Forks Bloodbank
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Reversed Twilight

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Beitrag  Sam Cullen Mo 12 Okt 2009, 22:37

Und meine zweite Twilight FF hau ich gleich mal hinter her...

Auch hier erhoffe ich mir einige neue Leser und Meinungen... Würd mich mega freuen...

Viel Spaß!!!!

Author:
Sam Cullen
Titel: Reversed Twilight
Genre: Drama/Romanze
Rating: PG-16
Spoiler: keine…
Pairing: die Üblichen
Summary: Nicht Bella Swan kommt nach Forks. Die Cullens ziehen in die regenreiche Stadt und sind Gesprächsthema Nr. 1. Viele Gerüchte kursieren. Nur Bella Swan, die mit ihren Eltern, seit ihrer Geburt in Forks lebt, lässt sich nicht von dem Gerede anstecken. Die Cullens sind für sie wie jede andere Familie auch, bis Bella bei ihrem Hobby dem fotografieren etwas sieht, was ihr Leben verändern wird. Aber auch das der Cullens.
Disclaimer: Die Twilight-Charaktere gehören, leider, leider, alle Stephenie Meyer, ich habe sie mir lediglich für Unterhaltungszwecke ausgeliehen! Nur die von mir erfundenen Charaktere sind mein Eigentum. Ich verdiene auch mit dieser Story kein Geld!

Forks, Washington

Edwards POV


Es geht also wieder zurück. Es ist bald 80 Jahre her, als wir in Forks lebten. Es waren damals allerdings nur Esme, Carlisle und ich. Rosalie, Emmett, Alice und Jasper sollten erst viele Jahre später zu uns stoßen. Schon vor einem Jahr ließ Esme das Haus von damals umbauen, es auf den neusten Stand der jetzigen Zeit bringen.

Ich habe es bis jetzt nur in Alice Gedanken gesehen, die zusammen mit Esme auch für die Dekoration verantwortlich waren. Als hätte sie da jemand anderes rangelassen. Alice hat da so ihre eigenen Vorstellungen.

Rosalie und Emmett sehen die Sache viel entspannter. Ihnen ist es wichtig, ein großes Zimmer für sich zu haben, Rose brauch nur noch einen großen Spiegel und sie sind glücklich.

Jasper ist der Einzige, der nicht glücklich mit dem Umzug ist. Für ihn bedeutet es, auf neue Menschen zu treffen, deren Blut ihn reizt. Auch wenn er jetzt schon viele Jahre bei uns ist, hat er noch immer einen großen Drang nach Menschenblut. Bei seiner Vergangenheit hab ich dafür auch Verständnis. Er weiß meine volle Unterstützung zu haben.

Der Hammer, höre ich Emmetts Gedanken, als wir die lange Auffahrt hinauf fahren und vor dem neuen Haus halten. Alice Gedanken haben mir nicht zu viel versprochen. Früher war es ein Haus, jetzt ist es Cullen typisch eine Villa.

Die Innenausstattung enttäuscht genauso wenig. Mein Zimmer ist am nördlichen Flügel, mit einem Ausblick auf den grünen Wald. Mit offenem Fenster steigt mir der Duft des frischen Wilds schon jetzt in die Nase und bringt meine Kehle zum Brennen.

Hey, Ed. Jasper und ich gehen jagen. Kommst du mit? Wir wollen uns danach die Stadt etwas ansehen, Jasper mit den neuen Leuten antesten.

„Edward, Emmett. Ich heiße Edward“, erwidere ich genervt. Er weiß genau, wie sehr ich es hasse, deshalb macht er es. Dennoch stimme ich zu und laufe mit meinen Jungs in den Wald.

Eine Stunde später haben wir genug und machen uns auf in die Stadt. Forks hat nicht wirklich viel zu bieten, aber was will man von so einer kleinen Stadt verlangen. Zu erst gehen wir in eine Bibliothek. Für Jasper der leichteste Test. Die Ruhe und Stille, aber vor allem die entspannten Gemüter sind für ihn am besten.

Die kleine Bibliothek hat aber keine große Auswahl. Deshalb haben sich auch nur zwei Personen hier her verirrt. Der eine, ein Streber, der für die nächste Klausur lernt und ein anderer Mann, der vor seiner Frau geflüchtet ist, die sich mal wieder über seine mangelnde Lust beschwerte. Das liegt daran, weil er schon auf der Arbeit seine Lust ausgeschöpft hat. Mit einer Kollegin.

Wir wollen gerade in ein Restaurant gehen, als mir auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein alter roter Truck auffällt.

„Oh ha. Ich glaub, den könnte nicht mal Rose richtig flottkriegen“, lacht Emmett.

„Das ist ein Klassiker, Emmett. Wem der wohl gehört?“, denkt Jasper laut.

„Sicher einer dieser Bauerntrampel, die wir morgen mit dreckigen Latzhosen in der Schule antreffen.“

Emmett und seine kuriosen Vorstellungen. Der Truck steht vor einem Fotoshop und drinnen kann ich keinen dreckigen Latzhosen-Träger erkennen. Stattdessen sehe ich ein wunderschönes brünettes Mädchen, die sich eine Reihe Bilder ansieht.

Gerade kommen aus dem Restaurant ein paar Leute, die uns mit großen Augen anstarren und Jasper nervös machen. Ich glaube er unterschätzt seine Willenskraft um einiges. Denn er hat sich unter Kontrolle, atmete dennoch befreit aus, als die Leute um die Ecke verschwinden.

Als ich mich wieder dem Mädchen widmen möchte, ist sie weg. Wie auch der Truck. Ich höre von Weitem nur noch einen lauten Motor, der sicher zu dem veralteten Truck gehört.

Jasper hat genug. Zurück im Haus wird er von Alice schon in Empfang genommen. Emmett verschwindet sofort zu Rosalie. So bin ich mal wieder alleine mit meinen Gedanken. Ich habe mich noch nie laut gemeldet, wie einsam ich bin. Aber meine Familie kennt mich lange genug, um zu spüren, wie alleine ich mich manchmal fühle.

Eigentlich ist es nicht richtig, zu sagen ich wäre alleine, bei so einer großen Familie. Aber ich bin nun mal der Einzige, der seine Seelenverwandte noch nicht gefunden hat. Ich werde sicher auch noch die 100 Jahre voll bekommen, in denen ich alleine war.

„Grübelst du schon wieder über die Liebe, mein Sohn?“

Wieder einmal war ich anscheinend so in meinen eigenen Gedanken gefangen, dass ich Esme weder reinkommen gesehen habe, noch hörte ich sie. Sie lächelt mir mitfühlend zu und setzt sich neben mich. Sie nimmt meine Hand und haucht einen Kuss auf meinen Handrücken.

Ich seufze dramatisch und sinke tiefer in die Couchkissen.

„Also habe ich recht. Vielleicht solltest du doch etwas Zeit in Denali verbringen und…“

„Nein Esme. Ich weiß es zu schätzen, wie sehr du dir wünschst, dass ich glücklich werde. Aber das werde ich garantiert nicht mit Tanya.“

Seit wir die Denalis kennen, versuchen es alle, mir Tanya näher zu bringen. Sie hat auch oft genug ihr Interesse gezeigt. Ich kann auch nicht leugnen, dass sie eine wunderschöne Frau ist. Aber gerade meine Familie sollte wissen, dass mir nicht das Aussehen wichtig ist.

„Du hast recht, Edward. Ich bin mir sicher, auch du wirst dein Glück bald finden. Wenn nicht sogar hier in Forks. Es mag sich komisch anhören, aber ich habe es im Gefühl.“

Wie eine Mutter es hat.

Sie ist eine wundervolle Mutter und braucht ihre Gefühle ganz sicher nicht vor mir verstecken. Sie hat mich in den ersten Jahren so bedingungslos unterstützt, wie es eine Mutter nun mal tut. Ich drücke sie sanft an mich, so wie ich weiß, wie sie es liebt.

„Du bist ein wunderbarer Junge, Edward. Du hast eine perfekte Frau verdient. Und du wirst sie finden.“

Das hoffe ich. Auch wenn ich noch nicht so fest daran glauben kann wie Esme.

Als Carlisle nach Hause kommt, ist dann auch Esme verschwunden. Wer soll es ihr verdenken. Ich gehe hinauf auf mein Zimmer und versuche die Geräusche auszublenden, die meine Familie so machen. Als mich dann aber selbst meine Musik nicht ablenken kann, ziehe ich durch die Stadt. Vielleicht sehe ich den roten Truck wieder.

Mit meinem Volvo fahre ich auf einer der Nebenstraßen. In meinem Tempo. Ich bremse erst ab, als ich die ersten Häuser sehe. Die Nachbarn sollen doch nicht gleich von uns verschreckt werden. Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass sogleich hinter mir ein Polizeiauto auftaucht.

Esme wird enttäuscht von mir sein. Natürlich hält mich der Polizist an.

Fast wäre er mir entkommen. Ich kann gar nicht glauben, wie er bei dem Tempo das Auto unter Kontrolle halten konnte. Den Führerschein kann er mir gleich zerrissen überreichen.

Ich lasse schnell die Scheibe runter und krame schon mal meine Papiere hervor. Dabei vibriert mein Handy. Eine SMS von Alice.

Du Idiot.

Sag dem Chief, dass Carlisle deine Hilfe im Krankenhaus braucht.

Alice.


Eine grelle Taschelampe leuchtet mich an, während ich schnell das Handy weglege. Ich habe heute aber auch verdammtes Glück. Ausgerechnet der Chief der Polizei hier in Forks hält mich an.

Er ist sicher einer der Cullens. Kein anderer in dieser Stadt fährt so einen Nobelschlitten. Aber mit Geld kommt man bei mir nicht vorbei.

„Führerschein und Fahrzeugpapiere“, sagt er in einem strengen Ton. Seine Oberlippe sieht man dabei kaum, da sie von einem Schnauzer verdeckt ist.

„Es tut mir leid, Chief. Aber mein Dad braucht mich dringend im Krankenhaus. Er hat seine Arzttasche zu Hause vergessen und dort drin sind wichtige Instrumente, die er braucht“, sage ich und deute auf meine Rückbank.

Dort liegt zwar eine Doktortasche, allerdings sind dort drin Rosalies Werkzeuge. Sie hatte noch an meinem Wagen rumgeschraubt und die Tasche hier drin liegen lassen. Dafür muss ich ihr jetzt auch noch dankbar sein.

„Trotzdem sind sie ziemlich schnell gefahren, Mr. Cullen. Ich müsste ihnen eigentlich ihren Führerschein entziehen. Ein Wunder, dass ihnen nichts passiert ist.“

Ein Wunder nenne ich das nicht, aber für ihn scheint es so zu sein.

„Chief Swan“, spreche ich ihn direkt an, denn das steht auf seiner Brust.

„Es ist wirklich ein Notfall“, flehe ich übertrieben.

Er will gerade protestieren, als sein Handy klingelt. Erst grummelt er, doch als er auf das Display sieht, plagt ihn das schlechte Gewissen.

Mist. Ich hatte es Bella doch versprochen.

„Einen Moment Mr. Cullen“, sagt er und tritt einen Schritt zurück. Ob diese Bella seine Freundin ist?

„Hey, Schatz. Es tut mir so leid. Ich mache mich gleich auf den Weg.“

„Du hast es versprochen, Dad. Mom und ich haben extra für dich gekocht. Sie ist traurig, weil du schon wieder zu spät bist.“

„Ich mache mich sofort auf den Weg, Bella. Ich muss nur einen Verkehrsrowdy verwarnen. Bis gleich.“

„Bye, Dad.“

Er legt auf und atmet tief. Wieder habe ich die zwei enttäuscht. Ich sollte endlich kürzertreten, sonst macht Renée irgendwann ernst und verlässt mich. Das würde ich nicht ertragen. Und Bella. Wieder mal habe ich ihr gegenüber mein Versprechen gebrochen. Das muss sich ändern.

Er kommt wieder auf mich zu und überreicht mir meine Papiere.

„Ich verwarne sie heute nur. Aber beim nächsten Mal habe ich kein Erbarmen. Auch wenn es ein Notfall ist, sie haben kein Blaulicht oder eine Sirene, das den Verkehr vorwarnt, dass jemand angerast kommt. Sie gefährden damit andere Menschen.“

„Natürlich, Chief Swan. Ich entschuldige mich. Ich werde nun langsamer fahren. Danke für ihr Verständnis.“

Er ist verwundert über mein sofortiges Einsehen.

„Grüßen sie mir ihren Vater. Es ist gut zu wissen, einen so renommierten Arzt in Forks zu haben. Einen schönen Abend und eine gedrosselte Fahrt.“

Wir werden seinen Vater sicher früher kennenlernen, als uns lieb ist. Bella und ihre zwei linken Füße.[{i]

„Das werde ich. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Abend mit ihrer Familie.“

Schnell lasse ich die Fensterscheibe wieder hoch und fahre gemächlich Richtung Krankenhaus, drehe dort ein paar Runden und mache mich wieder auf den Rückweg. Diesmal nehme ich einen anderen Weg durch die Wohnsiedlung. Vielleicht entdecke ich etwas Interessantes.

Die Häuser gehören allesamt zu der Mittelklasse, wie fast alles in Forks. Dennoch sind sie sehr schön. Einige Vorgärten sind wirklich sehr extravagant. Als ich an einem weißen Haus vorbei komme, fallen mir zwei Sachen auf. Das Polizeiauto von Chief Swan und der rote Truck. Ist dieses brünette Mädchen etwa seine Tochter? Bella?

Ich halte etwas abseits des Hauses und versuche ihre Stimmen einzufangen.

[i]„Da bist du ja endlich, Dad“,
sagt eine liebliche Stimme. Anscheinend ist der Chief gerade nach Hause gekommen.

„Tut mir leid, Kleines. Ab sofort werde ich mich bessern.“

„Das haben wir schon so oft gehört, Charlie“
, höre ich eine andere Frau, die sehr verbittert klingt.

„Ich weiß, Renée. Aber diesmal meine ich es ernst. Ich habe mir die nächsten zwei Tage freigenommen, bevor Bella am Montag wieder zur Schule muss.“

„Wirklich?“
, fragt Bella.

„Ihr dürft entscheiden, wo es hingeht.“

„Du meinst es ernst, Charlie?“


Ich höre ein paar Schritte und dann einen Kuss. Nach so vielen Jahren mit Emmett und Rosalie weiß ich zu gut, wie sich so was von der Ferne anhört.

„Es ist mir sehr ernst, Liebes. Ich will euch nicht verlieren.“

„Oh, Dad. Du wirst uns nie verlieren“,
höre ich wieder Bellas Stimme.

Doch in den Gedanken der anderen Frau kann ich sehen, dass sie wirklich mit den Gedanken gespielt hat und ihren Mann nur noch nicht verlassen hat wegen ihrer Tochter. Sie hält die Familie wohl zusammen.

„Wie wäre es mit San Francisco, Bella? Da wolltest du doch immer mal hin. Wenn ihr schnell packt, schaffen wir noch den Flieger, zu dem diese Tickets gehören.“

In den Gedanken der Frau kann ich Flugtickets sehen. Es soll wirklich nach Frisco gehen. Dort wollte ich auch immer mal hin, aber zu viel Sonne hindert mich daran.

Die beiden Frauen scheinen sprachlos zu sein, denn kein weiteres Wort fällt.

„Dort kannst du mit deiner Kamera sicher tolle Bilder machen. Und hiermit brauchen wir nicht mal die Fähre nehmen, um Alcatraz zu sehen.“

Ich schaue wieder in die Gedanken der Frau und sehe, wie Bella, oh verdammt sie ist wirklich wahnsinnig schön. Perfekte Lippen, gerötete Wangen, braune gewellte lange Haare und dunkle braune Augen, in denen ich mich verlieren könnte.

Sie macht das Geschenk auf und hält ein großes Kameraobjektiv in der Hand. Damit wird sie in weite Ferne fotografieren können.

„Dad.. Also… Das ist…“

„Schon OK, Kleines. Deine Mom und ich wollten es dir eigentlich erst zu Weihnachten schenken, aber ich dachte mir, es wäre für das Wochenende perfekt. Nun los, geht packen.“

„Danke, Dad.“


Danach höre ich schnelle Schritte die Treppe hinauf, bis eine Stufe verfehlt wird.

„Autsch.“

„Bist du OK, Bells?“

„Nichts passiert. Das Übliche“,
höre ich ein wunderschön klingendes Lachen.

„Unsere Tochter. Ob sie über ihre Tollpatschigkeit nochmal hinwegkommt?“

„Ich gebe die Hoffnung nicht auf“,
antwortet Renée ihrem Mann.

Da sich beide nun selber auf den Weg machen, um wohl ihre Sachen zu packen, fahr ich endlich nach Hause. Komischweise mit einem frischeren Gefühl.

Ob es an Bella liegt? Bella. Dieser Name. Besser kann ein Name nicht zu seiner Person passen. Sie ist wirklich ein bildhübsches Mädchen. Für einen Menschen könnte sie Rosalie wirklich sehr verärgern. Sie hasst es, wenn Menschen schöner sind als sie. Natürlich würde sie es nie zugeben, dass überhaupt jemand schöner ist als sie.

Kaum, dass ich ins Haus trete, kommt mir Alice entgegen gewirbelt.

„Edward du Voyeur. Hast Familie Swan beobachtet, ja? Ist Bella nicht wunderschön? Ihr werdet zusammen Biologie haben. Oh ich bin schon so gespannt, wenn ihr das erste Mal aufeinandertrefft. Du wirst sie mögen“, freut sie sich.

Dass sie in ihren Gedanken die ganze Zeit die chinesische Nationalhymne singt, lässt mich erahnen, dass sie mir eine Vision verheimlicht, die mit Bella zu tun hat. Und ihr diebisches Grinsen sagt mir, dass ich diese Vision auch nicht so schnell aus ihr raus bekomme.

Jasper kommt die Treppen hinab und sieht mich verwundert an.

Was ist passiert, Edward? So ausgeglichen habe ich dich lange nicht erlebt. Du wirkst, fröhlich.

„Er hat Bella getroffen. Also nicht richtig getroffen, aber ihre Familie beobachtet.“

„Alice!“

„Eddie hat spioniert“, sagt Emmett und kommt die Treppe hinunter gepoltert.

Gefolgt von Rosalie, Esme und Carlisle, die das natürlich nicht überhört haben.

„Ich habe sie nicht beobachtet. Ich wollte nur sicher gehen, dass der Chief es sich nicht anders überlegt und mir doch den Führerschein entzieht.“

Ja, klar Eddie. -Emmett-

Deine Emotionen verraten dich, Bruder. Aber ich behalte es für mich.

Ich nicke Jasper dankend zu. Er ist wirklich ein loyaler Bruder.

„Gehst du sie morgen wieder beobachten?“, nervt Rosalie weiter.

„Nein. Sie ist mit ihren Eltern gerade auf dem Weg zum Flughafen. Sie verbringen das Wochenende in San Francisco. Können wir uns jetzt bitte einem anderen Thema widmen?“, fordere ich gereizt.

Esme, Alice und Rosalie schmunzeln nur.

„Und was?“, fragt Emmett.

„Zum Beispiel, wie es dazu kommt, dass in der Stadt das Gerücht umgeht, wir seien nicht hier wegen Carlisles neuem Job, sondern, weil wir in unserem letzten Zuhause einen kleinen Jungen umgebracht haben“, sage ich forsch.

Das habe ich in einer Kneipe aufgeschnappt, an der ich vorhin vorbei fuhr.

Shit!

„Was hast du getan, Emmett?“

„Könnte sein, dass ich heute Morgen einen kleinen Jungen erschreckt habe.“

„Emmett, du weißt genau, wie wichtig unsere Tarnung ist. Da hilft es nicht, wenn wir die Menschen so erschrecken“, ist Carlisle empört.

„Schuldigung, aber der Kleine war echt nervig. Erst starrt er Rose hinterher und beschimpft mich dann als Fleischklops. Das konnte ich mir nicht gefallen lassen“, schmollt er wie ein kleiner Junge.

„Oh mein Held“, sagt Rosalie und gibt ihrem Mann einen Kuss.

Typisch mein Monkey Man. Verteidigt mich vor einem 9-Jährigen. Ich liebe ihn so sehr.

„Lass das nicht nochmal geschehen, Emmett.“

„Natürlich, Carlisle. Ich bin ab sofort ein Mustersohn.“

Mal sehen, wie lange es anhält. Wir schauen zusammen noch einen Film. Panic Room. Die Tochter von Jodi Foster erinnert mich an Bella. Sie hat zwar helle Augen, aber das gleiche makellose Gesicht.

Danach ziehe ich mich wieder in mein Zimmer zurück. Mit Musik von Debussy hänge ich meinen Gedanken nach. Dabei komme ich immer wieder auf Bella zurück. Ich habe sie noch nie richtig gesehen. Im Fotoshop versperrte mir die Schrift auf dem Schaufenster die freie Sicht. Aber die Gedanken ihrer Mutter zeigten mir, wie wunderschön sie aussieht.

Einfach perfekt. Wie sich wohl ihre Lippen anfühlen?

Oh was für Gedanken hege ich. Sie ist ein Mensch. Ich werde nie in den Genuss ihrer warmen, zarten Lippen kommen. Es ist viel zu gefährlich. Eine falsche Bewegung, und ich könnte das zerstören, was Carlisle über Jahrhunderte aufgebaut hat.

Aber ich muss sie wiedersehen. Ihren braunen Augen will ich endlich richtig begegnen. Mich von den Gedanken ihrer Mutter überzeugen, dass sie wirklich dieses wunderschöne Geschöpf ist.

Wie kriege ich nur die nächsten Tage schnell hinter mich gebracht? Denn ich kann es nicht abwarten, bis wir Montag haben und ich sie in der Schule sehen kann, sie sogar nach Alice Vision her in Biologie neben mir sitzen wird.

Das erste Mal seit Jahrzehnten freue ich mich, ein weibliches Wesen zu sehen. Ob sie es ist, von der Esme geredet hat? Egal ob Mensch oder Vampir. Ich möchte sie kennenlernen. Bella.

TBC
Sam Cullen
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Reversed Twilight Empty Freitag

Beitrag  Sam Cullen Mi 14 Okt 2009, 22:47

Und es geht weiter....


Freitag

Bellas POV

Ein ganz normaler Tag in meinem Leben? Heute werde ich ihn nicht erleben, dass merke ich schon, als ich aufstehe und nicht über meinen Rücksack stolper. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, wird man noch sehen.

Es ist Freitag, der letzte Schultag in der Woche. Bald ist Wochenende, wo ich Zeit habe, wieder durch die Wälder zu ziehen, um Bilder zu machen. Ich liebe es einfach. Diese Ruhe und dabei die Natur zu beobachten, sie dabei auch noch festhalten. Vielleicht kann ich aus meinem Hobby ja wirklich noch meinen Beruf machen, so wie Renée immer sagt.

Sie ist immer ganz begeistert von meinen Bildern. Selbst Charlie, mein Dad, interessiert sich für meine Bilder, wo er sonst nichts für die Natur übrig hat. Für ihn gibt es nur seine Polizei. Etwas, was die Familie so langsam zu zerstören droht.

Auch wenn sie denken, ich bekomme nichts mit, sehe ich sehr wohl, wie sehr Charlies Arbeitswut Mom belastet. Ihr fehlt Charlies Nähe und mir auch. Heute ist Freitag und das heißt, heute Abend ist Familientag. Eigentlich, denn in den letzten Monaten kommt Charlie jedes Mal zu spät. Dann ist das Essen kalt und Renée und ich haben keine Lust mehr auf Spiele oder sonst was. Und sicher wird er mir gleich wieder versprechen, heute pünktlich zu sein.

„Morgen, Bells.“

„Morgen, Dad“, begrüße ich ihn und drücke ihm eine Tasse Kaffee in die Hand.

„Danke“, sagt er und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

Charlie mag ein Morgenmuffel sein und auch sonst nicht viel reden, aber dieses Ritual vergisst er nie. Das macht er schon, seitdem ich denken kann. Lange hält er sich auch nicht auf und geht zum Dienst. Fast denke ich, dass er es heute doch nicht verspricht, als er sich am Absatz noch mal umdreht.

„Heute bin ich…“

„Pünktlich, Dad. Ich weiß. Wie die anderen Male auch.“

Eigentlich wollte ich nicht so trotzig reagieren, aber meinem Ärger muss auch mal Luft gemacht werden. Auch wenn sein schmerzender Blick es mir gleich wieder leidtun lässt. Deshalb lächle ich ihm zu, um ihn zu zeigen, dass ich ihn dennoch liebe.

„Versprochen, Bells. Heute bin ich pünktlich.“

Ich will ihn ja eigentlich glauben, aber nach 8-mal versprechen und dennoch gebrochen, kann auch ich nicht mehr dran glauben.

„Bye, Dad“, sage ich nur. Ich weiß, dass ihm das gerade unangenehm genug war. Wollen wir es nicht noch schlimmer machen.

Einige Minuten später kommt auch Mom hinunter. Ich stehe lieber etwas früher auf, damit Renée nicht dazu kommt, Kaffee zu kochen. Ihrer schmeckt einfach scheußlich. Aber das sage ich ihr nicht und schiebe mein frühes Aufstehen immer darauf, dass ich so früh ins Bett gehe.

Renée begrüßt mich wie jeden Morgen herzlich. Gemeinsam frühstücken wir schnell, bevor sie zur Arbeit und ich zur Schule fahre. Renée arbeitet für eine kleine Versicherung. Sie ist sogar Abteilungsleiterin. Wer hätte das gedacht. Aber so hat sie ihre geregelten Arbeitszeiten und ist immer zu Hause, wenn ich aus der Schule komme. Es ist schöner, nach der Schule nicht in ein leeres Haus zu kommen.

In der Schule passiert heute nichts Besonderes. Das Übliche, würde ich sagen. Mike versucht es jetzt schon seit Monaten, mich zum Ball zu überreden, auch wenn ich ihm immer wieder eine deutliche Absage erteile. Ich mag ihn als Freund, mehr auch nicht. Dafür weiß ich aber, wie sehr Jess ihn mag.

Ich gehöre zu keiner besonderen Clique. Aber die gibt es hier an unserer kleinen Schule eh kaum. Zusammen mit Angela, Ben, Eric, Jessica, Mike und Tyler, bilden wir einen Freundeskreis. Wir unternehmen einiges zusammen, wobei ich viele Bilder mache, die bei mir zu Hause an einer Wand hängen.

Letztes Wochenende waren wir in La Push. Ich konnte einige schöne Bilder schießen, wie Mike jedes Mal vom Surfbrett fiel, oder wie Angela und Ben flirteten. Die beiden sind so verliebt, haben aber noch immer nicht den letzten Schritt gemacht, um sich ihre Liebe zu gestehen.

Ich hatte aber noch etwas Interessantes fotografiert. Von den Klippen sind die Jungs aus dem Reservat gesprungen. Todesmutig hechteten sie ins Meer. Ich musste jedes Mal die Luft anhalten, bis sie endlich wieder auftauchten. Oben auf der Klippe stand einer der Jüngeren. Mit bloßem Auge hätte ich es nicht sehen können, aber dank meines Objektivs konnte ich erkennen, wie er mich förmlich anstarrte. Das Schlimme dabei war, dass er grinste. Nach der Begegnung widmete ich mich wieder meinen Freunden.

„Hast du schon gehört, Bella?“, reißt mich Jessica aus meinen Gedanken.

„Was denn?“

„Es ist eine neue Familie in die Stadt gezogen. Die Cullens. Der Vater hat die Klinik übernommen. Sie sind angeblich hier hergezogen, weil einer seiner Kinder einen Jungen umgebracht haben soll. Und sowas kommt an unsere Schule.“

Das ist das Schlimme an einem Dorf wie Forks. Gerüchte gehen schneller rum, als ein Lauffeuer. Charlie hat mir von den Cullens erzählt. Wie froh er ist, dass so ein Arzt wie Dr. Cullen die abgewrackte Klinik übernahm. Er war noch gar nicht mit seiner Familie hier, da begannen schon die Sanierungsarbeiten an der Klinik. Dr. Cullen versprach, aus der alten Klinik eine technisch hochmoderne Klinik zu machen.

Zudem hätte Charlie ihn sicher nicht so herzlich in der Stadt aufgenommen, wenn eines der Kinder einen Mord begangen, hätte. Und Charlie, als Polizei Chief, sollte es doch wissen.

„Jess, es ist ein Gerücht. Nicht alle Gerüchte sind wahr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da etwas dran ist.“

„War ja klar. Bella, die in allem etwas Gutes sieht“, stöhnt Jessica auf.

„Ich gebe ihnen nur eine faire Chance. Die Kinder sind noch nicht mal auf unserer Schule und werden schon abgestoßen. Wegen eines Gerüchts, dass sicher irgendein Idiot in die Welt gesetzt hat.“

„Ich finde, Bella hat recht. Wir sollten ihnen eine faire Chance geben“, pflichtet mir Angela bei.

„War ja klar, dass du das sagst“, kommt es von Jessica. Manchmal weiß ich selber nicht, warum ich mit ihr befreundet bin. Aber sie hat eben auch ihre guten Tage.

„Keine Angst, Mädels. Wir beschützen euch vor ihnen“, protzt Tyler und umarmt mich seitlich. Pubertärende Jungs eben.

Soweit ich gehört habe, bestehen die Cullens aus Dr. und Mrs. Cullen. Sie sind beide noch recht jung und haben alle ihre Kinder adoptiert. Geht auch nicht anders, denn zwei der Cullens, ein Mädchen und ein Junge, sind in meinem Jahrgang. Die anderen drei sogar ein Jahrgang über uns.

Im Laufe des Tages höre ich weitere Gerüchte. Vor allem von Lauren, das Plappermaul der Schule. So jeder hat sein Fett schon von ihr ab gekriegt. Ich auch, als sie das Gerücht in die Welt setzte, dass mein Dad fremd ginge. Ich mochte die ganze Woche nicht zur Schule gehen, weil mich alle ärgerten. Damals war ich zwölf.

Die Frau, mit der Lauren meinen Dad gesehen hat, war Mrs. Lilly. Ihr Mann hat sie geschlagen, schon über eine längere Zeit. Sie hatte sich Renée anvertraut, da sie gute Freunde waren und noch immer sind. Charlie, als Chief, hat sich der Sache natürlich angenommen und sie beschützt. Sie war längere Zeit bei uns. Leider auch in der Zeit, als Mom arbeiten war, so kam das Gerücht dann auf.

Charlie und Renée war dieses Gerücht egal. Renée hatte nie bezweifelt, dass es eine Lüge ist. Und so war es auch. Mich traf es nur, da Kinder in dem Alter richtig gemein sein konnten. Seitdem hege ich auch einen Groll gegen Lauren.

Aber jeder bekommt mal seine Strafe. Vor einem Jahr hat sich ihre Mutter von ihrem Mann getrennt. Warum? Weil ihr Vater fremd ging. Hätte sie damals nicht dieses Gerücht in die Welt gesetzt, hätte ich auch Mitleid mit ihr gehabt. So konnte ich mir ein triumphierendes Lächeln nicht ersparen.

Der restliche Tag verläuft ohne Zwischenfälle. Die Cullens bleiben das große Thema. Sie tun mir jetzt schon leid, wenn sie am Montag zur Schule kommen. Ich werde mir jedenfalls mein eigenes Urteil über sie bilden, wenn ich sie hier in der Schule kennenlerne. Nicht zwecks irgendwelcher Gerüchte.

Zu Hause wartet Renée schon auf mich mit etwas Kleinem zu essen. Abends ist ja unser großer Freitagabend, da wird dann schon etwas Größeres gekocht.

„Meinst du Dad schafft es heute?“, frage ich sie.

„Ich habe schon bei den letzten Malen die Hoffnung aufgegeben, Schatz. Warum sollte sich diesmal etwas ändern?“, in ihrer Stimme klingt die Traurigkeit darüber ganz groß, auch wenn sie versucht, es sich nicht anmerken zu lassen.

Meine Eltern denken wirklich, ich bekomme es nicht mit. Manchmal möchte ich sie aus ihrer Lethargie schreien, da beide nicht über ihre Probleme reden. Charlie ist kein guter Redner, deshalb versucht es Renée erst gar nicht und leidet dadurch umso mehr. Ich habe nur Angst, dass dadurch unsere kleine Familie zerstört wird.

„Ich geh nochmal in den Wald, ein paar Bilder machen“, sage ich ihr, denn auch ich möchte jetzt das Thema vermeiden.

„OK, Schatz. Sei vorsichtig. Denk an deine zwei linken Füße.“

„Mach ich, Mom. Bis später“, sage ich ihr und gebe ihr noch einen Kuss auf die Wange.

Um zum Wald zu gelangen, brauch ich nicht lang, denn er liegt direkt hinter unserem Haus. Aber ich gehe tiefer hinein, als es meinen Eltern lieb ist, da ich erst dort die richtig interessanten Bilder machen kann.

Außerdem komme ich hier noch besser zur Ruhe. Kein Auto ist hier vom Highway zu hören, deshalb bekomme ich auch interessante Tiere zu sehen. Meistens verbringe ich die Zeit auf einem Hochsitz, der schon lange nicht mehr von einem Jäger genutzt wurde. Ich habe also diese Fläche des Waldes für mich.

Seit einem Jahr gehe ich hier an diese Stelle, um Fotos zu machen, aber es sind nie die Gleichen. Ich hätte nie gedacht, wie sehr sich die Natur verändert. Aber auch was man für verschiedene Tierarten kennenlernt. Wusste gar nicht, dass Forks so tierreich ist.

Eine halbe Stunde sitze ich auf dem Hochsitz, knipse ein paar Bilder von dem vielen Grün, bis ich den ersten Besuch bekomme. Ein Gnomen-Sperlingskauz hat sich nur zwei Meter neben mir niedergelassen. Ja, ich hab in Bio aufgepasst. Der Kauz sieht ein wenig aus, wie eine zu klein geratene Eule.

Schnell mache ich ein paar Bilder, bevor er wieder davon fliegt. Aber schon bald kommt der nächste Besuch. Ein Rotluchs schleicht auf dem Boden herum. Mit seinen scharfen Sinnen, hört er natürlich das Surren meiner Kamera und flieht, als er mich entdeckt. Bei einem Puma wäre ich nicht so relaxt geblieben, aber um die zu sehen, muss ich entweder Tage hier verbringen oder noch tiefer in den Wald gehen. Aber so lebensmüde bin ich dann doch nicht.

Lange kann ich heute nicht bleiben, denn der Familienabend wartet. Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass Charlie pünktlich kommt.

Auf dem Weg zurück mache ich wie immer einen Bogen. So hab ich auf dem Rückweg auch wieder etwas anderes zu entdecken. Aber heute sehe ich etwas, was ich noch nie gesehen habe. Ein paar Meter vor mir liegt ein Hirsch. Reglos. Auch sein Bauch bewegt sich nicht, also keine Atmung. Ob er tot ist?

Ich gehe näher ran und erkenne, dass es ein für Forks typischer Maulhirsch ist. Ein Großer, mit riesen Geweih. Aber was mir am meisten auffällt, ist das Blut an seinem Hals. Für eine Attacke eines anderen Tieres aber eigentlich viel zu wenig Blut.

Mir wird ein wenig flau im Magen, aber es ist nicht ganz so schlimm, als wenn es Menschenblut wäre. Dann läge ich wahrscheinlich neben dem Wiederkäuer. Ich betrachte mir die Wunde näher und mache auch ein paar Bilder, als wäre ich eine der CSI, aus dieser Krimi Serie auf CBS.

Und es ist genauso mysteriös, wie in ihren Fällen. Ich sehe den Biss und würde sagen, direkt an der Halsschlagader. Normalerweise müsste vor meinen Füßen eine riesen Blutlache sein, aber am Boden ist nichts zu sehen. Auch am Tier ist kaum Blut.

Ich frage mich, was ich noch entdecken würde, wäre ich wirklich eine der Ermittler. Was würde ich herausfinden, wenn ich das Tier aufschneide? Aber mich macht das fehlende Blut so stutzig. So etwas habe ich noch nie gesehen.

Charlie wüsste sicher eine Antwort, was es damit auf sich hat, aber dann würde er auch erfahren, wo ich war. Nein Danke, auf diese Predigt habe ich keine Lust. Was mir noch auffällt, als ich losgehen will, dass das Tier noch sehr warm ist. Also ist das Tier noch nicht lange tot. Ich sollte mich schnellstens auf dem Weg nach Hause machen.

Dort angekommen vermeide ich Renée und steige gleich in meinen alten Truck. Im Fotoshop warten wieder Bilder auf mich. Einmal in der Woche brenne ich die besten Exemplare auf CD und lasse sie entwickeln. Die Heutigen kriegt erstmal keiner zu sehen.

„Hey, Bella“, begrüßt mich Ben, der aushilfsweise im Shop arbeitet.

Er hat auch schon meine Bilder in der Hand. Wahrscheinlich hat er meinen Truck schon vor Minuten die Straße runterfahren hören. Aber ich liebe meinen Truck. Ich habe ihn mir sogar selbst gekauft. Das Geld habe ich mit meinen Bildern verdient. Obwohl ich eigentlich Renée danken muss, die ihrer Freundin, einer Journalistin für das ‚Nature‘ Magazin, voller Stolz meine Bilder zeigte und sie daraus in dem Magazin eine Story über den Forks Wald machte. Überschrift: Es grünt so grün.

Ich muss dazu sagen, dass Renées Freundin genauso flippig ist, wie meine liebe Mutter.

Ich verabschiede mich von Ben und will die Tür aufmachen, als ich auf der anderen Straßenseite drei Jungs sehe. Als Männer könnte man sie auch bezeichnen. Zumindest den Einen mit den dunklen Haaren. Er sieht aus wie ein Footballspieler. Seine Muskeln kann ich sogar durch seinen Pullover erkennen.

Der Zweite hat blondes lockiges Haar und steht dort gerade so steif, als wäre er erstarrt. Sein Blick, den ich nicht klar erkennen kann, sieht leidend aus. Er ist etwas kleiner und nicht so muskulär, wie der andere Typ.

Aber wer mir die Sprache verschlägt, ist der Dritte im Bunde. Alles an ihm ist auffallend. Sein bronzenes Haar sehe ich zum ersten Mal in dieser Form. Die markante Form seines Gesichtes ist einzigartig. Auch sein Körperbau wirkt anziehend.

Bella, reiß dich zusammen. Aber ich kann einfach nicht anders, als ihn anzustarren.

„Alles OK, Bella?“, holt mich Ben aus meinen Gedanken.

„Ähm, ja. Bye, Ben.“

„Ciao, Bella“, höre ich ihn, auch wenn ich schon fast im Truck sitze.

Ich muss hier weg, bevor er und seine Kumpels sehen, wie ich sie anstarre und starren ist unhöflich, sagt Angela immer.

Auf dem Weg zum Haus kann ich nicht aufhören, über die drei nachzudenken. Auch wenn ich sie nur von der anderen Straßenseite gesehen habe, kann ich behaupten, dass allesamt schön waren. Sie sahen aus, wie die Männer in Renées Magazinen. Selbst die Kleidung war dem ähnlich. Also nicht billig.

Aber wer sind sie? Wie Touristen sahen sie nicht aus. Und für einen Zwischenstopp hätten sie sich auch eine Stadt mit einem besseren Hotel wählen können, denn das Geld haben sie ja offensichtlich. Das fällt mir wieder ein, dass diese neue Familie in die Stadt gezogen ist. Sind es etwa die drei Jungs?

Wenn ja, kann ich es jetzt schon nicht mehr abwarten, dass Montag ist und ich endlich in die Schule komme. Wer hätte das gedacht.

Als ich zu Hause ankomme, steht Charlies Auto natürlich noch nicht da, aber er hat ja auch noch etwas Zeit, Renée und ich werden jetzt erstmal kochen.

Ihre Laune ist schon leicht im Keller. Sie ahnt, dass Charlie es auch dieses Mal nicht schafft. Und sie ist vor allem traurig für mich, weil sie weiß, wie wichtig mir es ist. Deshalb reißt sie sich auch zusammen, als wir gemeinsam kochen.

Sie fragt, wie mein Nachmittag war und was ich heute wieder für Bilder geknipst habe. Den Maulhirsch lasse ich dabei aus. Renée sieht es nicht ganz so eng, was den Wald betrifft. Sie vertraut mir, wenn ich sage, dass es nicht gefährlich ist. Hoffentlich breche ich nicht dieses Vertrauen.

Als das Essen fertig ist, hätte Charlie längst da sein müssen. Renée sitzt verärgert am Tisch und muss sich zwingen, keine schnöde Bemerkung zu machen. Ich koche zwar auch innerlich, aber ich weiß, wie ernst Charlie seinen Job nimmt. Immerhin ist er der Chief.

Aber auch sagt er immer, wie wichtig wir ihm sind. Nur sollte er dann auch endlich die Freitage ernst nehmen. Und daran werde ich ihn jetzt mal erinnern. Ich nehme das Telefon und wähle sein Handy an, was er für Notfälle immer dabei hat. Und das ist ein Notfall.

Nach mehrmaligem Klingeln nimmt er ab.

„Hey, Schatz. Es tut mir so leid. Ich mache mich gleich auf den Weg.“

Seine Stimme klingt wirklich wehmütig. Er ahnt sicher schon, was jetzt auf ihn zu Hause wartet.

„Du hast es versprochen, Dad. Mom und ich haben extra für dich gekocht. Sie ist traurig, weil du schon wieder zu spät bist.“

„Ich mache mich sofort auf den Weg, Bella. Ich muss nur einen Verkehrsrowdy verwarnen. Bis gleich.“

„Bye, Dad“, sage ich schnell. Ich will ihn nicht länger aufhalten.

Wer wohl dieser Verkehrsrowdy ist? Es kommt nicht oft vor, dass in Forks nicht das Gesetz beachtet wird. Charlie hat seine Stadt im Griff.

Ich drehe mich zu Mom um, die starr ins Nichts guckt, bis ihr eine Träne die Wange hinunter läuft. Ihr war es heute auch sehr wichtig, dass Charlie endlich mal pünktlich kommt.

„Er ist unterwegs“, sage ich vorsichtig. In solchen Momenten weiß ich auch nicht, die richtigen Worte zu wählen. Was ich weiß, ist, sie jetzt besser in Ruhe zu lassen. Das haben wir beide gemeinsam. Sie will jetzt keine tröstenden Worte, sondern eine ruhige Minute mit ihren Gedanken. Auch wenn ich Angst habe, dass diese Gedanken unsere kleine Familie entzweien könnten.

Nach zwanzig endlosen Minuten höre ich einen Wagen vorfahren. Und an den schweren Schritten, weiß ich, dass es Charlie ist. Renée und ich sitzen am Esstisch und hören, wie er seinen Waffengürtel in den Schrank hängt und ihn abschließt.

Das macht er, seit dem ich mir mit fünf Jahren einmal diesen Gürtel umgeschnallt habe und mit der Waffe auf unsichtbare Banditen zielte. Sie war zwar gesichert und keine Kugel war im Lauf, aber die geschockten Gesichter, als ich mit der Knarre vor ihnen stand und die spätere Standpauke werde ich nie vergessen. Auch nicht den Streit, den meine Eltern deswegen hatten.

Ich weiß noch, wie ich abends zu ihnen ins Bett krabbelte, mich entschuldigte und sie bat, nicht mehr zu streiten. Das kannte ich von ihnen nicht.

Als Charlie die Küche betritt, schaut er entschuldigend zu mir, denn Renées Blick haftet auf ihrem noch leeren Teller.

„Da bist du ja endlich, Dad“, versuche ich die Stimmung etwas aufzuhellen.

„Tut mir Leid, Kleines. Ab sofort werde ich mich bessern.“

„Das haben wir schon so oft gehört, Charlie“, Renée hat zwar recht, aber es tut weh, sie so zynisch zu erleben.

„Ich weiß, Renée. Aber diesmal meine ich es ernst. Ich habe mir die nächsten zwei Tage freigenommen, bevor Bella am Montag wieder zur Schule muss.“

„Wirklich?“, frage ich, da ich es nicht glauben kann.

„Ihr dürft entscheiden, wo es hingeht.“

„Du meinst es ernst, Charlie?“, fragt Renée skeptisch. Auch sie kann noch nicht glauben, was sie da gerade gehört hat.

Ich kann mich nicht daran erinnern, wann Charlie das letzte Mal länger als einen Tag frei machte. Im Urlaub war ich immer nur mit meiner Mutter. So was wie einen richtigen Familienurlaub gab es bei uns noch nicht.

„Es ist mir sehr ernst, Liebes. Ich will euch nicht verlieren“, sagt er und schaut seiner Frau dabei tief in die Augen. Seine, wie ihre Augen spiegeln so viele Emotionen wieder. Hoffnung, Schmerz, Bedauern, Liebe und noch so viel mehr. Mir tut es ebenfalls weh, dass Charlie glaubt, er könnte uns verlieren.

„Oh, Dad. Du wirst uns nie verlieren.“

Charlie zieht Renée in seine Arme und ich bin froh, auf ihrem Gesicht ein Lächeln zu sehen. Hoffentlich ist es ein aufrichtiges Lächeln. Ich kann nicht anders und umarme sie beide. Unser Essen längst vergessen.

„Wie wäre es mit San Francisco, Bella? Da wolltest du doch immer mal hin. Wenn ihr schnell packt, schaffen wir noch den Flieger, zu dem diese Tickets gehören.“

OH. MEIN. GOTT. Er hält wirklich Flugtickets in der Hand. San Francisco steht drauf. Ich träume, oder? Da wollte ich schon immer mal hin. Da gibt es so viel zu fotografieren. Wenn ich da nur an die Golden Gate Bridge denke. Und das Beste ist, dort scheint die Sonne. Seit langer Zeit könnte ich mal wieder eine kurze Hose tragen. Könnte, aber mit meinen blassen Beinen würde ich dort zu sehr auffallen.

„Dort kannst du mit deiner Kamera sicher tolle Bilder machen. Und hiermit brauchen wir nicht mal die Fähre nehmen, um Alcatraz zu sehen.“

Ist Charlie verrückt geworden? So ein Objektiv kostet wahnsinnig viel Geld. Das letzte Mal, als ich spaßeshalber bei eBay danach suchte, lag das günstigste bei 8.000 Dollar und Charlie hält eins von Canon in der Hand.

„Dad.. Also… Das ist…“, ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll. Danke wäre ja schon nicht schlecht, aber ich bin einfach baff.

„Schon OK, Kleines. Deine Mom und ich wollten es dir eigentlich erst zu Weihnachten schenken, aber ich dachte mir es wäre für das Wochenende perfekt. Nun los, geht packen.“

„Danke, Dad.“

So, da hab ich es doch raus bekommen und drücke ihn nochmal fest. Nun kann auch Renée wieder ein ehrliches Lächeln zeigen. Wir sind noch nicht mal auf dem Weg, aber ich bin jetzt schon sehr glücklich.

Ich renne die Treppen hoch, um zu packen und wie so oft, bleibe ich an der vorletzten Stufe hängen und lande auf meinen Händen, die sich mittlerweile schon daran gewöhnt haben, solche Flüge aufzufangen.

„Autsch“, platzt es dennoch aus mir raus. Der Schreck, mehr nicht.

„Bist du OK, Bells?“

„Nichts passiert. Das Übliche“, lache ich und gehe schnellen Schrittes in mein Zimmer. Was pack ich denn jetzt nur für Klamotten? Naja, viel Auswahl habe ich nicht. Ich habe nicht viel übrig für Klamotten. Stehe eher auf das Praktische. Würde Renée mir nicht ab und zu was mitbringen, würde ich nur in Schlabber-Jeans, weiten T-Shirt und ausgetreten Chucks rum rennen.

San Francisco war klasse. Ein Traum. Ich habe innerhalb von zwei Tagen 10GB verknipst. Gut, dass ich nicht alle entwickeln lassen muss, um sie mir anzuschauen. Danke der digitalen Welt.

Samstag verbrachten wir noch zusammen. Wir waren am Pier 39 und Fisherman’s Wharf, der Golden Gate Bridge und so einigen anderen Sehenswürdigkeiten.

Doch am Sonntag schickte ich meine Eltern alleine los. Sie brauchten endlich mal etwas Zeit für sich. Ich lief am Strand lang, machte Bilder und musste immer wieder an Montag denken. Ich konnte es nicht erwarten die Cullens, wenn sie es denn wirklich waren, wieder zu sehen. Beziehungsweise sie endlich richtig zu sehen.

Ich bin auch auf die beiden Mädchen gespannt. Wenn sie nur halb so schön wie ihre Brüder sind, muss ich dringend aufpassen, am Montag nicht auf Jungssabber auszurutschen. Mit mir, unauffälligem blassen Mädchen, werden sie wohl nicht viel zu tun haben wollen. Sicher werden sie mit Lauren abhängen.

Was tu ich da? Ich fang schon an wie die anderen und urteile schnell.

Jedenfalls war das Wochenende ein voller Erfolg. Ich weiß ja nicht, was meine Eltern gemacht haben, aber so verliebt habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Es tut wirklich gut, sie so zu sehen. So kann ich mein Grinsen den ganzen Flug über halten. Allerdings bin ich froh, als wir zu Hause ankommen. Es ist spät, oder sollte ich sagen früh?

„Bella, Schatz, ich schreib dir für morgen eine Entschuldigung. Es ist 3 Uhr morgens. Du wirst in der Schule ein Wrack sein.“

„Nein“, sage ich viel zu schnell auf die Worte meine Mutter.

Beide schauen mich verwirrt an.

„Willst du so dringend zur Schule? Was passiert morgen, ich meine heute, dass du unbedingt hin möchtest?“, fragt mich Charlie.

„Test. Ich meine, wir schreiben morgen einen Test in Mathe. Den darf ich nicht verpassen“, verhaspel ich mich wieder.

Jetzt werden ihre Blicke misstrauisch.

„Bella?“, versucht es Mom, doch ich winde mich schnell aus der Fragerei.

„Ich werde dann mal ins Bett. Danke für das tolle Wochenende. Nacht, Mom. Nacht, Dad“, sage ich hastig, drücke beiden einen Kuss auf die Wange und renne die Treppen hinauf.

Erst als ich im Bett liege, merke ich, dass ich nicht mal gestolpert bin. Ich sollte öfter im Halbschlaf rumlaufen. Würde mir vielleicht einige blaue Flecke ersparen.

Ich schließe die Augen, kann aber längst nicht gleich einschlafen. Wieder muss ich an die drei Jungs denken. Vielmehr an den Typ mit der bronzenen Haarfarbe. Was er wohl für eine Augenfarbe hat? Hat er eine Freundin? Warum stelle ich mir ausgerechnet diese Fragen?

Einige Stunden später wache ich auf. Ich weiß nicht, wann ich eingeschlafen bin, aber es fühlt sich an, wie vor 5 Minuten. Ich hätte doch auf Renée hören sollen. Aber da fällt mir wieder ein, warum ich ihren Entschuldigungszettel nicht annehmen wollte.

Die Cullens. Und schlagartig bin ich wach. Da ich meinen Wecker wirklich so gestellt habe, dass ich auf die letzte Minute aufstehe, bin ich jetzt etwas im Stress. Dadurch bin ich auch nicht die Erste, die wach ist.

Charlie und Renée sind schon in der Küche und bei deren Gekicher kann ich annehmen, dass sich das Wochenende immer noch bezahlt macht. Und das Witzige ist, sie selber harmonieren wieder so toll, auch um mich herum klappt alles. Auf dem Küchentisch steht schon eine Thermotasse Kaffee für mich bereit und etwas zu Essen.

Sie beachten mich nicht großartig, als ich zur Tür raus verschwinde. Ich bin aber auch gerannt, denn ich bin spät dran. Ich werde sicher pünktlich in der Schule sein, aber ob meine lieben Eltern pünktlich an ihren Arbeitsplätzen erscheinen, bezweifle ich.

Als ich an der Schule ankomme, habe ich den Kaffee ausgetrunken. Allerdings war er scheußlich wie immer. So scheußlich, dass er mich wach hält, was ihn wiederum gut macht. Mein Brot vertilge ich in der ersten Stunde.

Der Parkplatz ist schon rammel voll und auf meinem üblichen Parkplatz steht heute ein funkelnder silberner Volvo, den ich hier noch nie gesehen habe. Wem der wohl gehört? Zu meinem Übel, dass ich so spät dran bin, muss ich auch noch am äußersten Ende parken. Ich muss also rennen.

Nach zweimal Stolpern, ein Riss in der Jeans mehr, komme ich im Klassenraum an. Mathematik bei Mr. Mason ist ganz OK. Gut, dass Billy, einer der Footballspieler, vor mir sitzt, so werde ich gleich mein Brot essen können, denn mir knurrt schon der Magen.

„Hallo Bella. Wie war dein Wochenende?“, fragt mich Angela. Ich muss so müde sein, dass ich sie überhaupt nicht beachtet habe.

„Ein Traum, Angela. Ich war mit meinen Eltern in San Francisco. Aber wir kamen erst heute früh zurück. Deswegen entschuldige, dass ich dich nicht begrüßt habe.“

„Kein Problem, Bella. Ich kann dir ansehen, wie müde du bist:“

„So schlimm?“

„Wenn du die tiefen Augenringe meinst, ja“, lacht sie.

„Oh nein“, sage ich verzweifelt. Ich sehe aus wie ein Zombie, wenn ich die neuen Schüler sehe. Sie werden denken, ich bin ein Junkie, oder so.

„Ganz ruhig, Bella. War nur ein Scherz. Ich kenn dich eben und kann sagen, wenn du müde bist. Ein Fremder würde das nicht erkennen“, zwinkert sie mir zu. Was meint sie damit?

Argh. Ich bin einfach zu müde, um das jetzt zu verstehen. Mr. Mason schreibt schon einiges an die Tafel. Mit dem Klingeln geht die Tür noch mal auf. Hinein kommt ein Mädchen mit schwarzen kürzeren Haaren, die in alle Richtungen abstehen, was aber dennoch sehr gestylt aussieht. Genau wie ihre Kleidung. Alles ist aufeinander abgestimmt. Und sie ist wunderschön. Ich wette, sie gehört zu den drei Jungs von Freitag. Eine Cullen.

Lächelnd reicht sie Mr. Mason ihren Schein, wo alle Lehrer unterschreiben müssen. Sie kann selbst Mr. Masen ein Lächeln abverlangen, das schafft sonst nie jemand. Er ist so verdattert, dass er nur auf den leeren Platz neben mir deutet.

Das Mädchen setzt sich neben mich und zeigt mir ihre perfekten weißen Zähne.

„Hi. Ich bin Alice“, stellt sie sich vor und reicht mir ihre kleine Hand.

„Bella. Willkommen in Forks. Du bist eine der Cullens?!“

„Jap. Und ich muss gleich mal klarstellen. Keiner meiner Geschwister hat jemanden umgebracht.“

„Keine Sorge, Alice. Ich hab dieses Gerücht von Anfang an nicht geglaubt. Dann hätte euch mein Dad sicher nicht in die Stadt gelassen“, zwinker ich ihr zu.

Ich fange an, sie zu mögen. Sie kann auf ihrem Stuhl gar nicht still sitzen. Mr. Mason hat längst mit dem Unterricht begonnen, aber Billy verdeckt uns beide.

„Oh, du bist die Tochter vom Chief? Er hat am Freitag meinen Bruder angehalten, weil er zu schnell war.“

„Ach dein Bruder hat also meinen Dad aufgehalten?“

„Edward fährt gerne schnell. Was sein Volvo hergibt.“

Wie geahnt, gehört der silberne Volvo also den Cullens. Sie fallen in Forks wirklich mehr als auf.

„Gucken die immer alle so?“, fragt mich Alice.

Erst jetzt fällt mir auf, dass jeder Junge in der Klasse zu uns schaut. Naja, vielmehr zu Alice. Jessica wird es nicht gefallen, wie Mike Alice angafft.

„Du bist neu und hübsch, dass…“

„Du findest mich hübsch?“, fragt sie hoffnungsvoll. Hat sie heute etwa noch nicht in den Spiegel geschaut? Doch, das muss sie, sonst würde sie nicht so perfekt aussehen.

„Ms. Cullen, Ms. Swan. Bitte folgen sie dem Unterricht.“

Beide ducken wir uns, als müssten wir einer Schelte ausweichen. Ich schaue zu Alice und beide fangen wir an zu kichern, was ich aber versuche, unter meiner Hand zu verbergen. Den Rest des Unterrichts folgen wir. Ich erfahre noch, dass ich mit Alice später noch Sozialkunde habe.

Die nächsten Stunden bis zur Mittagspause vergehen wie im Fluge, denn sie sind beherrscht von Getuschel und Gerede über die Cullens, was ich mir nicht anhören will.

Einer von den Cullens ist mir im Gang über den Weg gelaufen. Es war der große Muskel Mann, von dem ja behauptet wird, er habe einen kleinen Jungen umgebracht. Aber so, wie er mich auf dem Flur angrinst, frag ich mich, wie man dieses Gerücht in die Welt setzen konnte.

Ja er sieht durch seine Masse schon etwas Angst einflößend aus, aber sobald er lächelt, ähnelt er eher einen überdimensionalen Teddybär. Menschen können echt gemein sein.

In der Mittagspause setze ich mich wie immer an den Tisch zu meinen Freunden, auch wenn ich es gleich wieder bereue. Es gibt kein anderes Thema, außer die Cullens. Angela sieht mich entschuldigend an. Manchmal glaube ich, Angela und ich sind eine Clique und der Rest ihre eigene, denn wir zwei haben so viel gemeinsam, was wir mit den anderen zu wenig haben.

Jessica kann gar nicht aufhören, von Edward Cullen zu reden. Ich frage mich, welcher der drei es ist. Bisher sind sie nicht im Speisesaal. Wenn sie sich das überhaupt antun. Ich an ihrer Stelle würde wohl wegbleiben, um mir das Gestarre und Gerede zu ersparen.

„Wie findest du Alice? Ihr habt euch ja gut unterhalten?“, fragt Angela.

„Sie ist wirklich sehr nett. Und ein kleines Energiebündel“, lache ich. Das ist sie wirklich. Ich dachte im Unterricht, ihr Stuhl hebt gleich ab. Aber ich mag Alice.

„Sie kommen“, höre ich Jessica flüstern. Und mit einem Blick auf den Eingang, sehe ich wohl die fünf schönsten Menschen, die mir bisher begegnet sind.

Es sind tatsächlich die drei Jungs, die ich am Freitag gesehen habe. Ihre Gesichter sind alle angespannt. Alle Blicke sind auf sie gerichtet, der Speisesaal scheint auf Mute geschaltet zu sein, denn nicht mal ein Atmen ist zu hören. Bis Billy, der überdimensionale Footballspieler, beim Kippeln umfällt.

Aber ich bin wohl die Einzige, die das bemerkt, denn keiner nimmt den Blick von ihnen.

Unbeeindruckt gehen die fünf mit eleganten Schritten auf einen leeren Tisch zu. Wieder grinst mir Muskel Man zu, während mir Alice eifrig zuwinkt. Mit ihrem anderen Arm ist sie bei dem blonden Jungen eingehakt. Er sieht aus, als würde er starke Schmerzen leiden. Ich hoffe, ihm ist nur die Aufmerksamkeit unangenehm.

Jemanden, den ich noch nicht gesehen habe, ist das blonde Mädchen an Muskel Mans Seite. Sie hat seine Hand fest umklammert. Sind sie etwa zusammen? Sie sehen nicht gerade wie Geschwister aus, die einfach so Händchen halten. Die Blonde ist jedenfalls wunderschön. Ich sollte Mike einen Napf geben, denn sein Gesabber ähnelt einem Hund.

Wer mir den Atem verschlägt, ist der Junge mit der bronzenen Haarfarbe. Ob das Edward ist? Der Name würde zumindest zu ihm passen. Sein Gesicht, endlich kann ich es von Nahem sehen, ist makellos. Er ist… einfach… das schönste Geschöpf auf Erden, was ich je gesehen habe.

Kam das gerade wirklich von mir? Noch nie hab ich so über einen Jungen gedacht. Aber mir ist auch noch nie so ein Junge begegnet. Aus seinem Gesicht kann man nichts lesen. Er setzt sich mit seinen Geschwistern hin, auf ihren Tabletts nur wenig Essen. Mir würde der Hunger aber auch vergehen.

Noch immer ist es still. Mir geht das Ganze auf die Nerven. Irgendwie muss man das doch beenden können.

„Boah, Mike. Kannst du dich nicht zusammenreißen?“, sage ich angewidert und rümpfte meine Nase.

Mike schaut mich fragend an. Angela allerdings begreift und springt mit ein. Sie wedelt mit der Hand von ihrer Nase und rutscht weit weg von Mike.

„Mike, du bist manchmal echt so widerlich. Kannst du das nicht woanders machen?“, sagt sie und hält sich die Nase zu.

Es zeigt Wirkung, denn die Augen richten sich auf uns. Andere fangen wieder Gespräche an und widmen sich ihrem Essen.

„Hey. Ich war das nicht. Das war sicher Tyler.“

„Vergiss es, Stinkie. Wir wissen doch alle, dass du deine Gase nicht unter Kontrolle hast“, sagt Tyler und boxt ihm in die Schulter.

„Genau. Mike du Stinktier. Wenigstens beim Essen reiß dich mal zusammen“, mischt sich Eric noch ein.

„Du Widerling“, bringt Jess noch mit ein.

„Mike Stinker“, sagt Adam, einer der Baseballspieler, als er bei uns vorbei geht, und haut ihm auf den Hinterkopf.

Mike schaut mich böse an, doch ich lächle ihn nur unschuldig an und lasse dann meinen Blick wieder zu den Cullens schweifen. Und siehe da, ist das ein Lächeln auf Edwards Gesicht? Aber er ist nicht der Einzige. Muskel Mans Grinsen ist einfach nur größer geworden, während das Mädchen neben ihm mich emotionslos ansieht. Der blonde Junge sieht etwas entspannter aus.

Alice lächelt mich breit an und formt ein ‚Danke‘ mit ihren Lippen. Sie ahnt wohl, dass ich Mikes Furz nur erfunden haben. Aber wie alle auf meine Worte reagiert haben, sieht man mal wieder, wie auch das Cullen Gerücht seinen Lauf nimmt. Einer sagt was, ein paar werden es glauben und erzählen es weiter. So ist das Leben.

In der nächsten Stunde habe ich Bio. Nicht gerade mein Lieblingsfach, aber ich mag das Fach dennoch, weil ich alleine sitze. Keiner der mich nervt, oder unsere gemeinsame Arbeit versaut.

Mike ist mir wohl immer noch böse, denn er schaut mich nicht mal an, als ich den Raum betrete. Normalerweise grinst er mich an, macht eine blöde Anmache und lacht dann über meinen Konter. Heute komme ich ganz ohne diesen Zwischenstopp an meinen Tisch aus.

Aus Gewohnheit rücke ich meinen Stuhl etwas mittig, so hab ich schön viel Platz. Und dann kommt ER in den Raum. Mein Adonis. Ups. Gut, das keiner meine Gedanken lesen kann.

„Gut Edward. Setz dich doch zu Bella“, höre ich unseren Lehrer.

Allerdings bin ich gefangen in Edwards Augen. Sie sind so anziehend. Als er auf mich zu kommt, liegt ein amüsiertes Lächeln auf seinen Lippen. Oh Gott. Erst jetzt merke ich die Hitze, die in mir aufgestiegen ist. Meine Wangen, mein Hals sind sicher knallrot. Wie peinlich.

„Gibst du mir auch etwas Platz?“, fragt er mich und ich brauche lange, zu lange, bis ich begreife, was er meint.

Völlig überstürzt rücke ich meinen Stuhl zur Seite und kippe bald zur Seite über. Wäre ich auch, hätte er mich nicht aufgefangen. Seine Hand, die auf meinem freien Arm liegt, ist so kalt, passend zum Wetter.

Als würde er plötzlich feststellen, dass ich die Krätze habe, lässt er mich urplötzlich los, sodass ich doch fast umfalle. Was hat er denn nun? Er nimmt seinen Platz ein und setzt sich ans äußerste Ende des Tisches. Was? Denkt er, ich hätte eine ansteckende Krankheit.

Ich wollte ihm eigentlich gerne ‚Danke‘ sagen, aber mir bleibt die Sprache weg. Sein Körper ist jetzt so angespannt, als würde er gleich einen Anfall bekommen.

Aber was mir am meisten auffällt, sind seine Augen. Sie sind schwarz, pechschwarz. Wie ist das möglich? Habe ich mich vorhin vor lauter Träumerei vertan?

Beide nehmen wir gar nicht am Unterricht teil. Ich weiß nicht wie, aber als Mr. Banner Edward etwas fragt, weiß er die Antwort, als hätte er die ganze Zeit aufgepasst. Dabei kämpft er die ganze Zeit mit sich und hat eigentlich kein Ohr für Bio.

Ich falle bald wieder vom Stuhl, als Edward wie vom Blitz getroffen aufsteht und fast gleichzeitig die Klingeln läuten. Die Stunde ging an mir völlig vorbei.

Aber was ist nur mir ihm los? Erst lächelt er mich noch an, als würde er mich mögen und dann macht er so was. Ich frage Angela, ob sie an mir irgendwas komisch findet, oder ob ich stinke, aber sie bestätigt mir, dass beides nicht zutrifft.

Bisher habe ich mich nicht von den Gerüchten um die Cullens hinziehen lassen. Ich glaube ihnen auch noch immer nicht, aber das etwas mit Edward nicht stimmt beziehungsweise ihm an mir wohl absolut nicht gefällt, steht fest. Ich sollte ihn drauf ansprechen.

Als ich das am nächsten Tag in der Schule tun möchte, ist er nicht da. Am nächsten Tag auch nicht. Ich frage Alice, wo er denn ist und sie erzählt mir, dass er krank ist. Auf die Frage, was er hat, kann sie mir keine konkrete Antwort geben. Ihr Vater, Dr. Cullen, ist selber ratlos.

Habe ich also doch irgendeine Krankheit an mir? Aber ich fühle mich nicht krank, ich fühle mich gut, bis auf die Sache mit Edward. Bevor ich Alice drauf ansprechen kann, dass er sich in Bio so komisch benommen hat und ich glaube, vielleicht auch diese Krankheit zu haben, klärt sie mich auf.

„Edward ging es schon vor dem Umzug nicht so gut. Der Umzug und die neue Schule gaben ihm den Rest. Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes. Er ist mein Lieblingsbruder, weißt du.“

Und so plappert sie los und lenkt mich etwas von Edward und der Krankheit ab. Sie erzählt mir von ihrer Familie, wer, wer ist. Dass sie mit ihrem Adoptivbruder Jasper zusammen ist. Erst war ich erschrocken, aber sie sagt, sie kann gegen die Liebe nichts tun und sie wären ja keine richtigen Geschwister. Sie erzählt mir auch von Rosalie und Emmett. Auch diese beide sind zusammen. Jetzt hat Muskel Man auch endlich einen Namen.

Ich höre ihr gespannt zu, als sie mir ein wenig aus ihrer alten Schule erzählt, dass sie die Schüler dort genauso behandelten wie hier. Auch bedankt sie sich bei mir, für das, was ich im Speisesaal gemacht habe.

Dann bin ich dran mit erzählen. Ich glaube so viel habe ich lange nicht mehr geredet. Sie erfährt von meiner kleinen Familie, meinem Hobby. Ich erzähle ihr von meinen Freunden, aber auch von dem ersten Mal, als ich Edward, Jasper und Emmett sah. Lasse dabei aber die Details aus, wie ansprechend ich ihren Bruder finde.

Als wir uns am Ende der Stunde voneinander verabschieden, sagt sie etwas, was mich sehr freut und mich vielleicht auch ihrem Bruder irgendwann etwas näher bringt.

„Es ist schön, eine Freundin hier zu haben, Bella. Du hast mir das Leben in dieser Stadt, an dieser Schule erleichtert und erfreulicher gemacht. Meine Geschwister sehen es sicher ähnlich. Danke, Bella.“

Sie ist richtig ernst, als sie das sagt. Und so kenne ich sie auch gar nicht. Aber ich freue mich selber, in ihr eine Freundin gefunden zu haben. Und vielleicht können auch Edward und ich Freunde werden.

TBC
Sam Cullen
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Reversed Twilight Empty Re: Reversed Twilight

Beitrag  Gast So 25 Okt 2009, 12:49

hi wollt nur mal fragen wann du edlich weiter schreibst

Gast
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Reversed Twilight Empty Was ist es? Liebe?

Beitrag  Sam Cullen Do 12 Nov 2009, 10:47

Was ist es? Liebe?

Edwards POV


Isabella Swan. Dieser Name ist Musik in meinen Ohren. An unserem ersten Schultag kann ich an nichts anderes denken, als an sie, obwohl ich sie noch nicht einmal richtig gesehen habe. Nur über die Gedanken ihrer Mutter.

Das ganze Wochenende dachte ich drüber nach, wie unser erstes Aufeinandertreffen wohl laufen würde. Alice brauchte ich nicht fragen, auch in ihre Gedanken brauchte ich nicht schauen. Sie verriet mir nichts. Was bedeutet, sie weiß es etwas, was mich noch neugieriger macht.

Ich fuhr gestern Abend noch mal zu Bellas Haus, aber die Swans waren noch nicht zurück. Erst in den frühen Morgenstunden kamen sie an und ich fürchtete schon, dass Bella nicht zur Schule kommen würde. Aber als sie ihrer Mutter sagte, sie müsse, da sie einen Test schreiben würde, formte sich ein Grinsen in meinem Gesicht.

Ich kann am Morgen gar nicht schnell genug in die Schule kommen, was meiner Familie natürlich nicht entgeht. Wir holen unsere Stundenpläne und kaum, dass wir den ersten Schülern begegnen, fangen auch diese idiotischen Gedanken an. Man sollte sich geschmeichelt fühlen, aber nach so vielen Jahren wird einem diese Schwärmerei zu viel. Rose könnte es nie zu viel werden, aber ich brauche das nicht.

Alice ist völlig aus dem Häuschen, weil sie gleich ihre erste Stunde mit Bella hat und sogar neben ihr sitzt. Sie lässt mich soweit in ihre Gedanken blicken, dass ich sehen kann, was für eine Freundschaft die beiden bald verbinden wird. Mir soll es nur recht sein. Alice wollte schon immer eine Freundin haben, die kein Vampir ist.

Ich habe in der ersten Stunde Erdkunde. Ein einfaches Fach für mich, denn Neues können mir auch die Lehrer in Forks nicht mehr beibringen. So habe ich genug Zeit, mir die Gedanken der Schüler etwas genauer anzuhören. Nicht alle denken nur an die neuen Schüler aus Alaska.

Tyler Crowley zum Beispiel denkt die ganze Zeit daran, wie er seinen Eltern am besten beichtet, wie die große Beule in seinen Van kam. Seine Ausreden sind echt lächerlich, aber den wahren Grund würde ich an seiner Stelle auch verschweigen. Vor allem Chief Swan. Ich frag mich ja, wie in dieser Kleinstadt Teenager an Alkohol kommen. Aber auch diese Frage beantwortet mir Tyler. Ich sollte Chief Swan mal den Tipp geben, dass sich ein gewisser Zack im Mini Mart etwas Geld dazu verdient, in dem er Hochprozentiges an die Forks Jugend verkauft.

Oh. Eric hat sich in Rosalie verguckt. Ich hoffe, er wird nicht zu aufdringlich. Wenn es um sie geht, kann Emmett sehr besitzergreifend werden. Am besten, ich sage Jasper bescheid, dass er Emmett ein wenig zu beruhigen weiß.

Die nächste Stunde habe ich mit Alice zusammen. In ihren Gedanken teilt sie mir mit, wir ihre Stunde mit Bella lief. Und ich kann in Alice Augen, aber auch in ihren Gedanken sehen, wie viel ihr Bella bedeutet. Das konnte man noch von keinem Menschen behauptet. Aber Bella ist auch kein normaler Mensch. Schon allein, dass sie nicht wie alle anderen dem bösen Gerücht über uns glaubt, zeigt es mal wieder.

Kurz bevor wir in den Speisesaal treten, treffen wir Cullens uns nochmal. Gerade um Jaspers Willen, wollen wir es zusammen durchziehen, denn Alice hat gesehen, was für ein Szenario auf uns wartet. Und selbst wenn wir es jetzt schon etliche Male durchgemacht haben, ist es immer wieder belastend, diese Stille und dieses Gestarre, wenn wir in den Raum treten. Die Blicke haften auf uns, als wären wir Magnete.


Sie sehen so wahnsinnig schön aus.

Die Blonde ist meine Traumfrau. Heidi Klum ist nichts dagegen. Aber auch die Kleine sieht Hammer aus.

Der Große ist sicher der, der den kleinen Jungen umgebracht hat. Wie können sie so einen an unsere Schule lassen? Was, wenn er auch hier tötet?



Lächerlich, diese Gedanken. OK. Rosalie und Alice sind wirklich hübsche Frauen, das kann ich von meinen Schwestern schon mal behaupten. Aber dieses Gerücht um Emmett bringt mich auf die Palme. Mein protziger Bruder kann keiner Fliege was zuleide tun. Natürlich kann ihm ein Bär nichts anhaben, aber Em würde nie einem Menschen etwas antun. Seine Selbstbeherrschung ist zweifelsohne einer der stärksten in unserer Familie.


Sie können einem schon leidtun. Warum sind die anderen nur so dämlich? Wenigstens Bella ist nicht auf diesem Trip. Im Gegenteil. Sie scheint an der neuen Familie großes Interesse zu hegen. Mit Alice versteht sie sich super und Edward kann sie auch nicht aus den Augen lassen.


Angela Webber. Sie ist wirklich eine Ausnahme an der Forks High. Sie fällt keine schnellen Urteile. Aber was meint sie von Bella? Sie schaut mich an? Ganz unauffällig blicke ich an ihren Tisch. Und tatsächlich schaut sie zu unserem Tisch. Ihr Blick ist zerknirscht, verärgert. Was sie wohl denkt?

Doch als ich nach ihren Gedanken suche, stoße ich auf eine dunkle Wand. Nichts. Wie ist das möglich? Das ist noch niemals vorgekommen. Warum kann ich meine Kraft nicht bei ihr anwenden?

Mir ist, als ich Freitagabend am Swan Haus war, gar nicht aufgefallen, dass ich ihre Gedanken nicht lesen kann. So gefangen war ich in den Gedanken ihrer Mutter, da ich Bella sehen konnte. Bella bringt mich ganz durcheinander. Meine Sinne spielen verrückt, wenn ich an sie denke.


Was ist los, Edward?



„Ich kann Bellas Gedanken nicht lesen. Da ist gar nichts“, antworte ich auf Jaspers Gedanken, so leise, dass nur meine Familie es hört.

Sie sind natürlich genauso geschockt wie ich. Jasper und Alice bestätigen mir auch nochmal, dass sie keine Probleme mit Bella haben.


Ich kann ihre Emotionen ganz deutlich spüren. Im Moment ist sie verärgert und enttäuscht. Von ihren Freunden, denke ich.

Pass auf Edward, was jetzt passiert
, warnt mich Alice.

Was Bella dann macht, hätte ich mir nicht träumen lassen. Sie macht das, was mit uns gemacht wurde. Sie setzt ein Gerücht in die Welt, was nicht wahr ist, denn meine verschärften Sinne können nichts Faules riechen, und schafft es so, uns aus der Schusslinie der anderen Mitschüler zu nehmen.

Das Mädchen beeindruckt mich immer mehr. Ich kann ihr nur zugrinsen, denn was sie Mike da eben gerade angetan hat, ist nicht ohne. Emmett mag Bella ebenfalls. Er grinst sie die ganze Zeit an und kann es kaum abwarten, sie richtig kennenzulernen.

Ich hoffte, sie in der nächsten Stunde etwas näher kennenzulernen, denn da steht Bio an. Für diese Stunde hat Alice ja vorausgesehen, dass ich neben Bella sitze. Und so kommt es auch. Sie ist es wohl gewohnt, alleine zu sitzen, denn sie weiß es, den ganzen Platz der Bank einzunehmen.

Als ich an ihren bzw. unseren Tisch trete, will sie hastig Platz machen und fällt dabei fast von ihrem Stuhl. Ich halte sie fest, aber als ich ihre Haut berühre, passiert etwas, was ich das letzte Mal als neugeborener Vampir spürte. Und selbst damals war es nicht so schlimm. Bellas Blut schreit förmlich nach mir.

Meine Kehle brennt so sehr, dass es schon wehtut. Ich rücke soweit weg von ihr, wie es mir möglich ist. Im Moment kann ich auch nicht darauf achten, wie sehr ich ihr damit vor den Kopf gestoßen habe. Aber ich muss mich gerade darauf konzentrieren, nicht über sie herzufallen, ihr liebliches Blut auszusaugen.

Ich kralle mich regelrecht am Tisch fest und kann es gerade so verhindern, den Tisch zu demolieren.
So sollte das sicher nicht laufen. Ich wollte Bella kennenlernen und wir hätten vielleicht Freunde werden können. Aber innerhalb einiger Sekunden ist dieser Wunsch zu Nichte gemacht.

Ich kann nicht mit ihr befreundet sein, wenn ihr Blut nach mir schreit, als wäre ich das Opfer und ihr Blut der Jäger. Die Stunde vergeht viel zu langsam. Ich muss hier schnellstens raus, denn ich weiß nicht, wie lange ich noch widerstehen kann.

Am besten, ich denke daran, was ich alles zerstören würde, wenn ich jetzt über sie herfalle. Gleich zwei Familien würden daran zerbrechen. Ich würde meine ganze Familie nicht nur enttäuschen und verraten. Auch Carlisles Jahrhunderte lang aufgebautes Geheimnis wäre vernichtet. Und die Volturi wären auch nicht mehr weit.

5,4,3,2,1 Ich springe auf und bin mit dem Klingeln zur Tür hinaus. Auch die Schule verlasse ich. Mein Autoschlüssel stecke ich ins Zündschloss und schicke Alice eine SMS.


Ich muss Forks verlassen. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte alles zerstört.
Es tut mir leid. Mein Schlüssel steckt. Ich melde mich, sobald ich kann.
-Edward-



Ich melde mich nur kurz bei Esme und Carlisle, die entsetzt sind, mich aber nicht aufhalten können. Dass ich Esme damit zutiefst verletze, ist mir bewusst, aber ich muss jetzt so weit wie möglich von Bella entfernen. Von ihrem Duft und ihrem köstlichen Blut. Mein Handy stelle ich aus, denn Alice würde so einfach nicht aufgeben.

Ich renne Tage, ohne Rast zu machen, ohne zu trinken, dabei brennt meine Kehle wie Feuer. Erst, kurz bevor ich mein Ziel erreiche, lösche ich meinen Durst. Und sobald ich mich ins Tier verbeiße, sehe ich Bella vor meinen Augen, wie ich mich in ihre Kehle verbeiße, das Leben aus ihr sauge.

Das macht mich noch wütender. Zwei weitere Hirsche müssen drunter leiden.

Chicago. Die Stadt, in der ich kurz nach der Jahrhundertwende geboren und aufgewachsen bin. In der ich als Mensch meine erste Liebe fand, meine erste Highschool besuchte, aber auch in der ich meine Eltern verlor. Edward und Elizabeth Masen.

Es ist dunkel, als ich den Friedhof erreiche. Also ideal. Meine Eltern boten mir ein sorgenfreies Leben. Edward Sr. war ein angesehener Anwalt, der mir und meiner Mutter ein schönes Leben bot. Meiner Mutters einzige Sorge war, dass ich bald in den Krieg ziehen müsste. Vom Alter her fehlten mir nur noch einige Monate und man hätte mich eingezogen.

Aber ich wurde nie 18, so konnte ich auch nie eingezogen werden.



Hier ruht Familie Masen.
Edward Masen Sr. & Elizabeth Masen
Ihr geliebter Sohn
Edward Anthony Masen




Die Jahreszahlen sind kaum noch zu lesen. Und würde Carlisle nicht monatlich jemanden dafür bezahlen, unser Familiengrab zu pflegen, wäre längst alles zu gewuchert.

Als ich das erste Mal vor meinem Grab stand, wäre ich fast zusammengebrochen. Aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Es gibt Edward Anthony Masen nicht mehr. Nur noch Edward Cullen. Mit den beiden zusätzlichen Namen identifiziere ich mich nicht mehr. Das war ein Mensch. Jetzt bin ich ein Monster.

Ich besuche das Grab immer in solchen Momenten, wo ich wieder ein Mensch sein möchte und nicht dagegen kämpfen muss, einen anderen Menschen anzufallen. Nur Carlisle weiß, dass ich dann hier herflüchte. Dabei versuche ich, mich an viele glückliche Momente in meinem Menschenleben zu erinnern. Aber ich muss mal wieder feststellen, dass sie bei jedem Besuch weiter verblasst sind. Wie die Jahreszahlen auf dem Grabstein.

Eine Erinnerung ist aber noch so klar, als wäre es gestern gewesen. Es war der Geburtstag meiner Mutter. Wenige Wochen, bevor die Spanische Grippen die Stadt heimsuchte.

Ich hatte meiner Mutter einen versilberten Haarkamm geschenkt. Diese waren ihre Leidenschaft. Ich weiß noch genau, als ich ihr den Kamm ins Haar steckte, zog sie mich zu sich ran und flüstert mir etwas ins Ohr.


„Danke, mein Junge. Aber du würdest mich glücklicher machen, wenn du Amanda endlich zur Freundin fragst und sie in ein paar Jahren zur Frau nimmst. Sie ist so ein liebenswürdiges Mädchen.“



Ihre Augen leuchteten und zeigten mir, wie ernst sie es meinte. Aber Amanda war nun mal nur eine Freundin. Meine Seelenverwandte könnte ich sie auch nennen. Wir waren aber nie ineinander verliebt. Auch wenn sie wirklich ein wunderschönes Mädchen war, mit ihren dunkel-blondem Haar und ihren grünen Augen.

Ihre und meine grünen Augen machten uns oft zu Geschwistern. Aber so fühlte ich für sie auch, wie eine Schwester. Genauso fühle ich für Alice.

„Carlisle hatte also mal wieder recht. Du bist wirklich wieder hier“, höre ich eine Stimme, die wie Balsam auf mich wirkt.

Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter und fühle mich um Jahrzehnte zurück versetzt.

„Amanda.“

Ich habe sie sofort erkannt, obwohl ich mich noch nicht mal umgedreht habe. Aber der Klang ihrer Stimme, der Geruch ihrer Haut, aber vor allem ihre Gedanken, lassen mich sie sofort erkennen.


Es ist schön, dich wiederzusehen, Edward. Viel zu lange ist es her, dass du mich besucht hast. Esme macht sich Sorgen. Sie glaubt, diesmal könntest du wirklich nicht zurückkommen.



Jetzt drehe ich mich um und schaue in das strahlende Gesicht, Amandas. Sie wird jedes Mal wunderschöner.

„Es ist auch schön, dich wiederzusehen“, sage ich und umarme sie herzlich.

Das letzte Mal haben wir uns vor 23 Jahren gesehen. Damals kam ich auch hier her, aber aus einem anderen Grund. Meine Familie war damals so glücklich. Vor allem glücklich mit ihren Partnern, dass ich es nicht mehr aushielt.

Aber auch wenn Rosalie denkt, ich wäre kalt und würde mich für die Familie nicht interessieren, ist sie mir dennoch so wichtig, dass ich nicht mehr ohne sie sein kann. Die Familie ist mein letzter Grund der Existenz. Was anderes gibt es für mich nicht. Und auch dieses Mal werde ich zurückkehren.

„Ich könnte Esme nie solch Leid zufügen und die Familie verlassen.“

„Das wusste ich. Komm, Marvin erwartet uns schon“, sagt sie mir und gemeinsam laufen wir zu ihrem Haus.

Amanda lebte noch, als Carlisle mich verwandelte. Sie wurde acht Jahre nach mir, von ihrem jetzigen Ehemann Marvin verwandelt und ist jetzt für ewig 25 Jahre jung. Sie hatte sich damals bei einem Ausritt schwer verletzt. Marvin war auf der Jagd, trank von ihr, hatte aber noch den Willen, rechtzeitig von ihr zu lassen. Dafür bewundere ich ihn.

Die beiden leben mitten in Chicago, in einem alten Bürogebäude, was sie von innen einzigartig saniert haben. Von außen würde es man nicht vermuten. Also eine perfekte Tarnung. Marvin verdient gutes Geld als Softwarespezialist und Amanda ist Malerin. Ihre Bilder sind traumhaft.

Alle 20 Jahre ändert sie ihr Pseudonym und eignet sich einen anderen Stil an. Einige Stücke hängen nun auch in Forks.

Marvin erwartet uns tatsächlich gleich an der Tür. Wir begrüßen uns per Handschlag. In seinen Gedanken kann ich noch immer Eifersucht erkennen, da er weiß, wie eng das Band zwischen mir und Amanda ist. Allerdings weiß er auch, dass er sich Amandas Liebe sicher sein kann.

Sie brauchen mich nicht großartig in ihre Wohnung führen, denn ich war oft genug hier, um mich hier orientieren zu können. Im Wohnzimmer brennt in einem Kamin ein Feuer, welches vor sich her knistert. Anscheinend weiß auch Marvin, was Amanda mag.

„Was verschafft uns die Ehre, Edward?“, fragt Marvin.

In beider Gedanken kann ich sehen, dass Carlisle ihnen nichts erzählt hat. Wobei ich es hätte wissen müssen, denn Carlisle kann man mit allem vertrauen.

So erzähle ich ihnen von Bella. Dass ich in der Schule fast über sie hergefallen wäre und ihr Blut, das Beste ist, was ich bisher gerochen habe.

„Und was willst du nun tun?“, will Amanda wissen.

Tja, wenn ich das nur selber wüsste.

„Ich weiß es nicht“, gebe ich ungern zu.

„Magst du sie?“

„Wen?“


Komm schon, Edward. Du weißt genau, wen ich meine.


Ich seufze laut. Natürlich weiß ich, dass sie Bella meint.

„Sie ist wirklich sehr hübsch. Ich habe noch keine vergleichbare Frau getroffen. Sie hat mich hypnotisiert.“

„Das kann ich dir ansehen. Fühlst du noch mehr für sie?“

„Um das zu beurteilen, sollte ich vielleicht erstmal mehr als zwei Worte mit ihr wechseln. Aber das ist nicht möglich, da ich sie am liebsten aussaugen möchte. Ich habe noch nie etwas so begehrt.“

Amanda sucht nach Lösungen, während Marvin mich wohlwissend angrinst.


Edward, mein Freund, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist verliebt. Ich würde zu gerne wissen, wie die Angebetene aussieht.



„Ok“, sage ich, denn Marvin hat eine interessante Gabe.

Durch Handauflegen kann er in andere Gedanken sehen. Allerdings nur die, die ihm auch gezeigt werden wollen. Also zeige ich ihm Bella, als ich sie das erste Mal im Fotoshop sah. Am selben Abend, durch die Gedanken ihrer Mutter. Und in voller Pracht, am besagten Montag an unserem ersten Schultag in Forks.

„Sie ist wirklich ein bezauberndes Mädchen. Und an ihrem Lächeln kann ich ganz deutlich erkennen, dass du ihr nicht egal bist“, bindet er mir auf die Nase.

Kann ich seinen Worten glauben schenken? Mag mich Bella etwa? Wenn, dann wohl eher mochte, nach meinem unreifen Abgang nach dem Biologieunterricht.

„Verbring doch ein paar Tage bei uns und überlege, was das Beste für dich wäre. Aber melde dich bei deiner Familie.“

Amanda hat mal wieder recht. Ich könnte jetzt auch auf die Schnelle keine Entscheidung treffen. Auch wenn ich bedenken habe, nach Forks zurückzukehren, möchte ich meine Familie nicht enttäuschen. Oder vielmehr verletzen. Zumindest bei Esme und Alice weiß ich, dass sie es nicht leicht nehmen würden, wenn ich nicht zurückkäme.

Ich nicke den beiden zu und ziehe mich zurück. Das tue ich am besten in Amandas Musikzimmer. Oder sollte ich es eher meins nennen? Denn keiner der beiden spielt Piano. Dennoch haben sie eins. Und als Beweis, dass ich schon mal an diesem Piano saß, hängt ein Gemälde an der Wand, dass Amanda von mir malte.

Ich setze mich also ans Piano und spiele vor mich her, ohne ein bestimmtes Stück zu spielen. Meine Stimmung beherrscht meine Finger und lässt die Töne klingen. Dabei hänge ich meinen Gedanken nach und stelle mir erneut die Frage, was ich tun soll.

Eine kurze Pause gönne ich mir nur, um meine Familie anzurufen. Esme ist sehr besorgt, dass ich nicht wieder zurückkommen würde. Ich kann ihr aber noch nicht versprechen, wann ich wiederkomme, was ihr sicher ihr nicht mehr schlagendes Herz bricht.

Tage sitze ich an dem Piano und spiele mittlerweile immer dasselbe Stück. Marvin und Amanda hatten wohl genug davon und sind jagen.

Noch immer habe ich keine Entscheidung treffen können. Es gibt mehrere Optionen. Die eine ist, mich für die nächsten Jahre aus Forks und von meiner Familie zurückzuziehen, bis es Zeit ist, wieder umzuziehen. Aber auch wenn es nur einige Jahren wären, würde es Esme das Herz brechen. Und nicht nur Esme würde leiden.

Also ist diese Option schon mal vernichtet. Das kann ich meinen Schwestern, Brüdern, aber vor allem meinen Eltern nicht antun.

Ich könnte aber auch nach Forks zurückkehren. Bella aussaugen, es so aussehen lassen, als wäre sie im Wald von einem Tier angefallen worden. Ganz einfach.

Ja, als wäre das so einfach. Auch damit würde ich meine Familie enttäuschen, aber auch eine andere Familie zerstören. Eine Familie, die völlig intakt scheint und sich liebt. Die Swans sind wirklich eine herzliche Familie.

So gab es eigentlich nur noch eine Möglichkeit. Zurück nach Forks und mich der Situation stellen. Meine Selbstbeherrschung war immer sehr stark. Ich müsste also nur weiter daran arbeiten.

Vielleicht würde es mir auch helfen, wenn ich versuche, Bella näher kennenzulernen. Wer weiß, vielleicht bringt sie mich dazu, dass ich ihr nie etwas antun könnte. Eventuell verliebe ich mich. Zumindest habe ich das dringende Bedürfnis, sie wiederzusehen und das nicht aus dem Grund, ihr Blut zu entwenden.

Ihre braunen Augen, ihre welligen, braunen Haare, ihr schüchternes Lächeln, aber vor allem ihre Eigenschaft, nicht so zu sein, wie alle anderen, wollen mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich kann, aber will sie auch nicht vergessen.

Meine Entscheidung steht also fest. Ich gehe zurück nach Forks, stelle mich meinem Blutdurst und werde dagegen ankämpfen, Bellas Leben einem Ende setzen zu wollen. Viel mehr zu müssen, denn von wollen ist hier nicht die Rede.

Ich warte noch, bis meine Gastgeber zurück sind. Amanda sieht es mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Sie hätte mich gerne noch länger in Chicago gesehen. Aber mit dem Versprechen, dass es nicht wieder Jahre dauern wird, bis wir uns wiedersehen, freut sie sich auch, dass ich mich der Hürde stellen werde. Und sie ist sich sicher, dass ich es schaffen werde.

Wäre ich doch auch nur so zuversichtlich.

Meinen Rückweg trete ich diesmal per Flugzeug an. In Seattle wartet schon Emmett auf mich.


Du wirst es mir nicht glauben, aber es ist schön, dich wiederzusehen.



„Danke, Emmett. Ich bin auch froh, wieder zurück zu sein“, sage ich ihm ehrlich.

In seinen Gedanken kann ich deutlich sehen, wie traurig Esme und Alice waren.
Selbst Rose war nicht sie selbst. Es hat mich einiges gekostet, sie auf andere Gedanken zu bringen.
Denkt er und zwinkert mir zu.


Ich kann nur die Augen rollen. Typisch Emmett. Aber anders kann ich ihn mir nicht vorstellen. Würde er sich ändern, wäre er nicht mehr Emmett.


Bella hat dich auch vermisst.



Das erregt natürlich meine Aufmerksamkeit. Wie meint er das? Hat sie mich wirklich vermisst, nachdem ich sie doch vor den Kopf gestoßen habe. Auch an einer Bella geht das nicht vorbei.


Folge meinen Gedanken, Bruder.
Gedacht, getan. In Emmetts Gedanken sehe ich, wie Bella in der Pause immer wieder zu meinen Geschwistern sieht. Wie sie Alice ausfragt, wo ich denn bin. Ihr besorgter Blick zeigt mir, dass ich sie wohl doch nicht ganz verschreckt habe.

Alice hat ihr erzählt, dass ich krank sei. Eine nette Beschreibung. Aber immer noch besser als die Wahrheit.

„Ich mag die Kleine. Sie ist witzig. Denk daran, was sie in der Cafeteria mit dem Newton Jungen gemacht hat. Das war so cool. Und als du nicht da warst, ist sie ihm so über den Mund gefahren, als er meinte, dass du nur nicht in der Schule bist, weil er dich eingeschüchtert hat“, lacht Emmett.

Und auch ich kann zum ersten Mal seit Tagen wieder lachen. Newton ist schon so ein Fall für sich. Der Junge bringt mich schon seit der ersten Minute an der Forks High zur Weißglut. Ein kleiner neunmalkluger, verliebter Teenager.

Der Ärmste rechnet sich seit Jahren Chancen bei Bella aus. Obwohl er schon so einige Abfuhren einstecken musste, muss man ihm lassen, Durchhaltevermögen hat er. Allerdings keinen Verstand, sonst hätte er es längst kapiert, dass Bella nicht mehr als Freundschaft für ihn empfindet.

Woher ich das weiß? Ich hab es in Angelas Gedanken gelesen. Die einzige Person, deren Gedanken schandlos und ehrlich sind. Deshalb hat Bella ihr wohl auch so einiges anvertraut. Vielleicht kann ich über sie noch einiges über Bella herausfinden.


Du siehst aus, als könntest du eine Jagd gebrauchen.



Erst jetzt merke ich, wie sehr meine Kehle doch brennt. Meine Augen müssen schwarz wie die Nacht sein. Bei dem Gedanken, jetzt einen Berglöwen zu vernaschen, läuft mir das Wasser im Mund zusammen.

Ich stimme meinem Bruder zu. Wir machen einen kleinen Umweg, der mit Emmetts Jeep kein Problem ist. Im Wald, am Rande von Forks, machen wir uns auf die Jagd. Da wir beide unterschiedliche Vorlieben haben, trennen sich unsere Wege für die Jagd.

Einen Berglöwen erwische ich heute nicht. Aber einige Luchse. Klein, aber fein.

Als ich mich gerade auf den Weg zum Jeep machen will, steigt mir ein Duft in die Nase, der meinen gerade gestillten Durst wieder aufkommen lässt und ein Verlangen auslöst, dem ich kaum widerstehen kann.

Ich kenne den Geruch. Bella. Aber der Geruch ist nicht mehr so stark. Sie ist also schon weg. Trotzdem gehe ich dem Geruch nach. Nach einigen hundert Metern stehe ich neben einem Hochsitz. Gejagt wird in den Wäldern von Forks eher selten.

Ich steige langsam auf den Hochsitz. Auch wenn der Geruch nur sehr schwach ist und der Geruch mir sagt, dass weder Bella noch ein anderer Mensch in der Nähe ist, sollte ich vorsichtig sein.

Aber es ist niemand dort. Bis auf einen Handschuh. Ein olivgrüner Baumwollhandschuh, der eindeutig Bella gehört. Ich kann nur ihren Duft daran erkennen.

Aber was macht sie hier draußen? Ihr Duft ist zwar sehr abgeschwächt, aber dennoch präsent. Sie war vor nicht all zu langer Zeit hier. Sie wird doch nichts gesehen haben?

Ich hätte es mitbekommen, denn Bellas Geruch löst bei mir etwas aus, dem ich kaum gewachsen bin. Allerdings war ich auch auf einer anderen Seite jagen.
„Emmett“, rufe ich meinen Bruder und in wenigen Sekunden ist er da.

„Was ist? Ich war gerade dabei, einen Bären zu erlegen. Du weißt, wie sehr ich die liebe.“

Ich ignoriere dies allerdings.

„Warst du auch an dieser Stelle jagen?“

„Was? Wieso fragst du?“

In seinen Gedanken kann ich sehen, wie er etwa hundert Meter weiter einen Puma erlegt hat.

„Ich glaube, Bella war hier.“

Wäre er nicht schon so blass, würde Emmett jegliche Farbe aus dem Gesicht fallen. Ist das möglich? Ich hätte sie doch riechen müssen.

Die Sorge, unser Geheimnis verraten zu haben, steht ihm ins Gesicht geschrieben.

„Ich bin mir nicht sicher. Du bist nicht so anfällig für ihr Blut wie ich. Und wir wissen alle, wenn du erstmal Beute gemacht hast, kommt nichts an dich heran. Eventuell auch nicht der Geruch eines Menschen. Bellas Geruch.“

„Weißt du, was das bedeuten könnte? Was machen wir jetzt?“

Noch nie habe ich Emmett so verzweifelt gesehen. Aber wir wissen alle, was es bedeutet, würde unser Geheimnis ans Licht kommen. Ich möchte daran gar nicht denken. Vielleicht machen wir uns aber auch umsonst verrückt.

„Fahr nach Hause. Berichte der Familie, was passiert ist. Ich werde zu Bella gehen und schauen, ob sie wirklich etwas gesehen hat.“

Emmett nickt und läuft niedergeschlagen zu seinem Jeep. Für aufbauende Worte bleibt keine Zeit.

Ich mache mich sofort auf den Weg zu Bellas Haus. Dabei brauch ich nur ihrem Duftpfad folgen. Das Haus liegt nicht sehr weit von dem Hochsitz. Dennoch müsste Bella zu Fuß über eine halbe Stunde brauchen.

Als ich an dem Haus ankomme, brennt noch in einigen Zimmern Licht.

„Ich geh ins Bett“, höre ich Bellas samte Stimme.

„Jetzt schon?“, fragt ihre Mutter.

Ein Blick auf die Uhr, die mir zeigt, dass es gerade mal halb zehn ist. Für einen Teenager wie Bella doch recht früh.

„Anstrengender Tag. Nacht, Mom. Nacht, Dad.“

Während Charlie, der mit seiner Frau vor dem Fernseher sitzt, sich nichts weiter denkt, sorgt sich Renée um so mehr.


Was ist nur mit ihr? Die ganze Woche ist sie schon so komisch. Hat sie sich etwas eingefangen? Sie verhält sich so komisch, seit sie am Montag aus der Schule gekommen ist. Irgendwas muss in der Schule vorgefallen sein, denn am Morgen war sie noch bester Laune.



Renée macht sich weitere Gedanken, doch mich interessiert jetzt mehr, was Bella macht. Hat sie etwas gesehen? Und wenn ja, was hat sie gesehen?

Von einem Baum aus habe ich einen guten Blick in Bellas Zimmer. Könnte ich doch jetzt nur ihre Gedanken lesen.

Sie setzt sich auf ihr Bett und streift sich durch die Haare. Ein lauter Seufzer ist von ihr zu hören, als sie sich zurück ins Bett fallen lässt. Wo ist Jasper, wenn man ihn braucht? Ich kenne Bella noch zu kurz, um deuten zu können, was sie fühlt, ob sie Angst hat vor dem, was sie eventuell gesehen hat.

Minuten später richtet sie sich wieder auf und nimmt etwas von ihrer Kommode. Eine Kamera. Hat sie etwa Bilder von Emmett machen können? Das wäre eine Katastrophe. Ein Beweis von der Existenz von Vampiren.

Sie schaut sich wohl die Bilder auf dem Kameradisplay an. Ihre Augen kneift sie dabei angestrengt zusammen, legt die Kamera aber nach einiger Zeit zur Seite und macht sich bettfertig. Sie verschwindet kurz ins Bad und kommt in kurzen Shorts und Tanktop wieder raus. So viel Haut bekam ich von ihr noch nie zu Gesicht.

Als sie sich dann noch ihre Haare bürstet, komme ich mir vor wie in Trance. Wie sie ihre Haare kämmt, läuft für mich wie in Zeitlupe ab und lässt Bella in einem Glanz erscheinen, der sie für mich unwiderstehlich macht. Ich merke, wie ich diesem Mädchen immer mehr verfalle.


‚Beep, Beep‘,
reißt es mich aus den Gedanken. Mein Handy signalisiert mir, eine eingegangene SMS.


Konzentrier dich. Wenn du so weiter träumst, erwischt dich gleich Chief Swan. Er bringt gleich den Müll raus. Versteck dich. In einer Stunde schlafen alle. Ich kann leider nicht sehen, ob Bella etwas gesehen hat.
-Alice-
PS: Schön, dass du wieder da bist. Very Happy



Schnell springe ich vom Baum und verstecke mich hinter Bellas Truck. Als ich wieder in ihr Zimmer schau, geht gerade das Licht aus. Und Sekunden später öffnet sich sie Eingangstür. Hinaus tritt tatsächlich Bellas Vater in Jogginghose und Shirt. Ein ungewöhnlicher Anblick des Chiefs. In seiner Hand trägt er eine Mülltüte, die er zu der Tonne am Straßenrand bringt.

Er ist nur ein paar Meter von mir entfernt. Sein Herzschlag tönt in meinen Ohren. Sein Blut bringt mich allerdings nicht außer Kontrolle. Die Jagd hat mich gesättigt. Als er den Müll verstaut hat, blickt er sich um und sein Blick verharrt auf Bellas Truck.


Ach Bella. Was muss dein Truck noch alles mitmachen? Gut, dass das alte Ding so viel abkann. Ein neues Auto ist für Bella undenkbar.



In weiteren Gedanken sehe ich, wie Bella ihm beichtet, beim Ausparken einen Pfeiler gerammt zu haben. Ihr schmollendes Gesicht dabei werde ich mir ganz fest speichern. Es ist faszinierend. Ich bin fast dazu gezwungen, an das Wort niedlich zu denken, bei diesem Gesichtsausdruck.

Und dann sieht Charlie hoch zu Bellas Fenster, wo er mich definitiv auf dem Baum gesehen hätte. Ein Lächeln bildet sich auf seinem Gesicht. Er denkt an das Wochenende in San Francisco. Bella schien sehr glücklich dort gewesen zu sein. Ihr fröhliches Lachen in seinen Gedanken lässt mich dahinschmelzen.

Aber an was denke ich gerade? Ich bin hier, um unser Geheimnis zu wahren und nicht, um ein Menschen Mädchen lieben zu lernen.

Und wieder bin ich so abgeschweift, dass ich erst bemerke, dass Charlie wieder im Haus ist, als die Tür ins Schloss fällt. Zusammen mit Renée geht er ins Schlafzimmer. Und dann ist alles still.

Eine halbe Stunde später höre ich drei rhythmisch schlagende Herzen und gleichmäßige Atemzüge, die mir deuten, dass alle drei Hausbewohner tief und fest schlafen. Zeit, herauszufinden, was Bella gesehen hat. Hoffentlich nichts.

Ohne Probleme springe ich an ihr Fenster. Es aufzubekommen, macht mir auch keine Schwierigkeiten. Als ich dann zu ihr schaue, um sicher zu gehen, dass sie nicht wach geworden ist, gerate ich wieder in Trance. Eine schlafende Bella ist wirklich ein Ereignis für sich. Ich kann nicht anders und trete näher an ihr Bett.

Ihr Gesicht ist im schlafenden Zustand fast engelsgleich. Sie ist so wunderschön. Ihre Decke wärmt nur ihren halben Körper, während sie auf dem Bauch liegt und ihr Gesicht zum Fenster gewandt. Ein paar Haarsträhnen hängen über ihre Augen und irgendwas drängt mich, sie ihr hinters Ohr zu streifen.

Meine Hand streckt sich fast wie von selbst nach ihr aus und berührt sie kaum merkbar an der Wange. Als ich ihr Gesicht von den Haaren befreit habe, sehe ich ihre ganze Schönheit. Ein Lächeln liegt auf ihrem Gesicht, was es mir noch schwerer macht, mich von ihrer samtenen Haut zu trennen.

Erst jetzt kommt mir wieder in den Sinn, dass ich sie vor noch einer Woche fast umgebracht hätte, weil ihr Blut so nach mir schrie. Sofort merke ich wieder, wie meine Kehle brennt. Aber ich habe mich unter Kontrolle. Nie könnte ich diesem schönen Wesen etwas antun.

„Hhmmm“, machte sie plötzlich und ich denke, dass sie aufgewacht ist.

Blitzartig löse ich meine Hand von ihrem Gesicht, und als sie anfängt, sich zu bewegen, glaube ich, aufgeflogen zu sein. Doch Bella dreht sich in eine andere Position und zieht sich die Decke bis ans Kinn. Ihr fröstelte es wohl, nachdem ich sie mit meiner eiskalten Hand berührt habe.

Nachdem ich mich vergewissert habe, dass sie wieder eingeschlafen ist, mache ich mich auf die Suche nach der Kamera. Allerdings brauche ich nicht lange, bis ich sie entdecke. Sie liegt, wie zuvor, auf der Kommode.

Ich verziehe mich ans andere Ende ihres Zimmers und mache die Kamera an, welche wirklich von guter Qualität ist. Am liebsten hätte ich ein Bild von der schlafenden Bella gemacht, aber ich kann mich beherrschen und rufe mir wieder in Gedächtnis, warum ich hier bin.

Als dann das erste Bild erscheint, erkenne ich sofort wieder den Wald. Allerdings ist es ein anderes Datum. Das war an dem Freitag, als ich sie zum ersten Mal ‚sah‘. Die nächsten Bilder sind bedenklich. Sie hat einen Hirsch fotografiert, an dem deutliche eine Bissspur zu erkennen ist. Den Hirsch, den Jasper nicht mehr verstauen konnte, da ihm eine menschliche Fährte in die Nase stieg, an diesem Tag, und er schnellst möglich verschwand.

Es schockt mich, zu wissen, dass sie schon einmal ganz nah dran war, uns zu entdecken. Aber auch ihrem Tod nah war, denn so dicht, wie Jasper ihr war, bin ich fast überrascht, dass er ihrem Blut entfliehen konnte. Aber auch Stolz fließt für meinen Bruder mit ein. Vor nicht all zu langer Zeit hätte er Bella nicht entfliehen können.

Ich lösche die beiden Bilder, um jegliche Mutmaßungen auszuschließen.

Beim Weiterklicken, komme ich auf einige Bilder aus San Francisco. Sie hatten wirklich eine schöne Zeit. Eine glückliche kleine Familie. Allerdings halte ich mich nicht lange auf und beeile mich, auf die Bilder von heute zu kommen.

Anfangs sind die Bilder noch harmlos. Viel grün, einige kleine, für Menschen niedliche Tiere. Von dem Hochsitz aus hat sie wirklich eine gute Aussicht. Und eins muss man ihr lassen. Sie hat Talent. Viele Einzelheiten, die sie fotografiert, die man beim normalen Hinsehen nicht sieht. Aber Bella hat ein Auge dafür.

Wie sie die Wildkatze ins Bilde stellt, ist beeindruckend.

Und da kommt auch schon Emmetts Puma. Ein Prachtstück. Die nächsten Bilder sind verschwommen. Es ist zu sehen, dass nicht nur der Puma auf dem Bild ist, aber Emmett kann man nicht erkennen. Auch nicht auf den anderen Bildern.

Ich atme befreit aus. Auf den Bildern ist tatsächlich nichts zu erkennen. Dennoch lösche ich sie. Nun ist nur die Frage, was Bella gesehen hat. Ich konnte in Emmetts Gedanken sehen, dass er den Puma weggeschleppt hat, bevor er ihn aussaugte. Er hat den Drang, mit seinem Essen zu spielen.

Es könnte also sein, dass Bella ebenfalls alles nur verschwommen gesehen hat. Aber sicher können wir uns dabei nicht sein.

Da das Wochenende ansteht, müssen wir bis Montag warten, um in der Schule etwas in Erfahrung bringen zu können. Das werden sehr lange Tage.

Ich lege die Kamera wieder vorsichtig weg und gehe zum Fenster, um nach Hause zu laufen. Aber nicht, ohne Bella noch einmal anzuschauen.

„Edward“, höre ich, als ich das Fenster öffne. Ich erstarre und traue mich kaum, mich umzudrehen.

„Danke, Edward“, murmelt sie weiter.

Als ich mich umdrehe, schläft Bella noch immer. Sie redet also im Schlaf. Und träumt von mir? Interessant. Aber ich kann mich jetzt nicht weiter damit beschäftigen. Unser Geheimnis ist wichtiger.

Schneller als zuvor verschwinde ich aus Bellas Zimmer und mache mich auf den Weg nach Hause, um ihnen zu berichten, was ich herausgefunden habe. Aber abschütteln kann ich den Gedanken an Bella dennoch nicht. Ihr schönes Lächeln wird mir wohl für immer in Erinnerung bleiben.

Ich hoffe nur sehr für uns, aber auch für sie, dass sie nichts gesehen hat. Zumindest nicht so viel, dass sie Vermutungen anstellen würde. Dann könnte ich ihr nie wieder so nah kommen, wie gerade eben und das ist für mich sbsolut undenkbar.

TBC
Sam Cullen
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