Trink einfach keinen Kaffee
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Trink einfach keinen Kaffee
Mit Vorworten hab ich es nicht so... Einfach lesen und ja viel Spaß
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Ich saß gerade an meinem Schreibtisch und wollte lernen, als ich laute Bohrgeräusche hörte. Aus der Wohnung nebenan. Eigentlich dachte ich, dass da niemand wohnt, aber die Umzugskartons, die ich vorhin gesehen hatte, schienen wohl in diese Wohnung zu gehören. Da die Bohrgeräusche vorbei waren, arbeitete ich weiter, doch keine drei Sekunden und die lauten Bohrgeräusche gingen weiter. Genervt schmiss ich meinen Stift beiseite und hämmerte gegen die Wand. Erst war es ruhig, doch dann ging es gleich wieder weiter. Noch einmal hämmerte ich gegen die Wand, aber als auch das nicht half stand ich auf und ging zur Wohnung nebenan. Dort klopfte und klingelte ich abwechselnd.
Als die Tür geöffnet wurde, meckerte ich auch schon sofort los. „Es ist halb zehn und die dämlichen Bohrgeräusche nerven!“
Ich sah in zwei überraschte haselnussbraune Augen. Wunderschöne haselnussbraune Augen. Mir klappte die Kinnlade runter.
„Aber Zapfenstreich ist doch erst um zehn.“ Er lachte.
Schnell fing ich mich wieder und ließ mich nicht von ihm einwickeln. „Das ist mir egal! Es nervt. Das kann man doch auch morgen noch machen.“
„Ja das könnte man. Aber da habe ich keine Lust.“
„Was ist denn so wichtig, dass man es jetzt in die Wand bohren muss?“
„Oh, Regale und ein paar Bilderrahmen mit Fotos, die ich selber geschossen habe.“ Wollte er jetzt etwa angeben und mir indirekt sagen, dass ich reinkommen soll?
„Das ist mir egal. Es ist halb zehn und ich will lernen. Ich schreibe morgen eine wichtige Klausur und die lass ich mir sicher nicht von dir versauen!“
„Ja, das ist okay.“
„Echt?“
„Na klar.“
Der Typ schloss die Tür und ich ging zufrieden zurück in meine Wohnung.
„Wo warst du?“, fragte meine Mutter.
„Ich hab dem nebenan nur gesagt, dass er gefälligst mit dem Bohren aufhören solle.“
Meine Mutter verdrehte die Augen und ging zurück ins Wohnzimmer. Ich lief zurück in mein Zimmer und beugte mich wieder über meinen Chemiehefter. In Chemie war ich eine absolute Niete. Noch nie konnte ich mit Molekülen und irgendwelchen Elektronenkonfigurationen umgehen. Da stand irgendetwas von einer molekularen Masse und das war das einzige, womit ich einigermaßen klar kam. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hände und seufzte. Da begann es in der Wand zu hämmern.
„Das kann doch wohl nicht war sein!“ Ich hämmerte erneut gegen die Wand. „Ruhe!“ Doch dieser Kerl machte gar keine Anstalten, damit aufzuhören. Ihm schien völlig egal zu sein, dass hier Menschen wohnten, die für eine verdammte Chemieklausur lernen mussten! Ich schnaubte wütend und stand erneut auf. Dieses Mal ging ich auf den Balkon, der vor meinem Zimmer war. Geräuschvoll schob ich die durchsichtige Balkontür auf und stapfte raus in die frische Frühlingsnacht. Um auf mich aufmerksam zu machen suchte ich nach etwas, das ich an seine Balkontür schmeißen konnte, weswegen sie aber nicht unbedingt zerspringen sollte. In der Ecke auf dem Boden lag ein alter Volleyball. Der war weich und trotzdem fest genug, um Krach zu machen. Also hob ich ihn auf und warf ihn an die Balkontür meines neuen Nachbars.
Augenblicklich ging die Tür auf und er stand da mit meinem Volleyball in der Hand. „Gehört der dir? Nein? Okay, dann behalt ich ihn.“
„Hey! Warte gefälligst!“ Ich beugte mich gefährlich weit zu seinem Balkon rüber. Okay unsere Balkons waren vielleicht gerade mal einen halben Meter voneinander entfernt, aber ich hatte das Glück, immer in irgendwelche brenzligen Situationen zu geraten. Immer noch den Volleyball in der Hand haltend, drehte der Kerl sich zu mir um und grinste frech.
„Hör jetzt endlich auf gegen meine Wand zu hämmern und irgendwelchen Scheiß da reinzubohren!“
„Je weniger du mich störst, desto schneller bin ich fertig.“
„Gib mir meinen Ball zurück.“
„Ich mach dir einen Vorschlag: Du kommst morgen vorbei, trinkst mit mir einen Kaffee und dann gebe ich dir deinen Ball wieder.“
Ich zögerte lange. Dieser arrogante, hochnäsige Vollarsch! Ich hasste solche Typen abgrundtief. Der war von vornherein nur darauf aus, mich anzubaggern! Am liebsten hätte ich ihm die riesige Topfpflanze, die auf seinem Balkon gelagert war, an den Kopf geworfen. Was dachte der sich eigentlich?
„Vergiss es!“
„Alles klar.“
Gerade wollte er in seiner Wohnung verschwinden, da entschied ich mich um. „Warte! Ich brauche den Ball. Der gehört meiner Schwester.“
„Na gut. Dann sehen wir uns morgen. So gegen vier?“
Ich zuckte mit den Schultern. „Von mir aus. Wenn ich dann den Ball wieder bekomme.“
„Übrigens, mein Name ist Jonas.“ Er wartete darauf, dass ich meinen Namen verriet, damit er endlich wieder reingehen konnte.
„Fine.“
Er lächelte und ging rein. Ich blieb verärgert und gleichzeitig hingerissen zurück. Das Verärgerte überwog trotz allem und mit dieser Stimmung ging ich wieder zurück an meinen Schreibtisch. Mit lernen war aber gar nicht mehr so viel an diesem Abend. Das Hämmern hatte zwar aufgehört, aber meine Gedanken kreisten dummerweise nur um diesen Jonas. Verdammt!
Ich gab es auf und klappte meinen Chemiehefter zu. Nachdem ich ihn in meine Tasche gesteckt hatte, machte ich mich gleich fertig fürs Bett und ging dann Schlafen.
Deprimiert kam ich am nächsten Tag nach Hause. Die Chemieklausur war richtig schief gegangen. Ich hätte sie genau so gut nicht schreiben können. Okay, ja. Vielleicht übertreibe ich ein Bisschen. Unterpunkten werde ich vielleicht nicht, aber normalerweise waren meine Noten immer im zweistelligen Bereich. Aber Chemie, Mathe und Physik waren für mich der absolute Horror. Dort sahen meine Noten nicht gerade gut aus. Immer ganz knapp an der Grenze zur Unterpunktung.
Leise öffnete ich die Wohnungstür und ging in mein Zimmer. Übrigens war unsere Wohnung eher ein Loft. Sie hatte eine Treppe und einen Fahrstuhl. Mein Zimmer war aber ich der unteren Etage von den beiden. Geschafft schmiss ich meine Tasche in die Ecke und lief auf den Balkon. Es wurde langsam warm, denn bald kam Sommer und dann auch endlich die Ferien. Darauf freute ich mich am meisten. Ein kühler Luftzug wehte mir entgegen und ich schloss die Augen.
„Oh da genießt aber jemand.“
Erschrocken drehte ich mich zur Seite. Jonas stand auf seinem Balkon und goss seine hässliche Topfpflanze. Hinter ihm stand eine Gitarre und eigentlich hätte ich mich jetzt gefreut, weil ich Musiker total toll fand und dazu hatte er ja auch noch so schöne braune Augen und total wuscheliges braunes Haar. Aber verdammt! Er war doch ein totales Arschloch.
„Was willst du denn?“
„Ich bring meine Wohnung auf Vordermann, damit nachher alles ordentlich ist, wenn du kommst.“ Er sah auf seine Armbanduhr. „Ist ja schon in einer halben Stunde.“ Er lachte, nahm seine Gitarre und ging dann wieder rein. Genervt knallte ich meine Balkontür zu und setzte mich auf mein Bett. Über meinem Schreibtischstuhl hing die neue Hose, die mir meine Oma geschenkt hatte, weil ich immer so lieb zu ihr und Opa war. Ist doch voll süß oder? Ich liebte meine Großeltern über alles. Ich half ihnen gerne bei irgendwelchen Dingen. Irgendwann hatte meine Oma aufgeschnappt, dass ich gerne eine neue haben wolle, und dann hatte sie mir eine neue besorgt. Sie war dunkelblau und sehr eng geschnitten. Eigentlich wirkte sie fast schon wie eine Leggins, aber man sah trotzdem noch, dass es eine Jeans war. Ich entschied mich sie anzuziehen, suchte mir dazu noch ein schwarzes Top raus, dass so in der Höhe vom Bauch eine Schnur hatte, die man straff ziehen musste. Darüber zog ich eine lange schwarz rot gestreifte Strickjacke. Als ich mich im Spiegel ansah, ärgerte ich mich schon wieder. Wieso ging mir dieser Typ erstens nicht mehr aus dem Kopf und wieso zum Teufel, machte ich mich zweitens für ihn hübsch? Ich meine, im Prinzip weihte ich gerade meine Jeans ein. Bei ihm! Meine schwarzen Haare hatte ich heute Morgen bereits mit leichten Locken gestylt. Die sahen immer noch okay aus, von daher brauchte ich dafür ja keinen weiteren Aufstand betreiben. Das Make Up war auch noch in Ordnung. Alles okay. Dann konnte es ja losgehen.
Ich sah auf die Uhr und es war kurz vor vier.
„Verdammt.“ Ich wollte nicht zeitiger kommen, dann könnte er ja denken, ich mache das, weil ich es will. Er könnte aber auch denken, dass ich so schnell wie möglich wieder weg will. Kurz dachte ich nach.
„Ach scheiß drauf.“ Ich schnappte mir mein Handy (ohne ging ich nirgends hin) und lief auf den Hausflur. Aufgeregt stand ich bestimmt fünf Minuten vor seiner Tür. Ich zierte mich total an seine Tür zu klopfen. Obwohl ich ihn nicht mochte, machte er mich total nervös. Aber eigentlich im positiven Sinne! Das machte mir schon etwas Angst. Irgendwann überwand ich mich und klingelte.
Jonas brauchte eine Weile, bis er an der Tür war. Doch als er sie öffnete, war ich so hingerissen, dass ich ganz vergaß ihn zu begrüßen.
„Hübsche Ohrringe.“, meinte er.
Wie abwesend nickte ich. Zu sehr abgelenkt war ich von seinem umwerfenden Aussehen. Eigentlich war es nichts Besonderes. Seine Jeans saß etwas tiefer, darüber hatte er ein rotes T-Shirt mit einer komischen Figur drauf. Seine Haare waren total süß zerzaust.
„Komm rein.“
Ich trat in seine Wohnung und war total begeistert.
„Wohnst du allein?“
„Ja.“ Er steckte die Hände in die Taschen. „Ich studiere gerade.“
„Echt? Was denn?“
„Fotografie.“ Er lächelte und zeigte auf die Wand, an der gestern Abend gehämmerte hatte. Zur Erklärung: Jonas‘ Loft war etwas anders als unseres. Es war kein Drei-Zimmer-Loft, sondern nur ein Zwei-Zimmer-Loft. Aber Hammer sah es allemal aus. Wenn man rein kam, war gleich das Bad. Es war riesig, wie unseres. Dann kam man direkt ins Wohnzimmer. Die Küche war zwar abgetrennt, hatte aber kein separates Zimmer. Die zweite Etage bestand bei ihm nur aus der Hälfte der Unteren und man konnte sie sehen. Es war lediglich ein Gitter davor. Dort oben hatte er sein Schlafzimmer.
Mitten im Wohnzimmer (welches übrigens so groß wir, wie bei uns mindestens zwei) stand ein Klavier. Oben, wo sein Bett war, stand ein Schlagzeug (wie passend, im Schlafzimmer ein Schlagzeug). Er schien musikalisch sehr interessiert und vielseitig zu sein. Aber jetzt schaute ich mir erst einmal seine Bilder an.
Die waren echt professionell. Ich sah Bilder von berühmten Gebäuden der ganzen Welt. Außerdem total niedliche Fotografien von Tieren. Aber auch von sich selber hatte er Bilder. Die sahen sogar am besten aus.
„Sag mal, modelst du?“
„Teilzeit, ja.“
„Für was?“
„Skateboards, Klamotten und der Rest ist von mir selber gemacht. Also Selbstportraits.“
„Sieht echt krass aus.“
Er grinste mich an. „Danke.“ Während ich weiterhin seine Bilder anschaute, ging er in die offene Küche und stellte zwei Tassen auf die Kücheninsel. „Wie stark willst du deinen Kaffee?“
„Oh, ich trinke keinen Kaffee. Hast du Tee da?“
„Klar, wie wäre es mit Erdebeere? Ist der einzige, den ich habe. Kamille und so etwas finde ich eklig.“
„Ja, ist in Ordnung.“
Ich ging von den Bildern weg und staunte dann über den riesigen weißen Flügel mitten im Wohnzimmer. Dieser Kerl musste ja schon ganz schön viel Geld haben. Oder Mami und Papi haben es bezahlt.
„Wie hast du das eigentlich alles bezahlt, wenn ich fragen darf?“
„Ich hab ´ne Band und wir bekommen eigentlich immer ganz gut Geld, wenn wir engagiert werden. Wir sind auch ziemlich bekannt. Du kannst ja gerne mal zu einem Auftritt kommen.“
„Mal sehen.“ Zeigte ich nicht langsam zu viel Interesse? Das wollte ich eigentlich verhindern. Ich setzte mich an den Flügel und begann zu spielen. „Hat ja einen echt guten Klang. Vor allem hier in deiner Wohnung.“
„Du spielst Klavier?“
„Ja, schon seit ich vier Jahre alt bin. Na gut, eigentlich habe ich die Liebe zu Musik entdeckt, als ich angefangen hab, auf einem Schlagzeug herumzutrommeln. Dann habe ich angefangen Klavier zu lernen und hab nebenbei noch Schlagzeug gelernt. Das hat mir ein Kumpel beigebracht damals. Na ja und vor ungefähr sechs Jahren habe ich angefangen mir selber Gitarre beizubringen.“
„Wow, kannst du vielleicht noch singen?“
„Vielleicht.“ Ich grinste und spielte die ganze Zeit weiter auf dem Klavier. Als Jonas fertig war, kam er mit den Tassen an den Tisch und ich setzte mich zu ihm. Über seinem (sehr teuer aussehenden) Plasmabildschirm hing ein großes Bild. Wieder von ihm. Er beugte sich leicht nach vorn und hatte die Hände am hinteren Bund seiner Hose, als rücke er sie gerade zurecht. Okay, klingt vielleicht gerade dumm erklärt von mir, aber es sah echt nicht schlecht aus. Auf dem Bild trug er einen grauen Pullover, dessen Kapuze er aufhatte und eine Fliegerbrille.
Jonas musste gemerkt haben, dass ich das Bild anstarrte und lachte. „Ich habe überlegt, auch mal jemanden anderes als Model zu nehmen. Ich würde echt gern auch selber mal andere Menschen professionell zu fotografieren.“
„Und was siehst du mich da so an?“
„Na ja, du bist hübsch, siehst süß aus. Ich denke du wärst perfekt.“ Jonas griff plötzlich nach etwas. Es war seine Kamera. Eine professionelle, eine von den teuren, mit denen eigentlich die Paparazzis herumliefen und die professionelle Fotografen benutzten. Na okay, wenn er Fotografie studierte, dann musste er so etwas sicher besitzen. Apropos, man kann Fotografie studieren?! Ach, das ist doch jetzt voll unwichtig. Ich war viel zu sehr damit beschäftig, mich zu fragen, wieso er jetzt die Kamera herausholte.
„Hättest du Lust? Ich finde du siehst echt hübsch aus, gerade.“
„Ach gestern und vorhin sah ich wohl scheiße aus?“
Jonas lachte. „Nein, aber du passt hier gerade so perfekt ins Bild.“
Ich passte hier also gerade perfekt ins Bild. So, so.
„Und was hab ich davon?“
„Es ist ja nur eine Probe.“
„Ja, ja, ganz bestimmt.“ Ich nahm meine Tasse Tee an den Mund und trank einen Schluck. In dem Moment knipste Jonas ein Bild.
„Hey, was soll denn das?“
Jonas lachte erneut. „Wie war eigentlich deine Klausur?“
„Nicht gut.“
Jonas sah mich fragend an.
„Na ja, ich bin nicht wirklich gut in Naturwissenschaften.“
„Biologie?“ Er grinste verschmitzt.
„Nein. Ich hab Chemie geschrieben.“
„Und was kannst du alles nicht?“
„Mathe, Chemie und Physik.“
„Echt? Also ich fand das immer recht einfach. Also ich hatte da immer eine Eins auf dem Zeugnis.“
Verwirrt sah ich ihn an. Welcher Mensch hat denn bitte eine Eins in Chemie, Physik und Mathe? Na gut, er wahrscheinlich. Aber das ist doch irre! Er studierte doch Fotografie und nicht Naturwissenschaften!
„Wenn du magst, kann ich dir helfen.“, meinte er so nebenbei.
Alles, nur das nicht. Ich war ja heute nicht einmal freiwillig hier! Vielleicht ein wenig… Aber ich war im Prinzip nur hier, weil ich den Volleyball wiederhaben wollte!
„Ach ja, kann ich meinen Ball wiederhaben?“
„Wir sind doch noch nicht fertig, oder?“
„Was willst du denn von mir?“
„Was ich von dir will? Na nichts, ich wollte einfach nett mit dir einen Kaffee trinken. Na ja oder eben einen Tee. Und jetzt hab ich dir einfach angeboten, dir bei den Naturwissenschaften zu helfen. Was daraus wird, habe ich nicht geplant. Aber ich dachte einfach, dass du vielleicht auch drauf Lust hättest, einfach mal rüberzukommen.“
Irgendwie bin ich auch freiwillig rübergekommen, aber das konnte ich ihm ja nicht sagen, der hält mich doch für bekloppt. Aber irgendwie… Ach er sah so süß aus, wie er da vor dem riesigen Fenster, mit Blick auf die riesige, hässliche Topfpflanze, saß. Er wirkte leicht deprimiert. Wahrscheinlich dachte er jetzt, dass ich ihn hassen würde oder so. Plötzlich stand er auf und nahm die mittlerweile leeren Tassen mit.
„Also du musst nicht hier bleiben, wenn du nicht willst. Du wohnst nebenan, also hast du es ja nicht soweit.“
Ohne etwas dazu zu sagen, stand ich von der großen weißen Couch auf und lief zu Tür. Eigentlich wollte ich jetzt doch noch etwas sagen, aber Jonas stand bereits an der Spüle und hatte mir den Rücken zugedreht. Leise schloss ich die Tür und blieb draußen davor stehen. Mit dem Kopf gegen sie gelehnt seufzte ich. Warum zum Teufel hatte ich das jetzt getan? Ich wollte das doch gar nicht! Ich wäre doch viel lieber noch länger geblieben. Er war so nett. Zwar etwas arrogant, aber trotzdem echt nett. Und ich dumme Nuss gehe einfach! Ich habe mich ja nicht einmal verabschiedet! Ich hätte mich echt prügeln können dafür!
Plötzlich ging die Tür auf, knallte gegen meinen Kopf und meinen Rücken und ich landete mit dem Gesicht zuerst auf dem Boden.
„Fine.“ Jonas stand in der Tür und sah mich irritiert an. Wahrscheinlich dachte er jetzt, ich sei bescheuert. „Was machst du denn hier?“ Besorgt half er mir hoch. „Hab ich dir weh getan?“ Jonas hielt mich immer noch am Arm fest, als hätte er Angst, ich könnte gleich wieder umfallen. Süß, oder?
„Nein. Also doch. Aber war nicht deine Schuld.“ Ich hielt mir den Hinterkopf.
„Was hast du denn hier gemacht?“
„Na ja, also… Keine Ahnung.“ Verdammt. Irgendwie wollte ich ihm ja sagen, was Sache war, aber irgendwie auch nicht!
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Ich saß gerade an meinem Schreibtisch und wollte lernen, als ich laute Bohrgeräusche hörte. Aus der Wohnung nebenan. Eigentlich dachte ich, dass da niemand wohnt, aber die Umzugskartons, die ich vorhin gesehen hatte, schienen wohl in diese Wohnung zu gehören. Da die Bohrgeräusche vorbei waren, arbeitete ich weiter, doch keine drei Sekunden und die lauten Bohrgeräusche gingen weiter. Genervt schmiss ich meinen Stift beiseite und hämmerte gegen die Wand. Erst war es ruhig, doch dann ging es gleich wieder weiter. Noch einmal hämmerte ich gegen die Wand, aber als auch das nicht half stand ich auf und ging zur Wohnung nebenan. Dort klopfte und klingelte ich abwechselnd.
Als die Tür geöffnet wurde, meckerte ich auch schon sofort los. „Es ist halb zehn und die dämlichen Bohrgeräusche nerven!“
Ich sah in zwei überraschte haselnussbraune Augen. Wunderschöne haselnussbraune Augen. Mir klappte die Kinnlade runter.
„Aber Zapfenstreich ist doch erst um zehn.“ Er lachte.
Schnell fing ich mich wieder und ließ mich nicht von ihm einwickeln. „Das ist mir egal! Es nervt. Das kann man doch auch morgen noch machen.“
„Ja das könnte man. Aber da habe ich keine Lust.“
„Was ist denn so wichtig, dass man es jetzt in die Wand bohren muss?“
„Oh, Regale und ein paar Bilderrahmen mit Fotos, die ich selber geschossen habe.“ Wollte er jetzt etwa angeben und mir indirekt sagen, dass ich reinkommen soll?
„Das ist mir egal. Es ist halb zehn und ich will lernen. Ich schreibe morgen eine wichtige Klausur und die lass ich mir sicher nicht von dir versauen!“
„Ja, das ist okay.“
„Echt?“
„Na klar.“
Der Typ schloss die Tür und ich ging zufrieden zurück in meine Wohnung.
„Wo warst du?“, fragte meine Mutter.
„Ich hab dem nebenan nur gesagt, dass er gefälligst mit dem Bohren aufhören solle.“
Meine Mutter verdrehte die Augen und ging zurück ins Wohnzimmer. Ich lief zurück in mein Zimmer und beugte mich wieder über meinen Chemiehefter. In Chemie war ich eine absolute Niete. Noch nie konnte ich mit Molekülen und irgendwelchen Elektronenkonfigurationen umgehen. Da stand irgendetwas von einer molekularen Masse und das war das einzige, womit ich einigermaßen klar kam. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hände und seufzte. Da begann es in der Wand zu hämmern.
„Das kann doch wohl nicht war sein!“ Ich hämmerte erneut gegen die Wand. „Ruhe!“ Doch dieser Kerl machte gar keine Anstalten, damit aufzuhören. Ihm schien völlig egal zu sein, dass hier Menschen wohnten, die für eine verdammte Chemieklausur lernen mussten! Ich schnaubte wütend und stand erneut auf. Dieses Mal ging ich auf den Balkon, der vor meinem Zimmer war. Geräuschvoll schob ich die durchsichtige Balkontür auf und stapfte raus in die frische Frühlingsnacht. Um auf mich aufmerksam zu machen suchte ich nach etwas, das ich an seine Balkontür schmeißen konnte, weswegen sie aber nicht unbedingt zerspringen sollte. In der Ecke auf dem Boden lag ein alter Volleyball. Der war weich und trotzdem fest genug, um Krach zu machen. Also hob ich ihn auf und warf ihn an die Balkontür meines neuen Nachbars.
Augenblicklich ging die Tür auf und er stand da mit meinem Volleyball in der Hand. „Gehört der dir? Nein? Okay, dann behalt ich ihn.“
„Hey! Warte gefälligst!“ Ich beugte mich gefährlich weit zu seinem Balkon rüber. Okay unsere Balkons waren vielleicht gerade mal einen halben Meter voneinander entfernt, aber ich hatte das Glück, immer in irgendwelche brenzligen Situationen zu geraten. Immer noch den Volleyball in der Hand haltend, drehte der Kerl sich zu mir um und grinste frech.
„Hör jetzt endlich auf gegen meine Wand zu hämmern und irgendwelchen Scheiß da reinzubohren!“
„Je weniger du mich störst, desto schneller bin ich fertig.“
„Gib mir meinen Ball zurück.“
„Ich mach dir einen Vorschlag: Du kommst morgen vorbei, trinkst mit mir einen Kaffee und dann gebe ich dir deinen Ball wieder.“
Ich zögerte lange. Dieser arrogante, hochnäsige Vollarsch! Ich hasste solche Typen abgrundtief. Der war von vornherein nur darauf aus, mich anzubaggern! Am liebsten hätte ich ihm die riesige Topfpflanze, die auf seinem Balkon gelagert war, an den Kopf geworfen. Was dachte der sich eigentlich?
„Vergiss es!“
„Alles klar.“
Gerade wollte er in seiner Wohnung verschwinden, da entschied ich mich um. „Warte! Ich brauche den Ball. Der gehört meiner Schwester.“
„Na gut. Dann sehen wir uns morgen. So gegen vier?“
Ich zuckte mit den Schultern. „Von mir aus. Wenn ich dann den Ball wieder bekomme.“
„Übrigens, mein Name ist Jonas.“ Er wartete darauf, dass ich meinen Namen verriet, damit er endlich wieder reingehen konnte.
„Fine.“
Er lächelte und ging rein. Ich blieb verärgert und gleichzeitig hingerissen zurück. Das Verärgerte überwog trotz allem und mit dieser Stimmung ging ich wieder zurück an meinen Schreibtisch. Mit lernen war aber gar nicht mehr so viel an diesem Abend. Das Hämmern hatte zwar aufgehört, aber meine Gedanken kreisten dummerweise nur um diesen Jonas. Verdammt!
Ich gab es auf und klappte meinen Chemiehefter zu. Nachdem ich ihn in meine Tasche gesteckt hatte, machte ich mich gleich fertig fürs Bett und ging dann Schlafen.
Deprimiert kam ich am nächsten Tag nach Hause. Die Chemieklausur war richtig schief gegangen. Ich hätte sie genau so gut nicht schreiben können. Okay, ja. Vielleicht übertreibe ich ein Bisschen. Unterpunkten werde ich vielleicht nicht, aber normalerweise waren meine Noten immer im zweistelligen Bereich. Aber Chemie, Mathe und Physik waren für mich der absolute Horror. Dort sahen meine Noten nicht gerade gut aus. Immer ganz knapp an der Grenze zur Unterpunktung.
Leise öffnete ich die Wohnungstür und ging in mein Zimmer. Übrigens war unsere Wohnung eher ein Loft. Sie hatte eine Treppe und einen Fahrstuhl. Mein Zimmer war aber ich der unteren Etage von den beiden. Geschafft schmiss ich meine Tasche in die Ecke und lief auf den Balkon. Es wurde langsam warm, denn bald kam Sommer und dann auch endlich die Ferien. Darauf freute ich mich am meisten. Ein kühler Luftzug wehte mir entgegen und ich schloss die Augen.
„Oh da genießt aber jemand.“
Erschrocken drehte ich mich zur Seite. Jonas stand auf seinem Balkon und goss seine hässliche Topfpflanze. Hinter ihm stand eine Gitarre und eigentlich hätte ich mich jetzt gefreut, weil ich Musiker total toll fand und dazu hatte er ja auch noch so schöne braune Augen und total wuscheliges braunes Haar. Aber verdammt! Er war doch ein totales Arschloch.
„Was willst du denn?“
„Ich bring meine Wohnung auf Vordermann, damit nachher alles ordentlich ist, wenn du kommst.“ Er sah auf seine Armbanduhr. „Ist ja schon in einer halben Stunde.“ Er lachte, nahm seine Gitarre und ging dann wieder rein. Genervt knallte ich meine Balkontür zu und setzte mich auf mein Bett. Über meinem Schreibtischstuhl hing die neue Hose, die mir meine Oma geschenkt hatte, weil ich immer so lieb zu ihr und Opa war. Ist doch voll süß oder? Ich liebte meine Großeltern über alles. Ich half ihnen gerne bei irgendwelchen Dingen. Irgendwann hatte meine Oma aufgeschnappt, dass ich gerne eine neue haben wolle, und dann hatte sie mir eine neue besorgt. Sie war dunkelblau und sehr eng geschnitten. Eigentlich wirkte sie fast schon wie eine Leggins, aber man sah trotzdem noch, dass es eine Jeans war. Ich entschied mich sie anzuziehen, suchte mir dazu noch ein schwarzes Top raus, dass so in der Höhe vom Bauch eine Schnur hatte, die man straff ziehen musste. Darüber zog ich eine lange schwarz rot gestreifte Strickjacke. Als ich mich im Spiegel ansah, ärgerte ich mich schon wieder. Wieso ging mir dieser Typ erstens nicht mehr aus dem Kopf und wieso zum Teufel, machte ich mich zweitens für ihn hübsch? Ich meine, im Prinzip weihte ich gerade meine Jeans ein. Bei ihm! Meine schwarzen Haare hatte ich heute Morgen bereits mit leichten Locken gestylt. Die sahen immer noch okay aus, von daher brauchte ich dafür ja keinen weiteren Aufstand betreiben. Das Make Up war auch noch in Ordnung. Alles okay. Dann konnte es ja losgehen.
Ich sah auf die Uhr und es war kurz vor vier.
„Verdammt.“ Ich wollte nicht zeitiger kommen, dann könnte er ja denken, ich mache das, weil ich es will. Er könnte aber auch denken, dass ich so schnell wie möglich wieder weg will. Kurz dachte ich nach.
„Ach scheiß drauf.“ Ich schnappte mir mein Handy (ohne ging ich nirgends hin) und lief auf den Hausflur. Aufgeregt stand ich bestimmt fünf Minuten vor seiner Tür. Ich zierte mich total an seine Tür zu klopfen. Obwohl ich ihn nicht mochte, machte er mich total nervös. Aber eigentlich im positiven Sinne! Das machte mir schon etwas Angst. Irgendwann überwand ich mich und klingelte.
Jonas brauchte eine Weile, bis er an der Tür war. Doch als er sie öffnete, war ich so hingerissen, dass ich ganz vergaß ihn zu begrüßen.
„Hübsche Ohrringe.“, meinte er.
Wie abwesend nickte ich. Zu sehr abgelenkt war ich von seinem umwerfenden Aussehen. Eigentlich war es nichts Besonderes. Seine Jeans saß etwas tiefer, darüber hatte er ein rotes T-Shirt mit einer komischen Figur drauf. Seine Haare waren total süß zerzaust.
„Komm rein.“
Ich trat in seine Wohnung und war total begeistert.
„Wohnst du allein?“
„Ja.“ Er steckte die Hände in die Taschen. „Ich studiere gerade.“
„Echt? Was denn?“
„Fotografie.“ Er lächelte und zeigte auf die Wand, an der gestern Abend gehämmerte hatte. Zur Erklärung: Jonas‘ Loft war etwas anders als unseres. Es war kein Drei-Zimmer-Loft, sondern nur ein Zwei-Zimmer-Loft. Aber Hammer sah es allemal aus. Wenn man rein kam, war gleich das Bad. Es war riesig, wie unseres. Dann kam man direkt ins Wohnzimmer. Die Küche war zwar abgetrennt, hatte aber kein separates Zimmer. Die zweite Etage bestand bei ihm nur aus der Hälfte der Unteren und man konnte sie sehen. Es war lediglich ein Gitter davor. Dort oben hatte er sein Schlafzimmer.
Mitten im Wohnzimmer (welches übrigens so groß wir, wie bei uns mindestens zwei) stand ein Klavier. Oben, wo sein Bett war, stand ein Schlagzeug (wie passend, im Schlafzimmer ein Schlagzeug). Er schien musikalisch sehr interessiert und vielseitig zu sein. Aber jetzt schaute ich mir erst einmal seine Bilder an.
Die waren echt professionell. Ich sah Bilder von berühmten Gebäuden der ganzen Welt. Außerdem total niedliche Fotografien von Tieren. Aber auch von sich selber hatte er Bilder. Die sahen sogar am besten aus.
„Sag mal, modelst du?“
„Teilzeit, ja.“
„Für was?“
„Skateboards, Klamotten und der Rest ist von mir selber gemacht. Also Selbstportraits.“
„Sieht echt krass aus.“
Er grinste mich an. „Danke.“ Während ich weiterhin seine Bilder anschaute, ging er in die offene Küche und stellte zwei Tassen auf die Kücheninsel. „Wie stark willst du deinen Kaffee?“
„Oh, ich trinke keinen Kaffee. Hast du Tee da?“
„Klar, wie wäre es mit Erdebeere? Ist der einzige, den ich habe. Kamille und so etwas finde ich eklig.“
„Ja, ist in Ordnung.“
Ich ging von den Bildern weg und staunte dann über den riesigen weißen Flügel mitten im Wohnzimmer. Dieser Kerl musste ja schon ganz schön viel Geld haben. Oder Mami und Papi haben es bezahlt.
„Wie hast du das eigentlich alles bezahlt, wenn ich fragen darf?“
„Ich hab ´ne Band und wir bekommen eigentlich immer ganz gut Geld, wenn wir engagiert werden. Wir sind auch ziemlich bekannt. Du kannst ja gerne mal zu einem Auftritt kommen.“
„Mal sehen.“ Zeigte ich nicht langsam zu viel Interesse? Das wollte ich eigentlich verhindern. Ich setzte mich an den Flügel und begann zu spielen. „Hat ja einen echt guten Klang. Vor allem hier in deiner Wohnung.“
„Du spielst Klavier?“
„Ja, schon seit ich vier Jahre alt bin. Na gut, eigentlich habe ich die Liebe zu Musik entdeckt, als ich angefangen hab, auf einem Schlagzeug herumzutrommeln. Dann habe ich angefangen Klavier zu lernen und hab nebenbei noch Schlagzeug gelernt. Das hat mir ein Kumpel beigebracht damals. Na ja und vor ungefähr sechs Jahren habe ich angefangen mir selber Gitarre beizubringen.“
„Wow, kannst du vielleicht noch singen?“
„Vielleicht.“ Ich grinste und spielte die ganze Zeit weiter auf dem Klavier. Als Jonas fertig war, kam er mit den Tassen an den Tisch und ich setzte mich zu ihm. Über seinem (sehr teuer aussehenden) Plasmabildschirm hing ein großes Bild. Wieder von ihm. Er beugte sich leicht nach vorn und hatte die Hände am hinteren Bund seiner Hose, als rücke er sie gerade zurecht. Okay, klingt vielleicht gerade dumm erklärt von mir, aber es sah echt nicht schlecht aus. Auf dem Bild trug er einen grauen Pullover, dessen Kapuze er aufhatte und eine Fliegerbrille.
Jonas musste gemerkt haben, dass ich das Bild anstarrte und lachte. „Ich habe überlegt, auch mal jemanden anderes als Model zu nehmen. Ich würde echt gern auch selber mal andere Menschen professionell zu fotografieren.“
„Und was siehst du mich da so an?“
„Na ja, du bist hübsch, siehst süß aus. Ich denke du wärst perfekt.“ Jonas griff plötzlich nach etwas. Es war seine Kamera. Eine professionelle, eine von den teuren, mit denen eigentlich die Paparazzis herumliefen und die professionelle Fotografen benutzten. Na okay, wenn er Fotografie studierte, dann musste er so etwas sicher besitzen. Apropos, man kann Fotografie studieren?! Ach, das ist doch jetzt voll unwichtig. Ich war viel zu sehr damit beschäftig, mich zu fragen, wieso er jetzt die Kamera herausholte.
„Hättest du Lust? Ich finde du siehst echt hübsch aus, gerade.“
„Ach gestern und vorhin sah ich wohl scheiße aus?“
Jonas lachte. „Nein, aber du passt hier gerade so perfekt ins Bild.“
Ich passte hier also gerade perfekt ins Bild. So, so.
„Und was hab ich davon?“
„Es ist ja nur eine Probe.“
„Ja, ja, ganz bestimmt.“ Ich nahm meine Tasse Tee an den Mund und trank einen Schluck. In dem Moment knipste Jonas ein Bild.
„Hey, was soll denn das?“
Jonas lachte erneut. „Wie war eigentlich deine Klausur?“
„Nicht gut.“
Jonas sah mich fragend an.
„Na ja, ich bin nicht wirklich gut in Naturwissenschaften.“
„Biologie?“ Er grinste verschmitzt.
„Nein. Ich hab Chemie geschrieben.“
„Und was kannst du alles nicht?“
„Mathe, Chemie und Physik.“
„Echt? Also ich fand das immer recht einfach. Also ich hatte da immer eine Eins auf dem Zeugnis.“
Verwirrt sah ich ihn an. Welcher Mensch hat denn bitte eine Eins in Chemie, Physik und Mathe? Na gut, er wahrscheinlich. Aber das ist doch irre! Er studierte doch Fotografie und nicht Naturwissenschaften!
„Wenn du magst, kann ich dir helfen.“, meinte er so nebenbei.
Alles, nur das nicht. Ich war ja heute nicht einmal freiwillig hier! Vielleicht ein wenig… Aber ich war im Prinzip nur hier, weil ich den Volleyball wiederhaben wollte!
„Ach ja, kann ich meinen Ball wiederhaben?“
„Wir sind doch noch nicht fertig, oder?“
„Was willst du denn von mir?“
„Was ich von dir will? Na nichts, ich wollte einfach nett mit dir einen Kaffee trinken. Na ja oder eben einen Tee. Und jetzt hab ich dir einfach angeboten, dir bei den Naturwissenschaften zu helfen. Was daraus wird, habe ich nicht geplant. Aber ich dachte einfach, dass du vielleicht auch drauf Lust hättest, einfach mal rüberzukommen.“
Irgendwie bin ich auch freiwillig rübergekommen, aber das konnte ich ihm ja nicht sagen, der hält mich doch für bekloppt. Aber irgendwie… Ach er sah so süß aus, wie er da vor dem riesigen Fenster, mit Blick auf die riesige, hässliche Topfpflanze, saß. Er wirkte leicht deprimiert. Wahrscheinlich dachte er jetzt, dass ich ihn hassen würde oder so. Plötzlich stand er auf und nahm die mittlerweile leeren Tassen mit.
„Also du musst nicht hier bleiben, wenn du nicht willst. Du wohnst nebenan, also hast du es ja nicht soweit.“
Ohne etwas dazu zu sagen, stand ich von der großen weißen Couch auf und lief zu Tür. Eigentlich wollte ich jetzt doch noch etwas sagen, aber Jonas stand bereits an der Spüle und hatte mir den Rücken zugedreht. Leise schloss ich die Tür und blieb draußen davor stehen. Mit dem Kopf gegen sie gelehnt seufzte ich. Warum zum Teufel hatte ich das jetzt getan? Ich wollte das doch gar nicht! Ich wäre doch viel lieber noch länger geblieben. Er war so nett. Zwar etwas arrogant, aber trotzdem echt nett. Und ich dumme Nuss gehe einfach! Ich habe mich ja nicht einmal verabschiedet! Ich hätte mich echt prügeln können dafür!
Plötzlich ging die Tür auf, knallte gegen meinen Kopf und meinen Rücken und ich landete mit dem Gesicht zuerst auf dem Boden.
„Fine.“ Jonas stand in der Tür und sah mich irritiert an. Wahrscheinlich dachte er jetzt, ich sei bescheuert. „Was machst du denn hier?“ Besorgt half er mir hoch. „Hab ich dir weh getan?“ Jonas hielt mich immer noch am Arm fest, als hätte er Angst, ich könnte gleich wieder umfallen. Süß, oder?
„Nein. Also doch. Aber war nicht deine Schuld.“ Ich hielt mir den Hinterkopf.
„Was hast du denn hier gemacht?“
„Na ja, also… Keine Ahnung.“ Verdammt. Irgendwie wollte ich ihm ja sagen, was Sache war, aber irgendwie auch nicht!
Gast- Gast
Re: Trink einfach keinen Kaffee
„Was heißt „keine Ahnung“? Hast du es dir anders überlegt?“ Jonas ließ mich noch immer nicht los. Beschämt sah ich zu Boden.
„Vielleicht…“
Jonas grinste erfreut. „Du magst mich also doch. Ich dachte schon, du hast etwas gegen mich.“
Er ließ mich los. „Na ja anfangs hatte ich ja auch etwas gegen dich.“
„Aber?“
Ich zuckte mit den Schultern. Zufrieden bat Jonas mir an, wieder reinzukommen. Und das tat ich dann auch. Zuerst fiel mir wieder der Flügel ins Auge. Am liebsten wollte ich jetzt wieder darauf spielen. Und allen meinen Ängsten zum Trotz, setzte ich mich an das Klavier und spielte. Jonas schmunzelte, nahm seine Akustikgitarre und stellte einen Stuhl neben das Klavier, auf den er sich dann setzte. Ich hatte begonnen irgendetwas (das ich selber einmal aus „Langeweile“ komponiert hatte) und Jonas stieg sehr erfolgreich ein. Das ging eine ganze Weile so, bis er schließlich die Gitarre weglegte und sich zu mir ans Klavier setzte. Er hatte einen Zettel dabei, auf den er einen Songtext geschrieben hatte. Nachdem er festgestellt hatte, welche Töne ich wann spielte, stieg er mit den tieferen Tönen ein und erzählte mir von dem Text.
„Den hatte ich schon vor einer Ewigkeit geschrieben.“ Wir unterbrachen das Spiel nicht. Wenn das Lied eigentlich vorbei war, spielten wir einfach ohne eine Unterbrechung weiter. „Aber mir fiel einfach keine Melodie dazu ein.“
„Ist es eine Ballade?“
„Ja. Deswegen passt das, was du hier gerade spielst so gut.“
„Und worum geht es in deinem Text?“
„Um jemanden, der einsam ist und nach Liebe sucht. Jemand, der aber nicht zeigen will, dass er das tut.“
„Weil es ihm peinlich ist?“
„Nein, weil er es nicht will.“ Jonas begann lauter zu spielen und sang plötzlich die ersten beiden Zeilen seiner Ballade.
Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass er so tiefsinnig sein konnte. Und außerdem hatte er eine unglaublich schöne Stimme. Sie war etwas rauer und total kräftig. Keine Stimme für einen dieser typischen Schnulzensänger. Nein, eine Stimmer für einen perfekten, zwanzigjährigen Jungen, der in einer Band spielte. Der auch noch mehrere Instrumente beherrschte und dazu noch supergut aussah! Boah, am liebsten wäre ich ihm jetzt um den Hals gefallen, hätte ihn abgeknutscht und ihn gefragt, ob er mich heiraten will! Aber ich riss mich zusammen.
Er hatte die zwei Zeilen gesungen und sah mich an. Jonas wollte, dass ich weiter singe. Ich sah auf den Zettel und las mir die dritte Zeile durch. Schnell erinnerte ich mich zurück, wie er die ersten beiden gesungen hatte und versuchte diese Melodie beizubehalten.
Is this truth or is the other telling lies
You change your voice and then to my surprise
You’re waging war behind your victim eyes
One of you laughing while I hear the other cry
Ich lächelte ihn kurz an. Die nächste Zeile sangen wir zusammen und gingen dann in den Chorus über.
Es war unglaublich. Ich nahm die Hände von den Klaviertasten und starrte vor mich hin. Das war echt krass. Wie im Film, wo man immer ironischerweise denkt „Ja, ja, wie im wahren Leben. Als wenn die beiden sofort wissen, welche Melodie sie singen müssten.“. Aber es war echt so! Ich wusste sofort, welche Melodie, welche Stimmenlage, alles!
„Wow.“, nuschelte Jonas und starrte ebenso vor sich hin. „Das war echt abgefahren.“ Er sah zu mir. „Aber echt schön.“
Ich nickte. „Mhm.“
Noch lange saßen wir nur da und starrten auf den Flügel. Keine sagte was, oder bewegte sich. Aber das war kein peinliches Schweigen, im Gegenteil, es war angenehm neben ihm zu sitzen und nichts sagen zu müssen, und einfach zu wissen, dass alles okay ist. Irgendwann musste ich leise lachen. Keine Ahnung wieso, es kam einfach. Erst sah Jonas mich verwirrt an, doch dann lachte er sogar mit. Es war schön.
„Hey, wie wäre es: Du kommst morgen noch mal und ich erkläre dir Chemie, Mathe oder Physik.“
Ich sah Jonas an. Irgendwie wurde ich verlegen. Verdammt, warum? Jonas bemerkte das und machte mir einen anderen Vorschlag.
„Ich kann auch zu dir rüber kommen.“
„Ich weiß nicht. Meine Eltern…“
„Deine Eltern?“ Jonas lachte. „Was ist mit denen? Verbieten die dir den Umgang mit Jungs?“ Er lachte noch mal.
„Nein, aber irgendwie ist mir das unangenehm, wenn ich einen fremden Jungen mitbringe.“
„Na ja mitbringen ist zu viel gesagt. Schließlich wohn ich nebenan.“
„Hm…“ Ich starrte wie immer, wenn ich nicht weiter wusste auf meine Hände.
„Du kannst ihnen doch sagen, dass ich euer neuer Nachbar bin und du mich einfach mal nett einladen willst.“
„Na gut.“ Also nahm ich meinen Schlüssel und schloss meine Wohnungstür auf. Meine Eltern waren immer noch nicht da. Zum Glück. Eigentlich wollte ich nicht meine Eltern dabei haben, wenn ein Junge bei mir war. Okay, es sollte ja nun eigentlich nicht viel passieren, aber…
„Vielleicht…“
Jonas grinste erfreut. „Du magst mich also doch. Ich dachte schon, du hast etwas gegen mich.“
Er ließ mich los. „Na ja anfangs hatte ich ja auch etwas gegen dich.“
„Aber?“
Ich zuckte mit den Schultern. Zufrieden bat Jonas mir an, wieder reinzukommen. Und das tat ich dann auch. Zuerst fiel mir wieder der Flügel ins Auge. Am liebsten wollte ich jetzt wieder darauf spielen. Und allen meinen Ängsten zum Trotz, setzte ich mich an das Klavier und spielte. Jonas schmunzelte, nahm seine Akustikgitarre und stellte einen Stuhl neben das Klavier, auf den er sich dann setzte. Ich hatte begonnen irgendetwas (das ich selber einmal aus „Langeweile“ komponiert hatte) und Jonas stieg sehr erfolgreich ein. Das ging eine ganze Weile so, bis er schließlich die Gitarre weglegte und sich zu mir ans Klavier setzte. Er hatte einen Zettel dabei, auf den er einen Songtext geschrieben hatte. Nachdem er festgestellt hatte, welche Töne ich wann spielte, stieg er mit den tieferen Tönen ein und erzählte mir von dem Text.
„Den hatte ich schon vor einer Ewigkeit geschrieben.“ Wir unterbrachen das Spiel nicht. Wenn das Lied eigentlich vorbei war, spielten wir einfach ohne eine Unterbrechung weiter. „Aber mir fiel einfach keine Melodie dazu ein.“
„Ist es eine Ballade?“
„Ja. Deswegen passt das, was du hier gerade spielst so gut.“
„Und worum geht es in deinem Text?“
„Um jemanden, der einsam ist und nach Liebe sucht. Jemand, der aber nicht zeigen will, dass er das tut.“
„Weil es ihm peinlich ist?“
„Nein, weil er es nicht will.“ Jonas begann lauter zu spielen und sang plötzlich die ersten beiden Zeilen seiner Ballade.
Is it hard or is it cool, my friend
To be two people in your head, all day?
I wish that you could be one personality
So you could talk and think the same
And this all would pass by
Never alone, always together
Maybe you’re blessed, maybe you’re cursed
Never alone, always together
Sometimes I think it could be worse
To be two people in your head, all day?
I wish that you could be one personality
So you could talk and think the same
And this all would pass by
Never alone, always together
Maybe you’re blessed, maybe you’re cursed
Never alone, always together
Sometimes I think it could be worse
Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass er so tiefsinnig sein konnte. Und außerdem hatte er eine unglaublich schöne Stimme. Sie war etwas rauer und total kräftig. Keine Stimme für einen dieser typischen Schnulzensänger. Nein, eine Stimmer für einen perfekten, zwanzigjährigen Jungen, der in einer Band spielte. Der auch noch mehrere Instrumente beherrschte und dazu noch supergut aussah! Boah, am liebsten wäre ich ihm jetzt um den Hals gefallen, hätte ihn abgeknutscht und ihn gefragt, ob er mich heiraten will! Aber ich riss mich zusammen.
Er hatte die zwei Zeilen gesungen und sah mich an. Jonas wollte, dass ich weiter singe. Ich sah auf den Zettel und las mir die dritte Zeile durch. Schnell erinnerte ich mich zurück, wie er die ersten beiden gesungen hatte und versuchte diese Melodie beizubehalten.
Is this truth or is the other telling lies
You change your voice and then to my surprise
You’re waging war behind your victim eyes
One of you laughing while I hear the other cry
Ich lächelte ihn kurz an. Die nächste Zeile sangen wir zusammen und gingen dann in den Chorus über.
Never alone, always together
Maybe you’re blessed, maybe you’re cursed
Never alone, always together
Sometimes I think it could be worse
Never alone, always together
Maybe you’re blessed, maybe you’re cursed
Never alone, always together
Sometimes I think it could be worse
Maybe you’re blessed, maybe you’re cursed
Never alone, always together
Sometimes I think it could be worse
Never alone, always together
Maybe you’re blessed, maybe you’re cursed
Never alone, always together
Sometimes I think it could be worse
Es war unglaublich. Ich nahm die Hände von den Klaviertasten und starrte vor mich hin. Das war echt krass. Wie im Film, wo man immer ironischerweise denkt „Ja, ja, wie im wahren Leben. Als wenn die beiden sofort wissen, welche Melodie sie singen müssten.“. Aber es war echt so! Ich wusste sofort, welche Melodie, welche Stimmenlage, alles!
„Wow.“, nuschelte Jonas und starrte ebenso vor sich hin. „Das war echt abgefahren.“ Er sah zu mir. „Aber echt schön.“
Ich nickte. „Mhm.“
Noch lange saßen wir nur da und starrten auf den Flügel. Keine sagte was, oder bewegte sich. Aber das war kein peinliches Schweigen, im Gegenteil, es war angenehm neben ihm zu sitzen und nichts sagen zu müssen, und einfach zu wissen, dass alles okay ist. Irgendwann musste ich leise lachen. Keine Ahnung wieso, es kam einfach. Erst sah Jonas mich verwirrt an, doch dann lachte er sogar mit. Es war schön.
„Hey, wie wäre es: Du kommst morgen noch mal und ich erkläre dir Chemie, Mathe oder Physik.“
Ich sah Jonas an. Irgendwie wurde ich verlegen. Verdammt, warum? Jonas bemerkte das und machte mir einen anderen Vorschlag.
„Ich kann auch zu dir rüber kommen.“
„Ich weiß nicht. Meine Eltern…“
„Deine Eltern?“ Jonas lachte. „Was ist mit denen? Verbieten die dir den Umgang mit Jungs?“ Er lachte noch mal.
„Nein, aber irgendwie ist mir das unangenehm, wenn ich einen fremden Jungen mitbringe.“
„Na ja mitbringen ist zu viel gesagt. Schließlich wohn ich nebenan.“
„Hm…“ Ich starrte wie immer, wenn ich nicht weiter wusste auf meine Hände.
„Du kannst ihnen doch sagen, dass ich euer neuer Nachbar bin und du mich einfach mal nett einladen willst.“
„Na gut.“ Also nahm ich meinen Schlüssel und schloss meine Wohnungstür auf. Meine Eltern waren immer noch nicht da. Zum Glück. Eigentlich wollte ich nicht meine Eltern dabei haben, wenn ein Junge bei mir war. Okay, es sollte ja nun eigentlich nicht viel passieren, aber…
Gast- Gast
Re: Trink einfach keinen Kaffee
„Hey, bist das du?“
Abrupt blieb ich stehen und drehte mich ruckartig um. Jonas stand vor einem Bild, auf dem ich als kleines Kind mit Tabaluga abgebildet war. Daneben eines, wo ich mit Micki und Mini Maus zu sehen war. Er stand davor und sah es lächelnd an! Oh nein, wieso musste meine Mutter auch diese verdammten Bilder aufhängen?!
„Süß.“, murmelte Jonas. Er wirkte wie in Trance, wie abwesend. Als würde er gar nicht mehr wissen, dass ich auch noch da war. Irgendwann erwachte er etwas erschrocken aus seiner Abwesenheit und drehte den Kopf zu mir. §Entschuldige, wie peinlich…“
„Ach Quatsch.“, ich lachte. Plötzlich hatte ich neuen Mut gefasst. „Los komm, mein Zimmer ist hier.“
„Ja.“ Jonas sah noch einmal auf die Bilder und meinte dann leise „Ja, ich komme.“
Nachdem ich die Tür hinter uns beiden geschlossen hatte, standen wir in meinem großen hellen Zimmer. Alles war im Romantik Stil gemacht und ich war unglaublich stolz auf mein Zimmer. Die Farben bestanden aus schwarz, weiß und lila (bzw. eher fliederfarben). Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. So hatte ich mich noch nie bei einem Jungen gefühlt. Es war so, als ob ich zum ersten Mal neben einem Jungen stehen würde und zum ersten Mal in meinem Leben ein Kribbeln im Bauch spüren würde. Ich kannte ihn gerade mal seit gestern Abend und war jetzt schon -
„Hey wie wäre es?“ Jonas steuerte auf meinen Schulrucksack zu und nahm alle Hefter raus. Er durchstöberte sie, bis er einen fand, auf dem „Chemie“ stand und klappte ihn auf. „Wir üben Chemie. Was habt ihr gerade?“ Er suchte nach meinem aktuellen Thema. „Oh Alkaloide . Hm, ja das kann ich ganz gut.“ Eine Antwort erwartend, sah er zu mir. Dieses Mal war ich wie in Trance und erwachte jetzt überrascht.
„Ah, okay. Cool.“ Ich lief zu ihm und sah in den Hefter. Dort stand total undeutliches Zeug. Irgendwas von Theophyllin und Theobromin . Keine Ahnung. Jonas sah nach einer Weile ruckartig zu mir.
„Na los.“ Er setzte sich auf meine Couch und legte den Hefter auf den Couchtisch. Zurückhaltend setzte ich mich neben ihn und versuchte dabei zuzuhören, wie er mir erklärte worum es ging. Zuhören konnte ich, aber nur seiner Stimme. Ich verstand nicht, was er mir erzählte. Viel zu sehr war ich damit beschäftigt, ihn anzusehen. Keine Ahnung, ob er es gemerkt hatte, aber hatte die ganze Zeit ein Grinsen auf dem Gesicht.
„Verstehst du?“ Jonas sah mich an. Lächelnd. Süß.
„Ja.“, murmelte ich. Selbst überrascht, weil ich ihm nicht zugehört hatte und trotzdem wusste, wie es ging. Also hatte ich ihm ja indirekt doch zugehört.
„Einige strenge Definitionen fordern, dass der Stickstoff Teil eines heterocyclischen, biogenetisch von Aminosäuren abgeleiteten Systems ist …“
„…Namensgebend ist der Teil des Moleküls, der einen Stickstoff enthält “ Ich sah Jonas tief in die Augen und er in die meinen. Ich hatte plötzlich ein wohlig warmes Gefühl und ich wollte, dass es noch ganz lange anhält. Jonas bewegte seinen Kopf auf mich zu und sah auf meine Lippen. Ich öffnete sie leicht und wusste, dass das jetzt wohl zum ersten Mal einer dieser Momente sein wird, von denen man sagt, dass man sie nie vergisst. Und ich wollte ihn auch nicht vergessen. Bevor Jonas auf meine Lippen traf schloss ich die Augen. Doch kurz davor hörten wir plötzlich die Wohnungstür zuschlagen und meine Mutter rufen.
„Finchen!“
„Oh nein…“, murmelte ich und drehte den Kopf weg. Ich hasste es, wenn sie mich so nannte, schließlich komme ich nicht aus der Sesamstraße. Kurz sah ich noch mal zu Jonas, der sein Gesicht noch immer nah bei meinem hatte. Seine Augen… oh man…
„Fine?“ Meine Mutter stand in der Tür und sah uns überrascht an. „Wer ist das?“
„Äh, das ist unser neuer Nachbar. Jonas.“
„Der, wegen dem du dich gestern Abend so aufgeregt hattest?“
Ich sah zu Jonas. Was für eine Blamage! Doch Jonas lächelte nur. Er wirkte nicht verärgert. Beruhigt sah ich wieder zu meiner Mutter und sofort war das beruhigte Gefühl weg. „Äh er - er versucht mir Chemie beizubringen. Chemie. Siehst du?“ Nervös hob ich den Hefter hoch. „Ich kann auch schon etwas.“
„Ah ja.“, meinte meine Mutter skeptisch und sah zu Jonas. „Freut mich sie kennenzulernen.“ Mit einem verschmitzten Lächeln (in der Art: Ich weiß genau was hier abgeht) verließ sie mein Zimmer und schloss die Tür. Lange Zeit war peinliches Schweigen angesagt. Keiner, weder Jonas noch ich, rührte sich, geschweige denn sagte etwas. Wie ich solche Momente hasste!
Irgendwann räusperte sich Jonas und stand auf. „Es ist spät. Ich wollte mich noch mit ´nem Kumpel, dem es nicht so gut geht.“
„Oh.“ Ich stand auch auf. „Das ist wichtig. Da hast du recht.“
„Ja… seine Freundin hat ihn eiskalt abserviert… nicht schön.“
„Stimmt.“
Wir liefen zu Tür und Jonas stellte sich auf den Hausflur. Er drehte sich noch einmal zu mir und beugte sich dann leicht runter (er war vielleicht gerade mal einen halben Kopf größer als ich), um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Als er zu seiner Tür ging, lächelte er mich noch einmal an und schloss sie dann hinter sich. Noch eine Weile blieb ich stehen, meine Hand auf der Wange, auf die er mir den Kuss gegeben hatte.
Meine Mutter stand die ganze Zeit hinter mir, an den Türrahmen zum Wohnzimmer gelehnt, die Arme verschränkt und lächelte. „Der scheint es dir ja ganz schön angetan zu haben.“
Erschrocken drehte ich mich um. „Mama!“, rief ich und schloss schnell die Tür. „Wenn er das jetzt gehört hätte!“
Und klar hatte er es gehört. Nur wusste ich es nicht in diesem Moment. Er wollte nämlich gerade aus seiner Wohnung kommen um loszugehen, da hatte er es gehört.
Abrupt blieb ich stehen und drehte mich ruckartig um. Jonas stand vor einem Bild, auf dem ich als kleines Kind mit Tabaluga abgebildet war. Daneben eines, wo ich mit Micki und Mini Maus zu sehen war. Er stand davor und sah es lächelnd an! Oh nein, wieso musste meine Mutter auch diese verdammten Bilder aufhängen?!
„Süß.“, murmelte Jonas. Er wirkte wie in Trance, wie abwesend. Als würde er gar nicht mehr wissen, dass ich auch noch da war. Irgendwann erwachte er etwas erschrocken aus seiner Abwesenheit und drehte den Kopf zu mir. §Entschuldige, wie peinlich…“
„Ach Quatsch.“, ich lachte. Plötzlich hatte ich neuen Mut gefasst. „Los komm, mein Zimmer ist hier.“
„Ja.“ Jonas sah noch einmal auf die Bilder und meinte dann leise „Ja, ich komme.“
Nachdem ich die Tür hinter uns beiden geschlossen hatte, standen wir in meinem großen hellen Zimmer. Alles war im Romantik Stil gemacht und ich war unglaublich stolz auf mein Zimmer. Die Farben bestanden aus schwarz, weiß und lila (bzw. eher fliederfarben). Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. So hatte ich mich noch nie bei einem Jungen gefühlt. Es war so, als ob ich zum ersten Mal neben einem Jungen stehen würde und zum ersten Mal in meinem Leben ein Kribbeln im Bauch spüren würde. Ich kannte ihn gerade mal seit gestern Abend und war jetzt schon -
„Hey wie wäre es?“ Jonas steuerte auf meinen Schulrucksack zu und nahm alle Hefter raus. Er durchstöberte sie, bis er einen fand, auf dem „Chemie“ stand und klappte ihn auf. „Wir üben Chemie. Was habt ihr gerade?“ Er suchte nach meinem aktuellen Thema. „Oh Alkaloide . Hm, ja das kann ich ganz gut.“ Eine Antwort erwartend, sah er zu mir. Dieses Mal war ich wie in Trance und erwachte jetzt überrascht.
„Ah, okay. Cool.“ Ich lief zu ihm und sah in den Hefter. Dort stand total undeutliches Zeug. Irgendwas von Theophyllin und Theobromin . Keine Ahnung. Jonas sah nach einer Weile ruckartig zu mir.
„Na los.“ Er setzte sich auf meine Couch und legte den Hefter auf den Couchtisch. Zurückhaltend setzte ich mich neben ihn und versuchte dabei zuzuhören, wie er mir erklärte worum es ging. Zuhören konnte ich, aber nur seiner Stimme. Ich verstand nicht, was er mir erzählte. Viel zu sehr war ich damit beschäftigt, ihn anzusehen. Keine Ahnung, ob er es gemerkt hatte, aber hatte die ganze Zeit ein Grinsen auf dem Gesicht.
„Verstehst du?“ Jonas sah mich an. Lächelnd. Süß.
„Ja.“, murmelte ich. Selbst überrascht, weil ich ihm nicht zugehört hatte und trotzdem wusste, wie es ging. Also hatte ich ihm ja indirekt doch zugehört.
„Einige strenge Definitionen fordern, dass der Stickstoff Teil eines heterocyclischen, biogenetisch von Aminosäuren abgeleiteten Systems ist …“
„…Namensgebend ist der Teil des Moleküls, der einen Stickstoff enthält “ Ich sah Jonas tief in die Augen und er in die meinen. Ich hatte plötzlich ein wohlig warmes Gefühl und ich wollte, dass es noch ganz lange anhält. Jonas bewegte seinen Kopf auf mich zu und sah auf meine Lippen. Ich öffnete sie leicht und wusste, dass das jetzt wohl zum ersten Mal einer dieser Momente sein wird, von denen man sagt, dass man sie nie vergisst. Und ich wollte ihn auch nicht vergessen. Bevor Jonas auf meine Lippen traf schloss ich die Augen. Doch kurz davor hörten wir plötzlich die Wohnungstür zuschlagen und meine Mutter rufen.
„Finchen!“
„Oh nein…“, murmelte ich und drehte den Kopf weg. Ich hasste es, wenn sie mich so nannte, schließlich komme ich nicht aus der Sesamstraße. Kurz sah ich noch mal zu Jonas, der sein Gesicht noch immer nah bei meinem hatte. Seine Augen… oh man…
„Fine?“ Meine Mutter stand in der Tür und sah uns überrascht an. „Wer ist das?“
„Äh, das ist unser neuer Nachbar. Jonas.“
„Der, wegen dem du dich gestern Abend so aufgeregt hattest?“
Ich sah zu Jonas. Was für eine Blamage! Doch Jonas lächelte nur. Er wirkte nicht verärgert. Beruhigt sah ich wieder zu meiner Mutter und sofort war das beruhigte Gefühl weg. „Äh er - er versucht mir Chemie beizubringen. Chemie. Siehst du?“ Nervös hob ich den Hefter hoch. „Ich kann auch schon etwas.“
„Ah ja.“, meinte meine Mutter skeptisch und sah zu Jonas. „Freut mich sie kennenzulernen.“ Mit einem verschmitzten Lächeln (in der Art: Ich weiß genau was hier abgeht) verließ sie mein Zimmer und schloss die Tür. Lange Zeit war peinliches Schweigen angesagt. Keiner, weder Jonas noch ich, rührte sich, geschweige denn sagte etwas. Wie ich solche Momente hasste!
Irgendwann räusperte sich Jonas und stand auf. „Es ist spät. Ich wollte mich noch mit ´nem Kumpel, dem es nicht so gut geht.“
„Oh.“ Ich stand auch auf. „Das ist wichtig. Da hast du recht.“
„Ja… seine Freundin hat ihn eiskalt abserviert… nicht schön.“
„Stimmt.“
Wir liefen zu Tür und Jonas stellte sich auf den Hausflur. Er drehte sich noch einmal zu mir und beugte sich dann leicht runter (er war vielleicht gerade mal einen halben Kopf größer als ich), um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Als er zu seiner Tür ging, lächelte er mich noch einmal an und schloss sie dann hinter sich. Noch eine Weile blieb ich stehen, meine Hand auf der Wange, auf die er mir den Kuss gegeben hatte.
Meine Mutter stand die ganze Zeit hinter mir, an den Türrahmen zum Wohnzimmer gelehnt, die Arme verschränkt und lächelte. „Der scheint es dir ja ganz schön angetan zu haben.“
Erschrocken drehte ich mich um. „Mama!“, rief ich und schloss schnell die Tür. „Wenn er das jetzt gehört hätte!“
Und klar hatte er es gehört. Nur wusste ich es nicht in diesem Moment. Er wollte nämlich gerade aus seiner Wohnung kommen um loszugehen, da hatte er es gehört.
Gast- Gast
Re: Trink einfach keinen Kaffee
Den ganzen Abend wusste ich nicht genau, was ich tun sollte.
Eigentlich wollte ich schlafen gehen, weil ich morgen einen langen Schultag vor mir hatte, aber meine Gedanken kreisten die ganze Zeit nur um Jonas. Seine Augen konnte ich am wenigsten vergessen.
So warm und braun. Ich liebte braune Augen! Vor allem seine. Denn wenn er lächelte, lächeln seine Augen mit ihm und er wirkt auf einmal so friedlich. Er war so unglaublich.
Als ich eigentlich langsam in meinen Gedanken in Form eines Traumen versinken wollte, hörte ich etwas an meine Balkontür klopfen. Oh Gott. Ein Einbrecher? Ängstlich zog ich mir die Decke über den Kopf. Aber wieso sollte ein Einbrecher anklopfen? Das wäre doch dumm, oder? Es sei denn er wolle mich verwirren.
Und sobald ich aufstehen und ihm die Tür öffnen würde, hätte ich entweder ein Messer im Kopf oder die riesige hässliche Topfpflanze von Jonas… Verdammt!
Wieso mache ich mich darüber lustig? Ich hatte echt Schiss! Es klopfte erneut und erschrocken sah ich unter der Decke hervor. Sie immer noch bis unter die Augen gezogen drehte ich den Kopf zur Balkontür.
Alles was ich sah, war eine schwarze Silhouette, die aufgeregt hin und her sprang. Gerade als ich mich wieder unter der Decke verkriechen wollte, hörte ich die Gestalt meinen Namen sagen.
„Fine, mach bitte auf.“
War das Jonas? Schnell sprang ich aus dem Bett und zog den Vorhang zur Seite.
Vor der durchsichtigen Balkontür stand ein durchnässter Jonas, der mich bittend ansah.
„Bitte lass mich rein.“
Augenblicklich schob ich die Balkontür auf und ließ ihn rein.
„Was machst du hier? Wie bist du auf meinen Balkon gekommen?“
„Rübergeklettert.“
„Du bist ganz nass. Wie lange hast du da draußen gestanden?“
„Lange. Wo sind deine Eltern?“
„Nicht da. Meine Mutter hat Frühdienst und ist vor einer halben Stunde losgegangen.“
Ich sah auf die Uhr. Es war halb eins. „Sie braucht nämlich eine Weile bis sie da ist. Und mein Vater ist auf Geschäftsreise.“
„Ach so.“ Jonas zitterte.
„Dir ist kalt.“, stellte ich fest. „Du musst dir etwas anders, etwas trockenes anziehen.“
„Nein, ist schon okay.“ Jonas zog sein nasses T-Shirt aus und ermöglichte mir einen Blick auf seinen unglaublichen Körper.
Das nasse Shirt legte er auf den Balkon und schloss dann schnell die Tür wieder.
„Da draußen wird es doch nicht trocken.“, meinte ich.
„Wann ist deine Mutter wieder das?“
„Weiß nicht.“, stotterte ich. Ich war überrascht (ausschließlich, weil ich gerade eigentlich kurz davor war von ihm zu träumen), dass er gar nicht auf irgendetwas reagierte, was ich sagte. „Sie müsste wiederkommen, wenn ich in der Schule bin.“
Jonas nickte. „Kann ich bei dir schlafen?“
„Was?“
„Kann ich? Ich will nicht allein sein.“
Verwirrt sah ich ihn an. Er will nicht allein sein? Und bei mir schlafen?
Das war so was von riskant! Meine Mutter hatte es schon oft gebracht, eher wieder zu Hause zu sein, als sie sollte. Aber als er da so stand - so verloren und nass, frierend - ich konnte ihn nicht abweisen.
„Okay.“
„Danke.“ Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Ein schönes Lächeln.
Oh Gott, ich konnte mich kaum noch beherrschen.
„Ich leg mich auf die Couch. Das ist okay.“
„Nein!“
Erschrocken drehte er sich um zu mir. „Nein? Soll ich auf dem Boden schlafen?“
„Nein. Das meinte ich nicht.“ Mein Gesicht lief rot an und ich sah auf den Boden. „Ich - äh - ich hole dir ein Handtuch.“ Schnell stürmte ich aus dem Zimmer, um aus dem bad ein Handtuch zu holen. Während ich eines aus dem Schrank fischte wurde mir ganz schwindelig.
Da stand gerade ein halbnackter Typ in meinem Zimmer, der bei mir übernachten wollte, weil er nicht allein sein wollte. Aber wieso? Bevor ich zurück in mein Zimmer ging, lief ich noch einmal in das Schlafzimmer meiner Eltern und suchte eine Schlafanzughose meines Vaters raus.
Dann ging ich zu Jonas zurück.
Eigentlich wollte ich schlafen gehen, weil ich morgen einen langen Schultag vor mir hatte, aber meine Gedanken kreisten die ganze Zeit nur um Jonas. Seine Augen konnte ich am wenigsten vergessen.
So warm und braun. Ich liebte braune Augen! Vor allem seine. Denn wenn er lächelte, lächeln seine Augen mit ihm und er wirkt auf einmal so friedlich. Er war so unglaublich.
Als ich eigentlich langsam in meinen Gedanken in Form eines Traumen versinken wollte, hörte ich etwas an meine Balkontür klopfen. Oh Gott. Ein Einbrecher? Ängstlich zog ich mir die Decke über den Kopf. Aber wieso sollte ein Einbrecher anklopfen? Das wäre doch dumm, oder? Es sei denn er wolle mich verwirren.
Und sobald ich aufstehen und ihm die Tür öffnen würde, hätte ich entweder ein Messer im Kopf oder die riesige hässliche Topfpflanze von Jonas… Verdammt!
Wieso mache ich mich darüber lustig? Ich hatte echt Schiss! Es klopfte erneut und erschrocken sah ich unter der Decke hervor. Sie immer noch bis unter die Augen gezogen drehte ich den Kopf zur Balkontür.
Alles was ich sah, war eine schwarze Silhouette, die aufgeregt hin und her sprang. Gerade als ich mich wieder unter der Decke verkriechen wollte, hörte ich die Gestalt meinen Namen sagen.
„Fine, mach bitte auf.“
War das Jonas? Schnell sprang ich aus dem Bett und zog den Vorhang zur Seite.
Vor der durchsichtigen Balkontür stand ein durchnässter Jonas, der mich bittend ansah.
„Bitte lass mich rein.“
Augenblicklich schob ich die Balkontür auf und ließ ihn rein.
„Was machst du hier? Wie bist du auf meinen Balkon gekommen?“
„Rübergeklettert.“
„Du bist ganz nass. Wie lange hast du da draußen gestanden?“
„Lange. Wo sind deine Eltern?“
„Nicht da. Meine Mutter hat Frühdienst und ist vor einer halben Stunde losgegangen.“
Ich sah auf die Uhr. Es war halb eins. „Sie braucht nämlich eine Weile bis sie da ist. Und mein Vater ist auf Geschäftsreise.“
„Ach so.“ Jonas zitterte.
„Dir ist kalt.“, stellte ich fest. „Du musst dir etwas anders, etwas trockenes anziehen.“
„Nein, ist schon okay.“ Jonas zog sein nasses T-Shirt aus und ermöglichte mir einen Blick auf seinen unglaublichen Körper.
Das nasse Shirt legte er auf den Balkon und schloss dann schnell die Tür wieder.
„Da draußen wird es doch nicht trocken.“, meinte ich.
„Wann ist deine Mutter wieder das?“
„Weiß nicht.“, stotterte ich. Ich war überrascht (ausschließlich, weil ich gerade eigentlich kurz davor war von ihm zu träumen), dass er gar nicht auf irgendetwas reagierte, was ich sagte. „Sie müsste wiederkommen, wenn ich in der Schule bin.“
Jonas nickte. „Kann ich bei dir schlafen?“
„Was?“
„Kann ich? Ich will nicht allein sein.“
Verwirrt sah ich ihn an. Er will nicht allein sein? Und bei mir schlafen?
Das war so was von riskant! Meine Mutter hatte es schon oft gebracht, eher wieder zu Hause zu sein, als sie sollte. Aber als er da so stand - so verloren und nass, frierend - ich konnte ihn nicht abweisen.
„Okay.“
„Danke.“ Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Ein schönes Lächeln.
Oh Gott, ich konnte mich kaum noch beherrschen.
„Ich leg mich auf die Couch. Das ist okay.“
„Nein!“
Erschrocken drehte er sich um zu mir. „Nein? Soll ich auf dem Boden schlafen?“
„Nein. Das meinte ich nicht.“ Mein Gesicht lief rot an und ich sah auf den Boden. „Ich - äh - ich hole dir ein Handtuch.“ Schnell stürmte ich aus dem Zimmer, um aus dem bad ein Handtuch zu holen. Während ich eines aus dem Schrank fischte wurde mir ganz schwindelig.
Da stand gerade ein halbnackter Typ in meinem Zimmer, der bei mir übernachten wollte, weil er nicht allein sein wollte. Aber wieso? Bevor ich zurück in mein Zimmer ging, lief ich noch einmal in das Schlafzimmer meiner Eltern und suchte eine Schlafanzughose meines Vaters raus.
Dann ging ich zu Jonas zurück.
Gast- Gast
Re: Trink einfach keinen Kaffee
„Hier. Ein Handtuch und eine trockene Hose.“
„Danke.“, meinte er und wuschelte sich mit dem Handtuch durch die Haare. „Tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe.“
„Ach ist doch kein Problem.“ Ich lachte gekünstelt, um mich nicht zu verraten und winkte ab.
„Hast du gerade etwas schönes geträumt?“
„Hä?“
„Von mir vielleicht?“
Ich prustete. „Quatsch.“ Schnell drehte ich mich weg und verzog mein Gesicht.
Oh man! Der machte mich fertig!
„Na ja. Schade.“
Ich hörte wie er sich umzog und getraute mich nicht, mich umzudrehen. Wie peinlich! Verdammt noch mal! Wir hatten ein Bad und meine Eltern waren nicht da. Er hätte also ungestört ins Bad gehen und sich dort umziehen können. Nein er tat es hier.
Ich hörte den Gürtel an meinem Schreibtischstuhl klimpern.
Mir wurde das zu viel. Aufgeregt lief ich zu meinem Kleiderschrank und öffnete ihn. Eigentlich sah ich nichts, aber trotzdem tat ich so, als ob ich nach Klamotten für die Schule suchen würde. Nebenbei hörte ich Jonas lachen. „Noch nie ´nen Jungen nackt gesehen?“
Mir wurde heiß und schlecht. Wieso stellte er jetzt so eine peinliche Frage? Klar war mir das unangenehm! Es ging nicht drum, ob ich einen Jungen schon mal so gesehen hätte, sondern darum, dass ich diesen Jungen erst sein zwei Tagen kannte! Und jetzt so was!
Ich drehte mich nicht um, antwortete auch nicht.
„Okay, tut mir Leid. Das war jetzt nicht so gemeint. Ich weiß, dass ich manchmal ein ganz schönes Arschloch bin.“
Ich atmete tief ein und wieder aus.
„Übrigens bin ich angezogen.“
Vorsichtig drehte ich mich um.
Jonas stand da, das Handtuch um die Schultern gelegt und lächelte mich an. „Ein T-Shirt hast du mir nicht gegeben.“ Er lachte.
„Ja…“, murmelte ich und schloss meinen Schrank. „Ich bin müde. Außerdem hab ich morgen Schule.“
„Ja ich auch.“ Jonas lief plötzlich eine Träne übers Gesicht.
„Weinst du?“
„Was? Nein!“ Schnell wischte er sie weg.
„Was ist los?“
„Nichts!“
Genervt seufzte ich und lief zu meinem Bett. Es war ziemlich groß mit 1,40.
Also würden wir beide problemlos reinpassen, aber ich war schon wieder total gereizt. Am liebsten hätte ich ihn wieder rausgeschmissen! Ich meine, er weckt mich mitten in der Nacht und will dann auch noch hier schlafen! Obwohl er gleich nebenan wohnt! Jonas stand da und wusste nicht, was er tun sollte. Ich seufzte erneut und zog die Decke beiseite.
„Na los. Ich bin müde.“
Jonas sprang unter die Deck und probierte einige Schlafstellungen aus. Ich legte mich dazu und drehte mich (immer noch genervt) von ihm weg. Doch er merkte sofort was los ist.
„Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht angehen. Es ist nur so, ich wollte nicht sofort drüber reden, was passiert ist.“ Als er merkte, dass ich nicht antwortete, redete er weiter und erzählte, was los war. „In dem Song geht es nicht um irgendjemanden, sondern um mich. Ich suche schon nach einer Weile jemanden, mit dem ich zusammen sein kann, finde aber niemanden. Bisher waren alles nur so „Nebenbeibeziehungen“ und so ein paar Dinge zwischendurch.
Als ich vorhin bei meinem Kumpel war, hat seine Freundin angerufen und gemeint, dass es ein Fehler war, sich von ihm zu trennen, weil sie in so unglaublich liebt. Auf der Stelle ist sie vorbeigekommen und ja… dann konnte ich gehen und die beiden allein lassen. Und ich hab mich die ganze Zeit auf dem Weg nach Hause gefragt, warum mir das nicht mal passiert.“
Für so tiefgründig hätte ich Jonas gar nicht gehalten. Er war ja ein richtiger Softie! Wie niedlich! Langsam drehte ich mich zu ihm um und sah ihn an. Er hatte die Augen geschlossen und atmete gleichmäßig. „Aber jetzt bin ich ja nicht allein. Bei dir fühle ich mich komischerweise total wohl.“
„Das - äh - freut mich.“ Ich lächelte.
„Magst du mich immer noch nicht?“
„Hab ich das je gesagt?“
„Ich hatte das Gefühl.“
„Würde ich dich nicht mögen, hätte ich dich doch nicht reingelassen, oder?“
Jonas öffnete die Augen und schaute mich an. Dann nickte er. „Also magst du mich?“
„Was bist du denn für eine Memme?“ Ich lachte. „Du benimmst dich wie ein kleines Kind.“
„Mag sein. Ist das schlimm?“
„Nein. Nicht unbedingt.“
„Ich hab eben eine harte Schale und einen weichen Kern.“
„Scheint so.“
„Ja.“, murmelte Jonas und legte seinen Arm um meine Taille. Dann schlief er friedlich ein, wie auch ich.
„Danke.“, meinte er und wuschelte sich mit dem Handtuch durch die Haare. „Tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe.“
„Ach ist doch kein Problem.“ Ich lachte gekünstelt, um mich nicht zu verraten und winkte ab.
„Hast du gerade etwas schönes geträumt?“
„Hä?“
„Von mir vielleicht?“
Ich prustete. „Quatsch.“ Schnell drehte ich mich weg und verzog mein Gesicht.
Oh man! Der machte mich fertig!
„Na ja. Schade.“
Ich hörte wie er sich umzog und getraute mich nicht, mich umzudrehen. Wie peinlich! Verdammt noch mal! Wir hatten ein Bad und meine Eltern waren nicht da. Er hätte also ungestört ins Bad gehen und sich dort umziehen können. Nein er tat es hier.
Ich hörte den Gürtel an meinem Schreibtischstuhl klimpern.
Mir wurde das zu viel. Aufgeregt lief ich zu meinem Kleiderschrank und öffnete ihn. Eigentlich sah ich nichts, aber trotzdem tat ich so, als ob ich nach Klamotten für die Schule suchen würde. Nebenbei hörte ich Jonas lachen. „Noch nie ´nen Jungen nackt gesehen?“
Mir wurde heiß und schlecht. Wieso stellte er jetzt so eine peinliche Frage? Klar war mir das unangenehm! Es ging nicht drum, ob ich einen Jungen schon mal so gesehen hätte, sondern darum, dass ich diesen Jungen erst sein zwei Tagen kannte! Und jetzt so was!
Ich drehte mich nicht um, antwortete auch nicht.
„Okay, tut mir Leid. Das war jetzt nicht so gemeint. Ich weiß, dass ich manchmal ein ganz schönes Arschloch bin.“
Ich atmete tief ein und wieder aus.
„Übrigens bin ich angezogen.“
Vorsichtig drehte ich mich um.
Jonas stand da, das Handtuch um die Schultern gelegt und lächelte mich an. „Ein T-Shirt hast du mir nicht gegeben.“ Er lachte.
„Ja…“, murmelte ich und schloss meinen Schrank. „Ich bin müde. Außerdem hab ich morgen Schule.“
„Ja ich auch.“ Jonas lief plötzlich eine Träne übers Gesicht.
„Weinst du?“
„Was? Nein!“ Schnell wischte er sie weg.
„Was ist los?“
„Nichts!“
Genervt seufzte ich und lief zu meinem Bett. Es war ziemlich groß mit 1,40.
Also würden wir beide problemlos reinpassen, aber ich war schon wieder total gereizt. Am liebsten hätte ich ihn wieder rausgeschmissen! Ich meine, er weckt mich mitten in der Nacht und will dann auch noch hier schlafen! Obwohl er gleich nebenan wohnt! Jonas stand da und wusste nicht, was er tun sollte. Ich seufzte erneut und zog die Decke beiseite.
„Na los. Ich bin müde.“
Jonas sprang unter die Deck und probierte einige Schlafstellungen aus. Ich legte mich dazu und drehte mich (immer noch genervt) von ihm weg. Doch er merkte sofort was los ist.
„Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht angehen. Es ist nur so, ich wollte nicht sofort drüber reden, was passiert ist.“ Als er merkte, dass ich nicht antwortete, redete er weiter und erzählte, was los war. „In dem Song geht es nicht um irgendjemanden, sondern um mich. Ich suche schon nach einer Weile jemanden, mit dem ich zusammen sein kann, finde aber niemanden. Bisher waren alles nur so „Nebenbeibeziehungen“ und so ein paar Dinge zwischendurch.
Als ich vorhin bei meinem Kumpel war, hat seine Freundin angerufen und gemeint, dass es ein Fehler war, sich von ihm zu trennen, weil sie in so unglaublich liebt. Auf der Stelle ist sie vorbeigekommen und ja… dann konnte ich gehen und die beiden allein lassen. Und ich hab mich die ganze Zeit auf dem Weg nach Hause gefragt, warum mir das nicht mal passiert.“
Für so tiefgründig hätte ich Jonas gar nicht gehalten. Er war ja ein richtiger Softie! Wie niedlich! Langsam drehte ich mich zu ihm um und sah ihn an. Er hatte die Augen geschlossen und atmete gleichmäßig. „Aber jetzt bin ich ja nicht allein. Bei dir fühle ich mich komischerweise total wohl.“
„Das - äh - freut mich.“ Ich lächelte.
„Magst du mich immer noch nicht?“
„Hab ich das je gesagt?“
„Ich hatte das Gefühl.“
„Würde ich dich nicht mögen, hätte ich dich doch nicht reingelassen, oder?“
Jonas öffnete die Augen und schaute mich an. Dann nickte er. „Also magst du mich?“
„Was bist du denn für eine Memme?“ Ich lachte. „Du benimmst dich wie ein kleines Kind.“
„Mag sein. Ist das schlimm?“
„Nein. Nicht unbedingt.“
„Ich hab eben eine harte Schale und einen weichen Kern.“
„Scheint so.“
„Ja.“, murmelte Jonas und legte seinen Arm um meine Taille. Dann schlief er friedlich ein, wie auch ich.
Gast- Gast
Re: Trink einfach keinen Kaffee
Als ein paar Stunden später - um sechs - mein Wecker klingelte, war es so schön, dass ich nicht aufstehen wollte. Es war so schön warm unter der Decke und ich Jonas´ Armen. Auch er wollte nicht aufstehen. Er öffnete die Augen und lächelte mich an.
„Ich hab keine Lust in die Uni zu gehen.“, flüsterte er.
„Ich hab auch keine Lust auf Schule.“, flüsterte ich zurück.
„Lass uns einfach nicht gehen.“
„Und was sollten wir stattdessen machen?“
„Hier bleiben.“
„Meine Mutter kommt in zwei Stunden.“
„Sag du hast keinen Unterricht.“
„Ich kann meine Mutter nicht anlügen, konnte ich noch nie.“
Jonas seufzte und richtete sich auf. Dann gehen wir eben irgendwo hin.“
„Und wenn man uns sieht?“
„Du hast Schiss. Wie süß.“
Ich richtete mich auch auf. „Das ist nicht süß.“
Jonas stand auf und ging auf den Balkon. Er sah nach, wie es mit seinem nassen T-Shirt aussah. Nass war es aber immer noch, da es ja die ganze Nacht geregnet hatte. Dann kam er wieder rein. „Und wenn ich dir verspreche, dass uns niemand sehen wird?“
„Wie willst du das anstellen?“ Ich saß immer noch in meinem Bett. Jonas lachte, als er meine Haare sah. Sie waren total zerzaust und durcheinander.
„Hat etwas.“, meinte er mit einem verschmitzten Lächeln.
Beleidigt stand ich auf und lief zu meinem Schrank.
Da lachte Jonas schon wieder. Verwirrt drehte ich mich um und bemerkte, dass er mein Outfit abcheckte. Ich trug nur eine kurze (bequeme) lilafarbene Hotpants und ein gelbes Top. Meine Haare (wie eben schon erwähnt) waren gestern Abend noch ein Zopf und jetzt hingen vielleicht noch ein viertel meiner Haare zusammen in dem Haargummi.
„Hör auf mich anzustarren.“
Jonas grinste und suchte in seiner Hosentasche nach seinem Schlüssel. „Ich gehe rüber mich umziehen. Wenn du doch Lust hast, mit mir irgendwo hinzugehen, klingle einfach.“
Zögernd nickte ich und dann verließ Jonas meine Wohnung.
Ich stand eine ganze Weile vor meinem Schrank und starrte meine Zimmertür an. Sollte ich mitgehen? Aber ich konnte es mir nicht leisten einfach zu fehlen. Ich war in der elften Klasse am Gymnasium und überlegte mir gerade zu schwänzen? Krass.
Wenn ich bedachte, dass meine Noten in drei bestimmten Fächern (von denen ich eins heute hatte) richtig mies waren, wollte ich eigentlich schon gar nicht mehr schwänzen. Andererseits könnte ich dann einen ganzen Tag mit Jonas verbringen. Ach verdammt! Was sollte ich denn machen? Sitzen lassen, oder mitmachen? Mir wurde schlagartig klar, dass dieser Typ keinen guten Einfluss auf mich hatte. Aber das war mir plötzlich egal.
Ich kramte in meinem Schrank nach Sache, die ich anziehen wollte. Vorher ging ich auf den Balkon, um das Wetter zu prüfen. Es war warm und sonnig. Also suchte ein weißes Kleid und weiße Ballerinas raus. Meine haare glättete ich und band sie zu einem Zopf mit leichten Locken zusammen. Bei dem Schminken war ich nicht so großzügig, wie sonst. Ich blieb bei ein Bisschen Rouge, braunem Lidschatten und Wimperntusche. Schnell suchte ich noch meine silbernen ovalen Ohrringe, meine lange Kette mit einem Medaillon dran und unzählige Armbänder. Außerdem noch ein paar Ringe und eine dunkelbraune Lederjacke. Ja, so konnte ich mich doch sehen lassen.
Mit einem zufriedenen Grinsen (und ohne weiterhin an die Folgen meiner folgenden Tat zu denken) ging ich raus - mitsamt meiner braunen Tasche und allen wichtige Sachen darin - und klingelte an Jonas´ Tür.
Nach ein paar Sekunden öffnete er sie und lächelte mich glücklich an.
Und wieder sah er unglaublich gut aus. Wie ihm ein paar seiner braunen Haare in die Augen hingen.
„Ich wäre dann auch fertig.“, meinte er und griff nach seinem Schlüssel. „Du siehst hübsch aus.“
„Danke.“ Verlegen sah ich zu Boden. „Übrigens sollten wir über den Hof rausgehen. Ich will nicht, dass meine Mutter uns sieht.“
„Okay, ist in Ordnung.“
„Ich hab keine Lust in die Uni zu gehen.“, flüsterte er.
„Ich hab auch keine Lust auf Schule.“, flüsterte ich zurück.
„Lass uns einfach nicht gehen.“
„Und was sollten wir stattdessen machen?“
„Hier bleiben.“
„Meine Mutter kommt in zwei Stunden.“
„Sag du hast keinen Unterricht.“
„Ich kann meine Mutter nicht anlügen, konnte ich noch nie.“
Jonas seufzte und richtete sich auf. Dann gehen wir eben irgendwo hin.“
„Und wenn man uns sieht?“
„Du hast Schiss. Wie süß.“
Ich richtete mich auch auf. „Das ist nicht süß.“
Jonas stand auf und ging auf den Balkon. Er sah nach, wie es mit seinem nassen T-Shirt aussah. Nass war es aber immer noch, da es ja die ganze Nacht geregnet hatte. Dann kam er wieder rein. „Und wenn ich dir verspreche, dass uns niemand sehen wird?“
„Wie willst du das anstellen?“ Ich saß immer noch in meinem Bett. Jonas lachte, als er meine Haare sah. Sie waren total zerzaust und durcheinander.
„Hat etwas.“, meinte er mit einem verschmitzten Lächeln.
Beleidigt stand ich auf und lief zu meinem Schrank.
Da lachte Jonas schon wieder. Verwirrt drehte ich mich um und bemerkte, dass er mein Outfit abcheckte. Ich trug nur eine kurze (bequeme) lilafarbene Hotpants und ein gelbes Top. Meine Haare (wie eben schon erwähnt) waren gestern Abend noch ein Zopf und jetzt hingen vielleicht noch ein viertel meiner Haare zusammen in dem Haargummi.
„Hör auf mich anzustarren.“
Jonas grinste und suchte in seiner Hosentasche nach seinem Schlüssel. „Ich gehe rüber mich umziehen. Wenn du doch Lust hast, mit mir irgendwo hinzugehen, klingle einfach.“
Zögernd nickte ich und dann verließ Jonas meine Wohnung.
Ich stand eine ganze Weile vor meinem Schrank und starrte meine Zimmertür an. Sollte ich mitgehen? Aber ich konnte es mir nicht leisten einfach zu fehlen. Ich war in der elften Klasse am Gymnasium und überlegte mir gerade zu schwänzen? Krass.
Wenn ich bedachte, dass meine Noten in drei bestimmten Fächern (von denen ich eins heute hatte) richtig mies waren, wollte ich eigentlich schon gar nicht mehr schwänzen. Andererseits könnte ich dann einen ganzen Tag mit Jonas verbringen. Ach verdammt! Was sollte ich denn machen? Sitzen lassen, oder mitmachen? Mir wurde schlagartig klar, dass dieser Typ keinen guten Einfluss auf mich hatte. Aber das war mir plötzlich egal.
Ich kramte in meinem Schrank nach Sache, die ich anziehen wollte. Vorher ging ich auf den Balkon, um das Wetter zu prüfen. Es war warm und sonnig. Also suchte ein weißes Kleid und weiße Ballerinas raus. Meine haare glättete ich und band sie zu einem Zopf mit leichten Locken zusammen. Bei dem Schminken war ich nicht so großzügig, wie sonst. Ich blieb bei ein Bisschen Rouge, braunem Lidschatten und Wimperntusche. Schnell suchte ich noch meine silbernen ovalen Ohrringe, meine lange Kette mit einem Medaillon dran und unzählige Armbänder. Außerdem noch ein paar Ringe und eine dunkelbraune Lederjacke. Ja, so konnte ich mich doch sehen lassen.
Mit einem zufriedenen Grinsen (und ohne weiterhin an die Folgen meiner folgenden Tat zu denken) ging ich raus - mitsamt meiner braunen Tasche und allen wichtige Sachen darin - und klingelte an Jonas´ Tür.
Nach ein paar Sekunden öffnete er sie und lächelte mich glücklich an.
Und wieder sah er unglaublich gut aus. Wie ihm ein paar seiner braunen Haare in die Augen hingen.
„Ich wäre dann auch fertig.“, meinte er und griff nach seinem Schlüssel. „Du siehst hübsch aus.“
„Danke.“ Verlegen sah ich zu Boden. „Übrigens sollten wir über den Hof rausgehen. Ich will nicht, dass meine Mutter uns sieht.“
„Okay, ist in Ordnung.“
Gast- Gast
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