Edwards Leiden
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Edwards Leiden
Dies hier ist ein Oneshot.
Es geht um die Verwandlung Edwards.
Der Oneshot beginnt an dem Tag an dem Elizabeth Masen, Edwards Mutter, stirbt und Edward verwandelt wird.
Ich hoffe es gefällt euch.
Herbst 1918
2 der ungefähr 48 anwesenden Krankenschwestern schoben die Vorhänge im Krankenzimmer beiseite. Die Sonnenstrahlen der gerade aufgehenden Sonne erhellten das Zimmer in dem mit mir und meiner Mutter 50 todkranke Personen lagen. Mein ganzer Körper fühlte sich taub an und ich schüttelte mich vor Fieber.
Mir war bewusst, dass ich sterben würde. Wie mein Vater, Edward senior Masen.
Vater kam im Krankenhaus nicht mehr zu sich. Er starb an der ersten Grippewelle. Im Bett neben meinem lag meine Mutter. Sie pflegte mich mit letzter Kaft. Die Krankenschwestern und Ärzte mussten sie zwingen sich hinzulegen. Doch sie wussten, dass weder für mich noch für meine Mutter Hoffnung bestand. Wir würden ebenso wie Vater und Millionen weiterer Menschen sterben: An der Spanischen Grippe.
Ich weiß nicht von wem ich mich angesteckt hatte. Die meisten Menschen die an der Grippe erkrankt waren wussten es nicht. Aber die meisten wussten, dass sie sterben würden. Und viele von ihnen wünschten sich einen schnellen Tod.
Seit ich mit meiner Mutter im Krankenhaus lag, fühlte ich mich schlechter. Erst hier fühlte sich mein Körper taub an. Eine Krankenschwester kam zu mir ans Bett. Sie trug einen Mundschutz und trug ihre Platinblonden Haare zu einem Knoten zusammengebunden. Sie legte mir eine Hand auf die Stirn und schüttelte betrübt den Kopf: ,, Bonnie?" rief sie. Eine pummelige Krankenschwester die ebenfalls einen Mundschutz trug kam herbei und fragte: ,, Ja Meredith?" ,, Ist Dr. Cullen schon eingetroffen?" fragte die Platinblonde. ,, Ja aber um 12Uhr muss er wieder weg." sagte die pummelige. Meredith, die Platinblonde, sah mich erschüttert an.
Ich wusste was sie mir sagen wollte: ,, Es tut mir leid. Es gibt keine Hoffnung mehr." Wieso konnte sie mir diese Worte nicht ins Gesicht sagen? Pro Tag starben mehrere Hunderttausend Menschen an der Spanischen Grippe, Hunderte davon hier im Krankenhaus.
In einer Ecke stand eine Standuhr. Sie zeigte 9Uhr an. ,, Dr. Cullen." hörte ich Meredith sagen. ,, Hallo Meredith." hörte ich Dr. Cullen sagen. Ich wandte meinen Kopf langsam nach links und sah wie Dr. Cullen und Meredith an mein Bett kamen. ,, Wie gehts es ihm?" fragte der Arzt. ,, Er hat hohes Fieber, Dr. Cullen..." sagte Meredith. ,, Geben sie ihm etwas zu trinken ich sehe nach Elizabeth Masen." sagte Dr. Cullen und ging zu meiner Mutter im Bett nebenan. Meredith goß Wasser aus einer Karaffe in einen Becher und richtete mich behutsam im Bett auf. Anschließend führte sie den Becher an meine Lippen und neigte meinen Kopf mit dem Becher an meinen Lippen leicht nach hinten. Ich trank ein paar Schlücke und ließ mich dann wieder ins Kissen gleiten. ,, Ich muss zu meinem Sohn." hörte ich Mutter sagen. ,, Miss Masen..." das war Dr. Cullens Engelsstimme. Ich drehte den Kopf langsam nach rechts. ,, Bitte Dr. Cullen. Ich weiß, dass ich sterben werde. Ich muss meinen Sohn retten!" hörte ich sie sagen. Mutter sagte es so laut sie konnte. ,, Miss Masen...ihr Sohn..." Dr. Cullen seufzte. Er konnte den Satz nicht zu Ende bringen aber ich wusste wie er enden sollte: Ihr Sohn wird sterben. ,, Dr. Cullen...bitte. Lassen sie mich zu meinem Sohn." flehte Mutter.
Dr. Cullen seufzte und half Mutter beim aufstehen. Ich hörte Mutter husten während Dr. Cullen ihr an mein Bett half. Mutter setzte sich auf den Stuhl der neben meinem Bett stand. ,, Miss Masen..." hörte ich Dr. Cullen nochmal sagen ehe er dann zum nächsten Patienten ging. ,, Oh Schatz...es wird alles wieder gut. Ich verspreche es dir." sagte Mutter und streichte mir mit der Hand übers Gesicht. Ich wusste, dass auch Mutter wusste, dass ich sterben würde - ebenso wie sie.
Mutter tränkte ein Tuch in eine Schale mit Wasser. Während sie mir mit dem nassen Tuch übers Gesicht glitt sah ich sie an. Sie war sehr blass und abgemagert. Man sah ihr die Erschöpfung und Verzweiflung an. Ihre Augen hatten nach Vaters Tod jegliches Strahlen verloren, dass sie einst hatten. Ihr Haar war verblast und fettig und Mutter trug es in einem losen Zopf. ,, Oh Edward..." flüsterte sie immer liebevoll.
Wie gerne ich etwas sagen wollte. Wie gerne ich Mutter trösten wollte. Wie gerne ich sie beruhigen wollte. Doch die Grippe raubte mir jegliche Kraft. Ich konnte kein Wort über meine Lippen bringen. Ich hörte das Weinen von Menschen die ihre Angehörigen verloren und ich hörte das wimmern von todkranken Kindern.
Ich fühlte mich wie gelähmt durch die Taubheit die meinen ganzen Körper durchströhmte. ,, Du darfst nicht aufgeben, Edward." hörte ich Mutter sagen. Sie strich mir immer noch mit dem nassen Tuch übers Gesicht. War es nass? Ich spührte kein Wasser auf meinem Gesicht. ,, Miss Masen wie gehts es ihnen?" fragte Meredith. ,, Kümmern sie sich um meinen Sohn...nicht um mich..." hauchte Mutter. Das Fieber schüttelte mich und Mutter schluchzte: ,, Bitte holen sie noch eine Decke Miss. Ich flehe sie an. Sie müssen meinem Sohn helfen!" ,, Beruhigen sie sich Miss. Ich hole eine Decke." sagte Meredith und verschwand. Sie kam ein paar Minuten später wieder und deckte mich zu. Ich war mit 5 Decken zugedeckt doch die Decken halfen nicht gegen die Kälte. ,, Oh Edward..." schluchzte Mutter.
,, Ihr Sohn sollte sich ausruhen, Miss Masen." sagte Meredith. ,, Nein! Wenn er jetzt einschläft...dann wacht er nicht mehr auf." ,, Sie wollen doch nur das beste für ihren Sohn...dann lassen sie ihn schlafen." sagte Meredith. Mein Kopf fühlte sich schwer an, er brummte. Ich schloss langsam die Augen und nahm die Stimme meiner Mutter kaum noch wahr. ,, Bitte Edward. Du darfst nicht sterben." Dann schlief ich ein.
Ich musste wohl träumen denn ich sah meinen Vater an meinem Krankenbett. Die Taubheit aus meinem Körper war ausgewichen und die Kälte wurde durch Wärme ersetzt. ,, Vater?" flüsterte ich mit einer rauen Stimme. ,, Edward." sagte Vater mit einer strengen und doch sanften Stimme. ,, Wo ist Mutter?" ,, Sie wurde entlassen. Weißt du das nicht mehr?" fragte Vater und auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. ,, Heißt das...Mutter lebt?" Vater nickte. ,, Und ich?" fragte ich verwirrt. ,, Du lebst, Edward. Du bist gesund. Du wirst noch heute entlassen." sagte Vater. ,, Wirklich?" fragte ich. Vaters Lachen erfüllte den Raum: ,, Ja! Edward die Grippe ist zurückgewichen. Die Zahl der Erkrankten ist rapide gesunken." Im Raum lag ich als Einziger im Bett. Die anderen Betten waren leer. ,, Aber..." sagte ich verwirrd. Ich sah aus dem Fenster. Auf der Fensterbank saß eine weiße Taube. Ich drehte den Kopf wieder zu meinem Vater. Er war verschwunden: ,, Vater? Vater! Vater wo bist du?" rief ich. Dr. Cullen kam zu mir. ,, Wo ist mein Vater, Dr. Cullen?" fragte ich. ,, Er ist tot...es tut mir sehr leid."
,, Aber...er war gerade noch hier..." sagte ich verwirrt. ,, Edward...du bist auch tot." sagte Dr. Cullen und sah mich verdutzt an. Ich sah an mir herunter. Ich war plötzlich bleich und hart. Dann war das Bett plötzlich verschwunden und ich fiel ins Nichts.
Ich wuch auf, ließ die Augen aber geschlossen. Mein Herz schlug heftig in meiner Brust. Langsam öffnete ich die Augen. Der Raum war nur durch das Schwache Licht unzähliger Petroleumlampen schwach erleuchtet. Die Sonne war wohl gerade untergegangen. Mein Atem ging stockend. Der Tod würde bald kommen. Das spührte ich. Und ich war froh. Mein Leiden sollte bald zu Ende sein. Mein Herz hatte sich beruhigt. Doch mir war immer noch kalt und mein Körper war taub.
Dann vernahm ich die Stimme meiner Mutter und die von Dr. Cullen. ,, Retten sie ihn!" befahl meine Mutter. ,, Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht." sagte Dr. Cullen. ,, Sie müssen! Sie müssen alles tun, was in ihrer Macht steht. Was andere nicht tun können, das müssen sie für meinen Edward tun." drängte Mutter und hustete. Dann war es still. Nach einer Weile hörte ich Dr. Cullens Stimme: ,, Miss Masen?" ,, Lebt sie Dr. Cullen?" hörte ich Merediths Stimme sagen.
,, Ja...noch. Sie ist bewusstlos. Ihr bleiben nur noch wenige Stunden...ebenso wie ihrem Sohn." sagte Dr. Cullen. In wenigen Stunden wäre mein Leiden vorbei. Und auch das Leiden meiner Mutter sollte zu Ende gehen. Ich schloss die Augen schlief aber nicht ein.
,, Dr. Cullen?" fragte Meredith. Ich öffnete die Augen. Die Standuhr in der Ecke zeigte 21.30Uhr. ,, Sie ist tot." sagte Dr. Cullen. Mutters Leiden war vorbei. Und bald auch meins. ,, Und ihr Sohn?" fragte Meredith. ,, Nur noch wenige Stunden dann stirbt auch er." sagte Dr. Cullen betrübt. ,, Soll ich die Leute vom Leichenschauhaus anrufen?" fragte Meredith. ,, Nein...Ich fahre sie ins Leichenschauhaus. Ich bin in 15 Minuten wieder da." Ich hörte wie Dr. Cullen das Bett von Mutter aus dem Raum rollte - mit Mutters Leiche. Dann war es still. Lasst mich sterben. Erlöst mich von meinem Leiden. Lasst mich sterben! Ich betete innerlich zu Gott, dass er mich bald von meinem Leiden erlösen sollte. Ich wurde schwächer. Nur noch wenige Minuten. Da war ich mir sicher.
Plötzlich hörte ich wie man mich aus dem Raum rollte. Man rollte mich raus aus dem Krankenhaus und in ein Auto wo man mich auf eine Trage legte und mich mit einem Tuch bedeckte. Die Autotür wurde geschlossen. Dann wurde eine Tür geöffnet und wieder geschlossen. Der Motor wurde gestartet und das Auto fuhr los. Ich blieb stumm liegen, bewegte mich nicht. Was würde jetzt geschehen? Wo brachte man mich hin? Dann trugen mich 2 Arme. Erst war ich in einem Gebäude dann wieder draußen und dann war es plötzlich ein Gefühl als würde ich über die Dächer der Stadt schweben. Nach wenigen Minuten war ich wieder in einem Gebäude. Ich wurde auf ein Bett gelegt. Dann war es still. Eine Lampe wurde angemacht. Ich spührte wie jemand meinen Puls prüfte. Dann wurde mein Kopf zur Seite geneigt. Und dann plötzlich...ein Biss. Ein Biss in den Hals. Ich riss die Augen auf. Ich spührte wie mir Blut ausgesaugt wurde. Gleichzeitig war es ein Gefühl als würde ich innerlich langsam anfangen zu verbrennen. Dann wandte sich die Person die mich gebissen hatte von mir ab.
Ich schrie auf. Ich fing an innerlich zu verbrennen. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Ich hörte eine Person wimmern ich erkannte sie aber nicht. Ich krümte mich vor Schmerzen. Ich verbrannte innerlich! Warum erlöste man mich nicht von meinem Leiden? Wieso?! Wieso ließ man mich nicht sterben?
,, Es tut mir leid." hörte ich eine Engelsstimme sagen. Dr. Cullen! Er beugte sich über mich: ,, Der Schmerz wird vergehen. Dann ist alles vorbei." Was meinte er mit "Dann ist alles vorbei"? Würde ich dann endlich sterben? Oder würde ich dann gesund sein? Was für einen Sinn hatte mein Leben ohne Mutter und Vater? Ich wollte nicht leben ohne sie! Ich wollte nicht alleine sein! Ich verbrannte innerlich! Ich würde sterben. Endlich! Mein Leiden würde endgültig vorbei sein. Ich würde schlafen. Für immer.
Ich brannte lange. Meine Finger- und Zehenspitzen brannten. Ich hatte das Gefühl, dass meine Organe langsam verbrannten. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Ich schrie wieder auf. ,, Es tut mir leid." sagte Dr. Cullen. Ich merkte an dem mitfühlenden Ton in seiner Stimme, dass er es ernst meinte.
,, Bald kannst du ein neues Leben anfangen." meinte der Arzt. Ein neues Leben? Ich sollte überleben? Wieso? Was tat mir Dr. Cullen an?
Das Feuer in mir wurde schlimmer. Vorallem das Feuer in meinem Kopf und mein Herz schlug schneller. Lasst mich sterben. Bitte lasst mich sterben.
Erlöst mich endlich von meinem Leiden. Ich schrie wieder auf. Aber diesmal war mein Schrei Markerschütternd und laut. Ich quälte mich immer mehr.
,, Noch ein paar Stunden, Edward. Dann ist alles vorbei." sagte Dr. Cullen. Ein paar Stunden noch? Wie viele Stunden meinte er damit? 2? 3? oder 5? Bitte macht das Feuer weg.
Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass Mutters Leiden vorüber war. Sie schlief friedlich - für immer. Und ich würde weder sie noch Vater jemals wiedersehen.
Ich würde nur ihren Grabstein besuchen können. Nie mehr würde ich Mutters Wärme spühren. Nie mehr würde ich ihre tröstenden Worte hören. Mein Leben wäre nie wieder so wie früher wenn ich leben würde. Bitte lasst mich sterben! Ich flehe euch an!
Plötzlich ließ das Brennen in meinen Finger- und Zehenspitzen und in meinem Kopf nach. Es wurde erträglich. Das Brennen wich zurück doch mein Herz schlug noch schneller in meiner Brust. ,, Ein paar Minuten noch." sagte Dr. Cullen mehrere Zehntausend Sekunden später. Mein Herz schlug schneller und schneller. Schneller als das einer Maus. Und dann plötzlich schlug es einmal. Und dann hörte es auf. War ich jetzt endlich tot? Wurde ich endlich von meinem Leiden erlöst? Langsam schlug ich die Augen auf.
Ich sah alles viel klarer. Mein Herz stand still. Ich hielt die Luft an. Ich brauchte keine Luft mehr. Ich sah mein Spiegelbild im Spiegel. Ich erstarrte. Ich eilte zum Spiegel. Innerhalb von 1 Sekunde war ich da. Wo konnte ich so schnell am Spiegel sein? Ich sah in den Spiegel. Trotz des schwachen Lichts sah ich alles klar und deutlich. Ich war bleich und...meine Augen...sie waren blutrot. ,, Was geht hier vor?" fragte ich und verstummte. Meine Stimme war samtig rau und sie klang musikalisch. Dr. Cullen sah mich mit Bernsteinfarbenen Augen an und ich sah wieder in den Spiegel. Mein Gesicht sah perfekt aus ohne einen Mackel. ,, Was geht hier vor, Dr. Cullen?" fragte ich wieder mit lauter Stimme. Ich verspührte einen brennenden Durst in der Kehle. ,, Du bist ein Vampir, Edward." sagte Dr. Cullen.
,, Das ist ein Scherz." sagte ich nach langem Schweigen. Ich? Ein Vampir?! Das sollte ein schlechter Witz sein! ,, Nein, Edward. Du bist nun schnell und stark. Ich werde dir erklären, warum ich keine Menschen töte und du wirst dich auch von Tierblut ernähren, Edward." sagte Dr. Cullen. ,, Es ist also tatsächlich war." flüsterte ich. ,, Ja Edward." sagte Dr. Cullen.
Ich war wirklich tot. Ich lebte aber als Untoter weiter. Für immer!!!
Auch wenn dies nur ein Oneshot ist würde ich mich über Kommis freuen.
Kommis könnt ihr hier posten:Klick <3
Es geht um die Verwandlung Edwards.
Der Oneshot beginnt an dem Tag an dem Elizabeth Masen, Edwards Mutter, stirbt und Edward verwandelt wird.
Ich hoffe es gefällt euch.
Herbst 1918
2 der ungefähr 48 anwesenden Krankenschwestern schoben die Vorhänge im Krankenzimmer beiseite. Die Sonnenstrahlen der gerade aufgehenden Sonne erhellten das Zimmer in dem mit mir und meiner Mutter 50 todkranke Personen lagen. Mein ganzer Körper fühlte sich taub an und ich schüttelte mich vor Fieber.
Mir war bewusst, dass ich sterben würde. Wie mein Vater, Edward senior Masen.
Vater kam im Krankenhaus nicht mehr zu sich. Er starb an der ersten Grippewelle. Im Bett neben meinem lag meine Mutter. Sie pflegte mich mit letzter Kaft. Die Krankenschwestern und Ärzte mussten sie zwingen sich hinzulegen. Doch sie wussten, dass weder für mich noch für meine Mutter Hoffnung bestand. Wir würden ebenso wie Vater und Millionen weiterer Menschen sterben: An der Spanischen Grippe.
Ich weiß nicht von wem ich mich angesteckt hatte. Die meisten Menschen die an der Grippe erkrankt waren wussten es nicht. Aber die meisten wussten, dass sie sterben würden. Und viele von ihnen wünschten sich einen schnellen Tod.
Seit ich mit meiner Mutter im Krankenhaus lag, fühlte ich mich schlechter. Erst hier fühlte sich mein Körper taub an. Eine Krankenschwester kam zu mir ans Bett. Sie trug einen Mundschutz und trug ihre Platinblonden Haare zu einem Knoten zusammengebunden. Sie legte mir eine Hand auf die Stirn und schüttelte betrübt den Kopf: ,, Bonnie?" rief sie. Eine pummelige Krankenschwester die ebenfalls einen Mundschutz trug kam herbei und fragte: ,, Ja Meredith?" ,, Ist Dr. Cullen schon eingetroffen?" fragte die Platinblonde. ,, Ja aber um 12Uhr muss er wieder weg." sagte die pummelige. Meredith, die Platinblonde, sah mich erschüttert an.
Ich wusste was sie mir sagen wollte: ,, Es tut mir leid. Es gibt keine Hoffnung mehr." Wieso konnte sie mir diese Worte nicht ins Gesicht sagen? Pro Tag starben mehrere Hunderttausend Menschen an der Spanischen Grippe, Hunderte davon hier im Krankenhaus.
In einer Ecke stand eine Standuhr. Sie zeigte 9Uhr an. ,, Dr. Cullen." hörte ich Meredith sagen. ,, Hallo Meredith." hörte ich Dr. Cullen sagen. Ich wandte meinen Kopf langsam nach links und sah wie Dr. Cullen und Meredith an mein Bett kamen. ,, Wie gehts es ihm?" fragte der Arzt. ,, Er hat hohes Fieber, Dr. Cullen..." sagte Meredith. ,, Geben sie ihm etwas zu trinken ich sehe nach Elizabeth Masen." sagte Dr. Cullen und ging zu meiner Mutter im Bett nebenan. Meredith goß Wasser aus einer Karaffe in einen Becher und richtete mich behutsam im Bett auf. Anschließend führte sie den Becher an meine Lippen und neigte meinen Kopf mit dem Becher an meinen Lippen leicht nach hinten. Ich trank ein paar Schlücke und ließ mich dann wieder ins Kissen gleiten. ,, Ich muss zu meinem Sohn." hörte ich Mutter sagen. ,, Miss Masen..." das war Dr. Cullens Engelsstimme. Ich drehte den Kopf langsam nach rechts. ,, Bitte Dr. Cullen. Ich weiß, dass ich sterben werde. Ich muss meinen Sohn retten!" hörte ich sie sagen. Mutter sagte es so laut sie konnte. ,, Miss Masen...ihr Sohn..." Dr. Cullen seufzte. Er konnte den Satz nicht zu Ende bringen aber ich wusste wie er enden sollte: Ihr Sohn wird sterben. ,, Dr. Cullen...bitte. Lassen sie mich zu meinem Sohn." flehte Mutter.
Dr. Cullen seufzte und half Mutter beim aufstehen. Ich hörte Mutter husten während Dr. Cullen ihr an mein Bett half. Mutter setzte sich auf den Stuhl der neben meinem Bett stand. ,, Miss Masen..." hörte ich Dr. Cullen nochmal sagen ehe er dann zum nächsten Patienten ging. ,, Oh Schatz...es wird alles wieder gut. Ich verspreche es dir." sagte Mutter und streichte mir mit der Hand übers Gesicht. Ich wusste, dass auch Mutter wusste, dass ich sterben würde - ebenso wie sie.
Mutter tränkte ein Tuch in eine Schale mit Wasser. Während sie mir mit dem nassen Tuch übers Gesicht glitt sah ich sie an. Sie war sehr blass und abgemagert. Man sah ihr die Erschöpfung und Verzweiflung an. Ihre Augen hatten nach Vaters Tod jegliches Strahlen verloren, dass sie einst hatten. Ihr Haar war verblast und fettig und Mutter trug es in einem losen Zopf. ,, Oh Edward..." flüsterte sie immer liebevoll.
Wie gerne ich etwas sagen wollte. Wie gerne ich Mutter trösten wollte. Wie gerne ich sie beruhigen wollte. Doch die Grippe raubte mir jegliche Kraft. Ich konnte kein Wort über meine Lippen bringen. Ich hörte das Weinen von Menschen die ihre Angehörigen verloren und ich hörte das wimmern von todkranken Kindern.
Ich fühlte mich wie gelähmt durch die Taubheit die meinen ganzen Körper durchströhmte. ,, Du darfst nicht aufgeben, Edward." hörte ich Mutter sagen. Sie strich mir immer noch mit dem nassen Tuch übers Gesicht. War es nass? Ich spührte kein Wasser auf meinem Gesicht. ,, Miss Masen wie gehts es ihnen?" fragte Meredith. ,, Kümmern sie sich um meinen Sohn...nicht um mich..." hauchte Mutter. Das Fieber schüttelte mich und Mutter schluchzte: ,, Bitte holen sie noch eine Decke Miss. Ich flehe sie an. Sie müssen meinem Sohn helfen!" ,, Beruhigen sie sich Miss. Ich hole eine Decke." sagte Meredith und verschwand. Sie kam ein paar Minuten später wieder und deckte mich zu. Ich war mit 5 Decken zugedeckt doch die Decken halfen nicht gegen die Kälte. ,, Oh Edward..." schluchzte Mutter.
,, Ihr Sohn sollte sich ausruhen, Miss Masen." sagte Meredith. ,, Nein! Wenn er jetzt einschläft...dann wacht er nicht mehr auf." ,, Sie wollen doch nur das beste für ihren Sohn...dann lassen sie ihn schlafen." sagte Meredith. Mein Kopf fühlte sich schwer an, er brummte. Ich schloss langsam die Augen und nahm die Stimme meiner Mutter kaum noch wahr. ,, Bitte Edward. Du darfst nicht sterben." Dann schlief ich ein.
Ich musste wohl träumen denn ich sah meinen Vater an meinem Krankenbett. Die Taubheit aus meinem Körper war ausgewichen und die Kälte wurde durch Wärme ersetzt. ,, Vater?" flüsterte ich mit einer rauen Stimme. ,, Edward." sagte Vater mit einer strengen und doch sanften Stimme. ,, Wo ist Mutter?" ,, Sie wurde entlassen. Weißt du das nicht mehr?" fragte Vater und auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. ,, Heißt das...Mutter lebt?" Vater nickte. ,, Und ich?" fragte ich verwirrt. ,, Du lebst, Edward. Du bist gesund. Du wirst noch heute entlassen." sagte Vater. ,, Wirklich?" fragte ich. Vaters Lachen erfüllte den Raum: ,, Ja! Edward die Grippe ist zurückgewichen. Die Zahl der Erkrankten ist rapide gesunken." Im Raum lag ich als Einziger im Bett. Die anderen Betten waren leer. ,, Aber..." sagte ich verwirrd. Ich sah aus dem Fenster. Auf der Fensterbank saß eine weiße Taube. Ich drehte den Kopf wieder zu meinem Vater. Er war verschwunden: ,, Vater? Vater! Vater wo bist du?" rief ich. Dr. Cullen kam zu mir. ,, Wo ist mein Vater, Dr. Cullen?" fragte ich. ,, Er ist tot...es tut mir sehr leid."
,, Aber...er war gerade noch hier..." sagte ich verwirrt. ,, Edward...du bist auch tot." sagte Dr. Cullen und sah mich verdutzt an. Ich sah an mir herunter. Ich war plötzlich bleich und hart. Dann war das Bett plötzlich verschwunden und ich fiel ins Nichts.
Ich wuch auf, ließ die Augen aber geschlossen. Mein Herz schlug heftig in meiner Brust. Langsam öffnete ich die Augen. Der Raum war nur durch das Schwache Licht unzähliger Petroleumlampen schwach erleuchtet. Die Sonne war wohl gerade untergegangen. Mein Atem ging stockend. Der Tod würde bald kommen. Das spührte ich. Und ich war froh. Mein Leiden sollte bald zu Ende sein. Mein Herz hatte sich beruhigt. Doch mir war immer noch kalt und mein Körper war taub.
Dann vernahm ich die Stimme meiner Mutter und die von Dr. Cullen. ,, Retten sie ihn!" befahl meine Mutter. ,, Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht." sagte Dr. Cullen. ,, Sie müssen! Sie müssen alles tun, was in ihrer Macht steht. Was andere nicht tun können, das müssen sie für meinen Edward tun." drängte Mutter und hustete. Dann war es still. Nach einer Weile hörte ich Dr. Cullens Stimme: ,, Miss Masen?" ,, Lebt sie Dr. Cullen?" hörte ich Merediths Stimme sagen.
,, Ja...noch. Sie ist bewusstlos. Ihr bleiben nur noch wenige Stunden...ebenso wie ihrem Sohn." sagte Dr. Cullen. In wenigen Stunden wäre mein Leiden vorbei. Und auch das Leiden meiner Mutter sollte zu Ende gehen. Ich schloss die Augen schlief aber nicht ein.
,, Dr. Cullen?" fragte Meredith. Ich öffnete die Augen. Die Standuhr in der Ecke zeigte 21.30Uhr. ,, Sie ist tot." sagte Dr. Cullen. Mutters Leiden war vorbei. Und bald auch meins. ,, Und ihr Sohn?" fragte Meredith. ,, Nur noch wenige Stunden dann stirbt auch er." sagte Dr. Cullen betrübt. ,, Soll ich die Leute vom Leichenschauhaus anrufen?" fragte Meredith. ,, Nein...Ich fahre sie ins Leichenschauhaus. Ich bin in 15 Minuten wieder da." Ich hörte wie Dr. Cullen das Bett von Mutter aus dem Raum rollte - mit Mutters Leiche. Dann war es still. Lasst mich sterben. Erlöst mich von meinem Leiden. Lasst mich sterben! Ich betete innerlich zu Gott, dass er mich bald von meinem Leiden erlösen sollte. Ich wurde schwächer. Nur noch wenige Minuten. Da war ich mir sicher.
Plötzlich hörte ich wie man mich aus dem Raum rollte. Man rollte mich raus aus dem Krankenhaus und in ein Auto wo man mich auf eine Trage legte und mich mit einem Tuch bedeckte. Die Autotür wurde geschlossen. Dann wurde eine Tür geöffnet und wieder geschlossen. Der Motor wurde gestartet und das Auto fuhr los. Ich blieb stumm liegen, bewegte mich nicht. Was würde jetzt geschehen? Wo brachte man mich hin? Dann trugen mich 2 Arme. Erst war ich in einem Gebäude dann wieder draußen und dann war es plötzlich ein Gefühl als würde ich über die Dächer der Stadt schweben. Nach wenigen Minuten war ich wieder in einem Gebäude. Ich wurde auf ein Bett gelegt. Dann war es still. Eine Lampe wurde angemacht. Ich spührte wie jemand meinen Puls prüfte. Dann wurde mein Kopf zur Seite geneigt. Und dann plötzlich...ein Biss. Ein Biss in den Hals. Ich riss die Augen auf. Ich spührte wie mir Blut ausgesaugt wurde. Gleichzeitig war es ein Gefühl als würde ich innerlich langsam anfangen zu verbrennen. Dann wandte sich die Person die mich gebissen hatte von mir ab.
Ich schrie auf. Ich fing an innerlich zu verbrennen. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Ich hörte eine Person wimmern ich erkannte sie aber nicht. Ich krümte mich vor Schmerzen. Ich verbrannte innerlich! Warum erlöste man mich nicht von meinem Leiden? Wieso?! Wieso ließ man mich nicht sterben?
,, Es tut mir leid." hörte ich eine Engelsstimme sagen. Dr. Cullen! Er beugte sich über mich: ,, Der Schmerz wird vergehen. Dann ist alles vorbei." Was meinte er mit "Dann ist alles vorbei"? Würde ich dann endlich sterben? Oder würde ich dann gesund sein? Was für einen Sinn hatte mein Leben ohne Mutter und Vater? Ich wollte nicht leben ohne sie! Ich wollte nicht alleine sein! Ich verbrannte innerlich! Ich würde sterben. Endlich! Mein Leiden würde endgültig vorbei sein. Ich würde schlafen. Für immer.
Ich brannte lange. Meine Finger- und Zehenspitzen brannten. Ich hatte das Gefühl, dass meine Organe langsam verbrannten. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Ich schrie wieder auf. ,, Es tut mir leid." sagte Dr. Cullen. Ich merkte an dem mitfühlenden Ton in seiner Stimme, dass er es ernst meinte.
,, Bald kannst du ein neues Leben anfangen." meinte der Arzt. Ein neues Leben? Ich sollte überleben? Wieso? Was tat mir Dr. Cullen an?
Das Feuer in mir wurde schlimmer. Vorallem das Feuer in meinem Kopf und mein Herz schlug schneller. Lasst mich sterben. Bitte lasst mich sterben.
Erlöst mich endlich von meinem Leiden. Ich schrie wieder auf. Aber diesmal war mein Schrei Markerschütternd und laut. Ich quälte mich immer mehr.
,, Noch ein paar Stunden, Edward. Dann ist alles vorbei." sagte Dr. Cullen. Ein paar Stunden noch? Wie viele Stunden meinte er damit? 2? 3? oder 5? Bitte macht das Feuer weg.
Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass Mutters Leiden vorüber war. Sie schlief friedlich - für immer. Und ich würde weder sie noch Vater jemals wiedersehen.
Ich würde nur ihren Grabstein besuchen können. Nie mehr würde ich Mutters Wärme spühren. Nie mehr würde ich ihre tröstenden Worte hören. Mein Leben wäre nie wieder so wie früher wenn ich leben würde. Bitte lasst mich sterben! Ich flehe euch an!
Plötzlich ließ das Brennen in meinen Finger- und Zehenspitzen und in meinem Kopf nach. Es wurde erträglich. Das Brennen wich zurück doch mein Herz schlug noch schneller in meiner Brust. ,, Ein paar Minuten noch." sagte Dr. Cullen mehrere Zehntausend Sekunden später. Mein Herz schlug schneller und schneller. Schneller als das einer Maus. Und dann plötzlich schlug es einmal. Und dann hörte es auf. War ich jetzt endlich tot? Wurde ich endlich von meinem Leiden erlöst? Langsam schlug ich die Augen auf.
Ich sah alles viel klarer. Mein Herz stand still. Ich hielt die Luft an. Ich brauchte keine Luft mehr. Ich sah mein Spiegelbild im Spiegel. Ich erstarrte. Ich eilte zum Spiegel. Innerhalb von 1 Sekunde war ich da. Wo konnte ich so schnell am Spiegel sein? Ich sah in den Spiegel. Trotz des schwachen Lichts sah ich alles klar und deutlich. Ich war bleich und...meine Augen...sie waren blutrot. ,, Was geht hier vor?" fragte ich und verstummte. Meine Stimme war samtig rau und sie klang musikalisch. Dr. Cullen sah mich mit Bernsteinfarbenen Augen an und ich sah wieder in den Spiegel. Mein Gesicht sah perfekt aus ohne einen Mackel. ,, Was geht hier vor, Dr. Cullen?" fragte ich wieder mit lauter Stimme. Ich verspührte einen brennenden Durst in der Kehle. ,, Du bist ein Vampir, Edward." sagte Dr. Cullen.
,, Das ist ein Scherz." sagte ich nach langem Schweigen. Ich? Ein Vampir?! Das sollte ein schlechter Witz sein! ,, Nein, Edward. Du bist nun schnell und stark. Ich werde dir erklären, warum ich keine Menschen töte und du wirst dich auch von Tierblut ernähren, Edward." sagte Dr. Cullen. ,, Es ist also tatsächlich war." flüsterte ich. ,, Ja Edward." sagte Dr. Cullen.
Ich war wirklich tot. Ich lebte aber als Untoter weiter. Für immer!!!
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