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When Darkness Turns To Light

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Beitrag  Gast Mo 16 Nov 2009, 02:00

Dieser Oneshot ist Klaudi96 gewidmet - weil sie heute Geburtstag hat. Klau - ich hab dich unendlich doll lieb. Feiere schön, auch wenn du das gestern schon gemacht hast und ich nicht dabei sein konnte. Du bist wundertoll. <33

Titel: When Darkness Turns To Light
Genre: Romanze
Hauptcharaktere: Jane und Aro
Kapitelanzahl: Eins (:


When Darkness Turns To Light
Für Klaudia aka Klaudi96

Ein Kuss, eine Berührung – ein paar geflüsterte Worte, eine Reihe verbotener Versprechungen. Das war es, was sie verband, nicht mehr, nicht weniger. Verborgene Blicke, verschlossene Türen, unhörbare Gedanken, im verborgenen gehalten, nicht erwähnenswert dort, wo es brenzlig werden könnte.
Ja, der Volturi und die Wache wussten, was passieren könnte – würde, wüsste jemand um die beiden, hätte man heraus gefunden, was gut verwoben, perfekt unter der Decke gehalten, zwischen den Beiden geschah, wenn niemand hinsah.
Es konnte ihn stürzen, es konnte sie töten, und das war ihnen bewusst. Sie erwähnten es nicht, schnitten das Thema nicht an, schoben es weg und waren sich doch sehr wohl den Konsequenzen bewusst, die ihre Affäre mit sich ziehen konnte. Konnte, nicht musste.
Jane, Volturi-Wache seit Jahrhunderten, tröstete der Gedanke, dass nicht geschehen musste, was sie Beide stürzen würde.
Sie wusste, sie hätte all dies nicht beginnen sollen, wahrscheinlich noch nicht einmal die Möglichkeit in Betracht ziehen sollen. Sie war eine Wache, es war ihre Bestimmung gewesen, Aro zu beschützen. Von Beginn an. Nicht mehr.
Doch das hatte nicht gereicht. Nicht für Jane, und ebenfalls nicht für Aro. Er hielt sich für Selbstsüchtig, nachdem er sie sich genommen hatte, ihrem eigenen Bruder in gewisser Weise gestohlen... schon lange war sie kein Kind mehr, doch rechtfertigte es seine Taten? Wahrscheinlich, wenn man sich die Meinungen anderer ansah, nicht. Doch Jane war es herzlich egal, was Andere dachten. Andere hatten sie einst brennen lassen. Andere sahen nun auf sie hinab, nicht gewillt, sie als Erwachsene zu akzeptieren. Für die Anderen war sie nur ein Kind mit einem Talent, dass sie fürchteten, doch niemals bewunderten.
Aro hingegen tat es. Er schätzte sie, sie war sein Juwel, sein wichtigstes Stück, faszinierend und unschuldig, in seinen Augen. Er war anders als die Anderen. Er war... besonders. Größer, bedeutender, mächtiger. Und auf eine ganz eigene Weise wie gemacht für sie. Eine andere Hälfte, das genaue Gegenteil, und doch exakt dasselbe. Sie ergänzten sich gegenseitig, und doch würde man es niemals anerkennen, was sie taten, was sie fühlten.
Und selbst wenn sie nichts weiter als ein Spielzeug für ihn sein sollte... so oder so würde es nicht anders auslaufen, wenn es jemand heraus fand. Sicher war – die junge Vampirin würde sterben. Seine Zukunft war nicht ganz so klar aus zu machen wie die Ihre, doch auch er konnte viel verlieren.
Sein Reich. Und nichts hatte ihm je mehr bedeutet als das.
Jane's Stern stieg höher mit jedem Mal, dass er bei ihr verbrachte, mit jede Fingerstreich durch ihr blassbraunes Haar, mit jedem Blick in ihre Augen, mit jedem Wort.
Und genauso schnell wie sie stieg, konnte sie unter Umständen auch wieder fallen.

///

Die Dämmerung beobachtend saß Jane auf dem Dach der riesigen Gemäuer des alten Schlosses, der Sonne entgegen blickend.
Es war Sommer. Die Zeit des Glückes und der Freude, für die Menschen. Schon immer hatte sie den Winter mehr geliebt, auch, wenn sie jetzt, als Vampir, nicht mehr schwitzen oder gar frieren konnte. Doch war der Winter eine Zeit, die sie schon immer begleitet hatte, in ihrem Herzen. Die Dunkelheit, die Kälte, all das passte so viel mehr in ihr Weltbild als der leuchtende, strahlende Sommer. Es war nicht, dass sie ihn nich mochte... er stand ihr nur nicht, passte nicht. Sie gehörte nicht in eine heile, glückliche Welt wie diese, die sich ihr nun bot. Die Stadt Volterra verabschiedete sich vom Tag, und auch die Vögel begannen, ihr singen ein zu stellen. Nur noch das Zirpen der Grillen drang an Jane's Ohren. Stille und Rast, und die Spur der stummen Gewissheit, dass es Morgen genauso sein würde.
Sie wusste, er war jetzt bei Sulpicia. Seiner Frau. Das war wahrscheinlich sein angestammter Platz gewesen, früher einmal, doch jetzt war sie da. Es war töricht von der Wache, zu glauben, er würde ein Reich für sie opfern, denn gewiss würde er dies nie tun, doch verhindern konnte sie es nicht, dass die aufflammende, brodelnde Eifersucht begann, an ihren Eingeweiden zu nagen, wenn sie wusste, was Aro gerade mit seiner Ehefrau tat. Es war nicht mehr als eine Flucht, ein Alibi für ihn geworden, auch wenn es seiner allzu perfekten Sulpicia sicher noch nicht bewusst geworden war.
Hart lachte Jane auf. Töricht und naiv war sie. Schon längst hätte ihr bewusst werden müssen, dass sie längst nicht mehr die Einzige war. Doch nichts, natürlich nicht. Niemals konnte Jane erwarten, dass jemand wie Sulpicia Volturi auch nur denken würde, sie, die kleine, unschuldige Wache könnte eine Gefahr darstellen. Doch genau das war sie geworden – eine Bedrohung. Auch wenn das niemand zu glauben vermochte, vielleicht hatte sie längst schon gewonnen. Sie war nun, was er wollte. Sulpicia konnte abdanken. Aro's Herz, ob schlagend oder nicht, gehörte ihr schon so lange nicht mehr. Doch leider war sie nun mal eine der fünf Volturi... sie, und nicht Jane. Und solange dies so blieb, konnte sie Aro niemals mehr als eine Wache sein, offiziell jedenfalls nicht. Sie konnte nichts daran ändern, und doch hatte sie die Schmerzen zu tragen, die sie auffraßen, wenn sie wusste, dass er bei ihr war.

Sie hatte ihren Bruder nicht bemerkt, bis zu dem Moment, in dem er sich neben sie setzte, den Blick auf die in rotes Licht getauchten Wolken gerichtet. Alec sagte nichts, starrte nur, in Gedanken versunken. Sie betrachtete ihn, sein dunkelbraunes Haar, die Augen leuchtend rot von der Mahlzeit, die Heidi gestern in die Stadt gebracht hatte. Er sah ihr unglaublich ähnlich. Seit sie geboren waren, immer hatten sie zusammen gehalten. Sie hatten sich blind vertraut, schon immer... alles was sie gehabt hatten war einander gewesen. Und doch, seit es für Jane Aro gab, hatten sich die Beiden entfernt. Noch immer waren sie so stark verbunden, dass sie dem jeweils anderen immer und überall zur Seite stehen würden – doch es gab nun jemanden für Jane, der ihr wichtig geworden war, so unendlich wichtig, dass es die Liebe zu Alec vielleicht sogar überstieg.
Auch wenn er es nicht wusste, auch wenn er nur den Hauch ihrer Gefühle spürte, die zu ihm nach wehten, so war dies trotzdem noch nie da gewesen. Für ihn hatte es immer nur die Beiden gegeben, zusammen, auf sich allein gestellt. Er war schon immer gut damit klar gekommen, und das tat er wahrscheinlich auch heute noch. Ihm hatte es gereicht, das Jane da war, seine geliebte Schwester. Was würde er von ihr denken, würde er um ihre Gefühle wirklich wissen, würde er erfahren, was Jane tat, wenn sie vorgab, auf Streife durch das Schloss zu sein?
„Ich habe sie reden hören.“, sagte er nur, immer noch starr auf die Wolken blickend. Natürlich wusste Jane nur zu gut, wer 'sie' waren. Die Anderen. Die Frauen, Caius, einige der Wachen. Diejenigen, die sie nicht anerkannten, nicht als wichtig genug erachteten.
Ohne auf ihre Antwort zu warten, sprach Alec weiter, abgehackt, über die eigenen Worte stolpernd, als hätte er nur mit Mühe die Kraft, sich zu beherrschen. „Sie erzählen etwas über dich... und Meister Aro. Nicht alle, Caius und die Frauen wissen nichts. Doch es gibt gewisse... Gerüchte.“ Er atmete hart ein, und aus. Seine Augen blickten immer noch starr nach oben.
„Was... erzählen sie denn?“, fragte Jane, leise, unschuldig. Als ob sie nicht genau wüsste, was kommen würde.
„Sie halten es unter der Decke, doch es betrifft speziell... dich. Du würdest... ihm nachgehen. Etwas für ihn empfinden.“
Jane schluckte. Hatte irgendjemand etwas heraus gefunden? Wenn ja – wie? Sie hatten ihre Treffen niemals schutzlos stattfinden lassen, hatten sich nie geküsst, ohne sich sicher zu sein, das niemand hinsah – uns nun das. Wer? Warum? Wie?
Sie lachte, nicht mehr als der Jauchzer eines Babys. Es klang falsch, in ihren Ohren. Ob Alec es auch hörte, den Verrat, die Lüge? „Und du glaubst das? Du kennst sie doch. Sie haben nichts besseres zu tun. Lass sie reden.“
Augenblicklich bemerkte sie, wie sich sein Körper wieder entspannte und er aus seiner Starre erwachte. Lächelnd sah er sie an. „Natürlich.“, lachte er. „Du und Aro? Niemals. Tut mir leid, ich hätte es wirklich wissen sollen.“
Es tat weh, ihn so reden zu hören, auch wenn ihm nicht bewusst war, was er da tat. Er sprach nur aus, was er dachte. Sie wusste, die Wahrheit hätte ihn verletzt, auch wenn er es wahrscheinlich nicht zugeben würde. Also schwieg sie lieber. Sie wollte nicht, dass er sich schlecht fühlte. Sie wollte nicht, dass er sie verließ.

///

Es war nichts als ein grauer, trister Herbsttag, von außen betrachtet. Nicht weiter erwähnenswert, nur einer von vielen. Mit dem kleinen Unterschied, dass dieses Jahr nicht war wie die anderen. Und das genau heute, an diesem grauen, grässlichen Tag, Aro und Sulpicia für genau dreitausend Jahre verheiratet waren. Athenodora und Caius würden in genau 46 Jahren folgen – ein tröstlicher Gedanke für Jane. Vielleicht würde dieses Ereignis dann eher in Vergessenheit geraten.
Sie wusste, auch Aro hatte nicht wirklich darauf gewartet, diesen Tag feiern zu dürfen, war es schließlich schon so lange nicht mehr Sulpicia, die er begehrte, die er vermisste, der er liebte. Und doch, er musste die Fassade aufrecht erhalten, durfte sich nichts anmerken lassen, auch wenn er nichts so meinte, wie er es sagte.
Es verletzte Jane zu wissen, dass es immer so sein würde. Aro würde Sulpicia nicht einfach verlassen, weil ihm danach war – und er konnte es auch gar nicht. Er konnte sein Weltreich nicht aufs Spiel setzen, nicht wegen einer einfachen Wache. Auch wenn Marcus womöglich nichts tun würde, so gäbe es immer noch Caius. Würde Jane's und Aro's Beziehung aufgedeckt, so hätten sie wohl seinerseits am Meisten zu fürchten. Natürlich, da war immer noch Sulpicia, keine Frage... doch Caius war jemand, der schnell über reagierte. Würde er von den Beiden erfahren, wären Jane's Tage gezählt, wenn man denn überhaupt noch von Tagen sprechen konnte.

Aus der ganzen Welt her waren Freunde von Aro und Sulpicia angereist, um mit ihnen diesen Denkwürdigen Tag zu feiern. Sie alle ahnten nicht, was wirklich vor sich ging. Sie alle beglückwünschten die Beiden, nicht ahnend das es nicht Sulpicia war, mit der Aro seine Zeit verbrachte, dass es nicht sie war, an die er dachte, wenn er allein war. Nein, sie würden nicht einmal im Traum daran denken, dass seine Gedanken schon längst erfüllt waren mit dem Gesicht einer unschuldig aussehenden, nicht weiter wichtigen Wache. Jane musste sich das lachen verkneifen, als sie daran dachte. Ein wenig bemitleidete sie Sulpicia, so ahnungslos, so unwissend wie sie war. Würde sie es jemals heraus finden?
Sie ließ sich auf einem Stuhl am anderen Ende der Halle nieder. Sie wollte Sulpicia's glückliches Gesicht nicht sehen, denn jetzt, gerade in diesem Moment, hätte sie alles dafür gegeben, an deren Stelle zu stehen. An Aro's Seite, wo eigentlich schon so lange ihr wahrer Platz war.
Doch nun stand dort Sulpicia, lächelnd, charmant Aro's Arm berührend. Sie plauderte mit ein paar Vampirinnen, wahrscheinlich kannte sie noch nicht einmal die Hälfte davon. Bis hierher konnte Jane ihr Gelächter vernehmen, sah, wie die Frau ihres Meisters das Leben bekam, was ihr selbst nie zustehen würde.
Jane wusste, dies war nicht ihr Leben. Die Gesellschaft, das Leben für die Anderen. Wahrscheinlich einer der Gründe, warum sie nicht an Aro's Seite stand, als diejenige, die ihn öffentlich präsentierte.

Doch es gab da etwas, das sie hatte, etwas, das Sulpicia niemals bekommen würde.
Sein Herz.
Jane war nur zu gut bewusst, dass sie ihr Geheimnis nicht für immer unter sich behalten können würden. Vielleicht war es auch besser so, vielleicht konnte es einfach nicht geheim bleiben. Es würde nicht einfach werden, und es war nicht unwahrscheinlich, dass sie sterben würde, wenn es heraus kam.
Doch was auch kam, sie hatte immer einen Grund, zu kämpfen. Aro.

///

Sie könnten uns töten, wenn sie es heraus fänden.
Ihre Worte waren gut durchdacht, lautlos, nur im Geiste ausgesprochen. Nur Aro konnte sie hören, konnte die Angst spüren, die in ihnen mitschwang, die Furcht, es könnte so bald vorbei sein. Sie wusste, er würde sie nicht fallen lassen, wenn es so weit war, und doch gab es diese Zweifel, die ihr sagten, dass sein Leben vor ihrem zählte, denn in gewisser Weise war es auch so.
„Ja, das könnten sie.“, sagte Aro. Er sah sie ernst an, nicht verspielt, grinsend wie sonst. Um nichts in der Welt würde er ihren Anblick missen wollen, ihre Perfektion, ihr ganzes sein. Er hatte noch nie jemanden so sehr geliebt wie sie, und er war sich nicht sicher, ob es jemals sonst irgendwem so gegangen war wie ihm jetzt.
Er hatte sich mit Marcus beraten. Dieser würde nie etwas gegen die Beiden sagen. Er kannte die Gedanken seines Bruders nur zu gut. Sie alle galten nur seiner verlorenen Frau, Aro's Schwester, strebten nach ihrem Wohl, stellten ihre Freude vor die Eigene, noch nach dem Tod.
Er hatte ihn gefragt, noch bevor er es begonnen hatte, dieses törichte, falsche Spiel mit Jane, das nun schon längst kein Spiel mehr war. Jetzt war es viel mehr – Liebe. Es hätte niemals so weit kommen dürfen, doch zu diesem Zeitpunkt war es längst schon zu spät gewesen.
Selbst wenn sie entdeckt werden würden, von Caius, von Sulpicia, egal von wem – seine Gefühle der kleinen Vampirin gegenüber würden sich niemals ändern. Ihr Band war zu stark, sie waren zu fest aneinander gekettet durch eine seltsame Kraft die man Gefühle nannte.
Aro würde niemals existieren können ohne Jane. Sie war ein Teil seiner selbst, und er hätte sich dafür hassen müssen, sie und ihre Unschuld so selbstsüchtig genommen zu haben, doch er bereute nichts.
Er liebte sie. Er würde sie niemals gehen lassen. Was er sich nie hätte leisten dürfen, ein riesiger Fehler, war ihm doch passiert. Sein ganzes Leben lang hatte er die Liebe gemieden, die Schwäche, die damit verbunden war, hatte jene, die Abhängigkeit danach zeigten verspottet und doch nie gewusst um was es dabei wirklich ging. Und jetzt, wo er es wusste, war Aro selbst zu einer Kreatur geworden, die früher seinem Hohn zum Opfer gefallen wäre.
„Doch wir würden kämpfen.“, sagte er schließlich. „Du weisst, dass ich es niemals zulassen würde, dass dir etwas zustößt. Du bist viel zu wertvoll. Faszinierend, wundervoll – perfekt. Sie werden dir niemals etwas antun. Nicht, solange ich hier bin.“ Wie einen Schwur sprach er die Worte aus.
Er würde sie beschützen, egal, was auch kommen mochte. Zu sehr brauchte er sie, als dass er jemals auch nur daran denken könnte, sie weg zu schicken oder gar zu verlassen. Nicht für immer, nicht für ein paar Minuten.
Natürlich galt es, die Fassaden aufrecht zu erhalten, das Weltrecht nicht zu verlieren. So töricht war er noch nicht geworden. Noch musste er überlegen, die Möglichkeiten überdenken. Aro würde Jane nicht aufgeben. Er würde einen Weg finden, einen Spalt, der es ihnen ermöglichte, zusammen zu sein, wahrhaftig.
Und zum ersten Mal seit Jahrzehnte sprach er die drei Worte aus, auf die sie schon immer sehnlichst gewartet hatte. „Ich liebe dich.“

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