wehren. Doch es nützte alles nichts.
"Deidra Aideen, du hast gesündigt. Egal was du nun sagst, es sind die Worte des Teufels die durch die sprechen!" sagte sie ohne mich direkt anzusehen.
Weiterhin zog sie mich auf die Tür zu.
Als wir durch die massive Holztür getreten waren, sah ich bereits zwei weitere Schwestern beim Feuer stehen. Angst schnürte mir die Kehle zu.
"Nein!" hauchte ich.
Die Schwester Oberin drehte mich zu sich herum. Ihr Gesicht war wütend.
"Du hast dich versündigt. Ich weiß genau, was Mädchen tun, wenn sie diese Mauern verlassen! Du, eine Hure, muss für ihre Sünden bezahlen!"
"Nein! Ich habe so etwas nicht getan! Nie würde ich so etwas zulassen! Bitte!"
Ich wusste ebenfalls was viele Mädchen taten um an Geld zu kommen. Doch schon immer hatte ich einen gewissen Grad an Stolz gehabt. Und dieser Stolz verbot mir solche Dinge auch nur in Betracht zu ziehen. Es war für mich weitaus erträglicher einfach nur zu stehlen, als meinen Körper herzugeben. Nicht, das es nicht genug Angebote gegeben hätte. Doch Stolz war alles was ich mir noch erhalten konnte.
"Du hast dich von Gott abgewendet, Deidra Aideen. Und er weiß das wir alles versucht haben, deine Seele vor dem Teufel zu retten. Doch du wolltest es nicht lernen. Und nun müssen wir andere Schritte einleiten, damit du Gott endlich zuhörst!"
Noch immer versuchte ich mich zu befreien. Doch zu ihrem Griff kam jetzt noch ein weiterer hinzu. Ich erschrak, als mir mein Kleid sowie mein Unterhemd vom Rücken gerissen wurde. Tränen rannen in Sturzbächen von meinen Wangen. Bald schon spürte ich die ersten Schläge die meinen Rücken zerkratzten. Ich versuchte nicht zu schreien. Ich versuchte das mit hoch erhobenen Haupt durchzustehen.
Dann griff die Schwester Oberin hart nach meinem Kinn, umschloss es fest. Sie zwang mich sie anzusehen. Ihr Gesicht war nur Zentimeter von meinem entfernt. Ich erinnerte mich an ihre kalten grauen Augen. Voller Abscheu waren sie auf mich gerichtet gewesen.
"Bist du bereit von Gott berührt zu werden, Deidra Aideen?!" zischte sie leise und gefährlich.
Ich presste meine Lippen fest zusammen. Sie sollte nicht sehen, wie sehr ich zitterte.
Die Schwester Oberin sah auf.
"Schwester Ignatius." sagte sie nur und nickte.
Es dauerte genau zwei Herzschläge, bis ich anfing laut aufzuschreien.
Ich spürte die unglaubliche Hitze, die über meine linke Schulter aufflammte. Eine glühende Spitze war mir dagegen gedrückt worden. Ich schrie laut um Hilfe. Ich flehte um Vergebung. Ich flehte sie an, endlich aufzuhören. Es fühlte sich für mich an, als hätte das heiße Eisen, welches meine Haut versengte eine Ewigkeit auf meiner Schulter gesessen. Doch nach etwa einer Minute wurde das Eisen zurück genommen. Es zischte leise, als es den Wassertrog neben dem Feuer berührte.
Die Schwestern ließen mich anschließend los und ließen mich aufrichten. Meine Stimme war heißer und Tränen hatte ich keine mehr.
"Gott wird nun immer bei dir sein, Deidra Aideen. Er wird genau wissen, wenn du sündigst."
Ich wollte stark sein. Wollte herausfordernd und stolz das Kinn entgegen strecken. Doch ich schaffte es nicht. Die Schmerzen waren zu groß. Ebenso die Demütigung. Daher senkte ich schuldbewusst den Kopf. Dabei fiel mein Blick auf den Eisenstab der meinen Rücken berührt hatte. Er war nicht einfach spitz. An seinem Ende befand sich ein großes eisernes Kreuz. Es sah fast so aus, wie die Stäbe mit denen Vieh gekennzeichnet wurde. Ich konnte mir nun zu deutlich vorstellen, was genau auf meiner linken Schulter für ewig prangen würde.
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 29 Ende und Anfang (Teil2)

Beitrag  Olette Cullen Mo 27 Jul 2009, 14:51

"Deidra, was ist los?!"
Robins Stimme war weit entfernt, fast wie durch Watte zu hören. Ich hatte garnicht bemerkt, wie ich die Augen geschlossen hatte und in meine Erinnerung ab getaucht war.
Mein Liebster hatte sich nahe zu mir herübergebeugt und hatte mein Gesicht in seine Hände genommen.
Ich öffnete meine Augen wieder und sah ihn an.
"Nur eine böse Erinnerung. Sonst nichts."
"Woran?"
Wieder seufzte ich. Langsam löste ich seine Hände von meinem Gesicht und beugte mich etwas vor. Vorsichtig ließ ich etwas mein Oberteil von der linken Schulter gleiten. Und dann hörte ich wie Robin nach Luft schnappte.
Ich konnte durch seine Augen meine Schulter sehen. Das große Kreuz, das selbst auf meiner weißen Haut noch heller hervorstach. Diese Vernarbung würde, so wie die Bisswunde an meinem Handgelenk niemals verschwinden.
Langsam hob Robin seine Hand und strich mit seinen Fingerspitzen über die Narbe die sich quer über meine linke Schulter zog.
"Wer hat das getan?!" fragte er schockiert.
Ich zog das Oberteil wieder über die nackte Schulter und lehnte mich wieder in den Sitz zurück.
"Es war die Schwester Oberin. Das war die erste Bestrafung. Anschließend fixierten mich die Schwestern auf dem Bett. Gaben mir nichts zu essen. Ich sollte fasten und über meine Sünden nachdenken.
Und ich dachte nach. Doch nicht über irgendwelche Sünden. Ich dachte darüber nach, wie ich am besten fliehen könnte.
Das war auch das letzte Mal das ich in das Waisenhaus zurück kehrte. Das nächste Mal als ich wieder einmal davon lief, suchte ich das Versteck auf in dem wir unsere Beute immer lagerten und nahm alles was wir vorher zusammen gestohlen hatten. Da sie ihr Wort gegenüber mir gebrochen hatte, beschloss ich, das auch ich meines brechen sollte. Von diesem Geld besorgte ich mir eine Fahrkarte nach Amerika. Es schien mir ein guter Gedanke zu sein, in der neuen Welt ein neues Leben zu beginnen. Was ich auch tat. Ich ließ meine kriminelle Vergangenheit in Irland zurück. In Amerika arbeitete ich auf ehrliche Weise und verdiente mein Geld. Nie wieder wollte ich so abstumpfen und Menschen in irgendeiner Form solches Leid zufügen. Und deswegen habe ich irgendwann angefangen im Krankenhaus zu arbeiten. Um manches wieder gut zu machen."
Ich drehte mich zu ihm.
"Gerade auf diese Vergangenheit bin ich nicht besonders stolz." schloss ich leise meine Geschichte.
Robin schluckte. Er senkte kurz den Blick. Ich konnte nicht sehen was er dachte. Das Verschleiern seiner Gedanken hatte er inzwischen sehr gut im Griff. Wahrscheinlich war er bei Alice in die Lehre gegangen. Und nicht zu wissen, was er dachte, machte mich fast wahnsinnig. Ich fragte mich, wie Edward das nur bei Bella aushielt.
Nach einigen Augenblicken griff er nach meiner Hand.
"Klingt nicht wirklich nach einer glücklichen Kindheit. Da hast du auf jedenfall Recht."
Ich nickte.
"Daher kannst du also kämpfen. Weil du dich verteidigen musstest und weil du gestohlen hast."
Wieder nickte ich.
"Und nun kannst du mich verurteilen."
"Als ob ich das könnte! Es waren andere Zeiten damals. Ich verstehe das du nicht besonders stolz darauf bist. Doch die Geschichte ist voll von Kindern die gestohlen haben um zu überleben oder um an etwas Geld zu kommen. Wieso also sollte ich dich verurteilen? Ich habe auch gelogen um das Haus weiter behalten zu können."
Robin hob meine Hand an und hauchte einen Kuss darauf.
"Du... verstehst..."
"Ja. Es ist schon in Ordnung. Heute lebst du anders. Und ich würde jetzt einfach mal sagen, das deine Vergangenheit 'gestorben' ist."
Er lächelte leise über seinen Wortwitz.
"Wie kommt es eigentlich, das du dich besser an dein menschliches Leben erinnerst als der Rest deiner Familie? Alice zum Beispiel weiß doch kaum noch etwas aus der Zeit vor ihrem Tod." fragte er neugierig.
Ich lächelte gequält und senkte den Blick.
"Mein Vater geht davon aus, das wir uns an die Erinnerungen klammern, wenn wir sterben. Man sieht sein Leben an sich vorüberziehen und man hält an den Momenten an, die einem wichtig erscheinen. Oder aber die einfach so prägnant sind, das man sie nicht mehr ausblenden kann. Rosalie und Jasper erinnern sich an die Umstände die zu ihrer Verwandlung führten besonders deutlich, weil sie sich später so oft gefragt haben, wie es nur dazu kommen konnte. Es gibt auch viele, die sich an schöne Dinge erinnern. Allerdings gibt es bei den wenigsten von uns wirklich schöne Momente, an die wir uns erinnern wollen, wenn wir sterben. Denn auch die Umstände die zu unseren Verwandlungen führten sind nicht gerade immer die schönsten.
Und bei mir... gab es nie etwas wirklich schönes in meinem menschlichen Leben woran ich mich erinnern möchte. Daher sind alle meine schlimmen Erlebnisse so scharf gezeichnet. Denn... woran sollte ich denn sonst erinnern?!"
"Du warst also als Mensch unglücklich?! Und deswegen erinnerst du dich besonders stark?"
"Es hat so den Anschein. Ich war als Mensch wirklich oft unglücklich. Manche würden sagen, sogar depressiv. Früher oder später, wäre ich so oder so gestorben. Auf die eine oder die andere Weise. Wenn du es genau betrachtest, hat mein Vater mich in mehr als nur einer Hinsicht gerettet. Denn erst seit ich gestorben bin, läuft mein Leben besser."
Meine Mundwinkel senkten sich herab. Genauso war es. Nun da ich tot war, konnte ich richtig leben. Ohne irgendwelche Angst davor zu haben, die zu sein, die ich nun einmal war. Schon immer war ich anders. Doch erst bei den Cullens passte ich perfekt in die Familie. Wie merkwürdig das Leben doch manchmal spielt.
Ich sah wieder zu ihm auf. Robin rutschte näher an mich heran. Sein Duft wehte zu mir herüber, hüllte mich in Vertrautheit.
Wie hatte ich nur glauben können, ihm irgendwas vormachen zu können?
"Aber, das ist doch gut, oder nicht?!" fragte er.
Ich schüttelte den Kopf.
"Wirklich froh bin ich nicht darüber." sagte ich ehrlich.
"Wieso?! Ich dachte immer du wärst froh darüber ein Vampir zu sein. Es hatte für mich auf jedenfall immer den Anschein, das du am wenigsten mit deinem Schicksal am hadern warst."
Robin umschloss sein Gesicht mit seinen Händen. Zärtlich strich er mit seinen Daumen über meine Wangen. Wieder zierte ein gequältes Lächeln meine Lippen.
"Bis das mit Nicolas passiert ist, war ich tatsächlich sehr gerne ein Vampir. Unglaubliche Stärke und allein die Schnelligkeit sind ein ungemeiner Vorteil. Und auch wenn da dieses ständige Verlangen nach Blut war... es war etwas mit dem ich leben konnte. Und auch nach dem Zwischenfall mit Nicolas... konnte ich mir trotz allem kein anderes Leben mehr für mich vorstellen. Das war nun einmal der Preis den ich zahlen musste.
Aber dann traf ich dich. Am Anfang wollte ich nicht wahrhaben, das ich dich in irgendeiner Form gern hatte. Ich wollte mich von dir fern halten und konnte es doch nicht. Doch selbst da fing ich an zu denken, wie viel einfacher es wäre, wenn ich so wie du wäre. Denn erst seitdem ich dich kenne, wünsche ich mir wieder ein Mensch zu sein. Dann wäre alles so viel einfacher. Und wir könnten richtig zusammen sein. So wie es sein sollte." gab ich zu.
Er zog fragend seine Augenbrauen in die Höhe.
"Aber Deidra, wir sind richtig zusammen. Und dafür brauchst du noch nicht einmal ein echter Mensch zu sein. So oder so bist du das wundervollste Wesen auf der Welt für mich."
Ich griff nach seinen Händen und legte sie in meine. Tief sah ich ihm in die dunklen Augen.
"Doch so ist es eigentlich nicht richtig. Seit ich mit dir zusammen bin, würde ich alles darum geben um mit dir zusammen älter zu werden. Halt eben einfach normal sein. Manchmal macht mich genau das unglücklich. Auch wenn du das Beste bist was mir je passiert ist, verstehe ich nicht wieso du gerade mit mir zusammen sein willst, wenn du doch mit einem Menschen alles gemeinsam zu ersten Mal erleben könntest."
Robin wurde leicht rosa um die Ohren. Noch immer war er es nicht gewöhnt von mir diese Komplimente zu bekommen. Er beugte sich zu mir herüber, bis er nur noch Zentimeter von meinem Gesicht entfernt war. Sein Duft betörte mich.
"Ich weiß das du um meine Sicherheit bemüht bist. Und ich liebe dich dafür. Aber wahrscheinlich habe ich mich genau deswegen in dich verliebt, weil du anders bist. Du hattest meine Aufmerksamkeit, sobald du den Raum betreten hattest. Doch ich wollte mich von dir fernhalten. Du warst trotz allem ein Cullen. Also auch etwas merkwürdig. Doch du warst so selbstsicher und so wunderschön.
Aber ich habe am Anfang versucht mir einzureden, das du mir nichts bedeutest."
Ich schnaubte.
"Oh ja. Daran erinnere ich mich."
Er schluckte.
"Du hast gehört, was ich dachte, als wir in meiner Küche waren. Nicht wahr?!"
Ich nickte.
"Und vielleicht, hätte ich mich schon da von dir entfernen sollen. Du fingst bereits an, dich in mich zu verlieben. Und ich... ich mich in dich. Und wieder einmal war ich sehr egoistisch. Das hat man nun einmal davon, wenn man ewige Zeit mit einem Narzisten wie Rosalie zusammen lebt."
Doch Robin schüttelte den Kopf.
"Nein. Wenn du dich in dem Moment von mir zurück gezogen hättest, wäre ich dir so oder so bereits verfallen gewesen. Es gibt niemanden wie dich. Selbst wenn du ein Mensch in diesem Augenblick gewesen wärst, als du das erste Mal in das Klassenzimmer getreten wärst, hätte ich mich auf jedenfall in dich verliebt. Denn du bist etwas ganz besonderes. Und es ist, als wäre ich nun endlich komplett. Als wäre ich auf der Suche nach dir und du auf der Suche nach mir gewesen. Ich will es nicht mit dem vergleichen, wie es wohl bei Alice und Jasper gewesen sein muss, aber doch etwa in dieser Art vergleiche ich uns manchmal. Wir gehören einfach zusammen.
Egal was passiert, ich werde bei dir bleiben, Deidra. Es tut mir leid, das es dich manchmal unglücklich macht, das du kein Mensch bist. Doch es sollte nicht meinetwegen sein. Denn ich liebe dich, genauso wie du nun einmal bist. Als ein Vampir. Und wenn du eine Hexe, eine Fee oder gar ein Engel wärst würde ich dich noch immer genauso lieben.
Ich bereue nichts, Deidra. Nicht einen Moment, nicht einen Augenblick den wir zusammen verbracht haben. Denn nichts davon war umsonst. Jedes Wort das du je mit mir gewechselt hast, war wundervoll und wird auf ewig in meiner Erinnerung bleiben. Also... auch wenn ich einmal sterbe, werden genau diese Momente vor mir auftauchen. Jeder Moment mit dir.
Aber dieses ganze Thema wollten wir erst besprechen, wenn diese Sache mit den Neugeborenen vorüber ist."
Er hatte sich nicht bewegt. Noch immer war er mir so nahe. Seine dunklen Augen waren voller Wärme. Dieser Blick machte mich immer ganz schwindelig im Kopf. Ich konnte bereits seine Lippen auf meinen schmecken, obwohl sie die meinen noch nicht berührten.
"D- das stimmt." stammelte ich.
Ich schloss kurz resigniert meine Augen. Es war einfach unfassbar. Selten rang ich um Worte. Doch Robin gelang es jedes Mal erneut mir den Kopf so zu verdrehen, das ich kaum noch wusste wo oben und wo unten war. Ich konnte mich einfach nicht bewegen. Fast konnte ich vergessen, das er noch immer ein Mensch war. Denn bereits jetzt hatte die Fähigkeit einen total konfus zu machen.
"D- deswegen sollten wir nun auch nach Hause." hauchte ich kaum hörbar.
Sanft berührte meine Oberlippe die seine. Robin spitzte etwas die Lippen und küsste mich nun vollends. Seine rechte Hand legte sich in meinen Nacken und zog mich etwas näher zu sich. Der Kuss vertiefte sich. Nun legte ich meine Arme um seinen Nacken. Ließ mich völlig in dieses Gefühl der Geborgenheit fallen, welches er bei mir auslöste. Es war mit ihm so einfach. Es war fast wie atmen. Noch immer kitzelte mein Rachen vor Durst, doch noch mehr als ihn zu beißen, wollte ich ihn für immer so küssen. Wollte ihn nie wieder loslassen. Und bestimmt wollte ich ihn niemals verlieren. Schon garnicht durch meine eigene Hand. Und doch war ich vorsichtig. Aber wenn ich versuchte mich etwas zurück zu nehmen, vertiefte Robin den Kuss noch etwas mehr und ich wollte mehr.
So blendeten wir den Rest der Welt um uns herum aus. Es gab niemanden mehr ausser uns.
Noch lange saßen wir in diesem Jeep und küssten uns einfach. Vergaßen die Gefahr, die eindeutig auf uns zu kam.
Bis plötzlich mein Telefon klingelte und uns beide auseinander fuhren ließ. Robins Herzschlag trommelte hart gegen seine Rippen. Schwer atmend sah er erst das Telefon und dann schließlich mich an. Dann fing er an schief zu grinsen. Ebenso auch ich.
Immer noch lachend klappte ich das Telefon auf.
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Beitrag  Olette Cullen Mo 27 Jul 2009, 14:52

"Wir haben unseren Plan erweitert." sagte Edward sofort. "Bella werden wir in den Olympic Mountains verstecken. Einer der jungen Wölfe, Seth, wird bei ihr bleiben und als eine Art 'Handy' fungieren. Wenn es nach mir ginge, hätte ich dich lieber dort oben bei ihr gewusst, als einen dieser Hunde. Doch ich weiß, das du ebenfalls um Robins Sicherheit sorgen willst."
Ich sah zu Robin herüber. An seiner Sicherheit lag mir genauso viel, wie an der von Bella.
"Ja. Das hat ebenso solche Priorität für mich. Er sollte ebenfalls in Sicherheit sein. Am liebsten wäre mir, er würde natürlich die Stadt verlassen. Vielleicht," ich sah wieder aus der Frontscheibe. "bringe ich ihn nach Alaska."
"Glaubst du wirklich das der Denali - Clan..."
"Eleazar und die anderen sind mir vielleicht etwas wohl gesonner als euch. Schließlich habe ich sehr lange mit ihnen gelebt. Vielleicht kann ich mit ihnen besser reden. Es wäre viel sicherer für ihn. Dann wäre er aus der Gefahrenzone. Ein Versuch wäre es wert." unterbrach ich ihn.
Robin zog fragend die Augenbrauen zusammen.
"Da hast du wahrscheinlich Recht." antwortete Edward.
"Dann werde ich Robin nun nach Hause bringen und mit den Denalis telefonieren. Wir sehen uns nachher."
Edward verabschiedete sich und ich klappte das Telefon zu. Robin sah mich immer noch an. Ich atmete tief durch und wand mich ihm zu.
"Wie hast du das gemeint, ich sollte aus der Gefahrenzone?! Denn ich gehe davon aus, da du gerade von mir gesprochen hast."
Daraufhin nickte ich.
"Ja. Auch für dich wäre es sicherer aus der Stadt zu verschwinden, wenn der Kampf beginnt. Alaska ist weit weg. Doch die Denalis sind etwas schlecht auf uns zu sprechen, weil die Wölfe Laurent vernichtet haben. Ein Vampir der Bella töten wollte. Doch Irina empfand etwas für diesen Laurent. Mir war er unsympathisch. Allein seine ewig karmesinroten Augen irritierten mich. Daher könnte es problematisch werden, dich bei ihnen unterzubringen."
Ich strich mir ein Haar aus der Stirn. Elezar und Carmen wären garnicht das große Problem, das war mir klar. Tanya, Kate und Irina waren diejenigen, die in dieser Sache den Ton angaben. Solange Irina dagegen war uns zu helfen, würden auch ihre Schwestern nichts unternehmen.
Ob sie mir daher auch helfen würden, obwohl ich nur indirekt mit den Wölfen zu tun hatte, wusste ich nicht wirklich.
"Okay. Dann fahr mich bitte zum Friedhof." sagte Robin ernst.
Nun war es an mir die Augenbrauen fragend zusammen zu ziehen.
"Wieso willst du zum Friedhof?"
"Also wenn es wirklich soweit kommen sollte, das ich nach Alaska gehen soll, dann will ich mich noch vorher von meiner Familie verabschieden. Und auch wenn sie tot sind, würde ich ihnen gerne erklären, wohin ich gehe. Schließlich weiß ich nicht, wann ich zurück kehren werde." Er schluckte und griff nach meiner Hand. "Wenn... das mit Alaska klappen sollte, würdest du dann mit mir zusammen dort bleiben? Oder würdest du überhaupt mit mir zusammen bleiben, egal wo ich hingehen werde?"
Ich sah ihn einige Augenblicke lang an. Meine Gedanken schweiften ab. Natürlich wollte ich das Bella in Sicherheit war. Und ich wollte meiner Familie helfen, gegen die Neugeborenen zu kämpfen. Doch Robin war für mich das Allerwichtigste auf der ganzen Welt. Würde ich es wirklich auch nur eine Minute aushalten, ihn weit von mir entfernt zu wissen? Ihn nicht selbst notfalls beschützen zu können?
Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, war es sehr unwahrscheinlich.
Ich atmete tief durch.
"Ich will ehrlich zu dir sein, Robin. Ich würde meiner Familie sehr gerne unterstützen. Aber dich irgendwo allein zu wissen, selbst wenn du bei unseren Freunden in Alaska wärst, würde mich wahnsinnig machen und mich ablenken. Daher würde ich wohl bei dir bleiben. Doch erst sollte ich mit den Denalis sprechen, bevor wir uns weiter darüber Gedanken machen sollten."
Ich startete den Motor erneut und lenkte den Wagen zu dem kleinen Friedhof auf dem der Rest seiner Familie lag. Robin drückte kurz meine Hand und dann verließ er den Jeep. Blitzschnell war ich hinter ihm. Verdeckt folgte ich ihm. Gerade in diesen Zeiten wollte ich ihn nicht aus dem Augen lassen. Doch ich hielt weit genug Abstand zu ihm um ihm seine Privatsphäre zu lassen. Robin gelangte an das Familiengrab der Peters. Direkt neben Robins Mutter waren auch sein Vater und sein älterer Bruder beerdigt. Leise fing er an zu sprechen.
Ich lenkte meine Aufmerksamkeit von ihm ab und holte mein Telefon aus meiner Tasche. In Sekunden hatte ich die Nummer der Denalis eingetippt. Es dauerte eine Weile bis einer von ihnen abhob.
"Deidra, meine Teure. Ich habe bereits mit deinem Anruf gerechnet." ertönte die Samtweiche Stimme Eleazars.
"Dann weißt du wahrscheinlich auch weswegen ich anrufe, Eleazar."
Er atmete tief durch. Ich konnte ihn deutlich vor mir stehen sehen. Wie er sachte mit den Fingern auf den Tisch trommelte, während er über seine nächsten Worte nachdachte. Kate, Tanya, Carmen sowie Irina waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht sehr weit entfernt.
"Ich denke es wird in diesem Fall um deinen Menschen gehen. So gerne wir dich auch haben, mein Kind, so können wir dir doch nicht helfen. Auch wir sind eine Familie. Daher halten auch wir zusammen. Laurent war etwas besonderes für Irina. Solange ihr mit diesen Wölfen verbündet seid, die ihn getötet haben, werden wir nicht einschreiten. Das geht unsere Prinzipien."
Ich schloss die Augen und kniff mir sachte in die Nasenwurzel.
Natürlich verstand ich den Standpunkt der Denalis. In unserer Familie würden wir genauso sehr zusammen halten. Doch eigentlich waren wir ebenso ein Teil ihrer Familie. So hatten wir es immer gehalten. Vielleicht sollte ich sie noch einmal daran erinnern.
"Das mag sein. Auch ich bin nicht begeistert von diesen Zeckenteppichen. Genauso wie Edward. Vor allem ist es der Gestank der mir andauernd in der Nase brennt. Und es ist ebenfalls äußerst lästig, das ihre Anwesenheit die seherischen Fähigkeiten von Alice beeinträchtigt.
Doch über all das sehen wir hinweg, denn in diesem Fall geht es einzig und allein um die Sicherheit von Bella und nun auch um die von Robin. Er ist hier in Gefahr. Könntet ihr nicht wenigstens dafür über euren Schatten springen?" fragte ich ernst und wusste doch bereits die Antwort.
Wieder ein tiefer Atemzug. Und ich konnte wieder sehen, wie er über die Schulter zurück sehen würde.
"Es tut mir wirklich leid, Deidra. Aber wir werden uns in diese Angelegenheit nicht einmischen."
Einige Sekunden verstrichen schweigend.
"Sehr schön! Dann eben nicht! Es ist unglaublich wie leicht fertig ihr mit jahrelangen Freundschaften umgeht. Du sagtest, das ihr eine Familie seid. Darf ich dich und den Rest dann daran erinnern, das wir früher auch immer ein Teil eurer Familie waren, so wie ihr ein Teil der unseren?! Und doch wollt ihr euch in diesem Fall einfach abwenden. Na gut. Dann wünsche ich euch doch noch ein schönes ewiges Leben!" fauchte ich in den Hörer.
Wütend klappte ich das Telefon zusammen ohne auf eine Reaktion zu warten. Ich musste mich stark zusammen nehmen, das Mobiltelefon in meiner Hand nicht zu zerquetschen. Also musste ich mir etwas anderes einfallen lassen um Robin zu schützen. Kurz schloss ich die Augen um mich wieder zu beruhigen. Ich drehte mich wieder herum und beobachtete Robin. Noch immer hatte er den Kopf gesenkt und murmelte leise.
Ich begab mich neben ihn. Sanft glitt meine Hand in seine und drückte sie zärtlich. Er hob den Kopf und sah mich an.
"Du siehst bedrückt aus, mein Herz. Daher gehe ich davon aus, das deine Idee mit Alaska wohl nichts wird."
Ich nickte.
"Irina ist unglaublich stur. Unglaublich weit verbreitet bei unserer Art. Solange sie uns nicht helfen will, werden auch ihre Schwestern sowie auch Eleazar und Carmen uns keine Hilfe zukommen lassen. Also werden wir uns was anderes einfallen lassen müssen um dich in Sicherheit zu bringen." antwortete ich leise.
Robin löste seine Hand aus meiner. Langsam griff er in seine Hosentasche und holte sein Telefon hervor. Unschlüssig ließ er es durch seine Finger wirbeln.
"Ich hätte da vielleicht noch... eine Idee. Aber sie wird dir bestimmt nicht besonders gefallen."
Ich seufzte.
"Na ja... eigentlich... ist die Idee garnicht mal so übel. Und sehr wahrscheinlich haben wir auch keine andere Wahl, wenn wir dich früh genug in Sicherheit bringen wollen. Dann... rufe den Köter halt an. Dieses Mal... muss es wohl sein."
Ergeben warf ich meine Hände in die Luft. Robin atmete tief durch. Dann tippte er die Nummer des Fiffis ein. Ich entfernte mich etwas und streifte über den Friedhof. Meine Augen wanderten über die verschiedenen Grabsteine. Dann hörte ich jedoch, wie Robin sein Telefon wieder zu klappte.
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 29 Ende und Anfang (Teil4)

Beitrag  Olette Cullen Mo 27 Jul 2009, 14:53

"Das ist doch Blödsinn! Warum sollte ich weglaufen und mich verstecken?! Vor allem wenn dir diese Option erst garnicht gefällt?! Du dürftest in La Push erst garnicht bei mir sein. Könnte ich nicht auch einfach bei euch zu Hause auf das Ende des Kampfes warten?!" rief er mir hinterher.
In Sekunden war ich neben ihm. Ich griff nach dem Telefon.
"Das ist Unsinn, Robin. Wenn es um deine Sicherheit geht, ist die Idee die beste die wir haben. Außerdem ist es keine gute Idee, wenn du dich bei uns zuhause versteckst. Die Neugeborenen oder derjenige der sie anführt, könnte unserem Geruch folgen und dich somit finden. Ich würde es mir niemals verzeihen, wenn dir dort etwas passieren würde.
Das Reservat ist die beste Alternative. Abgesehen davon, das ich in diesem Fall auch meiner Familie helfen könnte, wissen die Neugeborenen nichts über irgendwelche Werwölfe. Sie sind darüber nie informiert worden. Daher werden sie diesem Geruch nicht so ohne weiteres folgen, da sie auf Bellas Geruch angesetzt wurden. Du wärst sicherer. Vor allem da zwei von ihnen zurück bleiben werden. Das habe ich schon heute in ihren Gedanken gehört. Nur weil ich den Flohzirkus nicht besonders wert schätze, heißt das nicht, das er nicht ebenfalls für deine Sicherheit sorgen würde. Und wir sollten das hier schnell hinter uns bringen. " Ich sah zum Himmel empor. "Der Morgen wird bald völlig aufgezogen sein. Und du sollst doch noch zum Abschlussgespräch mit Mr. Patterson."
Robin senkte den Blick. Er selbst hatte erst garnicht wirklich darüber nachgedacht, das er tatsächlich in das Zentrum der Gefahr geraten könnte. Auch er hatte hauptsächlich an Bellas Sicherheit gedacht, denn an seine eigene. Fast hatte er vergessen, das auch er nur ein einfacher Mensch war. Er hob den Blick und sah mich durchdringend an, während ich bereits die Nummer wählte.
"Robin, ist irgendwas passiert?!"
Die Stimme des Wolfes war aufgeregt, aufgrund des späten Anruf seines besten Freundes.
Ich seufzte.
"Robin geht es gut. Aber ich habe etwas mit dir zu besprechen, Fiffi. Es geht dabei jedoch um Robin."
Einen Augenblick herrschte Ruhe in der Leitung.
"Schieß los, Blutsauger."
"Robin braucht ebenfalls Schutz, wenn wir am Samstag kämpfen. Er muss aus der Gefahrenzone heraus. Und er sollte nicht unbedingt in Bellas Nähe sein, es könnte die Spur irgendwie beeinflussen."
"Was schlägst du also vor?!"
Wie konnte man nur so auf dem Schlauch stehen?! Anscheind hatte ich seine Intelligenz tatsächlich etwas überschätzt. Ich sah zu Robin herüber.
"Was ist das für eine dumme Frage, Fido?! Es wäre das einfachste wenn er bei euch im Reservat unterkommen könnte. Zwei von euch werden doch dort auf Position gehen. Dort wäre er sicherer, zumindest so sicher wie er ohne mich sein kann. Und zudem würde er genug vom Kapmf erfahren."
Der Köter dachte kurz nach.
"Sicher, sicher. Das dürfte kein Problem sein. La Push ist für ihn am sichersten. Bring ihn am Freitagabend zur Grenze. Dort werde ich ihn dann abholen. Er kann solange bleiben, bis der Kampf vorrüber ist. Natürlich kann er solange bleiben wie er es will. Vielleicht will er ja später garnicht mehr in eure Gruft zurück, wenn er erst einmal wieder unter echten Menschen gelebt hat."
Ich biss die Zähne fest zusammen.
"Treib es nicht zu weit, du Töle! Auch meine Geduld kennt Grenzen! Und ihr seid ebenso wenig Menschen, wie wir es sind. Solange er den Kampf über bei euch sicher ist, bin ich durchaus zufrieden. Bis morgen, Jacob!" sagte ich düster und legte auf.
Robin beobachtete mich skeptisch.
"Bist du dir sicher, das du das aushältst?! Du scheinst ziemlich angespannt zu sein."
Ich schloß kurz die Augen und rief mich innerlich zur Ruhe. Immer wieder schaffte es dieser sprechende Flohzirkus mein Temperament zu reizen. Ich wurde nicht gerne ausfallend, schon garnicht vor Robin. Gerade er mochte dies eigentlich garnicht.
Daher zwang ich mich zu einem kleinen Lächeln.
"Ist schon in Ordnung, Robin. Ich sollte mich eigentlich nicht von ihm provozieren lassen. Schließlich bin ich die ältere von uns beiden. Ich habe so viel mehr Lebenserfahrung. Und dennoch... selbst bei Rosalie gerate ich nicht so schnell in Rage. Scheint irgendwie ein Talent von ihm zu sein."
Noch immer sah Robin mich skeptisch an.
"Jake ist eigentlich wirklich..."
Ich legte ihm eine Finger auf die Lippen.
"Ich weiß was du sagen willst. Aber es wird nie etwas an den Tatsachen ändern, Robin. Dein bester Freund wird immer ein Werwolf sein und ich immer ein Vampir. Wir sind wie Feuer und Wasser. Vielleicht auch eher wie Feuer und Eis, wenn man es von der Körpertemperatur betrachtet. Es ist nur natürlich, das diese zwei Elemente nebeneinander aber nicht miteinander bestehen können. Du kannst Hund und Katz auch nicht zwingen sich zu lieben. Doch ich werde dir nie verbieten, mit ihm befreundet zu sein. Solange es du es willst und es dich auch glücklich macht, solange werde ich auch damit leben."
Ich nahm meinen Finger zurück. Er fing an zu lächeln.
"Habe ich dir heute eigentlich schon gesagt, das ich dich liebe?!"
Er zog mich in eine Umarmung. Ich legte den Kopf etwas zurück und sah ihn schelmisch an.
"Hmmm, ich glaube du hast da heute mal etwas erwähnt..."
Robins Arme legten sich noch etwas fester um mich. Dann drückte mir einen Kuss auf die Stirn, einen weiteren auf die Nasenspitze und schließlich erreichte er meine Lippen.
"Wir sollten dich nun ins Bett bringen. Die nächsten Tage werden anstrengend genug, du brauchst deinen Schlaf." sagte ich leise.
Wiederwillig ließ er mich los und nickte. Ich ergriff sofort seine Hand und gemeinsam gingen wir zurück zum Jeep. Es war schon ein groteskes Bild welches wir darboten. Zwei Verliebte, schlenderten mehr als das sie gehen, über einen Friedhof und waren überglücklich sich gefunden zu haben.
Für manche wäre gerade der Friedhof ein böses Omen.
Doch nicht für mich.
Begann mein Leben doch erst seit meinem Tod. Ohne meinen Tod hätte ich niemals Robin getroffen. Die Liebe meiner ewigen Existenz.
Welches Glück bräuchte ich also noch?!
Olette Cullen
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 30 Gespräche

Beitrag  Olette Cullen Mo 10 Aug 2009, 17:50

Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Kapitel30Gesprche




http://www.myvideo.de/watch/4583452/Take_me_away_Akshay_und_Priyanka
Lifehouse ~ Take me away (acoustic)
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"Robin, Liebster, wach auf." murmelte ich leise und rüttelte ihn sanft an der Schulter.
Flatternd öffnete Robin seine Augen. Er reckte seine steifen Glieder und gähnte. Wir standen auf dem leeren Schulparkplatz. Nur der große Wagen des Schuldirektors und der alte Dodge des Psychologen waren ebenfalls hier geparkt. Als wir den Friedhof verlassen hatten, war der Morgen bereits soweit aufgezogen, das wir erst garnicht nach Hause gefahren waren.
Meine Mutter würde es mir bestimmt noch vorhalten, das ich nicht dafür gesorgt hatte, das Robin ordentlich geschlafen hatte. Auch wenn Robin ein Mensch war, so war er doch inzwischen ebenso einer ihrer Söhne, sowie Jasper, Edward oder Emmett. Ein Sohn, der allerdings noch etwas mehr Fürsorge bedurfte als meine anderen Brüder.
"Ist es schon soweit?!" gähnte er erneut.
Ich nickte ihm zu und tippte auf die Uhr im Armaturenbrett des Jeeps.
"Deine Sitzung beginnt gleich. Besser du richtest dich ein bisschen her. Du siehst etwas... zerzaust aus." grinste ich ihn an.
Robin richtete auf den Rücksitz vollends auf. Er kletterte zu mir nach vorne und betrachtete sich im Spiegel. Sein Haar war wirr durcheinander und stand vom Kopf ab. Hastig fuhr er sich mit den Fingern durch das dunkelblonde Haar um es etwas zu ordnen. Er streckte sich erneut und rieb sich nochmal die Augen.
Er drehte sich zu mir um und sah mich fragend an.
"Und?!"
Ich lächelte.
"Also, wenn du wissen willst, ob du gut aussiehst, bin ich bestimmt nicht objektiv genug. Aber man sieht dir nicht direkt an, das du die halbe Nacht nicht geschlafen hast."
Robin nickte daraufhin.
"Okay. Das war alles was ich wissen wollte." Er fuhr sich noch einmal durch das Haar. Dann beugte er sich zu mir herüber und küsste mich auf die Wange. Wir sehen uns später. Und lausche nicht." grinste er.
Kurz darauf war er bereits aus dem Wagen gesprungen und lief zum großen Schulgebäude. Ich sah ihm hinterher. Sein Gang war flink und doch elegant. Leichter Nebel wabberte durch die Luft. Tauchte Robin dadurch in ein mystisches Licht. Wie überaus treffend, wenn man bedachte in was für einer Welt er nun lebte. In diesem Licht sah er selbst schon fast wie eine Gestalt aus einer Legende aus. Schließlich erreichte er das Gebäude und trat ein.
Ich lehnte mich in dem Sitz zurück und dachte nach.
Erst seit Robin in mein Leben getreten war, musste ich mich wieder vermehrt mit meinem alten Leben auseinander setzen. Alles sah ich nun aus einem anderen Blickwinkel.
Mein Leben war früher ein Chaos. Und auch heute war es noch oft so. Wie sonst sollte es erklären, das ich mich, anstatt mich einfach zurück zu ziehen und mein ewiges Leben an mir vorüberziehen zu lassen, in einen Menschen verliebte der mein Leben einfach auf den Kopf stellte. Zudem bereitete ich mich gerade auf einen Kampf vor.
Ich lehnte meinen Kopf gegen die Kopfstütze.
Robin war nicht so sehr schockiert über meine Vergangenheit, wie ich es manchmal selbst war. Überhaupt war er manchmal sehr schlecht zu lesen. Er war wie eine alte Seele in einem jungen Körper. Meine Mutter sah es gerne so, das Robin einfach für mich geboren wurde. Das wir beide einfach füreinander geschaffen waren.
Auch ich wünschte mir dies.
Ich dachte nach.
Wusste ich eigentlich ansonsten genug über Robin? War er wirklich schon so weit über den Tod seiner Mutter hinweg? Konnte das möglich sein?
Ich selbst hatte bisher nur Nicolas verloren und noch heute war ich nicht bereit es zu den Akten zu legen.
Unschlüssig biss ich mir auf die Unterlippe. War es Verrat an Robin, wenn ich doch lauschen würde?! Theoretisch hatte ich ihm versprochen, bei ihm nicht zu lauschen. Daher würde ich auch eigentlich kein Versprechen brechen.
Ich holte tief Luft und schloss meine Augen. Ich brauchte nicht lange um Robin zu finden. Es war sehr einfach. Er war wie ein Magnet, der mich automatisch anzog. Doch ich wollte nicht in seinen Kopf. Der würde für mich so oder so verschlossen sein. Aber Mr. Patterson würde nicht mit mir rechnen. Ohne weiteres schlüpfte ich in seine Gedanken und sah durch seine Augen Robin vor mir sitzen.
In dem Neonlicht des Zimmers konnte man nun doch etwas deutlicher die leichten Schatten unter seinen Augen erkennen. Doch ansonsten waren die Augen des Psychologen sehr schlecht. Es war als würde man durch eine schmierige Scheibe sehen. Ich widerstand dem Drang mir die eigenen Augen zu reiben und hörte dem Gespräch zu.
"Also, Robin. Sie haben sich gut bei Dr. Cullen und seiner Familie eingelebt, wenn ich das richtig sehe. Wie empfinden Sie ihre jetzige Wohnsituation?"
Robin setzte sich aufrechter hin. Seine Hände lagen gefaltet in seinem Schoß. Er zuckte mit den Schultern.
"Es ist schon vollkommen in Ordnung. Dr. Cullen und seine Frau Esme sind sehr nett und Herzensgut. Nicht jeder nimmt einen Teenager bei sich auf."
Mr. Patterson beugte sich etwas vor. Seine Gedanken waren für mich ziemlich uninteressant. Er spulte hauptsächlich das ab, was viele Psychiater taten. Laß die Patienten einfach sprechen und stelle nur ein paar Fragen.
"Sie sind doch bereits einige Male umgezogen, nicht wahr?! Fühlen Sie sich nicht etwas heimatlos? Vor allem da Sie nun gerade erst Wurzeln gefasst haben."
"Ich bin nicht heimatlos!" schnappte Robin düster. "Hartford war eine andere Zeit für mich. Mein Dad war nicht viel zu Hause. Und meine Mom war oft mit uns alleine. Wir waren zwar alle nicht... unglücklich, aber es war einfach alles anders. Erst seit wir nach Forks zogen, fingen wir an wieder ein komplette Familie zu sein. Wir waren wieder mehr zusammen. Natürlich... hat Forks auch Schattenseiten für meine Familie gehabt. Wie Sie ja bereits wissen."
"Sie sind mit der jüngsten Tochter des Doktors zusammen, nicht wahr?!" Mr. Patterson sah auf seine Notizen. Dort stand mein Name, direkt darunter meine gegenwärtigen Noten sowie einige Beurteilungen der Lehrer. "Dr. Cullen war leider nicht weiter bereit mir näheres über seine Tochter zu sagen. Zum Beispiel warum sie erst später als die anderen Kinder die Schule wechselte. Sie sagten, das Deidra ja schon genauso lange in der Familie ist, wie es auch Edward Cullen ist. Wissen Sie denn auch über die weitere Vergangenheit ihrer Freundin Bescheid, Robin?"
Die Stimme des Psychiaters war eindringlich.
"Ich weiß alles über Deidra. Es gibt keine Geheimnisse. Und wenn Dr. Cullen nicht bereit war ihnen irgendetwas über seine Tochter zu erzählen, wird er schon seine Gründe dafür gehabt zu haben."
Robin war nicht respektlos. Er saß völlig entspannt an seinem Platz und beobachtete Mr. Patterson. Dieser lehnte sich etwas zurück.
"Ich weiß nicht so Recht, ob es gut für ihre Psyche ist, wenn sie sich bereits so früh nach dem Tod ihrer Mutter, wieder so fest an jemanden binden. Die Cullens könnten morgen schon wieder fortgehen. Dr. Cullen ist ein sehr guter Arzt und könnte wieder einmal ab geworben werden. Sie wären wieder allein."
"Ich habe ihn bereits gesagt, das Deidra und ich nicht wie andere Teenager sind. Wir lieben uns und dorthin wo sie geht, werde ich auch gehen. So einfach ist das ganze."
Ich lächelte. Wie sollte auch ein Aussenstehender verstehen, wie eng unsere Bindung wirklich war?!
"Robin, Sie sind erst siebzehn. Wie können sie sich da schon sicher sein, das die junge Miss Cullen die Frau ihres Lebens ist?"
Robin verdrehte kurz die Augen.
"Wie wussten Sie, das Sie Psychiater werden wollen und kein Feuerwehrmann?!" fragte er ernst.
Der Psychiater lächelte verschlagen.
"Gute Gegenfrage, Robin. Beeindruckend intelligent. Nun gut, lassen wir das aussen vor. Ich habe mit einigen Menschen in ihren Umfeld gesprochen, um zu sehen, wie Sie sich in der Zeit ohne meine Aufsicht verhalten." Erneut blickte er auf seine Notizen.
"Isabella Swan..."
"Bella." korrigierte er automatisch.
Mr. Patterson war einen Moment irritiert. Dann fing er sich wieder.
"Ja. Bella Swan also, sagte mir, das Sie wirklich gut mit dem Tod ihrer Mutter umgehen. Sie scheinen sich gut zu fühlen. Sie glaubt jedoch, das es auch viel an Deidra Cullen liegt, das Sie sich besser fühlen."
Natürlich wusste Bella sehr gut, wie es sich an fühlt in einer Beziehung wie der unseren zu sein. Es gibt einfach keine plausible Erklärung dafür, das man sich so in und auswendig kennt. Es ist als wären wir zwei Elemente die einfach reagieren müssen, wenn sie zusammen kommen. Unvollständig ohne den anderen.
"Wie ich bereits sagte. Deidra hilft mir wo sie nur kann. Genauso wie der Rest der Cullens.
Das ich den Tod meiner Mutter so gut verkrafte, liegt an der Zeit die ich mit ihr hatte. Sie war glücklich. Und ich hatte genug Zeit mich zu verabschieden.
Meine Mutter blieb solange am Leben, wie ich sie brauchte. Sie lernte Deidra kennen und ich denke, sie hat genau gewusst, das Deidra mich auch auffangen würde. Mom hat sehr lange gekämpft um mich nicht allein zurück zu lassen.
Aber ich habe sie gehen lassen, als ich bereitwar, allein zu sein. Als ich den Tod endlich als ihr Ende akzeptiert hatte. Deswegen geht es mir besser als bei dem Tod meines Vater und meines Bruders." antwortete Robin.
Ich sah und fühlte den Schmerz in seinen tief dunklen Augen. Am liebsten hätte ich nun meine Hand ausgestreckt um ihn zu trösten.
"Miss Swan hält viel gutes von ihrer Beziehung, ebenso der Chief. Auch der Rest der Familie Cullen scheint sehr von ihnen angetan zu sein. Wie die meisten in ihrem Umfeld, sind sie der Meinung das Sie genau die Richtige gefunden haben um Rückhalt zu bekommen."
Robin zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Die Meisten?!" fragte er skeptisch.
Mr. Patterson lehnte sich etwas zurück und sah Robin kurz eindringlich an.
"Nun ja... Ich sprach auch mit Mr. Black..."
Robin verdrehte genervt die Augen und warf ergeben die Hände in die Luft.
"Jetzt verstehe ich! Sie haben mit Jake gesprochen!" stöhnte er auf.
Nun lachte der Psychiater heiser auf.
"Oh ja, ich sprach mit Jacob Black. Oder sagen wir eher, das ich ihm mehr zugehört habe, als das ich wirklich mit ihm gesprochen hätte. Er ist nicht wirklich... glücklich trifft es wohl am besten, über ihre Beziehung zu der jungen Miss Cullen. Denn Begeisterung sieht für mich anders aus."
Robin winkte ab.
"Das weiß ich schon länger, das er nicht gerade begeistert über meine Beziehung zu Deidra ist. Aber das liegt hauptsächlich daran, das Jake in Bella verliebt ist. Diese hat sich aber für Edward entschieden. Deswegen hegt er einen Groll gegen so ziemlich jeden der Cullens. Daher auch gegen Deidra.
Allerdings, wenn ich ehrlich sein müsste, glaube ich kaum, das die beiden ansonsten auch miteinander auskommen würden. Selbst wenn da nicht diese Sache mit Bella wäre. Die zwei sind ziemlich dickköpfig. Und ich glaube sie streiten einfach zu gerne miteinander. Scheint schon fast... genetisch zu sein."
Er grinste bei den letzten Worten. Ich biss die Zähne fest aufeinander. In diesem Punkt hatte er wohl zu hundert Prozent Recht. Das war etwas unumstößliches. Jacob Black und ich würden bestimmt niemals Freunde werden.
"Das klingt ja nicht besonders einfach. Es hört sich sogar nach ziemlichen Stress an, mit den beiden befreundet zu sein. So wie sie mir die beiden beschreiben, Robin, scheinen die beiden ja fast wie Hund und Katz zu sein."
Nun wurde das kleine Grinsen auf Robins Gesicht noch breiter.
"Ja. Das trifft es ziemlich. Eine wirklich gute Beschreibung der beiden."
Es fiel ihm unglaublich schwer nicht laut loszulachen. Ich konnte es ganz deutlich sehen.
"Und das finden Sie amüsant?! Müsste es Sie nicht eher beunruhigen, das sie sich eventuell irgendwann zu entscheiden haben, wem ihre Loyalität gehen soll? Was werden Sie dann tun, Robin?!"
Wieder biss ich die Zähne fest zusammen. Dieser Mann war gut. Er traf ziemlich genau unsere Situation, auch wenn er die wahren Hintergründe nicht kannte. Darüber hatte ich mir auch schon Gedanken gemacht. Nicht das ich Robin jemals vor diese Wahl stellen würde. Egal was er tun würde, ich würde es ertragen. Auch wenn es hieß ihn mit diesem Köter zu teilen.
Robin legte den Kopf etwas schief.
"Die beiden werden wohl wirklich niemals Freunde werden. Aber darüber mache ich mir keine Sorgen. Denn keiner von beiden würde mich jemals zu solch einer Entscheidung zwingen. Dafür lieben mich beide zu sehr. Jake sieht mich als eine Art Bruder. Sie würden mir niemals solch einen Schmerz zufügen. Um es genauer zu sagen, bin ich wohl der einzige Grund, weswegen die beiden sich noch nicht gegenseitig umgebracht haben." sagte er gedankenverloren.
Wie so oft hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Ohne Robin, hätte ich keinen Grund mehr der mich daran hindern würde, diesem Fido einfach den Kopf von den Schultern zu reißen.
Außer vielleicht auf die Bitte von Edward hin um Bella nicht zu verletzen. Aber selbst dann... könnte ich es immer noch wie einen Unfall aussehen lassen.
Mr. Patterson räusperte sich und fing damit wieder Robins Aufmerksamkeit.
Nun gut. Wir sind ja nun auch nicht hier um ihre Beziehung zu analysieren. Mir geht es nur um ihren momentanen Gesundheitszustand. Sie scheinen ein wirklich gutes soziales Umfeld zu haben, das sie nun um sie kümmert. Jeder darin tut ihnen auf ihre Weise gut und hilft ihnen. Ihre Noten haben sich auch nicht verschlechtert. Daher sehe ich keine Notwendigkeit, dem Jugendamt etwas anderes zu raten, als sie bis zu ihrer Volljährigkeit unter die Aufsicht des Doktors und seiner Frau zu stellen. Sie scheinen sowieso schon sehr in diese Familie aufgenommen worden zu sein. Und obwohl ihrer Vergangenheit, denke ich nicht, das ich Sie weiter unter Beobachtung halten sollte, Robin.
Ich bin beeindruckt von ihrem mentalen und psychischen Durchhaltevermögen. Das hat nicht jeder. Ich gehe davon aus, das es nur ein natürlicher Verlauf ist, wenn man bedenkt was Sie bereits in ihren jungen Jahren durchgemacht haben. Ich hoffe diese Stärke behalten Sie bei."
Er stand auf und streckte Robin eine Hand entgegen. Robin sah zu dem Psychologen auf und erhob sich ebenfalls. Er ergriff die ausgestreckte Hand.
"Keine Sorge. Mir wird schon nichts geschehen."
Mr. Patterson begleitete Robin zur Tür und verabschiedete sich von ihm. Robin machte sich auf den Weg zurück zum Parkplatz.
' Ich hoffe wirklich, das ihm nichts passiert. Ein sehr außergewöhnlicher Junge.'
Dann klinkte ich mich aus seinen Gedanken aus und wartete auf Robin.
In diesem Punkt stimmte ich mit Mr. Patterson überein. Robin war außergewöhnlich.


Zuletzt von Olette Cullen am So 11 Okt 2009, 19:05 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 30 Gespräche (Teil 2)

Beitrag  Olette Cullen Mo 10 Aug 2009, 17:51

Der Morgen war an diesem Tag unglaublich schnell vorbei gezogen. Selbst für mich. Robin war bereits auf dem Weg nach Hause mit der Müdigkeit am kämpfen. Ungefähr eine Meile vom Haus entfernt hatte er dann verloren und die Augen geschlossen. Ich brachte ihn in sein Zimmer und ließ ihn schlafen. Meine Mutter wollte ihn erst gegen die Mittagszeit wecken um ihn etwas zu essen zu geben. Doch ich ließ das nicht zu. Er brauchte seinen Schlaf. Wer weiß wann er ihn wieder so genießen konnte.
Als ich ihn so friedlich da liegen sah, kam ich nicht umhin ihn etwas zu beneiden.
Gerade in Zeiten wie diesen, würde ich gerne schlafen können. Einfach alles für einen kleinen Augenblick ausblenden. Natürlich war mir das nicht vergönnt.
Daher beobachtete ich ihn einfach nur. Ich konnte Edward früher nicht verstehen, warum er fast jede Nacht Bellas Schlaf bewachen wollte. Nun verstand ich es. Ich wollte jede Sekunde mit ihm verbringen. Egal ob er wachte oder schlief.
Liebevoll strich ich Robin eine Strähne aus dem Gesicht. Sein Haar war etwas länger geworden und hing ihm nun fransig in den Augen. Ich liebte die nun neue Geste, wenn er sich die Haare selbst aus der Stirn strich. Danach standen einige Strähnen etwas ab. Und doch wirkte er dadurch nur noch anziehender auf mich.
Ob er schon immer so friedlich geschlafen hatte?
Wie war es als sein Vater und sein Bruder gestorben waren?
War er damals wirklich betroffener gewesen, als bei seiner Mutter, weil der Tod der beiden ihn unvorbereitet getroffen hatte?
Fragen über Fragen.
Diese Sachen verschloss er meistens vor mir. Weil er mich nicht beunruhigen wollte, so sagte er immer wieder. Aber was konnte denn daran so beunruhigend sein, wenn man trauerte?
Plötzlich schlossen sich warme Hände um meine Finger. Ich war völlig in Gedanken versunken gewesen und hatte garnicht bemerkt, das Robin wach geworden war. Zärtlich hatten meine Fingerspitzen die Konturen seines Gesichtes nach gezeichnet. Nun hielt er lächelnd meine Hand und sah verschmitzt zu mir auf.
"Hey."
"Hey, Schlafmütze."
"Weißt du eigentlich das es ganz schön kitzelt, wenn du mich nur so leicht berührst?!"
Ich grinste. Er rieb sich die Augen.
"Wie spät haben wir es?"
"Es ist Nachmittag. Ich wollte dich schlafen lassen. Schließlich ist es auch meine Schuld, das du letzte Nacht kein bequemes Bett hattest."
Robin setzte sich aufrecht.
"Das ist nicht deine Schuld. Hierbei ging es darum Bella zu schützen. Das war also nichts unwichtiges."
Robin deutete auf die Stelle neben sich und bedeutete mir damit mich zu ihm zu legen. Langsam kletterte ich vollends auf sein Bett und lehnte mich gegen das Kopfteil. Robin griff augenblicklich nach meiner Hand und zeichnete mit seinen Fingern kleine Kreise auf meinen Handrücken.
"Also, was außer dem Mittagessen habe ich denn nun so verpasst?" fragte er schmunzelnd.
Auch ich grinste.
"Nicht wirklich viel. Alice hat heute die Erlaubnis von Chief Swan bekommen, Bella morgen hier her zu bringen. Er glaubt natürlich, Alice würde allein sein. Doch wir werden morgen jagen gehen um für Samstag gut vorbereitet zu sein. Edward wird auf sie aufpassen. Und dich werde ich morgen Abend, bevor wir jagen, zu der Grenze von La Push bringen. Dort holt dich dann der Flohzirkus ab.
Wenn der Kampf vorüber ist, rufe ich dich an und bringe dich dann wieder nach Hause. Ich will dich nicht länger als nötig dort lassen. Es sei denn du willst es natürlich so."
Nun sah er mich an.
"Ihr zwei werdet wohl wirklich nie Freunde."
Es war keine Frage. Nur eine Feststellung. Ich senkte kurz den Blick.
"Sehr wahrscheinlich ist das nicht. Und das brauchen wir auch nicht. Aber keine Sorge, solange er dein bester Freund ist, werde ich ihn schon nicht umbringen."
Robin ließ meine Hand los. Sein Oberkörper wandte sich mir zu und er taxierte mich mit seinen Augen.
"Du hast doch gelauscht!" maulte er leicht säuerlich.
Ich hob einen Finger.
"Theoretisch ", warf ich ein. "hast du nicht gesagt, das ich nicht Mr. Patterson belauschen darf. Also daher, habe ich nicht irgendein Versprechen gebrochen."
"Dir hätte aber klar sein müssen, das in diesem Fall auch Mr. Patterson`s Gedanken tabu gewesen sind."
Er verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte einen Augenblick. Ich beugte mich etwas vor und versuchte ihm in die Augen zu sehen. Im ersten Moment drehte er den Kopf weg, doch er kämpfte mit einem Lächeln. So dauerte es ganze zwei Sekunden, bis er doch anfing zu lachen und mich wieder ansah.
"Na gut. Dieses Mal lasse ich dir das noch durchgehen." sagte er leise.
Er nahm wieder meine Hand und zeichnete erneut Muster darauf.
"Egal wohin ich gehe, du gehst also mit mir?!" fragte ich interessiert.
"Das hatte ich vor. Ich bin ein freier Mensch und es dauert nicht mehr lange und ich bin achtzehn. Dann muss ich niemanden mehr Rechenschaft ablegen wohin ich gehe und warum."
Ich nickte.
"Aber... was wird dann aus dem Fi - ... aus Jacob? Er wird bestimmt nicht begeistert sein, wenn du mit mir weg gehen würdest."
Nun zuckte er mit den Schultern. Doch er sah mich dabei nicht an.
"Jake... bleibt Jake. Er... würde nicht verstehen, was ich für dich empfinde. Vielleicht wenn er auch jemanden hätte, wenn er... geprägt wäre, dann könnte er es betsimmt verstehen. Aber so... Jake wird mir sowieso Verrat vorwerfen, wenn ich mit dir fortgehen würde. Ich wäre für ihn gestorben." murmelte er.
"Eine interessante Wortwahl. Aber er ist dein bester Freund."
"Und doch bedeutete er mir nicht so viel wie du. Natürlich ist er mir wichtig und er würde mir fehlen. Aber wir beide wissen, das ich schon lange eine Entscheidung getroffen habe. Nur mit dir Moment fühle ich mich überhaupt lebendig. So als wäre mein Leben vorher taub gewesen. Du hast mich erst geweckt."
Einen Moment schwiegen wir.
"Und dich traf der Tod deines Vaters und deines Bruders härter als der deiner Mutter? Du sagtest da so etwas..."
Robin versteifte sich neben mir. Sein Blick wurde abwesend und etwas glasig. Und mit einem Mal sah ich ihn, wie er aus der Schule nach Hause kam. Felicity Peters saß wie ein Häufchen Elend am runden Küchentisch. Ihre Augen waren stark gerötet und ihr Körper wurde von Schluchzern geschüttelt.
"Mom?! Mom was ist los?!" fragte er erschrocken und eilte auf seine Mutter zu.
Die gebrochene Frau sah auf. Sie schien erst jetzt realisiert zu haben, das ihr jüngster und nun einziger Sohn nach Hause gekommen war.
"Dein Dad und Greg... sie hatten einen Unfall. Dein Vater... und dann Greg..." sagte sie leise, bevor die Erinnerung verblasste. Doch das Wort "tot" echote in seinem Kopf nach. Ansonsten war alles dunkel. So als würde er sich selbst schützen.
Robin schüttelte den Kopf.
"Ich würde nicht sagen, das es mich mehr traf. Es war nur sehr plötzlich. Nicht wie bei meiner Mom, die länger krank war, bevor sie starb. Mein Dad und Greg waren kerngesund. Manchmal ist das Leben echt unfair."
Er sah mich immer noch nicht an.
"Auch eine Erinnerung, die du nicht sehr gerne siehst, oder?"
Nun wand er sich mir zu. Gequält lächelte er mich an. Er sah auf einmal so unglaublich zerbrechlich aus. So als könnte er jeden Augenblick auseinander fallen.
"Nein, es gibt wirklich schönere als diese. Sehr viele sogar. Traurig nur das, die schlechten meistens klarer sind. Du weißt bestimmt wovon ich spreche."
Ich hob eine Hand um sein gesicht zu berühren, als eine neue Erinnerung über mich hereinbrach.
Robin am Tag der Beerdigung seines Vaters und seines Bruders. Jacob Black stand neben ihm und hatte eine Hand auf seine Schulter gelegt.
"Schon irgendwie merkwürdig... so einen Anzug zu tragen..." murmelte Robin leise. Die Erinnerung wurde erneut schwarz, doch ich konnte deutlich das Martinshorn hören. Und mit einem Mal wechselte das schwarz von blau zu rot und wieder zurück.
"Deidra? Alles in Ordnung?"
Ich blinzelte und kam wieder zu mir. Meine Hand hing noch in der Luft zwischen uns. Auch wenn Robin sich ansonsten sehr erfolgreich bemühte mich aus seinem Kopf auszuschließen, wenn er jedoch solche stark aufwühlenden Erinnerungen hatte, war die Mauer die sonst seine Gedanken umschloss dünn wie Papier. Ich konnte dann alles sehen und alles hören. Doch hier fehlte irgendetwas.
Langsam senkte ich die Hand.
"Ja, alles ist in Ordnung. Aber... Du mochtest den Anzug nicht. Was hast du mit ihm gemacht?"
Nun blinzelte Robin.
"Ähm... den Anzug... habe ich verbrannt." Er verengte die Augen zu Schlitzen. "Wie genau, funktioniert diese Gabe bei dir? Das wollte ich schon länger wissen. Kannst du alles sehen, was ich bis jetzt gedacht habe?"
Ich lächlte milde.
"Ich weiß selbst nicht so genau wie sie funktioniert. Wie gesagt, meine Fähigkeit unterscheidet sich von der von Edward schon etwas mehr. Ich kann durch die Augen anderer sehen und dabei hören was sie denken. Aber ich kann auch nur durch die Augen sehen, wenn ich es will. Und bei den Erinnerungen ist es so, als würde ich daneben stehen und es beobachten. Fast so als wäre ich ein Geist.
Und... bei dir kann ich es sogar fühlen. Den Schmerz, die Trauer. Wenn du aufgewühlt bist, lässt du deine Mauer leichter fallen." erklärte ich.
"Dann kannst du sehen, woran ich denke?! Aber ich war bei Mr. Patterson nicht aufgewühlt. Woher konntest du wissen, wie ich mich gefühlt habe?"
"Nein, nicht wirklich. Aber ich finde dich trotzdem ganz leicht. Ich schließe einfach meine Augen und ich weiß wo du bist. Meistens zumindest. Es ist eine Art... Radar, wenn du so willst." grinste ich.
"Kannst du das nur bei mir?"
Ich strich mir ein Haar aus den Augen.
"Bei dir ist es fast am einfachsten. Durch dich habe ich erst richtig bemerkt, das ich zu so etwas fähig bin. Ich meine das ich schon immer meine Familie finden konnte, wenn ich es wollte. Ich dachte immer, das es so wäre, weil sie mir einfach so viel bedeuten. Mein Vater ist der Ansicht, das es ebenfalls zu meiner Gabe gehören könnte, wenn man meine Vergangenheit mit einberechnet. Er meint, das es eine andere Art des Trackers sein könnte. Ähnlich die Gabe von Demetri vom Volturi - Clan."
Robin legte den Kopf schief und sah mich an. Er nahm eine Strähne meines Haares und wirbelte es um seinen Finger.
"Damit ich das jetzt richtig zusammen bekomme. Du kannst also Gedanken lesen, sie fühlen und Leute finden. Haben denn die Volturi nie versucht dich anzuwerben? Sie sind doch auch so scharf auf Alice und Edward. Warum also dann auch nicht auf dich?"
Auch ich legte den Kopf schief.
"Das ist eine gute Frage. Ich weiß es nicht. Vielleicht bin ich ihnen nicht interessant genug, als das sie Italien verlassen um zu versuchen mich anzuwerben. Eleazar hat jedoch einmal gesagt, das er als noch einer der Volturi war, bestimmt versucht hätte mich in ihren Kreis einzubringen. Doch ich weiß nicht, ob sie überhaupt etwas über mich wissen. Wenn dem so wäre und Aro oder einer der anderen hätte Interesse an mir und meiner Gabe, hätten sie Edward bestimmt gezwungen mich nach Volterra zu bringen um selbst zu überleben. Daher gehe ich davon aus, das Aro gut und gerne auf mich verzichten kann.
Mir soll es nur Recht sein. Mit diesen Monstern will ich nichts zu tun haben. Denn das sind sie wirklich. Sie preferieren nur menschliches Blut. Das... kann ich mit mir nicht vereinbaren."
Robin verzog das Gesicht.
"Entschuldige bitte. Ich persönlich finde es irgendwie... ekelig. Ich versteh nicht wie man Menschenblut trinken kann. Vor allem, da man doch früher einmal selbst einer war. Ich könnte das nicht, nicht einmal als Vampir!"
Er schüttelte sich um seine Worte zu unterstreichen.
"Na ja, wenn du erst einmal Untot bist, verschiebt sich dieser Teil deines Denkens in das Reich des Vergessens. Dein Durst ist das wichtigste auf der Welt. Alles andere hat noch eien Ewigkeit Zeit." Ich beugte mich zu ihm herüber. Er schluckte leise als ich ihm näher kam. Zärtlich strich meine Nase über seinen Hals, hielt an der Stelle unter der die Aorta kräftig schlug. Ich konnte das Blut deutlich schmatzen hören. "Der Duft des Blutes ist dann geradezu überwältigend. Er vernebelt einem die Sinne. Man denkt nur noch an die Stillung seines unglaublichen Verlangens. In gewisser Weise, ruft das Blut nach einem. Man kann sich diesem Ruf nicht entziehen. Edward beschrieb es immer als Droge. Bis ich dich traf, konnte ich das nicht verstehen. Ich dachte immer... man kann solch einer Verlockung einfach nicht widerstehen."
Eine Gänsehaut breitete sich auf Robins Körper aus. Jedes noch so kleines Haar auf seinen Armen richtete sich auf. Ich schmunzelte. "Und doch..."
"Und doch, was?" krächzte Robin heiser.
Ich spitzte meine Lippen. Zärtlich küsste ich seine Kehle und lehnte mich zurück, bevor das Ziehen in meinem Rachen zu groß werden konnte.
"Und doch will ich dich nicht töten. Zumindest, überwiegt meine Liebe für dich, als das Verlangen dich zu beißen und dein Blut zu trinken."
Robin atmete tief durch. Dann grinste er breit.
"Dann bin ich echt froh, das du mich eher küssen, als beißen willst. Hilft meinem Ego ungemein." Er küsste mich sanft auf die Lippen. "Vielleicht sollte ich nun aufstehen und etwas essen. Esme soll sich nicht umsonst die Mühe gemacht haben. Außerdem, treffen wir uns doch später noch mit dem Rudel. Da sollte ich fertig sein. Auchh wenn ich in diesem Augenblick ungern aufstehe."
Noch einmal zog er mich zu sich und küsste mich. Dann rutschte er zur Bettkante und stand auf. Leicht skeptisch sah ich ihm hinter her. Ich hatte noch immer seine letzte Erinnerung im Kopf. Diese machte mir irgendwie Sorgen. Gerade weil er offensichtlich nicht wollte, das ich sie sah. Und ich erinnerte mich an das Gefühl bei der Erinnerung. Diese plötzliche Verzweiflung.
Als er bei der Tür war, wand ich noch einmal das Wort an ihn.
"Robin, du würdest mir doch die Wahrheit sagen, wenn du in irgendeiner Form unglücklich oder traurig wärst, nicht wahr?!"
Er war stehen geblieben. Seine Schultern waren leicht nach vorne gesackt. Langsam drehte er sich um und sah mich an.
"Natürlich würde ich das tun. Mach dir nicht immer so viele Sorgen um mich, Deidra. Ich liebe dich."
Dann ging er aus der Tür.
Ich biss mir auf die Unterlippe.
Wenn Robin mir gerade die Wahrheit gesagt hatte, warum hatte er dann vorher erneut eine Mauer hochgezogen?!
Ich kam nicht dagegen an. Ich machte mir Sorgen.


Zuletzt von Olette Cullen am So 11 Okt 2009, 19:07 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 31 rote Flecken auf weißer Weste

Beitrag  Olette Cullen Fr 28 Aug 2009, 20:20

Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Kapitel31roterFleckaufweierWeste




http://www.myvideo.de/watch/6396527/Secondhand_Serenade_Why
Secondhand Serenade ~ Why


Nach einem schnellen Abendessen und noch etwas Ruhe für Robin, machten wir uns wieder auf den Weg zu unserem Übungsplatz.
Ich schwieg und hielt das Lenkrad fest umklammert. Meinen Blick hatte ich stur auf die Straße gerichtet. Robin sah mich aufmerksam von der Seite her an. Dann seufzte er resigniert.
"Du bist irgendwie sauer auf mich, stimmt´s?!"
Anstatt zu antworten, schüttelte ich nur mit dem Kopf. Ich wusste genau, das Robin auf den Klang meine Stimme achten würde. Geschweige denn, das er mich wieder einmal zum stammeln bringen würde.
Robin warf die Hände wild gestikulierend in die Luft.
"Und warum schweigst du dann wie ein Grab?!"
Meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. Er deutete auf mich.
"Oh, war ja klar, darauf reagierst du! Du weißt genau wie ich das meine, Deidra Aideen Cullen!" sagte er ernst. "Also, bist du nun sauer auf mich, oder nicht?!"
Ich atmete tief durch.
"Nein."
"Du lügst mich an." erwiderte er daraufhin trocken.
Langsam drehte ich mich zu ihm herum. Sein Gesicht war leicht angespannt. Mit jedem Nerv in seinem Kopf versuchte er meine Haltung zu deuten. Er dachte nicht im entferntesten daran, das ich ihn in einer unkontrollierten Bewegung dem Erdboden gleich machen könnte. Es erstaunte mich immer wieder, wie er es so einfach hinnehmen konnte, ein Teil meiner abgedrehten Welt zu sein. Fast so, als wäre er dafür geboren worden.
Ein kleines beschwichtigendes Lächeln legte sich mir auf meine Lippen, als wir das große Feld erreichten. Ich stellte den Motor ab und sah ihn an.
"Nein. Ich bin nicht sauer auf dich." sagte ich schließlich.
"Aber es ist etwas anderes, was mit mir zu tun hat, nicht wahr?!" stellte er sachlich fest.
Ich schloß die Augen und massierte mir kurz die Schläfen. Dabei tastete ich die Umgebung ab. Ich fühlte die Anwesenheit meiner restlichen Familie, sowie den beruhigenden Wind in den Baumwipfeln. Dann spürte ich noch etwas. Weiter drinnen im Wald. Ich öffnete die Augen. Das alles hatte nur Sekundenbruchteile gedauert. Doch ich hatte eine Idee.
"Nun ja, in gewisser Weise hat es tatsächlich etwas mit dir zu tun. Aber darüber sollten wir später sprechen, Robin."
Mit einer fließenden Bewegung war ich aus dem Jeep geglitten und hielt Robin bereits die Tür auf. In einiger Entfernung standen Alice und Jasper, die sich leise unterhielten.
Robin sah zu mir hinunter. Er verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich würde aber lieber jetzt darüber sprechen, Deidra."
Ich atmete tief durch.
"Robin, ich werde mit dir darüber reden. Ich verspreche es dir. Aber nun sollten wir zu den anderen gehen." Ich streckte ihm meine Hand entgegen. "Bitte."
Er sah von meiner Hand in mein Gesicht und wieder zurück. Dann nahm er meine Hand und gemeinsam gingen wir zu meinen Geschwistern.
"Hallo ihr beiden." flötete Alice sogleich gut gelaunt und legte einen Arm um Robins Schulter.
Auf Alice war immer Verlass. Natürlich wusste sie bereits von meiner Idee. Daher wand ich mich ohne große Umschweife an Jasper.
"Jazz, Robin wird gleich eine große Welle Argwohn ausstrahlen. Sorge dich bitte darum." sagte ich leise und eindringlich.
Er nickte knapp. Ich hatte schnelle gesprochen und doch warf Robin mir einen aufmerksamen Blick zu. Doch bevor er etwas sagen konnte, erfüllte Jasper seinen Auftrag. Robin wirkte entspannter als zuvor. Und doch konnte er nicht ganz den skeptischen Blick abschütteln den er mir zu warf.
"Wir sehen uns gleich. Ich muss noch kurz etwas erledigen. Bin gleich zurück."
Ich hauchte Robin einen Kuss auf die Wange bevor ich mich um wandte und pfeilschnell in den Wald sauste. Es war keinerlei Schwierigkeit für mich, denjenigen zu finden den ich suchte. Bereits nach kurzer Zeit schlug mir der inzwischen allzu bekannte Gestank entgegen. Ich verlangsamte meine Schritte und schlussendlich blieb ich stehen. Tiefe Schwärze umhüllte mich und doch konnte ich gestochen scharf nicht weit von mir entfernt drei riesige Wölfe ausmachen. Erneut in einer V - Formation. Dieses Mal war es jedoch Jacob Black der sie anführte. Als er mich sah, rollte er mit den dunklen Augen.
'Was willst du denn, Blutsauger?!'
Ich verschränkte die Arme demonstrativ vor der Brust.
"Mit die reden, Bello."
'Worüber sollten wir schon reden?!'
"Schlägt bei euch allen diese Verwandlungen auf das Gehirn, oder ist das nur bei dir so, Jacob Black?!" giftete ich.
Ein leises Knurren kam von den beiden Wölfen hinter ihm.
Ich ignorierte es. Schließlich war ich nicht zum kämpfen hier.
"Natürlich geht es um Robin. Warum sollte ich sonst freiwillig mit dir reden wollen?! Und mir wäre es lieb, wenn du dich zurück verwandeln würdest. Schließlich bin ich nicht Dr. Dolittle!"
Entnervt drehte der Wolf sich ab und trottete in den Wald. Kurz darauf trat er bereits wieder Jacob Black, nur in Shorts bekleidet, aus dem Dickicht hervor. Noch immer sah er genervt aus. Ich lächelte diabolisch. Mir gefiel es, wenn ich es schaffte ihn zu nerven.
"Danke." sagte ich spitz. Ich wollte nicht zu freundlich sein.
Der Fido schnaubte und zuckte mit den Schultern.
"Das tue ich bestimmt nicht für dich. Ich will nur nicht, das du Robin nachher erzählst, ich wäre nicht kooperativ. Das lasse ich ungern auf mir sitzen." Er lehnte sich lässig gegen einen Baumstamm. "Also, was mit Robin?"
Ich ließ die Arme sinken.
"Was ist passiert, nachdem sein Vater und sein Bruder gestorben sind?" fragte ich neugierig.
"Was denn?! Dafür fragst du mich?! Du hast doch ganz andere Möglichkeiten, die Antwort auf diese Frage zu finden." spottete er.
Ein höhnisches Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Ich atmete tief durch und versuchte dabei allerdings nicht zu riechen. Ein sehr schwieriges Unterfangen. Doch schaffte es, mich etwas zu beruhigen.
"Ich kann es nur dann in seinem Kopf sehen, wenn er auch daran denkt. Aber er hat abgeblendet und ich habe das Gefühl, das er mir etwas verheimlicht."
"Dafür wird er schon seine Gründe haben. Ich werde ihn bestimmt nicht verraten."
Er war im Begriff sich um zu drehen. Unglaublicher Zorn durchfuhr mich. Musste dieser dumme Flohzirkus auch noch so verdammt stur sein?!
"Robin versucht etwas vor mir zu verheimlichen! Was ist, wenn es etwas mit dem zu tun hat, was damals passiert ist!? Es hat ihn unglaublich beschäftigt und er will nicht das ich es weiß! Ich liebe ihn. Und du doch auch! Ich will ihn doch nur beschützen!" flehte ich leise.
Jacob hielt inne.Seine Schultern sackten langsam nach unten als er tief durchatmete. Bedacht drehte er sich wieder zu mir um. Sein Blick war hart, als er einen Schritt auf mich zu machte. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie die anderen Wölfe ihre Muskeln anspannten, als erwarteten sie einen Kampf. Doch ich blieb ruhig und bewegte mich nicht. Das war nicht der Grund gewesen, warum ich hierher gekommen war.
"Wenn du das wirklich wollen würdest, würdest du aus seinem Leben verschwinden und ihn ein Mensch sein lassen!" sagte er kalt.
Ich trat ebenfalls einen Schritt nach vorne.
"Ich glaube, wir hatten bereits beide festgestellt, das weder du noch ich das so einfach tun werden, Fido!" zischte ich ihn an.
Wir beide standen uns gegen über und sahen uns in die ungleichen Augen. Dann trat ich noch näher an ihn heran, ein kleines diebisches Grinsen zeichnete sich auf meinen Lippen ab. Ich hob meine Hand und bohrte ihm mit der Kuppe meines Zeigefingers in die Brust. Dazu musste ich mich etwas auf die Fußballen stellen da er mich um mindestens einen Kopf überragte. Wieder knurrten die beiden Wölfe bedrohlich. Und wieder kümmerte es mich nicht.
"Es ist doch eigentlich schon fast erstaunlich." flüsterte ich fast. "Obwohl wir beide uns auf den Tod nicht ausstehen können, gibt es doch eine Sache in der wir uns ähnlicher sind, als wir es eigentlich zugeben wollen." Ich nahm meine Hand, klopfte sie mir ab und rollte auf die Fersen. "Es geht hier um Robin, den wir doch beide lieben. Ich will auf keinen Fall das ihm etwas passiert. Und ich denke, das du genau dasselbe willst. Das wäre doch ein weiterer Punkt in dem wir uns einig sind."
Der Werwolf sah mich weiterhin abwertend an. Dann atmete er tief durch und wand sich an seine beiden Begleiter.
"Ich bin gleich wieder da. Wartet hier."
Einer der beiden nickte skeptisch. Jacob drehte sich wieder zu mir herum und deutete etwas weiter in den Wald hinein.
"Dann lass es uns hinter uns bringen, Blutsauger."
Ich folgte ihm argwöhnisch, fand in seinem Kopf jedoch keine Anzeichen für einen Hinterhalt. Nach kurzem Gang hielten wir an. Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
"Also, was ist passiert?" fragte ich erneut.
Jacob stemmte die Händen in die Seiten und seufzte.
"Zuerst einmal musst du wissen, das ich das hier nicht besonders gerne tue."
"Ich kann mir meine freie Zeit auch besser vorstellen, Waldi!"
Der Wolf verzog das Gesicht, doch er sprach weiter.
"Jaja, sicher. Wahrscheinlich denkst du bereits über deine nächste Mahlzeit nach! Aber na gut. Du wolltest ja wissen, was mit Robin damals passiert ist. Robin hat der Tod seines Vaters und seines Bruders Greg völlig aus der Bahn geworfen. Er war völlig fertig, als er das erfahren hat. Ich weiß nicht genau, was alles in seinem Kopf vorging. Er kann manchmal sehr verschlossen sein. Ich weiß aber, wie man sich fühlt, wenn jemand den man liebt, plötzlich stirbt.
Du kennst Robin. Er ist ziemlich zurückhaltend, ist lieber allein. Ihm ist es lieber wenn man ihn einfach in Ruhe lässt. Diese ganze Aufmerksamkeit war einfach zu viel für ihn. Deswegen hat er... etwas ziemlich dummes gemacht." Er atmete tief durch und fuhr sich durch das dunkle Haar.
"Er hat eine Überdosis an Schlaftabletten eingenommen." sagte er schließlich.
Ich hatte sofort verstanden.
"Er hat versucht sich umzubringen?!" entfuhr es mir erschrocken.
Jacob hob die Hände um mich zu beruhigen.
"Warte, warte! Bevor du hier vorschnelle Schlüsse ziehst, muss ich dir da was zu sagen!"
Er wartete kurz auf meine Bestätigung. Ich nickte langsam. Jacob leckte sich über die Lippen und begann weiter zu sprechen.
"Ja, er hat es versucht. Er war völlig neben sich. Es war nicht der gleiche Robin, den du heute kennst. Diese andere Robin hatte einfach keine Kraft mehr. Aber direkt nachdem er die Tabletten eingenommen hatte, hat er selbst schon völlig benebelt den Notarzt gerufen. Ihm ist sofort klar geworden, das er diesen Schmerz seiner Mutter nicht auch noch antun konnte. Er musste jetzt für sie da sein. Seitdem hat er nie wieder darüber nachgedacht, sich etwas anzutun. Seine Mutter hätte solch einen weiteren Verlust niemals überlebt."
Ich verlagerte mein Gewicht von einem Bein auf das andere.
"Hat er dir das etwa gesagt?" fragte ich ihn skeptisch.
"Er hat es mir versprochen! Sogar mit Blut haben wir es besiegelt. Das ist das größte und stärkste Bündnis unter uns." antwortete er ernst.
Ich schnaubte.
"Dir ist doch hoffentlich bewusst, das er dir das Versprechen gab, als seine Mutter noch lebte und er für sie da sein musste. Heute sieht das etwas anders aus! Seine Mutter ist tot. Dadurch ist er Vollwaise. Und als ob das noch nicht genug wäre, ist er auch noch in einen unsterblichen Vampir verliebt. Siehst du, worauf ich hinaus will?!"
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 31 rote Flecken auf weißer Weste (Teil2)

Beitrag  Olette Cullen Fr 28 Aug 2009, 20:21

"Glaubst du etwa, er will sich etwas antun?"
"Nun ja... Ich weiß es nicht wirklich. Er scheint manchmal so... abwesend zu sein, wenn es um seine Familie geht. Ich will nur wissen worauf ich mich konzentrieren muss. Oder auf welche Zeichen Alice bei ihm achten muss."
Wir sahen uns einige Augenblicke schweigend an.
"Auch wenn ich es äußerst ungern zugebe, Blutsauger... Du bedeutest ihm zu viel, als das er sich irgendwas antun würde. Er will bestimmt nicht, das du in irgendeiner Form leidest. Schließlich reden wir hier von Robin.
Bei mir ist das anders. Sollte ihm etwas wegen dir zu stoßen, werde ich dich auseinander reißen. Doch ich denke... auch das beruht wohl auf beiden Seiten."
Ich strich mir eine Strähne hinter mein Ohr und wand mich ab.
"Und auch wenn du es mir wahrscheinlich nicht glauben magst, danke ich dir aufrichtig für deine Offenheit. Denn Robin ist mir mindestens genauso wichtig wie dir. Wenn nicht sogar noch mehr. Ich werde jetzt zurück kehren. Wir sehen uns dann nachher auf dem Trainingsplatz, Fido." rief ich ihm über die Schulter hinweg zu.
Dann lief ich pfeilschnell durch den dunklen Wald und erreichte nach wenigen Sekunden wieder meine Familie. Jasper und Emmett hatten bereits einen Übungskampf gestartet und umkreisten sich gegenseitig. Robin sah mich trotz allem fragend an. Doch ich wich seinem Blick aus und konzentrierte mich auf das Training, denn kurz darauf erreichten uns auch die drei Werwölfe. Es war jedoch nicht so einfach, sich auf das Geschehen vor mir einzulassen. Der bohrende Blick Robins in meinem Rücken, war nicht leicht zu ignorieren. Er stand hinter mir mit verschränkten Armen vor der Brust.
Die Übungen dauerten erneut bis zum frühen Morgen. Robin war zwar müde, doch kein bisschen schläfrig. Im Gegensatz zu Bella. Die lag friedlich schlafend an diesen Flohzirkus gekuschelt. Edward hob sie auf seine Arme und brachte sie zurück zu dem Haus der Swans.
Ich selbst ging mit Robin zu dem Jeep meines Bruders zurück. Ohne ein weiteres Wort stieg ich ein. Auch Robin glitt auf den Beifahrersitz. Immer noch schweigend fuhren wir los. Brummend rasten wir über das Gelände bis wir irgendwann die Straße erreichten.
Die Stille schwang wie ein Damoklesschwert über uns. Mein Liebster verschränkte die Arme vor der Brust. Als ich noch immer nicht reagierte, räusperte er sich etwas lauter.
Ich seufzte tief, während wir kurz darauf unsere Auffahrt erreichten. Der Motor erstarb und weiterhin war es still. Gerade als ich aussteigen wollte, hielt mich Robin an meinen Handgelenk fest. Ich sah ihn an.
"Ich mag vielleicht keine Gedanken lesen können, so wie du, aber ich sehe ganz deutlich, das dich etwas schwer beschäftigt. Und ich habe das eindeutige Gefühl, das es etwas mit mir zu tun hat."
Seine Stimme war leise. Eigentlich wollte ich seine Aussage entkräftigen. Ihm sagen, das dem nicht so war. Das ich mir nur Gedanken um den morgigen Kampf machte. Aber wie so oft, wenn Robin mich so ansah wie genau in diesem Augenblick, vergaß ich jedes meiner wohldurchdachten Worte. Es war als wäre ich eingefroren. Ich schluckte und leckte mir über die Lippen um mich wieder zu sammeln.
"Robin..."
"Lüg mich nicht an, Deidra! Das wird nichts bringen." sagte er ernst.
Wieder schluckte ich und schloss kurz die Augen um die Taubheit in meinem Kopf zu zerstreuen, die sein Blick jedes Mal in mir auslöste.
"Hör zu," fing ich an. "ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Du hast mich aus einer deiner Erinnerungen ausgeblendet. Das hat mich stutzig gemacht. Ich ging davon aus, das du mir etwas verschweigen wolltest um mich nicht zu beunruhigen. Und ich hatte damit wohl Recht."
Nun konnte ich deutlich sehen, wie Robin ein kleines Stück zusammen sackte. Und doch ließ er mein Handgelenk nicht los. Fast so, als würde er verhindern wollen, das ich einfach davon lief. Als ob ich ihn nicht innerhalb von Sekunden durch die Frontscheibe hätte werfen können, ohne mich überhaupt wirklich zu bewegen.
Robin löste den Blick von mir und sah aus dem Fenster.
"Deswegen bist du also in den Wald gelaufen. Du hast mit Jake gesprochen."
Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Ich nickte ihm zu.
Er seufzte.
"Also weißt du... Bescheid... über... diese Sache."
Wieder nickte ich. Seine Finger glitten von meinem Handgelenk.
"Die Zeit nach dem Tod meines Vaters und dem von Greg, war ich ziemlich durcheinander. Es traf mich wie... ein Vorschlaghammer. Als ich sie das letzte Mal gesehen hatte, waren sie noch kerngesund. Ich hatte mich sogar noch mit Greg in den Haaren. Wir... haben uns nicht richtig gestritten. Es war halt so eine typische Kabbelei unter Geschwistern. Aber wir hatten uns auch nicht richtig vertragen, als er gefahren war.
Es war schwer für mich zu ertragen, die beiden nie wieder zu sehen. Auf einmal war ich mit meiner Mutter ganz alleine.
Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Dieses ständige Gestarre und ständige Getuschel über meine Familie. Es war furchtbar. Und dann hatte ich irgendwann einen Blackout. Ich wollte das alles nicht mehr ertragen.
Meine Mutter hatte zur Beruhigung Schlaftabletten bekommen.
Als dann wieder so ein schwarzer Tag war... es war nach der Beerdigung, als ich mich mit diesen Tabletten versucht habe umzubringen. Der Gedanke war irgendwie tröstlich, nichts mehr fühlen zu müssen. Dieser ganze Schmerz wäre einfach vorbei.
Aber gerade als ich anfing weg zu driften, fiel mir auf, wie dumm diese Idee doch ist.
Wie konnte ich das nur meiner Mutter antun?! Wie sollte sie das nun auch noch verkraften?! Wer sollte sich denn sonst um sie kümmern?!
Daher habe ich, so benebelt wie ich war, sofort den Notruf gerufen. Sie haben mir den Magen ausgepumpt. Offiziell hieß es immer, es wäre ein Versehen gewesen. Aber man hat es in meiner Krankenakte vermerkt. Und ich musste meiner Mutter versprechen, nie wieder etwas so dummes zu machen. Dieses Versprechen halte ich." beendete er die Geschichte.
Nun drehte er den Kopf wieder zu mir. "Ich wollte dich damit nicht beunruhigen, Deidra. Denn genau das bist du nun."
Ich wich seinem Blick aus und glitt ohne ein Wort aus dem Wagen. Skeptisch sah Robin mir hinterher. Dann stieg er aus und folgte mir. In der Küche betätigte ich den Lichtschalter und trat vollends ein. Immer noch vorsichtig, folgte Robin mir weiterhin.
"Das ist schlimmer, als das was in deiner Vergangenheit passiert ist, nicht wahr? Sag doch bitte etwas, Deidra!"
Ich drehte mich zu ihm um und deutete auf den Barhocker am Küchentresen.
"Setz dich bitte."
Er wog das Für und Wieder ab, setzte sich dann aber doch auf den Stuhl. Ich ging zum Kühlschrank, holte etwas zu essen heraus und stellte es in die Mikrowelle. Dank Bella musste Robin nicht weiterhin als Versuchskaninchen für die Kochkünste meiner Familie herhalten. Bella kochte einfach etwas mehr, wenn sie für sich und Charlie sorgte. Chief Swan war davon begeistert. Er mochte vielleicht Edward nicht wohl gesonnen sein, aber er unterstützte alles was den Rest unserer Familie irgendwie helfen konnte.
"Ich habe keinen Hunger, Deidra."
"Du musst aber etwas essen." sagte ich gelassen, während ich das heiße Essen aus der Mikrowelle wieder herausholte und stellte den Teller direkt vor ihm ab. In einer weiteren Bewegung legte ich ihm das Besteck ebenfalls neben den Teller.
"Warum sagst du mir nicht, was du von dieser ganzen Sache hältst?!" fragte er.
Ich schloss die Augen und atmete tief durch.
"Du hast daran gedacht, dich selbst umzubringen."
"Aber das ist lange her! Das war eine andere Situation! Ich war damals anders, als heute!" warf Robin sofort ein.
"Das weiß ich, Robin." sagte ich leise und sah ihn liebevoll an. "Aber du hast schon einmal darüber nachgedacht. Und du musst das verstehen. Mir geht sehr viel im Kopf herum, seit ich das erfahren habe. Gerade im Moment denke ich allerdings darüber nach, das du mich vor einiger Zeit darum gebeten hast, dich im Notfall zu verwandeln, solltest du Gefahr laufen zu sterben. Und dann... erfahre ich das du dich umbringen wolltest. Das ist schon eine ganze Menge die ich erst einmal verdauen muss."
Roins Blick senkte sich.
"Das... das meinte..."
Ich winkte ab.
"Ich verurteile dich nicht für deine damalige Schwäche. Das werde ich niemals tun. Gerade ich kann es nicht tun. Aber in diesem Fall, wirst du einsehen müssen, das ich mein Versprechen dir gegenüber zurücknehmen muss. Ich werde dich nie beißen."
Robin sah sofort auf. Wehmut lag in seinen Augen.
"Wieso?! Ich werde mir bestimmt nicht absichtlich etwas antun, damit du mich verwandelst! Dafür liebe ich dich zu sehr! Ich weiß das es dich fast umbringen würde, wenn du mich dadurch verlieren würdest!"
Ich beugte mich etwas vor.
"Und genau das macht das alles so schwierig für mich. Denn wenn irgendwann einmal so ein Notfall eintritt, wie soll ich dann wissen, das du diese Situtaion nicht selbst herbei geführt hast?! Sag mir wie ich das wissen soll?! Natürlich würde es mich innerlich auffressen, sollte ich dich bei dem Versuch dich zu retten, doch töten. Und ebenso würde es mich wahnsinnig machen, dich einfach sterben zu lassen ohne auch nur einen Versuch zu unternehmen dich zu retten. Beides weißt du, Robin. Ich will es dir nicht unterstellen, aber es macht alles sehr kompliziert für mich."
Als ich geendet hatte, rutschte Robin etwas zurück. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch gerade in dem Moment traten meine Eltern in die Küche, dicht gefolgt von jasper und Alice. Jasper erspürte sofort die Atmosphäre im Raum und sah argwöhnisch zwischen uns hin und her.
"Was ist hier los?" fragte meine Mutter besorgt.
Ich löste den Blick von Robin und sah zu meiner Mutter. Langsam entspannte ich meinen Körper. Wahrscheinlich war es auch Jaspers Werk.
"Es ist alles in Ordnung, Mutter. Robin wollte nur noch etwas essen und sich dann hinlegen. Ich selbst brauche noch etwas frische Luft." Ich ging quer durch die Küche auf die Terrassentür zu. Dann drehte ich mich um. "Du solltest wirklich noch etwas schlafen, Robin. Wer weiß, wann du wieder welchen bekommen wirst, bei den Tagen die uns noch bevorstehen."
Ich öffnete die Tür und schoss davon.
Laufen klärte mir immer den Kopf. Ich liebte Robin und ich machte ihm wirklich keine Vorwürfe. Doch ich machte mir Sorgen. Robin hatte niemanden mehr. Zumindest niemanden mehr, dessen Herz noch schlug. Oder der ein normaler Mensch wie er selbst war. Welchen Grund sollte er also noch zum Leben haben? Er wusste, das er älter werden würde. Irgendwann würde er als alter Mann sterben. So sollte es eigentlich sein.
Aber dann war da die Möglichkeit, ewig zu leben. Weil ich ihm versprochen hatte, ihn im Notfall zu verwandeln.
Ich wollte mich nicht selbst belügen. Auch ich wollte Robin für immer um mich haben.
Doch wollte ich diesen hohen Preis dafür zahlen?
Was sollte nun passieren?
Ich blieb tief im Herzen des Waldes stehen und setzte mich auf einen umgekippten Baumstamm. Der Wind pfiff durch die Baumwipfel und wehte mir den erdigen Geruch in die Nase.
Eigentlich sollte ich glücklich sein. Irgendwo war ich es auch.
Aber gerade in diesem Moment wurde mir deutlicher bewusst, als jemals zuvor, wie zerbrechlich mein Glück eigentlich war.
Ich zog meine Beine an und lehnte meine Stirn gegen meine Knie. Dann schloss ich die Augen. Genau jetzt musste ich einfach allein sein.
Ich musste einfach einige Dinge in meinem Kopf neu ordnen und mir klar werden, was für Prioritäten ich setzten sollte.
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 32 Unvorhergesehen vorhergesehen (Teil1)

Beitrag  Olette Cullen So 13 Sep 2009, 17:03

Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Kapitel32Unvorhergesehenvorhergeseh




Ich saß lange auf diesem Baumstamm und sah in den Wald hinein. Deutlich sah ich wie sich die Dunkelheit langsam lichtete und den Morgen frei gab. Jeden einzelnen Tropfen des nebeligen Dunstes und jeder noch so kleine Lichtstrahl der sich in tausend Regenbogen darin brach, fiel mir ins Auge.
Der Anblick dieses frühen stillen Morgens war fast so schön, das man hätte in Tränen ausbrechen können.
Ich atmete tief durch.
Selbst diese völlige Abgeschiedenheit, hatte mir keine Klarheit verschafft.
Wenn ich so zurück blickte, war mir immer klar gewesen, das mir etwas in meiner Vergangenheit gefehlt hatte. Ich war zwar schon früher ein Einzelgänger gewesen, aber manchmal war ich eifersüchtig auf den Rest meiner Familie, weil sie einander hatten. Nun im nach hinein, glaube ich auch, das es einfach nur Eifersucht war, das ich etwas rüde reagierte, als Edward mir sagte, er wäre verliebt. Nun hatte ich den einzigen Verbündeten verloren. Das hatte ich zumindest damals gedacht.
Mir war nie wirklich klar gewesen, wie sehr die Liebe einen verändern konnte.
Ich hatte ihr nie solche Macht zugestanden.
Doch auch mich hatte sie verändert.
Wollte ich ohne Robin weiterleben?
Nein.
Diese Frage war einfach zu beantworten. Ihn zu verlassen, kam für mir erst garnicht in den Sinn.
Erneut atmete ich tief durch.
Konnte es auch sein, das ich gerade etwas überreagiert hatte?
Robin war noch immer ein einfacher Mensch. Manchmal vergaß ich das. Er hatte noch nicht viel Lebenserfahrung. Und er war ein einziges Mal in seinem Leben schwach gewesen. Das wollte ich auf keinen Fall verurteilen. Jeder Mensch durfte einen Fehler machen. Denn genau das machte sie menschlich.
Gott allein wusste, wieviele Fehler ich bereits gemacht hatte. Und mir wurden auch die meisten verziehen. Wieso sollte ich mir weiter den Kopf darüber zerbrechen?!
Ich stand langsam auf. Ich würde sowieso zu keinem endgültigem Ergebnis kommen. Ohne Robin war ich nicht lebensfähig. Das war mir klar. Dafür verschwamm der Rest in einem Meer aus Fragen und keinen passenden Antworten.
Diese ganzen Gedankengänge hatten den Vormittag nur so vorbeiziehen lassen. Noch immer hing eine dunkle Wolkendecke über den Baumwipfeln und versprach baldigen Platzregen. Wie spät es war, konnte man jedoch nicht erkennen. Daher machte ich mich auf den Weg zurück nach Hause. Der Wind zog an meinen Haaren als ich einfach losrannte und versuchte meinen Kopf abzuschalten. Was allerdings erneut nicht gelang.
Als ich unseren Garten erreichte, verlangsamte ich meine Schritte und blieb schlussendlich stehen. Von weitem erkannte ich bereits Robin am stehen. Sein Blick suchte meinen. Ich war nicht schwer zu erkennen. Meine Haut leuchtete diffus und auch meine heute in hellen Tönen gehaltene Kleidung zeichneten sich deutlich von der grünen Umgebung ab. Seine dunklen Augen fixierten mich. Dann wand er sich einfach ab und ging davon. Ich schluckte kurz. Auch ohne Gedanken lesen zu können, war mir klar, das er wütend war, das ich einfach davon gelaufen war. Ich straffte meine Schultern und begab mich in innere des Hauses.
Im Wohnzimmer saß ein Teil meiner Familie. Keiner blickte auf, als ich vollends eintrat. Sie taten so, als wäre nichts weiteres geschehen. Doch ich kannte sie zu gut. Es war ein einfaches Schauspiel um es mir leichter zu machen zu Robin zu gehen.
Etwas unschlüssig stand ich im Wohnzimmer. Dann sah Emmett zu mir hinüber. Er zog einen Mundwinkel in die Höhe und deutete die Treppe hinauf. Mir war klar, das Robin in sein Zimmer gegangen war. Ich nickte meinem Bruder zu und stieg langsam die Treppen hinauf. Vor dem Zimmer meines Liebsten blieb ich kurz stehen.
Dann hob ich meine geschlossene Faust und klopfte sachte mit meinen Fingerknöchel gegen das Massivholz.
"Es ist dein zu Hause, Deidra. Wenn du also eintreten willst, kann ich dich nicht aufhalten." erklang Robins Stimme kalt und distanziert durch die geschlossene Tür.
Meine Hand legte sich auf die Türklinke und drückte sie herunter. Robin stand mit dem Rücken zu mir. Seine Gedanken waren mir verschlossen. Eindeutig ein schlechtes Zeichen.
"Hey, Robin." sagte ich leise.
Seine Schultern strafften sich. Doch sein Herzschlag beschleunigte sich.
"Hast du sonst nichts zu sagen?!"
Ich wollte den Mund öffnen, doch es gelang mir einfach nicht.
"Du bist einfach davon gelaufen. Ohne das ich die Möglichkeit hatte, dir irgendwas zu sagen oder zu erklären. Und dann kommst du den halben Tag nicht zurück. Mag sein das du unsterblich bist, aber du weißt das ich es nicht aushalte nicht zu wissen wo du bist und ob es dir gut geht! Ich habe Alice Löcher in den Bauch gefragt, ob du überhaupt wiederkommst und ob dir auch nichts zugestossen ist. Aber ich habe zu hören bekommen, das ich einfach abwarten soll, weil du immer deine Zeit brauchst um wieder ruhig zu werden."
"Es tut mir leid. Das war..."
Dann wand er sich blitzschnell zu mir herum.
"Das war absolut bescheuert von dir! Es war... verdammt, ich kann es kaum in Worte fassen, wie wütend ich gerade bin!"
Sein Blick war hart und durchdringend. Er war wütend auf mich. Selbst wenn er es nicht ausgesprochen hätte, hätte man es ihm deutlich ansehen können. Robin hatte die Arme fest vor der Brust verschränkt und seine Lippen waren zu einer dünnen Linie verzogen.
"Robin, hör mir doch bitte zu! Natürlich muss ich erst einmal verdauen, das du dich umbringen wolltest! Ich kenne den alten Robin nicht, aber woher soll ich wissen, wo der alte aufhört und der neue anfängt. Das ist schwierig für mich." antwortete ich ehrlich.
"Oh, Gott!" knurrte er grollend und warf die Hände ergeben in die Luft. Robin drehte sich herum und eilte durch das Zimmer. Enthusiastisch deutete er auf ein Foto.
"Das dort, ist der alte Robin! Ein Junge ohne Freunde und ohne Selbstbewusstsein. Aber er war einmal! Es gibt ihn nicht mehr. Dieser Robin war nur glücklich, wenn er im Kreise seiner Familie war. Er kannte nichts böses. Dann wiederfuhr ihm schreckliches und alles wurde zu viel!
Also war ich sehr lange unglücklich! Und ich gebe auch zu, das ich nicht wissen würde, was ich nun tun würde da meine Mutter tot ist, wenn ich noch der alte Robin wäre!
Aber dann traf ich dich und der alte Robin war endgültig tot! Nur mit dir bin ich glücklich."
Er ging zu einem weiterem Bild.
"Siehst du dieses Bild. Auch da war ich einmal glücklich. Greg hatte einen Auftritt mit seiner Band und ich habe mich dorthin geschlichen. Es war gigantisch ihn auf der Bühne spielen zu sehen. Er war so... groß. Und so erwachsen. Er spielte unglaublich. Ganz besonders gut erinnere ich mich, wie ihm die Leute im Club Respekt entgegen brachten. Anschließend hat er mich spielen lassen. Dort lernte ich 'The Kill' zu spielen. Er brachte mir an dem Abend den perfekten Übergang bei.
Ich fühlte mich einfach großartig. Bis dahin war das mein glücklichster Moment.
Bis ich dich traf! Nichts auf der Welt kann dieses Glück mit dir aufwiegen."
"Was genau willst du mir damit sagen?" fragte ich.
Robin verdrehte die Augen.
"Ich will dir damit sagen, das es viele Gründe zum Leben gibt. Das alles konnte ich nur erleben, weil ich lebe. Und auch weiterhin will ich leben.
Das alles ist in eine Richtung gelaufen, die wir beide nicht einschlagen wollten! Wir sind noch nicht lange zusammen. Es war dumm dich um diesen Gefallen zu bitten! Natürlich mache ich mir manchmal Gedanken darum wie es mit uns weitergehen soll. Doch im Moment ist es einfach nur anstrengend. Das sollte es doch eigentlich nicht sein!
Entweder du akzeptierst mich so wie ich bin, oder du lässt es bleiben!"
Er stellte sich vor mich und ließ die Arme sinken. Ich sah ihn an. Es war schwierig ihn einfach nur anzusehen und dabei einen klaren Gedanken zu fassen. Natürlich war er bestimmt nicht mehr derselbe Robin, der er einst war. Ich war auch nicht dieselbe wie vor so vielen Jahren. Doch war es für mich nicht leicht zu verstehen.
"Robin, du hast das alles schon erlebt! Ich will dich! So wie du bist. Aber versteh doch..."
"Nein! Weißt du was, Deidra?! Am Anfang unserer Beziehung hast du mich als gleichberechtigt betrachtet. Der eindeutige Unterschied zwischen uns, war uns egal. Inzwischen habe ich das Gefühl, das das nur noch bei mir der Fall ist. Du betrachtest mich als eine Art Haustier, das du beschützen musst! Ich kann das auch ganz gut ohne dich!"
Völlig perplex klappte mir der Mund zu.
"Nein, Robin." krächzte ich nun. "Das was im Moment um uns herum geschieht, veranlasst mich dazu dich beschützen zu wollen. Und es macht dadurch deutlicher als jemals zuvor, wie zerbrechlich du wirklich bist! Was wieder zu den Gedanken führt, ob es für uns beide nicht einfacher wäre, wenn du genauso wärst wie ich!
Glaube mir, ich will dich mehr als alles andere auf der Welt! Doch ich muss noch einmal einfach nur mein Versprechen an dich überdenken! Und wir haben dafür doch noch lange Zeit! Denn wenn du dir ja wirklich nichts antun willst, kannst du auf diese Antwort ja auch noch warten, nicht wahr?!" fügte ich nun spitz hinzu.
Robin atmete tief durch. Noch immer trommelte sein Herz gegen seine Rippen.
"Ich kann einfach nicht glauben, das du mir so etwas wirklich zutraust, Deidra! Ich liebe dich, aber wenn du so über mich denkst, sollte ich alleine nach La Push fahren! Ich werde Jake anrufen. Er wird mich bestimmt auf der Hälfte der Strecke abholen. Dann brauchst du dir keine Umstände machen!"
Robin zog sein Telefon heraus und tippte bereits eine Nummer ein.
"Robin, ich bringe dich gerne..." fing ich an, doch er unterbrach mich.
"Nein! Ich denke etwas Abstand tut mir auch ganz gut! Außerdem wer weiß, welchen Robin du wegbringst und dann wieder zurück bekommst."
Ich wollte gerade etwas erwidern, da hob jedoch der Wolf am anderen Ende ab.
"Jake, kannst du mir in zehn Minuten mit dem Auto entgegen kommen?! Gut, bis nachher... Das erzähl ich dir später. Bye, Jake."
Er klappte das Telefon zu und sah mir direkt in die Augen. Nebenbei steckte er das Mobiltelefon in seine Hosentasche.
"Der Fido holt dich also ab, ja?! fragte ich spitz.
Robin zuckte mit den Schultern und griff nach seiner Tasche auf dem Bett.
"Ja, Jake holt mich ab! Wann lernst du endlich, das mein bester Freund auch einen Namen hat! In dieser Sache bist du einfach unausstehlich! Du weißt, das ich genau das nicht leiden kann!" erwiderte er säuerlich.
Ich sprang auf ihn zu. Doch er zuckte nicht einen Zentimeter zurück.
"Er kann sich doch genauso wenig zurück halten! Oder nennt er mich und den Rest meiner Familie nicht immer Blutsauger?! Manchmal sogar Parasit! Aber er darf das natürlich! Denn er ist ja dein bester Freund!"
Robin schulterte seine Tasche.
"Das mag ja alles so sein, Deidra! Und ich habe Jake auch schon einige Takte dazu gesagt! Aber weißt du was?! Jake und das Rudel nimmt mich so wie ich bin! Und er akzeptiert den alten sowie den neuen Robin. Wir sehen uns dann nach dem Kampf." sagte er leise.
Ich sah ihn an.
"Robin, wollen wir wirklich jetzt so auseinander gehen?! Lass uns noch einmal in Ruhe reden. Ich kann dich wirklich zur Grenze bringen."
"Nein, das brauchst du wirklich nicht! Das kann ich auch sehr gut allein! Und ich denke das es besser ist, das wir jetzt nicht weiter diskutieren. Sonst sagen wir noch Dinge die wir später bereuen könnten."
Er wand sich langsam um. Plötzlich waren da Bilder in meinem Kopf. Ein gutaussehender hochgewachsener Mann. Er hatte gewisse Ähnlichkeit zu Robin.
"Du siehst deinem Vater ähnlich." flüsterte ich.
Robin hielt im Türbogen inne. Seine Schultern sackten etwas nach unten.
"Er war ein guter Mensch. Und er ist einer der Gründe, warum ich mich am Leben erhalte. Das Leben ist oft unfair. Besonders zu mir.
Aber ich will mit dir nicht mehr darüber diskutieren, Deidra. Wir sehen uns morgen."
Er drehte sich noch einmal kurz zu mir um und kam mit schnellen Schritten auf mich zu. Robin legte mir eine Hand in den Nacken und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. Dann wand er sich wieder um und verließ ohne weitere Worte das Zimmer und ließ mich alleine zurück. Ich hörte wie er die Treppen hinab stieg. Er murmelte einen Abschiedsgruß an den Rest meiner Familie. Dann war er aus dem Haus.
Ich widerstand dem inneren Drang ihm nach zu laufen.
Auch Robin brauchte etwas Zeit für sich. Schließlich war auch ich einfach davon gelaufen und hatte ihn mit offenen Fragen zurück gelassen. Und das schon mehr als nur einmal.
So saß ich auf dem dicken bequemen Teppich und ließ meinen Blick durch das Zimmer wandern. Auf jedem Bild in diesem Raum ,war ein anderer Robin abgebildet. Doch im Kern war er immer derselbe.
Und war es eigentlich nicht vollkommen egal, was er früher für ein Mensch gewesen war?!
Er selbst und auch dieser Fiffi hatten beide behauptet, das Robin sich eindeutig verändert habe.
Ich stützte meinen Kopf in meine Hände und atmete tief durch.
Waren Beziehungen schon immer so verdammt kompliziert?


Zuletzt von Olette Cullen am So 13 Sep 2009, 17:04 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 32 Unvorhergesehen vorhergesehen (Teil2)

Beitrag  Olette Cullen So 13 Sep 2009, 17:04

War das gerade eben schon ein wirklicher Streit, über den ich mir Sorgen machen sollte? Oder war das nicht weiter erwähnenswert und wir würden bald darüber lachen?
Ich hatte in solchen Dingen gar keine Erfahrung. Die Beziehungen um mich herum waren immer sehr gut harmonisiert. Lag es einfach daran, das sie alle derselben Art waren?!
Es half jedoch nichts, da weiterhin drüber nach zu grübeln.
Robin war nun einmal ein Mensch und ich ein Vampir.
Daran gab es nichts zu rütteln. Da waren doch Meinungsverschiedenheiten fast unvermeidlich, oder nicht?!
Die Zeit war vorüber gezogen. Es war bereits Nachmittag, als die Tür des Zimmers sich öffnete. Langsam hob ich den Kopf aus meinen Händen und sah auf.
Meine Mutter stand im Türrahmen. Sie hatte die Arme locker vor der Brust verschränkt und sah mich liebevoll an. Wie immer lag ein mütterliches Lächeln auf ihren Lippen.
"Das wird schon wieder, Liebling. Keine Sorge."
Ich legte meine Hände in meinen Schoß. Mir war klar, das sie und auch der Rest meiner Familie natürlich jedes einzelne Wort gehört hatten was zwischen mir und Robin gefallen war.
"Wird so etwas irgendwann einmal leichter? Ich meine... reagiert man irgendwann nicht mehr so schnell über?" fragte ich leise.
Meine Mutter seufzte kurz und kam auf mich zu. Sie hockte sich neben mich und legte mir einen Arm um die Schultern.
"Man wird einfach gelassener, Deidra. Aber leichter wird es nicht wirklich. Und gerade für dich... ich glaube, du und dein Temperament neigt einfach dazu etwas schnell in die Luft zu gehen. Dafür hat unsereins aber eine Unmenge an Zeit zur Verfügung um eine gewisse Contenance zu erlernen. In fünfzig Jahren wirst auch du vielleicht etwas ruhiger sein. Glaube mir, mein Schatz."
Sie drückte mich kurz. Ich sah sie von der Seite an. Meine Mutter lächelte leicht und hauchte mir einen Kuss auf die Schläfe.
"Und nun komm zu uns herunter. Wir wollen uns gleich auf den Weg machen. Edward und Bella werden auch bald kommen und dein Bruder hat uns inständig darum gebeten, das wir dann schon verschwunden sein sollen. Diesen einen Wunsch wollen wir ihm doch gerne erfüllen."
Sanft zog sie mich auf die Füße. Ich folgte ihr aus dem Zimmer und anschließend die Treppe hinab. Im Wohnzimmer herrschte bereits ein gewisser Aufruhr. Der Rest meiner Familie wuselte durch den Raum. Bis auf Rosalie. Diese saß elegant auf dem großen Sofa.
"Alles in Ordnung bei dir?" kam es interessiert von Emmett, als ich zusammen mit meiner Mutter eintrat.
Ich nickte ihm zu. Er tat es ebenfalls und wand sich einer Tasche zu.
"Ich glaube kaum, das wirklich alles in Ordnung ist!" zischte Rosalie.
"Rose!" sagte Emmett ermahnend.
"Selbst wenn nicht alles in Ordnung ist, kann es dir ebenso gut egal sein, Rosalie. Es ist allein meine Sache."
"Es ist nicht allein deine Sache! Ich glaube kaum, das ihr beide gerade eben eure weitere Zukunft geplant habt! So wütend wie er davon gestapft ist, gehe ich mal davon aus, das ihr euch uneinig seid! Robin kennt unser Geheimnis! Das alles kann nur schlimm enden!" giftete sie sogleich zurück.
Rosalie war immer noch kratzbürstiger, wenn sie durstig war. Ich wusste genau, das sie das alles etwas entspannter sehen würde, wenn sie erst getrunken hatte. Doch im Moment waren ihre Augen fast pechschwarz.
Die Augen meiner Familie wanderten unruhig zwischen uns hin und her. Jasper versuchte die Gefühlslage zu sondieren. Das konnte ich deutlich spüren.
"Es geht dich rein garnichts an, was aus meiner Zukunft wird!"
Nun trat mein Vater langsam zwischen uns. Er streckte die Arme aus um uns beide notfalls auseinander zu halten.
"Beruhigt euch doch." erklang seine weiche Stimme.
Ich sah ihn funkelnd an.
"Dann sag ihr, das es allein meine Zukunft ist um die es hier geht! Als das mit Nicolas passierte, hat sie niemand von uns gezwungen fort zu gehen! Es hat sie damals auch niemand gezwungen, sich uns anzuschließen! Wir waren auch ohne sie eine glückliche Familie! Warum musstest du sie auch unbedingt retten!?" presste ich mit zusammen gebissenen Zähnen hervor.
"Deidra!" rief nun meine Mutter laut aus.
Rosalie und ich lieferten uns einen erbitterten Blickwechsel.
"Dann lass uns doch einfach Alice fragen, was die Zukunft bringt!" konterte Rosalie nun scharf.
Unsere Köpfe ruckten gleichzeitig zu meiner Schwester. Diese sprang einen halben Schritt zurück. Es war schwer Alice zu überraschen, doch mit Rosalies plötzlichem Themenwechsel hatte selbst sie nicht gerechnet. Ihr Gesicht war ausdruckslos. Ansonsten herrschte totenstille im Raum. Dann leckte sie sich über die Lippen.
"Das kann ich nicht beantworten. Weder dir, Rose oder dir, Deidra!" sagte sie schließlich leise.
Ich schoss auf sie zu und packte sie an den Schultern. Sanft rüttelte ich sie. Mit einem Mal war ich alarmiert.
"Was soll das bedeuten, Alice?! Hör auf deine Gedanken zu verschleiern! Sag was in der Zukunft passieren wird!"
Plötzlich tauchte Jasper neben mir auf. Innerhalb von Sekunden hatte er meine Hände von Alice gelöst und zog mich zurück. Eine Welle der Sanftmut schwappte über mich hinweg und lullte mich ein. Doch ich kämpfte dagegen an. Ich wollte unbedingt bei klarem Verstand sein und eine Antwort von meiner Schwester bekommen.
Alice biss sich leicht auf die Unterlippe und legte die Stirn in Falten. Dann atmete sie tief durch.
"Ich kann es dir deswegen nicht sagen, Deidra, weil ich es nicht sehen kann."
Ich verengte die Augen zu Schlitzen.
"Wie meinst du das, du kannst es nicht sehen, Alice?"
Und doch konnte ich die Antwort schon fast erraten.
"Weil für mich seine Zukunft schwarz ist. Ich tappe dabei in völliger Dunkelheit. Außer das mir in letzter Zeit einiges entgeht, ist es schwer ihn in der Zukunft überhaupt zu sehen. Schwerer als sonst. Ich kann ihn kaum erkennen." antwortete Alice.
Ich sackte ein Stück zusammen. Dann kratzte ich mich am Hinterkopf und strich mir eine Strähne hinter das Ohr. Das Alice Robin nicht sehen konnte, konnte nicht viele Gründe haben. Seine Zukunft war ungewiss. Und wahrscheinlich hatte das etwas mit mir zu tun.
Doch... was genau könnte ich damit zu tun haben?!
"Du... du meinst also, das er... auch tot sein könnte? Das ich ihn umgebracht haben könnte?" fragte ich besorgt.
Alice hob beschwichtigend die Hände.
"Das muss es nicht heißen, Deidra. Es kann so vieles bedeuten. Auch ich habe mich schon geirrt. Es könnte auch ebenso gut sein, das Robin mehr Zeit... bei den Wölfen verbringt. Das wäre doch auch ein Grund dafür, das ich ihn schlecht sehen kann. Daher mach dir bitte nicht zu viele Sorgen um die ganze Sache."
Meine Schwester sah mich zuversichtlich an. Jasper verbreitete immer noch eine angenehme Taubheit. Trotzdem versuchte ich dagegen anzukämpfen. Ich wollte mich dem nicht unterwerfen.
"Du sagst, das ich mir nicht solche Sorgen machen soll!? Das ist schwer, wenn du Robin nicht in der Zukunft sehen kannst!"
"Ganz ruhig, Deidra." kam es von meinem Vater.
"Nein, lass sie doch ausreden, Cralisle!" Rosalie stand auf und kam auf mich zu. "Anscheinend will sie sich unbedingt aufregen! Ich habe nichts gegen Robin. Aber es ist nicht klar, wie es mit euch ausgehen soll. Und schließlich ist es bei dir schon einmal schief gegangen. Ich bin nicht bereit mein Leben noch einmal zu verändern. Ich mache mir nur Gedanken um meine Familie! Etwas, was du ja anscheinend nicht tust!"
Ich beugte mich etwas zu meiner Schwester.
"Hast du nicht vor einiger Zeit selbst gesagt, Robin sei auch ein Teil dieser Familie?!"
"Ich bestreite nicht das gesagt zu haben, doch Robin war damals in Trauer. Mag sein das ich keine besonders nette Person bin, aber ich trete niemanden der schon am Boden liegt." konterte Rosalie heftig. "Auch wenn es trotzdem nichts an meiner Einstellung ändert. Robin gehört nicht hierher!"
Ich weiß nicht genau, was es war. Doch mit eienm Satz war ich auf meine Schwester gesprungen und wir beide landeten krachend auf dem Boden hinter dem Sofa. Vielleicht war es das ganze Durcheinander in meinem Kopf, das mich irrational handeln ließ. Knurrend und fauchend rangen wir wild miteinander. bevor ich Rosalie jedoch größeren Schaden zufügen konnte, hatte Jasper die Arme von hinten um meine Taille geschlungen und mich hochgehoben. Dadurch das er etwas größer war als ich, baumelten meine Füße in der Luft, als er mich festhielt.
Rosalie rappelte sich wieder auf. Abwertend sah sie mich an. Gerade als sie im Begriff war, erneut auf mich loszugehen, schob Emmett sich dazwischen und hielt sie zurück.
"Lass mich sofort los, Jazz! Ich werde ihr jeden Knochen brechen, dann setze ich sie wieder zusammen und fange von vorne an! Ich reiße ihr jedes Haar einzeln raus!" knurrte ich bedrohlich und versuchte mich frei zu kämpfen.
Doch der Griff meines Bruders festigte sich.
"Also eines muss ich dir sagen, Deidra. Ich habe noch niemanden getroffen, der sich so gegen meine Fähigkeiten auflehnt, ausser dir. Fast schon beeindruckend." sagte Jasper anerkennend.
Weiterhin zappelte ich in seinen Armen. Rosalie warf mir einen verachtenden Blick zu, als sie nun um Emmett herum sah. Mein Vater blickte von einem zum anderen.
"Ich glaube das reicht nun mit euren Streitigkeiten! Irgendwann wird dieses Haus noch in sich zusammen fallen, enn ihr beiden weiter so macht."
Er deutete auf den Boden. Meine Augen folgten seinem Deut. In dem Parkettfußboden war nun deutliche eine kleine Einkerbung zu erkennen, wo Rosalie und ich gelandet waren.
Entschuldigend sah ich zu ihm auf.
"Oh..." hauchte Alice plötzlich.
Mit einem Mal ging alles sehr schnell. Jasper ließ mich einfach los. Elegant landete ich leise auf meinen Fußballen. Mein Bruder durchquerte den Raum in einem Bruchteil einer Sekunde und kam neben Alice zum stehen. Sanft fasste er sie bei den Schultern. Genauso schnell schossen mir plötzlich Bilder durch den Kopf.
Ich konnte ein großes rundes Turmzimmer sehen. Eine Reihe von Leuten in langen wallenden Umhängen standen im Raum und betrachteten den Aufruhr in der Mitte. Es herrschte große Aufregung.
Eine kleine, engelsgleiche Gestalt mit kurzem blassbraunem Haar und todbringenden Augen, stampfte wütend mit dem Fuß auf, während einer der Personen in den Umhängen sich windend und krümmend auf dem Boden hin und her warf. Dieser Zorn den sie so offen zur Schau stellte, ließ sie größer wirken und verwandelte ihre Augen in blutrote Rubine.
"Immer mit der Ruhe, meine gute Jane!" erklang die Stimme eines Mannes mit langem tiefschwarzem Haar.
Augenblicklich hörte die Gestalt am Boden auf zu zucken, als Jane aufsah.
"Wie kannst du nur so ruhig bleiben?! Ich will sie zerquetschen!"
Die Stimme war so lieblich und doch schwang ein eiskalter Hauch mit. Er jagte einem einenSchauer über den Rücken.
Der Mann mit dem schwarzen Haarschopf kam neben sie und legte ihr eine Hand beschwichtigend auf die schmale Schulter.
"Du wirst deine Rache noch bekommen. Alles wird sich fügen."
Dann war es vorbei. Ebenso wie Alice, taumelte ich nun einige Schritte zurück, aufgrund der plötzlichen Bilderflut.
"Was hast du gesehen, Alice?" fragte Jasper.
Sanft führte er sie zur Couch und setzte sie darauf ab. Noch immer starrte sie geradeaus. Alle anderen Augen waren auf Alice gerichtet.
"Die Volturi." hauchte sie.
Meine Mutter schlug besorgt die Hand vor dem Mund. Mein Vater sah ernst aus.
"Kommen die Volturi etwa hierher?" fragte Emmett.
Ich massierte mir kurz die geschlossenen Augen. Dann sah ich meinen Bruder an und schüttelte den Kopf.
"Nein, ich denke nicht. Aber irgendenwas... ist passiert."
Alice blinzelte und schaute auf.
"Es muss etwas sein, was sie extrem aufgeregt hat. Das gesamte Tribunal ist versammelt gewesen. Irgendwas hat das Herz der Volturi getroffen. Aber... ich konnte nicht erkennen, was es war..."
Darüber enttäuscht, hob sie eine Hand an die Stirn.
"Auf jedenfall hat es Jane ganz und garnicht gefallen." wand ich ein.
Der Kopf meines Vaters ruckte zu mir herum.
"Es ging in der Vision um Jane?"
Alice und ich nickten gleichzeitig.
Ich hatte die Volturi noch nie wirklich gesehen gehabt. Doch jedes Mal wenn Bilder von ihnen kurz durch die Köpfe von Alice, Edward oder Eleazar geflackert waren, war mir nie so intensiv bewusst gewesen, wie angst einflößend sie tatsächlich sein konnten. Selbst bei der bloßen Erinnerung an diese kleine Porzellanpuppe, die wutentbrannt mit dem Fuß gestampft und jemanden gequält hatte, wurde mir übel. Ihre karmesinroten Augen waren beängstigend. Dieser Vampir war eindeutig todbringend.
Immer musste ich durch Alice' Augen sehen, wie Edward wild zuckend vor Jane auf dem Boden gelegen hatte. Das machte mich ebenfalls zornig. Wie gern hätte ich ihr in diesem Moment das kalte Lächeln aus dem gesicht gewischt. Doch ich wusste, das ich gegen die Volturi keine Chance hatte zu bestehen. Sie würden mich auslöschen, ohne mit der Wimper zu zucken.
Kaum auszudenken, was passieren würde, wenn sie auf Robin treffen würden.
Schließlich ist er für sie nur Nahrung. Sonst nichts weiter.
Was konnte nur passiert sein, das es Jane so sehr aufregte?
"Doch es ging nicht allein um Jane. Aro war bei ihr. Doch sie will für irgendwas Rache. Und Aro will sie ihr gewähren." antwortete Alice nun.
Mein Vater fuhr sich durch das Haar und atmete tief durch.
"Mir ist nicht gerade wohl, bei dem Gedanken, das gerade Jane wütend ist. Es könnte unangenehm für uns werden. Sie ist Aros Liebling. Was immer auch passiert ist, es könnte die Volturi veranlassen sich nach Amerika zu begeben und sich um die Sache in Seattle zu kümmern. Es gibt nicht viel was die Volturi aus der Ruhe bringen könnte. Wir sollten auf jedenfall weiter ein Auge auf die Geschehnisse in Italien haben."
Er sah besorgt in die Runde.
Niemand von uns wollte das die Volturi nach Forks kamen. Sie waren eine große Gefahr für unsere Familie und für die die wir liebten. Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und verlagerte mein Gewicht von einem Fuß auf den anderen.
"Wir sollten Edward über diese Neuigkeit informieren." sagte ich bestimmt und zog mein Telefon aus meiner Tasche.
Meine Mutter legte mir eine Hand auf den Arm. Verwirrt sah ich zu ihr auf.
"Wir sollten es ihm noch nicht sagen."
"Ihr wollt es ihm nicht sagen?!" fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.
"Doch, wir werden es ihm sagen, Liebling. Aber heute abend wird er mit Bella ganz allein sein. Und er will sie erneut offiziell um ihre Hand bitten. Ich möchte ihm nicht auch noch solche Neuigkeiten zumuten. Nur in dieser einen Nacht sollen er und Bella einfach nur sie selbst sein. Sie haben es sich verdient.
Wenn wir ihm nun sagen, das die Volturi aufgeregt sind, wird er den Kopf nicht frei von Sorgen haben. Er wird ununterbrochen darüber nachgrübeln.
Lass Edward also diese eine sorgenfreie Nacht." bat meine Mutter mich.
Ihre Hand rutschte von meinem Arm, als ich langsam mein Telefon wieder wegsteckte.
"Glaubst du denn nicht, das er es wissen will, wenn Gefahr besteht?"
Nun war es mein Vater der antwortete.
"Er wird es erfahren, Deidra. Doch es reicht auch aus, es ihm nach dem Kampf zu sagen. Schließlich haben die Volturi sich noch nicht dazu entschlossen, hierher zu kommen. Also haben wir noch etwas Zeit."
Ich sah in die Runde.
Wie konnten sie alle nur so ruhig bleiben, wenn die Gefahr auf dem Vormarsch war?!
Alice war in der letzten Zeit so oft etwas entgangen. Konnten wir uns wirklich so einfach darauf verlassen, das sie uns rechtzeitig vorwarnen würde?
Ich wollte Alice keine Unachtsamkeit vorwerfen. Schon zu oft hatte sie mir geholfen. Doch mich machte es fast wahnsinnig, nicht genau zu wissen, was es war, das Jane sich so aufgeregt hatte. Sie war gefährlich. Wahrscheinlich käme ihr jede Ausrede recht, um sich mit unserer Familie anzulegen, nur um ihrer Wut freien Lauf zu lassen.
"Wie ihr meint! Aber euch ist es doch hoffentlich bewusst, das Edward unglaublich schlecht gelaunt sein wird, weil wir es ihm nicht direkt gesagt haben. Ganz davon abgesehen das er sowieso schon mies drauf ist, weil er an dem Kampf nicht teilnehmen kann. Die nächsten fünfzig Jahre werden dann bestimmt lustig werden!"
Emmett grinste schief. Meine Vater schien erleichtert, das er mich etwas beruhigt hatte. Dann sah er auf die Uhr an der Wand.
"Wir sollten uns auf dem Weg machen. Edward wird bald nach Hause kommen."
Wir anderen nickten nach einander. Noch immer grinste Emmett mich an. Er fand es immer amüsant, wenn ich mich mit Rosalie stritt. Ich verdrehte die Augen. Meine Mutter öffnete die Terrassentür. Die milde Abendluft strömte herein. Ich konnte die feuchte Erde und den Wind in den Baumwipfeln riechen. Nicht allzu weit entfernt war eine kleine Ansammlung von Rehen.
Ich schloss kurz die Augen und sammelte mich innerlich. Dann schoss ich davon, ohne mich noch einmal umzudrehen.
Dabei war ich noch nicht zu hundert Prozent sicher, ob ich dieses Haus jemals wiedersehen würde. Oder Robin.
Denn niemand wusste, wie der morgige Tag wirklich ausgehen konnte.
Und ich wollte mir darüber keine Gedanken mehr machen.
Olette Cullen
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Vergebung (Teil1)

Beitrag  Olette Cullen Sa 03 Okt 2009, 22:02

Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Kapitel33Vergebung




Der Hirsch zu meinen Füßen, war nur zur Hälfte getrunken. Nicht weil ich satt war, sondern weil ich mich kaum darauf konzentrieren konnte.
Noch immer schwirrte mir der Kopf von dem Streit den ich mit Robin gehabt hatte. Ich wusste garnicht mehr, wie oft ich mein Telefon hervorgeholt hatte. Wie oft meine Finger über der Tatstatur geschwebt und doch nicht gewählt hatten, wollte ich nicht nach zählen. Doch immer wieder hatte ich es erneut weg gesteckt.
Wahrscheinlich wollte Robin nicht einmal mit mir reden.
Ich konnte den Anblick seiner traurigen Augen einfach nicht vergessen, als er gegangen war.
Wieder holte ich mein Telefon hervor. Fast schon sehnsüchtig betrachtete ich das Display. Wartete inständig darauf, das er sich melden würde.
Allerdings war er wütend auf mich gewesen. Daher wartete er eher darauf, das ich ihn anrief und um Verzeihung bat.
Warum konnte ich nicht einfach über meinen Schatten springen und ihn anrufen?
Dieser blöde Stolz stand mir wieder einmal im Weg.
Ich konnte schon immer schwer eigene Fehler zugeben. Es war wie ein Fluch.
Ich seufzte tief und erneut steckte ich das Telefon in meine Tasche.
Es brachte ja doch nichts. Der Fiffi würde mit ihm reden. Also konnte ich davon ausgehen, das er wahrscheinlich noch immer wütend auf mich war. Wahrscheinlich konnte ich von Glück reden, wenn er nach dem Kampf überhaupt wieder mit mir nach Hause kommen würde.
Ich hob den Hirsch hoch und warf ihn in den dunklen Wald. Das Blut war mir schon zu kalt, aber einige Raubtiere würden sich bestimmt über einen bereits erlegten Hirsch freuen.
Einige Augenblicke stand ich einfach nur da.
"Wenn du weiter so verschwenderisch bist, kommst du ja nie zu Kräften." piesackte mich Rosalie und rümpfte die Nase.
"Ich warne dich nur dieses eine Mal, Rosalie! Lass mich gefälligst in Ruhe! Dieses Mal wird Jasper mich nicht davon abhalten, dich in Stücke zu reißen! Also gehe mir lieber nicht auf die Nerven!" knurrte ich bedrohlich.
Rosalie sah über die Schulter zurück zu meiner Familie. Dann zuckte sie mit den Schultern. Sie wand sich ab und ging davon. Noch immer knurrte ich leise, bis sie weit genug von mir entfernt war. Kaum war sie bei Emmett, hörte ich auf und sank zu Boden. Wie ich es erwartet hatte, hatte sich Rosalies Befinden gebessert sobald sie getrunken hatte. Doch ich konnte sehr nachtragend sein. Das war nun einmal mein Temperament.
Ich zog meine Knie an meinen Körper und legte meine Arme darum.
Innerlich wollte ich laut aufschreien. Denn ich war wütend. Wütend über mich selbst. Mir war irgendwie unwohl, das ich und Robin uns dieses Mal nicht ausgesprochen hatten.
Und doch wollte ich nicht nachgeben.
Wer gab schon gerne zu, das er im Unrecht war? Oder das er überreagiert hatte?
Ich atmete tief durch und schloss die Augen.
Leise pfiff der Wind durch die Baumwipfel. Sanft wirbelte er die Erde vom Boden auf, wehte mir um die Nase und ließ mich dadurch langsam zur Ruhe kommen. Sofort nahm ich die Fährte eines weiteren Rehs in der Nähe auf. Ich hörte das Herz des Tieres schmatzend schlagen. Doch ich schluckte den bitteren Geschmack in dem hinteren Teil meines Rachens hinunter, bekämpfte somit den Durst in mir. Er war nicht übermächtig. Daher fiel es mir nicht besonders schwer. Denn dieser Moment war gerade so friedlich. Eine Seltenheit in meinem sonst so chaotischen Leben. Deshalb wollte ich mir diesen einen ruhigen Moment nicht wegnehmen lassen. Nicht einmal von solch elementaren Dingen wie meinem Durst.
Das Blut des Rehs roch angenehm appetitanregend. Nicht annähernd so sehr, wie das von Robin, doch es kratzte leicht im hinteren Teil meiner Kehle.
"Was genau tust du da, Deidra?"
Ich öffnete ganz plötzlich meine Augen. Mein Bruder Jasper stand vor mir und sah auf mich hinab.
"Wonach sieht es denn aus?" fragte ich etwas spitz.
Jaspers Mundwinkel zuckten leicht nach oben. Dann ging er in die Hocke um mit mir auf gleicher Augenhöhe zu sein.
"Ich spüre auf jedenfall, das du gegen ein Verlangen ankämpfst. Und auch wenn ich keine Gedanken lesen kann, so erkenne ich doch das du etwas angespannt bist."
Erst in diesem Moment als er es sagte, bemerkte ich, das meine Muskelstränge zum zerreißen gespannt waren. So als würde ich gleich aufspringen und davon schießen. Nun atmete ich bewusst langsam ein und aus um mich wieder zu entspannen. Es gelang mir mäßig.
"Ich habe mich nur konzentriert." sagte ich beiläufig.
Jasper kratzte sich an der Nase.
"Es sah fast so aus, als würdest du den Tracker in dir trainieren."
"Woran willst du das denn erkannt haben?"
"Hast du vergessen das ich nicht immer so zivilisiert gelebt habe wie du, Deidra? Ich kannte einige Tracker. Doch sie alle waren nicht annähernd so gut darin wie du oder James. Tracken liegt dir im Blut." antwortete Jasper milde lächelnd.
Ich schnaubte kurz.
"Na super! Noch etwas was mich zu einer perfekten Jägerin macht! Genau das, was Robin noch gefehlt hat!" bemerkte ich sarkastisch.
Jasper legte die Fingerkuppen aneinander und sah mich durchdringend an. Seine Gedanken waren verschleiert. Von allen in meiner Familie, hatte er sich am längsten mit einer Mauer umgeben. Und doch fühlte ich mit ihm. Konnte das schon immer. Es war sein Durst der uns am stärksten verband.
Langsam ließ er die Hände sinken.
"Ich glaube dir nicht wirklich, das du dieses Talent nicht schätzt. Oder weißt du etwa nicht gerne, wo sich diejenigen befinden die dir wichtig sind?! In der Vergangenheit war es dir auf jedenfall nicht zuwider." Noch immer lächelte er leicht. "Bist du dir sicher, das du nicht eben versucht hast, Robin zu finden um durch seine Augen zu sehen?"
Meine Augen traten leicht hervor, als ich ihn nun direkt ansah.
"Ich... also... Natürlich weiß ich sehr gerne wo sich meine Familie befindet! Das habe ich nicht bestritten. Doch dieses Talent, wie du es nennst, macht die Beziehung zu Robin nicht gerade einfacher. Außerdem," sagte ich nun bestimmt und verschränkte die Arme vor der Brust. "spioniere ich Robin nicht gerne hinterher."
"Aber du könntest ihn, rein theoretisch natürlich, nun sehen, wenn du es wolltest. Obwohl er bei den Wölfen ist?! Denn Alice stößt dabei gegen eine Art Mauer, wenn sie versucht ihn zu sehen. Wie ist das bei dir? Schließlich hast du die stärkste Bindung zu Robin." kam es interessiert von meinem Bruder.
Ich zog eine Augenbraue in die Höhe und reckte das Kinn etwas hervor. Überlegend biss ich mir auf die Unterlippe. Diese Idee war mir noch nicht gekommen. Ob ich Robin auch so einfach sehen konnte, wenn er im Reservat war?!
Eigentlich versuchte ich den Tracker in mir auszublenden. Denn wenn ich ihm Platz ließ, könnte er viel zu leicht die Kontrolle über mich übernehmen. Das würde mein Zusammenleben mit den anderen deutlich erschweren. Tracker verteidigten ihre Beute. Deswegen waren sie meist Einzelgänger. Wenn ich zu ließ das ich dieses "Talent" weiter trainierte, könnte ich mich eventuell selbst verlieren. Andererseits... zu wissen wo sich jemand den ich suchte aufhielt, war ebenso von ungemeinem Vorteil.
"Ich verlange nicht von dir, das du Robin trackst um ihn zu töten. Es wäre jedoch interessant wie weit dieses Talent reicht. Denn es könnte auch im Kampf von Vorteil sein, Deidra." sagte Jasper sanft.
Ich ließ die Arme sinken und sah ihm tief in die Augen, die inzwischen wieder eine goldene Farbe hatten. Dann seufzte ich und schloss meine Augen um mich zu konzentrieren. Erneut roch ich die Erde, den Wind und das Reh in der Nähe. Doch das Tier blendete ich dieses Mal aus. Meine Sinne wanderten weiter über den Waldboden. Bemerkten jedes noch so kleines Lebewesen. Dann wehte es mich hinauf. Schwebte nun über die Baumwipfel und roch das Harz. Eine ganze Weile flog ich so dahin. Bis ich über La Push war.
Doch weiter kam ich nicht. Ich konnte zwar ausmachen, das Robin sich in einem der Häuser dort befand, doch ich konnte weder seine Gedanken hören noch durch seine Augen sehen.
Erneut atmete ich tief durch und zog mich wieder zurück.
"Er lässt mich nicht in seinen Kopf sagte ich etwas bedrückt.
"Du kannst ihn nicht sehen?" fragte Jasper neugierig.
Ich schüttelte den Kopf.
"Robin ist wütend auf mich gewesen als es fort ging. Deswegen hat er bestimmt eine Mauer gebaut. Er will im Moment garnicht erst von mir gefunden werden."
Jasper schob die Augenbrauen zusammen.
"Das frustriert dich." stellte er trocken fest.
Nun sprang ich hastig auf. Die Spannung in meinen Muskeln war augenblicklich wieder da. Ich funkelte meinen Bruder an.
"Natürlich frustriert mich das! Ich spüre nur seine Anwesenheit in La Push, aber ich weiß was er gerade denkt oder wie es ihm ansonsten geht! Am liebsten würde ich sofort in das Reservat marschieren, nur um nach ihm zu sehen! Aber ich weiß, das es ihm nur noch wütender machen würde, weil ich ihm keine Möglichkeit gebe, das er selbst zur Ruhe kommen kann.
Deswegen kann ich es kaum erwarten, das dieser Kampf vorüber ist, damit ich endlich alles mit ihm besprechen kann."
Sanftmut spülte leicht über mich hinweg. Doch wieder einmal versuchte ich diese abzuschütteln.
"Deidra, hör auf dich dagegen zu sträuben! Diese Wut und Frustration kannst du im Kampf auslassen. Im Moment solltest du dich beruhigen." Langsam richtete er sich auf. "Du solltest auch noch etwas mehr trinken. Wir können jede Energiereserve gebrauchen."
Er deutete in den Wald in den ich den Hirsch geworfen hatte.
Ich atmete tief durch, nickte jedoch schließlich. Jasper lächelte leicht und ging wieder davon. Die Muskeln in meinen Körper erschlafften etwas. Meine Augen wanderten durch den Wald. Dann sprintete ich los. Innerhalb von Sekunden hatte ich das Reh eingeholt, welches ich vorhin schon wahrgenommen hatte. Eine weitere Sekunde später, hatte ich ihm schon das Genick gebrochen. Ich beugte mich über das tote Tier und biss ihm in die Halsschlagader. Warmes Blut floss mir die durstige Kehle hinab und stillte damit meinen Durst. Anschließend labte ich mich noch an einigen Kaninchen und anderen Kleintieren. Ich sprintete durch das Unterholz, kehrte jedoch immer wieder in die Nähe meiner Familie zurück.
Elegant sprang ich über einen kleinen Bachlauf und landete federleicht auf meinen Fußballen. Meine Gedanken standen nicht still. Immer wieder tauchten die Bilder von dem Todesengel Jane vor meinen inneren Augen auf.
Was hatte sie nur so wütend gemacht?
Ich hoffte so stark, das ich diese Wut nicht am eigenen Leib erfahren musste.
Es erschreckte mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich daran zurück dachte, das auch ich einmal solch karmesinrote Augen zur Schau getragen hatte. Zwar waren es nur wenige Monate gewesen, doch ich hasste diesen Anblick an mir. Schon damals hatte ich größtenteils Spiegel vermieden. Und ich hatte es kaum abwarten können, das meine Augen endlich dieselbe Farbe bekamen wie der Rest meiner Familie.
Dann fiel mein Blick auf meine Handgelenk. Das Armband welches Robin mir geschenkt hatte, funkelte sanft auf meiner schneeweißen Haut. Ich betrachtete es noch einmal eingehend.
Der Gedanke machte mich fast wahnsinnig, das ihm etwas zustoßen könnte.
Seit ich damals im Krankenhaus mit seiner sterbenden Mutter gesehen hatte, wollte ich ihn beschützen. Wollte das ganze Übel dieser Welt von ihm fern halten.
Doch das war ein Widerspruch in sich selbst, das wusste ich. Denn dann wäre es das Beste sich von ihm zu trennen. Was für ein absurder Gedanke.
Ich löste den Blick von dem Armband. Erneut rannte ich durch den Wald. Kurz darauf kam ich vor dem Haus der Peters zum stehen. Es war verlassen. Seit Robin zu uns gezogen war, war niemand mehr dort gewesen. Das Haus war zwar auf Robin überschrieben, doch er bekam es erst offiziell wenn er volljährig wird.
Ob es allerdings von sich selbst aus jemals dorthin zurück kehren will, konnte er nicht genau sagen. Das konnte ich durchaus verstehen. Ich konnte auch nicht sagen, ob ich jemals zu dem Waisenhaus in Irland zurück kehren würde. Selbst nur um es einmal zu sehen. Es gab zu viele schlimme Erinnerungen. Und bei Robin wären es ebenfalls Erinnerungen, allerdings zu meist glücklichere.
Ich atmete tief durch. Der Geruch der Peters hing noch schwach in der Luft. Eine ganze Weile stand ich im hinteren Garten und betrachtete das Haus. Bis mein Telefon klingelte. Im ersten Moment schrack ich etwas zusammen. Würde mein Herz noch schlagen, hätte es in diesem Augenblick gegen meine Rippen gehämmert.
"Wir machen uns nun auf den Heimweg. Wo befindest du dich? Wir haben dich seit Stunden nicht mehr gesehen. Die Wölfe patrouillieren wohl in deiner Nähe, denn Alice kann dich nicht sehen."
Es war mein Vater. Erst in diesem Augenblick war mir aufgefallen, wie hell es nun mich herum geworden war. Mein Blick fiel auf meine Uhr. Ich hatte tatsächlich Stunden einfach nur an dieser Stelle gestanden und hatte das Haus angestarrt.
"Ich bin beim Haus der Peters. Macht euch keine Sorgen. Ich werde dann zu Hause zu euch stoßen." antwortete ich.
Mein Vater verabschiedete, wenn auch nicht ohne Sorge in seiner Stimme.
Noch einmal sah ich zu dem Haus. Dann wand ich mich ab. Doch dieses Mal lief ich nicht schnell. Das langsame Laufen war zwar ungewohnt, doch es half etwas Ordnung in meinem Kopf zu bringen um mich auf den baldigen Kampf vorzubereiten.
Es war fast Mittag, als ich zu Hause ankam. Das Garagentor war offen. Ich trat durch diese ein. Alice stand bei Edward und Bella und sah meinem Bruder beim Packen zu. Edward beachtete Alice nicht. Diese sah garnicht glücklich aus.
'Bella will keine ordentliche Hochzeit! Das ist Edwards Werk! Er lässt ihr diesen dämlichen Wunsch nur damit sie überhaupt einwilligt. Das wird ihr später bestimmt noch leid tun!'
Ein kleines Lächeln umspielte dabei meine Lippen.
"Hallo ihr drei." begrüßte ich sie freundlich.
Ich winkte amüsiert und durchquerte die Garage.
Der Rest meiner Familie war im Wohnzimmer. Eine geschäftsmäßige Aura umgab sie.
"Hey, Liebes."
Meine Mutter lächelte liebevoll. Ich nickte ihr zu. Jasper sah auf und kam auf mich zu.
"Und hast du noch einmal versucht, Robin zu orten? Hat es funktioniert?" fragte er mich leise.
Daraufhin schüttelte ich den Kopf. Bevor er etwas erwidern konnte, kam Edward zu uns herein. Er grinste halb amüsiert, halb wütend. Ich sah ihn an.
"Alice versucht gerade Bella zu überreden, das sie die Hochzeit groß feiert und das Alice diese dann auch planen darf." erklärte er seine Miene.
"Und wer gewinnt?" fragte Emmett lachend.
Edward zuckte mit den Schultern.
"Ich kann nicht in die Zukunft sehen. Allerdings kenne ich Alice. Sie wird nicht locker lassen. Was wiederum bedeutet, das ich mit Bella Schwierigkeiten bekommen werde."
Wie auf ein Stichwort wartend, zerschnitt in diesem Augenblick ein lauter Schrei die Luft.
"Edward!" erklang Bellas Stimme. Kurz darauf stürmte sie mit der hüpfenden Alice auf dem Fuße aus der Garage. "Ich weiß, das du lauschst. Komm sofort her!"
Edward rollte mit den Augen. Er wand sich an Bella und Alice die gerade eintraten.
"Vielen Dank, Alice!" sagte er eisig, als er Bella in die Arme schloss. "Las Vegas." flüsterte er ihr zu.
Fragend zog ich meine Augenbrauen zusammen.
'Das erkläre ich dir später.'
"Kommt garnicht in Frage." sagte Alice hämisch. "Das würde Bella mir niemals antun. Weißt du, Edward, als Bruder enttäuscht du mich manchmal."
Bella wand sich blitzschnell zu ihr um. Sie funkelte Alice wütend an.
"Sei nicht so gemein! Er versucht mich wenigstens glücklich zu machen! Ganz im Gegenteil zu dir!"
Abwehrend hob ich die Hände und trat einen Schritt nach vorne.
"Okay. Ich denke das ist das Stichwort zum gehen. Bis gleich." sagte ich laut und durchquerte den großen Raum.
So gern ich Bella, Edward und Alice hatte, wollte ich nicht mitten in einem Streit stehen. Daher setzte ich mich im Flur auf die Treppe und wartete. Wieder einmal holte ich das Telefon hervor. Ich wirbelte es durch meine Finger. Unschlüssig was ich nun tun sollte.
"Ruf ihn doch einfach an, Deidra." Edward trat mit Bella in den Flur. Er schulterte den Rucksack und sah auf mich hinab. "Was kann er schon schlimmstenfalls tun?! Er könnte auflegen."
Ich senkte den Blick. Daraufhin beugte er sich zu mir hinunter und kam nahe an mein Ohr.
"Doch das würde er nicht tun. Glaub mir." flüsterte er sanft.
Dann hauchte er mir einen brüderlichen Kuss auf mein Haar und verließ mit Bella das Haus. Anschließend betrachtete ich das Telefon erneut. Meine Finger schwebten über der Tastatur. Ich atmete tief durch und wählte schließlich. Mir war etwas flau im Magen. Und aus diesem Grund legte ich wieder auf, bevor Robin überhaupt Gelegenheit hatte am anderen Ende abzuheben.
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Vergebung (Teil2)

Beitrag  Olette Cullen Sa 03 Okt 2009, 22:03

Die folgende Nacht verging ohne weitere Zwischenfälle. Wir patrouillierten durch den Wald. Immer auf der Hut vor fremden Gerüchen. Doch ich nahm nur den mehr als präsenten Geruch von Bella wahr. Sie hatte eine wirklich gute Fährte gelegt.
Der Morgen war hell und klar. Das Sonnenlicht schien durch das Blätterdach und warf gesprenkeltes Licht auf den Waldboden.
Wir hatten uns in zwei Gruppen geteilt. Die Wölfe würden die Neugeborenen zur Lichtung treiben. Wir anderen hielten uns im Hinterhalt. Ich selbst hockte auf einem breiten Ast in einem der Bäume auf der Lichtung. Die Neugeborenen folgten wie geplant Bellas Fährte. Sie teilten sich ebenfalls in zwei Gruppen. Alles klappte so, wie Alice es prophezeit hatte. Sam führte das Rudel in einem Bogen um sie herum.
Die Neugeborenen kamen nun auf die Lichtung. Sie stockten. Ein dunkelblonder junger Vampir an der Spitze reckte die Nase in die Luft.
'Hier sind noch andere!'
Bevor er laut aufbrüllen konnte, sprang ich zeitgleich mit meiner Familie aus dem Hinterhalt und warf mich auf ihn. Er war so überrascht, das es für mich kein Problem war, ihn auszuschalten. Plötzlich war die Lichtung gefüllt mit Kampfgebrüll. Fauchend und knurrend gingen wir aufeinander los.
Alice wich tänzelnd den Gegnern aus, während Jasper versuchte sie ebenfalls zu beschützen. Er war überall gleichzeitig. Bald war nur noch ein Farbschleier zu erkennen. Und ich hörte Emmetts lautes Lachen. Er amüsierte sich köstlich.
Bald darauf konnte ich ebenfalls hören wie nun auch das Rudel sich in den Kampf stürzte. Sie griffen die zurück gebliebene Gruppe an.
Ich wirbelte auf der Stelle, suchte den Gegner. Genau in diesem Moment hielt einer der Neugeborenen auf mich zu. Ich kauerte mich nieder und spannte meine Muskeln an. Dann sprang ich in die Luft, drückte meine Absätze tief in den Schädel des anderen Vampirs. Dieser taumelte kurz, fing sich wieder auf und drehte sich herum. Er fixierte mich mit seinen blutroten Augen. Ein tiefes Knurren entrang seiner Kehle. Ich grinste verschlagen. Denn genau in diesem Moment griffen Emmetts bärenartige Hände nach dem Kopf des Neugeborenen und rißen ihm diesen von den Schultern. Ich stürzte auf den Torso zu und trennte die restlichen Gliedmaßen ab.
In der Zwischenzeit hatte jemand ein Feuer entfacht. Wir warfen die Überreste des Neugeborenen in die Flammen.
Das komplette Kampfgeschehen ging so schnell, das selbst ich kaum erkennen konnte wer nun wo war. Die Wölfe trieben nun die restlichen der Vampire zu der Lichtung.
Urplötzlich überfielen mich Bilder. Ich konnte sehen, wie Jane, flankiert von zwei Gefährten über den Rasen schritt. Sofort wirbelte ich herum. Alice tanzte weiterhin umher. Doch ihr Gesicht war ausdruckslos.
"Alice!" rief ich und stürzte auf sie zu.
Sie erledigte gerade ihren Gegner, dann wand sie sich an mich.
"Alice, warum hast du mir nicht von Jane erzählt? Warum hast du nicht gesagt, das sie auf dem Weg hierher ist?" stieß ich hervor.
Meine Schwester sah sich um. Dann legte sie mir kurz eine Hand auf den Arm.
"Deidra, das ist hier wohl kaum der richtige Ort, darüber zu sprechen. Wir haben es dir nicht gesagt, damit du dich nicht ablenken lässt. Keine Sorge. Wir haben alles unter Kontrolle. Die Volturi tauchen erst auf, wenn der Kampf vorüber ist. Und Robin ist bis dahin in Sicherheit." beruhigte sie mich.
Um uns herum war der Kampf fast vorbei. Wir waren bereits in der Überzahl.
'Was meinst du damit, das er verschwunden ist?!' klang es laut in meinem Kopf.
Ich war wie erstarrt. Das war die Stimme von Jacob Black gewesen.
"Deidra?!"
Alice rüttelte mich leicht an der Schulter. Doch ich hörte sie wie durch Watte.
'Er muss einfach auf und davon geaufen sein, als er dieses Gejaule hörte. Wir haben die Grenze patroulliert. Deswegen konnte er unbemerkt verschwinden.'
'Sucht den Wald ab! Aber seid weiterhin vorsichtig. Es könnten noch welche dieser Neugeborenen unterwegs sein.' Das war Sams Stimme.
Ich wirbelte auf der Stelle herum und sah dabei in jede Richtung.
"Robin!" hauchte ich erschrocken.
Bevor mich jemand aufhalten konnte, rannte ich los.
"Deidra, warte!"
Alice folgte mir auf dem Fuße. Ich wußte noch nicht einmal, wohin ich eigentlich rannte. Mein Kopf schwirrte und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Deswegen hielt ich einfach an. Meine Schwester erreichte mich.
"Deidra, wir haben keine Zeit! Du kannst Robin noch nach dem Besuch von Jane abholen. Das Rudel wird auf ihn aufpassen."
Sofort schüttelte ich den Kopf.
"Nein, nein, nein! Du konntest es nicht sehen, Alice! Er war bei den Wölfen! Also nur ein blinder Fleck für dich! Robin ist aus dem Reservat verschwunden. Er ist irgendwo im Wald! Ich muss ihn finden! Sofort!"
Ich wollte bereits wieder losrennen, doch Alice hielt mich fest.
"Deidra! Ich verstehe deine Sorge... Aber ich hätte gesehen, wenn er vorgehabt hätte La Push zu verlassen. Mir ist da bestimmt nichts entgangen. Ich kann..." Sie schloss die Augen. "Ich kann ihn noch immer erkennen. Zwar verschwommen. Aber er ist noch immer in der Zukunft. Und wir müssen zurück. Es ist wichtig, das Jane sieht, das wir eine Einheit sind."
Eindeutig versuchte sie mich zu beruhigen. Alice bemerkte das dies jedoch nicht sehr gut funktionierte. Sie drückte meine Hand.
"Sobald Jane fort ist, werden wir nach La Push gehen. Doch die Wölfe werden sich bestimmt darum kümmern, sollte er wirklich fort sein." sagte sie eindringlich.
Ich war hin und her gerissen. Denn ich wusste, das es wichtig war, das wir auf der Lichtung als Gemeinschaft auftraten. Andererseits wollte ich unbedingt Robin finden. Ich atmete tief durch. Alice hielt weiterhin meine Hand, als wir zurück zur Lichtung rannten.
Das Rudel war inzwischen verschwunden. Schließlich hielten sich die Volturi nicht an Verträge mit Wölfen.
"Jacob ist verletzt." sagte mein Vater, als wir unsere Familie erreichten.
Doch ich hörte kaum zu. Innerlich versuchte ich mich gerade zu sammeln. Ich konzentrierte mich. Allerdings wollte mir dieses Mal das Tracken nicht gelingen. Egal wie sehr ich mich anstrengte, ich konnte Robin nicht orten. Meine Augen waren geschlossen.
"Da kommt Edward! Oh gott sein dank, ihm ist nichts geschehen." hörte ich die erleichterte Stimme meiner Mutter.
"Aber Bella sieht irgendwie mitgenommen aus." kam es nun von Emmett.
"Sie ist bewusstlos." antwortete nun mein Vater.
Ich öffnete meine Augen. Edward kam mit Bella in den Armen über den Rasen geschritten. Sanft ließ er sie zu Boden gleiten. Mein Vater trat aus der Reihe und beugte sich zu ihr hinunter. Er befühlte ihre Stirn und drückte ihr leicht auf das Handgelenk. Auch wir anderen kam zu den beiden herüber.
"Carlisle - jetzt sind es schon fast fünf Minuten." erklang es besorgt von Edward.
"Sie kommt wieder zu sich, wenn sie so weit ist. Es war heute alles zu viel für sie. Sie muss sich schützen, lass sie noch." sagte mein Vater zuversichtlich.
Ich betrachtete die bewusstlose Bella. Ob sie bereits von Jacobs Verletzung wusste? Und was war nur mit Robin? Ich wirbelte auf der Stelle.
"Liebes, was ist denn nur los?"
Meine Mutter sah mich fragend an. Doch ich schüttelte den Kopf.
"Alice, wie viel Zeit haben wir noch?" fragte Edward.
Er war gedanklich so sehr um Bella besorgt, das er sich nicht um meine Gedanken kümmerte. Alice war etwas abseits und sah über den Rasen.
"Noch fünf Minuten. Und Bella wird in siebenunddreißig Sekunden die Augen aufschlagen. Ich bin mir sicher, das sie uns jetzt hören kann."
Meine Mutter löste den Blick von mir und beugte sich zu Bella.
"Bella, Schatz? Hörst du mich? Jetzt kann dir nichts mehr passieren."
Nun wand auch ich mich an das Menschenmädchen.
"Nun komm schon, Bella. Wach auf. Wir haben nur wenig Zeit!"
Edward atmete tief durch, dann beugte er sich nahe an ihr Ohr.
"Bella, er wird es schaffen. Während ich dir das sage, verheilen seine Wunden. Er wird wieder gesund." flüsterte er eindringlich.
Ich verdrehte die Augen. Es ging hier etwa um diesen Hund?!
Augenblicklich flatterten Bellas Augenlider. Etwas verwirrt sah sie umher.
"Edward." sagte sie leise. "Jacob geht es gut?"
"Ja, meine Liebste."
Mein Vater legte ihr eine Hand auf die Schulter.
"Mach dir keine Sorgen, Bella. Ich habe ihn selbst untersucht. Sein Leben ist nicht in Gefahr. Seine Wunden sind ziemlich schnell verheilt. Allerdings wird es noch einige Tage dauern, bis er wieder der Alte ist. Ich werde nachher noch einmal zu ihm fahren. Sam will dafür sorgen, das er sich wieder zurück verwandelt. Als Mensch kann ich ihn leichter behandeln. Schließlich bin ich kein ausgebildeter Tierarzt.
Ein anderer Wolf, Leah, war in Schwierigkeiten. Jacob hat sie gerettet, aber er war zu langsam. Ein Neugeborenener hatte ihn umklammert. Die meisten Knochen seiner rechten Körperhälfte wurden zerschmettert.
Doch er wird keine bleibenden Schäden davon tragen und er wird vollständig gesund werden."
Bella atmete tief durch.
"Drei Minuten." sagte Alice ruhig.
Edward half Bella sich aufzurichten. Wir standen im lockeren Halbkreis um das große Feuer herum. Dicke purpurne Rauchwolken schwebten unheilvoll über dem hellen Gras.
Wieder sah ich mich um. Und plötzlich war Edward an meiner Seite.
"Was ist mit Robin?"
Ich sah zu ihm auf. Sobald er diese Frage laut gestellt hatte, waren fast alle Augen auf mich gerichtet. Nur Jasper bewachte weiterhin einen jungen dunkelhaarigen Vampir. Dieser hatte sich ergeben. Geistesabwesend rieb Jasper sich den Unterarm. Er hatte einiges Gift abbekommen.
"Du bist so aufgekratzt, wegen Robin?" fragte mein Vater.
Weiterhin sah ich Edward an.
"Robin scheint aus La Push verschwunden zu sein." sagte ich leise.
Bella schlug erschrocken die Hand vor den Mund.
"Dann müssen wir ihn suchen, Deidra! Sofort!"
Sie machte Anstalten in den Wald zu laufen. Doch ich hielt sie auf.
"Nein. Wir haben... in diesem Augenblick keine Zeit für. Jane ist auf dem Weg hierher. Sie wissen von dir, jedoch nicht von Robin. Er ist sicher schon wieder im Reservat. Sobald wir hier fertig sind, werde ich ihn abholen."
Mit diesen Worten versuchte ich mich selbst zu beruhigen. Vielleicht war er wirklich in Sicherheit.
Bella machte gerade den Mund auf, als der junge weibliche Vampir am Feuer den Kopf in den Nacken legte und heulte wie ein Tier. Sie funkelte Jasper bedrohlich an. Mein Bruder jedoch ließ sich davon nicht beirren. Er knurrte sie an, dadurch wich sie etwas zurück, krallte die Finger in den Boden wie Klauen und schaukelte wild hin und her.
Jasper baute sich noch bedrohlicher vor ihr auf. Mein Vater trat an seine Seite. Beschwichtigend legte er dem Mädchen eine Hand auf dem Arm.
"Hast du deine Meinung geändert, Mädchen?" fragte mein Vater ruhig. "Wir möchten dich nicht zerstören, aber wenn du dich nicht beherrschen kannst, werden wir es tun."
"Wie haltet ihr das nur aus? Ich will sie unbedingt!"
Ihre Stimme war hoch und klar. Doch ihre Augen waren blutrot und glühten geradezu.
War ich auch so gewesen, als Neugeborene? Hatte ich auch so ausgesehen?
Ich wusste noch, das der Durst unerträglich gewesen war. Und niemals hätte ich für möglich gehalten, so wie in diesem Augenblick, ohne weiteres so nahe neben einem Menschen zu stehen ohne ihn umzubringen. Geschweige denn jemals einen zu küssen.
"Du wirst es aushalten müssen. Nur dadurch kannst du gerettet werden."
"Sollen wir nicht lieber gehen?" hörte ich Bella leise fragen.
Edward biss die Zähne fest aufeinander.
"Wir müssen hierbleiben. Die Volturi haben gerade das nördliche Ende der Lichtung erreicht."
Nun hörte ich Bellas Herz schneller schlagen.
'Dort hinten sind sie.'
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Vergebung (Teil3)

Beitrag  Olette Cullen Sa 03 Okt 2009, 22:04

Mein Vater und Jasper wichen langsam zurück. Erneut bildeten wir eine Linie. Ich stand direkt neben meiner Mutter und Edward. Jasper und Emmett bildeten die Enden zu beiden Seiten. Bella war im Zentrum, dort war sie am sichersten.
Langsam und bedächtig teilte sich der ölige Rauch. Dunkle Gestalten kamen näher. Mitternachtsschwarze Umhänge verhüllten diese und die Kapuzen waren tief in die Gesichter gezogen. Und doch wusste ich genau das es Jane war, die diese Prozession anführte.
"Willkommen, Jane." sagte Edward kühl und höflich.
Jane und ihre zwei Begleiter blieben vor uns stehen. Ihre karmesinroten Augen wanderten über die Gesichter meiner Familie. Als sie mich erblickte, stockte sie kurz. Ich bemerkte wie Edward sich neben mir leicht versteifte.
'Das ist also diese Deidra. Ich frage mich was Aro an diesem unscheinbaren Ding nur findet!' giftete Jane in Gedanken gegen mich.
'Was meint sie damit, das Aro etwas an mir finden könnte? Edward, was meint sie?!'
Ich sah noch immer geradeaus, während Jane mich musterte.
Edward griff nach meiner Hand und drückte sie beschwichtigend.
'Es tut mir so leid, Deidra. Als ich in Italien war hat Aro dich in meinen Gedanken gesehen. Obwohl ich versucht habe, dich rauszuhalten. Doch er hat dich gesehen. Und er findet dich äußerst... interessant. Jemand mit deinen multiplen Fähigkeiten ist ihm in dieser Form noch nicht begegnet.' entschuldigte er sich.
'Und das hast du mir nicht erzählt, weil?!'
'Weil du zu der Zeit noch in Alaska warst. Solange du nicht in Forks warst, warst du nicht in Gefahr ins Visier der Volturi zu geraten.
Ich wollte dich nicht beunruhigen.'
Ich atmete tief durch. Meine Mutter sah mich an. Sie griff nach meiner anderen Hand und hielt sie fest.
Dann löste Jane den Blick von mir und sah zu dem Mädchen am Feuer.
"Ich verstehe nicht." sagte Jane und deutete auf das Mädchen.
"Sie hat sich ergeben. Carlisle ließ ihr die Wahl." antwortete Edward.
"Es gibt keine Wahl für jene, die gegen die Regeln verstoßen!" sagte Jane rundheraus.
Mein Vater räusperte sich kurz. Jane wand sich ihm nun zu. Die zwei Gefährten wechselten einen schnellen Blick.
"Ob sie verschont wird, liegt in euren Händen. Als sie bereit war, den Angriff auf uns abzubrechen, sahen wir keine Notwendigkeit, sie zu zerstören. Sie hat es nicht anders gelernt. Der Vampir der sie anführte, hat sie nicht über die Regeln aufgeklärt."
Der Tonfall meines Vaters war mild. Es war ihm schon immer zutiefst zuwider eine fühlende Kreatur zu vernichten. Egal was es war.
"Das ist unerheblich!" beharrte Jane.
Mein Vater nickte leicht.
"Wie ihr wollt."
Jane starrte meinen Vater irritiert an. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf, dann hatte sie sich sofort wieder in der Gewalt. Ein diebisches Grinsen legte sich auf ihre vollen Lippen.
"Aro hatte gehofft, das wir weit genug nach Westen kommen würden, um dich zu sehen, Carlisle. Er läßt dich grüßen."
"Ich wäre dir sehr verbunden, wenn ihm meine Grüße übermitteln würdest."
Jane lächelte noch immer. "Natürlich." Dann wand sie sich an mich. "Und auch dich, Deidra, möchte Aro gerne grüßen. Er hofft, das ihr euch irgendwann einmal treffen werdet."
Ich reckte herausfordernd das Kinn.
"Da ich nicht vorhabe nach Volterra zu reisen, wird ihm dieser Wunsch wohl verwehrt bleiben. Das kannst du ihm gerne von mir ausrichten!" sagte ich kampflustig.
Beruhigend drückte meine Mutter erneut meine Hand.
Janes Mundwinkel zuckten für einen Augenblick. Dann fasste sie sich wieder. Sie schaute in den Rauch.
"Es sieht so aus, als hättet ihr heute die Arbeit für uns erledigt... jedenfalls zum größten Teil. Nur aus professioneller Neugier, wie viele waren es? Sie haben in Seattle einigen Schaden angerichtet."
"Achtzehn, diese hier eingeschlossen." sagte mein Vater und deutete auf das Mädchen am Feuer.
Die runbinroten Augen von Jane weiteten sich anerkennend. Nun tauschten die beiden anderen Vampire hinter Jane einen längeren Blick.
'Sie sind stärker als sie dachten.'
"Achtzehn?" wiederholte Jane nun etwas unsicher.
"Allerdings waren sie alle ungeübt." sagte meine Vater abwehrend.
"Sie alle waren Neugeborene? Wer hat sie denn erschaffen?" fragte sie nun scharf.
Nun antwortete Edward ihrer Frage.
"Sie hieß Victoria."
Jane zog fragend eine Augenbraue in die Höhe.
"Hieß?"
Edward machte eine Kopfbewegung in Richtung des östlichen Feuers in den Bergen. Sie folgte seinem Deut. Sie sah die weitere Rauchsäule, die sich in den Himmel schraubte.
"Diese Victoria - sie war also zusätzlich zu den achtzehn da?"
"Ja. Sie hatte nur einen anderen bei sich. Er war nicht so jung wie dieses Mädchen hier. Aber nicht älter als ein Jahr."
"Zwanzig!" stieß Jane mit großen Augen hervor. "Wer hat sich die Schöpferin vorgeknöpft?"
"Ich." sagte Edward.
Ich beobachtete den Wortwechsel zwischen Jane und meinem Bruder. Nie hätte ich gedacht das ich den Volturi tatsächlich gegenüber stehen würde. Noch dazu machte ich mir Sorgen um Robin. Ich konnte die Wölfe nicht hören. Hatten sie sich schon soweit zurück gezogen, das es mir unmöglich war, ihre Gedanken zu lesen? Oder war ich einfach nicht konzentriert genug? Und noch immer konnte ich Robin einfach nicht orten.
Meine Gedankengänge wurden jäh unterbrochen. Das Mädchen am Feuer lag am Boden und schrie ohrenbetäubend. Ihr Körper wurde starr und verdrehte sich unnatürlich. Ich sah in das Gesicht der tödlichen Porzellanpuppe. Sie hatte ein Engelslächeln auf den Lippen.
Dann war es plötzlich still.
"Name?" sagte Jane tonlos.
"Bree." brachte das Mädchen mühsam hervor.
Wieder lächelte Jane und erneut kreischte das Mädchen am Boden. Dieser Anblick war furchtbar. Ich wollte kaum daran denken, das auch Edward einst so schmerzverzerrt vor Janes Füße gelegen hatte. Dabei wurde mir übel.
"Sie wird dir alles sagen, was du willst. Du kannst dir sparen, sie weiter zu quälen!" presste Edward wütend hervor.
Belustigt sah Jane meinen Bruder an.
"Ja, ich weiß." sagte sie grinsend als sie sich wieder an Bree wand. Sofort war ihre Stimme wieder eiskalt. "Bree, stimmt diese Geschichte? Wart ihr zwanzig?"
Keuchend lag das Mädchen mit dem Gesicht im Gras.
"Wir waren Neunzehn oder zwanzig. Vielleicht auch mehr, ich weiß es nicht genau! Einige haben unterwegs miteinander gekämpft..."
"Hat dich diese Victoria erschaffen?"
"Ich weiß es nicht." sagte sie und zuckte wieder zusammen. "Riley hat ihren Namen nie erwähnt. Ich konnte in der Nacht damals nichts sehen... es war so dunkel und es hat weh getan... Wir sollten nicht an sie denken können. Er sagte, unsere Gedanken seien nicht sicher..."
Victoria hatte es gut geplant. Von mir hatte sie nichts gewusst. Doch Edwards Fähigkeit war ihr durchaus bekannt.
"Warum hat euch dieser Riley hierher geführt? Was solltet ihr hier tun?" fragte Jane.
Bree legte die Hände an ihre Schläfe, nachdem sie sich aufgesetzt hatte.
"Riley hat gesagt, wir sollten die merkwürdigen Wesen mit den gelben Augen töten. Er sagte es wäre ein Kinderspiel. Er sagte, die Stadt gehöre ihnen und sie würden uns angreifen. Er sagte, wenn sie erst beseitigt wären, würde alles Blut uns gehören. Er gab uns den Geruch von diesem Menschenmädchen, damit wir erkennen, das wir den richtigen Zirkel erwischt hätten, weil sie bei ihnen sein würde. Er sagte, wer sie als erstes finden würde, könnte sie haben."
Jane straffte ihre Schultern. Sie sah über die Schultern zum anderen Feuer.
"Riley scheint die Schwierigkeiten nicht ganz richtig eingeschätzt zu haben." stellte sie fest.
Bree wirkte erleichtert, das sie nun eine Unterhaltung führten, die nicht unter Schmerzen stattfand. Sie atmete ruhig ein und aus.
Innerlich hoffte ich darauf, das Jane bald ihre Informationen hatte, die sie wollte. Ich wollte von hier weg. Ich wollte Robin finden. So schnell wie möglich.
"Ich weiß nicht, was passiert ist. Wir haben uns aufgeteilt, aber die anderen sind nicht wieder aufgetaucht. Und Riley hat uns auch im Stich gelassen. Er ist uns nicht zur Hilfe gekommen. Obwohl er es uns versprochen hatte. Und dann gab es ein großes Durcheinander und alle wurden zerstückelt. Ich hatte Angst. Ich wollte weglaufen. Aber der da," sie deutete dabei auf meinen Vater. "sagte, sie würden mir nichts tun, wenn ich mich ergebe."
Jane hörte aufmerksam zu. Dann schüttelte sie sanft den Kopf. Auf einmal wirkte sie viel liebevoller.
"Tja, es stand ihm aber nicht zu, dir dieses Angebot zu unterbreiten, meine Gute. Wer gegen die Regeln verstößt, hat die Folgen zu tragen."
Bree verstand kein Wort, von dem was Jane gesagt hatte. Sie begriff noch nicht, was mit ihr geschehen würde, sobald Jane mit ihr fertig war.
"Ihr seid euch sicher, das ihr alle erwischt habt?" fragte der todbringende Engel.
Mein Vater nickte, doch sein Gesicht verriet keine Regung.
"Ich muss zugeben, das ich beeindruckt bin, Carlisle. Ich habe noch nie erlebt, das ein Zirkel einen solchen Angriff unversehrt überstanden hat. Könnt ihr euch denken, was dahinter steckte? Es scheint mir sehr übertrieben, wenn man bedenkt wie ihr hier lebt. Und warum kam diesem Mädchen eine solche Bedeutung zu?"
Jane deutete auf Bella.
"Victoria hatte eine Rechnung mit Bella zu begleichen." sagte Edward gleichmütig.
Jane lachte glockenklar auf.
"Ist es nicht merkwürdig, was für starke Reaktionen deine kleine Bella bei unseresgleichen auslöst, Edward?!"
Sie strahlte Bella geradezu an. Doch es war kein Lächeln das einem ein gutes Gefühl gab. Edward erstarrte. Ein leises Knurren grollte in seiner Brust.
"Würdest du das bitte lassen?" sagte er gepresst.
"Das war nur ein kleiner Test. Offenbar ist sie noch immer immun gegen meine Fähigkeit." lachte sie weiterhin.
Wieder wanderten ihre rubinroten Augen über Bellas Gestalt. Dann zuckte sie mit den Schultern.
"Nun denn, es sieht so aus, als wäre hier für uns nicht mehr viel zu tun. Wir sind es eigentlich nicht gewohnt, überflüssig zu sein. Zu schade, das wir den Kampf verpasst haben. Es war bestimmt ein unterhaltsames Schauspiel."
"Ja, wirklich schade, nicht wahr?! Beinahe hättet ihr euren Auftrag erledigen können. Zu dumm." zischte ich giftig.
Diese Jane gefiel mir garnicht. Sie war ohne ersichtlichen Grund fies und sardistisch.
Jane sah mich wieder direkt an.
"Da hast du wohl Recht." Sie wand sich zu ihren Schatten um. "Felix?"
"Warte!" fuhr Edward dazwischen. "Wir könnten dem Mädchen die Regeln erklären. Sie scheint nicht abgeneigt zu lernen. Sie wusste nicht, was sie tat."
Mein Vater nickte ihm zu und sah zu Jane.
"Natürlich. Wir könnten sie unterrichten und würden selbstverständlich Verantwortung für Bree übernehmen."
Jane sah gleichzeitig fassungslos und belustigt aus.
"Bei uns gibt es keine Ausnahmen. Und niemand bekommt eine zweite Chance. Das würde unserem Ruf schaden. Was mich im übrigen daran erinnert... Caius wird er sehr interessieren, das du noch immer ein Mensch bist, Bella. Vielleicht schaut er einmal vorbei."
Ich hörte wie Bella schluckte. Nun meldete Alice sich zu Wort.
"Oh, keine Sorge. Der Termin steht bereits fest. Vielleicht schauen wir in ein paar Monaten mal bei euch vorbei."
Das schien Jane garnicht zu gefallen. Doch sie sagte nichts. Gleichgültig zuckte sie mit den Schultern. Sie wand sich an Felix und deutete auf Bree.
"Erledige du das, Felix. Ich möchte nach Hause. Es war schön dich kennen zu lernen, Carlisle. Sowie auch den Rest deiner... Familie." Dabei sah sie noch einmal kurz zu mir. "Na dann, bis zum nächsten Mal."
Jane wand sich bereits ab. Felix trat aus ihrem Schatten. Ich schloss die Augen. Das wollte ich nicht sehen. Und ich versuchte erneut Robin zu orten. Es krachte und knackte laut, dann bekam das Feuer neue Energie.
"Kommt." sagte Jane.
Genau in diesem Moment, konnte ich ihn orten. Hastig öffnete ich die Augen. Edward umklammerte mein Handgelenk, bevor ich lossprinten konnte.
'Warte.'
Die drei Gestalten schritten durch den ringelnden Rauch. Nach etwa einer Minute waren sie völlig verschwunden.
Sofort riß ich mich von Edward los und rannte in den Wald. Ich achtete nicht darauf, ob mir jemand folgte. Ich hatte ihn gesehen. Wenn auch nur schemenhaft. Robin war irgendwo in diesem Wald. Ich konzentrierte mich erneut. Doch ich konnte die genaue Umgebung nicht erkennen.
'Ich hab ihn!'
Das war Sam. Augenblicklich nahm ich seine Fährte auf und folgte ihr.
'Oh mein Gott!'
Hätte mein Herz noch geschlagen, wäre es in diesem Moment einfach stehen geblieben. Sam stand noch in seiner Wolfsgestalt an einem steinernen Abhang.
"Was ist mit ihm?!" rief ich noch bevor ich ihn erreichte.
Sam drehte sich zu mir herum.
'Er liegt dort unten.'
Ich hielt neben ihm an. Direkt unterhalb des Abhangs, verdeckt von einigen Sträuchern, lag Robin. Er atmete flach, doch sein Herz schlug noch. Ohne weiter darüber nach zu denken, sprang ich den Hang hinab. Das Geröll machte es schwierig fehlerfrei zu landen. Ich schlitterte daher die letzten Meter hinab.
"Robin?! Robin, hörst du mich?!" fragte ich entsetzt.
Seine Lieder flatterten.
"D - Deidra..." krächzte er benommen.
Er drehte den Kopf leicht in meine Richtung. Und nun sah und roch ich es. Er musste sich stark den Kopf angeschlagen haben. Eine riesige Platzwunde zog sich quer über seine Stirn. Auch sein linker Arm und sein rechter Fuß standen unnatürlich von seinem Körper ab. Noch mehr Blut lief aus seiner Nase.
Ich zwang mich durch den Mund zu atmen. Sanft legte ich ihm eine Hand auf die Wange.
'Ich war... so dumm... Es tut mir so leid.' dachte er.
"Oh, Liebster. Was hast du nur getan?" hauchte ich. "Tut dir etwas weh?"
'Ich... mir ist... so kalt...'
Er klang so schwach. Auch sein Herzschlag verlangsamte sich.
'Ich hole deinen Vater!'
Sam hatte ich fast vergessen. Ich drehte mich zu ihm und schüttelte den Kopf.
"Nein, Sam. Dafür haben wir keine Zeit mehr. Er hat sich schwer verletzt... Ich... ich... glaube... er stirbt..." sagte ich leise.
Tränen brannten in meinen Augenwinkeln. Wie hatte es nur soweit kommen können?
'Ich liebe... dich...'
Ich strich ihm über die Wange und das Gesicht. Blut klebte nun an meinen Fingern doch es war mir egal. Das, was ich mehr als andere auf der Welt liebte, starb gerade in meinen Armen. Mein Herz fiel gerade in tausend Stücke. Diese Situation war der so ähnlich wie die, in der Nicolas gestorben war. Denn das Robin nun hier lag war auch meine Schuld.
'Du musst ihn retten.'
Mein Kopf ruckte zu dem Rudelführer.
"Es ist zu spät. Er hat zu viel Blut verloren. Und er scheint sich mehrere Knochen gebrochen zu haben."
Sam schüttelte das Haupt. Seine dunklen Augen ruhten auf mir.
'Nein... ich meine das du ihn retten musst! Er liegt im Sterben.'
Nun verstand ich was er meinte. Blitzschnell war ich wieder auf den Beinen.
"Das kann ich nicht! Ich könnte ihn dabei umbringen! Ich habe so etwas noch nie getan!" blaffte ich.
'So oder so wird er hier sterben. Jake würde nicht wollen, das du tatenlos dabei zu siehst, wie Robin stirbt! Und du hast die Möglichkeit ihn zu retten.'
Meine Augen huschten von Sam zu Robin und wieder zurück.
Dieser Gedanke war doch irrsinnig. Ich sollte Robin verwandeln! Ohne ihn zu töten?!
'Ich muss zurück nach La Push. Sie brauchen mich dort. Und falls du dir Gedanken über den Vertrag machen solltest... Zur Zeit besteht kein Vertrag.'
"Du verlangst also, das ich ihn verwandeln soll?! Ist das dein Ernst?!"
'Ich verlange rein garnichts von dir. Doch dir bedeutet Robin bald mehr, als Jake. Und ich vertraue dir, das du dich gut um Robin... kümmern wirst. Lass alles andere meine Sorge sein.'
Er sah mich noch einmal durchdringend an. Dann wand er sich ab und lief davon. Ich kniete mich neben Robin nieder. Liebevoll legte ich ihm eine Hand wieder auf die Wange. Seine Lider flatterten erneut.
"Ich weiß nicht, ob es funktionert, Robin." hauchte ich.
'... versuch... es...'
Tränen liefen mir über das Gesicht. Meine Hände wanderten langsam zu seinem Hals. Ich spürte seinen Pulsschlag. Er war nur schwach zu fühlen. Auch sein Herz schlug langsamer und unregelmäßig. Unsicher leckte ich mir über die Lippen.
"Ich liebe dich, Robin... Verzeih mir..."
Dann drehte ich vorsichtig seinen Kopf zur Seite und beugte mich zu ihm herunter. Ich hörte das Blut in den Adern fließen. Bereits jetzt fing das Gift an in meine Drüsen zu schießen, ich konnte es bitter in meinem Mund schmecken. Robins Haut pulsierte leicht.
Ich schloss die Augen, sog tief den Duft ein, den ich so an Robin liebte. Noch einmal küsste ich die warmen weichen Lippen und schluckte. Dann biss ich zu.
Robin stöhnte auf. Doch ich hörte es nicht wirklich. Alles was ich hörte war das Rauschen in meinen Ohren. Das warme Blut floss in meine gierige Kehle. Und ich hätte nie für möglich gehalten, das es so köstlich war. Noch nie hatte ich etwas derart schmackhaftes gekostet. Meine Sinne vibrierten. Ich war nur noch körperlich anwesend. Denn alles andere war im Blutrausch.
Bis ich es sah... und fühlte...
Ich sah wie unser erster Kuss war.
Sah Felicity Peters freudestrahlend lachen.
Greg Peters spielte Gitarre.
Robins Vater wie er seine Frau küsste.
Meine Familie, wie sie Robin bei uns aufnahm.
Ich fühlte die Liebe und die Wärme bei diesen Erinnerungen.
Und dann fühlte ich den Schmerz. Es brannte wie Feuer.
Mein Bewusstsein kehrte zurück. Langsam lichtete sich der Nebel um meine Gedanken. Ich konnte wieder alles hören. Robins Herz schlug noch. Wenn ich nun aufhörte... konnte ich ihn retten.
Mein Kopf sagte, das ich aufhören sollte, den Lebenssaft auszusaugen. Doch mein Durst war noch nicht gestillt.
Innerlich tobte ein wilder Kampf in mir.
Bis ich den markerschütternden Schrei hörte, der mich hoch fahren ließ.
Robin lag keuchend und schreiend auf dem Boden. Ich wischte mir über den Mund und kämpfte gegen meinen Durst an. Ich sah was ich angerichtet hatte und es machte mich fast wahnsinnig. Langsam kroch ich auf Robin zu, legte seinen Kopf in meinen Schoß und strich ihm zärtlich durch das Haar.
"Shht... es wird vorbei... gehen..." flüsterte ich unter Tränen.
Nach und nach ebbten Robins Schreie ab. Sein Körper erschlaffte. Meine Tränen wanderten unaufhörlich über meine Wangen und ich bat ununterbrochen um Vergebung. Die ich nie bekommen würde.
Und das erste Mal seit Jahrzehnten... fühlte ich mich erschöpft.
Was hatte ich nur getan?!
Olette Cullen
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 34 Perfektion (Teil 1)

Beitrag  Olette Cullen Do 22 Okt 2009, 20:18

Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Kapitel34Perfektion




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Daughtry ~ Call your name

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"Sie hat was getan?!" schallte es durch den kleinen Raum.
Kurz darauf flog ein Stuhl quer durch das Zimmer und zerschellte knapp neben meinem Kopf an der Wand. Alle anderen hatten dabei die Luft angehalten. Doch ich hatte mich nicht gerührt. Ich hatte noch nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Seit Stunden hatte ich keinen Ton mehr von mir gegeben.
"Beruhige dich, Jacob."
Das war die Stimme meines Vaters, die beruhigend auf den Werwolf einredete.
Er war noch nicht lange wieder bei Bewusstsein. Doch er hatte bereits erfahren, was mit Robin geschehen war. Das war der Grund warum ich ebenfalls hier war.
Der Wolf sah zu meinem Vater auf. Er atmete schwer, da er sich halb von seinem Bett aufgehievt hatte. Noch immer war er schwer verletzt, doch nicht Lebensbedrohlich. Dafür war seine Wut am überkochen.
"Nein! Sie hat ihn getötet! Sie hat den Vertrag gebrochen! Wir befinden uns nun im Krieg!" knurrte er bedrohlich.
Noch immer sagte ich nichts. Zum ersten Mal, musste ich diesem Hund Recht geben.
Ich tötete Robin Peters. Ich brach den Vertrag.
Mit Schrecken dachte ich nun daran zurück.
Robin war still gewesen, solange ich ihm beruhigend durch das Haar gefahren war. Sein Körper war schlaff und verlor langsam an Körpertemperatur. Mein Blick war starr heradeaus gerichtet gewesen. Ich hatte noch nicht einmal mitbekommen, das der Rest meiner Familie mich in der Zwischenzeit gefunden hatte. Wahrscheinlich war es Alice Verdienst.
Mein Vater hatte mir Robin aus den Armen genommen, während meine Mutter mich auf die Beine zog. Dieses Mal ließ ich es zu, das Jasper mich mit Seelenfrieden vollpumpte. Wozu noch wehren?
Sie hatten Robin auf sein Zimmer gebracht. Dort hatte er auch wieder angefangen zu schreien. Das war der Zeitpunkt, wo ich die Hände auf die Ohren presste und sacht meinen Kopf immer wieder gegen die Wand schlug. Daher hatte auch diese bald schon leichte Risse. Doch es half nicht. Ich konnte ihn trotzdem schreien hören. In diesem Moment verfluchte ich meine Fähigkeit. Ich hörte auf, meinen Kopf gegen die Wand zu schlagen und rannte in mein Zimmer.
Ohne weiter darüber nachzudenken, ging ich auf mein Bücherregal zu und stieß es kraftvoll zu Boden. Ebenso riß ich den Fernseher von der Wand. Alles in meinem Zimmer flog durch die Luft. Ich wütete, fluchte innerlich und weinte. Bis ich meine Couch umwarf und die Gitarre von Nicolas vorfand. Langsam sank ich in die Knie und strich über die Saiten des Instrumentes. Robin hatte ebenfalls auf ihr gespielt. Vor so langer Zeit wie es mir vorkam.
Die ganze Zeit war nicht ein Wort über meine Lippen gekommen.
Mein Vater trat in mein Zimmer. Er hatte mich wüten lassen. Dies war meine Art mit der Situation fertig zu werden. Ich sah ihn ohne Worte an.
"Jacob will mit uns sprechen. Besonders allerdings mit dir." sagte er leise.
Ohne mich zu wehren, ließ ich mich mitziehen. Er setzte mich in seinen Wagen und wir fuhren los. Edward fuhr hinter uns her. Widerworte konnte ich sowieso keine geben. Wie eine leblose Puppe wurde ich in La Push wieder aus dem Auto gezogen. Seit wir das kleine Haus der Blacks betreten hatten, stand ich an der selben Stelle.
Alles in mir war taub. Die Welt um mich herum war wie in Watte gepackt. Warum sollte ich noch etwas fühlen? Monster brauchten keine Gefühle.
"Jake! Beruhige dich, Bruder! Robin ist nicht tot!"
Das war Sam Uleys ruhige Stimme.
Jacobs Kopf ruckte in seine Richtung. Diese schnelle Bewegung bezahlte er jedoch mit Schmerzen. Doch das hielt ihn nicht davon ab, den Rudelführer mit bösen Blicken zu malträtieren.
"Hat sie Robin gebissen, oder nicht!?" zischte er eiskalt.
Sam hielt den Blick stand.
"Ja, das hat sie. Aber..."
"Dann ist er auch tot!" unterbrach Jacob ihn hart. "Er wollte nie unsterblich sein! Das war nicht sein Wunsch!"
Nun atmete ich das erste Mal hörbar aus. Alle Augen im Raum richteten sich nun auf mich. Ich kämpfte die Tränen der Wut hinunter und schloss die Augen.
"Er wollte... das ich es versuche, Jacob! Ich... ich habe... es versucht." sagte ich leise und öffnete wieder meine Augen. "Ich hatte ihm ein Versprechen gegeben. Das habe ich gehalten. Glaube mir, ich wollte niemals, das es soweit kommt! Ich bin ein verdammtes, Seelenloses Monster. Und dasselbe Schicksal wie ich zu ertragen... glaubst du wirklich, das ich das für Robin wollte?! Du hast Recht! Ich habe ihn getötet! Und ich weiß nicht, ob ich mir das jemals verzeihen kann!"
Meine Stimme versagte gegen Ende meines Vortrages. Jacob funkelte mich immer noch wütend an.
"Ich dachte, du liebst ihn! Wie konntest du ihn dann nur in einen solchen Parasiten verwandeln, wie du auch einer bist?!" Er löste den Blick von mir und sah zu Sam. "Sie haben den Vertrag gebrochen, Sam."
Nun wanderten die Augen aller zu dem Rudelführer. Dieser atmete tief durch. Doch bevor er etwas sagen konnte, war es Billy Black, der nun das Wort ergriff.
"Komm wieder runter, Jacob! Durch das Bündnis, bestand auch vorübergehend kein Vertrag. Sie haben ihn also auch nicht gebrochen." sagte er ruhig.
Jacob schnaubte verächtlich.
"Na super! Ihr wollt es ihnen also so leicht machen?! Ihr wollt ihnen das durchgehen lassen!? Fein! Aber ohne mich!" Er deutete nun auf mich und fixierte mich mit seinen dunklen Augen. "Irgendwann, da werdet ihr einen Fehler machen! Dann werde ich dir und deinem Bruder mit Vergnügen die Köpfe abreißen. Verlass dich drauf!"
Energisch wischte ich mir die Tränen aus den Augenwinkeln und reckte herausfordernd das Kinn. Ich trat eine Schritt nach vorn und hatte damit schon fast den kleinen Raum durchquert.
"Dann tu es jetzt gleich, Fido! Reiß mich in Stücke! Ich habe es nicht anders verdient! Denn ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe ihn gebissen!"
Meine Stimme war ruhig. Nur meine Hände zitterten leicht.
Es war merkwürdig, sich mit einem Mal wieder so zerbrechlich zu fühlen. Dieses Gefühl war schon viele Jahre her. Es zerriss mich innerlich und ich fragte mich, warum ich überhaupt noch aufrecht stand. Auch wenn mein Herz nicht mehr schlug, fühlte ich deutlich einen Schmerz an dieser Stelle.
"Hört jetzt auf. Alle beide! Chief Swan ist auf dem Weg hierher."
Edward steckte den Kopf durch die Tür. Jacob schloss den Mund. Ich wischte mir über die Wangen und straffte meine Haltung.
"Ich werde dann jetzt gehen. das heißt wohl, das wir unseren Kampf werden verschieben müssen, Bello!" sagte ich bestimmt.
"Es sieht wohl ganz danach aus!" presste er hervor.
Ich marschierte aus dem Zimmer.
Vor der Tür sah mein Bruder auf mich hinab. Er hob eine Hand und strich mir brüderlich über die Wange. Ich schob seine Hand sanft fort. Ich hatte kein Mitleid verdient.
"Ich möchte das du Bella vom Haus fern hältst!" sagte ich leise. "Ich will nicht, das sie Robin so sieht. Außerdem will ich sie nicht in Gefahr bringen und sie soll sich keine Sorgen machen."
Dann verließ ich das kleine Haus der Blacks. Gerade als ich auf der kleinen Veranda auf die Stufen trat, bog der Streifenwagen des Chiefs auf die Einfahrt. Er stieg aus. Als er mich sah, kam er langsam auf mich zu.
"Hallo Deidra. Wie geht es Jacob?" fragte er mich.
Ich leckte mir über die Lippen. Noch immer sah ich den wütenden Jacob vor mir.Und ich konnte in meinem Kopf Robin nicht ausblenden. Ob er immer noch schrie?!
"Er ist wieder bei Bewusstsein. Und er wird wieder gesund werden."
Der Chief nickte mir zu.
"Warum bist du auch hier, Deidra?"
Ich zuckte mit den Schultern.
"Es war eine Art Abschreckung. Schließlich war es ja ein Motorradunfall. Ich hatte mich für diese Maschinen interessiert. Doch nun denke ich, werde ich lieber die Finger davon lassen. Es ist eindeutig zuträglicher für die Gesundheit. Zudem überlege ich, eventuell Medizin zu studieren." erwiderte ich ruhig.
Wieder nickte der Chief. Ich verabschiedete mich von ihm und ging die Straße hinunter. Noch konnte ich nicht loslaufen. Chief Swan könnte sich noch einmal umschauen. So schlenderte ich langsam die Straße hinab und steuerte auf die Grenze von La Push zu. Wenn ich allerdings ganz ehrlich war, wollte ich garnicht so schnell nach Hause. Was wäre, wenn Robin noch immer schrie?!
Das wäre unerträglich für mich.
Andererseits war das noch immer Robin. Noch immer mein Robin, den ich über alles liebte. Würde er mir verzeihen, was ich ihm angetan hatte?
Ich erreichte die Grenze von La Push. Von hier aus war es nicht allzu weit zu unserem Haus. Wenn man schnell lief. Ich lief weiter in den Wald hinein. Tränen wanderten mir über die Wangen. Doch ich wischte sie mir nicht ab.
Irgendwann blieb ich im Herzen des Waldes stehen und sank auf die Knie. Alles in mir schmerzte. Jeder Atemzug tat weh und war verschwendet. Erneut fühlte ich mich erschöpft. Bereits zum zweiten Mal in dieser kurzen Zeit.
Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände und schluchzte.
Natürlich hatte ich mir gewünscht, das Robin und ich zusammen sein könnten. Doch ich hatte nicht gewollt, das er stirbt. Irgendwie hätten wir das schon gemeistert.
Und ich war es gewesen. Ich hatte ihn verdammt.
Plötzlich durchzuckte mich ein Schrei. Ich fühlte deutlich einen Schmerz. Es brannte wie Feuer. Nach wenigen Sekunden erkannte ich voller Schrecken, das ich es selbst war, die laut aufschrie.
Meine Hände schossen an meine Schläfen und drückte fest zu.
Dann war es wieder vorbei.
'Deidra!' hallte es in meinem Kopf nach und wurde immer leiser.
"Robin!" hauchte ich.
Blitzschnell sprang ich auf meine Beine und rannte los. Es dauerte nicht lange und ich erreichte unser Haus. Ich stürmte durch die Tür und nahm direkt zwei Stufen auf einmal, da mir selbst meine für mich normale Geschwindigkeit zu langsam war. Vor der Tür die zu Robins Zimmer führte, blieb ich kurz stehen. Ich legte meine Hand auf den Türknauf und atmete tief durch.
Dann öffnete ich die Tür.
Meine Mutter, sowie Alice und Jasper waren im Zimmer. Sie hoben ihre Köpfe und sahen mich an. Robin lag still in seinem Bett. Er rührte sich nicht. Doch noch schlug sein Herz.
Ohne ein Wort ging ich auf meinen Liebsten zu. Meine Mutter stand von der Bettkante auf, wo sie eben noch gesessen hatte und trat einen Schritt zurück. Fast in Zeitlupe griff ich nach Robins Hand. Sie war noch immer wärmer als meine eigene. Er war noch mehr Mensch, als Vampir.
"Ich habe noch niemanden gesehen, der die Verwandlung so ruhig übersteht. Er... schreit, doch er verhält sich... ruhiger als gedacht. Er ist stark." sagte Jasper anerkennend.
"Wahrscheinlich," flüsterte ich heiser. "weil er sehr viel über den Prozess weiß. Er weiß, im Gegensatz zu uns, was ihn erwartet..."
Meine Mutter legte mir eine Hand auf die Schulter.
"Er weiß, das er für dich stark sein muss, mein Schatz."
Ich hob Robins Hand an und hauchte einen Kuss auf den Handrücken. In dem Moment hätte ich fast schwören können, das ein kleines Lächeln über Robins Lippen huschte.
"Ich bin hier, Robin."
"Kannst du ihn hören?" fragte Jasper neugierig.
Ich schüttelte den Kopf und sah über die Schulter zu ihm zurück. Er wirkte etwas angespannt. Nur Alice stand elegant lässig am Fenster. Ihre Miene war ausdruckslos und ihre Gedanken waren hinter einer Mauer. Seit Robin wieder hier war, war sie relativ still.
"Wir lassen euch mal einen Moment allein." trällerte meine Schwester und zog Jasper und meine Mutter mit sich hinaus.
Als die Tür ins Schloss fiel, setzte ich mich auf das Bett. Noch immer hielt ich seine Hand. Ich beugte mich zu ihm. Tief inhalierte ich seinen betörenden Duft. Würde dieser sich verändern?
"Verzeih mir, das ich dir das angetan habe." flüsterte ich in sein Ohr.
Meine Lippen streiften über seine. Sanft. Berührten die seinen kaum. Nun legte ich mich neben ihn. Hielt seine Hand weiterhin fest umklammert. Und ich wartete. Wartete darauf das die Verwandlung endlich vorüber war.


Die Verwandlung nahm ihren Lauf. Robins Wunden am Kopf und seine gebrochenen Knochen waren inzwischen komplett verheilt. Seine Haut war heller geworden und schimmerte bereits, wenn sich ein einsamer Sonnenstrahl darauf verirrte. Die Muskelstränge traten nun kräftiger hervor.
Bereits jetzt war er ein wunderschöner Anblick.
Der Rest meiner Familie hatte mich weitesgehend in Ruhe gelassen. Ab und an hatte einer von ihnen nach mir gesehen. Jasper hatte eine Welle der Beruhigung über mich hinweg spülen lassen. Dieses Mal hatte ich es geschehen lassen.
"Jacob wird sich schon wieder beruhigen, Rosalie." hörte ich meinen Vater im Wohnzimmer.
"Wir befinden uns aber in einer Zwickmühle, Carlisle! Offiziell hat sie den Vertrag gebrochen. Sie hat Robin gebissen und nicht getötet. Dieser dreckige Flohzirkus will unbedingt einen Krieg! es wird dem Rudel egal sein, weswegen sie den Vertrag gebrochen hat." ätzte Rose.
Ich atmete tief durch. Schon länger hatten sie nur noch das gleiche Thema. Edward hatte Bella vom Haus fern gehalten. Sie war in einer Art Depression, nachdem sie mit Jacob gesprochen hatte.Doch ich hatte auch darauf nicht weiter gehört.
Mein Kopf lag auf Robins Brust und lauschte seinem Herzschlag. Das Schreien hatte nachgelassen. Doch ich hörte auf jede andere Veränderung in seinem Körper.
Ich wusste noch von Rosalie und Emmett, was passierte, wenn die Verwandlung abgeschlossen war.
Meine Gedanken waren weit weg. Ich dachte daran, wie wir beide uns kennen gelernt haben. War es schon von dem Augenblick an, als sich unsere Blicke das erste Mal trafen, klar das es so mit uns enden würde?
Dann war da unser erster Kuss. So zurückhaltend und scheu. Seine Lippen waren so unglaublich heiß gewesen. Und es hatte so gut geschmeckt, meinen ersten Kuss von diesen Lippen zu bekommen.
Dann hörte ich es. Robins Herz schlug mit einem Mal wie ein Presslufthammer. Ich schreckte von seiner Brust hoch. Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde, waren auch meine Geschwister und meine Eltern im Raum.
"Gleich ist es soweit." flüsterte mein Vater.
'Es tut so weh! Es brennt! Mach das es aufhört!'
Das war Robins Stimme. Sie hallte laut und deutlich durch meinen Kopf. Dies erschreckte mich so plötzlich und traf mich unvorbereitet. Ich sprang vom Bett mehrere Meter zurück. Alice fing mich auf. Ich sah zu ihr empor. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen.
Wie konnte sie in diesem Augenblick nur lächeln?!
Doch ich konnte sie nicht fragen.
Robins Herz hämmerte weiter gegen seine Rippen. Und er fing wieder an zu schreien. Ich schlug mir die Hände auf die Ohren. Der inzwischen absolut makellose Körper Robins zuckte und zappelte schmerzverzerrt auf dem Bett.
Ich hörte sein Herz. Doch die Schläge kamen so schnell hintereinander, das es klang wie ein einziges Summen.
Wann war es endlich vorbei?! Lange konnte ich das nicht mehr mitansehen. Ich kniff die Augen fest zusammen um ihn nicht mehr leiden zu sehen.
Ein letzter Schlag. Ein letzter Atemzug.
Dann war es plötzlich totenstill. Niemand von uns atmete.
Olette Cullen
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Bis(s) du mein bist! - Seite 3 Empty Kapitel 34 Perfektion (Teil 2)

Beitrag  Olette Cullen Do 22 Okt 2009, 20:19

"Robin?" fragte ich leise.
Ich löste mich von meiner Familie und trat wieder an das Bett.
Robin lag nun still da, doch er hatte die Augen offen. Er starrte an die Decke. Dann blinzelte er einmal. Ganz langsam drehte er den Kopf in meine Richtung.
Plötzlich ruckte er hoch, als er mich erblickte. Kaum hatten seine Augen mich berührt, blieb ich wie angewurzelt stehen. Jasper versorgte uns weiterhin mit innerem Frieden.
Robins Augen musterten mich neugierig. Sie waren blutrot und schimmerten wie Rubine im Sonnenlicht. An diesen Anblick würde ich mich erst gewöhnen müssen. Bereits jetzt vermisste ich seine tief braunen Augen.
Immer noch bewegte ich mich nicht. Es war fast so, als würde mich etwas am Boden festnageln.
'Warum kommt sie nicht näher?! Hat sie nun Angst vor mir?... Sie ist wunderschön...'
"Ich habe keine Angst vor dir, Robin. Aber... ich kann mich nicht von der Stelle rühren... wenn du mich so ansiehst." antwortete ich ruhig seinen Gedanken.
Robin zog meine heißgeliebte Augenbraue in die Höhe. Er war zu sterben schön. Sein dunkelblondes Haar hatte nun einige hellere Akzente und hing ihm leicht fransig in den Augen. Die Lippen waren rot und geschwungen. Sein Gesicht hätte einem Engel gehören können, so unfassbar schön war er. Auch wenn er es für mich schon zuvor gewesen war.
"Du... kannst dich nicht bewegen...?" fragte er zerstreut.
Nun sah er an sich hinab. Als er die Augen von mir löste, konnte ich mich wieder bewegen. Langsam kam ich auf ihn zu. Er bemerkte diese Bewegung aus den Augenwinkeln und hob wieder den Blick.
"Du bist wunderhübsch." hauchte er.
Ich erreichte die Bettkante und ließ mich darauf nieder. Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen.
"Ich meine... du warst schon... vorher atemberaubend schön. Aber;" er hob eine Hand und fuhr mir sanft mit den Fingerspitzen über mein Gesicht. "erst jetzt kann ich es richtig sehen... und riechen..."
Ich konnte nicht anders, als mich geschmeichelt fühlen.
Ein Räuspern ließ uns etwas aufschrecken. Meine Familie hatte uns stumm beobachtet. In der Zwischenzeit lächelte nicht mehr nur Alice. Auch meine Eltern grinsten.
Mein Vater wand sich nun an Robin.
"Wie geht es dir? Bist du durstig?" fragte er interessiert.
In dem Moment, als das Räuspern uns aufgeschreckt hatte, wusste ich ganz genau, das der menschliche Robin errötet wäre. Auch das würde ich bestimmt vermissen.
Robin nahm seine Hand wieder zurück und griff sich an die Kehle. Knapp über dem Schlüsselbein, prangte die Bisswunde die ich ihm zugefügt hatte.
"Nun ja... es kratzt ziemlich... weiter hinten im Rachen..."
"Ich hole dir etwas!" flötete Alice und tänzelte aus dem Zimmer.
Kurz darauf war sie schon wieder zurück. Sie hatte zwei große Blutbeutel dabei. Doch einer von beiden... war anders.
"Alice, was...?" warf ich in den Raum, doch Alice unterbrach mich sofort.
"Ganz ruhig, Deidra. Alles hat seine Richtigkeit. Ich will euch nur etwas zeigen, was alle ziemlich erfreuen wird."
Misstrauisch beobachtete ich meine Schwester, wie sie mit beiden Beuteln auf uns zu kam. Sie feixte über das ganze Gesicht, als sie es Robin hin hielt.
"Such dir eins aus." trällerte sie ihn ihrer Sopranstimme.
Robin sah skeptisch zu ihr auf. Dann beugte er sich vor und roch an den Beuteln. Nach einer Weile schob er einen davon leicht angewidert davon. Breitwillig gab Alice ihm seine Auswahl. Sie trat wieder einen Schritt zurück. Sie sah äußerst zufrieden aus. Robin atmete tief durch.
"Na dann... guten Appetit." witzelte er.
Ruhig hob er den Beutel an seine Lippen. Dann grub er seine Zähne in das Plastik. Der Beutel leerte sich in raschen Zügen. Sofort bekam seine Haut einen frischeren Teint und auch die Schatten unter seinen Augen wurden heller. Nachdem er getrunken hatte, wischte er sich über den Mund.
"Das war... wirklich lecker." sagte er zufrieden.
Ich hörte Emmett leise glucksen. Mein Vater zog fragend die Augenbrauen zusammen.
"Warum hast du den einen Beutel abgelehnt?"
Robin zuckte mit den Schultern. Er deutete auf den anderen Beutel, den Alice noch in der Hand hielt.
"Das da roch... irgendwie... nicht wirklich lecker." sagte er ehrlich.
Nun lachte meine Familie laut auf. Auch ich konnte es nicht verhindern. Es war wie eine kindliche Naivität, die Robin in dem Moment ausstrahlte.
"Du... bist wirklich bemerkenswert, Robin. Du hast gerade Menschenblut abgelehnt. Es ist geradezu unglaublich."
Mein Vater schüttelte beeindruckt den Kopf. Robin sah ihn an.
"Also... ich meine nicht, das es nicht gut roch. Aber das hier war einfach besser." sagte er beschwichtigend.
"Nein, nein. Das ist schon okay. Es ist sogar... sehr gut." gab mein Vater zurück.
Alice strahlte noch immer wie ein Honigkuchenpferd. Ihre Augen leuchteten vor lauter Freude. Mir war klar warum. Sie hatte Robin nun wieder gut im Blick. Endlich wusste sie, wie es weitergehen würde. Wahrscheinlich, wusste sie es schon, seit Robin wieder zu Hause war.
Robin kratzte sich am Hinterkopf.
"Kann ich aufstehen?" fragte er unsicher.
Ich lachte leise.
"Natürlich kannst du das, Robin."
Ich erhob mich vom Bett und stand auf. Robin schwang die Beine über die Bettkante. Kurz atmete er durch und drückte die Knie durch. Nun da er stand, wirkte er noch viel imposanter. Seine Muskeln harmonisierten perfekt mit seinem restlichen Körper. Er war noch immer etwas größer als ich. Dadurch musste ich zu ihm aufsehen.
Robin legte zärtlich seine Hand auf meine Wange.
"Ihr werdet wundervoll aussehen." trällerte Alice.
"Wie meinst du das, Alice?" fragte Robin neugierig.
"Auf der Hochzeit natürlich. Neben den Hauptpersonen Edward und Bella versteht sich."
Ich wand mich blitzschnell an meine Schwester. Jasper konnte sich noch gerade zwischen uns schieben, bevor ich sie erreichte.
"Bist du wirklich der Meinung, das ein so junger Vampir am besten auf einer Hochzeit voller Menschen aufgehoben wäre, Alice?! Weißt du, wie wahnsinnig so etwas ist?!" zischelte ich.
Alice schob Jasper sanft zur Seite und sah mich milde an.
"Oh, Deidra. Sei doch nicht gleich so dramatisch. Ich kann Robin nun deutlicher sehen als jemals zuvor. Robin hat eine ungeahnte Selbstbeherrschung. Er wird fast völlig normal leben können. Besser als wir anderen. Sein Verlangen wird zwar da sein, doch er kann ihm stand halten. Vertrau mir."
Durchdringend sah ich sie an. Auch Jasper sah skeptisch aus. Meine Mutter trat an uns heran. Langsam, um Robin nicht zu verunsichern. Sie hatte genug Erfahrung mit jungen Vampiren um zu wissen, wie man sich in ihrer Gegenwart verhalten sollte.
"Du meinst also, das Robin nicht wie andere Neugeborene sein wird?!"
Dabei blickte sie zu Robin hinüber. Dieser beobachtete das Schauspiel.
Alice nickte.
"Genau das meine ich. Robin ist bereits jetzt ungewöhnlich selbstbeherrscht. Das wird mit der Zeit auch noch zunehmen. Glaubt mir. In der letzten Zeit ist mir zwar einges entgangen. Doch ich kann euch nun deutlich in der Zukunft sehen. Und ihr werdet auf der Hochzeit tanzen. Im übrigen muss ich mich selbst dafür loben, welches Kleid ich dir ausgesucht habe. Wie gesagt, du wirst umwerfend aussehen." Sie wand sich an den Rest meiner Familie. "Edward wird Bella ruhig hier her bringen können. Robin wird sie nicht angreifen. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Es ist nun so klar, wie nie zuvor."
Robin ging auf Alice zu. Allerdings nicht in menschlicher Geschwindigkeit. Ruckartig blieb er vor meiner Schwester stehen.
'Das war ja cool!' dachte er euphorisch.
Ich grinste. Auch ich erinnerte mich daran, wie es für mich damals das Mal gewesen war, meine neue Kraft einzusetzen. Alles war so neu.
Jasper spannte seine Muskeln an. Wieder schob er sich leicht vor Alice.
"Kannst du mir versprechen, Alice, das ich niemanden umbringe?" fragte Robin mit ernster Miene.
Alice ging um Jasper herum und griff nach Robins Händen.
"Solange du es nicht willst, wird es nicht geschen. Das verspreche ich dir." sagte sie mild lächelnd.
Robin nickte langsam.
"Aber bevor Bella in meine Nähe kommt... möchte ich vorbereitet sein." Er drehte sich zu mir um. "Zeigst du mir wie man jagt?"
"Natürlich."
Ich griff nach seiner Hand. Robin sah meine Familie der Reihe nach an. Bei Rosalie blieb er kurz hängen. Eingehend betrachtete er meine Schwester.
'Sie war schon vorher hübsch. Aber ich kann es erst jetzt richtig sehen. Doch sie ist noch lange nicht so schön wie Deidra... wie wohl die Menschen nun für mich aussehen?!'
Dann wanderte sein Blick weiter. Er sah Jasper interessiert an. Nun konnte er die feinen Narben sehen, die seinen Körper überzogen hatten.
Schließlich erreichte er Emmett. Nun zog er seine Augenbraue in die Höhe.
"Du hast ja noch garnichts gesagt, Emmett! Stimmt etwas nicht mit dir?" sagte er.
Emmett schüttelte verwirrt den Kopf.
"Ähm... ja... also, ich meine nein... ähm, irgendwie, weiß ich nicht, was ich sagen soll. Als wären alle Worte in meinem Kopf... einfach weg." faselte er wirr.
Er fasste sich an den Kopf.
"Als wäre es was neues, das da oben nichts drin ist." lachte ich.
Auch Emmett fing an laut zu lachen, wie auch der Rest im Zimmer. Mein Vater legte Robin nun eine Hand auf die Schulter.
"Es hat fast den Anschein, als würdest du Leute paralysieren. Sie können sich dann nicht bewegen oder vergessen, was sie sagen wollten. Sehr interessant."
"Wow... das kann ich also auch?!"
"Nun... das ist nur eine Vermutung. Elezar könnte da genaueres sagen." antwortete mein Vater. "Aber wir halten euch nur auf. Du willst bestimmt endlich jagen. Geht nur."
Wir nickten ihm zu und verließen Robins Zimmer. Als wir den Garten erreichten, blieb Robin noch einmal stehen. Er sah mich an.
"Wie habe ich das eben gemacht? Ich meine, das ich so schnell gelaufen bin. Wie konnte ich so schnell bei Alice sein?" fragte er neugierig.
Ich lächelte breit.
"Das ist eigentlich ganz einfach, Robin. Wenn du schnell laufen willst, läufst du auch schnell. Versuch es einfach mal."
Robin leckte sich kurz über die Lippen. Er atmete tief durch. Dann spannte er seine formvollendeten Muskeln an und lief los. Seine Silhouette verschwamm förmlich, so schnell sprintete er los in den Wald. Ich folgte ihm sofort.
Seine Schritte waren elegant und federleicht. Er tanzte geradezu vor mir her. Irgendwann blieb er einfach stehen. Ich erreichte ihn innerhalb einer Sekunde. Direkt vor uns stand ein Reh. Doch anstatt fort zu laufen, blieb es wie angewurzelt stehen.
"Es läuft nicht fort." sagte er leise.
"Weil du es wohl verwirrst. Es weiß nicht, was es tun soll."
"Und nun?"
Ich deutete auf das Reh. Zeigte Robin die empfindlichen Stellen des Tieres.
"Du kannst ihm entweder das Genick brechen, oder du greifst es direkt an der Hauptschlagader an. Verlass dich einfach auf deine Instinkte. Sie verraten dir, was du tun musst."
Robin nickte. Er kauerte sich nieder, spannte seine Muskeln an und sprang auf das Tier zu. Ohne groß mit dem Reh zu kämpfen, biss er dem Tier in den Hals und fing an zu trinken. Das Blut quoll aus der Wunde am Hals. Einige Tropfen liefen über seine Lippen und fielen auf seine Kleidung.
Als er das Mahl beendet hatte, sah er zu mir auf.
"Das war garnicht mal so schwer." sagte er lächelnd.
"Ja. Wirklich gut. Das du sogar deine Beute verwirren kannst, ist beim Jagen ein großer Vorteil für dich."
"Können wir noch etwas laufen?"
Ich nickte. Er griff nach meiner Hand und wir liefen gemeinsam los. Der Wald rauschte an uns vorbei. Dann, ganz plötzlich, blieb Robin unvermittelt stehen. Ebenso auch ich.
'Irgendwie... riecht es hier anders...'
Nun atmete ich ebenfalls durch und sondierte die Umgebung. Es war kein Mensch in der Nähe. Ich sah mich um. In diesem Augenblick erkannte ich diesen Ort.
"Wir sollten gehen, Robin." sagte ich leise und wollte ihn fort ziehen.
Doch Robin blieb weiterhin stehen. Er hatte nun genug Kraft sich mir entgegen zu setzen. Genau betrachtet, war er nun stärker als ich.
"Was ist das...? Es riecht hier... nach... nach... es riecht nach Blut..." Er sah sich nun ebenfalls weiter um. "Ist das etwa... mein Blut?" fragte er skeptisch.
Ich atmete tief durch. Robin ließ meine Hand los und ging noch ein paar Schritte weiter, bevor er wieder innehielt. Er stand an dem steinernen Abhang, an dem er abgestürzt war. An dieser Stelle war er gestorben. Sein Blut klebte noch an einigen Stellen. Daher kam sein Geruch.
"Hier... hier bin ich abgestürzt." sagte er trocken. "Hier bin ich... gestorben."
Ich nickte langsam.
"Was... ist eigentlich passiert? Warum hast du La Push verlassen? Du warst dort doch auch sicher." fragte ich nun.
Er drehte sich zu mir um und sah mich an. Trotz der rubinroten Augen konnte ich die Liebe in seinem Blick erkennen. Dann atmete er tief durch. Er kratzte sich an der Schläfe.
"Ich... weiß nicht mehr alles so genau. Nachdem ich in La Push war, war ich erst noch ziemlich wütend. Ich wollte nicht mit dir reden. Und schon garnicht wollte ich, das du in meinem Kopf siehst.
Eigentlich war es ziemlich dämmlich. Jake hat es gefreut, das wir uns gestritten haben... also... er war froh, das ich ... naja... dir gesagt habe, das ich nicht verwandelt werden wollte.
Doch bevor der Kampf losging... da hast du mich angerufen... aber du hast wieder aufgelegt. Ich wusste nicht, ob ich dich wieder anrufen sollte. Denn irgendwie, machte es mich wütend, das du anscheinend nicht mit mir reden wolltest. Und deswegen habe ich es dann gelassen.
Trotzdem habe ich mir die ganze Zeit große Sorgen gemacht. Auch wenn du unverwundbar bist...
Ich saß also auf der Veranda der Blacks und habe darauf gewartet, das der Kampf endlich vorbei ist. Und dann... habe ich plötzlich dieses Geheule gehört. Ich wusste von Jake und den anderen, das dies ein Signal sein wird. Aber auch ohne das, hätte ich gewusst, das da etwas nicht stimmt. Ich bin lange genug mit Werwölfen umhergezogen, um zu wissen, wenn sie unruhig werden.
Und ... ich bin einfach los gelaufen. Die Wölfe waren allesamt beschäftigt. Daher konnte ich wohl unbemerkt entschlüpfen. Ich wusste garnicht, was ich tun wollte. Doch ich musste unbedingt wissen, ob es dir gut geht. Es war unerträglich für mich, zu wissen, das ich vorher mit dir gestritten hatte.
Dann muss ich... wohl ausgerutscht sein. Obwohl ich den Wald eigentlich sehr gut kenne. Ich bin den Abhang runtergerollt. Überall habe ich mir den Kopf angeschlagen. Und das Bein habe ich mir verdreht... glaube ich. Es waren aufjedenfall... höllische Schmerzen.
Ich wusste nicht... wo du warst. Aber ich wollte... das du mich findest. Also habe ich so laut wie ich nur konnte, deinen Namen gedacht. Dann war da plötzlich Sam. Doch er konnte nicht zu mir herunter kommen, wegen dem Geröll auf dem Abhang.
Und... dann warst da du. Dein Gesicht war so... besorgt und traurig."
Er legte seine Hand auf meine Wange und strich zärtlich mit den Daumen darüber.
"Du bist nun so weich... und warm. So anders... als vorher. Aber nicht schlechter... Und du hast sogar honigfarbene Sprenkel in den Augen, wenn du getrunken hast. Dein Haar leuchtet geradezu. Was mich aber besonders fasziniert, ist dein Duft. Ich habe es vorher nicht wirklich verstanden, was du damit gemeint hast. Aber jetzt," er inhalierte tief. "rieche ich es. Du duftest nach... Sonnen - und Wildblumen. Wundervoll."
Ich genoss die Berührung seiner Hand auf meinem Gesicht. Es fühlte sich so richtig an.
Dann nahm er sie ganz langsam wieder zurück.
"Jake... ist wohl ziemlich sauer. Nicht wahr?!"
Er sah mich weiterhin an. Ich atmete tief durch.
"Wie kommst du darauf?" sagte ich unverbindlich.
"Ich habe gehört, wie Rosalie sich mit den anderen unterhalten hat. Er... ist nicht gerade glücklich damit, das ich nun... ein Vampir bin, oder?!" sagte er leise.
"Jacob... hat eigentlich auch Recht. Ich habe den Vertrag gebrochen. Ich habe dich gebissen... nicht getötet..."
Er unterbrach mich.
"Aber für Jake macht das keinen Unterschied, nicht wahr?! Ich bin nun sein Feind. Es ist egal, ob ich nun so bin wie du oder wirklich tot wäre. Unsere Freundschaft... ist vorbei. Irgendwie ist es traurig, das unsere Freundschaft so endet."
Ich schluckte schwer. Robin war mit einem Mal so traurig. Schuldig senkte ich den Blick.
"Was hast du?" fragte Robin sofort.
"Ich... Es tut mir leid... das was ich dir angetan habe... Ich habe dich verdammt...Und deine Freundschaft zu Jacob..." murmelte ich.
Robin legte mir einen Finger auf die Lippen und brachte mich zum Schweigen.
"Nein. Hör auf damit, Deidra. Die Sache mit Jake... er hätte nie akzeptiert, das wir zusammen sind. Mach dir keine Vorwürfe. Du hast mich gerettet. Sowie Carlisle dich einst gerettet hat. Ohne dich wäre ich wirklich gestorben. Und nun schau mich an..."
Er sprang mehrere Meter von mir zurück.
"Ich bin schnell." Er umrundete mich blitzschnell. "Ich bin stark." Robin griff nach einem dicken Ast und riß ihn krachend aus dem Baumstamm.
"Und ich kann dich komplett verwirren, wenn ich es will."
Sein Gesicht glänzte vor Freude. Er kam wieder auf mich zu. Langsam und geschmeidig wie eine Raubkatze.
"Als ob du mich nicht schon vorher um den Verstand gebracht hättest, Robin." hauchte ich.
Er erreichte mich schließlich. Seine Hände legten sich um mein Gesicht, hoben es leicht an. Die karmesinroten Augen fixierten mich.
"Ehrlich?!"
"Ja. Schon als Mensch hast du es perfekt verstanden, mich so zu verwirren, das ich nicht mehr wusste was ich sagen sollte. Oder was ich tun sollte. Mein komplettes Handeln war dann eingeschränkt. Und ich ringe selten um Worte, wie du weißt. Aber du... hast es geschafft, mich total durcheinander zu bringen."
Ein lausbübisches Grinsen flog über seine perfekten Lippen.
"In meinem Kopf ist nun so viel Platz. Während ich jetzt hier mit dir rede... sind da noch so viele andere Dinge, die mich gleichzeitig beschäftigen und mich zum nachdenken zwingen. Alles ist so klar und doch auch wieder total verwirrend." sagte er leise.
"Das ist zu Anfang immer so. Neugeborene Vampire sind leicht abzulenken. Doch du wirst lernen, damit umzugehen."
Seine Mundwinkel zuckten nach oben.
"Mir ist gerade noch etwas eingefallen, was ich nun ohne Bedenken tun kann..."
Bevor ich ihn fragen konnte, beugte er sich zu mir hinunter und kam meinem Gesicht immer näher. Seine rechte Hand vergrub er in meinem Haar und zog mich fester an sich. Kurz darauf berührten seine Lippen die meinen.
Sofort bemerkte ich einen Unterschied. Dieser Kuss war anders. Er war intensiver, doch nicht minder schön. Seine Lippen schmiegten sich perfekt an meine. Ich konnte den süßen Atem schmecken. Wir vergaßen die Welt um uns herum. Versanken dafür in unserer eigenen.
Nach endlosen Minuten, löste er sich sanft von mir.
Er lehnte seine Stirn gegen meine.
"Hmmm... schmeckt noch viel besser... als ich erwartet hatte..." grinste er.
"Ja." hauchte ich atemlos." Es ist..."
"Die reinste Perfektion." flüsterte Robin in mein Ohr.
Dieser Augenblick war perfekt. Ich würde nichts daran ändern wollen.
In diesem Moment, dachte ich nicht an die Volturi oder an den Werwolf Jacob. Ich dachte auch nicht daran, das wir uns nun wohl in einem Krieg mit dem Rudel aus La Push befanden.
Es war mir egal. Meine Ewigkeit konnte ich nun mit der Person verbringen, die ich mehr als alles auf der Welt liebte.
Denn zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, was noch alles passieren sollte.
Im Moment herrschte die reinste Perfektion.








*****************************************************************
Danke für eure Treue bis hier hin.
Und es wird mit Deidra und Robin auch weitergehen. Schon bald wird der zweite Teil online gehen, mit dem Titel: "Bis(s) ans Ende der Zeit"
Hoffe ihr werdet auch diesen Teil so gerne lesen, wie diesen hier.
Auf Wiederlesen
LG Olette
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