Selbstfindung
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Weihnachtsgeschenk Teil 2...........Familienangelegenheiten
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Ich hatte ein Deja-Vü an die Schusswunde, die mir Josef vor einer Ewigkeit, wie mir schien, beigebracht hatte. War es möglich, dass man noch schlimmere Schmerzen empfinden konnte, als es damals war? Ich fühlte mich elendig, konnte den Würgereiz nicht länger unterdrücken und erbrach mich. Plötzlich wurden meine Haare nach hinten genommen und ein nasses Handtuch in meinen Nacken gelegt. Schwall für Schwall überkam mich die Übelkeit und ließ sich nicht stoppen. Mein Rachenraum und die Nase brannten wie Feuer und ließen Tränen im meine Augen steigen. Ich hatte Mühe dazwischen Luft zu holen und es war mir mehr als peinlich, dass Carlisle das alles mit ansehen musste.
„Geh weg!“ Blind griff ich ins Leere, als der nächste Schwall hochkam.
„Das musst du dir nicht ansehen!“ Erneutes würgen. Wann würde das nur aufhören?
„Schon gut!“ Hinter mir wurde der Wasserhahn aufgedreht und ein neues kühles Handtuch in meinen Nacken gelegt.
Endlich ließ das Würgen nach und ich setzte mich auf meine Fersen zurück. Ich musste ein erbärmliches Bild abgeben, wie ich so da saß. In dem weiß gekachelten Badezimmer, blass wie der Vampir der mir jetzt gegenüber saß und mich besorgt musterte. Carlisle wischte mir mit dem Handtuch behutsam über das Gesicht und reichte mir ein Glas Wasser. Ich spülte meinen Mund aus und kauerte wie ein Häuflein Elend auf den kühlen Fliesen.
„Geht es wieder?“ Schweißperlen standen mir auf der Stirn und ich wollte am liebsten sterben. Er rutschte ein Stück zu mir und wollte mich in den Arm nehmen, doch ich schüttelten den Kopf. Irritiert hielt er inne, ließ mir aber meinen Willen.
„Ich kann nicht mehr!“ wimmerte ich und zog die Beine an meine Brust.
„Es wird besser!“ versicherte er mir und strich mir eine Strähne aus der Stirn.
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„Weißt du noch, was geschehen ist?“ fragte mich Carlisle, als wir wieder im Wohnzimmer Platz genommen hatten. Nach einer heißen Dusche und frischen Sachen fühlte ich mich zwar besser, doch die Übelkeit schlich sich immer wieder ein.
„Finley?“ Ich musste schon wieder mit den Gedanken abgeschweift sein, da er mich vorsichtig am Arm berührte, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
„Weißt du, was geschehen ist?“ wiederholte er sanft. Mein Blick wanderte zu ihm, ich überlegte angestrengt.
-Konnte ich meinen eigenen Erinnerungen noch trauen?-
-Was war wirklich real gewesen?-
Ich schüttelte vorsichtshalber den Kopf und hoffte, dass er es erklären würde. Mich überliefen heisse Schauer, als ich mich daran erinnerte, was ich dachte, was vorgefallen wäre.
„Du hast mich ziemlich in Atem gehalten junge Dame!“ tadelte er mich mit einem angedeuteten Lächeln.
„Entschuldige!“
„Was meintest du vorhin, als du sagtest, es täte dir leid?“
„Habe ich das?“ Ich spürte, dass er mir das kleine Ausweichmanöver nicht abnahm. Er erhob sich und ging zur Küchenzeile, öffnete den Kühlschrank aus dem der Duft des Blutes zu mir herüber wehte.
„Wegen mir musst du Spenderblut trinken!“ murmelte ich, doch ich wusste, dass er es sehr wohl gehört hatte.
„Mach dir deswegen keine Gedanken!“ Er kam mit zwei Gläsern, gefüllt mit rubinrot schimmernden Flüssigkeit wieder und ließ sich neben mir nieder.
„Das ist Menschenblut Carlisle!“ beharrte ich.
„Du hast dem doch abgeschworen!“
„Aber es starb niemand durch meine Hand!“
„Dieser Punkt geht an dich!“ Ich zog meine Beine an meine Brust und sah ins Feuer, dass leise vor sich hin prasselte.
„Nun?“ Carlisle gab mir ein Glas und sah mich erwartungsvoll an.
„Was genau ist passiert?“ drehte ich nun das Frage und Antwortspiel um.
„Woran kannst du dich noch erinnern?“
-An so einiges Carlisle und es würde dir nicht gefallen-
-In Atem habe ich dich gehalten, nur anders als du denkst!-
Dachte ich bei mir, antwortete aber stattdessen
„Ahm, Kaminfeuer, Blut…“ Ich hob zum Unterstreichen meiner Worte das Glas ein Stück weit.
„…, Drama im Bad, sonst, nichts! Denk ich!“ schloss ich unsicher. Ihm war aufgefallen, dass ich gezögert hatte, ließ dies aber so im Raum stehen.
„Gut!“ Jetzt war es an mir eine verständnislose Miene aufzusetzen.
„Was habe ich getan? Habe ich dich etwa verletzt? Oder gar schlimmeres?“
„Nein ich bin nicht verletzt! Du bist plötzlich kollabiert und hattest Krämpfe, daher auch die Blutergüsse an deinen Armen und Beinen!“
-Ich war verletzt?-
Ich sah an mir hinunter und begutachtete meinen Körper, doch da war nichts, ausser ein kleines Hämatom an meinem Handgelenk. Ansonsten konnte ich nichts ungewöhnliches feststellen. Langsam schob ich das Hosenbein nach oben und entdeckte dunkelviolette, faustgroße Blutergüsse an meinen Innenschenkeln.
„Das tut nicht einmal weh!“ gab ich als Kommentar ab, drückte vorsichtig auf die Stelle und konnte mich nicht daran erinnern, wie das geschehen war.
„Bitte trink ein wenig!“ Ich nippte zweimal an meinem Glas und schlagartig war die Übelkeit wieder da.
„Verdammt!“ fluchte ich, als ich einen erneuten Magenkrampf hatte. Ich krümmt mich und ließ das Glas fallen. Das Blut ergoss sich über den Holzboden und weckten eine andere Horrorvision in meinem Kopf.
"Carlisle, bitte!" flehte ich mit erstickter Stimme und presste ihn an meine Kehle.
"Mach schon! Verdammt!" Ein tiefes Grollen, dass aus dem innersten seiner Brust zu kommen schien, ließ mich in meiner Haltung erstarren.
Mit einem lauten Knurren schlug er seine Zähne in meinen Hals. Ein brennender Schmerz durchzuckte mich. Ich stöhnte auf, krallte mich an seinem Nacken fest, schnappte nach Luft und versuchte ruhig zu bleiben. Mit jedem Schluck, den er von meinem Lebenssaft in sich aufnahm, wurde der Schmerz unerträglicher. Mein Atem ging stossweise und ich kämpfte gegen die Besinnungslosigkeit. Ich spürte, wie die Farbe aus meinem Gesicht wich, das Blut in meinen Ohren rauschte und meine Kraft allmählich schwand.
-Er muss aufhören!!!!-
-Jetzt sofort!!!-
"Carlisle!!!!" würgte ich hervor. Doch er schien es nicht mehr zu hören und stemmte sich, mich mit kraftvollem Griff fixiert hoch, ohne seinen Biss zu lockern.
"Bitte! Lass los!" wimmerte ich verzweifelt. Ich fror und spürte wie meine Arme von seiner Umklammerung taub wurden.
"Bitte!!!" Panik durchströmte mich, als er nicht von mir ablassen wollte. Meine sämtlichen Kräfte mobilisierend, stieß ich ihn von mir und sah entsetzt in seine pechschwarzen Augen.
Meine Hand lag nun an meinem Hals und ich schnappte nach Luft.
„Finley, was ist los!“ Er begriff in diesem Moment, als er meine Hand in seine nahm und sein Blick die Narben streiften.
„Es quält dich also immer noch!“ Sein Gesichtsausdruck wurde leer.
„Nein nicht doch!“ versuchte ich die Situation zu retten und wollte vermeiden, dass er wieder davon anfing. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände.
„Nicht doch, bitte!“
„Emmett erzählte mir, dass du im Schlaf oft davon gesprochen hast und immer hochgeschreckt bist!“ Also von daher wehte der Wind. Plötzlich fragte ich mich, was er Carlisle wohl sonst noch alles erzählt haben mochte, wovon ich gedacht hätte, ihm wäre es nicht aufgefallen. So wie es aussah musste ich mich mehr Dingen stellen, als ich befürchtet hatte. Wie Carlisle schon einmal gesagt hatte. Wir hatten alle Zeit der Welt. Wie wahr.
„Ich möchte mich bei dir für deine Tat bedanken und ich weiß…..!“
„Bitte nicht! Das hatten wir doch alles schon! Lass es gut sein!“ fiel ich ihm knapp ins Wort. Er nahm meine Hände von seinem Gesicht.
„Ich weiß, dass ich dir dafür noch nicht richtig gedankt habe!“ fuhr er fort, als ob ich gar nichts gesagt hätte. Plötzlich hatte ich einen Kloss im Hals.
„Und du weißt, dass ich es immer wieder tun würde!“
„Ja!“ Es entstand eine kurze Pause.
„Mir ist es auch wichtig, dass du weißt, dass ich mir unendlich viele Vorwürfe mache!“ Gerade als ich Luft holen wollte, legte er mir einen Finger auf die Lippen.
„Es tut mir weh, wenn ich sehe, wie du leidest! Dich selbst bekämpfst! Dich zerstören willst! weißt du, was mir in den Sinn kam, als ich dich damals in der Blutbank das erste Mal gesehen habe?“
„Du dachtest ich wäre eine Verrückte oder?“ Er lächelte halb.
„Aber nein! Ich wusste sofort, dass du etwas besonders bist!“ Ich musste schlucken, da ich mich selbst noch nie als etwas besonderes gesehen hatte. Sicher hatten sie es immer wieder beteuert, nur so richtig glauben wollte oder konnte ich es nicht. Renesmee war es, aber ich doch nicht.
„Glaubst du etwa, dass es mir egal war, als du vor Kälte bebend und blutend in unserem Haus aufgetaucht bist? Oder als ich dich später genötigt habe, mir die Wahrheit zu erzählen…“
„Ich habe dich geschlagen!“ erinnerte ich ihn. Ein erneutes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er sofort wieder ernst wurde.
„…..und schließlich, als du in blinder Wut und Verzweiflung deinen eigenen Vater hingerichtet hast?“ Mir wurde nun bewusst, dass er sich ständig Gedanken um meinetwillen gemacht hatte und ich fühlte mich schuldig.
„Versteh doch endlich, dass dir keiner jemals mehr etwas Böses will! Lass es endlich zu, dass du geliebt wirst! Du musst nicht verletzt, bedroht oder halb tot sein, damit du Aufmerksamkeit bekommst!“ Dieses Gespräch nahm eigenartige Formen an und ich fürchtete gleich die Fassung zu verlieren.
„Ich weiß, dass du versucht hast, dich zu töten!“
„Das…!“
„Nicht das erste Mal!“ schnitt er mir scharf das Wort ab.
„Jasper!“ Er nickte fast unmerklich und ich konnte mich gegen die Erinnerung nicht schützen, die nun vor meinem inneren Augen zum Leben erwachte.
„Was hast du vor Finley?!“ Ich fuhr erschrocken herum, da ich ihn nicht kommen gehört hatte. Jasper stand ungefähr fünfzig Meter von mir, am Rand der Bäume, entfernt und musterte mich interessiert.
„Verschwinde!“ herrschte ich ihn an.
-Warum musste eigentlich jeder in dieser Familie mir auf Schritt und Tritt folgen-
-War diesmal Jasper an der Reihe den Wachvampir zu spielen-
-Hatte Jacob mit Renesmee alle Hände voll zu tun?-
„Ich kann das hier nicht mehr!“ Ich stand auf einem Felsen und versuchte mir auszurechnen wie lang es wohl dauern würde, bis ich auf der spiegelglatten Oberfläche des Wassers aufschlagen würde.
-Bevor ich so Emmett unter die Augen trete, würde ich eher das hier machen-
In letzter Zeit war es immer mühsamer geworden meine Blässe, violetten Augenringe und die ständige Unruhe zu verbergen. Jetzt hatte ich einfach keine Kraft mehr. Es war genug. Emmett würde es nicht ertragen noch einmal jemand geliebten zu verlieren und das auch noch vor seiner Nase. Also sollte ich das hier wirklich schnell hinter mich bringen. Es wäre für ihn wie ein Pflaster, das man schnell von der Haut abzog. Kurz und schmerzlos. Ein Ruck, nur ein Sprung und er wäre eine Menge Probleme los. Mich.
Ich warf mich zur Seite und ich hatte Jasper tatsächlich kalt erwischt, als er mir mit weit aufgerissenen Augen nachsah. Doch ich hatte nicht mit ihm gerechnet. Ich sprang ins Leere und plötzlich wurde mir klar, was ich da überhaupt tat. Seine Hand schoss nach vorne, aber nicht schnell genug mich auf dem Felsen zu halten, aber um zu verhindern, dass ich abstürzte. In den sicheren Tod, den ich mir vor ein paar Sekunden umbedingt herbeigesehnt hatte. Reflexartig griff ich nach dem Rand des Felsens und versuchte mich hochzuziehen. Jaspers Stimme war voller Zorn. Das war Premiere! Er war tatsächlich sauer.
„Du kleine Idiotin! Wenn du es schon so eilig mit dem Sterben hast, kann ich dir anders Abhilfe schaffen!“
„Lass mich los!“ stieß ich zwischen den Zähnen hervor.
„Lass los!“
„Hier und jetzt?“ Ich traute ihm zu, wenn ich es bejahen würde, würde er einfach loslassen.
„Es wäre wenigstens eine schnelle Art zu sterben!“ keuchte ich, sah in die Tiefe und schließlich wieder in seine unergründlichen Augen. Mein Herz klopfte so laut, dass es in meinen Ohren dröhnte.
„Welche Verschwendung findest du nicht?“ Mit einer schwungvollen Bewegung zog er mich in Sicherheit. Er hatte meine Hand immer noch in seiner und seine Nähe war mir unangenehm. Sein kühler Atem strich meinem Hals entlang. Ich war mir absolut sicher, dass er zubeissen würde. Ich brauchte ihn nur darum zu bitten. Unvermittelt gab er mir einen Stoss, der mich zu Boden beförderte.
„Emmett würde mich in Fetzten reissen, wenn ich dir nur ein Haar krümmen würde! Obwohl dein Duft den Versuch wert wäre!“ Er schnupperte an mir, ging aber wieder auf Distanz. Er rang um Fassung und funkelte mich an.
„Glaubst du etwa, dass es eine Lösung ist, von der nächstbesten Klippe zu springen? Ist das so etwas wie ein Volkssport oder ein makaberer Scherz, den ich nicht verstehe?“
„Warum regst du dich so auf? Was kümmert es dich, Jasper!“
„Weil du meine Emotionen in letzter Zeit überstrapazierst!“ fauchte er. Ich wollte mich aufrappeln, doch er zeigte mit dem Finger zu Boden.
„Du bleibst schön wo du bist, bis wir darüber gesprochen haben! Ich bin es Carlisle schuldig!“
Wir hatten lange gestritten, bis ich endlich wieder zur Vernunft gekommen war. Jasper versprach mir damals, den anderen nichts zu sagen, wenn ich Klippen fernbleiben würde. Von dem Zeitpunkt an, hatte ich einen neuen Vertrauten gefunden, mit dem ich über so vieles reden konnte. Er wurde so etwas wie meine persönliche Droge. Seine Fähigkeit erlaubte mir wenige gute und glückliche Momente zu erleben, auch wenn er immer auf Distanz blieb.
„Bitte sei still!“ flüsterte ich und sah auf die Blutlache am Boden.
„Finley, du musst es endlich rauslassen!“ Ich kämpfte gegen den Kloss, der mich beinahe zu ersticken drohte, doch es wollten keine Tränen kommen, die ihn aufgelöst hätten.
-Was würde ich darum geben, wenn Jasper statt seiner an meiner Seite wäre-
„Egal wie! Schrei wenn dir danach ist, nur lass es raus, bevor es dich zerfrisst!“ Einen Moment saß ich zitternd neben ihm und versuchte mich unter Kontrolle zu bringen.
Die Tränen die vorhin einfach nicht kommen wollten, schossen mir nun in Sturzbächen über die Wangen. Ich weinte um alles, was mit mir geschehen war, um alles was ich verloren hatte, aus Einsamkeit, Furcht und aus Schmerz. Es war nicht der körperliche Schmerz, sondern vielmehr die seelischen Wunden, die nun in Flammen zu stehen schienen und ich fühlte mit jeder einzelnen Träne, die ich vergoss, so etwas wie Befreiung.
Wünsche euch allen eine gesegnete Weihacht und ein braves Christkind :.)))))))
Ich hatte ein Deja-Vü an die Schusswunde, die mir Josef vor einer Ewigkeit, wie mir schien, beigebracht hatte. War es möglich, dass man noch schlimmere Schmerzen empfinden konnte, als es damals war? Ich fühlte mich elendig, konnte den Würgereiz nicht länger unterdrücken und erbrach mich. Plötzlich wurden meine Haare nach hinten genommen und ein nasses Handtuch in meinen Nacken gelegt. Schwall für Schwall überkam mich die Übelkeit und ließ sich nicht stoppen. Mein Rachenraum und die Nase brannten wie Feuer und ließen Tränen im meine Augen steigen. Ich hatte Mühe dazwischen Luft zu holen und es war mir mehr als peinlich, dass Carlisle das alles mit ansehen musste.
„Geh weg!“ Blind griff ich ins Leere, als der nächste Schwall hochkam.
„Das musst du dir nicht ansehen!“ Erneutes würgen. Wann würde das nur aufhören?
„Schon gut!“ Hinter mir wurde der Wasserhahn aufgedreht und ein neues kühles Handtuch in meinen Nacken gelegt.
Endlich ließ das Würgen nach und ich setzte mich auf meine Fersen zurück. Ich musste ein erbärmliches Bild abgeben, wie ich so da saß. In dem weiß gekachelten Badezimmer, blass wie der Vampir der mir jetzt gegenüber saß und mich besorgt musterte. Carlisle wischte mir mit dem Handtuch behutsam über das Gesicht und reichte mir ein Glas Wasser. Ich spülte meinen Mund aus und kauerte wie ein Häuflein Elend auf den kühlen Fliesen.
„Geht es wieder?“ Schweißperlen standen mir auf der Stirn und ich wollte am liebsten sterben. Er rutschte ein Stück zu mir und wollte mich in den Arm nehmen, doch ich schüttelten den Kopf. Irritiert hielt er inne, ließ mir aber meinen Willen.
„Ich kann nicht mehr!“ wimmerte ich und zog die Beine an meine Brust.
„Es wird besser!“ versicherte er mir und strich mir eine Strähne aus der Stirn.
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„Weißt du noch, was geschehen ist?“ fragte mich Carlisle, als wir wieder im Wohnzimmer Platz genommen hatten. Nach einer heißen Dusche und frischen Sachen fühlte ich mich zwar besser, doch die Übelkeit schlich sich immer wieder ein.
„Finley?“ Ich musste schon wieder mit den Gedanken abgeschweift sein, da er mich vorsichtig am Arm berührte, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
„Weißt du, was geschehen ist?“ wiederholte er sanft. Mein Blick wanderte zu ihm, ich überlegte angestrengt.
-Konnte ich meinen eigenen Erinnerungen noch trauen?-
-Was war wirklich real gewesen?-
Ich schüttelte vorsichtshalber den Kopf und hoffte, dass er es erklären würde. Mich überliefen heisse Schauer, als ich mich daran erinnerte, was ich dachte, was vorgefallen wäre.
„Du hast mich ziemlich in Atem gehalten junge Dame!“ tadelte er mich mit einem angedeuteten Lächeln.
„Entschuldige!“
„Was meintest du vorhin, als du sagtest, es täte dir leid?“
„Habe ich das?“ Ich spürte, dass er mir das kleine Ausweichmanöver nicht abnahm. Er erhob sich und ging zur Küchenzeile, öffnete den Kühlschrank aus dem der Duft des Blutes zu mir herüber wehte.
„Wegen mir musst du Spenderblut trinken!“ murmelte ich, doch ich wusste, dass er es sehr wohl gehört hatte.
„Mach dir deswegen keine Gedanken!“ Er kam mit zwei Gläsern, gefüllt mit rubinrot schimmernden Flüssigkeit wieder und ließ sich neben mir nieder.
„Das ist Menschenblut Carlisle!“ beharrte ich.
„Du hast dem doch abgeschworen!“
„Aber es starb niemand durch meine Hand!“
„Dieser Punkt geht an dich!“ Ich zog meine Beine an meine Brust und sah ins Feuer, dass leise vor sich hin prasselte.
„Nun?“ Carlisle gab mir ein Glas und sah mich erwartungsvoll an.
„Was genau ist passiert?“ drehte ich nun das Frage und Antwortspiel um.
„Woran kannst du dich noch erinnern?“
-An so einiges Carlisle und es würde dir nicht gefallen-
-In Atem habe ich dich gehalten, nur anders als du denkst!-
Dachte ich bei mir, antwortete aber stattdessen
„Ahm, Kaminfeuer, Blut…“ Ich hob zum Unterstreichen meiner Worte das Glas ein Stück weit.
„…, Drama im Bad, sonst, nichts! Denk ich!“ schloss ich unsicher. Ihm war aufgefallen, dass ich gezögert hatte, ließ dies aber so im Raum stehen.
„Gut!“ Jetzt war es an mir eine verständnislose Miene aufzusetzen.
„Was habe ich getan? Habe ich dich etwa verletzt? Oder gar schlimmeres?“
„Nein ich bin nicht verletzt! Du bist plötzlich kollabiert und hattest Krämpfe, daher auch die Blutergüsse an deinen Armen und Beinen!“
-Ich war verletzt?-
Ich sah an mir hinunter und begutachtete meinen Körper, doch da war nichts, ausser ein kleines Hämatom an meinem Handgelenk. Ansonsten konnte ich nichts ungewöhnliches feststellen. Langsam schob ich das Hosenbein nach oben und entdeckte dunkelviolette, faustgroße Blutergüsse an meinen Innenschenkeln.
„Das tut nicht einmal weh!“ gab ich als Kommentar ab, drückte vorsichtig auf die Stelle und konnte mich nicht daran erinnern, wie das geschehen war.
„Bitte trink ein wenig!“ Ich nippte zweimal an meinem Glas und schlagartig war die Übelkeit wieder da.
„Verdammt!“ fluchte ich, als ich einen erneuten Magenkrampf hatte. Ich krümmt mich und ließ das Glas fallen. Das Blut ergoss sich über den Holzboden und weckten eine andere Horrorvision in meinem Kopf.
"Carlisle, bitte!" flehte ich mit erstickter Stimme und presste ihn an meine Kehle.
"Mach schon! Verdammt!" Ein tiefes Grollen, dass aus dem innersten seiner Brust zu kommen schien, ließ mich in meiner Haltung erstarren.
Mit einem lauten Knurren schlug er seine Zähne in meinen Hals. Ein brennender Schmerz durchzuckte mich. Ich stöhnte auf, krallte mich an seinem Nacken fest, schnappte nach Luft und versuchte ruhig zu bleiben. Mit jedem Schluck, den er von meinem Lebenssaft in sich aufnahm, wurde der Schmerz unerträglicher. Mein Atem ging stossweise und ich kämpfte gegen die Besinnungslosigkeit. Ich spürte, wie die Farbe aus meinem Gesicht wich, das Blut in meinen Ohren rauschte und meine Kraft allmählich schwand.
-Er muss aufhören!!!!-
-Jetzt sofort!!!-
"Carlisle!!!!" würgte ich hervor. Doch er schien es nicht mehr zu hören und stemmte sich, mich mit kraftvollem Griff fixiert hoch, ohne seinen Biss zu lockern.
"Bitte! Lass los!" wimmerte ich verzweifelt. Ich fror und spürte wie meine Arme von seiner Umklammerung taub wurden.
"Bitte!!!" Panik durchströmte mich, als er nicht von mir ablassen wollte. Meine sämtlichen Kräfte mobilisierend, stieß ich ihn von mir und sah entsetzt in seine pechschwarzen Augen.
Meine Hand lag nun an meinem Hals und ich schnappte nach Luft.
„Finley, was ist los!“ Er begriff in diesem Moment, als er meine Hand in seine nahm und sein Blick die Narben streiften.
„Es quält dich also immer noch!“ Sein Gesichtsausdruck wurde leer.
„Nein nicht doch!“ versuchte ich die Situation zu retten und wollte vermeiden, dass er wieder davon anfing. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände.
„Nicht doch, bitte!“
„Emmett erzählte mir, dass du im Schlaf oft davon gesprochen hast und immer hochgeschreckt bist!“ Also von daher wehte der Wind. Plötzlich fragte ich mich, was er Carlisle wohl sonst noch alles erzählt haben mochte, wovon ich gedacht hätte, ihm wäre es nicht aufgefallen. So wie es aussah musste ich mich mehr Dingen stellen, als ich befürchtet hatte. Wie Carlisle schon einmal gesagt hatte. Wir hatten alle Zeit der Welt. Wie wahr.
„Ich möchte mich bei dir für deine Tat bedanken und ich weiß…..!“
„Bitte nicht! Das hatten wir doch alles schon! Lass es gut sein!“ fiel ich ihm knapp ins Wort. Er nahm meine Hände von seinem Gesicht.
„Ich weiß, dass ich dir dafür noch nicht richtig gedankt habe!“ fuhr er fort, als ob ich gar nichts gesagt hätte. Plötzlich hatte ich einen Kloss im Hals.
„Und du weißt, dass ich es immer wieder tun würde!“
„Ja!“ Es entstand eine kurze Pause.
„Mir ist es auch wichtig, dass du weißt, dass ich mir unendlich viele Vorwürfe mache!“ Gerade als ich Luft holen wollte, legte er mir einen Finger auf die Lippen.
„Es tut mir weh, wenn ich sehe, wie du leidest! Dich selbst bekämpfst! Dich zerstören willst! weißt du, was mir in den Sinn kam, als ich dich damals in der Blutbank das erste Mal gesehen habe?“
„Du dachtest ich wäre eine Verrückte oder?“ Er lächelte halb.
„Aber nein! Ich wusste sofort, dass du etwas besonders bist!“ Ich musste schlucken, da ich mich selbst noch nie als etwas besonderes gesehen hatte. Sicher hatten sie es immer wieder beteuert, nur so richtig glauben wollte oder konnte ich es nicht. Renesmee war es, aber ich doch nicht.
„Glaubst du etwa, dass es mir egal war, als du vor Kälte bebend und blutend in unserem Haus aufgetaucht bist? Oder als ich dich später genötigt habe, mir die Wahrheit zu erzählen…“
„Ich habe dich geschlagen!“ erinnerte ich ihn. Ein erneutes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er sofort wieder ernst wurde.
„…..und schließlich, als du in blinder Wut und Verzweiflung deinen eigenen Vater hingerichtet hast?“ Mir wurde nun bewusst, dass er sich ständig Gedanken um meinetwillen gemacht hatte und ich fühlte mich schuldig.
„Versteh doch endlich, dass dir keiner jemals mehr etwas Böses will! Lass es endlich zu, dass du geliebt wirst! Du musst nicht verletzt, bedroht oder halb tot sein, damit du Aufmerksamkeit bekommst!“ Dieses Gespräch nahm eigenartige Formen an und ich fürchtete gleich die Fassung zu verlieren.
„Ich weiß, dass du versucht hast, dich zu töten!“
„Das…!“
„Nicht das erste Mal!“ schnitt er mir scharf das Wort ab.
„Jasper!“ Er nickte fast unmerklich und ich konnte mich gegen die Erinnerung nicht schützen, die nun vor meinem inneren Augen zum Leben erwachte.
„Was hast du vor Finley?!“ Ich fuhr erschrocken herum, da ich ihn nicht kommen gehört hatte. Jasper stand ungefähr fünfzig Meter von mir, am Rand der Bäume, entfernt und musterte mich interessiert.
„Verschwinde!“ herrschte ich ihn an.
-Warum musste eigentlich jeder in dieser Familie mir auf Schritt und Tritt folgen-
-War diesmal Jasper an der Reihe den Wachvampir zu spielen-
-Hatte Jacob mit Renesmee alle Hände voll zu tun?-
„Ich kann das hier nicht mehr!“ Ich stand auf einem Felsen und versuchte mir auszurechnen wie lang es wohl dauern würde, bis ich auf der spiegelglatten Oberfläche des Wassers aufschlagen würde.
-Bevor ich so Emmett unter die Augen trete, würde ich eher das hier machen-
In letzter Zeit war es immer mühsamer geworden meine Blässe, violetten Augenringe und die ständige Unruhe zu verbergen. Jetzt hatte ich einfach keine Kraft mehr. Es war genug. Emmett würde es nicht ertragen noch einmal jemand geliebten zu verlieren und das auch noch vor seiner Nase. Also sollte ich das hier wirklich schnell hinter mich bringen. Es wäre für ihn wie ein Pflaster, das man schnell von der Haut abzog. Kurz und schmerzlos. Ein Ruck, nur ein Sprung und er wäre eine Menge Probleme los. Mich.
Ich warf mich zur Seite und ich hatte Jasper tatsächlich kalt erwischt, als er mir mit weit aufgerissenen Augen nachsah. Doch ich hatte nicht mit ihm gerechnet. Ich sprang ins Leere und plötzlich wurde mir klar, was ich da überhaupt tat. Seine Hand schoss nach vorne, aber nicht schnell genug mich auf dem Felsen zu halten, aber um zu verhindern, dass ich abstürzte. In den sicheren Tod, den ich mir vor ein paar Sekunden umbedingt herbeigesehnt hatte. Reflexartig griff ich nach dem Rand des Felsens und versuchte mich hochzuziehen. Jaspers Stimme war voller Zorn. Das war Premiere! Er war tatsächlich sauer.
„Du kleine Idiotin! Wenn du es schon so eilig mit dem Sterben hast, kann ich dir anders Abhilfe schaffen!“
„Lass mich los!“ stieß ich zwischen den Zähnen hervor.
„Lass los!“
„Hier und jetzt?“ Ich traute ihm zu, wenn ich es bejahen würde, würde er einfach loslassen.
„Es wäre wenigstens eine schnelle Art zu sterben!“ keuchte ich, sah in die Tiefe und schließlich wieder in seine unergründlichen Augen. Mein Herz klopfte so laut, dass es in meinen Ohren dröhnte.
„Welche Verschwendung findest du nicht?“ Mit einer schwungvollen Bewegung zog er mich in Sicherheit. Er hatte meine Hand immer noch in seiner und seine Nähe war mir unangenehm. Sein kühler Atem strich meinem Hals entlang. Ich war mir absolut sicher, dass er zubeissen würde. Ich brauchte ihn nur darum zu bitten. Unvermittelt gab er mir einen Stoss, der mich zu Boden beförderte.
„Emmett würde mich in Fetzten reissen, wenn ich dir nur ein Haar krümmen würde! Obwohl dein Duft den Versuch wert wäre!“ Er schnupperte an mir, ging aber wieder auf Distanz. Er rang um Fassung und funkelte mich an.
„Glaubst du etwa, dass es eine Lösung ist, von der nächstbesten Klippe zu springen? Ist das so etwas wie ein Volkssport oder ein makaberer Scherz, den ich nicht verstehe?“
„Warum regst du dich so auf? Was kümmert es dich, Jasper!“
„Weil du meine Emotionen in letzter Zeit überstrapazierst!“ fauchte er. Ich wollte mich aufrappeln, doch er zeigte mit dem Finger zu Boden.
„Du bleibst schön wo du bist, bis wir darüber gesprochen haben! Ich bin es Carlisle schuldig!“
Wir hatten lange gestritten, bis ich endlich wieder zur Vernunft gekommen war. Jasper versprach mir damals, den anderen nichts zu sagen, wenn ich Klippen fernbleiben würde. Von dem Zeitpunkt an, hatte ich einen neuen Vertrauten gefunden, mit dem ich über so vieles reden konnte. Er wurde so etwas wie meine persönliche Droge. Seine Fähigkeit erlaubte mir wenige gute und glückliche Momente zu erleben, auch wenn er immer auf Distanz blieb.
„Bitte sei still!“ flüsterte ich und sah auf die Blutlache am Boden.
„Finley, du musst es endlich rauslassen!“ Ich kämpfte gegen den Kloss, der mich beinahe zu ersticken drohte, doch es wollten keine Tränen kommen, die ihn aufgelöst hätten.
-Was würde ich darum geben, wenn Jasper statt seiner an meiner Seite wäre-
„Egal wie! Schrei wenn dir danach ist, nur lass es raus, bevor es dich zerfrisst!“ Einen Moment saß ich zitternd neben ihm und versuchte mich unter Kontrolle zu bringen.
Die Tränen die vorhin einfach nicht kommen wollten, schossen mir nun in Sturzbächen über die Wangen. Ich weinte um alles, was mit mir geschehen war, um alles was ich verloren hatte, aus Einsamkeit, Furcht und aus Schmerz. Es war nicht der körperliche Schmerz, sondern vielmehr die seelischen Wunden, die nun in Flammen zu stehen schienen und ich fühlte mit jeder einzelnen Träne, die ich vergoss, so etwas wie Befreiung.
Wünsche euch allen eine gesegnete Weihacht und ein braves Christkind :.)))))))
Gast- Gast
Preview/Coming soon..................Fels in der Brandung
Gedankenverloren sah ich dem Mercedes hinterher und konnte mich von der Gewissheit, dass es wohl unruhige Stunden werden würden, bis sie wieder hier waren, nicht lösen. Eine kühle Hand legte sich an meinen Rücken und ließ mich zusammenfahren.
„In Gedanken?“ fragte Emmett direkt hinter mir.
„Wie so oft!“ gab ich gequält zurück.
„Du wirst deinen Fels in der Brandung schon wieder bekommen, keine Sorge!“ Ich dreht mich zu ihm und sah ihm direkt in seine dunkelgelben Augen. Er würde bald wieder jagen müssen, das stand fest.
„Du bist mein Fels in der Brandung, Emmett!“
„Kleine Lügnerin!“ triezte er mich liebevoll und strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr.
„Ich meine das ernst!“ wollte ich mich verteidigen, doch er nahm mein Gesicht in seine Hände, küsste mich und ließ mich für eine Sekunde alles um mich herum vergessen.
„Ich bin dein Bärenfänger!“ nuschelte er an meinen Lippen.
„Schon vergessen?“
„Natürlich!“ Eine kurze Pause entstand.
„Du solltest jagen gehen, mein Schatz!“
„Das kann doch noch warten!“
„Nein kann es nicht und du weisst das auch! Geh und fang dir einen Grizzly!“
„Bist du dir sicher?“ Ich küsste ihn ein weiteres Mal und nickte schließlich.
„Ich sollte zu Esme gehen!“ Ich sah an ihm vorbei, durch das Fenster, wo Esme am Küchentisch saß.
„Sicher?“
„Ja! Geh schon Cullen!“ Ich gab ihm einen Schubs die Verandatreppen hinunter, wo er jedoch stehen blieb.
„Was?“ fragte ich, als er mich nur ansah.
„Ich liebe dich!“
„Ich weiß! Ich dich auch! Nun geh!“ Bevor ich noch etwas erwidern konnte, hauchte er einen Kuss auf meine Stirn und war auch schon verschwunden.
to be continued
„In Gedanken?“ fragte Emmett direkt hinter mir.
„Wie so oft!“ gab ich gequält zurück.
„Du wirst deinen Fels in der Brandung schon wieder bekommen, keine Sorge!“ Ich dreht mich zu ihm und sah ihm direkt in seine dunkelgelben Augen. Er würde bald wieder jagen müssen, das stand fest.
„Du bist mein Fels in der Brandung, Emmett!“
„Kleine Lügnerin!“ triezte er mich liebevoll und strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr.
„Ich meine das ernst!“ wollte ich mich verteidigen, doch er nahm mein Gesicht in seine Hände, küsste mich und ließ mich für eine Sekunde alles um mich herum vergessen.
„Ich bin dein Bärenfänger!“ nuschelte er an meinen Lippen.
„Schon vergessen?“
„Natürlich!“ Eine kurze Pause entstand.
„Du solltest jagen gehen, mein Schatz!“
„Das kann doch noch warten!“
„Nein kann es nicht und du weisst das auch! Geh und fang dir einen Grizzly!“
„Bist du dir sicher?“ Ich küsste ihn ein weiteres Mal und nickte schließlich.
„Ich sollte zu Esme gehen!“ Ich sah an ihm vorbei, durch das Fenster, wo Esme am Küchentisch saß.
„Sicher?“
„Ja! Geh schon Cullen!“ Ich gab ihm einen Schubs die Verandatreppen hinunter, wo er jedoch stehen blieb.
„Was?“ fragte ich, als er mich nur ansah.
„Ich liebe dich!“
„Ich weiß! Ich dich auch! Nun geh!“ Bevor ich noch etwas erwidern konnte, hauchte er einen Kuss auf meine Stirn und war auch schon verschwunden.
to be continued
Gast- Gast
Fels in der Brandung
„Wie lange wollen die noch diskutieren?“ flüsterte Emmett neben mir. Wir saßen umringt von wild gestikulierenden Vampiren im Wohnzimmer, während ich es inzwischen aufgegeben hatte, mitreden zu wollen.
„Das ist doch nicht diskutabel, Carlisle!“ sagte Edward gerade und bebte vor Wut.
„Wenn es ausdiskutiert ist, Emmett!“ flüsterte ich zurück, ohne die Covenältesten aus den Augen zu lassen.
„Warum willst du unbedingt nach Volterra?“ giftete Edward weiter, da Carlisle nur dasass und nicht erwiderte.
„Dad, sie werden erfreut sein uns zu sehen! Ein kleines Gespräch zwischen den Zirkeln und dann reisen wir wieder ab! Wo ist das Problem?“ warf Renesmee ein.
„Das Problem?“ Edward hatte jedes einzelne Wort betont, dass sie scharf wie Rasierklingen klangen.
„Edward!“ Bella nahm seine Hand in ihre.
„Carlisle weiß was er tut und würde uns niemals unnötig in Gefahr bringen!“
„Ich werde mein größtes Glück nicht einfach so ziehen lassen!“ presste er zwischen den Zähnen hindurch.
„Oh Mann, das ewige Dramapaar!“ schnaubte Emmett und fing sich von mir einen Rippenstoss ein.
„Klappe halten!“ murrte ich. Mir schwirrte der Kopf von diesem Thema und wollte mir nicht ausmalen müssen, wovor sogar Carlisle Respekt zu haben schien.
„Wir trafen schon des öfteren auf sie und auch dieses Mal werden wir friedlich auseinander gehen.“ Mischte sich erneut Renesmee ein.
„Ich muss ihr Recht geben!“ Eleazar trat auf Carlisle zu und sah in die Runde.
„Dieser Zirkel ist der stärkste und jetzt sogar der grösste. Versteht doch Carlisles Einwand, nur Bella, Renesmee, Maxim und mich an seiner Seite haben möchte. Wie sollte er sonst seine Familie schützen können?“ Er legte die Hand auf Edwards Schulter.
„Das einzige was du tun kannst, ist zu vertrauen Edward und ich weiß, dass du immer auf Carlisles Entscheidungen gebaut hast! So schwer es dir vielleicht fallen mag, nur du weisst, dass sie in guten Händen sein werden!“ Die Stimmung war erdrückend und jeder wartete, was nun Carlisle zu sagen hatte.
„Ich danke dir, mein Freund!“ Carlisle erhob sich, küsste Esme auf den Scheitel, bevor er weitersprach.
„Edward! Ich würde es nicht in Erwägung ziehen, hätte ich eine andere Wahl meine Familie zu schützen. Ich bitte dich mir, wie schon so viele Male, dein Vertrauen zu schenken. Denke nicht, dass ich es leichtfertig entschied nach Volterra zu gehen, nur bleibt mir einen andere Wahl?“
„Es tut mir leid! Du hast natürlich Recht!“ Er küsste Bella auf die Stirn, schliesslich Renesmee, die ihn umarmte.
„Ich liebe dich, Dad!“ flüsterte sie an seiner Brust und sein Gesicht nahm einen gequälten Ausdruck an. Ich konnte nicht hinsehen, da es sich so nach Abschied anhörte und mir beinahe das Herz in tausend Splitter riss. Emmett legte einen Arm um mich und zog mich eng an sich. Ich war ihm dankbar für diese Geste und schob gleichzeitig den törichten Gedanken von mir, dass ich froh war, dass Emmett nicht auch noch nach Italien abreiste.
„Wir werden noch diese Nacht fahren!“ verkündete Carlisle soeben, was den Startschuss für den allgemeinen Aufbruch bedeutete. Jeder war in seine Gedanken vertieft und ging seiner Wege.
„Carlisle?“ Ich löste mich von Emmett.
„Darf ich noch kurz mit dir unter vier Augen sprechen?“ fragte ich, sah zu Emmett, der verstand und ebenfalls den Raum verließ.
„Natürlich!“ Wir sahen uns eine gefühlte Ewigkeit nur an, als er das Schweigen brach.
„Mach dir um mich meine Sorgen, Fin!“
„Was, wenn ich es aber tue?“ hauchte ich und sah zu Boden.
„Wovor hast du Angst?“ Er kam zu mir und hob mein Kinn mit einem Finger an, sodass ich ihn ansehen musste.
„Die Volturi?“ Ich schüttelte den Kopf und fühlte, wie die verhassten Tränen in meinen Augen brannten.
„Ich ……!“ meine Stimme brach. Im nächsten Moment zog er mich an sich.
„Wir werden doch alle bald wieder hier sein!“
„Das ist es nicht!“ flüsterte ich und suchte krampfhaft nach den richtigen Worte.
„Wage es ja nicht zu denken, dass du an dem hier Schuld sein könntest! Finley ich bitte dich! Ich möchte nur deine Schwester und dich schützen. Lasse das doch alles meine Sorge sein!“
„Wenn das alles so leicht wäre! Ich möchte keinen von euch in Gefahr wissen!“ erwiderte ich gepresst und umarmte ihn noch fester.
„Hör mir jetzt genau zu, meine Kleine!“ Er strich mir bedächtig meinem Rücken entlang.
„Du wirst weder mich, noch einen von den anderen verlieren! Ich weiss, dass du immer der Meinung bist, ich würde deine Ängste nicht sehen, doch glaube mir, ich kenne dich besser als du denkst! Es würde dich erschrecken, wie gut!“
„Bitte seid vorsichtig!“
„Ich verspreche es!“
„Danke!“ Er küsste mich auf den Scheitel und verließ den Raum.
Die Nacht brach herein und Nessie, Bella, Maxim, Eleazar und Carlisle fuhren soeben zum Flughafen. Gedankenverloren sah ich dem Mercedes hinterher und konnte mich von der Gewissheit, dass es wohl unruhige Stunden werden würden, bis sie wieder hier waren, nicht lösen. Eine kühle Hand legte sich an meinen Rücken und ließ mich zusammenfahren.
„In Gedanken?“ fragte Emmett direkt hinter mir.
„Wie so oft!“ gab ich gequält zurück.
„Du wirst deinen Fels in der Brandung schon wieder bekommen, keine Sorge!“ Ich dreht mich zu ihm und sah ihm direkt in seine dunkelgelben Augen. Er würde bald wieder jagen müssen, das stand fest.
„Du bist mein Fels in der Brandung, Emmett!“
„Kleine Lügnerin!“ triezte er mich liebevoll und strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr.
„Ich meine das ernst!“ wollte ich mich verteidigen, doch er nahm mein Gesicht in seine Hände, küsste mich und ließ mich für eine Sekunde alles um mich herum vergessen.
„Ich bin dein Bärenfänger!“ nuschelte er an meinen Lippen.
„Schon vergessen?“
„Natürlich!“ Eine kurze Pause entstand.
„Du solltest jagen gehen, mein Schatz!“
„Das kann doch noch warten!“
„Nein kann es nicht und du weisst das auch! Geh und fang dir einen Grizzly!“
„Bist du dir sicher?“ Ich küsste ihn ein weiteres Mal und nickte schließlich.
„Ich sollte zu Esme gehen!“ Ich sah an ihm vorbei, durch das Fenster, wo Esme am Küchentisch saß.
„Sicher?“
„Ja! Geh schon Cullen!“ Ich gab ihm einen Schubs die Verandatreppen hinunter, wo er jedoch stehen blieb.
„Was?“ fragte ich, als er mich nur ansah.
„Ich liebe dich!“
„Ich weiß! Ich dich auch! Nun geh!“ Bevor ich noch etwas erwidern konnte, hauchte er einen Kuss auf meine Stirn und war auch schon verschwunden.
„Wenn du gestattest, würde ich gerne beginnen deine Gedanken und schließlich die von den andern zu löschen, die etwas mit Felicity oder Finley zu tun haben, Carlisle!“ Maxim hatte uns auf der Anreise nach Italien erklärt, wie seine Fähigkeit funktionierte. Wir mussten ihm absolutes Vertrauen entgegen bringen, damit er sie erfolgreich anwenden konnte. Nun saßen wir im Flugzeug Richtung Pisa, hatten alle Eventualitäten durchgesprochen, wie unser Besuch bei den Volturis ablaufen und versucht Bella, wie Nessie auf das vorzubereiten, was uns bevorstehen könnte.
„Natürlich mein Freund!“ Eleazar schirmte uns von den Blicken der anderen Passagiere ab, während Maxim mich an den Oberarmen nahm und seine Stirn auf meine legte. Ich verlor mich in seinen braunen Augen und Wärme begann aufzusteigen. Es war, als wenn man einen Film rückwärts laufen ließe, die Stellen mit Finley und Fely einfach rausschnitt.
„Du hast dir so einiges mitgemacht!“ flüsterte Maxim, als er wieder von mir abließ.
„Wie bitte?“
„Nicht so wichtig!“ erwiderte er und schien einen Moment in Gedanken, bevor er sich den anderen widmete.
„Fin!“ Ich sah von der Zeitung auf, die ich vor mir aufgeschlagen hatte. Fely hielt mir einen Spielesammlung unter die Nase und machte eine einladende Bewegung Richtung Couchtisch.
„Kommt, wir spielen eine Runde!“ Sie sah von mir zu Esme, die leicht den Kopf schüttelte.
„Dann kommst du auf andere Gedanken!“ vorsichtig strich ich ihr über den Arm.
„Du musst mir doch zeigen, wie Schach funktioniert!“ ermunterte ich sie, doch sie sah mich nur an. Schließlich sagte sie
„Das sollte dir dein Vater erklären!“
„Esme, sie werden spätestens in drei Tagen wieder hier sein. Bitte komm!“ Ich zog sie vom Stuhl, hinter mir her und nahm neben ihr auf der Couch Platz. Zum ersten Mal verstand ich, weshalb sich die anderen immer sorgten, wenn ich meinen Gedanken nachhing.
„Welche Spielfarbe?“ Fely warf mir ein blaues Männchen zu, dass ich in der Luft fing.
„Esme?“
„Ich war schon lange nicht mehr in dieser Stadt, aber es hat sich überhaupt nichts verändert!“ Maxim war vor uns durch die Tore getreten und sah sich auf dem leeren Platz um. Es herrschte tiefste Nacht und die Strassen Volterras waren wie ausgestorben. In der Mitte des Platzes glitzerte das Wasser im abgestellten Springbrunnen und die große Uhr gegenüber der Stadttore schlug zur Mitternacht. Tauben flogen auf und ihre Flügel verursachten ein raschelndes Geräusch. Nessie ging zwischen mir und Bella, die einen Arm um ihre Tochter gelegt hatte.
„Wir müssen dort hinein!“ Eleazar zeigte auf eine massive Holztür, direkt unterhalb des Glockenturms. Wir liefen an dem Springbrunnen vorbei, auf die Tür zu, als sich neben uns plötzlich etwas regte.
„Benvenuti! Bitte folgt mir!“ Der große dunkle Mann trat aus dem Schatten der Gasse und machte eine einladende Bewegung Richtung Glockenturm.
„Sei gegrüßt Demetri!“ sagte Eleazar und schüttelte ihm freundschaftlich die Hand. Aus Erfahrung wusste ich, dass es nur oberflächliche Floskeln waren. Er führte uns durch die Tür, über einen steinernen Gang zu einer großen Flügeltür. Es mussten bereits Jahrzehnte her sein, dass ich das letzte Mal dieses Portal durchschritten hatte und Aro würde, wie immer, hocherfreut sein. Er würde auch keine Mühen scheuen uns zum Bleiben zu bewegen und doch erneut an unserer Überzeugung scheitern. Demetri stieß die Tür auf und ging voran. Unsere Schritte halten von den meterhohen Wänden wider, die sich zu einer grossen Kuppel hoch über unseren Köpfen verbanden.
to be continued
„Das ist doch nicht diskutabel, Carlisle!“ sagte Edward gerade und bebte vor Wut.
„Wenn es ausdiskutiert ist, Emmett!“ flüsterte ich zurück, ohne die Covenältesten aus den Augen zu lassen.
„Warum willst du unbedingt nach Volterra?“ giftete Edward weiter, da Carlisle nur dasass und nicht erwiderte.
„Dad, sie werden erfreut sein uns zu sehen! Ein kleines Gespräch zwischen den Zirkeln und dann reisen wir wieder ab! Wo ist das Problem?“ warf Renesmee ein.
„Das Problem?“ Edward hatte jedes einzelne Wort betont, dass sie scharf wie Rasierklingen klangen.
„Edward!“ Bella nahm seine Hand in ihre.
„Carlisle weiß was er tut und würde uns niemals unnötig in Gefahr bringen!“
„Ich werde mein größtes Glück nicht einfach so ziehen lassen!“ presste er zwischen den Zähnen hindurch.
„Oh Mann, das ewige Dramapaar!“ schnaubte Emmett und fing sich von mir einen Rippenstoss ein.
„Klappe halten!“ murrte ich. Mir schwirrte der Kopf von diesem Thema und wollte mir nicht ausmalen müssen, wovor sogar Carlisle Respekt zu haben schien.
„Wir trafen schon des öfteren auf sie und auch dieses Mal werden wir friedlich auseinander gehen.“ Mischte sich erneut Renesmee ein.
„Ich muss ihr Recht geben!“ Eleazar trat auf Carlisle zu und sah in die Runde.
„Dieser Zirkel ist der stärkste und jetzt sogar der grösste. Versteht doch Carlisles Einwand, nur Bella, Renesmee, Maxim und mich an seiner Seite haben möchte. Wie sollte er sonst seine Familie schützen können?“ Er legte die Hand auf Edwards Schulter.
„Das einzige was du tun kannst, ist zu vertrauen Edward und ich weiß, dass du immer auf Carlisles Entscheidungen gebaut hast! So schwer es dir vielleicht fallen mag, nur du weisst, dass sie in guten Händen sein werden!“ Die Stimmung war erdrückend und jeder wartete, was nun Carlisle zu sagen hatte.
„Ich danke dir, mein Freund!“ Carlisle erhob sich, küsste Esme auf den Scheitel, bevor er weitersprach.
„Edward! Ich würde es nicht in Erwägung ziehen, hätte ich eine andere Wahl meine Familie zu schützen. Ich bitte dich mir, wie schon so viele Male, dein Vertrauen zu schenken. Denke nicht, dass ich es leichtfertig entschied nach Volterra zu gehen, nur bleibt mir einen andere Wahl?“
„Es tut mir leid! Du hast natürlich Recht!“ Er küsste Bella auf die Stirn, schliesslich Renesmee, die ihn umarmte.
„Ich liebe dich, Dad!“ flüsterte sie an seiner Brust und sein Gesicht nahm einen gequälten Ausdruck an. Ich konnte nicht hinsehen, da es sich so nach Abschied anhörte und mir beinahe das Herz in tausend Splitter riss. Emmett legte einen Arm um mich und zog mich eng an sich. Ich war ihm dankbar für diese Geste und schob gleichzeitig den törichten Gedanken von mir, dass ich froh war, dass Emmett nicht auch noch nach Italien abreiste.
„Wir werden noch diese Nacht fahren!“ verkündete Carlisle soeben, was den Startschuss für den allgemeinen Aufbruch bedeutete. Jeder war in seine Gedanken vertieft und ging seiner Wege.
„Carlisle?“ Ich löste mich von Emmett.
„Darf ich noch kurz mit dir unter vier Augen sprechen?“ fragte ich, sah zu Emmett, der verstand und ebenfalls den Raum verließ.
„Natürlich!“ Wir sahen uns eine gefühlte Ewigkeit nur an, als er das Schweigen brach.
„Mach dir um mich meine Sorgen, Fin!“
„Was, wenn ich es aber tue?“ hauchte ich und sah zu Boden.
„Wovor hast du Angst?“ Er kam zu mir und hob mein Kinn mit einem Finger an, sodass ich ihn ansehen musste.
„Die Volturi?“ Ich schüttelte den Kopf und fühlte, wie die verhassten Tränen in meinen Augen brannten.
„Ich ……!“ meine Stimme brach. Im nächsten Moment zog er mich an sich.
„Wir werden doch alle bald wieder hier sein!“
„Das ist es nicht!“ flüsterte ich und suchte krampfhaft nach den richtigen Worte.
„Wage es ja nicht zu denken, dass du an dem hier Schuld sein könntest! Finley ich bitte dich! Ich möchte nur deine Schwester und dich schützen. Lasse das doch alles meine Sorge sein!“
„Wenn das alles so leicht wäre! Ich möchte keinen von euch in Gefahr wissen!“ erwiderte ich gepresst und umarmte ihn noch fester.
„Hör mir jetzt genau zu, meine Kleine!“ Er strich mir bedächtig meinem Rücken entlang.
„Du wirst weder mich, noch einen von den anderen verlieren! Ich weiss, dass du immer der Meinung bist, ich würde deine Ängste nicht sehen, doch glaube mir, ich kenne dich besser als du denkst! Es würde dich erschrecken, wie gut!“
„Bitte seid vorsichtig!“
„Ich verspreche es!“
„Danke!“ Er küsste mich auf den Scheitel und verließ den Raum.
Die Nacht brach herein und Nessie, Bella, Maxim, Eleazar und Carlisle fuhren soeben zum Flughafen. Gedankenverloren sah ich dem Mercedes hinterher und konnte mich von der Gewissheit, dass es wohl unruhige Stunden werden würden, bis sie wieder hier waren, nicht lösen. Eine kühle Hand legte sich an meinen Rücken und ließ mich zusammenfahren.
„In Gedanken?“ fragte Emmett direkt hinter mir.
„Wie so oft!“ gab ich gequält zurück.
„Du wirst deinen Fels in der Brandung schon wieder bekommen, keine Sorge!“ Ich dreht mich zu ihm und sah ihm direkt in seine dunkelgelben Augen. Er würde bald wieder jagen müssen, das stand fest.
„Du bist mein Fels in der Brandung, Emmett!“
„Kleine Lügnerin!“ triezte er mich liebevoll und strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr.
„Ich meine das ernst!“ wollte ich mich verteidigen, doch er nahm mein Gesicht in seine Hände, küsste mich und ließ mich für eine Sekunde alles um mich herum vergessen.
„Ich bin dein Bärenfänger!“ nuschelte er an meinen Lippen.
„Schon vergessen?“
„Natürlich!“ Eine kurze Pause entstand.
„Du solltest jagen gehen, mein Schatz!“
„Das kann doch noch warten!“
„Nein kann es nicht und du weisst das auch! Geh und fang dir einen Grizzly!“
„Bist du dir sicher?“ Ich küsste ihn ein weiteres Mal und nickte schließlich.
„Ich sollte zu Esme gehen!“ Ich sah an ihm vorbei, durch das Fenster, wo Esme am Küchentisch saß.
„Sicher?“
„Ja! Geh schon Cullen!“ Ich gab ihm einen Schubs die Verandatreppen hinunter, wo er jedoch stehen blieb.
„Was?“ fragte ich, als er mich nur ansah.
„Ich liebe dich!“
„Ich weiß! Ich dich auch! Nun geh!“ Bevor ich noch etwas erwidern konnte, hauchte er einen Kuss auf meine Stirn und war auch schon verschwunden.
„Wenn du gestattest, würde ich gerne beginnen deine Gedanken und schließlich die von den andern zu löschen, die etwas mit Felicity oder Finley zu tun haben, Carlisle!“ Maxim hatte uns auf der Anreise nach Italien erklärt, wie seine Fähigkeit funktionierte. Wir mussten ihm absolutes Vertrauen entgegen bringen, damit er sie erfolgreich anwenden konnte. Nun saßen wir im Flugzeug Richtung Pisa, hatten alle Eventualitäten durchgesprochen, wie unser Besuch bei den Volturis ablaufen und versucht Bella, wie Nessie auf das vorzubereiten, was uns bevorstehen könnte.
„Natürlich mein Freund!“ Eleazar schirmte uns von den Blicken der anderen Passagiere ab, während Maxim mich an den Oberarmen nahm und seine Stirn auf meine legte. Ich verlor mich in seinen braunen Augen und Wärme begann aufzusteigen. Es war, als wenn man einen Film rückwärts laufen ließe, die Stellen mit Finley und Fely einfach rausschnitt.
„Du hast dir so einiges mitgemacht!“ flüsterte Maxim, als er wieder von mir abließ.
„Wie bitte?“
„Nicht so wichtig!“ erwiderte er und schien einen Moment in Gedanken, bevor er sich den anderen widmete.
„Fin!“ Ich sah von der Zeitung auf, die ich vor mir aufgeschlagen hatte. Fely hielt mir einen Spielesammlung unter die Nase und machte eine einladende Bewegung Richtung Couchtisch.
„Kommt, wir spielen eine Runde!“ Sie sah von mir zu Esme, die leicht den Kopf schüttelte.
„Dann kommst du auf andere Gedanken!“ vorsichtig strich ich ihr über den Arm.
„Du musst mir doch zeigen, wie Schach funktioniert!“ ermunterte ich sie, doch sie sah mich nur an. Schließlich sagte sie
„Das sollte dir dein Vater erklären!“
„Esme, sie werden spätestens in drei Tagen wieder hier sein. Bitte komm!“ Ich zog sie vom Stuhl, hinter mir her und nahm neben ihr auf der Couch Platz. Zum ersten Mal verstand ich, weshalb sich die anderen immer sorgten, wenn ich meinen Gedanken nachhing.
„Welche Spielfarbe?“ Fely warf mir ein blaues Männchen zu, dass ich in der Luft fing.
„Esme?“
„Ich war schon lange nicht mehr in dieser Stadt, aber es hat sich überhaupt nichts verändert!“ Maxim war vor uns durch die Tore getreten und sah sich auf dem leeren Platz um. Es herrschte tiefste Nacht und die Strassen Volterras waren wie ausgestorben. In der Mitte des Platzes glitzerte das Wasser im abgestellten Springbrunnen und die große Uhr gegenüber der Stadttore schlug zur Mitternacht. Tauben flogen auf und ihre Flügel verursachten ein raschelndes Geräusch. Nessie ging zwischen mir und Bella, die einen Arm um ihre Tochter gelegt hatte.
„Wir müssen dort hinein!“ Eleazar zeigte auf eine massive Holztür, direkt unterhalb des Glockenturms. Wir liefen an dem Springbrunnen vorbei, auf die Tür zu, als sich neben uns plötzlich etwas regte.
„Benvenuti! Bitte folgt mir!“ Der große dunkle Mann trat aus dem Schatten der Gasse und machte eine einladende Bewegung Richtung Glockenturm.
„Sei gegrüßt Demetri!“ sagte Eleazar und schüttelte ihm freundschaftlich die Hand. Aus Erfahrung wusste ich, dass es nur oberflächliche Floskeln waren. Er führte uns durch die Tür, über einen steinernen Gang zu einer großen Flügeltür. Es mussten bereits Jahrzehnte her sein, dass ich das letzte Mal dieses Portal durchschritten hatte und Aro würde, wie immer, hocherfreut sein. Er würde auch keine Mühen scheuen uns zum Bleiben zu bewegen und doch erneut an unserer Überzeugung scheitern. Demetri stieß die Tür auf und ging voran. Unsere Schritte halten von den meterhohen Wänden wider, die sich zu einer grossen Kuppel hoch über unseren Köpfen verbanden.
to be continued
Gast- Gast
Preview/Coming soon..................Herzlich Willkommen
Sorry Leute hab gestern die falsche Preview eingestellt.,)))
Es war früh Morgens, als ich erwachte. Eng an Emmett gekuschelt, der mir sanft über den Rücken strich, fiel soeben die Haustüre krachend ins Schloss.
„Esme, mir geht es gut! Wirklich!“ Fely hörte sich aufgebracht und genervt an.
„Du solltest dich setzten!“ beschwor sie Fely, was mich sofort alarmierte.
„Was ist da los?“ fragte ich Emmett, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Ich schlüpfte in Jeans und Sweater, lief gefolgt von ihm, die Treppe hinunter. Wir fanden die Beiden in der Küche vor, Fely am geöffneten Kühlschrank, Esme an die Spüle gelehnt, schräg hinter ihr. Ich blieb ihm Türrahmen stehen, während Emmett seine Arme um meine Mitte schlang und wir sie still beobachteten.
„Bitte Felicity, lass mich dir helfen!“ Ihr Gesicht war von der Kühlschranktür verdeckt und mir stellte sich die Frage, worum es hier wohl gehen könnte. Es war mir vollkommen neu, dass sich nun auch anderen um meine Schwester sorgten.
„Esme bitte! Es ist alles in bester Ordnung!“ Sie holte hörbar Luft. Das kannte ich von Fely und hieß nur, dass hier absolut gar nichts in Ordnung war.
„Ich habe mir wahrscheinlich eine Grippe eingefangen, weiter nichts. Sollte viel Blut trinken und mich ausruhen, das ist auch schon alles!“
„Du bist krank?“ entfuhr es mir, da weder sie noch ich, jemals an einem Infekt gelitten hatten. Sie lugte kurz an der Tür vorbei.
„Na toll!“ brummt sie und widmete sich erneut dem Inhalt des Kühlschrankes.
„Das ist keine Antwort, Fely!“ Ich gesellte mich zu Esme, die mit verschränkten Armen etwas hilflos an der Spüle stand.
„Fin, nicht du auch noch!“ maulte sie und schob Dinge von einer Seite auf die andere.
„Du warst noch nie krank!“ bemerkte ich. Esmes Blick huschte kurz zu mir.
„Dann ist es eben das erste Mal! Was solls!“
-Ja, nicht nur das war in letzter Zeit das erste Mal!-
Ich schob den Gedanken von mir und musterte sie eine Weile.
„Könntest du mir verraten, was du genau suchst?“ mischte sich nun auch Emmett ein, der am Küchentisch Platz genommen hatte.
„Nach Essbarem?“ erwiderte sie sarkastisch ohne uns eines Blickes zu würdigen. Emmett verdrehte die Augen und stützte sein Kinn in eine Hand.
„Nur wenn ich es mir recht überlege!“ Ein unterdrücktes würgen war plötzlich zu hören und sie griff sie an den Bauch. Esme wollte zu ihr gehen, doch sie hielt sie mit erhobener Hand auf Abstand.
„Ich möchte dich nicht anstecken!“
„Sei doch nicht albern, Felicity!“ Sie schüttelte den Kopf, während sich Esme resigniert an die Spülte zurücklehnte.
„Seit wann geht das schon so?“ versuchte ich nun bei Emmett mein Glück. Gleichzeitig war es unheimlich, jemanden nach Fely´s Zustand zu fragen, den ich selbst noch nicht allzu gut kannte. Er überlegte kurz und ich wäre auch nicht verwundert gewesen, hätte er einen dummen Spruch auf Lager gehabt, aber stattdessen sagte er mit ernster Miene
„Zehn Tage!“ War ich wirklich so sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen, dass es mir einfach nicht aufgefallen war, dass es ihr nicht gut ging. Desto erschreckender war es, dass es sogar Emmett nicht entgangen war.
„Ich möchte mir das ansehen, Fely, aber……….!“ warf ich vorsichtig ein, da die Stimmung schnell kippen konnte.
„Ich brauche keinen Arzt, Finley!“ Ihre Stimme war zu kontrolliert, zu ruhig. Hier war definitiv etwas nicht in Ordnung. Immer noch kämpfte sie mit ihrem spärlichen Mageninhalt und war beinahe grün im Gesicht.
„…., aber du kannst auch Edward konsultieren, wenn dir das lieber ist!“
„Oh, das habe ich bereits vermisst!“ brummte Emmett.
„Fin gegen Fely!“ Er schlug mit einem Löffel gegen ein Glas, dass ein klirrendes Geräusch von sich gab.
„Erste Runde!“ Mein missbilligender Blick brachte ihn zum Schweigen.
„Es geht vorbei und hört alle auf, mich zu einem Arzt schleifen zu wollen! Ich…….!“
Plötzlich wurde sie aschfahl und ihre Beine gaben unter ihr nach. Bevor sie auf den Fliesen aufschlagen konnte, hatte sie bereits Esme aufgefangen.
to be continued
Es war früh Morgens, als ich erwachte. Eng an Emmett gekuschelt, der mir sanft über den Rücken strich, fiel soeben die Haustüre krachend ins Schloss.
„Esme, mir geht es gut! Wirklich!“ Fely hörte sich aufgebracht und genervt an.
„Du solltest dich setzten!“ beschwor sie Fely, was mich sofort alarmierte.
„Was ist da los?“ fragte ich Emmett, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Ich schlüpfte in Jeans und Sweater, lief gefolgt von ihm, die Treppe hinunter. Wir fanden die Beiden in der Küche vor, Fely am geöffneten Kühlschrank, Esme an die Spüle gelehnt, schräg hinter ihr. Ich blieb ihm Türrahmen stehen, während Emmett seine Arme um meine Mitte schlang und wir sie still beobachteten.
„Bitte Felicity, lass mich dir helfen!“ Ihr Gesicht war von der Kühlschranktür verdeckt und mir stellte sich die Frage, worum es hier wohl gehen könnte. Es war mir vollkommen neu, dass sich nun auch anderen um meine Schwester sorgten.
„Esme bitte! Es ist alles in bester Ordnung!“ Sie holte hörbar Luft. Das kannte ich von Fely und hieß nur, dass hier absolut gar nichts in Ordnung war.
„Ich habe mir wahrscheinlich eine Grippe eingefangen, weiter nichts. Sollte viel Blut trinken und mich ausruhen, das ist auch schon alles!“
„Du bist krank?“ entfuhr es mir, da weder sie noch ich, jemals an einem Infekt gelitten hatten. Sie lugte kurz an der Tür vorbei.
„Na toll!“ brummt sie und widmete sich erneut dem Inhalt des Kühlschrankes.
„Das ist keine Antwort, Fely!“ Ich gesellte mich zu Esme, die mit verschränkten Armen etwas hilflos an der Spüle stand.
„Fin, nicht du auch noch!“ maulte sie und schob Dinge von einer Seite auf die andere.
„Du warst noch nie krank!“ bemerkte ich. Esmes Blick huschte kurz zu mir.
„Dann ist es eben das erste Mal! Was solls!“
-Ja, nicht nur das war in letzter Zeit das erste Mal!-
Ich schob den Gedanken von mir und musterte sie eine Weile.
„Könntest du mir verraten, was du genau suchst?“ mischte sich nun auch Emmett ein, der am Küchentisch Platz genommen hatte.
„Nach Essbarem?“ erwiderte sie sarkastisch ohne uns eines Blickes zu würdigen. Emmett verdrehte die Augen und stützte sein Kinn in eine Hand.
„Nur wenn ich es mir recht überlege!“ Ein unterdrücktes würgen war plötzlich zu hören und sie griff sie an den Bauch. Esme wollte zu ihr gehen, doch sie hielt sie mit erhobener Hand auf Abstand.
„Ich möchte dich nicht anstecken!“
„Sei doch nicht albern, Felicity!“ Sie schüttelte den Kopf, während sich Esme resigniert an die Spülte zurücklehnte.
„Seit wann geht das schon so?“ versuchte ich nun bei Emmett mein Glück. Gleichzeitig war es unheimlich, jemanden nach Fely´s Zustand zu fragen, den ich selbst noch nicht allzu gut kannte. Er überlegte kurz und ich wäre auch nicht verwundert gewesen, hätte er einen dummen Spruch auf Lager gehabt, aber stattdessen sagte er mit ernster Miene
„Zehn Tage!“ War ich wirklich so sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen, dass es mir einfach nicht aufgefallen war, dass es ihr nicht gut ging. Desto erschreckender war es, dass es sogar Emmett nicht entgangen war.
„Ich möchte mir das ansehen, Fely, aber……….!“ warf ich vorsichtig ein, da die Stimmung schnell kippen konnte.
„Ich brauche keinen Arzt, Finley!“ Ihre Stimme war zu kontrolliert, zu ruhig. Hier war definitiv etwas nicht in Ordnung. Immer noch kämpfte sie mit ihrem spärlichen Mageninhalt und war beinahe grün im Gesicht.
„…., aber du kannst auch Edward konsultieren, wenn dir das lieber ist!“
„Oh, das habe ich bereits vermisst!“ brummte Emmett.
„Fin gegen Fely!“ Er schlug mit einem Löffel gegen ein Glas, dass ein klirrendes Geräusch von sich gab.
„Erste Runde!“ Mein missbilligender Blick brachte ihn zum Schweigen.
„Es geht vorbei und hört alle auf, mich zu einem Arzt schleifen zu wollen! Ich…….!“
Plötzlich wurde sie aschfahl und ihre Beine gaben unter ihr nach. Bevor sie auf den Fliesen aufschlagen konnte, hatte sie bereits Esme aufgefangen.
to be continued
Gast- Gast
Herzlich Willkommen
Es war früh Morgens, als ich erwachte. Eng an Emmett gekuschelt, der mir sanft über den Rücken strich, fiel soeben die Haustür krachend ins Schloss.
„Esme, mir geht es gut! Wirklich!“ Fely hörte sich aufgebracht und genervt an.
„Du solltest dich setzten!“ beschwor sie Fely, was mich sofort alarmierte.
„Was ist da los?“ fragte ich Emmett, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Ich schlüpfte in Jeans und Sweater, lief gefolgt von ihm, die Treppe hinunter. Wir fanden die beiden in der Küche vor, Fely am geöffneten Kühlschrank, Esme an die Spüle gelehnt, schräg hinter ihr. Ich blieb ihm Türrahmen stehen, während Emmett seine Arme um meine Mitte schlang und wir sie still beobachteten.
„Bitte Felicity, lass mich dir helfen!“ Ihr Gesicht war von der Kühlschranktür verdeckt und mir stellte sich die Frage, worum es hier wohl gehen könnte. Es war mir vollkommen neu, dass sich nun auch andere um meine Schwester sorgten.
„Esme bitte! Es ist alles in bester Ordnung!“ Sie holte hörbar Luft. Das kannte ich von Fely und hieß nur, dass hier absolut gar nichts in Ordnung war.
„Ich habe mir wahrscheinlich eine Grippe eingefangen, weiter nichts. Sollte viel Blut trinken und mich ausruhen, das ist auch schon alles!“
„Du bist krank?“ entfuhr es mir, da weder sie, noch ich, jemals an einem Infekt gelitten hatten. Sie lugte kurz an der Tür vorbei.
„Na toll!“ brummte sie und widmete sich erneut dem Inhalt des Kühlschrankes.
„Das ist keine Antwort, Fely!“ Ich gesellte mich zu Esme, die mit verschränkten Armen etwas hilflos an der Spüle stand.
„Fin, nicht du auch noch!“ maulte sie und schob Dinge von einer Seite auf die andere.
„Du warst noch nie krank!“ bemerkte ich. Esmes sorgenvoller Blick huschte kurz zu mir.
„Dann ist es eben das erste Mal! Was solls!“
-Ja, nicht nur das war in letzter Zeit das erste Mal!-
Ich schob den Gedanken von mir und musterte sie eine Weile.
„Könntest du mir verraten, was du genau suchst?“ mischte sich nun auch Emmett ein, der am Küchentisch Platz genommen hatte.
„Nach Essbarem?“ erwiderte sie sarkastisch ohne uns eines Blickes zu würdigen. Emmett verdrehte die Augen und stützte sein Kinn in eine Hand.
„Nur wenn ich es mir recht überlege!“ Ein unterdrücktes würgen war plötzlich zu hören und sie griff sich an den Bauch. Esme wollte zu ihr gehen, doch sie hielt sie mit erhobener Hand auf Abstand.
„Ich möchte dich nicht anstecken!“
„Sei doch nicht albern, Felicity!“ Sie schüttelte den Kopf, während sich Esme resigniert an die Spülte zurücklehnte.
„Seit wann geht das schon so?“ versuchte ich nun bei Emmett mein Glück. Gleichzeitig war es unheimlich, jemanden nach Felys Zustand zu fragen, den ich selbst noch nicht allzu gut kannte. Er überlegte kurz und ich wäre auch nicht verwundert gewesen, hätte er einen dummen Spruch auf Lager gehabt, aber stattdessen sagte er mit ernster Miene
„Zehn Tage!“ War ich wirklich so sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen, dass es mir einfach nicht aufgefallen war, dass es ihr nicht gut ging. Desto erschreckender war es, dass es sogar Emmett nicht entgangen war.
„Ich möchte mir das ansehen, Fely, aber……….!“ warf ich vorsichtig ein, da die Stimmung schnell kippen konnte.
„Ich brauche keinen Arzt, Finley!“ Ihre Stimme war zu kontrolliert, zu ruhig. Hier war definitiv etwas nicht in Ordnung. Immer noch kämpfte sie mit ihrem spärlichen Mageninhalt und war beinahe grün im Gesicht.
„…., aber du kannst auch Edward konsultieren, wenn dir das lieber ist!“
„Oh, das habe ich bereits vermisst!“ brummte Emmett.
„Fin gegen Fely!“ Er schlug mit einem Löffel gegen ein Glas, dass ein klirrendes Geräusch von sich gab.
„Erste Runde!“ Mein missbilligender Blick brachte ihn zum Schweigen.
„Es geht vorbei und hört alle auf, mich zu einem Arzt schleifen zu wollen! Ich…….!“
Plötzlich wurde sie aschfahl und ihre Beine gaben unter ihr nach. Bevor sie auf den Fliesen aufschlagen konnte, hatte sie bereits Esme aufgefangen.
„Benvenuti, miei cori amici! Willkommen, meine Freunde!“ Aro erhob sich lächelnd von seinem Thron, nahm die zwei Treppen des Podestes in einer fliessenden, eleganten Bewegung und schwebte auf uns zu.
„Carlisle!“ Er streckte mir seine Hand entgegen, um meine zu schütteln, als er inne hielt und sein Blick auf meinen Begleitern geheftet blieb. Er ließ sie wieder sinken und sah interessiert in die Runde.
„Molto interessante! Höchst interessant! Wen darf ich hier aller begrüssen? Maxim Bariello, Eleazar Denali, welch Freude und die reizenden Kostbarkeiten des Cullen Zirkels!“ Er klatschte entzückt in die Hände und beschrieb einen Bogen um uns, als würde er Bilder in einem Museum betrachten.
„Isabella, welch Augenweide du als Unsterbliche doch bist, genauso wie deine Tochter Renesmee. Wie schnell sie doch zu einer jungen Dame herangewachsen ist! Sorprendente! Erstaunlich!“
„Was verschafft uns die Ehre, Carlisle?“ Caius saß immer noch auf seinem Thron, hatte sich keinen Millimeter bewegt und musterte mich interessiert mit seinen karmesinroten Augen.
„Wir wollten euch wieder einmal mit einem Besuch erfreuen!“ kam mir Maxim zuvor.
„Ach, wolltet ihr das?“
„Caius, sei nicht immer so misstrauisch unseren Freunden gegenüber!“ meldete sich nun Marcus das erste Mal zu Wort. Wie schon seit Jahrhunderten saß er gelangweilt in seinem Sessel zur Rechten Aros.
„Wir hatten die selben Absichten, welch Zufall!“ erwiderte Aro, der vor uns auf und ab schritt. Nessie wurde zusehens nervöser, da ihr Herz zu rasen begann und ich ihre Angst riechen konnte. Bella strich ihr beruhigend über den Arm, doch sie sah angespannt zwischen den drei Oberhäuptern des Volturi Zirkels hin und her.
„Wie ich sehe, sind deine Kostbarkeiten nicht zugegen?“ fuhr Eleazar fort, als ihm das fehlen von Jane und Alec auffiel.
„Sie haben anderweitig zu tun!“ fiel ihm Caius barsch ins Wort.
„Ich wollte dich nicht verstimmen, werter Caius!“ beschwichtigte ihn Eleazar demütig und verbeugte sich ein Stück weit.
„Wie erging es euch in den letzten Jahren, Carlisle?“ wollte nun wieder Aro erfahren, der sicher in Gedanken seine Sammlung an Raritäten schon vergrösserte, da er Bella, Renesmee und Maxim begutachtete, als wären sie Waren zum kaufen.
„Sehr gut, danke der Nachfrage!“
„Darf ich mich dessen selbst vergewissern?“ Bellas und Maxims Blicke huschten zu mir, doch ich schüttelte den Kopf, als Bella die stille Frage stellte, ob sie ihr Schild nach oben fahren sollte.
„So wenig Vertrauen?“ stichelte Caius und grinste höhnisch. Damals auf der Lichtung, war er es gewesen, der am liebsten Blut, den Tod von Renesmee gesehen hätte und immer schon einen enormen Groll gegen meinen Coven hegte.
„Ist das etwa verwunderlich?“ schoss Bella zurück, doch bevor ich etwas sagen konnte, war Maxim bereits an ihrer Seite.
„Ruhig Blut!“ beschwor er sie.
„Lass dein Schild gesenkt!“ flüsterte er, ohne sie loszulassen.
„Schade, wäre interessant gewesen, was du noch zu sagen hast, Bambina!“ sagte Marcus ohne Emotionen.
„Also, darf ich mich über den Wahrheitsgehalt deiner Aussage selbst überzeugen?“ fragte Aro sichtlich erregt, da er etwas witterte.
„Natürlich!“ Ich streckte meine Hand aus und da war sie. Eine Erinnerung vom ersten Tag, als mir Finley blutbesudelt in der Blutbank gegenüberstand und mich panisch angefaucht hatte. Ich schluckte hart, was natürlich Maxim und Eleazar nicht entgangen war.
„Mein Freund?“ Aro sah mich abwartend an, während seine Hand fordernd zwischen uns schwebte.
„Fely!“ Emmett schoss an mir vorbei und nahm Esme Fely ab.
„Bring sie zur Couch!“ gab ich ihm Anweisung, an Esme gerichtet
„Wo ist Edward?“ Noch ehe ich diesen Satz zu Ende gesprochen hatte, war er bereits an meiner Seite.
„Was ist hier los?“ Er sah in die Runde, doch alle waren sichtlich ratlos. Ich riss mich von dieser Situation los und rannte zurück in die Küche, wo ich ein Geschirrtuch unter das Wasser hielt. Keine Sekunde später war ich wieder bei ihnen und legte das Tuch auf ihre wächserne Stirn. Edward befühlte soeben ihren Puls am Handgelenk, während Esme ihr behutsam über die Wange strich. Edwards goldene Augen brannten regelrecht auf mir, als er meine Gedanken las und doch sagte er zu Emmett
„Ich weiss, dass sie über Übelkeit klagte, aber sie ist auch zu einem Teil menschlich!“
„Du hättest doch schon etwas unternehmen können!“ erwiderte Emmett genervt.
„Ich wollte Carlisles Meinung einholen, bevor ich sie ins Gespräch gebeten hätte! Du kennst Fely nicht so, wie ich!“
„Ja und jetzt haben wir den Salat!“
„Kannst du bitte deine Gedanken bei dir behalten?“ Edward konzentrierte sich wieder auf mich, doch ich hatte absolut keine Ahnung, was hier wirklich los war, oder wovon Edward da eben gesprochen hatte.
Plötzlich schlug Fely die Augen auf und sah mich verwirrt an.
„Was ist passiert?“ stammelte sie, während ich ihr abermals den kühlen Lappen an die Stirn hielt.
„Wir wissen es nicht! Du bist vorhin zusammengebrochen!“ beantwortete Emmett ihre Frage und ließ sich gegenüber auf das Sofa fallen.
„Oh!“ hauchte sie und ich wusste, dass es ihr unangenehm war im Mittelpunkt zu stehen. Sie versuchte sich aufzusetzen, doch ich drückte sie in die Kissen zurück.
„Du bleibst schön liegen, mein Schwesterherz!“
„Langsam, mein Herz! Lass Edward sich einen Überblick verschaffen!“ beschwichtigte sie Esme, während Fely das Tuch von ihrer Stirn nahm.
„Jetzt macht doch bitte kein Drama daraus!“ Sie wischte meine Hände von ihren Schultern und setzte sich auf. Ihre Gesichtsfarbe schwankte zwischen aschgrau und grün, was mich zunehmend beunruhigte.
„Fely!“ Edward nahm neben ihr auf der Couch Platz, die Hand an ihrem Radialispuls und versuchte ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
„Felicity!“ sagte er sanft, aber bestimmt.
„Sieh mich bitte an!“ Unwillkürlich erinnerte er mich in diesem Moment an Carlisle, wenn ich vollkommen durch den Wind war und dieser meine Aufmerksamkeit permanent einforderte. Noch bevor die Szenen aufflammen konnten, konzentrierte ich mich auf Fely, die langsam den Kopf zu ihm drehte. Ich fragte mich insgeheim, ob sie zu Edward die selbe Bindung und Vertrautheit aufgebaut hatte, wie ich zu Emmett oder Carlisle, doch sie schien mit sich zu hadern. Es wäre nicht meine Schwester, wenn sie nicht immer die Starke spielen würde. Das war eins der wenigen Dinge die uns verband. Sie musste schließlich in letzter Zeit oft Stärke beweisen und das alles wegen mir.
„Was?“ konterte sie müde. Mir fiel erst jetzt auf, dass sie sehr blass und abgeschlagen wirkte. Ich wechselte mit Esme einen kurzen Blick, die die Situation ebenfalls angespannt beobachtete.
„Sei vernünftig! Dir geht es nicht gut und ich, wir, möchten einfach wissen, was los ist!“
„Mir wurde nur schwarz vor Augen! Das ist alles!“ wehrte sie die unterschwellige Bitte, sie untersuchen zu dürfen, ab.
„Das ist nicht alles!“ mischte sich nun Emmett, der uns immer noch von seinem Platz auf der Couch beobachtete, ein. Warnend sah sie ihn an, doch er ließ sich von dieser Geste nicht beeindrucken. Sie hatte in ihm einen Bruder gefunden, der sich nicht scheute ihr Paroli zu bieten, ohne mit ihr sofort einen Kampf ausfechten zu müssen. Es hatten sich hier in Forks anscheinend doch mehr Dinge geändert, als ich mir vorzustellen vermochte und war erstaunt über diese Entwicklung. Emmett hatte versteckte Seiten, die ich erst kennen lernen durfte.
„Emmett!“
„So geht das doch schon seit Tagen, Fely! Ich möchte, dass du dich untersuchen lässt, da es deiner Schwester und natürlich uns, wichtig ist!“ betonte er. Ich starrte ihn ungläubig an, da ich es nicht fassen konnte, solche Worte aus seinem Mund zu hören. Fely sah in die Runde und nickte schließlich.
„Dann hoch mit dir!“ Edward zog sie vom Sofa und nahm sie in seine Arme.
„Ich kann alleine laufen!“ maulte sie und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. Sie war definitiv meine Schwester.
„Das steht nicht zur Debatte!“ konterte Edward und verschwand mit ihr im oberen Stockwerk. Esme folgte ihnen auf dem Fuss, doch ich blieb unschlüssig am Treppenabsatz stehen.
„Geh schon!“ sagte Emmett unmittelbar hinter mir.
„Ich weiß nicht, ob sie mich dabei haben möchte!“
„Das kann ich dir auch nicht beantworten, Finley!“ Edward erschien auf der Treppe.
„Aber ich könnte deine Hilfe benötigen!“ Ich sah ihm lange in seine honigfarbenen Augen und schließlich zu Emmett, der zustimmend nickte.
„Geh! Du wirst gebraucht!“ Mit einem leichten Schubs, brachte er mich dazu, dass ich die erste Stufe empor stieg.
„Ok!“ Ich sammelte mich kurz und folgte Edward.
to be continued
„Esme, mir geht es gut! Wirklich!“ Fely hörte sich aufgebracht und genervt an.
„Du solltest dich setzten!“ beschwor sie Fely, was mich sofort alarmierte.
„Was ist da los?“ fragte ich Emmett, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Ich schlüpfte in Jeans und Sweater, lief gefolgt von ihm, die Treppe hinunter. Wir fanden die beiden in der Küche vor, Fely am geöffneten Kühlschrank, Esme an die Spüle gelehnt, schräg hinter ihr. Ich blieb ihm Türrahmen stehen, während Emmett seine Arme um meine Mitte schlang und wir sie still beobachteten.
„Bitte Felicity, lass mich dir helfen!“ Ihr Gesicht war von der Kühlschranktür verdeckt und mir stellte sich die Frage, worum es hier wohl gehen könnte. Es war mir vollkommen neu, dass sich nun auch andere um meine Schwester sorgten.
„Esme bitte! Es ist alles in bester Ordnung!“ Sie holte hörbar Luft. Das kannte ich von Fely und hieß nur, dass hier absolut gar nichts in Ordnung war.
„Ich habe mir wahrscheinlich eine Grippe eingefangen, weiter nichts. Sollte viel Blut trinken und mich ausruhen, das ist auch schon alles!“
„Du bist krank?“ entfuhr es mir, da weder sie, noch ich, jemals an einem Infekt gelitten hatten. Sie lugte kurz an der Tür vorbei.
„Na toll!“ brummte sie und widmete sich erneut dem Inhalt des Kühlschrankes.
„Das ist keine Antwort, Fely!“ Ich gesellte mich zu Esme, die mit verschränkten Armen etwas hilflos an der Spüle stand.
„Fin, nicht du auch noch!“ maulte sie und schob Dinge von einer Seite auf die andere.
„Du warst noch nie krank!“ bemerkte ich. Esmes sorgenvoller Blick huschte kurz zu mir.
„Dann ist es eben das erste Mal! Was solls!“
-Ja, nicht nur das war in letzter Zeit das erste Mal!-
Ich schob den Gedanken von mir und musterte sie eine Weile.
„Könntest du mir verraten, was du genau suchst?“ mischte sich nun auch Emmett ein, der am Küchentisch Platz genommen hatte.
„Nach Essbarem?“ erwiderte sie sarkastisch ohne uns eines Blickes zu würdigen. Emmett verdrehte die Augen und stützte sein Kinn in eine Hand.
„Nur wenn ich es mir recht überlege!“ Ein unterdrücktes würgen war plötzlich zu hören und sie griff sich an den Bauch. Esme wollte zu ihr gehen, doch sie hielt sie mit erhobener Hand auf Abstand.
„Ich möchte dich nicht anstecken!“
„Sei doch nicht albern, Felicity!“ Sie schüttelte den Kopf, während sich Esme resigniert an die Spülte zurücklehnte.
„Seit wann geht das schon so?“ versuchte ich nun bei Emmett mein Glück. Gleichzeitig war es unheimlich, jemanden nach Felys Zustand zu fragen, den ich selbst noch nicht allzu gut kannte. Er überlegte kurz und ich wäre auch nicht verwundert gewesen, hätte er einen dummen Spruch auf Lager gehabt, aber stattdessen sagte er mit ernster Miene
„Zehn Tage!“ War ich wirklich so sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen, dass es mir einfach nicht aufgefallen war, dass es ihr nicht gut ging. Desto erschreckender war es, dass es sogar Emmett nicht entgangen war.
„Ich möchte mir das ansehen, Fely, aber……….!“ warf ich vorsichtig ein, da die Stimmung schnell kippen konnte.
„Ich brauche keinen Arzt, Finley!“ Ihre Stimme war zu kontrolliert, zu ruhig. Hier war definitiv etwas nicht in Ordnung. Immer noch kämpfte sie mit ihrem spärlichen Mageninhalt und war beinahe grün im Gesicht.
„…., aber du kannst auch Edward konsultieren, wenn dir das lieber ist!“
„Oh, das habe ich bereits vermisst!“ brummte Emmett.
„Fin gegen Fely!“ Er schlug mit einem Löffel gegen ein Glas, dass ein klirrendes Geräusch von sich gab.
„Erste Runde!“ Mein missbilligender Blick brachte ihn zum Schweigen.
„Es geht vorbei und hört alle auf, mich zu einem Arzt schleifen zu wollen! Ich…….!“
Plötzlich wurde sie aschfahl und ihre Beine gaben unter ihr nach. Bevor sie auf den Fliesen aufschlagen konnte, hatte sie bereits Esme aufgefangen.
„Benvenuti, miei cori amici! Willkommen, meine Freunde!“ Aro erhob sich lächelnd von seinem Thron, nahm die zwei Treppen des Podestes in einer fliessenden, eleganten Bewegung und schwebte auf uns zu.
„Carlisle!“ Er streckte mir seine Hand entgegen, um meine zu schütteln, als er inne hielt und sein Blick auf meinen Begleitern geheftet blieb. Er ließ sie wieder sinken und sah interessiert in die Runde.
„Molto interessante! Höchst interessant! Wen darf ich hier aller begrüssen? Maxim Bariello, Eleazar Denali, welch Freude und die reizenden Kostbarkeiten des Cullen Zirkels!“ Er klatschte entzückt in die Hände und beschrieb einen Bogen um uns, als würde er Bilder in einem Museum betrachten.
„Isabella, welch Augenweide du als Unsterbliche doch bist, genauso wie deine Tochter Renesmee. Wie schnell sie doch zu einer jungen Dame herangewachsen ist! Sorprendente! Erstaunlich!“
„Was verschafft uns die Ehre, Carlisle?“ Caius saß immer noch auf seinem Thron, hatte sich keinen Millimeter bewegt und musterte mich interessiert mit seinen karmesinroten Augen.
„Wir wollten euch wieder einmal mit einem Besuch erfreuen!“ kam mir Maxim zuvor.
„Ach, wolltet ihr das?“
„Caius, sei nicht immer so misstrauisch unseren Freunden gegenüber!“ meldete sich nun Marcus das erste Mal zu Wort. Wie schon seit Jahrhunderten saß er gelangweilt in seinem Sessel zur Rechten Aros.
„Wir hatten die selben Absichten, welch Zufall!“ erwiderte Aro, der vor uns auf und ab schritt. Nessie wurde zusehens nervöser, da ihr Herz zu rasen begann und ich ihre Angst riechen konnte. Bella strich ihr beruhigend über den Arm, doch sie sah angespannt zwischen den drei Oberhäuptern des Volturi Zirkels hin und her.
„Wie ich sehe, sind deine Kostbarkeiten nicht zugegen?“ fuhr Eleazar fort, als ihm das fehlen von Jane und Alec auffiel.
„Sie haben anderweitig zu tun!“ fiel ihm Caius barsch ins Wort.
„Ich wollte dich nicht verstimmen, werter Caius!“ beschwichtigte ihn Eleazar demütig und verbeugte sich ein Stück weit.
„Wie erging es euch in den letzten Jahren, Carlisle?“ wollte nun wieder Aro erfahren, der sicher in Gedanken seine Sammlung an Raritäten schon vergrösserte, da er Bella, Renesmee und Maxim begutachtete, als wären sie Waren zum kaufen.
„Sehr gut, danke der Nachfrage!“
„Darf ich mich dessen selbst vergewissern?“ Bellas und Maxims Blicke huschten zu mir, doch ich schüttelte den Kopf, als Bella die stille Frage stellte, ob sie ihr Schild nach oben fahren sollte.
„So wenig Vertrauen?“ stichelte Caius und grinste höhnisch. Damals auf der Lichtung, war er es gewesen, der am liebsten Blut, den Tod von Renesmee gesehen hätte und immer schon einen enormen Groll gegen meinen Coven hegte.
„Ist das etwa verwunderlich?“ schoss Bella zurück, doch bevor ich etwas sagen konnte, war Maxim bereits an ihrer Seite.
„Ruhig Blut!“ beschwor er sie.
„Lass dein Schild gesenkt!“ flüsterte er, ohne sie loszulassen.
„Schade, wäre interessant gewesen, was du noch zu sagen hast, Bambina!“ sagte Marcus ohne Emotionen.
„Also, darf ich mich über den Wahrheitsgehalt deiner Aussage selbst überzeugen?“ fragte Aro sichtlich erregt, da er etwas witterte.
„Natürlich!“ Ich streckte meine Hand aus und da war sie. Eine Erinnerung vom ersten Tag, als mir Finley blutbesudelt in der Blutbank gegenüberstand und mich panisch angefaucht hatte. Ich schluckte hart, was natürlich Maxim und Eleazar nicht entgangen war.
„Mein Freund?“ Aro sah mich abwartend an, während seine Hand fordernd zwischen uns schwebte.
„Fely!“ Emmett schoss an mir vorbei und nahm Esme Fely ab.
„Bring sie zur Couch!“ gab ich ihm Anweisung, an Esme gerichtet
„Wo ist Edward?“ Noch ehe ich diesen Satz zu Ende gesprochen hatte, war er bereits an meiner Seite.
„Was ist hier los?“ Er sah in die Runde, doch alle waren sichtlich ratlos. Ich riss mich von dieser Situation los und rannte zurück in die Küche, wo ich ein Geschirrtuch unter das Wasser hielt. Keine Sekunde später war ich wieder bei ihnen und legte das Tuch auf ihre wächserne Stirn. Edward befühlte soeben ihren Puls am Handgelenk, während Esme ihr behutsam über die Wange strich. Edwards goldene Augen brannten regelrecht auf mir, als er meine Gedanken las und doch sagte er zu Emmett
„Ich weiss, dass sie über Übelkeit klagte, aber sie ist auch zu einem Teil menschlich!“
„Du hättest doch schon etwas unternehmen können!“ erwiderte Emmett genervt.
„Ich wollte Carlisles Meinung einholen, bevor ich sie ins Gespräch gebeten hätte! Du kennst Fely nicht so, wie ich!“
„Ja und jetzt haben wir den Salat!“
„Kannst du bitte deine Gedanken bei dir behalten?“ Edward konzentrierte sich wieder auf mich, doch ich hatte absolut keine Ahnung, was hier wirklich los war, oder wovon Edward da eben gesprochen hatte.
Plötzlich schlug Fely die Augen auf und sah mich verwirrt an.
„Was ist passiert?“ stammelte sie, während ich ihr abermals den kühlen Lappen an die Stirn hielt.
„Wir wissen es nicht! Du bist vorhin zusammengebrochen!“ beantwortete Emmett ihre Frage und ließ sich gegenüber auf das Sofa fallen.
„Oh!“ hauchte sie und ich wusste, dass es ihr unangenehm war im Mittelpunkt zu stehen. Sie versuchte sich aufzusetzen, doch ich drückte sie in die Kissen zurück.
„Du bleibst schön liegen, mein Schwesterherz!“
„Langsam, mein Herz! Lass Edward sich einen Überblick verschaffen!“ beschwichtigte sie Esme, während Fely das Tuch von ihrer Stirn nahm.
„Jetzt macht doch bitte kein Drama daraus!“ Sie wischte meine Hände von ihren Schultern und setzte sich auf. Ihre Gesichtsfarbe schwankte zwischen aschgrau und grün, was mich zunehmend beunruhigte.
„Fely!“ Edward nahm neben ihr auf der Couch Platz, die Hand an ihrem Radialispuls und versuchte ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
„Felicity!“ sagte er sanft, aber bestimmt.
„Sieh mich bitte an!“ Unwillkürlich erinnerte er mich in diesem Moment an Carlisle, wenn ich vollkommen durch den Wind war und dieser meine Aufmerksamkeit permanent einforderte. Noch bevor die Szenen aufflammen konnten, konzentrierte ich mich auf Fely, die langsam den Kopf zu ihm drehte. Ich fragte mich insgeheim, ob sie zu Edward die selbe Bindung und Vertrautheit aufgebaut hatte, wie ich zu Emmett oder Carlisle, doch sie schien mit sich zu hadern. Es wäre nicht meine Schwester, wenn sie nicht immer die Starke spielen würde. Das war eins der wenigen Dinge die uns verband. Sie musste schließlich in letzter Zeit oft Stärke beweisen und das alles wegen mir.
„Was?“ konterte sie müde. Mir fiel erst jetzt auf, dass sie sehr blass und abgeschlagen wirkte. Ich wechselte mit Esme einen kurzen Blick, die die Situation ebenfalls angespannt beobachtete.
„Sei vernünftig! Dir geht es nicht gut und ich, wir, möchten einfach wissen, was los ist!“
„Mir wurde nur schwarz vor Augen! Das ist alles!“ wehrte sie die unterschwellige Bitte, sie untersuchen zu dürfen, ab.
„Das ist nicht alles!“ mischte sich nun Emmett, der uns immer noch von seinem Platz auf der Couch beobachtete, ein. Warnend sah sie ihn an, doch er ließ sich von dieser Geste nicht beeindrucken. Sie hatte in ihm einen Bruder gefunden, der sich nicht scheute ihr Paroli zu bieten, ohne mit ihr sofort einen Kampf ausfechten zu müssen. Es hatten sich hier in Forks anscheinend doch mehr Dinge geändert, als ich mir vorzustellen vermochte und war erstaunt über diese Entwicklung. Emmett hatte versteckte Seiten, die ich erst kennen lernen durfte.
„Emmett!“
„So geht das doch schon seit Tagen, Fely! Ich möchte, dass du dich untersuchen lässt, da es deiner Schwester und natürlich uns, wichtig ist!“ betonte er. Ich starrte ihn ungläubig an, da ich es nicht fassen konnte, solche Worte aus seinem Mund zu hören. Fely sah in die Runde und nickte schließlich.
„Dann hoch mit dir!“ Edward zog sie vom Sofa und nahm sie in seine Arme.
„Ich kann alleine laufen!“ maulte sie und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. Sie war definitiv meine Schwester.
„Das steht nicht zur Debatte!“ konterte Edward und verschwand mit ihr im oberen Stockwerk. Esme folgte ihnen auf dem Fuss, doch ich blieb unschlüssig am Treppenabsatz stehen.
„Geh schon!“ sagte Emmett unmittelbar hinter mir.
„Ich weiß nicht, ob sie mich dabei haben möchte!“
„Das kann ich dir auch nicht beantworten, Finley!“ Edward erschien auf der Treppe.
„Aber ich könnte deine Hilfe benötigen!“ Ich sah ihm lange in seine honigfarbenen Augen und schließlich zu Emmett, der zustimmend nickte.
„Geh! Du wirst gebraucht!“ Mit einem leichten Schubs, brachte er mich dazu, dass ich die erste Stufe empor stieg.
„Ok!“ Ich sammelte mich kurz und folgte Edward.
to be continued
Gast- Gast
Preview/Coming soon..................Erinnerungen
„Es könnte traumatisch sein, da die Erlebnisse sehr intensiv waren! Wenn du möchtest können wir das Schrittweise machen!“ Ich verneinte es, da es vielleicht von Wichtigkeit war, mich an alle Einzelheiten aus Finley´s Entzug zu erinnern, wenn wir wieder in Forks waren und ich Fely untersuchte. Maxim legte erneut seine Stirn an meine und da war wieder das warme Gefühl. Wie in einem Schnelldurchlauf trafen mich die Erlebnisse und Erinnerungen, wie ein Peitschenhieb.
___________________________________________________
Ein bedrohliches Knurren aus ihrer Kehle, ließ mich wieder zurückweichen. Ihr Herz pochte laut und ich konnte das Adrenalin riechen, dass durch ihre Venen schoss. Ihre Sinne waren in Aufruhr, dass wusste ich und sah mich gezwungen sie mir vom Leib zu halten, wenn sie mich angreifen würde. Ich hob beschwichtigend die Hand.
„Lass mich es dir erklären! In Ordnung?“
Sie sah sich verzweifelt in dem steril wirkenden Raum um, konnte aber nichts entdecken, dass sie als Waffe gegen mich einsetzten konnte. Sie war von Kopf bis Fuss mit Blut besudelt und fauchte mich panisch an.
„Mein Name ist Carlisle Cullen, auch wenn ich nicht weiß was genau Du……!“
____________________________________________________
„Carlisle, wer würde ihr so etwas antun?“
"Später mein Herz!" Eine kurze Pause entstand, als ich fortfuhr.
„Ich muss die Verletzung sofort reinigen!“ Ich versuchte die Geschehnisse in der Klinik auszublenden und dem Mädchen zu helfen, die sich immer noch kraftlos zu wehren versuchte. Sie bemühte sich den Kopf zu schütteln, der immer noch schlaff an meiner Brust lehnte und wollte mich wegschieben. Ich bettete ihren Kopf auf das Kissen, drehte sie zur Seite, wo Esmes sie stabilisierte. Ich stach erneut in ihre Armbeuge ein, was sie zusammenzucken ließ, doch das Serum zeigte sofort Wirkung und sie wurde ruhiger.
____________________________________________________
“Von diesem Tag an war unsere Kindheit die reinste Hölle. Wir wurden auf Schritt und Tritt bewacht. Mit Ausnahme Vandards sprachen sie kaum ein Wort mit uns. Er sah in uns zur Hälfte unsere Mutter, darum versuchte er uns das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Doch selbst er traute sich nicht, mehr als zusätzliche Rationen Blut oder Decken einzuschmuggeln, da die Ältesten des Covens seine Mitglieder unter strenger Kontrolle hatten. Von ihm erfuhren wir die Geschichte unserer Mutter, wie sie war und auch, dass er sie geliebt hatte. Er ließ sich immer öfter zur Bewachung einteilen. Die Anderen überließen uns dem Durst. Zweimal wären wir fast vor Blutdurst verrückt geworden. Eines Tages beschloss der Coven, einen neuen Standort zu suchen, weil die Gerüchte bei den Menschen zu brodeln begonnen hatten. Um uns ruhig zu stellen und sicher zu gehen, dass wir nicht flüchten konnten, pfählten sie uns und ließen uns wochenlang zurück!”
Ihr Blick verharrte bei mir und ich konnte sie nur fassungslos ansehen.
____________________________________________________
Ihre Hand wanderte zum Hals und sie strich zögernd die Haare zur Seite.
"Nein!" röchelte ich bestürzt und drehte den Kopf weg.
"Nein!! Nicht dein Blut!"
"Komm schon! Du stirbst sonst!" Sie drehte meinen Kopf wieder zu ihrem Hals und beugte sich so tief, dass meine Lippen auf ihrem rasenden Puls ruhten.
"Ich kann nicht!" hauchte ich gegen ihre Kehle, was sie erschaudern ließ.
"Bitte!!! Carlisle!!! Ich weiss, dass du unerträgliche Schmerzen hast, aber ich flehe dich an, trink! Ich weiss, dass du dich unter Kontrolle hast und aufhören kannst!" Verzweiflung machte sich bei ihr breit, doch ich schüttelte unter ihr den Kopf.
"OK! Du lässt mir keine andere Wahl!" Sie setzte sich auf, sah in meine verständnislosen Augen, griff sich ein Messer von der Anrichte und setzte es seitlich an ihrem Hals an.
"Finley, was tust du da?" Ein schriller Unterton legte sich in meine Stimme, während meine Hand zum Messer wanderte, doch sie war schneller und stieß ein
"Dich retten!" hervor und schnitt in ihre Haut. Das Blut lief in Rinnsalen ihrem Hals entlang und sie legte mir ihre Hand in den Nacken.
"Bitte Finley, du weisst nicht, was du da getan hast!"
"Doch, das weiss ich! Aber sterben lassen werde ich dich erst recht nicht! Verstanden?" Sie senkte sich erneut zu mir herab und drückte meine Lippen an ihren Hals. Meine Lippen bebten an ihrem jagenden Puls.
to be continued
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Ein bedrohliches Knurren aus ihrer Kehle, ließ mich wieder zurückweichen. Ihr Herz pochte laut und ich konnte das Adrenalin riechen, dass durch ihre Venen schoss. Ihre Sinne waren in Aufruhr, dass wusste ich und sah mich gezwungen sie mir vom Leib zu halten, wenn sie mich angreifen würde. Ich hob beschwichtigend die Hand.
„Lass mich es dir erklären! In Ordnung?“
Sie sah sich verzweifelt in dem steril wirkenden Raum um, konnte aber nichts entdecken, dass sie als Waffe gegen mich einsetzten konnte. Sie war von Kopf bis Fuss mit Blut besudelt und fauchte mich panisch an.
„Mein Name ist Carlisle Cullen, auch wenn ich nicht weiß was genau Du……!“
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„Carlisle, wer würde ihr so etwas antun?“
"Später mein Herz!" Eine kurze Pause entstand, als ich fortfuhr.
„Ich muss die Verletzung sofort reinigen!“ Ich versuchte die Geschehnisse in der Klinik auszublenden und dem Mädchen zu helfen, die sich immer noch kraftlos zu wehren versuchte. Sie bemühte sich den Kopf zu schütteln, der immer noch schlaff an meiner Brust lehnte und wollte mich wegschieben. Ich bettete ihren Kopf auf das Kissen, drehte sie zur Seite, wo Esmes sie stabilisierte. Ich stach erneut in ihre Armbeuge ein, was sie zusammenzucken ließ, doch das Serum zeigte sofort Wirkung und sie wurde ruhiger.
____________________________________________________
“Von diesem Tag an war unsere Kindheit die reinste Hölle. Wir wurden auf Schritt und Tritt bewacht. Mit Ausnahme Vandards sprachen sie kaum ein Wort mit uns. Er sah in uns zur Hälfte unsere Mutter, darum versuchte er uns das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Doch selbst er traute sich nicht, mehr als zusätzliche Rationen Blut oder Decken einzuschmuggeln, da die Ältesten des Covens seine Mitglieder unter strenger Kontrolle hatten. Von ihm erfuhren wir die Geschichte unserer Mutter, wie sie war und auch, dass er sie geliebt hatte. Er ließ sich immer öfter zur Bewachung einteilen. Die Anderen überließen uns dem Durst. Zweimal wären wir fast vor Blutdurst verrückt geworden. Eines Tages beschloss der Coven, einen neuen Standort zu suchen, weil die Gerüchte bei den Menschen zu brodeln begonnen hatten. Um uns ruhig zu stellen und sicher zu gehen, dass wir nicht flüchten konnten, pfählten sie uns und ließen uns wochenlang zurück!”
Ihr Blick verharrte bei mir und ich konnte sie nur fassungslos ansehen.
____________________________________________________
Ihre Hand wanderte zum Hals und sie strich zögernd die Haare zur Seite.
"Nein!" röchelte ich bestürzt und drehte den Kopf weg.
"Nein!! Nicht dein Blut!"
"Komm schon! Du stirbst sonst!" Sie drehte meinen Kopf wieder zu ihrem Hals und beugte sich so tief, dass meine Lippen auf ihrem rasenden Puls ruhten.
"Ich kann nicht!" hauchte ich gegen ihre Kehle, was sie erschaudern ließ.
"Bitte!!! Carlisle!!! Ich weiss, dass du unerträgliche Schmerzen hast, aber ich flehe dich an, trink! Ich weiss, dass du dich unter Kontrolle hast und aufhören kannst!" Verzweiflung machte sich bei ihr breit, doch ich schüttelte unter ihr den Kopf.
"OK! Du lässt mir keine andere Wahl!" Sie setzte sich auf, sah in meine verständnislosen Augen, griff sich ein Messer von der Anrichte und setzte es seitlich an ihrem Hals an.
"Finley, was tust du da?" Ein schriller Unterton legte sich in meine Stimme, während meine Hand zum Messer wanderte, doch sie war schneller und stieß ein
"Dich retten!" hervor und schnitt in ihre Haut. Das Blut lief in Rinnsalen ihrem Hals entlang und sie legte mir ihre Hand in den Nacken.
"Bitte Finley, du weisst nicht, was du da getan hast!"
"Doch, das weiss ich! Aber sterben lassen werde ich dich erst recht nicht! Verstanden?" Sie senkte sich erneut zu mir herab und drückte meine Lippen an ihren Hals. Meine Lippen bebten an ihrem jagenden Puls.
to be continued
Gast- Gast
Erinnerungen
Aro zog missbilligend die Augenbrauen nach oben, da ich seiner Aufforderung nicht sofort nachkam. Nach und nach tauchten Bruchstücke von Szenerien in mein Unterbewusstsein, die zwar vage, aber dennoch zu viel für Aro´s Gabe waren.
„Carlisle?“
„Wäre es nicht interessanter von Renesmee zu erfahren, welch Erlebnisse wir in den vergangenen Jahren unser nennen durften?“
„Was soll dieses Spiel?“ Caius war sichtlich genervt und aus Erfahrung wusste ich, dass seine Geduld bald zu Ende war.
„Kein Spiel! Nur ein Angebot!“ sagte ich schnell.
„Nun gut! Die Fähigkeit von dieser Halbsterblichen ist äusserst selten und ein weiteres Mal in Genuss dieser zu kommen hat wahrlich seinen Reiz! Also warum nicht! Piccola Mia!“ Aro schwebte auf Nessie zu und forderte nun ihre Hand, die sie ihm zögernd reichte.
Ein Tumult brach plötzlich vor der großen Flügeltür los und ein gellender Schrei hallte durch die Gemächer.
„Was ist da los?“ fragte Marcus in seinem monotonen, einschläfernden Tonfall und richtete sich ein Stück weit in seinem Thron auf. Die Tür wurde aufgestossen und Jane, gefolgt von Alec und Felix betraten den Turmsaal.
„Was soll das, wir haben Besuch!“ herrschte Aro die kleine Blonde an.
„Meister, entschuldigt die Störung!“ sang Jane und musterte uns argwöhnisch.
„Wer ist sie?“ wollte Caius erfahren, als Felix ein junges Mädchen vor das Podest schleifte und auf die Knie zwang.
„Wir haben sie in den Strassen aufgegriffen, wo sie ihren Jagdaktivitäten nachging!“ Das Mädchen wehrte sich vehement gegen den Griff Felix, doch dieser drückte an ihrer Kehle nur stärker zu. Ihr Blick, in dem nackte Panik geschrieben stand, traf meinen. Mein erster Impuls war, dass ich ihr zur Hilfe eilte, doch hielt mich die Vernunft zurück, da mich die Belange der Volturi nicht zu interessieren hatten.
„Das tut mir äusserst Leid meine Freunde!“ Aro schritt ungeduldig auf und ab, während das Mädchen immer noch versuchte sich aus dieser ausweglosen Situation zu retten.
„Dennoch möchte ich mir noch kurz einen Überblick verschaffen, Bambina!“ Renesmee riss sich von dem blonden Mädchen los und legte widerwillig die Hand an Aros Wange. Eleazar beobachtete Felix Opfer eine Weile und schien irgendetwas interessantes in ihr zu sehen, doch ich würde mit meinen Fragen warten müssen, bis wir diese Hallen verlassen hatten. Aro hatte seine Lider geschlossen und ließ sich von Nessie ihre Erinnerungen zeigen.
Ein würgen erfüllte den Raum, als wir eintraten. Esme strich Fely, die vorn übergebeugt auf der Liege saß, vorsichtig über den Rücken.
„Oh bitte, das ist ekelhaft!“ fluchte sie vor sich hin, während sie ihren Mund mit einem Tuch tupfte.
„Wie kann ich dir helfen?“ stellte ich die Frage an Edward gerichtet, der soeben einige Dinge aus einem Schrank neben der Tür zusammen suchte.
„Hier!“ Er reichte mir Handschuhe und ein Stethoskop.
„Leg dich bitte auf die Liege!“ forderte er von Fely, die jetzt eine schlechtere Gesichtsfarbe als im Erdgeschoß hatte. Ich sah kurz zu Boden, da mir einige Szenerien vom Aufenthalt in Kanada durch den Kopf schossen, um mich wieder zu fangen. Edwards kühle Hand legte sich um mein Handgelenk.
„Wenn du das hier….!“
„Nein, schon gut!“ unterbrach ich ihn und hatte Mühe seinem Blick Stand zu halten.
„Gut! Standardprozedur wie in der Klink, Finley!“ Ich nickte und ging zu meiner Schwester, die sich mit Hilfe von Esme hingelegt hatte. Edward erschien neben mir und beobachtete jeden einzelnen Handgriff, doch die Routine aus dem Krankenhaus machte sich hier bezahlt, da ich meine Anspannung gut überspielen konnte. Langsam tastete ich ihren Hals und Lymphe ab, doch für einen Infekt waren sie nicht auffällig. Ein leises Pochen, lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich, doch im nächsten Moment war es weg. Edward war mein zögern natürlich nicht entgangen und las unentwegt meine Gedanken. Ich konnte es nicht beurteilen, ob er mir jetzt zu nahe trat, doch ich war froh ihm meine Gedanken nicht laut offenbaren zu müssen. Als ich sie weiter untersuchen wollte, mischte sich wieder dieses dumpfe Pochen in die Umgebungsgeräusche.
-Hörst du das?-
Dachte ich still bei mir, doch Edward schüttelte nur seinen Kopf, hielt aber inne, als auch er es wahrzunehmen schien.
„Was? Was ist los?“ wollte nun Fely wissen, die uns, genau wie Esme, argwöhnisch musterte.
„Was?“ Ich hob eine Hand, gebot ihr still zu sein, doch sie setzte sich auf und packte mich am Arm.
„Finley!“ In ihrem Gesicht konnte ich einen Anflug von Panik lesen. Was ich zu hören glaubte, war nur ein vager, aber unmöglicher Verdacht. Es musste ein Irrtum sein. Konnte, durfte nicht sein.
„Sei still!“ forderte ich mit Nachdruck. Edward und ich lauschten angestrengt, doch es war totenstill. Ich vermied es tunlichst Esme oder Fely anzusehen, als mich plötzlich Edwards Blick traf. Darin spiegelte sich eine entsetzliche Erkenntnis wider und ich wusste auch, ohne seine Gabe, was hier überhaupt los war. Im nächsten Augenblick, fischte er sein silbernes Handy aus seiner Tasche und wählte eine Nummer.
„Finley, verdammt! Was ist hier los?“ Fely rüttelte an meiner Schulter, doch ich war zu paralysiert, um ihr eine vernünftige Antwort geben zu können. Edward neben mir sprach so schnell, dass ich ihm kaum folgen konnte. Der Satz, der nun fiel, ließ die Zeit in diesem Haus plötzlich stillstehen.
„Carlisle, wir haben ein Problem!“
Sie wand, biss und trat wie von Sinnen um sich, doch gegen Felix Griff hatte sie keine Chance. In mir regte sich der Beschützerinstinkt und doch sagte mir mein Verstand, dass ich mit dieser Situation absolut nichts zu schaffen hatte. Sie war hübsch, keine zwanzig und erinnerte mich an Rosalie. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Nessie wieder ihre Hand senkte.
„Ich danke dir, Bambina! Molto interessante, besonders die Tatsache, dass du mit diesem Gestaltenwandler eine Liaison hast!“ Aros Augen leuchteten vor Erregung.
„Ich liebe ihn!“ hauchte Nessie und tatstete nach Bellas Hand.
„Ungewöhnlich, wie die ganze Familie, wie es Carlisle nennt!“ Er sah zu mir und seine karmesinroten Augen brannten auf mir.
„Können wir zum nächsten Tagesordnungspunkt übergehen, damit endlich das nervtötende Gekreische von dieser Göre beendet wird?“ Caius stand keine Sekunde später unmittelbar vor der zu Tode verängstigten Vampirin und hob ihr Kinn mit einem Finger an.
„Sei still!“ fauchte er und drückte ihren Kopf an Felix Brust.
„Also, die Audienz ist hiermit beendet, oder mein werter Aro?“ zischte Caius ihn an, ohne uns auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen.
„Wie wahr! Es war mir eine Ehre, auch wenn ich weiß, dass deine Kostbarkeiten mit dir, mein lieber Carlisle, von Dannen ziehen werden, obwohl sie sehr gut in meine Sammlung passen würden. Ich hoffe euch bald wieder in unseren Hallen begrüßen zu dürfen!“
„Natürlich! Es war mir und meinen Begleitern ebenfalls eine Ehre!“ sagte Maxim, der mit Bella und Nessie Richtung Ausgang lief.
„Gehabt euch wohl!“ Marcus hob langsam die Hand zum Gruß und verfiel schließlich wieder in seine Haltung.
„Bis bald meine Freunde!“ vernahm ich noch Aros Stimme, bevor die Tür hinter uns ins Schloss fiel.
„Los! Raus hier!“ flüsterte Eleazar und hatte es plötzlich eilig dieses Gemäuer zu verlassen.
Wir liefen den steinernen Gang entlang, über den Vorplatz, wo es bereits dämmerte, hinaus aus der Stadt. Erst als wir Volterra einige Kilometer hinter uns gelassen hatte, sprach Eleazar das erste Mal wieder.
„Dieses Mädchen!“ begann er und zog sofort meine Aufmerksamkeit auf sich.
„Was ist mit ihr, Eleazar?“ Die anderen hatten sich ebenfalls in den Schutz der Bäume begeben und waren stehen geblieben.
„Sie könnte ein Problem werden!“
„Weshalb?“
„Sie hat eine Fähigkeit, von der sie wahrscheinlich selbst noch nichts weiß!“ Er sah in die Runde
„Sie kann Halbsterbliche aufspüren und die Distanz dürfte keine Rolle spielen!“ Ich sog scharf Luft ein und überlegte angestrengt.
„Nur wenn sie sie nicht bereits vernichtet haben!“ unterbreitete ich ihnen meine Gedanken.
„Richtig!“ erwiderte Maxim und lehnte sich an den Baum.
„Grandpa?“
„Ja, meine Süsse?“ Nessie nahm meine Hand, zeigte mir erneut die Szene mit dem Mädchen und den Volturi.
„Warum wolltest du nicht, dass er deine Gedanken liest?“
„Du hast dich an Finley erinnert, nicht wahr? Meine Fähigkeit ist nicht perfekt!“ Maxim sah mich abwartend an und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich hatte es befürchtet!“
„Warum hast du dann nichts gesagt?“ mischte sich nun Bella ein, die neben Eleazar gestanden hatte.
„Weil mir nicht bewusst war, dass die Bindung und Erlebnisse beide tiefer geprägt haben, als ich mir vorzustellen vermochte. Ein weiteres Problem dürfte die tiefe Zuneigung zu Finley darstellen. Ich muss mich bei dir entschuldigen mein Freund, dich in so eine prekäre Situation gebrachte zu haben!“
„Das hätte verdammt schief gehen können! Du erzähltest, dass du ebenfalls ein paar Jahrzehnte bei den Volturi verbracht hast, also müsstest du wissen, dass sie nicht lange fackeln!“
„Da hast du Recht! Entschuldigt!“
„Du konntest es nicht wissen!“
„Aber ahnen!“ räumte Maxim ein und rieb sich den Nacken.
„Es ist ja noch einmal gut ausgegangen!“
Mein Handy vibrierte in der Jackentasche, dass ich herauszog und sah auf das Display.
„Wer ist das?“ wollte Nessie wissen und lugte auf die Anzeige.
„Dein Vater!“ Sofort war ich alarmiert, da mich Edward nur anrief, wenn es wirklich dringend war. Edward sprach so schnell, dass sogar ich Mühe hatte ihm zu folgen, doch der Satz, der nun fiel, hätte mein Blut in den Adern gefroren, wenn es noch zirkulieren würde.
„Carlisle, wir haben ein Problem!“ Bevor ich noch etwas erwidert oder fragen konnte, hatte er auch schon aufgelegt.
„Finley?“ fragte Bella, doch ich schüttelte den Kopf geistesabwesend. Mein Blick schweifte zu Maxim, der sich vom Baum abstiess und zu mir kam. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände und in seinen Augen brannte eine unausgesprochene Frage.
„Maxim, Fely geht es nicht gut!“
„Was ist geschehen?“ presste er hervor.
„Sie ist zusammengebrochen, mehr weiß ich leider auch nicht! Sehen wir zu, dass wir nach Hause kommen!“ Die Umstehenden nickten und folgten mir zum Parkplatz, wo wir den Mietwagen abgestellt hatten.
Ich erzählte ihnen, was mir Edward alles am Telefon gesagte hatte, während wir Richtung Seattle flogen. Schließlich waren alle in ihren Gedanken versunken und sprachen kaum. Renesmee hatte ihren Kopf an meine Schulter gelehnt und schlief einige Stunden. Erinnerungen schoben sich in mein Bewusstsein, als Renesmee noch ein kleines Mädchen war und oft auf meinem Schoss oder in meinem Büro auf der Couch geschlafen hatte, während Bella ihre Tochter im ganzen Haus suchte. Ich musste lächeln und strich Nessie eine Haarsträhne hinter das Ohr.
„Darf ich dir ebenfalls deine Erinnerungen wiedergeben?“ flüsterte Maxim rechts neben mir. Bella zog Nessie an sich heran, um mir mehr Raum zu geben, während er zögerte.
„Es könnte traumatisch sein, da die Erlebnisse sehr intensiv waren! Wenn du möchtest können wir das Schrittweise machen!“ Ich verneinte es, da es vielleicht von Wichtigkeit war, mich an alle Einzelheiten aus Finley´s Entzug zu erinnern, wenn wir wieder in Forks waren und ich Fely untersuchte. Maxim legte erneut seine Stirn an meine und da war wieder das warme Gefühl. Wie in einem Schnelldurchlauf trafen mich die Erlebnisse und Erinnerungen, wie Peitschenhiebe.
Ein bedrohliches Knurren aus ihrer Kehle, ließ mich wieder zurückweichen. Ihr Herz pochte laut und ich konnte das Adrenalin riechen, dass durch ihre Venen schoss. Ihre Sinne waren in Aufruhr, dass wusste ich und sah mich gezwungen sie mir vom Leib zu halten, wenn sie mich angreifen würde. Ich hob beschwichtigend die Hand.
„Lass mich es dir erklären! In Ordnung?“ Nur was sollte ich ihr erklären? Ich wusste ja nicht einmal, ob ich mit meiner Vermutung richtig lag, was sie war.
Sie sah sich verzweifelt in dem steril wirkenden Raum um, konnte aber nichts entdecken, dass sie als Waffe gegen mich einsetzten konnte. Sie war von Kopf bis Fuss mit Blut besudelt und fauchte mich panisch an.
„Mein Name ist Carlisle Cullen, auch wenn ich nicht weiß was genau Du……!“
____________________________________________________
„Carlisle, wer würde ihr so etwas antun?“
"Später mein Herz!" Eine kurze Pause entstand, als ich fortfuhr.
„Ich muss die Verletzung sofort reinigen!“ Ich versuchte die Geschehnisse in der Klinik auszublenden um dem Mädchen zu helfen, das sich immer noch kraftlos zu wehren versuchte. Sie bemühte sich den Kopf zu schütteln, der immer noch schlaff an meiner Brust lehnte und wollte mich wegschieben. Ich bettete ihren Kopf auf das Kissen, drehte sie zur Seite, wo Esme sie stabilisierte. Ich stach erneut in ihre Armbeuge ein, was sie zusammenzucken ließ, doch das Serum zeigte sofort Wirkung und sie wurde ruhiger.
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“Von diesem Tag an war unsere Kindheit die reinste Hölle. Wir wurden auf Schritt und Tritt bewacht. Mit Ausnahme Vandards sprachen sie kaum ein Wort mit uns. Er sah in uns zur Hälfte unsere Mutter, darum versuchte er uns das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Doch selbst er traute sich nicht, mehr als zusätzliche Rationen Blut oder Decken einzuschmuggeln, da die Ältesten des Covens seine Mitglieder unter strenger Kontrolle hatten. Von ihm erfuhren wir die Geschichte unserer Mutter, wie sie war und auch, dass er sie geliebt hatte. Er ließ sich immer öfter zur Bewachung einteilen. Die Anderen überließen uns dem Durst. Zweimal wären wir fast vor Blutdurst verrückt geworden. Eines Tages beschloss der Coven, einen neuen Standort zu suchen, weil die Gerüchte bei den Menschen zu brodeln begonnen hatten. Um uns ruhig zu stellen und sicher zu gehen, dass wir nicht flüchten konnten, pfählten sie uns und ließen uns wochenlang zurück!”
Ihr Blick verharrte bei mir und ich konnte sie nur fassungslos ansehen.
____________________________________________________
Ihre Hand wanderte zum Hals und sie strich zögernd die Haare zur Seite.
"Nein!" röchelte ich bestürzt und drehte den Kopf weg.
"Nein!! Nicht dein Blut!"
"Komm schon! Du stirbst sonst!" Sie drehte meinen Kopf wieder zu ihrem Hals und beugte sich so tief, dass meine Lippen auf ihrem rasenden Puls ruhten.
"Ich kann nicht!" hauchte ich gegen ihre Kehle, was sie erschaudern ließ.
"Bitte!!! Carlisle!!! Ich weiss, dass du unerträgliche Schmerzen hast, aber ich flehe dich an, trink! Ich weiss, dass du dich unter Kontrolle hast und aufhören kannst!" Verzweiflung machte sich bei ihr breit, doch ich schüttelte unter ihr den Kopf.
"OK! Du lässt mir keine andere Wahl!" Sie setzte sich auf, sah in meine verständnislosen Augen, griff sich ein Messer von der Anrichte und setzte es seitlich an ihrem Hals an.
"Finley, was tust du da?" Ein schriller Unterton legte sich in meine Stimme, während meine Hand zum Messer wanderte, doch sie war schneller und stieß ein
"Dich retten!" hervor und schnitt in ihre Haut. Das Blut lief in Rinnsalen ihrem Hals entlang und sie legte mir ihre Hand in den Nacken.
"Bitte Finley, du weisst nicht, was du da getan hast!"
"Doch, das weiss ich! Aber sterben lassen werde ich dich erst recht nicht! Verstanden?" Sie senkte sich erneut zu mir herab und drückte meine Lippen an ihren Hals. Meine Lippen bebten an ihrem jagenden Puls.
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Ich wollte nur eines, ihr Blut! Weshalb war es so schwer an diesen Lebenssaft zu kommen? Warum wehrte sie sich? Sie müsste wissen, dass ich stärker war! Ich knurrte, bevor ich sie über den Herd und ihren Kopf zur Seite riss. Es war ein befriedigendes Gefühl, als ich meine Fänge in ihrem Hals versenkte und gierig von ihr trank.
„Carl……!“ gurgelte sie und versuchte sich immer noch gegen mich zu stemmen. Was für ein törichtes kleines Mädchen sie doch war.
Plötzlich wurde ich von ihr weg gezehrt und starke Hände beförderten mich in hohen Bogen in den Garten.
„Verdammt, was ist nur in dich gefahren!“ herrschte mich Jasper an und sah mich fassungslos an.
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„Finley! Lass mich deine Schnitte versorgen, du blutest stark!“ Energisch packte ich ihren Arm und drückte gegen die Wunde. Kraftlos versuchte sie sich zu wehren, da sie unter starken Schmerzen litt.
„Bitte halte still! Ich weiß, es tut weh!“ Ihr Blick wanderte zu ihrem Arm, den ich in eisernem Griff umklammert hielt und versuchte abzuwägen, wie dramatisch die Situation wirklich war. Blut lief in Rinnsalen Richtung Ellbogen und tropfte kontinuierlich zu Boden.
„Ich blute!“ Augenblicklich war sie vollkommen klar, und das Würgen hatte auch aufgehört. Das Handtuch, mit dem ich ihren Arm bedeckt hatte, verfärbte sich dunkelrot.
„Ich brauche deine Hilfe, kannst du das hier kurz festhalten, damit ich meine Tasche holen kann, Finley?“ Geschockt konnte sie mich nur anstarren.
„Fin?“
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„Du musst unbedingt zu Kräften kommen! Da die üblichen Methoden nicht greifen, bleibt uns nur die letzte Option!“ Sie zog ihre Stirn kraus und musterte mich, während sie verzweifelt versuchte, ihren spärlichen Mageninhalt dort zu behalten, wo er hingehörte. Mein Blick streifte meinen Arm und da verstand sie. Ihre erste Reaktion war ein Kopfschütteln, doch ich setzte mich erneut an sie heran und nahm ihre Hand in meine.
„Ich weiß, dass es auch gegen deine Prinzipien geht, aber es bleibt nicht viel mehr, als das hier!“ Ich schob meinen Ärmel nach oben und sah ihr fest in die Augen.
„Um es mit deinen Worten zu sagen! Ich werde dich hier nicht sterben lassen! Das ist ein Versprechen, dass ich dir hier und jetzt gebe. Nicht nur, weil du mir wichtig bist, sondern da ich es auch der Familie schuldig bin!“ Ich hatte Mühe meine Emotionen aus dem Spiel zu lassen und versuchte mich nur auf sie zu konzentrieren.
„Es genügt, wenn einer von uns Schmerzen erdulden muss!“
„Der Biss schmerzt von Halbsterblichen weit weniger, da ihr nicht giftig seid!“ versuchte ich ihr zu erklären, dass mich ihr Biss weniger schmerzen würde, als von einem Vampir.
„Was?“
„Ihr besitzt kein Gift, mit dem ihr einen Vampir erschaffen könntet!“ schloss er, als würde er einem Kind etwas offensichtliches erklären.
„Trotzdem!“ beharrte sie stur.
„Sei doch vernünftig! Es ist nicht der Zeitpunkt die Heldin zu spielen und dir vielleicht die einzige Möglichkeit zu versagen, die dich retten könnte!“
„Wie stellst du dir das vor?“ Ich gab ihr keine Antwort, sondern biss mir einfach in den Unterarm, aus dem sofort Blut zu quellen begann. Sie schnappte nach Luft und jede Faser ihres Körpers sträubte sich gegen ihre Blutgier, die ich damit entfacht hatte.
„Wenn ich erst einmal von dir trinke, kann ich nicht aufhören! Das ist unmöglich! Ich bin vollkommen ausgebrannt und habe mich seit Wochen nicht richtig nähren können! Der Blutrausch ist nicht aufzuhalten!“ keuchte sie.
„Du hast es bereits einmal bewiesen! Edward konnte es und du kannst es auch! Vergiss nicht, ich bin stärker als du und kein Mensch, wie es Bella damals war!“ Ich wusste, dass sie von dem Vorfall im Ballettstudio sprach, doch ich versuchte sie dennoch umzustimmen.
„Ich…….will meiner Gier nicht die Oberhand gewinnen lassen! Ich kann die Kontrolle nicht abgeben! Ich…….!“
„Du musst endlich aufhören zu hassen, was du bist!“ Mit diesem Satz hatte ich ins Schwarze getroffen, da sie mich entsetzt ansah und mit ihrer Gier focht. Sie holte tief Luft und beobachtete, wie das Blut leise zu Boden tropfte.
„Komm schon! Bitte nimm mein Blut, da ich sonst nicht weiß, wie ich dir noch helfen soll!“
„Bitte Finley!“ Sie schüttelte langsam den Kopf, hielt aber schließlich inne und ergab sich ihrer Natur.
„Ok!“ hauchte sie, während Finley zögernd noch näher an mich heran rutschte. Ihre Augen wurden plötzlich trübe, doch ich zog sie das letzte Stück an mich heran, drehte sie, sodass sie an meine Brust gelehnt saß.
„Ich danke dir! Wir machen das Schritt für Schritt!“ Ich legte meinen Arm mit der Bisswunde um sie herum, als würde ich sie von hinten umarmen und führte ihn an ihren Mund. Sie sog bebend Luft ein und sah kurz zur Decke.
„Keine Angst! Du hast einen starken Willen, vergiss das nicht!“ Mit der anderen Hand strich ich ihr liebevoll über das Haar.
„Entschuldige!“ hauchte sie noch, als sie ihre Fänge langsam in der Wunde versenkte. Es war zu lange her gewesen, dass ich gebissen worden war und es erschreckte mich, wie schmerzhaft der Biss tatsächlich war. Sie trank in großen, gierigen Zügen, während ihr Tränen gleichzeitig über die Wangen schossen. Behutsam strich ich ihr über das Haar und ließ sie gewähren.
___________________________________________________
Weitere Erinnerungen prasselten auf mich ein und ließen mich meine Hände in Maxim´s Oberarme krallen.
„Was ist mit ihm?“ vernahm ich Bellas Stimme gedämpft, als ich wieder klar wurde.
„Es ist sehr emotional, was er gerade erlebt und anstrengend! Geht es wieder?“
„Ich………..!“ Mir fehlten einfach die Worte und kämpfte immer noch mit meinen Emotionen.
„Lass dir Zeit!“ beschwichtigte mich Maxim, was ich nur mit einem nicken bejahen konnte und riss mich schliesslich von meinen Erinnerungen los.
„Bald sind wir in Forks und dann werde ich sehen, wie ernst Felys Zustand wirklich ist!“ überspielte ich meinen Aufruhr der Gefühle.
„Natürlich!“ sagte Maxim und sah aus dem Fenster, in die unendliche Weite des Horizonts.
to be continued
„Carlisle?“
„Wäre es nicht interessanter von Renesmee zu erfahren, welch Erlebnisse wir in den vergangenen Jahren unser nennen durften?“
„Was soll dieses Spiel?“ Caius war sichtlich genervt und aus Erfahrung wusste ich, dass seine Geduld bald zu Ende war.
„Kein Spiel! Nur ein Angebot!“ sagte ich schnell.
„Nun gut! Die Fähigkeit von dieser Halbsterblichen ist äusserst selten und ein weiteres Mal in Genuss dieser zu kommen hat wahrlich seinen Reiz! Also warum nicht! Piccola Mia!“ Aro schwebte auf Nessie zu und forderte nun ihre Hand, die sie ihm zögernd reichte.
Ein Tumult brach plötzlich vor der großen Flügeltür los und ein gellender Schrei hallte durch die Gemächer.
„Was ist da los?“ fragte Marcus in seinem monotonen, einschläfernden Tonfall und richtete sich ein Stück weit in seinem Thron auf. Die Tür wurde aufgestossen und Jane, gefolgt von Alec und Felix betraten den Turmsaal.
„Was soll das, wir haben Besuch!“ herrschte Aro die kleine Blonde an.
„Meister, entschuldigt die Störung!“ sang Jane und musterte uns argwöhnisch.
„Wer ist sie?“ wollte Caius erfahren, als Felix ein junges Mädchen vor das Podest schleifte und auf die Knie zwang.
„Wir haben sie in den Strassen aufgegriffen, wo sie ihren Jagdaktivitäten nachging!“ Das Mädchen wehrte sich vehement gegen den Griff Felix, doch dieser drückte an ihrer Kehle nur stärker zu. Ihr Blick, in dem nackte Panik geschrieben stand, traf meinen. Mein erster Impuls war, dass ich ihr zur Hilfe eilte, doch hielt mich die Vernunft zurück, da mich die Belange der Volturi nicht zu interessieren hatten.
„Das tut mir äusserst Leid meine Freunde!“ Aro schritt ungeduldig auf und ab, während das Mädchen immer noch versuchte sich aus dieser ausweglosen Situation zu retten.
„Dennoch möchte ich mir noch kurz einen Überblick verschaffen, Bambina!“ Renesmee riss sich von dem blonden Mädchen los und legte widerwillig die Hand an Aros Wange. Eleazar beobachtete Felix Opfer eine Weile und schien irgendetwas interessantes in ihr zu sehen, doch ich würde mit meinen Fragen warten müssen, bis wir diese Hallen verlassen hatten. Aro hatte seine Lider geschlossen und ließ sich von Nessie ihre Erinnerungen zeigen.
Ein würgen erfüllte den Raum, als wir eintraten. Esme strich Fely, die vorn übergebeugt auf der Liege saß, vorsichtig über den Rücken.
„Oh bitte, das ist ekelhaft!“ fluchte sie vor sich hin, während sie ihren Mund mit einem Tuch tupfte.
„Wie kann ich dir helfen?“ stellte ich die Frage an Edward gerichtet, der soeben einige Dinge aus einem Schrank neben der Tür zusammen suchte.
„Hier!“ Er reichte mir Handschuhe und ein Stethoskop.
„Leg dich bitte auf die Liege!“ forderte er von Fely, die jetzt eine schlechtere Gesichtsfarbe als im Erdgeschoß hatte. Ich sah kurz zu Boden, da mir einige Szenerien vom Aufenthalt in Kanada durch den Kopf schossen, um mich wieder zu fangen. Edwards kühle Hand legte sich um mein Handgelenk.
„Wenn du das hier….!“
„Nein, schon gut!“ unterbrach ich ihn und hatte Mühe seinem Blick Stand zu halten.
„Gut! Standardprozedur wie in der Klink, Finley!“ Ich nickte und ging zu meiner Schwester, die sich mit Hilfe von Esme hingelegt hatte. Edward erschien neben mir und beobachtete jeden einzelnen Handgriff, doch die Routine aus dem Krankenhaus machte sich hier bezahlt, da ich meine Anspannung gut überspielen konnte. Langsam tastete ich ihren Hals und Lymphe ab, doch für einen Infekt waren sie nicht auffällig. Ein leises Pochen, lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich, doch im nächsten Moment war es weg. Edward war mein zögern natürlich nicht entgangen und las unentwegt meine Gedanken. Ich konnte es nicht beurteilen, ob er mir jetzt zu nahe trat, doch ich war froh ihm meine Gedanken nicht laut offenbaren zu müssen. Als ich sie weiter untersuchen wollte, mischte sich wieder dieses dumpfe Pochen in die Umgebungsgeräusche.
-Hörst du das?-
Dachte ich still bei mir, doch Edward schüttelte nur seinen Kopf, hielt aber inne, als auch er es wahrzunehmen schien.
„Was? Was ist los?“ wollte nun Fely wissen, die uns, genau wie Esme, argwöhnisch musterte.
„Was?“ Ich hob eine Hand, gebot ihr still zu sein, doch sie setzte sich auf und packte mich am Arm.
„Finley!“ In ihrem Gesicht konnte ich einen Anflug von Panik lesen. Was ich zu hören glaubte, war nur ein vager, aber unmöglicher Verdacht. Es musste ein Irrtum sein. Konnte, durfte nicht sein.
„Sei still!“ forderte ich mit Nachdruck. Edward und ich lauschten angestrengt, doch es war totenstill. Ich vermied es tunlichst Esme oder Fely anzusehen, als mich plötzlich Edwards Blick traf. Darin spiegelte sich eine entsetzliche Erkenntnis wider und ich wusste auch, ohne seine Gabe, was hier überhaupt los war. Im nächsten Augenblick, fischte er sein silbernes Handy aus seiner Tasche und wählte eine Nummer.
„Finley, verdammt! Was ist hier los?“ Fely rüttelte an meiner Schulter, doch ich war zu paralysiert, um ihr eine vernünftige Antwort geben zu können. Edward neben mir sprach so schnell, dass ich ihm kaum folgen konnte. Der Satz, der nun fiel, ließ die Zeit in diesem Haus plötzlich stillstehen.
„Carlisle, wir haben ein Problem!“
Sie wand, biss und trat wie von Sinnen um sich, doch gegen Felix Griff hatte sie keine Chance. In mir regte sich der Beschützerinstinkt und doch sagte mir mein Verstand, dass ich mit dieser Situation absolut nichts zu schaffen hatte. Sie war hübsch, keine zwanzig und erinnerte mich an Rosalie. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Nessie wieder ihre Hand senkte.
„Ich danke dir, Bambina! Molto interessante, besonders die Tatsache, dass du mit diesem Gestaltenwandler eine Liaison hast!“ Aros Augen leuchteten vor Erregung.
„Ich liebe ihn!“ hauchte Nessie und tatstete nach Bellas Hand.
„Ungewöhnlich, wie die ganze Familie, wie es Carlisle nennt!“ Er sah zu mir und seine karmesinroten Augen brannten auf mir.
„Können wir zum nächsten Tagesordnungspunkt übergehen, damit endlich das nervtötende Gekreische von dieser Göre beendet wird?“ Caius stand keine Sekunde später unmittelbar vor der zu Tode verängstigten Vampirin und hob ihr Kinn mit einem Finger an.
„Sei still!“ fauchte er und drückte ihren Kopf an Felix Brust.
„Also, die Audienz ist hiermit beendet, oder mein werter Aro?“ zischte Caius ihn an, ohne uns auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen.
„Wie wahr! Es war mir eine Ehre, auch wenn ich weiß, dass deine Kostbarkeiten mit dir, mein lieber Carlisle, von Dannen ziehen werden, obwohl sie sehr gut in meine Sammlung passen würden. Ich hoffe euch bald wieder in unseren Hallen begrüßen zu dürfen!“
„Natürlich! Es war mir und meinen Begleitern ebenfalls eine Ehre!“ sagte Maxim, der mit Bella und Nessie Richtung Ausgang lief.
„Gehabt euch wohl!“ Marcus hob langsam die Hand zum Gruß und verfiel schließlich wieder in seine Haltung.
„Bis bald meine Freunde!“ vernahm ich noch Aros Stimme, bevor die Tür hinter uns ins Schloss fiel.
„Los! Raus hier!“ flüsterte Eleazar und hatte es plötzlich eilig dieses Gemäuer zu verlassen.
Wir liefen den steinernen Gang entlang, über den Vorplatz, wo es bereits dämmerte, hinaus aus der Stadt. Erst als wir Volterra einige Kilometer hinter uns gelassen hatte, sprach Eleazar das erste Mal wieder.
„Dieses Mädchen!“ begann er und zog sofort meine Aufmerksamkeit auf sich.
„Was ist mit ihr, Eleazar?“ Die anderen hatten sich ebenfalls in den Schutz der Bäume begeben und waren stehen geblieben.
„Sie könnte ein Problem werden!“
„Weshalb?“
„Sie hat eine Fähigkeit, von der sie wahrscheinlich selbst noch nichts weiß!“ Er sah in die Runde
„Sie kann Halbsterbliche aufspüren und die Distanz dürfte keine Rolle spielen!“ Ich sog scharf Luft ein und überlegte angestrengt.
„Nur wenn sie sie nicht bereits vernichtet haben!“ unterbreitete ich ihnen meine Gedanken.
„Richtig!“ erwiderte Maxim und lehnte sich an den Baum.
„Grandpa?“
„Ja, meine Süsse?“ Nessie nahm meine Hand, zeigte mir erneut die Szene mit dem Mädchen und den Volturi.
„Warum wolltest du nicht, dass er deine Gedanken liest?“
„Du hast dich an Finley erinnert, nicht wahr? Meine Fähigkeit ist nicht perfekt!“ Maxim sah mich abwartend an und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich hatte es befürchtet!“
„Warum hast du dann nichts gesagt?“ mischte sich nun Bella ein, die neben Eleazar gestanden hatte.
„Weil mir nicht bewusst war, dass die Bindung und Erlebnisse beide tiefer geprägt haben, als ich mir vorzustellen vermochte. Ein weiteres Problem dürfte die tiefe Zuneigung zu Finley darstellen. Ich muss mich bei dir entschuldigen mein Freund, dich in so eine prekäre Situation gebrachte zu haben!“
„Das hätte verdammt schief gehen können! Du erzähltest, dass du ebenfalls ein paar Jahrzehnte bei den Volturi verbracht hast, also müsstest du wissen, dass sie nicht lange fackeln!“
„Da hast du Recht! Entschuldigt!“
„Du konntest es nicht wissen!“
„Aber ahnen!“ räumte Maxim ein und rieb sich den Nacken.
„Es ist ja noch einmal gut ausgegangen!“
Mein Handy vibrierte in der Jackentasche, dass ich herauszog und sah auf das Display.
„Wer ist das?“ wollte Nessie wissen und lugte auf die Anzeige.
„Dein Vater!“ Sofort war ich alarmiert, da mich Edward nur anrief, wenn es wirklich dringend war. Edward sprach so schnell, dass sogar ich Mühe hatte ihm zu folgen, doch der Satz, der nun fiel, hätte mein Blut in den Adern gefroren, wenn es noch zirkulieren würde.
„Carlisle, wir haben ein Problem!“ Bevor ich noch etwas erwidert oder fragen konnte, hatte er auch schon aufgelegt.
„Finley?“ fragte Bella, doch ich schüttelte den Kopf geistesabwesend. Mein Blick schweifte zu Maxim, der sich vom Baum abstiess und zu mir kam. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände und in seinen Augen brannte eine unausgesprochene Frage.
„Maxim, Fely geht es nicht gut!“
„Was ist geschehen?“ presste er hervor.
„Sie ist zusammengebrochen, mehr weiß ich leider auch nicht! Sehen wir zu, dass wir nach Hause kommen!“ Die Umstehenden nickten und folgten mir zum Parkplatz, wo wir den Mietwagen abgestellt hatten.
Ich erzählte ihnen, was mir Edward alles am Telefon gesagte hatte, während wir Richtung Seattle flogen. Schließlich waren alle in ihren Gedanken versunken und sprachen kaum. Renesmee hatte ihren Kopf an meine Schulter gelehnt und schlief einige Stunden. Erinnerungen schoben sich in mein Bewusstsein, als Renesmee noch ein kleines Mädchen war und oft auf meinem Schoss oder in meinem Büro auf der Couch geschlafen hatte, während Bella ihre Tochter im ganzen Haus suchte. Ich musste lächeln und strich Nessie eine Haarsträhne hinter das Ohr.
„Darf ich dir ebenfalls deine Erinnerungen wiedergeben?“ flüsterte Maxim rechts neben mir. Bella zog Nessie an sich heran, um mir mehr Raum zu geben, während er zögerte.
„Es könnte traumatisch sein, da die Erlebnisse sehr intensiv waren! Wenn du möchtest können wir das Schrittweise machen!“ Ich verneinte es, da es vielleicht von Wichtigkeit war, mich an alle Einzelheiten aus Finley´s Entzug zu erinnern, wenn wir wieder in Forks waren und ich Fely untersuchte. Maxim legte erneut seine Stirn an meine und da war wieder das warme Gefühl. Wie in einem Schnelldurchlauf trafen mich die Erlebnisse und Erinnerungen, wie Peitschenhiebe.
Ein bedrohliches Knurren aus ihrer Kehle, ließ mich wieder zurückweichen. Ihr Herz pochte laut und ich konnte das Adrenalin riechen, dass durch ihre Venen schoss. Ihre Sinne waren in Aufruhr, dass wusste ich und sah mich gezwungen sie mir vom Leib zu halten, wenn sie mich angreifen würde. Ich hob beschwichtigend die Hand.
„Lass mich es dir erklären! In Ordnung?“ Nur was sollte ich ihr erklären? Ich wusste ja nicht einmal, ob ich mit meiner Vermutung richtig lag, was sie war.
Sie sah sich verzweifelt in dem steril wirkenden Raum um, konnte aber nichts entdecken, dass sie als Waffe gegen mich einsetzten konnte. Sie war von Kopf bis Fuss mit Blut besudelt und fauchte mich panisch an.
„Mein Name ist Carlisle Cullen, auch wenn ich nicht weiß was genau Du……!“
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„Carlisle, wer würde ihr so etwas antun?“
"Später mein Herz!" Eine kurze Pause entstand, als ich fortfuhr.
„Ich muss die Verletzung sofort reinigen!“ Ich versuchte die Geschehnisse in der Klinik auszublenden um dem Mädchen zu helfen, das sich immer noch kraftlos zu wehren versuchte. Sie bemühte sich den Kopf zu schütteln, der immer noch schlaff an meiner Brust lehnte und wollte mich wegschieben. Ich bettete ihren Kopf auf das Kissen, drehte sie zur Seite, wo Esme sie stabilisierte. Ich stach erneut in ihre Armbeuge ein, was sie zusammenzucken ließ, doch das Serum zeigte sofort Wirkung und sie wurde ruhiger.
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“Von diesem Tag an war unsere Kindheit die reinste Hölle. Wir wurden auf Schritt und Tritt bewacht. Mit Ausnahme Vandards sprachen sie kaum ein Wort mit uns. Er sah in uns zur Hälfte unsere Mutter, darum versuchte er uns das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Doch selbst er traute sich nicht, mehr als zusätzliche Rationen Blut oder Decken einzuschmuggeln, da die Ältesten des Covens seine Mitglieder unter strenger Kontrolle hatten. Von ihm erfuhren wir die Geschichte unserer Mutter, wie sie war und auch, dass er sie geliebt hatte. Er ließ sich immer öfter zur Bewachung einteilen. Die Anderen überließen uns dem Durst. Zweimal wären wir fast vor Blutdurst verrückt geworden. Eines Tages beschloss der Coven, einen neuen Standort zu suchen, weil die Gerüchte bei den Menschen zu brodeln begonnen hatten. Um uns ruhig zu stellen und sicher zu gehen, dass wir nicht flüchten konnten, pfählten sie uns und ließen uns wochenlang zurück!”
Ihr Blick verharrte bei mir und ich konnte sie nur fassungslos ansehen.
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Ihre Hand wanderte zum Hals und sie strich zögernd die Haare zur Seite.
"Nein!" röchelte ich bestürzt und drehte den Kopf weg.
"Nein!! Nicht dein Blut!"
"Komm schon! Du stirbst sonst!" Sie drehte meinen Kopf wieder zu ihrem Hals und beugte sich so tief, dass meine Lippen auf ihrem rasenden Puls ruhten.
"Ich kann nicht!" hauchte ich gegen ihre Kehle, was sie erschaudern ließ.
"Bitte!!! Carlisle!!! Ich weiss, dass du unerträgliche Schmerzen hast, aber ich flehe dich an, trink! Ich weiss, dass du dich unter Kontrolle hast und aufhören kannst!" Verzweiflung machte sich bei ihr breit, doch ich schüttelte unter ihr den Kopf.
"OK! Du lässt mir keine andere Wahl!" Sie setzte sich auf, sah in meine verständnislosen Augen, griff sich ein Messer von der Anrichte und setzte es seitlich an ihrem Hals an.
"Finley, was tust du da?" Ein schriller Unterton legte sich in meine Stimme, während meine Hand zum Messer wanderte, doch sie war schneller und stieß ein
"Dich retten!" hervor und schnitt in ihre Haut. Das Blut lief in Rinnsalen ihrem Hals entlang und sie legte mir ihre Hand in den Nacken.
"Bitte Finley, du weisst nicht, was du da getan hast!"
"Doch, das weiss ich! Aber sterben lassen werde ich dich erst recht nicht! Verstanden?" Sie senkte sich erneut zu mir herab und drückte meine Lippen an ihren Hals. Meine Lippen bebten an ihrem jagenden Puls.
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Ich wollte nur eines, ihr Blut! Weshalb war es so schwer an diesen Lebenssaft zu kommen? Warum wehrte sie sich? Sie müsste wissen, dass ich stärker war! Ich knurrte, bevor ich sie über den Herd und ihren Kopf zur Seite riss. Es war ein befriedigendes Gefühl, als ich meine Fänge in ihrem Hals versenkte und gierig von ihr trank.
„Carl……!“ gurgelte sie und versuchte sich immer noch gegen mich zu stemmen. Was für ein törichtes kleines Mädchen sie doch war.
Plötzlich wurde ich von ihr weg gezehrt und starke Hände beförderten mich in hohen Bogen in den Garten.
„Verdammt, was ist nur in dich gefahren!“ herrschte mich Jasper an und sah mich fassungslos an.
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„Finley! Lass mich deine Schnitte versorgen, du blutest stark!“ Energisch packte ich ihren Arm und drückte gegen die Wunde. Kraftlos versuchte sie sich zu wehren, da sie unter starken Schmerzen litt.
„Bitte halte still! Ich weiß, es tut weh!“ Ihr Blick wanderte zu ihrem Arm, den ich in eisernem Griff umklammert hielt und versuchte abzuwägen, wie dramatisch die Situation wirklich war. Blut lief in Rinnsalen Richtung Ellbogen und tropfte kontinuierlich zu Boden.
„Ich blute!“ Augenblicklich war sie vollkommen klar, und das Würgen hatte auch aufgehört. Das Handtuch, mit dem ich ihren Arm bedeckt hatte, verfärbte sich dunkelrot.
„Ich brauche deine Hilfe, kannst du das hier kurz festhalten, damit ich meine Tasche holen kann, Finley?“ Geschockt konnte sie mich nur anstarren.
„Fin?“
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„Du musst unbedingt zu Kräften kommen! Da die üblichen Methoden nicht greifen, bleibt uns nur die letzte Option!“ Sie zog ihre Stirn kraus und musterte mich, während sie verzweifelt versuchte, ihren spärlichen Mageninhalt dort zu behalten, wo er hingehörte. Mein Blick streifte meinen Arm und da verstand sie. Ihre erste Reaktion war ein Kopfschütteln, doch ich setzte mich erneut an sie heran und nahm ihre Hand in meine.
„Ich weiß, dass es auch gegen deine Prinzipien geht, aber es bleibt nicht viel mehr, als das hier!“ Ich schob meinen Ärmel nach oben und sah ihr fest in die Augen.
„Um es mit deinen Worten zu sagen! Ich werde dich hier nicht sterben lassen! Das ist ein Versprechen, dass ich dir hier und jetzt gebe. Nicht nur, weil du mir wichtig bist, sondern da ich es auch der Familie schuldig bin!“ Ich hatte Mühe meine Emotionen aus dem Spiel zu lassen und versuchte mich nur auf sie zu konzentrieren.
„Es genügt, wenn einer von uns Schmerzen erdulden muss!“
„Der Biss schmerzt von Halbsterblichen weit weniger, da ihr nicht giftig seid!“ versuchte ich ihr zu erklären, dass mich ihr Biss weniger schmerzen würde, als von einem Vampir.
„Was?“
„Ihr besitzt kein Gift, mit dem ihr einen Vampir erschaffen könntet!“ schloss er, als würde er einem Kind etwas offensichtliches erklären.
„Trotzdem!“ beharrte sie stur.
„Sei doch vernünftig! Es ist nicht der Zeitpunkt die Heldin zu spielen und dir vielleicht die einzige Möglichkeit zu versagen, die dich retten könnte!“
„Wie stellst du dir das vor?“ Ich gab ihr keine Antwort, sondern biss mir einfach in den Unterarm, aus dem sofort Blut zu quellen begann. Sie schnappte nach Luft und jede Faser ihres Körpers sträubte sich gegen ihre Blutgier, die ich damit entfacht hatte.
„Wenn ich erst einmal von dir trinke, kann ich nicht aufhören! Das ist unmöglich! Ich bin vollkommen ausgebrannt und habe mich seit Wochen nicht richtig nähren können! Der Blutrausch ist nicht aufzuhalten!“ keuchte sie.
„Du hast es bereits einmal bewiesen! Edward konnte es und du kannst es auch! Vergiss nicht, ich bin stärker als du und kein Mensch, wie es Bella damals war!“ Ich wusste, dass sie von dem Vorfall im Ballettstudio sprach, doch ich versuchte sie dennoch umzustimmen.
„Ich…….will meiner Gier nicht die Oberhand gewinnen lassen! Ich kann die Kontrolle nicht abgeben! Ich…….!“
„Du musst endlich aufhören zu hassen, was du bist!“ Mit diesem Satz hatte ich ins Schwarze getroffen, da sie mich entsetzt ansah und mit ihrer Gier focht. Sie holte tief Luft und beobachtete, wie das Blut leise zu Boden tropfte.
„Komm schon! Bitte nimm mein Blut, da ich sonst nicht weiß, wie ich dir noch helfen soll!“
„Bitte Finley!“ Sie schüttelte langsam den Kopf, hielt aber schließlich inne und ergab sich ihrer Natur.
„Ok!“ hauchte sie, während Finley zögernd noch näher an mich heran rutschte. Ihre Augen wurden plötzlich trübe, doch ich zog sie das letzte Stück an mich heran, drehte sie, sodass sie an meine Brust gelehnt saß.
„Ich danke dir! Wir machen das Schritt für Schritt!“ Ich legte meinen Arm mit der Bisswunde um sie herum, als würde ich sie von hinten umarmen und führte ihn an ihren Mund. Sie sog bebend Luft ein und sah kurz zur Decke.
„Keine Angst! Du hast einen starken Willen, vergiss das nicht!“ Mit der anderen Hand strich ich ihr liebevoll über das Haar.
„Entschuldige!“ hauchte sie noch, als sie ihre Fänge langsam in der Wunde versenkte. Es war zu lange her gewesen, dass ich gebissen worden war und es erschreckte mich, wie schmerzhaft der Biss tatsächlich war. Sie trank in großen, gierigen Zügen, während ihr Tränen gleichzeitig über die Wangen schossen. Behutsam strich ich ihr über das Haar und ließ sie gewähren.
___________________________________________________
Weitere Erinnerungen prasselten auf mich ein und ließen mich meine Hände in Maxim´s Oberarme krallen.
„Was ist mit ihm?“ vernahm ich Bellas Stimme gedämpft, als ich wieder klar wurde.
„Es ist sehr emotional, was er gerade erlebt und anstrengend! Geht es wieder?“
„Ich………..!“ Mir fehlten einfach die Worte und kämpfte immer noch mit meinen Emotionen.
„Lass dir Zeit!“ beschwichtigte mich Maxim, was ich nur mit einem nicken bejahen konnte und riss mich schliesslich von meinen Erinnerungen los.
„Bald sind wir in Forks und dann werde ich sehen, wie ernst Felys Zustand wirklich ist!“ überspielte ich meinen Aufruhr der Gefühle.
„Natürlich!“ sagte Maxim und sah aus dem Fenster, in die unendliche Weite des Horizonts.
to be continued
Gast- Gast
Preview/Coming soon..................Beim Leben meiner Schwester
Plötzlich war Fely auf den Beinen, schnappte Edward an den Schultern und beförderte ihn quer durch den Raum. Ein lauter Knall und das Geräusch von berstendem Holz erfüllte das Zimmer. Sie stand schneller vor ihm, als ich es wahrnehmen konnte und presste ihn gegen die Wand. Esme wollte zu ihnen gehen, doch ich hielt sie am Arm zurück.
„Glaub mir, keine gute Idee!“ zischte ich und musste all meine Kraft aufwenden, sie an Ort und Stelle zu halten. Was mich mehr beunruhigte, war nicht Felys Reaktion, sondern Edwards. Er stand vor ihr, ohne Gegenwehr, an die Mauer gepresst und machte keine Anstalten sich von ihr zu befreien, was er mit Leichtigkeit gekonnt hätte. Er war doch allemal stärker als sie, warum tat er also nichts?
„Fely, mach ja keinen Unsinn!“
„Halt die Klappe!“ herrschte sie mich an, ohne Edward aus den Augen zu lassen. Sie packte ihn vorne am Hemd und zog ihn so nahe an sich heran, dass sich ihre Gesichter beinahe berührten.
„Finley, sollten wir nicht eingreifen?“ frage Esme nervös neben mir. Ich überlegte angestrengt, wusste auch, sollten wir ihr in die Quere kommen, könnte sie vollkommen ausrasten. Sie war darin geübt zu kämpfen und nahm es auch mit mehr als einem Vampir auf, wenn es sein musste.
„Fin!“ Esme berührte mich am Arm, dass mich aus meinen Grübeleien riss.
„Nein, auf keinen Fall!“ erwiderte ich leise. Fely zerrte an Edwards Hemd, doch er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Diese Situation erschien mir so surreal und doch fand sie direkt vor meinen Augen statt.
„Was ist hier los? Raus damit!“ fauchte sie und ihr Unterton verriet, dass sie es mehr als ernst meinte. Es fehlte nur noch der Funken, der das Ganze zum explodieren brachte. Esme tat einen Schritt auf die Beiden zu, doch ich sah sie warnend an und schüttelte den Kopf.
„Vertrau mir! Bitte!“ flehte ich und hoffte, dass die Situation nicht eskalieren würde.
Es konnte doch wirklich nicht wahr sein, dass mein persönlicher Frieden, den ich mir so schwer erkämpft hatte, schon wieder gefährdet war. Dieses Mal war ich aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht der Auslöser dieses Schlamassels und doch stand ich knietief darin. Endlich kam Leben in Edward, doch er befreite sich immer noch nicht aus ihrem Griff, sondern ließ sie gewähren. Er schien ebenfalls zu wissen, wann bei ihr der Geduldsfaden zu reissen drohte und da wurde mir bewusst, dass die Beiden die selbe tiefe Bindung zueinander aufgebaut hatten, wie ich zu Emmett oder Carlisle.
„Fely, wir sollten…..!“
„Keine Spielchen!“ knurrte sie und verstärkte ihren Griff an seinem Hemd, dass jetzt ein Geräusch von reissendem Stoff von sich gab.
to be continued
„Glaub mir, keine gute Idee!“ zischte ich und musste all meine Kraft aufwenden, sie an Ort und Stelle zu halten. Was mich mehr beunruhigte, war nicht Felys Reaktion, sondern Edwards. Er stand vor ihr, ohne Gegenwehr, an die Mauer gepresst und machte keine Anstalten sich von ihr zu befreien, was er mit Leichtigkeit gekonnt hätte. Er war doch allemal stärker als sie, warum tat er also nichts?
„Fely, mach ja keinen Unsinn!“
„Halt die Klappe!“ herrschte sie mich an, ohne Edward aus den Augen zu lassen. Sie packte ihn vorne am Hemd und zog ihn so nahe an sich heran, dass sich ihre Gesichter beinahe berührten.
„Finley, sollten wir nicht eingreifen?“ frage Esme nervös neben mir. Ich überlegte angestrengt, wusste auch, sollten wir ihr in die Quere kommen, könnte sie vollkommen ausrasten. Sie war darin geübt zu kämpfen und nahm es auch mit mehr als einem Vampir auf, wenn es sein musste.
„Fin!“ Esme berührte mich am Arm, dass mich aus meinen Grübeleien riss.
„Nein, auf keinen Fall!“ erwiderte ich leise. Fely zerrte an Edwards Hemd, doch er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Diese Situation erschien mir so surreal und doch fand sie direkt vor meinen Augen statt.
„Was ist hier los? Raus damit!“ fauchte sie und ihr Unterton verriet, dass sie es mehr als ernst meinte. Es fehlte nur noch der Funken, der das Ganze zum explodieren brachte. Esme tat einen Schritt auf die Beiden zu, doch ich sah sie warnend an und schüttelte den Kopf.
„Vertrau mir! Bitte!“ flehte ich und hoffte, dass die Situation nicht eskalieren würde.
Es konnte doch wirklich nicht wahr sein, dass mein persönlicher Frieden, den ich mir so schwer erkämpft hatte, schon wieder gefährdet war. Dieses Mal war ich aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht der Auslöser dieses Schlamassels und doch stand ich knietief darin. Endlich kam Leben in Edward, doch er befreite sich immer noch nicht aus ihrem Griff, sondern ließ sie gewähren. Er schien ebenfalls zu wissen, wann bei ihr der Geduldsfaden zu reissen drohte und da wurde mir bewusst, dass die Beiden die selbe tiefe Bindung zueinander aufgebaut hatten, wie ich zu Emmett oder Carlisle.
„Fely, wir sollten…..!“
„Keine Spielchen!“ knurrte sie und verstärkte ihren Griff an seinem Hemd, dass jetzt ein Geräusch von reissendem Stoff von sich gab.
to be continued
Gast- Gast
Beim Leben meiner Schwester
Edward klappte das Handy zu und sah Felicity durchdringend an. Jetzt war ich froh seine Gedanken nicht lesen zu können, da sie mich wahrscheinlich um den Verstand gebracht hätten.
„Edward, Finley, was um Himmels Willen, geht hier vor sich?“ mischte sich jetzt auch Esme ein, die Felys Hand in ihre genommen hatte und ihr versuchte Trost zu spenden. Ich war zu keiner Antwort fähig und beobachtete Edwards Miene, die wie aus Stein gemeisselt wirkte.
Plötzlich war Fely auf den Beinen, schnappte Edward an den Schultern und beförderte ihn quer durch den Raum. Ein lauter Knall und das Geräusch von berstendem Holz erfüllte das Zimmer. Sie stand schneller vor ihm, als ich es wahrnehmen konnte und presste ihn gegen die Wand. Esme wollte zu ihnen gehen, doch ich hielt sie am Arm zurück.
„Glaub mir, keine gute Idee!“ zischte ich und musste all meine Kraft aufwenden, sie an Ort und Stelle zu halten. Was mich mehr beunruhigte, war nicht Felys Reaktion, sondern Edwards. Er stand vor ihr, ohne Gegenwehr, an die Mauer gepresst und machte keine Anstalten sich von ihr zu befreien, was er mit Leichtigkeit gekonnt hätte. Er war doch allemal stärker als sie, warum tat er also nichts?
„Fely, mach ja keinen Unsinn!“
„Halt die Klappe!“ herrschte sie mich an, ohne Edward aus den Augen zu lassen. Sie packte ihn vorne am Hemd und zog ihn so nahe an sich heran, dass sich ihre Gesichter beinahe berührten.
„Finley, sollten wir nicht eingreifen?“ frage Esme nervös neben mir. Ich überlegte angestrengt, wusste auch, sollten wir ihr in die Quere kommen, könnte sie vollkommen ausrasten. Sie war darin geübt zu kämpfen und nahm es auch mit mehr als einem Vampir auf, wenn es sein musste.
„Fin!“ Esme berührte mich am Arm, dass mich aus meinen Grübeleien riss.
„Nein, auf keinen Fall!“ erwiderte ich leise. Fely zerrte an Edwards Hemd, doch er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Diese Situation erschien mir so surreal und doch fand sie direkt vor meinen Augen statt.
„Was ist hier los? Raus damit!“ fauchte sie und ihr Unterton verriet, dass sie es mehr als ernst meinte. Es fehlte nur noch der Funken, der das Ganze zum explodieren brachte. Esme tat einen Schritt auf die Beiden zu, doch ich sah sie warnend an und schüttelte den Kopf.
„Vertrau mir! Bitte!“ flehte ich und hoffte, dass die Situation nicht eskalieren würde.
Es konnte doch wirklich nicht wahr sein, dass mein persönlicher Frieden, den ich mir so schwer erkämpft hatte, schon wieder gefährdet war. Dieses Mal war ich aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht der Auslöser dieses Schlamassels und doch stand ich knietief darin. Endlich kam Leben in Edward, doch er befreite sich immer noch nicht aus ihrem Griff, sondern ließ sie gewähren. Er schien ebenfalls zu wissen, wann bei ihr der Geduldsfaden zu reissen drohte und da wurde mir bewusst, dass die Beiden die selbe tiefe Bindung zueinander aufgebaut hatten, wie ich zu Emmett oder Carlisle.
„Fely, wir sollten…..!“
„Keine Spielchen!“ knurrte sie und verstärkte ihren Griff an seinem Hemd, dass jetzt ein Geräusch von reissendem Stoff von sich gab. Edward musterte sie eine Weile, als er ohne Vorwarnung sagte
„Du bist schwanger!“ Fely ließ im selben Moment von ihm ab und starrte ihn nur an. Mir wich jegliche Farbe aus dem Gesicht, da es ausgesprochen mehr Gewicht hatte, als nur eine Ahnung zu haben.
„Was?“ entfuhr es ihr noch, als sie leicht zu schwanken begann. Edward zog sie sofort an sich, damit sie nicht stürzen konnte und ging mit ihr auf die Knie. Sie war vollkommen paralysiert und lehnte kraftlos an seinem Körper. Er schob seine Hände unter sie und hob Fely auf die Liege, wo sie apathisch an die Decke sah.
„Wie bitte?“ war das einzige, was Esme hervorbrachte und ließ sich auf dem nächstgelegenen Stuhl nieder.
„Geht es ihr gut?“ begann sie von Neuem, als sie Fely´s Zustand bemerkte.
„Sie steht unter Schock, lassen wir ihr Zeit sich zu fangen!“ beschwichtigte er Esme, breitete eine Decke über Fely aus und sah schließlich zu mir.
„Wie geht es dir?“ Ich schnappte zweimal nach Luft, wollte etwas erwidern, klappte aber schließlich den Mund wieder zu, da wahrscheinlich kein vernünftiger Satz meine Lippen verlassen hätte.
Wie viel Zeit vergangen war, dass ich nur vor mich hingestarrt hatte, wusste ich nicht, doch plötzlich war es mir zu eng in dem Behandlungsraum.
„Kann bitte jemand bei ihr………..Ich muss raus……….Entschuldigt!“ presste ich hervor und rannte die Treppen hinab. Ich war zu aufgewühlt, als dass ich meine Fähigkeit einsetzten hätte können und lief direkt in Emmett.
„Was ist passiert? Finley!“ Mir war speiübel und ich versuchte mich von ihm loszumachen.
„Lass mich!“ hektisch schlug ich seine Hände von mir, doch schone eine Sekunde später hatte er mich eng an sich gezogen.
„Shhht, schon gut!“ Ich war vollkommen durcheinander, da mir die Erzählungen von Edward in den Sinn kamen, als er mir die dramatische Geburt von Renesmee geschildert hatte.
„Oh Gott!“ keuchte ich und war einem Nervenzusammenbruch nahe.
„Um Himmels Willen, was ist den bloss los?“ Er war vollkommen hilflos, als ich schluchzend in seinen Armen zusammenbrach.
„Finley!“ Er konnte nicht mehr tun, als mich sanft an sich zu drücken, während meine Tränen sein T-Shirt benetzten.
„Fely ist schwanger!“
„Was?“ Er hielt die Luft an und ließ sie erst nach Minuten wieder aus seinen Lungen.
Wir wechselten uns bei Fely ab, die noch immer keine Reaktion gezeigt hatte und jetzt endlich schlief. Ich beobachtete abwesend die Flammen im Kamin, eingewickelt in eine warme Decke an Emmett gelehnt, der sich leise mit Kate und Carmen unterhielt. Das Gespräch interessierte mich nicht, da ich mir mehr als schreckliche Versionen vorstellte, wie das hier enden würde und meistens mit dem Tod meiner Schwester.
-Was wollte diese Leben nur von uns?-
-Warum strafte es uns nur so?-
Scheinwerfer zogen meine Aufmerksamkeit auf sich, als im nächsten Moment Maxim, Carlisle, Bella, Eleazar und Nessie im Wohnzimmer standen.
„Wo ist sie?“ fragte Maxim sichtlich aufgebracht in die Runde.
„Oben! Behandlungszimmer!“ sagte ich knapp und war einerseits erleichtert, dass alle wohlauf aus Italien zurückgekehrt waren, auf der anderen Seite wurde ich gezwungenermaßen erneut mit dieser Situation konfrontiert. Maxim schoss die Treppe hoch, gefolgt von Carlisle. Es verging schließlich eine gefühlte Ewigkeit, bis Esme und Carlisle wieder zu uns ins Wohnzimmer kamen. Edward erkundigte sich noch kurz über den Zustand, der sich immer noch nicht geändert hatte und verließ mit seiner kleinen Familie das Haus. Eleazar bat seinen Zirkel jagen zu gehen und verabschiedete sich für diese Nacht. Jasper und Alice versuchten eine Runde Schach in der Küche zu spielen, also saßen Emmett, Carlisle, Esme und ich alleine vor dem Kamin und hatten uns so vieles zu sagen und doch konnten wir uns nur anschweigen.
Frühmorgens rief Carlisle eine Familienkonferenz ein. Am großen Esstisch saß die komplette Familie, ausser Maxim und natürlich Fely, deren Zustand immer noch besorgniserregend war. Eleazar wollte erst später, aus Respekt vor Carlisles Entscheidung, die gefällt werden sollte, dazu stossen.
„Danke, dass ihr alle anwesend seid!“ begann Carlisle und erhob sich von seinem Platz.
„Wie ihr alle wisst, steht Felicity immer noch unter Schock und ist nicht ansprechbar, deshalb müssen wir heute eine vorläufige Entscheidung treffen!“
„Welche Entscheidung?“ entfuhr es mir schärfer als beabsichtigt.
„Es ist einfach unverantwortlich dieses Kind auszutragen, auch wenn sie eine Halbsterbliche ist!“ überging Edward einfach meine Frage.
„Edward, wir dürfen über so etwas nicht urteilen!“ warf Esme ein und fühlte sich sichtlich unwohl bei diesem Thema.
„Wovon sprechen wir hier eigentlich?“ Ich erhob mich und musterte die Covenältesten.
„Welche Optionen haben wir?“ Niemand gab mir eine Antwort und die Stille war erdrückend.
„Carlisle?“
„Ich fürchte, wir haben keine!“ Carlisles Worte waren hart, die er sprach und doch wusste ich, dass es für ihn ebenfalls schwer war. Auch wenn er es nicht laut gesagt hatte, wusste ich, dass hier von einem Abbruch die Rede war.
„Hier geht es um das Leben deiner Schwester, Finley!“
„Und du sprichst von Mord!“ Wut keimte in mir auf, die ich in Schach zu halten versuchte.
„Aber es ist immer noch ihre alleinige Entscheidung, Carlisle!“ mischte sich nun auch Alice ein, die Jasper sanft über den Rücken strich, da er mit den brodelnden Emotionen im Raum kämpfte. Esme, die zu meiner Linken saß, zog mich auf den Stuhl zurück, während ich ohnmächtig die Diskutierenden beobachtete. Am liebsten hätte ich sie alle angeschrieen, sie gefragt, ob sie den keinen Respekt vor dem Leben hätten und doch wusste ich, dass es nichts bringen würde.
„Dennoch!“ schoss soeben Alice zurück.
„Versteht doch meine Beweggründe!“ Carlisle versuchte sich sanft, aber bestimmt Gehör zu verschaffen, doch alle sprachen wild durcheinander.
„Hört zu!“ Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und alle verstummten augenblicklich.
„Das bringt doch nichts!“ Seine Miene spiegelte Frustration wider, aber das schlimmste daran war, ich verstand.
„Sie wird die Geburt kaum überstehen. Da sie bereits halbsterblich ist, könnten wir sie nicht verwandeln, wie Edward es bei Bella getan hat und würden obendrein, den Pakt mit den Quileute brechen. Noch möchte ich nicht, dass die Volturi darüber erfahren, was definitiv Probleme mit sich bringen würde!“
„Das ist doch nicht dein ernst, Carlisle!“ sagten ich und Fely gleichzeitig, die plötzlich, flankiert von Maxim, im Türrahmen stand. Alle drehten sich zu ihr. Sie war puterrot vor Wut und hatte sichtlich mit ihrem Gleichgewicht zu kämpfen.
„Felicity, warum bist du auf den Beinen?“ wollte Esme erfahren.
„Um euch daran zu hindern mein Kind zu töten!“ zischte sie aufgebracht und musste sich am Türrahmen festhalten, um ihre Balance wieder zu finden.
„Das entspricht nicht der Wahrheit!“ fuhr ich dazwischen und erhob mich.
„Ach nein, aber eine Entscheidung hinter meinem Rücken fällen!“
„Fely, wir wollen nur dein Bestes!“ sagte Alice sanft und war im Begriff sich ebenfalls zu erheben, doch Jasper zog sie auf den Stuhl zurück.
„Schatz, bitte! Rege dich nicht so auf!“ versuchte Maxim sein Glück sie zu beruhigen, doch aus Erfahrung wusste ich, dass sie noch nicht einmal in der Aufwärmrunde war.
„Egal welche Konsequenzen das hier haben wird, aber ich trage das Kind aus!“
„Aber……..!“ versuchte ich mir Gehör zu verschaffen, doch sie zeigte wutentbrannt mit einem Finger auf mich
„Sei still, verdammt! Gerade du solltest dich in so etwas am wenigsten einmischen, wenn du schon mit deinem eigenen Leben so sorglos umgehst!“ Ich schnappte nach Luft und war zutiefst gekränkt über diese Aussage. Esme strich mir behutsam über den Rücken und flüsterte
„Sie meinte es nicht so, mein Herz!“ Wie ernst sie es tatsächlich gemeint hatte, wusste ich nicht, aber es schmerzte so etwas aus dem Mund meiner eigenen Schwester hören zu müssen. Carlisle ging auf sie zu und nahm ihre Hände in seine, die sie ihm aber sofort wieder entzog.
„Bitte, gefährde nicht dein Leben, Felicity!“
„Ich habe mir geschworen, nie wieder jemanden durch meine Hand sterben zu lassen und du verlangst von mir mein eigen Fleisch und Blut zu töten! Carlisle, ich dachte das geht auch gegen deine Überzeugung!“
„Es wird aber euer beider Leben kosten!“ appellierte er an ihre Vernunft, doch sie schüttelte trotzig den Kopf.
„Das ist mir egal! Ich werde nicht töten!“ schrie sie ihn aufgebracht an und gab ihm einen Stoß gegen die Brust.
„Fely!“ Maxim nahm sie am Arm, doch sie schüttelte ihn ab und brachte Abstand zwischen sich und die beiden Männern.
„Du solltest auf Carlisles Fachmeinung hören!“
„Also du auch noch!“ fauchte sie Maxim an, als sich auch Esme erheben wollte, schrie sie
„Bleibt ja alle wo ihr seid, sonst kann ich für nichts mehr garantieren!“
„Jetzt komm doch wieder auf den Teppich, verdammt!“ schoss ich retour und funkelte sie an. Plötzlich fragte ich mich, ob ich auch so reagierte und mich die anderen ebenfalls so sahen, wie ich jetzt Felicity, die schwer atmend, mit geballten Fäusten nun endgültig die Beherrschung verlor.
„Ich soll auf den Teppich kommen? Da kennst du dich wohl besser aus, mit solchen Wutanfällen!“
„Jetzt mach aber mal einen Punkt, Fely!“
„Oh Mann, die Zwillinge in Fahrt!“ brummte Emmett genervt.
„Kein guter Zeitpunkt für deine Sprüche!“ sagte Alice neben ihm und bedachte ihn mit einem alles sagenden Blick.
„Setz dein Leben doch nicht unnötig aufs Spiel!“ versuchte ich immer noch auf sie einzureden.
„Seit wann diese Erkenntnis, Schwesterlein? Dich muss man ja erst auf einen kalten Entzug setzten, damit du kapierst um was es im Leben geht!“
„WoW!“ stieß ich hervor und hob meine Hände.
„Leute, macht keinen Unsinn!“ mischte sich Renesmee ein, die die ganze Zeit angespannt die Szene beobachtet hatte.
„Ich hab im Gegensatz zu dir, ein gesundes Verhältnis zum Tod und muss nicht bei der nächsten Gelegenheit von einer Klippe springen!“ überging sie den Zwischenruf. Ich konnte es nicht fassen, was sie mir hier alles an den Kopf warf.
„Blöd nur, dass Jasper schnell genug war, dich zurück zu halten! So ein Pech!“
„Ich glaube ich höre nicht richtig!“ schrie ich zurück und wäre ihr am liebsten sofort an die Gurgel gegangen.
„Oh, du hörst sehr wohl richtig, Dramaqueen!“ Jetzt riss auch mir der Geduldsfaden und ich tat einen Schritt auf sie zu, doch noch bevor ich einen weiteren machen konnte, hatte mich Carlisle bereits am Arm gepackt.
„Wage es ja nicht!“ knurrte dieser, als ich mich gegen ihn stemmte. Angespannte Blicke wurden getauscht, als Maxim zu Fely ging.
„Hör auf!“ beschwichtigte er sie, als sie erneut ansetzten wollte. Immer noch wehrte ich mich gegen Carlisles Griff.
„Hast du mich verstanden, Finley! Keine Ausraster und Prügeleien!“ Fely und ich starrten uns wutentbrannt an, als ich meine Versuche einstellte, mich von ihm loszumachen.
„Finley!“
„Ja, habe ich!“ schnaubte ich und sah zu Boden.
„Gut!“ Seine Hand verschwand, als er nun Fely direkt an sah.
„Also, wie ist deine Entscheidung?“ Sie tauschte mit Maxim einen Blick, der sie liebevoll auf die Stirn küsste.
„Ich stehe hinter dir, egal wie du urteilst!“
„Ich danke dir!“ hauchte sie und war den Tränen nahe.
„Auch wenn ihr es nicht gut heissen werdet, entscheide ich mich für das Kind!“
„In Ordnung! Ich werde dir selbstverständlich ebenfalls beistehen!“ besiegelte Carlisle mit diesen Worten ihr Schicksal und setzte sich zu Esme, der er über die Wange strich. Eine kurze Pause entstand, als schließlich die gesamte Familie ebenfalls zustimmte.
„Finley?“ forderte nun Maxim meine Aufmerksamkeit, da ich mich meiner Stimme enthalten hatte.
„Was sagst du dazu?“
„Felicity, du müsstest wissen, dass ich immer hinter dir stehen werde, egal was geschehen wird!“ gab ich leise retour und hatte plötzlich das Gefühl ersticken zu müssen.
„Entschuldigt mich!“ Ich schoss an Carlisle und Esme vorbei, aus dem Haus und lief. Meine Gedanken wirbelten, wie Laub im Herbststurm, durch meinen Kopf und ich musste einfach einige Stunden weg von diesem Drama. Ironischerweise wusste ich jetzt, wie Fely sich stets gefühlt haben musste, wenn ich von einer Katastrophe in die nächste getappt war. Der Wind zerrte an meinen Haaren, während ich so schnell lief, wie mich eben meine Beine trugen.
to be continued
„Edward, Finley, was um Himmels Willen, geht hier vor sich?“ mischte sich jetzt auch Esme ein, die Felys Hand in ihre genommen hatte und ihr versuchte Trost zu spenden. Ich war zu keiner Antwort fähig und beobachtete Edwards Miene, die wie aus Stein gemeisselt wirkte.
Plötzlich war Fely auf den Beinen, schnappte Edward an den Schultern und beförderte ihn quer durch den Raum. Ein lauter Knall und das Geräusch von berstendem Holz erfüllte das Zimmer. Sie stand schneller vor ihm, als ich es wahrnehmen konnte und presste ihn gegen die Wand. Esme wollte zu ihnen gehen, doch ich hielt sie am Arm zurück.
„Glaub mir, keine gute Idee!“ zischte ich und musste all meine Kraft aufwenden, sie an Ort und Stelle zu halten. Was mich mehr beunruhigte, war nicht Felys Reaktion, sondern Edwards. Er stand vor ihr, ohne Gegenwehr, an die Mauer gepresst und machte keine Anstalten sich von ihr zu befreien, was er mit Leichtigkeit gekonnt hätte. Er war doch allemal stärker als sie, warum tat er also nichts?
„Fely, mach ja keinen Unsinn!“
„Halt die Klappe!“ herrschte sie mich an, ohne Edward aus den Augen zu lassen. Sie packte ihn vorne am Hemd und zog ihn so nahe an sich heran, dass sich ihre Gesichter beinahe berührten.
„Finley, sollten wir nicht eingreifen?“ frage Esme nervös neben mir. Ich überlegte angestrengt, wusste auch, sollten wir ihr in die Quere kommen, könnte sie vollkommen ausrasten. Sie war darin geübt zu kämpfen und nahm es auch mit mehr als einem Vampir auf, wenn es sein musste.
„Fin!“ Esme berührte mich am Arm, dass mich aus meinen Grübeleien riss.
„Nein, auf keinen Fall!“ erwiderte ich leise. Fely zerrte an Edwards Hemd, doch er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Diese Situation erschien mir so surreal und doch fand sie direkt vor meinen Augen statt.
„Was ist hier los? Raus damit!“ fauchte sie und ihr Unterton verriet, dass sie es mehr als ernst meinte. Es fehlte nur noch der Funken, der das Ganze zum explodieren brachte. Esme tat einen Schritt auf die Beiden zu, doch ich sah sie warnend an und schüttelte den Kopf.
„Vertrau mir! Bitte!“ flehte ich und hoffte, dass die Situation nicht eskalieren würde.
Es konnte doch wirklich nicht wahr sein, dass mein persönlicher Frieden, den ich mir so schwer erkämpft hatte, schon wieder gefährdet war. Dieses Mal war ich aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht der Auslöser dieses Schlamassels und doch stand ich knietief darin. Endlich kam Leben in Edward, doch er befreite sich immer noch nicht aus ihrem Griff, sondern ließ sie gewähren. Er schien ebenfalls zu wissen, wann bei ihr der Geduldsfaden zu reissen drohte und da wurde mir bewusst, dass die Beiden die selbe tiefe Bindung zueinander aufgebaut hatten, wie ich zu Emmett oder Carlisle.
„Fely, wir sollten…..!“
„Keine Spielchen!“ knurrte sie und verstärkte ihren Griff an seinem Hemd, dass jetzt ein Geräusch von reissendem Stoff von sich gab. Edward musterte sie eine Weile, als er ohne Vorwarnung sagte
„Du bist schwanger!“ Fely ließ im selben Moment von ihm ab und starrte ihn nur an. Mir wich jegliche Farbe aus dem Gesicht, da es ausgesprochen mehr Gewicht hatte, als nur eine Ahnung zu haben.
„Was?“ entfuhr es ihr noch, als sie leicht zu schwanken begann. Edward zog sie sofort an sich, damit sie nicht stürzen konnte und ging mit ihr auf die Knie. Sie war vollkommen paralysiert und lehnte kraftlos an seinem Körper. Er schob seine Hände unter sie und hob Fely auf die Liege, wo sie apathisch an die Decke sah.
„Wie bitte?“ war das einzige, was Esme hervorbrachte und ließ sich auf dem nächstgelegenen Stuhl nieder.
„Geht es ihr gut?“ begann sie von Neuem, als sie Fely´s Zustand bemerkte.
„Sie steht unter Schock, lassen wir ihr Zeit sich zu fangen!“ beschwichtigte er Esme, breitete eine Decke über Fely aus und sah schließlich zu mir.
„Wie geht es dir?“ Ich schnappte zweimal nach Luft, wollte etwas erwidern, klappte aber schließlich den Mund wieder zu, da wahrscheinlich kein vernünftiger Satz meine Lippen verlassen hätte.
Wie viel Zeit vergangen war, dass ich nur vor mich hingestarrt hatte, wusste ich nicht, doch plötzlich war es mir zu eng in dem Behandlungsraum.
„Kann bitte jemand bei ihr………..Ich muss raus……….Entschuldigt!“ presste ich hervor und rannte die Treppen hinab. Ich war zu aufgewühlt, als dass ich meine Fähigkeit einsetzten hätte können und lief direkt in Emmett.
„Was ist passiert? Finley!“ Mir war speiübel und ich versuchte mich von ihm loszumachen.
„Lass mich!“ hektisch schlug ich seine Hände von mir, doch schone eine Sekunde später hatte er mich eng an sich gezogen.
„Shhht, schon gut!“ Ich war vollkommen durcheinander, da mir die Erzählungen von Edward in den Sinn kamen, als er mir die dramatische Geburt von Renesmee geschildert hatte.
„Oh Gott!“ keuchte ich und war einem Nervenzusammenbruch nahe.
„Um Himmels Willen, was ist den bloss los?“ Er war vollkommen hilflos, als ich schluchzend in seinen Armen zusammenbrach.
„Finley!“ Er konnte nicht mehr tun, als mich sanft an sich zu drücken, während meine Tränen sein T-Shirt benetzten.
„Fely ist schwanger!“
„Was?“ Er hielt die Luft an und ließ sie erst nach Minuten wieder aus seinen Lungen.
Wir wechselten uns bei Fely ab, die noch immer keine Reaktion gezeigt hatte und jetzt endlich schlief. Ich beobachtete abwesend die Flammen im Kamin, eingewickelt in eine warme Decke an Emmett gelehnt, der sich leise mit Kate und Carmen unterhielt. Das Gespräch interessierte mich nicht, da ich mir mehr als schreckliche Versionen vorstellte, wie das hier enden würde und meistens mit dem Tod meiner Schwester.
-Was wollte diese Leben nur von uns?-
-Warum strafte es uns nur so?-
Scheinwerfer zogen meine Aufmerksamkeit auf sich, als im nächsten Moment Maxim, Carlisle, Bella, Eleazar und Nessie im Wohnzimmer standen.
„Wo ist sie?“ fragte Maxim sichtlich aufgebracht in die Runde.
„Oben! Behandlungszimmer!“ sagte ich knapp und war einerseits erleichtert, dass alle wohlauf aus Italien zurückgekehrt waren, auf der anderen Seite wurde ich gezwungenermaßen erneut mit dieser Situation konfrontiert. Maxim schoss die Treppe hoch, gefolgt von Carlisle. Es verging schließlich eine gefühlte Ewigkeit, bis Esme und Carlisle wieder zu uns ins Wohnzimmer kamen. Edward erkundigte sich noch kurz über den Zustand, der sich immer noch nicht geändert hatte und verließ mit seiner kleinen Familie das Haus. Eleazar bat seinen Zirkel jagen zu gehen und verabschiedete sich für diese Nacht. Jasper und Alice versuchten eine Runde Schach in der Küche zu spielen, also saßen Emmett, Carlisle, Esme und ich alleine vor dem Kamin und hatten uns so vieles zu sagen und doch konnten wir uns nur anschweigen.
Frühmorgens rief Carlisle eine Familienkonferenz ein. Am großen Esstisch saß die komplette Familie, ausser Maxim und natürlich Fely, deren Zustand immer noch besorgniserregend war. Eleazar wollte erst später, aus Respekt vor Carlisles Entscheidung, die gefällt werden sollte, dazu stossen.
„Danke, dass ihr alle anwesend seid!“ begann Carlisle und erhob sich von seinem Platz.
„Wie ihr alle wisst, steht Felicity immer noch unter Schock und ist nicht ansprechbar, deshalb müssen wir heute eine vorläufige Entscheidung treffen!“
„Welche Entscheidung?“ entfuhr es mir schärfer als beabsichtigt.
„Es ist einfach unverantwortlich dieses Kind auszutragen, auch wenn sie eine Halbsterbliche ist!“ überging Edward einfach meine Frage.
„Edward, wir dürfen über so etwas nicht urteilen!“ warf Esme ein und fühlte sich sichtlich unwohl bei diesem Thema.
„Wovon sprechen wir hier eigentlich?“ Ich erhob mich und musterte die Covenältesten.
„Welche Optionen haben wir?“ Niemand gab mir eine Antwort und die Stille war erdrückend.
„Carlisle?“
„Ich fürchte, wir haben keine!“ Carlisles Worte waren hart, die er sprach und doch wusste ich, dass es für ihn ebenfalls schwer war. Auch wenn er es nicht laut gesagt hatte, wusste ich, dass hier von einem Abbruch die Rede war.
„Hier geht es um das Leben deiner Schwester, Finley!“
„Und du sprichst von Mord!“ Wut keimte in mir auf, die ich in Schach zu halten versuchte.
„Aber es ist immer noch ihre alleinige Entscheidung, Carlisle!“ mischte sich nun auch Alice ein, die Jasper sanft über den Rücken strich, da er mit den brodelnden Emotionen im Raum kämpfte. Esme, die zu meiner Linken saß, zog mich auf den Stuhl zurück, während ich ohnmächtig die Diskutierenden beobachtete. Am liebsten hätte ich sie alle angeschrieen, sie gefragt, ob sie den keinen Respekt vor dem Leben hätten und doch wusste ich, dass es nichts bringen würde.
„Dennoch!“ schoss soeben Alice zurück.
„Versteht doch meine Beweggründe!“ Carlisle versuchte sich sanft, aber bestimmt Gehör zu verschaffen, doch alle sprachen wild durcheinander.
„Hört zu!“ Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und alle verstummten augenblicklich.
„Das bringt doch nichts!“ Seine Miene spiegelte Frustration wider, aber das schlimmste daran war, ich verstand.
„Sie wird die Geburt kaum überstehen. Da sie bereits halbsterblich ist, könnten wir sie nicht verwandeln, wie Edward es bei Bella getan hat und würden obendrein, den Pakt mit den Quileute brechen. Noch möchte ich nicht, dass die Volturi darüber erfahren, was definitiv Probleme mit sich bringen würde!“
„Das ist doch nicht dein ernst, Carlisle!“ sagten ich und Fely gleichzeitig, die plötzlich, flankiert von Maxim, im Türrahmen stand. Alle drehten sich zu ihr. Sie war puterrot vor Wut und hatte sichtlich mit ihrem Gleichgewicht zu kämpfen.
„Felicity, warum bist du auf den Beinen?“ wollte Esme erfahren.
„Um euch daran zu hindern mein Kind zu töten!“ zischte sie aufgebracht und musste sich am Türrahmen festhalten, um ihre Balance wieder zu finden.
„Das entspricht nicht der Wahrheit!“ fuhr ich dazwischen und erhob mich.
„Ach nein, aber eine Entscheidung hinter meinem Rücken fällen!“
„Fely, wir wollen nur dein Bestes!“ sagte Alice sanft und war im Begriff sich ebenfalls zu erheben, doch Jasper zog sie auf den Stuhl zurück.
„Schatz, bitte! Rege dich nicht so auf!“ versuchte Maxim sein Glück sie zu beruhigen, doch aus Erfahrung wusste ich, dass sie noch nicht einmal in der Aufwärmrunde war.
„Egal welche Konsequenzen das hier haben wird, aber ich trage das Kind aus!“
„Aber……..!“ versuchte ich mir Gehör zu verschaffen, doch sie zeigte wutentbrannt mit einem Finger auf mich
„Sei still, verdammt! Gerade du solltest dich in so etwas am wenigsten einmischen, wenn du schon mit deinem eigenen Leben so sorglos umgehst!“ Ich schnappte nach Luft und war zutiefst gekränkt über diese Aussage. Esme strich mir behutsam über den Rücken und flüsterte
„Sie meinte es nicht so, mein Herz!“ Wie ernst sie es tatsächlich gemeint hatte, wusste ich nicht, aber es schmerzte so etwas aus dem Mund meiner eigenen Schwester hören zu müssen. Carlisle ging auf sie zu und nahm ihre Hände in seine, die sie ihm aber sofort wieder entzog.
„Bitte, gefährde nicht dein Leben, Felicity!“
„Ich habe mir geschworen, nie wieder jemanden durch meine Hand sterben zu lassen und du verlangst von mir mein eigen Fleisch und Blut zu töten! Carlisle, ich dachte das geht auch gegen deine Überzeugung!“
„Es wird aber euer beider Leben kosten!“ appellierte er an ihre Vernunft, doch sie schüttelte trotzig den Kopf.
„Das ist mir egal! Ich werde nicht töten!“ schrie sie ihn aufgebracht an und gab ihm einen Stoß gegen die Brust.
„Fely!“ Maxim nahm sie am Arm, doch sie schüttelte ihn ab und brachte Abstand zwischen sich und die beiden Männern.
„Du solltest auf Carlisles Fachmeinung hören!“
„Also du auch noch!“ fauchte sie Maxim an, als sich auch Esme erheben wollte, schrie sie
„Bleibt ja alle wo ihr seid, sonst kann ich für nichts mehr garantieren!“
„Jetzt komm doch wieder auf den Teppich, verdammt!“ schoss ich retour und funkelte sie an. Plötzlich fragte ich mich, ob ich auch so reagierte und mich die anderen ebenfalls so sahen, wie ich jetzt Felicity, die schwer atmend, mit geballten Fäusten nun endgültig die Beherrschung verlor.
„Ich soll auf den Teppich kommen? Da kennst du dich wohl besser aus, mit solchen Wutanfällen!“
„Jetzt mach aber mal einen Punkt, Fely!“
„Oh Mann, die Zwillinge in Fahrt!“ brummte Emmett genervt.
„Kein guter Zeitpunkt für deine Sprüche!“ sagte Alice neben ihm und bedachte ihn mit einem alles sagenden Blick.
„Setz dein Leben doch nicht unnötig aufs Spiel!“ versuchte ich immer noch auf sie einzureden.
„Seit wann diese Erkenntnis, Schwesterlein? Dich muss man ja erst auf einen kalten Entzug setzten, damit du kapierst um was es im Leben geht!“
„WoW!“ stieß ich hervor und hob meine Hände.
„Leute, macht keinen Unsinn!“ mischte sich Renesmee ein, die die ganze Zeit angespannt die Szene beobachtet hatte.
„Ich hab im Gegensatz zu dir, ein gesundes Verhältnis zum Tod und muss nicht bei der nächsten Gelegenheit von einer Klippe springen!“ überging sie den Zwischenruf. Ich konnte es nicht fassen, was sie mir hier alles an den Kopf warf.
„Blöd nur, dass Jasper schnell genug war, dich zurück zu halten! So ein Pech!“
„Ich glaube ich höre nicht richtig!“ schrie ich zurück und wäre ihr am liebsten sofort an die Gurgel gegangen.
„Oh, du hörst sehr wohl richtig, Dramaqueen!“ Jetzt riss auch mir der Geduldsfaden und ich tat einen Schritt auf sie zu, doch noch bevor ich einen weiteren machen konnte, hatte mich Carlisle bereits am Arm gepackt.
„Wage es ja nicht!“ knurrte dieser, als ich mich gegen ihn stemmte. Angespannte Blicke wurden getauscht, als Maxim zu Fely ging.
„Hör auf!“ beschwichtigte er sie, als sie erneut ansetzten wollte. Immer noch wehrte ich mich gegen Carlisles Griff.
„Hast du mich verstanden, Finley! Keine Ausraster und Prügeleien!“ Fely und ich starrten uns wutentbrannt an, als ich meine Versuche einstellte, mich von ihm loszumachen.
„Finley!“
„Ja, habe ich!“ schnaubte ich und sah zu Boden.
„Gut!“ Seine Hand verschwand, als er nun Fely direkt an sah.
„Also, wie ist deine Entscheidung?“ Sie tauschte mit Maxim einen Blick, der sie liebevoll auf die Stirn küsste.
„Ich stehe hinter dir, egal wie du urteilst!“
„Ich danke dir!“ hauchte sie und war den Tränen nahe.
„Auch wenn ihr es nicht gut heissen werdet, entscheide ich mich für das Kind!“
„In Ordnung! Ich werde dir selbstverständlich ebenfalls beistehen!“ besiegelte Carlisle mit diesen Worten ihr Schicksal und setzte sich zu Esme, der er über die Wange strich. Eine kurze Pause entstand, als schließlich die gesamte Familie ebenfalls zustimmte.
„Finley?“ forderte nun Maxim meine Aufmerksamkeit, da ich mich meiner Stimme enthalten hatte.
„Was sagst du dazu?“
„Felicity, du müsstest wissen, dass ich immer hinter dir stehen werde, egal was geschehen wird!“ gab ich leise retour und hatte plötzlich das Gefühl ersticken zu müssen.
„Entschuldigt mich!“ Ich schoss an Carlisle und Esme vorbei, aus dem Haus und lief. Meine Gedanken wirbelten, wie Laub im Herbststurm, durch meinen Kopf und ich musste einfach einige Stunden weg von diesem Drama. Ironischerweise wusste ich jetzt, wie Fely sich stets gefühlt haben musste, wenn ich von einer Katastrophe in die nächste getappt war. Der Wind zerrte an meinen Haaren, während ich so schnell lief, wie mich eben meine Beine trugen.
to be continued
Gast- Gast
Preview/Coming soon..................Wenn Welten zerbrechen
Es verging eine geraume Zeit, als plötzlich Edward an mir vorbeischoss und Richtung Bäume rannte.
„Was ist los?“ rief ich ihm hinterher, aber er brauchte nicht zu antworten, da im selben Moment Fely zwischen den Bäumen hervortrat. Ich konnte sogar von Weitem erkennen, das sie verletzt war und sich die Seite hielt. Mir glitt das Buch aus den Händen, dass mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fiel und dort offen liegen blieb. Noch ehe ich es mich versah, war ich bereits auf den Beinen und rannte Edward hinterher, der Fely stützte, da sie humpelte. Ihre Arme und Beine waren völlig zerkratzt, während ihre Stirn ebenfalls eine tiefe Wunde aufwies, die blutete.
„Wie ist das geschehen?“ wollte ich erfahren, doch sie ignorierte mich einfach.
„Oh, warte!“ Ich stellte mich ihnen in den Weg, während die ersten Regentropfen vom aschgrauen Himmel fielen.
„Du warst alleine jagen!“ Sie wich meinem Blick aus und das war auch schon genug, dass ich beinahe explodierte. Wie konnte sie nur im hochschwangeren Zustand sich so kopflos in Gefahr begeben.
„Fely, das war absolut verantwortungslos!“ Als ich ihren Arm berührte, entfesselte ich so etwas wie eine mittlere Naturkatastrophe. Sie befreite sich aus Edwards Griff und gab mir einen Stoß, der mich ins wanken brachte.
„Das hat dich nicht zu interessieren!“ Edward wollte nach ihr greifen, doch sie hob drohend ihren Finger.
„Fass mich an und ich vergesse mich!“ fauchte sie aufgebracht.
„Carlisle hat gesagt, du sollst nicht alleine………..!“ Weiter kam ich nicht, da sie mir abermals einen Stoß gab.
„Das interessiert mich alles nicht! Ich bin doch kein Baby mehr!“
„Davon sprach auch nie jemand!“ warf Edward ein, den sie mit einen giftigen Blick bedachte.
„Ich kann auf mich selbst acht geben, verdammt! Ihr tut ja alle so, als wenn ich nicht schwanger, sondern senil wäre!“
„Du übertreibst masslos!“ schoss ich dazwischen.
„Oh richtig, dass ist ja dein Spezialgebiet!“
„Werde nicht unfair!“
„Ich? Glaubst du denn, ich habe mir diesen Wahnsinn hier ausgesucht? Denkst du, dass du zu kurz kommen könntest, wenn sich zur Abwechslung einmal alles um mich dreht?“ schrie sie jetzt und war tiefrot im Gesicht.
„Bist du eigentlich noch bei Trost, Fely? Was hat das alles mit der Tatsache zu tun, dass du dich Carlisles Anweisungen widersetzt?“
„Ha! Nur weil du alles tust, was er dir sagt, heisst das nicht, dass ich entmündigt bin!“ Der Wind nahm an Stärke zu, und die Tropfen stachen wie Nadelstiche auf der Haut.
„Entmündigt? Hörst du überhaupt, was du für einen Unsinn von dir gibst?“ Sie gestikulierte wild mit den Händen in der Luft und rang sichtlich nach Worte.
„Ich könnte dich ohrfeigen!“ stieß sie schließlich hervor.
„Dann tu es doch, wenn es dir dann besser geht!“ brüllte ich zurück, da der Sturm inzwischen ohrenbetäubende Ausmasse angenommen hatte. Wir waren alle bis auf die Haut durchgeweicht und meine Haare klebten mir strähnig im Gesicht.
to be continued
„Was ist los?“ rief ich ihm hinterher, aber er brauchte nicht zu antworten, da im selben Moment Fely zwischen den Bäumen hervortrat. Ich konnte sogar von Weitem erkennen, das sie verletzt war und sich die Seite hielt. Mir glitt das Buch aus den Händen, dass mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fiel und dort offen liegen blieb. Noch ehe ich es mich versah, war ich bereits auf den Beinen und rannte Edward hinterher, der Fely stützte, da sie humpelte. Ihre Arme und Beine waren völlig zerkratzt, während ihre Stirn ebenfalls eine tiefe Wunde aufwies, die blutete.
„Wie ist das geschehen?“ wollte ich erfahren, doch sie ignorierte mich einfach.
„Oh, warte!“ Ich stellte mich ihnen in den Weg, während die ersten Regentropfen vom aschgrauen Himmel fielen.
„Du warst alleine jagen!“ Sie wich meinem Blick aus und das war auch schon genug, dass ich beinahe explodierte. Wie konnte sie nur im hochschwangeren Zustand sich so kopflos in Gefahr begeben.
„Fely, das war absolut verantwortungslos!“ Als ich ihren Arm berührte, entfesselte ich so etwas wie eine mittlere Naturkatastrophe. Sie befreite sich aus Edwards Griff und gab mir einen Stoß, der mich ins wanken brachte.
„Das hat dich nicht zu interessieren!“ Edward wollte nach ihr greifen, doch sie hob drohend ihren Finger.
„Fass mich an und ich vergesse mich!“ fauchte sie aufgebracht.
„Carlisle hat gesagt, du sollst nicht alleine………..!“ Weiter kam ich nicht, da sie mir abermals einen Stoß gab.
„Das interessiert mich alles nicht! Ich bin doch kein Baby mehr!“
„Davon sprach auch nie jemand!“ warf Edward ein, den sie mit einen giftigen Blick bedachte.
„Ich kann auf mich selbst acht geben, verdammt! Ihr tut ja alle so, als wenn ich nicht schwanger, sondern senil wäre!“
„Du übertreibst masslos!“ schoss ich dazwischen.
„Oh richtig, dass ist ja dein Spezialgebiet!“
„Werde nicht unfair!“
„Ich? Glaubst du denn, ich habe mir diesen Wahnsinn hier ausgesucht? Denkst du, dass du zu kurz kommen könntest, wenn sich zur Abwechslung einmal alles um mich dreht?“ schrie sie jetzt und war tiefrot im Gesicht.
„Bist du eigentlich noch bei Trost, Fely? Was hat das alles mit der Tatsache zu tun, dass du dich Carlisles Anweisungen widersetzt?“
„Ha! Nur weil du alles tust, was er dir sagt, heisst das nicht, dass ich entmündigt bin!“ Der Wind nahm an Stärke zu, und die Tropfen stachen wie Nadelstiche auf der Haut.
„Entmündigt? Hörst du überhaupt, was du für einen Unsinn von dir gibst?“ Sie gestikulierte wild mit den Händen in der Luft und rang sichtlich nach Worte.
„Ich könnte dich ohrfeigen!“ stieß sie schließlich hervor.
„Dann tu es doch, wenn es dir dann besser geht!“ brüllte ich zurück, da der Sturm inzwischen ohrenbetäubende Ausmasse angenommen hatte. Wir waren alle bis auf die Haut durchgeweicht und meine Haare klebten mir strähnig im Gesicht.
to be continued
Gast- Gast
Wenn Welten zerbrechen
Die Wochen verrannen ohne weitere Vorkommnisse. Zwischen mir und Fely herrschte ein angespannter Frieden, da wir noch immer nicht über den Streit bei der Versammlung gesprochen hatten. Die Denalis waren nach zwei Wochen, nachdem Carlisle Eleazar die Situation erklärt hatte, abgereist und wünschten Fely Glück und Segen. Eleazar warnte davor, dass Fely´s Fähigkeit unter dem Ungeborenen leiden könnte, was sich auch bewahrheitete. Carlisle bat sie, nur mehr mit Begleitung jagen zu gehen, damit es zu keinen Unfällen kommen würde, wenn sie die Tiere nicht mehr richtig manipulieren konnte. Fely war natürlich nicht gerade begeistert über diese Einschränkung, aber nach langem zureden von Maxim und Esme, war auch das schließlich akzeptiert. Das Kind wuchs langsamer als Renesmee in Fely heran und Carlisle schätze die Dauer der Schwangerschaft auf ungefähr sechs Monate. Ihr ging es hervorragend, auch wenn der Bauch mit der Zeit zum Hindernis wurde und ihr Esme oder Alice immer öfter unter die Arme greifen mussten. Alice ließ es sich natürlich nicht nehmen, eine Nische in Maxims und Fely´s Zimmer zu dekorieren und war im Dauereinkaufsstress. Alle kümmerten sich rührend um meine Schwester. Sie musste sich aber immer wieder Gemeinheiten von Jake oder Emmett gefallen lassen, wenn diese Wetten abschlossen, wie viele Welpen sie schliesslich zur Welt bringen würde oder welche Fellfarbe sie haben könnten. Es endete immer mit einem Scheingefecht, dass entweder Carlisle oder Esme beenden mussten.
Jetzt war die Schwangerschaft so weit fortgeschritten, dass wir jeden Tag mit ihrer Niederkunft rechneten. In den letzten Tagen hatte alle eine Einweisung in Geburtshilfe erhalten, was natürlich nicht ohne dumme Bemerkungen von Emmett oder Jacob von statten gegangen war. Jeder hatte eine Aufgabe zugeteilt bekommen und alles stand in den Startlöchern. Nessie verriet mir, dass sie mit Emmett, Jasper und Jacob an einer Wiege bauten, ich aber nichts verraten durfte. Alle waren in großer Vorfreude, nur ich konnte und wollte den Ausgang dieser Schwangerschaft nicht sehen. Es war, als ob man in einen Kinofilm geht, den man schon gesehen hatte und den Schluß bereits kannte. Eigentlich hätte ich sie tatkräftig unterstützen sollen, doch ich zog mich immer weiter vor ihr zurück. Ich ließ es den anderen übrig sie zu umsorgen, während ich meinen Verpflichtungen in der Klink nachging oder in meiner wenigen freien Zeit meinen Gedanken nachzuhängen. Oft ritt ich mit Ashes aus, wo ich das Gefühl hatte, meine Sorgen hinter mir lassen zu können. Mein schlechtes Gewissen strafte mich immer wieder, wenn ich Fely dabei beobachtete, wie sie liebevoll über ihren Bauch strich oder mit dem Ungeborenen sprach.
Wie so oft saß ich auf der Veranda und versuchte in einem Buch zu lesen, was mir aber nicht so recht gelingen wollte, da ich dauernd mit den Gedanken abschweifte.
„Fin, weisst du wo Fely ist?“ Ich sah zu Alice hoch, die neben mir erschien. Als wenn gerade ich das wissen würde.
„Keine Ahnung!“
„Sie weiss es auch nicht!“ rief sie durch die geöffnete Eingangstür, als Maxim keine Sekunde später im Türrahmen auftauchte.
„Was heisst eigentlich, wo sie ist? Ich dachte ihr lasst sie keine Minute aus den Augen!“ Ich sah von einem zum anderen, doch keiner gab mir eine Antwort, stattdessen sagte Alice
„Sehen wir bei Bella nach!“
„Kannst du hier bleiben, sollte sie hier wieder auftauchen?“ fragte sie schliesslich mich und war auch schon im Wald verschwunden. Maxim war am Treppenabsatz stehen geblieben und musterte mich fragend.
„Natürlich! Geh schon!“ Er nickte kurz und folgte Alice. Ich war mir nicht sicher, ob ich mir nun Sorgen machen sollte oder nicht, oder ob die anderen nur überreagierten, wie schon die letzten Wochen.
Es verging eine geraume Zeit, als plötzlich Edward an mir vorbeischoss und Richtung Bäume rannte.
„Was ist los?“ rief ich ihm hinterher, aber er brauchte nicht zu antworten, da im selben Moment Fely zwischen den Bäumen hervortrat. Ich konnte sogar von Weitem erkennen, das sie verletzt war und sich die Seite hielt. Mir glitt das Buch aus den Händen, dass mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fiel und dort offen liegen blieb. Noch ehe ich es mich versah, war ich bereits auf den Beinen und rannte Edward hinterher, der Fely stützte, da sie humpelte. Ihre Arme und Beine waren völlig zerkratzt, während ihre Stirn ebenfalls eine tiefe Wunde aufwies, die blutete.
„Wie ist das geschehen?“ wollte ich erfahren, doch sie ignorierte mich einfach.
„Oh, warte!“ Ich stellte mich ihnen in den Weg, während die ersten Regentropfen vom aschgrauen Himmel fielen.
„Du warst alleine jagen!“ Sie wich meinem Blick aus und das war auch schon genug, dass ich beinahe explodierte. Wie konnte sie nur im hochschwangeren Zustand sich so kopflos in Gefahr begeben.
„Fely, das war absolut verantwortungslos!“ Als ich ihren Arm berührte, entfesselte ich so etwas wie eine mittlere Naturkatastrophe. Sie befreite sich aus Edwards Griff und gab mir einen Stoß, der mich ins wanken brachte.
„Das hat dich nicht zu interessieren!“ Edward wollte nach ihr greifen, doch sie hob drohend ihren Finger.
„Fass mich an und ich vergesse mich!“ fauchte sie aufgebracht.
„Carlisle hat gesagt, du sollst nicht alleine………..!“ Weiter kam ich nicht, da sie mir abermals einen Stoß gab.
„Das interessiert mich alles nicht! Ich bin doch kein Baby mehr!“
„Davon sprach auch nie jemand!“ warf Edward ein, den sie mit einen giftigen Blick bedachte.
„Ich kann auf mich selbst acht geben, verdammt! Ihr tut ja alle so, als wenn ich nicht schwanger, sondern senil wäre!“
„Du übertreibst masslos!“ schoss ich dazwischen.
„Oh richtig, dass ist ja dein Spezialgebiet!“
„Werde nicht unfair!“
„Ich? Glaubst du denn, ich habe mir diesen Wahnsinn hier ausgesucht? Denkst du, dass du zu kurz kommen könntest, wenn sich zur Abwechslung einmal alles um mich dreht?“ schrie sie jetzt und war tiefrot im Gesicht.
„Bist du eigentlich noch bei Trost, Fely? Was hat das alles mit der Tatsache zu tun, dass du dich Carlisles Anweisungen widersetzt?“
„Ha! Nur weil du alles tust, was er dir sagt, heisst das nicht, dass ich entmündigt bin!“ Der Wind nahm an Stärke zu, und die Tropfen stachen wie Nadelstiche auf der Haut.
„Entmündigt? Hörst du überhaupt, was du für einen Unsinn von dir gibst?“ Sie gestikulierte wild mit den Händen in der Luft und rang sichtlich nach Worte. „Ich könnte dich ohrfeigen!“ stieß sie schliesslich hervor.
„Dann tu es doch, wenn es dir dann besser geht!“ brüllte ich zurück, da der Sturm inzwischen ohrenbetäubende Ausmasse angenommen hatte. Wir waren alle bis auf die Haut durchgeweicht und meine Haare klebten mir strähnig im Gesicht.
Im nächsten Augenblick geschahen drei Dinge gleichzeitig. Fely holte zum Schlag aus, während Edward ihr Handgelenk in der Luft abfing und mich jemand nach hinten, an sich heran riss.
„Hört auf! Ihr seid wie zwei kleine Kinder, die sich um die Sandschaufel prügeln!“ brummte Emmett an meinem Ohr. Sein kühler Atem strich mir über die Wange und ich wusste, dass es keinen Sinn hatte, mich gegen ihn zu wehren. Tränen brannten abscheulich in meinen Augen, aber ich wollte Fely nicht zeigen, wie sehr sie mich gekränkt hatte. Der Regen prasselte unaufhörlich auf uns herab und ich zitterte inzwischen wie Espenlaub.
„Lass los!“ knurrte ich, doch er presste mich nur noch fester an seinen harten Körper.
„Keine Chance, meine Süsse!“
„Du kannst sie ruhig loslassen, soll doch die neue Finley zeigen, was sie so drauf hat!“ stichelte Fely und lächelte gequält.
„Spinnst du? Sie zerreisst dich in der Luft!“ Edward schüttelte den Kopf über die Aussage von ihm.
„Komm schon Emmett! Lass sie los, damit ich ihr zeigen kann, wie man richtig zuschlägt!“ fauchte Fely und atmete schwer.
Der Gelbe Porsche bog in die Auffahrt ein und lenkte unser aller Aufmerksamkeit auf Alice und Jasper, die schließlich ausstiegen. Fely nutzte die Gunst der Stunde, riss sich los und rannte auf mich zu. Reflexartig befreite ich mich aus Emmetts Griff und stürzte ihr ebenfalls entgegen. Fassungslos starrten uns die Umstehenden an, als mich Fely vorne am Pullover packte und erneut ausholte. Die schallende Ohrfeige brannte grauenhaft an meiner Wange und die Tränen, die meinen Blick verschleierten, machten mich beinahe blind. Ich hielt mir die brennende, pulsierende Stelle, als Edward Fely an sich riss und ihre Hände fest umklammert hielt.
„Hört auf!“ herrschte uns Emmett an, der mich mit einer fliessenden Bewegung zu sich drehte und mich entsetzt musterte.
„Alles gut?“
„Sie hat mich geschlagen!“ flüsterte ich entsetzt, als etwas Warmes an meiner Oberlippe entlanglief.
„Ich weiß!“ sagte er sanft und sah zu Edward, der immer noch auf Fely einredete.
„Du blutest!“ Er strich mit seinem Handrücken über meine Oberlippe und wischte das frische Blut in sein T-Shirt. Jaspers Fähigkeit glättete vorerst die Wogen.
„Ich möchte reingehen!“ sagte ich matt und fror unerträglich. Ich ging an Emmett vorbei ins Haus, wollte eine heisse Dusche nehmen und meine aufgeplatzte Oberlippe versorgen.
Über einige Dinge war ich mir nun absolut sicher.
Diese Szene würde Carlisle nicht gut heissen und uns eine Gardinenpredigt par excellence halten.
Ich würde mit Fely lange kein Wort mehr wechseln, oder ihr solange aus dem Weg gehen, bis wir gezwungen wurden miteinander zu sprechen.
Und sie hatte zu meinem eigenen Entsetzen nur die Wahrheit gesagt.
Sie hatte sich einfach immer als drittes Rad am Wagen gefühlt, seitdem wir bei den Cullens waren und musste mir dabei zusehen, wie ich versuchte mich systematisch zu zerstören. Jetzt hatte ich die Seiten gewechselt und musste mit ihren Launen zurecht kommen. Ich hatte die Treppe noch nicht erreicht, als ich Fely direkt hinter mir hörte.
„Warte!“ Ich blieb wie angewurzelt stehen, drehte mich aber nicht zu ihr. „Worauf? Dass du mich wieder ohrfeigst?“
„Nein, Finley! Bitte warte!“ Ich versuchte dieses Mal ruhig zu blieben.
„Sag was du zu sagen hast, und lass mich dann bitte in Frieden!“ Plötzlich spürte ich ihre Hand an meiner Schulter.
„Es tut mir furchtbar leid! Ich hätte dich nicht schlagen dürfen!“
„Da hast du verdammt noch mal Recht!“ sagte ich kalt und wand mich zu ihr um.
„Ich weiss nicht, was in mich gefahren ist, aber es ist im Moment alles so schwer! Einfach zu viel!“
„Ich weiss!“ gab ich leise zurück.
„Bitte entschuldige!“ Ich konnte nicht anders, als sie an mich zu ziehen.
„Kein Thema, du dummes kleines Mädchen! Jetzt bin eben ich dran, dir beizustehen und bis jetzt habe ich es nicht gerade gut gemacht!“
„Da hast du verdammt noch mal Recht!“ sagte sie sarkastisch und löste sich von mir.
„Dann ändern wir das eben genau jetzt!“
„Gut! Dann sehen wir zu, dass wir deine Kratzer versorgen, bevor Carlisle etwas davon mitbekommt!“
„Und das wäre?“ ertönte seine Stimme direkt hinter mir, da er aus seinem Büro herunter gekommen war.
„Nicht so wichtig! Nur ein paar Kratzer!“ erwiderte ich und zwinkerte Fely verschwörerisch zu.
„Das war nicht gerade zu überhören!“ Er zog die Augenbrauen nach oben, als ich mich kurz zu ihm umdrehte und sein Blick auf meiner Lippen hängen blieb. Fely grinste mich über das ganze Gesicht an, dass aber im nächsten Moment erstarb. „Was?“ frage ich, als sie plötzlich aschfahl wurde und sich an meinen Oberarmen festkrallte.
„Fely, das ist nicht witzig!“
„Mir ist nicht………..!“ Mit diesen Worten brach sie in meinen Armen, in einer riesigen Blutlache, die sich über meine Schuhe ergossen hatte, zusammen.
Ende
Jetzt war die Schwangerschaft so weit fortgeschritten, dass wir jeden Tag mit ihrer Niederkunft rechneten. In den letzten Tagen hatte alle eine Einweisung in Geburtshilfe erhalten, was natürlich nicht ohne dumme Bemerkungen von Emmett oder Jacob von statten gegangen war. Jeder hatte eine Aufgabe zugeteilt bekommen und alles stand in den Startlöchern. Nessie verriet mir, dass sie mit Emmett, Jasper und Jacob an einer Wiege bauten, ich aber nichts verraten durfte. Alle waren in großer Vorfreude, nur ich konnte und wollte den Ausgang dieser Schwangerschaft nicht sehen. Es war, als ob man in einen Kinofilm geht, den man schon gesehen hatte und den Schluß bereits kannte. Eigentlich hätte ich sie tatkräftig unterstützen sollen, doch ich zog mich immer weiter vor ihr zurück. Ich ließ es den anderen übrig sie zu umsorgen, während ich meinen Verpflichtungen in der Klink nachging oder in meiner wenigen freien Zeit meinen Gedanken nachzuhängen. Oft ritt ich mit Ashes aus, wo ich das Gefühl hatte, meine Sorgen hinter mir lassen zu können. Mein schlechtes Gewissen strafte mich immer wieder, wenn ich Fely dabei beobachtete, wie sie liebevoll über ihren Bauch strich oder mit dem Ungeborenen sprach.
Wie so oft saß ich auf der Veranda und versuchte in einem Buch zu lesen, was mir aber nicht so recht gelingen wollte, da ich dauernd mit den Gedanken abschweifte.
„Fin, weisst du wo Fely ist?“ Ich sah zu Alice hoch, die neben mir erschien. Als wenn gerade ich das wissen würde.
„Keine Ahnung!“
„Sie weiss es auch nicht!“ rief sie durch die geöffnete Eingangstür, als Maxim keine Sekunde später im Türrahmen auftauchte.
„Was heisst eigentlich, wo sie ist? Ich dachte ihr lasst sie keine Minute aus den Augen!“ Ich sah von einem zum anderen, doch keiner gab mir eine Antwort, stattdessen sagte Alice
„Sehen wir bei Bella nach!“
„Kannst du hier bleiben, sollte sie hier wieder auftauchen?“ fragte sie schliesslich mich und war auch schon im Wald verschwunden. Maxim war am Treppenabsatz stehen geblieben und musterte mich fragend.
„Natürlich! Geh schon!“ Er nickte kurz und folgte Alice. Ich war mir nicht sicher, ob ich mir nun Sorgen machen sollte oder nicht, oder ob die anderen nur überreagierten, wie schon die letzten Wochen.
Es verging eine geraume Zeit, als plötzlich Edward an mir vorbeischoss und Richtung Bäume rannte.
„Was ist los?“ rief ich ihm hinterher, aber er brauchte nicht zu antworten, da im selben Moment Fely zwischen den Bäumen hervortrat. Ich konnte sogar von Weitem erkennen, das sie verletzt war und sich die Seite hielt. Mir glitt das Buch aus den Händen, dass mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fiel und dort offen liegen blieb. Noch ehe ich es mich versah, war ich bereits auf den Beinen und rannte Edward hinterher, der Fely stützte, da sie humpelte. Ihre Arme und Beine waren völlig zerkratzt, während ihre Stirn ebenfalls eine tiefe Wunde aufwies, die blutete.
„Wie ist das geschehen?“ wollte ich erfahren, doch sie ignorierte mich einfach.
„Oh, warte!“ Ich stellte mich ihnen in den Weg, während die ersten Regentropfen vom aschgrauen Himmel fielen.
„Du warst alleine jagen!“ Sie wich meinem Blick aus und das war auch schon genug, dass ich beinahe explodierte. Wie konnte sie nur im hochschwangeren Zustand sich so kopflos in Gefahr begeben.
„Fely, das war absolut verantwortungslos!“ Als ich ihren Arm berührte, entfesselte ich so etwas wie eine mittlere Naturkatastrophe. Sie befreite sich aus Edwards Griff und gab mir einen Stoß, der mich ins wanken brachte.
„Das hat dich nicht zu interessieren!“ Edward wollte nach ihr greifen, doch sie hob drohend ihren Finger.
„Fass mich an und ich vergesse mich!“ fauchte sie aufgebracht.
„Carlisle hat gesagt, du sollst nicht alleine………..!“ Weiter kam ich nicht, da sie mir abermals einen Stoß gab.
„Das interessiert mich alles nicht! Ich bin doch kein Baby mehr!“
„Davon sprach auch nie jemand!“ warf Edward ein, den sie mit einen giftigen Blick bedachte.
„Ich kann auf mich selbst acht geben, verdammt! Ihr tut ja alle so, als wenn ich nicht schwanger, sondern senil wäre!“
„Du übertreibst masslos!“ schoss ich dazwischen.
„Oh richtig, dass ist ja dein Spezialgebiet!“
„Werde nicht unfair!“
„Ich? Glaubst du denn, ich habe mir diesen Wahnsinn hier ausgesucht? Denkst du, dass du zu kurz kommen könntest, wenn sich zur Abwechslung einmal alles um mich dreht?“ schrie sie jetzt und war tiefrot im Gesicht.
„Bist du eigentlich noch bei Trost, Fely? Was hat das alles mit der Tatsache zu tun, dass du dich Carlisles Anweisungen widersetzt?“
„Ha! Nur weil du alles tust, was er dir sagt, heisst das nicht, dass ich entmündigt bin!“ Der Wind nahm an Stärke zu, und die Tropfen stachen wie Nadelstiche auf der Haut.
„Entmündigt? Hörst du überhaupt, was du für einen Unsinn von dir gibst?“ Sie gestikulierte wild mit den Händen in der Luft und rang sichtlich nach Worte. „Ich könnte dich ohrfeigen!“ stieß sie schliesslich hervor.
„Dann tu es doch, wenn es dir dann besser geht!“ brüllte ich zurück, da der Sturm inzwischen ohrenbetäubende Ausmasse angenommen hatte. Wir waren alle bis auf die Haut durchgeweicht und meine Haare klebten mir strähnig im Gesicht.
Im nächsten Augenblick geschahen drei Dinge gleichzeitig. Fely holte zum Schlag aus, während Edward ihr Handgelenk in der Luft abfing und mich jemand nach hinten, an sich heran riss.
„Hört auf! Ihr seid wie zwei kleine Kinder, die sich um die Sandschaufel prügeln!“ brummte Emmett an meinem Ohr. Sein kühler Atem strich mir über die Wange und ich wusste, dass es keinen Sinn hatte, mich gegen ihn zu wehren. Tränen brannten abscheulich in meinen Augen, aber ich wollte Fely nicht zeigen, wie sehr sie mich gekränkt hatte. Der Regen prasselte unaufhörlich auf uns herab und ich zitterte inzwischen wie Espenlaub.
„Lass los!“ knurrte ich, doch er presste mich nur noch fester an seinen harten Körper.
„Keine Chance, meine Süsse!“
„Du kannst sie ruhig loslassen, soll doch die neue Finley zeigen, was sie so drauf hat!“ stichelte Fely und lächelte gequält.
„Spinnst du? Sie zerreisst dich in der Luft!“ Edward schüttelte den Kopf über die Aussage von ihm.
„Komm schon Emmett! Lass sie los, damit ich ihr zeigen kann, wie man richtig zuschlägt!“ fauchte Fely und atmete schwer.
Der Gelbe Porsche bog in die Auffahrt ein und lenkte unser aller Aufmerksamkeit auf Alice und Jasper, die schließlich ausstiegen. Fely nutzte die Gunst der Stunde, riss sich los und rannte auf mich zu. Reflexartig befreite ich mich aus Emmetts Griff und stürzte ihr ebenfalls entgegen. Fassungslos starrten uns die Umstehenden an, als mich Fely vorne am Pullover packte und erneut ausholte. Die schallende Ohrfeige brannte grauenhaft an meiner Wange und die Tränen, die meinen Blick verschleierten, machten mich beinahe blind. Ich hielt mir die brennende, pulsierende Stelle, als Edward Fely an sich riss und ihre Hände fest umklammert hielt.
„Hört auf!“ herrschte uns Emmett an, der mich mit einer fliessenden Bewegung zu sich drehte und mich entsetzt musterte.
„Alles gut?“
„Sie hat mich geschlagen!“ flüsterte ich entsetzt, als etwas Warmes an meiner Oberlippe entlanglief.
„Ich weiß!“ sagte er sanft und sah zu Edward, der immer noch auf Fely einredete.
„Du blutest!“ Er strich mit seinem Handrücken über meine Oberlippe und wischte das frische Blut in sein T-Shirt. Jaspers Fähigkeit glättete vorerst die Wogen.
„Ich möchte reingehen!“ sagte ich matt und fror unerträglich. Ich ging an Emmett vorbei ins Haus, wollte eine heisse Dusche nehmen und meine aufgeplatzte Oberlippe versorgen.
Über einige Dinge war ich mir nun absolut sicher.
Diese Szene würde Carlisle nicht gut heissen und uns eine Gardinenpredigt par excellence halten.
Ich würde mit Fely lange kein Wort mehr wechseln, oder ihr solange aus dem Weg gehen, bis wir gezwungen wurden miteinander zu sprechen.
Und sie hatte zu meinem eigenen Entsetzen nur die Wahrheit gesagt.
Sie hatte sich einfach immer als drittes Rad am Wagen gefühlt, seitdem wir bei den Cullens waren und musste mir dabei zusehen, wie ich versuchte mich systematisch zu zerstören. Jetzt hatte ich die Seiten gewechselt und musste mit ihren Launen zurecht kommen. Ich hatte die Treppe noch nicht erreicht, als ich Fely direkt hinter mir hörte.
„Warte!“ Ich blieb wie angewurzelt stehen, drehte mich aber nicht zu ihr. „Worauf? Dass du mich wieder ohrfeigst?“
„Nein, Finley! Bitte warte!“ Ich versuchte dieses Mal ruhig zu blieben.
„Sag was du zu sagen hast, und lass mich dann bitte in Frieden!“ Plötzlich spürte ich ihre Hand an meiner Schulter.
„Es tut mir furchtbar leid! Ich hätte dich nicht schlagen dürfen!“
„Da hast du verdammt noch mal Recht!“ sagte ich kalt und wand mich zu ihr um.
„Ich weiss nicht, was in mich gefahren ist, aber es ist im Moment alles so schwer! Einfach zu viel!“
„Ich weiss!“ gab ich leise zurück.
„Bitte entschuldige!“ Ich konnte nicht anders, als sie an mich zu ziehen.
„Kein Thema, du dummes kleines Mädchen! Jetzt bin eben ich dran, dir beizustehen und bis jetzt habe ich es nicht gerade gut gemacht!“
„Da hast du verdammt noch mal Recht!“ sagte sie sarkastisch und löste sich von mir.
„Dann ändern wir das eben genau jetzt!“
„Gut! Dann sehen wir zu, dass wir deine Kratzer versorgen, bevor Carlisle etwas davon mitbekommt!“
„Und das wäre?“ ertönte seine Stimme direkt hinter mir, da er aus seinem Büro herunter gekommen war.
„Nicht so wichtig! Nur ein paar Kratzer!“ erwiderte ich und zwinkerte Fely verschwörerisch zu.
„Das war nicht gerade zu überhören!“ Er zog die Augenbrauen nach oben, als ich mich kurz zu ihm umdrehte und sein Blick auf meiner Lippen hängen blieb. Fely grinste mich über das ganze Gesicht an, dass aber im nächsten Moment erstarb. „Was?“ frage ich, als sie plötzlich aschfahl wurde und sich an meinen Oberarmen festkrallte.
„Fely, das ist nicht witzig!“
„Mir ist nicht………..!“ Mit diesen Worten brach sie in meinen Armen, in einer riesigen Blutlache, die sich über meine Schuhe ergossen hatte, zusammen.
Ende
Gast- Gast
Zusatzszene Vertrautheit P18 !!!!!
Da es für Forks ein lauer Abend war, saßen wir nun um ein riesiges Lagerfeuer und unterhielten uns angeregt. Die Fragen prasselten wie ein Platzregen auf mich herab, doch ich nahm mir Zeit jede einzelne so gut ich konnte zu beantworten. Mein Körper, sowie mein Geist schrieen nach einem Bett, doch ich wollte sie alle nicht enttäuschen und hielt so weit es ging durch. Esme sah immer wieder besorgt in meine Richtung und unterhielt sich leise mit Carlisle, dessen Blick ebenfalls bei mir verharrte. Der Fragenregen wurde schließlich durch Geschichten aus Forks ersetzt und entlasten mich, worum ich sehr dankbar war. Ich hatte seit mehr als dreissig Stunden nicht geschlafen und war wie erschlagen. Emmett wollte sich soeben ungesehen davonstehlen, doch es war mir nicht entgangen. Ich beobachtete wie er Richtung Haus davonging, wartete einen Moment und folgte ihm lautlos. Der Kies unter meinen Füssen knirschte leise, als ich die Auffahrt empor, an Carlisles Mercedes vorbei, auf die Veranda zusteuerte, doch von ihm weit und breit keine Spur. Ich überlegte kurz und huschte rund ums Haus, wo der Fluss im fahlen Mondlicht glitzerte. Da ich ihn hier auch nicht entdecken konnte, ließ ich enttäuscht die Schultern hängen und wollte durch die Hintertür ins Haus gehen.
„Suchst du jemanden?“ sagte er leise. Instinktiv fuhr ich zusammen und konnte ein zischen meinerseits nicht unterdrücken. Im nächsten Augenblick musste ich über meine eigene Reaktion lächeln und versuchte ihn im Dunkeln auszumachen. Die Finsternis umgab ihn wie ein Mantel, nur seine Augen schienen im bleichen Mondlicht gelb zu leuchten. Er stand neben der geöffneten Hintertür gelehnt und musterte mich.
„Du hast mich erschreckt!“ Wieder diese Schmetterlinge in meinem Bauch.
„Schön, nicht wahr?“ Ich war vollkommen irritiert und wusste nicht wovon er sprach. Ich konnte nichts erwiderte, da ich immer noch mit meinen Gefühlen focht.
-Die Stimmung hatte etwas bedrohliches oder spielten mir meine Sinne einen üblen Scherz?-
-War ich sensibilisiert, da ich ihn wochenlang nicht gesehen oder besser, nicht gehört hatte?-
Er musste bemerkt haben, dass ich nicht wusste wovon er sprach und zeigte gen Himmel, wo Millionen von Sternen funkelten. Die Pracht am Firmament war mir genauso vertraut, wie dieser Mann, der nur wenige Meter von mir entfernt nach oben sah.
„Wunderschön!“ hauchte ich und verlor mich, wie schon so oft in diesem eindrucksvollen Sternenmeer. Seine Kühle unmittelbar neben mir, ließ mich erschaudern, doch er nahm mich weder in den Arm, noch jegliche andere Geste, die mir gezeigt hätten, dass sich zwischen uns nichts geändert hatte.
-War bei meiner Ankunft alles nur Schauspielerei gewesen?-
Plötzlich war ich nervös und mein Kopf sprang auf Alarmstufe rot.
-Weshalb war er so distanziert?-
-Was hatte ihm Esme von den Telefonaten erzählt?-
-Wusste er, dass ich mich von Carlisle genährt hatte?-
-War er böse?-
-Enttäuscht?-
„Finley?“ Als er meinen Namen aussprach, wäre ich vor Schreck am liebsten zwei Meter in die Luft gesprungen.
„Ich habe dich vermisst!“ brummte er in seinem altbekannten Bass. Ich war einfach zu keiner Antwort fähig und starrte die Sterne an, als würden sie mir das Reden abnehmen.
„Sieh mich an!“ forderte er mit bebender Stimme und ich befürchtete das Schlimmste, während ich mich widerstrebend von der Himmelspracht löste.
„Ich habe dich vermisst, meine Süsse!“ wiederholte er und berührte mich sanft am Oberarm. Ich konnte mich nicht dagegen schützen, doch diese kleine Geste löste bei mir ein Gefühlschaos aus, das mich zu zerreissen drohte. Ein Schauder durchlief mich und stellte meine Sinne auf vollen Empfang. Er wollte seine Hand zurückziehen, doch ich nahm sie in meine zitternden, als wäre sie etwas zerbrechliches.
„Ich dich auch!“ presste ich hervor. Um nicht in Tränen auszubrechen, sah ich zu Boden. Ich verschränkte meine Finger mit seinen und zog ihn hinter mir her, ein Stück weit vom Haus weg und setzte mich an das steinige Ufer des Flusses. Er hielt einen kurzen Moment inne und nahm schließlich neben mir Platz. Um meinen Gefühlen wieder Herr zu werden, mich zu sammeln, sah ich zu meinen vertrauten Seelentröstern.
„Du hast dich sehr verändert!“ Das wusste ich und deshalb kroch unterschwellige Panik in mir hoch.
-Was wenn er diese Finley nicht wollte?-
-War ich überhaupt die Frau für ihn, die er an seiner Seite haben wollte?-
-War er in er Zeit zu dem Schluss gekommen, dass ich zu schwierig sei?
Ich wusste, dass ich mich mit diesen Gedanken selbst verrückt machte und doch konnte ich die Flut meiner Zweifel nicht abstellen. Sein Blick brannte regelrecht auf mir, forderte konsequent meine Aufmerksamkeit und doch schob ich das plötzliche zittern, auf die kühle Brise, die mich zu streicheln schien, oder war es nur meine Erregung? Irgendwie hatte ich zwar das Gefühl, dass er nicht recht wusste, wie er mit mir nach all der Zeit umgehen sollte, oder spielte mir nur mein Gehirn einen Streich.
„Das habe ich wohl!“ gab ich geknickt zurück und schaffte es nicht ihn anzusehen.
-Was war das hier?-
-Weshalb war ich nervös?-
-Ich tat ja beinahe so, als ob ich ihn das erste Mal alleine gegenübersaß!-
Ein anderer Gedanke drängte sich plötzlich auf.
-War es ein Abschied?-
-So fühlte es sich jedenfalls an, nur weshalb?-
-War es in meiner Abwesenheit zu einem Bruch zwischen uns gekommen?-
„Woran denkst du?“ Mit seinem Zeigefinger strich er mir die Falte zwischen den Augen glatt und küsste mich sanft auf die Stirn.
„Hat sich etwas zwischen uns verändert? Bist du böse auf mich? Enttäuscht? Es tut mir übrigens leid, dass……..!“ weiter kam ich nicht, da er mich mit einem sinnlichen Kuss bedachte und mich so zum Schweigen brachte.
„Du redest eindeutig zu viel meine liebe Fin!“ Ich wollte etwas sagen, doch er presste seine Lippen in einer Leidenschaft auf meine, dass mir der Kopf schwirrte. Er zog mich an sich und vergrub sein Gesicht an meinem Hals.
„Ich bin dankbar, dass du wieder hier bist!“ Sein kühler Atem strich mir über die Haut und löste einen Schaudern aus, der sich aber nicht unangenehm anfühlte. Es regte sich etwas anderes in mir, doch vorerst schob ich es von mir. Meinen Arme wanderten um seine Mitte.
„Danke, dass du auf mich gewartet hast!“ gab ich leise zurück und genoss die innige Umarmung und fühlte mich geborgen. Er fuhr mit seinen Lippen meinen Hals entlang, verharrte einen Moment an meinem Schlüsselbein, um mich erneut auf den Mund zu küssen.
„Werde ich jemals die komplette Geschichte hören?“ fragte er, während seine Lippen nur wenige Zentimeter über meinen schwebten. Eine Hand strich mir bedächtig zuerst den Oberarm hinauf, über das Schulterblatt und schließlich meinen Rücken entlang.
„Natürlich, nur nicht heute Abend! Ich bin so……..!“
„Das hat noch Zeit!“ Mein Kopf lehnte an seiner Schulter, während ich auf den glitzernden Fluss sah, der sich träge durch das Unterholz schlängelte.
„Da ist doch noch etwas, was dich beschäftigt oder?“
-Konnten seit neuestem alle in dieser Familie Gedankenlesen?-
-Vielleicht hielt Edward ja Seminare ab, von denen ich nichts wusste.-
„Ja, du hast recht!“ Ich versuchte mich zu sammeln, da diese Sache mit dem nähren von einem anderen Vampir nicht gerade zu den Dingen gehören, die man seinem Vampirfreund an den Kopf werfen sollte und schon gar nicht, wenn man ihn schon seit Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.
„Wie du vorhin schon gehört hast, ging es mir eine Zeitlang sehr schlecht und ich stand kurz davor vor Blutdurst verrückt zu werden und erholte mich einfach nicht!“
„Esme war ebenfalls ausser sich vor Sorge, als Carlisle es ihr am Telefon mitteilte!“ Er schob mich etwas von sich, damit er mich direkt ansehen konnte.
„Ich, war ausser mir vor Sorge!“ betonte er und strich mir liebevoll über die Wange.
„Wären nicht Jasper und Edward gewesen, wäre ich zwei Tage später bei euch auf der Hütte aufgetaucht, aber wir hatten Carlisle versprochen zu bleiben wo wir waren!“
„Es war wahrlich schwer für jeden von uns!“
„Also, wovon sprachst du?“
„Eine Kleinigkeit haben Carlisle und ich ausgelassen, da ich damit noch nicht wirklich zurecht komme!“
„Komm schon, raus damit! Ich werde dich nicht beissen!“
„Nein, du doch nicht!“ gab ich schwach lächelnd zurück, doch er hob mein Kinn an, als ich meinen Kopf senken wollte.
„Also, ich höre!“
„Du hörst dich schon an wie Carlisle! Bitte erspar mir diesen Blick, den habe ich beinahe neun Wochen ertragen!“
„Ihr beide habt so einiges durchgemacht!“
„Du hast keine Vorstellung! Nur möchte ich dich nicht über die Tatsache belügen, dass ich mich tagelang von seiner Vene nähren musste, da ich sonst nichts anderes bei mir behielt! Wenn es jemals wirklich schlecht um mich stand, dann war es in dieser Zeit!“ Sein Gesichtsausdruck überraschte mich jetzt doch, da er erstaunt schien.
„Und das hat geklappt?“
-Das hat geklappt?-
Mir fiel eine große Last von den Schultern, als er liebevoll über meinen Kopf strich.
„Ahm ja, wie du siehst!“
„Du riechst nach ihm!“
„Natürlich! Ich vergass! Entschuldige!“ Immer noch wartete ich darauf, dass er mich zumindest grob an den Oberarmen packen und mich anschreien würde, was bloss los sei mit mir, doch nichts dergleichen geschah. Eigentlich müsste er mir nun einen Vortrag halten, ob ich denn aus dem Vorfall in Esmes Küche nichts gelernt hätte, aber er bedachte mich mit einem milden lächeln, weiter nichts. Ich zog meine Augenbrauen hoch und sah ihn nur ungläubig an.
„Schön, dass dir sein Blut bekommen ist!“ Jetzt war ich vollkommen sprachlos, da ich mit jeder Reaktion gerechnet hatte, nur nicht mit Verständnis.
„Wie kann dir das nichts ausmachen?“ Seine Hand wanderte zu meiner Wange und ruhte dort einen Moment.
„Weil ich dich sonst nicht hier im Mondlicht an meiner Seite sitzen hätte. Ich denke ich muss mich bei Carlisle bedanken, dass er sich sosehr um dich gesorgt hat und diesen brillianten Einfall im richtigen Moment hatte!“
„Du hast dich auch verändert, wenn ich das einmal anmerken darf!“
„Ich hatte viel Zeit über manche Dinge nachzudenken!“ Er zog mich an sich, sodass ich mit dem Rücken zu ihm saß und umarmte mich von hinten.
„Darf ich dich etwas fragen?“
„Natürlich!“
„Wirst du mir einmal das Grab von Rose zeigen?“ Seine Wange ruhte nun an meiner, während er mich sanft wiegte.
„Wenn du möchtest!“
„Ich möchte dich nicht vor den Kopf stossen, nur will ich mich von ihr verabschieden, wen du gestattest!“
„Wenn ich gestatte? Finley es steht dir frei Rose zu besuchen, wann immer und so oft du willst. Mir war nicht bewusst, dass es dir ein so großes Anliegen ist!“
„Danke schön!“ Ich legte meine Hand in seinen Nacken und strich ihm sanft dem Haaransatz entlang.
„Ich liebe dich, das weißt du oder?“
„Ich dich auch meine Süsse! Versprich mir bitte eines! Komm in Zukunft zu mir oder sprich mit jemand anderes, wenn dich etwas bedrückt, ok?“
„Auf jeden Fall!“
Eine zeitlang saßen wir schweigend am Flussufer und beobachten die Sterne, bis mir beinahe die Augen zufielen. Ich wehrte mich gegen die Müdigkeit, da ich diesen Augenblick solange halten wollte, wie es nur ging, doch meine Erschöpfung forderte ihren Tribut. Ihm war es nicht entgangen, dass ich mit dem Sandmann rang, also rappelte er sich hoch, schob seine Arme unter mich und hob mich sanft vom steinigen Boden auf. Ich hatte die Augen geschlossen, musste aber kichern, als er mich an sich zog und küsste.
„Ich kann doch selbst laufen, Emmett!“ setzte ich mich gespielt zur Wehr, doch er verstärkte nur seinen Griff, als ich zu strampeln begann.
„Du kannst nicht einmal mehr deine Augen offen halten mein Schatz, aber sich wehren!“ triezte er mich, während ich es mir in seinen Armen bequem machte.
„Du trägst mich ins Bett?“
„Wenn ich neben dir liegen darf!“
„Was wenn ich nein sage?“ gab ich keck zurück.
„Dann muss ich dich wohl fallen lassen!“ Er ließ mich kurz los, um mich im nächsten Moment wieder aufzufangen. Ich brach in schallendes Gelächter aus, während ich mich an seinem Nacken festkrallte und ihn leidenschaftlich küsste.
„Du schläfst doch nicht, schon vergessen?“ erinnerte ich ihn beinahe unverständlich, da ich ein gähnen nicht unterdrücken konnte.
„Nein, aber ich möchte über dir wachen!“
„Das hört sich gut an!“ Ich seufzte und bettete meinen Kopf an seiner Brust.
„Ich fühle mich so wohl in deiner Nähe!“
„Das ist schön!“ Wir bewegten uns im nächsten Moment so schnell, dass ich das Gefühl hatte, wie damals schon bei Carlisle, zu fliegen. Keine Sekunde später spürte ich das weiche Bett unter mir, dass herrlich nach Rosen roch und da wusste ich, ich war zuhause.
Endlich und wahrlich, hier und jetzt, zuhause.
Er legte mich sachte hinein und streifte meine Schuhe ab, die mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fielen. Die Matratze gab ein Stück weit nach, als er sich neben mich ins Bett legte und ich dadurch an ihn heran rutschte. Liebevoll strich er mir die Haare aus dem Gesicht und ich genoss jede einzelne Berührung von ihm.
„Die habe ich auch schon vermisst!“ Er nahm eine Locke zwischen seine Finger und küsste die Strähne bedächtig. Weshalb ich jemals so eine Panik vor dieser Nähe gehabt hatte, war mir nun schleierhaft. Als er sich wegdrehen wollte, griff ich reflexartig nach ihm.
„Bleib hier!“ Er bedachte mich mit einem Kuss und befreite sich ohne Mühe aus meinem Griff.
-Wie konnte ich nur vergessen haben, wie stark er war?-
„Ich hole dir nur eine Decke!“ Als er sich erneut zu mir legte, kroch ich so weit es ging an ihn heran und sog seinen wunderbaren Geruch in mir auf. Er deckte mich zu, indem er gewissenhaft die Decke über mir ausbreitete und begann, mit seinen Fingern durch meine Haare zu fahren, glitt seitlich an meinem Hals entlang, verweilte schließlich an meinem Schlüsselbein. Es war eine stille Frage, die ich in seinen Augen ablesen konnte und ich hatte keinen Grund ihn daran zu hindern weiterzumachen. Er schob die Decke ein Stück nach unten, setzte seine Erkundungstour fort und senkte seinen Kopf an meinen Hals, was ein prickelndes Gefühl auf meiner Haut auslöste. Er bedeckte ihn mit hauchzarten Küssen, während seine Hände zaghaft über meinen Körper wanderten. Plötzlich waren jegliche Müdigkeit und Abgeschlagenheit wie weggeblasen. Jetzt wollte ich nur eins, ihn. Ich strampelte die Decke von mir, nahm seinen Kopf in meine Hände und küsste ihn, wie ich es schon damals hätte tun sollen, als er die komplette Familie aus dem Haus geschafft hatte, nur um mit mir alleine sein zu können. An diesem Abend war ich einfach nicht bereit dazu! Hatte Angst die Kontrolle abzugeben, doch nun wusste ich es besser. Sein Mund verzog sich zu einem lächeln, als er meinen Kuss noch feuriger erwiderte und mich so vollkommen aus dem Jetzt riss.
Ich vergass die Welt um mich herum und war mehr als bereit. Egal was er mit mir anstellen mochte und laut Erzählungen, war das so einiges, vertraute ich ihm blind. Ohne jegliche Vorwarnung packte er mich beinahe grob an den Oberarmen und bedachte mich mit einem Kuss, der einem den Verstand rauben konnte. Erst keuchte ich vor Schreck, dann vor Lust, als er mich eng an sich zog und ich seine Begierde, wie ein schweres Parfum an ihm riechen konnte.
„Ich habe es versucht!“ raunte er an meinen Lippen, vergrub seine Hand in meinen Haaren und küsste sanft meinen Hals.
„Was hast du versucht?“ keuchte ich und versuchte einen verständlichen Satz heraus zu würgen. Während er sprach koste er mich, was jedes Mal Schauer durch meinen Körper schickte.
„Dir Zeit zu geben!“ Sein Atem ging rauer und auch ich hatte nicht die Kraft dem hier Einhalt zu gebieten. Warum auch.
„Für?“ Seine Hände waren plötzlich überall und ein warmes angenehmes Kribbeln breitete sich in meiner Körpermitte aus. Anstelle zu antworten, zog er mich halb auf sich.
„Warte!“ japste ich. Wie von der Tarantel gestochen schoss er hoch und sah mich entsetzt an.
„Nein warte! So war das nicht gemeint!“ Er rührte sich einfach nicht, also rappelte ich mich hoch und zog ihn eng an mich. Wir knieten nun am Bett, wie in einem Theaterstück und die Situation war so abstrus.
„Es tut mir leid!“ brummte er und es war im sichtlich peinlich, sich nicht unter Kontrolle gehabt zu haben.
„Sollte es dir aber nicht, mein Herr!“ triezte ich ihn.
„Wer so küssen kann, der braucht normalerweise einen Waffenschein dafür!“ Mein heißgeliebter Grinser erhellte sein markantes Gesicht, welches im Mondlicht, das durch das große Fenster fiel, gespenstisch leuchtete.
„Darf ich einen Wunsch äussern und du versprichst, nicht böse mit mir zu sein?“ Ich legte ihm meine Hand auf die kühle Brust.
„Alles was du möchtest!“ Wir setzten uns Hand in Hand auf das Bett zurück.
„Mach es nicht so spannend!“ drängte er und strich mir eine widerspenstige Haarsträhne hinter das Ohr.
„Diese Sexsache ist für mich sehr neu und ich bin zwar dem hier…….!“ Ich küsste ihn direkt auf den Mund, um meine Worte zu unterstreichen.
„…….absolut nicht abgeneigt!“ Er holte Luft um etwas zu sagen, doch ich hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen.
„Ich möchte das alles mit dir erleben, entdecken und fühlen. Dich riechen, schmecken und dich in mir spüren. Du hast absolut keine Vorstellung, wie oft ich mir das schon ausgemalt habe, doch ich denke eine Gangart langsamer wäre von Vorteil!“ Er saß mit aufgeklappten Mund vor mir und ich konnte beinahe hören was er dachte.
„Warum starrst du mich so an?“
„Wow!“
„Wow? Das ist alles, was du dazu zu sagen hast?“
„Du hast noch nie so offen über ein Thema gesprochen und noch dazu reden wir hier nicht gerade über den Kleiderschrank von Alice!“ Er überlegte einen kurzen Augenblick.
„Kannst du dich noch an unseren Pakt erinnern?“
„Natürlich!“
„Dann ist es ja gut!“ Ein teuflisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er meinen Kopf in seine Hände nahm und mich abermals küsste.
-Kurz fragte ich mich, wie er das gemeint hatte, doch seine erstaunlich weichen Lippen knipsten mein Gehirn aus, wie eine Taschenlampe.-
Seine Hand wanderte zu meiner Hüfte und drückte mich an seinen harten Körper.
„Nicht hier!“ nuschelte ich an seinen Lippen.
„Das Haus ist leer!“ sagte er, den Mund nur wenige Millimeter über meinem.
„Ich brauche dich jetzt!“ sagte ich, ohne zu wissen warum.
„Wie meinst du das?“ Sanft schob er mich etwas von sich und bevor er noch irgendetwas erwidern konnte, bedeckte ich seinen Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss. Diesen Duft der Begierde, den er verströmte, nur diesmal war ich mehr als bereit, heizte die Stimmung noch mehr auf. Ich wollte ihn und zwar ganz.
„Finley, du wolltest eine Gangart langsamer!“ erinnerte er mich lächelnd, als ich ungeduldig an seinem Shirt zog.
„Vergiss langsam!“ Ich zog es ihm über den Kopf. Wieder küsste ich ihn und als meine Zunge in seinen Mund schoss, wusste ich, dass ich gewonnen hatte. Er drehte mich auf den Rücken, verlagerte sein Gewicht so, dass er halb auf mir lag, es aber nicht unangenehm war. Er ließ die Hand von meinen Haaren, über meinen Hals zu den Brüsten wandern und folgte der Spur schließlich mit seinen Lippen.
„Bist du dir sicher?“ hauchte er an meinem Hals und sein kühler Atem strich sanft über meine Haut.
„Nein, aber ich vertraue dir!“ Seine Hände gruben sich in mein Haar und umfingen meinen Hinterkopf. So in seine Umarmung gebettet fühlte ich mich sicher, es war so vertraut.
Ich genoss jede einzelne Berührung, hatte keinerlei Bedenken. Ließ mich in seine Umarmung und Liebkosungen fallen. Er knabberte sanft an meinem Schlüsselbein, fuhr unter meine Träger des Tops und schob sie von meinen Schultern. Er folgte mit seiner Zuge die Linie, die er mit dem Zeigefinger von meinem Brustbein bis zum Bauchnabel beschrieb. Er umkreiste ihn sanft, was einen wolligen Schauder durch meinen Körper jagte. Seine Hände lagen nun seitlich an meinen Flanken und schoben mit einer fliessenden Bewegung das Shirt nach oben. Vorsichtig zog er es mir über den Kopf und bettete ihn in seine Hände.
„Ich würde dich um nichts in der Welt wieder loslassen wollen!“ hauchte er. Emmett presste seine Lippen sanft, aber mit Nachdruck, auf meine und begann seine Erkundungstour von neuem. Als er mich sanft in die Flanke Biss, ohne meine Haut zu verletzen, entfuhr mir ein leises stöhnen.
„Das gefällt dir!“ Ich konnte nur nicken und schloss die Augen, um mich ihm vollkommen hingeben zu können. Mit einer Hand strich er meinem Hosenbund entlang und öffnete sie mit einer schnellen Bewegung. Sie wanderte etwas tiefer, doch verschwand sofort wieder.
„Hey!“ protestierte ich.
„Nicht so ungeduldig!“ triezte er mich, ohne von mir abzulassen. Er küsste sanft meine Brustwarzen, beschrieb mit der Zunge einen Kreis um sie und kam wieder auf Augenhöhe.
„Was könnte dir noch gefallen?“ Er fuhr mit der Hand über meinen Bauch Richtung Bund und zog mir die Hose von den Beinen. Ich musste lachen, als er sie einmal über seinen Kopf schwang und in weiten Bogen gen Tür schleuderte.
„Geh nicht so achtlos mit meinen Sachen um!“ beschwerte ich mich gespielt eingeschnappt.
„Und ich weiß wem das gleich ziemlich egal sein wird!“ Er rollte sich von mir und zog mich auf sich. Seine Erektion drückte gegen meinen Oberschenkel und da wurde mir bewusst, wie aufgeheizt auch er war. Im fahlen Mondlicht glitzerte seine Haut und sie schien zu leuchten. Bedächtig zeichnete ich seinen Haaransatz nach, küsste ihn auf die Schläfe, die Wange und schließlich verweilten meine Lippen an seinem Hals. Die Gier brannte unterschwellig in meinen Adern, doch es schien mir in so einer Situation zu abwegig, Blut zu wollen. Sein Blut.
„Es gehört dazu!“ hauchte er mir ins Ohr, während seine Hände an meinem Rücken ruhten. Irritiert sah ich ihm in seine goldenen Augen, verstand nicht. Seine Zunge schnellte in meinem Mund, schien für einen Moment mit meiner zu tanzen, was ein warmes prickelndes Gefühl in meiner Körpermitte entfachte. Dieses kleine Feuer kannte ich und er würde es zu einer lodernden Flamme werden lassen. Abermals drehte er mich unter sich, begann das Spiel von vorne, indem er jeden Zentimeter meine Haut zu liebkosen begann. Inzwischen brannte ich förmlich.
„Bitte!“ flehte ich, doch er küsste nur meinen Innenschenkel, knabberte vorsichtig daran und packte schließlich einmal zu. Das würde blaue Flecken geben, doch den Reiz den er damit auslöste, entlockte mir ein keuchen, doch er war noch lange nicht fertig mit mir, das wusste ich. Er leckte bedächtig meinen Schenkel nach oben, berührte kurz meinen empfindlichsten Punkt, was meine Sinne auf vollen Empfang stellte.
Emmetts Sicht
Als ich meine Fänge in ihre Schenkel versenkte, keuchte sie kurz auf, verkrampfte sich, ließ aber im nächsten Moment wieder locker.
„Nicht aufhören!“ hauchte sie und vergrub ihre Hände in den Laken. Ich leckte das Blut von ihrem Oberschenkel und grinste sie von unten her an. Ein Lächeln zauberte sich auf ihre Lippen, als sie meine stählerne Brust entlang fuhr. Sie glitt mit ihren Händen nach unten zu meinem Hosenbund. Schnell öffnete sie den Knopf, geschickt, wie nur sie es konnte, streifte mir die Hose ab. Es tat mir fast leid um ihre blaue Seidenunterwäsche, als ich sie unsanft zerriss.
„Musst du meine Sachen kaputt machen?“ raunte sie gespielt entrüstet und zog mich wieder näher an sie heran. Es kümmerte sie nicht mein ganzes Gewicht auf sich zu spüren. Ich drückte sie noch enger an mich, küsste ihre Lippen, ihren Hals, ihre Brust, ihren Bauch. Diese wundervolle nackte Frau gehörte mir. Ich fuhr mit meinem Finger über ihren Körper, während ich ihre Lippen küsste. Vorsichtig strich ich über die Innenseite ihrer Oberschenkel. Ich lächelte, als ich mit einem Finger in sie eindrang. Sie stöhnte auf und kam mir mit ihrem Becken entgegen.
„Was machst du da?“ fragte sie zwischen ihrem keuchen. Meine Lippen liebkosten ihren Hals, während ich mit meinem Finger ihre empfindlichste Stelle massierte. Sie stöhnte und seufzte, während ich ihre Lippen, ihren Hals und ihre Brüste mit meinen Lippen verwöhnte.
„Hör ja nicht auf.“ Ihre Finger krallten sich in meinen Rücken, wanderten schließlich empor zu meinem Haaransatz, wo sie ihre Hände in meinen Haaren vergrub. Doch ich zog meinen Finger zurück. Ich wollte spielen. Sie sollte darum betteln.
„Was soll das?“ fragte sie empört. Wieder lagen meine Lippen gierig auf ihren, ich wollte sie näher an mich pressen. Finley schlang ihre Beine um meine Hüfte und rieb ihren Unterleib an mir. Natürlich konnte ich nach dieser Berührung nicht mehr klar denken. Im nächsten Moment lagen meine Boxershorts endlich am Boden. Ich zog sie enger an mich, strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor ich sanft in sie eindrang. Finley stöhnte, wimmerte kurz auf und verkrampfte sich. Ich hielt in der Bewegung inne und musterte ihr verzehrtes Gesicht.
„Was ist?“
„Warte!“ Sie holte einmal tief Luft.
„Habe ich dir weh getan?“ Eine Träne stahl sich in ihre Augenwinkel, während sie die Lider geschlossen hatte.
„Finley!“ Ich wollte mich zurückziehen, doch sie hielt mich in Position.
„Geht sofort wieder! Es hat nur kurz weh getan! Entschuldige!“ Sie sah mich mit ihren wunderbaren grünen Augen an und lächelte halb.
„Wir müssen das hier nicht……….!“
„Klappe, Cullen!“ Sie küsste mich und schlang ihre Arme um meinen Hals, mein Körper würde übermannt von der Begierde nach dieser wundervollen, atemberaubenden Frau.
„Bist du dir sicher?“ Sie nickte nur und drängte mit ihrem Becken nach mehr. Ihre Lippen waren so unbeschreiblich sinnlich und weich, das ich jedes Mal nach ihnen dürstete, wenn sie mich nicht küssten. Ich teilte mit ihr den Rhythmus, während ich aufstöhnte, als ich mich in ihr bewegte. Jede Faser meines Körpers, sowie mein Geist wollte nur noch sie. Auch ihr Atem ging stoßweise, während sie sich unter mir vor Lust aufbäumte, als ich mich immer schneller vor und zurück bewegte. Mit sanften Stößen trieb ich die Erregung in ein anderes Level. Es war kaum zu vergleichen, welches Gefühl das in mir ausgelöst hätte, wäre ich noch ein Mensch gewesen. Ich fuhr mit meiner Zunge über ihre Lippen, bis sie mir Eintritt gewährte. Unser Zungen streichelten sich zärtlich. Es war so einfach sie zu küssen und gleichzeitig, den Rhythmus bei zu behalten. Ihre Hände strichen über meinen Rücken, krallten sich an meiner Haut fest und hinterließen tiefe Kratzspuren. Sie biss mir in die Schulter, strich mit ihrer warmen Hand über mein Gesicht. Ließ ihre Finger liebevoll durch meine Haare gleiten. Ich zeichnete mit meiner Hand ihren Körper nach, strich über ihre Brust, ihren Bauch. Küsste jede Stelle, die ich in dieser Position erreichen konnte.
„Ich kenne nichts, das so schön ist wie du.“ flüsterte ich in ihr Ohr, bevor ich sie wieder stürmisch küsste. Meine Bewegungen wurden schneller, genau wie ihr Atem, zärtlich glitt ich über ihre perfekten Brüste, küsste ihre Brustwarzen. Ich spürte ihr Verlangen nach mir, in ihren Bewegungen widergespiegelt. Mir kam eine Idee, wie ich Finley erneut glücklich machen konnte. Statt weiter in einem Rhythmus in sie einzudringen, zog ich mein Glied aus ihr, dann fuhr ich mit meiner Zunge über ihren Körper, bis nach unten, wo ich ihre empfindlichste Stelle liebkoste, mit kreisenden Bewegungen, sanft fuhr ich an den Innenseiten ihrer Oberschenkel entlang und stellte befriedigt fest, wie ihr Körper bebte vor Lust, sie stöhnte und keuchte. Gleichzeitig massierte ich ihre Brust, strich sanft wie eine Feder über ihre Haut. Im nächsten Moment lag ich schon auf dem Rücken und sie auf mir. Liebevoll küsste sie meine Muskeln, zog mich hoch, damit wir beide aufrecht da saßen. Ihre Lippen an meinem Hals, ich spürte, wie sie mich eindringen ließ und seufzte vor Lust.
„Halt mich fester.“ flehte sie förmlich. Ich tat wie mir geheißen und legte meine Hände an ihren Po. Finley bewegte sich sanft auf und ab. Wieder und wieder spürte ich, wie ich in sie eindrang, sie keuchte auf, während ich ihren Hals küsste. Meine Lippen jede Stelle berühren ließ, die ich nur erreichen konnte. Ich spürte das Pochen. Es war unmöglich aufzuhören. Diesmal war es an mir, ich hob sie an, drückte sie gegen die gegenüberliegende Wand. Hielt ihre Hände an die Holzvertäfelung gedrückt, sie war mir einfach ausgeliefert. Gierig fuhr ich mit meinen Lippen seitlich an ihrem Hals entlang, erneut durchlief sie ein Schauder. Sie wimmerte. Es musste unerträglich sein, dass ich sie mit meinen Lippen quälte, ohne in sie einzudringen, stattdessen, küsste ich sie nur. Unser Zungen strichen sanft gegeneinander. Ich brachte so viel Abstand zwischen uns, dass sie ihre Beine nicht um meine Hüften schlingen konnte. Sie wurde wütender, drängender, versuchte sich aus meinem Griff zu lösen, doch ich gab nicht nach, erwiderte ihren wütenden Kuss. Das Grinsen lag mir permanent auf den Lippen.
„Ich liebe es dich zu quälen, Süsse.“ flüsterte ich ihrem Schlüsselbein zu, während ich mit meinen Lippen darüber strich, bevor ich abermals ihren Mund küsste. Schließlich hielt ich dem Drang selbst nicht mehr stand, presste meinen nackten Körper an ihren, jedoch ohne in sie einzudringen. Finley rieb ihren Körper an meinen, ich stöhnte, ihre Berührungen machten mich wahnsinnig. Sie wehrte sich nicht mehr gegen meinen Griff. Im Gegenteil, sie schien es zu genießen. In einem Anflug von Genialität, umfasste ich ihre Handgelenke mit einer Hand und fuhr mit dem anderen zwischen ihre Beine, um sie mit meinen Fingern auf den Höhepunkt zu treiben. Sanft fuhr ich erst an ihrem Oberschenkeln entlang, bevor ich gezielt an den Stellen rieb, von denen ich wusste, dass sie am empfindlichsten waren. Voller Lust presste sie ihre Schenkel zusammen, sodass ich meine Finger einen gewalttätigeren aber dennoch sanften Weg zu ihrem Lustzentrum bahnen mussten. Meine Lippen hörten nicht auf ihren Hals und Busen zu liebkosen. Sie stöhnte und keuchte, immer und immer wieder hauchte sie meinen Namen. Bis ich es selbst nicht mehr aushielt, unsanft ihre Schenkel packte und sie um meine Hüften legte. Augenblicklich überkreuzte sie ihre Beine hinter meinem Rücken. Mit schnellen ruckartigen Bewegungen, versuchte ich das Pochen zwischen ihren Beinen, dass ich jetzt so stark spürte, als wäre es mein eigenes, zu beseitigen. Aber es gab genauso wenig nach wie ich. Das einzige Geräusch das ich wahrnahm, war ihr und mein keuchender Atem. Unser lustvolles Stöhnen, als unsere Lippen einen Moment lang nicht mehr aufeinander lagen. Ich drückte sie fester an mich, wir bewegten uns jetzt in gleichmäßigen Bewegungen voneinander weg und aufeinander zu und jedes Mal, wenn wir wieder perfekt vereint waren, war es wie ein Feuerwerk. Keiner von uns musste irgendwelchen Bedürfnissen nachgehen, wir konnten eins sein und das für immer. Wir liebten uns bis die Sonne aufging und unsere beiden Körper in der Sonne glitzerten. Ihrer nur leicht und mit einem faszinierenden, mysteriösen Schimmern. Woraufhin, ich erneut von ihrer Schönheit geblendet wurde und die Lust mich wieder überkam.
„Suchst du jemanden?“ sagte er leise. Instinktiv fuhr ich zusammen und konnte ein zischen meinerseits nicht unterdrücken. Im nächsten Augenblick musste ich über meine eigene Reaktion lächeln und versuchte ihn im Dunkeln auszumachen. Die Finsternis umgab ihn wie ein Mantel, nur seine Augen schienen im bleichen Mondlicht gelb zu leuchten. Er stand neben der geöffneten Hintertür gelehnt und musterte mich.
„Du hast mich erschreckt!“ Wieder diese Schmetterlinge in meinem Bauch.
„Schön, nicht wahr?“ Ich war vollkommen irritiert und wusste nicht wovon er sprach. Ich konnte nichts erwiderte, da ich immer noch mit meinen Gefühlen focht.
-Die Stimmung hatte etwas bedrohliches oder spielten mir meine Sinne einen üblen Scherz?-
-War ich sensibilisiert, da ich ihn wochenlang nicht gesehen oder besser, nicht gehört hatte?-
Er musste bemerkt haben, dass ich nicht wusste wovon er sprach und zeigte gen Himmel, wo Millionen von Sternen funkelten. Die Pracht am Firmament war mir genauso vertraut, wie dieser Mann, der nur wenige Meter von mir entfernt nach oben sah.
„Wunderschön!“ hauchte ich und verlor mich, wie schon so oft in diesem eindrucksvollen Sternenmeer. Seine Kühle unmittelbar neben mir, ließ mich erschaudern, doch er nahm mich weder in den Arm, noch jegliche andere Geste, die mir gezeigt hätten, dass sich zwischen uns nichts geändert hatte.
-War bei meiner Ankunft alles nur Schauspielerei gewesen?-
Plötzlich war ich nervös und mein Kopf sprang auf Alarmstufe rot.
-Weshalb war er so distanziert?-
-Was hatte ihm Esme von den Telefonaten erzählt?-
-Wusste er, dass ich mich von Carlisle genährt hatte?-
-War er böse?-
-Enttäuscht?-
„Finley?“ Als er meinen Namen aussprach, wäre ich vor Schreck am liebsten zwei Meter in die Luft gesprungen.
„Ich habe dich vermisst!“ brummte er in seinem altbekannten Bass. Ich war einfach zu keiner Antwort fähig und starrte die Sterne an, als würden sie mir das Reden abnehmen.
„Sieh mich an!“ forderte er mit bebender Stimme und ich befürchtete das Schlimmste, während ich mich widerstrebend von der Himmelspracht löste.
„Ich habe dich vermisst, meine Süsse!“ wiederholte er und berührte mich sanft am Oberarm. Ich konnte mich nicht dagegen schützen, doch diese kleine Geste löste bei mir ein Gefühlschaos aus, das mich zu zerreissen drohte. Ein Schauder durchlief mich und stellte meine Sinne auf vollen Empfang. Er wollte seine Hand zurückziehen, doch ich nahm sie in meine zitternden, als wäre sie etwas zerbrechliches.
„Ich dich auch!“ presste ich hervor. Um nicht in Tränen auszubrechen, sah ich zu Boden. Ich verschränkte meine Finger mit seinen und zog ihn hinter mir her, ein Stück weit vom Haus weg und setzte mich an das steinige Ufer des Flusses. Er hielt einen kurzen Moment inne und nahm schließlich neben mir Platz. Um meinen Gefühlen wieder Herr zu werden, mich zu sammeln, sah ich zu meinen vertrauten Seelentröstern.
„Du hast dich sehr verändert!“ Das wusste ich und deshalb kroch unterschwellige Panik in mir hoch.
-Was wenn er diese Finley nicht wollte?-
-War ich überhaupt die Frau für ihn, die er an seiner Seite haben wollte?-
-War er in er Zeit zu dem Schluss gekommen, dass ich zu schwierig sei?
Ich wusste, dass ich mich mit diesen Gedanken selbst verrückt machte und doch konnte ich die Flut meiner Zweifel nicht abstellen. Sein Blick brannte regelrecht auf mir, forderte konsequent meine Aufmerksamkeit und doch schob ich das plötzliche zittern, auf die kühle Brise, die mich zu streicheln schien, oder war es nur meine Erregung? Irgendwie hatte ich zwar das Gefühl, dass er nicht recht wusste, wie er mit mir nach all der Zeit umgehen sollte, oder spielte mir nur mein Gehirn einen Streich.
„Das habe ich wohl!“ gab ich geknickt zurück und schaffte es nicht ihn anzusehen.
-Was war das hier?-
-Weshalb war ich nervös?-
-Ich tat ja beinahe so, als ob ich ihn das erste Mal alleine gegenübersaß!-
Ein anderer Gedanke drängte sich plötzlich auf.
-War es ein Abschied?-
-So fühlte es sich jedenfalls an, nur weshalb?-
-War es in meiner Abwesenheit zu einem Bruch zwischen uns gekommen?-
„Woran denkst du?“ Mit seinem Zeigefinger strich er mir die Falte zwischen den Augen glatt und küsste mich sanft auf die Stirn.
„Hat sich etwas zwischen uns verändert? Bist du böse auf mich? Enttäuscht? Es tut mir übrigens leid, dass……..!“ weiter kam ich nicht, da er mich mit einem sinnlichen Kuss bedachte und mich so zum Schweigen brachte.
„Du redest eindeutig zu viel meine liebe Fin!“ Ich wollte etwas sagen, doch er presste seine Lippen in einer Leidenschaft auf meine, dass mir der Kopf schwirrte. Er zog mich an sich und vergrub sein Gesicht an meinem Hals.
„Ich bin dankbar, dass du wieder hier bist!“ Sein kühler Atem strich mir über die Haut und löste einen Schaudern aus, der sich aber nicht unangenehm anfühlte. Es regte sich etwas anderes in mir, doch vorerst schob ich es von mir. Meinen Arme wanderten um seine Mitte.
„Danke, dass du auf mich gewartet hast!“ gab ich leise zurück und genoss die innige Umarmung und fühlte mich geborgen. Er fuhr mit seinen Lippen meinen Hals entlang, verharrte einen Moment an meinem Schlüsselbein, um mich erneut auf den Mund zu küssen.
„Werde ich jemals die komplette Geschichte hören?“ fragte er, während seine Lippen nur wenige Zentimeter über meinen schwebten. Eine Hand strich mir bedächtig zuerst den Oberarm hinauf, über das Schulterblatt und schließlich meinen Rücken entlang.
„Natürlich, nur nicht heute Abend! Ich bin so……..!“
„Das hat noch Zeit!“ Mein Kopf lehnte an seiner Schulter, während ich auf den glitzernden Fluss sah, der sich träge durch das Unterholz schlängelte.
„Da ist doch noch etwas, was dich beschäftigt oder?“
-Konnten seit neuestem alle in dieser Familie Gedankenlesen?-
-Vielleicht hielt Edward ja Seminare ab, von denen ich nichts wusste.-
„Ja, du hast recht!“ Ich versuchte mich zu sammeln, da diese Sache mit dem nähren von einem anderen Vampir nicht gerade zu den Dingen gehören, die man seinem Vampirfreund an den Kopf werfen sollte und schon gar nicht, wenn man ihn schon seit Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.
„Wie du vorhin schon gehört hast, ging es mir eine Zeitlang sehr schlecht und ich stand kurz davor vor Blutdurst verrückt zu werden und erholte mich einfach nicht!“
„Esme war ebenfalls ausser sich vor Sorge, als Carlisle es ihr am Telefon mitteilte!“ Er schob mich etwas von sich, damit er mich direkt ansehen konnte.
„Ich, war ausser mir vor Sorge!“ betonte er und strich mir liebevoll über die Wange.
„Wären nicht Jasper und Edward gewesen, wäre ich zwei Tage später bei euch auf der Hütte aufgetaucht, aber wir hatten Carlisle versprochen zu bleiben wo wir waren!“
„Es war wahrlich schwer für jeden von uns!“
„Also, wovon sprachst du?“
„Eine Kleinigkeit haben Carlisle und ich ausgelassen, da ich damit noch nicht wirklich zurecht komme!“
„Komm schon, raus damit! Ich werde dich nicht beissen!“
„Nein, du doch nicht!“ gab ich schwach lächelnd zurück, doch er hob mein Kinn an, als ich meinen Kopf senken wollte.
„Also, ich höre!“
„Du hörst dich schon an wie Carlisle! Bitte erspar mir diesen Blick, den habe ich beinahe neun Wochen ertragen!“
„Ihr beide habt so einiges durchgemacht!“
„Du hast keine Vorstellung! Nur möchte ich dich nicht über die Tatsache belügen, dass ich mich tagelang von seiner Vene nähren musste, da ich sonst nichts anderes bei mir behielt! Wenn es jemals wirklich schlecht um mich stand, dann war es in dieser Zeit!“ Sein Gesichtsausdruck überraschte mich jetzt doch, da er erstaunt schien.
„Und das hat geklappt?“
-Das hat geklappt?-
Mir fiel eine große Last von den Schultern, als er liebevoll über meinen Kopf strich.
„Ahm ja, wie du siehst!“
„Du riechst nach ihm!“
„Natürlich! Ich vergass! Entschuldige!“ Immer noch wartete ich darauf, dass er mich zumindest grob an den Oberarmen packen und mich anschreien würde, was bloss los sei mit mir, doch nichts dergleichen geschah. Eigentlich müsste er mir nun einen Vortrag halten, ob ich denn aus dem Vorfall in Esmes Küche nichts gelernt hätte, aber er bedachte mich mit einem milden lächeln, weiter nichts. Ich zog meine Augenbrauen hoch und sah ihn nur ungläubig an.
„Schön, dass dir sein Blut bekommen ist!“ Jetzt war ich vollkommen sprachlos, da ich mit jeder Reaktion gerechnet hatte, nur nicht mit Verständnis.
„Wie kann dir das nichts ausmachen?“ Seine Hand wanderte zu meiner Wange und ruhte dort einen Moment.
„Weil ich dich sonst nicht hier im Mondlicht an meiner Seite sitzen hätte. Ich denke ich muss mich bei Carlisle bedanken, dass er sich sosehr um dich gesorgt hat und diesen brillianten Einfall im richtigen Moment hatte!“
„Du hast dich auch verändert, wenn ich das einmal anmerken darf!“
„Ich hatte viel Zeit über manche Dinge nachzudenken!“ Er zog mich an sich, sodass ich mit dem Rücken zu ihm saß und umarmte mich von hinten.
„Darf ich dich etwas fragen?“
„Natürlich!“
„Wirst du mir einmal das Grab von Rose zeigen?“ Seine Wange ruhte nun an meiner, während er mich sanft wiegte.
„Wenn du möchtest!“
„Ich möchte dich nicht vor den Kopf stossen, nur will ich mich von ihr verabschieden, wen du gestattest!“
„Wenn ich gestatte? Finley es steht dir frei Rose zu besuchen, wann immer und so oft du willst. Mir war nicht bewusst, dass es dir ein so großes Anliegen ist!“
„Danke schön!“ Ich legte meine Hand in seinen Nacken und strich ihm sanft dem Haaransatz entlang.
„Ich liebe dich, das weißt du oder?“
„Ich dich auch meine Süsse! Versprich mir bitte eines! Komm in Zukunft zu mir oder sprich mit jemand anderes, wenn dich etwas bedrückt, ok?“
„Auf jeden Fall!“
Eine zeitlang saßen wir schweigend am Flussufer und beobachten die Sterne, bis mir beinahe die Augen zufielen. Ich wehrte mich gegen die Müdigkeit, da ich diesen Augenblick solange halten wollte, wie es nur ging, doch meine Erschöpfung forderte ihren Tribut. Ihm war es nicht entgangen, dass ich mit dem Sandmann rang, also rappelte er sich hoch, schob seine Arme unter mich und hob mich sanft vom steinigen Boden auf. Ich hatte die Augen geschlossen, musste aber kichern, als er mich an sich zog und küsste.
„Ich kann doch selbst laufen, Emmett!“ setzte ich mich gespielt zur Wehr, doch er verstärkte nur seinen Griff, als ich zu strampeln begann.
„Du kannst nicht einmal mehr deine Augen offen halten mein Schatz, aber sich wehren!“ triezte er mich, während ich es mir in seinen Armen bequem machte.
„Du trägst mich ins Bett?“
„Wenn ich neben dir liegen darf!“
„Was wenn ich nein sage?“ gab ich keck zurück.
„Dann muss ich dich wohl fallen lassen!“ Er ließ mich kurz los, um mich im nächsten Moment wieder aufzufangen. Ich brach in schallendes Gelächter aus, während ich mich an seinem Nacken festkrallte und ihn leidenschaftlich küsste.
„Du schläfst doch nicht, schon vergessen?“ erinnerte ich ihn beinahe unverständlich, da ich ein gähnen nicht unterdrücken konnte.
„Nein, aber ich möchte über dir wachen!“
„Das hört sich gut an!“ Ich seufzte und bettete meinen Kopf an seiner Brust.
„Ich fühle mich so wohl in deiner Nähe!“
„Das ist schön!“ Wir bewegten uns im nächsten Moment so schnell, dass ich das Gefühl hatte, wie damals schon bei Carlisle, zu fliegen. Keine Sekunde später spürte ich das weiche Bett unter mir, dass herrlich nach Rosen roch und da wusste ich, ich war zuhause.
Endlich und wahrlich, hier und jetzt, zuhause.
Er legte mich sachte hinein und streifte meine Schuhe ab, die mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fielen. Die Matratze gab ein Stück weit nach, als er sich neben mich ins Bett legte und ich dadurch an ihn heran rutschte. Liebevoll strich er mir die Haare aus dem Gesicht und ich genoss jede einzelne Berührung von ihm.
„Die habe ich auch schon vermisst!“ Er nahm eine Locke zwischen seine Finger und küsste die Strähne bedächtig. Weshalb ich jemals so eine Panik vor dieser Nähe gehabt hatte, war mir nun schleierhaft. Als er sich wegdrehen wollte, griff ich reflexartig nach ihm.
„Bleib hier!“ Er bedachte mich mit einem Kuss und befreite sich ohne Mühe aus meinem Griff.
-Wie konnte ich nur vergessen haben, wie stark er war?-
„Ich hole dir nur eine Decke!“ Als er sich erneut zu mir legte, kroch ich so weit es ging an ihn heran und sog seinen wunderbaren Geruch in mir auf. Er deckte mich zu, indem er gewissenhaft die Decke über mir ausbreitete und begann, mit seinen Fingern durch meine Haare zu fahren, glitt seitlich an meinem Hals entlang, verweilte schließlich an meinem Schlüsselbein. Es war eine stille Frage, die ich in seinen Augen ablesen konnte und ich hatte keinen Grund ihn daran zu hindern weiterzumachen. Er schob die Decke ein Stück nach unten, setzte seine Erkundungstour fort und senkte seinen Kopf an meinen Hals, was ein prickelndes Gefühl auf meiner Haut auslöste. Er bedeckte ihn mit hauchzarten Küssen, während seine Hände zaghaft über meinen Körper wanderten. Plötzlich waren jegliche Müdigkeit und Abgeschlagenheit wie weggeblasen. Jetzt wollte ich nur eins, ihn. Ich strampelte die Decke von mir, nahm seinen Kopf in meine Hände und küsste ihn, wie ich es schon damals hätte tun sollen, als er die komplette Familie aus dem Haus geschafft hatte, nur um mit mir alleine sein zu können. An diesem Abend war ich einfach nicht bereit dazu! Hatte Angst die Kontrolle abzugeben, doch nun wusste ich es besser. Sein Mund verzog sich zu einem lächeln, als er meinen Kuss noch feuriger erwiderte und mich so vollkommen aus dem Jetzt riss.
Ich vergass die Welt um mich herum und war mehr als bereit. Egal was er mit mir anstellen mochte und laut Erzählungen, war das so einiges, vertraute ich ihm blind. Ohne jegliche Vorwarnung packte er mich beinahe grob an den Oberarmen und bedachte mich mit einem Kuss, der einem den Verstand rauben konnte. Erst keuchte ich vor Schreck, dann vor Lust, als er mich eng an sich zog und ich seine Begierde, wie ein schweres Parfum an ihm riechen konnte.
„Ich habe es versucht!“ raunte er an meinen Lippen, vergrub seine Hand in meinen Haaren und küsste sanft meinen Hals.
„Was hast du versucht?“ keuchte ich und versuchte einen verständlichen Satz heraus zu würgen. Während er sprach koste er mich, was jedes Mal Schauer durch meinen Körper schickte.
„Dir Zeit zu geben!“ Sein Atem ging rauer und auch ich hatte nicht die Kraft dem hier Einhalt zu gebieten. Warum auch.
„Für?“ Seine Hände waren plötzlich überall und ein warmes angenehmes Kribbeln breitete sich in meiner Körpermitte aus. Anstelle zu antworten, zog er mich halb auf sich.
„Warte!“ japste ich. Wie von der Tarantel gestochen schoss er hoch und sah mich entsetzt an.
„Nein warte! So war das nicht gemeint!“ Er rührte sich einfach nicht, also rappelte ich mich hoch und zog ihn eng an mich. Wir knieten nun am Bett, wie in einem Theaterstück und die Situation war so abstrus.
„Es tut mir leid!“ brummte er und es war im sichtlich peinlich, sich nicht unter Kontrolle gehabt zu haben.
„Sollte es dir aber nicht, mein Herr!“ triezte ich ihn.
„Wer so küssen kann, der braucht normalerweise einen Waffenschein dafür!“ Mein heißgeliebter Grinser erhellte sein markantes Gesicht, welches im Mondlicht, das durch das große Fenster fiel, gespenstisch leuchtete.
„Darf ich einen Wunsch äussern und du versprichst, nicht böse mit mir zu sein?“ Ich legte ihm meine Hand auf die kühle Brust.
„Alles was du möchtest!“ Wir setzten uns Hand in Hand auf das Bett zurück.
„Mach es nicht so spannend!“ drängte er und strich mir eine widerspenstige Haarsträhne hinter das Ohr.
„Diese Sexsache ist für mich sehr neu und ich bin zwar dem hier…….!“ Ich küsste ihn direkt auf den Mund, um meine Worte zu unterstreichen.
„…….absolut nicht abgeneigt!“ Er holte Luft um etwas zu sagen, doch ich hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen.
„Ich möchte das alles mit dir erleben, entdecken und fühlen. Dich riechen, schmecken und dich in mir spüren. Du hast absolut keine Vorstellung, wie oft ich mir das schon ausgemalt habe, doch ich denke eine Gangart langsamer wäre von Vorteil!“ Er saß mit aufgeklappten Mund vor mir und ich konnte beinahe hören was er dachte.
„Warum starrst du mich so an?“
„Wow!“
„Wow? Das ist alles, was du dazu zu sagen hast?“
„Du hast noch nie so offen über ein Thema gesprochen und noch dazu reden wir hier nicht gerade über den Kleiderschrank von Alice!“ Er überlegte einen kurzen Augenblick.
„Kannst du dich noch an unseren Pakt erinnern?“
„Natürlich!“
„Dann ist es ja gut!“ Ein teuflisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er meinen Kopf in seine Hände nahm und mich abermals küsste.
-Kurz fragte ich mich, wie er das gemeint hatte, doch seine erstaunlich weichen Lippen knipsten mein Gehirn aus, wie eine Taschenlampe.-
Seine Hand wanderte zu meiner Hüfte und drückte mich an seinen harten Körper.
„Nicht hier!“ nuschelte ich an seinen Lippen.
„Das Haus ist leer!“ sagte er, den Mund nur wenige Millimeter über meinem.
„Ich brauche dich jetzt!“ sagte ich, ohne zu wissen warum.
„Wie meinst du das?“ Sanft schob er mich etwas von sich und bevor er noch irgendetwas erwidern konnte, bedeckte ich seinen Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss. Diesen Duft der Begierde, den er verströmte, nur diesmal war ich mehr als bereit, heizte die Stimmung noch mehr auf. Ich wollte ihn und zwar ganz.
„Finley, du wolltest eine Gangart langsamer!“ erinnerte er mich lächelnd, als ich ungeduldig an seinem Shirt zog.
„Vergiss langsam!“ Ich zog es ihm über den Kopf. Wieder küsste ich ihn und als meine Zunge in seinen Mund schoss, wusste ich, dass ich gewonnen hatte. Er drehte mich auf den Rücken, verlagerte sein Gewicht so, dass er halb auf mir lag, es aber nicht unangenehm war. Er ließ die Hand von meinen Haaren, über meinen Hals zu den Brüsten wandern und folgte der Spur schließlich mit seinen Lippen.
„Bist du dir sicher?“ hauchte er an meinem Hals und sein kühler Atem strich sanft über meine Haut.
„Nein, aber ich vertraue dir!“ Seine Hände gruben sich in mein Haar und umfingen meinen Hinterkopf. So in seine Umarmung gebettet fühlte ich mich sicher, es war so vertraut.
Ich genoss jede einzelne Berührung, hatte keinerlei Bedenken. Ließ mich in seine Umarmung und Liebkosungen fallen. Er knabberte sanft an meinem Schlüsselbein, fuhr unter meine Träger des Tops und schob sie von meinen Schultern. Er folgte mit seiner Zuge die Linie, die er mit dem Zeigefinger von meinem Brustbein bis zum Bauchnabel beschrieb. Er umkreiste ihn sanft, was einen wolligen Schauder durch meinen Körper jagte. Seine Hände lagen nun seitlich an meinen Flanken und schoben mit einer fliessenden Bewegung das Shirt nach oben. Vorsichtig zog er es mir über den Kopf und bettete ihn in seine Hände.
„Ich würde dich um nichts in der Welt wieder loslassen wollen!“ hauchte er. Emmett presste seine Lippen sanft, aber mit Nachdruck, auf meine und begann seine Erkundungstour von neuem. Als er mich sanft in die Flanke Biss, ohne meine Haut zu verletzen, entfuhr mir ein leises stöhnen.
„Das gefällt dir!“ Ich konnte nur nicken und schloss die Augen, um mich ihm vollkommen hingeben zu können. Mit einer Hand strich er meinem Hosenbund entlang und öffnete sie mit einer schnellen Bewegung. Sie wanderte etwas tiefer, doch verschwand sofort wieder.
„Hey!“ protestierte ich.
„Nicht so ungeduldig!“ triezte er mich, ohne von mir abzulassen. Er küsste sanft meine Brustwarzen, beschrieb mit der Zunge einen Kreis um sie und kam wieder auf Augenhöhe.
„Was könnte dir noch gefallen?“ Er fuhr mit der Hand über meinen Bauch Richtung Bund und zog mir die Hose von den Beinen. Ich musste lachen, als er sie einmal über seinen Kopf schwang und in weiten Bogen gen Tür schleuderte.
„Geh nicht so achtlos mit meinen Sachen um!“ beschwerte ich mich gespielt eingeschnappt.
„Und ich weiß wem das gleich ziemlich egal sein wird!“ Er rollte sich von mir und zog mich auf sich. Seine Erektion drückte gegen meinen Oberschenkel und da wurde mir bewusst, wie aufgeheizt auch er war. Im fahlen Mondlicht glitzerte seine Haut und sie schien zu leuchten. Bedächtig zeichnete ich seinen Haaransatz nach, küsste ihn auf die Schläfe, die Wange und schließlich verweilten meine Lippen an seinem Hals. Die Gier brannte unterschwellig in meinen Adern, doch es schien mir in so einer Situation zu abwegig, Blut zu wollen. Sein Blut.
„Es gehört dazu!“ hauchte er mir ins Ohr, während seine Hände an meinem Rücken ruhten. Irritiert sah ich ihm in seine goldenen Augen, verstand nicht. Seine Zunge schnellte in meinem Mund, schien für einen Moment mit meiner zu tanzen, was ein warmes prickelndes Gefühl in meiner Körpermitte entfachte. Dieses kleine Feuer kannte ich und er würde es zu einer lodernden Flamme werden lassen. Abermals drehte er mich unter sich, begann das Spiel von vorne, indem er jeden Zentimeter meine Haut zu liebkosen begann. Inzwischen brannte ich förmlich.
„Bitte!“ flehte ich, doch er küsste nur meinen Innenschenkel, knabberte vorsichtig daran und packte schließlich einmal zu. Das würde blaue Flecken geben, doch den Reiz den er damit auslöste, entlockte mir ein keuchen, doch er war noch lange nicht fertig mit mir, das wusste ich. Er leckte bedächtig meinen Schenkel nach oben, berührte kurz meinen empfindlichsten Punkt, was meine Sinne auf vollen Empfang stellte.
Emmetts Sicht
Als ich meine Fänge in ihre Schenkel versenkte, keuchte sie kurz auf, verkrampfte sich, ließ aber im nächsten Moment wieder locker.
„Nicht aufhören!“ hauchte sie und vergrub ihre Hände in den Laken. Ich leckte das Blut von ihrem Oberschenkel und grinste sie von unten her an. Ein Lächeln zauberte sich auf ihre Lippen, als sie meine stählerne Brust entlang fuhr. Sie glitt mit ihren Händen nach unten zu meinem Hosenbund. Schnell öffnete sie den Knopf, geschickt, wie nur sie es konnte, streifte mir die Hose ab. Es tat mir fast leid um ihre blaue Seidenunterwäsche, als ich sie unsanft zerriss.
„Musst du meine Sachen kaputt machen?“ raunte sie gespielt entrüstet und zog mich wieder näher an sie heran. Es kümmerte sie nicht mein ganzes Gewicht auf sich zu spüren. Ich drückte sie noch enger an mich, küsste ihre Lippen, ihren Hals, ihre Brust, ihren Bauch. Diese wundervolle nackte Frau gehörte mir. Ich fuhr mit meinem Finger über ihren Körper, während ich ihre Lippen küsste. Vorsichtig strich ich über die Innenseite ihrer Oberschenkel. Ich lächelte, als ich mit einem Finger in sie eindrang. Sie stöhnte auf und kam mir mit ihrem Becken entgegen.
„Was machst du da?“ fragte sie zwischen ihrem keuchen. Meine Lippen liebkosten ihren Hals, während ich mit meinem Finger ihre empfindlichste Stelle massierte. Sie stöhnte und seufzte, während ich ihre Lippen, ihren Hals und ihre Brüste mit meinen Lippen verwöhnte.
„Hör ja nicht auf.“ Ihre Finger krallten sich in meinen Rücken, wanderten schließlich empor zu meinem Haaransatz, wo sie ihre Hände in meinen Haaren vergrub. Doch ich zog meinen Finger zurück. Ich wollte spielen. Sie sollte darum betteln.
„Was soll das?“ fragte sie empört. Wieder lagen meine Lippen gierig auf ihren, ich wollte sie näher an mich pressen. Finley schlang ihre Beine um meine Hüfte und rieb ihren Unterleib an mir. Natürlich konnte ich nach dieser Berührung nicht mehr klar denken. Im nächsten Moment lagen meine Boxershorts endlich am Boden. Ich zog sie enger an mich, strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor ich sanft in sie eindrang. Finley stöhnte, wimmerte kurz auf und verkrampfte sich. Ich hielt in der Bewegung inne und musterte ihr verzehrtes Gesicht.
„Was ist?“
„Warte!“ Sie holte einmal tief Luft.
„Habe ich dir weh getan?“ Eine Träne stahl sich in ihre Augenwinkel, während sie die Lider geschlossen hatte.
„Finley!“ Ich wollte mich zurückziehen, doch sie hielt mich in Position.
„Geht sofort wieder! Es hat nur kurz weh getan! Entschuldige!“ Sie sah mich mit ihren wunderbaren grünen Augen an und lächelte halb.
„Wir müssen das hier nicht……….!“
„Klappe, Cullen!“ Sie küsste mich und schlang ihre Arme um meinen Hals, mein Körper würde übermannt von der Begierde nach dieser wundervollen, atemberaubenden Frau.
„Bist du dir sicher?“ Sie nickte nur und drängte mit ihrem Becken nach mehr. Ihre Lippen waren so unbeschreiblich sinnlich und weich, das ich jedes Mal nach ihnen dürstete, wenn sie mich nicht küssten. Ich teilte mit ihr den Rhythmus, während ich aufstöhnte, als ich mich in ihr bewegte. Jede Faser meines Körpers, sowie mein Geist wollte nur noch sie. Auch ihr Atem ging stoßweise, während sie sich unter mir vor Lust aufbäumte, als ich mich immer schneller vor und zurück bewegte. Mit sanften Stößen trieb ich die Erregung in ein anderes Level. Es war kaum zu vergleichen, welches Gefühl das in mir ausgelöst hätte, wäre ich noch ein Mensch gewesen. Ich fuhr mit meiner Zunge über ihre Lippen, bis sie mir Eintritt gewährte. Unser Zungen streichelten sich zärtlich. Es war so einfach sie zu küssen und gleichzeitig, den Rhythmus bei zu behalten. Ihre Hände strichen über meinen Rücken, krallten sich an meiner Haut fest und hinterließen tiefe Kratzspuren. Sie biss mir in die Schulter, strich mit ihrer warmen Hand über mein Gesicht. Ließ ihre Finger liebevoll durch meine Haare gleiten. Ich zeichnete mit meiner Hand ihren Körper nach, strich über ihre Brust, ihren Bauch. Küsste jede Stelle, die ich in dieser Position erreichen konnte.
„Ich kenne nichts, das so schön ist wie du.“ flüsterte ich in ihr Ohr, bevor ich sie wieder stürmisch küsste. Meine Bewegungen wurden schneller, genau wie ihr Atem, zärtlich glitt ich über ihre perfekten Brüste, küsste ihre Brustwarzen. Ich spürte ihr Verlangen nach mir, in ihren Bewegungen widergespiegelt. Mir kam eine Idee, wie ich Finley erneut glücklich machen konnte. Statt weiter in einem Rhythmus in sie einzudringen, zog ich mein Glied aus ihr, dann fuhr ich mit meiner Zunge über ihren Körper, bis nach unten, wo ich ihre empfindlichste Stelle liebkoste, mit kreisenden Bewegungen, sanft fuhr ich an den Innenseiten ihrer Oberschenkel entlang und stellte befriedigt fest, wie ihr Körper bebte vor Lust, sie stöhnte und keuchte. Gleichzeitig massierte ich ihre Brust, strich sanft wie eine Feder über ihre Haut. Im nächsten Moment lag ich schon auf dem Rücken und sie auf mir. Liebevoll küsste sie meine Muskeln, zog mich hoch, damit wir beide aufrecht da saßen. Ihre Lippen an meinem Hals, ich spürte, wie sie mich eindringen ließ und seufzte vor Lust.
„Halt mich fester.“ flehte sie förmlich. Ich tat wie mir geheißen und legte meine Hände an ihren Po. Finley bewegte sich sanft auf und ab. Wieder und wieder spürte ich, wie ich in sie eindrang, sie keuchte auf, während ich ihren Hals küsste. Meine Lippen jede Stelle berühren ließ, die ich nur erreichen konnte. Ich spürte das Pochen. Es war unmöglich aufzuhören. Diesmal war es an mir, ich hob sie an, drückte sie gegen die gegenüberliegende Wand. Hielt ihre Hände an die Holzvertäfelung gedrückt, sie war mir einfach ausgeliefert. Gierig fuhr ich mit meinen Lippen seitlich an ihrem Hals entlang, erneut durchlief sie ein Schauder. Sie wimmerte. Es musste unerträglich sein, dass ich sie mit meinen Lippen quälte, ohne in sie einzudringen, stattdessen, küsste ich sie nur. Unser Zungen strichen sanft gegeneinander. Ich brachte so viel Abstand zwischen uns, dass sie ihre Beine nicht um meine Hüften schlingen konnte. Sie wurde wütender, drängender, versuchte sich aus meinem Griff zu lösen, doch ich gab nicht nach, erwiderte ihren wütenden Kuss. Das Grinsen lag mir permanent auf den Lippen.
„Ich liebe es dich zu quälen, Süsse.“ flüsterte ich ihrem Schlüsselbein zu, während ich mit meinen Lippen darüber strich, bevor ich abermals ihren Mund küsste. Schließlich hielt ich dem Drang selbst nicht mehr stand, presste meinen nackten Körper an ihren, jedoch ohne in sie einzudringen. Finley rieb ihren Körper an meinen, ich stöhnte, ihre Berührungen machten mich wahnsinnig. Sie wehrte sich nicht mehr gegen meinen Griff. Im Gegenteil, sie schien es zu genießen. In einem Anflug von Genialität, umfasste ich ihre Handgelenke mit einer Hand und fuhr mit dem anderen zwischen ihre Beine, um sie mit meinen Fingern auf den Höhepunkt zu treiben. Sanft fuhr ich erst an ihrem Oberschenkeln entlang, bevor ich gezielt an den Stellen rieb, von denen ich wusste, dass sie am empfindlichsten waren. Voller Lust presste sie ihre Schenkel zusammen, sodass ich meine Finger einen gewalttätigeren aber dennoch sanften Weg zu ihrem Lustzentrum bahnen mussten. Meine Lippen hörten nicht auf ihren Hals und Busen zu liebkosen. Sie stöhnte und keuchte, immer und immer wieder hauchte sie meinen Namen. Bis ich es selbst nicht mehr aushielt, unsanft ihre Schenkel packte und sie um meine Hüften legte. Augenblicklich überkreuzte sie ihre Beine hinter meinem Rücken. Mit schnellen ruckartigen Bewegungen, versuchte ich das Pochen zwischen ihren Beinen, dass ich jetzt so stark spürte, als wäre es mein eigenes, zu beseitigen. Aber es gab genauso wenig nach wie ich. Das einzige Geräusch das ich wahrnahm, war ihr und mein keuchender Atem. Unser lustvolles Stöhnen, als unsere Lippen einen Moment lang nicht mehr aufeinander lagen. Ich drückte sie fester an mich, wir bewegten uns jetzt in gleichmäßigen Bewegungen voneinander weg und aufeinander zu und jedes Mal, wenn wir wieder perfekt vereint waren, war es wie ein Feuerwerk. Keiner von uns musste irgendwelchen Bedürfnissen nachgehen, wir konnten eins sein und das für immer. Wir liebten uns bis die Sonne aufging und unsere beiden Körper in der Sonne glitzerten. Ihrer nur leicht und mit einem faszinierenden, mysteriösen Schimmern. Woraufhin, ich erneut von ihrer Schönheit geblendet wurde und die Lust mich wieder überkam.
Gast- Gast
Danksagung
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich erneut meinen vielen Helferlein im Hintergrund danken, ohne die Selbstfindung weder funktioniert, noch umsetzbar gewesen wäre.
Im Laufe der letzten Wochen haben sich einige liebe Menschen dazugesellt, die ich auch auf keinen Fall missen möchte.
Allen voran natürlich, ein herzliches Dankeschön an meinen Lector und Vollblutwölfchen Hörby, der so einiges an Ideen und Verrücktheiten, auch in diesem Teil, über sich ergehen lassen musste. Die Rechtschreibung dürfte besser geworden sein, aber die Ausführung ist teilweise noch mangelhaft. Ich weiß! Es tut mir leid, wegen den vielen schliesslichs und sonstigen ss. Ich schwöre ich werde dich nicht mit einer Pinzette bearbeiten. Wolf sollte Wolf bleiben *g*, auch wenn du wirklich oft geschlagen gehörst ☺
Danke, dass du auch nach über eineinhalb Jahren deiner JARJAR die Treue gehalten hast, sie vor Selbstzweifeln bewahrt und immer wieder auf den rechten Weg geschubst hast!
Weiters möchte ich meiner lieben Lielan, Tara, fiktiven Schwester Felicity sagen, dass du mir so oft den Hals gerettet hast, wenn mir das Ganze hier über den Kopf zu wachsen begann. Die vielen Abenden, die du mich aufgebaut und mich per Skype höflich daran erinnert hast, dass es dich auch noch gibt! Es tut mir ehrlich leid, dass du teilweise auf der Strecke geblieben bist. Lielan, danke, dass du nicht nur einmal ein Kapitel geschickt bekommen, mit mir Brainstorming betrieben und mir mit deinem Cullinarischen Frühstücken das Leben gerettet hast. Danke auch für die vielen, vielen Stunden an denen wir oft gelacht, diskutiert und gegrübelt haben, wie es wohl weitergehen könnte. Ich sage nur Emmett und sein Bärenfuss, Carlisle und die Sache mit den Rosen *g*. Ich habe dich unheimlich lieb und möchte dich noch oft mit meinen Verrücktheiten quälen dürfen, meine liebe Felicity.
Meinen beiden Männern in meinem Leben ein danke, denen wahrscheinlich Twilight und Co schon überdrüssig geworden sind, aber mich trotzdem mein Ding durchziehen lassen. Meinem Sohnemann ein dickes Bussi, da er wahrscheinlich der jüngste Twilighter der Nation ist und sich schon ziemlich gut auskennt mit den Cullens. Danke euch, ihr seid mein Leben.
Danke auch an Viktoria, die eine Konferenzschaltung im Skype mit Tara, Hörby und mir überlebt hat, viele interessante Ideen für den nächsten Teil lieferte und sich ebenfalls durch dieses Manuskript quälte. Danke dir hierfür, zukünftige Saphira ☺
Meiner lieben Stalkerin gebührt hier ebenfalls ein Plätzchen, muss dir natürlich auch an dieser Stelle ein Dankeschön aussprechen, da ich oft lachen musste, da du es kaum erwarten konntest, dass das nächste Kapitel on ging! Danke für die lieben Kommentare ☺
Natürlich auch meine ILoveJacobBlack, die ich beinahe in den rosa Plüschsarg gebracht hätte, wenn sie meinen Part zu Tante Google nicht bald genug an ihrer Pinnwand vorfand und selbstverständlich den Wahnsinn mit Caius und Aro mit mir durchsteht.
FeliLullaby, dich hab ich natürlich auch nicht vergessen, da du wahrscheinlich der Grund bist, warum Selbstfindung überhaupt fertig gestellt wurde. Deine eigene Schreibblockade half mir, meine zu überwinden und ich hoffe, dass ich dir ebenfalls bei Dusk weiter beistehen darf. Mich zu dir auf die rote Selbstzweifelcouch von Ikea werfe, dir Kuchen mit Blutfüllung und CocaBluta anbiete. Hab dich lieb meine Süsse Selbstzweiflerin.
Danke an alle Leser meiner Geschichten! Ich bin stolz, dass ich einige liebe Menschen so kennenlernen durfte und hoffentlich noch viel Spass mit ihnen haben werde.
Lg eure Finley Cullen/Bernadette Steiner
An dieser Stelle möchte ich erneut meinen vielen Helferlein im Hintergrund danken, ohne die Selbstfindung weder funktioniert, noch umsetzbar gewesen wäre.
Im Laufe der letzten Wochen haben sich einige liebe Menschen dazugesellt, die ich auch auf keinen Fall missen möchte.
Allen voran natürlich, ein herzliches Dankeschön an meinen Lector und Vollblutwölfchen Hörby, der so einiges an Ideen und Verrücktheiten, auch in diesem Teil, über sich ergehen lassen musste. Die Rechtschreibung dürfte besser geworden sein, aber die Ausführung ist teilweise noch mangelhaft. Ich weiß! Es tut mir leid, wegen den vielen schliesslichs und sonstigen ss. Ich schwöre ich werde dich nicht mit einer Pinzette bearbeiten. Wolf sollte Wolf bleiben *g*, auch wenn du wirklich oft geschlagen gehörst ☺
Danke, dass du auch nach über eineinhalb Jahren deiner JARJAR die Treue gehalten hast, sie vor Selbstzweifeln bewahrt und immer wieder auf den rechten Weg geschubst hast!
Weiters möchte ich meiner lieben Lielan, Tara, fiktiven Schwester Felicity sagen, dass du mir so oft den Hals gerettet hast, wenn mir das Ganze hier über den Kopf zu wachsen begann. Die vielen Abenden, die du mich aufgebaut und mich per Skype höflich daran erinnert hast, dass es dich auch noch gibt! Es tut mir ehrlich leid, dass du teilweise auf der Strecke geblieben bist. Lielan, danke, dass du nicht nur einmal ein Kapitel geschickt bekommen, mit mir Brainstorming betrieben und mir mit deinem Cullinarischen Frühstücken das Leben gerettet hast. Danke auch für die vielen, vielen Stunden an denen wir oft gelacht, diskutiert und gegrübelt haben, wie es wohl weitergehen könnte. Ich sage nur Emmett und sein Bärenfuss, Carlisle und die Sache mit den Rosen *g*. Ich habe dich unheimlich lieb und möchte dich noch oft mit meinen Verrücktheiten quälen dürfen, meine liebe Felicity.
Meinen beiden Männern in meinem Leben ein danke, denen wahrscheinlich Twilight und Co schon überdrüssig geworden sind, aber mich trotzdem mein Ding durchziehen lassen. Meinem Sohnemann ein dickes Bussi, da er wahrscheinlich der jüngste Twilighter der Nation ist und sich schon ziemlich gut auskennt mit den Cullens. Danke euch, ihr seid mein Leben.
Danke auch an Viktoria, die eine Konferenzschaltung im Skype mit Tara, Hörby und mir überlebt hat, viele interessante Ideen für den nächsten Teil lieferte und sich ebenfalls durch dieses Manuskript quälte. Danke dir hierfür, zukünftige Saphira ☺
Meiner lieben Stalkerin gebührt hier ebenfalls ein Plätzchen, muss dir natürlich auch an dieser Stelle ein Dankeschön aussprechen, da ich oft lachen musste, da du es kaum erwarten konntest, dass das nächste Kapitel on ging! Danke für die lieben Kommentare ☺
Natürlich auch meine ILoveJacobBlack, die ich beinahe in den rosa Plüschsarg gebracht hätte, wenn sie meinen Part zu Tante Google nicht bald genug an ihrer Pinnwand vorfand und selbstverständlich den Wahnsinn mit Caius und Aro mit mir durchsteht.
FeliLullaby, dich hab ich natürlich auch nicht vergessen, da du wahrscheinlich der Grund bist, warum Selbstfindung überhaupt fertig gestellt wurde. Deine eigene Schreibblockade half mir, meine zu überwinden und ich hoffe, dass ich dir ebenfalls bei Dusk weiter beistehen darf. Mich zu dir auf die rote Selbstzweifelcouch von Ikea werfe, dir Kuchen mit Blutfüllung und CocaBluta anbiete. Hab dich lieb meine Süsse Selbstzweiflerin.
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