New Moon - Edward's Story
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New Moon - Edward's Story
New Moon aus Edward's Sicht. Nicht ganz von Anfang an. Die Story beginnt ungefähr zwei Monate nach der Trennung von Bella.
New Moon – Edward’s Story
Es tat weh, zu wissen, dass ich sie alle lange nicht wiedersehen würde. Esme fehlte mir schon jetzt, nur beim Gedanken an die liebevolle Umarmung beim Abschied. Alice würde ich sicherlich auch sehr vermissen – allerdings nicht ihre vergebenen Versuche, mich zur Rückkehr nach Forks zu bewegen.
Einzig Rosalie konnte mir gestohlen bleiben. Sie war… Nun, nicht gerade glücklich über meine Verfassung, aber es schien ihr egal zu sein, dass ich… Dass ich was? Dass ich ein totales Wrack war, seit ich Bella verlassen hatte? Dass mich die Sehnsucht nach Bella Tag für Tag mehr zu zerfressen drohte? Ja, genau das schien Rosalie zu gefallen.
Ich drückte das Gaspedal durch. Der Highway verschwamm bei fast zweihundert Stundenkilometern unter den Reifen meines Autos.
Ich war mir nicht sicher, wohin ich eigentlich unterwegs war. Vorerst nach Süden. Vielleicht würde ich nach Phoenix fahren, zum ausgebrannten Ballettstudio, falls es noch da war. Wahrscheinlich hatte man die Überreste inzwischen abgerissen. Und dennoch, ich konnte einen winzigen Hoffnungsschimmer nicht unterdrücken, dass vielleicht irgendwo dort noch eine Spur ihres Geruchs wahrzunehmen war.
Und nachher? Ich würde nicht ewig um die Ruinen eines Tanzstudios herumschleichen können, vor allem nicht im sonnigen Phoenix, wo ich mich bei Tage sofort verraten würde.
Egal, beschloss ich. In Phoenix würde ich mindestens ein kleines Stück Erinnerung finden. Auch wenn es keine besonders schöne Erinnerung war, wie ich Bella damals halb verblutet und mit einer furchtbaren Bisswunde dort gefunden hatte, so war es doch eine Erinnerung an sie. Obwohl ich keine Probleme damit hatte, mir jeden einzelnen Moment der paar glücklichen Monate ins Gedächtnis zu rufen – unsereins hatte ein exzellentes Erinnerungsvermögen - suchte ich doch überall nach handfesten Beweisen.
Menschliche Erinnerungen hingegen verblassten. Ich fragte mich, ob Bella sich wohl noch an mich erinnern konnte. Oder ob sie jetzt in diesem Moment glücklich irgendwo mit Mike Newton zusammen Spass hatte. Dieser Gedanke, und das Bild, das ihn begleitete – Bella und Mike in der Cafeteria der Forks High School, lachend, unbeschwert – liess ein Knurren in meiner Brust aufsteigen. Stopp, ermahnte ich mich. Eifersucht war falsch. Ich konnte es mich nicht erlauben, eifersüchtig auf irgendjemanden zu sein, mit dem Bella zusammen war. Ich hatte sie verlassen. Ich bereute es nicht, ich wusste, es war das Beste für sie. Und doch schien es mich jedes Mal innerlich zu zerreissen, wenn ich daran dachte, wie mein Leben mit ihr ausgesehen hätte. Wie es jetzt aussehen würde.
Aber auch darüber nachzudenken war nicht fair. Ich durfte mir nicht wünschen, wieder mit ihr zusammen zu sein. Ich konnte sie nicht mehr solchen Gefahren aussetzen.
Ich hatte ihr versprochen, dass sie mich nie mehr wiedersehen würde. An dieses Versprechen klammerte ich mich. Mehr konnte ich ihr jetzt nicht mehr geben.
Ich schaffte die Strecke von Alaska nach Arizona in etwa einem Zehntel der Zeit, die ein Mensch dafür gebraucht hätte. Ein Vorteil der Tatsache, dass Vampire keinen Schlaf brauchten.
Die Sonne war noch am Horizont zu sehen, zwar nicht mehr hoch, aber noch hell genug um mich davor zu verstecken. Ich wartete in einer dunklen Seitenstrasse bis sie vollends verschwand. Schliesslich liess ich meinen Volvo stehen und ging langsam in Richtung der Ecke, wo ich das Ballettstudio vermutete.
In den Köpfen der Leute um mich herum sah ich das Grundstück, noch bevor ich es mit eigenen Augen erblickte. Es war eine Baustelle. Die Überreste des abgebrannten Hauses waren, wie ich befürchtet hatte, abgerissen worden und ein Neues beanspruchte den Platz.
Die Gerüche hier waren fremd. Nirgends liess sich erahnen dass hier schon irgendwann einmal ein Vampir gewesen war, geschweige denn Bella. Wut stieg in mir auf. Obwohl ich versucht hatte, meine Hoffnungen auf ihren Geruch möglichst klein zu halten, war die Enttäuschung viel grösser als ich es erwartet hatte. Ich kletterte über den Zaun, der die Baustelle von der Strasse trennte. Ich roch verschiedene Menschen, alle uninteressant. Ich schlich quer durch die halbfertigen Mauern, verzweifelt auf der Suche nach dem Überrest einer Spur…
Die Zeit verstrich. Wieder und wieder durchkämmte ich den Boden, obwohl ich mir sicher war, alle Gerüche wahrgenommen zu haben, die es hier gab.
Doch plötzlich bemerkte ich etwas Neues. Ein neuer, und doch bekannter Geruch. Er war so schwach, so verblasst mit der Zeit, dass es kein Wunder war, dass ich ihn erst jetzt entdeckte. Es musste die Spur eines anderen Vampirs sein. Niemand von meiner „Familie“, das war klar. Deren Gerüche würde ich überall sofort erkennen. Nein, es war jemand den ich nicht gut kannte, ihn vielleicht nur einmal gesehen hatte. Victoria. Nein. Oder doch? Ich suchte in meinem Gedächtnis nach dem Duft der Vampirfrau, die ich damals auf der Lichtung gesehen hatte. Ja, sie musste es sein.
Die Spur war alt, vermutlich war sie hier gewesen, nicht lange nachdem wir hier gewesen waren. Wahrscheinlich war sie James’ Fährte gefolgt und hatte hier ihr Ende gefunden.
Ich versuchte auszumachen, woher ihre Spur kam und wohin sie führte.
Denn, war es doch schwierig, wenn nicht gar unmöglich, sie aufspüren zu können, es war eine Aufgabe. Ein Weg das Gefühl zu bekommen, etwas Richtiges und Gutes zu tun. Langsam und konzentriert begann ich der verblassten Fährte zu folgen…
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Ich bemühe mich, so schnell wies geht weiter zu schreiben - allerdings nur wenn's auch jemand lesen will (Das könnt ihr auf der Kommi-Seite kundtun )
Greez Lialice
New Moon – Edward’s Story
Es tat weh, zu wissen, dass ich sie alle lange nicht wiedersehen würde. Esme fehlte mir schon jetzt, nur beim Gedanken an die liebevolle Umarmung beim Abschied. Alice würde ich sicherlich auch sehr vermissen – allerdings nicht ihre vergebenen Versuche, mich zur Rückkehr nach Forks zu bewegen.
Einzig Rosalie konnte mir gestohlen bleiben. Sie war… Nun, nicht gerade glücklich über meine Verfassung, aber es schien ihr egal zu sein, dass ich… Dass ich was? Dass ich ein totales Wrack war, seit ich Bella verlassen hatte? Dass mich die Sehnsucht nach Bella Tag für Tag mehr zu zerfressen drohte? Ja, genau das schien Rosalie zu gefallen.
Ich drückte das Gaspedal durch. Der Highway verschwamm bei fast zweihundert Stundenkilometern unter den Reifen meines Autos.
Ich war mir nicht sicher, wohin ich eigentlich unterwegs war. Vorerst nach Süden. Vielleicht würde ich nach Phoenix fahren, zum ausgebrannten Ballettstudio, falls es noch da war. Wahrscheinlich hatte man die Überreste inzwischen abgerissen. Und dennoch, ich konnte einen winzigen Hoffnungsschimmer nicht unterdrücken, dass vielleicht irgendwo dort noch eine Spur ihres Geruchs wahrzunehmen war.
Und nachher? Ich würde nicht ewig um die Ruinen eines Tanzstudios herumschleichen können, vor allem nicht im sonnigen Phoenix, wo ich mich bei Tage sofort verraten würde.
Egal, beschloss ich. In Phoenix würde ich mindestens ein kleines Stück Erinnerung finden. Auch wenn es keine besonders schöne Erinnerung war, wie ich Bella damals halb verblutet und mit einer furchtbaren Bisswunde dort gefunden hatte, so war es doch eine Erinnerung an sie. Obwohl ich keine Probleme damit hatte, mir jeden einzelnen Moment der paar glücklichen Monate ins Gedächtnis zu rufen – unsereins hatte ein exzellentes Erinnerungsvermögen - suchte ich doch überall nach handfesten Beweisen.
Menschliche Erinnerungen hingegen verblassten. Ich fragte mich, ob Bella sich wohl noch an mich erinnern konnte. Oder ob sie jetzt in diesem Moment glücklich irgendwo mit Mike Newton zusammen Spass hatte. Dieser Gedanke, und das Bild, das ihn begleitete – Bella und Mike in der Cafeteria der Forks High School, lachend, unbeschwert – liess ein Knurren in meiner Brust aufsteigen. Stopp, ermahnte ich mich. Eifersucht war falsch. Ich konnte es mich nicht erlauben, eifersüchtig auf irgendjemanden zu sein, mit dem Bella zusammen war. Ich hatte sie verlassen. Ich bereute es nicht, ich wusste, es war das Beste für sie. Und doch schien es mich jedes Mal innerlich zu zerreissen, wenn ich daran dachte, wie mein Leben mit ihr ausgesehen hätte. Wie es jetzt aussehen würde.
Aber auch darüber nachzudenken war nicht fair. Ich durfte mir nicht wünschen, wieder mit ihr zusammen zu sein. Ich konnte sie nicht mehr solchen Gefahren aussetzen.
Ich hatte ihr versprochen, dass sie mich nie mehr wiedersehen würde. An dieses Versprechen klammerte ich mich. Mehr konnte ich ihr jetzt nicht mehr geben.
Ich schaffte die Strecke von Alaska nach Arizona in etwa einem Zehntel der Zeit, die ein Mensch dafür gebraucht hätte. Ein Vorteil der Tatsache, dass Vampire keinen Schlaf brauchten.
Die Sonne war noch am Horizont zu sehen, zwar nicht mehr hoch, aber noch hell genug um mich davor zu verstecken. Ich wartete in einer dunklen Seitenstrasse bis sie vollends verschwand. Schliesslich liess ich meinen Volvo stehen und ging langsam in Richtung der Ecke, wo ich das Ballettstudio vermutete.
In den Köpfen der Leute um mich herum sah ich das Grundstück, noch bevor ich es mit eigenen Augen erblickte. Es war eine Baustelle. Die Überreste des abgebrannten Hauses waren, wie ich befürchtet hatte, abgerissen worden und ein Neues beanspruchte den Platz.
Die Gerüche hier waren fremd. Nirgends liess sich erahnen dass hier schon irgendwann einmal ein Vampir gewesen war, geschweige denn Bella. Wut stieg in mir auf. Obwohl ich versucht hatte, meine Hoffnungen auf ihren Geruch möglichst klein zu halten, war die Enttäuschung viel grösser als ich es erwartet hatte. Ich kletterte über den Zaun, der die Baustelle von der Strasse trennte. Ich roch verschiedene Menschen, alle uninteressant. Ich schlich quer durch die halbfertigen Mauern, verzweifelt auf der Suche nach dem Überrest einer Spur…
Die Zeit verstrich. Wieder und wieder durchkämmte ich den Boden, obwohl ich mir sicher war, alle Gerüche wahrgenommen zu haben, die es hier gab.
Doch plötzlich bemerkte ich etwas Neues. Ein neuer, und doch bekannter Geruch. Er war so schwach, so verblasst mit der Zeit, dass es kein Wunder war, dass ich ihn erst jetzt entdeckte. Es musste die Spur eines anderen Vampirs sein. Niemand von meiner „Familie“, das war klar. Deren Gerüche würde ich überall sofort erkennen. Nein, es war jemand den ich nicht gut kannte, ihn vielleicht nur einmal gesehen hatte. Victoria. Nein. Oder doch? Ich suchte in meinem Gedächtnis nach dem Duft der Vampirfrau, die ich damals auf der Lichtung gesehen hatte. Ja, sie musste es sein.
Die Spur war alt, vermutlich war sie hier gewesen, nicht lange nachdem wir hier gewesen waren. Wahrscheinlich war sie James’ Fährte gefolgt und hatte hier ihr Ende gefunden.
Ich versuchte auszumachen, woher ihre Spur kam und wohin sie führte.
Denn, war es doch schwierig, wenn nicht gar unmöglich, sie aufspüren zu können, es war eine Aufgabe. Ein Weg das Gefühl zu bekommen, etwas Richtiges und Gutes zu tun. Langsam und konzentriert begann ich der verblassten Fährte zu folgen…
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Ich bemühe mich, so schnell wies geht weiter zu schreiben - allerdings nur wenn's auch jemand lesen will (Das könnt ihr auf der Kommi-Seite kundtun )
Greez Lialice
Gast- Gast
Re: New Moon - Edward's Story
Leichter gesagt als getan. Immer wieder verlor ich die Spur und musste wieder zurück um sie erneut zu suchen, so alt und verblasst war sie. Wir hatten zwar einen besseren Geruchssinn als jedes Tier, geschweige denn Menschen, aber bei einer Spur, die seit mehreren Monaten immer wieder von Bauschutt und Dreck zugedeckt wurde, kamen selbst die Sinne eines Vampirs an ihre Grenzen.
Als ich im Osten den Morgen grauen sah, war ich noch keine hundert Meter von meinem Ausgangspunkt. Ich hätte natürlich auf Gut Glück der Richtung folgen können, aber mir schien es töricht, zu erwarten, dass Victoria einer geraden Linie folgen würde. Kurze Zeit später, zwang mich die Sonne, meine Spurensuche zu unterbrechen. Lästig. Ich spielte mit dem Gedanken, mir eine Verkleidung zuzulegen, dass man meine Haut nicht sehen konnte. Aber jemand der völlig vermummt den Boden einer Baustelle untersuchte, würde bei weitem zu viel Aufmerksamkeit erregen.
Ich merkte mir den Punkt an dem ich stand, um bei Dunkelheit weitersuchen zu können, und kehrte schliesslich zu meinem Wagen zurück. Als ich in die Strasse einbog, wo mein Volvo geparkt war, blieb ich abrupt stehen. Das war unmöglich. Ich sah genauer hin. Hinter meinem eigenen Auto, stand ein knallroter Chevrolet. Ein 55er Truck. Ich ging ein paar Schritte darauf zu. Nein, Nein, Nein. Gedanken blitzten durch meinen Kopf. Was, wenn sie hier war? Wie konnte ich erklären, dass ich hier war? Konnte ich sie noch einmal einfach stehenlassen? Ich musste.
Aber bereits nach wenigen Schritten merkte ich, dass meine Sorgen unbegründet waren. Der Truck war zu neu. Neu jedenfalls für so einen alten Autotyp. Auch das Nummernschild stimmte nicht mit dem Bellas überein.
Ich merkte, dass ich erst jetzt wieder begann zu atmen. Mein Blick schweifte über das fremde, und doch so bekannte Auto, aber meine Gedanken waren einmal mehr weit weg. Wieder einmal schweiften sie zurück nach Forks, zurück zu Bella. Jeder Gedanke an sie schmerzte, und doch musste ich an sie denken, weil es noch viel schlimmer war, nicht an sie zu denken. Jede Faser meines Körpers sehnte sich nach ihr. Aber ich durfte nicht zu ihr zurück. Ich musste mein letztes Versprechen halten. Ich musste mich von ihr fernhalten. Sie hatte etwas so viel besseres als mich verdient.
Weit weg hörte ich Schritte. Ich riss meinen Blick los von dem roten Truck und fuhr davon, bevor mich jemand zu Gesicht bekam.
Ich überlegte, wo ich den Tag verbringen konnte, ohne mit jemandem reden zu müssen, und ohne aufzufallen. Schliesslich fuhr ich aus der Stadt, ein paar Kilometer zurück in die Richtung aus der ich gekommen war, und verliess mitten in der Wüste den Highway. Wenn ich Pech hatte, kam jemand und bot mir Hilfe an, im Glauben ich hätte eine Autopanne. Aber wenn nicht, konnte ich hier ungestört sein.
Erneut liess ich meine Gedanken schweifen, in meinen Sitz gelehnt, die Augen geschlossen und Bellas Gesicht in meinem Kopf.
Ich hatte seit fast neunzig Jahren keinen echten Traum mehr gehabt. Aber dies kam einem Traum so nah wie es ging. Ich liess die Zeit vor meinen Augen dahin laufen, erinnerte mich an jedes Detail, vom ersten bis zum letzten Tag an. Wenn ich so dahinträumte, verging die Zeit ein kleines Bisschen schneller. Zeit vertreiben. Eine der Grundlagen des Vampirdaseins. Und obwohl ich diese Art von Zeitvertreib bereits seit so vielen Jahrzehnten übte, so schwer wie jetzt war es mir noch nie gefallen.
Ich hatte Bella erzählt, ich würde Ablenkung finden. Zerstreuung. Lächerlich. Wie könnte mich jemals irgendetwas von ihr ablenken?
Ist etwas kurz, ich weiss, aber ich dachte, wenn ich schon was geschrieben hab, kann ichs ja auch gleich posten. Macht ja keinen Sinn damit zu warten
Als ich im Osten den Morgen grauen sah, war ich noch keine hundert Meter von meinem Ausgangspunkt. Ich hätte natürlich auf Gut Glück der Richtung folgen können, aber mir schien es töricht, zu erwarten, dass Victoria einer geraden Linie folgen würde. Kurze Zeit später, zwang mich die Sonne, meine Spurensuche zu unterbrechen. Lästig. Ich spielte mit dem Gedanken, mir eine Verkleidung zuzulegen, dass man meine Haut nicht sehen konnte. Aber jemand der völlig vermummt den Boden einer Baustelle untersuchte, würde bei weitem zu viel Aufmerksamkeit erregen.
Ich merkte mir den Punkt an dem ich stand, um bei Dunkelheit weitersuchen zu können, und kehrte schliesslich zu meinem Wagen zurück. Als ich in die Strasse einbog, wo mein Volvo geparkt war, blieb ich abrupt stehen. Das war unmöglich. Ich sah genauer hin. Hinter meinem eigenen Auto, stand ein knallroter Chevrolet. Ein 55er Truck. Ich ging ein paar Schritte darauf zu. Nein, Nein, Nein. Gedanken blitzten durch meinen Kopf. Was, wenn sie hier war? Wie konnte ich erklären, dass ich hier war? Konnte ich sie noch einmal einfach stehenlassen? Ich musste.
Aber bereits nach wenigen Schritten merkte ich, dass meine Sorgen unbegründet waren. Der Truck war zu neu. Neu jedenfalls für so einen alten Autotyp. Auch das Nummernschild stimmte nicht mit dem Bellas überein.
Ich merkte, dass ich erst jetzt wieder begann zu atmen. Mein Blick schweifte über das fremde, und doch so bekannte Auto, aber meine Gedanken waren einmal mehr weit weg. Wieder einmal schweiften sie zurück nach Forks, zurück zu Bella. Jeder Gedanke an sie schmerzte, und doch musste ich an sie denken, weil es noch viel schlimmer war, nicht an sie zu denken. Jede Faser meines Körpers sehnte sich nach ihr. Aber ich durfte nicht zu ihr zurück. Ich musste mein letztes Versprechen halten. Ich musste mich von ihr fernhalten. Sie hatte etwas so viel besseres als mich verdient.
Weit weg hörte ich Schritte. Ich riss meinen Blick los von dem roten Truck und fuhr davon, bevor mich jemand zu Gesicht bekam.
Ich überlegte, wo ich den Tag verbringen konnte, ohne mit jemandem reden zu müssen, und ohne aufzufallen. Schliesslich fuhr ich aus der Stadt, ein paar Kilometer zurück in die Richtung aus der ich gekommen war, und verliess mitten in der Wüste den Highway. Wenn ich Pech hatte, kam jemand und bot mir Hilfe an, im Glauben ich hätte eine Autopanne. Aber wenn nicht, konnte ich hier ungestört sein.
Erneut liess ich meine Gedanken schweifen, in meinen Sitz gelehnt, die Augen geschlossen und Bellas Gesicht in meinem Kopf.
Ich hatte seit fast neunzig Jahren keinen echten Traum mehr gehabt. Aber dies kam einem Traum so nah wie es ging. Ich liess die Zeit vor meinen Augen dahin laufen, erinnerte mich an jedes Detail, vom ersten bis zum letzten Tag an. Wenn ich so dahinträumte, verging die Zeit ein kleines Bisschen schneller. Zeit vertreiben. Eine der Grundlagen des Vampirdaseins. Und obwohl ich diese Art von Zeitvertreib bereits seit so vielen Jahrzehnten übte, so schwer wie jetzt war es mir noch nie gefallen.
Ich hatte Bella erzählt, ich würde Ablenkung finden. Zerstreuung. Lächerlich. Wie könnte mich jemals irgendetwas von ihr ablenken?
Ist etwas kurz, ich weiss, aber ich dachte, wenn ich schon was geschrieben hab, kann ichs ja auch gleich posten. Macht ja keinen Sinn damit zu warten
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