Stars -> Catherine Hardwicke im Interview

Noch 16 Tage …

Als ich fragte, welche Szene ihr euch am liebsten ansehen würdet, haben hunderte von euch geschrieben: „Die Lichtung!“ – und ihr konntet nicht verstehen, wie ich so doof sein konnte, es nicht in der Umfrage als Antwortmöglichkeit aufzuführen.

Ihr hattet recht. Es war doof.

Als ich mit Catherine Hardwicke, der Regisseurin von „Twilight“, gesprochen habe, habe ich sie also dazu gebracht, mir zu verraten, was es sie gekostet hat, die obengenannte Szene richtig darzustellen (in zwei Worten: eine Menge!), wie sie Edward (Robert Pattinson) dazu gebracht hat, in der Sonne zu glitzern, und welche Momente aus dem Buch sie aus dem Film herausschneiden musste. (Dies ist der erste Teil eines zweiteiligen Interviews. Der zweite Teil erscheint später in dieser Woche.)

Wie hast du die perfekte Lichtung gefunden?

Das war mein Untergang, kann ich dir sagen. Du hast gerade ein Messer in meine schwache Stelle gestochen. Es war wirklich schwierig, denn wir hatten nicht das Budget von „Harry Potter“/ „Der Herr der Ringe“. Normalerweise hätte man eine wunderschöne Lichtung auf einer Fernsehbühne gebaut, man hätte das Licht kontrollieren können, und Edward hätte problemlos hinein- und wieder hinaustreten können. Aber mit weniger als $ 37 Millionen war das unmöglich. Also stell dir vor, wie ich frierend im Januar mit Schneeschuhen meilenweit gewandert bin, um die perfekte Lichtung in Oregon zu finden. (Es war das erste Mal, dass ich Schneeschuhe anhatte – dieser Teil war ganz lustig.) Letztendlich haben wir, nachdem wir ganz Oregon durchquert hatten, in Ketten hängengeblieben waren und unzählige potentielle Stellen gesehen hatten, einen wundervollen Platz gefunden.

Es war nicht wirklich eine Lichtung. Es war bei einem Fluss. Aber es war einfach umwerfend. Wir haben das Filmen der Lichtungs-Szene so weit wie möglich nach hinten verschoben (so weit es ging in den Frühling hinein), um so gutes Wetter wie möglich zu bekommen. Und dann, etwa zwei Wochen vor dem Drehtermin, entdeckten wir, dass die Stelle immer noch mit einer 12 Fuß hohen Schneedecke bedeckt war – meine perfekte Lichtung. Man konnte nicht einmal dorthin gelangen, denn ein paar Bäume waren umgefallen, und Traktoren hätten die Lichtung davon befreien müssen. In letzter Minute mussten wir einen neuen Platz finden. Wie du dir vorstellen kannst, war es total stressig. Die ganze Woche wurde gedreht, wir froren und mussten einen neuen Platz finden.

Zum Schluss haben wir eine absolut unglaubliche Stelle gefunden …

Da waren diese umgewälzten Felsbrocken und alte, krumme Bäume. Umwerfend – aber es sah nicht wirklich wie eine Lichtung aus. Ich dachte mir: „Oh nein!“, aber die Zeit lief uns davon. Wir mussten die Szene an einem bestimmten Tag drehen. Und der Platz musste zugänglich sein. Wir haben also einen Großteil der Szene dort gedreht. Es sieht wunderbar aus, wie in einem Märchen, der Platz ist mit Moos bedeckt, es ist ein typischer Platz im Regenwald.

Als wir mit dem Drehen abschlossen sagte ich, es gäbe noch eine Sache, die ich filmen müsste. Ich bettelte und bettelte: „Ich muss eine Lichtung filmen. Irgendetwas, das wie eine Lichtung aussieht. Sonst werden mich die Leute auf der Straße steinigen.“ Also filmten wir einen kleinen Teil der Szene an einem magischen Ort in der Mitte des – so bizarr es auch klingt – Griffith Park Golfplatzes. Dort gibt es diese alten Mammutbäume, und wir haben all das faszinierende Gras und die Steine und das Moos gefilmt, und es zu unserer Lichtung gemacht. Letztendlich haben wir eine Lichtung bekommen, aber es war nicht einfach.

Kannst du uns etwas darüber erzählen, wie du Edward in der Lichtung zum Glitzern gebracht hast?

Auch das war eine Herausforderung. Wir hatten ungefähr 10 verschiedene Grafikfirmen, die versucht haben, ihn auf dem Filmmaterial, das wir hatten, zum Glänzen und Glitzern und Schimmern zu bringen. Die meisten Ideen waren nicht gut. Am Schluss entschieden wir uns für ILM (Industrial Light and Magic, die Firma von George Lucas), und sie sind Meister darin, wunderbare Effekte zu entwerfen. Wir haben den gesamten Körper von Rob gescannt und ihn in ein 3D-Modell verwandelt – [lacht] irgendwo gibt es ein 3D-Modell von Rob – und dann alle möglichen Hightech-Effekte auf jeder Fläche seines Gesichts und seines Körpers angebracht.

Obwohl ich mir unzählige Versionen davon angesehen habe, bin ich drei Mal mit dem Beauftragten für visuelle Effekte zu ILM geflogen und habe den ganzen Tag damit verbracht, mit dreidimensionalen Modellen und der dazugehörigen Geometrie und Physik zu arbeiten. „Wie können wir das hier dazu kriegen, hübsch auszusehen?“

Weißt du, die Beschreibung im Buch ist ein kleines bisschen widersprüchlich. Auf der einen Seite soll es wie zersprungene Diamanten aussehen, auf der anderen Seite so glatt wie Marmor. Also dachten wir uns, zersprungene Diamanten sind facettenreich – aber als wir das versucht haben, sah es fast so aus wie Akne, wie eine Hautirritation. Aber es sollte glatt aussehen.

Es war wirklich kompliziert, etwas zu entwerfen, das wir hübsch fanden. Und irgendwie auch etwas beängstigend.

Gibt es Szenen oder Momente aus dem Buch, die nicht im Film zu sehen sind?

Nun ja, es sind beinahe 500 Seiten – man muss die gesüßte Kondensmilch-Version davon machen. Wir haben wirklich versucht, die wichtigsten und spannendsten Dinge in den Film zu bringen. Das ist selbstverständlich.

Aber es gibt einige Dinge, die ich sehr mochte, wie zum Beispiel die Szene im Biologieunterricht, in der sie ihre Blutgruppen feststellen sollen. Das ist nicht im Film. Wir haben bereits zwei Szenen aus dem Biologieunterricht: Das erste Mal, als sie einander begegnen, und das zweite Mal, als sie einander kennenlernen. Bei einem Film kann man nicht immer und immer wieder an den gleichen Ort zurückgehen. Deshalb wurde die Szene herausgenommen.

Die Lichtungs-Szene ist im Buch 23 Seiten lang, und eigentlich gibt Bella schon viel früher im Auto auf dem Heimweg aus Port Angeles zu, dass sie weiß, dass Edward ein Vampir ist. Wir haben alle 23 Seiten und die Unterhaltung im Auto genommen, und daraus eine dramatische Szene gemacht. Statt zwei Figuren, die im Auto sitzen und reden, haben wir eine dynamischere Kulisse gewählt – die Lichtung – in der Bella ihr Wissen gestehen kann.