Der beste erste Satz

Meiner ersten Sätze:

"Liebes Tagebuch, heute wird etwas Schreckliches passieren."
( Tagebuch eines Vampirs; im Zwielicht von Lisa J. Smith)

" Der Engel brannte. Sein Gewand, sein Haar und die gewaltigen Schwingen standen in Flammen und seine ganze Gestalt schien wie ein Mantel aus gleißender Helligkeit gehüllt zu sein, so grell und weiß, dass es fast unmoglich war, ihn anzusehen."
(Krieg der Engel von Wolfgang und Heike Hohlbein)

Der nächste erste Satz ist ein eigenes Zitat:
" Um meine Geschichte zu erzählen, muss ich weit vorn anfangen. " (Hermann Hesse, prolog zu Demian) (Buch: Wolfsaugen von David Clement-Davies)
ein wirklich spannendes und trauriges Buch, das aus der Perspektive von Wölfen erzählt wird und wie sie das Geheimnis der Evolution aufdecken und dabei selbst viele Leben opfern müssen.

Und zu guter Letzt:

" Wenn Elena den Leuten erzählt, sie sei Vampirjägerin,schnappten die meisten zunächst nach Luft, um dann unweigerlich zu fragen: "Ihre Arbeit besteht also darin, spitze Pfähle durch die Herzen dieser abscheulichen Blutsauger zu bohren?""
( Gilder der Jäger: Engelskuss von Nalini Singh )

hm für mich der schönste anfangssatz ist eig in "weg der träume":
"Wo genau fängt eine geschichte an?"
es ist ein ziemlich einfacher satz aber er ist sehr passend, denn im leben den anfang einer geschichte zu finden ist oft nicht so einfach.

aber in "das leuchten der still" gefällt mir der erste satz auch sehr gut:
"was bedeutet es, jemanden wirklich zu lieben?"

Mein aktuelles Buch "Sturmtochter" von Richelle Mead fängt mit einem witzigen Satz an:

Ich hatte schon Merkrwürdigeres gesehen als einen Schuh, in dem es spukte, aber nicht oft.

Den fand ich gut. Eine Schamanin, die etwas aus einem Schuh vertreiben soll und nicht daran glaubt, ausgerechnet in einem Schuh was zu finden, da sie oft vergeblich zu "angeblich" besessenen Sachen gerufen wird. Wie man sich doch irren kann...

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Den besten ersten Satz, bzw. die hier notwendigen ersten beiden Sätze in letzter Zeit habe ich aber in dem Sammelband "Werwölfe zu Weihnachten" gelesen. In der Geschichte von Kat Richardson, die auch "Ein Werwolf zu Weihnachen" heißt:

Es war Heiligabend, der Abend vor Weihnachten - also, genau genomme, der Spätnachmittag, aber wer konnte das mitten im Winter am Nordpol schon sagen -, und Matthias, der Werwolf, stand knietief in den Eingeweiden eines Rentiers. Daran war das Rentier wirklich selber schuld, weil es mit seiner leuchtend roten Nase in der Dunkelheit so leicht zu erkennen gewesen war.

Diesen Satz fand ich total klasse (im Gegensatz zur restlichen Geschichte in der der Weihnachtsmann dann Matthias als Leittier vor den Schlitten und die anderen Rentiere spannt).
Was aber noch besser ist, sind die "Folgen" dieses Satzes bei uns zuhause. Alle kennen den ersten Satz und jetzt in der Weihnachtszeit begegnet einem immer mal irgendwo Rudolph das rotnasige Rentierfleisch. Und irgendwer fängt dann immer an: "Rodolph ? Der ist doch tot, den hat Matthias doch gerissen." Oder letzens gab es Hundefutter zu kaufen mit Rentier. Mein Mann hält mir die Dose hin und meint "Rudolph?"

Ich weiß, das ist irgendwie makaber, vor allem weil wir Rudolph alle gern haben. Aber für Werwolffans eben irgendwie auch total witzig.