Forks Bloodbank
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Bis(s) in alle Ewigkeit

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Bis(s) in alle Ewigkeit Empty Bis(s) in alle Ewigkeit

Beitrag  Gast So 22 Feb 2009, 17:33

Titel: Bis(s) in alle Ewigkeit
Genre: Drama, Romanze
Hauptcharaktere: Bella Swan, Edward Cullen
Nebencharaktere: Jacob Black sowie weitere Mitglieder der Familie Cullen und des Werwolfrudels in La Push
Altersfreigabe: PG13 (ab 12 Jahren)
Disclaimer: Alle in dieser FF auftretenden Charaktere gehören der wunderbaren Stephenie Meyer und ich leihe sie mir für diese FF nur aus.
Kommentare: ~Mein Kommithread~

Vorwort: Diese FF ist als alternativer vierter Band geschrieben und enthält keine Spoiler, was den vierten Band betrifft.
Die Handlung setzt nur wenige Wochen nach dem dritten Band bereits ein: Bella hat ihren Eltern von der Verlobung erzählt und die Hochzeit steht kurz bevor. Doch mit der Hochzeit steht auch noch eine andere, viel endgültigere Entscheidung an: Bellas Verwandlung in einen Vampir. Die Zeit drängt. Wird Edward sein Versprechen einlösen und Bella verwandeln, bevor die Volturis kommen?
Und wenn Bella sich für die Unsterblichkeit entscheidet, wird sie damit die alte Fehde zwischen Werwölfen und Vampiren zu neuem Leben erwecken?
Bellas Traum, bis in alle Ewigkeit mit Edward glücklich zu sein, scheint noch weit weg.

Prolog:

Ich lief durch den Wald. Die Bäume flogen an mir vorbei. Zum Glück brauchte ich mir keine Gedanken mehr darüber zu machen, hinzufallen. Mit viel Eleganz glitt ich über die Wurzeln des Waldbodens. Hätte ich Tränen gehabt, hätte ich vermutlich geweint.
In Gedanken holte ich die Bilder der Menschen, die ich liebte, hervor. Ich wusste, dass ich sie nie wieder sehen würde. Aber um sie zu retten, musste ich mich opfern. Es gab keinen anderen Weg mehr. Unsere Gegner waren stärker als meine Familie, sie konnten mich nicht länger beschützen. Mein Leben war ohnehin verloren. Alles, was ich noch tun konnte, war dafür zu sorgen, dass niemand mehr sterben musste, bevor sie mich holten.
Ich war dankbar, dass meine menschlichen Erinnerungen wieder stark genug waren, mich an die zu erinnern, die ich liebte. Auch wenn ich ganz allein war, hatte ich das Gefühl, sie wären bei mir.
Die Erinnerung an jene Erzählung am Lagerfeuer der Quileute – diese Erinnerung aus einem anderen Leben – gab mir Kraft: Die dritte Frau von Taha Uki hatte mit ihrem Leben die ihrer Lieben gerettet. Schon immer hatte mich die Geschichte fasziniert, wie viel Mut die namenslose Frau aufbringen konnte. Und ich hatte mich auch mit ihr identifiziert. Nun war ich dabei, dasselbe Opfer zu bringen wie sie. Meine Existenz gegen das Leben meiner Lieben.
Die letzten Schritte hob ich mir für die Erinnerung an Edward auf. Ich sah alles noch einmal vor mir: Sein wunderbares Lächeln, seine karamellfarbenen Augen, das rotbraune Haar, seine perfekten Gesichtszüge.
„Leb wohl, Edward“, flüsterte ich, als könne er mich hier hören. „Ich liebe dich.“
Mit diesen Worten trat ich auf die Lichtung, bereit mein Leben aufzugeben.

Würde mich freuen, wenn ihr mir ein Kommentar hinterlassen würdet. grins


Zuletzt von Lilienblüte am Mo 27 Apr 2009, 19:20 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet

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Bis(s) in alle Ewigkeit Empty Re: Bis(s) in alle Ewigkeit

Beitrag  Gast Mi 11 März 2009, 17:05

1. Kapitel: Wunderschöne Hochzeitskleider und eine schlecht gelaunte Schwester

@VampireRomanze: Schön, dass es dir gefallen hat Bis(s) in alle Ewigkeit 94952 Weiter geht es nun. grins

„Nein! Das war das letzte Kleid!“, sagte ich grimmig und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.
Alice blickte mich enttäuscht an: „Nur noch dieses eine Kleid! Ich bin mir ganz sicher, dies wird dein Brautkleid!“ Und sie hielt erneut eines dieser weißen Kleider hoch. Nach sieben Stunden in den verschiedensten Braut- und Abendmodeboutiquen konnte ich absolut keinen Unterschied mehr zu den vorherigen ausmachen. Müde und genervt wie ich war, sah ein Kleid aus wie das andere. Und leider war das nicht alles:
„Inzwischen musst selbst du gemerkt haben, dass mir die Kleider nicht stehen.“ Die Enttäuschung in meiner Stimme war nicht zu überhören.
Wenn ich gedacht hatte, im Hochzeitskleid würde ich mich vom unscheinbaren Mädchen in eine Schönheit verwandeln, dann hatte ich mich getäuscht. Auch an meinem Hochzeitstag würde ich total fehl am Platz aussehen, wenn ich an Edwards Seite vor dem Altar stand. Edward würde einfach perfekt aussehen und - anders als es an Hochzeiten eigentlich sein sollte – würde die Braut an seiner Seite niemand wahr nehmen. Hätte ich doch nur als Mensch schon irgendetwas Besonderes gehabt! Würde ich so schöne blonde Haare haben wie Rosalie das als Mensch gehabt haben muss oder solche tollen Locken wie meine Schulfreundin Jessica. Aber ich hatte nichts Besonderes. Ich sah vollkommen durchschnittlich und einfach nur langweilig aus. Kein Kleid der Welt konnte mich in eine Frau verwandeln, die an der Seite Edward Cullens‘ so aussehen würde, als gehöre sie auch dorthin.
„Was sagt ihr zu diesem Wahnsinnskleid?“ Rosalie glitt aus der Umkleidekabine und betrachtete sich selbstgefällig im Spiegel. Dann drehte sie sich zu Alice und mir um und mein Selbstbewusstsein schrumpfte noch ein wenig. Rosalies lange, blonde Haare schmiegten sich in weichen Wellen um ihre Schultern, das Kleid wirkte, als wäre es nur für sie genäht worden, so perfekt saß jede Falte. Auf ihrem überirdisch schönem Gesicht zeigte sich ein bei ihr seltenes Lächeln und ließ sie schöner wirken als je zuvor.
„Wow“, hauchte ich bei diesem Anblick vollkommen übermenschlicher Schönheit. Obwohl ich inzwischen täglich bei den Cullens war, hatte ich mich an ihre überirdische Schönheit noch nicht gewöhnt. Wahrscheinlich war das sowieso etwas, an was ich mich niemals gewöhnen könnte.

„Glaubt ihr, wenn ich Emmett das Kleid zeige, weiß er, dass ich mal wieder Lust zum Heiraten habe?“
Ich konnte nicht begreifen, wie jemand diesen Wunsch äußern konnte, der schon beinahe zehn Mal verheiratet war. Ich wollte vor dieser einen Hochzeit schon am liebsten weglaufen, während Rose davon träumte, Emmett zum zehnten Mal das Ja-Wort zu geben.
Edward auf jeden Fall in unserem weiteren Dasein davon abhalten, noch einmal zu heiraten. Rosalie mochte ein Typ zum Heiraten sein – ich war es definitiv nicht.
„Ich glaub Emmett hat genug davon, dich ständig zu heiraten!“, grinste Alice. Sie hatte zum Heiraten eine normalere Einstellung als Rosalie. Sie und Jasper hatten sich einmal das Ja-Wort gegeben und bisher keinen Drang zur Erneuerung ihres Ehebundes gespürt.
Natürlich waren Alice‘ Worte keineswegs böse, sondern nur scherzhaft gemeint, aber Rosalie hatte in letzter Zeit so ziemlich jeden Sinn für Humor, den sie je besessen hatte, verloren. Nicht einmal Emmetts ständige Witze fand sie noch sonderlich amüsant. Bis vor einigen Wochen hatte ich niemals gedacht, dass es so etwas wie Streit und Krisen zwischen Vampirgefährten überhaupt geben würde. Aber Emmett war nicht der Typ, der es sich einfach gefallen ließ, wenn sie ihre schlechte Laune an ihm ausließ und ich war schon Zeuge manch lauten Streites zwischen den beiden geworden. Vampire, die sich gegenseitig anschrieen, war wohl für niemanden ein schöner Anblick, aber für mich war es noch viel schlimmer, denn ich wusste, dass ich der Grund war. Rosalies miese Laune rührte daher, dass sie gegen meine Verwandlung in einem Vampir war. Mit der Hochzeit rückte auch das Ende meines menschlichen Lebens näher und Rosalie graute bereits jetzt vor dem Tag. Sie hätte alles dafür gegeben zu sein wie ich. Sie wünschte sich nichts mehr, als ein Mensch zu sein und eine menschliche Zukunft mit einem Mann und einem Kind. Ihr tat es weh, zuzusehen, wie ich dieses Leben fortwarf und sie befürchtete, dass ich dabei war einen riesengroßen Fehler zu begehen. Ich konnte sie auch bis zu einem gewissen Punkt verstehen. Rosalie hatte mir ihre Geschichte erzählt und es tat mir wirklich Leid für sie, dass sie nie vollkommen glücklich werden würden. Aber ich wusste, dass es für mich die richtige Entscheidung war. Ich hatte mich für Edward und ein Leben als Vampir entschieden – im Grunde hatte ich diese Entscheidung niemals in Frage gestellt. Seit ich mich in ihn verliebt hatte und wusste, was er war, war es mein Traum gewesen, so zu sein, wie er. Aber obwohl ich Rosalie verstand, änderte das weder etwas an meiner Entscheidung noch an der Tatsache, dass sie uns mit ihren schlechten Launen allen gehörig auf die Nerven ging. Alle Cullens litten unter ihrer schlechten Laune.
„Du bist ja nur neidisch, weil Jasper dich erst einmal geheiratet hat!“, giftete Rosalie ihre Schwester an.
„Ich glaube, ich werde es mir holen“, entschied Rosalie nach einem weiteren prüfenden Blick auf ihr Spiegelbild und verschwand dann in der Umkleidekabine.
„Bist du dir sicher, dass du keines dieser Kleider kaufen willst?“, fragte Alice mich mit ihrer Sopranstimme.
Ich schüttelte entschieden den Kopf.
„Dann fahren wir in den nächsten Tagen auch noch nach Olympic!“, schlug meine beste Freundin vor und ich verdrehte die Augen. Alice würde nicht aufgeben, bis ich in einem überteuerten Kleid aus Seide mit breitem Rock und Puffärmeln steckte, das an meiner langweiligen Figur überhaupt nicht wirkte und in dem ich mich absolut unwohl fühlte. Aber Alice zuliebe, die sich auf meine Hochzeit viel mehr freute als ich, nickte ich.

Obwohl Alice mit ihrem gelben Porsche gerne ein Tempo fuhr, bei dem mein Vater ihr sofort seinen Führerschein wegnehmen würde, wenn er davon erfuhr, waren wir immer noch nicht schnell genug wieder zu Hause, um mich vom Nachdenken abzulenken. Immer wieder, wenn ich einen verstohlenen Blick auf die Rückbank warf, wo Rosalie mit mürrischer Miene saß, das Paket mit dem Hochzeitskleid fest umklammert. Es tat mir weh zu sehen, wie viel Zwietracht und Feindseligkeit ich in dieser Familie gesät hatte. Bevor ich in ihr Leben getreten war, hatten sie alle zusammen gehalten. Und nun war Rose immer mehr für sich und die anderen kamen kaum noch mit ihr klar.
Als wir die Auffahrt zum Haus der Cullens hinauffuhren, hob sich meine Laune ein wenig. Gleich war ich bei Edward und meine Erfahrung sagte mir, dass ich in seiner Nähe jeden Kummer, so groß er auch sein mochte, einfach vergaß. Wenn er mich anlächelte, war ich der glücklichste Mensch auf Erden.
Bevor wir aus dem Auto stiegen, setzte ich die Kapuze meiner Regenjacke auf. Wie nicht anders zu erwarten, regnete es mal wieder. Den Vampiren machte der ständige forksche Regen nichts aus. Ob ich den Regen als Vampir auch mögen werde? Ich konnte es mir nicht vorstellen. Rosalie bugsierte das riesige Päckchen mit ihrem Kleid elegant ins Haus, während ich in einer Pfütze ausrutschte und mich im letzten Moment noch an Rosalie festhalten konnte. Die warf mir einen giftigen Blick zu, bevor sie in der Tür zur Glasveranda verschwan.
Ich seufzte. Bei aller Sympathie mir gegenüber konnten die Cullens nicht verleugnen, dass ich viel Streit und Unruhe in ihr harmonisches Familienleben gebracht hatte. Das angespannte Verhältnis zwischen Rosalie und mir belastete die ganze Familie.
Ich hatte nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn als Alice und ich ins Wohnzimmer traten, erwartete uns gleich die nächste Katastrophe.

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Beitrag  Gast So 26 Apr 2009, 19:07

@Connimauz:Mit schnell weiterschreiben wars dann leider nichts, sorry ^^ Aber zumindest geht es jetzt weiter.

@Aice<3: Ja, ich habe den vierten Band gelesen. Aber diese FF ist komplett unabhängig von dem vierten Band von Stephenie Meyer ... das heißt, ich werde das Problem zwischen Jacob und Edward sehr anders lösen als Stephenie Meyer ^^

@RosaliieHale: Dankeschööön Bis(s) in alle Ewigkeit 143787

@clara_cullen: Mehr kommt jetzt.

@meLLie: Toll, dass es dir gefällt. Mehr gibt es jetzt.

@Naina Hale: Freut mich, dass es gefällt. Nun kommt mehr grins


@all: Ah, es tut mir so Leid, dass ich euch so lange hab warten lassen ... ich hatte voll vergessen, dass ich die Story hier hochladen wollte ... Also vielen Dank für eure zahlreichen Kommentare Bis(s) in alle Ewigkeit 143787


Kapitel 2 - Verwirrung Teil I

Edward saß mit seiner Mutter und Rosalie auf der weißen Leinencouch im Wohnzimmer der Cullens. Wie immer wenn ich ihn sah, nahm es mir für einen Moment den Atem. Seine allzu perfekten Züge, seine überirdisch schöne bleiche Haut und seine marmorbraunen Augen brachten mich auch nach über einem Jahr noch immer aus dem Konzept. Neben ihm verblassten sogar seine Schwester Rosalie und Esme, die beide schön genug waren, um jedes weibliche Wesen im gleichen Raum in eine tiefe Depression zu stürzen.
Einige Sekunden war ich einfach versunken in seinen Anblick, dann bemerkte ich den Ausdruck auf den Vampirgesichtern. Sie alle schienen aus einem mir noch unbekannten Grund besorgt zu sein. Mit dem größten Schrecken registrierte ich das Fehlen der anderen Vampire. Wo waren Jasper, Emmett und Carlisle?
Alice, die zwar hinter mir ins Wohnzimmer gekommen war, aber schon vor mir die Sofaecke erreicht hatte, schaute fragend von ihren Geschwistern zu ihrer Mutter. Sie schien sich das Gleiche zu fragen, wie ich, aber im Gegensatz zu mir hatte sie Fähigkeiten, die ihr meistens das verrieten, was sie wissen wollte.
„La Push?“, fragte sie erstaunt. „Was machen Carlisle und Jasper im Wolfsgebiet?“
„Meldet euch, wenn ihr eine Entscheidung getroffen habt!“ Erst beim Klang von Edwards samtweicher Stimme wurde mir bewusst, dass er bis zu diesem Zeitpunkt telefoniert hatte. Nun legte er das flache silberne Mobiltelefon auf den Wohnzimmertisch und starrte Alice wütend an.
„Ist dir mal wieder entgangen, was die beiden in La Push machen?“, zischte er durch die Zähne.
„Edward“, ermahnte Esme ihn. „Alice kann nichts dafür.“
„Wofür?“, fragte Alice verwirrt. „Was ist denn überhaupt geschehen?“
„Demetri war hier“, sagte er vorwurfsvoll zu Alice.
„Oh“, entfuhr es Alice. Sie rieb sich die Schläfe und konzentrierte sich. So sah sie immer aus, wenn sie sich auf bestimmte Visionen konzentrierte.
Erschrocken holte ich Luft. Demetri war einer aus der Wache der Volturis. Wenn sich ein Mitglied der Volturi hier in Forks blicken ließ, konnte es dafür nur einen Grund geben: Mich. Ich war die einzige, die ein Mitglied dieses tödlichen Vampirclans in das friedliche Forks locken konnte. Durch eine unglückliche Verkettung von Umständen waren Alice, Edward und ich im Frühjahr in Volturra gelandet und dort den mächtigsten Vampiren der Welt in die Hände gefallen. Wir waren überzeugt gewesen, dass sie uns töten würden, aber sie hatten uns gehen lassen. Mich hatten sie jedoch nur unter einer Bedingung ziehen lassen: Ich sollte meine Menschlichkeit aufgeben und ein Vampir werden. Dieses Opfer fiel mir nicht weiter schwer. Seit ich Edward kannte, war es mein größter Wunsch, selber ein Vampir zu werden, um bis in alle Ewigkeit mit ihm zusammen zu sein. Doch Edward fiel dieser Schritt weitaus schwerer als mir. Deswegen hatte ich mich auf ein Kompromiss eingelassen. Ich würde ihn erst heiraten und dann würde er mich verwandeln. Den Volturis jedoch schien es mit meiner Verwandlung gar nicht schnell genug gehen zu können.
„Wie kann es sein, dass Demetri fröhlich durch Forks spazieren kann ohne, dass du die kleinste Version hast? Wo du doch angeblich auf die Volturi fixiert bist“, fragte Edward Alice. Der Vorwurf war noch immer nicht aus seiner Stimme gewichen.
Alice kniff die Augen zusammen und schlug sie dann entmutigt wieder auf. „Nichts. Absolut nichts. Nichts, was einer Entscheidung, einen ihrer Wachen hierher zu schicken, irgendwie nahe kommen würde.“
„Aro kennt Alice‘ Talent. Er wird einen Weg gefunden haben, seine Entscheidungen außerhalb ihrer Sehweite treffen zu können“, überlegte Esme. „Es ist bestimmt nicht Alice‘ Schuld, Edward.“
„Und was ist mit der anderen Vision? Die konnte er auch nicht vor mir geheim halten.“ So wie es aussah, machte nicht nur Edward Alice für das unvorhergesehen Ereignis verantwortlich, sondern sie sich auch selbst.
„Ist Demetri wieder weg?“, wollte ich wissen.
Edward nickte.
„Hat er jemandem aus Forks etwas getan?“
„Natürlich nicht. Dies ist unser Gebiet. Hier würde er sich nicht wagen zu jagen“, beruhigte mich Esme.
„Dann verstehe ich die ganze Aufregung nicht. Ein Volturi war hier – na und? Wahrscheinlich wollte er nachschauen, ob ich noch ein Mensch bin oder nicht und ist dann wieder zurück nach Italien gegangen. Es wird nichts zu bedeuten haben.“Stille trat nach meinen Worten ein.
„ Es muss nichts bedeuten, nein“, gab Edward zu. „Aber Carlisle findet, die Volturis haben ein zu großes Interesse an deiner Verwandlung. Er befürchtet … “ Edward brach ab und sah Alice vielsagend an, bevor er fortfuhr: „Jedenfalls ist Carlisle mit Jasper an die Grenze von La Push gefahren. Er trifft sich dort mit Sam und erklärt ihm die Lage. Wir müssen wissen, ob wir im Ernstfall auf die Unterstützung der Wölfe bauen können.“
Mit argwöhnischen Augen beobachtete ich meine Familie. Weder Edwards abgebrochener Satz, noch die Blicke, die sich alle Cullens verstohlen zuwarfen, wenn sie glaubten, ich würde nicht hinschauen, waren mir verborgen geblieben. Bisher war ich nicht drauf gekommen, was es sein mochte - möglicherweise konnte ich es auch noch nicht, weil man mir eine entscheidende Information vorenthielt – aber ich war wild entschlossen, noch heute die Wahrheit zu erfahren. Später, wenn Edward mich nach Hause gebracht hatte, würde ich ihn dazu bringen, es mir zu sagen. Wenn es etwas war, was mich betraf – und danach sah es aus – dann musste er es mir sagen. Es war zwar schon immer so gewesen, dass Edward die Informationen, von denen er dachte, sie würden mich ängstigen gern für sich behielt. Allerdings hatte ich in den letzten Jahren versucht, ihm beizubringen, dass ich von der Wahrheit nicht geschützt werden muss.
„Tanya wird kommen“, teilte uns Alice in diesem Moment mit. Vermutlich war sie es gewesen, mit der Edward am Telefon gesprochen hatte. Tanya Denali war eine befreundete Vampirin der Cullens. Sie gehörte zum anderen Vampirclan, der sich ausschließlich von tierischem Blut ernährte.
„Carmen und Kate werden sich ihr anschließen. Sie beraten zwar noch, aber im Grunde ihres Herzens haben sie ihre Entscheidung schon getroffen. Und Eleazar wird Carmen nicht allein gehen lassen – seine Unterstützung haben wir also auch. Er wird uns in mehr als nur in einer Hinsicht nützen. Bei Irina ist das Ganze noch unklar. Sie ist hin- und hergerissen zwischen der Loyalität zu ihrer Familie und ihrer verlorenen Liebe zu Laurent.“
Spätestens jetzt wurde mir bewusst, wie ernst die Sache war: Die Cullens bereiteten sich auf einen Kampf vor. Es war keine vage Befürchtung von Carlisle, ich sah an ihren Gesichtern, dass es viel ernster war als ich zunächst gedacht hatte. Demetris Besuch war kein harmloser Kontrollbesuch gewesen, um festzustellen, ob ich noch immer lebte. Es steckte mehr dahinter und ich war mir sicher, dass noch etwas geschehen war, von dem ich noch nichts wusste.
„Ich bringe Bella nach Hause“, sagte Edward. Er legte mir einen Arm um die Hüfte und schob mich hinaus. Trotz meiner Verwirrung ging es mir bei seiner Berührung schon viel besser.

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Beitrag  Gast So 26 Apr 2009, 19:07

Kapitel 2 - Verwirrung Teil II

„Nicht jetzt!“, sagte Edward, bevor ich auch nur eine meiner zahlreichen Fragen stellen konnte. Er hielt das Lenkrad fest umklammert und hatte seinen Blick auf die nasse Straße gerichtet. Die Bäume, die links und rechts die Straße säumten, flogen mit viel zu hoher Geschwindigkeit an mir vorüber. Wie immer, wenn ich mit Edward fuhr, musste ich die Vorstellung, was passieren würde, wenn er mal einen Unfall baute, verdrängen.
„Die Autofahrt dauert bei weitem nicht lang genug, um dir alles zu erklären“, fügte Edward hinzu.
„Wenn du so schnell fährst, kein Wunder“, brachte ich hervor und richtete den Blick auf den Horizont. Ich würde mich nie an Edwards Fahrweise gewöhnen. Edward brachte beim Anblick meines blassen Gesichtes ein Lächeln zustande und reduzierte die Geschwindigkeit von hundertfünfzig Stundenkilometern auf hundert.
In diesem Moment kam ein Blitz vom Straßenrand und Edward fluchte.
„Das war’s dann wohl mit noch nie geblitzt!“, stellte ich fest. Unter normalen Umständen hätte ich dieses Ereignis genossen, doch heute bereitete es mir mehr Sorgen, als dass es mich amüsierte. Dass Edward mit seinen Gedanken schon so abwesend war, dass nicht einmal mehr sein eingebauter Radardetektor funktionierte, war wirklich kein gutes Zeichen.
Was war Carlisles Vermutung, von der er mir gerade nicht hatte erzählen wollen? Und warum bereiteten sich die Cullens auf einen Kampf gegen die absolut tödlichen Volturis vor, wo es doch vorher gar keine Anzeichen dafür gegeben hatte?
Doch ich schluckte all diese Fragen hinunter und begnügte mich mit dem Gedanken sie gleich zu stellen, wenn Edward mir seinen nächtlichen Besuch abstattete.
„Du kommst doch gleich, oder?“, vergewisserte ich mich, bevor ich aus dem Volvo stieg. Eigentlich musste ich diese Frage nicht stellen. Wenn Edward nicht jagen war, kam er jede Nacht vorbei. Denoch – ich war vorsichtig. Es wäre nicht das erste Mal, dass Edward sich davor drückte, mir die Wahrheit zu sagen. Manchmal war ich seinen Augen statt gleichberechtigter Gefährtin eben doch nur das zerbrechliche Menschenmädchen. Zum Glück waren meine Ängste unberechtigt.
„Natürlich komme ich“, antwortete Edward und fuhr davon. Charlie stand schon am Küchenfenster und mir wurde klar, warum Edward mir keinen Abschiedskuss gegeben hatte. Seit wir Charlie von der Verlobung erzählt hatte, war der auf Edward schlechter zu sprechen denn je. Und Edward seinerseits war darauf bedacht, ihn nicht unnötig zu reizen.
„Da bist du ja endlich, Bella“, begrüßte mich mein Vater und trat zu mir in den Flur. Ich wollte meine Regenjacke an meinen Garderobenharken hängen, als mir auffiel, dass ich diesen ja heute Morgen versehentlich abgerissen hatte. Also hängte ich sie auf die Polizeijacke von Charlie.
„Bin ich zu spät, Dad?“, fragte ich dabei vorsichtig. Seit mein Hausarrest aufgehoben war, achtete ich sehr darauf, meine wieder erlangte Freiheit nicht überzustrapazieren.
„Nein, nein, schon in Ordnung. Ich hatte nur gedacht, dass du bis zum Abendessen wieder da bist.“
„Ich hab dir Sandwiches gemacht, Dad. Oberstes Kühlschrankfach rechts.“ Verglichen mit Charlies Kochkünsten war mein Wissen von Mathematik noch verhältnismäßig groß. Ich fand es immer wieder verwunderlich, dass er die sechszehn Jahre ohne Frau im Haus überlebt hatte. Und ich machte mir Sorgen, wie er es überleben sollte, wenn ich nicht mehr da war. Bis zur Hochzeit waren es nämlich nur noch zwei Wochen. Schon für den Tag danach war offiziell mein Umzug angesetzt. Charlie und alle meine menschlichen Freunde dachten, ich würde zusammen mit Edward an die University Alaska Southeast gehen. In Wirklichkeit würde ich Forks nicht verlassen. All meine nicht-menschlichen Freunde wussten, dass ich nicht vorhatte in den nächsten Jahren studieren zu gehen. Sie kannten die Wahrheit: Nacj der Hochzeit würde Edward mich in einen Vampir verwandeln. Ich würde Monate, vielleicht Jahre brauchen, bis ich mich wieder in die Nähe von Menschen begeben konnte, ohne sie umzubringen. Und nie wieder würde ich den Menschen, die ich liebte, gegenüber treten können. Charlie, Renée, Angela … sie alle sah ich bei meiner Hochzeitsfeier zum letzten Mal.
Wenn mich Edward in einen Vampir verwandelte, würde sich auch mein Aussehen verändern. Bald schon würde ich sein wie die Cullens. Bleiches Gesicht, überirdisch schönes Gesicht und rote Augen, die zeigten, was ich wirklich war.
So würde ich mich meinen Eltern niemals zeigen können, denn das würde Fragen in ihnen aufwerfen, deren Beantwortung ihren Tod zur Folge haben konnten. Edward hatte mir all die Fragen beantwortet, von denen man als Mensch die Antworten nicht kennen durfte. Ich war deswegen mehr als einmal in höchste Lebensgefahr geraten. Charlie und Renée konnte ich diesen Gefahren niemals aussetzen.
Meine Hochzeit war für mich also gleichsam eine Abschiedsfeier – ein Grund mehr, warum ich diesen Tag mehr als alles in der Welt fürchtete.
„Hast du ein nettes Kleid gefunden?“, fragte Charlie mehr missbilligend als interessiert und holte mich damit zurück in die Gegenwart. Er hegte gegen alles, was mit meiner Hochzeit zu tun hatte eine extreme Abneigung. Seinem baldigen Schwiegersohn war er von Anfang an mit Misstrauen begegnet. Seit der mich jedoch vor nun fast einem Jahr verlassen und mich damit in eine tiefe Depression gestürzt hatte, hatte sich das Misstrauen in offene Abneigung gewandelt. Diese war durch die Verkündung unserer Verlobung nur noch stärker geworden. Noch nie hatte ich meinen Vater so außer sich gesehen.
„Ich habe gewusst, dass ihr nicht aufpasst!“, hatte er getobt. „Ich habe immer gewusst, dass du meiner Bella nicht gut tust. Dass Bella so jung Mutter wird, ist allein deine Schuld! Hättest du nicht besser aufpassen können?“
Wütend hatte er Edward angestarrt, mindestens ebenso entgeistert wie ich ihn.
„Officer Swan, darf ich Sie höflicherweise darauf aufmerksam machen, dass Sie irren? Bella erwartet kein Kind“, korrigierte Edward. Trotz aller Abneigung, die ihm mein Vater entgegen brachte, blieb Edward stets höflich und aufmerksam.
In Charlies Augen leuchtete ein Hoffnungsschimmer auf und bestätigungssuchend begegnete er meinem Blick. Ich nickte nur kurz, so verblüfft war ich noch immer über diese Annahme Charlies.
„Aber warum heiratet ihr dann?“, fragte Charlie verständnislos. Diese Frage konnte ich ihm nun wirklich nicht beantworten, denn ich war von der Idee ungefähr ebenso angetan wie er. Allein die Aussicht auf Schuhen mit Absätzen und einem sündhaft teuren Kleid in die Kirche stolpern zu müssen, bereitete mir Bauchschmerzen.
Edward jedoch hatte es zur Bedingung gemacht. Bevor ich mein menschliches Leben für ihn aufgab, sollte ich ihn heiraten. Ihm schien diese Zeremonie von höchster Wichtigkeit zu sein, also war ich über meinen Schatten gesprungen und hatte seinen Antrag angenommen.
„Ich liebe Ihre Tochter, Officer Swan!“, erklärte Edward. „Meine Erziehung – die in mancher Hinsicht vielleicht etwas altmodisch zu sein scheint – gebietet es mir, meine Freundin zu heiraten, bevor ich mit ihr zusammen ziehe.“
Solch edlen Argumenten hatte Charlie nichts entgegen zu setzen gehabt und seither hatte er zu diesem Thema weitgehend geschwiegen. Trotzdem war Edward ihm seit jenem Tag mehr denn je ein Dorn im Auge. An den Hochzeitsvorbereitungen zeigte er gerade so viel Interesse, um auf Alice Cullen nicht unhöflich zu wirken. Edwards kleine Schwester war ihm von der ganzen Familie nämlich sehr ans Herz gewachsen und da sie mit der größten Freude die Hochzeitsvorbereitungen übernommen hatte, gab er sich zumindest ihr gegenüber Mühe, ein wenig Interesse aufzubringen. Wenn nur Edward oder ich anwesend waren, machte er natürlich keinen Hehl aus seiner Missbilligung gegen diese verfrühte Heirat.
Und wenn ich ehrlich war musste ich zugeben, dass ich den Sinn dieser Hochzeit ebenso wenig verstand wie er. Ich liebte Edward, ja. Das war eine Tatsache, die nicht abzustreiten ist. Ich konnte mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen und wusste, dass ich bis(s) in alle Ewigkeit mit ihm zusammen sein wollte. Aber warum musste ich ihn erst durch eine Hochzeit überzeugen, dass ich wirklich bereit war, mein Leben für ihn aufzugeben? Denoch: Ich hatte der Hochzeit zugestimmt, weil es mein größter Wunsch war, dass Edward selbst mich zu einem Vampir machen würde. Außerdem war an die Heirat noch eine weitere Bedingung geknüpft. Er würde mir meinen Wunsch erfüllen, noch eine letzte menschliche Erfahrung zu sammeln, auf die ich nicht bereit war zu verzichten. Spaß machte mir diese Heirat keineswegs, ich betrachtete sie als unvermeidliches Übel.
„Nein, Dad. Die Kleider … waren nicht so mein Stil.“ Sofern es meinen Stil - so unauffällig wie möglich - je bei einem Hochzeitskleid, was ich mit Alice zusammen kaufte, geben würde.
So sehr ich mir auch Mühe gab, vor Charlie den Anschein zu erwecken, hinter dieser Hochzeit ebenso zu stehen wie Edward, war ihm meine mangelnde Euphorie schon längst aufgefallen.
„Du musst ihn nicht heiraten, wenn du nicht willst. Fühl dich nicht dazu verpflichtet, nur weil er so altmodisch ist!“, hatte er mir erst heute Morgen mal wieder gesagt, als ich deprimiert zur Kleidersuche aufgebrochen war.
„Ich will aber, Dad!“ pflegte ich in solchen Momenten immer wenig überzeugend zu sagen. Ich war einfach eine schlechte Schauspielerin und Charlie ein aufmerksamer Beobachter. Nach fast zwei Jahren, die ich nun bei ihm wohnte, kannte er mich einfach schon zu gut.
Heute Abend ging er aber zur Abwechslung mal nicht auf meine mangelnde Begeisterung ein, sondern murmelte nur: „Ich esse dann meine Sandwiches. Gute Nacht, Bella.“
Ich wünschte Charlie ebenfalls eine gute Nacht und ging dann die Treppe hinauf in mein Zimmer. Dort, das wusste ich, würde Edward auf mich warten. Und er musste mir eine Menge Antworten geben.

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