Forks Bloodbank
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Bis(s) in die Ewigkeit

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Beitrag  Gast Sa 27 Jun 2009, 17:10

Das hier ist eine Fortsetzung nach Breaking Dawn. Es ist bisher nicht gerade sehr lang. Ich würde gerne ein Feedback bekommen, ob es sich lohnt weiter zu schreiben ;) Danke =) (Edit: Wer keine Lust hat diese FF zu LESEN und sie lieber HÖREN möchte, der gehe bitte auf diesen Link: https://www.youtube.com/watch?v=C00EA4GACP8 und klicke für den nächsten Part immer auf die Videoantworten ;) )



Vorwort:

Die Sonne hatte den Zenit bereits überschritten und ihre Strahlen brachten das kleine silberne Amulett, das ich fest mit der Hand umschloss zum Glimmen. Meine Augen brannten, meine Kehle schmerzte und mein kaltes, totes Herz fühlte sich wie ein Fremdes Wesen in meinem Innern an. So zerrissen, so nutzlos und so leer. Seit ich ein Vampir war, war mir nie wirklich klar gewesen, dass mein Herz nicht mehr schlug.
Doch würde es noch so laut klopfen wie früher- Und es kam mir vor als sei seid diesem Zeitpunkt eine Ewigkeit vergangen- so wäre es spätestens jetzt gebärstet und hätte den vom Sonnenlicht erhellten Platz vor mir mit Blutspritzern überdeckt.
Fort. So weit fort. So weit, dass es für sie keinen Weg zurück geben konnte. Niemals würde ich je wieder ihre Gesichter sehen, niemals wieder eines ihrer Lachen hören, niemals Edwards Lippen auf meinen spüren… Edward…
Nein. Für sie gab es keinen Weg zurück, doch dies hieß ja nicht, dass ich nicht zu ihnen kommen konnte. Ich musste es einfach tun. Es war ein Opfer, dass ich nur allzu gerne für sie hingab und nur für sie. Ich umklammerte das Amulett fester und spürte, wie die Rillen der Buchstaben mir sanft in die Haut drückten. „Für unseren kleinen Stupser“
Hinter mir hörte ich hastige Schritte näher kommen und laute, aufgebrachte Stimmen rufen, doch es störte mich nicht mehr. Was auch immer die Volturi noch besprachen, es war bedeutungslos und würde es für mich auch immer bleiben. Das einzige, was es noch zu tun gab war darauf zu hoffen, dass Edward nicht Recht behalten würde, und diesen einen Schritt zu wagen, der mein Leben beendete.


1. Überraschung


„Verdammt!“
An den Klang meiner Stimme würde ich mich wohl nie gewöhnen. Es war, als würde ich singen, jeden Augenblick, jede Sekunde. Verdammt noch mal, was war aus dem guten alten Fluchen geworden? Ganz vorsichtig zog ich das lange Küchenmesser aus meiner bleichen, kalten Haut. Nur zu gut, dass Vampire nicht bluteten, sonst hätte ich vermutlich die schöne weiße Bluse ruiniert, die mir Alice zum Jahrestag meiner Hochzeit geschenkt hatte. Zusammen mit einer neuen Ladung Dessous. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich je an die gewöhnen würde, doch wenn ich ganz ehrlich war, so hatte ich tatsächlich neue gebraucht. Edward und ich waren nun einmal recht stürmisch. Allerdings würde ich das vor Alice natürlich niemals zugeben.
Ich blickte erneut auf meine Hand. Die Wunde hatte sich mittlerweile geschlossen. Da nicht einmal mehr der Hauch einer Narbe zu sehen war, konnte die Wunde nicht so tief gewesen sein, wie es zunächst den Anschein gehabt hatte.
Unser Haus, war mit Blumengirlanden und fröhlichen Bannern geschmückt, die die Worte „Happy Birthday“ schmückten. Alice hatte sich mal wieder selbst übertroffen. Sie verstand es wirklich einen Ort übertrieben voll zu stellen ohne dass es gleich geschmacklos wurde. Eigentlich war es mir unangenehm, dass Alice alle Vorbereitungen einfach übernommen hatte, obwohl es doch meine Tochter war, die Geburtstag hatte, nicht ihre. Aber wer wagte es schon Alice etwas abzuschlagen?
„Bella, du kannst mir das doch nicht antun! Sie ist meine Nichte. Da habe ich doch das Recht ein ganz kleines bisschen bei ihrer Geburtstagsfeier zu helfen.“ Ich seufzte. Bei einem „Bisschen“ war es bei ihr natürlich nicht geblieben. Nur das Kochen hatte sie mir überlassen. Ich seufzte noch einmal und ging mit der Salatschüssel in unser Wohnzimmer.
Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Alice tänzelte durch den Raum und brachte noch mehr weiße Blumengestecke und Schleifen an, Edward saß an seinem weißen Flügel und feilschte ein letztes Mal an seiner Geburtstagsmelodie für Renesmee, während Esme ihm ehrfürchtig lauschte. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Es war das schönste Stück, das er je komponiert hatte, von meinem Schlaflied einmal abgesehen. Als er bemerkte, dass ich hereingekommen war, sah er auf, lächelte mein geliebtes schiefes Lächeln und war innerhalb einer halben Sekunde neben mir, um mir die Schüssel abzunehmen.
„Ich mach das schon. Du solltest doch oben sein und dich ein wenig entspannen.“ Seine Augen waren ein helles karamellfarbenes Stückchen Himmel. Ich wollte gerade zu einem Protest ansetzen, als er die Schüssel abstellte, mich bei der Hand nahm und mich sanft, doch fordernd in den Flur zog.


Zuletzt von CMFanxD am So 29 Nov 2009, 17:23 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet

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Beitrag  Gast Sa 27 Jun 2009, 19:16

Bevor ich wusste wie mir geschah lagen seine Lippen auf meinen. Ich seufzte, krallte mich in seine Haare und zog ihn näher an mich. Als ich noch ein Mensch war, hatte ich geglaubt, ihn zu küssen könne nicht noch schöner werden, doch schon vor einer kleinen Ewigkeit war ich eines Besseren belehrt worden. Eine normale, durchschnittliche Liebe währte nur eine kurze Zeit und wurde dann schwächer bis sie schließlich ganz verschwand. Ich hatte niemals Angst gehabt, dass uns dies passieren könnte. Und es war auch nicht passiert. Ich liebte ihn mehr denn je. Als ich ihn leicht von mir wegdrücken wollte, wehrte er sich. Meine selbst für einen Vampiren überdurchschnittliche Kraft hatte nur ein Jahr lang bestanden. Jetzt, wo ich keine Neugeborene mehr war, war Edward wieder stärker als ich, wenn auch nur ein kleines bisschen. Emmett hatte wochenlang jubiliert, als der Tag gekommen war an dem er mich beim Armdrücken schlug. Edward zog mich noch näher an sich, doch ich hatte gerade keine Zeit. Es waren nur noch ein paar Minuten bis Jacob mit Renesmee nach Hause kommen würde. Edward löste sich schließlich von mir, fuhr mir mit seinen langen, weißen Fingern über die Lippen und lächelte glücklich.
„Bella, du bedeutest mir mehr als mein Leben. Hab ich das schon mal erwähnt?“ Das Lächeln wurde noch eine Spur breiter. Warum machte er es mir immer so schwer. Am liebsten würde ich jeden Augenblick mit ihm verbringen, doch ich musste auch noch Renesmees Geschenk holen. Zur Vorsorge hatte ich es bei Charlie versteckt. Sie war in ihrer Neugierde einfach nicht zu bändigen.
„Ja, ich find dich auch ganz passabel“ sagte ich lächelnd. Er kicherte, seine Lippen schon wieder an meinen.
„Aber unsere Tochter wird sich wirklich nicht darüber freuen, wenn sie kein Geschenk bekommt.“
Edward lehnte sich von mir weg und sah mir leidenschaftlich in die Augen.
„Es ist doch noch genug Zeit. Außerdem wird sie von Alice ohnehin mit Geschenken überhäuft werden. Ganz zu schweigen von Rosalie oder Jacob.“ Ich verzog das Gesicht. Ja, Alice würde sie überhäufen. Besorgt musterte er meine griesgrämige Miene und eine Sorgenfalte erschien auf seiner Stirn.
„Was ist los, Bella? Schon den ganzen Tag lang bist du so traurig. Was bedrückt dich? Hab ich irgendwas falsch gemacht?“

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Beitrag  Gast Sa 27 Jun 2009, 23:57

Seufzend ging zurück in die Küche. Er folgte mit, natürlich. Ich holte den kleinen, selbstgebackenen Kuchen aus dem Kühlschrank und begann ihn in möglichst gleich große Stücke zu schneiden. Edward wartete, ungeduldig mit der Hand auf den Tisch klopfend.
„Es ist nur… Es ist wegen Alice.“ Meine Stimme brach am Ende des Satzes. Verblüfft öffnete er den Mund. Das hatte er offensichtlich nicht kommen sehen. Wie gut, dass er meine Gedanken nicht lesen konnte.
„Alice? Und ich dachte schon, du wärst wütend auf mich… Ist es wegen den Vorbereitungen? Soll ich mit ihr reden. Ich bin mir sicher, dass sie sich zurückhalten würde, wenn du etwas sagtest.“
Er wollte mit ihr sprechen? Ihm musste doch klar sein, dass sie sich darüber im Klaren sein sollte. Mit ihrer Gabe war es nicht einfach, Dinge vor ihr zu verheimlichen.
„Es ist nichts… Ich werde damit schon fertig. Ich glaube, ich bin einfach schlecht drauf.“ Die letzten Worte waren glatt gelogen, doch um Edward zu beschwichtigen würde ich 1000 Mal lügen. Auch wenn mir das nicht gefiel. Er hob die Augenbrauen und zögerte einen Moment. Dann nahm er mir das Messer aus der Hand, legte es auf den Tisch und zog mich wieder an sich. Seine Finger fuhren mir über die Wangen und sein Atem strich mir übers Gesicht. Sofort fühlte ich mich besser.
„Bella, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du bist Renesmees Mutter. Und, wenn ich das einmal bemerken darf, du bist die beste Mutter der Welt.“ Er lächelte noch einmal dieses umwerfende schiefe Lächeln, dann legte er seine Hände um meine Taille und küsste mich so leidenschaftlich, dass ich, wäre ich noch ein Mensch gewesen, ganz gewiss erstickt wäre.

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Beitrag  Gast So 28 Jun 2009, 02:53

Dankeschön, das ist wirklich lieb ;) Deshalb geht es auch gleich weiter ;)



Als wir nach einigen Minuten wieder das Wohnzimmer betraten, war es schon voller Gäste. Charlie hatte es sich auf unserer Couch gemütlich gemacht und sah sich mit einem grinsenden Emmett ein Baseballspiel an. Charlie sah gar nicht glücklich aus, was mich darauf schließen ließ, dass er gegen Emmett auf das Ergebnis des Spiels gewettet hatte. Ich zog die Augenbrauen hoch. Ich hatte Emmett schon so oft gesagt, dass solche Wetten nicht gerecht waren und auch Charlie schon vor ihm gewarnt. Emmett wusste von Alice ganz genau wie es ausgehen würde. Aber sie wollten beide nicht auf mich hören. Worum sie diesmal wohl wieder gewettet hatten? Alice kam auf uns zugerannt und nahm mir den Kuchen aus der Hand.
„Alice, ich…“ setzte ich an, doch sie unterbrach mich.
„Nein, du musst jetzt das Geschenk holen.“ Sie lächelte mich wohlwollend an und fügte dann in einem begeisterten Tonfall hinzu. „Es ist wunderschön. Genau nach ihrem Geschmack und wird ihr zu 99%iger Sicherheit gefallen.“ Ich zuckte innerlich zusammen. Noch immer fand ich, dass der Name Nessie zu Seeungeheuer ähnlich war. Verfluchter Jacob! Alice warf mir noch einen auffordernden Blick zu, bevor sie sich an Rosalie und Esme vorbei drängelte, die gerade dem ohnehin schon überfüllten Geschenketisch noch ein paar Ladungen Pakete hinzufügten. Ich sah Edward empört an, doch der kicherte nur, legte mir einen Arm um die Taille und flüsterte mir ins Ohr:
„Na los, mach, was die gute Tante Alice sagt.“ Dann zwinkerte er mir zu und ging in den Flur um die Clearwaters zu begrüßen. Angespannt wand ich mich Charlie und Emmett zu, seufzte und ließ mich neben Charlie auf die Couch sinken.
„Dad, ich hoffe, dass du daran gedacht hast, denn sonst bekommt deine arme Enkelin kein Geschenk von ihren Eltern.“ Charlie rümpfte die Nase und drehte sich mir widerstrebend zu. Emmett kicherte nur.
„Natürlich hab ich es dir mitgebracht. Dass du immer so misstrauisch sein musst.“ Und er zog ein rotes, längliches Satinkästchen aus seiner Tasche und reichte es mir. Es war nicht einfach gewesen etwas für Renesmee auszusuchen. Nicht, dass ich sie nicht in- und auswendig kennen würde, das war nicht das Problem. Das Problem war, etwas zu finden, das sie nicht bereits besaß oder von jemand anderem geschenkt bekommen würde.

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Beitrag  Gast So 28 Jun 2009, 19:52

Ist nur ein ganz kurzer Teil... Aber besser als garnichts, oder? ;)

Auf der Straße vor dem Haus der Cullens fuhr ein Auto vor und ich konnte Renesmees glockenhelle Stimme begeistert murmeln hören. Und schon stand auch Alice mitten im Raum und zog die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich.
„Ok, ok. Sie müssen jetzt jeden Moment kommen. Weiß jeder, was er zu tun hat? Und nicht vergessen „Überraschung“ zu rufen!“ Alle erhoben sich, versteckten sich so, dass sie von der Tür aus nicht zu sehen sein würden und flüsterten aufgeregt. Mir fiel dabei auf, dass die Vampire sich auf der linken Seite des Wohnzimmers versteckten, während Renesmees menschliche und wölfische Gäste auf der rechten Seite Deckung suchten. Nur Seth hatte sich zu Emmett und Edward gesellt. Ich lächelte in mich hinein und duckte mich hinter die Couch. Alice hockte sich neben mich.
„Ich hoffe, dass sie wegen Carlisle nicht enttäuscht sein wird.“ Meine Stimmung war innerhalb von Sekunden gesunken. Carlisle hatte sich heute leider nicht frei nehmen können, um dabei zu sein. Seit kurzem verbrachte er sehr viel Zeit Krankenhaus. Alice lächelte nur.
„Lass dich überraschen.“ Dann zwinkerte sie mir zu und legte einen Finger auf die Lippen, als vor der Haustür zwei paar Schritte lauter wurden. Ein lautes Stampfen und ein leises kaum hörbares Trippeln.
Ein leises Flüstern vor der Türe.
„Jake, wo sind denn alle? Die haben doch nicht etwa meinen Geburtstag vergessen, oder?“ Sie klang besorgt. Alice und ich warfen uns einen leicht amüsierten Blick zu. Es war Alice‘ Idee gewesen eine Überraschungsfeier für Renesmee zu veranstalten und diese Idee schien genau das richtige gewesen zu sein. Jake ließ ein bellendes Lachen hören, öffnete die Tür und flüsterte:
„Schau doch selbst, Nessie.“
Die Tür knallte gegen die Wand und Nessie kam voller Vorfreude in den Raum gestürzt. Gewiss hatte sie den Atem der Menschen gehört oder ihren Duft vernommen. Die Gäste sprangen auf und wild durcheinander tönte das Wort „Überraschung!“.

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Beitrag  Gast Mo 29 Jun 2009, 00:26

Nur ein ganz kurzer Part... Leider ;)

Renesmee strahlte und ließ ihre weißen, spitzen Zähne aufblitzen. Es war erstaunlich wie sehr sie sich innerhalb der letzen sechs Jahre verändert hatte. Noch immer hatte sie wunderschöne, rötliche Korkenzieherlocken, die ihr bis über die schmalen Schultern fielen und ihre braunen Augen strahlten immer noch voller Wärme und Intelligenz. Doch sie war kein kleines Kind mehr. Obwohl heute erst ihr 6. Geburtstag war, war sie körperlich schon sechzehn und geistig wahrscheinlich noch viel älter. Bei ihrem Anblick vergaß ich wieder einmal alle Sorgen. Ich vergaß, dass ich noch wütend auf Alice war und, dass ich mir Sorgen machte, dass meine Tochter zu sehr verwöhnt würde. Mein Herz war erfüllt von Liebe und Stolz. Ich lief ihr entgegen, schloss sie in meine Arme und als Edward seine Arme um uns beide legte und uns lachend hochhob, hatte ich das Gefühl, dass ich nicht glücklicher hätte sein können.
Ich hatte Edward, den ich über alles liebte, meine Tochter Renesmee, die gesund, wunderschön und glücklich war und am besten von allen: Ich hatte noch die Ewigkeit Zeit um diese Geschenke Gottes zu bewundern und zu genießen.

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Beitrag  Gast Mo 29 Jun 2009, 14:48

Soo... Nächstes Stückchen ;)

Renesmee lachte ihr wunderschönes Lachen und löste sich aus der Umarmung.
„Mom, Dad? Ich hab euch lieb.“ Meine Augen brannten voller Tränen, die ich nicht weinen konnte, als ich ihr sanft einen Kuss auf die Wange drückte. Schon lange machte mir der Geruch ihres Blutes nichts mehr aus. Mit der Zeit gewöhnte man sich einfach an das Brennen in der Kehle.
„Ich hab dich auch lieb, mein Schatz. Mehr als du dir vorstellen kannst. Alles alles Gute!“ Edward und ich traten zurück und ließen auch die Gäste vortreten um ihre Glückwünsche aussprechen zu können. Der erste war natürlich Jacob. Er lächelte, nahm sie in den Arm und als er sich von ihr löste, sah ich, dass seine Augen ganz feucht waren. Renesmee kicherte und sagte in fröhlichem Ton:
„Was seid ihr denn heute alle so theatralisch? Ist doch nur mein Geburtstag.“ Alle lachten, doch ich war mir durchaus bewusst, welches Glück wir hatten, dass es Renesmee überhaupt gab. Dass sie ihren sechsten Geburtstag überhaupt erleben durfte.
Die Feier war in kleinem Kreis gehalten. Es waren nur Gäste anwesend, die über unser Geheimnis halbwegs Bescheid wussten: Die Cullens –natürlich-, Charlie, Jacob mit Billy und die Clearwaters. Renesmees Vampirfreunde würden erst am Abend mit uns feiern, wenn unsere wölfischen und menschlichen Freunde gegangen waren. Seth und vor allem Jacob wären gerne auch zu unserer abendlichen Feier gekommen, doch Carlisle hatte sich dagegen ausgesprochen und er war der einzige, auf den die beiden hörten. Es wurde eine lustige Runde und als der Kuchen mit sechs brennenden Kerzen hereingetragen wurde strahlte Renesmee übers ganze Gesicht, als wäre sie tatsächlich eine Sechsjährige und kein heranwachsender Teenie.
„Na los, wünsch dir was!“ sagte Rosalie. Bevor ich mit Renesmee schwanger geworden war, hatte ich sie noch nie so glücklich erlebt wie heute. Sie liebte die kleine wie eine eigene Tochter- wobei ich mir nicht sicher war, ob ich das sehr gut oder sehr schlecht fand- und ihr Verhalten mir gegenüber hatte sich auch geändert. Unser gemeinsamer Kampf um Renesmees Leben hatte uns zusammengeschweißt und frühere Abneigungen und Vorbehalte geschmälert.

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Beitrag  Gast Di 30 Jun 2009, 00:10

Renesmee warf- was mich wirklich verwunderte- einen Blick auf Jacob, lächelte und blies ihre Kerzen mit einem einzigen Versuch aus. Ich warf Edward einen fragenden Blick zu. Was hatte sich meine Tochter gewünscht? Und hatte es etwas mit Jake zu tun gehabt? Doch Edward bemerkte meinen Blick nicht. Er funkelte Jacob böse an. Solche Momente waren die einzigen in denen ich Angst bekam, Momente, in denen meine kleine, heile, vampirische Welt ins Wanken geriet. Doch Edward entspannte sich schon nach einer Sekunde wieder und setzte eine gleichgültige Miene auf. Renesmee strahlte und lugte begierig zu ihrem Geschenktisch hinüber. Ich suchte Alice, doch sie war wohl kurz davon gehuscht, vermutlich um eine Schleife zurechtzurücken. Also ergriff ich das Wort.
„Es ist Zeit, dass wir Essen. Also: Das Buffet ist eröffnet.“ Emmett grinste schelmisch und was jetzt kam, hätte ich eigentlich absehen können.
„Mhh… Lecker. Wer wird denn als erstes verspeist?“ Ich konnte ein Kichern nicht unterdrücken, doch in Edwards Blick sah ich, dass Emmett zu weit gegangen war. Denn auch wenn Seth brüllte vor Lachen, seine Schwester setzte eine missbilligende Miene auf und in Sues scheuen Augen lag etwas wie Angst. Emmett war tatsächlich leicht über das Ziel hinausgeschossen.
Auch beim Essen fehlte Alice und allmählich begann ich mir Sorgen zumachen. Was war geschehen? Mit den Werwölfen in der Nähe konnte sie keine Vision gehabt haben. Oder etwa doch? Hatte sie etwas für den Abend vorhergesehen?
Als es endlich daran ging die Geschenke auszupacken war Renesmee ganz in ihrem Element. Sie hatte ihr ganz eigenes Geburtstaggeschenkeöffnungssystem entwickelt.

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Beitrag  Gast Fr 03 Jul 2009, 22:36

Leider nur seeehr kurz geworden. Hoffe, es gefällt euch trotzdem ;)

Zu aller erst versuchte sie nur durch Größe, Schwere und den Klang, den es machte wenn man es schüttelte, zu erraten, was man ihr geschenkt hatte. Darin war sie sehr gut. Aber es war auch kein großes Wunder, denn sie bekam so häufig etwas geschenkt, dass sie jede Menge Übung bekommen hatte.
Emmett hatte ihr einen Baseballschläger geschenkt. Renesmee war eine sehr gute Schlägerin. Sie freute sich diebisch über jedes Gewitter und war fast noch aufgeregter als Emmett, wenn es dann einmal soweit war.
Rose schenkte ihr eine wunderschöne Haarspange. Ein kleiner azurblauer Schmetterling aus Silber und –wenn mich meine Augen nicht trogen- vielen kleinen Saphirsteinen.
„Sie hat mir gehört. Damals, als ich.. Naja, du weißt schon. Ich möchte, dass du sie jetzt bekommst.“ Edward riss die Augen auf. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu, doch er schüttelte nur abwehrend den Kopf und wand sich mit ungläubiger Miene wieder Renesmee zu. Renesmees Augen glitzerten und funkelten. Meine Augen konnten selbst die leichten Reflektionen des blauen Edelsteins in ihren Augen sehen.
„Dankeschön, Tante Rosalie. Das ist wirklich eine wunderschöne Spange.“ Sie steckte sich die Spange in die Haare, was mich wieder zu Tränen gerührt hätte. Hätte ich Tränen weinen können, natürlich.

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Beitrag  Gast Sa 04 Jul 2009, 00:19

Rosalie sah irgendwie wehmütig aus, fast traurig. Was es wohl gewesen war, das Edward so erstaunt hatte?
Esme war die nächste. Sie lächelte liebevoll und fuhr Renesmee durchs Haar.
„Renesmee, komm doch einmal bitte mit nach vorne, auf die Straße. Carlisle und ich haben eine Überraschung für dich. Renesmee strahlte noch breiter. Ich versuchte mich an einen Tag zu erinnern an dem sie so zufrieden gewesen war, doch mir fiel keiner ein. Sie war grundsätzlich ein sehr glückliches Kind gewesen und wuchs allmählich zu einer glücklichen Erwachsenen heran, doch dieser Tag war wohl der Höhepunkt ihres bisherigen Lebens. Genau wie es einer der Höhepunkte meines Lebens war. Alle strömten nach draußen. Die Vampire vielleicht etwas zu schnell. Sie waren in Aufregung versetzt. Sie hatten doch nicht etwa…? Ich rührte mich nicht vom Fleck. Als auch Mrs. Clearwater und Billy den Raum verlassen hatten, packte ich Edward am Ärmel und hielt ihn zurück. Er drehte sich ganz langsam zu mit um, seine Miene ausdruckslos. In seinem Blick jedoch lag etwas wie Sorge, vielleicht sogar Angst. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich mit meiner Befürchtung richtig liegen musste.
„Edward…“ Da war es doch. Da war das gute alte Knurren. Meine Stimme klang immer noch liebreizend, doch auf eine dunkle, bedrohliche Art. Edward ließ sich nichts anmerken und setzte eine Unschuldsmiene auf.
„Liebste, was ist denn los?“ Ich bebte innerlich.
„Ich habe dir klar und deutlich gesagt, dass ich es nicht möchte. Klar und deutlich! Und ihr… ihr…“ Meine Stimme versagte. Es gab einfach keine Worte, die meine Wut beschreiben konnten. Statt den Satz zu beenden funkelte ich ihn nur schweigend an. Er wand sich unter meinem Blick. Ihn so leiden zu sehen machte mir fast ein schlechtes Gewissen. Fast.
„Bella, sie ist doch schon alt genug und…“
Plötzlich hatte ich meine Worte wieder.
„Sie ist sechs Jahre alt, Edward. Sechs! Sechs Jahre!“ Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Gleich würde ich irgendwas zerdeppern, das sah ich schon kommen. Verbissen kaute ich auf meiner Lippe herum.
„Aber Bella, eigentlich ist sie doch schon viel älter. Das weißt du doch.“ Er sah mich mit diesem bezaubernden Blick an, aus diesen karamellfarbenen Augen. Ich sah weg.
„Ich war dagegen und das wusstest du. Wie konntest du dich über meinen Kopf hinwegsetzen?“ Meine Stimme wurde leiser. Fast ein Flüstern. Ja genau, wie hatte er das tun können? Enttäuschung durchfuhr mich wie ein Stich in mein Herz. Ich zuckte zusammen. Nun sah er besorgt aus.

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Beitrag  Gast Sa 04 Jul 2009, 00:46

Hach, bin ich produktiv heute xD Und das zu so später Stunde ;)

Zögerlich langte seine Hand nach meinem Gesicht und als ich mich nicht wehrte, drehte er meinen Kopf sanft wieder so, dass ich ihm in die Augen sah. Liebevoll fuhr er mir durchs Haar. Langsam beruhigte sich mein innerer Tumult, doch ganz verschwand er nicht.
„Bella, ich liebe dich. Es ist nicht so, dass ich mir das ausgedacht hätte. Wäre es nach mir gegangen, dann hätten wir so wie du es gewollt hast noch ein Jahr gewartet.“ Ich rümpfte die Nase. Würde es nach mir gehen, dann würden wir noch alle Ewigkeit damit warten, nicht nur ein läppisches Jahr.
Edward zog mich an sich umarmte mich und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Gierig atmete ich seinen Duft ein, sagte jedoch immer noch nichts.
„Aber die anderen wollten nicht nachgeben. Sie haben mich dazu gedrängt es dir vorzuenthalten. Alice hat gesagt…“ Das war zu viel für mich. Die Wut, die sich in den letzten Tagen in mir aufgestaut hatte, entlud sich mit einem Schlag.
„Alice ist aber nicht ihre Mutter!“ schrie ich. Und dann konnte ich nicht anders. Ich wand mich aus seiner Umarmung, nahm die Vase, die auf dem kleinen Beistelltischchen neben der Couch stand und schmetterte sie an die gegenüberliegende Wand. Das helle Porzellan splitterte in tausend Scherben, die den Boden bedeckten.
„Verdammt noch mal, wir sind ihre Eltern. Nicht Carlilsle, nicht Esme, nicht Charlie, nicht Jake, auch nicht Rosalie und bestimmt nicht ALICE!“ Edward stand reglos da, geschockt, wie ich vermutete. Im selben Moment noch wusste, ich dass ich mich bescheuert benahm. Renesmee bekam ein Auto geschenkt. Es war zwar gegen meinen Willen geschehen, doch ich konnte es niemandem übel nehmen. Wie gesagt, wenn es nach mir ginge, so würde sie niemals Auto fahren. Sie mir hinter einem Steuer vorzustellen. Mit der Möglichkeit, dass sie verletzt werden könnte. Ich schauderte. Das würde ich mir nie verzeihen. Ich wollte gerade zu einer Entschuldigung ansetzen, als Edwards Gesichtszüge entgleisten. Nun sah er nicht mehr geschockt, sondern geradezu angsterfüllt aus. Verwundert blinzelte ich ihn an. Was war denn los mit ihm? Er blickte mich an, doch im Grunde schien er mich gar nicht zu sehen. Sein Blick war ausdruckslos und kalt in die Ferne gerichtet.
„Edward, was ist passiert?“
Dann, wie in Zeitlupe kam es mir vor, drehte er sich ganz langsam zur Terrassentür. Ich folgte seinem starren Blick und erschauerte. Im Türrahmen stand Alice, mit schreckgeweiteten Augen. Ihr Gesicht eine eiskalte, angsterfüllte Maske.
„Wir haben ein Problem.“

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Beitrag  Gast Sa 04 Jul 2009, 01:16

Alice‘ Stimme war nur ein leises Flüstern, doch sie klang bestimmt. Für einen Moment war mir unwohl zu Mute. Mein Betragen, war wirklich lächerlich gewesen. Wie das eines eifersüchtigen kleinen Kindes. Doch ich schob diese Gedanken beiseite und versuchte mich ganz darauf zu konzentrieren, was hier vor sich ging. Ich wusste zwar nicht, was es war, doch es war wichtiger und größer, als ein einfacher Familienstreit.
„Was ist los?“ hauchte ich und sah Alice an. Doch sie schien ganz starr vor Schrecken. „ Was hast du gesehen, Alice?“ Doch es war nicht Alice, die mir antwortete, sondern Edward.
„Bella, du musst sofort die Gäste nach Hause schicken.“ Ich rührte mich nicht vom Fleck.
„Aber wieso denn? Edward, sag mir doch bitte, was geschehen ist.“ Er wandte sich mir zu, Schmerz und Angst standen offen in seinen Augen.
„Bitte, Bella!“ flehte er. „Wir haben jetzt keine Zeit. Ich erkläre es dir, wenn alle in Sicherheit sind.“
Ich gehorchte widerstrebend. Während ich den Gästen erklärte, dass wir die Feier leider frühzeitig beenden mussten, kreisten meine Gedanken wild im Kreis. Nicht einmal das rote nigelnagelneue und sehr teuer aussehende Auto, das Renesmee glücklich bewunderte, nahm ich wahr. Auch ihre Einwände und die verdutzen Blicke der Gäste und auch der Cullens ignorierte ich. In Sicherheit? In Sicherheit, hatte er gesagt. Was sollte das bedeuten? Und was um alles in der Welt hatte Edward so gucken lassen? So voller Angst? Es gab nur wenig vor dem sich ein Vampir fürchten musste. Und ich hatte auch schon eine Ahnung, wer es sein könnte. Nur andere Vampire… Feindliche Vampire… Die Volturi. Bei diesem Gedanken zog sich alles in mir zusammen, verkrampfte sich. Nein. Nicht die Volturi, nicht hier, nicht heute. Nicht an Renesmees Geburtstag. Das durfte einfach nicht wahr sein. Angst durchfuhr mich und verdrängte den Rest des Zornes, der sich noch in einer hinteren Ecke meines Gehirnes verborgen hatte. Als Vampir gab es so viel Platz für Emotionen, doch in diesem Augenblick war die Angst so stark und präsent, dass sie alles andere überschattete. Und ich hatte nur diesen einen Gedanken: Nicht die Volturi, bitte nicht die Volturi.

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Beitrag  Gast Sa 04 Jul 2009, 12:31

Langsam entfernten sich die Gäste mit besorgten Mienen. Alle bis auf Jacob natürlich. Er war sofort an meiner Seite und sah mich durchdringend an.
„Bella, was ist los? Gibt es ein Problem?“ Ich sah ihn nicht an, sondern wandte mich wieder dem Haus zu und betrat den Flur. Nicht nur er, sondern auch die anderen Cullens folgten mir beunruhigt.
„Ich weiß es nicht, Jake.“ Meine Verzweiflung war mir deutlich anzuhören und veranlasste alle, noch schneller zu gehen. Als ich das Wohnzimmer betrat, fasste jemand meine Hand. Ich sah mich selbst, mit verzweifelter Miene und spürte Renesmees Sorge.
„Es wird alles gut, Mom.“ Sagte sie leise. Meine Verzweiflung wurde nur noch stärker. Nein, wird es gewiss nicht. Doch ich ließ mir nichts anmerken.
„Ja… Ganz bestimmt, Schatz.“ Ich drückte ihr liebevoll einen Kuss auf die Stirn. Das Brennen in meiner Kehle war in diesem Moment nicht unangenehm, sondern erleichternd. Solange ich es spürte, war sie bei mir.
Alice saß im Schneidersitz auf dem Boden, die Augen weit offen und blickte in die Ferne. Sicher suchte sie die Zukunft nach einem Schlupfwinkel oder Ähnlichem ab. Doch schon nach einigen Sekunden schüttelte sie verzweifelt den Kopf und fasste sich mit der Hand an die Stirn.
„Edward, ich kann es einfach nicht. Hier sind zu viele Störfaktoren. Ich sehe gar nichts. Nur immer wieder diese eine Szene. Wie sie durch den Wald schreiten.“ Meine Befürchtung wurde stärker. Wer außer den Volturi konnte sonst „sie“ sein?

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Beitrag  Gast So 05 Jul 2009, 22:29

Edward ging im Zimmer auf und ab, so leise vor sich hinmurmelnd, dass selbst ich es nicht verstehen konnte. Die Cullens setzen sich auf die Couch und sagen Edward erwartungsvoll an, während Jake sich nicht beruhigen konnte, neben mir stehen blieb und hektisch mit dem Fuß auf den Boden klopfte. Rosalie warf ihm einen verärgerten Blick zu.
„Hey du Töle. Wenn du mal austreten musst, dann hält dich niemand davon ab. Wenn nicht dann hör gefälligst auf mit diesem Getrampel!“ Emmett kicherte. Doch die anderen ignorierten die beiden und warteten immer noch darauf, dass Edward oder Alice das Wort ergreifen würde. Abrupt hielt Edward inne. Er warf Alice einen Blick zu und lächelte dann. Sie jedoch sah ihn misstrauisch an.
„Edward… Es gibt viele, die noch eine Entscheidung zu treffen haben. Das ist nur eine sehr vage Vision. Doch Edward ließ sich nicht abbringen. Er wandte sich den Wartenden zu.
„Es sind die Volturi. Sie werden hierherkommen. Noch heute.“ Jakes Miene wurde hart, Rosalie hatte plötzlich ein wütendes Funkeln in den Augen und Esme schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. Ich jedoch rührte mich nicht. Damit hatte ich bereits gerechnet. Aber was würde geschehen? Was hatte Alice genau gesehen?
„Wir müssen Carlilsle benachrichtigen!“ Esmes Stimme bebte leicht, doch sie griff entschlossen zu ihrem Handy. Edward schüttelte den Kopf.
„Schon geschehen. Er wird in ein paar Minuten hier sein. Das Problem ist, dass die Volturi früher kommen, als die Denalis und die anderen.“
Jacob sah ihn verdutzt an.
„Warum ist das ein Problem? Und was wollen sie überhaupt?“ Er warf einen besorgten Seitenblick auf Renesmee. Ja. Derselbe Gedanke war auch mir gekommen. Was sollten die Volturi hier von uns an Renesmees Geburtstag wollen? Außer ihr…

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Beitrag  Gast Do 09 Jul 2009, 18:42

Jaa... ich hab auch mal wieder weitergeschrieben xD Hier ein neuer Part ;)

Edward verdrehte nur die Augen.
„Ist das nicht offensichtlich? Würden sie erst nach den anderen eintreffen, dann gäbe es jede Menge Zeugen. So steht ihr Wort gegen unseres.“ Er blickte wieder Alice an, doch diese schüttelte nur den Kopf. Also ergriff er erneut das Wort.
„ Es gibt allerdings eine Möglichkeit, wie wir dies alles zu hundertprozentiger Sicherheit überstehen können.“ Er zögerte kurz, sprach dann aber in entschlossenem Tonfall weiter. „Renesmee und Jacob müssen uns gehen.“ Stille erfüllte den Raum. Natürlich, das war die einzige Lösung. Hoffnung flammte in mir auf. Wenn Renesmee und Jacob nicht hier wären, so könnte Alice auch nicht sehen, was geschehen würde. Sie könnte nicht sehen, wie dies alles enden sollte. Würde die beiden uns jedoch verlassen- und dieser Gedanke versetzte mir einen Stich- nur für wenige Stunden, so hatte Alice gewiss einen friedlichen Ausgang des Konfliktes gesehen. Doch als ich in ihr Gesicht blickte, sah ich Enttäuschung. Bevor irgendjemand etwas sagen konnte, kam Carlilsle durch die Hintertür herein und setzte sich zu den anderen auf die Couch. Esme umarmte, küsste ihn und erklärte ihm schnell die Situation, während die anderen sich ebenfalls leise unterhielten. Zur Überraschung aller erhob sich Renesmee entschlossen und warf einen entschlossenen Blick in die Runde.
„Nein.“ sagte sie mit fester Stimme. Alice stöhnte und auch Edward sackte in sich zusammen.
„Ich hab’s dir ja gesagt.“ flüsterte Alice Edward zu. „Und ihre Entscheidung ist felsenfest. Da gibt es nichts dran zu rütteln, also versuch es erst gar nicht.“ Doch Edward hörte nicht auf sie. Er ging hinüber zu Renesmee, nahm sie in den Arm und strich ihr übers Haar.
„Es wird alles gut, mein Schatz. Solange Jake und du euch in Sicherheit bringen, wird niemandem etwas geschehen.“ Renesmee wand sich aus seinem Arm.
„Dad, auch wenn ich heute sechs Jahre alt geworden bin, heißt es noch lange nicht, dass du mich auch wie eine Sechsjährige behandeln musst. Ich weiß sehr genau, wie vage Alice‘ Visionen immer sind. Du kannst mir überhaupt nichts garantieren und ich werde euch ganz bestimmt nicht hier mit den Volturi allein lassen, während ich mich verstecke wie ein Feigling.“ Sie hob stolz das Kinn. Wie eine wütende kleine Katze sah sie aus, die glaubte, sie sei ein Tiger. Edward sah ziemlich geschockt aus. Mit einem solchen Ausbruch hatte er vermutlich nicht gerechnet, doch nach einer halben Sekunde lächelte er plötzlich dieses schiefe Lächeln. Nicht nur ich sah ihn verblüfft an. Als sich unsere Blicke trafen, wurde sein Lächeln nur noch breiter.
„Renesmee, manchmal erinnerst du mich sehr an deine Mutter.“ Alle lachten. Doch dieser Augenblick dauerte nicht sehr lang, denn es gab viel ernstere Themen über die wir alle zu sprechen hatten.

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Bis(s) in die Ewigkeit Empty Vorwort

Beitrag  Gast Mo 24 Aug 2009, 23:44

Also. Da es bei den anderen Biss Büchern immer sooo tolle Prologe gibt, hab ich mich entschieden noch einen für Biss in die Ewigkeit zu schreiben und nachträglich hinzuzufügen. Ich hoffe, das stört euch nicht. lG ♥


Zuletzt von CMFanxD am So 29 Nov 2009, 17:23 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Bis(s) in die Ewigkeit Empty Re: Bis(s) in die Ewigkeit

Beitrag  Gast Di 25 Aug 2009, 21:50

2. Geschenke

Alle Vorbereitungen waren getroffen. Charlie hatte ich vor einer guten Stunde angerufen und ihm geraten, das Haus bis auf Weiteres nicht mehr zu verlassen. Natürlich hatte er sich zunächst gesträubt und wollte unbedingt wissen, wieso er sich, um es mit seinen Worten auszudrücken „Wie Langweiler verkriechen“ sollte, doch als ich ihm sagte, er wolle es gar nicht hören, wurde er fügsamer.
Um die Wölfe hatte sich Jake gekümmert. Sie hatten eingewilligt sich unserem Haus nicht zu weit zu nähern, doch immer in Reichweite zu sein, falls es zu einem Kampf kommen sollte. Ich schauderte. Ein Kampf… Als hätte Edward nur auf eine solche Reaktion gewartet, war er auch schon an meiner Seite und ergriff meinen Arm. Die Berührung gab mir das Gefühl der Sicherheit, doch es war nicht stark genug um meine Sorgen zu überschatten.
Jake saß auf dem Sofa und knabberte an seinen Fingernägeln herum, während Rosalie schweigend neben ihm saß. Sie rümpfte nicht einmal die Nase, obwohl er heute besonders stark nach Hund roch, weil er im Nieselregen, der gegen Dämmerung eingesetzt hatte, nass geworden war. Selbst Emmett war nicht zu Scherzen aufgelegt. Immer wieder warf er Renesmee, die allein vor den großen Glasfenstern unseres Hauses saß und auf das sanfte Plätschern lauschte, das von draußen hereinkam, beunruhigte Blicke zu.
Wir alle warteten. Warteten auf das Unvermeidbare. Das Ereignis, das eintreffen musste, sobald der Horizont die Sonne verschluckt hatte. Sobald die Finsternis über Forks lag. Den Nebel und den Regen sah ich nicht al schlechtes Omen, sondern, wie an meinem ersten Tag hier- fiel mir plötzlich ein-, als unvermeidbar. Forks war schon immer so gewesen. Und das würde es auch immer sein. Obwohl es mir unvorstellbar vorkam, dass es überhaupt noch existieren könnte ohne die Cullens und ohne Renesmee. Ich lächelte flüchtig, weil es für mich immer noch unfassbar war, dass ich nun zu ihnen gehörte und teilhaben konnte an diesem wunderbaren Leben. Was auch immer heute geschehen würde, die letzten sieben Jahre erleben zu dürfen, war jede Strafe wert.
Renesmee wandte sich zu mir um und lächelte halbherzig.
„Nun. Wo wir ohnehin nichts Besseres zu tun haben, könnten wir doch auch einfach mit meinen Geschenken weitermachen, oder?“ Ihr Lächeln wurde breiter und offenbarte ihre spitzen, blendend weißen Zähne. Sofort war Jake an ihrer Seite und überreichte ihr strahlend ein kleines Paket mit einer blauen Schleife. Renesmee hüpfte aufgeregt auf und ab, wobei sich ihre roten Locken um ihr Gesicht kringelten. Edward grinste, drückte mich an seine Seite und pustete mir leicht ins Ohr.
„Es wird alles gut Bella.“ Sagte er mit solch einer Überzeugung in der Stimme, dass ich es ihm fast glauben konnte.
„Oh Jake! Das ist wunderschön!“ Ich wandte mich wieder meiner Tochter zu und sah, was sie in der Hand hielt. Es war ein Armband. Ein kleines silbernes Kettchen mit zwei kleinen Anhängern. Ich lächelte, als ich mir an mein eigenes fasste.
„Schau mal… Siehst du hier den Wolf? Der steht, naja… Ehm.. Für die Wölfe in deinem Leben natürlich.“ Jake kicherte ausgelassen. Ganz offensichtlich hatte er es kaum erwarten können, Renesmee endlich ihr Geschenk zu geben. Renesmee machte große Augen, als er den anderen Anhänger ansah und gedankenversunken lächelte.
„Wofür steht denn der Ball hier?“ Sie hob ihn vor ihr Gesicht und inspizierte den zweiten Anhänger nachdenklich. Jake ließ sein bellendes Lachen hören.
„Ball? Meine Güte Nessie, du bist doch sonst immer so clever.“ Renesmee warf ihm einen finsteren Blick zu. Genau wie ich. Warum konnte man es sich in diesem Haus nicht abgewöhnen meine süße liebenswerte Tochter nach einem Ungeheuer aus irgendwelchen Sagen zu benennen?
„Es ist ein Tropfen.“ Sagte Jacob, als sei es das natürlichste der Welt. Edward drückte mich noch ein wenig fester an sich, hauchte mir einen Kuss auf die Wange und summte eine mir unbekannte Melodie vor sich hin. Er schien zu verstehen, was Jake mit dem Tropfen ausdrücken wollte. Vielleicht war es ja ein Geheimnis oder stand für etwas anderes, aber mir wollte sich nicht erschließen, was ein Tropfen mit uns zu tun hatte. Renesmee schien es da ähnlich zu gehen.

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Bis(s) in die Ewigkeit Empty Re: Bis(s) in die Ewigkeit

Beitrag  Gast So 29 Nov 2009, 17:21

„Aber, ein Tropfen wovon?“ Wieder lachte Jacob, doch diesmal fiel auch Edward mit ein. Selbst Rosalie ließ ein leises Kichern hören. Emmett jedoch blieb stumm. Er starrte hinaus in den Regen und sah so abwesend aus, dass ich begann mir Sorgen um ihn zu machen. Er war doch sonst nie so… nun ja, pessimistisch.
„Nun ja, die einfachste Möglichkeit wäre wohl ein Tropfen Blut, Nessielein.“ Es sah seltsam aus, wie mein großer Jake, meiner kleinen Tochter sanft durchs Haar strich und sie liebevoll anlächelte. Renesmee lachte glockenhell und wurde rot.
„Aber es ist auch noch anders gemeint.“ Fuhr er fort. „Ein Tropfen Glück, ein Tropfen Zufriedenheit, ein Tropfen…“ er zögerte kurz, bevor er das letzte Wort leise in ihr Ohr hauchte. „Liebe“
Sofort schlug die Stimmung um. Edward war von meiner Seite verschwunden, riss Jacob von Renesmee weg und knurrte ihn an. Ich blickte in ihre Augen und sah mein eigenes Entsetzen in ihnen gespiegelt.
„Edward, was…“ Meine Stimme zitterte leicht, doch Edward hatte mich gewiss gehört, da war ich sicher. Trotzdem wandte er sich nicht einmal zu mir um, sondern knurrte Jake erneut an.
„Edward, lass das!“ Dieses Mal sprach ich klar und deutlich. Ich sah, wie Jakes Hände zu zittern begannen und er verzweifelt versuchte seine Wut zu bändigen.
„Es war nicht so gemeint!“ Jakes Stimme klang nicht nur wütend sondern auch zutiefst gekränkt. Seine Augen wurden ganz glasig. Renesmee wollte einen Schritt auf die beiden zumachen, doch ich flitzte durch den Raum und hielt sie davon ab. Sanft legte ich ihr die Hand auf den Arm und lächelte gezwungen.
„Keine Sorge, Edward wird sich gleich beherrschen.“ Ich warf ihm einen funkelnden Blick zu und fuhr mit düsterer Stimme fort. „Oder?“
Edward entspannte sich langsam wieder. Er öffnete den Mund um sich wohl zu entschuldigen, doch Jake machte auf dem Absatz kehrt und raste aus dem Haus hinaus in den Nieselregen. Draußen hörte ich wie er sich verwandelte und dann das Trommeln schwerer Pfoten auf der durchnässten Erde, das sich ganz langsam entfernte bis es schließlich verklang…
Edward stand noch einige Sekunden lang vor der offenen Verandatür und starrte Jake mit ausdrucksloser Miene nach. Ich wusste, dass er nicht darüber reden wollte, was genau er gerade eben in Jacobs Gedanken gehört hatte und was es für Renesmee bedeutete. Und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, musste ich mir eingestehen, dass ich es schon wusste. Renesmee kam mit ihren sechs Jahren einem Teenager immer näher und würde schon bald anfangen mit Jungen auszugehen. Ich schauderte. Eine schwierige Zeit stand uns bevor. Ein leises Kichern entfuhr mir, als ich daran dachte, dass uns noch heute die Volturi besuchen würden und ich hier stand und mir Gedanken um Werwölfe und Teenieliebe machte. Edward hatte sich immer noch nicht umgewandt und auch Renesmee starrte wieder hinaus in den Regen.
„Renesmee, wie wäre es, wenn du jetzt unser Geschenk auspackst?“ Sie wandte sich zu mir um und legte den Kopf schief. Das machte sie immer, wenn ihr etwas nicht passte. Doch sie sagte nichts, sondern lächelte und nickte.
Ich rannte in den Flur und kam mit dem Amulett wieder die Treppe hinunter. Es lag schwer in meiner Hand und mir kam plötzlich der seltsame Gedanke, sie könnte es nicht mögen. Unwillig schüttelte ich den Kopf. Was dachte ich denn da? Sie war Renesmee, ich kannte sie wie ich niemanden kannte und dieses Geschenk würde sie lieben. Edward sah auf und lächelte. Er setzte sich ans Klavier und stimmte das Stück an, das er für Renesmee geschrieben hatte. Es klang so wunderschön, dass ich für einen kurzen Moment vergaß, dass ich ja eigentlich etwas vorgehabt hatte und nur wie verzaubert den wohligen Klängen lauschte. Auch die anderen wandten sich um und scharten sich um Edward und sein Klavier. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich an das Märchen des Rattenfängers erinnert und lächelte in mich hinein. Ja, Edward war der Rattenfänger, der sie alle in seinen Bann sog, doch anders als in der Geschichte würde er den Verzauberten nie auch nur ein Haar krümmen. Plötzlich bekam das Stück eine Wende, es wurde schneller und aufdringlicher und erinnerte mich an Renesmees Geburt. Ich schluckte, doch entspannte mich gleich wieder, als die Töne wieder sanfter wurden, immer weiter auseinander gingen, leiser klangen und schließlich verstummten. Der letzte Ton- Ein C- hallte noch einige Minuten ganz sanft im Zimmer wieder, bis er schließlich selbst für die Ohren eines Vampires zu leise wurde. Edward lächelte und sah hinab auf die Tasten. Irgendwie sah er gespannt aus, fast erwartungsvoll wandte er sich zu Renesmee um, die eben in diesem Moment aufschluchzte, in Tränen ausbrach und ihre zierlichen Arme um Edwards Hals schlang. Nicht nur er war wie vom Schlag getroffen.
"Daddy, das ist das schönste Lied, das ich je gehört habe! Und du hast es nur für mich geschrieben." Sie legte eine Hand an seine Wange und je länger das Schweigen herrschte, das eingetreten war, als sie aufgehört hatte zu sprechen, desto breiter lächelte Edward. Was sie ihm zeigte, schien ihm sehr zu gefallen und nicht zum ersten Mal wünschte ich mir, seine Gabe zu besitzen. Er nahm sie fest in seine Arme, drückte sie und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Ich glaube, das ist das schönste Geschenk, das du mir machen konntest." Renesmee seufzte und Emmett kicherte leise.
"Sie ist ja völlig baff. Edward was hast du da für ein Lied gespielt? Den Hypnosesong?" Sein Lachen brachte auch mich dazu zu Grinsen. Gezwungenermaßen. Eigentlich war mir das überhaupt nicht recht. Emmett konnte sich gern über Edwards und mein Sexualleben oder meine Tollpatschigkeit lustig machen, doch Edwards Musik war eine Gabe, der man nicht mit Spott gegenübertreten durfte. Ich wollte gerade zu einem Protest ansetzen, als ich ein leises Knurren hörte. Renesmee hatte sich auf Edwards Schoß aufgesetzt und fauchte Emmett wütend an.
"Onkel Emmett, ich hab dich wirklich gern, doch wenn du mein Geschenk niedermachst..." In ihrer melodischen Stimme schwang deutlich der Hauch einer Drohung mit. „Dann muss ich dich leider umbringen.“ Jetzt strahlte sie ihn an und offenbarte wieder einmal ihre spitzen Zähne. Wir alle kicherten. Ich spürte, dass jetzt genau der richtige Moment war, mein Geschenk zu übergeben. Ich lächelte leicht, zog das kleine Kästchen hervor und hielt es Renesmee unsicher hin. Sie sah mich verblüfft an, dann stand sie auf, kam zu mir und drückte sich ganz sanft an mich.
„Ich hab dich lieb, Mummy.“ Schon seit einer Ewigkeit hatte sie mich nicht mehr so genannt und es erfreute mich unheimlich wenigstens für kurze Zeit mein kleines süßes Mädchen in Armen zu halten und nicht die junge Frau, die sie langsam wurde. Dann lachte ich leise.
„Aber du hast es ja nicht einmal aufgemacht. Bevor du mich mit Liebe überschüttest solltest du dich erst einmal vergewissern, dass ich auch das richtige für dich besorgt habe?“ Zunächst tat sie so, als würde sie es sich überlegen, doch dann grinste sie breit, schüttelte den Kopf und öffnete langsam die Schatulle.
"Nein, ich weiß schon jetzt, dass es mir gefallen wird. Alice hat es gesehen." Verärgert runzelte ich die Stirn. Alice musste sich auch immer einmischen und anscheinend konnte sie auch nicht Stillschweigen bewahren. Zumindest Renesmee gegenüber. Das war ohnehin eine Tatsache, die unter den Cullens verbreitet zu sein schien. Niemand konnte ein Geheimnis vor Renesmee bewahren, doch bei der Sache mit dem Auto war es keinem von ihnen auch nur im Ansatz schwer gefallen, es vor mit zu verheimlichen. Vielleicht war es die Art, wie sie die Dinge sah. Immer fröhlich, immer optimistisch und immer zu einem Scherz auferlegt. Schmunzelnd setzte ich mich auf die Kante des Sofas neben sie und beobachtete, wie ihre Augen sich weiteten, als sie das silberne, herzförmige Amulett ins Licht der Lampe hob. Ich hatte es in einem kleinen Laden für alte Schmuckstücke gefunden und es hatte mich vom ersten Moment an verzaubert. Es sah aus, als habe man es für sie gemacht und obwohl es noch auf Hochglanz poliert worden war, um den Schmutz der Jahre entfernen zu könne, hatte es nicht ganz den Zauber verloren, den alte Sachen an sich hatten. Dieses Gefühl, dass es ein Geheimnis in sich barg. Und das tat es schließlich auch. Vorsichtig strich Renesmee über die feinen Linien, die auf der Rückseite nachträglich eingraviert waren. "Für unseren kleinen Stupser" Ich hatte mich ewig lange nicht entscheinen können, ob ich wirklich genau diese Worte nehmen sollte. Die Zeit, als sie noch mein Stupser war, war nicht gerade die beste meines Lebens gewesen, doch mein "Stupser" war der einzige Grund für mich, dies alles durchzustehen, das einzige, das mir meine ganze Welt bedeutete. So viel, dass ich mein Leben gegeben hätte um sie zu schützen. Und mit einem Lächeln auf den Lippen verendet wäre. Auf der Vorderseite stand ihr Name: "Renesmee Carlie Cullen" Die leicht geschwungene saubere Schrift erinnerte mich stark an Edwards, was auch der Grund gewesen war, mich überhaupt für sie zu entscheiden.
Eine Weile blieb es totenstill. Nur das Wippen meines Fußes war laut und deutlich zu hören, doch ich konnte einfach nicht stillhalten. Warum sagte sie nichts? Hatte es ihr etwa doch nicht gefallen? Aber das war Unsinn. Alice hatte es doch bereits gesehen, also MUSSTE es einfach stimmen. Dann wandten sich ihre großen, braunen Augen hoch, die Wimpern schwer, und von Tränen benetzt. Sie sah mich nur an und lächelte dann unsicher.
"Und du dachtest, ich könnte es nicht mögen!" Rosalie setzte sich neben sie und strich ihr sanft über den Rücken. Emmett grinste schon wieder.
"So emotional heute, Nessie? Was ist denn los? Ist ja nicht so, als würdest du heute sterben und müsstest dich von deinen geliebten Verwandten verabschieden.“ Plötzlich erstarrte er mitten im Satz. Sein Gesicht wurde ausdruckslos und abweisend, als er sich erhob und ohne ein weiteres Wort den Raum verließ. Ich konnte mir nicht hundertprozentig sicher sein, doch ich war der festen Überzeugung, dass er geweint hätte, wäre er noch ein Mensch gewesen. Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Die Volturi. Ich hatte für Ablenkung sorgen wollen und hatte mein Ziel erreicht, doch wenn einen die Wirklichkeit einholt, so ist das fast noch schlimmer, als sie nie verlassen zu haben. Emmett fürchtete um Renesmees Leben und tat wahrscheinlich Recht daran. Auch wenn die Volturi keinen Grund hatten, ihr etwas anzutun, so könnten sie trotzdem auf die Idee kommen, sie mit zu nehmen. Unter dem Vorwand, sie untersuchen zu wollen vielleicht. Ich war mich sicher, dass Aro sie nur allzu gern um sich gehabt hätte. Ein so seltenes Wesen und dann auch noch die Tochter einer der wenigen Vampire, die sich je weigerten, sich ihm anzuschließen. Was für eine Verlockung es doch für ihn sein musste. Wieder erschauerte ich.
„Da hast du ja noch braune Augen!“ Renesmees Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Sie machte sich offenbar nicht allzu große Sorgen um ihre Sicherheit, doch Edwards Miene hatte sich verfinstert und Rose sah Emmett nachdenklich hinterher.
„Ja.“ Ich nickte und lächelte gezwungen. „Da war ich auch noch ein Mensch. Ich dachte mir, es bringt unsere Ähnlichkeiten besser zur Geltung.“
Unsicher sah ich sie an. Es war klar dass sie nicht mehr so aussah wie ich früher, aber trotzdem freute es mich dass Sie meine Augen hatte, oder wenigstens das was einmal meine Augen gewesen waren. Niemals würde ich irgendjemandem erzählen können Renesmee sei meine Tochter, mit der Ausnahme vielleicht von Charlie, und das machte mich traurig. Doch es war der Preis, den ich dafür zahlen musste, dass ich die Ewigkeit mit ihr würde verbringen können und, wenn ich es mir recht überlegte- war es das doch wirklich wert.
Stille hatte sich über den Raum gelegt. Allein unterbrochen von den Tropfen, die gegen die Fensterscheiben prasselten, daran zerschlugen und in abertausenden von kleinen Perlen zu Boden fielen. Renesmee starrte noch immer gedankenversunken auf ihr Geschenk hinab, während die anderen sie alle musterten. Gerade wollte ich Renesmee zeigen, was sich unter den Bildern von Edward und mir verbarg, doch genau in diesem Moment ertönte ein wehklagendes Jaulen. Und dann geschah alles ganz schnell. Alice, die in ihrem Zimmer gewesen war und versuchte hatte doch noch etwas zu erkennen, kam die Treppe hinabgestürzt und blieb neben mir stehen. Ich wandte ihr erwartungsvoll mein Gesicht zu. Zunächst sagte sie gar nichts, doch dann flüsterte sie mir leise etwas ins Ohr.
„Es tut mir Leid, Bella. Die ganze Sache mit Renesmee… Ich wollte dich wirklich nicht kränken. Ich liebe dich, denn du bist wirklich meine kleine Schwester.“ Sie lächelte liebevoll. Ich erstarrte.
„Sag sowas nicht.“ Meine Stimme zitterte von Angst erfüllt. „Das können wir klären, wenn die Volturi wieder verschwunden sind. Alice sah mich mitleidig an und schwieg eine Weile bis sie sich an die anderen richtete.
„Sie kommen. Ich habe gesehen, dass sie genau jetzt die Stelle im Wald passieren, an der ich sie hab vorbeigehen sehen. Es ist nicht sehr weit von hier, doch da sie sich Zeit lassen würde ich sagen, sie sind in etwa zehn Minuten hier.“ Ich keuchte. Zehn Minuten… Das war nicht mehr als eine Sekunde. Zumindest schien es mir so. Edward stand auf, nahm mich bei der Hand und zog mich wieder in den Flur. Verwundert warf ich ihm einen Blick zu, doch er stand einfach nur da und sah mir tief in die Augen.
„Lass mich noch einmal deine Gedanken hören.“ Ich hörte auf zu Atmen. Was sollte das denn? Glaubte er etwa wie Alice, dass wir das hier nicht überleben würden? Wie konnte er mir so etwas antun. Das höllische Brennen in meinen Augen linderte den Schmerz in meinem Herzen nicht so gut, wie es echte Tränen gekonnt hätten, doch es half ein wenig.
„Edward… Ich… Wie kannst du nur?...“ Ich schluchzte heftig und Edward schlang seine Arme um mich. Mit sanfter Stimme flüsterte er mir ins Ohr.
„Ich weiß, dass ich so selbstsüchtig bin wie immer, wenn ich so etwas zu dir sage. Aber ich würde die Ewigkeit in der Hölle nicht ertragen ohne noch einmal deine Gedankenstimme gehört zu haben. Ich glaube nicht, dass es wirklich heute so weit ist, aber…“ Ich legte ihm die Hand auf den Mund. Er durfte nicht weitersprechen, durfte es nicht einmal denken. Langsam tastete ich nach meinem Schutzschild. Langsam hatte ich so viel Übung darin, dass dies mir nicht mehr allzu schwer fiel, doch heute war es für mich so schwer mich darauf zu konzentrieren. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab. Doch dann endlich erweiterte ich die Grenzen des Schildes, nahm all meine Kraft zusammen und schleuderte es von mir weg. Edward seufzte auf. Er zitterte für einen kleinen Augenblick, dann stand er ganz still da, die Augen fest geschlossen. Ich zeigte ihm meine Liebe zu Renesmee und erinnerte mich an die Tränen in ihren Augen, als sie unsere Geschenke entgegengenommen hatte. Dann schoben sich die Wölfe in meine Gedanken… Jake wie glücklich er Renesmee angesehen hatte, wie er mit ihr und mir auf der Jagd durch den Wald lief. Seth, wie er sich auf die Seite der Vampire schlug und meine Belustigung darüber. Edward lächelte jetzt. Meine Gedanken überschlugen sich plötzlich als ich dieses schiefe Lächeln erkannte, das ich so sehr liebte. Hatte ich ihm je davon erzählt? Ich zeigte ihm, dass ich ihn mehr als alles andere liebte, mehr als mich selbst und dann blieb mein Blick wieder an seinen Lippen hängen. Der Drang ihn zu küssen machte sich breit und ich erinnerte mich an unseren ersten Kuss, nachdem ich ein Vampir geworden war. Wieder stöhnte Edward auf, diesmal knurrte er sogar leicht, dann riss er die Augen auf, schlang wieder seine Arme um mich und küsste mich. Mein Schutzschild entglitt mir und flutschte wie ein Gummi zurück an seinen Platz. Seufzend erwiderte ich den Kuss, zog ihn näher an mich und krallte mich in seine Haare. Ich konnte ihm gar nicht nah genug sein. Durfte ihn nie wieder loslassen. Denn sonst würde ich in die Wirklichkeit zurückkehren und das würde so schmerzhaft sein. Nach einer kleinen Ewigkeit lösten wir uns wieder voneinander. Heftig atmend legte Edward seine Stirn an meine und lächelte glückselig.
„Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm.“ Er klang so feierlich und ernsthaft, dass ich plötzlich kicherte.
„Was hat das Lamm doch für ein Glück gehabt.“ Edwards Mund zuckte und das Lächeln verschwand plötzlich. Diesen gequälten Ausdruck in seinen Augen hatte ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.
„Dass es auch zu einem Löwen wurde? Dass es von diesem Löwen verführt, in seine Welt geschleift und einer riesigen Gefahr ausgesetzt wurde?“ Ich lächelte noch ein wenig breiter. Diesen Punkt hatte er noch nie verstehen können.
„Nein. Dass sich ein großer, starker Löwe in es verliebte. Und es auf ewig beschützen würde.“

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