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Zwei Wölfe - Ein Schicksal

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Zwei Wölfe - Ein Schicksal - Seite 2 Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mi 15 Jul 2009, 18:24

24. Kapitel – Die Hoffnung stirbt zu Letzt!


Embry Call


‚Wir sehen uns bald wieder!’, hallte noch immer in meinem Kopf. Warum machte ich mir solche Sorgen um sie? Tayanita war ein starkes Mädchen, ein Wolf eben, sie kommt schon alleine klar.
Lustlos und innerlich voller Schmerzen, trottete ich nach Hause. Sollte ich ihr nicht doch nachrennen? Nur um sicher zu gehen, Tayanita ist nichts passiert. Aber was sollte das denn bringen? Ich wollte nicht, dass sie wegen mir noch mehr Ärger mit ihren Eltern haben wird. Das musste echt nicht sein. Sie kommt wieder! Sobald sie kann. Das musste auch meinem Unterbewusstsein klar werden. Obwohl es mir immer wieder vorschlug, ihr zu folgen. ‚Nein!’, das war eine klare Ansage an mich selbst. ‚Nein, sie kommt schon klar!’, sagte ich mir immer wieder. Doch ganz überzeugt war ich immer noch nicht. Ich brauchte sie, genauso, wie sie mich. Ich… . „Hey, Embry!“, rief mir eine vertraute fröhliche Stimme entgegen. „Hi, Leah…was machst du hier? Wieso bist du nicht bei Jake?“, „Naja, ich kann ja nicht immer bei ihm sein. Ich war gerade mit Paul und Sam im Wald, nur zur Sicherheit. Weißt du, seit das andere Rudel wieder weg ist, haben wir unsere Wache verstärkt. Wir könnten immer wieder angegriffen werden.“, erklärte mir Leah die Lage, doch ich hörte ihr nur mit halben Ohr zu, in Gedanken war ich immer bei Tayanita. „Sie…sie werden uns nichts mehr tun.“, murmelte ich leise vor mich hin. Natürlich nicht leise genug für meine Wolfsschwester. „Was? Sie werden uns nicht mehr angreifen? Woher willst du das wissen? Wir sind verfeindete Stämme, natürlich greifen sie uns wieder an.“, „Ach Leah, du verstehst das nicht…ich kann’s dir nicht erklären…ich…muss los!“, das mit der Prägung konnte ich ihr nicht erzählen, oder vielleicht doch? „Moment mal, Embry Call! Mach mir hier mal nichts vor, ja! Komm, was ist los?“, ich wusste gar nicht, dass Leah merkte, wenn es nicht stimmte. „Ähm, ja, naja wie soll ich das sagen?“, „Einfach so, wie es ist.“, „Okay, ich… du kennst doch diesen einen Wolf, der neben dem Anführer stand, ich…ich, mann Leah!“, „Ja, ich weiß welchen die meinst, was ist mit ihm?“, „Ich hab mich auf sie geprägt!“, der Schock stand Leah förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie war ein paar Sekunden sprachlos. „Du…hast…was?“, „Du wolltest es hören, nicht wahr?“, Leah zitterte am ganzen Körper. „Embry das sind unsere FEINDE!“, „Ich weiß! Was kann ich denn bitte dafür? Glaubst du man sucht sich das aus? Glaubst du etwa ich kann etwas dagegen tun? Glaubst du, Sam hat sich absichtlich auf Emily geprägt, nur um dir wehzutun?“, das hatte gesessen, Leah wurde ganz bleich im Gesicht, verzweifelt versuchte sie, die Tränen zurückzuhalten. Auf einmal schrie sie los: „ Embry! Halt’ deinen verdammten Mund! Hör auf von Sam und Emily zu reden, lass es, kapiert!“, „Ey Leah, das ist das Gleiche!“, jetzt hatte sie den Kampf gegen die Tränen verloren. Sie brach in Tränen aus und rannte weg. Super, dachte ich mir. Aber trauerte sie Sam immer noch nach? Sie hatte Jacob. Ich hatte Tayanita, aber anscheinend ging das nicht so leicht, wie mit anderen Paaren. Wir waren zwar noch kein Paar, aber das würde noch kommen. Vorausgesetzt, wir sehen uns wieder… plötzlich stand Jake vor mir, mit einem Gesichtsausdruck, den ich nicht wirklich deuten konnte. „Jacob? Was ist?“, fing ich an. „Das könnte ich dich auch fragen, was hast du mit Leah gemacht? Sie ist ja völlig außer sich!“, „Na und? Ich hab sie auf Sam angesprochen, nicht mein Problem, wenn sie gleich ausrastet!“, jetzt hatte ich auch noch mit Jake Stress, toll gemacht! „Du hast dich geprägt?“, versuchte es Jake jetzt noch mal ruhiger. „Ja, hat dir Leah das erzählt?“, „Nein, sie hat es mir nicht erzählt, ich wusste es, Embry wir sind schon so lange befreundet, glaubst du nicht, ich merk’ das?“, „Keine Ahnung…“, „Wie heißt sie?“, „Tayanita. Sie gehört zu dem anderen Rudel, das uns angegriffen hat.“, „Vom anderen Rudel?“, „Ist das ein Problem?“, „Nein. Dann werden sie uns nichts mehr antun! Wo ist sie jetzt?“, „In ihrem Dorf…“, antwortete ich ihm gedankenverloren. „Sie kommt doch wieder, oder?“, „Ich hoffe sie kommt bald…“. Ich starrte den Mond an. In der Nacht wirkte alles so friedlich, ich spürte den kalten Wind an meinen Armen. „Es wird kalt, lass uns nach Hause gehen!“, schlug ich dann vor.
Ich schaute ein letztes Mal in die Richtung, in die Tayanita verschwunden war. Sie würde wieder kommen und wenn nicht, werde ich zu ihr gehen!

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Beitrag  Gast Mi 15 Jul 2009, 21:40

Tayanita Fair

Kapitel 25: Nächtliche Gespräche

Langsam schlich über die Straßen, die mehr oder weniger nur Sandwege waren. In den letzten Tagen hatte sich mein Leben komplett geändert. Ich hatte den Sinn meines Lebens gefunden, aber dafür würde ich alles andere verlieren, meine Familie und mein Rudel, meine Freunde.
Meine Familie, also meinen Vater, der genauer betrachtet sich einen Dreck um mich scherte und lieber mit den anderen Männern aus dem Dorf mal ordentlich einen über den Durst trank und meine Mutter, die von morgens bis abends nichts tat und nur hoffte das Vater bald wieder kam, ohne eine als zu dolle Fahne zu haben. Sie ließ sich von ihm alles gefallen und beachtete mich gar nicht, wahrscheinlich aus Angst, ich könnte sie aus ihrem Sumpf des Lebens holen. Mein Bruder, der schon vor zwei Jahren mit seiner Freundin in die Großstadt gezogen war. Alles in allem kein großer Verlust.
Mein Rudel, die auch gleichzeitig meine besten Freunde waren, dass war schon schwieriger. Ich liebte sie alle wirklich, sie waren die Familie, die ich nie hatte. Len, Sike, Elan, Alex, Shania, Adahy, Yas, der mit Abstand der liebenswürdigste war Jacy, auf den ich mich immer verlassen hatte und der jetzt erst der Grund für meine Flucht war und natürlich Luyu, meine beste Freundin. Sie war die einzige, von der ich mich persönlich verabschieden wollte, sie hatte es verdient. Auch die anderen mochte ich, doch sie würden es sowieso von Jacy erfahren, ob er es wollte oder nicht. Aber Luyu konnte ich nicht so einfach verlassen, wir kannten uns schon seit wir klein waren und ich wollte sie nicht enttäuschen. Meine Familie würde es verkraften, da war ich mir sicher, vielleicht würden sie sogar froh sein, ein Problem weniger zu haben. Aber Luyu, Luyu nicht!
Als ich vor der kleinen Hütte stand, in der sie wohnte, stellte ich mich auf die Zehenspitzen um in eines der dunklen Fenster zu gucken. Es schienen alle zu schlafen. Alle war gut, Luyu und ihre Tante, die jede Woche einen neuen Kerl mit nachhause nahm und für die sie nur ein lästiges Anhängsel ihrer Schwester und ihres Schwagers war. Ihre Eltern waren bei einem Autounfall vor 5 Jahren ums Leben gekommen, seit dem wohnte Luyu hier um überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben. Wie beide hatten das gleiche Schicksal, keine Familie zu haben oder eine die sich nicht für einen interessierte.
Vorsichtig klopfte ich an das kleine Fenster, der Kammer im Erdgeschoss, in der Luyu schlief. Ich wusste, das sie es hören würde, da wir uns öfter in der Nacht trafen, allein schon um gemeinsam zu den Wolfsversammlungen zu gehen. Ich hörte ein leises quietschen und knarren und schon stand sie verschlafen vor mir an dem geöffneten Fenster. Ihre Augen weiteten sich, als sie mich erkannte. „Tayanita! Was machst du denn heute hier? Hab ich was verpasst? Müssen wir irgendwo hin? Was ist los? Ist was …“, sie ließ mir mit ihrer quirligen Art gar keine Zeit zum antworten, aber das machte sie nur noch sympathischer. „Beruhige dich, Luyu! Alles in Ordnung!“, versuchte ich ihr zu erklären, doch sie hörte den Unterton in meiner Stimme. „Dann würdest du ja wohl kaum mitten in der Nacht vor meinem Fenster stehen und mich aus dem Schlaf reißen oder?“ Ich konnte ihr einfach nichts vormachen, außerdem war ich nicht extra gekommen, um ihr alles zu erklären? „Kann ich vielleicht…reinkommen?“, fragte ich vorsichtig, denn ich hatte keine Lust, ihr das hier zwischen Tür und Angel zu erzählen. „Mensch klar!“, sagte sie gleich und zog mich durchs Fenster mit sich. Als wir beiden auf ihrem kleinen Schlafsofa saßen, sah ich gleich die Neugierde in ihren Augen. „Und jetzt erzähl schon, was ist los?“
Wie sollte ich anfangen? „Na ja, es…es tut mir leid, aber ich werde unser Dorf verlassen!“ Jetzt war es raus, es war einfacher als ich gedacht hatte, und Luyu starrte mich mit ungläubig, weitaufgerissenen Augen an. „Wie jetzt? Was? Verlassen? Wohin denn?“ „Dass ist jetzt ziemlich schwer zu erklären!“ Sollte ich ihr alles erzählen, würde sie mich verstehen? Oder würde sie sauer auf mich sein, sauer darauf, dass ich Jacy solche Schmerzen zugefügt hatte? Sie wartete immer noch auf eine Erklärung. „Luyu ich,… ich kann nicht!“ „Du kannst nicht? Klar kannst du! Taya, wir sind beste Freundinnen! Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst, was du auf dem Herzen hast.“ Ich merkte, wie dankbar ich war, sie zu haben. „Hat es mit einem Jungen zu tun?“, fragte sie mich plötzlich. War das so einfach? War ich so schnell zu durchschauen? Aber vielleicht war es auch nur die logistische Erklärung. „Ja…in gewisser Weise schon! Luyu, glaub mir, ich würde dir das echt gerne alles genau erzählen, aber ich muss los!“ „Du kannst jetzt nicht einfach gehen, du kannst mich hier nicht alleine lassen! Was soll ich ohne dich machen?, den letzten Satz hatte sie nur noch in die Dunkelheit geflüstert. „Es tut mir leid, ich muss! Glaub mir, es ist das Beste!“, ich war den Tränen nah. „Dann komme ich mit dir!“, sagte sie plötzlich mit einem Glitzern in den Augen, dass man sogar im dunklen sah. Ich wusste, warum sie das sagte. Es war ihre Gelegenheit, hier wegzukommen. Ich hatte nichts dagegen und wenn sie dadurch glücklicher sein würde, würde auch mir das helfen. Wir konnten beide ein neues Leben anfangen! „Ja!...Ja mach das!, rief ich überglücklich und umarmte sie. Ich konnte mich auf Embry verlassen, denn wenn er mich aufnehmen würde, dann mit Sicherheit auch Luyu. Schließlich gehörten wir beide auch zusammen! Ich wollte nichts weiter mitnehmen, und auch Luyu hatte hier nichts, woran ihr Herz hängen könnte. Wir konnten uns sofort auf den Weg machen! Schnell zog sie sich ihre Sachen an. „Komm! Wir gehen! Und dann erzählst du mir alles! Ich will wirklich alles wissen!“, rief Luyu und ich merkte die Vorfreude in ihrer Stimme. Nichts könnte sie hier behalten. Hand in Hand stiegen wir vorsichtig nach draußen und machten uns wieder auf den Weg in den Wald. Über uns ging langsam die Sonne auf und die ersten Vögel verkündeten den neuen Tag. Aber diesmal würde ich nicht zurückkommen! Das wusste ich!

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Beitrag  Gast Di 21 Jul 2009, 15:52

26. Kapitel - Unnützer Zeitvertreib

Embry Call


Nachdem wir an Jake's kleinem Haus angekommen waren, blieben wir stehen. "Bis morgen, Embry! Mach...mach dir keine Sorgen, sie kommt schon noch, und dann stellst du sie mir mal vor, ich bin schon voll gespannt, sie ist doch bestimmt hübsch, oder?", redete Jake drauf los. "Ja sie ist wunderschön. Ich hoffe, sie kommt morgen. Du wirst begeistert von ihr sein! .... Naja dann, Gut Nacht, bis morgen!"
Als ich nach Hause ging, fing es plötzlich an, wie aus Kübeln zu schütten. Endlich kam ich an meinem Haus, in dem ich mit meiner Mutter wohnte, an. Leise öffnete ich die Holztür. Sie saß am Tisch, den Kopf auf ein dickes Buch gelegt, vermutlich ist sie zu müde gewesen, um in ihr Zimmer zu gehen. Es war ganz still, nichts bewegte sich. Wie auf Kommando, um die Ruhe zu zerstören, knallte die Tür zu. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie windig es war. Meine Mutter schreckte hoch. Blitzschnell öffnete sie die Augen, ich hatte meine dunkelbraunen fast schwarzen Augen von ihr geerbt. Ihr gesamtes Gesicht war sehr schön, sie hatte volle Lippen, lange gewellte Haare und ein perfektes Lächeln. "Oh, Embry! Wo...wo warst du? Es ist doch schon mitten in der Nacht!", meine Mutter machte sich schnell Sorgen um mich, seit dem Tod meines Vaters waren wir nur noch zu zweit. Sie hatte sich immer eine große Familie gewünscht. Umso glücklicher war sie, mich zu haben. "Hi Mum! Ich wollte dich nicht wecken, es tut mir Leid. Ich...ähm...ich war noch mit Leah und Jake im Wald, wir haben voll die Zeit vergessen.", schnell ging ich auf sie zu und umarmte sie. "Aaah, du bist ja triefendnass! Geh nach oben und zieh dir was Trockenes an!", "Nacht Mum!",
"Schlaf gut, mein Sohn!"
In der Nacht träumte ich ausschließlich von ihr. Der Traum war schön, einfach friedlich.
Ich wachte durch den Geruch von Frühstück auf, immer noch müde zog ich mir Jeans und T-Shirt an und ging nach unten. Am Tisch saß meine Mutter schon mit einer Tasse Kaffe in der Hand, "Guten Morgen!", "Morgen Mum! Ich hab leider keine Zeit, ich muss weg, bis nachher!", schnell griff ich noch nach einem Brötchen und machte mich auf den Weg. "Viel Spaß, komm nicht zu spät!", rief Mum mir nach, doch ich war schon aus dem Haus. Wo wollte ich denn eigentlich hin? Tayanita würde bald kommen, das war sicher, doch wann? "Hey Embry!", das war Seth, was machte er denn hier? "Hey Seth was geht?", "Was geht? Was machst du hier?", "Naja, ich weiß es nicht so genau, ich warte auf...", "Auf wen?", damit hatte ich Seth' Neugierde geweckt. "Auf Tayanita? Das musst du nicht verstehen.", "Auf Taya- wer?", hätte ich doch bloß nicht damit angefangen. "Tayanita, sie ... ähm,...", "Jaaa...?", im Schnelldurchlauf erklärte ich Seth, wer Tayanita war, was ich mit ihr zu tun hatte und was Seth einfach noch so wissen wollte.
"Woow, das war jetzt, echt .... viel! Cool, du hast dich geprägt, ich weiß ja nicht, ob man dann demjenigen gratuliert, aber Herzlichen Glückwunsch, Embry!", "Ähm, danke Seth!", der Kleinste aus unserem Rudel war echt der Lustigste! Zusammen gingen wir im Wald umher, erzählten und dies und das und versuchten uns mit irgendetwas die Zeit zu vertreiben. "Also Leah und Jake sind ja ganz süß, aber langsam hab' ich echt keine Lust mehr, sie ständig beim Knutschen zu beobachten, deshalb hab' ich heute auch auf's Frühstück verzichtet!"
Gedankenverloren starrte ich in den Wald, es würde nicht mehr lange dauern, bis zu kommt. Sie hatte es versprochen! "Ey, hörst du mir überhaupt zu?", "Klar Seth, ich weiß, dass deine Mutter Leah und Jake klasse findet und dass du euren Goldfisch nach mir benannt hast!",
"Ich finde ihr habt die gleichen Augen...irgendwie.", so ging das noch lange Zeit, auch wenn ich nur halbem Ohr dem Gespräch, welches eigentlich überwiegend Seth führte, folgte. Für mich gab es im Moment weitaus Interessanteres als Leah CD-Sammlung, die Seth super fand...

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Beitrag  Gast Di 04 Aug 2009, 10:23

Tayanita Fair

Kapitel 27: Glückliche Vereinigung und plötzliche Überraschung! ^^

Die ganze Nacht durch, bis zum Tagesanbruch hatte ich Luyu alles erzählt. Angefangen von dem Kampf, wo ich den einen bestimmten Wolf nicht töten konnte, bis hin zu dem Spaziergang, den ich mit Embry unternommen hatte. Jeden Moment dachte ich, dass es ihr zu viel wird. Es war eine einzige Schwärmerei, was ich von mir gab, doch Luyu hörte der ganzen Geschichte aufmerksam zu und gab ab und an ein „Hmm!“ und „Ahhh!“ von sich, während wir den Weg zurück nach La Push gingen. Sie war wirklich die beste Freundin, die man sich wünschen konnte. Ich merkte, dass sie sich aufrichtig für mich freute, und nicht nur so ein geheucheltes Interesse von sich gab, auch wenn es ihr manchmal anscheinend nicht ganz einfach fiel. Ich konnte auch verstehen warum, schließlich hatte sie niemanden, genau wie ich früher, bloß das ich jetzt jemanden hatte, mit dem ich mir vorstellen konnte, mein ganzes Leben zu verbringen. Einen Sinn! Doch Luyu besaß nichts dergleichen. Ich probierte sie zwischendurch nicht zu sehr zu vergessen, und ihr zu versprechen, dass ich immer für sie da sein werde, egal was passiert und darüber schien sie glücklich zu sein. Wenigstens etwas, was ich ihr geben konnte! Immer wieder erzählte sie mir, dass sie es nicht bereute, mit mir gegangen zu sein. Vielleicht konnte das auch ein neuer Anfang für Luyu werden. Es wäre so schön und ich würde es ihr wirklich gönnen!
Als wir bei Sonnenaufgang aus dem Wald traten, guckte ich nicht schlecht. Ich hatte damit gerechnet, mich mit Luyu durch das halbe Dorf schlagen zu müssen, um das zu finden, wo ich hin wollte. Doch da stand er, als hätte er schon die ganze Zeit an diesem Fleck auf mich gewartet. Als hätte er nichts anderes gemacht. Erst als wir weiter rangegangen waren, erkannte ich, dass rechts neben ihm noch jemand zu stehen schien. Er war etwas jünger als Embry und auch ein wenig kleiner, aber trotzdem noch riesengroß. In gewisser weise sah er ihm sogar recht ähnlich. Er hatte dasselbe dunkle Haar und die gleichen dunklen Augen, aber das war mit Sicherheit nichts Besonderes. Wahrscheinlich kam es mir nur so vor, vielleicht weil ich einfach anders aussah, als die meisten. Welcher Indianer hatte schon strohblonde Haare?
Na ja, zurück zu meinem Engel! Wir waren nur noch wenige Meter entfernt, als ich Luyu mit dem Ellenbogen anstieß, und ihr voller Vorfreude zuflüsterte: „Duuu? Der Links ist Embry! Ist er nicht… perfekt?“ Keine Antwort! Nur schwer konnte ich meine Augen von ihm abwenden, aber es schien, als würde sie mich gar nicht für voll nehmen. „Luyu? Und wie findest du ihn?“ Erst jetzt bemerkte ich, dass sie die ganze Zeit auf ein und denselben Punkt starrte. Ich folgte ihrem Blick und erschrak. Warum starrte sie den Jungen neben Embry an, wie als wäre er die Sonne, um der ihr gesamtes Universum sich drehte. Ja, sie starrte ihn an wie, …wie ich Embry angestarrt hatte! Das konnte doch nicht sein, oder? Konnten wir beide uns in einem so kurzen Abstand prägen? Und die anderen sich anscheinend auch auf uns, denn der Junge starrte sie ebenfalls an, als wäre sie etwas ganz besonderes! Ohne den Blick abzuwenden, fragte sie mich: „Taya, wer…wer ist das?“ „Tut mir leid, dass kann ich dir nicht sagen!“, ich konnte es wirklich nicht, aber ich war mir sicher, dass er genauso zum Rudel gehörte, wie Embry.
Aber im Moment waren andere Dinge wichtiger für mich! Erst jetzt merkte ich, wie ich ihn schon nach dieser kurzen Zeit vermisst hatte. Ich ließ Luyu stehen, sie starrte eh bloß, und rannte auf ihn zu. Er schien gar nicht lange überlegen zu müssen und streckte seine Arme aus, um mich in Empfang zu nehmen. Ich schmiss mich in seine Umarmung und drückte ihn so dicht an mich heran, wie es nur ging. Es schien selbstverständlich! Auch das ich den Kopf hob, um in seine Augen zu sehen und ihm einen leichten, aber intensiven Kuss auf die Lippen zu drücken. Nachdem wir uns voneinander gelöst hatten, beschloss ich ihm die jetzige Situation zu erklären Doch er kam mir zuvor. Glücklich schaute er mich an und stellte fest: „Du bist schon wieder da!?“ „Soll ich wieder gehen?“, fragte ich mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen, ich konnte es einfach nicht sein lassen, ihn zu ärgern. „Was?...NEIN!, natürlich nicht! Du weißt wie froh ich bin, dass du wieder hier bist!“, antwortete er gleich voller Panik, als hätte er Angst, dass ich jeden Moment wieder verschwinden könnte. Zum Beweis nahm er mich noch einmal ganz fest in seine starken Arme. Langsam musste ich mit der Sprache aber rausrücken. „Ähh, Embry? Kann ich vielleicht erstmal eine Weile bei dir wohnen? Nur bis ich was Eigenes gefunden habe!“ Obwohl mir dabei nicht so ganz wohl war. „Ist jetzt ein bisschen schwer zu erklären!“, sagte ich noch hinterher, ein entschuldigendes Lächeln auf den Lippen. Belustigt sah er mich an. „Du kannst bei mir so lange wohnen, wie du es mit mir aushällst. Also hoffentlich für immer, das weißt du! Aber was machen wir mit deiner kleinen Freundin da?“ Ohh Mensch Luyu!! Upps, ich hatte sie ganz vergessen, in der Aussicht, für immer bei meinem Embry zu wohnen. Ruckartig drehte ich mich einmal um die eigene Achse. Wo war sie denn jetzt bloß? Lachend zeigte Embry auf einen Fleck schräg hinter mir, wo vorher der andere Junge gestanden hatte. Und dort stand auch meine Luyu! Die beiden starrten sich an und unterhielten sich dabei ganz angeregt über irgendetwas. Schnell drehte ich mich zurück zu Embry und wir mussten beide grinsen. Ich war mir sicher, dass er das gleiche dachte, wie ich. Doch darüber konnten wir auch noch später sprechen, es war einfach gut, Luyu in Sicherheit zu wissen, denn das war sie jetzt. Ich widmete mich wieder voll und ganz Embry. Auch er schien wieder alles andere um uns herum zu vergessen und nahm mich ein drittes Mal ganz fest in die Arme. Jetzt war ich da, wo ich hingehörte, in meinem ganz persönlichen Paradies!

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Beitrag  Gast Di 04 Aug 2009, 15:48

28. Kapitel – Endlich bist du da!

Embry Call


Endlich hielt ich mein persönliches Glück in den Armen, viel zu lange hatte ich auf sie gewartet. Doch jetzt war Tayanita bei mir. Und ich war mir sicher, dass sie für alle Ewigkeit auch bei mir bleiben würde.
„Ich glaube, die beiden kommen schon allein zurecht. Lass uns gehen.“, sagte ich langsam zu ihr. „Ja, ja ich glaube auch, aber Luyu, wo…wo...“, um ihr die Sorge um ihre Freundin zu nehmen versicherte ich ihr, dass Seth jetzt für sie sorgen wird. „Luyu wird erstmal bei ihm wohnen. Er passt gut auf sie auf Taya, glaub mir.“, „Gut, wenn du meinst. Dann lass uns gehen!“ Ein letztes Mal schaute ich noch in Seth’ Richtung. Er unterhielt sich immer noch aufgeregt mit Luyu. Ich gönnte es ihm von vollem Herzen, jetzt da ich mein Glück auch gefunden hatte, konnte ich mich für andere freuen.
„Ciao Luyu… bis dann!“, rief Taya ihr noch zu, doch sie bekam keine Antwort. Die beiden waren so vertieft in ihr Gespräch, dass sie nichts anderes mehr wahrnahmen. Ich hätte gar nicht gedacht, dass Seth sich so schnell prägen würde. Immerhin war er ja noch sehr jung. „Embry? Wollen wir gehen?“, mir fiel gar nicht auf, wie lange ich hier stand und nachdachte. „Ja, ja klar! Komm’!“. Hand in Hand gingen wir durch den dichten Wald, vorbei an kleinen Flüssen. „Es ist wunderschön hier.“, „Ja, das stimmt. Aber warte erstmal, wenn du hier als Wolf durch den Wald rennst. Ein schöneres Gefühl hast du bestimmt noch nicht erlebt.“, „Doch“, versicherte sie mir, „ich habe dich getroffen!“. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, blieb ich stehen. „Embry…“, „Psss!“, und schon berührten sich unsere Lippen. Das Gefühl war einfach atemberaubend, ich kriegte kaum noch Luft, doch aufhören sie zu küssen, wollte ich auch nicht. Einen langen Moment blieben wir einfach so stehen. Wie auf Bestellung fing es an zu regnen. Doch auch das konnte diesen traumhaften Moment nicht zerstören.
„Ich muss dir etwas sagen.“, „Ja? Sag’s mir!“, forderte ich Tayanita auf. „Ich … ich liebe dich, Embry!“, „Sag das noch mal!“, „Ich liebe dich, mehr als alles andere auf der Welt, mehr als meine Familie…“, den letzten Teil flüsterte sie nur noch. Die kleine Träne in ihren Augen übersah ich nicht. „Ich liebe dich auch, Taya. Und ich bin jetzt deine Familie!“, das munterte sie schon wieder ein bisschen auf. „Komm! Wir gehen jetzt mal weiter. Du bist ja klitschnass!“, ich strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Du auch, Embry!“. Gemeinsam gingen wir weiter. In der Ferne hörten wir die Wellen, wie sie gegen die Klippen schlugen. „Wie lange ist es noch bis zu dir?“, fing Taya aufgeregt an. „Nicht mehr weit…da vorne kannst du schon die ersten Häuser sehen.“, ich zeigte in Richtung Westen. Jetzt sah ich schon die Häuser von Sam und Jacob. „Gleich sind wir da!“, der Regen wurde immer stärker. Hoffentlich standen Seth und Luyu nicht mehr auf der kleinen Lichtung. Sie wirkten wie in Trance.
Jetzt sah ich auch mein Haus. „Wir sind da! Herzlich Willkommen in deinem neuen zu Hause!“, „Ich bin froh bei dir wohnen zu können!“, „Taya, das ist selbstverständlich… wir gehören nun mal jetzt zusammen!“. Schnell öffnete ich die Tür ich sah mich um. „Mum?“, rief ich, „Mum?“, keine Antwort. „Ja, meine Mutter ist noch nicht da. Wir sind jetzt alleine…“, grinsend schaute sie mich an. „Zeig mir mal dein Zimmer!“, „Klar!“, schon zog ich sie die Treppe hoch. Ich zegte auf meine Tür. „Da wären wir.“. Tayanita trat gespannt in mein kleines Zimmer. „Hübsch, nur ein bisschen unordentlich…aber das kriegen wir schon hin!“, verlegen schaute ich auf den Boden. „Sorry, aber hast du dich mal umgesehen?“, „Naja, mich stört das nicht.“, „Okay, sorry, so schlimm ist es ja jetzt nicht.“, „Kannst du damit leben?“, „Ja, aber nicht lange! Morgen räume ich hier auf!“, Na dann viel Spaß, dachte ich mir schnell. Ich war nicht unbedingt der Fan von großen Aufräumaktionen…aber für sie würde ich es schon mal wagen. Von unten hörte ich, wie jemand die Tür öffnete. „Meine Mum ist da. Komm mit!“, Tayanita sah nicht sehr glücklich aus. „Hey, Süße, was ist?“, „Ich…ich kenn sie gar nicht, was wenn sie mich nicht mag?“, ungläubig starrte ich sie an. „Du glaubst meine Mutter mag dich nicht? Sie wird dich lieben, sie ist die netteste und liebenswürdigste Person, die ich kenne.“, „Na dann…wenn du meinst.“, glücklich sah sie immer noch nicht aus. Zur Unterstützung nahm ich ihre Hand und küsste sie noch einmal. „Embry? Bist du da?“, rief Mum von unten. „Ja!“, antwortete ich ihr schnell. „Komm schon, Taya!“ Zusammen gingen wir nach unten ins Wohnzimmer zu meiner Mum.
Sie wird Taya wie ihre eigene Tochter lieben, da war ich mir sicher!

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Zwei Wölfe - Ein Schicksal - Seite 2 Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Sa 08 Aug 2009, 23:05


Tayanita Fair

Kapiel 29: Happy End

Ich bekam meinen Mund gar nicht mehr zu. Hier war alles so herzlich…das war unglaublich! Embry hatte seiner Mum alles erklärt, und die hatte mich daraufhin einfach in den Arm genommen und gesagt: „Herzlich Willkommen, Tayanita! Schön das du hier bist. Fühl dich wie zuhause,…ach quatsch, dass ist ja jetzt dein Zuhause!“
Ich war einfach nur baff gewesen. So etwas hätte es bei mir, in meinem alten Zuhause, nie gegeben. Umso glücklicher war ich jetzt, dass ich hier wohnen durfte und das hoffentlich für immer! Und Luyu konnte hier auch neu anfangen, ganz von vorn. Ich fragte mich, was sie wohl gerade machte?! Ich beschloss sie morgen zu suchen, wir hatten jetzt so viel zu bequatschen. Und Embry hatte mir versichert, dass sie gut aufgehoben sei. Ich glaubte ihm, wenn er das sagte, dann war das auch so!
Embry stand neben mir, hielt meine Hand und strahlte mich an. „Komm wir gehen hoch in mein Zimmer!“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich nickte, nichts lieber als das! Gemeinsam gingen wir die Treppen hoch, hoch in unser neues Glück! „Wenn ihr was braucht, sagt bescheid ja?“, rief uns seine Mutter nach. Sie war so ein netter und liebenswürdiger Mensch, Embry hatte Recht gehabt. „Mum? Wir kommen schon klar! Aber trotzdem danke!“, antwortete er. Vielleicht hätte ich es nicht sehen soll, aber kurz bevor seine Mum in der Küche verschwand, zwinkerte sie Embry einmal kurz zu. Ich musste leise kichern, aber Embry schien nichts gehört zu haben, oder vielleicht tat er auch nur so. In seinem Zimmer setzten wir uns beide auf sein Bett. Plötzlich schoss mir eine Frage in den Kopf. „Ähmm…wo soll ich denn überhaupt schlafen?“, fragte ich ihn und sah ihm dabei ganz fest in die Augen. Ich wollte nicht von ihm getrennt sein. „Hmmm!“, machte er und strahlte wieder wie ein Honigkuchenpferd, „tja…da ich leider selten Besuch habe, musst du wohl mit meinem schönen, großen, total gemütlichen Bett vorlieb nehmen!“ Die Vorstellung schien ihm zu gefallen, und nicht nur ihm!
Ich ließ mich nach hinten fallen und atmete den Duft des Bezugs ein. Er roch…wunderbar! Schnell drehte ich mich wieder auf den Rücken und sah ihn an. Wahrscheinlich hatte er mich die ganze Zeit beobachtet, denn er grinste mich an. Mit einmal rutsche er näher heran, bis er sich über mich stützte. Ich war total perplex! Was sollte ich jetzt tun, ich hatte doch gar keine Ahnung. Aber er bestimmt auch nicht! Ich mein wir waren gerade erst 17! Aber wer wusste das schon so genau. Da nahm er eine Hand hoch und strich mir übers Gesicht. Er schien sich sicher zu sein, und vielleicht sollte ich es auch. Wir gehörten schließlich zusammen, für immer! „Naaaa, meine Süße? Hab ich zu viel in Bezug auf das Bett versprochen?“, fragte er und sah mich immer noch breit grinsend an. Und da macht es klick! Ich liebte ihn mehr als alles andere auf der Welt dass hatte ich schon vorher gewusst, aber ich wollte noch mehr von ihm, alles! „Nein, hast du nicht! Ich find es auch gaaaanz wunderbar!“, antwortete ich, stützte mich auf meine Ellbogen und küsste ihn auf den Mund. Er erwiderte den Kuss ohne eine Sekunde zu zögern. Es dauerte nicht lange und unser Kuss wurde schnell drängender. Ein Kribbeln lief über meinen Rücken, doch es war wunderschön, ich konnte gar nicht aufhören und Embry scheinbar auch nicht!
Als wir nach unglaublich langer Zeit von einander abließen, sah er mir ganz tief in die Augen und zwinkerte mir zu. „Vielleicht sollten wir das Bett mal auf seine Stabilität testen?!“ Er konnte es einfach nicht lassen! Und dafür liebte ich ihn so! „Ja, vielleicht sollten wir das tun!“, flüsterte ich ihm zu und zog ihn zu mir runter. Er schob eine Hand unter mein Shirt und wo er meinen Rücken berührte, brannte meine Haut. Es war ein unglaublich schönes Gefühl und ich wollte mehr davon. Ich wollte überall so brennen! Hastig zog ich ihm sein Shirt aus und schmiss es in eine Ecke seines Zimmers. Die Unordnung war mir gerade herzlich egal. Ich berührte seine durchtrainierte Brust und während dessen zog auch er mir mein Oberteil aus. Überall streichelte er mich, und das so sanft! Ich konnte es nicht mehr zurück halten. Ich wusste, dass es jetzt passieren würde und ich war vollkommen damit einverstanden. Er war die Liebe meines Lebens! Jetzt und auch in der Zukunft! Immer!

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Beitrag  Gast Mo 10 Aug 2009, 12:54

30. Kapitel - Nur ein Wort

Luyu Snow


Endlich gab es nun nicht mehr nur mich und mein verkorkstes Leben allein, endlich gab es ein ‚wir’! Und das machte mich dankbar und übermäßig glücklich. Ein ‚wir’! Was gab ich in diesem Moment alles für dieses kleine, aus drei Buchstaben bestehende Wort? Wir, das hörte sich nach etwas unbeschreiblich Schönem an und das war es wirklich. Mein oder besser gesagt unser ‚wir’ ergaben die nun wichtigste Person in meinem neuen Leben und meine Wenigkeit. Seth und Luyu! Seth Clearwater und Luyu Snow! Gab es etwas Schöneres, als Seth und Luyu? Wohl eher nicht… „Wir! Wir beide! Seth und Luyu!“, säuselte ich fröhlich vor mich hin. „Seth Clearwater, mein neues Glück!“, überaus glücklich tänzelte ich durch Seth’ kleines Zimmer. „Na? Wie geht’s dir heute, mein neues Glück?“, wiederholte Seth mein Sing-Sang. „Ooh, du bist ja schon wach!“, tat ich gespielt überrascht. „Komm her, meine Kleine.“, ich ging zu ihm und setzte mich auf sein Bett. Seth nahm mich in seinen Arm und streichelte zärtlich über meine Wange. „Wir gehören zusammen, für immer!“, ohne mir eine Antwort zu geben, küsste er mich vorsichtig auf den Mund. Ich hatte zugegeben nicht viel Erfahrung in der Hinsicht mit Jungs. Doch bei Seth war ich mir sicher. Ich genoss diesen wunderschönen Kuss. Viel zu schnell war er zu Ende und wir lösten uns voneinander. Lächelnd ging ich zur Tür. „Ich hab Hunger, Seth!“, fiel mir urplötzlich ein. Widerwillig folgte er mir zur Tür hinaus. Ich erinnerte mich an den gestrigen Abend zurück…Ich wurde von Seth Mutter Sue, seiner Schwester Leah und ihrem Freund Jacob herzlich begrüßt und aufgenommen, als ob ich schon lange ein Familienmitglied wäre. Dafür war ich ihnen sehr dankbar.
Liebevoll legte Seth einen Arm um meine Hüfte und führte mich die Tür hinab. Dann kam mir das Wort ‚wir’ wieder in den Sinn und ich lächelte abermals wie ein glücklicher Keks.

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Zwei Wölfe - Ein Schicksal - Seite 2 Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Fr 14 Aug 2009, 11:02

Seth Clearwater

Kapitel 31: Morgendliche Strafen!

Ich hatte mit allem gerechnet, mit allem, aber ganz bestimmt nicht mit dem! Mit,…mit so etwas! Es war unmöglich, das ging doch einfach nicht. Ich spürte die Wärme die von ihrem Körper ausging, und alles kam mir so unwirklich vor. Wie, als wäre ich in einem Traum. Nicht in irgendeinem Traum, sondern in dem, wo ich mir schon so lange gewünscht hatte, das er war wird. Obwohl so lange jetzt vielleicht der falsche Ausdruck war, ich war ja schließlich erst 15! Aber auch 15-jährige haben ja so ihre ganz bestimmten, speziellen Träume. Und es war schön, jemand zu haben, der an seiner Seite war. Und diesem Jemand hatte ich wie durch ein Wunder gefunden. Was wäre gewesen, wenn ich nicht mit Embry da gestanden hätte? Hmm…okay dann wären wir uns spätestens bei der nächsten Party hier in La Push über den Weg gelaufen. Aber wenn die beiden erst gar nicht gekommen wären? Jaaa ähm,…dann wäre Embry sicherlich zu ihnen gegangen und ich? Ich wäre bestimmt mit gegangen, einfach so um mal was Neues zu sehen. Also wären wir uns so oder so begegnet, schade, wohl doch kein Wunder…Schicksal konnte ich dazu nur sagen.
„Seth?... Haaaalloooo Seth! “ Ich erschrak. Ach so, es war natürlich Luyu. Irgendwie fiel es mir noch schwer, daran zu denken, dass ich nicht mehr alleine war. „Sethiiii?“ „Wie hast du mich gerade genannt?“, mit einmal war ich voll und ganz da. „Och nichts, nichts Sethiiii! Aber ich hab immer noch Hunger!“ Ach ja, ich hatte das ganz vergessen, ich fragte mich, wie lange wir uns wohl schon in der kleinen Küche gegenüber standen, während ich mal wieder nichts besseres zu tun hatte als zu denken. Denken…wer brauchte denn schon so etwas?...völlig unnötig, längt nur von den wichtigeren Dingen ab, beschloss ich. Ich konnte ihr für diesen schlimmen, wirklich sehr schlimmen Spitznamen noch nicht mal böse sein. Ich sah ihr in die Augen und schwups, der alte Seth war wie weg. „Entschuldigung meine Süße! Ich mach dir natürlich sofort etwas.“ Zufrieden und siegesgewiss lächelte sie mich an. „Na dann ist ja alles in Ordnung, Sethiii!“ Mist, sie wusste, dass ich ihr nicht böse sein konnte. Jetzt war alles verloren. Oohh nein, sie hatte schon jetzt die Kontrolle über mich. Achtung, Achtung, dass musste dringend geändert werden. „Sag mal Luyu? Wie war das eben?“, fragte ich honigsüß. „Ähmm, nichts Sethiii!“, antwortete sie lachend. „Hmm…ich glaub das war jetzt einer zu viel!“ Ich setzte mich auf einen Stuhl und zog sie schneller als sie noch einmal Sethiii! sagen konnte auf meinen Schoß und umklammerte sie mit meinen Armen. Ich glaub sie konnte nicht mal mehr einen Finger bewegen. „Also noch mal, wie war das gerade? Hast du etwas zu deiner Verteidigung zu sagen?“ „Ich? Ich hab doch gar nichts gemacht!“, sagte sie und funkelte mich angriffslustig an. „Nein. Neeeiiin überhaupt nicht. Bist ein wahrer Engel! Wie komm ich bloß darauf? Hast du vielleicht eine Idee hm?“ Ich würde mich hier nicht unterkriegen lassen. „Nöö, hab ich nicht. Also, dann kannst mich ja loslassen ne? Wie schaffte sie das bloß? Wir kannten uns gerade mal einen Tag und ich war ihr schon hoffnungslos verfallen. Nach einem Tag! Das war unglaublich! Also blieb mir nichts weiter übrig, als meine Lieblingsgefangene ungern frei zu lassen. Langsam stand sie auf, drehte sich zu mir um, kam so nah, dass ich ihren Atem spürte und sagte: „Gewonnen!...Sethiii!“ Ich hatte ihre Augen noch nie so leuchten sehen, sie war voll dabei. Ich konnte gar nicht anders, und zack saß sie auch schon wieder in ihrem kleinen Gefängnis. Ihr machte das auf alle fälle spaß, stellte ich fest. „Sag mal, macht dir das Spaß kleine unschuldige Jungs mit fürchterlichen Spitznamen zu quälen?“, ich musste einfach nachfragen, vielleicht allein schon um ihre Stimme zu hören. „Hmm, eigentlich nicht. Aber ich finde die Strafe könnte nicht besser sein!“, antwortete sie und drehte sich so weit das ging zu mir um. Wir sahen uns direkt in die Augen. „Ich glaub ich kenn eine noch viel bessere Strafe!“, flüsterte ich ihr zu. Und schon legten sich ein zweites Mal unsere Lippen übereinander. Es war berauschend. Man kam gar nicht mehr davon weg. Jetzt war ich auch schon abhängig, das gibt’s doch gar nicht! Mein Leben war wirklich von einen auf den anderen Tag verändert worden. Aber nicht negativ, das wusste ich. Ein lautes Kichern störte diesen wunderbaren Moment. Ruckartig fuhren wir beide hoch. In der Küchentür stand Leah. Sie sah mich an und musste noch lauter kichern. „Ich wollte euch ja gar nicht stören Luyu und … Sethiii!“, brüllte sie inzwischen schon vor lachen. Wütend funkelte ich sie an. Oh nein! Ohhhhhh neeeeiiiin! Bitte lieber Gott, mach das sie dass jetzt nicht wirklich alles mit an gehört hatte. Wie peinlich vor seiner großen Schwester! Sie kringelte sich schon vor lachen. „Leah, nun komm! Ich finde dass jetzt komischer weise gar nicht mehr lustig.“ Und jetzt kam meine Rache. „Und außerdem, seit wann tauchst du überhaupt hier so früh am Morgen auf? Schon wach? War die Nacht etwa nicht anstrengend genug? Das tut mir jetzt aber leid! Ich glaube ich muss da mal ein ernstes Wörtchen mit deinem Jakiii reden!“ So jetzt hatte sie ihr Fett weg. Und es schien zu klappen. „Ja ist ja schon gut. Ich behalte das für mich. Und ähmm…viel Spaß noch ihr zwei. Ich muss dann auch mal schnell wieder zurück zu Jake. Aber haltet euch bitte nicht zu lange auf, ja? Heut Mittag ist Rudelversammlung. Mit allen! Kommt nicht zu spät! Tschüssi!“ Schnell zwinkerte sie mir noch einmal zu. So schnell hatte ich Leah noch nie aufgeben sehen. Schon wieder stellte ich fest, dass Jake einfach nur gut für sie war. Sie hatte sich komplett verändert.
Aber genug über andere, schnell drehte ich mich wieder zu Luyu, die unserem Gespräch lächelnd gefolgt war. Ich schaute ihr in die Augen und wusste: Für sie würde ich alles machen, auch wenn das hieß, bescheuerte Spitznamen auszuhalten! Und ich musste zugeben, ich fand die Strafe jetzt auch nicht sooo schlecht. „Ähmm,…du?“, fragte Luyu plötzlich. „Ja! Was ist denn mein neues Glück?“ Sie musste lächeln, als ich ihre Worte von vorhin benutzte. Sie legte ihren Mund an mein Ohr und flüsterte: „Ich hab immer noch Hunger!“

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Zwei Wölfe - Ein Schicksal - Seite 2 Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mo 17 Aug 2009, 13:33

32. Kapitel – Eine glückliche Familie

Luyu Snow


„Na dann, mach ich uns jetzt was.“, Seth stand auf und ging zum großen Kühlschrank. Er war komplett voll, mit allem, was man so braucht. Doch Seth schien das nicht zu überzeugen. „Was ist das denn alles hier?“, das war jedoch eine reinrhetorische Frage. „Da muss doch was Leckeres dabei sein. Lass mich mal gucken!“, guten Gewissens ging ich zu ihm und richtete meine Blicke auf den Essensvorrat. „Ähm, ja, wie wär’s mit Eierkuchen? Die würde ich auch noch gerade so alleine hinbekommen…“, stellte ich zufrieden fest. „Gut, okay, lass uns das machen.“. Gemeinsam hantierten wir in der Küche herum, jedoch nicht ohne von dem anderen die Finger zu lassen. Bevor er den Teig in die Pfanne goss, gab Seth mir schnell einen Kuss. „Sollte das ein Kuss sein?“, fragte ich ihn und versuchte meine ganze Empörung, die ich aufbringen konnte, in diese Frage einfließen zu lassen. „Entschuldigung.“, antwortete er mir förmlich. „Natürlich nicht, komm her!“, er nahm mich liebevoll in seine Arme und legte seine Lippen voller Leidenschaft auf meine. Einige Sekunden verharrten wir so, bis jemand uns auf unser Frühstück aufmerksam machte. „’tschuldigung, aber euer Essen sieht nicht gut aus.“, es war Jacob, Leahs Freund. „Hey, Jake! Oh, danke…“, doch Jacob war schon wieder verschwunden. Kaum merkbar vernahm ich noch seine Worte: „Jetzt hat’s ihn auch erwischt…“, und dazu ein leises Kichern.
„Oh nein! Also das geb’ ich dir nicht zu essen!“, stellte Seth frustriert fest. Dann warf auch ich einen Blick in die Pfanne. Unser Frühstück sah nicht mehr nach Essen aus, die Eierkuchen waren ziemlich verkohlt. „Nur weil du mich mal wieder küssen musstest!“, fuhr ich ihn scherzhaft an. „Nur weil du so unwiderstehlich bist!“, damit konnte ich getrost leben. Und Seth nahm mich wieder in den Arm und wir setzten unseren Kuss fort. Nicht nur ich, sondern auch er war unwiderstehlich.
Nach einer Weile lösten wir uns dann doch unfreiwillig voneinander und Seth lächelte mich an. „Das sind die verbrannten Eierkuchen mehr als wert!“.
Ich wusste zwar nicht wie, aber irgendwann hatten wir es dann doch geschafft und das Essen stand auf dem großen Küchentisch. Nachdem wir satt waren, wohlgemerkt nachdem Seth satt war, denn er aß gut das Doppelte von meinem, machten wir uns auf den Weg in sein Zimmer. Selbstverständlich hielt er eine Hand immer an meiner Hüfte. Ich liebte dieses Gefühl ihn in meiner Nähe zu wissen.
In seinem Zimmer angekommen setzte ich mich auf sein Bett und betrachtete den Raum. Die Wände waren mit weißer und marineblauer Farbe gestrichen, welche das Zimmer freundlich aussehen ließen. Doch dafür müsste man eigentlich nur Seth in diesen Raum stellen und jeder würde sich auf Anhieb wohlfühlen. Er strahlte eine unbeschreibliche Wärme aus.
Mir fiel aus, dass Seth sehr an seiner Familie hing. In einer gläsernen Vitrine standen unzählige Bilder. Von seiner Mutter, seiner Schwester. Ich ging zu den Fotos und schaute sie mir genauer an. Eines hatte es mir besonders angetan. Es waren Seth mit seiner Schwester und ihren Eltern zu sehen. Eine glückliche Familie, wie ich sie nie gehabt hatte. Vorsichtig nahm ich es in die Hände. Sollte ich jetzt wirklich zu dieser Familie gehören? War mir so ein Glück vergönnt? Kaum merkbar fing ich an zu weinen. Sofort war Seth an meiner Seite und nahm mich in den Arm, sanft strich er mir über den Rücken. „Hey, was ist denn?“, fragte er mich mit einem besorgten Gesicht. „Nichts, es ist nur so, dass… wenn ich dich mit deiner Familie so glücklich sehe, denke ich immer daran, wie es bei mir ist, oder jetzt zum Glück war. Danke, dass ich bei dir sein darf, Seth.“, flüsterte ich, doch ihr war mir sicher, er hörte es. „Ich liebe dich, Luyu!“, und wieder legte er seine Lippen auf meine. Wieder durchströmte mich das Gefühl, nicht allein zu sein.
„Was ist mit deinem Vater?“, fragte ich ihn immer noch leise. Ich war mir nicht sicher, ob sein Vater das richtige Thema war. „Er.. ist gestorben. Er hatte einen Herzinfarkt. Das war der Tag, an dem Leah und ich uns zu ersten Mal verwandelt haben.“, auch er sprach leise. Es fiel ihm schwer darüber zu sprechen. Ich hörte seine ganze Trauer. „Es tut mir so unglaublich leid, Seth.“, „Danke.“, war alles was er über die Lippen brachte. Ich wollte ihn nicht leiden sehen. Vorsichtig lächelte ich ihn an. Er erwiderte es und sah schon nicht mehr ganz so traurig aus. „Genug der Traurigkeit, wir müssen los!“, sagte er auf einmal. Oh mein Gott, zu seinem Rudel. Das Rudel welches meines angegriffen hatte. „Die anderen werden Taya und mich hassen.“, stellte ich ohne Zweifel fest. „Sie werden euch nicht hassen, Leah und Jake hassen dich doch auch nicht.“ Munterte er mich auf, doch ganz glaubte ich ihm nicht. „Doch, werden sie…“, da war ich mir sicher.

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Zwei Wölfe - Ein Schicksal - Seite 2 Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Di 18 Aug 2009, 14:20

Seth Clearwater

Kapitel 33: Allein, allein!

Es hatte gut getan. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber es hatte wirklich gut getan ihr alles zu erzählen. Okay, alles war jetzt etwas übertrieben, also zumindest dass von meinem Vater. Aber das war schon viel, ich erzählte es nicht jedem. Doch bei Luyu war ich mir sicher, sie gehörte schließlich zu mir, deshalb musste sie auch alles über mich und meine Familie wissen.
Ich nahm sie an die Hand und gemeinsam gingen wir zu der Lichtung, auf der das heutige Treffen stattfinden würde. Ich merkte, wie sie neben mir zitterte. Sie hatte Angst und das schlimmste war, ich konnte sie ihr noch nicht einmal nehmen. Ich hatte probiert ihr einzureden, es würde alles gut werden, die anderen würden sie mögen. Aber eigentlich wusste ich es ja selbst nicht, wie die anderen reagieren würden. Ich konnte nur hoffen, hoffen und beten, dass alles gut werden würde. Aber ich schätzte eigentlich die anderen als vernünftig genug ein, dass alles zu akzeptieren. Schließlich war die Prägung eines der größten, nicht durchschaubaren Geheimnisse überhaupt. Ich war froh, dass Embry und Taya in der gleichen Situation steckten, dass würde Luyu kraft geben. Aber auch die beiden konnten nichts unternehmen, wir saßen sozusagen im gleichen Boot. Sie gehörten zusammen und wir gehörten auch zusammen, wir hatten uns geprägt! ...Oder es hatte uns auch erwischt, wie Jake es so schön gesagt hatte. Diese Formulierung gefiel mir um einiges besser.
Kurz bevor wir da waren, stupste ich Luyu an. Sie war ganz versunken gewesen, in ihren Grübeleien, genau wie ich. „Süße?...Wir sollte uns vielleicht verwandeln, oder? Ich glaub das wäre um einiges besser.“ Sie sah mich nur an und nickte leicht. Danach verschwand sie kurz hinter den nächstgelegenen Bäumen. Die Zeit nutzte ich, um mich auch in den großen, sandfarbenen Wolf zu verwandeln. Das Zittern, das durch meinen Körper fuhr, war inzwischen Routine geworden, es war alltäglich! Langsam fehlte mir der Nervenkitzel. Ich brauchte mal wieder etwas neues, etwas spannendes. Ich wollte wieder was erleben. Noch konnte ich nicht wissen, dass ich darauf gar nicht mehr so lange warten brauchte.
Nach kurzer Zeit kam auch Luyu zurück. Ihrer Schönheit konnte auch eine Wolfsgestalt kein Abbruch tun. Ihr weißes Fell glänzte, wie der Schnee im Winter. Ich glaubte, noch nie einen so schönen Wolf gesehen zu haben. Es war…unglaublich! Und ungewohnt!
Luyu? Ja Seth? Perfekt! Sie konnte mich hören, sie konnte meine Gedanken verstehen. Dass bedeutete, dass sie in unser Rudel gehörten. Es war einfach so beschlossen, auch ohne unser Zutun. Du siehst wunderschön aus! Ich musste es ihr einfach sagen. Dankeschön! , sagte sie und senkte leicht den Kopf. Ich grinste sie mit einem Wolfsgrinsen an und gemeinsam gingen wir weiter auf die Lichtung zu. Sie hatte immer noch Angst, aber ich hatte das Gefühl, dass es weniger geworden war, wenn auch vielleicht nur wenig. Ich würde jederzeit alles probieren, um ihr auch die restliche Angst zu nehmen.
Wir kamen zur gleichen zeit an, wie Embry und Tayanita. Ohh! Na so was!, dachte ich. Na?...War die letzte Nacht erfolgreich?
Seth! Halt bloß die Klappe!,
fauchte Embry zurück. Ja ja, ist ja gut! Schon irgendwie blöd, dass mit dem Gedankenlesen, oder? Ich konnte mich einfach nicht zurück halten. Embry gab nur ein kurzes, wütendes Knurren von sich und Taya kicherte kurz. Sie schien dass alles nicht so ernst zu nehmen. Luyu kicherte daraufhin auch und zwinkerte ihrer Freundin kurz zu. Frauen!!!
Zu viert gingen wir weiter, bis wir ankamen. Alle anderen waren schon da. Jake saß neben Leah und die anderen in einem lockeren Halbkreis daneben. Sam stand in der Mitte, er schien schon auf uns gewartet zu haben. Natürlich wusste er schon bescheid, aber die anderen außer Jake und Leah, schienen überrascht. Quil gab ein kurzes, heißeres Lachen von sich, als er auf Embrys Gedanken stieß und Jake stieg mit ein. Daraufhin stupste Leah ihm in die Seite. Sofort verstummte er. Schließlich war er ja wohl derjenige, der hier am wenigsten Lachen durfte. Habt ihr euch jetzt alle wieder eingekriegt ja? Sehr schön, dann können wir ja anfangen! Bei Sams Aufforderung verstummten auch die restlichen. Also, fing er an, ihr habt ja alle Augen im Kopf! Und wie ihr seht, hat unser Rudel deutlich Zuwachs bekommen. Wenn auch nicht ganz geplant. Da es sich ja nicht ändern lässt, verlange ich von euch, dass ihr sie in unsere Mitte herzlichst aufnehmt, habt ihr mich verstanden? Ich möchte hier keine Streitereien. So, also gibt es noch etwas Wichtiges zu besprechen? Alle nickten zustimmend, es schien niemand ein Problem damit zu haben. Besonders Leah schien glücklich zu sein, schließlich war sie jetzt nicht mehr der einzige weibliche Wolf im Rudel.
Moment mal!, ertönte es aus Pauls Ecke. Wenn ich mich recht erinnere, waren dass unsere Feinde, sie haben uns angegriffen! Und ihr nehmt sie einfach hier in UNSEREM Rudel auf? Sie hätte uns beinnahe alle getötet, habt ihr das vergessen? Dass könnt ihr nicht machen!
Neben mir zuckte Luyu zusammen. Dass was sie befürchtet hatte, war eingetroffen. Und auch Taya schaute Embry ängstlich an. Und Jake legte wütend seine Stirn in Falten. Sam schaute Paul an und wollte ihn beruhigen. Paul, bitte! Du weißt genauso gut wie ich, dass sie es nicht wollten. Sie haben als Rudel angegriffen, auf Befehl des Leitwolfes hin. Die beiden wollten und würden uns nichts tun. Hab ich recht? Sam schaute erst zu Luyu und dann zu Taya. Beide nickten ängstlich. Siehst du Paul! Du musst dich hier nicht so aufspielen. Sie gehören ab jetzt zu unserem Rudel und auch DU wirst das akzeptieren müssen. Schließlich kann man der Prägung nicht dazwischenfunken! Außerdem können wir immer neue Mitglieder gebrauchen. Also benimm dich!
Doch Paul wollte so schnell nicht aufgeben, das war so typisch für ihn. Ich beschloss mich erstmal hinzusetzen. Dass würde nämlich noch eine Weile dauern, aber wir waren dass alle schon gewohnt. Paul war jetzt so richtig schön in seinem Element. Und schon legte er wieder los. Ja, dass ist es ja gerade! Ihr nehmt hier unsere Feinde auf, nur wegen irgendeinem auf unendliche – Liebe – Getue. Bla bla bla, für immer und ewig! Und so weiter, und so weiter! Das geht mir langsam auf die Nerven! Habt ihr alle den Verstand verloren? Paul hörte gar nicht mehr auf. Jetzt hatte er was gefunden. Ich probierte ihn auszublenden, denn das ging MIR nämlich langsam auf die Nerven! Luyu merkte, wie ich mich entspannte und wurde auch ruhiger. Immerhin schien nur einer etwas gegen sie zu haben. Und das war natürlich Paul, wer sonst? Der ist immer so! Der kriegt sich schon wieder ein!, richtete ich meine Gedanken an Luyu. Sie nickte mir lächelnd zu. Ohh nein! Ich krieg mich hier nicht ein! Mist, er hatte es gehört. Ich mein, dass könnt ihr einfach nicht bringen. Wo leben wir denn? Bin ich hier im falschen Film? Soll ich euch mal das Hirn durchpusten? Vielleicht braucht ihr das ja mal. Das gibt es einfach nicht! Hoah, du bist die Liebe meines Lebens! Uhhhh….hathathat! Turtel, turtel, turtel! Knutsch, knutsch, knutsch! Hört auf, hier in den Betten rumzuspringen und benehmt euch endlich mal vernünftig! Man ey, bin ich hier der einzige, der noch klar denken kann? Ohh man! Langsam machte er sich lächerlich. Auch Sam schien erstmal abwarten zu wollen, bis seine Attacke vorbei war. Doch Jake schien nicht so ruhig zu bleiben. Nein! Du bist der Einzige, der Niemanden hat! , schnaufte Jake in Pauls Richtung. Dafür erntete er einen wütenden Blick von Leah. Paul schaute Jake entsetzt an und es schien, als mache irgendwas in seinem Inneren klick! Es stimmte, jeder hatte jetzt jemanden, wirklich jeder, außer Paul! Er riss seine Augen auf und rannte in den Wald! Das kannten wir auch schon. Wie langweilig!
Super Jake! Hast du ganz toll gemacht! Sagte Sam und verdrehte die Augen. Du kennst ihn doch! Provozier ihn doch nicht noch! Jetzt ist er erstmal wieder weg!
Der kommt schon wieder! Spätestens morgen, dass wisst ihr doch!, antwortete Jake.
Trotzdem! Also ich denke, dann ist für heute wohl erstmal genug! Ich sag bescheid, wann wir uns wieder treffen. Ihr könnt dann nach hause gehen.
Endlich! Luyu sah mich an und ich deutete mit dem Kopf in Richtung Haus. Komm wir gehen! Auch die anderen machten sich auf den Weg. Schließlich hatten wir alle Jemanden! Wir waren nicht allein!

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Zwei Wölfe - Ein Schicksal - Seite 2 Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mi 19 Aug 2009, 02:16

34. Kapitel – Traurige Erinnerungen und ein glückliches Ende

Luyu Snow


Zu sechst machten wir uns auf den Weg nach Hause. ‚So schlimm war’s doch jetzt gar nicht, oder?’, fragte mich Seth. ‚Nein, es war nicht schlimm. Ihr seid alle so nett zu uns, okay fast alle…’, gab ich ihm zur Antwort. Doch dann wünschte ich mir, ich hätte den letzten Teil nicht gesagt. ‚Hey, mach dir keine Vorwurfe wegen Paul, der ist immer so!’, ‚Ja, aber was hat er denn?’, ‚Naja, er hat halt niemanden. Nicht so richtig, ach keine Ahnung.’, Seth schien meine Sorge oder besser gesagt Schuldgefühle nicht sehr ernst zu nehmen. ‚Ciao, ihr beiden!’, verabschiedeten sich die anderen von uns. Taya grinste mich noch mal kurz an und war dann auch schon mit Embry an ihrer Seite verschwunden. Es war ein so schönes Gefühl sie glücklich zu sehen. Meine beste Freundin war nun endlich nicht mehr allein.
Schweigend gingen wir weiter durch den Wald. ‚Luyu?’, fragte er mich plötzlich. ‚Ja, Seth?’, mir fiel auf, dass er stehen geblieben war. ‚Wollen wir uns wieder zurück verwandeln?’, ‚Oh..ja klar!’, erwiderte ich schnell. Ich verschwand hinter einem Baum und konzentrierte mich auf meinen Körper. Es war noch gar nicht so lange her, als ich mich das erste Mal verwandelte.
Es ist ein kalter Herbsttag gewesen. Es regnete in Strömen und dazu wehte ein heftiger Sturm. Ich saß in meinem kleinen Zimmer im Haus meiner Tante. Sie war nie ein Mutterersatz für mich gewesen. Einen Ersatz gab es auch nicht für die liebste Person in meinem Leben. Jede Nacht trauerte ich um meine geliebten Eltern. Vor einigen Jahren kamen sie bei einem Autounfall ums Leben. Wie viele Nächte hatte ich nicht aufgehört zu weinen? Wie viele Nächte lang betete ich, dass sie wieder zu mir zurück kommen würden? Auch an diesem Tag lag ich schluchzend auf meinem Bett. Tränen liefen mir über meine Wangen bei den Gedanken an sie. Von unten hörte ich, wie die Tür krachend ins Schloss fiel. Meine Tante. Schnell wischte ich mir die Tränen mit dem Ärmel meines T-Shirts weg, wenn sie sehen würde, dass ich geweint hatte, würde sie sich wieder tierisch aufregen. Weshalb, würde ich wahrscheinlich nie verstehen. Gekränkt lief ich die Treppe hinab und da stand das Grauen auch schon. Meine Tante lag in den Armen eines mir fremden Mannes und guckte mich argwöhnisch und herablassend an. „Hallo.“, stumm begrüßte ich sie. „Was willst du hier? Und wie zum Teufel siehst du schon wieder aus? Verschwinde!“, lallte sie vor sich hin. Ich wollte gar nicht wissen, mit wie viel Alkohol sie ihren Kummer um sich selbst versucht hatte auszulöschen. Und wie viele Männer ihr dabei geholfen hatten. Schweigend trat ich auf der Stelle. „Hast du mich nicht gehört? VERSCHWINDE!“, schrie sie mich jetzt an. „Tante…“, versuchte ich sie zu beruhigen. „Hau ab!“, das war deutlich genug. Tränen schossen mir in die Augen. Hatte ich das verdient? Wütend und tief verletzt zu gleich, rannte ich zur Tür hinaus. „Mach, dass du verschwindest!“, rief sie mir noch nach. Das gab mir den Rest. Ich rannte in den Wald hinein, ohne genau zu wissen, wo ich hin wollte. Einfach nur Weg! Weg von meiner Tante! Ich rannte immer schneller und urplötzlich fühlte es sich an, als ob ich explodierte. Ich verlor mich selbst, fiel in ein tiefes Loch der Trauer.
Dann fand ich mich schließlich wieder, aber was war mit mir passiert? Was zum Teufel war ich? Ich hörte Stimmen in meinem Kopf, Tayas Stimme. Sie gab mir Kraft, versprach mir, es würde alles wieder gut werden. Dankend nahm ich die Hilfe meiner Freunde an.
Mit einem Kopfschütteln schickte ich die Gedanken wieder zurück in die Vergangenheit. Nicht oft dachte ich an diesen Tag, noch nie hatte ich Seth davon erzählt, noch immer verstand ich nicht, warum mir so ein Glück vergönnt war.
„Luyu?“, rief Seth mich. „Ist alles okay?“, „Jaja, ich komme!“, versicherte ich ihm. Mir war gar nicht aufgefallen, dass mir eine Träne die Wange runter lief. Konnte ich diesen schrecklichen Tag denn nie vergessen? Schnell zwang ich mir ein Lächeln auf. Seth musste meine Trauer nicht unbedingt mitbekommen. Er würde sich wieder Sorgen um mich machen, aber dafür liebte ich ihn auch so sehr!
Als ich wieder neben ihm stand, konnte ich nicht anders und musste ihn einfach umarmen. Sofort erwiderte er meine Absicht. „Ich liebe dich, Seth!“, „Ich dich auch, ich bin immer für dich da!“, genau das wollte ich jetzt hören. Nur das!
Plötzlich fing es anzuregnen und wir beeilten uns nach Hause zu kommen. Dort angekommen gab ich ihm einen flüchtigen Kuss. „Wofür war der denn?“, „Brauche ich immer einen Grund, um dich zu küssen?“, „Nein, natürlich nicht.“ Leise kicherte ich vor mich hin. Nachdem wir uns trockene Kleidung angezogen hatten, setzten wir uns auf das große schwarze Ledersofa im Wohnzimmer. Ich lag schweigend in Seth’ Armen, gemeinsam genossen wir die Stille. Es war einfach schön.
Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein, der Tag war anstrengend gewesen. Ich war froh darüber, in einem neues Rudel aufgenommen worden zu sein, zu wissen, dass meine beste Freundin genauso glücklich war wie ich und einfach bei Seth sein zu dürfen.
All das machte mein neues Leben perfekt!

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Beitrag  Gast Sa 29 Aug 2009, 22:05

sooo...bitte wundert euch jetzt nicht, dass wir ab jetzt immer mal was von den volturi berichten! grins
ihr werdet dann noch ganz schnell raus bekommen, warum wir das jetzt einfach mal so machen!^^
also...wir hoffen euch stört es nicht! Zwei Wölfe - Ein Schicksal - Seite 2 143787
...aber es ist eigentlich ganz wichtig...und es steht natürlich auch immer drüber, von wem wir jetzt schreiben Zwei Wölfe - Ein Schicksal - Seite 2 94952
also so wie bisher...nur mit ein paar kleinen ausschweifungen nach volterra! Zwei Wölfe - Ein Schicksal - Seite 2 860353

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…zur gleichen Zeit an einem gänzlich anderen Ort, bei gänzlich anderen Wesen, in einem vielleicht nicht ganz so perfekten und glücklichen Moment…

ARO

Kapitel 35: Fehlgeschlagener Plan

Ich konnte es nicht leiden, absolut nicht, wenn etwas nicht so lief, wie ich mir das vorstellte. Nichts lief, wie ich es mir vorstellte!
„Meister? Ist alles in Ordnung?“
Ruckartig fuhr ich aus meinen Gedanken auf. „Ja, Jane! Ist schon gut, ich werde es nicht ändern können. Danke, für deine Neuigkeit.“, antwortete ich ihr. Ich hatte sie ganz vergessen. Es passte mir nicht, dass hier nichts ohne mich funktionierte. Alles musste man selber machen.
Wie sollte ich das Problem denn lösen? Meine Sammlung musste erweitert werden. Und das machte sich schlecht, ohne neue Stücke. Vielleicht musste ich doch mit etwas mehr Nachdruck arbeiten.
Es gefiel mir gar nicht, dass bei den Cullens eine Hochzeit anstand. Dass machte meinen Plan um einige Aspekte schwieriger. Jetzt würden sich meine Objekte erst recht nicht uns anschließen. Sie waren wie eine große Familie, eine zu große, wenn man mich fragte. Sie waren die einzigen, die uns gefährlich werden konnte. Dass durfte nicht sein! Wir mussten unbesiegbar bleiben. Und dafür wäre es bestimmt recht praktisch, dieses in die Zukunft-Gesehe. Aber die kleine Schwarzhaariger wollte ja nicht, genauso wenig wie ihr Bruder. Dabei hatte auch er eine wirklich sehr praktische Gabe, wir würden uns perfekt ergänzen. Niemand könnte uns je etwas vormachen.
Aber sie wollten ja nicht. Sie wussten gar nicht, was sie verpassten. Hätten sie sich der Wache angeschlossen, wären sie allen Anderen grenzenlos überlegen gewesen. Aber nein, sie mussten in ihrem Kaff bleiben und Familie spielen. Jetzt auch noch eine Hochzeit. Hätten wir Edward nur erledigt, als er drum gebettelt hatte. Dann wäre mit Sicherheit alles ziemlich anders gekommen. Das ärgerte mich über die maßen, aber ich wusste genauso gut, dass ich das nicht ändern konnte. Vielleicht würden sie ja eines Tages ihre Meinung ändern, auch wenn ich nicht daran glaubte.
Jetzt musste ich erstmal mein nettes Image aufrechterhalten. Schließlich gehörten zu einer Hochzeit auch Geschenke. Ich würde jemanden damit beauftragen, vielleicht Jane?, Heidi? Denen wird schon was Passendes einfallen. Und noch ein kleiner Brief dazu und fertig! Schließlich mussten sie noch einmal an ihre Möglichkeiten erinnert werden. Ich musste mit den anderen darüber reden, irgendwann.
Aber jetzt würde ich mich erstmal um das Geschenk kümmern. Es sollte schließlich keiner denken, ich wäre nachtragend. Auch wenn es mich natürlich ganz schön wurmte, aber man sollte die Hoffnung ja nie aufgeben, und wir hatten ja immerhin noch die Ewigkeit. Wenigstens etwas.
Ich befahl einem der Diener, das mit dem Geschenk zu organisieren und dieser eilte mit einer Verbeugung davon. Man konnte sich daran gewöhnen und es war schön zu wissen, dass Leute um einen drum sind, die einem absolut treu ergeben sind. Obwohl,…eine Chance hätten sie sowieso nicht.
Vielleicht wäre es ja besser, wenn ich noch jemanden frage, beschloss ich. Ich musste unbedingt noch ein paar weitere Meinungen einholen, bevor ich etwas unternahm, wenn überhaupt.
Ich wand mich an Marcus. Er schaute mich von der Seite an und ich nickte ihm zu. Er wusste schon, worum es ging. Es war ja auch nichts neues, immer noch das gleiche, alte Problem, dass etwas nicht so lief, wie ich wollte. Und dass kam schließlich nicht allzu oft vor. „Was hälst du davon? Sollten wir sie zwingen? Oder warten?“, fragte ich ihn. Er wusste schon, wen ich meinte. Ich brauchte unbedingt eine weitere Meinung. „Ich weiß nicht genau!“, antwortete er, natürlich! Er hielt mir seine Hand hin und ich ergriff sie. Eine Flut von Gedanken traf mich, aber ich war es gewohnt. Ich ordnete sie und suchte nach den neusten. Ich wollte ja nicht wissen, wie und wo er seine Kindheit erlebt hatte und welche Frauen er schon angebändelt hatte. Warte lieber ab, sonst stürzen wir uns da in etwas, was wir gar nicht wollen. Sie werden schon ganz von alleine kommen. Oder uns fällt was Besseres ein. Tu, was du möchtest, aber bitte das Richtige! Danach sah ich in seinen Gedanken, wie es ausgehen könnte,… Das war typisch. Er hatte schon immer die neutralsten Gedanken von allen. Er war mit fast allem, was wir Anderen machten, einverstanden. „Danke, Bruder!“, sagte ich zu ihm und war im Grunde genauso schlau wie vorher.
Ich stand auf, strich meinen schwarzen Umhang glatt und ging aus dem Saal. Ich musste nachdenken. Aber etwas wurde mir jetzt klar, ich würde die Cullens nicht angreifen oder zwingen oder sonst irgendetwas. Sie würden schon noch mitkriegen, was sie verpassten. Und ich würde zeigen, dass ich nicht wütend oder nachtragend war. Ich würde ein kleines Geschenk als Versöhnung schicken. Und mir würde etwas anderes einfallen. Etwas anderes um meine Sammlung zu erweitern. Vielleicht ja mal auch was ganz anderes, etwas exotisches. Der Gedanke gefiel mir. Ja ich würde mich nicht unterkriegen lassen, mir würde etwas anderes einfallen, ganz bestimmt! Etwas, dass uns noch stärker machte. Niemand würde uns je besiegen können!

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Zwei Wölfe - Ein Schicksal - Seite 2 Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast So 30 Aug 2009, 21:59

36. Kapitel – Die Überraschung

Jacob Black


„Komm, Jake!“, rief sie mich ungeduldig aus dem Wohnzimmer. „Ja, komm gleich!“, antwortete ich Leah. Ich wusste zwar immer noch nicht, was sie mit mir vorhatte, aber ich war ziemlich sicher, dass sie es nicht länger geheim halten konnte. Es war schön, endlich mal wieder ein bisschen Zeit mir meiner Freundin allein verbringen zu können. So etwas brauchte eine Beziehung schließlich auch mal.
„Jacob!“, ich sollte mich wirklich mal beeilen. „Eine Minute!“, brüllte ich ihr entgegen, doch sie stand schon in der Tür. „Ich verstehe nicht, warum du so lange brauchst. Du bist doch kein Mädchen.“, neckte sie mich. „Nicht dass ich wüsste…“, sie ging auf mich zu und umarmte mich. Dieses Gefühl genoss ich jedes Mal aufs Neue. Ihren warmen Körper zu spüren, wie er sich an mich schmiegte, war unglaublich. Langsam drehte sie sich um, und legte ihre Lippen sanft auf meine. Eilig erwiderte ich ihren Kuss und nahm sie fester in den Arm.
„Los jetzt!“, flüsterte Leah mir ins Ohr und da war der schöne Moment auch schon wieder vorbei. Ich willigte ein und ging mit ihr zu Tür hinaus. Lächelnd zog sie mich an der Hand, erst jetzt fiel mir der Unterschied in ihrem Gesicht auf. Es war schon immer sehr schön gewesen, aber heute sah es noch besser aus! Soweit ich das als Junge beurteilen konnte, hatte Leah sich mehr geschminkt, als sie es sonst immer tat. Ihre Augen hatte sie mich Mascara stärker betont, ihre Wangen waren zart roséfarben und die vollen Lippen glänzten nun. Ich liebte sie so wie sie von Natur aus war, aber gegen so etwas hatte ich absolut nichts, Leah schminkte sich nicht sehr oft, und wenn dann nur ein kleines bisschen. „Ist was?“, ihr Lächeln verschwand und Unsicherheit machte sich breit. „Ähm…ne, du siehst heute nur besonders schön aus!“, versicherte ich ihr schnell. „Achso….na gut. Danke, Jake! Gefällst du wirklich?“, „Klar, sieht echt toll aus!“. Und dann trat das Lächeln wieder auf ihr Gesicht. So etwas hatten Jungs ihren Freundinnen wahrscheinlich auch zu sagen.
Hand in Hand machten wir uns nun endlich auf den Weg nach unten. „Schau dich gar nicht erst um, die Überraschung ist nicht hier!“, sie wollte es mir also immer noch nicht sagen. Neugierig blickte ich dann doch ins Wohnzimmer. „Schade eigentlich…“, gab ich traurig zu. Wenn ich so daran dachte, was wir hier in Leahs Haus schon so erlebt hatten….
„Nein, Jacob!“, mein Blick verriet wahrscheinlich mehr, als er eigentlich sollte. Mir fiel auf, dass ich meinen Blick auf das große schwarze Ledersofa geheftet hatte. „Was denn?“, fragte ich sie unschuldig.
Als Antwort warf sie mir einen alles sagenden Blick zu.

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Zwei Wölfe - Ein Schicksal - Seite 2 Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Fr 04 Sep 2009, 15:29

Leah Clearwater

Kapitel 37: Alles eine Frage der Überzeugung!

Das war ja typisch gewesen! Ich kannte Jake einfach mal zu gut. Also nicht, dass ich auf eine Überraschung hier zu hause nicht auch schon gekommen war, aber na ja, ich fand, wir mussten auch mal was unternehmen. Andere taten das ja schließlich auch. Ich hatte mir nichts Großes einfallen lassen, aber trotzdem fand ich es mal eine recht gute Idee. Also zog ich Jake hinter mir her.
Wir gingen zu Jakes Motorrad, weil ich nicht wusste, wir man sonst hier weg kam. Na gut, Auto wäre auch eine Lösung gewesen, aber egal.
„Wir fahren mit dem Motorrad?“, fragte mich Jake ungläubig, als hätte ich einen schlechten Scherz gemacht. „Ja, mein Schatz, es gibt auch noch eine Welt außerhalb La Push!“, antwortete ich ihm und verdrehte dabei die Augen. „Ist ja schon gut!“, brummelte er.
„Na komm, freu dich doch mal ein bisschen!“ Ich sah an seinem Gesicht, dass er das auf alle Fälle nicht tat.
„Hmm! Wir hätten uns doch einen schönen Abend hier machen können!“, sagte er und schaute mich an.
„Nichts da! Komm wir gehen jetzt. Wir haben schon so viele Abende hier verbracht. Aber wenn du jetzt schön brav mitkommst,…vielleicht überleg ich es mir dann noch mal, was wir danach machen!“, den letzten Satz hatte ich nur noch geflüstert. Und es schien zu klappen. Jake schien es plötzlich überaus eilig zu haben.
„Na also, warum nicht gleich so!“, sagte ich mehr zu mir selbst als zu ihm. Alles eine Frage der Überzeugung.
Also setzte Jake sich auf sein Motorrad und ich mich dahinter. „Nach Port Angeles, okay?“, fragte ich. Ich bekam ein sofortiges: „Wie sie wünschen!“ Wie leicht man Jungs doch manipulieren konnte, unglaublich. Jake startete den Motor und ich klammerte mich noch fester. So hätte ich ewig dasitzen können und mir den Wind durch die Haare pusten lassen. Traumhaft!
Für meine Begriffe kamen wir viel, viel zu schnell an unserem Ziel an. Die schönen Momente vergingen halt immer noch am schnellsten und daran würde sich so schnell auch nichts mehr ändern. Wieder einmal dachte ich daran, was für ein Glück ich hatte. Dabei kam mir der Gedanke, an die neusten Entwicklungen bei uns in La Push. Wirklich unglaublich, wie schnell das alles ging. Embry hatte sich geprägt, und selbst Seth. Er war doch noch so jung, also,… na ja. Aber ich freute mich für die beiden aufrichtig, sie hatten es echt verdient.
Wir stiegen von dem Motorrad und Jake sah mich fragend an.
„So, jetzt da lang!“, dirigierte ich ihn. Er folgte mir ohne zu murren. Mal sehen, ob das so blieb.
Es war ziemlich kalt für diese Jahreszeit, stellte ich fest und kuschelte mich enger in meine Jacke. Das half auch nicht viel, deshalb drückte ich mich ganz dicht an Jake. Er zuckte daraufhin kurz zusammen. Upps! „Entschuldigung, das tut mir leid!“, sagte ich zu ihm. „Kein Problem!“, antwortete er nur und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Ich hatte gar nicht mehr an die Verletzung, von dem Kampf gedacht. Dabei war es ja noch gar nicht so lange her und jetzt? Jetzt waren diese Leute in unserem Rudel! Aber das störte mich komischer Weise überhaupt nicht, mein Name war ja schließlich nicht Paul. Und es waren ja nur die beiden und sie sind wirklich nett, wie ich immer wieder feststellte.
Kurze zeit später standen wir vor einem großen Gebäude. Also groß, für diese kleine Stadt. Jake schaute hoch auf das Schild über dem Eingang und wieder runter zu mir. Hoch und runter, hoch und runter!
„Du willst mit mir ins KINO?!“, fragte er und riss dabei die Augen ungläubig auf. War das jetzt so schlimm? Ich erdrehte nur die Augen.
„Komm schon, da drinnen ist es duuunkel!“, gab ich nur als Antwort und zwinkerte ihm einmal zu. Ich war mir sicher, dass jetzt mal ein paar kleine Notlügen den gewünschten Effekt hätten. Und natürlich kam sofort: „Jaaa,…vielleicht war das doch keine so schlechte Idee!“

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Beitrag  Gast So 06 Sep 2009, 01:06

38. Kapitel – Schwere Entscheidung

Jacob Black


Leahs Überraschung war nun wirklich nicht das, was ich erwartet hatte, aber dennoch konnte ich mich jetzt mit den Gedanken ans Kino anfreunden. Mich konnte man echt leicht überzeugen….man brauchte halt einfach nur die richtigen Argumente! Und die hatte Leah auf jeden Fall. Wenn ich es jetzt mal so betrachtete war ins Kino gehen nicht die schlechteste Idee, besser als wenn sie mich zum Shoppen mitgeschleppt hätte. Also hieß es für die nächsten mindestens anderthalb Stunden die Dunkelheit mit Leah zu genießen.
Wahrscheinlich war ich zu sehr in Gedanken versunken gewesen, denn zerrte Leah mich energisch am Ärmel. „Komm, ich glaub’ wir sind sowieso schon viel zu spät dran!“, drängte sie mich. Also gingen wir jetzt etwas schneller in das verhältnisweise große Gebäude. Die Eingangshalle war mit unzähligen Filmplakaten überseht. Ich kam nicht sehr oft aus dem überschaubaren La Push raus, um zu wissen, was grade so lief. Aber Leah schien sich da mehr Gedanken drüber gemacht zu haben. Seit wann plante sie diesen kleinen Kinobesuch eigentlich schon? Mir stieß vor allem ein Plakat ins Auge. ‚Final Destination 4’. Ich war schon immer der Typ für Horrorfilme gewesen. Da kam mir dieser Film gerade recht.
„Jake? Was ist? Kommst du?“, überrascht schaute sie mich an. „Ähm, du willst das da gucken?“, jetzt wich die Überraschung aus ihrem Gesicht und ein seltsamer Ausdruck kam zum Vorschein. „Äh…naja, ich weiß nicht so recht…“, stammelte ich vor mich hin. Hoffentlich wollte sie nicht irgendsoeinen Schnulzenfilm mit mir sehen. Bitte nicht! Betete ich in Gedanken. Bitte nicht!
„Och, Jake. Komm, nicht so was, bitte! Reichen nicht ein bisschen Action und ein paar zercrashte Autos heute Abend?“, immerhin erwähnte sie nicht einen Film, den sie lieber mit Luyu und Taya gucken sollte. „Okay, was denn zum Beispiel?“. Die Begeisterung war ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie holte tief Luft und zog den Titel extra in die Länge.
„Transfomers!“, informierte sie mich mit übertriebener Freude. „Transformers?!“, wiederholte ich. „JA!“, das war eine klare Antwort. Daran war nun nichts mehr zu rütteln. Ich starrte auf das übergroße Werbeschild. Ja, zwei Leute, wie sie vor großen Roboter-Aliens davon rannten. Klasse! Doch Leahs Begeisterung ließ nicht nach, sie wuchs sogar noch. „Naja, bitte, wenn du sehen willst, wie ich und sehr viele andere Typen, Megan Fox anschmachten…bitte!“, doch ein Lächeln umspielte erneut ihre Mundwinkel. „Genau das will ich sehen und dann kannst du am Ende doch sagen: ‚Zum Glück muss ich mir das Bett nicht mit der teilen!’, ne?!“, gut, dass sie mir meine kleine Bemerkung nicht böse nahm. Wie könnte sie auch? „Genau. Wie froh ich doch immer wieder bin, dich zu haben!“, ich zog sie näher an mich ran und gab ihr einen innigen Kuss. „Also, das wird klasse! Viel besser als Final Destination zum weißwasich wievielten Teil!“, und schon wieder hatte sie bessere Argumente als ich. Ich war schließlich doch einverstanden und Hand in Hand gingen wir zielstrebig auf die Kasse zu. „Hallo, wir hätten gerne zwei Karten für Transformers.“, bat ich die Verkäuferin. Sie machte einen ziemlich gelangweilten Eindruck. Nicht gerade gut. Insgesamt sah sie jedoch ganz gut aus, wenn man ihr Gesicht einmal nicht betrachtete. Die langen dunklen Locken lagen auf ihren Schultern, die ungefähr fünfundzwanzig jährige Frau trug eine schlichte weiße Bluse und einen schwarzen Rock, höchstwahrscheinlich ihre Arbeitsklamotten, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Frau solch langweilige Kleidung gerne trug. Vielleicht war auch das der Grund für ihren gelangweilten Gesichtsausdruck. „Vorne oder hinten?“, ihre Stimme passte perfekt zu ihrem Gesicht. „Hinten.“, antwortete ich ihr trocken. „Ganz weit hinten.“, flüsterte Leah mir ins Ohr, was mich kurz zum Lachen brachte. Die unfreundliche Frau hatte unsere kleine Unterhaltung wahrscheinlich mitbekommen und verzog das Gesicht. Mit so was hatte sie es wohl öfters zu tun. „Hier.“, kam als Antwort. Tsts…wenn ihr Chef wüsste, was sie für eine Arbeitsmoral an den Tag legte, würde sie vielleicht nicht mehr lange hier sitzen. „Danke.“, schnell nahm ich ihr die Karten aus der Hand und drehte ihr den Rücken zu. Als wir außer Hörweite waren, kriegte Leah sich vor lachen nicht mehr ein. „Wie die sich hier aufführt…!“, „Stimmt. Voll albern.“, und ich stimmte in das Lachen mit ein.
Wir kauften noch schnell Popcorn und was zu trinken und machten und nun endlich auf den Weg zu Saal 3. Ich hatte ja nichts erwartet, aber dass Saal 3 so klein war, hätte ich nun echt nicht gedacht. Naja, was solls? Ein kurzer Blick auf die Leinwand verriet mir, dass die Werbung bereits begonnen hatte. Der winzige Saal war halb voll, wobei halb leer jetzt besser passte. „Äh…Platz 10, Reihe E.“, wies ich Leah den Weg. „Okay.“, „Warte mal, wollen wir nicht lieber ein bisschen weiter oben sitzen?“, flüsterte ich zurück. „Klar. Das Kino ist ja echt leer. Da kommt keiner mehr.“, also liefen wir auf die noch freien Plätze in Reihe C zu. Man musste es ja nicht gleich übertreiben. In aller Ruhe setzten wir uns. Die Leinwand flimmerte, aber natürlich war von den sich transformierenden Monstern noch nicht viel zu sehen.
„Das wird super!“, stellte Leah fest. Das wird es, ganz bestimmt. Und ehe sie noch einen Blick an die Kaugummiwerbung verschwenden konnte, küsste ich sie.

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Beitrag  Gast Do 17 Sep 2009, 07:48

ARO

Kapitel 39: Essenszeit!

Denken Aro, denken! Denken, denken, denken! Das gibt’s doch gar nicht. Mir fiel einfach nichts Gescheites ein, gar nichts, nicht einmal ein Krümelchen Hoffnung, an das ich mich wenigstens klammern könnte. Wir waren die Herrscher, wir sollten eigentlich alles im Griff haben, aber nein, wir waren verletzlich und angreifbar. Das störte mich ungemein! Schon allein dieser Gedanke machte mich ganz krank, wenn es denn gehen würde. Aber ich hatte schon immer den Hang zum theatralischen. Ein Plan, und zwar ein sehr guter, wäre unsre größte Hoffnung.
Aber es nützte alles nichts, mir, ja MIR, fiel einfach nichts ein, nichts. Es musste doch irgendetwas geben, womit wir unsere Wache verstärken konnten, etwas das auf einer Weise wie wir war, aber auch genauso unterschiedlich. Aber diese Grübelei brachte ja alles nichts!
Ich stand von meinem großen, bequemen Sessel auf und schlich aus dem Raum. Ich brauchte Bewegung, ob man es glaubte oder nicht. Seit 3000 Jahren kaum einen Schritt getan, und plötzlich brauchte ich es, um…nachdenken zu können, so etwas Einfaches. Ohhh mein Gott, ich wurde alt!
Ich schritt die dunklen Flure ab, erkundigte mich zwischendurch bei der Wache, was es neues gab, auch wenn ich mir sicher war, das es nichts gab. Aber man musste ja schon mal voraus planen, für die Zukunft.
Ich kam an einem hohen Spiegel vorbei und blieb stehen. Ich drehte mich zum Spiegel hin und schaute direkt hinein, in der Hoffnung, die Antwort auf meine scheinbar unlösbare Frage zu bekommen. Alles was ich sah, war ein Jemand, mit papierner Haut, einem schwarzen Mantel, der bis auf den Boden hing und rote Augen, die langsam, aber sicher, ihren Glanz verloren. Vielleicht war es auch schon lange so, ich hatte mir ja schließlich auch noch nie ernsthafte Sorgen gemacht.
Plötzlich bemerkte ich, wie dunkelrot meine Augen waren, fast schon schwarz. Zeit, fürs Abendbrot, dachte ich mir und drehte mich mit einem Ruck um. Das Bild, das ich gesehen hatte, wollte ich so schnell, wie möglich vergessen.
Ich wusste, das jeder Zeit Heidi kommen würde. Ich fragte mich, ob sie sich diesmal etwas Extravagantes eingefallen lassen hat, langsam ging mir immer das gleiche auf die nerven. Also schlenderte ich schnell zurück zum baldigen „Speisesaal“, setzte mich wieder auf meinen Stuhl und schaute mich um. Wo waren die anderen denn schon wieder? Marcus war doch bis eben noch da gewesen und jetzt war er spurlos verschwunden und Caius ließ sich sowieso selten blicken. Ich fragte mich, was der den ganzen lieben Tag und auch Nacht so trieb, aber es war mir eigentlich auch egal. Stimmen von draußen, unterbrachen meine Gedanken. Oh, das Essen wurde serviert! Plötzlich waren sie alle wieder da, meine Brüder nahmen auf ihren Sesseln platz und auch die gesamte Wache stürmte schnell durch die Tür und versammelte sich. Ein paar mussten jedoch immer draußen bleiben, um dort für Ordnung zu sorgen. Die mussten sich dann halt mit den Resten zufrieden geben.
Kurz danach spazierte Heidi in den Saal, hinter ihr eine kleine Armada von Menschen. Sie war ganz in ihrem Element. „Und hier können sie den „Großen Saal“ sehen, meine Damen und Herren. Bitte schauen sie sich ruhig um!“, sagte sie und nickte mir einmal zu, um mir zu versichern, dass alles so lief wie immer. Stocksteif saßen wir alle da, keiner bewegte sich. Die Menschen liefen herum und machten Fotos. Als würden sie die jemals jemandem zeigen können! Ich lächelte in mich hinein und der Geruch stieg mir in die Nase. Langsam wurde ich ungeduldig, aber man durfte keine Panik bei den Menschen auslösen. Adrenalin war schlecht für die Verdauung!
Einer der Touristinnen stand mit einmal direkt vor mir. Sie war noch recht jung. Sie drehte sich zu Heidi und fragte: „Wer sind denn diese Figuren hier? Die sehen wirklich sehr lebensecht aus.“ Es war doch jedes Mal das gleiche, alle waren sie naiv und dumm. Ich gab Heidi ein kaum erkennbares Handzeichen und sie verkündete daraufhin: „Das haben sie gut erkannt, meine Liebe. Kommen sie doch bitte alle mal etwas dichter heran, dann kann ich ihnen etwas Näheres zu diesen wirklich außergewöhnlichen Figuren erklären!“
Langsam strömte die Masse heran und stellte sich in einen Halbkreis um Heidi und damit mit dem Rücken zu uns. Hervorragend, das Essen war angerichtet! Ich klatschte einmal in die Hände, und wir sprangen auf. Ehe es jemand von ihnen realisiert hatte, war er schon tot. Ich war zu der Frau, die vor mir gestanden hatte, gesprungen und biss ihr innerhalb einer Sekunde in die Halsschlagader. Das warme Blut lief meinen Rachen hinab und ich genoss das Gefühl, der absoluten Überlegenheit. Kurze Zeit später sackte sie schlaff, wie eine Hülle, vor mir zusammen. Blutleer und… weiß! Ich beschloss es diesmal bei einem Gang zu belassen, irgendwie war mir der Appetit vergangen. Vielleicht lag es daran, dass ich immer noch keine Lösung hatte. Ich schaute zu den Anderen, die in der Zwischenzeit auch schon fertig waren. Nur Caius konnte ich wieder an keinerlei Absprachen halten. „Bitte benimm dich doch mal vernünftig und spiel nicht mit dem Essen!“, rief ich ihm zu und schüttelte dabei nur den Kopf. Ich hasste es, wenn er die Menschen vorher quälte, das war gegen unsere Abmachung, aber ich konnte es eh nicht ändern, nur es selber besser machen. „Räumt dann hier auf!“, sagte ich noch zu den Anderen und deutete auf den Boden der Halle. Es sah schlimm aus. So konnte das natürlich nicht bleiben, aber es war der gewohnte Alltag, und dieser Anblick musste auch nicht länger geduldet werden. Unser Reich hatte sauber zu bleiben. „Sofort!“, setzte ich noch einmal nach und verlies schwungvoll den Raum, mein schwarzer Mantel flog hinter mir her und zurück lies ich einen Boden voller blutleere, durchscheinender, toter Menschen.

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Beitrag  Gast Fr 18 Sep 2009, 21:34

40. Kapitel – Bessere Beschäftigung

Jacob Black

Ich legte meine Lippen auf Leahs und genoss ihre Nähe in vollen Zügen. Ihr Geruch benebelte meine Gedanken, ich konnte kaum einen klaren Gedanken mehr fassen. Gegenseitig zogen wir uns näher aneinander. Wir vergaßen völlig, dass wir nicht Karten für eine Privatvorstellung hatten, sondern mit vielen anderen Leuten in einem Kino saßen, bis sich jemand hinter uns kurz räusperte. Das riss uns aus unseren Träumen. „Oh…“, mehr brachten wir nicht heraus. Vielleicht sollten wir uns das doch eher für später aufheben. Da fiel mir Leahs Versprechen wieder ein, hoffentlich machte sie sich da schon ihre Gedanken. Es sollte etwas ganz Besonderes und Ausgefallenes sein. Aber da würde Leah sich schon was überlegt haben und wenn nicht, gab es ja immer noch meine atemberaubenden Ideen. Meine Gedanken waren echt manchmal nicht zu gebrauchen und für die Allgemeinheit auch zum Glück nicht zugänglich. Ich wusste, dass Leah nicht so ein Mädchen war, sie war halt etwa Außergewöhnliches. Sie war einfach sie selbst. Ich sollte mich glücklich schätzen, hier mit ihr zu sitzen. Wenn ich so daran dachte, wie sehr wir uns früher gehasst hatten, kam mir das absurd vor. Weshalb konnten wir uns denn nicht leiden? Das alles machte für mich jetzt keinen Sinn mehr. Ich war einfach glücklich, mit dem was ich hatte und das war bei Leah nicht anders. Das Kinogeschehen flog nur so an uns vorbei. Wir bekamen rein gar nichts von dem, von ihr so hoch angepriesenen, Film mit. Doch jetzt versuchte ich mich einigermaßen auf Transformers zu konzentrieren, es fiel mir jedoch sehr schwer. Im Moment interessierte mich das nicht. Es gab weitaus Besseres zu tun. Immer wieder verlor ich meinen Blick an Leah, immer und immer wieder. Sie machte ebenfalls keine großen Anstalten, dem Film zu folgen. Da hätten wir doch gleich zu Hause bleiben können….
„Jake?“, flüsterte sie. „Ja?“, lächelnd schaute sie mich mit ihren großen Rehaugen an, sie sah so glücklich in diesem Moment aus, als ob nichts und niemand das ändern könnte. „Ich glaube der Film ist bald vorbei.“ Und das stimmte, es war der klassische Schluss eines Filmes. So wie immer. Also hatten wir nicht viel verpasst.
Der Abspann begann und die Menschenmenge stand auf, um zu gehen. Leises Gemurmel war zu vernehmen. „Toller Film, hammer Action und die Songs waren ja auch klasse!“, es gab anscheinend doch einige, die des Filmes wegen ins Kino gegangen waren.
Auch wir machten uns auf den Weg Richtung Ausgang. Ich nahm sie an die Hand und zog sie hinaus.
„Das war doch echt mal toll, ne?!“, rief Leah stürmisch. „Ja, viel besser, als zu Hause rumzusitzen.“, gab ich leise zu. Leah überhörte den Sarkasmus in meiner Stimme natürlich nicht. „Ach, Jake. Ich breche meine Versprechen nie! Das weißt du doch.“

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Beitrag  Gast Sa 19 Sep 2009, 11:56

Leah Clearwater

Kapitel 41: Eingelöste Versprechen

Versprechen brach man nicht, dass lernte man schon als kleines Kind. Und auch ich tat das nicht. Und ich hatte es auch gar nicht vor.
Eigentlich hatte ich noch geplant, das wir uns irgendwo einen schönen Abend machen, irgendwo was Essen oder so. Aber darauf hatte ich jetzt absolut keine Lust mehr, also schlug ich es Jake auch gar nicht erst vor. Der hatte es nämlich komischer Weise plötzlich sehr eilig. Und ich würde ihn garantiert nicht aufhalten.
Wir schwangen uns beide wieder auf das Motorrad und sausten nach Hause. Es war noch gar nicht so spät, wie ich vermutet hatte. Die Sonne verschwand gerade hinter dem Horizont und hinterließ eine rötlich, violette Färbung. Mir fiel auf, dass es etwas wärmer geworden war. Wieder lies ich mir den Fahrtwind durch die Haare sausen und verspürte ein eigenartiges Gefühl der Glückseligkeit. War mir das wirklich alles vergönnt, durfte ich das haben? Hatte ich es verdient? Glücklich presste ich mich an Jakes starken Oberkörper und fuhr ihm mit den Fingerspitzen über sein Hemd. Ich sah es nicht, aber ich spürte dass er grinste.
„Sag mal, nicht dass ich etwas dagegen hätte, aber wollen wir nicht doch vielleicht bis zu Hause warten?“, fragte er mich leise, gerade laut genug, das seine Stimme gegen den Fahrtwind ankam. „Ich möchte schließlich nicht im Graben landen!“
Ja, das wollte ich auch nicht. Aber irgendwie wollte ich auch noch gar nicht zurück. Es war so schön, einfach mal woanders zu sein. Über mir hörte ich einen Schwarm aufgeschreckter Vögel kreischen, als wollten sie sich mir anschließen. In einiger Entfernung glitzerte etwas. Als ich genauer hinsah, erkannte ich einen kleinen See. Mir war gar nicht bewusst gewesen, das hier so nah am Meer auch ein See war. Dieser Anblick war einfach atemberaubend! Wie der See mit der untergehenden Sonne um die Wette glitzerte! Es sah aus, wie das Motiv einer Postkarte. Das war es, da wollte ich hin! Ich tippte Jake auf die Schulter und zeigte mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf den See. „Was hältst du davon?“, fragte ich. Ich konnte meinen Blick gar nicht abwenden. Jake sah kurz hinüber. Es schien ihn nicht sonderlich zu beeindrucken. „Was willst du an einem See?“, das war typisch!
„Bitte, bitte!“, bettelte ich. „Jaaaa,…na gut! Wenn du es möchtest!“ Seid wann gab er denn so schnell auf? Sollte mir nur recht sein. Er bog auf einen kleinen Pfad ein und bremste auf einem erhöhten Felsvorsprung. Ich stieg ab und schaute hinunter. Dort unten funkelte der See, immer noch. Ich schaute kurz Jake an und machte mich dann an den Abstieg. Es war gar nicht so steil, wie ich gedacht hatte. Unten lief der Vorsprung auf einen kleinen „Strand“ hinaus. In dem niedrigen Wasser wuchsen die verschiedensten Pflanzen und das Schilf wankte schwach im Wind. Es war einfach wunderschön!
Ich setzte mich in den Sand und genoss den Anblick. Kurze Zeit später setzte sich Jake neben mich. Es schien ihn nicht so zu begeistern wie mich, aber er schien auch nicht gänzlich unbeeindruckt. Er legte den Arm um mich und ich drückte mich fest an ihn. Die Sonne sank immer tiefer und langsam verblassten die Lichtreflexe. Aber der Schönheit dieses Fleckchens tat dies kein Abbruch. Neben mir spürte ich die angenehme Wärme, die von Jakes Körper ausging. Nach einer Weile drehte ich mich zu ihm, zog sein Gesicht mit beiden Händen zu mir hinunter und presste meine Lippen auf seine. Er machte sofort mit und der Kuss wurde schnell drängender. Ich fuhr ihm mit der einen Hand durch seine Haare und er strich mir sanft den Rücken entlang. Es war ein eigenartiges Gefühl hier an dem See zu sitzen, sein Leben neben einem und alles andere rückte in den Hintergrund. So oft hatte man in allen möglichen Kitschromanen von Romantik gelesen, doch erst jetzt wurde mir bewusst, was das wirklich bedeutete. Wir holten kurz Luft und Jake grinste mich schief an. „Ich wusste schon, warum ich nichts gegen den See hatte.“
„Spinner!“, flüsterte ich ihm lachend zu und zog in wieder zu mir. Er drehte mich, so dass er sich jetzt mit seinen Händen über mich stützte. Der weiche Sand umspielte die raue, wunderschöne Natur, in der wir uns befanden. Keine Menschenseele war in der Nähe, niemand, der dieses Stück Erde zu schätzen wusste. Umso besser für uns! Ich streifte Jake sein Shirt über den Kopf, während er mit seinen Küssen meinen gesamten Körper bedeckte. „Jake?“, brachte ich leise stöhnend heraus. „Hmm!“, murmelte er. „Liebst du mich?“, ich wusste nicht wie ich plötzlich darauf kam. Er schaute kurz auf, sah mir in die Augen und sagte: „Leah, du bist mein Leben! Warum sollte ich dich nicht lieben? Du bist alles für mich und das weißt du!“
Diese Antwort reichte mir. Ich streckte mich ihm entgegen, um seine Wärme noch näher zu spüren. Ich fuhr ihm über die Brust und er übersäte mich erneut mit Küssen. Ja ich glaube, er liebt mich wirklich. Und das was jetzt kam, war nur einer von vielen Beweisen, das es ihm ernst war. Mein Leben, mein Ein und Alles! Niemals durften wir uns trennen, niemand durfte uns in den Weg kommen, niemand!

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Beitrag  Gast Di 22 Sep 2009, 20:44

42. Kapitel – Die Leere

Jane


Es bereitete mir innerliche Schmerzen sein Gesicht so voller Sorge zu sehen. Die unsichtbaren Falten auf seiner Stirn schienen nun deutlicher als in den letzten Jahrhunderten. Es war schon immer so gewesen, dass er über alles viel mehr als die anderen nachgedacht hatte, doch so verzweifelt nach einer Antwort suchend, hatte ich ihn noch nie gesehen. Er machte sich schon viel zu lange, viel zu große Gedanken, und das eigentlich Bedeutende war, dass er es mir nicht erklärte. Ich war immer für ihn da gewesen, er konnte mir alles, was ihn bedrückte, erfreute oder besorgte, erzählen. Was hatte er denn bloß?
„Jane?“, die Stimme Alecs, meines über alles geliebten Zwillingsbruders, ertönte nur einige Meter hinter mir. Langsam, in Überlegungen versunken, drehte ich mich zu ihm um. Seine großen blutroten Augen blickten forschend in meine. Ich konnte mich diesem Blick nicht entziehen, er war zu eindringlich, als wolle Alec mir jedes kleine Geheimnis entlocken.
Mein Bruder kannte mich einfach zu gut, um meinen besorgten Blick nicht zu bemerken.
„Was gibt’s?“, versuchte ich es übertrieben ausdruckslos. „Nichts, ich dachte einfach wir sollten mal wieder miteinander reden, anscheinend gibt es ja da etwas, das du mir erzählen möchtest, oder?!“, ja, er kannte mich gut genug. Nichts war vor ihm geheim zu halten, aber konnte ich ihm das sagen? Ich war mir sicher, dass er nicht sofort zu Aro stürmen würde und ihm alles detailliert beschreiben würde. Da war ich mir sicher, aber vielleicht sollte ich es einfach tun, vielleicht sollte ich Aro auf meine Sorgen aufmerksam machen. Ja, das sollte ich machen!
„Nichts, Alec. Ich muss jetzt los. Ich sage es dir später.“, und schon rannte ich los. Auf eine Antwort hatte ich erst gar nicht gewartet. Komischer Weise packte mich jetzt die Eile. Ich wollte so schnell wie möglich mit ihm sprechen. Ich rannte den dunklen Gang weiter entlang, mein schwarzes Kleid flatterte im Wind. Es war mein Lieblingskleid, obwohl es sehr schlicht war, hatte es eine besondere Bedeutung für mich. Ich hatte zwar hunderte andere Kleider in meinem übermäßig großen Schrank, doch keines glich diesem hier. Jeder brachte mir ständig neue Kleider mit, aus aller Welt. Doch es war nicht irgendjemand, der es mir gab, es war Aro. Es war das erste Geschenk das er mir machte. An jenem Abend an dem ich allein in der großen Halle saß. Er kam auf mich zu und gab mir eine dunkelrote Schachtel. Er blickte tief in meine Augen, das war das erste Mal, an dem er mich so ansah. Ich öffnete die Schachtel und sah das Kleid an. Für andere unserer Wache ein bestimmt unspektakulärer Moment, doch für mich war es einfach schön.
Als ich den Gang weiterraste, kamen mir alte Erinnerungen wieder in den Sinn. Meine Gedanken trugen mich in die schreckliche Leere, die Alec und ich über uns ergehen lassen mussten.
Draußen tobte ein heftiger Sturm. Ich lag weinend auf dem Steinboden unseres kleinen Hauses. Schluchzend rollte mich zu einer Kugel zusammen, ich hatte das Gefühl als wolle
mich der Tod zerreißen. Es fühlte sich unbeschreiblich schrecklich an. Es soll aufhören!
Hätte ich noch genug Kraft, würde ich jetzt beten, beten dass alles wieder so werden würde wie vorher. Bevor der schwarze Tod seine Opfer gefordert hatte. Bevor mein Leben zu Grunde ging.
Er griff nach meiner Hand, ihn hatte ich noch. Alec konnte de Tränen nicht mehr zurückhalten, er wollte mir immer zeigen, wie stark er war, dass er alles bewältigen könnte, doch das hier nicht. Für so was etwas war selbst Alec zu schwach. Unsere Mutter saß leblos auf einem Stuhl. Auf einem Stuhl, auf dem ich früher immer saß. Sie blickte uns nicht an, ich wollte ihre toten Augen auch nicht sehen, ich wollte nicht so ein Bild von ihr in den Tod mitnehmen. In den Tod…
Unser Vater war schon vor Monaten gegangen, er wollte nicht hier an der Pest sterben.
Er wollte nicht bei uns bleiben… Unsere ältere Schwester war schon vor Wochen gestorben, sie hatte immer in ihrem Leben gekämpft, doch dieser Kampf bedeutete ihren Tod.
Wir waren allein. Allein. Alles was wir noch hatten, war die Kleidung, die wir am Leibe trugen. Die Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich konnte sie nicht zurückhalten. Ich weinte die ganze Nacht durch, denn wir hatten niemanden. Niemanden der uns beschützt, sich um uns kümmert, oder einfach bei uns ist. Niemanden.
Die Nacht kam und der Sturm hörte nicht auf. Es wurde schlimmer. Ich erinnerte mich an die fröhlichen Tage, an denen wir noch eine glückliche Familie waren. Ich hörte meine Mutter lachen, meinen Vater Lieder summen. Ich hatte sie alle bei mir. Bei uns. Alec war eingeschlafen, doch er würde wieder aufwachen, ich hörte seinen ungleichmäßigen Atem. Ich hörte genau hin, das war die einzige Ablenkung die ich jetzt noch hatte. Wieder und wieder starrte ich meine leblose Mutter an. Warum? Diese Frage schoss mir immer wieder in den Kopf. Warum nur unsere Mutter?
Die Nacht ging vorbei und die nächste kam, es schien mir, als ob das Leben nur noch aus Nächten bestand. Keine Tage mehr…
Ich wollte es nicht mehr ertragen, ich wollte sterben!
Eines Nachts, ich hatte schon seit langem aufgehört die wie vielte es war, hörte ich ein leises Klopfen an der Tür. Ich rühre mich nicht. Es war der Tod höchstpersönlich.
Das letzte, was ich wahrnahm, waren unendliche Schmerzen. Ich spürte nichts anderes, nur Schmerzen. Das war der Tod, da war ich mir sicher.

Weshalb wollte ich jetzt unbedingt sofort zu Aro? Warum interessierte es mich, was ihn bedrückte? Nur aus einem Grund, das wusste ich. Ich war ihm für alles, was er je für mich getan hat, dankbar. Einfach unendlich dankbar. Schließlich war er der Grund, weshalb ich bin, was ich bin.
Denn wir waren Kinder, und sind es bis zum heutigen Tage.

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Zwei Wölfe - Ein Schicksal - Seite 2 Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mo 28 Sep 2009, 16:42

Leah Clearwater

Kapitel 43: Intuition

Nach unserem wunderschönen Erlebnis an dem See fuhren wir nach Hause. Es war einfach nur atemberaubend gewesen, ein Moment, wo ich alles um mich herum vergessen hatte. Auch Jake schien es genossen zu haben.
Als wir wieder in La Push waren, fuhren wir zu Jake nach Hause. Ich wollte mit ihm alleine sein und ich war mir sicher, dass sein Vater bei Charlie war, schließlich war heute ein Spiel. Beruhigend zu sehen, wie das Leben um einen herum seinen gewohnten Ablauf nahm. Bei mir zu hause währen wir mit Sicherheit Seth und Luyu begegnet und darauf hatte ich irgendwie keine Lust. Ich hatte das dringende Bedürfnis mit Jake alleine zu sein, auch wenn wir das fast immer waren. Es war so, als würde ich probieren, so viel von meinem Glück zu verschlingen und es ja nicht mit anderen zu teilen. Das war egoistisch von mir, das wusste ich und mir war klar, dass ich Jake nicht von allem fern halten konnte, jedenfalls nicht immer, und trotzdem konnte ich das nicht ablegen. Aber das war erst seit kurzer Zeit so, als hätte ich Angst, das uns nicht genug Zeit blieb. Das war natürlich Blödsinn, das wusste ich, und dennoch schweifte ein kleiner Teil meiner Gedanken immer wieder dorthin ab. Was, wenn bald alles vorbei war?
„Leah, Süße, alles in Ordnung?“, fragte mich Jake plötzlich. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass wir schon im Flur von Jakes Haus standen und er mich fragend anschaute.
„Ja, ja klar! Alles bestens!“, antwortete ich und probierte ihn anzulächeln. Es schien nicht ganz zu klappen, denn er blickte mich durchdringend an, als könnte er durch bloßes Anschauen die Antwort auf seine Frage aus meinem Kopf sieben. Ich lächelte noch einmal und diesmal schien es überzeugender zu wirken, denn Jake schüttelte nur den Kopf und zog mich mit in sein Zimmer.
Sein Zimmer hatte ich schon immer gemocht. Es war klein, sehr kein und trotzdem fühlte ich mich dort, wirklich nur dort, zu Hause. Jake und mein Reich, etwas, das nur uns gehörte.
Wir waren beide sehr müde, also beschlossen wir, sofort schlafen zu gehen. Jake schmiss sich auf seine Seite des Bettes und ich ging noch kurz ins Bad, um die Reste unseres Abenteuers am See verschwinden zu lassen, dann kämmte ich meine Haare und ging wieder zurück in Jakes Zimmer und legte mich neben ihn. Ganz eng kuschelte ich mich an ihn, an mein persönliches Glück. Ich war echt müde und trotzdem sagte mir meine innere Stimme, dass ich nicht einschlafen würde. Ich war viel zu aufgewühlt, um ins Land der Träume zu schweifen. Ich musste reden!
„Jake?“, fragte ich vorsichtig, vielleicht schlief er schon.
„Hmmm…?!“,brummte er und drehte sich zu mir. „Was ist denn?“
„Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht! Aber meinst du, es wird alles so sein, wie jetzt?“, diese Frage ging mir schon seit ein paar Tagen durch den Kopf und es tat gut, sie jetzt auszusprechen.
„Warum nicht?“, fragte er verschlafen. „Warum Leah, warum sollte sich etwas ändern?“
„Ich weiß nicht, war einfach nur so ein Gedanke!“, probierte ich die ganze Sache runter zuspielen, doch so recht gelang mir das nicht. Jake schlug beide Augen auf und sah mich an: „Leah, ich liebe dich und ich werde dich auch bis ans Ende meiner Tage lieben! Was sollte sich also ändern? Oder verschweigst du mir was?“, das letzte sagte er mit einem Grinsen in der Stimme, als wüsste er, dass es für mich nichts und niemand anderes gab. „Quatsch!“, antwortete ich und lachte. „Aber, weißt du, das war einfach nur so ein Gedanke, der mir Sorgen bereitet. Ich weiß selber, wie absurd er ist.“
„Na dann ist doch alles in Ordnung!“, meinte er nur, „Komm, mach dir über so etwas, was sowieso nie sein wird, keine Gedanken.“, er schloss wieder die Augen, „für immer werden wir zusammen sein, für immer! Und nichts und Niemand wird uns jeh trennen können!“
Zu gerne wollte ich diesen Worten Glauben schenken, zu gerne wollte ich die dunklen Gedanken abschütteln, zu gerne würde ich mich einfach hinlegen und einschlafen. Doch es ging einfach nicht, irgendwas sagte mir, das ich vorsichtig sein musste, das es Wesen gab, die uns unser Glück nicht gönnten und es mit jeder sich bietenden Möglichkeit zerstören würden! Es war eine… Intuition! Nicht umsonst sagte man sooft etwas von weibliche Intuition. Es war wie eine Vorahnung, etwas, das mich immer wieder aufrüttelte und mir sagte, das auch das größte Glück nicht für immer ist, das es Momente gab, in denen mit einmal alles zerstört werden konnte. Aber das durfte nicht passieren! Niemals, niemals…!
Ich wälzte mich unruhig auf die andere Seite und lauschte Jakes ruhigem Atem. Was würde ich machen, wenn ihm etwas zustoßen würde und was würde er machen, wenn mir etwas zustieß? Ich hoffte, dass er so weiterleben würde, wie jetzt. Das er glücklich wäre, denn was sollte das für einen Welt sein, in der Jake nicht mehr existierte? Es wäre in etwa so, als hätte die Sonne sich verabschiedet und der Mond übernahm alles. Den Tag, sowie die Nacht.
Aber so war es ja nicht! Ich lag hier, hier neben Jake und alles war gut. Unruhig starrte ich die dunkle Zimmerdecke an und versuchte einzuschlafen. Alles in meinem Inneren schrie und kämpfte gegen die düsteren Gedanken, gegen die Intuition, die alles andere als positiv war.
Was war da draußen? Was gab es da, das mich unbewusst so verschreckte? Wer wollte alles, was ich besaß, zerstören?
Schluss jetzt!, rief ich mich selber zur Ordnung. Ich musste das nicht, ich musste mir keine Gedanken machen, alles war in bester Ordnung. Ich war hier und Jake lag neben mir. Was hatte ich nur? Es war doch gar nichts passiert, ich hatte alles was ich wollte und noch mehr, was war also mein Problem? Es gab kein Problem! Ich sollte endlich mal mein Glück genießen!
Doch so schön ich mir das alles redete, die Intuition blieb…, auch wenn weit verborgen, im hintersten Teil meiner Gedanken!
Irgendwann viel ich in einen unruhigen Schlaf…

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Beitrag  Gast So 04 Okt 2009, 20:09

44. Kapitel – Die Aussprache

Jane


Eilig ging ich voran, ich wollte dieses Gespräch so schnell wie möglich hinter mich bringen.
Mit großen Schritten erreichte ich endlich mein Ziel, Aros Tür. Mir war nie bewusst geworden, welche Weiten unser Heim besaß, und dazu war es noch unübersichtlich. Doch ich war geübt. Angespannt wartete ich, könnte mein Herz noch schlagen, würde es mir jetzt wahrscheinlich aus der Brust springen, so aufgeregt war ich. Das hieß für einen so mutigen Vampir, wie mich, schon etwas. Schließlich nahm ich allen Mut zusammen und klopfte vorsichtig an der großen steinernen Tür. „Herein!“, ertönte eine laute freundliche Stimme.
Aro war immer gut gelaunt, immer zu allem und jedem freundlich, selbst zu seinem Essen. Er war ganz anders als Caius, er konnte es nicht verstehen, wie man den Tod seiner Opfer noch so heraus zögern konnte. Ich selbst spielte gerne mit meinem Essen, das machte mir so viel Spaß, wie sterblichen Kindern das Fußballspielen, sicherlich ein schrecklicher Vergleich, doch es war Aro selbst, der das einmal zu mir sagte.
Mit etwas mehr Mut drückte ich die schwere Tür auf, ein Mensch hätte das niemals allein geschafft, und trat in das große schlecht beleuchtete Zimmer ein. „Jane, Liebes!“, begrüßte er mich. „Meister.“, antwortete ich ihm mit einem kurzen Nicken. Er kam schnell auf mich zu und schloss die Tür hinter uns. „Schön, dass du mich wieder einmal besuchst. Wie geht es dir, Liebes?“, sollte ich ihm gleich sagen, was für große Sorgen ich mir machte? Sollte ich gleich sagen ‚Meister, irgendwas stimmt mit dir nicht?’, nein, das konnte ich nicht, ich wollte nicht, dass er sich noch größere Sorgen machte, das würde er nämlich. Wie sollte ich erstmal anfangen? Nicht gleich mit der Wahrheit. Das war klar. Vielleicht würde die halbe auch erst reichen. „Ich….ich hab ein Problem.“, gab ich zu, ein sehr großes sogar...aber vielleicht bildete ich mir das alles nur ein. „Ich bin sicher, ich kann dir helfen.“, auf Aro konnte ich mich immer verlassen, er würde mir immer helfen, so gut er es halt konnte. Wenn er aber das eigentliche Problem war, konnte ich mich darauf nicht verlassen. Hätte ich doch erst zu Heidi oder Marcus gehen sollen? Nein, das was ich machte, war richtig, ich musste ihm es einfach sagen, was war daran so schlimm? Er ging einen Schritt auf mich zu und legte seine Arme um mich. Das tat er immer, wenn er spürte, dass ich etwas auf dem Herzen hatte. Ich bin schon mit den merkwürdigsten Dingen zu ihm gekommen. Einmal wusste ich nicht, was ich anziehen sollte, er konnte mir helfen. Dann würden die Dinge schon schwieriger, er brachte mir die besten Jagdtechniken bei, wenn mir einmal außerhalb aßen, was nicht oft vorkam, doch ab und zu verspürten wir alle die Lust auf etwas anderes, als unsere immer gleichen temperamentvollen italienischen Mitbewohner. Dann gönnten wir uns ausländische Leckerbissen.
„Nun ja, da bin ich mir nicht ganz so sicher.“, still schaute ich in seine roten Augen, es lag Besorgnis darin. „Erzähl es mir, bitte. Ich werde schon eine Lösung finden.“, nein, jammerte meine innere Stimme, nein. „Also gut“, es half ja nichts, „ich muss dir etwas sagen.“, „Du kannst mir alles sagen, das weißt du doch. Egal, was es ist.“, ja, wenn das so einfach wäre. „Ich mache mir Sorgen. Große Sorgen.“, jetzt war es raus, jedenfalls das Wichtigste. „Sorgen? Um wen?“, jetzt schaute selbst er überrascht, er hatte wahrscheinlich mit allem gerechnet, aber dass ich mir einfach Sorgen machte, bestimmt nicht. „Um dich.“, meine Stimme zitterte. Was würde er jetzt denken? „Um mich? Weshalb? Sind meine Augen schon wieder zu rot?“, „Nein, Meister, das wäre ja schön.“, dann könnten wir zusammen essen gehen, dachte ich mir. Das wäre ja echt schön, aber so leicht war das Leben halt nicht. „Nein, ich mache mir Sorgen, weil…“, ruhig schaute er mich an, „Weil…?“, versuchte Aro meinen Satz zu beenden. „Weil du in letzter Zeit so anders bist.“, „Anders? Wie bin ich denn? Und wie war ich vorher? Seit wann bin ich denn so anders?“, die Fragen sprudelten nur so aus ihm heraus, und auf alle diese Fragen hatte ich ja auch keine Antwort. Mir war gar nicht aufgefallen, dass wir mittlerweile auf seinem großen Bett saßen, und er wieder den Arm um mich gelegt hatte. „Du bist so nachdenklich, und wirkst so abwesend, nicht mehr fröhlich und vergnügt, sondern irgendwie traurig.“, erklärte ich ihm die prekäre Lage. „Achso, deshalb machst du dir Sorgen, du machst du Sorgen um mich? Dass es mir nicht gut geht? Ich wusste nicht, dass ich dir solchen Kummer bereite. Das tut mir leid.“, warum entschuldigte er sich jetzt bei mir? Es gab keinen Grund dafür. Nicht immer diese Entschuldigungen! „Es muss dir nicht leid tun, ich dramatisiere das ganze bestimmt ein bisschen.“, doch ich sah die Nervosität in seinem Gesicht, also kam ich nicht darum herum, ihm alles zu erklären. Immer mal wieder hörte ich ein stummes ‚Mmh.’, oder ein ‚Aah.’, doch das hieß nur, dass er wieder überlegte, und zwar viel zu viel. Ich meinem Kopf ordneten sich langsam aber sicher alle Gedanken. Wir rutschten immer näher aneinander, bis ich meinen Kopf an seine Schulter legte, ich genoss es sehr, ihm endlich wieder näher zu sein, so nah, wie er es erlaubte. Und das war manchmal mehr, als ich gedacht hätte. „Danke, Jane.“, „Für was?“, „Dafür, dass du mir das gesagt hast. Ich bin mir sicher, Caius hätte das nicht getan.“, „Bitte, Aro.“.
Jetzt, da alles geklärt war, kam er wieder in Redestimmung, das beruhigte mich ungemein. Er erzählte von allem Möglichen, von unserer Wache, von dem Essen, das ihn langsam anödete, von seiner Frau und vor allem, wie sehr er sich gefreut hatte, als er mich in der Tür sah. Das zauberte ihm immer ein Lächeln auf sein Gesicht. Doch was er mir trotz allem nicht sagte, war der Grund für seine Besorgnis, doch ich war erstmal mit der Welt zufrieden, als das ich ihn direkt darauf angesprochen hätte. Das hatte noch Zeit. Ich lehnte mich immer mehr an ihn und er war davon nicht abgeneigt, sondern zog mich noch näher an seinen starken kalten Körper heran, ich war froh, dass dieses Gespräch ein solches Ende genommen hatte, dann hatte es sich ja gelohnt.
Doch als wir ein lautes Klopfen an der Tür hörten, schreckten wir hoch.

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Beitrag  Gast Di 06 Okt 2009, 18:05

Leah Clearwater

Kapitel 45: Rot!

Rot! Alles war rot, alles was ich sah! Selbst die Augen, die mich durchdringend anstarrten, waren von einem tiefsten rot. Ich schlug um mich, doch nichts geschah. Ich sah nur diese roten Augen, wie der Tod persönlich. War es schon so weit? War ich schon tot? War nicht eben noch alles in Ordnung gewesen?
Ich wollte zur Seite schauen, doch mein Blick war wie gefesselt. Ich wollte den Kopf drehen, doch ich konnte mich kein Stück bewegen. Was war passiert?
Unter mir spürte ich den Boden. Etwas Spitzes bohrte sich in meinen Rücken. Unter mir war eine glitschige Schicht, eine Flüssigkeit, aber ich konnte sie nicht zuordnen. Ich wollte sehen wo ich war, ich wollte diesem durchdringenden Blick aus den toten Augen entgehen. Ich nahm meine gesamte Kraft zusammen und drehte den Kopf weg, weg von dem Tod. Ich hatte gehofft etwas anderes zu sehen, etwas anderes, egal was, alles, nur nicht das. Doch da war nichts, nichts außer rot! Selbst der Boden schien aus einer roten Substanz zu bestehen. Ich verspürte den Drang wegzurennen, doch es ging nicht, ich war wie gelähmt. Wo war ich? Ich schaute mich um und stellte fest, dass die roten Augen verschwunden waren. Über mir vernahm ich nur Dunkelheit. Ich versuchte meine Hand zu bewegen und tastete zur Seite, weg von meinem Körper. Es machte ein platschendes Geräusch. Schnell zog ich die Hand zurück und hielt sie vor mein Gesicht, in der Hoffnung, etwas zu sehen. Meine Hand war…rot! An meinen Fingerspitzen tropfte die Flüssigkeit auf mich herunter. Ganz gemächlich, als wollte sie mir zeigen, dass genug von ihr vorhanden war. Immer mehr Tropfen bedeckten mich, doch es hörte nicht auf, eher wurde es immer mehr, als käme die rote Flüssigkeit direkt aus meiner Hand. Ich zuckte zusammen und schrie erschrocken auf als mir bewusst wurde, was das war. Es war Blut! Blut tropfte von meiner Hand, ich lag in Blut! Alles war rot!
Voller schrecken sprang ich auf, überrascht, wie einfach das mit einmal ging. Ich starrte auf meine Hände hinunter, sah auf den Boden, doch es war alles das gleiche, eine unfassbare Einheit. Rot!
Langsam schaute ich an meinen Körper herunter. Schon bei meinen Unterarmen blieb mein Blick hängen. In beiden Seiten klaffte ein riesiger Schnitt. Vom Handgelenk, bis hoch zum Oberarm. Er war nicht breit, aber ich erkannte sofort, wie tief er in die Haut drang. An den Rändern sammelte sich das Blut, bevor es in Tropfen auf den Boden fiel und sich mit ihm vermischte. Alles war gleich, der gesamte Boden zu meinen Füßen war gleich. Ein gleichmäßiger Farbton, rot, dunkelrot!
Als mein Blick weiter wanderte, stellte ich fest, dass der Rest meines Körpers nicht besser aussah. Meine Kleidung war zerrissen und überall waren tiefe Schnittwunden, aus denen das dickflüssige Blut auf die Erde tropfte. Es machte ein seltsam monotones Geräusch, ein gleichmäßiges Tropf, tropf! Ich wartete, dass der Schmerz mich übermannte, doch nichts geschah. Als wäre gar nichts. Dabei war ich am ganzen Körper schwer verwundet. Wer hatte mir das angetan?
Ich musste hier weg! Alles andere zählte nicht. Ich schaute mich um. Ich schien in einem Raum zu sein, denn um mich herum befanden sich steinerne, dunkle Wände. Die Decke über meinem Kopf, sah pechschwarz aus. Als ich in die andere Richtung blickte, sah ich in weiter ferne einen schwachen Schimmer. Licht! Dort musste es raus gehen. Ich stürmte los. Das platschen meiner Schuhe hallte seltsam von den Wänden wieder. Ich lief durch Blut, mein Blut!
Ich rannte immer schneller, alles was zählte, war hier raus zu kommen. Die Wunden behinderten mich komischer Weise nicht im Geringsten. Als wäre ich nicht mit meinem Körper verbunden. Umso schneller ich lief, umso mehr Blut rann aus den Schnitten. Doch der Boden war nicht mehr in einem gleichmäßigen rot, es schien schwacher zu werden. Kurze zeit später lief ich einen steinernen Weg entlang, wie ich jetzt erkannte. Dort wo meine Füße den Boden berührten, bildeten sich immer noch rote Lachen. Ich rannte immer weiter. Ich wendete den Blick vom Boden und von meinem zerschundenen Körper und blickte nach vorne. Das Licht war noch nicht näher gekommen, es lag immer noch genauso viel Weg zwischen mir und dem Ausgang, wie am Anfang. Das durfte doch nicht sein! Ich rannte doch schon seit einiger Zeit. Doch egal wie schnell ich rannte und wie lange, das Licht blieb in einiger Entfernung. Ich war gefangen!
Die Erschöpfung holte mich ein und ich brach am ganzem Körper zitternd, auf dem Boden zusammen. In welchem Albtraum war ich gefangen? Kam mir niemand zu Hilfe? Ich hob meine Hände vor das Gesicht, bis mir einfiel, dass ich jetzt alles in meinem Gesicht verteilt hatte. Ich war übersäht, übersäht von meinem Blut! Ich schluchzte laut vor mich hin, obwohl ich mir sicher war, das mich niemand hören konnte. Als ich meinen Kopf wieder hob und nach vorn schaute, in der Hoffung, das der Ausgang vielleicht doch näher war, und ich mir das nur eingebildet hatte,
war dort kein Ausgang mehr, kein Licht, nichts! Die Steinwände um mich herum verschwammen und wurden zu einem gleichmäßigen, weißlichen Nebel. Erschrocken riss ich meine Augen noch weiter auf. Vor mir kam wie aus dem Nichts eine Gestalt aus dem Nebel. Ich sah nur den schwarzen Umriss, doch als ich ihr ins Gesicht sah, schrie ich auf. Die Gestalt hatte rote Augen. Tote, rote Augen! Die Augen, die mich angestarrt hatten, als ich aufgewacht war, das erkannte ich sofort. Ich wollte fragen, wer die Gestalt war. Was sie von mir wollte. Hatte sie mir das angetan? Ich öffnete meinen Mund, doch es kam kein Laut heraus, so sehr ich mich auch anstrengte. Nur ein leises Wimmern kam über meine Lippen. Die dunkle Gestalt grinste mich mit einem spöttischen Grinsen an. Erneut öffnete ich meinen Mund und das Grinsen verwandelte sich in eine fiese Fratze und die Gestalt kam auf mich zu, die roten Augen weit aufgerissen. Ich schrie laut auf. Ich wollte mich umdrehen und wieder zurück rennen. Doch das war sinnlos. Ich war gefangen. Hinter mir ein Rum, ein Raum voll mit meinem eigenen Blut und vor mir eine dunkle Gestalt. Und einer Sache war ich mir vollkommen sicher: Dieses Wesen wollte nichts Gutes! Ich würde sterben, das wusste ich. Der Tod persönlich war gekommen! Wie versteinert blieb ich stehen und schrie, schrie und hörte nicht mehr auf!
„Leah! Leah, wach auf, guck mich an!“, schrie eine andere Stimme verzweifelt. Ich schrak hoch und schaute in Jakes erschrockenes Gesicht. Ein Traum! Ich hatte bloß geträumt, doch alles war so realistisch gewesen. Der Schweiß tropfte von meiner Stirn. Ich tastete meinen Körper ab, doch da war nichts, nicht die kleinste Wunde. Es war also wirklich nur ein Albtraum gewesen. Jake sah mich an. „Was hast du geträumt? Du hast wie verrückt geschrien! Was war los? Alles in Ordnung?“, er hatte viel zu viel Fragen, aber ich würde sie ihm alle beantworten. Er musste das wissen. Stand das in Zusammenhang, mit meiner Intuition? Jetzt würde ich mit Jake Klartext reden. Wie mussten etwas unternehmen, irgendwas würde sonst passieren, das wusste ich. Aber das durfte nicht passieren.
Es gibt viele Dinge die nicht passieren dürfen, und das zählte eindeutig dazu! Dieser Albtraum durfte nie wahr werden!

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Beitrag  Gast Di 10 Nov 2009, 18:26

46. Kapitel – Unrealistische Träume

Jacob Black

Tausend Fragen schossen mir gleichzeitig durch den Kopf. Ich wollte nicht, dass Leah Angst hatte, das durfte nicht so sein. Sie war doch mein Ein und Alles, ich musste sie beschützen. Ich fragte mich, was ihr so einen Schrecken eingejagt hatte, dass sie mitten in der Nacht schrie, als ginge es um ihr Leben.
„Leah, Süße, guck mich an! Was ist passiert?“, fragte ich sie vorsichtig, nahm ihr Gesicht in meine Hände und strich ihr behutsam die nassen Haarstränen zur Seite.
Sie schaute mir tief in die Augen und atmete einmal tief durch. „Da…da…da war Blut! Alles voller Blut…meinem Blut!“, sie stockte und atmetet noch mal tief durch, als bereitete sie sich innerlich auf etwas vor.
„Du weißt, du kannst mir alles erzählen!“, setzte ich von Neuem an, aus Angst sie würde es für sich behalten, doch sie nickte schnell mit dem Kopf, nahm eine entspannte Haltung ein und fing wieder anzusprechen: „Ich weiß. Also erst wusste ich gar nicht, wo ich war. Es war ein Raum, er sah irgendwie unterirdisch aus…, und da waren diese roten Augen, die mich anstarrten.“
„Rote Augen?“, ungläubig riss ich meine Augen auf. Sie nickte nur leicht und schüttelte sich, als liefe ihr bei der Erinnerung ein Schauer über den Rücken. Rote Augen? Ich durchforstete meinen Kopf, als würde man in eine Suchmaschine den Begriff eingeben, und wartete auf die Treffer. Es gab nur ein Wesen, was rote Augen haben könnte, und mir wurde selbst bei dem Gedanken an sie schlecht. Ich hatte schon immer nichts weiter, als puren Hass für diese schmierigen dreckigen Blutsauger empfunden. Umso merkwürdiger fand ich es, dass Leah von Vampiren träumte. Ich behielt meine Vermutung über die roten Augen erstmal für mich und schaute wieder zu Leah.
„Jedenfalls waren die Augen dann plötzlich weg und ich war alleine in dem dunklen Raum. Dann wollte ich mich umgucken und stellte fest, dass ich in Blut lag. Vor Schreck sprang ich auf und schaute auf meine Arme. Sie waren voller Schnittwunden…“, ihre Stimme wurde leiser und sie schaute sich an, als könnte sie doch noch einen Überrest der Verletzungen finden. Ich legte meinen Arm fester um sie und drückte sie an mich. Ich wollte mehr erfahren. Das war so ein seltsamer Traum und das alles ergab überhaupt keinen Sinn. „Und dann?“, fragte ich vorsichtig nach.
„Dann bin ich aufgesprungen und einen Gang entlang gerannt, weil ich dachte dort wäre der Ausgang, aber ich kam nicht von der Stelle. Ich wollte rennen, aber es ging nicht… “ Ich merkte, dass sie mit Absicht ein paar Stellen ausließ, nur um mich nicht zu ängstigen, was natürlich Blödsinn war, aber ich war froh, dass sie mir es überhaupt anvertraute.
Mit dünner Stimme erzählte sie weiter: „Und dann,…und dann war da plötzlich überall dieser Nebel und dann tauchte eine Gestalt auf mit den gleichen furchtbaren roten Augen, wie zu Anfang. Ich wollte etwas sagen, wollte schreien, aber es ging nicht. Es kamen einfach keine Worte aus meinem Mund. Als die Gestalt das merkte, grinste sie nur, Jake sie grinste mich an, als wüsste sie genau, dass ich nicht entkommen konnte. Dieses Grinsen…so voller Abscheu und Verachtung. …Es war einfach nur…schrecklich!“, bei dem letzten Wort brach ihre Stimme weg und ich drückte sie noch doller an mich heran.
„Jetzt ist alles wieder gut! Jetzt brauchst du keine Angst mehr zu haben, okay? Alles wird gut. Ssssch!“, flüsterte ich ihr ruhig zu. Ich hatte sie noch nie so aus der Fassung gebracht erlebt. Sie war vollkommen aufgelöst. Ich streichelte ihr sanft über den Rücken und langsam schien sie sich zu beruhigen. Warum träumte Leah so etwas Absurdes? Etwas ohne jeglichen Sinn? Zugegeben, Träume waren ja meistens nicht wirklich realistisch, aber trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl.
Leah legte ihren Kopf an meine Brust und schaute zu mir hoch. Ihre Augen glänzten leicht, als wären dort winzige Tränen. „Jake?...Was hat das zu bedeuten? Schon die ganze Zeit denke ich mir, dass irgendetwas passieren wird und jetzt auch noch das! Was heißt das?“, ihre Augen waren vor Angst ganz weit aufgerissen. Doch darauf hatte ich auch keine Antwort.
„Ich…ich weiß es nicht. Aber ich wünschte, ich wüsste es!“, flüsterte ich, doch meine Gedanken dachten schon über den Sinn hinter all dem nach, doch ich kam zu keinem glaubwürdigen Ergebnis. Warum sollte Leah von rotäugigen Vampiren träumen? Die Cullens können es ja nicht sein und wir hatten seit dem Angriff der Neugeborenen schon lange keinen Ärger mit Vampiren. Es gab ja auch keinen Grund mehr, alles war friedlich. Unsere Welt war vollkommen okay. Ich verstand es nicht. Aber ich nahm Leah ernst. Ich war mir sicher, dass sie nicht ohne Grund so völlig außer sich wäre. Und ausdenken würde sie sich das schon gar nicht, das passte nicht zu ihr.
„Danke Jake, danke dass du mich nicht für eine Verrückte hältst!“, sagte sie leise mit einem Lächeln auf den Lippen. Als Antwort küsste ich sie leicht auf die Stirn. Ich würde ihr immer Glauben schenken. „Wir lassen uns was einfallen. Wir schaffen das!“, sagte ich feierlich und drückte sie ganz fest an mich.

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Beitrag  Gast Mo 30 Nov 2009, 17:57

ARO

Kapitel 47: Strafe

Es klopfte. Ich mochte es nicht, wenn man mich störte. Ich war immerhin ein vielbeschäftigtes Oberhaupt, einer scheinbar unbesiegbaren Gemeinschaft und trotzdem gönnte mir niemand die kleinen Momente der Ruhe. Ich war wirklich zu bemitleiden.
Ich war in letzter Zeit wohl wirklich ein bisschen zu weit in meinen Gedanken versunken. Wenn es sogar Jane aufgefallen war. Ich wollte nicht, das andere sich wegen mir sorgten, und schon gar nicht Jane, mein Mädchen. Man sollte es nicht für möglich halten, doch in mir kam etwas zum Vorschein, was man unter normalen Umständen wohl Beschützerinstinkt genannt hätte. Ihr durfte nichts passieren, aber ich wusste auch, dass meine Sorge unbegründet war. Keiner konnte ihr so schnell etwas anhaben, sie wusste sich geschickt zu wehren.
Es war nett von ihr gewesen, mich zu fragen, was los sei, doch die Wahrheit wollte ich noch nicht einmal ihr sagen, so leid es mir tat. Wie würde ich denn dann dastehen? Aro verkriecht sich aus Angst vor einer gelbäugigen Familie guter Vampire unter seinem Thron und sucht verzweifelt nach einer Idee? Das klang doch leicht blöd. Aber wir hatten wirklich ein interessantes Gespräch geführt. Und apropos Gespräch, hatte es nicht gerade geklopft? Ich dachte wirklich zu viel nach.
„Herein, herein!“, lief ich mit lauter vergnügter Stimme und sprang auf. Ich fand alles toll, was mich von dem Alltag ablenkte. Jane stellte sich an meine rechte Seite. Dann ging die Tür auf und Demetri spazierte fröhlich herein. Ich lächelte freundlich und blickte ihn fragend an. Demetri trat vor mich, machte eine leichte Verbeugung und meinte: „Meister, wir haben da was, das könntest du dir ja vielleicht mal bei Gelegenheit angucken.“ Er war wirklich gut gelaunt.
Ich nickte und folgte ihm, Jane dicht hinter mir. Ich konnte mir schon denken, was war. Es kam ja nicht oft vor, aber ab und zu schien uns tatsächlich jemand herausfordern zu wollen. Was soll’s, dachte ich mir. Das Problem hätten wir eh gleich erledigt. Meistens verdankte ich es Demetri. Kaum hatte jemand was angestellt, schon stand er vor mir und wartete auf sein Urteil. Niemand konnte sich verstecken, nicht vor ihm. Eine echte Bereicherung für die Wache. Ja jaa, nur die Besten der Besten waren bei uns. Ich lobte mich ja wirklich ungern selber, aber ich war schon so ein wenig stolz auf mich. Unbesiegbar und so sollte es auch bleiben! Nein, nicht dran denken Aro, sagte ich mir selber. Es musste doch wenigstens mal ein Tag vergehen, an dem ich nicht ständig über das Problem nachgrübelte. Was wäre wenn? Was würde sein? Könnte es passieren? Das nervte wirklich!
Demetri öffnete dir schwere Tür, die in den großen Saal führte und blieb stehen, damit ich an ihm vorbei gehen konnte. Jane blieb ebenfalls stehen und ich schritt in die Mitte des Saals, wo Felix stand und mit meinen Brüdern sprach. Es wunderte mich, das die beiden dort waren, hatten sie denn keine Hobbys, oder zumindest irgendetwas anderes zu tun? Wenn das so weiter ging, würden sie noch vor Langeweile sterben,… oder auch nicht. Ich schaute wieder auf Felix und erkante, dass er jemandem am Kragen gepackt hielt. Ich ging auf sie zu und stellte mich zwischen Marcus und Caius und blickte den Übeltäter an. Ich erkannte ihn. Er hatte uns in letzter Zeit wirklich viel Ärger bereitet. Aber damit war nun Schluss. Ich verschränkte die Hände vor meiner Brust ineinander. „Ausgezeichnet, Jungs! Das habt ihr hervorragend gemacht!“, rief ich hocherfreut und schaute den Mann an. Wie alle Vampire war er wahrscheinlich einmal ganz hübsch gewesen, aber Felix hatte ihn ordentlich zugerichtet. Er war so ergeben, dass es gar kein Spaß mehr machte.
Ich war ja wirklich ein friedliebendes Wesen, aber wenn jemand die Gesetze nicht respektierte, wurde ich wütend.
„Herzlich Willkommen in Volterra, mein junger Freund. Ich hoffe du hast dich schon recht köstlich amüsiert?“, säuselte ich mit einem Grinsen.
„Ich,…ich wusste nicht was ich tat. Wirklich! Ich mach es nie wieder, ich schwöre!“ Wie panisch er klang, er tat mir…überhaupt nicht leid.
„Das hättest du dir vielleicht ein bisschen früher überlegen sollen. Wie heißt es doch so schön? Wer zu spät kommt, bestraft das Leben. Ach, wie zutreffend. Du bist zwar nicht zu spät gekommen, aber ein wenig nachdenken und zwar früher, hätte wohl auch nicht geschadet. Aber na ja, jetzt ist es eh zu spät.“
„Nein, nein bitte tut mir nichts! Ich mach es wirklich nie wieder. …Bitte!“ Wie er um sein auf ewig verdammtes Leben bettelte, wie armselig. Felix verstärkte seinen Griff.
„Es ist kein Zuckerschlecken, eine neue Armee aufzustellen. Wozu rede ich eigentlich? Was hast du denn damit bezweckt? Jeder weiß das es verboten ist.“
„Ich,..ich wollte…“
„Warte, ich hab’s mir anders überlegt, eigentlich interessiert das mich auch gar nicht. Mir dauert das hier alles viel zu lange. Ich mein ich hab auch noch andere Sachen zu erledigen. Ach ja, was machen wir jetzt nur mit dir?“ Das zog sich alles endlos hin, aber mir fiel es noch nie einfach, jemanden zu bestrafen.
„Aro, du weißt doch genau, was wir jetzt machen.“, hörte ich Marcus hinter mir brummend und auch Caius gab sein Kommentar: „Er hat sich halt einfach nicht an die Gesetze gehalten!“
Wie recht sie hatten, ich trat noch einen Schritt näher an den Übeltäter heran. „Tut mir leid, aber wir können deinen Aufenthalt im sonnigen Volterra leider nicht verlängern. Auf Wiedersehen!“ Obwohl Wiedersehen die Sache jetzt nicht so ganz traf. Ich hob meine Hände, legte sie ihm um den Hals und machte eine schnelle Bewegung zur Seite. Es gab ein lautes Knacken und dann war die Sache erledigt.
„Wunderbar, meine Herrschaften! Das hätten wir erledigt und jetzt schafft ihn bitte hier weg!“, rief ich breit grinsend und marschierte aus dem Thronsaal. Es war eigenartig, aber es fühlte sich immer wieder gut an, allen anderen überlegen zu sein, auch denen die dachten, sie könnten unsere Gesetze umgehen. Ja auch mit denen wurde kurzer Prozess gemacht. Die Welt war wohl zu leicht, mal abgesehen von den paar Problemen. Nicht gerecht allen gegenüber, aber doch leicht. Viel zu leicht!

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Zwei Wölfe - Ein Schicksal - Seite 2 Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Di 08 Dez 2009, 22:33

48. Kapitel – Unbesiegbar?

Jacob Black

Schweigend schauten sie mich an, ihre Blicken ruhten auf mir.
„Mein Gott! Hört auf mit diesem ‚Wir wissen nicht, was wir machen sollen und werden alle sterben – Schweigen’. Bitte!“, nichts war schlimmer als das Gefühl von allen beobachtet zu werden, wie ich das hasste. Es gab Tage, an denen wir nie zu einem Ergebnis kamen. Ungeduldig schweifte mein Blick an ihnen vorbei. Noch nicht einmal Sam sah heute motiviert aus, in seinem Blick lag eher eine Mischung aus Frustration, Skepsis und Missmut. Immer wieder schaute er zu Boden, dann wieder zu mir und schließlich wieder auf die Erde. Die sah aber heute auch nicht anders aus, als an anderen Tagen. Was war nur los? Was hatte ich schon gemacht, dass sie mich alle anstarrten? Ich hatte ihnen lediglich von Leahs Traum -Albtraum, sollte ich sagen- erzählt. Von mir kamen doch ständig irgendwelche schrecklichen Hiobsbotschaften. Warum also heute gleich den Teufel an die Wand malen? Also wirklich, vielleicht hätte ich das lassen sollen, aber ihnen nichts davon zu erzählen kam auch nicht in Frage. „Sam! Sag was!“, rief ich. Nichts. Gar nichts. Noch nicht einmal ein Räuspern oder ein nachdenkliches ‚Mmh’. Weitere wortlose Minuten verstrichen, meine Wolfsbrüder waren dem Anschein nach zu urteilen wirklich geschockt. „Okay.“, sagte ich nach einer weiteren Weile in die kleine Runde. „Wie wäre es, wenn wir einfach abwarten würden, was geschieht? Sicherlich nicht der beste Einfall, aber effektiver als nichts zu tun, nicht wahr, Sam?“
Ein Raunen ging durch die Gruppe, leise unterhielten sie sich über meinen ach so tollen Einfall. Ein bisschen mehr hatte ich schon erwartet, aber das hier war besser als das ständige Schweigen. Doch überzeugt waren sie immer noch nicht. Ich wollte nur, dass Leah sich keine Sorgen mehr machte. Das machte mich nämlich wirklich fertig. Sie zu sehen, wie sie einfach nur ängstlich da saß, ohne ein Wort mit mir zu sprechen, zu hören, wie sie in der Nacht schrie, bereitete mir innerlich so große Schmerzen, dass ich ihr einfach die Angst nehmen wollte. Sam was da ja heute eine große Hilfe. Enttäuscht blickte ich zu ihm rüber, er stand da, als wäre er ein kleines hilfloses Kind, das seine Mutter verloren hatte, und nicht wie ein unbesiegbarer Werwolf. Ganz eindeutig kein Vorbild für uns alle.
Doch so sehr ich ihn früher verachtete, so sehr schätzte ich nun das, was er uns allen gegeben hat. Die Unterstützung, das bedingungslose Vertrauen in unsere Fähigkeiten und letztendlich auch seinen Willen, ein starkes Rudel zu bilden. Sam war für mich seit meiner ersten Verwandlung wie ein großer Bruder. Wie ein großer Bruder, der einen beschützt oder einem Entscheidungen, die man selber nicht treffen will, abzunehmen.
Doch heute war ich einfach nur maßlos enttäuscht.
Mit einer schnellen Kopfbewegung deutete er den anderen an, zu gehen. Einer nach dem anderen verließen sie die Lichtung, die uns immer für Besprechungen diente.
Mit großen Schritten kam er auf mich zu, und ich verstand sofort, was er wissen wollte. „Wie schlimm ist es wirklich?“, „Genauso schlimm, wie ich es eben erklärt habe!“ Wieder senkte er den Kopf, ganz leise, für einen gewöhnlichen Menschen wahrscheinlich zu leise, sprach er die Wahrheit aus. „Sie kommen immer näher und egal wer sie sind, sie werden uns vernichten, Jake!“, seine Stimme klang nun merkwürdig zornig, schon fast wütend. „Sam, wir… wir können uns doch währen! Wir sind ein Rudel Werwölfe! Niemand kann uns besiegen. Egal, wer es sind und egal, wie viele sie sind!“, doch meine Stimme brach. Wenn man es denn wirklich wollte, konnte man uns besiegen, doch wir würden uns währen. Das würden wir doch, oder?! „Jake, wer auch immer das ist, sie planen das nicht von ungefähr, ich wette die sitzen schon bestimmt schon Jahre lang an ihrem Plan. Man greift nicht einfach Werwölfe an, Jake.“, „Du hast recht. Aber ich werde nicht zulassen, dass Leah etwas zu stößt!“, erwartungsvoll schaute ich ihn an. Was würde er dazu wohl sagen. Würde er es verkraften, wenn Leah verletzt wäre? Hätte er genug Mitleid mit ihr? „Jake, ich weiß genau, was du gerade denkst. Und ja, natürlich. Du hast keine Ahnung, wie viel sie mir bedeutet. Das wirst du nie verstehen. Ich habe ihr das Herz gebrochen und ich weiß, wie sehr sie mich hasst, und ich weiß, dass sie das auch bis in alle Ewigkeit tun wird, doch, Jake, ich bitte dich, ich weiß, wie viel sie dir bedeutet, und dass du alles für sie tun würdest, also bitte, versuche nicht, mich zu verurteilen. Das habe selbst ich nicht verdient. Ich habe sie geliebt, und ich tue das auf eine Art und Weise immer noch, also bitte, versuche es einfach.“
Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf, und als ich zu Hause ankam, hatte ich Sams Worte noch immer nicht vergessen.
Ich öffnete die Tür, sah Leah auf einem Stuhl sitzen und ging zu ihr. Lächelnd blickte sie mich an. Ich gab alles auf der Welt für dieses Lächeln. Es gehörte ganz und gar nur mir allein. Es war ein Lächeln, das nur mir galt.
„Ich liebe dich, bis in alle Ewigkeit!“, ohne auf ihre Antwort zu warten, beugte ich mich zu ihr, unsere Lippen berührten sich.

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