Biss zum letzten Vollmond
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Wllkome Home
Die Fahrt zum Flughafen verging schnell und Jake konnte ich immer fort sehen.
Er lief immer ein Stückchen von der Straße entfernt neben uns her.
Emmett schien das ziemlich amüsant zu finden, denn er machte andauernd irgendwelche Witze darüber.
„Er sieht aus wie einer von den Hunden die bei diesen dämlichen Rennen mit machen müssen.“, als keiner auf seinen ziemlich unlustigen Witz einging kümmert ihn das herzlich wenig. „Ihr wisst schon, da wo die so einem Stoffhasen hinterher rennen müssen. Nur dass er hier hinter einem Auto herjagt.“
„Ja Emmett wir haben das schon verstanden, nur ist es nicht besonders komisch.“, fügte Alice irgendwann genervt hinzu, als Emmett immer wieder davon anfing.
Ich konnte mich nicht auf das Gespräch zwischen ihr und Emmett konzentrieren, denn ich war damit beschäftigt Edward anzusehen.
Seine Augen waren auf merkwürdige Art und Weise Golden.
Es war nicht so wie sonst, nicht so flüssig und zum dahin schmelzen, aber auch nicht so dunkel das man denken könnte er wäre über etwas verärgert.
Doch ich wollte ihn in seinen Gedanken nicht unterbrechen, die er sich eindeutig machte.
Also wartete ich ab bis wir und im Flugzeug befanden.
„Du wolltest mir noch erzählen was es mit Listat auf sich hatte.“, brach ich unsere schweigen, das fortwährend zwischen uns herrschte.
„Er hat mich gehen lassen und somit bin ich ihm etwas schuldig.“, presste Edward zwischen den Zähnen hervor.
Er schien mit der Situation nicht wirklich Glücklich zu sein in Listats Schuld zu stehen und ich konnte es ihm nicht wirklich verübeln.
„Wieso ließ er dich gehen?“
Edward sein Blick wurde weich und traurig zugleich.
„Du weißt ich liebe dich Bella und das Wort Liebe reicht für meine Gefühle nicht mal an nährend aus. Wie du glauben konntest ich würde dich nicht mehr wollen nur wegen IHM verstehe ich nicht, doch du hast mir geglaubt, du hast mir meine Lügen abgenommen ich konnte es in deinen Augen sehen. In mir machte sich derselbe Schmerz breit, wie es schon vor fünfzig Jahren der Fall war als ich dich verlassen hatte. Ich hätte dich nie fortgeschickt wenn Listat mir nicht sein stilles Wort gegeben hätte.“, seine Worte kamen so schnell aneinander gereiht aus seinem Mund, dass ich ihm kaum folgen konnte.
„Sein stilles Wort?“, fragte ich nach, denn ich konnte mir bis dahin keinen Reim auf seine Worte machen.
„Er kam nochmal wieder nachdem er das erste Mal in unserem Raum war und bat mich in seinen Gedanken dich zu überzeugen dich den Volturi anzuschließen damit du gehen kannst, damit wenigstens du weiterlest.“
Ich hatte mich also nicht getäuscht, als ich vermutet hatte, dass ihm sein Leben egal sei solange ich lebte.
„Aber wieso hast du mich dann weg geschickt als ich…“, meine Worte brachen, denn der tiefe dunkle Schmerz setzte sich wieder auf mein stilles Herz.
Edward zog mich sofort fest an seine Brust, denn der Bruch meiner Stimme blieb ihm nicht verborgen.
„Ich musste dich davon überzeugen, dass es echt ist. Nur so wäre Aro darauf reingefallen. Bella wenn ich es nicht getan hätte, dann wärest du jetzt nicht bei mir. Doch ich wusste dass wenn Aro erfahren würde, dass du unglücklich bist, würde er dich nicht töten. Ich hatte recht, denn er begehrt deine Gabe zu sehr um sie zu verschwenden. Ich wusste, dass wenn ich falsch liege ich alles verloren hätte, doch mein Trost lieb, denn ich wusste auch dass ich ebenfalls nicht mehr lange auf dieser Welt verweilen musste.“
Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte, wusste nicht wie ich reagieren sollte, den ich hatte mir am Anfang gedacht dass es so war, doch ab dem Zeitpunkt wo er sagte er wolle mich nicht mehr, glaubte ich ihm.
Doch wie konnte er nur solch Gedanken hegen, mein Leben retten und sein dafür opfern, als ob es egal wäre wenn ich ohne ihn mein Dasein vollenden müsste.
Langsam ließ ich meine Hand über seine Wange gleiten und berührte leicht und vorsichtig seinen Lippen.
„Nie wieder wirst du so etwas machen Edward hörst du?“, ich sah ihm tief in die Augen. „Nie wieder wirst d versuchen mich zu retten wenn du dir nicht sicher sein kannst dass wir zusammen sein können. Entweder wir leben gemeinsam oder wir sterben gemeinsam. Ein dazwischen gibt es nicht. Nicht mehr.“
„Es tut mir leid Bella. Ich wusste ich bereite dir schmerzen, doch dass es so sein wird das hätte ich nicht gedacht. Als du am Boden lagst hatte ich unendliche Panik in mir, ich wusste nicht dass wir unter Schmerz und Verzweiflung so reagieren können.“
Gerade als er seine weichen Lippen auf meine legen wollte, hielt er abrupt inne und machte sich steif.
„Was ist?“, flüsterte ich erschrocken.
Doch er antwortete nicht, er drehte sich einfach um und sag zu Alice die mit weit aufgerissenen Augen auf ihrem Platz saß.
„Alice?“, sprach Jasper sie an der neben ihr saß und ihre Hand hielt. „Liebling was siehst du?“
„Die Volturi.“, brach es aus ihr heraus.
Ohne das sie weiter reden brauchte wusste ich was gerade in Volterra passierte und auch Jake und Emmett konnten sich das Geschehen vorstellen.
„Sie haben es nun endlich bemerkt.“, lachte Emmett und klatsche sich freudig in die Hände.
„Nein bemerkt dass ich nicht mehr da bin, hatten sie es schon als wir noch im Auto saßen.“, flüsterte Edward leise.
„Was?“, fuhr ich ihn erschrocken an. „Wieso hast du nichts gesagt?“
„Alice und ich waren der Meinung das es besser sei abzuwarten was geschieht bevor wie euch nervös machen.“
„Doch dass sie so schnell handeln werden, damit hatte ich nicht gerechnet.“, beendete Alice Edward seinen Satz.
„Was soll das heißen, so schnell handeln?“, wollte Jacob wissen und wieder hatte seine Stimme den Klang eines Kriegers.
„Sie kommen in einer Woche, sie wollen nur ein paar mehr zusammen trommeln, Aro hat nicht vergessen was wir für Unterstützung haben.“ Edward seine Stimme klang besorgter denn je.
„Unterstützung?“, harkte ich nach.
„Die Wölfe.“
„Scheiße.“, stieß Jacob hervor. „Aber wir können uns nicht auf Sam verlassen, nicht nach dem Bella…“, Jake konnte seinen Satz nicht beenden, denn Emmet boxte ihn auf die Schulter.
„Mensch Alter was soll das denn?“, beschwerte sich Jacob und rieb sich den Arm.
„Was das soll? Was soll der blöde Spruch? Seit Bella…“
„Emmett.“, ermahnte nun Jasper ihn und schnitt ihm somit das Wort ab, doch ich wusste was erst Jake und dann Emmett sagen wollte.
Also beendete ich ihren Satz. „Seit dem Bella Menschen getötet hat.“
Jacob und Emmett sahen mich entschuldigend an, doch das machte es nicht besser, ich wusste dass es mich für immer begleiten würde.
„Mach dir keine Vorwürfe Liebes. Das ist nicht wichtig. Aber Jacob hat recht, wir können auf Sam nicht Zählen.“
„Eine Woche?“, fragte Jasper nach. Er hatte seinen Arm um Alice ihre Schulter gelegt und streichelte ihr fortwährend übers Haar.
Sie hatte Angst, große Angst das konnte ich nur zu deutlich erkennen.
„Ja.“, antwortete sie leise.
Jasper sein Blick huschte von Jake und Emmett zu Edward und mir. „Wir werden niemals in einer Woche genügend zum Kampf zusammen bekommen.“
„Nein.“, bestätigte Edward seine Aussage. „Dieses Mal bleibt uns nicht genügend Zeit.“
„Was werden wir tun?“, fragte Jasper der noch immer Edward ansah.
„Ich…“, Edward konnte nicht zu Ende sprechen denn Emmett unterbrach ihn lauthals. „Was sollen wir schon machen? Was ist das denn für eine Frage? Wir kämpfen.“
„Emmett, wir können nicht kämpfen.“, versuchte Jasper ihn zum Schweigen zu bringen. „Es sind zu viele.“
„Zu viele? Kommt schon was wollen wir sonst machen? Wollt ihr etwa weg laufen und euch für immer verstecken? Klar sind es viele und ich bin ja nicht blöd“, Emmet sein Blick verfinsterte sich als er ihn auf Jasper richtete.“ ich weiß das wir alle sterben könnten, aber ich bin es leid dass wir immer vor Aro und seinen Lauten kuschen müssen.“
Ich spürte wie sich Edward neben mir steif machte. Doch Emmett hatte recht, ein Leben auf der Flucht wollte ich auch nicht.
Wieder bekam ich ein furchtbar schlechtes Gewissen, denn ich war schuld daran das es so war.
„Emmett hat recht.“, murmelte ich und sofort spürte ich die Blicke von Alice Jake Jasper und Edward auf mir.
„Bella.“, hörte ich Alice erschrocken doch ich ließ nicht zu das sie mir das ausredete. „Nein Emmett hat recht, wollt ihr immer fort nur noch weg laufen? Sie werden uns so oder so finden und dann sind wir irgendwann mal nicht zusammen und dann werden sie uns töten. Ich werde nicht darauf warten bis sie mich oder einen von uns hinterrücks angreifen.“
„Bella hat recht.“ Stimmte Emmett mir zu „Sie werden uns angreifen so oder so und ich werde nicht ohne einen Kampf zu Grunde gehen ich werde mich wehren und wenn ich von ihnen zerstört werde, dann mit Würde.“, er ließ einen Blick noch einmal jeden einzelnen zu kommen. Ihr könnt ja weg laufen wie feige Hühner, aber ich werde kämpfen.“
„Ich auch“ stimmte ich Emmett zu worauf hin Edward meine Hand ergriff.
„Wenn du dich Emmett anschließt, werde ich es auch tun, ich werde nicht von deiner Seite weichen.“
„Ich werde auch Kämpfen.“, flüsterte Jacob, doch in seinem Blick lag Trauer.
Er wusste dass Renesmee ihn niemals alleine in die Schlacht ziehen lassen würde, und ich wusste es auch.
„Alice?“, Jasper strich ihr sanft über die Wange.
Leicht winkelte sie ihren Kopf an und sah ihn tief in die Augen, auf ihrer Stirn bildeten sich kleine Falten.
„Nun ja euch ist bewusst das wir zu 90% alle sterben werden. Sie Chancen stehen wirklich nicht gut für uns.“, sie sah von Jasper zu mir und Edward. „Ich liebe dich Bella, du bist meine Schwester und beste Freundin.“, ihr Blick glitt zurück zu Jasper der sie erwartungsvoll ansah. „Ich liebe dich Jasper, vom aller ersten Tag an als ich dich sah.“
„Ich liebe dich auch“
„Bitter verstehe mich Jasper, aber ich werde nicht fliehen. Ich werde mit den anderen Kämpfen.“
Jasper sah sie nur einen Bruchteil einer Sekunde an ehe er sprach. „Dann werde ich mit dir kämpfen.“
Den Rest des Fluges schwiegen wir.
Fortwährend sah Edward mich an, und sie Sorge in seinem sonst so Lieblichen Blick konnte er nicht vor mir verbergen.
Als das Flugzeug endlich landete und wir auschecken konnten wurde das Schweigen nicht besser, sie machten sich alle genau solche Sorgen wie ich.
Es war klar dass wir diesen Kampf nie gewinnen würden.
Die Fahrt vom Flughafen zu unserem Haus verging ebenso schnell wie die Fahrt von Volterra zum Flughafen.
Jake lief wieder neben unserem Auto hinter her doch diesmal kamen von Emmett keine Kommentare dazu.
Noch immer schwiegen alle.
„Wissen sie dass WIR kommen?“, fragte ich leise doch mir kam es durch die ewig lange Stille vor als wären meine Worte das dröhnen einer Bassgitarre.
„Nein, wir wollten sie überraschen.“, antwortete Jasper und warf mir dabei ein liebes Lächeln zu. „Du musst dir keine Sorgen machen Bella sie werden über Glücklich sein dass du wieder zu Hause bist.“
Manchmal war es wirklich von Vorteil, dass Jasper die Gefühle anderer war nahm, denn so konnte man viele Worte für sich behalten und musste sich nicht die Blöße geben.
Ich erwiderte sein Lächeln kurz, dann blickte ich wieder aus dem Fenster und beobachtete Jacob wie er wenige Meter von uns entfernt lief.
Draußen überflutete bereits die Dunkelheit das Land und Emmett musste sich nicht an die Verkehrsordnung halten, was ihm sichtlich Freude bereitete.
Wir kamen an der Einfahrt unseres Hauses an als Emmett plötzlich inne hielt.
„Wir werden hier anhalten und uns anschleichen.“, flüsterte er mit einem hinterhältigen Grinsen auf den Lippen.
„Was soll das bitte bringen?“, Jasper sah ihn fragend an, denn es war schier unmöglich sie zu überraschen.
Als Jakob an die Scheibe des Wagens klopfte schrag ich leicht zusammen, denn ich hatte nicht damit gerechnet.
„Hey was ist, warum seid ihr angehalten?“, man konnte sofort heraus hören, das er sich Sorgen machte.
„Bella hat es sich anders überlegt“, sprach Emmett ernst und fest.
Jake blickte erschrocken von mir zu Edward und wieder zurück. „Was? Bella das ist doch nicht dein Ernst? Wenn du Angst hast das Nessi sauer ist oder das Carlisle und Esme dich nicht mehr bei sich wollen…“. In seiner Stimme lag eine Mischung aus Angst und Trauer.
Emmett fiel sofort in schallendes Gelächter als er Jacob seinen Gesichtsausdruck betrachtete.“Hey Jake fahr mal einen Gang zurück, das war nur ein Witz.“, prustete er.
Selbst Edward konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen. „Glaubst du wirklich ich würde dann noch einfach so hier sitzen? Ich werde sie nie wieder gehen lassen, bevor das geschieht fessel ich mich an sie.“
„Ja sehr komisch.“, gab Jake beleidigt von sich. „Aber kann mir jetzt bitte einer erklären warum wir angehalten sind.“
„Ich will sie überraschen. Eigentlich…“
„Er will sie reinlegen.“, unterbrach mein Mann Emmett. „Er will das Bella jetzt aussteigt und wir ohne sie ins Haus gehen. Dann sollen wir sagen dass Bella nicht wollte und dass sie nicht kommen wird und dann soll sie sich rein schleichen.“
„Witzig oder?“, prustete Emmett wieder.
Sein Humor war manchmal mehr als gewöhnungsbedürftig und unpassend dazu.
Emmett ich bezweifel das dein Witz so gut ankommt, Renesmee wird schon genug schmerzen erlitten haben.“, murmelte ich leise.
„Oh.“, stieß Emmet hervor „Du hast Recht. Lasst und weiter fahren und es hinter uns bringen.“
„Warte.“, stieß ich hervor.“Ich möchte trotzdem aussteigen, ich werde das Stückchen mit Jacob laufen.“
„Ich komm mit euch.“, stieß Edward sofort hervor und ergriff meine Hand.
„Nein Liebling, ich möchte mich mit Jake unterhalten. Warte vorm Haus auf ich bitte.“, ich drückte ihm noch schnell einen Kuss auf und strich ihm übers Haar. Dann stieg ich aus.
Jake und ich gingen in langsamen Schritten neben einander her.
Seine wärme war trotz der Kälte in Alaska stark zu spüren.
„Wie meintest du das in Italien? Wenn ich und Nessi heiraten.“, ich sah einfach gerade aus, denn ich war nicht nur mit diesen Worten beschäftigt.
„Ich meine es so wie ich es sage, sie will es so und ich… Ich will es schon seit so vielen Jahren.“
Dann sah ich doch zu ihm auf, sein Gesicht war leuchtend, trotz der Dunkelheit und in seinen Augen lag unheimlich viel Glück und Liebe.
„Jacob, ich möchte dass du mit Renesmee fortgehst. Ich will das ihr in Sicherheit seit wenn der Kanf beginnt.“
„Das kommt gar nicht in Frage Bella. Glaubst du ernsthaft ich könnte Nessi davon überzeugen?“
„Ich weiß das es schwer sein wird, aber du musst Jakob sie ist längst nicht so stark wie wir es sind und sie hat nie zuvor gekämpft. Wir haben keine Zeit es ihr beizubringen, also wie soll sie sich zu Wehr setzen?“
Jacob senke seinen Blick zu Boden und flüsterte leise „Ich weiß, ich habe mir seit dem Gespräch im Flugzeug meine Gedanken darüber gemacht. Ich weiß dass sie dicht die Kraft dazu hat zu Kämpfen zumindest nicht in diesem Ausmaß, doch ich weiß auch dass es schier unmöglich ist sie davon zu überzeugen nicht an eurer Seite zu stehen. Sie hat deinen Kopf weißt du?“
Er legte seinen Arm um meine Schulter und drückte mich beim gehen an sich heran.
Seine Hitze war leicht unangenehm und doch verspürte ich ein wohliges Gefühl.
Ich erinnerte mich daran wie ich mich an ihn ran drückte als ich als Mensch noch frieren konnte.
Er war immer meine Sonne gewesen und das war er auch da noch.
„Es ist mir egal wie wir es anstellen, aber ich will nicht das sie mit in die Schlacht zieht.“
„Glaube mir Bella, das will ich auch nicht. Mir wäre es sowieso lieber wenn IHR nicht kämpfen würdet.“, in solch einem besorgten Ton hatte ich Jacob schon lange nicht mehr reden hören.
Sonst war er immer ganz vorne mit dabei wenn es hieß es würde einen Kampf geben, doch schon im Flieger fiel mir auf das er sehr zurückhaltend war.
„Was ist Jake?“
„Ich weiß auch nicht, es ist ganz komisch. Ich hae einfach ein schlechtes Gefühl dabei. Alice sagte zwar schon dass es schlecht ausgehen würde, aber ich glaube schlecht ausgehen ist das falsche Wort.
Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, ich glaube einfach nur etwas ganz schlimmes wird passieren.“
Bei seinen Worten lief mir ein schauer über den Rücken. In seiner Stimme war ein ungewohnter Nebenklang der einen Hypnotisierte.
„Etwas schlimmes?“
„Ich bin ein Wolf Bella“, lachte Jacob „Wir haben es im Instinkt wie jedes andere Tier auch. Wir wissen wenn die Erde bebt.“
„Halte Nessi einfach vom Kampf fern Jacob, egal wie du es anstellst, halte sie von dort fern.“, seine Worte machten meine Sorge um das bevorstehende nicht gerade besser.
Wir mussten nur noch wenige Schritte machen, da sah ich schon die Lichter des Hauses.
Edward stand an den Wagen gelehnt und lächelte mich an. Er machte ein paar Schritte auf mich zu um mich dann in seine Arme zu nehmen. „Habt ihr euch unterhalten können?“, fragte er in liebevollem Ton.
„Ja haben wir.“, ich richtete meinen Blick noch einmal kurz auf Jake dessen Miene noch immer voller Sorge lag.
„Verstehe.“, gab Edward leise von sich, der das Gespräch noch einmal durch Jacob seine Gedanken verfolgte.
„Wo sind Alice, Emmett und Jasper?“, fragte ich nach als mir auffiel dass sie nicht wie vermutet im Wagen saßen.
„Sie sind im Haus und warten auf uns. Die anderen sind nicht da, niemand außer Rosalie.“
„Niemand?“, fragte Jake nach.
„Nein, niemand. Sie sind auf der Jagd wegen dem Kind.“, Edward sein Blick wurde weicher als er es ohne hin schon war.
„Jagen.“, murmelte Jake und lief los. „Dann wird es zeit dass sie beim Jagen auf den großen braunen Wolf stoßen“, lachte er, dann vernahm man nur noch vier große Pfoten die sich leichtfüßig durchs Dickicht bewegten.
Als wir durch die Haustür in das große Haus taten, brach sofort die dicke Decke des wohltuenden Geruchs meiner Familie über mich hernieder. Absolutes Glück machte sich in mir breit. Ich war zu Hause. An dem Ort wo ich hingehörte.
Bei meiner Familie.
Langsam ging ich den hellen Flur entlang und stich mit dem Fingern über die Tapete.
Es fühlte sich gut an wieder da zu sein, wieder in einer Umgebung zu sein die man liebte.
Der Geruch von Lilli lag schwer in der Luft und auch Manuel sein Duft war noch stark präsent, es war als wäre er noch immer in dem Haus.
Fragen blickte ich Edward an. „Manuel?“
Doch Edward lächelte mich nur warm und liebevoll an.
„Warum ist er noch hier?“, ich wusste nicht wie ich das finden sollte, sicher war es für Lilli ein besseres Gefühl jemanden in ihrer Nähe zu haben den sie bereits kannte, doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass er sonderlich willkommen in dem Haus war.
„Nun ja, er nimmt seine Rolle als Beschützer sehr ernst.“, sagte Edward und schenkte mir das Grinsen welches ich vom aller ersten Augenblick an, an ihm liebte, welches mir schon immer den Atem verschlagen hatte. Dann griff er mir sanft um die Taille und zog mich an sich heran. „Und außerdem hat er die Fotos gesehen, welche Esmee und Alice auf der Geburtstagsfeier gemacht hatten und er beschloss noch eine Weile seine Zeit hier zu verbringen.“
Leiht strich Edward mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Er würde Leyla gerne etwas näher kennen lernen und möchte nun warten bis sie mit den anderen Vampiren und dem Rest des Rudels wieder da ist.“
„Leyla?“
„Ich kann es ihm nicht verübeln, sie sieht dir ähnlich. Nicht das sie deiner Schönheit das Wasser reichen könnte, doch welch eine Wahl hat er? Dich wird er nicht bekommen.“
„Wird er nicht.“, bestätigte ich und stellte mich auf Zehenspitzen um ihn zu küssen.
Doch zu diesem Kuss kam es nicht, ein blonder Engel sprang mich an und warf mich zu Boden um sich dann auf mich rauf zusetzten.
„Wenn du dass noch einmal machst Bella Cullen, schwöre ich werde ich dich Eigenhändig in Stücke reißen. Die Volturi sollten dann dein geringstes Problem sein.“, schrie Rosalie mich an. „Hast du eigentlich eine Ahnung wie wir uns, wie ich mich gefühlt habe?“, ihre Stimme wurde immer höher und lauter. „Was hast du dir nur dabei gedacht uns allein zu lassen wieso…“, doch dann brach sie unter Schlurzen über mir zusammen und ließ ihren blonden Kopf auf meine Brust fallen. Ihr ganzer Körper begann zu zittern und zu beben.
Langsam ließ ich meine Finger durch ihr Haar und über ihren Rücken gleiten.
Es dauerte eine ganze Weile bis Rose sich wieder unter Kontrolle hatte und elegant aufsprang und mich mit sich riss um mich dann noch einmal fest in die Arme zu nehmen.
„Du hast mir so gefehlt Bella.“, flüsterte sie leise in mein Ohr, als seien die Worte nur für mich bestimmt.
Dann drückte sie mich ein kleines Stück von sich ab um mich genauer anzusehen.
„Du kannst dir nicht vorstellen wie es in diesem Haus ohne dich war. Die Stille und Trauer war allgegenwärtig, das einzige was man gehört hat war…“, doch dann brach sie die Worte ab und sah traurig zu Boden.
Ich wusste was sie sagen wolle, wusste welches das einzige Geräusch in diesem Haus war.
„Das einzige was man gehört hat, war das weinen von Renesmee.“, wiederholte ich leise ihre Worte und beendete somit den Satz.
Langsam blickte Rosalie wieder auf und nickte leicht. „Aber jetzt bist du da und alles wird wieder gut.“
„Fast alles.“, sprach Alice leise die aus der Stube in den Flur trat. „Wir befinden uns in großer Gefahr hat Emmett dir nichts davon erzählt?“
Rose ihr Blick war erst ernst, dann bekam sie ein kleines Lächeln auf den Lippen. „Du musst verstehen, wir hatten noch nicht die Gelegenheit uns richtig zu unterhalten.“ „Die solltet ihr aber haben.“, gab Alice im ersten Ton zurück. „Die Sache ist äußerst ernst und nicht jeder nimmt es so auf die leichte Schulter wie Emmett und Bella.“, bei meinem Namen funkelte sie mich böse an.
„Was für eine Sache? Etwa die Volturi? Ich hatte damit gerechnet das sie wieder irgendeine Situation finden würden um erzürnt über uns zu sein, wann sind sie das denn mal nicht. Na und?“, spottete Rosalie und lachte dabei höhnisch.
„Nein Rosalie.“, mischte sich nun Edward in das Gespräch mit ein. „Dieses Mal sieht es ein wenig anders aus, sie sind nicht nur erzürnt. Aro hat vor uns zu stürzen, er sammelt schon genügend andere um uns anzugreifen. Er weiß nicht dass wir nicht mehr die Wölfe aus Forks hinter uns stehen haben.“
„Edward. Dann soll er eben sammeln. Wir packen unsere Sahen und verschwinden einfach. Irgendwann wird er es leid sein uns zu verfolgen und es dabei belassen.“, Rosalie ihr Blick veränderte sich als sie in das bekümmerte Gesicht von Alice und Edward sah. „Wir werden doch fliehen oder?“
„Dir steht es frei zu tun was du willst Rosalie, niemand wäre dir in Anbetracht dieser Situation böse sein, doch wir haben bereits entschieden.“, ich konnte deutlich erkennen wie Edward seine Muskeln anspannte als er seine Worte an Rose richtete.
Er kämpfte nicht weil es sein Wunsch war, sondern nur um an meiner Seite zu sein und er wusste, dass wir es wahrscheinlich nicht schaffen würden.
„Was sagt Emmett dazu?“, fragte Rose leise ihre Stimme klang überlegend.
„Emmett?“, spottete Alice. „Der war doch der Redensführer, er hielt doch den Vortrag von Frieden und Freiheit von der Unterdrückung der Vampire.“
Ich konnte mir ein kleines Grinsen nicht Verkneifen, ihrer Tonart war einfach zu komisch als sie Emmett versuchte nachzuahmen.
Langsam hob Rosalie ihren rechten Arm und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, sie ließ die Luft die sie einatmete lange in ihren Lungen ehe sie sie wieder heraus ließ.
„Wie stehen unsere Chanen Alice?“, fragte sie mit geschlossenen Augen. Auf ihrer Stirn hatten sich kleine Falten gebildet.
Alice wirkte auf mich plötzlich viel kleiner und zerbrechlicher als sonst und als sie auf Rosalie zu schritt um ihrer Hand zu nehmen fiel der Größen unterschied noch mehr auf.
„Wir werden wahrscheinlich alle sterben, es sieht sehr schlecht aus.“
„Aber ihr werdet dennoch in die Schlacht ziehen?“
„Ja.“, beantwortete Alice leise und mit gesenkten Kopf ihrer Frage.
„Gut dann komme ich mit euch.“
„Rosalie, du solltest gut darüber nachdenken.“, ermahnte Edward sie.
„Nein.“, ihrer Stimme war fest und entschlossen. „Emmett kämpft, also kämpfe ich auch. Entweder wir leben zusammen, oder wir sterben gemeinsam.“
„Wo ist Emmett?“, fragte ich, als mir bewusst wurde dass er nicht mal zu hören war.
„Er ist mit Jasper Jagen gegangen, wegen dem Kind.“, antwortete Alice. „Und ich werde mich jetzt auch in den Wald begeben.“
„Du solltest rauf zu ihr Bella, sie wird sich sicher freuen dich zu sehen.“, fügte Rose ihrer Worte an mich, als auch sie im Begriff war zu gehen.
„Aber sie schläft doch.“, rief ich Rosalie hinter her, die bereits durch die Hintertür verschwand um Alice in den Wald zu folgen.
Edward strich mir liebevoll über den Nacken und hauchte leise in mein Ohr „Du musst sie ja nicht wecken.“, sein Atem den ich auf meiner Haut spürte, löste einen Schauer in mir aus.
„Muss ich nicht?“
Ein unglaublich schönes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus eher er „Nein.“, sagte und mich leicht an der Hand hinter sich her zog. „Doch vielleicht wäre es leichter wenn du es hinter dich bringen würdest. Ich habe in Alice ihren Visionen gesehen wie du auf das Kind reagierst.“
Verschämt blickte ich zu Boden ich hatte nicht damit gerechnet, dass Edward es mitbekommen hatte. „Vielleicht hat du recht.“, murmelte ich leise.
Vor der Treppe die ins Obergeschoss führte blieben wir stehen. Noch einmal sah ich Edward zweifelnd an.
„Mach dir keine Sorgen Bella. Ich bin an deiner Seite und passe auf dich auf. Du wirst ihr nichts tun.“
Noch einmal atmete ich tief durch, bevor ich mit einem gekonnten Sprung am oberen Ende der Treppe ankam.
Selbst wenn ich Lilli nicht gerochen hätte, so hätte ich ihr Zimmer auf Anhieb gefunden.
An der Zimmertür hingen liebevoll verzierte Buchstaben, die ihren Namen ergaben und unter dem Türschlitz kam ein schummeriges Licht hervor.
Langsam öffnete ich die Tür und trat in den Raum.
Lilli lag unter einer Samtenen roten Decke auf der kleine Engel abgebildet waren und hielt ihrer Hände unter dem Gesicht verschränkt.
In ihrer Armbeuge hatte sie einen kleinen Teddybären eingeklemmt.
Ich ließ mich an ihrem Fußende nieder und blickte mich im Zimmer um.
Ich hatte zwar damit gerechnet, das Lilli bei Esmee gut aufgehoben wäre, doch ich konnte ja nicht erahnen wie sehr sie hier aufgenommen werden würde.
Die Wände waren in einem leichten Rose gestrichen und vereinzelt hingen kleine Bilder mit Feen und Prinzessinnen.
Vor dem großen Fenster stand ein Schreibtisch aus Kirschholz auf dem Malstifte und Hefte lagen.
Auf ihrem Nachtischen stand ein schön verzierter Bilderrahmen in dem ein Foto von mir steckte und gegenüber von ihrem Bett stand ein großer geräumiger Kleiderschrank.
Neben dem Kleiderschrank stand ein Regal in dem Kisten mit Spielsachen standen.
Eins wurde mir bei dem Blick durchs Kinderzimmer eindeutig.
Sie hatten nicht vor dieses Kind wieder gehen zu lassen.
„Es ist viel zu viel.“, flüsterte ich leise und sah Edward dabei an.
„Was hast du erwartet?“, sprach er eben so leise wie ich und lächelte dabei ein unwiderstehliches Lächeln. „Du hast sie in die Hände von Esmee und Rosalie getrieben.“
Ich erwiderte sein Lächeln mit einem Augenrollen und blickte wieder auf die schlafende Lilli.
„Sie ist wunderschön.“, sprach Edward in sanften Ton und kniete sich neben mich auf den Fußboden.
Ich ließ meine Hand leicht über ihr Haar streichen. „Ja das ist sie.“
Sein Bick wurde immer sanftmütiger als er Lilli ansah und schließlich ergriff er meine Hand um sie fest an sein Gesicht zu drücken. „Wenn du nur sehen könntest was sie träumt. Es ist das reinste Wunderland. Es ist wie bei Renesmee als sie noch ein kleines Mädchen war, alles ist froh und bunt und ohne Wut.“
Er drückte seinen Kopf immer fester an meine Hand und atmete den Geruch meiner Hand tief ein. „Es ist schade, dass wir kein Kind mehr bekommen können, findest du nicht?“, unter seinen dichten Wimpern sah er mich innig an.
„Ich ähm… Also…“, seine Worte verschlugen mir für einen Moment die Sprache, mit so etwas hatte ich nicht gerechnet. „Wenn es uns gegeben wäre, würde ich hundert Babys mit dir machen Edward, nur leider ist uns dieses Glück gestattet. Doch einen Trost haben wir.“
„Einen Trost?“, fragte er leise mit Honig süßer Stimme.
Ich beugte mich zu ihm runter um meinen Mund ganz nah ein sein Ohr zulegen und hauchte leise „Wir haben uns, für immer und ewig. Und wir haben die Natur ausgetrickst in dem wir Renesmee auf die Welt gezaubert haben.“
Einen kleinen Augenblick blieb Edward ganz still und bewegte sich nicht dann legte er seinen Kopf schief und suchte mit seinen Lippen die meine.
Lautes Lachen ließ und aufhorchen und unterbrach somit den innigen Kuss, der auf meinen Lippen brannte.
„Emmett und die anderen sind von jagen zurück.“, flüstere Edward leicht atemlos.
Hätte mein Herz noch schlagen können, so hätte es sein Tempo bestimmt verdoppelt
„Auch die anderen?“, meine Stimme klang nervöser als sie eigentlich sollte, doch ich konnte es nicht verbergen.
„Noch nicht, aber es handelt sich nur noch um Sekunden.“, langsam stand Edward von Boden auf und zog mich vom Bett hoch.
„Ich beneide sie, dass sie schlafen kann. Es muss schön sein sich in eine andere Welt zu flüchten.“, sprach ich tonlos.
Edward reagierte mit einem leisen Lachen und zog mich hinter sich her.
Als wir am oberen Treppenabsatz standen konnte ich bereits die liebliche Stimme von Renesmee hören. „Emmett was machst du denn hier?“, rief sie erschrocken.
Verwirrt sah ich Edward an.
„Jacob ist kein Wolf, er ist ein Fuchs. Ein schlauer noch dazu.“, lachte Edward laut auf. „Er hat Nessi das kleine Detail verschwiegen das wir ALLE wieder da sind.“
„Dad?“, hörte ich die näherkommende Stimme meiner Tochter. „Dad ich hab dich gehört komm gefälligst her.“, ihre Stimme wurde immer lauter und dann kam sie um die Ecke die zur Treppe führte.
„Mom?“, murmelte sie kaum hörbar. Einige Sekunden blieb sie steif stehen und rührte sich nicht. In meinem Magen fühlte es sich an als würden Steine gegen die Innenwand geschmissen werden.
Dann rief sie in lauterer Stimme „Mom“ und lief die Treppe hinauf um mir um den Hals zu fallen.
Sofort erfüllte sich der Flur mit dem Geruch ihrer Salzigen Tränen.
„Ich wusste dass du wieder kommst, ich hab es die ganze Zeit gewusst.“, brachte sie unter tiefen Schlurzern heraus die es ihr schier unmöglich machen ordentlich zu sprechen.
„Carlisle hast du das gehört?“, hörte ich Esmee ihre aufgeregte Stimme aus der Wohnstube heraus. „Sie ist wieder da, meine Tochter ist wieder da.“, dann folgen Schritte und auch Esmee und Carlisle standen am unterem Ender der Teppe.
Auch wenn ich es nie für möglich gehalten hätte, doch so glaubte ich für einen kleinen Moment Vampire können doch altern.
Esmee hatte tiefe dunkle Schatten unter ihren Augen und auch Carlisle sah selbst für einen Untoten krank aus.
„Willkommen zu Hause mein Kind.“, sprach Carlisle und lächelte mich herzlich an. „Du hast uns sehr gefehlt.“
Esmee die erst mich mit einem überglücklichen Gesichtsausdruck musterte sah ihren Mann schräg von der Seite an. „Willkommen zu Hause?“, fragte sie in einem boshaften Tonfall welchen ich nie zuvor von ihr gehört hatte. „Wenn du 40 Jahre Jünger wärest hättest du den Hintern versohlt bekommen für den Kummer den du uns bereitet hast, trifft es wohl eher.“
Dann wurden ihre Gesichtszüge wieder weich und sie kam langsam die Treppe hoch dicht gefolgt von Carlisle.
„Willkommen zu Hause liebes.“, sprach sie mit so viel Liebe, dass es die härtesten Mauern zu fall gemacht hätte. Dann legte sie einen Arm um meine Hüfte und gab mir einen festen Kuss auf die Stirn.
Auch Carlisle strich mir einmal übers Haar und lächelte mich an.
„Schön das du wieder zu Hause bist Bella. Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“
Nessi, die fortwährend ihre Hand fest in meine Gedrückt hatte, versuchte noch immer ihrer Tränen unter Kontrolle zu bringen.
„Na toll, kaum bist du zu Hause, da bringst du meine Nichte zum weinen.“, hörte ich Emmett rufen gefolgt von einem lauten klatschen und einem „Emmett, kannst du auch einmal deinen Mund halten?“
„Ich kann es nur noch mal sagen Bella. Willkommen zu Hause.“, lachte Carlisle und wand sich zum gehen.
Edward folgte ihm und ich konnte nur noch wahr nehmen wie er leise „Es gibt Komplikationen.“, sagte
Er lief immer ein Stückchen von der Straße entfernt neben uns her.
Emmett schien das ziemlich amüsant zu finden, denn er machte andauernd irgendwelche Witze darüber.
„Er sieht aus wie einer von den Hunden die bei diesen dämlichen Rennen mit machen müssen.“, als keiner auf seinen ziemlich unlustigen Witz einging kümmert ihn das herzlich wenig. „Ihr wisst schon, da wo die so einem Stoffhasen hinterher rennen müssen. Nur dass er hier hinter einem Auto herjagt.“
„Ja Emmett wir haben das schon verstanden, nur ist es nicht besonders komisch.“, fügte Alice irgendwann genervt hinzu, als Emmett immer wieder davon anfing.
Ich konnte mich nicht auf das Gespräch zwischen ihr und Emmett konzentrieren, denn ich war damit beschäftigt Edward anzusehen.
Seine Augen waren auf merkwürdige Art und Weise Golden.
Es war nicht so wie sonst, nicht so flüssig und zum dahin schmelzen, aber auch nicht so dunkel das man denken könnte er wäre über etwas verärgert.
Doch ich wollte ihn in seinen Gedanken nicht unterbrechen, die er sich eindeutig machte.
Also wartete ich ab bis wir und im Flugzeug befanden.
„Du wolltest mir noch erzählen was es mit Listat auf sich hatte.“, brach ich unsere schweigen, das fortwährend zwischen uns herrschte.
„Er hat mich gehen lassen und somit bin ich ihm etwas schuldig.“, presste Edward zwischen den Zähnen hervor.
Er schien mit der Situation nicht wirklich Glücklich zu sein in Listats Schuld zu stehen und ich konnte es ihm nicht wirklich verübeln.
„Wieso ließ er dich gehen?“
Edward sein Blick wurde weich und traurig zugleich.
„Du weißt ich liebe dich Bella und das Wort Liebe reicht für meine Gefühle nicht mal an nährend aus. Wie du glauben konntest ich würde dich nicht mehr wollen nur wegen IHM verstehe ich nicht, doch du hast mir geglaubt, du hast mir meine Lügen abgenommen ich konnte es in deinen Augen sehen. In mir machte sich derselbe Schmerz breit, wie es schon vor fünfzig Jahren der Fall war als ich dich verlassen hatte. Ich hätte dich nie fortgeschickt wenn Listat mir nicht sein stilles Wort gegeben hätte.“, seine Worte kamen so schnell aneinander gereiht aus seinem Mund, dass ich ihm kaum folgen konnte.
„Sein stilles Wort?“, fragte ich nach, denn ich konnte mir bis dahin keinen Reim auf seine Worte machen.
„Er kam nochmal wieder nachdem er das erste Mal in unserem Raum war und bat mich in seinen Gedanken dich zu überzeugen dich den Volturi anzuschließen damit du gehen kannst, damit wenigstens du weiterlest.“
Ich hatte mich also nicht getäuscht, als ich vermutet hatte, dass ihm sein Leben egal sei solange ich lebte.
„Aber wieso hast du mich dann weg geschickt als ich…“, meine Worte brachen, denn der tiefe dunkle Schmerz setzte sich wieder auf mein stilles Herz.
Edward zog mich sofort fest an seine Brust, denn der Bruch meiner Stimme blieb ihm nicht verborgen.
„Ich musste dich davon überzeugen, dass es echt ist. Nur so wäre Aro darauf reingefallen. Bella wenn ich es nicht getan hätte, dann wärest du jetzt nicht bei mir. Doch ich wusste dass wenn Aro erfahren würde, dass du unglücklich bist, würde er dich nicht töten. Ich hatte recht, denn er begehrt deine Gabe zu sehr um sie zu verschwenden. Ich wusste, dass wenn ich falsch liege ich alles verloren hätte, doch mein Trost lieb, denn ich wusste auch dass ich ebenfalls nicht mehr lange auf dieser Welt verweilen musste.“
Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte, wusste nicht wie ich reagieren sollte, den ich hatte mir am Anfang gedacht dass es so war, doch ab dem Zeitpunkt wo er sagte er wolle mich nicht mehr, glaubte ich ihm.
Doch wie konnte er nur solch Gedanken hegen, mein Leben retten und sein dafür opfern, als ob es egal wäre wenn ich ohne ihn mein Dasein vollenden müsste.
Langsam ließ ich meine Hand über seine Wange gleiten und berührte leicht und vorsichtig seinen Lippen.
„Nie wieder wirst du so etwas machen Edward hörst du?“, ich sah ihm tief in die Augen. „Nie wieder wirst d versuchen mich zu retten wenn du dir nicht sicher sein kannst dass wir zusammen sein können. Entweder wir leben gemeinsam oder wir sterben gemeinsam. Ein dazwischen gibt es nicht. Nicht mehr.“
„Es tut mir leid Bella. Ich wusste ich bereite dir schmerzen, doch dass es so sein wird das hätte ich nicht gedacht. Als du am Boden lagst hatte ich unendliche Panik in mir, ich wusste nicht dass wir unter Schmerz und Verzweiflung so reagieren können.“
Gerade als er seine weichen Lippen auf meine legen wollte, hielt er abrupt inne und machte sich steif.
„Was ist?“, flüsterte ich erschrocken.
Doch er antwortete nicht, er drehte sich einfach um und sag zu Alice die mit weit aufgerissenen Augen auf ihrem Platz saß.
„Alice?“, sprach Jasper sie an der neben ihr saß und ihre Hand hielt. „Liebling was siehst du?“
„Die Volturi.“, brach es aus ihr heraus.
Ohne das sie weiter reden brauchte wusste ich was gerade in Volterra passierte und auch Jake und Emmett konnten sich das Geschehen vorstellen.
„Sie haben es nun endlich bemerkt.“, lachte Emmett und klatsche sich freudig in die Hände.
„Nein bemerkt dass ich nicht mehr da bin, hatten sie es schon als wir noch im Auto saßen.“, flüsterte Edward leise.
„Was?“, fuhr ich ihn erschrocken an. „Wieso hast du nichts gesagt?“
„Alice und ich waren der Meinung das es besser sei abzuwarten was geschieht bevor wie euch nervös machen.“
„Doch dass sie so schnell handeln werden, damit hatte ich nicht gerechnet.“, beendete Alice Edward seinen Satz.
„Was soll das heißen, so schnell handeln?“, wollte Jacob wissen und wieder hatte seine Stimme den Klang eines Kriegers.
„Sie kommen in einer Woche, sie wollen nur ein paar mehr zusammen trommeln, Aro hat nicht vergessen was wir für Unterstützung haben.“ Edward seine Stimme klang besorgter denn je.
„Unterstützung?“, harkte ich nach.
„Die Wölfe.“
„Scheiße.“, stieß Jacob hervor. „Aber wir können uns nicht auf Sam verlassen, nicht nach dem Bella…“, Jake konnte seinen Satz nicht beenden, denn Emmet boxte ihn auf die Schulter.
„Mensch Alter was soll das denn?“, beschwerte sich Jacob und rieb sich den Arm.
„Was das soll? Was soll der blöde Spruch? Seit Bella…“
„Emmett.“, ermahnte nun Jasper ihn und schnitt ihm somit das Wort ab, doch ich wusste was erst Jake und dann Emmett sagen wollte.
Also beendete ich ihren Satz. „Seit dem Bella Menschen getötet hat.“
Jacob und Emmett sahen mich entschuldigend an, doch das machte es nicht besser, ich wusste dass es mich für immer begleiten würde.
„Mach dir keine Vorwürfe Liebes. Das ist nicht wichtig. Aber Jacob hat recht, wir können auf Sam nicht Zählen.“
„Eine Woche?“, fragte Jasper nach. Er hatte seinen Arm um Alice ihre Schulter gelegt und streichelte ihr fortwährend übers Haar.
Sie hatte Angst, große Angst das konnte ich nur zu deutlich erkennen.
„Ja.“, antwortete sie leise.
Jasper sein Blick huschte von Jake und Emmett zu Edward und mir. „Wir werden niemals in einer Woche genügend zum Kampf zusammen bekommen.“
„Nein.“, bestätigte Edward seine Aussage. „Dieses Mal bleibt uns nicht genügend Zeit.“
„Was werden wir tun?“, fragte Jasper der noch immer Edward ansah.
„Ich…“, Edward konnte nicht zu Ende sprechen denn Emmett unterbrach ihn lauthals. „Was sollen wir schon machen? Was ist das denn für eine Frage? Wir kämpfen.“
„Emmett, wir können nicht kämpfen.“, versuchte Jasper ihn zum Schweigen zu bringen. „Es sind zu viele.“
„Zu viele? Kommt schon was wollen wir sonst machen? Wollt ihr etwa weg laufen und euch für immer verstecken? Klar sind es viele und ich bin ja nicht blöd“, Emmet sein Blick verfinsterte sich als er ihn auf Jasper richtete.“ ich weiß das wir alle sterben könnten, aber ich bin es leid dass wir immer vor Aro und seinen Lauten kuschen müssen.“
Ich spürte wie sich Edward neben mir steif machte. Doch Emmett hatte recht, ein Leben auf der Flucht wollte ich auch nicht.
Wieder bekam ich ein furchtbar schlechtes Gewissen, denn ich war schuld daran das es so war.
„Emmett hat recht.“, murmelte ich und sofort spürte ich die Blicke von Alice Jake Jasper und Edward auf mir.
„Bella.“, hörte ich Alice erschrocken doch ich ließ nicht zu das sie mir das ausredete. „Nein Emmett hat recht, wollt ihr immer fort nur noch weg laufen? Sie werden uns so oder so finden und dann sind wir irgendwann mal nicht zusammen und dann werden sie uns töten. Ich werde nicht darauf warten bis sie mich oder einen von uns hinterrücks angreifen.“
„Bella hat recht.“ Stimmte Emmett mir zu „Sie werden uns angreifen so oder so und ich werde nicht ohne einen Kampf zu Grunde gehen ich werde mich wehren und wenn ich von ihnen zerstört werde, dann mit Würde.“, er ließ einen Blick noch einmal jeden einzelnen zu kommen. Ihr könnt ja weg laufen wie feige Hühner, aber ich werde kämpfen.“
„Ich auch“ stimmte ich Emmett zu worauf hin Edward meine Hand ergriff.
„Wenn du dich Emmett anschließt, werde ich es auch tun, ich werde nicht von deiner Seite weichen.“
„Ich werde auch Kämpfen.“, flüsterte Jacob, doch in seinem Blick lag Trauer.
Er wusste dass Renesmee ihn niemals alleine in die Schlacht ziehen lassen würde, und ich wusste es auch.
„Alice?“, Jasper strich ihr sanft über die Wange.
Leicht winkelte sie ihren Kopf an und sah ihn tief in die Augen, auf ihrer Stirn bildeten sich kleine Falten.
„Nun ja euch ist bewusst das wir zu 90% alle sterben werden. Sie Chancen stehen wirklich nicht gut für uns.“, sie sah von Jasper zu mir und Edward. „Ich liebe dich Bella, du bist meine Schwester und beste Freundin.“, ihr Blick glitt zurück zu Jasper der sie erwartungsvoll ansah. „Ich liebe dich Jasper, vom aller ersten Tag an als ich dich sah.“
„Ich liebe dich auch“
„Bitter verstehe mich Jasper, aber ich werde nicht fliehen. Ich werde mit den anderen Kämpfen.“
Jasper sah sie nur einen Bruchteil einer Sekunde an ehe er sprach. „Dann werde ich mit dir kämpfen.“
Den Rest des Fluges schwiegen wir.
Fortwährend sah Edward mich an, und sie Sorge in seinem sonst so Lieblichen Blick konnte er nicht vor mir verbergen.
Als das Flugzeug endlich landete und wir auschecken konnten wurde das Schweigen nicht besser, sie machten sich alle genau solche Sorgen wie ich.
Es war klar dass wir diesen Kampf nie gewinnen würden.
Die Fahrt vom Flughafen zu unserem Haus verging ebenso schnell wie die Fahrt von Volterra zum Flughafen.
Jake lief wieder neben unserem Auto hinter her doch diesmal kamen von Emmett keine Kommentare dazu.
Noch immer schwiegen alle.
„Wissen sie dass WIR kommen?“, fragte ich leise doch mir kam es durch die ewig lange Stille vor als wären meine Worte das dröhnen einer Bassgitarre.
„Nein, wir wollten sie überraschen.“, antwortete Jasper und warf mir dabei ein liebes Lächeln zu. „Du musst dir keine Sorgen machen Bella sie werden über Glücklich sein dass du wieder zu Hause bist.“
Manchmal war es wirklich von Vorteil, dass Jasper die Gefühle anderer war nahm, denn so konnte man viele Worte für sich behalten und musste sich nicht die Blöße geben.
Ich erwiderte sein Lächeln kurz, dann blickte ich wieder aus dem Fenster und beobachtete Jacob wie er wenige Meter von uns entfernt lief.
Draußen überflutete bereits die Dunkelheit das Land und Emmett musste sich nicht an die Verkehrsordnung halten, was ihm sichtlich Freude bereitete.
Wir kamen an der Einfahrt unseres Hauses an als Emmett plötzlich inne hielt.
„Wir werden hier anhalten und uns anschleichen.“, flüsterte er mit einem hinterhältigen Grinsen auf den Lippen.
„Was soll das bitte bringen?“, Jasper sah ihn fragend an, denn es war schier unmöglich sie zu überraschen.
Als Jakob an die Scheibe des Wagens klopfte schrag ich leicht zusammen, denn ich hatte nicht damit gerechnet.
„Hey was ist, warum seid ihr angehalten?“, man konnte sofort heraus hören, das er sich Sorgen machte.
„Bella hat es sich anders überlegt“, sprach Emmett ernst und fest.
Jake blickte erschrocken von mir zu Edward und wieder zurück. „Was? Bella das ist doch nicht dein Ernst? Wenn du Angst hast das Nessi sauer ist oder das Carlisle und Esme dich nicht mehr bei sich wollen…“. In seiner Stimme lag eine Mischung aus Angst und Trauer.
Emmett fiel sofort in schallendes Gelächter als er Jacob seinen Gesichtsausdruck betrachtete.“Hey Jake fahr mal einen Gang zurück, das war nur ein Witz.“, prustete er.
Selbst Edward konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen. „Glaubst du wirklich ich würde dann noch einfach so hier sitzen? Ich werde sie nie wieder gehen lassen, bevor das geschieht fessel ich mich an sie.“
„Ja sehr komisch.“, gab Jake beleidigt von sich. „Aber kann mir jetzt bitte einer erklären warum wir angehalten sind.“
„Ich will sie überraschen. Eigentlich…“
„Er will sie reinlegen.“, unterbrach mein Mann Emmett. „Er will das Bella jetzt aussteigt und wir ohne sie ins Haus gehen. Dann sollen wir sagen dass Bella nicht wollte und dass sie nicht kommen wird und dann soll sie sich rein schleichen.“
„Witzig oder?“, prustete Emmett wieder.
Sein Humor war manchmal mehr als gewöhnungsbedürftig und unpassend dazu.
Emmett ich bezweifel das dein Witz so gut ankommt, Renesmee wird schon genug schmerzen erlitten haben.“, murmelte ich leise.
„Oh.“, stieß Emmet hervor „Du hast Recht. Lasst und weiter fahren und es hinter uns bringen.“
„Warte.“, stieß ich hervor.“Ich möchte trotzdem aussteigen, ich werde das Stückchen mit Jacob laufen.“
„Ich komm mit euch.“, stieß Edward sofort hervor und ergriff meine Hand.
„Nein Liebling, ich möchte mich mit Jake unterhalten. Warte vorm Haus auf ich bitte.“, ich drückte ihm noch schnell einen Kuss auf und strich ihm übers Haar. Dann stieg ich aus.
Jake und ich gingen in langsamen Schritten neben einander her.
Seine wärme war trotz der Kälte in Alaska stark zu spüren.
„Wie meintest du das in Italien? Wenn ich und Nessi heiraten.“, ich sah einfach gerade aus, denn ich war nicht nur mit diesen Worten beschäftigt.
„Ich meine es so wie ich es sage, sie will es so und ich… Ich will es schon seit so vielen Jahren.“
Dann sah ich doch zu ihm auf, sein Gesicht war leuchtend, trotz der Dunkelheit und in seinen Augen lag unheimlich viel Glück und Liebe.
„Jacob, ich möchte dass du mit Renesmee fortgehst. Ich will das ihr in Sicherheit seit wenn der Kanf beginnt.“
„Das kommt gar nicht in Frage Bella. Glaubst du ernsthaft ich könnte Nessi davon überzeugen?“
„Ich weiß das es schwer sein wird, aber du musst Jakob sie ist längst nicht so stark wie wir es sind und sie hat nie zuvor gekämpft. Wir haben keine Zeit es ihr beizubringen, also wie soll sie sich zu Wehr setzen?“
Jacob senke seinen Blick zu Boden und flüsterte leise „Ich weiß, ich habe mir seit dem Gespräch im Flugzeug meine Gedanken darüber gemacht. Ich weiß dass sie dicht die Kraft dazu hat zu Kämpfen zumindest nicht in diesem Ausmaß, doch ich weiß auch dass es schier unmöglich ist sie davon zu überzeugen nicht an eurer Seite zu stehen. Sie hat deinen Kopf weißt du?“
Er legte seinen Arm um meine Schulter und drückte mich beim gehen an sich heran.
Seine Hitze war leicht unangenehm und doch verspürte ich ein wohliges Gefühl.
Ich erinnerte mich daran wie ich mich an ihn ran drückte als ich als Mensch noch frieren konnte.
Er war immer meine Sonne gewesen und das war er auch da noch.
„Es ist mir egal wie wir es anstellen, aber ich will nicht das sie mit in die Schlacht zieht.“
„Glaube mir Bella, das will ich auch nicht. Mir wäre es sowieso lieber wenn IHR nicht kämpfen würdet.“, in solch einem besorgten Ton hatte ich Jacob schon lange nicht mehr reden hören.
Sonst war er immer ganz vorne mit dabei wenn es hieß es würde einen Kampf geben, doch schon im Flieger fiel mir auf das er sehr zurückhaltend war.
„Was ist Jake?“
„Ich weiß auch nicht, es ist ganz komisch. Ich hae einfach ein schlechtes Gefühl dabei. Alice sagte zwar schon dass es schlecht ausgehen würde, aber ich glaube schlecht ausgehen ist das falsche Wort.
Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, ich glaube einfach nur etwas ganz schlimmes wird passieren.“
Bei seinen Worten lief mir ein schauer über den Rücken. In seiner Stimme war ein ungewohnter Nebenklang der einen Hypnotisierte.
„Etwas schlimmes?“
„Ich bin ein Wolf Bella“, lachte Jacob „Wir haben es im Instinkt wie jedes andere Tier auch. Wir wissen wenn die Erde bebt.“
„Halte Nessi einfach vom Kampf fern Jacob, egal wie du es anstellst, halte sie von dort fern.“, seine Worte machten meine Sorge um das bevorstehende nicht gerade besser.
Wir mussten nur noch wenige Schritte machen, da sah ich schon die Lichter des Hauses.
Edward stand an den Wagen gelehnt und lächelte mich an. Er machte ein paar Schritte auf mich zu um mich dann in seine Arme zu nehmen. „Habt ihr euch unterhalten können?“, fragte er in liebevollem Ton.
„Ja haben wir.“, ich richtete meinen Blick noch einmal kurz auf Jake dessen Miene noch immer voller Sorge lag.
„Verstehe.“, gab Edward leise von sich, der das Gespräch noch einmal durch Jacob seine Gedanken verfolgte.
„Wo sind Alice, Emmett und Jasper?“, fragte ich nach als mir auffiel dass sie nicht wie vermutet im Wagen saßen.
„Sie sind im Haus und warten auf uns. Die anderen sind nicht da, niemand außer Rosalie.“
„Niemand?“, fragte Jake nach.
„Nein, niemand. Sie sind auf der Jagd wegen dem Kind.“, Edward sein Blick wurde weicher als er es ohne hin schon war.
„Jagen.“, murmelte Jake und lief los. „Dann wird es zeit dass sie beim Jagen auf den großen braunen Wolf stoßen“, lachte er, dann vernahm man nur noch vier große Pfoten die sich leichtfüßig durchs Dickicht bewegten.
Als wir durch die Haustür in das große Haus taten, brach sofort die dicke Decke des wohltuenden Geruchs meiner Familie über mich hernieder. Absolutes Glück machte sich in mir breit. Ich war zu Hause. An dem Ort wo ich hingehörte.
Bei meiner Familie.
Langsam ging ich den hellen Flur entlang und stich mit dem Fingern über die Tapete.
Es fühlte sich gut an wieder da zu sein, wieder in einer Umgebung zu sein die man liebte.
Der Geruch von Lilli lag schwer in der Luft und auch Manuel sein Duft war noch stark präsent, es war als wäre er noch immer in dem Haus.
Fragen blickte ich Edward an. „Manuel?“
Doch Edward lächelte mich nur warm und liebevoll an.
„Warum ist er noch hier?“, ich wusste nicht wie ich das finden sollte, sicher war es für Lilli ein besseres Gefühl jemanden in ihrer Nähe zu haben den sie bereits kannte, doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass er sonderlich willkommen in dem Haus war.
„Nun ja, er nimmt seine Rolle als Beschützer sehr ernst.“, sagte Edward und schenkte mir das Grinsen welches ich vom aller ersten Augenblick an, an ihm liebte, welches mir schon immer den Atem verschlagen hatte. Dann griff er mir sanft um die Taille und zog mich an sich heran. „Und außerdem hat er die Fotos gesehen, welche Esmee und Alice auf der Geburtstagsfeier gemacht hatten und er beschloss noch eine Weile seine Zeit hier zu verbringen.“
Leiht strich Edward mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Er würde Leyla gerne etwas näher kennen lernen und möchte nun warten bis sie mit den anderen Vampiren und dem Rest des Rudels wieder da ist.“
„Leyla?“
„Ich kann es ihm nicht verübeln, sie sieht dir ähnlich. Nicht das sie deiner Schönheit das Wasser reichen könnte, doch welch eine Wahl hat er? Dich wird er nicht bekommen.“
„Wird er nicht.“, bestätigte ich und stellte mich auf Zehenspitzen um ihn zu küssen.
Doch zu diesem Kuss kam es nicht, ein blonder Engel sprang mich an und warf mich zu Boden um sich dann auf mich rauf zusetzten.
„Wenn du dass noch einmal machst Bella Cullen, schwöre ich werde ich dich Eigenhändig in Stücke reißen. Die Volturi sollten dann dein geringstes Problem sein.“, schrie Rosalie mich an. „Hast du eigentlich eine Ahnung wie wir uns, wie ich mich gefühlt habe?“, ihre Stimme wurde immer höher und lauter. „Was hast du dir nur dabei gedacht uns allein zu lassen wieso…“, doch dann brach sie unter Schlurzen über mir zusammen und ließ ihren blonden Kopf auf meine Brust fallen. Ihr ganzer Körper begann zu zittern und zu beben.
Langsam ließ ich meine Finger durch ihr Haar und über ihren Rücken gleiten.
Es dauerte eine ganze Weile bis Rose sich wieder unter Kontrolle hatte und elegant aufsprang und mich mit sich riss um mich dann noch einmal fest in die Arme zu nehmen.
„Du hast mir so gefehlt Bella.“, flüsterte sie leise in mein Ohr, als seien die Worte nur für mich bestimmt.
Dann drückte sie mich ein kleines Stück von sich ab um mich genauer anzusehen.
„Du kannst dir nicht vorstellen wie es in diesem Haus ohne dich war. Die Stille und Trauer war allgegenwärtig, das einzige was man gehört hat war…“, doch dann brach sie die Worte ab und sah traurig zu Boden.
Ich wusste was sie sagen wolle, wusste welches das einzige Geräusch in diesem Haus war.
„Das einzige was man gehört hat, war das weinen von Renesmee.“, wiederholte ich leise ihre Worte und beendete somit den Satz.
Langsam blickte Rosalie wieder auf und nickte leicht. „Aber jetzt bist du da und alles wird wieder gut.“
„Fast alles.“, sprach Alice leise die aus der Stube in den Flur trat. „Wir befinden uns in großer Gefahr hat Emmett dir nichts davon erzählt?“
Rose ihr Blick war erst ernst, dann bekam sie ein kleines Lächeln auf den Lippen. „Du musst verstehen, wir hatten noch nicht die Gelegenheit uns richtig zu unterhalten.“ „Die solltet ihr aber haben.“, gab Alice im ersten Ton zurück. „Die Sache ist äußerst ernst und nicht jeder nimmt es so auf die leichte Schulter wie Emmett und Bella.“, bei meinem Namen funkelte sie mich böse an.
„Was für eine Sache? Etwa die Volturi? Ich hatte damit gerechnet das sie wieder irgendeine Situation finden würden um erzürnt über uns zu sein, wann sind sie das denn mal nicht. Na und?“, spottete Rosalie und lachte dabei höhnisch.
„Nein Rosalie.“, mischte sich nun Edward in das Gespräch mit ein. „Dieses Mal sieht es ein wenig anders aus, sie sind nicht nur erzürnt. Aro hat vor uns zu stürzen, er sammelt schon genügend andere um uns anzugreifen. Er weiß nicht dass wir nicht mehr die Wölfe aus Forks hinter uns stehen haben.“
„Edward. Dann soll er eben sammeln. Wir packen unsere Sahen und verschwinden einfach. Irgendwann wird er es leid sein uns zu verfolgen und es dabei belassen.“, Rosalie ihr Blick veränderte sich als sie in das bekümmerte Gesicht von Alice und Edward sah. „Wir werden doch fliehen oder?“
„Dir steht es frei zu tun was du willst Rosalie, niemand wäre dir in Anbetracht dieser Situation böse sein, doch wir haben bereits entschieden.“, ich konnte deutlich erkennen wie Edward seine Muskeln anspannte als er seine Worte an Rose richtete.
Er kämpfte nicht weil es sein Wunsch war, sondern nur um an meiner Seite zu sein und er wusste, dass wir es wahrscheinlich nicht schaffen würden.
„Was sagt Emmett dazu?“, fragte Rose leise ihre Stimme klang überlegend.
„Emmett?“, spottete Alice. „Der war doch der Redensführer, er hielt doch den Vortrag von Frieden und Freiheit von der Unterdrückung der Vampire.“
Ich konnte mir ein kleines Grinsen nicht Verkneifen, ihrer Tonart war einfach zu komisch als sie Emmett versuchte nachzuahmen.
Langsam hob Rosalie ihren rechten Arm und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, sie ließ die Luft die sie einatmete lange in ihren Lungen ehe sie sie wieder heraus ließ.
„Wie stehen unsere Chanen Alice?“, fragte sie mit geschlossenen Augen. Auf ihrer Stirn hatten sich kleine Falten gebildet.
Alice wirkte auf mich plötzlich viel kleiner und zerbrechlicher als sonst und als sie auf Rosalie zu schritt um ihrer Hand zu nehmen fiel der Größen unterschied noch mehr auf.
„Wir werden wahrscheinlich alle sterben, es sieht sehr schlecht aus.“
„Aber ihr werdet dennoch in die Schlacht ziehen?“
„Ja.“, beantwortete Alice leise und mit gesenkten Kopf ihrer Frage.
„Gut dann komme ich mit euch.“
„Rosalie, du solltest gut darüber nachdenken.“, ermahnte Edward sie.
„Nein.“, ihrer Stimme war fest und entschlossen. „Emmett kämpft, also kämpfe ich auch. Entweder wir leben zusammen, oder wir sterben gemeinsam.“
„Wo ist Emmett?“, fragte ich, als mir bewusst wurde dass er nicht mal zu hören war.
„Er ist mit Jasper Jagen gegangen, wegen dem Kind.“, antwortete Alice. „Und ich werde mich jetzt auch in den Wald begeben.“
„Du solltest rauf zu ihr Bella, sie wird sich sicher freuen dich zu sehen.“, fügte Rose ihrer Worte an mich, als auch sie im Begriff war zu gehen.
„Aber sie schläft doch.“, rief ich Rosalie hinter her, die bereits durch die Hintertür verschwand um Alice in den Wald zu folgen.
Edward strich mir liebevoll über den Nacken und hauchte leise in mein Ohr „Du musst sie ja nicht wecken.“, sein Atem den ich auf meiner Haut spürte, löste einen Schauer in mir aus.
„Muss ich nicht?“
Ein unglaublich schönes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus eher er „Nein.“, sagte und mich leicht an der Hand hinter sich her zog. „Doch vielleicht wäre es leichter wenn du es hinter dich bringen würdest. Ich habe in Alice ihren Visionen gesehen wie du auf das Kind reagierst.“
Verschämt blickte ich zu Boden ich hatte nicht damit gerechnet, dass Edward es mitbekommen hatte. „Vielleicht hat du recht.“, murmelte ich leise.
Vor der Treppe die ins Obergeschoss führte blieben wir stehen. Noch einmal sah ich Edward zweifelnd an.
„Mach dir keine Sorgen Bella. Ich bin an deiner Seite und passe auf dich auf. Du wirst ihr nichts tun.“
Noch einmal atmete ich tief durch, bevor ich mit einem gekonnten Sprung am oberen Ende der Treppe ankam.
Selbst wenn ich Lilli nicht gerochen hätte, so hätte ich ihr Zimmer auf Anhieb gefunden.
An der Zimmertür hingen liebevoll verzierte Buchstaben, die ihren Namen ergaben und unter dem Türschlitz kam ein schummeriges Licht hervor.
Langsam öffnete ich die Tür und trat in den Raum.
Lilli lag unter einer Samtenen roten Decke auf der kleine Engel abgebildet waren und hielt ihrer Hände unter dem Gesicht verschränkt.
In ihrer Armbeuge hatte sie einen kleinen Teddybären eingeklemmt.
Ich ließ mich an ihrem Fußende nieder und blickte mich im Zimmer um.
Ich hatte zwar damit gerechnet, das Lilli bei Esmee gut aufgehoben wäre, doch ich konnte ja nicht erahnen wie sehr sie hier aufgenommen werden würde.
Die Wände waren in einem leichten Rose gestrichen und vereinzelt hingen kleine Bilder mit Feen und Prinzessinnen.
Vor dem großen Fenster stand ein Schreibtisch aus Kirschholz auf dem Malstifte und Hefte lagen.
Auf ihrem Nachtischen stand ein schön verzierter Bilderrahmen in dem ein Foto von mir steckte und gegenüber von ihrem Bett stand ein großer geräumiger Kleiderschrank.
Neben dem Kleiderschrank stand ein Regal in dem Kisten mit Spielsachen standen.
Eins wurde mir bei dem Blick durchs Kinderzimmer eindeutig.
Sie hatten nicht vor dieses Kind wieder gehen zu lassen.
„Es ist viel zu viel.“, flüsterte ich leise und sah Edward dabei an.
„Was hast du erwartet?“, sprach er eben so leise wie ich und lächelte dabei ein unwiderstehliches Lächeln. „Du hast sie in die Hände von Esmee und Rosalie getrieben.“
Ich erwiderte sein Lächeln mit einem Augenrollen und blickte wieder auf die schlafende Lilli.
„Sie ist wunderschön.“, sprach Edward in sanften Ton und kniete sich neben mich auf den Fußboden.
Ich ließ meine Hand leicht über ihr Haar streichen. „Ja das ist sie.“
Sein Bick wurde immer sanftmütiger als er Lilli ansah und schließlich ergriff er meine Hand um sie fest an sein Gesicht zu drücken. „Wenn du nur sehen könntest was sie träumt. Es ist das reinste Wunderland. Es ist wie bei Renesmee als sie noch ein kleines Mädchen war, alles ist froh und bunt und ohne Wut.“
Er drückte seinen Kopf immer fester an meine Hand und atmete den Geruch meiner Hand tief ein. „Es ist schade, dass wir kein Kind mehr bekommen können, findest du nicht?“, unter seinen dichten Wimpern sah er mich innig an.
„Ich ähm… Also…“, seine Worte verschlugen mir für einen Moment die Sprache, mit so etwas hatte ich nicht gerechnet. „Wenn es uns gegeben wäre, würde ich hundert Babys mit dir machen Edward, nur leider ist uns dieses Glück gestattet. Doch einen Trost haben wir.“
„Einen Trost?“, fragte er leise mit Honig süßer Stimme.
Ich beugte mich zu ihm runter um meinen Mund ganz nah ein sein Ohr zulegen und hauchte leise „Wir haben uns, für immer und ewig. Und wir haben die Natur ausgetrickst in dem wir Renesmee auf die Welt gezaubert haben.“
Einen kleinen Augenblick blieb Edward ganz still und bewegte sich nicht dann legte er seinen Kopf schief und suchte mit seinen Lippen die meine.
Lautes Lachen ließ und aufhorchen und unterbrach somit den innigen Kuss, der auf meinen Lippen brannte.
„Emmett und die anderen sind von jagen zurück.“, flüstere Edward leicht atemlos.
Hätte mein Herz noch schlagen können, so hätte es sein Tempo bestimmt verdoppelt
„Auch die anderen?“, meine Stimme klang nervöser als sie eigentlich sollte, doch ich konnte es nicht verbergen.
„Noch nicht, aber es handelt sich nur noch um Sekunden.“, langsam stand Edward von Boden auf und zog mich vom Bett hoch.
„Ich beneide sie, dass sie schlafen kann. Es muss schön sein sich in eine andere Welt zu flüchten.“, sprach ich tonlos.
Edward reagierte mit einem leisen Lachen und zog mich hinter sich her.
Als wir am oberen Treppenabsatz standen konnte ich bereits die liebliche Stimme von Renesmee hören. „Emmett was machst du denn hier?“, rief sie erschrocken.
Verwirrt sah ich Edward an.
„Jacob ist kein Wolf, er ist ein Fuchs. Ein schlauer noch dazu.“, lachte Edward laut auf. „Er hat Nessi das kleine Detail verschwiegen das wir ALLE wieder da sind.“
„Dad?“, hörte ich die näherkommende Stimme meiner Tochter. „Dad ich hab dich gehört komm gefälligst her.“, ihre Stimme wurde immer lauter und dann kam sie um die Ecke die zur Treppe führte.
„Mom?“, murmelte sie kaum hörbar. Einige Sekunden blieb sie steif stehen und rührte sich nicht. In meinem Magen fühlte es sich an als würden Steine gegen die Innenwand geschmissen werden.
Dann rief sie in lauterer Stimme „Mom“ und lief die Treppe hinauf um mir um den Hals zu fallen.
Sofort erfüllte sich der Flur mit dem Geruch ihrer Salzigen Tränen.
„Ich wusste dass du wieder kommst, ich hab es die ganze Zeit gewusst.“, brachte sie unter tiefen Schlurzern heraus die es ihr schier unmöglich machen ordentlich zu sprechen.
„Carlisle hast du das gehört?“, hörte ich Esmee ihre aufgeregte Stimme aus der Wohnstube heraus. „Sie ist wieder da, meine Tochter ist wieder da.“, dann folgen Schritte und auch Esmee und Carlisle standen am unterem Ender der Teppe.
Auch wenn ich es nie für möglich gehalten hätte, doch so glaubte ich für einen kleinen Moment Vampire können doch altern.
Esmee hatte tiefe dunkle Schatten unter ihren Augen und auch Carlisle sah selbst für einen Untoten krank aus.
„Willkommen zu Hause mein Kind.“, sprach Carlisle und lächelte mich herzlich an. „Du hast uns sehr gefehlt.“
Esmee die erst mich mit einem überglücklichen Gesichtsausdruck musterte sah ihren Mann schräg von der Seite an. „Willkommen zu Hause?“, fragte sie in einem boshaften Tonfall welchen ich nie zuvor von ihr gehört hatte. „Wenn du 40 Jahre Jünger wärest hättest du den Hintern versohlt bekommen für den Kummer den du uns bereitet hast, trifft es wohl eher.“
Dann wurden ihre Gesichtszüge wieder weich und sie kam langsam die Treppe hoch dicht gefolgt von Carlisle.
„Willkommen zu Hause liebes.“, sprach sie mit so viel Liebe, dass es die härtesten Mauern zu fall gemacht hätte. Dann legte sie einen Arm um meine Hüfte und gab mir einen festen Kuss auf die Stirn.
Auch Carlisle strich mir einmal übers Haar und lächelte mich an.
„Schön das du wieder zu Hause bist Bella. Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“
Nessi, die fortwährend ihre Hand fest in meine Gedrückt hatte, versuchte noch immer ihrer Tränen unter Kontrolle zu bringen.
„Na toll, kaum bist du zu Hause, da bringst du meine Nichte zum weinen.“, hörte ich Emmett rufen gefolgt von einem lauten klatschen und einem „Emmett, kannst du auch einmal deinen Mund halten?“
„Ich kann es nur noch mal sagen Bella. Willkommen zu Hause.“, lachte Carlisle und wand sich zum gehen.
Edward folgte ihm und ich konnte nur noch wahr nehmen wie er leise „Es gibt Komplikationen.“, sagte
Gast- Gast
Alice Visionen
Renesmee wich den Rest der Nacht nicht mehr von meiner Seite du auch Alice war immer irgendwo in meiner Nähe.
Manuel, der einige Zeit später als die anderen vom Jagen zurück kamen, er versuchte sich seit dem er bei meiner Familie war auch auf Menschenblut zu verzichten, musste aber erheblich mehr Tiere jagen als wir, freute sich sehr mich zu sehen. „Es tut mir sehr leid, dass Listat so einer war, ich hatte keine Ahnung.“, versuchte er die Situation besser zu machen.
Doch seine Worte waren gar nicht von Nöten gewesen, ich hätte so oder so nach einiger Zeit bemerkt wie sehr ich meine Familie und auch Edward vermisste, wie sehr ich sie liebte.
Ich dachte ohnehin schon die meiste Zeit nur an Edward, als ich bei Listat war und somit war der Fall für mich abgeschlossen.
Edward hielt sie die restliche Nacht mit Carlisle, Jasper, Jake und Emmet in Carlisles Arbeitszimmer auf und Berieten sich wie sie gegen die Volturi und ihren Angriff vorgehen sollten.
Auf die Hilfe von Sams Rudel konnten wir nicht hoffen, Jacob hatte sam angerufen und ihm von der Situation erzählt, von dem bevorstehenden Kampf doch Sam hatte klare Ansichten.
„Wenn du willst das Renesmee in Sicherheit ist, bringe sie nach LaPusch. Ich werde nicht zulassen dass mein Rudel in Gefahr gebracht wird, weil deine Vampir Familie sich nicht an ihrer Ernährung halten kann. Ganz gleich ob es Bella oder ein anderer Vampir war. Der Vertrag steht immer noch, töten die Cullens einen Menschen, ist der Vertrag nichtig. Bella hat dafür gesorgt, dass es so ist.
Sie sind hier nicht mehr erwünscht. Sollte sie oder ein anderer Cullen unser Land betreten, werden wir sie töten.“, dann hatte er aufgelegt.
Jacob war über diese Worte außer sich vor Zorn gewesen und schrie fortwährend das Telefon an obwohl niemand mehr an der anderen Leitung war.
„Lass es gut sein.“, sprach Alice vorsichtig auf ihn ein, nicht aus Angst er könnte sie verletzten wenn er sich unkontrolliert in einen Wolf verwandeln würde, sonder eher aus Angst er könnte ihre Lieblingsvase kaputt machen die unmittelbar vor ihm stand.
Als die Sonne langsam den Horizont erhellte, begab ich mich leise in das liebevoll eingerichtete Zimmer von Lilli und setzte mich wieder an ihr Fußende.
Rosalie erzählte mir, das Lilli ein wirklich wundervolles Kind war und immer zu davon erzählt hatte was sie noch alles mit mir machen wollte wenn ich sie wieder abholen kommen würde.
Renesmee hatte zu Anfang ihrer Schwierigkeiten mit dem kleinen Mädchen aber auch sie unterlag schnell ihrem Scharm und freundete sich mir ihr an wohlwissend, dass sie der Schlüssel zu mir war.
Rosalie erzählte mir wie es für Esme und Carlisle war, als ich fort war. Sie erzählte mir davon das Esme immerzu in meinem und Edwards Zimmer saß und meinen Duft einatmete aus Angst sie könnte ihn vergessen. Auch von dem Abend als ich mich entschloss Listat zu folgen berichtete sie mir, sie erklärte wie es für sie war und wie Alice gelitten hatte weil sie sich die Schuld an allem gegeben hatte, weil ihr schweigen von den Geschehnissen vor achtzehn es dazu hat kommen lassen.
„Als ich Nessi vom Flughafen abholte, da wusste ich gar nicht was ich machen sollte. Sie sah schrecklich aus. Ihrer Haare waren strähnig und ihrer Augen rot unterlaufen von den Tränen. Du weißt ich bin nicht sehr gut darin gut zu sein und die Situation war für mich so schon schlimm genug. Als wir dann zu Hause waren lief sie sofort in ihr Zimmer, wo sie nur selten raus kam. Sie bekam immer wieder Wutanfälle, wenn wir versucht hatten sie irgendwie abzulenken und zum Schluss ließen wir sie ganz. Sie kam eigentlich nur raus um zu Jagen und das meines Erachtens viel zu selten. Auch Carlisle machte sich große Sorgen um Nessi, weil sie einfach zu wenig zu sich nahm.“, Rosalie sah bei ihren Erzählungen unglaublich traurig aus und als sie von Renesmee erzählte fiel es ihr immer schwerer die Beherrschung aufrecht zu halten.
Wie sehr meine arme Tochter gelitten hatte, wurde mir erst ab diesem Zeitpunkt wirklich bewusst. Dass sie voller Trauer war, dachte ich mir aber dass ich ihr solche Qualen zufügen würde, wenn ich gehen würde das hatte ich nicht bedacht.
Lilli begann sich unter ihrer dicken Decke hin und her zu wälzen und machte dabei einen bezaubernden Schmollmund.
Schließlich öffnete sie ihre Augen und sah mich verschlafen an.
„Bella?“, krächzte sie leise, ihr Hals war vom schlafen ganz trocken gewesen.
Leicht strich ich über ihre zerzausten Locken. „Ja liebes ich bin jetzt da.“, flüsterte ich in sanften Ton.
„Ja jetzt bist du da.“, strahlte sie plötzlich übers ganze Gesicht und entblößte dabei die kleine Lücke zwischen ihren Zähnen „Fahren wir jetzt wieder nach Italien?“, fragte sie ganz aufgeregt und ich wusste nicht wie ich es deuten sollte.
Fühlte sie sich trotz der ganzen Sachen sie nun ihr gehörten und der Liebe mit der sie scheinbar überschüttet wurde nicht wohl in diesem Haus?
Leicht nahm ich ihre kleinen Hände in meine, sie war so zerbrechlich und ich hatte Angst, ich könne ihr ausversehen weh tun.
„Lilli… Also wir fahren nicht nach Italien.“, fing ich vorsichtig an ihr die Sache zu erklären und als sich ihr lächelndes Gesicht plötzlich in eine traurige Miene verzog viel es mir noch schwerer.
„Fahren wir nicht?“, murmelte sie mit gesenkten Kopf und spielte mit meinem Armreif.
„Nein Liebes.“
„Aber du hast versprochen , das du mich holen kommst und dass ich für immer bei dir bleiben darf.“, sie riss ihren Kopf in die Höhe und die Tränen die sich in ihren Augen gesammelt hatten flossen heraus. „Du hast es versprochen Bella.“
„Lilli Italien ist nicht der richtige Ort wir sind dort nicht sicher.“, versuchte ich sie wieder zu beruhigen. „Hier wird es dir bestimmt auch gefallen.““
„Hier?“, brachte sie schwer atmend heraus, denn aus den kleinen Tränen ist bereits richtig weinen geworden. Der Geruch nach dem Satz ihrer Tränen füllte den gesamten Raum.
„Ja wir bleiben hier, bei meiner Familie. Es sind nun auch die anderen da, die die vorher nicht da waren.“
„Wir? Das heißt du auch?“, fragte Lilli mit leichter Skepsis.
Ich konnte mir bei ihrem Gesichtsausduck ein Lachen nicht verkneifen. Sie hatte eine Augenbraue hochgezogen und versuchte einen ernsten Gesichtsausdruck. Es war eindeutig das Rosalie ihr den beigebracht bzw. dass sie sich ihn bei ihr abgeschaut hat. „Ja ich bleibe auch. Und jetzt komm wasch dich und zieh dich an ich möchte dir meinen Mann und meine restlichen Geschwister vorstellen.“
Lilli rappelte sich aus ihrem Bettchen raus und stapfte zum Kleiderschrank.
Als sie die Tür öffnete konnte ich das gesamte Ausmaß des Inhaltes begutachten.
Ich glaube noch nie hatte ein Kind in Lillis alter so viele Sachen gehabt. Und alles hatte rosa und rote Farben.
„Lilli?“, fragte ich leicht unterdrückt, denn ihr Gesichtsausdruck ließ erahnen, dass sie nicht sonderlich zufrieden mit der Auswahl war.
„Ich hab nur Kleidchen Bellamy. Ich kann gar nicht auf Bäume klettern und Radschlagen.“, sie zog einen kleine Schnutte und verdrehte gekünstelt die Augen. Auch dies war eine Angewohnheit die sie sich bei Rosalie abgeguckt hatte.
„Zieh erst mal dass an, was da ist Engelchen und nachher fahren wir in die Stadt und kaufen dir ein paar Jeans.“, mit einem kleinen Lächeln im Gesicht drehte sie sich wieder in Richtung Kleiderschrank und kramte darin herum bis sie einen dicken Jeansrock und einen roten Pullover mit einem kleinen Schmetterlingsmotiv rausgesucht hatte.
Dazu trug sie eine schwarze Baumwollstrumpfhose.
„Soll ich dir die Harre kämmen während du dir die Zähne putzt?“
Wieder bekam ich das Zahnlücken Lächeln von ihr geschenkt. „Ja das wäre toll.“
Als wir mit allem fertig waren, band ich ihre dicken schwarzen Locken zu einem Zopf, damit ihr die Haare nicht immer ins Gesicht fielen.
Unten warteten bereits alle auf uns und als wir die Stube betraten kam Edward sofort auf uns zu um sich dann vor Lilli hinzu Knien. „Hallo kleine Lady. Es freut mich dich kennen zu lernen.“, sagte er in diesem ganz besonderen Tonfall.
Lilli ergriff sofort die Hand die Edward ihr hingehalten hatte und schüttelte sie. „Es freut mich auch dich kennen zu lernen.“, strahlte sie ihn an.
„Ahhh sie ist ja einfach süß.“, quietschte Alice und sprang von Jaspers Schoß auf um auf sie zu zu tänzeln.
„Ich bin Alice.“, trällerte sie „Wir werden uns ganz toll verstehen.“
Das würden sie, dessen war ich mir bewusst, denn wer sollte es besser wissen als Alice selbst?
„Jasper hielt sich wie er es damals auch bei mir getan hatte sehr im Hintergrund. „Hallo Lilli. Ich bin Jasper.“
„Hallo.“, strahlte Lilli in an.
Als Emmet auf sie zu kam wich Lilli ein paar Schritte zurück und versteckte sich hinter mir.
„Was ist?“, fragte Emmett erschrocken und blickte mich an.
Edward brach in lautes Lachen aus und klopfte ihm auf die Schulter „Sie hat Angst vor dir haha. Naja kann ich ihr nicht verübeln so laut wie du immer bist.“
„Angst?“, langsam hockte Emmett sich auf Lillis höhe „Hab keine Angst vor mir Lilli. Ich tu dir doch nichts. Ich bin dein Freund.“
Fragend sah Lilli mich an. „Geh nur Liebes. Emmett ist ein großer Teddybär.“, lachte ich „Du wirst eine Menge Spaß mit ihm haben, er wird derjenige sein der mit dir auf die Bäume klettert.“
Ich wusste dass ich sie so aus der Reserve locken würde und mein Plan ging auf als sie einige Schritte auf ihn zu machte.
„Du kletterst also mit mir auf Bäume?“, skeptisch musterte sie ihren neuen Spielkameraden.
Für Emmett würde es sich lohnen sich in Lillis Nähe aufzuhalten, denn dann könnte er sich wie ein Kind benehmen ohne dass wir ihn dafür auf den Arm nehmen würden.
„Auf die größten die du dir vorstellen kannst.“, prahlte er und grinste sie dabei breit an ohne darüber nachzudenken, dass seine Zähne sie vielleicht verschrecken könnten.
Doch Lilli machte nur noch ein paar Schritte mehr auf ihn zu und fing an zu Kichern. „Du und auf Bäume klettern? Du bist doch viel zu schwer. Die brechen doch alle kaputt.“
Rosalie und Alice fingen lauthals an zu lachen und auch wir anderen fielen mit ein. Nur Emmett blickte gespielt beleidigt zu Boden.
Einen kleinen Augenblick bewegte er sich nicht, dann packte er sie bei den Schultern und schmiss Lilli auf seinen Rücken. Bei der schnellen Bewegung, stieß sie einen kleinen Schreckenslaut aus, was Emmett nicht weiter störte.
„Und wenn ich eben nicht mit dir auf Bäume klettern kann, dann mach ich eben andere Sachen um dich zum Lachen zu bringen.“, rief er und lief mit ihr hinaus.
Er lief viel zu schnell, sogar so zu schnell dass ich befürchtete Lilli würde merken dass hier was nicht stimmte.
Doch sie krallte sich einfach nur um Emmett seinen Hals und lachte.
Besorgt sah ich zu Edward, doch er beobachtete das Geschehen nur mit einem Lächeln im Gesicht.
„Was denkst du?“, fragte ich ihn.
„Dasselbe wie jeder andere hier im Raum.“, flüsterte er mir leise zu. „Sie ist bezaubernd.“
„Ja das ist sie. Aber was machen wir mit ihr?“
„Zu aller erst gehe ich mit ihr einkaufen.“, mischte sich Alice mit ein. Ich habe gesehen dass du das sowieso vor hast. Sie brauch Hosen.“, sie warf Rosalie einen gespielten entrüsteten Blick zu.
„Aber was ist mit den Volturi?“
„Die habe ich im Blick. Wenn sie hierher aufbrechen schaffen wir sie weg. Wir werden uns schon darum kümmern. Ihr wird nichts passieren.“
Ich ließ meinen Blick von Alice ab und sah aus dem Fenster hinaus um Emmett und Lili beim toben zu zusehen.
Ich hatte keine Ahnung wie wir sie beschützen sollten, sie war so klein und hilflos.
Ich bekam ja schon ein komischen Gefühl wenn ich sie mit Emmett toben sah, er warf sie ohne Nachsicht in die Luft um sie dann wieder aufzufangen. Doch ihr schien dass alles nichts aus zu machen. Sie lachte fortwährend und schrie immer wieder „Mach das nochmal Emmett, nochmal und höher.“, und Emmett tat wie ihm befohlen.
Den Tag über bekam ich Lilli kaum zu sehe, sie verbrachte die meiste Zeit mit Emmett und Rosalie, die ihr den Walt und den Rest der Umgebung zeigten.
Alice hatte Jasper überredet mit ihr mit zum einkaufen zu kommen, damit sie für Lilli Hosen kaufen konnte und Nessi und Jake waren mit sich beschäftigt.
Carlisle verbrachte viel Zeit in seinem Arbeitszimmer und versuchte andere Vampire zu erreichen, die uns vielleicht zur Seite stehen könnten und Esme unterstützte ihn dabei.
Es war erstaunlich wie ruhig alle waren obwohl die Klinge des Todes so dicht über uns schwebte.
Auch Edward machte auf mich einen sonder friedlichen Eindruck.
Vielleicht war unsere Situation doch nicht so aussichtslos wie ich annahm, oder vielleicht hatten sie sich auch schon damit abgefunden und versuchten nun das Beste aus den letzten Tagen zu machen.
„Wollen wir an den See Liebes?“, hauchte Edward in mein Ohr als er mich von hinten umarmte. „Wir könnten ein wenig schwimmen gehen.“
„Das ist eine schöne Idee Edward. Dass lenkt ich vielleicht ein wenig von den Volturi ab.“
Edward zog meine Hand langsam an sein Gesicht heran und Küsste meinen Handrücken.
Dann Grinste er das schiefe Grinsen welches ich so liebte.
„Machen wir ein kleines Wettrennen?“
Ich wusste ich würde dieses rennen nicht gewinnen können, Edward war Demenz schneller als ich, also ließ ich mir eine kleine List einfallen.
Langsam drehte ich mich zu ihm um und fing an seinen Hals zu küssen, was er sichtlich genoss.
Ich ließ meine Hand sein Hemd hinunter gleiten und öffnete dabei die Reihe der Knöpfe und strich dann langsam über seine harte Brust.
Er schloss seine Augen und stieß ein wohliges knurren aus.
„Weißt du Edward.“, begann ich leise in sein Ohr zu flüstern. „Es ist schade dass du dich so leicht ablenken lässt.“
Dann drehte ich mich um und rannte so schnell ich konnte Richtung Fenster um aus dem Haus zu springen.
Edward brauchte einige Sekunden um sich zu sammeln und so bekam ich einen leichten Vorsprung.
Es war ein wohliges Gefühl welches ich hatte, als ich den Wind in den Haaren spüren konnte.
Die Bäume die an mir vorbei rauschten und mich mit ihren Zweigen berührten, streichelten meine Haut.
Ich versuchte noch ein bisschen schneller zu laufen, denn ich konnte Edward seine Schritte bereits hinter mir hören und wenige Sekunden später hatte er mich eingeholt.
„Das zahl ich dir heim.“, lachte er als er an mir vorbei lief.
Erst als wir den See erreicht hatten, drosselte er sein Tempo und blieb kurz vor dem Wasser gänzlich stehen.
Ich verlangsamte meinen Schritt auch und blieb wenige Meter von ihm stehen um ihn zu beäugen.
Seine sonst so perfekten Haare waren durch den Wind zerzaust und standen in alle Richtungen ab.
Edward stand ganz still da und blickte aufs Wasser, er schien nicht einmal zu atmen.
Einige Minuten blieb ich einfach hinter ihm stehen und sah ihm dabei zu wie er auf die seichten Wellen des Sees blickte.
Ich konnte von der Seite her erkennen dass er seine Stirn in kleine Falten zog und sein Blick strahlte Besorgnis aus.
„Was ist? Über was denkst du nach?“, fragte ich ihn und machte die letzten Schritte auf ihn zu um seine Hand zu ergreifen.
„Es ist schön hier oder?“, flüsterte er und in seiner Stimme war die Sorge die er im Gesicht hatte ebenfalls wahr zu nehmen.
„Ja sehr schön.“, beantwortete ich seine Frage und richtete meinen Blick ebenfalls aufs Wasser.
Das Spiel zwischen Licht und Wasser war wunderschön, kleine Kristalle tanzten auf den leichten Wellen und funkelten.
„Ich habe Angst Bella.“, Edward seine Stimme war kaum zu hören und sein Blick, welchen er mir zuwarf ließ mich für einen Moment vergessen wie man spricht.
„Angst… wo… wovor?“, murmelte ich.
„Ich habe es nicht vor den anderen gesagt und ich wollte es nicht vor dir sagen.“, Edward legte seine weiche Hand auf meine Wange und fuhr mit seinem Daumen über meine Unterlippe. „Ich habe gesehen, dass Aro es wirklich ernst meint. Alice ihre Visionen waren eindeutig. Er wird erst Ruhe geben, bis er uns zu Fall gebracht hat.“
Ein leichter Schauer lief mir über den Rücken. Mir war bewusst, dass dieser Kampf welcher uns bevor stand nicht leicht sein würde und Alice hatte gesagt dass wir alle sterben könnten. Doch wie ernst die Lage war hatten sie und Edward offensichtlich nicht erwähnt.
„Was meinst du sollen wir tun?“, ich drückte meinen Kopf etwas fester in seine wohlriechende Handfläche und sah ihn fragend an.
„Wir können nichts tun Bella. Wir haben keine Wahl außer zu Kämpfen. Emmett hatte Recht als er sagte wir würden sonst ein Leben lang davon laufen.“, wieder bekam Edward diesen Ängstlichen Ausdruck in seinem wunderschönen Gottgleichen Gesicht. „Aro wird uns jagen bis er jeden einzelnen von uns gefunden und vernichtet hat. Unsere einige Chance wird sein ihn zu töten.“
„Würde es denn dann aufhören? Würden sie uns dann in Ruhe lassen wenn Aro tot wäre? Was wäre mit Marcus und Ciaus?“
„Aro ist alles.“, flüsterte er „Er ist der, der das Sagen hat. Auch wenn Marcus und Ciaus mit ihm auf den Thron sitzen so sind sie ebenfalls nur Mittelsmänner. Würde es uns gelingen Aro zu vernichten, so bräuchten wir uns um die zwei keine Gedanken machen Liebes.“
„Wenn…“, ich konnte meine Frage nicht vollenden. Edward legte mir sanft einen Finger auf den Mund und schüttelte seinen Kopf. „Lass uns jetzt nicht darüber reden mein Engel. Lass uns die vermutlich letzten Momente die wir miteinander verbringen können nicht in Angst und Sorge leben. Nicht jetzt.“, hauchte er mir mit gefühlvoller Stimme in mein Ohr. „Ich liebe dich Bella.“
„Ich liebe dich.“, murmelte ich an seinem Finger vorbei.
Leicht strich er ihn in kreisenden Bewegungen an meinen Lippen entlang um ihn dann gegen seine wichen Lippen einzutauschen.
Ein wohliges warmes Gefühl machte sich in mir frei und tatsächlich schaffte ich es für diesen Moment all die Ängste und Sorgen bei Seite zu legen.
Ich spürte wie Edward mit einer Hand den Reisverschluss meiner Sweatshirt Jacke öffnete und sie mir langsam vom Körper geiten ließ, um mich anschließend des T-Shirts zu endledigen.
Wie eine Feder, die den Körper entlang gleitet, berührte er meine nackte Haut und küsste mein Schlüsselbein.
Der Duft seines Atems vernebelte mir die Sinne und ich konnte nicht mehr an mich halten.
Gierig nach ihm, griff ich in seine Haare und zog ihn an mich heran um jeden Zentimeter seines Körpers zu spüren.
Eine Welle von Gefühlen floss über mir hernieder und machte alles Schlimme ungeschehen.
Alles schien im Einklang perfektionistischer Perfektion zu sein, nichts war klagenswert, nichts schlecht oder böse. Alles war durch und durch gut.
Ein leises, zaghaftes Husten brachte mich ins hier und jetzt zurück und nahm mir wieder die perfekte Illusion.
Die Sonne hatte sich bereits hinter den Bäumen verabschiedet und machte Platz für die Dunkelheit der Nacht.
Mir kam es gar nicht so vor doch Edward und ich hatten den gesamten Tag in völliger Ekstase am See verbracht.
„Ich will nicht stören.“, murmelte Alice verschämt und blickte in den Wald. „Aber es ist wirklich wichtig. Sehr sogar.“
Ihrer Stimme zitterte leicht und ihrer Körperhaltung war noch kleiner als sonst.
Binnen Sekunden war von dem Edward mit dem ich den Tag verbracht hatte nichts mehr zu spüren, seine unbeschwerte Art war wieder der ängstlichen angespannten gewichen.
Mit einer leichten fließenden Bewegung zog er ich von sich herunter und reichte mir meine Kleidung.
Schnell zog er sich Hemd und Hose über und ging auf Alice zu, die noch immer mit dem Rücken zu uns stand.
„Wann werden sie hier sein?“, Edward seine Stimme war laut und panisch.
Ich musste nicht lange überlegen um zu wissen wen er mit SIE meinte.
„Morgen.“, wimmerte Alice und drehte sich zu uns um.
Ihr Gesicht lag voller Angst und ihre Augen hatten eine Ausdruckslose Leere in sich. „Morgen Nacht.“
„Ich dachte sie wollten erst in einer Woche kommen? Wieso kommen sie schon morgen?, fragte Edward seine Schwester weiter aus und als Alice ihn nur ansah sagte er „Verstehe.“
Ich ging auf Alice zu um sie in die Arme zu nehmen, ihrer Haltung und Art zu sprechen rief das dringende Gefühl in mir auf sie zu trösten.
„Warum kommen sie schon morgen?“, richtete ich meine Frage an Edward und musste sie sogar noch einmal wiederholen als er nicht reagierte.
„Aro will nicht länger warten, er befürchtet wir könnten zu viel Unterstützung bekommen wenn er uns zu viel Zeit zum Handeln lässt.“, aus Edwards Brust stieß ein tiefes Knurren als er weiter sprach. „Listat wird die Kämpfer anführen als Aro sein Erfahrenster Krieger.“
„Listat? Aro hat ihn nicht getötet obwohl er dich frei gelassen hat?“
Wieder entfuhr Edward ein Knurren doch dieses Mal war es noch lauter. „Er wird am Leben gelassen, wenn er…“, sein Blick lag voller Hass, als er die letzten Worte sprach. „Wenn er im Gegenzug dich dafür tötet.“
Als er die letzten Worte an mich richtete fühlte ich, wie sich kleine Messer in meine Brust bohrten.
Das also hatte ich durch mein Handeln, durch meine bloße Dummheit erreicht.
Es gab keinen Ausweg mehr für uns.
„Wissen die anderen schon Bescheid Alice?“
„Ja.“, beantwortete sie leise meine Frage. „Ich habe es ihnen bereits alles gesagt. Jake hat schon mit Quil und den anderen gesprochen, sie werden morgen Mittag hier sein.“
„Wo ist Lilli jetzt?“
„Sie spielt mit Emmett, wir versuchen es vor ihr zu verbergen das etwas nicht stimmt. Leyla und Leah werden sich ihrer morgen annehmen wen sie da sind und auf sie achtgeben.“
Mir war nicht wohl bei dem Gedanken Lilli in die Obhut von einem Vampir zu geben de ich nicht besonders gut einschätzen konnte und einem Wolf der dazu neigte schnell aus der Haut zu fahren, doch was blieb uns für eine andere Möglichkeit. Lilli brauchte Schutz weit ab von dem Geschehen.
Wir mussten ihr versuchen zu erklären, dass wir anders sind ohne zu sagen was wir sind und ohne ihr Angst zu machen und dafür hatten wir nicht viel Zeit.
„Lasst uns zu den anderen gehen.“, riss Edward mich aus meinen Sorgenvollen Gedanken. „Wir haben einiges zu besprechen.“
Manuel, der einige Zeit später als die anderen vom Jagen zurück kamen, er versuchte sich seit dem er bei meiner Familie war auch auf Menschenblut zu verzichten, musste aber erheblich mehr Tiere jagen als wir, freute sich sehr mich zu sehen. „Es tut mir sehr leid, dass Listat so einer war, ich hatte keine Ahnung.“, versuchte er die Situation besser zu machen.
Doch seine Worte waren gar nicht von Nöten gewesen, ich hätte so oder so nach einiger Zeit bemerkt wie sehr ich meine Familie und auch Edward vermisste, wie sehr ich sie liebte.
Ich dachte ohnehin schon die meiste Zeit nur an Edward, als ich bei Listat war und somit war der Fall für mich abgeschlossen.
Edward hielt sie die restliche Nacht mit Carlisle, Jasper, Jake und Emmet in Carlisles Arbeitszimmer auf und Berieten sich wie sie gegen die Volturi und ihren Angriff vorgehen sollten.
Auf die Hilfe von Sams Rudel konnten wir nicht hoffen, Jacob hatte sam angerufen und ihm von der Situation erzählt, von dem bevorstehenden Kampf doch Sam hatte klare Ansichten.
„Wenn du willst das Renesmee in Sicherheit ist, bringe sie nach LaPusch. Ich werde nicht zulassen dass mein Rudel in Gefahr gebracht wird, weil deine Vampir Familie sich nicht an ihrer Ernährung halten kann. Ganz gleich ob es Bella oder ein anderer Vampir war. Der Vertrag steht immer noch, töten die Cullens einen Menschen, ist der Vertrag nichtig. Bella hat dafür gesorgt, dass es so ist.
Sie sind hier nicht mehr erwünscht. Sollte sie oder ein anderer Cullen unser Land betreten, werden wir sie töten.“, dann hatte er aufgelegt.
Jacob war über diese Worte außer sich vor Zorn gewesen und schrie fortwährend das Telefon an obwohl niemand mehr an der anderen Leitung war.
„Lass es gut sein.“, sprach Alice vorsichtig auf ihn ein, nicht aus Angst er könnte sie verletzten wenn er sich unkontrolliert in einen Wolf verwandeln würde, sonder eher aus Angst er könnte ihre Lieblingsvase kaputt machen die unmittelbar vor ihm stand.
Als die Sonne langsam den Horizont erhellte, begab ich mich leise in das liebevoll eingerichtete Zimmer von Lilli und setzte mich wieder an ihr Fußende.
Rosalie erzählte mir, das Lilli ein wirklich wundervolles Kind war und immer zu davon erzählt hatte was sie noch alles mit mir machen wollte wenn ich sie wieder abholen kommen würde.
Renesmee hatte zu Anfang ihrer Schwierigkeiten mit dem kleinen Mädchen aber auch sie unterlag schnell ihrem Scharm und freundete sich mir ihr an wohlwissend, dass sie der Schlüssel zu mir war.
Rosalie erzählte mir wie es für Esme und Carlisle war, als ich fort war. Sie erzählte mir davon das Esme immerzu in meinem und Edwards Zimmer saß und meinen Duft einatmete aus Angst sie könnte ihn vergessen. Auch von dem Abend als ich mich entschloss Listat zu folgen berichtete sie mir, sie erklärte wie es für sie war und wie Alice gelitten hatte weil sie sich die Schuld an allem gegeben hatte, weil ihr schweigen von den Geschehnissen vor achtzehn es dazu hat kommen lassen.
„Als ich Nessi vom Flughafen abholte, da wusste ich gar nicht was ich machen sollte. Sie sah schrecklich aus. Ihrer Haare waren strähnig und ihrer Augen rot unterlaufen von den Tränen. Du weißt ich bin nicht sehr gut darin gut zu sein und die Situation war für mich so schon schlimm genug. Als wir dann zu Hause waren lief sie sofort in ihr Zimmer, wo sie nur selten raus kam. Sie bekam immer wieder Wutanfälle, wenn wir versucht hatten sie irgendwie abzulenken und zum Schluss ließen wir sie ganz. Sie kam eigentlich nur raus um zu Jagen und das meines Erachtens viel zu selten. Auch Carlisle machte sich große Sorgen um Nessi, weil sie einfach zu wenig zu sich nahm.“, Rosalie sah bei ihren Erzählungen unglaublich traurig aus und als sie von Renesmee erzählte fiel es ihr immer schwerer die Beherrschung aufrecht zu halten.
Wie sehr meine arme Tochter gelitten hatte, wurde mir erst ab diesem Zeitpunkt wirklich bewusst. Dass sie voller Trauer war, dachte ich mir aber dass ich ihr solche Qualen zufügen würde, wenn ich gehen würde das hatte ich nicht bedacht.
Lilli begann sich unter ihrer dicken Decke hin und her zu wälzen und machte dabei einen bezaubernden Schmollmund.
Schließlich öffnete sie ihre Augen und sah mich verschlafen an.
„Bella?“, krächzte sie leise, ihr Hals war vom schlafen ganz trocken gewesen.
Leicht strich ich über ihre zerzausten Locken. „Ja liebes ich bin jetzt da.“, flüsterte ich in sanften Ton.
„Ja jetzt bist du da.“, strahlte sie plötzlich übers ganze Gesicht und entblößte dabei die kleine Lücke zwischen ihren Zähnen „Fahren wir jetzt wieder nach Italien?“, fragte sie ganz aufgeregt und ich wusste nicht wie ich es deuten sollte.
Fühlte sie sich trotz der ganzen Sachen sie nun ihr gehörten und der Liebe mit der sie scheinbar überschüttet wurde nicht wohl in diesem Haus?
Leicht nahm ich ihre kleinen Hände in meine, sie war so zerbrechlich und ich hatte Angst, ich könne ihr ausversehen weh tun.
„Lilli… Also wir fahren nicht nach Italien.“, fing ich vorsichtig an ihr die Sache zu erklären und als sich ihr lächelndes Gesicht plötzlich in eine traurige Miene verzog viel es mir noch schwerer.
„Fahren wir nicht?“, murmelte sie mit gesenkten Kopf und spielte mit meinem Armreif.
„Nein Liebes.“
„Aber du hast versprochen , das du mich holen kommst und dass ich für immer bei dir bleiben darf.“, sie riss ihren Kopf in die Höhe und die Tränen die sich in ihren Augen gesammelt hatten flossen heraus. „Du hast es versprochen Bella.“
„Lilli Italien ist nicht der richtige Ort wir sind dort nicht sicher.“, versuchte ich sie wieder zu beruhigen. „Hier wird es dir bestimmt auch gefallen.““
„Hier?“, brachte sie schwer atmend heraus, denn aus den kleinen Tränen ist bereits richtig weinen geworden. Der Geruch nach dem Satz ihrer Tränen füllte den gesamten Raum.
„Ja wir bleiben hier, bei meiner Familie. Es sind nun auch die anderen da, die die vorher nicht da waren.“
„Wir? Das heißt du auch?“, fragte Lilli mit leichter Skepsis.
Ich konnte mir bei ihrem Gesichtsausduck ein Lachen nicht verkneifen. Sie hatte eine Augenbraue hochgezogen und versuchte einen ernsten Gesichtsausdruck. Es war eindeutig das Rosalie ihr den beigebracht bzw. dass sie sich ihn bei ihr abgeschaut hat. „Ja ich bleibe auch. Und jetzt komm wasch dich und zieh dich an ich möchte dir meinen Mann und meine restlichen Geschwister vorstellen.“
Lilli rappelte sich aus ihrem Bettchen raus und stapfte zum Kleiderschrank.
Als sie die Tür öffnete konnte ich das gesamte Ausmaß des Inhaltes begutachten.
Ich glaube noch nie hatte ein Kind in Lillis alter so viele Sachen gehabt. Und alles hatte rosa und rote Farben.
„Lilli?“, fragte ich leicht unterdrückt, denn ihr Gesichtsausdruck ließ erahnen, dass sie nicht sonderlich zufrieden mit der Auswahl war.
„Ich hab nur Kleidchen Bellamy. Ich kann gar nicht auf Bäume klettern und Radschlagen.“, sie zog einen kleine Schnutte und verdrehte gekünstelt die Augen. Auch dies war eine Angewohnheit die sie sich bei Rosalie abgeguckt hatte.
„Zieh erst mal dass an, was da ist Engelchen und nachher fahren wir in die Stadt und kaufen dir ein paar Jeans.“, mit einem kleinen Lächeln im Gesicht drehte sie sich wieder in Richtung Kleiderschrank und kramte darin herum bis sie einen dicken Jeansrock und einen roten Pullover mit einem kleinen Schmetterlingsmotiv rausgesucht hatte.
Dazu trug sie eine schwarze Baumwollstrumpfhose.
„Soll ich dir die Harre kämmen während du dir die Zähne putzt?“
Wieder bekam ich das Zahnlücken Lächeln von ihr geschenkt. „Ja das wäre toll.“
Als wir mit allem fertig waren, band ich ihre dicken schwarzen Locken zu einem Zopf, damit ihr die Haare nicht immer ins Gesicht fielen.
Unten warteten bereits alle auf uns und als wir die Stube betraten kam Edward sofort auf uns zu um sich dann vor Lilli hinzu Knien. „Hallo kleine Lady. Es freut mich dich kennen zu lernen.“, sagte er in diesem ganz besonderen Tonfall.
Lilli ergriff sofort die Hand die Edward ihr hingehalten hatte und schüttelte sie. „Es freut mich auch dich kennen zu lernen.“, strahlte sie ihn an.
„Ahhh sie ist ja einfach süß.“, quietschte Alice und sprang von Jaspers Schoß auf um auf sie zu zu tänzeln.
„Ich bin Alice.“, trällerte sie „Wir werden uns ganz toll verstehen.“
Das würden sie, dessen war ich mir bewusst, denn wer sollte es besser wissen als Alice selbst?
„Jasper hielt sich wie er es damals auch bei mir getan hatte sehr im Hintergrund. „Hallo Lilli. Ich bin Jasper.“
„Hallo.“, strahlte Lilli in an.
Als Emmet auf sie zu kam wich Lilli ein paar Schritte zurück und versteckte sich hinter mir.
„Was ist?“, fragte Emmett erschrocken und blickte mich an.
Edward brach in lautes Lachen aus und klopfte ihm auf die Schulter „Sie hat Angst vor dir haha. Naja kann ich ihr nicht verübeln so laut wie du immer bist.“
„Angst?“, langsam hockte Emmett sich auf Lillis höhe „Hab keine Angst vor mir Lilli. Ich tu dir doch nichts. Ich bin dein Freund.“
Fragend sah Lilli mich an. „Geh nur Liebes. Emmett ist ein großer Teddybär.“, lachte ich „Du wirst eine Menge Spaß mit ihm haben, er wird derjenige sein der mit dir auf die Bäume klettert.“
Ich wusste dass ich sie so aus der Reserve locken würde und mein Plan ging auf als sie einige Schritte auf ihn zu machte.
„Du kletterst also mit mir auf Bäume?“, skeptisch musterte sie ihren neuen Spielkameraden.
Für Emmett würde es sich lohnen sich in Lillis Nähe aufzuhalten, denn dann könnte er sich wie ein Kind benehmen ohne dass wir ihn dafür auf den Arm nehmen würden.
„Auf die größten die du dir vorstellen kannst.“, prahlte er und grinste sie dabei breit an ohne darüber nachzudenken, dass seine Zähne sie vielleicht verschrecken könnten.
Doch Lilli machte nur noch ein paar Schritte mehr auf ihn zu und fing an zu Kichern. „Du und auf Bäume klettern? Du bist doch viel zu schwer. Die brechen doch alle kaputt.“
Rosalie und Alice fingen lauthals an zu lachen und auch wir anderen fielen mit ein. Nur Emmett blickte gespielt beleidigt zu Boden.
Einen kleinen Augenblick bewegte er sich nicht, dann packte er sie bei den Schultern und schmiss Lilli auf seinen Rücken. Bei der schnellen Bewegung, stieß sie einen kleinen Schreckenslaut aus, was Emmett nicht weiter störte.
„Und wenn ich eben nicht mit dir auf Bäume klettern kann, dann mach ich eben andere Sachen um dich zum Lachen zu bringen.“, rief er und lief mit ihr hinaus.
Er lief viel zu schnell, sogar so zu schnell dass ich befürchtete Lilli würde merken dass hier was nicht stimmte.
Doch sie krallte sich einfach nur um Emmett seinen Hals und lachte.
Besorgt sah ich zu Edward, doch er beobachtete das Geschehen nur mit einem Lächeln im Gesicht.
„Was denkst du?“, fragte ich ihn.
„Dasselbe wie jeder andere hier im Raum.“, flüsterte er mir leise zu. „Sie ist bezaubernd.“
„Ja das ist sie. Aber was machen wir mit ihr?“
„Zu aller erst gehe ich mit ihr einkaufen.“, mischte sich Alice mit ein. Ich habe gesehen dass du das sowieso vor hast. Sie brauch Hosen.“, sie warf Rosalie einen gespielten entrüsteten Blick zu.
„Aber was ist mit den Volturi?“
„Die habe ich im Blick. Wenn sie hierher aufbrechen schaffen wir sie weg. Wir werden uns schon darum kümmern. Ihr wird nichts passieren.“
Ich ließ meinen Blick von Alice ab und sah aus dem Fenster hinaus um Emmett und Lili beim toben zu zusehen.
Ich hatte keine Ahnung wie wir sie beschützen sollten, sie war so klein und hilflos.
Ich bekam ja schon ein komischen Gefühl wenn ich sie mit Emmett toben sah, er warf sie ohne Nachsicht in die Luft um sie dann wieder aufzufangen. Doch ihr schien dass alles nichts aus zu machen. Sie lachte fortwährend und schrie immer wieder „Mach das nochmal Emmett, nochmal und höher.“, und Emmett tat wie ihm befohlen.
Den Tag über bekam ich Lilli kaum zu sehe, sie verbrachte die meiste Zeit mit Emmett und Rosalie, die ihr den Walt und den Rest der Umgebung zeigten.
Alice hatte Jasper überredet mit ihr mit zum einkaufen zu kommen, damit sie für Lilli Hosen kaufen konnte und Nessi und Jake waren mit sich beschäftigt.
Carlisle verbrachte viel Zeit in seinem Arbeitszimmer und versuchte andere Vampire zu erreichen, die uns vielleicht zur Seite stehen könnten und Esme unterstützte ihn dabei.
Es war erstaunlich wie ruhig alle waren obwohl die Klinge des Todes so dicht über uns schwebte.
Auch Edward machte auf mich einen sonder friedlichen Eindruck.
Vielleicht war unsere Situation doch nicht so aussichtslos wie ich annahm, oder vielleicht hatten sie sich auch schon damit abgefunden und versuchten nun das Beste aus den letzten Tagen zu machen.
„Wollen wir an den See Liebes?“, hauchte Edward in mein Ohr als er mich von hinten umarmte. „Wir könnten ein wenig schwimmen gehen.“
„Das ist eine schöne Idee Edward. Dass lenkt ich vielleicht ein wenig von den Volturi ab.“
Edward zog meine Hand langsam an sein Gesicht heran und Küsste meinen Handrücken.
Dann Grinste er das schiefe Grinsen welches ich so liebte.
„Machen wir ein kleines Wettrennen?“
Ich wusste ich würde dieses rennen nicht gewinnen können, Edward war Demenz schneller als ich, also ließ ich mir eine kleine List einfallen.
Langsam drehte ich mich zu ihm um und fing an seinen Hals zu küssen, was er sichtlich genoss.
Ich ließ meine Hand sein Hemd hinunter gleiten und öffnete dabei die Reihe der Knöpfe und strich dann langsam über seine harte Brust.
Er schloss seine Augen und stieß ein wohliges knurren aus.
„Weißt du Edward.“, begann ich leise in sein Ohr zu flüstern. „Es ist schade dass du dich so leicht ablenken lässt.“
Dann drehte ich mich um und rannte so schnell ich konnte Richtung Fenster um aus dem Haus zu springen.
Edward brauchte einige Sekunden um sich zu sammeln und so bekam ich einen leichten Vorsprung.
Es war ein wohliges Gefühl welches ich hatte, als ich den Wind in den Haaren spüren konnte.
Die Bäume die an mir vorbei rauschten und mich mit ihren Zweigen berührten, streichelten meine Haut.
Ich versuchte noch ein bisschen schneller zu laufen, denn ich konnte Edward seine Schritte bereits hinter mir hören und wenige Sekunden später hatte er mich eingeholt.
„Das zahl ich dir heim.“, lachte er als er an mir vorbei lief.
Erst als wir den See erreicht hatten, drosselte er sein Tempo und blieb kurz vor dem Wasser gänzlich stehen.
Ich verlangsamte meinen Schritt auch und blieb wenige Meter von ihm stehen um ihn zu beäugen.
Seine sonst so perfekten Haare waren durch den Wind zerzaust und standen in alle Richtungen ab.
Edward stand ganz still da und blickte aufs Wasser, er schien nicht einmal zu atmen.
Einige Minuten blieb ich einfach hinter ihm stehen und sah ihm dabei zu wie er auf die seichten Wellen des Sees blickte.
Ich konnte von der Seite her erkennen dass er seine Stirn in kleine Falten zog und sein Blick strahlte Besorgnis aus.
„Was ist? Über was denkst du nach?“, fragte ich ihn und machte die letzten Schritte auf ihn zu um seine Hand zu ergreifen.
„Es ist schön hier oder?“, flüsterte er und in seiner Stimme war die Sorge die er im Gesicht hatte ebenfalls wahr zu nehmen.
„Ja sehr schön.“, beantwortete ich seine Frage und richtete meinen Blick ebenfalls aufs Wasser.
Das Spiel zwischen Licht und Wasser war wunderschön, kleine Kristalle tanzten auf den leichten Wellen und funkelten.
„Ich habe Angst Bella.“, Edward seine Stimme war kaum zu hören und sein Blick, welchen er mir zuwarf ließ mich für einen Moment vergessen wie man spricht.
„Angst… wo… wovor?“, murmelte ich.
„Ich habe es nicht vor den anderen gesagt und ich wollte es nicht vor dir sagen.“, Edward legte seine weiche Hand auf meine Wange und fuhr mit seinem Daumen über meine Unterlippe. „Ich habe gesehen, dass Aro es wirklich ernst meint. Alice ihre Visionen waren eindeutig. Er wird erst Ruhe geben, bis er uns zu Fall gebracht hat.“
Ein leichter Schauer lief mir über den Rücken. Mir war bewusst, dass dieser Kampf welcher uns bevor stand nicht leicht sein würde und Alice hatte gesagt dass wir alle sterben könnten. Doch wie ernst die Lage war hatten sie und Edward offensichtlich nicht erwähnt.
„Was meinst du sollen wir tun?“, ich drückte meinen Kopf etwas fester in seine wohlriechende Handfläche und sah ihn fragend an.
„Wir können nichts tun Bella. Wir haben keine Wahl außer zu Kämpfen. Emmett hatte Recht als er sagte wir würden sonst ein Leben lang davon laufen.“, wieder bekam Edward diesen Ängstlichen Ausdruck in seinem wunderschönen Gottgleichen Gesicht. „Aro wird uns jagen bis er jeden einzelnen von uns gefunden und vernichtet hat. Unsere einige Chance wird sein ihn zu töten.“
„Würde es denn dann aufhören? Würden sie uns dann in Ruhe lassen wenn Aro tot wäre? Was wäre mit Marcus und Ciaus?“
„Aro ist alles.“, flüsterte er „Er ist der, der das Sagen hat. Auch wenn Marcus und Ciaus mit ihm auf den Thron sitzen so sind sie ebenfalls nur Mittelsmänner. Würde es uns gelingen Aro zu vernichten, so bräuchten wir uns um die zwei keine Gedanken machen Liebes.“
„Wenn…“, ich konnte meine Frage nicht vollenden. Edward legte mir sanft einen Finger auf den Mund und schüttelte seinen Kopf. „Lass uns jetzt nicht darüber reden mein Engel. Lass uns die vermutlich letzten Momente die wir miteinander verbringen können nicht in Angst und Sorge leben. Nicht jetzt.“, hauchte er mir mit gefühlvoller Stimme in mein Ohr. „Ich liebe dich Bella.“
„Ich liebe dich.“, murmelte ich an seinem Finger vorbei.
Leicht strich er ihn in kreisenden Bewegungen an meinen Lippen entlang um ihn dann gegen seine wichen Lippen einzutauschen.
Ein wohliges warmes Gefühl machte sich in mir frei und tatsächlich schaffte ich es für diesen Moment all die Ängste und Sorgen bei Seite zu legen.
Ich spürte wie Edward mit einer Hand den Reisverschluss meiner Sweatshirt Jacke öffnete und sie mir langsam vom Körper geiten ließ, um mich anschließend des T-Shirts zu endledigen.
Wie eine Feder, die den Körper entlang gleitet, berührte er meine nackte Haut und küsste mein Schlüsselbein.
Der Duft seines Atems vernebelte mir die Sinne und ich konnte nicht mehr an mich halten.
Gierig nach ihm, griff ich in seine Haare und zog ihn an mich heran um jeden Zentimeter seines Körpers zu spüren.
Eine Welle von Gefühlen floss über mir hernieder und machte alles Schlimme ungeschehen.
Alles schien im Einklang perfektionistischer Perfektion zu sein, nichts war klagenswert, nichts schlecht oder böse. Alles war durch und durch gut.
Ein leises, zaghaftes Husten brachte mich ins hier und jetzt zurück und nahm mir wieder die perfekte Illusion.
Die Sonne hatte sich bereits hinter den Bäumen verabschiedet und machte Platz für die Dunkelheit der Nacht.
Mir kam es gar nicht so vor doch Edward und ich hatten den gesamten Tag in völliger Ekstase am See verbracht.
„Ich will nicht stören.“, murmelte Alice verschämt und blickte in den Wald. „Aber es ist wirklich wichtig. Sehr sogar.“
Ihrer Stimme zitterte leicht und ihrer Körperhaltung war noch kleiner als sonst.
Binnen Sekunden war von dem Edward mit dem ich den Tag verbracht hatte nichts mehr zu spüren, seine unbeschwerte Art war wieder der ängstlichen angespannten gewichen.
Mit einer leichten fließenden Bewegung zog er ich von sich herunter und reichte mir meine Kleidung.
Schnell zog er sich Hemd und Hose über und ging auf Alice zu, die noch immer mit dem Rücken zu uns stand.
„Wann werden sie hier sein?“, Edward seine Stimme war laut und panisch.
Ich musste nicht lange überlegen um zu wissen wen er mit SIE meinte.
„Morgen.“, wimmerte Alice und drehte sich zu uns um.
Ihr Gesicht lag voller Angst und ihre Augen hatten eine Ausdruckslose Leere in sich. „Morgen Nacht.“
„Ich dachte sie wollten erst in einer Woche kommen? Wieso kommen sie schon morgen?, fragte Edward seine Schwester weiter aus und als Alice ihn nur ansah sagte er „Verstehe.“
Ich ging auf Alice zu um sie in die Arme zu nehmen, ihrer Haltung und Art zu sprechen rief das dringende Gefühl in mir auf sie zu trösten.
„Warum kommen sie schon morgen?“, richtete ich meine Frage an Edward und musste sie sogar noch einmal wiederholen als er nicht reagierte.
„Aro will nicht länger warten, er befürchtet wir könnten zu viel Unterstützung bekommen wenn er uns zu viel Zeit zum Handeln lässt.“, aus Edwards Brust stieß ein tiefes Knurren als er weiter sprach. „Listat wird die Kämpfer anführen als Aro sein Erfahrenster Krieger.“
„Listat? Aro hat ihn nicht getötet obwohl er dich frei gelassen hat?“
Wieder entfuhr Edward ein Knurren doch dieses Mal war es noch lauter. „Er wird am Leben gelassen, wenn er…“, sein Blick lag voller Hass, als er die letzten Worte sprach. „Wenn er im Gegenzug dich dafür tötet.“
Als er die letzten Worte an mich richtete fühlte ich, wie sich kleine Messer in meine Brust bohrten.
Das also hatte ich durch mein Handeln, durch meine bloße Dummheit erreicht.
Es gab keinen Ausweg mehr für uns.
„Wissen die anderen schon Bescheid Alice?“
„Ja.“, beantwortete sie leise meine Frage. „Ich habe es ihnen bereits alles gesagt. Jake hat schon mit Quil und den anderen gesprochen, sie werden morgen Mittag hier sein.“
„Wo ist Lilli jetzt?“
„Sie spielt mit Emmett, wir versuchen es vor ihr zu verbergen das etwas nicht stimmt. Leyla und Leah werden sich ihrer morgen annehmen wen sie da sind und auf sie achtgeben.“
Mir war nicht wohl bei dem Gedanken Lilli in die Obhut von einem Vampir zu geben de ich nicht besonders gut einschätzen konnte und einem Wolf der dazu neigte schnell aus der Haut zu fahren, doch was blieb uns für eine andere Möglichkeit. Lilli brauchte Schutz weit ab von dem Geschehen.
Wir mussten ihr versuchen zu erklären, dass wir anders sind ohne zu sagen was wir sind und ohne ihr Angst zu machen und dafür hatten wir nicht viel Zeit.
„Lasst uns zu den anderen gehen.“, riss Edward mich aus meinen Sorgenvollen Gedanken. „Wir haben einiges zu besprechen.“
Gast- Gast
Der letzte Vollmond
Als wir das Haus betraten, herrschte in ihm eine Bedrückende Stille.
Die gesamte Familie hatte sich in der Großen Wohnstube versammelt und blickte schweigend und betroffen zu Boden.
Alle bis auf Rosalie, sie saß mit Lilli etwas abseits von den anderen und las ihr aus einem Buch vor.
Als Lilli mich jedoch sah, sprang sie sogleich von Rosalies Schoss herunter und lief auf mich zu um mir in die Arme zu springen. „Da bist du ja.“, strahlte sie mich an. „Ich habe dir ganz viel zu erzählen. Emmet und ich haben so viel Spaß gehabt.“
Liebevoll strich ich ihr über ihren kleinen Kopf und presste sie an mich heran. „Lilli, mein kleiner Engel…“, begann ich leise „Wir müssen uns mit dir unterhalten.“
„Habe ich etwas angestellt?“, murmelte sie und machte dabei die süßesten Ree Augen die ich je gesehen hatte.
„Nein mein kleiner Engel, du hast nichts angestellt. Aber es ist wichtig, dass du jetzt ganz doll aufpasst.“, von meinen Worten eingeschüchtert fing sie leicht an mit ihrem Kopf zu nicken.
Mit ihr auf meinem Arm und Edward an meiner Seite setzte ich mich zu den anderen.
Ich drehte Lilli so, dass sie meine Familie im Blick hatte.
„Was siehst du mein Engel?“, fragte ich sie vorsichtig und wartete auf ihrer Antwort ab.
„Ähm… Also…“, murmelte sie vor sich hin und rutschte auf meinem Schoss hin und her. „Ich sehe… Emmett und Rosalie und…“ „Was siehst du genau mein Schatz?“, fragte nun Edward und unterbrach sie. „Was fällt dir an uns alles auf?“
Lilli fing an sich auf ihrer Unterlippe zu kauen und blickte angestrengt in die Runde.
„Ihr seid alle blas, bis auf Jacob, und ihr habt alle goldene Augen bis auf Jacob und Manuel.“, als sie ihren Blick auf ihn richtete strahlte sie ihn an. Es war offensichtlich, dass sie ihn in der Zeit sehr ins Herz geschlossen hatte.
„Emmett ist super schnell und kann mich ganz toll hoch schmeißen.“, sie fing leicht an zu kichern als sie das sagte. „Und Emmett macht Tiere nach wie ein Mann aus dem Circus und…“ „Was fällt dir noch auf außer dass Emmett ein Clown ist?“, lachte Rosalie.
„Ihr habt komische Zähne die sehen anders aus als wie bei mir und Jacob.“, sie sah mich fragend an und runzelte die Stirn. „Warum sind Jacob und ich anders als ihr?“
Ich konnte mir ein kleines Lachen bei ihrer verdrehten Feststellung nicht verkneifen. „Nicht ihr seit anders. Wir sind anders Liebling. Und Jake ist auch noch mal anders als du.“
Ruckartig drehte sie ihren Kopf in Jakes Richtung, so dass mir ihrer Lockigen Haare ins Gesicht flogen und mir ihr wundervoller Geruch entgegen schlug.
Mit einer schnellen, viel zu schnellen Bewegung sprang Alice von ihrem Platz auf und riss mir Lilli aus dem Armen.
Edward, griff nach meinen Händen und hielt sie fest mit seinen umschlungen.
„Was? Was ist?“, fragte ich panisch. Ich hatte nicht eine Sekunde daran gedacht Lilli etwas anzutun oder doch.
Ich sah Alice ernst an, doch das leise Wimmern von Lilli ließ meinen Zorn erlöschen.
„Weine nicht kleine.“, versuchte Alice Lilli zu beruhigen.
„Gib sie mir.“, sagte ich im ernsten Ton zu Alice und streckte meine Arme nach der kleinen aus.
Als Alice zögerte und Edward fragend ansah stand ich auf und griff um Lillis Bauch. Sie drehte sich sofort um und schlang ihrer Arme um meinen Hals.
Ihrer kleinen Tränen befeuchteten mein Shirt, doch das machte mir nichts aus.
„Es ist gut mein kleiner Engel. Weine nicht mehr.“, flüsterte ich ihr melodisch ins Ohr.
„Wenn wir dir jetzt ein kleines Geheimnis erzählen Lilli versprichst du dann es niemandem weiter zu sagen?“, fragte Esme und kam auf mich und Lilli zu um ihr über die Wange zu streicheln und eine Träne weg zu wischen.
Nasehochziehend nickte sie mit ihrem Kopf. „Ja.“
Esme lächele Lilli an du streckte ihren kleinen Finger nach ihr aus. „Machen wir es so wie mit dem Gemüse?“
Als Antwort streckte Lilli ihren Finger ebenfalls aus und hackte ihn bei Esme ein. „Ja, ich verspreche ich sag nie nicht ein Wort.“
Fragend sah ich Esme an. „Mit dem Gemüse?“
„Sie wollte es nicht essen und ich habe ihr versprochen, dass wenn sie es isst wir losgehen und ihr eine Kleinigkeit kaufen. Ich musste den Fingerschwur leisten.“, mit dem Kopf deutete sie auf die zusammen geharkten Finger.
„Ohh.“, stieß ich hervor und kicherte dabei. „Verstehe.“
„Ich hab einen Teddybären bekommen.“, strahlte Lilli mich an und der Kummer von vor wenigen Sekunden war erloschen. „Soll ich ihn dir zeigen?“
„Später kannst du uns deinen Teddy zeigen kleines, jetzt zeigen wir dir etwas. Und du musst keine Angst haben.“, wandte sich Edward an sie und nahm sie mir aus den Armen.
„Jacob kommst du bitte mit raus?“, fragte Edward Jake und ging an ihm und Renesmee vorbei Richtung Haustür.
„Edward bist du dir sicher?“, hörte ich Carlisle aufgeregt hinter mir.
Mein Mann blieb an der Tür stehen und drehte sich wieder zu uns um. „Wir haben keine Zeit Carlisle, und sie wird es eh irgendwann zu Gesicht bekommen wenn wir sie bei uns behalten. Besser sie sieht es jetzt im Schutz ihrer neuen Familie als dass sie morgen einen Schock fürs Leben bekomm wenn Leah einfach vor ihr platzt.“
Carlisle runzelte für einen Moment seine sonst so Marmorglatte Stirn und schien die Aussage von Edward zu überdenken, dann nickte er zustimmend. „Du hast Recht Edward.“
Jacob gab Nessi einen leichten Kuss auf die Lippen und ging dann mit Edward in Freihe.
Wir anderen folgten ihnen auf dem Fuße.
„Hör gut zu Lilli. Was du jetzt siehst wird dir vielleicht Angst machen, aber sei dir sicher niemand wird dir etwas tun.“, redete Edward mit Engelsgleicher samtender Stimme auf Lilli ein.
Sie blickte sich suchen um und als ihr Blick auf mich traf streckte sie ihrer kleine Hand in meine Richtung. Schnell ging ich auf sie zu um sie zu halten. „Bist du bereit?“, fragte Edward sie und als Lilli leise nickte gab er Jacob mit einer Kopfbewegung das Zeichen dass es losgehen konnte.
„Okay.“, flüsterte Jake und schloss seine Augen. „Also hier kommt der große Wolf.“, er zog einmal tief die Luft ein und sein Körper fing an zu zittern.
Er verschwamm mit sich selbst und wenige Sekunden später stand an der Stelle an der zuvor der große Muskulöse Mann stand ein rostbrauner riesiger Wolf.
Vor Schreck hielt Lilli den Atem an und drückte ihren Kopf fest an Edwards hals.
„Es ist alles gut kleine. Alles ist okay er wird dir nichts tun.“, redete ich auf sie ein doch es dauerte eine Weile bis sie sich regte. „Er wird mich fressen.“, flüsterte sie und linste mich durch ihre dichten Wimpern an.
Jacob gab einen schnaubenden Laut von sich und verdrehte die Augen.
Ich spürte die Hand von meiner Tochter Renesmee auf meiner Schulter. „Er wird dich nicht fressen.“, lachte sie. „Er ist doch Jacob. Sieh Mal Lilli, man kann ihn streicheln. Er ist wie ein großer Hund.“ Nessi ging auf ihren Jacob zu und kraulte ihn hinter seinen großen Ohren, worauf hin dieser anfing mit seinem langen wuscheligen Schwanz zu wedeln.
„Sie doch Liebes.“, flüsterte Edward und Lilli blickte vorsichtig über ihre Schulter zu Nessi und Jake.
Doch auch das liebesvolle Bild von Renesmee und Jacob ließ Lilli nicht aus ihrer steifen klammernden Position locken und so stapfte der große Wolf auf das kleine Mädchen zu.
„Jacob bitte sie hat Angst, halte noch ein wenig Abstand.“, ermahnte ich ihn, doch dieser ignorierte mich einfach.
Leicht drückte er seinen riesigen Kopf gegen Lillis Schulter und forderte sie mir der Schnauze auf ihn zu streicheln.
„Hör auf.“, quietschte sie. „Das kitzelt.“
Spielerrisch warf Jake sich vor ihr auf den Bauch und streckte sein Hinterteil in die Luft wodurch das Wedeln seines Schwanzes eine leichte Brise hervor rief. Wie ein Soldat robbte er so auf uns zu und winselte leicht.
Renesmee die Jake besser kannte als jeder andere von uns fing an zu lachen lief auf ihn zu. „Er will mit dir spielen Lilli. Hast du Lust mit uns zu spielen?“
Um ihr zu zeigen dass Jake nichts macht setzte sie sich auf seine breiten Schultern und schlang ihre Arme um seinen Hals um ihr Gesicht fest an seinen Kopf zu drücken.
Lilli warf mir einen fragenden Blick zu und als ich ihr aufmunternd zunickte fing sie an in Edwards Armen zu zappeln, bis er sie runter ließ.
In kleinen langsamen Schritten ging sie auf den großen rostbraunen Wolf zu und streckte eine Hand nach ihm aus.
„Warum bist du jetzt ein Hund?“, flüsterte sie leise als sie den letzten Zentimeter zwischen seinem Fell und ihrer Hand überschritt.
„Weil Jake etwas besonderes ist.“, beantwortete Nessi ihre Frage mit einem kleinen Lächeln und küsste dabei Jacob seinen Kopf.
Zaghaft strich sie mit ihren Fingern über das weiche Fell und musterte den Wolf dabei eindringlich.
„Seid ihr alle Hunde?“, fragte Lilli und zog dabei wieder ihrer Augenbraue ganz Rosalie typisch hoch.
Edward schien diese Eigenart ebenfalls aufgefallen zu sein, denn ich konnte im Augenwinkel erkennen dass er sich ein Lachen verkniff.
Rosalie viel bei Lillis Worten in schallendes Gelächter „Oh mein Gott nein.“, lachte sie „Das wäre ja fürchterlich.“
„Wir sind auf andere Weise besonders.“, wandte nun Carlisle das Wort an Lilli.
„Lilli.“, fing Edward an, der ihre Gedanken hören konnte ehe sie sie aussprach. „Es ist wichtig dass du niemals jemandem davon erzählst hörst du?“
Als Antwort fing sie heftig an mit ihrem Kopf zu nicken.
„Gut. Wir sind schneller als die normalen Menschen.“ „Und stärker.“, warf Emmett ein und schlug sich gekünstelt auf die Brust.
„Ja und stärker. Danke das du mich darauf aufmerksam gemacht hast Emmett ich hätte es fast vergessen.“, spottete Edward dann fuhr er ernster fort „Wir schlafen nicht und wir essen nicht.“ „Nicht richtig“, unterbrach Emmett Edward ein zweites Mal und bekam von Alice einen Schlag an den Hinterkopf. „Sei doch mal Still du Kind.“
„Was heißt das nicht richtig?“, harkte Lilli Stirnrunzelt nach. „Wenn man nicht isst, dann knurrt doch aber immer der Bauch ganz viel.“
„Das erkläre ich dir ein anderes Mal Mäuschen.“, warf ich schnell ein, um die Situation zu retten.
„ Und was wichtig ist, was dir irgendwann auffallen wird, wir werden nicht älter. Wir werden immer so wie jetzt aussehen.“
Das kraulen, welches Jacob fortwährend durch Lili ihre kleinen Hände genoss, hielt an doch war es eher eine von ihr, nicht beabsichtigte mechanische Handlung.
„Nie mehr?“, flüsterte sie leise und musterte jeden einzelnen von uns innig.
„Nein Liebes, nie mehr. Wir werden immer so aussehe wie jetzt.“ Sprach Edward in sanften liebevollen Ton.
Seine Augen strahlten für dieses kleine Menschenkind unendlich viel liebe aus doch nach kurzen Sekunden des Schweigens, wurde sein Blick traurig.
„Ich möchte auch besonders sein.“, brachte Lilli hervor und lächelte dabei ihr schönes Zahnlücken Lächeln.
Ihrer Worte zerrissen mir mein Silles Herz und fügten mir unglaublich viel Schmerz zu.
„Du bist doch etwas besonderes mein Schatz.“
„Nein, ich will auch stark und schnell sein.“, fing sie an zu lachen. „So stark wie Emmett.“
„Lili das geht nicht.“
„Wieso nicht?“, ihr Lachen verstummte und sie machte ein trauriges Gesicht.
Hilfesuchend sah ich Edward an. „Weil man das nicht einfach herbei zaubern kann Lilli. Dass kommt nicht einfach so.“, liebevoll stich er ihr über ihre rosigen Wangen.
„Das ist aber unfair.“, protestierte sie weiter und in ihren Augen bildeten sich kleine Diamanten die langsam über die Wange rollten.
Emmett, lief auf sie zu, und nahm sie fest in die Arme. „Weine nicht kleine Lilli.“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Für mich bist du etwas Besonderes, besonderer als alle anderen die hier sind.“, er warf Rosalie ein verschmitztes Grinsen zu ehe er weiter sprach. „Du bist die schönste und liebste und tollste und beste Freundin die ich habe.“, dann gab er ihr einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze.
„Wirklich?“, murmelte sie und rieb sich dabei ihre Augen.
Emmett grinste sie breit an und hob zwei Finger in die Luft „Indianer Ehrenwort.“, schwur er. „Wenn du willst können wir drauf spucken.“
Lilli wischte die letzte Träne aus ihren Augen und sah Emmett grinsend an.
Ich hoffte innerlich, dass sie auf dieses abstoßende Angebot nicht eingehen würde, doch sie tat es nicht.
Leicht legte sie ihre Hand an den Mund und spuckte in die Innenfläche. Emmett tat es ihr gleich, wobei er nur so tat als ob und umschloss ihre kleine Hand mit seiner riesen Pranke.
„Das ist so… Abstoßend.“, hörte ich Alice hinter mir kichern.
Emmett warf ihr einen gespielt beleidigten blick zu und wandte sich dann wieder Lilli zu. „Es ist schon spät. Was hältst du davon wenn wir ins Haus gehen und dir etwas zu essen machen, dich in die Wanne stecken und ich dir dann noch etwas vorlese wenn du im Bett bist?“
„Das wäre toll.“, strahlte Lilli ihn an. „Und ich darf mir die Geschichte selbst aussuchen ja?“
„Aber klar.“, versprach er und machte sich mit Lilli auf den Weg ins Haus.
„Emmett, wir sollten…“, wollte Edward sagen, doch Emmet hielt nur einen Arm in die Luft und rief „Für heute reicht es Edward, morgen früh ist auch noch Zeit.“, dann verschwand er durch die Tür.
In den Gesichtern von jedem einzelnen lag ein merkwürdiger Gesichtsausdruck.
Esmee brach als erste das Schweigen und fing an zu lachen. „So hab ich ihn ja noch nie gesehen.“ „Richtig Väterlich“, fiel Alice mit in ihr Lachen ein.
Es dauerte nur wenige Sekunden und wir alle Lachen über unseren Emmett. „Jetzt hat er wenigstens einen Spielkameraden.“, kicherte Rose und hielt sich eine Hand vor ihren Mund.
Doch so schnell wir anfingen zu lachen, so schnell beendeten wir es auch wieder, als der grauenvolle Gedanke sich in die Köpfe schlich, dass das Damoklesschwert über uns schwebte.
„Jasper, wollen wir noch ein wenig durch den Wald laufen?“, fragte Alice ihren Liebsten und ergriff seine Hand.
„Das wäre wirklich schön.“, flüsterte er leise und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
Auch Esme und Carlisle machten sich mit einem endschuldigten Blick in langsamen Schritten davon.
„Wir sollten es ihnen gleich tun Bella und die Stille und den Frieden nutzen, solange es noch geht.“, hauchte Edward mir sanft in den Nacken.
Sein Atem löste einen befriedigenden Schauer in mir aus gefolgt von einem leidenschaftlichen Brennen, welches mein denken beeinflusste.
„Ja wir sollten die letzten Momente genießen.“, noch während ich sprach konnte ich sehen, das Rosalie Emmett ins Haus folgte und Jake mit Nessi auf seinem Rücken in den Wald verschwand.
Auch sie wollten die womöglich letzten Stunden ihres Daseins mit dem für sie wichtigsten Geschöpf der Erde verbringen!
„Es gibt da was, ich möchte es dir Zeigen. Es ist einige hundert Meilen von hier entfernt, also solltest du Lilli vielleicht schon jetzt eine gute Nacht wünschen.“, die sanften Berührungen, die Edward über meinen Arm gleiten ließ, machten es mir unmöglich klar zu denken.
Immer wieder schweiften meine Gedanken in ein Spiel voller Liebe und Zärtlichkeit, so dass Edward seine bitte noch einmal wiederholen musste. „Bella. Wir sollten Lilli gut Nacht wünschen.“, an seinem bezaubernden Grinsen erkannte ich, dass er auch ohne in meinen Kopf gucken zu können wusste wo ich in meinen Gedanken bin.
„Ja.“, murmelte ich „Lilli… Sie wird sonst traurig… gehen wir.“, ich ergriff seine Hand, die er liebevoll über meinen Rücken gleiten ließ und zog ihn hinter mir her.
Im Haus machte sich der Geruch von Eiern und Mehl breit und von Zucker.
Fragend warf ich Edward einen Blick zu.
„Seitdem Lilli hier wohnt, haben sie was die Küchennutzung angeht ziemliche Übung.“, lächelte er und fügte dann lachend „Naja Emmett nun nicht so.“, hinzu.
Als wir die Küche betraten, verstand ich warum Edward lachte. Emmett stand vor einer Schüssel mit Mehl und Eiern und hatte einen Rührbesen in der Hand.
Lilli saß auf der Arbeitsfläche und lächelte ihn an. „Du musst Milch da rein machen. Aber aufpassen sonst klumpt das.“
„Wie soll ich denn aufpassen? Was kann man denn da falsch machen wenn man das alles zusammen mischt?“, nörgelte Emmett beleidigt als Lilli in lautes schallendes Gelächter fiel.
Rosalie saß am Esstisch und hatte ihren Kopf in die Hände gelegt um die beiden mit einem Lächeln auf den Lippen zu beobachten.
Sie hatte mir vor vielen Jahren einmal erzählt, wie sehr sie sich als Mensch ein Baby gewünscht hatte, das es alles war, was sie wollte um glücklich zu sein.
Es war in der Nacht, als sie mir erklärte warum sie mich nicht mochte, in der sie mir erklärte weshalb sie zu einem Vampir geworden war.
Für sie war dieses Bild welches sich ergab mit dem lachenden Kind und dem nörgelnden Emmett wahrscheinlich eins der schönsten welches sie je erblicken durfte.
„Schön oder?“, flüsterte Edward mir so leise zu, dass niemand sonst es hören konnte.
Ich nickte nur abwesend und beobachtete die beiden!
„Was mach ich denn wenn ich damit fertig bin?“, erkundigte sich Emmett bei Lilli und rührte wie ein Weltmeister in der Schüssel.
„Dann musst du probieren ob es süß genug ist.“, antwortete sie in absolut erstem Ton.
Rosalie, die die beiden still beobachtete, fing an zu kichern und nickte zustimmend mit ihrem Kopf. „Komm schon Emmett du musst kosten.“, pflichtete sie im bei „Das ist bestimmt lecker.“
Zaghaft steckte Emmett einen silbernen Löffel in die Rührschüssel und füllte ihn mit der hellen Cremigen Masse.
Dann hob er ihn an und beugte sich langsam und mit verzogener Miene zu ihm vor um ihn in den Mund zu stecken.
Lilli machte es sichtlich Freude, sie hatte ja keine Ahnung wie grässlich Menschliche Nahrung für uns war.
Mutig schluckte Emmett die Masse in seinem Mund herunter und versuchte zu lächeln. „Lecker.“, brachte er mühsam hervor, doch die Lüge in diesem einen kleinen Wort war zu deutlich.
Rosalie konnte sich vor Lachen kaum noch halten und Emmett funkelte sie böse an, doch nach wenigen Sekunden breitete sich ein hinterhältiges Grinsen auf seinen Lippen aus. „Komm Rose probier du auch mal. Zwei Münder schmecken besser als einer.“
Ich beschloss Rose schützend zur Seite zu stehen und ging auf Lilli zu. „Wir wollten noch ein Weilchen weg mein Engel.“, ich deutete auf Edward und mich „ Aber natürlich wollte ich dir noch eine gute Nacht wünschen. Also Schätzchen schlaf schön.“, liebevoll strich ich ihr über die wilden Locken und drückte ihr einen kleinen Kuss auf die Wange.
Sie sprühte eine unglaubliche Hitze aus und ihr Geruch war einfach umwerfend.
„Kommst du nachher nochmal in mein Zimmer gucken?“
„Natürlich mach ich das.“, versprach ich und machte Platz für Edward, der schon drängelnd hinter mir stand um Lilli ebenfalls eine gute Nacht zu wünschen.
„Träume schön meine schöne.“, flüsterte er und küsste ihre Stirn, dann nahm er meine Hand und wir verließen die Küche.
Ich konnte noch hören, wie Emmett Lili aufforderte selbst zu probieren und wie Lili einen kleines Lachen von sich gab. „Das schmeckt ja ekelig.“, quietschte sie.
Dann vernahm ich nur noch das Rauschen der Bäume und die unterschiedlichen Gerüche des Waldes.
Edward und ich liefen eine gefühlte Ewigkeit, was wohl aber daran lag, dass ich nicht wusste wohin wir liefen und dass ich zu gerne schon angekommen wäre.
Ich bemerkte, dass der Schnee auf dem wir liefen immer höher wurde und die Gerüche immer weniger.
Bis irgendwann nur noch der Geruch von Schnee in meiner Nase lag. Da war nichts anderes.
Schnee und Edward.
„Wir sind bald da.“, rief Edward mir zu und verlangsamte sein Tempo. Ich ließ meinen Blick in die Richtung schweifen in die er zeigte und sah einen riesigen Berg aus Schnee
„Da?“, fragte ich ungläubig.
Ich hatte bei Edward mit Rosen und Kerzen gerechnet, mit Wald und Gras und er wollte mir einen Schneeberg zeigen?
„Es wird dir gefallen Bella, vertrau mir.“, flüsterte er mir sanft ins Ohr und legte seine Hände auf meine Augen. Versprich mir nicht zu gucken ja?“
Durch die kleinen Wellen seines Atems, die in zärtlichen Fluss gegen meinem Hals brachen war ich außerstande zu reden und so nickte ich nur.
Ich spürte sein Lachen, als die Wellen größer wurden und dann verlor ich den Boden unter meinen Füßen.
Man konnte es nicht fühlen, nicht einmal ich mit meinen scharfen Sinnen, fühlte wie Edward lief. Nur der Wind in meinen Haaren hatte ihn verraten.
„Lass sie bitte zu.“ Flüsterte er wieder, als der Wind nachließ.
Vorsichtig stelle er mich wieder auf meine Füße und Küsste mein Schlüsselbein. „Was denkst du?“, fragte er mich und sein süßer Atem dran in meine Nase.
„Ich… Ich würde gerne wissen wo wir sind.“, flüsterte ich eben so leise zurück.
„Ich liebe dich Bella, ich werde dich immer lieben. Wenn wir morgen verlieren und “sterben“ oder was auch immer wir dann tun, auch dann liebe ich dich noch. Ich werde dich lieben auch wenn wir nicht mehr existieren.“
Ich fühlte wie er seine Lippen auf meine Schläfen drückte, wie seine Hände durch mein Haar strichen „Öffne sie wenn du willst.“, hauchte er.
Dass erste was ich sah, als ich meine Augen öffnete waren seine großen goldenen Augen, wie die mich durch dichte Wimpern ansahen.
Ich nahm die Umgebung in der wir uns befanden gar nicht war und hatte nur Augen für meinen perfekten Ehemann.
Alles an ihm war wunderschön. Seine Augen das flüssige Gold darin, seine dichten geschwungenen Wimpern, seine perfekte Nase, seine wunderschönen Lippen, sein Adamsapfel der sich leicht bewegte wenn er schluckte, seine muskulöse Brust die leicht durch den dünnen Stoff seines Hemdes drückte… Alles.
„Du bist so schön.“, sagte ich und als meine Worte zu mir zurück kamen, sah ich mich das erste Mal in meiner Umgebung um.
Wir standen in einem riesigen Kristall, es waren Kerzen aufgestellt und Blumen verteilt. Wasser plätscherte an einer Stelle des Kristalls hinab und machte dabei eine wunderbare Melodie. Durch die Kerzen brach das Licht an den unebenen Stellen und glitzerte wie Edward in der Sonne in unendlich vielen Farben.
„Wo sind wir? Wie hast du das angestellt mit den Kerzen?“
Er stupste mir mit dem Finger auf die Nasenspitze und grinste. „Wir stehen in einem Gletscher und ich hatte Hilfe was die Dekoration anging.“
„Es ist wunderschön Edward. Einfach perfekt.“, ich schlang meine Arme um seinen Hals und drückte gierig meine Lippen auf seine.
Der schmerzende Gedanke, dass dies vielleicht die letzte Nacht sein könnte, die Edward und ich mit einander verbrachten schob ich in die hinterste Ecke meines Kopfes.
Die ganze Nacht hindurch hielten wir uns eng umschlungen in den Armen.
Edward summte ein Lied, welches ich nicht kannte mich aber sehr beruhigte.
„Wie spät ist es?“, fragte ich obwohl ich die Antwort nicht hören wollte.
Edward schien es genauso zu gehen denn er atmete erst tief ein bevor er „Viel zu spät.“, sagte.
„Wir müssen nach Hause stimmt´s?“, murmelte ich an seine Brust gedrückt.
„Ja müssen wir.“, gab er trocken von sich und zog mich noch einmach fest an sich heran.
Die Sonne stand hoch am Himmel als wir über das weite Schneetal liefen und unsere funkelnde Haut reflektierte sich in dem weißen Samt.
All die Ruhe die in der Nacht mit Edward empfand, war wie weggeblasen und ich konnte nur noch an die bevorstehende Nacht denken.
Würden wir alle überleben oder würden wir alle sterben?
Ich wollte mir darüber keine Gedanken machen, doch sie schlichen sich immer wieder in meinen Kopf.
Langsam wurde der Schnee weniger und der Wald kam immer dichter.
Es dauerte nicht mehr lange, und wir standen in unserem Garten vor dem Haus.
Auch wenn es nicht möglich war, so kam es mir vor als wäre es alles dunkler gewesen.
In langsamen Schritten begaben Edward und ich uns ins Haus und ich nahm sofort den Geruch von Wölfen war.
„Seth!“, rief Edward und ließ meine Hand los um ins große Wohnzimmer zu laufen.
Seth und Edward sind seit dem großen Kampf gegen Viktoria die besten Freunde gewesen. Er stand uns stets zur Seite und sein Verhältnis zu uns war vom aller ersten Moment unerschrocken.
Seth war damals noch sehr jung gewesen und machte sich keine Gedanken darum mit Vampiren befreundet zu sein oder nicht. Für ihn zählte dieses unumschrittende Gesetz der Feindschaft nicht.
Feuer und Eis Sonne und Mond Wärme und Kälte und doch passten diese beiden Kontrahenten perfekt zusammen.
„Edward.“, rief Seth eben so begeistert. „Da bist du ja endlich.“, sie schlossen sich fest in die Arme und als Seths Blick auf mich viel lächelte er noch breiter. „Oh Bella. Du hast uns einen schönen Schrecken eingejagt.“
„Es tut mir sehr leid.“, murmelte ich. „Das alles tut mir sehr leid. Ich wünschte ich könnte es ungeschehen machen um euch nicht dieser Gefahr auszusetzen.“
„Gefahr?“, hörte ich es aus der Küche lachen und erkannte die Stimme sofort. „Ich habe keine Angst vor der Gefahr. Hörst du Gefahr ich lache dir ins Gesicht hahahaha“, uns dann trat der große dunkle Mann mit den schwarzen kurzen Harren aus dem Raum.
„Ich sollte dir ordentlich den Arsch versohlen, dafür dass du allen diesem Kummer bereitet hast, aber wenigstens bekommen wir mal wieder ein bisschen Aktion.“
„Oh Quil, mach dich nicht über die Situation lustig.“, brachte ich mühsam heraus und fiel ihm um den Hals. „Wo ist Leah und die anderen?“
„Sie sind alle oben und spielen mit dem Kind. Sie ist ja echt süß.“
„Leah hat doch nichts dagegen das “Kindermädchen“ zu spielen?“
„Naja, sie wäre auch lieber mit uns beim Kampf, du weißt das sie sich gerne beweist.“
Leicht nickte ich und dachte darüber nach, wie sie sich als einzige Wolfsfrau fühlen musste.
„Komm schon Jake biiiitttteeee.“, hörte ich es auf der Treppe und drehte mich um.
„Nein Lilli, ich habe jetzt keine Lust. Ich bin doch kein Schoßhund.“
„Jake bitte.“, hörte ich die reizende Stimme von Lilli wieder.
Als sie an der untersten Stufe der Treppe ankamen, blickte Jacob mich ehrleichtert an. „Da bist du ja endlich. Kannst du mir bitte dieses Monster abnehmen?“
Leiste lachte ich und befreite mich aus der engen Umarmung von Quil. „Was möchte sie denn von dir?“
„Ich soll mich in einen Hund verwandeln. Ich bin kein Hund Bella ich bin ein großer starker Wolf aber kein Hund der sich verwandelt um Bälle zu holen.“
Jetzt konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen. „Ach Jake stell dich nicht so an. Für Nessi hast du das auch immer gemacht.“
„Das war was anderes Bella und das weißt du.“
Edward ging auf uns zu und hob Lilli in seine Arme. „Guten Morgen mein hübscher Schmetterling. Hast du gut geschlafen?“
Lilli schenkte ihm ihr bezauberndes Zahnlücken Lächeln und nickte eifrig. „Ja ich hab ganz viel geträumt von Jake und Hunden und von Emmett.“, lachte sie.
„Du weißt dass du heute den Tag mit Leah verbringen wirst?“, fragte Edward sie und wieder bejate sie dieses mit einem nicken.
„Und du weißt das ihr heute nicht hier schlafen werdet?“
Sie hob eine ihrer Augenbrauen und sah ihn fragend an. Auch ich richtete mein Augenmerk fragend an Edward, denn ich wusste nicht was er plante.
„Ich habe gedacht, dass du mit Leah in die Stadt fährst, dass ihr euch einen Film anseht und dann in einem Hotel übernachtet. Das würde dir sicher Spaß machen.“
Plötzlich verstand ich, er wollte sie weit genug von hier fort haben, er wollte unter keinen Umständen dass ihr etwas zustoßen konnte.
„Aber nur eine Nacht oder?“, hakte sie skeptisch nach, was ich gut verstehen konnte denn sie wurde nicht das erste Mal weg geschickt.
„Nur diese eine Nacht mit Leah.“ Versprach Edward und ich hoffte so sehr dass er dieses Versprechen halten konnte.
„Aber jetzt sollten wir uns erst einmal alle versammeln und beratschlagen, wie wir was machen wollen.“
Wenige Augenblicke später saßen wir alle zusammen gefurcht in unserer sonst so großen Wohnstube und diskutierten.
Die Wölfe, natürlich in Menschengestalt machten wie üblich vor einem großen Kampf einen recht lockeren Eindruck. Alle bis auf Jacob, er machte sich sorgen um Renesmee und wollte sie bei dem Kampf nicht dabei haben aber sie diskutierte nicht einmal mit ihm. Für sie war es beschlossene Sache mit ihrer Familie zu kämpfen. Sie kam so sehr nach mir dass es schon fast erschreckend war.
„Wir werden es wie folgt machen.“, begann Carlisle ruhig. „Zwei von euch werden im Wald Patrouille laufen und zwei bleiben hier am Haus.“, er zeigte auf das Rudel. „Leah und Leyla, werden mit Lilli in die Stadt fahren, wo sie sicher ist. Sie steht was den Schutz angeht an oberster Stelle.“
„Wir werde gut auf sie Acht geben Carlisle.“, versprach Lela in ehrfürchtigen Ton und auch Leah nickte mit ihrem Kopf. Doch ich wusste, dass sie lieber im Geschehen dabei wäre, als einfah nur zu Hoffen dass alles gut wird.
„Wir werden Zahlenmäßig unterlegen sein, dessen sind wir uns klar. Wir sind gerade mal siebzehn wenn Leah und Leyla nicht dabei sind uns sie werden zu hunderten hier aufkreuzen, weil sie glauben wir hätten so viel Unterstützung wie damals in Forks. Es ist wichtig, dass ihr keine Unüberlegten Schritte tut.“
„Wir sollten vor her Jagen gehen um Kräfte zu sammeln.“, sprach Jasper fachmännisch.
Der Tag verlief soweit ganz ruhig, wir sind alle Jagen gegangen und die Wölfe begleiteten uns zum Schutz. Leah war mit Lilli beim Haus geblieben um sie dort zu bewachen, denn Leyla wollte auf Nummer sicher gehen und ging ebenfalls jagen.
Es war erstaunlich gewesen, dass Lilli keine Angst hatte, sie störte es nicht dass direkt neben ihr im Garten ein riesiger weißer Wolf lag und sie mit den Augen festhielt jeden ihrer Schritte überwachte.
Ich war noch vor Edward von jagen zurück gekehrt um mich von Lilli zu verabschieden.
Gerade als ich sie fest in meinen Armen hielt, richtete sich Leah auf und knurrte laut. Sie machte einen großen Sprung und landete direkt vor uns auf ihren Pfoten. Schützend stand sie vor uns und sträubte ihre Nackenhaare. Sie hatte die Zähne gefletscht und Schaum bildete sich vor ihrem Maul.
„Leah?“, fragte ich panisch, doch sie konnte mir nicht antworten, sie war ein riesiger Wolf.
Ich spürte wie Lillis kleiner Körper in meinen Armen zu zittern begann und roch ihrer Tränen. Ihr Herzschlag beschleunigte sich und der Ate ging schneller.
„Pscht.“, flüsterte ich ihr beruhigend ins Ohr „Dir wird nichts passieren.“
Trotz dass Lilli ein Mensch war, konnte sie spüren, dass hier etwas nicht stimmte.
„Bring sie ins Haus Bella.“, hörte ich Emmett aus dem Wald rufen, und dann sah ich wie er mit Edward und dicht gefolgt von Renesmee und dem Rost braunen Wolf auf uns zu gerannt kam. „Wo zur Hölle ist Leyla?“, rief Nessi aufgebracht und auch ihre Stimme verriet nichts Gutes.
„Ich bin hier.“, rief sie und stand plötzlich neben mir „Geb sie mir, ich werde mit ihr verschwinden.“
„Dazu haben wir keine Zeit mehr.“, wandte sich Edward an sie.
„Emmett?“, hörte ich Rosalie panisch nach ihrem Liebsten rufen. „Ich bin hier Rose. Alles ist in Ordnung ich bin hier.
Sie trat mit den restlichen Wölfen und Vampiren aus dem Wald uns stürze sich Emmett an den Hals.
„Habt ich gesehen wie viele es sind?“, richtete Edward seine Frage an Embry und nach wenigen Sekunden nickte er wissen.
„Was? Wie viele sind es Edward?“, hakte Jasper nach und als Edward ihm antworte umgab und ein totenstille. „Es sind ungefähr fünfzig.“, flüsterte er.
Ich spürte wie mir der Boden unter den Füßen weg sackte und sich ein fester nicht runterzuschluckender Klos in meinen Hals bildete.
„Na bitte.“, stieß Emmett hervor. „Wir hatten mit weitaus mehr gerechnet.“
Er versuchte die Angst aus den Gliedern zu locken, doch wir wussten dass wir keine Chance hatten.
„Leah, versprich mir das du auf das Mädchen aufpasst.“, richtete Emmett sein Worte flehend an sie „Ihr darf nichts geschehen hörst du?“
Der große weiße Wolf eine nickende Bewegung mit dem Kopf und drückte sich fest an Lilli heran.
„Ich habe einen Plan.“, gab Leonimuss von sich und sah Edward tief in die Augen. „Wie weit sind sie noch von hier entfernt?“
„Nur noch ein paar Meilen.“ Beantwortete Edward die Frage und fügte dann „Bist du dir sicher dass es klappen könnte?“, hinzu.
„Du und Bella, ihr seid ihr Hauptangriffsziel, es wird klappen vertrau mir.“
Noch bevor ich nachfragen konnte stand an der Stelle wo zuvor Leominuss stand eine perfekte Abbildung meines Mannes. Selbst der Geruch kam den seinen sehr nahe.
„Leo… Was hast du vor.“, um uns herum wurde es lau und jeder versuchte etwas zu sagen.
„Sie wollen Edward Bella“, begann er leise und ich zucke zusammen als ich Edwards Stimme hörte. „Und den werden sie bekommen, ich werde an ihnen vorbei laufen und sie ablenken.“
„Ich werde dich begleiten Leominuss, zwei sind besser als einer.“, mischte sich nun Leyla ein. „Ich sehe Bella zum verwechseln ähnlich, Aro und seine Männer werden den Unterschied aus der Ferne kaum bemerken.“
„Das könnte sogar klappen.“, murmelte Jasper. „Wenn er euch nur vier Wachen hinter her schickt, bringt uns das schon ein Stück weiter.“
Setz stellte sich an die Seite des Zweiten Edward und sträubte seine Nackenhaare. „Das kommt nicht in Frage Seth, das werde ich nicht zulassen.“, sprach Edward im festen harten Ton. „Es ist mir gleich wie lange du schon ein Wolf bist. Du bist mein Bruder… Seth ich werde dich… Nein…Fein bitte Jakob wenn du es unterstützt.“, richtete er seine letzten Worte an Jake und dieser schnaubte nur.
„Seth wird euch begleiten, damit ihr Kontakt mit dem Rest halten könnt“, niemand sagte etwas, wir alle wussten es würde nichts bringen.
Ohne ein weiteres Wort rannten Leonimuss, Leyla und Seth in den Walt genau in die Richtung aus der Aro zu kommen schien.
Wir folgten ihnen ein kleines Stückchen um vom Haus und somit von Lilli weg zu kommen und stellten uns Kampfbereit auf.
Eine ganze Zeit geschah nichts, alles um uns herum war still, die Tiere hatten den Walt verlassen sie konnten spüren das etwas nicht stimmte. Ihre Sinne täuschten sie nicht.
Der große Volle Mond stand am Himmel, und brach durch die Wipfel der Bäume alles in ein grau blaues Licht.
„Denkt daran was ich gesagt habe.“, richtete Jasper nun das Wort an uns. „Wenn wir Aro erledigt haben, dann wird der Rest kein Problem sein. Lasst euch nicht ablenken und seit vorsichtig.“
Und dann konnten wir sie sehen, wie sie zwischen den Bäumen entlang glitten, kaum den Boden berührten, so zumindest sah es aus.
Vorne weg liefen 15 Wachen, dann kamen Aro, Ciaus und Macus.
Um sie herum war der Rest der Wachen verteilt. Sie hatten sich also wie immer in ihrer Höhle aus Vampiren versteckt.
Zehn Meter von uns entfernt lieben sie stehen und sahen uns an. Ich konnte Listat ausmachen, wie er nur wenige Meter von Aro entfernt stand, all Zeit bereit ihm seine Hand zu reichen.
Ich legte Schützend mein Schild über uns, um die Angriffe von Alec und Jane abzuwehren und machte mich bereit zum Angriff.
Meine Sicht begann bereits sich rot zu färben und ich konnte nur noch Hass in mir spüren.
Aro sagte etwas und fing an mit seinen Händen zu gestikulieren, doch vor lauter Zorn konnte ich seinen Worten nicht folgen.
Ich fixierte ihn in meinem Inneren Augen und wartete darauf dass wir angreifen konnten.
Aro war mein Ziel, er hatte lange genug dafür gesorgt, dass wir in Angst leben mussten, er hatte oft genug versucht meiner Familie etwas anzutun.
Dieses Mal würde er nicht so davon kommen dachte ich.
Ich sah wie Carlisle versuchte auf Aro einzuwirken, doch auch seine Worte nahm ich nur am Rant wahr.
Und dann ging alles ganz schnell.
Die wachen stürmten auf uns zu und griffen uns an. Ohne nachzudenken, sprang ich auf einen kleineren Vampir zu uns stürzte mich auf seine Kehle. Er war nicht besonders stark und ich hatte ihm in wenigen Minuten den Kopf abgerissen. Mein Adrenalin stieg immer mehr an und so stürzte ich mich gleich auf den zweiten. Doch ich hatte mich verschätzt. Er packte mich an meinem Hals und schmiss mich geben einen Baum. Er gab durch den starken Aufprall nach und brach ächzend zur Seite weg.
Schnell sprang ich wieder auf die Beine und bückte mich in Kampfhaltung.
Gerade als ich auf ihn zu springen wollte, stürzte sich Jacob auf ihn und riss ihm ein großes Stück aus der Seite. Der Vampir schrie laut vor Schmerzen auf und schlug wild um sich, doch Jake biss erneut zu und noch ein Stück heraus.
Ich eilte ihm zur Hilfe, und übernahm den Rest.
„Danke Jake.“, stieß ich hervor und klopfte ihm leicht auf die Schulter.
Ich konnte im Augenwinkel sehen, dass Emmett und Rosalie zusammen kämpften und ebenfalls einen Gegner ausschalteten.
Jasper rannte an mir vorbei und packte mich am Arm. „Nur du kannst gegen die Kämpfen Bella.“, rief er und dann schleuderte er ich wie eine Kanonenkugel weg.
Mit einem lauten Knall flog ich gegen Jane und ging mit ihr zu Boden.
Sie stieß einen wütenden Laut aus und leckte ihrer Zähne. „Ich mach dich fertig Bella. Du hast sowas von keine Chance.“
„Ohh.“, stieß ich lachen hervor um sie zu provozieren. „Und ich dachte wir könnten Freundinnen sein.“ Wut entbrannt sprang sie auf mich zu und versuchte mir ihrer Zähne in mein Fleisch zu rammen, doch Jane war keine Kämpferin, ohne ihre Gabe war sie ein Nichts. Mit Leichtigkeit stieß ich sie von mir weg und grinste sie an. „War das schon alles Hexenzwillig?“, rief ich und lachte laut.
„Ich ha noch gar nicht angefangen.“, stöhnte sie und setzte erneut zum Sprung an. Ich war unachtsam und sie Grub ihre Zähne in meine Schulter. Ich stieß einen Schmerzensschrei aus und konnte führen wie sich das Gift an der Stelle in meine Haut brannte. Mit einer schnellen Bewegung riss ich sie von mir runter und schlug ihr ins Gesicht. „Das hat weh getan.“, flüsterte ich voller Hass, griff ihr an den Hals und riss mit einer kraftvollen Bewegung ihren Kehlkopf heraus. Alice eilte mir zur Hilfe, da Jane geschwächt war musste sie ihre Gabe nicht mehr fürchten.
Elegant sprang sie auf ihre Schulter und packte sich den Kopf. Mit lautem Krachen riss sie in ab und schleuderte ihn etliche Meter vom Rest des Körpers weg. Dasselbe taten wir mit dem Restlichen Gliedmaßen.
Suchen sah ich mich nach Edward um, er und Manuel kämpften gemeinsam gegen einen großen, kräftigen Vampir. Trotz dass ich bereits drei von ihnen getötet hatte und man deutlich die Spuren von noch ein paar zerrissenen Vampiren sehen konnte, so sah ich auch, dass meine Familie an die Grenzen ihrer Kräfte gingen.
Ich sah Nessi einige Meter von mir entfernt wie sie ebenfalls regungslos da stand und sich umblickte, ihr Gesicht lag voller Entsetzen und Wut.
Ihrer Kleidung war bereits an einigen Stellen zerrissen und mir viel auf dass sie am Hals eine Halbmondsichel hatte. Also wurde auch sie gebissen.
Mein Blick glitt weiter über das Geschehen bis mein Blick auf Aro traf.
Er stand im Schutz seiner Wachen und grinste einfältig. Er war sich seiner Sache sicher.
Niemals würden wir diese Schlacht gewinnen.
Wieder bildete sich die rote Sicht in meinem Auge und ich lief los, immer schneller in Richtung Aro. Mit gekonnten Sprüngen wich in den Angriffen seiner Wachen aus war nur noch wenige Meter von ihm entfernt als sich Listat mir in den Weg stellte.
Wie gegen einen Stein schlug ich gehen ihn und prallte zurück.
Fassungslos blickte ich ihn an, doch erstand nur da.
„Was wartest du so lange Listat?“, hörte ich Aro zischen. „Töte sie.“
Listat ging auf mich zu, und ich fühlte mich außer Stande mich zu bewegen.
In seinem Gesicht lagen so viele Ausdrücke auf einmal dass sie mich in ihren Bann zogen.
„Ich kann nicht.“, hauchte er leise und sah mich weiter an.
„Was?“, schrie Aro „Was hast du gesagt?“
„Ich kann sie nicht töten Aro.“, rief er lauter und wandte sich ihm zu. „Ich werde sie nicht angreifen.“
„Du bist ein Verräter? Du willst mir nicht gehorchen?“, Aro war außer sich und seine Stimme schallte einige Oktaven in die Höhe. „Wenn das so ist wirst auch du sterben.“
Er deutete mit einer Handbewegung uns unserer Richtung und zwei Vampire mit Olivfarbender Haut kamen auf uns zu. Sie waren groß, und hatten ungefähr die Statur wie Felix.
Schnell ergriff Listat mich am Handgelenk und zog ich hoch. Doch gerade als sie ausholen wollten, blieben sie wie erstarrt stehen undblickten Richtung Norden.
Um uns herum wurde es still, jeder Stelle das kämpfen ein und in einigen Gesichtern stand Panik.
Zuerst konnte ich nichts erkennen, doch dann traten dreizehn riesige Wölfe zwischen den Bäumen hervor.
„Sam.“, flüsterte ich voller Ehrfurcht und Dankbarkeit.
Quil stand als Wolf am dichtesten bei Aro und nutze die Gunst der Stunde, nutze die Unachtsamkeit und machte einen großen Sprung. Er Übersprung ein paar Wachen, und landete direkt vor Aro der ihn mit weit aufgerissenen Augen ansah. „Was…“, stieß er hervor, doch Quil ließ ihm keine Zeit zum reden. Mit einer gezielten Bewegung biss er ihm in die Schulter und riss ihm einen Arm aus.
Der laute Aufschrei war für seine Wachen Anlass zum weiterkämpfen doch waren sie durch die Anzahl der Wölfe irritiert.
Sam sein Rudel war stark und sie ließen sich nicht beirren. Ohne Erbarmen stürzten sie sich auf die Wachen und rissen einem nah den anderen in Stücke.
„Hört auf.“, rief Aro laut und wieder wurde es still. „Werden werden uns zurück ziehen.“, sprach er mit harten Worten an Edward und Carlisle gerichtet.
„Für wie lange Aro? Wie lange werden wir dieses Mal unsere Ruhe vor dir haben? Einen Monat, ein Jahr oder zehn Jahre?“, schrie Edward ihn an. Noch nie zuvor hatte ich so viel Wut in ihm erkannt. „Du wolltest meine Familie nicht das erste Mal vernichten lassen.“
„Wir werde gehen Edward. Ihr habt gewonnen.“, fing Aro an zu säuseln. Und rief mit einer schnellen Handbewegung seine Wachen zurück.
Schnell lief ich zu Edward an die Seite und auch Quil entfernte sich in stolzen Schritten von Aro.
„Was geschieht hier? Meint er das ernst?“, fragte ich Edward flüstern. Auch die anderen kamen dichter an uns heran, auch ihnen war die Situation nicht geheuer.
„Ich kann in seinen Gedanken nichts hören, entweder ist er ein guter Lügner oder es ist die Wahrheit. Nur ich kann nicht glauben dass es das gewesen sein soll.“
„Wir schlagen uns gut Edward, wir sollten ihm nicht die Chance geben uns erneut anzugreifen.“, richtete Emmett seine Worte an ihn und auch wenn ich nicht damit gerechnet hätte, so gaben Alice und Rosalie ihm Recht. „Edward, er wird es wieder tun.“, grummelte Rose und ließ Aro dabei nicht aus den Augen.
Einen kurzen Moment blieb mein Mann still, er schien die Situation abschätzen zu wollen, doch dann schrie er mit einmal laut auf und ich zuckte zusammen.
"Jacob nein.", rief Edward laut und Panik lag in seinen Worten.
Blitzschnell drehte ich mich in die Richtung in der ich Jake vermutete doch da stand er nicht. Nicht mehr.
Er rannte über das Feld genau in die Masse der Vampire und biss wie wild um sich.
Quil und Embry folgten ihm und schon nach wenigen Sekunden konnten wir ein Mag und Bein erschütterndes Jaulen hören.
"Nein", Edward ließ sich auf die Knie fallen und senkte seinen Kopf. "Nein, Oh Gott bitte nicht."
Angst machte sich in mir breit und lähmte meinen Körper.
Emmett lief an mir vorbei und riss mich an den Armen mit sich. "Komm schon wir müssen ihm helfe Bella.", schrie er hysterisch "Wo sind Jasper und Manuel?"
Ich konnte sehen wie Jake zu Boden sackte und wieder versuchte aufzustehen. Doch immer wieder brach er in sich zusammen. Renesmee lief an mir vorbei und stürzte sich auf ihn „Jake hey.“, rief sie. „Komm steh auf.“ Doch Jacob blieb auf der Erde liegen, Ich sag wie Embry und Quil sich auf Aro stürzten und die Wachen versuchten sie dort wieder weg zu bekommen doch Sam und sein Rudel eilten bereits zur Hilfe und Knacken, Reißen und Schreiben durchbrach den Wald.
Dass alles nahm ich nur am Rand mit, in langsamen Schritten begab ich mich auf Jacob und Renesmee zu.
Er lag da, und sein Herz raste wie verrückt. Blut strömte aus seinem Maul und leise winselnde Geräusche brachen aus seiner Brust.
„Jacob, du musst dich verwandeln, verwandel dich zurück.“, bettelte Nessi voller Schmerz in der Stimme. „Carlisle komm schnell. Hilf mir!“, schrie sie und die ersten Tränen liefen aus ihren Augen.
„Jake bitte Carlise kann dir nur helfe wenn du ein Mensch bist.“. zärtlich strich sie über den großen Kopf des Wolfes.
„Jacob, du musst dich entspannen nur dann kann ich sehen wo du verletzt bist.“, sprach Carlisle als er an meiner Seite auftauchte und sich zu ihm runter Bückte.
Es dauerte einige Minuten, doch der Herzschlag von Jacob verlangsamte sich und er verwandelte sich zurück. Edward hatte sein Hemd ausgezogen und es Jake über die Hüften gelegt.
„Es tut weh.“, stieß Jacob mühsam hervor. „Es frisst mich auf.“
„Was hat er Carlisle, was ist mir ihm?“, hysterisch tastete Nessi seinen Körper ab.
„Er wurde gebissen.“, flüsterte Carlsile und zeigte auf eine blutende Sichel an Jacobs Hals.
Mir würde schlecht und meine Augen brannten. Gift floss in meinem Mund und Scherz schoss in mein kaltes Herz.
Gebissen?
Ich wusste was das für ihn bedeutete, wusste welche Konsequenzen ein Biss für einen Werwolf hatte.
Tot.
„Nein“, hörte ich Renesmees leise Stimme. „Nein, nein, nein das geht nicht. Jacob bitte tu mir das nicht an bitte hörst du?“, leicht schüttelte sie ihn an den Schultern. „Bitte Jacob, mach deine Augen auf. Ja so ist es gut sieh mich an, sie mir in die Augen.“, doch Jake driftete immer wieder davon.
Ich konnte hören wie sein Herzschlag immer langsamer wurde, immer leiser und schwächer.
Auch Edward hörte es, denn sein Griff um meine Hand wurde fester und das Beben seines Körpers nahm zu.
„Jacob, wenn du mich alleine lässt werde ich dir das nie verzeihen. Ich brauche dich, ohne dich bin ich nichts.“
Langsam öffnete er seine Augen wieder, sie waren trübe und Milchig.
„Heirate mich.“, krächzte er, seine Worte waren kaum zu verstehen.
„Was?“, fragte Renesmee und legte ihr Ohr dich an seinem Mund. „Was hast du gesagt mein Liebster?“
„Werde meine Frau.“, wiederholte er seine Worte in Schwachen Ton.
„Ja.“, schlurzte sie laut „Ja werde ich Jake nur du musst zu Kräften kommen.“
Schwach und langsam schüttelte er seinen Kopf, wobei er sein Gesicht vor Schmerzen verzog. „Jetzt Nessi.“, brachte er leise über seine blassen Lippen.
Ich sah mich nach Emmett um, denn Edward hatte mir damals verraten dass Emmett ein Pristerzertifikat gemacht hatte. Er war meine Alternative zum Pfarrer als Edward und ich heirateten und mir dieses noch schier unmöglich vor kam.
Erst als ich mich umsah, stellte ich fest dass sich Sams Rudel um uns versammelt hatte und auch Rosalie und Alice standen bei uns.
„Wo ist Emmett?“, flüsterte ich leise und sah Rosalie an. Sie deutete mit dem Kopf in eine Richtung und ich folgte dieser. Emmett, Esme, Jasper und der Rest unserer Vampire standen um ein großes Feuer dessen Rauchwolke weit über die Baumwipfel reichte.
„Aro ist tot.“, wandte sich Alice leise an mich. „Und einige der Wachen, die nicht fliehen konnten.“
Jakes Husten machte mich wieder auf mein eigentliches Vorhaben aufmerksam und ich rief nach Emmett.
Als dieser mit einem quälenden Gesichtsausdruck bei uns ankam und sich zu Jacob herunter beugte sagte ich leise „Vermähle sie.“
Vorsichtig setzte sich Nessi so hin, dass Jacob seinen Kopf auf ihren Knien niederlassen konnte und verschränkte ihrer Finger in seine.
Emmett kniete sich ihnen gegenüber. In seinem Gesicht spiegelte sich pure Trauer wieder.
„Wir haben uns heute hier versammelt um den Heiligen Bund der Ehe einzugehen…“, fing Emmett langsam mit rauer Stimme an. Ich hatte ihn noch nie so erst gesehen. Kein Lächeln zierte seine schönen Lippen, kein Glanz lag in seinen Augen. Sie waren tief schwarz und Traurig.
„… Darum frage ich dich Renesmee Carlie Cullen willst du den hier anwesende Jacob Black zu deinem Rechtmäßigen Ehemann nehmen ihn lieben und Ehen bis…“, Emmett hielt einen kurzen Augenblick inne und schloss die Augen. „… Nein! Nicht biss.“, korrigierte er sich und fuhr fort. „Über den Tod hinaus?“
Ich sah wie Alice neben Jasper zusammen brach und sich die Hände vors Gesicht legte. Ihr kleiner zierlicher Körper bebte.
„Ich will.“, hauchte Nessi unter Tränen.
„Und willst du Jacob Black die hier anwesende Rensemee Carlie Cullen zu deiner Rechtmäßigen Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren über den Tod hinaus?“, wiederholte Emmett seine frage erneut an Jake gerichtet.
Jacob winkelte seien Kopf leicht zu Nessi um sie besser ansehen zu können. Er hatte eine Hand zur Faust gebeilt um den Schmerz zu unterdrücken. „Ich will.“, brachte er nur mühsam über seine Lippen.
„Gut.“, sprach Emmett und ein leises Schlurzen entkam seiner Kehle. „Du darfst die Braut jetzt küssen.“
Vorsichtig beugte Renesmee sich über Jacob rüber um ihn nicht noch mehr schmerz zuzufügen.
Leicht legte sie ihre Lippen auf die seine und strich ihn mit den Fingern sanft über die Schläfen.
„Ich liebe dich Jacob Black.“, flüsterte sie unter Tränen erstickter Stimme.
Ich konnte hören wie Jake sein Herzschlag immer schneller wurde, es raste in seiner Brust, hämmerte gegen seine Rippen.
Ich blickte Edward an, Hoffnung stieg in mir auf, doch Edward sein Anblick nahm mir diese sofort.
Er hatte den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen und seine Hände wie zum Gebet in einander gefaltet.
„Ich… ich… liebe dich… auch Miss… Black.“, hörte ich Jacob stöhnen und das rasen seines Herzens nahm zu. Es schien zu explodieren. Und dann war es still, kein Laut kam mehr aus Jacob seiner Brust, kein Atemzug aus seinen Lungen. Die Hand die er Nessi mit letzter Kraft auf die Wange gelegt hatte, rutschte hinab und viel auf die Kalte harte Erde.
„Nein.“, meine Tochter fiel über Jacob rüber, berührte ihn über all, küsste sein Gesicht, seine Hände. „Nein oh bitte nicht.“
„Es tut mir so leid.“, Esme legte ihrer Hand auf Nessis bebende Schulter „Es tut mir so leid mein kleiner Engel.“
Einige Sekunden sagte niemand etwas, wir wollten Nessi in ihrer Trauer nicht stören, doch dann ragten die Wölfe ihrer Köpfe in die Höhe und begangen aus tiefster Brust heraus zu jaulen.
„Ich liebe dich .“, flüsterte Rensemee immer wieder „Ich werde dich immer lieben.“
Die gesamte Familie hatte sich in der Großen Wohnstube versammelt und blickte schweigend und betroffen zu Boden.
Alle bis auf Rosalie, sie saß mit Lilli etwas abseits von den anderen und las ihr aus einem Buch vor.
Als Lilli mich jedoch sah, sprang sie sogleich von Rosalies Schoss herunter und lief auf mich zu um mir in die Arme zu springen. „Da bist du ja.“, strahlte sie mich an. „Ich habe dir ganz viel zu erzählen. Emmet und ich haben so viel Spaß gehabt.“
Liebevoll strich ich ihr über ihren kleinen Kopf und presste sie an mich heran. „Lilli, mein kleiner Engel…“, begann ich leise „Wir müssen uns mit dir unterhalten.“
„Habe ich etwas angestellt?“, murmelte sie und machte dabei die süßesten Ree Augen die ich je gesehen hatte.
„Nein mein kleiner Engel, du hast nichts angestellt. Aber es ist wichtig, dass du jetzt ganz doll aufpasst.“, von meinen Worten eingeschüchtert fing sie leicht an mit ihrem Kopf zu nicken.
Mit ihr auf meinem Arm und Edward an meiner Seite setzte ich mich zu den anderen.
Ich drehte Lilli so, dass sie meine Familie im Blick hatte.
„Was siehst du mein Engel?“, fragte ich sie vorsichtig und wartete auf ihrer Antwort ab.
„Ähm… Also…“, murmelte sie vor sich hin und rutschte auf meinem Schoss hin und her. „Ich sehe… Emmett und Rosalie und…“ „Was siehst du genau mein Schatz?“, fragte nun Edward und unterbrach sie. „Was fällt dir an uns alles auf?“
Lilli fing an sich auf ihrer Unterlippe zu kauen und blickte angestrengt in die Runde.
„Ihr seid alle blas, bis auf Jacob, und ihr habt alle goldene Augen bis auf Jacob und Manuel.“, als sie ihren Blick auf ihn richtete strahlte sie ihn an. Es war offensichtlich, dass sie ihn in der Zeit sehr ins Herz geschlossen hatte.
„Emmett ist super schnell und kann mich ganz toll hoch schmeißen.“, sie fing leicht an zu kichern als sie das sagte. „Und Emmett macht Tiere nach wie ein Mann aus dem Circus und…“ „Was fällt dir noch auf außer dass Emmett ein Clown ist?“, lachte Rosalie.
„Ihr habt komische Zähne die sehen anders aus als wie bei mir und Jacob.“, sie sah mich fragend an und runzelte die Stirn. „Warum sind Jacob und ich anders als ihr?“
Ich konnte mir ein kleines Lachen bei ihrer verdrehten Feststellung nicht verkneifen. „Nicht ihr seit anders. Wir sind anders Liebling. Und Jake ist auch noch mal anders als du.“
Ruckartig drehte sie ihren Kopf in Jakes Richtung, so dass mir ihrer Lockigen Haare ins Gesicht flogen und mir ihr wundervoller Geruch entgegen schlug.
Mit einer schnellen, viel zu schnellen Bewegung sprang Alice von ihrem Platz auf und riss mir Lilli aus dem Armen.
Edward, griff nach meinen Händen und hielt sie fest mit seinen umschlungen.
„Was? Was ist?“, fragte ich panisch. Ich hatte nicht eine Sekunde daran gedacht Lilli etwas anzutun oder doch.
Ich sah Alice ernst an, doch das leise Wimmern von Lilli ließ meinen Zorn erlöschen.
„Weine nicht kleine.“, versuchte Alice Lilli zu beruhigen.
„Gib sie mir.“, sagte ich im ernsten Ton zu Alice und streckte meine Arme nach der kleinen aus.
Als Alice zögerte und Edward fragend ansah stand ich auf und griff um Lillis Bauch. Sie drehte sich sofort um und schlang ihrer Arme um meinen Hals.
Ihrer kleinen Tränen befeuchteten mein Shirt, doch das machte mir nichts aus.
„Es ist gut mein kleiner Engel. Weine nicht mehr.“, flüsterte ich ihr melodisch ins Ohr.
„Wenn wir dir jetzt ein kleines Geheimnis erzählen Lilli versprichst du dann es niemandem weiter zu sagen?“, fragte Esme und kam auf mich und Lilli zu um ihr über die Wange zu streicheln und eine Träne weg zu wischen.
Nasehochziehend nickte sie mit ihrem Kopf. „Ja.“
Esme lächele Lilli an du streckte ihren kleinen Finger nach ihr aus. „Machen wir es so wie mit dem Gemüse?“
Als Antwort streckte Lilli ihren Finger ebenfalls aus und hackte ihn bei Esme ein. „Ja, ich verspreche ich sag nie nicht ein Wort.“
Fragend sah ich Esme an. „Mit dem Gemüse?“
„Sie wollte es nicht essen und ich habe ihr versprochen, dass wenn sie es isst wir losgehen und ihr eine Kleinigkeit kaufen. Ich musste den Fingerschwur leisten.“, mit dem Kopf deutete sie auf die zusammen geharkten Finger.
„Ohh.“, stieß ich hervor und kicherte dabei. „Verstehe.“
„Ich hab einen Teddybären bekommen.“, strahlte Lilli mich an und der Kummer von vor wenigen Sekunden war erloschen. „Soll ich ihn dir zeigen?“
„Später kannst du uns deinen Teddy zeigen kleines, jetzt zeigen wir dir etwas. Und du musst keine Angst haben.“, wandte sich Edward an sie und nahm sie mir aus den Armen.
„Jacob kommst du bitte mit raus?“, fragte Edward Jake und ging an ihm und Renesmee vorbei Richtung Haustür.
„Edward bist du dir sicher?“, hörte ich Carlisle aufgeregt hinter mir.
Mein Mann blieb an der Tür stehen und drehte sich wieder zu uns um. „Wir haben keine Zeit Carlisle, und sie wird es eh irgendwann zu Gesicht bekommen wenn wir sie bei uns behalten. Besser sie sieht es jetzt im Schutz ihrer neuen Familie als dass sie morgen einen Schock fürs Leben bekomm wenn Leah einfach vor ihr platzt.“
Carlisle runzelte für einen Moment seine sonst so Marmorglatte Stirn und schien die Aussage von Edward zu überdenken, dann nickte er zustimmend. „Du hast Recht Edward.“
Jacob gab Nessi einen leichten Kuss auf die Lippen und ging dann mit Edward in Freihe.
Wir anderen folgten ihnen auf dem Fuße.
„Hör gut zu Lilli. Was du jetzt siehst wird dir vielleicht Angst machen, aber sei dir sicher niemand wird dir etwas tun.“, redete Edward mit Engelsgleicher samtender Stimme auf Lilli ein.
Sie blickte sich suchen um und als ihr Blick auf mich traf streckte sie ihrer kleine Hand in meine Richtung. Schnell ging ich auf sie zu um sie zu halten. „Bist du bereit?“, fragte Edward sie und als Lilli leise nickte gab er Jacob mit einer Kopfbewegung das Zeichen dass es losgehen konnte.
„Okay.“, flüsterte Jake und schloss seine Augen. „Also hier kommt der große Wolf.“, er zog einmal tief die Luft ein und sein Körper fing an zu zittern.
Er verschwamm mit sich selbst und wenige Sekunden später stand an der Stelle an der zuvor der große Muskulöse Mann stand ein rostbrauner riesiger Wolf.
Vor Schreck hielt Lilli den Atem an und drückte ihren Kopf fest an Edwards hals.
„Es ist alles gut kleine. Alles ist okay er wird dir nichts tun.“, redete ich auf sie ein doch es dauerte eine Weile bis sie sich regte. „Er wird mich fressen.“, flüsterte sie und linste mich durch ihre dichten Wimpern an.
Jacob gab einen schnaubenden Laut von sich und verdrehte die Augen.
Ich spürte die Hand von meiner Tochter Renesmee auf meiner Schulter. „Er wird dich nicht fressen.“, lachte sie. „Er ist doch Jacob. Sieh Mal Lilli, man kann ihn streicheln. Er ist wie ein großer Hund.“ Nessi ging auf ihren Jacob zu und kraulte ihn hinter seinen großen Ohren, worauf hin dieser anfing mit seinem langen wuscheligen Schwanz zu wedeln.
„Sie doch Liebes.“, flüsterte Edward und Lilli blickte vorsichtig über ihre Schulter zu Nessi und Jake.
Doch auch das liebesvolle Bild von Renesmee und Jacob ließ Lilli nicht aus ihrer steifen klammernden Position locken und so stapfte der große Wolf auf das kleine Mädchen zu.
„Jacob bitte sie hat Angst, halte noch ein wenig Abstand.“, ermahnte ich ihn, doch dieser ignorierte mich einfach.
Leicht drückte er seinen riesigen Kopf gegen Lillis Schulter und forderte sie mir der Schnauze auf ihn zu streicheln.
„Hör auf.“, quietschte sie. „Das kitzelt.“
Spielerrisch warf Jake sich vor ihr auf den Bauch und streckte sein Hinterteil in die Luft wodurch das Wedeln seines Schwanzes eine leichte Brise hervor rief. Wie ein Soldat robbte er so auf uns zu und winselte leicht.
Renesmee die Jake besser kannte als jeder andere von uns fing an zu lachen lief auf ihn zu. „Er will mit dir spielen Lilli. Hast du Lust mit uns zu spielen?“
Um ihr zu zeigen dass Jake nichts macht setzte sie sich auf seine breiten Schultern und schlang ihre Arme um seinen Hals um ihr Gesicht fest an seinen Kopf zu drücken.
Lilli warf mir einen fragenden Blick zu und als ich ihr aufmunternd zunickte fing sie an in Edwards Armen zu zappeln, bis er sie runter ließ.
In kleinen langsamen Schritten ging sie auf den großen rostbraunen Wolf zu und streckte eine Hand nach ihm aus.
„Warum bist du jetzt ein Hund?“, flüsterte sie leise als sie den letzten Zentimeter zwischen seinem Fell und ihrer Hand überschritt.
„Weil Jake etwas besonderes ist.“, beantwortete Nessi ihre Frage mit einem kleinen Lächeln und küsste dabei Jacob seinen Kopf.
Zaghaft strich sie mit ihren Fingern über das weiche Fell und musterte den Wolf dabei eindringlich.
„Seid ihr alle Hunde?“, fragte Lilli und zog dabei wieder ihrer Augenbraue ganz Rosalie typisch hoch.
Edward schien diese Eigenart ebenfalls aufgefallen zu sein, denn ich konnte im Augenwinkel erkennen dass er sich ein Lachen verkniff.
Rosalie viel bei Lillis Worten in schallendes Gelächter „Oh mein Gott nein.“, lachte sie „Das wäre ja fürchterlich.“
„Wir sind auf andere Weise besonders.“, wandte nun Carlisle das Wort an Lilli.
„Lilli.“, fing Edward an, der ihre Gedanken hören konnte ehe sie sie aussprach. „Es ist wichtig dass du niemals jemandem davon erzählst hörst du?“
Als Antwort fing sie heftig an mit ihrem Kopf zu nicken.
„Gut. Wir sind schneller als die normalen Menschen.“ „Und stärker.“, warf Emmett ein und schlug sich gekünstelt auf die Brust.
„Ja und stärker. Danke das du mich darauf aufmerksam gemacht hast Emmett ich hätte es fast vergessen.“, spottete Edward dann fuhr er ernster fort „Wir schlafen nicht und wir essen nicht.“ „Nicht richtig“, unterbrach Emmett Edward ein zweites Mal und bekam von Alice einen Schlag an den Hinterkopf. „Sei doch mal Still du Kind.“
„Was heißt das nicht richtig?“, harkte Lilli Stirnrunzelt nach. „Wenn man nicht isst, dann knurrt doch aber immer der Bauch ganz viel.“
„Das erkläre ich dir ein anderes Mal Mäuschen.“, warf ich schnell ein, um die Situation zu retten.
„ Und was wichtig ist, was dir irgendwann auffallen wird, wir werden nicht älter. Wir werden immer so wie jetzt aussehen.“
Das kraulen, welches Jacob fortwährend durch Lili ihre kleinen Hände genoss, hielt an doch war es eher eine von ihr, nicht beabsichtigte mechanische Handlung.
„Nie mehr?“, flüsterte sie leise und musterte jeden einzelnen von uns innig.
„Nein Liebes, nie mehr. Wir werden immer so aussehe wie jetzt.“ Sprach Edward in sanften liebevollen Ton.
Seine Augen strahlten für dieses kleine Menschenkind unendlich viel liebe aus doch nach kurzen Sekunden des Schweigens, wurde sein Blick traurig.
„Ich möchte auch besonders sein.“, brachte Lilli hervor und lächelte dabei ihr schönes Zahnlücken Lächeln.
Ihrer Worte zerrissen mir mein Silles Herz und fügten mir unglaublich viel Schmerz zu.
„Du bist doch etwas besonderes mein Schatz.“
„Nein, ich will auch stark und schnell sein.“, fing sie an zu lachen. „So stark wie Emmett.“
„Lili das geht nicht.“
„Wieso nicht?“, ihr Lachen verstummte und sie machte ein trauriges Gesicht.
Hilfesuchend sah ich Edward an. „Weil man das nicht einfach herbei zaubern kann Lilli. Dass kommt nicht einfach so.“, liebevoll stich er ihr über ihre rosigen Wangen.
„Das ist aber unfair.“, protestierte sie weiter und in ihren Augen bildeten sich kleine Diamanten die langsam über die Wange rollten.
Emmett, lief auf sie zu, und nahm sie fest in die Arme. „Weine nicht kleine Lilli.“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Für mich bist du etwas Besonderes, besonderer als alle anderen die hier sind.“, er warf Rosalie ein verschmitztes Grinsen zu ehe er weiter sprach. „Du bist die schönste und liebste und tollste und beste Freundin die ich habe.“, dann gab er ihr einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze.
„Wirklich?“, murmelte sie und rieb sich dabei ihre Augen.
Emmett grinste sie breit an und hob zwei Finger in die Luft „Indianer Ehrenwort.“, schwur er. „Wenn du willst können wir drauf spucken.“
Lilli wischte die letzte Träne aus ihren Augen und sah Emmett grinsend an.
Ich hoffte innerlich, dass sie auf dieses abstoßende Angebot nicht eingehen würde, doch sie tat es nicht.
Leicht legte sie ihre Hand an den Mund und spuckte in die Innenfläche. Emmett tat es ihr gleich, wobei er nur so tat als ob und umschloss ihre kleine Hand mit seiner riesen Pranke.
„Das ist so… Abstoßend.“, hörte ich Alice hinter mir kichern.
Emmett warf ihr einen gespielt beleidigten blick zu und wandte sich dann wieder Lilli zu. „Es ist schon spät. Was hältst du davon wenn wir ins Haus gehen und dir etwas zu essen machen, dich in die Wanne stecken und ich dir dann noch etwas vorlese wenn du im Bett bist?“
„Das wäre toll.“, strahlte Lilli ihn an. „Und ich darf mir die Geschichte selbst aussuchen ja?“
„Aber klar.“, versprach er und machte sich mit Lilli auf den Weg ins Haus.
„Emmett, wir sollten…“, wollte Edward sagen, doch Emmet hielt nur einen Arm in die Luft und rief „Für heute reicht es Edward, morgen früh ist auch noch Zeit.“, dann verschwand er durch die Tür.
In den Gesichtern von jedem einzelnen lag ein merkwürdiger Gesichtsausdruck.
Esmee brach als erste das Schweigen und fing an zu lachen. „So hab ich ihn ja noch nie gesehen.“ „Richtig Väterlich“, fiel Alice mit in ihr Lachen ein.
Es dauerte nur wenige Sekunden und wir alle Lachen über unseren Emmett. „Jetzt hat er wenigstens einen Spielkameraden.“, kicherte Rose und hielt sich eine Hand vor ihren Mund.
Doch so schnell wir anfingen zu lachen, so schnell beendeten wir es auch wieder, als der grauenvolle Gedanke sich in die Köpfe schlich, dass das Damoklesschwert über uns schwebte.
„Jasper, wollen wir noch ein wenig durch den Wald laufen?“, fragte Alice ihren Liebsten und ergriff seine Hand.
„Das wäre wirklich schön.“, flüsterte er leise und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
Auch Esme und Carlisle machten sich mit einem endschuldigten Blick in langsamen Schritten davon.
„Wir sollten es ihnen gleich tun Bella und die Stille und den Frieden nutzen, solange es noch geht.“, hauchte Edward mir sanft in den Nacken.
Sein Atem löste einen befriedigenden Schauer in mir aus gefolgt von einem leidenschaftlichen Brennen, welches mein denken beeinflusste.
„Ja wir sollten die letzten Momente genießen.“, noch während ich sprach konnte ich sehen, das Rosalie Emmett ins Haus folgte und Jake mit Nessi auf seinem Rücken in den Wald verschwand.
Auch sie wollten die womöglich letzten Stunden ihres Daseins mit dem für sie wichtigsten Geschöpf der Erde verbringen!
„Es gibt da was, ich möchte es dir Zeigen. Es ist einige hundert Meilen von hier entfernt, also solltest du Lilli vielleicht schon jetzt eine gute Nacht wünschen.“, die sanften Berührungen, die Edward über meinen Arm gleiten ließ, machten es mir unmöglich klar zu denken.
Immer wieder schweiften meine Gedanken in ein Spiel voller Liebe und Zärtlichkeit, so dass Edward seine bitte noch einmal wiederholen musste. „Bella. Wir sollten Lilli gut Nacht wünschen.“, an seinem bezaubernden Grinsen erkannte ich, dass er auch ohne in meinen Kopf gucken zu können wusste wo ich in meinen Gedanken bin.
„Ja.“, murmelte ich „Lilli… Sie wird sonst traurig… gehen wir.“, ich ergriff seine Hand, die er liebevoll über meinen Rücken gleiten ließ und zog ihn hinter mir her.
Im Haus machte sich der Geruch von Eiern und Mehl breit und von Zucker.
Fragend warf ich Edward einen Blick zu.
„Seitdem Lilli hier wohnt, haben sie was die Küchennutzung angeht ziemliche Übung.“, lächelte er und fügte dann lachend „Naja Emmett nun nicht so.“, hinzu.
Als wir die Küche betraten, verstand ich warum Edward lachte. Emmett stand vor einer Schüssel mit Mehl und Eiern und hatte einen Rührbesen in der Hand.
Lilli saß auf der Arbeitsfläche und lächelte ihn an. „Du musst Milch da rein machen. Aber aufpassen sonst klumpt das.“
„Wie soll ich denn aufpassen? Was kann man denn da falsch machen wenn man das alles zusammen mischt?“, nörgelte Emmett beleidigt als Lilli in lautes schallendes Gelächter fiel.
Rosalie saß am Esstisch und hatte ihren Kopf in die Hände gelegt um die beiden mit einem Lächeln auf den Lippen zu beobachten.
Sie hatte mir vor vielen Jahren einmal erzählt, wie sehr sie sich als Mensch ein Baby gewünscht hatte, das es alles war, was sie wollte um glücklich zu sein.
Es war in der Nacht, als sie mir erklärte warum sie mich nicht mochte, in der sie mir erklärte weshalb sie zu einem Vampir geworden war.
Für sie war dieses Bild welches sich ergab mit dem lachenden Kind und dem nörgelnden Emmett wahrscheinlich eins der schönsten welches sie je erblicken durfte.
„Schön oder?“, flüsterte Edward mir so leise zu, dass niemand sonst es hören konnte.
Ich nickte nur abwesend und beobachtete die beiden!
„Was mach ich denn wenn ich damit fertig bin?“, erkundigte sich Emmett bei Lilli und rührte wie ein Weltmeister in der Schüssel.
„Dann musst du probieren ob es süß genug ist.“, antwortete sie in absolut erstem Ton.
Rosalie, die die beiden still beobachtete, fing an zu kichern und nickte zustimmend mit ihrem Kopf. „Komm schon Emmett du musst kosten.“, pflichtete sie im bei „Das ist bestimmt lecker.“
Zaghaft steckte Emmett einen silbernen Löffel in die Rührschüssel und füllte ihn mit der hellen Cremigen Masse.
Dann hob er ihn an und beugte sich langsam und mit verzogener Miene zu ihm vor um ihn in den Mund zu stecken.
Lilli machte es sichtlich Freude, sie hatte ja keine Ahnung wie grässlich Menschliche Nahrung für uns war.
Mutig schluckte Emmett die Masse in seinem Mund herunter und versuchte zu lächeln. „Lecker.“, brachte er mühsam hervor, doch die Lüge in diesem einen kleinen Wort war zu deutlich.
Rosalie konnte sich vor Lachen kaum noch halten und Emmett funkelte sie böse an, doch nach wenigen Sekunden breitete sich ein hinterhältiges Grinsen auf seinen Lippen aus. „Komm Rose probier du auch mal. Zwei Münder schmecken besser als einer.“
Ich beschloss Rose schützend zur Seite zu stehen und ging auf Lilli zu. „Wir wollten noch ein Weilchen weg mein Engel.“, ich deutete auf Edward und mich „ Aber natürlich wollte ich dir noch eine gute Nacht wünschen. Also Schätzchen schlaf schön.“, liebevoll strich ich ihr über die wilden Locken und drückte ihr einen kleinen Kuss auf die Wange.
Sie sprühte eine unglaubliche Hitze aus und ihr Geruch war einfach umwerfend.
„Kommst du nachher nochmal in mein Zimmer gucken?“
„Natürlich mach ich das.“, versprach ich und machte Platz für Edward, der schon drängelnd hinter mir stand um Lilli ebenfalls eine gute Nacht zu wünschen.
„Träume schön meine schöne.“, flüsterte er und küsste ihre Stirn, dann nahm er meine Hand und wir verließen die Küche.
Ich konnte noch hören, wie Emmett Lili aufforderte selbst zu probieren und wie Lili einen kleines Lachen von sich gab. „Das schmeckt ja ekelig.“, quietschte sie.
Dann vernahm ich nur noch das Rauschen der Bäume und die unterschiedlichen Gerüche des Waldes.
Edward und ich liefen eine gefühlte Ewigkeit, was wohl aber daran lag, dass ich nicht wusste wohin wir liefen und dass ich zu gerne schon angekommen wäre.
Ich bemerkte, dass der Schnee auf dem wir liefen immer höher wurde und die Gerüche immer weniger.
Bis irgendwann nur noch der Geruch von Schnee in meiner Nase lag. Da war nichts anderes.
Schnee und Edward.
„Wir sind bald da.“, rief Edward mir zu und verlangsamte sein Tempo. Ich ließ meinen Blick in die Richtung schweifen in die er zeigte und sah einen riesigen Berg aus Schnee
„Da?“, fragte ich ungläubig.
Ich hatte bei Edward mit Rosen und Kerzen gerechnet, mit Wald und Gras und er wollte mir einen Schneeberg zeigen?
„Es wird dir gefallen Bella, vertrau mir.“, flüsterte er mir sanft ins Ohr und legte seine Hände auf meine Augen. Versprich mir nicht zu gucken ja?“
Durch die kleinen Wellen seines Atems, die in zärtlichen Fluss gegen meinem Hals brachen war ich außerstande zu reden und so nickte ich nur.
Ich spürte sein Lachen, als die Wellen größer wurden und dann verlor ich den Boden unter meinen Füßen.
Man konnte es nicht fühlen, nicht einmal ich mit meinen scharfen Sinnen, fühlte wie Edward lief. Nur der Wind in meinen Haaren hatte ihn verraten.
„Lass sie bitte zu.“ Flüsterte er wieder, als der Wind nachließ.
Vorsichtig stelle er mich wieder auf meine Füße und Küsste mein Schlüsselbein. „Was denkst du?“, fragte er mich und sein süßer Atem dran in meine Nase.
„Ich… Ich würde gerne wissen wo wir sind.“, flüsterte ich eben so leise zurück.
„Ich liebe dich Bella, ich werde dich immer lieben. Wenn wir morgen verlieren und “sterben“ oder was auch immer wir dann tun, auch dann liebe ich dich noch. Ich werde dich lieben auch wenn wir nicht mehr existieren.“
Ich fühlte wie er seine Lippen auf meine Schläfen drückte, wie seine Hände durch mein Haar strichen „Öffne sie wenn du willst.“, hauchte er.
Dass erste was ich sah, als ich meine Augen öffnete waren seine großen goldenen Augen, wie die mich durch dichte Wimpern ansahen.
Ich nahm die Umgebung in der wir uns befanden gar nicht war und hatte nur Augen für meinen perfekten Ehemann.
Alles an ihm war wunderschön. Seine Augen das flüssige Gold darin, seine dichten geschwungenen Wimpern, seine perfekte Nase, seine wunderschönen Lippen, sein Adamsapfel der sich leicht bewegte wenn er schluckte, seine muskulöse Brust die leicht durch den dünnen Stoff seines Hemdes drückte… Alles.
„Du bist so schön.“, sagte ich und als meine Worte zu mir zurück kamen, sah ich mich das erste Mal in meiner Umgebung um.
Wir standen in einem riesigen Kristall, es waren Kerzen aufgestellt und Blumen verteilt. Wasser plätscherte an einer Stelle des Kristalls hinab und machte dabei eine wunderbare Melodie. Durch die Kerzen brach das Licht an den unebenen Stellen und glitzerte wie Edward in der Sonne in unendlich vielen Farben.
„Wo sind wir? Wie hast du das angestellt mit den Kerzen?“
Er stupste mir mit dem Finger auf die Nasenspitze und grinste. „Wir stehen in einem Gletscher und ich hatte Hilfe was die Dekoration anging.“
„Es ist wunderschön Edward. Einfach perfekt.“, ich schlang meine Arme um seinen Hals und drückte gierig meine Lippen auf seine.
Der schmerzende Gedanke, dass dies vielleicht die letzte Nacht sein könnte, die Edward und ich mit einander verbrachten schob ich in die hinterste Ecke meines Kopfes.
Die ganze Nacht hindurch hielten wir uns eng umschlungen in den Armen.
Edward summte ein Lied, welches ich nicht kannte mich aber sehr beruhigte.
„Wie spät ist es?“, fragte ich obwohl ich die Antwort nicht hören wollte.
Edward schien es genauso zu gehen denn er atmete erst tief ein bevor er „Viel zu spät.“, sagte.
„Wir müssen nach Hause stimmt´s?“, murmelte ich an seine Brust gedrückt.
„Ja müssen wir.“, gab er trocken von sich und zog mich noch einmach fest an sich heran.
Die Sonne stand hoch am Himmel als wir über das weite Schneetal liefen und unsere funkelnde Haut reflektierte sich in dem weißen Samt.
All die Ruhe die in der Nacht mit Edward empfand, war wie weggeblasen und ich konnte nur noch an die bevorstehende Nacht denken.
Würden wir alle überleben oder würden wir alle sterben?
Ich wollte mir darüber keine Gedanken machen, doch sie schlichen sich immer wieder in meinen Kopf.
Langsam wurde der Schnee weniger und der Wald kam immer dichter.
Es dauerte nicht mehr lange, und wir standen in unserem Garten vor dem Haus.
Auch wenn es nicht möglich war, so kam es mir vor als wäre es alles dunkler gewesen.
In langsamen Schritten begaben Edward und ich uns ins Haus und ich nahm sofort den Geruch von Wölfen war.
„Seth!“, rief Edward und ließ meine Hand los um ins große Wohnzimmer zu laufen.
Seth und Edward sind seit dem großen Kampf gegen Viktoria die besten Freunde gewesen. Er stand uns stets zur Seite und sein Verhältnis zu uns war vom aller ersten Moment unerschrocken.
Seth war damals noch sehr jung gewesen und machte sich keine Gedanken darum mit Vampiren befreundet zu sein oder nicht. Für ihn zählte dieses unumschrittende Gesetz der Feindschaft nicht.
Feuer und Eis Sonne und Mond Wärme und Kälte und doch passten diese beiden Kontrahenten perfekt zusammen.
„Edward.“, rief Seth eben so begeistert. „Da bist du ja endlich.“, sie schlossen sich fest in die Arme und als Seths Blick auf mich viel lächelte er noch breiter. „Oh Bella. Du hast uns einen schönen Schrecken eingejagt.“
„Es tut mir sehr leid.“, murmelte ich. „Das alles tut mir sehr leid. Ich wünschte ich könnte es ungeschehen machen um euch nicht dieser Gefahr auszusetzen.“
„Gefahr?“, hörte ich es aus der Küche lachen und erkannte die Stimme sofort. „Ich habe keine Angst vor der Gefahr. Hörst du Gefahr ich lache dir ins Gesicht hahahaha“, uns dann trat der große dunkle Mann mit den schwarzen kurzen Harren aus dem Raum.
„Ich sollte dir ordentlich den Arsch versohlen, dafür dass du allen diesem Kummer bereitet hast, aber wenigstens bekommen wir mal wieder ein bisschen Aktion.“
„Oh Quil, mach dich nicht über die Situation lustig.“, brachte ich mühsam heraus und fiel ihm um den Hals. „Wo ist Leah und die anderen?“
„Sie sind alle oben und spielen mit dem Kind. Sie ist ja echt süß.“
„Leah hat doch nichts dagegen das “Kindermädchen“ zu spielen?“
„Naja, sie wäre auch lieber mit uns beim Kampf, du weißt das sie sich gerne beweist.“
Leicht nickte ich und dachte darüber nach, wie sie sich als einzige Wolfsfrau fühlen musste.
„Komm schon Jake biiiitttteeee.“, hörte ich es auf der Treppe und drehte mich um.
„Nein Lilli, ich habe jetzt keine Lust. Ich bin doch kein Schoßhund.“
„Jake bitte.“, hörte ich die reizende Stimme von Lilli wieder.
Als sie an der untersten Stufe der Treppe ankamen, blickte Jacob mich ehrleichtert an. „Da bist du ja endlich. Kannst du mir bitte dieses Monster abnehmen?“
Leiste lachte ich und befreite mich aus der engen Umarmung von Quil. „Was möchte sie denn von dir?“
„Ich soll mich in einen Hund verwandeln. Ich bin kein Hund Bella ich bin ein großer starker Wolf aber kein Hund der sich verwandelt um Bälle zu holen.“
Jetzt konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen. „Ach Jake stell dich nicht so an. Für Nessi hast du das auch immer gemacht.“
„Das war was anderes Bella und das weißt du.“
Edward ging auf uns zu und hob Lilli in seine Arme. „Guten Morgen mein hübscher Schmetterling. Hast du gut geschlafen?“
Lilli schenkte ihm ihr bezauberndes Zahnlücken Lächeln und nickte eifrig. „Ja ich hab ganz viel geträumt von Jake und Hunden und von Emmett.“, lachte sie.
„Du weißt dass du heute den Tag mit Leah verbringen wirst?“, fragte Edward sie und wieder bejate sie dieses mit einem nicken.
„Und du weißt das ihr heute nicht hier schlafen werdet?“
Sie hob eine ihrer Augenbrauen und sah ihn fragend an. Auch ich richtete mein Augenmerk fragend an Edward, denn ich wusste nicht was er plante.
„Ich habe gedacht, dass du mit Leah in die Stadt fährst, dass ihr euch einen Film anseht und dann in einem Hotel übernachtet. Das würde dir sicher Spaß machen.“
Plötzlich verstand ich, er wollte sie weit genug von hier fort haben, er wollte unter keinen Umständen dass ihr etwas zustoßen konnte.
„Aber nur eine Nacht oder?“, hakte sie skeptisch nach, was ich gut verstehen konnte denn sie wurde nicht das erste Mal weg geschickt.
„Nur diese eine Nacht mit Leah.“ Versprach Edward und ich hoffte so sehr dass er dieses Versprechen halten konnte.
„Aber jetzt sollten wir uns erst einmal alle versammeln und beratschlagen, wie wir was machen wollen.“
Wenige Augenblicke später saßen wir alle zusammen gefurcht in unserer sonst so großen Wohnstube und diskutierten.
Die Wölfe, natürlich in Menschengestalt machten wie üblich vor einem großen Kampf einen recht lockeren Eindruck. Alle bis auf Jacob, er machte sich sorgen um Renesmee und wollte sie bei dem Kampf nicht dabei haben aber sie diskutierte nicht einmal mit ihm. Für sie war es beschlossene Sache mit ihrer Familie zu kämpfen. Sie kam so sehr nach mir dass es schon fast erschreckend war.
„Wir werden es wie folgt machen.“, begann Carlisle ruhig. „Zwei von euch werden im Wald Patrouille laufen und zwei bleiben hier am Haus.“, er zeigte auf das Rudel. „Leah und Leyla, werden mit Lilli in die Stadt fahren, wo sie sicher ist. Sie steht was den Schutz angeht an oberster Stelle.“
„Wir werde gut auf sie Acht geben Carlisle.“, versprach Lela in ehrfürchtigen Ton und auch Leah nickte mit ihrem Kopf. Doch ich wusste, dass sie lieber im Geschehen dabei wäre, als einfah nur zu Hoffen dass alles gut wird.
„Wir werden Zahlenmäßig unterlegen sein, dessen sind wir uns klar. Wir sind gerade mal siebzehn wenn Leah und Leyla nicht dabei sind uns sie werden zu hunderten hier aufkreuzen, weil sie glauben wir hätten so viel Unterstützung wie damals in Forks. Es ist wichtig, dass ihr keine Unüberlegten Schritte tut.“
„Wir sollten vor her Jagen gehen um Kräfte zu sammeln.“, sprach Jasper fachmännisch.
Der Tag verlief soweit ganz ruhig, wir sind alle Jagen gegangen und die Wölfe begleiteten uns zum Schutz. Leah war mit Lilli beim Haus geblieben um sie dort zu bewachen, denn Leyla wollte auf Nummer sicher gehen und ging ebenfalls jagen.
Es war erstaunlich gewesen, dass Lilli keine Angst hatte, sie störte es nicht dass direkt neben ihr im Garten ein riesiger weißer Wolf lag und sie mit den Augen festhielt jeden ihrer Schritte überwachte.
Ich war noch vor Edward von jagen zurück gekehrt um mich von Lilli zu verabschieden.
Gerade als ich sie fest in meinen Armen hielt, richtete sich Leah auf und knurrte laut. Sie machte einen großen Sprung und landete direkt vor uns auf ihren Pfoten. Schützend stand sie vor uns und sträubte ihre Nackenhaare. Sie hatte die Zähne gefletscht und Schaum bildete sich vor ihrem Maul.
„Leah?“, fragte ich panisch, doch sie konnte mir nicht antworten, sie war ein riesiger Wolf.
Ich spürte wie Lillis kleiner Körper in meinen Armen zu zittern begann und roch ihrer Tränen. Ihr Herzschlag beschleunigte sich und der Ate ging schneller.
„Pscht.“, flüsterte ich ihr beruhigend ins Ohr „Dir wird nichts passieren.“
Trotz dass Lilli ein Mensch war, konnte sie spüren, dass hier etwas nicht stimmte.
„Bring sie ins Haus Bella.“, hörte ich Emmett aus dem Wald rufen, und dann sah ich wie er mit Edward und dicht gefolgt von Renesmee und dem Rost braunen Wolf auf uns zu gerannt kam. „Wo zur Hölle ist Leyla?“, rief Nessi aufgebracht und auch ihre Stimme verriet nichts Gutes.
„Ich bin hier.“, rief sie und stand plötzlich neben mir „Geb sie mir, ich werde mit ihr verschwinden.“
„Dazu haben wir keine Zeit mehr.“, wandte sich Edward an sie.
„Emmett?“, hörte ich Rosalie panisch nach ihrem Liebsten rufen. „Ich bin hier Rose. Alles ist in Ordnung ich bin hier.
Sie trat mit den restlichen Wölfen und Vampiren aus dem Wald uns stürze sich Emmett an den Hals.
„Habt ich gesehen wie viele es sind?“, richtete Edward seine Frage an Embry und nach wenigen Sekunden nickte er wissen.
„Was? Wie viele sind es Edward?“, hakte Jasper nach und als Edward ihm antworte umgab und ein totenstille. „Es sind ungefähr fünfzig.“, flüsterte er.
Ich spürte wie mir der Boden unter den Füßen weg sackte und sich ein fester nicht runterzuschluckender Klos in meinen Hals bildete.
„Na bitte.“, stieß Emmett hervor. „Wir hatten mit weitaus mehr gerechnet.“
Er versuchte die Angst aus den Gliedern zu locken, doch wir wussten dass wir keine Chance hatten.
„Leah, versprich mir das du auf das Mädchen aufpasst.“, richtete Emmett sein Worte flehend an sie „Ihr darf nichts geschehen hörst du?“
Der große weiße Wolf eine nickende Bewegung mit dem Kopf und drückte sich fest an Lilli heran.
„Ich habe einen Plan.“, gab Leonimuss von sich und sah Edward tief in die Augen. „Wie weit sind sie noch von hier entfernt?“
„Nur noch ein paar Meilen.“ Beantwortete Edward die Frage und fügte dann „Bist du dir sicher dass es klappen könnte?“, hinzu.
„Du und Bella, ihr seid ihr Hauptangriffsziel, es wird klappen vertrau mir.“
Noch bevor ich nachfragen konnte stand an der Stelle wo zuvor Leominuss stand eine perfekte Abbildung meines Mannes. Selbst der Geruch kam den seinen sehr nahe.
„Leo… Was hast du vor.“, um uns herum wurde es lau und jeder versuchte etwas zu sagen.
„Sie wollen Edward Bella“, begann er leise und ich zucke zusammen als ich Edwards Stimme hörte. „Und den werden sie bekommen, ich werde an ihnen vorbei laufen und sie ablenken.“
„Ich werde dich begleiten Leominuss, zwei sind besser als einer.“, mischte sich nun Leyla ein. „Ich sehe Bella zum verwechseln ähnlich, Aro und seine Männer werden den Unterschied aus der Ferne kaum bemerken.“
„Das könnte sogar klappen.“, murmelte Jasper. „Wenn er euch nur vier Wachen hinter her schickt, bringt uns das schon ein Stück weiter.“
Setz stellte sich an die Seite des Zweiten Edward und sträubte seine Nackenhaare. „Das kommt nicht in Frage Seth, das werde ich nicht zulassen.“, sprach Edward im festen harten Ton. „Es ist mir gleich wie lange du schon ein Wolf bist. Du bist mein Bruder… Seth ich werde dich… Nein…Fein bitte Jakob wenn du es unterstützt.“, richtete er seine letzten Worte an Jake und dieser schnaubte nur.
„Seth wird euch begleiten, damit ihr Kontakt mit dem Rest halten könnt“, niemand sagte etwas, wir alle wussten es würde nichts bringen.
Ohne ein weiteres Wort rannten Leonimuss, Leyla und Seth in den Walt genau in die Richtung aus der Aro zu kommen schien.
Wir folgten ihnen ein kleines Stückchen um vom Haus und somit von Lilli weg zu kommen und stellten uns Kampfbereit auf.
Eine ganze Zeit geschah nichts, alles um uns herum war still, die Tiere hatten den Walt verlassen sie konnten spüren das etwas nicht stimmte. Ihre Sinne täuschten sie nicht.
Der große Volle Mond stand am Himmel, und brach durch die Wipfel der Bäume alles in ein grau blaues Licht.
„Denkt daran was ich gesagt habe.“, richtete Jasper nun das Wort an uns. „Wenn wir Aro erledigt haben, dann wird der Rest kein Problem sein. Lasst euch nicht ablenken und seit vorsichtig.“
Und dann konnten wir sie sehen, wie sie zwischen den Bäumen entlang glitten, kaum den Boden berührten, so zumindest sah es aus.
Vorne weg liefen 15 Wachen, dann kamen Aro, Ciaus und Macus.
Um sie herum war der Rest der Wachen verteilt. Sie hatten sich also wie immer in ihrer Höhle aus Vampiren versteckt.
Zehn Meter von uns entfernt lieben sie stehen und sahen uns an. Ich konnte Listat ausmachen, wie er nur wenige Meter von Aro entfernt stand, all Zeit bereit ihm seine Hand zu reichen.
Ich legte Schützend mein Schild über uns, um die Angriffe von Alec und Jane abzuwehren und machte mich bereit zum Angriff.
Meine Sicht begann bereits sich rot zu färben und ich konnte nur noch Hass in mir spüren.
Aro sagte etwas und fing an mit seinen Händen zu gestikulieren, doch vor lauter Zorn konnte ich seinen Worten nicht folgen.
Ich fixierte ihn in meinem Inneren Augen und wartete darauf dass wir angreifen konnten.
Aro war mein Ziel, er hatte lange genug dafür gesorgt, dass wir in Angst leben mussten, er hatte oft genug versucht meiner Familie etwas anzutun.
Dieses Mal würde er nicht so davon kommen dachte ich.
Ich sah wie Carlisle versuchte auf Aro einzuwirken, doch auch seine Worte nahm ich nur am Rant wahr.
Und dann ging alles ganz schnell.
Die wachen stürmten auf uns zu und griffen uns an. Ohne nachzudenken, sprang ich auf einen kleineren Vampir zu uns stürzte mich auf seine Kehle. Er war nicht besonders stark und ich hatte ihm in wenigen Minuten den Kopf abgerissen. Mein Adrenalin stieg immer mehr an und so stürzte ich mich gleich auf den zweiten. Doch ich hatte mich verschätzt. Er packte mich an meinem Hals und schmiss mich geben einen Baum. Er gab durch den starken Aufprall nach und brach ächzend zur Seite weg.
Schnell sprang ich wieder auf die Beine und bückte mich in Kampfhaltung.
Gerade als ich auf ihn zu springen wollte, stürzte sich Jacob auf ihn und riss ihm ein großes Stück aus der Seite. Der Vampir schrie laut vor Schmerzen auf und schlug wild um sich, doch Jake biss erneut zu und noch ein Stück heraus.
Ich eilte ihm zur Hilfe, und übernahm den Rest.
„Danke Jake.“, stieß ich hervor und klopfte ihm leicht auf die Schulter.
Ich konnte im Augenwinkel sehen, dass Emmett und Rosalie zusammen kämpften und ebenfalls einen Gegner ausschalteten.
Jasper rannte an mir vorbei und packte mich am Arm. „Nur du kannst gegen die Kämpfen Bella.“, rief er und dann schleuderte er ich wie eine Kanonenkugel weg.
Mit einem lauten Knall flog ich gegen Jane und ging mit ihr zu Boden.
Sie stieß einen wütenden Laut aus und leckte ihrer Zähne. „Ich mach dich fertig Bella. Du hast sowas von keine Chance.“
„Ohh.“, stieß ich lachen hervor um sie zu provozieren. „Und ich dachte wir könnten Freundinnen sein.“ Wut entbrannt sprang sie auf mich zu und versuchte mir ihrer Zähne in mein Fleisch zu rammen, doch Jane war keine Kämpferin, ohne ihre Gabe war sie ein Nichts. Mit Leichtigkeit stieß ich sie von mir weg und grinste sie an. „War das schon alles Hexenzwillig?“, rief ich und lachte laut.
„Ich ha noch gar nicht angefangen.“, stöhnte sie und setzte erneut zum Sprung an. Ich war unachtsam und sie Grub ihre Zähne in meine Schulter. Ich stieß einen Schmerzensschrei aus und konnte führen wie sich das Gift an der Stelle in meine Haut brannte. Mit einer schnellen Bewegung riss ich sie von mir runter und schlug ihr ins Gesicht. „Das hat weh getan.“, flüsterte ich voller Hass, griff ihr an den Hals und riss mit einer kraftvollen Bewegung ihren Kehlkopf heraus. Alice eilte mir zur Hilfe, da Jane geschwächt war musste sie ihre Gabe nicht mehr fürchten.
Elegant sprang sie auf ihre Schulter und packte sich den Kopf. Mit lautem Krachen riss sie in ab und schleuderte ihn etliche Meter vom Rest des Körpers weg. Dasselbe taten wir mit dem Restlichen Gliedmaßen.
Suchen sah ich mich nach Edward um, er und Manuel kämpften gemeinsam gegen einen großen, kräftigen Vampir. Trotz dass ich bereits drei von ihnen getötet hatte und man deutlich die Spuren von noch ein paar zerrissenen Vampiren sehen konnte, so sah ich auch, dass meine Familie an die Grenzen ihrer Kräfte gingen.
Ich sah Nessi einige Meter von mir entfernt wie sie ebenfalls regungslos da stand und sich umblickte, ihr Gesicht lag voller Entsetzen und Wut.
Ihrer Kleidung war bereits an einigen Stellen zerrissen und mir viel auf dass sie am Hals eine Halbmondsichel hatte. Also wurde auch sie gebissen.
Mein Blick glitt weiter über das Geschehen bis mein Blick auf Aro traf.
Er stand im Schutz seiner Wachen und grinste einfältig. Er war sich seiner Sache sicher.
Niemals würden wir diese Schlacht gewinnen.
Wieder bildete sich die rote Sicht in meinem Auge und ich lief los, immer schneller in Richtung Aro. Mit gekonnten Sprüngen wich in den Angriffen seiner Wachen aus war nur noch wenige Meter von ihm entfernt als sich Listat mir in den Weg stellte.
Wie gegen einen Stein schlug ich gehen ihn und prallte zurück.
Fassungslos blickte ich ihn an, doch erstand nur da.
„Was wartest du so lange Listat?“, hörte ich Aro zischen. „Töte sie.“
Listat ging auf mich zu, und ich fühlte mich außer Stande mich zu bewegen.
In seinem Gesicht lagen so viele Ausdrücke auf einmal dass sie mich in ihren Bann zogen.
„Ich kann nicht.“, hauchte er leise und sah mich weiter an.
„Was?“, schrie Aro „Was hast du gesagt?“
„Ich kann sie nicht töten Aro.“, rief er lauter und wandte sich ihm zu. „Ich werde sie nicht angreifen.“
„Du bist ein Verräter? Du willst mir nicht gehorchen?“, Aro war außer sich und seine Stimme schallte einige Oktaven in die Höhe. „Wenn das so ist wirst auch du sterben.“
Er deutete mit einer Handbewegung uns unserer Richtung und zwei Vampire mit Olivfarbender Haut kamen auf uns zu. Sie waren groß, und hatten ungefähr die Statur wie Felix.
Schnell ergriff Listat mich am Handgelenk und zog ich hoch. Doch gerade als sie ausholen wollten, blieben sie wie erstarrt stehen undblickten Richtung Norden.
Um uns herum wurde es still, jeder Stelle das kämpfen ein und in einigen Gesichtern stand Panik.
Zuerst konnte ich nichts erkennen, doch dann traten dreizehn riesige Wölfe zwischen den Bäumen hervor.
„Sam.“, flüsterte ich voller Ehrfurcht und Dankbarkeit.
Quil stand als Wolf am dichtesten bei Aro und nutze die Gunst der Stunde, nutze die Unachtsamkeit und machte einen großen Sprung. Er Übersprung ein paar Wachen, und landete direkt vor Aro der ihn mit weit aufgerissenen Augen ansah. „Was…“, stieß er hervor, doch Quil ließ ihm keine Zeit zum reden. Mit einer gezielten Bewegung biss er ihm in die Schulter und riss ihm einen Arm aus.
Der laute Aufschrei war für seine Wachen Anlass zum weiterkämpfen doch waren sie durch die Anzahl der Wölfe irritiert.
Sam sein Rudel war stark und sie ließen sich nicht beirren. Ohne Erbarmen stürzten sie sich auf die Wachen und rissen einem nah den anderen in Stücke.
„Hört auf.“, rief Aro laut und wieder wurde es still. „Werden werden uns zurück ziehen.“, sprach er mit harten Worten an Edward und Carlisle gerichtet.
„Für wie lange Aro? Wie lange werden wir dieses Mal unsere Ruhe vor dir haben? Einen Monat, ein Jahr oder zehn Jahre?“, schrie Edward ihn an. Noch nie zuvor hatte ich so viel Wut in ihm erkannt. „Du wolltest meine Familie nicht das erste Mal vernichten lassen.“
„Wir werde gehen Edward. Ihr habt gewonnen.“, fing Aro an zu säuseln. Und rief mit einer schnellen Handbewegung seine Wachen zurück.
Schnell lief ich zu Edward an die Seite und auch Quil entfernte sich in stolzen Schritten von Aro.
„Was geschieht hier? Meint er das ernst?“, fragte ich Edward flüstern. Auch die anderen kamen dichter an uns heran, auch ihnen war die Situation nicht geheuer.
„Ich kann in seinen Gedanken nichts hören, entweder ist er ein guter Lügner oder es ist die Wahrheit. Nur ich kann nicht glauben dass es das gewesen sein soll.“
„Wir schlagen uns gut Edward, wir sollten ihm nicht die Chance geben uns erneut anzugreifen.“, richtete Emmett seine Worte an ihn und auch wenn ich nicht damit gerechnet hätte, so gaben Alice und Rosalie ihm Recht. „Edward, er wird es wieder tun.“, grummelte Rose und ließ Aro dabei nicht aus den Augen.
Einen kurzen Moment blieb mein Mann still, er schien die Situation abschätzen zu wollen, doch dann schrie er mit einmal laut auf und ich zuckte zusammen.
"Jacob nein.", rief Edward laut und Panik lag in seinen Worten.
Blitzschnell drehte ich mich in die Richtung in der ich Jake vermutete doch da stand er nicht. Nicht mehr.
Er rannte über das Feld genau in die Masse der Vampire und biss wie wild um sich.
Quil und Embry folgten ihm und schon nach wenigen Sekunden konnten wir ein Mag und Bein erschütterndes Jaulen hören.
"Nein", Edward ließ sich auf die Knie fallen und senkte seinen Kopf. "Nein, Oh Gott bitte nicht."
Angst machte sich in mir breit und lähmte meinen Körper.
Emmett lief an mir vorbei und riss mich an den Armen mit sich. "Komm schon wir müssen ihm helfe Bella.", schrie er hysterisch "Wo sind Jasper und Manuel?"
Ich konnte sehen wie Jake zu Boden sackte und wieder versuchte aufzustehen. Doch immer wieder brach er in sich zusammen. Renesmee lief an mir vorbei und stürzte sich auf ihn „Jake hey.“, rief sie. „Komm steh auf.“ Doch Jacob blieb auf der Erde liegen, Ich sag wie Embry und Quil sich auf Aro stürzten und die Wachen versuchten sie dort wieder weg zu bekommen doch Sam und sein Rudel eilten bereits zur Hilfe und Knacken, Reißen und Schreiben durchbrach den Wald.
Dass alles nahm ich nur am Rand mit, in langsamen Schritten begab ich mich auf Jacob und Renesmee zu.
Er lag da, und sein Herz raste wie verrückt. Blut strömte aus seinem Maul und leise winselnde Geräusche brachen aus seiner Brust.
„Jacob, du musst dich verwandeln, verwandel dich zurück.“, bettelte Nessi voller Schmerz in der Stimme. „Carlisle komm schnell. Hilf mir!“, schrie sie und die ersten Tränen liefen aus ihren Augen.
„Jake bitte Carlise kann dir nur helfe wenn du ein Mensch bist.“. zärtlich strich sie über den großen Kopf des Wolfes.
„Jacob, du musst dich entspannen nur dann kann ich sehen wo du verletzt bist.“, sprach Carlisle als er an meiner Seite auftauchte und sich zu ihm runter Bückte.
Es dauerte einige Minuten, doch der Herzschlag von Jacob verlangsamte sich und er verwandelte sich zurück. Edward hatte sein Hemd ausgezogen und es Jake über die Hüften gelegt.
„Es tut weh.“, stieß Jacob mühsam hervor. „Es frisst mich auf.“
„Was hat er Carlisle, was ist mir ihm?“, hysterisch tastete Nessi seinen Körper ab.
„Er wurde gebissen.“, flüsterte Carlsile und zeigte auf eine blutende Sichel an Jacobs Hals.
Mir würde schlecht und meine Augen brannten. Gift floss in meinem Mund und Scherz schoss in mein kaltes Herz.
Gebissen?
Ich wusste was das für ihn bedeutete, wusste welche Konsequenzen ein Biss für einen Werwolf hatte.
Tot.
„Nein“, hörte ich Renesmees leise Stimme. „Nein, nein, nein das geht nicht. Jacob bitte tu mir das nicht an bitte hörst du?“, leicht schüttelte sie ihn an den Schultern. „Bitte Jacob, mach deine Augen auf. Ja so ist es gut sieh mich an, sie mir in die Augen.“, doch Jake driftete immer wieder davon.
Ich konnte hören wie sein Herzschlag immer langsamer wurde, immer leiser und schwächer.
Auch Edward hörte es, denn sein Griff um meine Hand wurde fester und das Beben seines Körpers nahm zu.
„Jacob, wenn du mich alleine lässt werde ich dir das nie verzeihen. Ich brauche dich, ohne dich bin ich nichts.“
Langsam öffnete er seine Augen wieder, sie waren trübe und Milchig.
„Heirate mich.“, krächzte er, seine Worte waren kaum zu verstehen.
„Was?“, fragte Renesmee und legte ihr Ohr dich an seinem Mund. „Was hast du gesagt mein Liebster?“
„Werde meine Frau.“, wiederholte er seine Worte in Schwachen Ton.
„Ja.“, schlurzte sie laut „Ja werde ich Jake nur du musst zu Kräften kommen.“
Schwach und langsam schüttelte er seinen Kopf, wobei er sein Gesicht vor Schmerzen verzog. „Jetzt Nessi.“, brachte er leise über seine blassen Lippen.
Ich sah mich nach Emmett um, denn Edward hatte mir damals verraten dass Emmett ein Pristerzertifikat gemacht hatte. Er war meine Alternative zum Pfarrer als Edward und ich heirateten und mir dieses noch schier unmöglich vor kam.
Erst als ich mich umsah, stellte ich fest dass sich Sams Rudel um uns versammelt hatte und auch Rosalie und Alice standen bei uns.
„Wo ist Emmett?“, flüsterte ich leise und sah Rosalie an. Sie deutete mit dem Kopf in eine Richtung und ich folgte dieser. Emmett, Esme, Jasper und der Rest unserer Vampire standen um ein großes Feuer dessen Rauchwolke weit über die Baumwipfel reichte.
„Aro ist tot.“, wandte sich Alice leise an mich. „Und einige der Wachen, die nicht fliehen konnten.“
Jakes Husten machte mich wieder auf mein eigentliches Vorhaben aufmerksam und ich rief nach Emmett.
Als dieser mit einem quälenden Gesichtsausdruck bei uns ankam und sich zu Jacob herunter beugte sagte ich leise „Vermähle sie.“
Vorsichtig setzte sich Nessi so hin, dass Jacob seinen Kopf auf ihren Knien niederlassen konnte und verschränkte ihrer Finger in seine.
Emmett kniete sich ihnen gegenüber. In seinem Gesicht spiegelte sich pure Trauer wieder.
„Wir haben uns heute hier versammelt um den Heiligen Bund der Ehe einzugehen…“, fing Emmett langsam mit rauer Stimme an. Ich hatte ihn noch nie so erst gesehen. Kein Lächeln zierte seine schönen Lippen, kein Glanz lag in seinen Augen. Sie waren tief schwarz und Traurig.
„… Darum frage ich dich Renesmee Carlie Cullen willst du den hier anwesende Jacob Black zu deinem Rechtmäßigen Ehemann nehmen ihn lieben und Ehen bis…“, Emmett hielt einen kurzen Augenblick inne und schloss die Augen. „… Nein! Nicht biss.“, korrigierte er sich und fuhr fort. „Über den Tod hinaus?“
Ich sah wie Alice neben Jasper zusammen brach und sich die Hände vors Gesicht legte. Ihr kleiner zierlicher Körper bebte.
„Ich will.“, hauchte Nessi unter Tränen.
„Und willst du Jacob Black die hier anwesende Rensemee Carlie Cullen zu deiner Rechtmäßigen Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren über den Tod hinaus?“, wiederholte Emmett seine frage erneut an Jake gerichtet.
Jacob winkelte seien Kopf leicht zu Nessi um sie besser ansehen zu können. Er hatte eine Hand zur Faust gebeilt um den Schmerz zu unterdrücken. „Ich will.“, brachte er nur mühsam über seine Lippen.
„Gut.“, sprach Emmett und ein leises Schlurzen entkam seiner Kehle. „Du darfst die Braut jetzt küssen.“
Vorsichtig beugte Renesmee sich über Jacob rüber um ihn nicht noch mehr schmerz zuzufügen.
Leicht legte sie ihre Lippen auf die seine und strich ihn mit den Fingern sanft über die Schläfen.
„Ich liebe dich Jacob Black.“, flüsterte sie unter Tränen erstickter Stimme.
Ich konnte hören wie Jake sein Herzschlag immer schneller wurde, es raste in seiner Brust, hämmerte gegen seine Rippen.
Ich blickte Edward an, Hoffnung stieg in mir auf, doch Edward sein Anblick nahm mir diese sofort.
Er hatte den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen und seine Hände wie zum Gebet in einander gefaltet.
„Ich… ich… liebe dich… auch Miss… Black.“, hörte ich Jacob stöhnen und das rasen seines Herzens nahm zu. Es schien zu explodieren. Und dann war es still, kein Laut kam mehr aus Jacob seiner Brust, kein Atemzug aus seinen Lungen. Die Hand die er Nessi mit letzter Kraft auf die Wange gelegt hatte, rutschte hinab und viel auf die Kalte harte Erde.
„Nein.“, meine Tochter fiel über Jacob rüber, berührte ihn über all, küsste sein Gesicht, seine Hände. „Nein oh bitte nicht.“
„Es tut mir so leid.“, Esme legte ihrer Hand auf Nessis bebende Schulter „Es tut mir so leid mein kleiner Engel.“
Einige Sekunden sagte niemand etwas, wir wollten Nessi in ihrer Trauer nicht stören, doch dann ragten die Wölfe ihrer Köpfe in die Höhe und begangen aus tiefster Brust heraus zu jaulen.
„Ich liebe dich .“, flüsterte Rensemee immer wieder „Ich werde dich immer lieben.“
Gast- Gast
Der letzte Vollmond *Leah*
Dieses Kind war schon merkwürdig, die Vampire, die sie als Familie ansah störten sie nicht wenn sie in übernatürlicher Geschwindigkeit an ihr vorbei liefen und auch ich ein viel zu großer Wolf mit scharfen Zähnen im Graß liegend und sie nicht außer Augen lassend beachtete sie nicht sonderlich.
Sie spielte ohne auch nur einmal sicher zu gehen dass sie außer Gefahr war, ohne darauf zu achten was um sie herum geschah.
Sie war völlig in ihrem kleinen Universum des Glücks.
Es machte mich rasend, dass ich bei dem Kind sein sollte, dass ich den “Wachhund“ spielen musste und nicht mit in die Schlacht ziehen konnte.
Doch Jacob befahl es als Leitwolf und ich konnte mich nicht wären.
Ein beißender Geruch machte sich in meiner Nase breit, süß und penetrant, doch ich kannte ihn, habe ihn schon viele Male in den letzten Jahren gerochen.
Bella.
Sie kam in langsamen -oder sagen wir Menschlichen schritten auf Lilli zu und schloss sie in ihre Arme.
„Wir werden jetzt gleich los gehen flüsterte Bella dem Kind namens Lilli ins Ohr.“, doch ich konnte mich nicht weiter auf ihre Worte konzentrieren.
Embry seine Worte hallten in meinem Kopf, schrien mich von innen her an. Macht euch bereit sie kommen. Sie sind viel zu nah.
Wie nah? Fragte ich ihn und sprang mit einem lauten Knurren auf. Bella riss ihre Augen weit auf doch ich machte nur einen Satz über sie herüber um mich schützend vor sie und das Kind zu stellen.
Ich vernahm die Stimmen von dem Rudel, sie sprachen alle durcheinander und ich konnte kaum ein Wort verstehen.
Ich sah durch Jacobs Augen, dass sie sich schon direkt in unserer Nähe befanden. Erleichterung machte sich in mir breit.
„Leah?“, hörte ich die panische Stimme von Bella, sie hatte Lilli fest an sich gepresst.
Ich wollte ihr zu verstehen geben was geschehen ist, doch wie sollte ich das tun?
Sie verstand mich nicht.
Ich sah wie Jake mit Renesmee aus dem Wald gelaufen kamen, vorne weg Emmett und Edward.
Der Bärenhafte große Emmett hatte einen wehmütigen Gesichtsausdruck, schmerz lag in seinem Blick, schmerz den ich nicht deuten konnte.
„Bring sie ins Haus Bella.“, rief Emmett und deutete auf Lilli.
Es ist zu spät, hörte ich Jake in meinem Kopf.
Es herrschte ein heilloses Durcheinander in den Köpfen der Wölfe und auch die Vampire die Bereits das Haus erreichten waren mehr als aufgewühlt.
Ich achtete nicht auf die Unterhaltung der Vampire, ich war damit beschäftigt auf Jacob einzuwirken.
Lass mich mit kommen Jake, ich bin eine gute Kämpferin das weißt du.
Nein Leha du bleibst bei Lilli. Sie hat oberste Priorität, ihr Leben ist am wichtigsten von allen.
Aber…
NEIN! Sprach Jacob in seiner Leitwolfstimme und dem musste ich mich fügen.
Emmett seine Stimme riss mich aus meinen Gedanken „Leah versprich mir das du auf das Mädchen aufpasst.“, in seiner Stimme klang der hauch Angst mit.
Es war offensichtlich, dass er sehr viel für dieses Kind empfand.
Ich nickte nachdenklich , es war mir ein Rätzel wie sie, so Menschlich sie einem auch manchmal vorkamen, so an einem Sterblichen Wesen hängen konnten.
Erst Edward, der alle Regeln brach um mit Bella zusammen zu sein, der lieber tausend Jahre in Scherz gelebt hätte als nur einen Tag ohne sie zu verbringen, der all seine Instinkte, sein Verlagen ignorierte nur um ihrer Liebe genießen zu können.
Und dann Emmett, der in wenigen Stunden sein Herz an ein kleines Menschenkind verschenkte.
Tiefe Zuneigung lag in seinem Blick wenn er das Kind ansah, tiefe Liebe und Verbundenheit.
Ich werde sie begleiten Edward, so können wir in Verbindung bleiben erschrocken riss ich meinen Kopf in die Höhe.
„Das kommt nicht in Frage Seth, das werde ich nicht zulassen.“, brachte Edward ich in harten Ton entgegen.
Ich teil seine Meinung, richtete ich meine Gedanken an Seth, doch er ließ sich nicht beirren.
Edward ich bin schon so lange ein Wolf, genau so lange wie Bella ein Vampir ist, ich kann Kämpfen.
„Es ist mir gleich wie lange du schon ein Wolf bist. Du bist mein Bruder“
Ich werde gehen, Edward ich will meinen Beitrag leisten.
„Nein.“, Edwards Stimme wurde immer Energischer, seine Worte waren hart und kalt.
Ich halte es für eine gute Idee, mischte sich Jacob ein und unterstützte die wirre Idee meines Bruders.
Was? Bist du noch zu retten Jake?
Nein Leah sieh es so, wir werden Leyla und Leo aus den Augen und Ohren verlieren wenn kein Wolf bei ihnen ist. Seth ist unsere Verbindung zu ihnen.
„Fein bitte Jakob wenn du es unterstützt.“, richtete Edward seine wütenden Worte an Jake und ich unterstützte diese mit einem Schnaufen meinerseits.
Ohne ein weiteres Wort rannten Leyla, Leominus und Seth in den Wald, gefolgt von dem Rest der Kämpfer.
Bitte pass auf dich auf kleiner Bruder. Jacob, wenn ihm was zustößt werde ich dir den Kopf abbeißen, das ist dir hoffentlich klar.
Ein kleines Stück, rannten Seth und die anderen ohne auf die Wachen von dieser Bestie Aro zu stoßen.
Ich behielt Seth seinen Blick die ganze Zeit im Auge achtete zusätzlich auf seine Umgebung um sicher zu gehen dass ihm nicht passieren konnte.
Das Kind, saß schützend auf meinem Rücken, krallte sich an meinem Fell fest und stützte ihren Kopf zwischen meinen Schulterblättern.
Sie war ganz ruhig, gab keinen Laut von sich und starrte gebannt in den Walt, als würde sie genau wie ich nur darauf warten dass uns jemand angriff.
Sie war wahrhaftig ein erstaunliches Kind.
Es war als würde sie meine Gedanken hören, als würde sie spüren dass sie sich nicht bewegen durfte.
Sie war noch so klein und doch verstand sie so viel.
Einen kleinen Moment war ich durch die Gedanken an Lilli abgelenkt, achtete nicht mehr auf Seth seine Umgebung und als ich meinen Blick wieder durch den seinen bohrte, rannte er bereits schneller als wenige Minuten zuvor.
Was ist? Seth was ist?
Es hat geklappt, sie haben uns Wachen hinter her geschickt, wir locken sie fern ab.
Pass auf dich auf Seth bitte. Ich hab nur dich kleiner Bruder.
Wird jetzt nicht sentimental Leah, ich mach das schon.
Ich richtete meinen Blick durch die Augen von Embry, der bei Edward und den anderen stand um zu sehen was er sah.
Erst geschah nichts, niemand war zu sehen.
Der Wald war in ein dunkles blau grau gefärbt und Stille umgab sie.
Ich spürte wie Lilli anfing sanft und rhythmisch mein Fell in ihren Fingern zu drehen, es beruhigte meine angespannten Muskeln.
Dann sah ich sie, und auch die anderen sahen sie, denn das Gerede in den Köpfen meiner “Brüder“, wurde lauter.
Ich sprang in der Sichtweise der Wölfe hin und her, damit ich die Situation aus jedem erdenklichen Winkel begutachten konnte.
Bella hatte sich leicht in Angriffsstellung gekauert und die Augen zu einem Hasserfüllten schlitz zusammengedrückt. Ihrer Zähne waren leicht gebleckt, im Allgemeinen gab sie einen furchterregenden Ausdruck von sich.
Emmett und Rosalie hielten sich bei den Händen, auch in ihrem Blick lag Hass und Zorn.
„Bitte Aro, las es nicht so Enden.“, hörte ich Carlisle reden. „Nicht enden?“, gab Aro in einem spöttischen Tonfall zurück. „All dass, habt ihr euch selber zu zuschreiben!, sagte er und deutete auf seine Wachen.
Den Auslöser konnte ich nicht erkennen, kein Zeichen war wahr zu nehmen, doch plötzlich rannten Aros Wachen auf die anderen zu.
Nervös begann mein Körper zu zucken, meine Muskeln spannten sich immer wieder an und ich stampfte mit den Pfoten im Graß.
Leah?, hörte ich Seth aufgewühlte Stimme, sofort machte ich mich steif.
Seth was ist? Ist dir was passiert?
Sie kommen zu euch, zwei von ihnen sind auf dem Weg zum Haus die haben Lilli gerochen.
Oh nein.
Leonimuss ist auf dem Weg zu dir, er wird dir zur Seite stehen, Leyla und ich werden hier die Stellung halten.
Angst durchströmte meinen Körper, wie sollte ich Kämpfen mit dem Kind auf meinem Rücken?
Sie irgendwo verstecken stand außer Frage, ihr Geruch war sehr intensiv und die Blutsauger würden ihn sofort wittern.
Wieder erstaunte mich das Kind wieder kam es mir so vor als würde sie meine Stimme in ihrem Kopf hören können als sie leise in mein Ohr flüsterte „Mir wird nicht passieren, ich vertraue dir.“
Was war sie nur für ein Kind?
Wo graben die Cullens nur immer wieder diese mutigen Wesen aus?
Ich zuckte zusammen, als mich der beißende Geruch wie ein Schlag traf, so intensiv, so nah so fremd.
Ich kauerte mich leicht hin, zum Sprung bereit und spürte wie Lilli ihren Griff noch mehr festigte.
„Der Hund und unser Abendessen.“, vernahm ich eine Raue Stimme und suchte die Grenze zum Wald ab, doch ich konnte nicht entdecken.
„Wie schade dass ich meinen Tennisball vergessen habe, sonst hätten wir spielen können Trixy.“, die andere Stimme schien weicher, sanfter.
Lilli kauerte sich noch mehr auf meinen Schultern zusammen, drückte sich fest an mich. Ihr kleines Herz hämmerte gegen meinen Rücken.
Komm mir zu nahe und ich reiß dich in Fetzen zu Bastard, dachte ich.
Langsam kamen sie aus dem Dunkel des Waldes auf dem etwas von Haus erleuchteten Garten.
Der eine War groß und kräftig gebaut, er hatte lange blonde Haare die ihm in den Rücken fielen und der andere war klein, er hatte in etwa die Größe von Alice und war schlaksig, seine Haare waren rot und kurz. Beide hatten die Augenfarbe von Karmesinrot.
Ihr Blick bohrte sich in den meinen, festigte mich.
Wir standen eine gefühlte Ewigkeit da, sahen uns an, sie mit neugierigem unentschlossenem Blick, ich mit dem Kind zwischen den Schulterblättern.
Die Stille die uns umgab, war mehr als bedrohlich und als sich ein Lächeln auf den Lippen des größeren Vampirs bildete wusste ich, dass es los gehen würde.
Ich festigte meinen Stand und warf Lilli einen- hoffentlich viel sagenden Blick zu.
Bitte halte dich gut fest Kind bitte.
Wieder war es als würde sie mich hören können, als verstünde sie mich.
Sie festigte ihren Griff, und klammerte ihrer Beine fest an meine Seite.
Gerade als ich meinen Blick wieder auf die Vampire richten wollte, stieß mir der kleine mit einem festen schlag in die Seite.
Ich wankte einige Schritte zurück und vernahm Lillis leisen Angstschrei.
Wütend darüber dass er mich angegriffen hatte und darüber dass er dem Kind Angst gemacht hatte, stieß ich ein lautes bedrohliches Knurren aus und fletschte Wutentbrannt die Zähne.
Ich stieß mich vom Boden ab und sprang auf den kleinen Blutsauger zu, doch er war schnell zu schnell und trat mir erneut in die Seite.
Schmerz durchzuckte meinen Körper.
Der große stand still am Rand des Gartens und musterte das Geschehen mit einem hinterhältigen Grinsen auf den Lippen.
Erneut lief ich auf den Rothaarigen zu, ich sah ihm Augenwinkel dass Leo endlich angekommen war und mir zu Hilfe eilte.
Auch der Rothaarige vernahm das und war einen kleinen Augenblick abgelenkt.
Ich sah meine Chance und stieß ihn meine Zähne in die Schulter.
Mit einem Schmerzensschrei wirbelte er herum und schlug mir ins Gesicht.
Ich konnte das Blut in meinem Maul schmecken, salzig und Metallisch floss es aus einer Wunde in meinem Mund. Ich kümmerte mich nicht weiter darum, wohlwissend dass die Wunde in wenigen Sekunden verheilte.
Leonimus rannte unbeirrt auf den großen zu, die ständige Änderung seines Äußeren schien ihn sichtlich abzulenken.
Er stand wie versteinert da und blickte in Leos Richtung, bis dieser ihn mit einem kräftigen Stoß mehrere hundert Meter weit stieß.
„Endschuldige bitte meine Verspätung.“, lachte er mir entgehen, doch darauf konnte ich nicht weiter achten denn der Rothaarige fing erneut an mich anzugreifen.
Fauchend versuchte er mir auf den Rücken zu springen und an das Kind zu gelangen.
Sie wirst du nie bekommen, dachte ich und schnappte erneut nach ihm.
Dieses rothaarige Monster was wie ein Tornado, schnell und wendig.
Immer wieder schnappte ich ins leere, verfehlte ihn und immer wieder stieß er mich zur Seite.
Halt durch Leah, wir kommen und helfen euch, hörte ich Seth in meinem Kopf, und mich durflutete Freude und Frieden.
Ich spürte wie mich meine Kräfte verließen, da ich mehr damit beschäftigt war das Kind vor Angriffen zu schützen als selbst zu Kämpfen.
Als Seth endlich mit Leyla durch die Büsche trat und mit einem gewaltigen Knurren auf den Tornado zu sprang war ich mehr als erleichtert.
Leyla eilte sofort Leonimus zur Hilfe und zusammen erledigten sie den großen Vampir innerhalb weniger Minuten.
Mit dem kleinen Rothaarigen war es schwieriger, immer wieder endwischte er uns.
Er war schnell, zu schnell.
Ich wurde immer nervöser, ich wollte wissen wie es den anderen im Wald erging, wie sie sich schlugen, doch ich hatte Angst in ihre Köpfe zu sehen und unachtsam zu werden.
Und dann endlich erreichte Seth diesen Teufel und rammte seine Zähne in seinen Kopf, stemmte sich mit den Pfoten an dem harten kalten Körper ab und entriss ihm mit lauten Knacken und Knurren den Kopf.
Völlig außer sich, rammte Seth immer wieder seine scharfen Zähne ins Fleisch und zerfetzte den rothaarigen Vampir in kleine Stücke.
Seth es ist genug versuchte ich ihn zur Ruhe zu bringen er kann dir nichts mehr tun.
Mit einem zufrieden Schnaufen sah er auf die einzelnen Teile herunter und blickte dann tief in meine Augen.
Ich konnte in dem Spiegelbild seiner dunklen Pupillen sehen, das Lilli sich noch immer geduckt hielt, Erleichterung machte sich in mir breit, durflutete mich mit Stolz und Wärme.
Ihr war nichts geschehen, ich hatte meinen Job gut erledigt und Jake würde stolz auf mich sein, er würde meine Arbeit zu schätzen wissen.
Ich ließ mich schlapp zu Boden sinken und als ich mich endspannen konnte ströhmten die Bilder der Schlacht auf mich ein.
Sam ist da?
Es wunderte mich, da er seinen Standpunkt klar gemacht hatte.
Ja seit einer Weile beantwortete Seth mir meine Frage und lang eben so erstaunt.
Wieso stehen sie alle dort?
Sie standen allesamt unverletzt in einer Reihe, Zweifel stand in ihren Gesichtern.
Edward seine Gesichtszüge lagen voller Zorn, noch nie hatte ich ihn so gesehen.
„Für wie lange Aro? Wie lange werden wir dieses Mal unsere Ruhe vor dir haben? Einen Monat, ein Jahr oder zehn Jahre? Du wolltest meine Familie nicht das erste Mal vernichten lassen.“, schrie Edward Aro entgegen und hatte sie Fäuste dabei geballt.
Es ist eine Falle Edward, er wird es wieder tun, er wird uns, dich unsere Familie erneut angreifen so lange bis wir irgendwann nicht mehr können.
Zwischen Jacob seinen Gedanken klang der Klang der Liebe mit. Es war eindeutig das er sich Gedanken um Renesmee machte.
Ich konnte erkennen, dass sie eine Sichel am Hals hatte, sie wurde also gebissen.
Es schien so als seinen auch Emmett, Alice und Rosalie seiner Meinung. „Wir schlagen uns gut Edward, wir sollten ihm nicht die Chance geben uns erneut anzugreifen.“, sprach Emmett mit zusammen gebissenen Zähnen und Rose pflichtete ihm mit Hasserfüllten Blick auf Aro bei. „Edward, er wird es wieder tun.“
Ich werde nicht zulassen das er meine Geliebte, deine Tochter Edward noch einmal in Gefahr bringt ich werde das nicht noch einmal zu lassen dass er oder ein anderer mieser Blutsauger ihr zu Leibe rückt.
Jacob seine Gedanken war so laut, die schlugen gegen meine Hirnwände, auch Set wich bei dem Donnern seiner Worte leicht in sich zurück.
Ich werde ihn in Stücke reißen diesen Bastard.
Jacob nein rief ich und das Echo des gesamten Rudeln klang meinen Worten nach, doch Jacob rannte.
Er rannte genau in mitten der Vampire und schnappte wie wild um sich, nur um einen zu erreichen. Mein Gott helft ihm
Embry und Cuil rannten ihm nach, stürzten sich mit in das Geschehen eilten ihm zur Hilfe.
Ich sprang in den Gedanken hin und her um alles genau beobachten zu können um genaue Anweisungen geben zu können doch sie waren zu dritt und die Vampire waren einfach zu viele.
Ein Jaulen, es zerriss fast mein Gehört und brachte Seth zum winseln ließ mich aufschrecken.
Es brennt… es frisst mich… es ist heiß.
Was ist heiß, diese eine Frage rannte in den Köpfen jeden einzelnen Wolfes.
Der Biss, es tut weh es ist wie Säure, es frisst mich von innen her auf. Mein Kopf zerspringt.
Biss? Oh nein Jacob was hast du getan warum warst du nur so dumm?
„Jacob du musst dich verwandeln, verwandel dich zurück.“, hörte ich Renesmee durch seine Ohren.
Der klang ihrer Stimme hallte in seinem Kopf lieblicher auf mich nieder als ich ihn normalerweise wahr nahm.
Leah du bist mein Betatier, du weißt was du zu tun hast
Jacob rede nicht so einen Schwachsinn, du packst das.
Bitte Leah, pass auf Nessi auf ihr alle, gebt acht auf sie bitte nicht als mein Rudel, sondern als meine Familie.
Ich wollte ihm antworten, doch die Verbindung unserer Gedanken brach ab, er verwandelte sich in einen Menschen zurück.
Seth sein winseln und wimmern riss mich aus meiner Starre
Weine nicht Seth, er ist ein starker Wolf, ein starker Mann er schafft das.
Du weißt genau so gut wie ich, was es für uns bedeutet wenn wir gebissen werden Leah. Es ist unser Tot.
Ohne zu überlegen, rannte ich los. Lilli drückte sich fest an mich um von der Geschwindigkeit nicht von meinem Rücken zu Rutschen.
Wohin willst du? Seth hatte Mühe Schritt mit mir zu halten, ich war umso vieles Schneller als er und auch Leonimus und Leyla kamen nicht hinter her.
Wir rannten sehr weit sie waren tiefer im Wald als ich dachte und als ein langes und lauten Jaulen die Stille des Waldes durchbrach, wusste ich, was geschehen war.
Ich wollte es nicht sehen, wollte nicht sehen wie er von uns ging also blendete ich die Gedanken der anderen Wölfe aus.
Tiefer schmerz durchflutete mich, brachte mich aus dem Gleichgewicht und zum stolpern.
Ich liebte Jacob auf eine besondere Art, in den Jahren in denen er mein Anführer war, war er auch mein Bruder und mein Freund.
Sein Verschwinden hinterließ ein riesen Loch in unser aller Herzen.
Endlich erreichten wir die Stelle an der sich das Rudel- mein Rudel, und die Cullens befanden.
Renesmee lag über Jake gebeugt und weinte, immer wieder flüsterte sie seinen Namen und beschwor ihre Liebe zu ihm.
In den Gesichtern aller lag tiefer Schmerz und in den Augen der Wölfe bildeten sich vereinzelt kleine Tränen.
Bella hob ihren Kopf und ihr Blick der mich traf schmerze wie Messer in meinem Herzen. Er lag so voller Trauer, voller Verzweiflung… voller… Schuld
Sie spielte ohne auch nur einmal sicher zu gehen dass sie außer Gefahr war, ohne darauf zu achten was um sie herum geschah.
Sie war völlig in ihrem kleinen Universum des Glücks.
Es machte mich rasend, dass ich bei dem Kind sein sollte, dass ich den “Wachhund“ spielen musste und nicht mit in die Schlacht ziehen konnte.
Doch Jacob befahl es als Leitwolf und ich konnte mich nicht wären.
Ein beißender Geruch machte sich in meiner Nase breit, süß und penetrant, doch ich kannte ihn, habe ihn schon viele Male in den letzten Jahren gerochen.
Bella.
Sie kam in langsamen -oder sagen wir Menschlichen schritten auf Lilli zu und schloss sie in ihre Arme.
„Wir werden jetzt gleich los gehen flüsterte Bella dem Kind namens Lilli ins Ohr.“, doch ich konnte mich nicht weiter auf ihre Worte konzentrieren.
Embry seine Worte hallten in meinem Kopf, schrien mich von innen her an. Macht euch bereit sie kommen. Sie sind viel zu nah.
Wie nah? Fragte ich ihn und sprang mit einem lauten Knurren auf. Bella riss ihre Augen weit auf doch ich machte nur einen Satz über sie herüber um mich schützend vor sie und das Kind zu stellen.
Ich vernahm die Stimmen von dem Rudel, sie sprachen alle durcheinander und ich konnte kaum ein Wort verstehen.
Ich sah durch Jacobs Augen, dass sie sich schon direkt in unserer Nähe befanden. Erleichterung machte sich in mir breit.
„Leah?“, hörte ich die panische Stimme von Bella, sie hatte Lilli fest an sich gepresst.
Ich wollte ihr zu verstehen geben was geschehen ist, doch wie sollte ich das tun?
Sie verstand mich nicht.
Ich sah wie Jake mit Renesmee aus dem Wald gelaufen kamen, vorne weg Emmett und Edward.
Der Bärenhafte große Emmett hatte einen wehmütigen Gesichtsausdruck, schmerz lag in seinem Blick, schmerz den ich nicht deuten konnte.
„Bring sie ins Haus Bella.“, rief Emmett und deutete auf Lilli.
Es ist zu spät, hörte ich Jake in meinem Kopf.
Es herrschte ein heilloses Durcheinander in den Köpfen der Wölfe und auch die Vampire die Bereits das Haus erreichten waren mehr als aufgewühlt.
Ich achtete nicht auf die Unterhaltung der Vampire, ich war damit beschäftigt auf Jacob einzuwirken.
Lass mich mit kommen Jake, ich bin eine gute Kämpferin das weißt du.
Nein Leha du bleibst bei Lilli. Sie hat oberste Priorität, ihr Leben ist am wichtigsten von allen.
Aber…
NEIN! Sprach Jacob in seiner Leitwolfstimme und dem musste ich mich fügen.
Emmett seine Stimme riss mich aus meinen Gedanken „Leah versprich mir das du auf das Mädchen aufpasst.“, in seiner Stimme klang der hauch Angst mit.
Es war offensichtlich, dass er sehr viel für dieses Kind empfand.
Ich nickte nachdenklich , es war mir ein Rätzel wie sie, so Menschlich sie einem auch manchmal vorkamen, so an einem Sterblichen Wesen hängen konnten.
Erst Edward, der alle Regeln brach um mit Bella zusammen zu sein, der lieber tausend Jahre in Scherz gelebt hätte als nur einen Tag ohne sie zu verbringen, der all seine Instinkte, sein Verlagen ignorierte nur um ihrer Liebe genießen zu können.
Und dann Emmett, der in wenigen Stunden sein Herz an ein kleines Menschenkind verschenkte.
Tiefe Zuneigung lag in seinem Blick wenn er das Kind ansah, tiefe Liebe und Verbundenheit.
Ich werde sie begleiten Edward, so können wir in Verbindung bleiben erschrocken riss ich meinen Kopf in die Höhe.
„Das kommt nicht in Frage Seth, das werde ich nicht zulassen.“, brachte Edward ich in harten Ton entgegen.
Ich teil seine Meinung, richtete ich meine Gedanken an Seth, doch er ließ sich nicht beirren.
Edward ich bin schon so lange ein Wolf, genau so lange wie Bella ein Vampir ist, ich kann Kämpfen.
„Es ist mir gleich wie lange du schon ein Wolf bist. Du bist mein Bruder“
Ich werde gehen, Edward ich will meinen Beitrag leisten.
„Nein.“, Edwards Stimme wurde immer Energischer, seine Worte waren hart und kalt.
Ich halte es für eine gute Idee, mischte sich Jacob ein und unterstützte die wirre Idee meines Bruders.
Was? Bist du noch zu retten Jake?
Nein Leah sieh es so, wir werden Leyla und Leo aus den Augen und Ohren verlieren wenn kein Wolf bei ihnen ist. Seth ist unsere Verbindung zu ihnen.
„Fein bitte Jakob wenn du es unterstützt.“, richtete Edward seine wütenden Worte an Jake und ich unterstützte diese mit einem Schnaufen meinerseits.
Ohne ein weiteres Wort rannten Leyla, Leominus und Seth in den Wald, gefolgt von dem Rest der Kämpfer.
Bitte pass auf dich auf kleiner Bruder. Jacob, wenn ihm was zustößt werde ich dir den Kopf abbeißen, das ist dir hoffentlich klar.
Ein kleines Stück, rannten Seth und die anderen ohne auf die Wachen von dieser Bestie Aro zu stoßen.
Ich behielt Seth seinen Blick die ganze Zeit im Auge achtete zusätzlich auf seine Umgebung um sicher zu gehen dass ihm nicht passieren konnte.
Das Kind, saß schützend auf meinem Rücken, krallte sich an meinem Fell fest und stützte ihren Kopf zwischen meinen Schulterblättern.
Sie war ganz ruhig, gab keinen Laut von sich und starrte gebannt in den Walt, als würde sie genau wie ich nur darauf warten dass uns jemand angriff.
Sie war wahrhaftig ein erstaunliches Kind.
Es war als würde sie meine Gedanken hören, als würde sie spüren dass sie sich nicht bewegen durfte.
Sie war noch so klein und doch verstand sie so viel.
Einen kleinen Moment war ich durch die Gedanken an Lilli abgelenkt, achtete nicht mehr auf Seth seine Umgebung und als ich meinen Blick wieder durch den seinen bohrte, rannte er bereits schneller als wenige Minuten zuvor.
Was ist? Seth was ist?
Es hat geklappt, sie haben uns Wachen hinter her geschickt, wir locken sie fern ab.
Pass auf dich auf Seth bitte. Ich hab nur dich kleiner Bruder.
Wird jetzt nicht sentimental Leah, ich mach das schon.
Ich richtete meinen Blick durch die Augen von Embry, der bei Edward und den anderen stand um zu sehen was er sah.
Erst geschah nichts, niemand war zu sehen.
Der Wald war in ein dunkles blau grau gefärbt und Stille umgab sie.
Ich spürte wie Lilli anfing sanft und rhythmisch mein Fell in ihren Fingern zu drehen, es beruhigte meine angespannten Muskeln.
Dann sah ich sie, und auch die anderen sahen sie, denn das Gerede in den Köpfen meiner “Brüder“, wurde lauter.
Ich sprang in der Sichtweise der Wölfe hin und her, damit ich die Situation aus jedem erdenklichen Winkel begutachten konnte.
Bella hatte sich leicht in Angriffsstellung gekauert und die Augen zu einem Hasserfüllten schlitz zusammengedrückt. Ihrer Zähne waren leicht gebleckt, im Allgemeinen gab sie einen furchterregenden Ausdruck von sich.
Emmett und Rosalie hielten sich bei den Händen, auch in ihrem Blick lag Hass und Zorn.
„Bitte Aro, las es nicht so Enden.“, hörte ich Carlisle reden. „Nicht enden?“, gab Aro in einem spöttischen Tonfall zurück. „All dass, habt ihr euch selber zu zuschreiben!, sagte er und deutete auf seine Wachen.
Den Auslöser konnte ich nicht erkennen, kein Zeichen war wahr zu nehmen, doch plötzlich rannten Aros Wachen auf die anderen zu.
Nervös begann mein Körper zu zucken, meine Muskeln spannten sich immer wieder an und ich stampfte mit den Pfoten im Graß.
Leah?, hörte ich Seth aufgewühlte Stimme, sofort machte ich mich steif.
Seth was ist? Ist dir was passiert?
Sie kommen zu euch, zwei von ihnen sind auf dem Weg zum Haus die haben Lilli gerochen.
Oh nein.
Leonimuss ist auf dem Weg zu dir, er wird dir zur Seite stehen, Leyla und ich werden hier die Stellung halten.
Angst durchströmte meinen Körper, wie sollte ich Kämpfen mit dem Kind auf meinem Rücken?
Sie irgendwo verstecken stand außer Frage, ihr Geruch war sehr intensiv und die Blutsauger würden ihn sofort wittern.
Wieder erstaunte mich das Kind wieder kam es mir so vor als würde sie meine Stimme in ihrem Kopf hören können als sie leise in mein Ohr flüsterte „Mir wird nicht passieren, ich vertraue dir.“
Was war sie nur für ein Kind?
Wo graben die Cullens nur immer wieder diese mutigen Wesen aus?
Ich zuckte zusammen, als mich der beißende Geruch wie ein Schlag traf, so intensiv, so nah so fremd.
Ich kauerte mich leicht hin, zum Sprung bereit und spürte wie Lilli ihren Griff noch mehr festigte.
„Der Hund und unser Abendessen.“, vernahm ich eine Raue Stimme und suchte die Grenze zum Wald ab, doch ich konnte nicht entdecken.
„Wie schade dass ich meinen Tennisball vergessen habe, sonst hätten wir spielen können Trixy.“, die andere Stimme schien weicher, sanfter.
Lilli kauerte sich noch mehr auf meinen Schultern zusammen, drückte sich fest an mich. Ihr kleines Herz hämmerte gegen meinen Rücken.
Komm mir zu nahe und ich reiß dich in Fetzen zu Bastard, dachte ich.
Langsam kamen sie aus dem Dunkel des Waldes auf dem etwas von Haus erleuchteten Garten.
Der eine War groß und kräftig gebaut, er hatte lange blonde Haare die ihm in den Rücken fielen und der andere war klein, er hatte in etwa die Größe von Alice und war schlaksig, seine Haare waren rot und kurz. Beide hatten die Augenfarbe von Karmesinrot.
Ihr Blick bohrte sich in den meinen, festigte mich.
Wir standen eine gefühlte Ewigkeit da, sahen uns an, sie mit neugierigem unentschlossenem Blick, ich mit dem Kind zwischen den Schulterblättern.
Die Stille die uns umgab, war mehr als bedrohlich und als sich ein Lächeln auf den Lippen des größeren Vampirs bildete wusste ich, dass es los gehen würde.
Ich festigte meinen Stand und warf Lilli einen- hoffentlich viel sagenden Blick zu.
Bitte halte dich gut fest Kind bitte.
Wieder war es als würde sie mich hören können, als verstünde sie mich.
Sie festigte ihren Griff, und klammerte ihrer Beine fest an meine Seite.
Gerade als ich meinen Blick wieder auf die Vampire richten wollte, stieß mir der kleine mit einem festen schlag in die Seite.
Ich wankte einige Schritte zurück und vernahm Lillis leisen Angstschrei.
Wütend darüber dass er mich angegriffen hatte und darüber dass er dem Kind Angst gemacht hatte, stieß ich ein lautes bedrohliches Knurren aus und fletschte Wutentbrannt die Zähne.
Ich stieß mich vom Boden ab und sprang auf den kleinen Blutsauger zu, doch er war schnell zu schnell und trat mir erneut in die Seite.
Schmerz durchzuckte meinen Körper.
Der große stand still am Rand des Gartens und musterte das Geschehen mit einem hinterhältigen Grinsen auf den Lippen.
Erneut lief ich auf den Rothaarigen zu, ich sah ihm Augenwinkel dass Leo endlich angekommen war und mir zu Hilfe eilte.
Auch der Rothaarige vernahm das und war einen kleinen Augenblick abgelenkt.
Ich sah meine Chance und stieß ihn meine Zähne in die Schulter.
Mit einem Schmerzensschrei wirbelte er herum und schlug mir ins Gesicht.
Ich konnte das Blut in meinem Maul schmecken, salzig und Metallisch floss es aus einer Wunde in meinem Mund. Ich kümmerte mich nicht weiter darum, wohlwissend dass die Wunde in wenigen Sekunden verheilte.
Leonimus rannte unbeirrt auf den großen zu, die ständige Änderung seines Äußeren schien ihn sichtlich abzulenken.
Er stand wie versteinert da und blickte in Leos Richtung, bis dieser ihn mit einem kräftigen Stoß mehrere hundert Meter weit stieß.
„Endschuldige bitte meine Verspätung.“, lachte er mir entgehen, doch darauf konnte ich nicht weiter achten denn der Rothaarige fing erneut an mich anzugreifen.
Fauchend versuchte er mir auf den Rücken zu springen und an das Kind zu gelangen.
Sie wirst du nie bekommen, dachte ich und schnappte erneut nach ihm.
Dieses rothaarige Monster was wie ein Tornado, schnell und wendig.
Immer wieder schnappte ich ins leere, verfehlte ihn und immer wieder stieß er mich zur Seite.
Halt durch Leah, wir kommen und helfen euch, hörte ich Seth in meinem Kopf, und mich durflutete Freude und Frieden.
Ich spürte wie mich meine Kräfte verließen, da ich mehr damit beschäftigt war das Kind vor Angriffen zu schützen als selbst zu Kämpfen.
Als Seth endlich mit Leyla durch die Büsche trat und mit einem gewaltigen Knurren auf den Tornado zu sprang war ich mehr als erleichtert.
Leyla eilte sofort Leonimus zur Hilfe und zusammen erledigten sie den großen Vampir innerhalb weniger Minuten.
Mit dem kleinen Rothaarigen war es schwieriger, immer wieder endwischte er uns.
Er war schnell, zu schnell.
Ich wurde immer nervöser, ich wollte wissen wie es den anderen im Wald erging, wie sie sich schlugen, doch ich hatte Angst in ihre Köpfe zu sehen und unachtsam zu werden.
Und dann endlich erreichte Seth diesen Teufel und rammte seine Zähne in seinen Kopf, stemmte sich mit den Pfoten an dem harten kalten Körper ab und entriss ihm mit lauten Knacken und Knurren den Kopf.
Völlig außer sich, rammte Seth immer wieder seine scharfen Zähne ins Fleisch und zerfetzte den rothaarigen Vampir in kleine Stücke.
Seth es ist genug versuchte ich ihn zur Ruhe zu bringen er kann dir nichts mehr tun.
Mit einem zufrieden Schnaufen sah er auf die einzelnen Teile herunter und blickte dann tief in meine Augen.
Ich konnte in dem Spiegelbild seiner dunklen Pupillen sehen, das Lilli sich noch immer geduckt hielt, Erleichterung machte sich in mir breit, durflutete mich mit Stolz und Wärme.
Ihr war nichts geschehen, ich hatte meinen Job gut erledigt und Jake würde stolz auf mich sein, er würde meine Arbeit zu schätzen wissen.
Ich ließ mich schlapp zu Boden sinken und als ich mich endspannen konnte ströhmten die Bilder der Schlacht auf mich ein.
Sam ist da?
Es wunderte mich, da er seinen Standpunkt klar gemacht hatte.
Ja seit einer Weile beantwortete Seth mir meine Frage und lang eben so erstaunt.
Wieso stehen sie alle dort?
Sie standen allesamt unverletzt in einer Reihe, Zweifel stand in ihren Gesichtern.
Edward seine Gesichtszüge lagen voller Zorn, noch nie hatte ich ihn so gesehen.
„Für wie lange Aro? Wie lange werden wir dieses Mal unsere Ruhe vor dir haben? Einen Monat, ein Jahr oder zehn Jahre? Du wolltest meine Familie nicht das erste Mal vernichten lassen.“, schrie Edward Aro entgegen und hatte sie Fäuste dabei geballt.
Es ist eine Falle Edward, er wird es wieder tun, er wird uns, dich unsere Familie erneut angreifen so lange bis wir irgendwann nicht mehr können.
Zwischen Jacob seinen Gedanken klang der Klang der Liebe mit. Es war eindeutig das er sich Gedanken um Renesmee machte.
Ich konnte erkennen, dass sie eine Sichel am Hals hatte, sie wurde also gebissen.
Es schien so als seinen auch Emmett, Alice und Rosalie seiner Meinung. „Wir schlagen uns gut Edward, wir sollten ihm nicht die Chance geben uns erneut anzugreifen.“, sprach Emmett mit zusammen gebissenen Zähnen und Rose pflichtete ihm mit Hasserfüllten Blick auf Aro bei. „Edward, er wird es wieder tun.“
Ich werde nicht zulassen das er meine Geliebte, deine Tochter Edward noch einmal in Gefahr bringt ich werde das nicht noch einmal zu lassen dass er oder ein anderer mieser Blutsauger ihr zu Leibe rückt.
Jacob seine Gedanken war so laut, die schlugen gegen meine Hirnwände, auch Set wich bei dem Donnern seiner Worte leicht in sich zurück.
Ich werde ihn in Stücke reißen diesen Bastard.
Jacob nein rief ich und das Echo des gesamten Rudeln klang meinen Worten nach, doch Jacob rannte.
Er rannte genau in mitten der Vampire und schnappte wie wild um sich, nur um einen zu erreichen. Mein Gott helft ihm
Embry und Cuil rannten ihm nach, stürzten sich mit in das Geschehen eilten ihm zur Hilfe.
Ich sprang in den Gedanken hin und her um alles genau beobachten zu können um genaue Anweisungen geben zu können doch sie waren zu dritt und die Vampire waren einfach zu viele.
Ein Jaulen, es zerriss fast mein Gehört und brachte Seth zum winseln ließ mich aufschrecken.
Es brennt… es frisst mich… es ist heiß.
Was ist heiß, diese eine Frage rannte in den Köpfen jeden einzelnen Wolfes.
Der Biss, es tut weh es ist wie Säure, es frisst mich von innen her auf. Mein Kopf zerspringt.
Biss? Oh nein Jacob was hast du getan warum warst du nur so dumm?
„Jacob du musst dich verwandeln, verwandel dich zurück.“, hörte ich Renesmee durch seine Ohren.
Der klang ihrer Stimme hallte in seinem Kopf lieblicher auf mich nieder als ich ihn normalerweise wahr nahm.
Leah du bist mein Betatier, du weißt was du zu tun hast
Jacob rede nicht so einen Schwachsinn, du packst das.
Bitte Leah, pass auf Nessi auf ihr alle, gebt acht auf sie bitte nicht als mein Rudel, sondern als meine Familie.
Ich wollte ihm antworten, doch die Verbindung unserer Gedanken brach ab, er verwandelte sich in einen Menschen zurück.
Seth sein winseln und wimmern riss mich aus meiner Starre
Weine nicht Seth, er ist ein starker Wolf, ein starker Mann er schafft das.
Du weißt genau so gut wie ich, was es für uns bedeutet wenn wir gebissen werden Leah. Es ist unser Tot.
Ohne zu überlegen, rannte ich los. Lilli drückte sich fest an mich um von der Geschwindigkeit nicht von meinem Rücken zu Rutschen.
Wohin willst du? Seth hatte Mühe Schritt mit mir zu halten, ich war umso vieles Schneller als er und auch Leonimus und Leyla kamen nicht hinter her.
Wir rannten sehr weit sie waren tiefer im Wald als ich dachte und als ein langes und lauten Jaulen die Stille des Waldes durchbrach, wusste ich, was geschehen war.
Ich wollte es nicht sehen, wollte nicht sehen wie er von uns ging also blendete ich die Gedanken der anderen Wölfe aus.
Tiefer schmerz durchflutete mich, brachte mich aus dem Gleichgewicht und zum stolpern.
Ich liebte Jacob auf eine besondere Art, in den Jahren in denen er mein Anführer war, war er auch mein Bruder und mein Freund.
Sein Verschwinden hinterließ ein riesen Loch in unser aller Herzen.
Endlich erreichten wir die Stelle an der sich das Rudel- mein Rudel, und die Cullens befanden.
Renesmee lag über Jake gebeugt und weinte, immer wieder flüsterte sie seinen Namen und beschwor ihre Liebe zu ihm.
In den Gesichtern aller lag tiefer Schmerz und in den Augen der Wölfe bildeten sich vereinzelt kleine Tränen.
Bella hob ihren Kopf und ihr Blick der mich traf schmerze wie Messer in meinem Herzen. Er lag so voller Trauer, voller Verzweiflung… voller… Schuld
Zuletzt von Feuer~und~Eis am Fr 19 Feb 2010, 23:30 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
30. Das Reich von Taha Aki
Eine Bewegung im Walt ließ mich von dem traurigen Bild welches Jacob und Renesmee ergaben aufblicken.
Seth und Leah kamen in langsamen Schritten auf uns zu, dicht gefolgt von Leyla und Leonimus
Seth hatte seinen Kopf gesenkt und humpelte, ich konnte sein Blut riechen.
„Er heilt bereits wieder.“, flüsterte Edward mit Trauer erfüllter Stimme.
Ich richtete meinen Blick auf Leah, sie hatte Lilli noch immer auf ihrem Rücken.
Das Arme Kind, was tat ich ihr nur an, dies war keine Welt für sie, ich hätte sie nicht mit nehmen dürfen, hätte sie in Italien lassen müssen.
Wie konnte ich nur so egoistisch sein und denken ich sei im Stande mich um ein Menschliches Kind zu kümmern?
Leah ihre Augen, lagen voller Schmerz, einzeln liefen Tränen über ihr Fell und hinterließen dunklere Spuren.
Ihr Blick war in meinem gefestigt, es war als könne ich in ihre Seele gucken.
Es tut mir so leid, dachte ich.
„Bella nehm das Kind und geh von hier fort.“, hörte ich Emmett leise hinter mir sprechen.
Ich wollte meine Lippen zum sprechen öffnen, doch dies war mir nicht möglich.
Ich war völlig von Leahs Augen in den Bann gezogen.
Irgendwas hatte sich verändert, irgendwas war anders, sie schienen größer, heller, offener.
„Bella.“, wurde Emmetts Stimme lauter und ich zuckte leicht zusammen.
Als ich mich nach ihm umdrehte, stand er genau vor mir, die schlurzende Rosalie fest an seine Seite gepresst. „Sie soll das hier nicht sehen.“, murmelte er weiter und deutete mit traurigem Blick auf Jacobs leblosen Körper und die darüber weinende Renesmee.
„Ich… ich kann nicht... Ich“, meine Worte brachen, und ich fiel weinend nach vor, insofern mir richtiges Weinen gestattet war. „Es tut mir alles so leid, ich wollte das nicht… Ich wollte nicht das er… das sie… das ihr… Es tut mir leid.“
Seicht legte Rosalie mir ihren Arm um die Schulter und drückte mich leicht. „Es ist nicht deine Schuld Bella. Wir sind alle tragende Pfeiler dieses Geschehens.“
„Bleib wenn du willst, ich werde mich um das Kind kümmern“, sprach Rafina und schritt an mir vorbei auf Leah zu.
Sie saß wie ein kleiner Engel zwischen Leahs Schultern und blickte mich mit großen braunen Augen an. Nicht die geringste Spur von Angst zierte ihr Gesicht, ich vernahm ihren Herzschlag, leise und regelmäßig.
„Komm kleines Mädchen, wir gehen nach Hause.“, lächelte Rafina Lilli an, doch sie schüttelte nur Abwesend ihren Kopf und durchlöcherte mich mit ihrem Blick. „Nein. Ich bleibe bei Mama.“, sagte sie stur und hüpfte von dem Wolf hinunter um auf mich zu zulaufen.
Mit einem dumpfen Aufprall, der ihr sicherlich einen blauen Fleck bescherte, sprang sie in meine Arme.
Ich rechnete mit Tränen, doch die blieben aus.
Sie drückte mir ihr Gesicht fest an die Brust und ich hörte wie sie meinen Geruch inhalierte.
„Geht es dir gut?“, leicht strich Emmett über Lillis Locken als er sich zu uns herunter bückte.
Auch an ihm hatte sich etwas verändert, seine Gesichtszüge waren ernster und härter als sonst und seine Stimme klang tiefer.
„Ja geht es.“, murmelte Lilli.
Ich rechnete damit dass sie einen Schock hatte, dass sie sich nicht, noch nicht bewusst war in welch einer Situation sie steckte, was und wichtiger noch wer sie umgab.
„Was ist mit Jacob?“, flüsterte sie, und streckte ihren Hals um besser sehen zu können.
Esme gesellte sich zu uns, sie hatte ebenfalls so etwas wie Mütterliche Gefühle für Lilli entwickelt, und nahm ihre kleine Hand in die ihre.
„Weißt du mein kleiner Sonnenschein“, begann sie doch ihr blieb die Stimme weg, sie musste sich einmal räuspern ehe sie weitersprechen konnte. „Manchmal endscheidet Gott dass es für uns Zeit ist diese Welt zu verlassen.“
Ich empfand es als Blasphemie, vom Göttlichen zu sprechen, denn welch ein Gott nahm ein so wertvolles Geschöpf von dieser Erde?
Welch ein Gott konnte es zulassen dass Wesen sterben, die Engelsgleich sind, die Glück und Liebe verteilten, die für eine gute Sache lebten… existierten?
Nein, diese Entscheidung traf nicht Gott, diese Entscheidung, traf ein Wesen, eine Macht weitaus schlimmer als der Teufel.
Gott hatte seine Finger nicht in dem Spiel.
Edward hatte recht, ein Wesen unseres gleichen, lebte nicht mehr unter der Obhut von Gott, ab dem Augenblick, da wir die Seiten des Lebens gewechselt hatten, verließ auch der Göttliche Segen uns, ab den Augenblick, da wir die Welt der Unsterblichen betraten, gaben wir unser Dasein in die Hände des Bösen.
„Was heißt das?“, fragte Lilli nach und sah Esme mit großen Augen an.
„Das heiß, dass Jacob von nun an ein Engel ist, er ist ein Engel der über uns wacht.“
„Ein Engel? Aber warum?“
Esme legte das schönste, liebeswürdigste und atemberaubendste Lächeln auf, das ich je an ihr gesehen hatte. „Weil seine Seele so rein und so voller Liebe ist, dass er für etwas Besseres bestimmt ist.“, hauchte sie.
Lilli sah sich fragend um, blickte immer wieder auf Jacob seinen Körper. „Das verstehe ich nicht.“
„Das wirst du aber irgendwann mein kleiner Sonnenschein, wenn du älter bist, dann wirst du verstehen.“
Ich sah im Augenwinkel, wie Nessi sich von Jake erhob und Platz für Emmett machte.
Er legte Sanft einen Arm um Jacob seinen Hals und unter die Beine, dann hob er ihn vom Boden an und hielt ihn wie ein großes Kind in den Armen.
„Wir bringen ihn zum Haus.“, flüsterte er uns sah in die Runde. „Alice, bitte würdest du?“
Alice die noch immer auf ihren Knien saß und den Kopf in die Hände gelegt hatte, sah mit Schmerzverzerrtem Gesicht auf. „Ich werde mich mit seinem Rudel absprechen, wir werden es machen wie sie wollen.“, flüsterte sie so leise, dass ich Schwierigkeiten hatte sie zu verstehen.
Edward, der seit der Ankunft von Leah und den anderen kein Wort mehr gesagt hatte, hob leicht seinen Kopf.
Zaghaft streckte er seine Hand nach Jacob aus um sie dann einige Sekunden in der Luft zu halten.
Mit eine leisen knallenden Geräusch ließ er sie wieder auf die Erde sinken und vergrub sie im Sand.
„Wir werden ihn nach La Push bringen, ich werde alles arrangieren. Wir werden ihn eine würdige und schöne Abschiedsfeier gestalten, so wie es sich für den Anführer eines Rudels gehört. Wir werden ihn nicht hier in Alaska beerdigen. Hier ist nicht sein Zuhause.“, das war alles was Edward sagte eher er sich erhob und ging.
Mit betretenem Schweigen sahen wir ihm hinter her.
„Dad hat Recht.“, brachte Rensemee zwischen ihren Schlurzern hervor. „Hier ist nicht sein Zuhause, hier wird seine Seele keinen Frieden finden.“
Seth trat vorsichtig an Nessis Seite um sie leicht zu stützen. Sie vergrub ihr Gesicht in sein Fell und krallte sich mit ihren Fingern fest.
„Danke“, flüsterte sie und brach erneut in Tränen aus.
Den Weg nach Hause sagte niemand ein Wort, Renesmee saß auf Seth seinem Rücken und drückte ihr Gesicht zwischen seine Schulterblätter.
Emmett hielt Jacob fest an seine Brust gedrückt, bedacht ihn nicht zu verletzten, ihn Versehens einen Knochen zu brechen.
Alice hielt Rosalie an der einen und Jasper an der anderen Hand.
Lilli lag in meinen Armen und schlief.
Für sie war es ein anstrengender Tag und ein ereignisreicher Abend, ich war mir sicher, ihre Träume waren gefüllt von Monstern und anderen schrecklichen Dingen.
Sie war noch so klein, und ich mutete ihr so viel zu.
Doch das würde von nun an ein Ende haben, dachte ich denn Aro und der größte Teil der Wachen aus Volterra waren vernichtet und Ciaus und Marcus mussten wir nicht fürchten, dass sagte zumindest Jasper.
Lilli würde es gut bei uns haben, wir würden sie schützen und großziehen bis sie alt genug sei um uns zu verlassen.
Meine Gedanken an eine bessere Zeit lähmten die an die unendlichen Schmerzen durch den Verlust meines geliebten besten Freundes.
Als wir endlich am Haus ankamen, wirkte es trostlos und leer.
Es schien als lägen dicke dunkle Wolken darüber, Wolken die alles in ein trostloses Trauerspiel tauchten und uns vor Augen hielten wie es um uns stand.
„Ich werde sofort mit der Airline telefonieren.“, murmelte Edward als er durch die Haustür trat „Es sollte nicht so lange dauern.“
Wenn er von nicht so lange dauern sprach, wusste ich dass er ihnen mehr Geld bot als es eigentlich üblich war, so haben wir es schon häufiger geschafft in letzter Sekunde einen Flug zu bekommen.
„Ich werde für uns ein paar Kleidungsstücke zusammen packen.“, sagte Alice leise uns ging die Treppe hoch in Richtung Schlafzimmer. Jasper folgte ihr auf dem Fuße.
Er hatte bereits sämtliche Versuche uns die Schmerzen zu nehmen aufgegeben, die Gefühle waren einfach zu mächtig.
Im Augenwinkel vernahm ich wie Carlisle und Esme in die Richtung seines Arbeitszimmers gingen, ich vermutete, dass sie die Papiere für den Leichnam fertig machen wollten.
Carlisle war mit Sämtlichen Stempeln oder Formularen ausgerüstet, die man für solche Sachen brauchte.
Im Laufe der vielen Jahre die er bereits existierte, stellte das kein Problem mehr für ihn da.
„Rosalie Liebling hilft du mir einen angemessenen Sarg für Jacob anzufertigen. Du könntest den Feinschliff übernehmen.“, hörte ich Emmett leise mit Rosalie reden.
„Ja, gerne“, antwortete sie ihm mit trauriger Stimme. „Wir sollten uns beeilen.“
Normalerweise hätte ich bei den Worten „beeilen“ geschmunzelt, denn auch ohne dass wir uns beeilen mussten waren wir schneller als Maschinen, doch nicht in der Situation.
Ich war nicht einmal im Stande dazu mich von dem Fleck auf dem ich stand fort zu bewegen.
Emmett legte Jacob auf dem Cremefarbenen Sofa ab und verschwand mit Rosalie wieder in den Wald aus dem wir zuvor gekommen waren.
Noch immer hielt ich die schlafende Lilli in meinen Armen, genoss ihre Wärme die sie mir gab.
Rensemee, die inzwischen von Seth seinen Schultern runter kam, setze sich an Jacob sein Kopfende und strich sanft mit den Fingern über sein Haar.
Ihre Tränen hatten aufgehört über die Wangen zulaufen, doch in ihren Augen konnte man deutlich sehen wie sie versuchte die Fassung zu halten.
Glitzernde Diamanten versuchten sich ihren Weg nach draußen zu bahnen, doch Nessi hielt sie zurück.
Das Rudel von Sam lag zum größten Teil noch immer in Wolfsgestalt vorm Haus und auch Jake sein Rudel hatte sich noch nicht zurückverwandelt, sie waren zu aufgeregt und der Verlust, die Schmerzen ließen sich als Wolf besser verkraften.
Ruckartig stand Renesmee auf und griff nach einer Decke, die zur Dekoration auf dem Sofa lag und legte sie behutsam über Jacob seinen Körper.
„Du frierst sonst mein Liebling.“, flüsterte sie leise für sich.
Renesmee, meine wunderschöne einzigartige Tochter die Menschlichen Gefühle in ihr mussten sie zerreißen.
Ich hatte nicht genug Zeit mir Gedanken über das leid, die Scherzen und die Trauer meiner Tochter zu machen, denn wie aus dem Nichts stand Edward neben mir.
„Unser Flug geht in vier Stunden, ich habe die Fluggesellschaft darüber informiert das wir einen Leichnam transportieren.“
Edward seine sonst so goldene engelsgleiche Stimme klang müde und schlapp und obwohl er es nicht nötig hatte stützte er sich am Türrahmen.
Ich suchte seinen Blick, wollte ihm zeigen dass er mit seinem Kummer nicht allein ist, doch ich konnte ihn nicht finden.
Er schien verloren zu sein irgendwo ihn ihm.
Nach und nach versammelten sich die einzelne wieder in der großen Wohnstube.
Alice hatte einen schwarzen Anzug für Jacob angefertigt.
Sie verwendete dafür zwei von Emmett seinen besten Anzügen, es war ein leichtes für sie gewesen in kurzer Zeit etwas Grandioses zu designen.
Carlisle und Esme hatten alle notwendigen Unterlagen für den Leichentransport fertiggestellt und auch Emmett und Rose hatten einen schlichten und dennoch schönen Sarg für Jacob angefertigt.
Die Schlichtheit des Sarges machte ihn wunder schön.
Feine kleine Blumenranken waren seitlich in das helle Holz geschnitzt und am unteren Teil des Deckels hatte Rosalie sich selbst übertroffen.
Ein Wolf kniete neben einem Mädchen, welches ihre Hand auf dem Rücken des Wolfes abgelegt hatte.
Sie sahen beide gen Himmel wo ein kleiner Engel auf sie hernieder sah.
Von innen war der Sarg mit rotem samtenden Stoff bezogen, welchen sie wie es schien von den Gardienen aus ihrem Schlafzimmer hatten.
Lilli war in der Zwischenzeit aufgewacht, und damit sie nicht ununterbrochen auf Jacob starren musste, war ich mit ihr ins Badezimmer gegangen um sie zu waschen.
Das Wasser lief schnell und rauschend in die für Lilli viel zu große Badewanne und die kleinen Berge aus Schaum wuchsen.
Langsam und noch schlapp vom schlafen stieg sie aus ihrer Kleidung und ließ sie zu Boden fallen.
Wie als sei es das selbstverständlichste auf der Welt, streckte sie die Arme nach mir aus, damit ich sie in die Wanne hievte.
Unschlüssig ob ich ihrer seidigen warmen Haut diesen Kälteschock zumuten sollte blieb ich einige Sekunden regungslos vor ihr stehen.
Drängend streckte sie ihrer dünnen Ärmchen noch ein Stückchen weiter nach mir aus und wippte ungeduldig mit ihrem Körper auf und ab.
Vorsichtig ließ ich meine Hände unter ihre Achseln gleiten, woraufhin sich eine gleichmäßige Gänsehaut auf ihrem Körper ausbreitete.
Kichern ob ich sie in die Wanne, schämte mich innerlich aber sofort für mein Lachen, es schien mir nicht richtig, und zog meine Hände sogleich wieder zurück.
„Warum sind noch immer alle hier Mami?“, fragte Lilli mich nach einer Weile des Schweigens.
Sie war sehr innig damit beschäftigt gewesen einer Blauhaarigen Meerjungfrau die Haare zu waschen.
„Wir machen Reisepläne mein kleiner Engel. Wir werden in etwa dreißig Minuten aufbrechen und dann mit dem Flugzeug nach Forks fliegen.“
„Was ist Forks?“
„Da kommen wir her. Nessi, Leah und die anderen, ich und… und Jake.“
Es fiel mir schwer Jacob seinen Namen auszusprechen, den Namen meiner nie mehr scheinenden Sonne.
„Was machen wir dann da?“
Ich holte einmal tief Luft um mir meine Worte zurechtzulegen ehe ich ihr eine Ehrliche Antwort gab. „Wir werden Jacob seine letzte Ruhe geben. Du wirst dass alles besser verstehen wenn du einmal älter bist Lilli. Ich werde alles mit dir besprechen… Dann wenn du soweit bist.“
„Werden wir alle fliegen?“
„Ja alle. Edward hat dafür gesorgt dass wir alle gleichzeitig Fliegen können“
Bevor sie mir noch eine von hunderten Fragen stellen konnte, ließ ich warmes Wasser über ihren Kopf laufen um ihr anschließend die Haare mit einem nach Vanille duftenden Shampoo zu waschen.
Noch bevor sich die Tür zum Badezimmer öffnete hörte ich die kräftigen Schritte auf dem Flur, die immer näher kamen.
„Ich wollte fragen ob ich helfen kann“
Ich warf einen Blick in Richtung Tür und sah direkt in die traurigen Augen von Emmett.
„Wir sind eigentlich gerade fertig mit waschen.“, begann ich meine Antwort, doch als die Traurigkeit in seinen Augen noch deutlicher wurde korrigierte ich mich schnell. „Aber du kannst ihr die Haare föhnen.“
Mit einem kleinen Lächeln betrat Emmett den Raum und rückte einen Beautystuhl vor dem großen Spiegel zurecht um mir dann ein großes Rosefarbenes Handtuch zu reichen in das ich Lilli vorsichtig einwickelte als ich das Wasser aus der Wanne ließ.
Natürlich immer bedacht sie nicht mit meinen kalten Händen an ihrer nackten Haut zu berühren.
Mit klatschenden Füßen lief sie zu Emmett hinüber und nahm auf dem Stuhl platz.
„Is ja wie beim Friseur hier.“, lachte sie laut auf.
Emmett verzog sein Gesicht zu einem gespielten Lächeln, was aber eher einer Grimasse glich und begann ihre Haare zu kämmen.
Wir schwiegen und ich musterte seine Gesichtszüge genau.
Als er den Föhn einschaltete und sicher sein konnte das Lilli ihn nicht mehr hören könne, richtete er das Wort an mich. „Ich liebe sie“
Verständnislos sah ich ihn an.
„Lilli.“, in dem er mit seinem Kopf in ihre Richtung nickte gab er seinen Worten mehr Nachdruck. „Sie ist wundervoll Bella, sie ist ein Geschenk. Ich kann es nicht erklären. Bitte Bella ich weiß du machst dir Gedanken um sie um ihr Leben. Ich weiß es ist gefährlich wenn sie bei uns Leben würde wegen Jasper und…“, einen kleinen Moment hielt er inne und sah mich fest an.
Er sprach es nicht aus, doch ich wusste er meinte mich.
„Ich werde sie beschützen Bella ich und Rosalie. Niemals würde ich zulassen dass ihr jemand zu nahe kommt. Du spielst mit dem Gedanken sie weg zu schicken, das sehe ich dir an. Aber das werden wir nicht zulassen.“
Noch bevor ich antworten konnte endete das laute pustende Geräusch des Föhns und Emmett drückte Lilli einen Kuss auf den Kopf.
„Fertig kleine Lady.“ Hauchte er ihr ins Ohr, worauf Lilli leise kicherte.
„In ihrem Zimmer liegt ein schwarzes Kleid für sie, es liegt bei dir ob sie es schon jetzt anzieht oder erst in Forks.“
Noch einmal lächelte er Lilli leicht an, dann verschwand er wieder aus dem Badezimmer.
Nachdenklich sah ich Emmett hinterher.
Was war nur in ihn gefahren, dass er sich so benahm?
„Mama?“, vernahm ich die drängende Stimme in meinem Kopf und neigte diesen langsam in Lillis Richtung.
„Ich frier.“, murmelte sie und schlug leicht mit den Zähnen aufeinander.
„Oh… Es tut mir leid Liebes. Komm wir gehen dich schnell anziehen.“
Als wir in Lilli ihrem Zimmer waren, endschied ich mich dazu ihr erst einmal Jeans und Sweatshirt anzuziehen.
Das schwarze Kleid würde während des Fluges nur zerknittern.
Es war ein schönes Kleid, wobei es mich wunderte dass Lilli in dem Besitz eines solches Stückes war. Ihre Sämtlichen Kleider waren in einen zartem Rose und mit Perlen und Blümchen verziert.
Das schwarze war schlicht und mit einer einzelnen weißen Perle am Ausschnitt bestückt.
Meiner Meinung nach zu Schick für ein kleines Mädchen, nach dem Stiel des Kleides zu urteilen, hatte Rosalie es gekauft gehabt.
Aus welch einem Anlass auch immer.
Vielleicht würde ich sie bei Gelegenheit einmal danach fragen, dachte ich.
Als ich mit Lilli wieder ins Erdgeschoss und somit in die Lobby kam, waren bereits alle versammelt und warteten auf uns.
„Wie hast du überhaupt so viele Flugtickets bekommen?“, fragte ich Edward der abwesend in den Himmel blickte.
„Es gibt immer Möglichkeiten.“, grummelte er gedankenverloren vor sich hin und ich war mir nicht sicher ob die Antwort wirklich mir und meiner Frage galt.
Wir fuhren mit 5 Autos, in einem fuhren nur Emmett und Renesmee.
Sie klappten die Rücksitzbank runter, um den Sarg zu transportieren.
Der Rest teilte sich in die übrig gebliebenen Autos.
Da nicht genügen Platz vorhanden war, entschieden sich Cuil, Embry, Leah, Seth, Sam, Paul, und einige dessen Namen ich nicht wusste zu laufen.
Sie sagten es nicht, doch ich war mir sicher, sie konnten den Schmerz noch immer nicht in Menschlicher Gestalt ertragen.
Lilli fuhr mit Edward, Jasper, Alice und mir.
Es tat gut Jasper mit im Auto zu haben, so war der Druck, die Trauer einigermaßen zu ertragen.
Er nahm sie nicht vollständig von uns, dass wollten wir auch nicht es wäre nicht richtig gewesen, aber er nahm so viel das es einen nicht verrückt machte.
Während der ganzen fahrt sagte niemand etwas doch durch Edward seine traurigen Augen spiegelten sich sie trüben Gedanken der anderen.
Immer wieder verzog er seine Stirn in krause und stieß einen frustrierten Laut aus.
Es war mir ein Trost zu wissen, dass die Fahrt schnell zu Ende sein würde, und er sich ein bisschen ablenken konnte in dem auch andere Gedanken um ihn herum waren.
„Hat jemand eine Ahnung wie wir es eigentlich anstellen?“, fragte Jasper und unterbrach somit die drückende Stille die und umschloss.
„Claire, Emily und die ältesten aus de Quileutestamm werden sich um alles kümmern. Paul hat bei Emily Bescheid gegeben.“, wie alle Antworten die Edward an diesem Tag gab, war auch diese kurz und knapp.
Doch Jasper schien die Stille genau so wenig auszuhalten wie ich, also erkundigte er sich weiter und weiter. Würde Jakob neben Billy begraben werden? Wie ungefähr läuft der Abschied, dürfen wir überhaupt dabei sein? Fragen über Fragen brachte Jasper hervor, die Edward nur leise und ungenau beantwortete.
Die letzte Frage die Jasper stellen wollte betraf Jacob seine Seele, doch er konnte sie nicht zu Ende vortrage. „Verdammt Jasper!“, brüllte Edward ihn an „Ich habe keine Ahnung ich bin kein verdammter Köter und es ist auch für mich das erste Mal, dass ich einen Quileute beisetze.“
Edward richtete seinen von Schmerz verzerrten Blick wieder auf die Straße ohne ein weiteres Wort zu sagen. Wir nahmen ihm seine Wutattacke nicht übel, wir wussten dass er es nicht böse meinte.
Doch ich war froh als wir endlich den Flughafen erreichten.
Zielstrebig fuhr Edward in die Tiefgarage gefolgt von den anderen vier Autos.
Ich versuchte noch einen Blick in die umliegenden Wälder zu erhaschen und einen von den Wölfen ausfindig zu machen, doch ich konnte nichts erkennen.
Im Parkhaus angekommen versammelte wir uns am Ausgang, noch immer waren Sam und die anderen nicht da.
Ungeduldig sah ich mich um.
„Sie treffen uns am Check in Liebes“, flüsterte mein Mann mir ins Ohr und ich spürte förmlich wie die Anspannung von mir wich.
Emmett und Renesmee kümmerten sich um Jacob seinen Transport, sie wich keinen Zentimeter von seiner Seite.
Wir anderen folgten Edward in Richtung Gate 9.
Eine Dame mit streng nach hinten gekämmtem Harr und dunkelblauen Dress begrüßte uns Freundlich. „Mister Cullen, es freut mich sie willkommen zu heißen. Der Verlust ihres Bruders tut uns sehr leid und wir werden uns bemühen ihnen und ihrer Familie den Flug so angenehm wie möglich zu gestallten. Ihre Freunde sind ebenfalls vor einigen Minuten eingetroffen.“
Mit einem höfflichen Nicken bedankte sich Edward bei der Stewardess.
„Wenn sie mir bitte folgen würden Mister Cullen.“
Sie führte uns einen langen Gang entlang und anders als angenommen gingen wir nicht den üblichen Weg zum Flugzeug.
Einige Minuten gingen wir ihr nach, erst den langen Gang entlang, dann durch einen gläsernen Kasten bis hin zur Eingangstür eines riesigen Flugzeuges.
„Sie können sich sicher sein Mister Cullen, das für ihren Transport besten gesorgt wird.“
„Vielen Dank Ma´am.“
Noch einmal lächelte sie uns zu, dann ging sie wieder in die Richtung aus der wir gekommen waren.
Zaghaft nahm Edward meine Hand und zog mich sanft mit in das Flugzeug.
Es war kein anderer Passagier an Bord, und mir wurde bewusst, dass sich das auch nicht ändern würde.
Die Maschine war ausschließlich für uns reserviert.
Der Flug verging schleichend und still.
Renesmee wich Emmett nicht mehr von der Seite, sie mied den Kontakt zu uns anderen und sprach kein Wort.
Ich hing meinen eigenen Gedanken nach, hing den Gedanken nach, die mich eine Zweitlang aus dem trüben dunklen Loch zogen.
Ich dachte an die glückliche Zeit mit Jacob, dachte an die verschleierten Bilder aus meinem Menschenleben, an die Tage mit den Motorrädern, warmer Cola und bestellter Pizza.
Ich dachte daran, wie er mich wieder zu Leben erweckte als Edward fort war, wie er das schmerzende, klaffende Loch in meiner Brust fast geschlossen hatte. Ich hielt mir sein großes Lächeln und seine strahlend weißen Zähne vor Augen.
Wie er sich nervös in die Harre griff wenn ich ihm zu nahe gekommen war.
Ich dachte daran wie er zu mir kam, mich bat mit Nessi ausgehen zu dürfen, und wie er sich freute, als ich und Edward unser Einverständnis dazugaben.
Er war so nervös diesen bestimmten Tag, weil er vor hatte, den ersten Schritt zu gehen, weil er vorhatte meiner kleinen wunderschönen Tochter zu gestehen dass er sie liebte.
Doch zu diesem besagten Date ist es nie gekommen.
Renesmee kam den Tag von der Schule und war so aufgeregt wie schon lange nicht mehr.
Sie erzählte uns, dass sie endlich gefragt wurden sei ob sie mit ihren Mitschülern in Kino gehen wollte.
Natürlich hatte Jake sie nicht gefragt und natürlich hatte er sich nicht gebeten, nicht mit den anderen sondern mit ihm fort zu gehen.
Er hätte nie etwas getan was Nessi vielleicht traurig gestimmt hätte… bis auf zu sterben.
Die Landung auf dem Flugplatz von Forks war holprig und unerwartet.
Ich war so in meiner röstenden Gedanken versunken, dass ich am Ende gar nicht so viel vom Flug mitbekommen hatte.
Emily und Claire warteten bereits am Ausgang auf uns, ihre Gesichter spiegelten die Trauer wieder die in unser aller Herzen war.
„Es tut uns allen so leid Kleines“, flüsterte Emily als sie Renesmee sanft an sich zog.
„Danke“, Renesmee fühlte sich sichtlich unwohl und suchte mit ihren traurigen Blicken Emmet seine große Gestalt.
Als sie ihn fand, wand sie sich aus der tröstenden Umarmung Emily’s und lief zu ihm an die Seite um seine Hand zu halten.
Der Ablauf, die Fahrt zum Reservat verlief wie im Rückspulmodus, Emmett und Nessie kümmerten sich um Jacob seinen Sarg, Sam und die, die auf dem Hinweg schon zum Flughafen gelaufen waren, liefen vom Flughafen zum Reservat, und der r
Rest teilte sich still in den Autos die von den Quileute zur Verfügung gestellt wurden auf.
„Mein Kopf tut weh“, grummelte Alice leise auf der Rückbank vor sich hin und rieb sich die Schläfen.
Das Gefühl von „Blindheit“ ertrug Alice nicht lange, es war nur eine Frage der Zeit bis sie einen leichten Druck im Kopf bekommen würde, durch die permanenten Anstrengungen an den Wölfen vorbei in die Zukunft zu gucken.
Am Reservat angekommen stockte mir fast der Atem.
Die kleinen Hütten der Quileute waren mit Blumenkränzen geschmückt, und vor jeder Haustür brannte eine kleine rötliche Kerze.
Fackeln waren aufgestellt und bahnten sich einen Weg in den Wald.
Vor den kleinen alten schon fast völlig zerfallenden Haus von Billy Black stand eine Art Altar oder Tragefunktion, ebenfalls geschmückt mit Blumen.
Es roch nach Rosen, Lilien, Narzissen, Orangen, Flieder, Honig… So viele Gerüche strömten auf mich ein als ich die Beifahrertür des alten Chevy öffnete.
„Oh… Es ist wunderschön.“, hauchte ich leise „Wie habt ihr das nur alles so schnell hinbekommen?“
Edward stellte sich an meine Seite und ergriff langsam meine Hand.
„Es ist üblich, sie werden seine Seele auf eine Reise schicken und wollen ihm den Weg so angenehm wie nur möglich gestalten.“
Es war das erste Mal seit Jacobs tot, das Edward nicht diesen verbitterten klang in seiner Stimme hatte.
„Die Sonne geht bald unter, wir werden uns jetzt alle umziehen und für die Zeremonie fertig machen.“, Sam geleitete uns zu den Hütten, die extra von den Bewohnern frei gemacht wurden, damit wir uns für die Zeremonie fertig machen konnten.
„Lilli?“, leicht stupste ich sie an der Schulter an, sie war im Auto wieder eingeschlafen. „Lilli, wir müssen uns jetzt umziehen.
„Hmm…“, sie gab ein leichtes seufzten von sich, öffnete dann aber ihre kleinen Augen.
Halb schlafend, sog ich ihr Jeans uns Shirt aus, zog ihr das schwarze Kleid über den Kopf und steckte ihr die wilden Locken zurecht.
Edward zog sich einen klassisch eleganten Anzug an, in dem er wundervoll aussah.
Seine blasse Haut und seine goldenen Auge kamen durch den dunklen Stoff noch stärker zur Geltung.
Ich selbst trug einen Blaser und die dazu passende Hose.
Ein Kleid, hätte für diesen Anlass sicher auch gepasst, doch ich wollte Abschied nehmen als die Person, die ich war.
Wir mussten eine Zeitlang in der kleinen Hütte warten, bis Sam und Bescheid gab, dass die Zeremonie nun beginnen sollte.
In der Zeit, erklärte ich Lilli, dass für uns jetzt die Zeit gekommen sei von Jacob Abschied zu nehmen, dass er nun soweit sei in eine andere Welt zu Reisen von wo aus er auf uns wachen würde.
Lilli verstand das natürlich nicht, wie sollte sie auch?
Sie war ein fünfjähriges kleines Mädchen und musste in den vergangenen Tagen so viel verdauen und für sich begreiflich machen.
Menschen, die sich in riesige Wölfe verwandelten, eine Familie die nicht älter wird und nicht isst, sie musste mit ansehen wie blasse Kreaturen mit blutroten Augen vor ihr zerrissen wurden.
Kleine tapfere Lilli.
Klopf klopf…
Es war soweit, die Zeremonie konnte beginnen…
Langsam traten Edward und ich aus der Hütte.
Lilli, wurde sicher und sanft in den starken Armen von Edward den Blütenweg, welchen die Quileute gen Richtung Altar gestreut hatten getragen.
Die Fackeln, die Links und Rechts den Weg entlang führten, erhellten ganz LaPusch, der gelb-orange Schein ließ es förmlich brennen.
Eine Welt aus Feuer.
Und dann konnte ich ihn sehen, wie er auf den von Blumengebetteten und von Kerzen umgebenen Altar lag.
Seine rot-braune Haut glänze im Schein des Feuers.
Meine Tochter trug ein grünes langes Kleid und hatte kleine Blumen in ihre Haare geflochten, die zu einer feinen Hochsteckfrisur gebunden war.
Sie hielt eine Schriftrolle in den Händen, und wieder rollten kleine Diamanten über ihre blassen Wangen.
Meine Kehle schnürte sich bei dem Anblick zu.
Dicht neben ihr stand Sam zu ihrer Linken und Leah zu ihrer Rechten. Auch sie hielten eine Schriftrolle in den Händen.
Als Edward und ich uns zu den anderen gesellten, die mit einem respektvollen Abstand zu dem Altar, Renesmee, Sam und Leah standen nickte Sam einmal kurz in die Runde und öffnete den Schriftzug.
„Wir haben uns heute hier versammelt, um eine Seele auf ihren Weg in eine andere Welt zu geleiten…“, begann Sam in lauten klaren Worten. „Jacob Black, war nicht nur ein Freund und Bruder, er war ein Führer und Begleiter. Mit seiner Abwesenheit hinterlässt er eine große Lücke in unser aller Herzen die nicht mehr zu schließen ist. Als Häuptling und Nachfahre der Quileute, lege ich meinen Treue Eid ab, und schwöre mich um seine Nachfahren sowie Hinterbliebenen zu kümmern, sie zu beschützen und zu behüten bis zu meinem letzten Atemzug.“ Ich spürte wie meine Kehle immer mehr zu einem Klumpen zusammen gezogen wurde, bis ich glaube daran zu ersticken.
Ich umklammerte Edward seine Hand immer fester, traute mich aber nicht in sein Gesicht zu licken aus Angst ich könnte den Anblick nicht ertragen.
Ich sah nicht vom Boden auf, beobachtete eine kleine Blüte, die durch den Wind leicht bewegt wurde, doch als ich die traurige leise Stimme meiner Tochter hörte, zuckte ich zusammen.
„Wir haben uns heute hier versammelt, um eine Seele auf ihren Weg in eine andere Welt zu geleiten. Als Bruder, Freund, Begleiter und Führer war Jacob Black ein Mann mit Mut, Kraft und Kampfgeist. Als Bruder, war er ein Freund, als Freund war er dein Bruder…“, bei den Worten blickte Renesmee eine kurze Sekunde zu Emmett, Jasper und Edward um dann weiter zusprechen.
„Als Begleiter, war er ein Stützpfeiler, der in jeder Lebenslage ein Leben für dich geopfert hätte, und als Führer war er die tragende Kraft, die alles zusammenhielt.“, unaufhörlich rannen die Tränen über die Wangen meiner Tochter als sie die Schriftrolle wieder zusammen rollte.
Die letzten Worte wurden von Leah gesprochen und auch ihre Stimme war längst nicht so stark wie die von Sam. „Wir habe uns heute hier versammelt, um eine Seele auf ihren Weg in eine andere Welt zu geleiten. So wissen wir durch unsere Vorfahren, dass Jacob Black nun vom Himmelsreich der Quileute über uns, seine Familie und Freunde wachen wird. Wir haben uns versammelt, um einen großen Nachkommen von Taha Aki ins Reich der Könige zu geleiten, wo er mit sein vorfahren zusammen wachen kann.“, Leah beendete ihren Satz, indem sie in einer leichte Handbewegung Staub und Sand über Jacob seinen Körper streute und leise ein Lied auf Quileute sang.
Qiel, Paul und Embry traten an die Seite von Sam uns zusammen hoben sie die mit Blumengeschmückte trage an auf der Jacob lag.
Sie folgen dem Weg, den die Fackeln ihnen in den Wald deuteten und wir gingen ihnen langsam nach.
Nach und nach fiel auch der Rest der Quileute in das Lied, welches Leah zu singen begonnen hatte mit ein und brachten die Tiere des Waldes somit zum Schweigen.
Dir Fackeln führten den Weg zum Strand, genau an die Stelle an der vor vielen Jahren der weis gebleichte Baumstamm lag, an dem Jacob und ich uns so viele Male unterhielten.
An der Stelle, an dem er mir sein Geheimnis eröffnete und mir erklärte warum alles so komplex sei.
Die Fackeln, die den Strand in ein schummriges Licht tauchten endeten genau an der Stelle, wo sich seicht die Wellen brachen.
Sam und Paul, die an der Trage vorne weg gingen, beendeten den Gang erst als sie bis zu den Knöcheln im Wasser standen.
„Durchs Wasser bist du gekommen, durch Wasser sollst du verschwinden“, rief Sam in lauten Worten.
Ich verstand den Sinn nicht genau…
„Und mögest du in einer Welt aus Frieden und Liebe wachen über die, die dich vermissen und deinen Schutz brauchen.“
Langsam und vorsichtig ließen sie Jacob samt Trage zu Wasser und kamen zu uns übrigen in die Reihe die wir gebildet hatten.
Renesmee war die einzige, die noch immer am Wasser stand, das lange grüne Kleid schien auf den Wellen zu tanzen, es färbte sich einige Zentimeter nach oben immer dunkler ab, da es sich mit Wasser vollzog.
Sie fing an die Melodie zu Summen, welche auf dem Weg zum Strand von den Quileuten gesungen wurde.
Ich wusste nicht ob es noch Teil der Zeremonie war, oder ob Sam sie einfach nur nicht beim Abschied nehmen stören wollte.
Langsam ging Nessie in die Knie, streckte ihre Hände weniger Zentimeter über Jacobs Körper in die Luft und sagte etwas dass ich nicht verstand. Es war keine Sprache die ich zuvor gehört hatte, also ging ich davon aus, das es Worte waren die Sam ihr beigebracht hatte. Edward erzählte mir später dass es „Auf ewig im Leben, auf ewig im Sterben, auf ewig beisammen“ hieß und dass es Jacobs Worte waren die er einmal gebrauchte als er Nessie seine Liebe gestand.
Dann strich sie zärtlich über seine Brust und küsste seine Lieder.
„Ich liebe dich“, flüsterte sie sanft und leise als seien die Worte nur für ihn bestimmt. „Ich habe dich immer geliebt Jacob Black, vom ersten Tage an da ich dich erblicken durfte, vom ersten Tage an, da ich deinen Geruch inhalierte. Du bist mein Licht im Dunkeln, meine Sonne bei kalter Nacht.“, ruckartig erhob sich meine Tochter und trat an meine Seite um ihre Finger mit meinen zu verhaken.
Sam trat an die Stelle an der Nessie zuvor gehockt hatte und gab dem Brett auf dem Jacob lag einen kleinen stups.
In leichten Bewegungen entfernte sich die Trage, bis sie schließlich nicht mehr zu sehen war.
Wie aus dem Nichts ertönten Wolfsgeräusche, ein Jaulen lauter noch als auf dem freien Platz im Wald.
Ich sah ich um, doch konnte nicht ausmachen dass einer des Rudels sich verwandelt hatte.
Sie standen alle noch da, doch woher kam das jaulen?
Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit, kroch meinen Rücken hinauf.
„Sie haben ihn geholt.“, flüsterte Nessie leise.
„Wer? Wer hat wen geholt?“
„Taha Aki und seine Nachfahren. Jetzt ist er in einem Reich aus Frieden und Liebe.“
Seth und Leah kamen in langsamen Schritten auf uns zu, dicht gefolgt von Leyla und Leonimus
Seth hatte seinen Kopf gesenkt und humpelte, ich konnte sein Blut riechen.
„Er heilt bereits wieder.“, flüsterte Edward mit Trauer erfüllter Stimme.
Ich richtete meinen Blick auf Leah, sie hatte Lilli noch immer auf ihrem Rücken.
Das Arme Kind, was tat ich ihr nur an, dies war keine Welt für sie, ich hätte sie nicht mit nehmen dürfen, hätte sie in Italien lassen müssen.
Wie konnte ich nur so egoistisch sein und denken ich sei im Stande mich um ein Menschliches Kind zu kümmern?
Leah ihre Augen, lagen voller Schmerz, einzeln liefen Tränen über ihr Fell und hinterließen dunklere Spuren.
Ihr Blick war in meinem gefestigt, es war als könne ich in ihre Seele gucken.
Es tut mir so leid, dachte ich.
„Bella nehm das Kind und geh von hier fort.“, hörte ich Emmett leise hinter mir sprechen.
Ich wollte meine Lippen zum sprechen öffnen, doch dies war mir nicht möglich.
Ich war völlig von Leahs Augen in den Bann gezogen.
Irgendwas hatte sich verändert, irgendwas war anders, sie schienen größer, heller, offener.
„Bella.“, wurde Emmetts Stimme lauter und ich zuckte leicht zusammen.
Als ich mich nach ihm umdrehte, stand er genau vor mir, die schlurzende Rosalie fest an seine Seite gepresst. „Sie soll das hier nicht sehen.“, murmelte er weiter und deutete mit traurigem Blick auf Jacobs leblosen Körper und die darüber weinende Renesmee.
„Ich… ich kann nicht... Ich“, meine Worte brachen, und ich fiel weinend nach vor, insofern mir richtiges Weinen gestattet war. „Es tut mir alles so leid, ich wollte das nicht… Ich wollte nicht das er… das sie… das ihr… Es tut mir leid.“
Seicht legte Rosalie mir ihren Arm um die Schulter und drückte mich leicht. „Es ist nicht deine Schuld Bella. Wir sind alle tragende Pfeiler dieses Geschehens.“
„Bleib wenn du willst, ich werde mich um das Kind kümmern“, sprach Rafina und schritt an mir vorbei auf Leah zu.
Sie saß wie ein kleiner Engel zwischen Leahs Schultern und blickte mich mit großen braunen Augen an. Nicht die geringste Spur von Angst zierte ihr Gesicht, ich vernahm ihren Herzschlag, leise und regelmäßig.
„Komm kleines Mädchen, wir gehen nach Hause.“, lächelte Rafina Lilli an, doch sie schüttelte nur Abwesend ihren Kopf und durchlöcherte mich mit ihrem Blick. „Nein. Ich bleibe bei Mama.“, sagte sie stur und hüpfte von dem Wolf hinunter um auf mich zu zulaufen.
Mit einem dumpfen Aufprall, der ihr sicherlich einen blauen Fleck bescherte, sprang sie in meine Arme.
Ich rechnete mit Tränen, doch die blieben aus.
Sie drückte mir ihr Gesicht fest an die Brust und ich hörte wie sie meinen Geruch inhalierte.
„Geht es dir gut?“, leicht strich Emmett über Lillis Locken als er sich zu uns herunter bückte.
Auch an ihm hatte sich etwas verändert, seine Gesichtszüge waren ernster und härter als sonst und seine Stimme klang tiefer.
„Ja geht es.“, murmelte Lilli.
Ich rechnete damit dass sie einen Schock hatte, dass sie sich nicht, noch nicht bewusst war in welch einer Situation sie steckte, was und wichtiger noch wer sie umgab.
„Was ist mit Jacob?“, flüsterte sie, und streckte ihren Hals um besser sehen zu können.
Esme gesellte sich zu uns, sie hatte ebenfalls so etwas wie Mütterliche Gefühle für Lilli entwickelt, und nahm ihre kleine Hand in die ihre.
„Weißt du mein kleiner Sonnenschein“, begann sie doch ihr blieb die Stimme weg, sie musste sich einmal räuspern ehe sie weitersprechen konnte. „Manchmal endscheidet Gott dass es für uns Zeit ist diese Welt zu verlassen.“
Ich empfand es als Blasphemie, vom Göttlichen zu sprechen, denn welch ein Gott nahm ein so wertvolles Geschöpf von dieser Erde?
Welch ein Gott konnte es zulassen dass Wesen sterben, die Engelsgleich sind, die Glück und Liebe verteilten, die für eine gute Sache lebten… existierten?
Nein, diese Entscheidung traf nicht Gott, diese Entscheidung, traf ein Wesen, eine Macht weitaus schlimmer als der Teufel.
Gott hatte seine Finger nicht in dem Spiel.
Edward hatte recht, ein Wesen unseres gleichen, lebte nicht mehr unter der Obhut von Gott, ab dem Augenblick, da wir die Seiten des Lebens gewechselt hatten, verließ auch der Göttliche Segen uns, ab den Augenblick, da wir die Welt der Unsterblichen betraten, gaben wir unser Dasein in die Hände des Bösen.
„Was heißt das?“, fragte Lilli nach und sah Esme mit großen Augen an.
„Das heiß, dass Jacob von nun an ein Engel ist, er ist ein Engel der über uns wacht.“
„Ein Engel? Aber warum?“
Esme legte das schönste, liebeswürdigste und atemberaubendste Lächeln auf, das ich je an ihr gesehen hatte. „Weil seine Seele so rein und so voller Liebe ist, dass er für etwas Besseres bestimmt ist.“, hauchte sie.
Lilli sah sich fragend um, blickte immer wieder auf Jacob seinen Körper. „Das verstehe ich nicht.“
„Das wirst du aber irgendwann mein kleiner Sonnenschein, wenn du älter bist, dann wirst du verstehen.“
Ich sah im Augenwinkel, wie Nessi sich von Jake erhob und Platz für Emmett machte.
Er legte Sanft einen Arm um Jacob seinen Hals und unter die Beine, dann hob er ihn vom Boden an und hielt ihn wie ein großes Kind in den Armen.
„Wir bringen ihn zum Haus.“, flüsterte er uns sah in die Runde. „Alice, bitte würdest du?“
Alice die noch immer auf ihren Knien saß und den Kopf in die Hände gelegt hatte, sah mit Schmerzverzerrtem Gesicht auf. „Ich werde mich mit seinem Rudel absprechen, wir werden es machen wie sie wollen.“, flüsterte sie so leise, dass ich Schwierigkeiten hatte sie zu verstehen.
Edward, der seit der Ankunft von Leah und den anderen kein Wort mehr gesagt hatte, hob leicht seinen Kopf.
Zaghaft streckte er seine Hand nach Jacob aus um sie dann einige Sekunden in der Luft zu halten.
Mit eine leisen knallenden Geräusch ließ er sie wieder auf die Erde sinken und vergrub sie im Sand.
„Wir werden ihn nach La Push bringen, ich werde alles arrangieren. Wir werden ihn eine würdige und schöne Abschiedsfeier gestalten, so wie es sich für den Anführer eines Rudels gehört. Wir werden ihn nicht hier in Alaska beerdigen. Hier ist nicht sein Zuhause.“, das war alles was Edward sagte eher er sich erhob und ging.
Mit betretenem Schweigen sahen wir ihm hinter her.
„Dad hat Recht.“, brachte Rensemee zwischen ihren Schlurzern hervor. „Hier ist nicht sein Zuhause, hier wird seine Seele keinen Frieden finden.“
Seth trat vorsichtig an Nessis Seite um sie leicht zu stützen. Sie vergrub ihr Gesicht in sein Fell und krallte sich mit ihren Fingern fest.
„Danke“, flüsterte sie und brach erneut in Tränen aus.
Den Weg nach Hause sagte niemand ein Wort, Renesmee saß auf Seth seinem Rücken und drückte ihr Gesicht zwischen seine Schulterblätter.
Emmett hielt Jacob fest an seine Brust gedrückt, bedacht ihn nicht zu verletzten, ihn Versehens einen Knochen zu brechen.
Alice hielt Rosalie an der einen und Jasper an der anderen Hand.
Lilli lag in meinen Armen und schlief.
Für sie war es ein anstrengender Tag und ein ereignisreicher Abend, ich war mir sicher, ihre Träume waren gefüllt von Monstern und anderen schrecklichen Dingen.
Sie war noch so klein, und ich mutete ihr so viel zu.
Doch das würde von nun an ein Ende haben, dachte ich denn Aro und der größte Teil der Wachen aus Volterra waren vernichtet und Ciaus und Marcus mussten wir nicht fürchten, dass sagte zumindest Jasper.
Lilli würde es gut bei uns haben, wir würden sie schützen und großziehen bis sie alt genug sei um uns zu verlassen.
Meine Gedanken an eine bessere Zeit lähmten die an die unendlichen Schmerzen durch den Verlust meines geliebten besten Freundes.
Als wir endlich am Haus ankamen, wirkte es trostlos und leer.
Es schien als lägen dicke dunkle Wolken darüber, Wolken die alles in ein trostloses Trauerspiel tauchten und uns vor Augen hielten wie es um uns stand.
„Ich werde sofort mit der Airline telefonieren.“, murmelte Edward als er durch die Haustür trat „Es sollte nicht so lange dauern.“
Wenn er von nicht so lange dauern sprach, wusste ich dass er ihnen mehr Geld bot als es eigentlich üblich war, so haben wir es schon häufiger geschafft in letzter Sekunde einen Flug zu bekommen.
„Ich werde für uns ein paar Kleidungsstücke zusammen packen.“, sagte Alice leise uns ging die Treppe hoch in Richtung Schlafzimmer. Jasper folgte ihr auf dem Fuße.
Er hatte bereits sämtliche Versuche uns die Schmerzen zu nehmen aufgegeben, die Gefühle waren einfach zu mächtig.
Im Augenwinkel vernahm ich wie Carlisle und Esme in die Richtung seines Arbeitszimmers gingen, ich vermutete, dass sie die Papiere für den Leichnam fertig machen wollten.
Carlisle war mit Sämtlichen Stempeln oder Formularen ausgerüstet, die man für solche Sachen brauchte.
Im Laufe der vielen Jahre die er bereits existierte, stellte das kein Problem mehr für ihn da.
„Rosalie Liebling hilft du mir einen angemessenen Sarg für Jacob anzufertigen. Du könntest den Feinschliff übernehmen.“, hörte ich Emmett leise mit Rosalie reden.
„Ja, gerne“, antwortete sie ihm mit trauriger Stimme. „Wir sollten uns beeilen.“
Normalerweise hätte ich bei den Worten „beeilen“ geschmunzelt, denn auch ohne dass wir uns beeilen mussten waren wir schneller als Maschinen, doch nicht in der Situation.
Ich war nicht einmal im Stande dazu mich von dem Fleck auf dem ich stand fort zu bewegen.
Emmett legte Jacob auf dem Cremefarbenen Sofa ab und verschwand mit Rosalie wieder in den Wald aus dem wir zuvor gekommen waren.
Noch immer hielt ich die schlafende Lilli in meinen Armen, genoss ihre Wärme die sie mir gab.
Rensemee, die inzwischen von Seth seinen Schultern runter kam, setze sich an Jacob sein Kopfende und strich sanft mit den Fingern über sein Haar.
Ihre Tränen hatten aufgehört über die Wangen zulaufen, doch in ihren Augen konnte man deutlich sehen wie sie versuchte die Fassung zu halten.
Glitzernde Diamanten versuchten sich ihren Weg nach draußen zu bahnen, doch Nessi hielt sie zurück.
Das Rudel von Sam lag zum größten Teil noch immer in Wolfsgestalt vorm Haus und auch Jake sein Rudel hatte sich noch nicht zurückverwandelt, sie waren zu aufgeregt und der Verlust, die Schmerzen ließen sich als Wolf besser verkraften.
Ruckartig stand Renesmee auf und griff nach einer Decke, die zur Dekoration auf dem Sofa lag und legte sie behutsam über Jacob seinen Körper.
„Du frierst sonst mein Liebling.“, flüsterte sie leise für sich.
Renesmee, meine wunderschöne einzigartige Tochter die Menschlichen Gefühle in ihr mussten sie zerreißen.
Ich hatte nicht genug Zeit mir Gedanken über das leid, die Scherzen und die Trauer meiner Tochter zu machen, denn wie aus dem Nichts stand Edward neben mir.
„Unser Flug geht in vier Stunden, ich habe die Fluggesellschaft darüber informiert das wir einen Leichnam transportieren.“
Edward seine sonst so goldene engelsgleiche Stimme klang müde und schlapp und obwohl er es nicht nötig hatte stützte er sich am Türrahmen.
Ich suchte seinen Blick, wollte ihm zeigen dass er mit seinem Kummer nicht allein ist, doch ich konnte ihn nicht finden.
Er schien verloren zu sein irgendwo ihn ihm.
Nach und nach versammelten sich die einzelne wieder in der großen Wohnstube.
Alice hatte einen schwarzen Anzug für Jacob angefertigt.
Sie verwendete dafür zwei von Emmett seinen besten Anzügen, es war ein leichtes für sie gewesen in kurzer Zeit etwas Grandioses zu designen.
Carlisle und Esme hatten alle notwendigen Unterlagen für den Leichentransport fertiggestellt und auch Emmett und Rose hatten einen schlichten und dennoch schönen Sarg für Jacob angefertigt.
Die Schlichtheit des Sarges machte ihn wunder schön.
Feine kleine Blumenranken waren seitlich in das helle Holz geschnitzt und am unteren Teil des Deckels hatte Rosalie sich selbst übertroffen.
Ein Wolf kniete neben einem Mädchen, welches ihre Hand auf dem Rücken des Wolfes abgelegt hatte.
Sie sahen beide gen Himmel wo ein kleiner Engel auf sie hernieder sah.
Von innen war der Sarg mit rotem samtenden Stoff bezogen, welchen sie wie es schien von den Gardienen aus ihrem Schlafzimmer hatten.
Lilli war in der Zwischenzeit aufgewacht, und damit sie nicht ununterbrochen auf Jacob starren musste, war ich mit ihr ins Badezimmer gegangen um sie zu waschen.
Das Wasser lief schnell und rauschend in die für Lilli viel zu große Badewanne und die kleinen Berge aus Schaum wuchsen.
Langsam und noch schlapp vom schlafen stieg sie aus ihrer Kleidung und ließ sie zu Boden fallen.
Wie als sei es das selbstverständlichste auf der Welt, streckte sie die Arme nach mir aus, damit ich sie in die Wanne hievte.
Unschlüssig ob ich ihrer seidigen warmen Haut diesen Kälteschock zumuten sollte blieb ich einige Sekunden regungslos vor ihr stehen.
Drängend streckte sie ihrer dünnen Ärmchen noch ein Stückchen weiter nach mir aus und wippte ungeduldig mit ihrem Körper auf und ab.
Vorsichtig ließ ich meine Hände unter ihre Achseln gleiten, woraufhin sich eine gleichmäßige Gänsehaut auf ihrem Körper ausbreitete.
Kichern ob ich sie in die Wanne, schämte mich innerlich aber sofort für mein Lachen, es schien mir nicht richtig, und zog meine Hände sogleich wieder zurück.
„Warum sind noch immer alle hier Mami?“, fragte Lilli mich nach einer Weile des Schweigens.
Sie war sehr innig damit beschäftigt gewesen einer Blauhaarigen Meerjungfrau die Haare zu waschen.
„Wir machen Reisepläne mein kleiner Engel. Wir werden in etwa dreißig Minuten aufbrechen und dann mit dem Flugzeug nach Forks fliegen.“
„Was ist Forks?“
„Da kommen wir her. Nessi, Leah und die anderen, ich und… und Jake.“
Es fiel mir schwer Jacob seinen Namen auszusprechen, den Namen meiner nie mehr scheinenden Sonne.
„Was machen wir dann da?“
Ich holte einmal tief Luft um mir meine Worte zurechtzulegen ehe ich ihr eine Ehrliche Antwort gab. „Wir werden Jacob seine letzte Ruhe geben. Du wirst dass alles besser verstehen wenn du einmal älter bist Lilli. Ich werde alles mit dir besprechen… Dann wenn du soweit bist.“
„Werden wir alle fliegen?“
„Ja alle. Edward hat dafür gesorgt dass wir alle gleichzeitig Fliegen können“
Bevor sie mir noch eine von hunderten Fragen stellen konnte, ließ ich warmes Wasser über ihren Kopf laufen um ihr anschließend die Haare mit einem nach Vanille duftenden Shampoo zu waschen.
Noch bevor sich die Tür zum Badezimmer öffnete hörte ich die kräftigen Schritte auf dem Flur, die immer näher kamen.
„Ich wollte fragen ob ich helfen kann“
Ich warf einen Blick in Richtung Tür und sah direkt in die traurigen Augen von Emmett.
„Wir sind eigentlich gerade fertig mit waschen.“, begann ich meine Antwort, doch als die Traurigkeit in seinen Augen noch deutlicher wurde korrigierte ich mich schnell. „Aber du kannst ihr die Haare föhnen.“
Mit einem kleinen Lächeln betrat Emmett den Raum und rückte einen Beautystuhl vor dem großen Spiegel zurecht um mir dann ein großes Rosefarbenes Handtuch zu reichen in das ich Lilli vorsichtig einwickelte als ich das Wasser aus der Wanne ließ.
Natürlich immer bedacht sie nicht mit meinen kalten Händen an ihrer nackten Haut zu berühren.
Mit klatschenden Füßen lief sie zu Emmett hinüber und nahm auf dem Stuhl platz.
„Is ja wie beim Friseur hier.“, lachte sie laut auf.
Emmett verzog sein Gesicht zu einem gespielten Lächeln, was aber eher einer Grimasse glich und begann ihre Haare zu kämmen.
Wir schwiegen und ich musterte seine Gesichtszüge genau.
Als er den Föhn einschaltete und sicher sein konnte das Lilli ihn nicht mehr hören könne, richtete er das Wort an mich. „Ich liebe sie“
Verständnislos sah ich ihn an.
„Lilli.“, in dem er mit seinem Kopf in ihre Richtung nickte gab er seinen Worten mehr Nachdruck. „Sie ist wundervoll Bella, sie ist ein Geschenk. Ich kann es nicht erklären. Bitte Bella ich weiß du machst dir Gedanken um sie um ihr Leben. Ich weiß es ist gefährlich wenn sie bei uns Leben würde wegen Jasper und…“, einen kleinen Moment hielt er inne und sah mich fest an.
Er sprach es nicht aus, doch ich wusste er meinte mich.
„Ich werde sie beschützen Bella ich und Rosalie. Niemals würde ich zulassen dass ihr jemand zu nahe kommt. Du spielst mit dem Gedanken sie weg zu schicken, das sehe ich dir an. Aber das werden wir nicht zulassen.“
Noch bevor ich antworten konnte endete das laute pustende Geräusch des Föhns und Emmett drückte Lilli einen Kuss auf den Kopf.
„Fertig kleine Lady.“ Hauchte er ihr ins Ohr, worauf Lilli leise kicherte.
„In ihrem Zimmer liegt ein schwarzes Kleid für sie, es liegt bei dir ob sie es schon jetzt anzieht oder erst in Forks.“
Noch einmal lächelte er Lilli leicht an, dann verschwand er wieder aus dem Badezimmer.
Nachdenklich sah ich Emmett hinterher.
Was war nur in ihn gefahren, dass er sich so benahm?
„Mama?“, vernahm ich die drängende Stimme in meinem Kopf und neigte diesen langsam in Lillis Richtung.
„Ich frier.“, murmelte sie und schlug leicht mit den Zähnen aufeinander.
„Oh… Es tut mir leid Liebes. Komm wir gehen dich schnell anziehen.“
Als wir in Lilli ihrem Zimmer waren, endschied ich mich dazu ihr erst einmal Jeans und Sweatshirt anzuziehen.
Das schwarze Kleid würde während des Fluges nur zerknittern.
Es war ein schönes Kleid, wobei es mich wunderte dass Lilli in dem Besitz eines solches Stückes war. Ihre Sämtlichen Kleider waren in einen zartem Rose und mit Perlen und Blümchen verziert.
Das schwarze war schlicht und mit einer einzelnen weißen Perle am Ausschnitt bestückt.
Meiner Meinung nach zu Schick für ein kleines Mädchen, nach dem Stiel des Kleides zu urteilen, hatte Rosalie es gekauft gehabt.
Aus welch einem Anlass auch immer.
Vielleicht würde ich sie bei Gelegenheit einmal danach fragen, dachte ich.
Als ich mit Lilli wieder ins Erdgeschoss und somit in die Lobby kam, waren bereits alle versammelt und warteten auf uns.
„Wie hast du überhaupt so viele Flugtickets bekommen?“, fragte ich Edward der abwesend in den Himmel blickte.
„Es gibt immer Möglichkeiten.“, grummelte er gedankenverloren vor sich hin und ich war mir nicht sicher ob die Antwort wirklich mir und meiner Frage galt.
Wir fuhren mit 5 Autos, in einem fuhren nur Emmett und Renesmee.
Sie klappten die Rücksitzbank runter, um den Sarg zu transportieren.
Der Rest teilte sich in die übrig gebliebenen Autos.
Da nicht genügen Platz vorhanden war, entschieden sich Cuil, Embry, Leah, Seth, Sam, Paul, und einige dessen Namen ich nicht wusste zu laufen.
Sie sagten es nicht, doch ich war mir sicher, sie konnten den Schmerz noch immer nicht in Menschlicher Gestalt ertragen.
Lilli fuhr mit Edward, Jasper, Alice und mir.
Es tat gut Jasper mit im Auto zu haben, so war der Druck, die Trauer einigermaßen zu ertragen.
Er nahm sie nicht vollständig von uns, dass wollten wir auch nicht es wäre nicht richtig gewesen, aber er nahm so viel das es einen nicht verrückt machte.
Während der ganzen fahrt sagte niemand etwas doch durch Edward seine traurigen Augen spiegelten sich sie trüben Gedanken der anderen.
Immer wieder verzog er seine Stirn in krause und stieß einen frustrierten Laut aus.
Es war mir ein Trost zu wissen, dass die Fahrt schnell zu Ende sein würde, und er sich ein bisschen ablenken konnte in dem auch andere Gedanken um ihn herum waren.
„Hat jemand eine Ahnung wie wir es eigentlich anstellen?“, fragte Jasper und unterbrach somit die drückende Stille die und umschloss.
„Claire, Emily und die ältesten aus de Quileutestamm werden sich um alles kümmern. Paul hat bei Emily Bescheid gegeben.“, wie alle Antworten die Edward an diesem Tag gab, war auch diese kurz und knapp.
Doch Jasper schien die Stille genau so wenig auszuhalten wie ich, also erkundigte er sich weiter und weiter. Würde Jakob neben Billy begraben werden? Wie ungefähr läuft der Abschied, dürfen wir überhaupt dabei sein? Fragen über Fragen brachte Jasper hervor, die Edward nur leise und ungenau beantwortete.
Die letzte Frage die Jasper stellen wollte betraf Jacob seine Seele, doch er konnte sie nicht zu Ende vortrage. „Verdammt Jasper!“, brüllte Edward ihn an „Ich habe keine Ahnung ich bin kein verdammter Köter und es ist auch für mich das erste Mal, dass ich einen Quileute beisetze.“
Edward richtete seinen von Schmerz verzerrten Blick wieder auf die Straße ohne ein weiteres Wort zu sagen. Wir nahmen ihm seine Wutattacke nicht übel, wir wussten dass er es nicht böse meinte.
Doch ich war froh als wir endlich den Flughafen erreichten.
Zielstrebig fuhr Edward in die Tiefgarage gefolgt von den anderen vier Autos.
Ich versuchte noch einen Blick in die umliegenden Wälder zu erhaschen und einen von den Wölfen ausfindig zu machen, doch ich konnte nichts erkennen.
Im Parkhaus angekommen versammelte wir uns am Ausgang, noch immer waren Sam und die anderen nicht da.
Ungeduldig sah ich mich um.
„Sie treffen uns am Check in Liebes“, flüsterte mein Mann mir ins Ohr und ich spürte förmlich wie die Anspannung von mir wich.
Emmett und Renesmee kümmerten sich um Jacob seinen Transport, sie wich keinen Zentimeter von seiner Seite.
Wir anderen folgten Edward in Richtung Gate 9.
Eine Dame mit streng nach hinten gekämmtem Harr und dunkelblauen Dress begrüßte uns Freundlich. „Mister Cullen, es freut mich sie willkommen zu heißen. Der Verlust ihres Bruders tut uns sehr leid und wir werden uns bemühen ihnen und ihrer Familie den Flug so angenehm wie möglich zu gestallten. Ihre Freunde sind ebenfalls vor einigen Minuten eingetroffen.“
Mit einem höfflichen Nicken bedankte sich Edward bei der Stewardess.
„Wenn sie mir bitte folgen würden Mister Cullen.“
Sie führte uns einen langen Gang entlang und anders als angenommen gingen wir nicht den üblichen Weg zum Flugzeug.
Einige Minuten gingen wir ihr nach, erst den langen Gang entlang, dann durch einen gläsernen Kasten bis hin zur Eingangstür eines riesigen Flugzeuges.
„Sie können sich sicher sein Mister Cullen, das für ihren Transport besten gesorgt wird.“
„Vielen Dank Ma´am.“
Noch einmal lächelte sie uns zu, dann ging sie wieder in die Richtung aus der wir gekommen waren.
Zaghaft nahm Edward meine Hand und zog mich sanft mit in das Flugzeug.
Es war kein anderer Passagier an Bord, und mir wurde bewusst, dass sich das auch nicht ändern würde.
Die Maschine war ausschließlich für uns reserviert.
Der Flug verging schleichend und still.
Renesmee wich Emmett nicht mehr von der Seite, sie mied den Kontakt zu uns anderen und sprach kein Wort.
Ich hing meinen eigenen Gedanken nach, hing den Gedanken nach, die mich eine Zweitlang aus dem trüben dunklen Loch zogen.
Ich dachte an die glückliche Zeit mit Jacob, dachte an die verschleierten Bilder aus meinem Menschenleben, an die Tage mit den Motorrädern, warmer Cola und bestellter Pizza.
Ich dachte daran, wie er mich wieder zu Leben erweckte als Edward fort war, wie er das schmerzende, klaffende Loch in meiner Brust fast geschlossen hatte. Ich hielt mir sein großes Lächeln und seine strahlend weißen Zähne vor Augen.
Wie er sich nervös in die Harre griff wenn ich ihm zu nahe gekommen war.
Ich dachte daran wie er zu mir kam, mich bat mit Nessi ausgehen zu dürfen, und wie er sich freute, als ich und Edward unser Einverständnis dazugaben.
Er war so nervös diesen bestimmten Tag, weil er vor hatte, den ersten Schritt zu gehen, weil er vorhatte meiner kleinen wunderschönen Tochter zu gestehen dass er sie liebte.
Doch zu diesem besagten Date ist es nie gekommen.
Renesmee kam den Tag von der Schule und war so aufgeregt wie schon lange nicht mehr.
Sie erzählte uns, dass sie endlich gefragt wurden sei ob sie mit ihren Mitschülern in Kino gehen wollte.
Natürlich hatte Jake sie nicht gefragt und natürlich hatte er sich nicht gebeten, nicht mit den anderen sondern mit ihm fort zu gehen.
Er hätte nie etwas getan was Nessi vielleicht traurig gestimmt hätte… bis auf zu sterben.
Die Landung auf dem Flugplatz von Forks war holprig und unerwartet.
Ich war so in meiner röstenden Gedanken versunken, dass ich am Ende gar nicht so viel vom Flug mitbekommen hatte.
Emily und Claire warteten bereits am Ausgang auf uns, ihre Gesichter spiegelten die Trauer wieder die in unser aller Herzen war.
„Es tut uns allen so leid Kleines“, flüsterte Emily als sie Renesmee sanft an sich zog.
„Danke“, Renesmee fühlte sich sichtlich unwohl und suchte mit ihren traurigen Blicken Emmet seine große Gestalt.
Als sie ihn fand, wand sie sich aus der tröstenden Umarmung Emily’s und lief zu ihm an die Seite um seine Hand zu halten.
Der Ablauf, die Fahrt zum Reservat verlief wie im Rückspulmodus, Emmett und Nessie kümmerten sich um Jacob seinen Sarg, Sam und die, die auf dem Hinweg schon zum Flughafen gelaufen waren, liefen vom Flughafen zum Reservat, und der r
Rest teilte sich still in den Autos die von den Quileute zur Verfügung gestellt wurden auf.
„Mein Kopf tut weh“, grummelte Alice leise auf der Rückbank vor sich hin und rieb sich die Schläfen.
Das Gefühl von „Blindheit“ ertrug Alice nicht lange, es war nur eine Frage der Zeit bis sie einen leichten Druck im Kopf bekommen würde, durch die permanenten Anstrengungen an den Wölfen vorbei in die Zukunft zu gucken.
Am Reservat angekommen stockte mir fast der Atem.
Die kleinen Hütten der Quileute waren mit Blumenkränzen geschmückt, und vor jeder Haustür brannte eine kleine rötliche Kerze.
Fackeln waren aufgestellt und bahnten sich einen Weg in den Wald.
Vor den kleinen alten schon fast völlig zerfallenden Haus von Billy Black stand eine Art Altar oder Tragefunktion, ebenfalls geschmückt mit Blumen.
Es roch nach Rosen, Lilien, Narzissen, Orangen, Flieder, Honig… So viele Gerüche strömten auf mich ein als ich die Beifahrertür des alten Chevy öffnete.
„Oh… Es ist wunderschön.“, hauchte ich leise „Wie habt ihr das nur alles so schnell hinbekommen?“
Edward stellte sich an meine Seite und ergriff langsam meine Hand.
„Es ist üblich, sie werden seine Seele auf eine Reise schicken und wollen ihm den Weg so angenehm wie nur möglich gestalten.“
Es war das erste Mal seit Jacobs tot, das Edward nicht diesen verbitterten klang in seiner Stimme hatte.
„Die Sonne geht bald unter, wir werden uns jetzt alle umziehen und für die Zeremonie fertig machen.“, Sam geleitete uns zu den Hütten, die extra von den Bewohnern frei gemacht wurden, damit wir uns für die Zeremonie fertig machen konnten.
„Lilli?“, leicht stupste ich sie an der Schulter an, sie war im Auto wieder eingeschlafen. „Lilli, wir müssen uns jetzt umziehen.
„Hmm…“, sie gab ein leichtes seufzten von sich, öffnete dann aber ihre kleinen Augen.
Halb schlafend, sog ich ihr Jeans uns Shirt aus, zog ihr das schwarze Kleid über den Kopf und steckte ihr die wilden Locken zurecht.
Edward zog sich einen klassisch eleganten Anzug an, in dem er wundervoll aussah.
Seine blasse Haut und seine goldenen Auge kamen durch den dunklen Stoff noch stärker zur Geltung.
Ich selbst trug einen Blaser und die dazu passende Hose.
Ein Kleid, hätte für diesen Anlass sicher auch gepasst, doch ich wollte Abschied nehmen als die Person, die ich war.
Wir mussten eine Zeitlang in der kleinen Hütte warten, bis Sam und Bescheid gab, dass die Zeremonie nun beginnen sollte.
In der Zeit, erklärte ich Lilli, dass für uns jetzt die Zeit gekommen sei von Jacob Abschied zu nehmen, dass er nun soweit sei in eine andere Welt zu Reisen von wo aus er auf uns wachen würde.
Lilli verstand das natürlich nicht, wie sollte sie auch?
Sie war ein fünfjähriges kleines Mädchen und musste in den vergangenen Tagen so viel verdauen und für sich begreiflich machen.
Menschen, die sich in riesige Wölfe verwandelten, eine Familie die nicht älter wird und nicht isst, sie musste mit ansehen wie blasse Kreaturen mit blutroten Augen vor ihr zerrissen wurden.
Kleine tapfere Lilli.
Klopf klopf…
Es war soweit, die Zeremonie konnte beginnen…
Langsam traten Edward und ich aus der Hütte.
Lilli, wurde sicher und sanft in den starken Armen von Edward den Blütenweg, welchen die Quileute gen Richtung Altar gestreut hatten getragen.
Die Fackeln, die Links und Rechts den Weg entlang führten, erhellten ganz LaPusch, der gelb-orange Schein ließ es förmlich brennen.
Eine Welt aus Feuer.
Und dann konnte ich ihn sehen, wie er auf den von Blumengebetteten und von Kerzen umgebenen Altar lag.
Seine rot-braune Haut glänze im Schein des Feuers.
Meine Tochter trug ein grünes langes Kleid und hatte kleine Blumen in ihre Haare geflochten, die zu einer feinen Hochsteckfrisur gebunden war.
Sie hielt eine Schriftrolle in den Händen, und wieder rollten kleine Diamanten über ihre blassen Wangen.
Meine Kehle schnürte sich bei dem Anblick zu.
Dicht neben ihr stand Sam zu ihrer Linken und Leah zu ihrer Rechten. Auch sie hielten eine Schriftrolle in den Händen.
Als Edward und ich uns zu den anderen gesellten, die mit einem respektvollen Abstand zu dem Altar, Renesmee, Sam und Leah standen nickte Sam einmal kurz in die Runde und öffnete den Schriftzug.
„Wir haben uns heute hier versammelt, um eine Seele auf ihren Weg in eine andere Welt zu geleiten…“, begann Sam in lauten klaren Worten. „Jacob Black, war nicht nur ein Freund und Bruder, er war ein Führer und Begleiter. Mit seiner Abwesenheit hinterlässt er eine große Lücke in unser aller Herzen die nicht mehr zu schließen ist. Als Häuptling und Nachfahre der Quileute, lege ich meinen Treue Eid ab, und schwöre mich um seine Nachfahren sowie Hinterbliebenen zu kümmern, sie zu beschützen und zu behüten bis zu meinem letzten Atemzug.“ Ich spürte wie meine Kehle immer mehr zu einem Klumpen zusammen gezogen wurde, bis ich glaube daran zu ersticken.
Ich umklammerte Edward seine Hand immer fester, traute mich aber nicht in sein Gesicht zu licken aus Angst ich könnte den Anblick nicht ertragen.
Ich sah nicht vom Boden auf, beobachtete eine kleine Blüte, die durch den Wind leicht bewegt wurde, doch als ich die traurige leise Stimme meiner Tochter hörte, zuckte ich zusammen.
„Wir haben uns heute hier versammelt, um eine Seele auf ihren Weg in eine andere Welt zu geleiten. Als Bruder, Freund, Begleiter und Führer war Jacob Black ein Mann mit Mut, Kraft und Kampfgeist. Als Bruder, war er ein Freund, als Freund war er dein Bruder…“, bei den Worten blickte Renesmee eine kurze Sekunde zu Emmett, Jasper und Edward um dann weiter zusprechen.
„Als Begleiter, war er ein Stützpfeiler, der in jeder Lebenslage ein Leben für dich geopfert hätte, und als Führer war er die tragende Kraft, die alles zusammenhielt.“, unaufhörlich rannen die Tränen über die Wangen meiner Tochter als sie die Schriftrolle wieder zusammen rollte.
Die letzten Worte wurden von Leah gesprochen und auch ihre Stimme war längst nicht so stark wie die von Sam. „Wir habe uns heute hier versammelt, um eine Seele auf ihren Weg in eine andere Welt zu geleiten. So wissen wir durch unsere Vorfahren, dass Jacob Black nun vom Himmelsreich der Quileute über uns, seine Familie und Freunde wachen wird. Wir haben uns versammelt, um einen großen Nachkommen von Taha Aki ins Reich der Könige zu geleiten, wo er mit sein vorfahren zusammen wachen kann.“, Leah beendete ihren Satz, indem sie in einer leichte Handbewegung Staub und Sand über Jacob seinen Körper streute und leise ein Lied auf Quileute sang.
Qiel, Paul und Embry traten an die Seite von Sam uns zusammen hoben sie die mit Blumengeschmückte trage an auf der Jacob lag.
Sie folgen dem Weg, den die Fackeln ihnen in den Wald deuteten und wir gingen ihnen langsam nach.
Nach und nach fiel auch der Rest der Quileute in das Lied, welches Leah zu singen begonnen hatte mit ein und brachten die Tiere des Waldes somit zum Schweigen.
Dir Fackeln führten den Weg zum Strand, genau an die Stelle an der vor vielen Jahren der weis gebleichte Baumstamm lag, an dem Jacob und ich uns so viele Male unterhielten.
An der Stelle, an dem er mir sein Geheimnis eröffnete und mir erklärte warum alles so komplex sei.
Die Fackeln, die den Strand in ein schummriges Licht tauchten endeten genau an der Stelle, wo sich seicht die Wellen brachen.
Sam und Paul, die an der Trage vorne weg gingen, beendeten den Gang erst als sie bis zu den Knöcheln im Wasser standen.
„Durchs Wasser bist du gekommen, durch Wasser sollst du verschwinden“, rief Sam in lauten Worten.
Ich verstand den Sinn nicht genau…
„Und mögest du in einer Welt aus Frieden und Liebe wachen über die, die dich vermissen und deinen Schutz brauchen.“
Langsam und vorsichtig ließen sie Jacob samt Trage zu Wasser und kamen zu uns übrigen in die Reihe die wir gebildet hatten.
Renesmee war die einzige, die noch immer am Wasser stand, das lange grüne Kleid schien auf den Wellen zu tanzen, es färbte sich einige Zentimeter nach oben immer dunkler ab, da es sich mit Wasser vollzog.
Sie fing an die Melodie zu Summen, welche auf dem Weg zum Strand von den Quileuten gesungen wurde.
Ich wusste nicht ob es noch Teil der Zeremonie war, oder ob Sam sie einfach nur nicht beim Abschied nehmen stören wollte.
Langsam ging Nessie in die Knie, streckte ihre Hände weniger Zentimeter über Jacobs Körper in die Luft und sagte etwas dass ich nicht verstand. Es war keine Sprache die ich zuvor gehört hatte, also ging ich davon aus, das es Worte waren die Sam ihr beigebracht hatte. Edward erzählte mir später dass es „Auf ewig im Leben, auf ewig im Sterben, auf ewig beisammen“ hieß und dass es Jacobs Worte waren die er einmal gebrauchte als er Nessie seine Liebe gestand.
Dann strich sie zärtlich über seine Brust und küsste seine Lieder.
„Ich liebe dich“, flüsterte sie sanft und leise als seien die Worte nur für ihn bestimmt. „Ich habe dich immer geliebt Jacob Black, vom ersten Tage an da ich dich erblicken durfte, vom ersten Tage an, da ich deinen Geruch inhalierte. Du bist mein Licht im Dunkeln, meine Sonne bei kalter Nacht.“, ruckartig erhob sich meine Tochter und trat an meine Seite um ihre Finger mit meinen zu verhaken.
Sam trat an die Stelle an der Nessie zuvor gehockt hatte und gab dem Brett auf dem Jacob lag einen kleinen stups.
In leichten Bewegungen entfernte sich die Trage, bis sie schließlich nicht mehr zu sehen war.
Wie aus dem Nichts ertönten Wolfsgeräusche, ein Jaulen lauter noch als auf dem freien Platz im Wald.
Ich sah ich um, doch konnte nicht ausmachen dass einer des Rudels sich verwandelt hatte.
Sie standen alle noch da, doch woher kam das jaulen?
Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit, kroch meinen Rücken hinauf.
„Sie haben ihn geholt.“, flüsterte Nessie leise.
„Wer? Wer hat wen geholt?“
„Taha Aki und seine Nachfahren. Jetzt ist er in einem Reich aus Frieden und Liebe.“
Ende des ertsen Teils
Gast- Gast
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