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Edward - New stange life

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Edward - New stange life Empty Edward - New stange life

Beitrag  Gast Mi 11 März 2009, 10:43

Kapitel 1: The end is always a beginning

Es herrscht Krieg und sobald ich 18 werde, werde ich in ihm kämpfen.
Die jungen Männer, wie ich, sehen in ihm eine Chance Ruhm zu erlangen. Meine Mutter hingegen meint ihr einziges Kind zu verlieren, mich.
Das würde und kann sie nicht verkraften. Auch mein Vater ist dieser Meinung.
Bisher verlief mein Leben in geregelten Bahnen.
Wir kamen überaus gut aus mit dem was mein Vater als Rechtsanwalt verdiente. So war die Finanzierung meines Klavierunterrichts kein Problem.
Ich lebte für die Musik und kann nicht ohne sie sein. Sie umgibt mich. Jede Pflanze, jedes Tier, jeder Windhauch sogar die Sonne lässt in mir eine einzigartige wohlklingende Melodie erklingen. Ich werde all dies hinter mir lassen müssen, aber ich werde zurückkehren. Ich werde jemand sein. Die Leute werden sagen, das ist Edward Anthony Masen. Und Ehrfurcht wird in ihrer Stimme liegen.
Doch das Schicksal hat entschieden und so kann es sein, dass ich jetzt, noch vor Vollendung meines achtzehnten Lebensjahres an Grippe erkrankt bin und im sterben liege.
Mein Vater ist bereits an ihr zu Grunde gegangen und meine Mutter und ich sind auf dem besten Weg ihm zu folgen.
Carlisle Cullen ist der Arzt der sich rund um die Uhr um uns kümmert. An ihm scheinen die Stunden, Tage und Nächte die er hier im Krankenlager verbringt keine Spuren zu hinterlassen, wie bei den anderen Ärzten. Er ist derjenige der unsere Hoffnung, am Leben zu bleiben, erhält. Ohne ihn hätten viele längst aufgegeben, so auch ich. Meine Mutter Elizabeth ist von anderer Natur, sie hat den stärksten Willen den ich kenne. Wir Masens hingegen sind schon immer eher von kränklicher Natur gewesen. Auf Dauer können wir keiner Krankheit entkommen. Und so ist es auch diesmal. Sollte ich etwas Positives an der ganzen Sache sehen, so war es das ich nicht qualvoll im Krieg starb. Obwohl ich dadurch Ehre erlangt hätte, aber was hätte mir das gebracht wenn ich tot wäre. Meine Mutter hätte durch meinen Kriegstod gelitten, noch mehr als das sie an der Grippe leidet. Doch ich bin noch nicht so weit mich damit abzufinden. Wie kann es sein das ich sterben muss? Ich bin doch erst 17. Ich bin doch noch ein Kind. Wie konnte die halbe Stadt an Grippe sterben? Wie können die kleinen Kinder, die immer so fröhlich mit einander gespielt haben sterben? Ist es das was Gott will, will er die die noch keine Schuld kennen für die Verbrechen ihrer Urväter strafen? Was ist das für ein Gott, der so etwas tut? Ein gerechter Gott? Wohl kaum. Oder ist dies etwa der Teufel? Den viele noch auf ihrem Sterbebett anklagen? Selbst der Teufel, glaube ich würde nicht unschuldige Kinder quälen.
Was sollte es also sonst sein? Meine Mutter erzählte mir einst von Wesen, hart wie Stahl, die den Lebenssaft aus dem Menschen aussaugen. Sollte dies die Macht solcher Wesen sein?
Langsam fehlt mir die Kraft überhaupt noch an etwas zu glauben. Ich fange bereits an zu halluzinieren.

Es ist ein warmer Sommertag. Mein Vater hat sich frei genommen und wir sind zu Besuch bei den Eltern meiner Mutter. Sie wohnen außerhalb von Chicago, weshalb wir erst am späten Nachmittag eingetroffen waren. Meine Mutter machte sich gleich daran ihrer Mutter zu helfen, Wäsche im Garten aufzuhängen. Mein Opa saß in seinem Schaukelstuhl, auf der Terrasse, rauchte Pfeife und unterhielt sich mit meinem Vater über Politik. Ich saß im kleinen Wohnzimmer meiner Großeltern und sah aus dem Fenster. Wie herrlich doch der Wind durch die Äste der Apfelbäume fegt. Die Blätter flatterten gerade zu ihm Wind und die kleinen Sonnensprenkel tanzten mit ihnen. Alles im allen war es ein wunderschöner Tag. Der Himmel war blau und kaum mit Wolken bedeckt. In meinem Kopf fing sich an eine Melodie zu formen, die ich sogleich erklingen lassen wollte. Ich setzte mich an das alte Klavier das in der hintersten Ecke stand und begann zu spielen. Mein Vater kam herein und stellte sich neben mich. Meine Mutter hielt beim Wäsche hängen inne und begann mit zu summen.
Da verfinstert sich plötzlich der Himmel und eine starke Windböe reißt einige Wäschestücke mit sich fort. Ich springe auf. Mein Vater rennt los und schreit: „Wir müssen das Haus verschließen! Kommt sofort rein! Los Elizabeth hilf mir die Fensterläden zu verschließen.“
Doch meine Mutter steht nur da und starrt in die sich ausbreitende Dunkelheit.
Auf das immer lauter werdende Rufen Edwards scheint sie nicht zu reagieren. Ich stehe immer noch da wie benommen und starre meine versteinerte Mutter an. Warum bewegt sie sich nicht? Was sieht sie? Was ist hier los? Warum wird alles so dunkel?
Die Dunkelheit fängt an sich im Haus auszubreiten. Ich gehe langsam, ein paar Schritte in Richtung meiner Mutter. Da dreht sie sich langsam um, sieht mir in die Augen und sagt: “Edward, SIE kommen um dich zu holen. Hab keine Angst.“
Alles um mich herum beginnt zu verschwimmen.
Wer sind DIE von denen meine Mutter sagt, dass sie mich holen?
Warum holen sie mich?
Ein stechender Schmerz durchzuckt meinen Körper.
Woher kennt meine Mutter SIE?
Das stechen wird schlimmer und fängt an sich auszubreiten.
Und warum soll ich…Argggg…..keine Angst….grrrrr….vor ihnen haaabeeeen?
Ich kann nicht mehr denken. Sterbe ich?
Ist jetzt alles vorbei, ist das das Ende?
Und was kommt danach?
Der Schmerz pocht jetzt auch im meinem Kopf. Es ist ein Dröhnen, ein Brennen, ein nicht mehr enden wollendes ziehen. Es zerreist mich. Es zerreist mich. Muss der Tod immer so schmerzvoll sein?
Es tauchen Bilder vor mir auf, Bilder die ich nie gesehen hatte und doch kamen sie mir bekannt vor. Ich sehe meine Mutter, wie sie in einem Krankenhausbett liegt und sagt: „Retten Sie ihn! Sie müssen alles tun, was in Ihrer Macht steht. Was andere nicht können, das müssen Sie für meinen Edward tun.“
Das ergab für mich gar keinen Sinn, was meinte Sie damit. Und mit wem spricht sie da? Ich bin es doch der direkt vor ihr steht. Meinen Vater kann sie nicht meinen, oder fantasiert sie? Fantasiere ich?
Weitere Bilder tauchen auf, grüne Landschaften, das Meer, spielende Kinder. Gedankenfetzen. Und Schmerzen.
Ich möchte schreien, doch kann ich es nicht. Mein Körper ist taub.
Lass es vorüber gehen. Lass es vorüber gehen. Das kann nicht immer so bleiben. Oder?
Und dann auf einmal, nach einer Ewigkeit, so kommt es vor, ging es vorüber. Die Schmerzen ließen nach. Aber ein brennen blieb. Auch die Kopfschmerzen und die Stimmen. Unendlich viele Stimmen.
Ist es jetzt Tag oder Nacht? Gibt es hier überhaupt so etwas? Wo bin ich? Und was ist das für ein seltsames Gefühl? Ein Überbleibsel der Grippe? Oder etwas mir völlig unbekanntes, Neues?

Ich öffnete die Augen.
Oh, dieses Licht es ist so hell, so intensiv. Hatte das Licht schon immer in so vielen Farben geleuchtet? Oder kam es mir jetzt nur so vor? Wie lange war ich eigentlich weggetreten gewesen.

„Bist du in Ordnung? Es tut mir leid, dass ich dir Schmerzen bereitet habe, es war das erste Mal das ich so etwas getan habe.“ Diese Stimme, ist das nicht Doktor Cullen? Aber sie klingt so anders.
Ich blieb stumm. Mein Körper fühlte sich immer noch so komisch an. Würde das jetzt so bleiben? Bin ich jetzt gesund? Lebt meine Mutter noch? Nein, das kann nicht sein. Das kann nicht sein. Diese Erinnerung von vorhin, meine Mutter liegt im streben und ihre letzten Worte gelten mir? Das kann niemals wahr sein. Was soll ich jetzt tun? Und noch viel wichtiger, wo bin ich? Dieser Raum, ist mir unbekannt. Ich befinde mich anscheinend nicht mehr im Krankenhaus. Warum? Was ist passiert?
Ich schaute Doktor Cullen an der neben mir auf einem Stuhl saß und blickte ihn fragend an. Er schuldete mir eine Erklärung. Wie bin ich hier hergelangt?

Er ist bestimmt verängstigt, schließlich ist er nicht mehr im Krankenhaus. Und was ich eben zu ihm gesagt habe muss ihn auch ganz schön verwirrt haben. Er braucht einfach nur Zeit.
Was ist das? Woher kommen diese Worte, das ist doch Carlisles Stimme. Aber seine Lippen bewegen sich doch gar nicht?
„Wie lange habe ich geschlafen? Wieso bin ich hier?“
Carlisle lächelt. „Ich glaube ich muss dir da einiges erklären.“ Er seufzt.
Wie soll ich ihm nur klarmachen dass er ein Vampir ist?
Ich wusste dass es schwer wird, aber so schwer?
Wie viel seine Mutter wohl gewusst hat?

Ein Vampir? Unmöglich. Sie sind doch verrückt.“
Ich sprang auf, ich musste einfach weg von diesem Verrückten.
Plötzlich stand Carlisle vor mir.
Wie ist das möglich? Kein Mensch kann sich so schnell bewegen.
Da war es wieder, dieses jucken in meiner Kehle. Ich möchte rennen. Ganz schnell rennen.
„Edward, bleib hier, du kannst jetzt nicht gehen. Nicht in deinem Zustand.“
„In welchem Zustand?“ schreie ich ihn an.
„Du bist doch grade erst wieder zu dir gekommen. Und wohin willst du überhaupt gehen?“
Carlisle verschränkt die Arme.
Wohin sollte ich gehen? Meine Eltern waren tot, so wie all meine anderen Verwandten.
Ich habe niemanden mehr. Dieser Gedanke nahm mir meinen Widerstand Doktor Cullen gegenüber.
„Setz dich erstmal hin Edward, dann erzähle ich dir alles. Alles was du wissen willst. Dann kannst du immer noch gehen. Wenn du das noch möchtest.“
Zuhören? Würde er mir meine Fragen beantworten? Würde ich verstehen was hier los ist?
Meine Mutter hatte Carlisle vertraut. Sie hatte eine gute Menschenkenntnis. Ja, dass hatte sie.
„Einverstanden.“ ich ließ mich aufs Bett sinken und schaute Carlisle prüfend an. Er setzte sich auf den Stuhl und begann zu erzählen.


Zuletzt von Amelie am Fr 13 März 2009, 20:49 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Beitrag  Gast Fr 13 März 2009, 16:58

Kapitel 2:Carlisles story

„Am besten fange ich ganz am Anfang an, wenn du Fragen hast kannst du mich ruhig unterbrechen. Oder du hörst mir einfach nur zu. In Ordnung?“ sagte Carlisle.
Ich nickte. Was sollte ich auch anderes tun? Und irgendwie fühlte sich mein Körper komisch an, als hätte er sich verändert. Normal fühlte er sich auf jeden Fall nicht an. Vielleicht ist Carlisles Erklärung auch vollkommen plausibel.
Carlisle seufzte. „Ich bin nicht schon immer Arzt gewesen. Mein Vater war Pastor einer kleinen Gemeine. Als er älter wurde übertrug er mir sein Amt.
Damals hatte dir Kirche zur Verfolgung von übermenschlichen Wesen wie Hexen, Werwölfen und Vampiren aufgerufen. Jeder gottesfürchtige Mann sollte dabei helfen. Die Aufgabe meines Vaters, war es diese Wesen zu enttarnen und zu vernichten. Doch ich wollte niemanden beschuldigen, der kein solches Wesen war. Ich war beharrlicher und geschickter bei der Suche nach den waren Monstern, als mein Vater. Daher entdeckte ich eines Tages eine Gruppe Vampire, die in den Abwasserkanälen der Stadt lebten, und nur nachts herauskamen. Eine Gruppe Männer sollten die Vampire herauslocken. Sie hatten Erfolg, ein alter und vor Hunger schwacher Vampir kam hervor. Er schaffte es allerdings noch die anderen Vampire zu warnen, bevor er selbst wegrannte.
Ich war damals in einer anderen Gruppe. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass er zurückkommt und uns angreift. Aber er tat es.“
Carlisle schluckte.
„Er kehrte um und griff mich an. Die Männer die mir gefolgt waren, eilten mir zu Hilfe. Doch es war zu spät, der Vampir hatte mich gebissen.
Er tötete die zwei der Männer und den Dritten nahm er mit sich.
Ich blieb alleine auf der Straße zurück. Überall war Blut, das Blut der drei Männer und mein eigenes.
Da ich wusste dass mein Vater alles verbrennen würde, was in Berührung mit diesen Monstern gekommen war, schleppte ich mich in einen Keller. Hier verbrachte ich drei Tage voller Qualen. Qualen wie du sie hoffentlich nicht erleiden musstest.
Mir wurde klar, was aus mir geworden war. Doch ich akzeptierte es nicht. Ich weigerte mich Blut zu trinken. Ich versuchte sogar mich selbst umzubringen, doch es gelang mir nicht. Also versuchte ich es mit hungern. Dadurch wurde ich immer schwächer und hungriger. Ich versuchte mich von Menschen fernzuhalten. Mein Wille wurde immer schwächer, wer mir ein Mensch über den Weg gelaufen, so hätte ich ihn vermutlich umgebracht.
Doch eines Nachts kamen Rehe an meinem Versteck vorbei. Ich überfiel sie ohne nachzudenken. So fand ich einen Weg zu überleben, ohne dabei Menschenblut zu vergießen. Wir können uns auch von Tieren ernähren. Wir müssen keine Monster sein.
Hast du verstanden Edward, du bist kein Monster.“
Er sah mich an. Ich konnte bloß nicken. Es war schwer sich zu beherrschen, bei diesem verführerischen Geruch, der durch das offene Fenster hinein geweht wurde. Er verursachte ein solch brennendes Feuer in meiner Kehle, dass ich kaum klar denken konnte. Ich hatte Durst. Und was für einen.
Ich hielt die Luft an und schloss die Augen.
Ich bin zu Hause. Ich bin zu Hause. Meine Mutter lebt. Mein Vater lebt. Wir sind eine Familie. Meine Mutter hat Kuchen gebacken. Wunderbar duftenden Kuchen. NEIN. Ich muss an etwas anderes denken.
Ich liege auf einer Wiese, die Sonne scheint, die Vögel zwitschern. Vögel. NEIN. Das war keine gute Idee.
„Edward! Edward, hörst du mich? Komm zu dir? Was ist los?“
Dann war es still, Carlisle muss es wohl auch gerochen haben.

Ich wippte vor und zurück und versuchte dabei an etwas anderes zu denken. Ich will kein Monster sein.
Mir bleibt wohl nichts anderes übrig.
Carlisle seufzte.
„Edward, du musst mir jetzt vertrauen. Vertraust du mir?“
Er sah mich fragend an. Ich schaute zum offenen Fenster und beobachtete die im Wind flatternden Vorhänge. Der Geruch wurde schwächer. Aber er war noch da.
„Edward vertraust du mir?“
Ich wendete meinen Blick Carlisle zu.
„Ich vertrau dir.“
War das eben wirklich meine Stimme? Sie klang so überirdisch schön.
Der Geruch wurde wieder stärker.
„Edward, nimm meine Hand.“
Er streckte mir seine Hand entgegen.
„Ist das denn nötig?“
Er blickte mich fragend an.
„Edward? Du bist kurz davor einen Menschen zu töten und fragst mich ob es nötig ist das ich deine Hand halte. Ja, es ist nötig.“
Er griff meine Hand und führte mich zur Tür hinaus, in einem kleinen Korridor. Schon standen wir vor der Tür.
„Oh, nein. Das hätte ich fast vergessen.“
Es ist noch nicht dunkel.
Was soll ich jetzt machen?
Ich stehe hier mit einem Neugeborenen und es ist hell.
Entweder wir gehen jetzt raus und riskieren es gesehen zu werden oder er gerät in Blutrausch und ist nicht mehr zu stoppen.
Das hättest du dir wirklich vorher überlegen können Carlisle.
Ich muss es riskieren.

„Edward, bitte gib keinen Laut von dir bis ich es dir sage.“
Er öffnete Tür. Wir standen im Freien. Das Haus lag abgelegen und stand am Waldrand. Von draußen sah es außerdem ziemlich baufällig aus.
Carlisle schleifte mich weiter immer tiefer in den Wald.
So das müsste reichen.
„Jetzt müssen wir rennen. Edward, du schaffst das doch, oder?“
Rennen, warum sollte ich nicht rennen können? Aber für was sollte das gut sein?
Ich sah Carlisle fragend an.
„Warum soll ich rennen? Was machen wir hier überhaupt?“
„Edward, du musst essen. Spürst du denn nicht dieses brennen in der Kehle?“
„Ja, aber was soll ich denn tun?“
„Schließ deine Augen. Riechst du das? Das sind Rehe. Du kannst sie beißen und ihr Blut trinken.“
Eklig, allein die Vorstellung, Blut zu trinken. Dabei muss einem doch einfach schlecht werde. Aber als ich gerade begann mir mit verschlossenen Augen vorzustellen wie ich das Blut dieser Rehe trank, fing mir an dieser Gedanke zu gefallen. Wie irreal. Wie schmackhaft ihr Blut seien würde. Wie überaus grotesk. Wie es sich wohl anfühlt die Zähne in ihren Hals zu schlagen. Welche Panik das Reh in diesem Moment erlebt.
Schon pirschte ich los. Stürzte mich auf eins der Tiere und saugte es restlos auf, es folgten weitere Rehe.
Meine Kleidung hing in Fetzen an mir herunter und ich war von oben bis unten mit Blut bespritzt. Erst jetzt wurde mir wirklich klar was ich getan hatte. Ich hatte Blute getrunken. Ich war ein Vampir. Carlisle hatte Recht. Nur weil ich Tierblut trinke, soll ich kein Monster sein?
Ich hatte getötet. Zwar nur Tiere, aber ich hatte getötet. Ich hatte getötet. Ich war ein Monster, ein Monster. Erst jetzt wurde mir wirklich klar, was es bedeutete in den Krieg zu ziehen, andere Menschen zu töten, nur um selbst zu überleben. Es war so ungerecht.
Meine Eltern sind tot und ich sollte es auch sein. Aber ich bin es nicht ich bin ein Vampir, dem es nach Blut dürstet. Ein Monster. Es sollte nicht sein. Es kann nicht sein. Alles woran ich geglaubt habe ist direkt vor meinen Augen zerbrochen. Ich starrte auf meine blutigen Hände und sank auf die Knie. Ich war umgeben mit Leichen. Unschuldige Rehe die eine Familie hatten und ich hatte sie zerstört, so wie meine zerstört worden war. Und Carlisle will mir klar machen, dass ich kein Monster bin? Ist es denn normal bei Sonnenuntergang in einer Waldlichtung zu stehen umgeben von toten Rehen? Ist es das?

Carlisle tauchte neben mir auf und legte mir eine Hand auf die Schulter.
„Edward, hör mir zu. Dreh jetzt bitte nicht durch. Ich bin noch nicht fertig. Mir ging es anfangs ganz genau wie dir. Du musst dir nur Zeit nehmen das alles zu verarbeiten. Komm mit wir gehen dir was Anständiges anziehen. So kannst du doch nicht rumlaufen.“
Carlisle versuchte zu lächeln. Das gelang ihm auch ganz gut. Doch überzeugen konnte er mich nicht.
Ich lebe zwar, aber was nützt mir das wenn alle die ich liebe tot sind und ich ein Monster? Was ist dieses Leben dann noch Wert. Ich kann mich keinem Menschen nähern ohne sein Blut auf meiner Zunge zu schmecken.
Wie schafft Carlisle das bloß? Er arbeitet doch in einem Krankenhaus, mit Menschen.
Von einer Klippe springen. Das wäre die Lösung. Ich wäre bei meiner Familie, bei meiner Mutter, bei meinem Vater. Doch hatte Carlisle mir nicht erzählt, dass er genau dies versucht hatte, sich zu umzubringen? Aber er lebte noch. Wie kann man einen Vampir töten?
Ein Vampir, genau das bin ich. Ein Vampir kann doch niemals in den Himmel kommen. Ich würde in die Hölle kommen, wo alle Monster hinkommen.
„Ähhhham. Edward, kommst du bitte mit?“
Es war wohl besser vorehrst bei Carlisle zu bleiben. Er scheint ja ziemlich gut damit zu Recht zu kommen ein Vampir zu sein.
Ich stand auf und folgte ihm zurück zum Haus. Wo er mir ein Zimmer zeigte, das jetzt mir gehört, so wie er sagte.
Es war das Zimmer in dem ich aufgewacht war. Außer dem Bett und dem Stuhl gab es noch einen kleinen Kleiderschrank, den ich vorher gar nicht bemerkt hatte. In ihm fand ich ein paar Kleidungsstücke in meiner Größe, die ich sogleich anzog. Was sollte ich auch anderes machen? Was sollte ich jetzt tun?
Warum hatte mich Carlisle überhaupt verwandelt?

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Beitrag  Gast Fr 13 März 2009, 20:52

Kapitel 3: Like parts of a broken mirror

Ich trug jetzt einen alten schwarzen abgetragenen Rollkragenpullover und eine dunkelblaue Jeans, die mir ein wenig zu lang war.

Hatte ich auch wirklich alles Blut entfernen können, schoss es mir durch den Kopf. Ich fühlte mich immer noch als ob ich von oben bis unten mit Blut befleckt sei.
Meine Klamotten waren sauber, aber was war mit dem Rest meines Körpers? Was war mit meinem Gesicht? Würde man meine Reißzähne sehen können?

Ich hob langsam meinen Blick und schaute in den an der Innenseite der Schranktür befindlichen Spiegel. Er war eingestaubt und alles war nur verschwommen zu erkennen. Aber es würde reichen.
Zwei dunkelrote Augen starrten mir entgegen. Überhaupt stand mir ein völlig unbekannter Mensch gegenüber.
War das wirklich mein Spiegelbild? Wie konnte das sein? Dieser Junge war schön, umwerfend schön. Er hatte verwuschelte bronzefarbene Haare und eine blasse Haut, welche seine Schönheit nur noch mehr betonte.
Er sah traurig aus, so traurig wie ich mich fühlte. Aber auch das schien seine Schönheit nur noch mehr hervorzuheben.

Wer war dieser Junge? Das konnte unmöglich ich sein. Aber ein Bild konnte es auch nicht sein, Bilder bewegten sich nicht.

Es klopfte an der Tür.
„Edward, kann ich reinkommen?“
Was sollte ich nur Carlisle sagen? Wie sollte ich mich verhalten?
„Einen Moment, bitte.“
„Oh, OK.“ Er war hörbar enttäuscht.

Ich schloss schnell die Schranktür uns setzte mich aufs Bett.

„Es ist offen.“
„Oh, ja. Es gibt kein Schloss. Möchtest du in Zukunft eins haben?“
„Nein, schon OK.“
Schloss hin oder her, was sollte das bringen? Doktor Cullen schien sowieso ziemlich zurückhaltend zu sein.
„Wie kommen Sie darauf, dass ich bei ihnen bleiben möchte?“
Ich konnte deutlich erkennen, wie sehr ich Carlisle gekränkt hatte. Nicht nur das ich ihm gesagt hatte, dass ich nicht bei ihm bleiben wollte, ich hatte ihn auch noch gesiezt. Selbst in der Klinik bat sprachen ihn die meisten Ärzte und Patienten nur mit Carlisle an.
Er schien deutlich mit sich zu ringen. Konnte aber schnell wieder seine Fassung zurückgewinnen.
Seine Stimme war ganz ruhig, als er mit mir sprach.
„Edward, wir können nicht hier bleiben. Die Menschen würden dich erkennen und sich wundern. Sie glauben du seiest tot.“
„Aber was ist mit meinen Eltern? Was ist mit ihrem Grab? Ich möchte sie besuchen.“
„Das wird dir kaum möglich sein. Auf Grund der vielen Grippeopfer ist der Friedhof überfüllt. Auch wenn deine Eltern nicht anonym bestattet wurden, du wirst sie nicht finden.
Ich weiß Edward, dass es wichtig für dich ist. Aber wir können es nicht riskieren gesehen zu werden.“
SIE würden es bemerken und handeln müssen.
„Deine Eltern werden auch nicht durch den Besuch ihres Grabes zu dir zurückkehren Edward. Sie sind tot.“

Mir war zum heulen zumute, doch ich konnte es nicht. Alles fühlte sich so taub an, so unwirklich. Das alles war nicht ich, dass war jemand anderes. Jemand mir völlig unbekanntes. Dieser Jemand fühlte Wut, unbändige Wut und Verzweifelung.
Ich war gespalten, gebrochen. Wie ein Spiegel, der in tausende von Teilen zersprungen ist. Wer war ich? Wer war ich, wenn ich nicht mehr Edward Anthony Masen war?

„Edward, hör mir zu. Das mag jetzt zwar hart für dich klingen, aber es ist die Wahrheit. Denk immer daran, dass sie in Frieden von uns gegangen sind. Es wird hart werden, aber mit der Zeit wird es besser werden. Dich trifft keinerlei Schuld an dem, was vorgefallen ist.
Ich will jetzt hier nicht von Schicksal oder Zufall sprechen, aber du bist nicht schuld.
Keiner von uns beiden ist daran schuld was geschehen ist.
Quäle dich nicht unnötig.“

„Was wird jetzt aus mir? Was soll ich tun? Warum lebe ich noch? WARUM hast du mich gerettet?“

„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich werde dir helfen und versuchen deine Fragen zu beantworten.
Ich hatte mir überlegt dich vielleicht zu adoptieren, natürlich nur wenn du nichts dagegen hast.“

Ich nickte benommen. Ich war für alles offen, was mir Carlisle vorschlagen würde, denn ich wusste nicht mehr weiter.

„Carlisle, deine Geschichte war noch nicht zu Ende, oder?“
Er nickte und brachte ein krampfhaftes Lächeln zustande.
Er setzte sich neben mich und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.

Das wird jetzt der schwierige Teil. Jetzt wird es persönlich.
Er muss schließlich verstehen warum ich ihn verwandelt habe.


Er blickte mich an. „Es ist gut dass du mich fragst, meine Geschichte war wirklich nicht zu Ende. Es ist wichtig, dass du jetzt genau zuhörst, damit du verstehst, warum ich getan habe was ich getan habe.“

Ich nickte.
Er wandte seinen Blick ab und fixierte einen Punkt an der Wand, den er wie fasziniert anstarrte während er mir erzählte, was danach geschehen war.

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Beitrag  Gast Fr 13 März 2009, 21:41

Kapitel 4: What does it mean, to be a vampire?

„Als ich begriffen hatte, dass ich mich auch von Tierblut ernähren konnte und mich somit in der Nähe von Menschen aufhalten konnte, verließ ich mein Versteck.
Ich hatte jetzt unbegrenzt Zeit, diese nutze ich um noch mehr zu lernen.
Daher schwamm ich nach Frankreich und zog von dort durch die Universitäten Europas, in denen ich alles Mögliche studierte. So kam ich zu meiner Berufung: der Rettung von Menschenleben.
In Italien traf ich auf die Volturi. Sie waren zivilisierter und gebildeter als die Vampire in London. Allerdings blieb ich nicht lange bei ihnen auch wenn ihre Kultiviertheit und Umgangsformen bewunderte, denn sie wollten mich überzeugen, dass Blut von Menschen zu trinken.
Ich ging nach Amerika, weil ich träumte, hier Seelenverwandte zu finden, die mich verstehen würden. Zu diesem Zeitpunkt fingen wir an, zusammen mit Hexen und Werwölfen, zu Legenden zu werde. So konnte ich anfangen als praktischer Arzt zu arbeiten.
Allerdings konnte ich nie lange an einem Ort bleiben, da ich nicht alterte.
Sobald die Leute anfingen zu glauben ich sei über 35, musste ich wegziehen.
Daher zog ich auch nach Chicago und lernte dich und deine Mutter kennen.
Ich war einsam und deine Mutter bat mich alles in meiner Macht stehende zu tun, um DICH zu rette. Ich konnte einfach nicht anderes, ich musste dich verwandeln. Nicht für mich, sondern für deine Mutter. Es hat mich viel Anstrengung gekostet, deinem Blut zu widerstehen.“

Er schaute mich an und Traurigkeit lag in seinem Blick, aber ich konnte auch einen Schimmer Hoffnung erkennen. Hoffnung, dass ich bei ihm blieb und ihn nicht hasste, für das was er getan hatte.
Irgendwie konnte ich ihn verstehen, ich hatte sogar das Gefühl, dass wir manchmal fast das gleiche dachten.

Meine Mutter hatte ihn angefleht und er konnte nicht anders, dass verstand ich jetzt.
Aber hätte er nicht auch meine Mutter retten können?

„Carlisle, ich habe eine Frage.“
„Ja, Edward?!“ Er sah mich erwartungsvoll an und die Hoffnung in seinen Augen wuchs.
„Warum hast du nicht auch meine Mutter verwandelt?“
„Oh, das war deine Frage. Ich bin auch schon auf die Idee gekommen gewesen. Aber ich bin mir sicher, dass sie es nicht gewollt hätte. Ohne deinen Vater warst du ihr einziger Grund am Leben zu bleiben, und sie glaubte ich könne mehr für dich tun als sie es gekonnt hätte.
Ein anderes Problem währe gewesen, dass ich sie nicht hätte wegschaffen können, ohne das es jemand gemerkt hätte.“

„Ich verstehe. Danke, Carlisle. Es muss ziemlich schwer für dich sein mir das alles zu erzählen.“

Er nickte und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, er musste wohl denken, dass ich ihn nicht dafür hasste mich in einem Vampir zu verwandeln, ohne mich zu fragen. Und irgendwie hatte er auch Recht damit. Klar war ich sauer, dass er mich nicht gefragt hatte. Aber wäre ich auch in der Lage gewesen zu antworten und hätte ich an seiner Stelle nicht genauso gehandelt?
Es war so als ob unsere Gehirne miteinander verbunden waren und wir beide das gleiche dachten. Es war verrückt.
Es fing bereits wieder an dunkel zu werden. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie beim reden die Zeit vergangen war. Auch Carlisle bemerkte es und schaute sogleich auf seine Uhr.

„Edward, es tut mir Leid, aber wir müssen jetzt aufbrechen. Es ist einfach zu gefährlich, wenn wir noch länger hier bleiben.“, sagte er und stand auf.

„Wo wollen wir den hinziehen? Ich weiß doch gar nicht wie ich mich verhalten soll, es ist alles noch so neu für mich.“

Carlisle ging zum Schrank und suchte für uns beide zwei schwarze Jacken raus.

„Es wird hier abends immer sehr kalt.“
Als er bemerkte wie skeptisch ich guckte, fügte er noch hinzu: „Du merkst es nicht, weil du ein Vampire bist, wir frieren nicht. Dein Körper hat jetzt eine viel niedrigere Temperatur. Das müsstest du eigentlich schon bemerkt haben, als du dich geduscht hast.“

Er hatte Recht, das Duschwasser war mir ungewöhnlich warm vorgekommen. Ich hatte gedacht, dass vielleicht einfach etwas mit der Wasserregelung nicht stimmte. Und das Blut der Rehe war auch gerade zu heiß gewesen. Warum hatte ich das nicht früher gemerkt?

„Während du geduscht hattest und dich angezogen hast, habe ich schon mal eine Kutsche besorgt. Wir müssen nichtsweiter mitnehmen, nur meine Arztutensilien. Und die habe ich schon verstaut.“

Er ging zur Tür. Ich blieb stehen.

„Kommst du Edward?“
Er sah mich fragend an.

Ich blinzelte. Ich hatte das Gefühl gehabt eine Stimme zu hören, die sagte:Ich habe sicherheitshalber ein paar Blutbeutel mitgenommen, falls er dem menschlichen Blut nicht widerstehen kann.
Aber das musste ich mir wohl eingebildet haben. Ich folgte Carlisle schweigend zur Kutsche, vor die zwei Rappen gespannt waren, die unruhig mit den Hufen scharrten.
Ich nahm neben Carlisle Platz, schließlich wollte ich sehen wohin wir fuhren.

Er schien sich richtig zu freuen, was ich irgendwie merkwürdig fand, aber auch verständlich.
Nach einer geraumen Zeit des Schweigens, sagte er schließlich zu mir: „Wie ziehen nicht um.“ Das war alles. Nur diese vier Worte.
Ich starrte ihn an, war dieser Mann von allen guten Geistern verlassen?
Die ganze Zeit versuchte er mir klar zu machen, dass wir wegziehen müssen und jetzt sagt er, dass wir es nicht tun. Was war los mit ihm?
Ich ließ lauter verschiedene verrückte und unrealistische Ideen durch meinen Kopf gehen, doch ich fand keine Antwort.

„Wo fahren wir dann hin?“ fragte ich schließlich.
„Wie gehen dir etwas zum anziehen besorgen.“
„Aber mitten in der Nacht?“
Er drehte sich zu mir um. „Edward, wir glitzern im Sonnelicht.“
Ich starrte ihn an, dieser Mann war doch verrückt. Wie sollte man im Sonnelicht glitzern können?
Ich hörte wieder diese Stimme, die mich an Carlisle erinnerte, aber doch nicht seine war.
Außerdem, sind nachts nicht so viele Menschen unterwegs.

War Carlisle der Verrückte, oder etwa ich?
Hatte ich Wahnvorstellungen? Immerhin begann ich Stimmen zu hören.

„Carlisle?“
„Ja, Edward?!“
„Ist es normal, dass man Stimmen hört, wenn man ein Vampir ist?“ fragte ich ängstlich.
„Ja, Edward, dass ist normal. Du hörst jetzt viel besser als früher und du kannst auch besser riechen. Du kannst sogar weit entfernte Dinge besser erkennen und schnell rennen. Außerdem bist du jetzt unmenschlich stark und brauchst nicht mehr zu atmen.“
Während Carlisle sprach, hatte er sein Gesicht mir zugewandt und schaute überhaupt nicht mehr auf die Straße.
Ich bekam Angst. Auch wenn ich jetzt unsterblich war, so musste ein Unfall dennoch sehr schmerzhaft sein. Was hatte Carlisle vor? Wollte er mir zeigen, dass ich unsterblich war? Aber das wusste ich doch schon längst, schließlich hatte er es mir erzählt.

„Carlisle, könntest du bitte auf die Straße achten.“, sagte ich mit zitternder Stimme.
„Aber das tue ich doch Edward.“, sagte er und lächelte mich aufmunternd an. „Wovor hast du denn Angst?“
„Wir könnten einen Unfall verursachen, wie könnten uns verletzten.“, antwortete ich aufgebracht.
Während ich das sagte, merkte ich wie lächerlich es klang und schämte mich, dass ich Carlisle mit diesen Gedanken belästigt hatte.

„Edward, ich habe es dir doch schon erklärt, wir Vampire haben eine viel ausgeprägtere Wahrnehmung. Ich könnte locker mit zwei durchgegangenen galoppierenden Pferden um eine Serpentinkurve biegen, dass einzige was mich daran hindert ist das diese Pferde so etwas nicht verdient hätten und wir haben es schließlich nicht eilig.“

Ich fing an mich zu beruhigen, er schien die Pferde ohne Probleme lenken zu können, ohne hinzuschauen. Das war gewöhnungsbedürftig, aber möglich.

Um mir meine Angst zu nehmen, schaute er netter Weise wieder auf die Straße und schwieg.

Wir erreichten die Stadt ohne weitere Zwischenfälle und oder Beschwerden meinerseits.
Die Läden hatten natürlich alles zu, aber das schien Carlisle keine großen Sorgen zu machen.
Er steuerte die Kutsche in eine enge Gasse, die gar nicht dafür gemacht schien.
Der Geruch des menschlichen Blutes war überwältigend.
Ich konnte mich kaum zusammenreißen, nicht etwa aufzuspringen und über einen von ihnen herzufallen.
Carlisle bemerkte dies.
„Edward, du darfst nicht atmen. Es wird auch nicht lange dauern. Bleib einfach bei der Kutsche und ich bin in wenigen Minuten wieder zurück. O.K?“

Er trieb die Pferde an sich wieder weiter von der Stadt zu entfernen.
„Reich das für dich Edward, oder soll ich die Kutsche noch weiter von der Stadt weglenken?“

„Nein, ist schon OK Carlisle. Ich werde mich hier besser beherrschen können. Danke, Carlisle.“
Ich schenkte ihm ein Lächeln von dem ich das Gefühl hatte Carlisle würde mir vertrauen.

„Ich hätte dich nicht so nah an die Stadt bringen dürfen, es tut mir leid. Ich hätte daran denken müssen. Es wird auch nicht lange dauern. Ja?“

Ich nickte schweren Herzens, denn ohne Carlisle sank meine Selbstkontrolle um einiges.
Ich würde mich ablenken müssen, bloß wie?

Carlisle stieg ab und schenkte mir noch einen aufmunternden Blick, dann lief er los.
Da viel mir ein, ich hatte ihn noch gar nicht gefragt, warum wir nicht umziehen müssen.

Ich rannte ihm hinterher.
„Du, Carlisle, warum müssen wir den jetzt auf einmal nicht mehr umziehen?“ Dies war die Frage, die mich schon die ganze Fahrt über beschäftigt hatte.

„Ist dir das den nicht klar? Wir erzählen den Leuten einfach, dass du dich von der Grippe noch nicht ganz erholt hast und deshalb die Augenringe und eine solch blasse Haut hast. Außerdem adoptiere ich dich, dann denken die Leute, dass ich dich noch weiter behandle und wundern sich nicht, wenn du tagsüber nicht heraus kommst. Für deine Augen müssen wir dir einfach vorerst eine Sonnenbrille kaufen. Ich werde den Leuten, den auffällt, dass sich deine Augenfarbe verändert hat einfach erzählen, dass dies von der Influrenza herrührt.
Lass mich jetzt erstmal ein paar Dinge besorgen, OK?
Danach kannst du mich immer noch fragen.“

Er wartete nicht darauf, dass ich ihm antwortete. Er rannte einfach wieder los.
Und ich blieb zurück.
Alleine, mit Menschen in unmittelbarer Nähe.
Was sollte ich jetzt tun?
Wie stellte sich Carlisle überhaupt das Leben mit mir vor?
Und was wollte er so wichtiges besorgen?

Ich ging zurück zur Kutsche und lehnte mich an eins der Räder.
Mir war langweilig, und ich hatte noch so viele Fragen an Carlisle.
Da entdeckte ich einen runden faustgroßen Stein.
Ich hob ihn auf und begann in immer wieder von einer Hand in die andere zu werfen, immer schneller und schneller. Ich war fasziniert, wie schnell ich den Stein zwischen den Händen hin und her wandern lassen konnte.
In dieser Faszination stand ich langsam auf und verlängerte die Strecke die der Stein von einer Hand zur anderen zurücklegen musste immer mehr.
Irgendwann hatte ich den Punkt erreicht, an dem sie nicht mehr zu verlängern war.
Da kam ich auf die Idee, dass ich doch jetzt enorm schnell rennen konnte.
Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus.
Jetzt wusste ich was ich tun konnte, ich konnte ausprobieren was mir alles als Vampir möglich ist.
Ich warf den Stein in die Richtung aus der wir gekommen waren und rannte ihm hinterher um ihn zu fangen. Am Anfang gelang es mir noch nicht, aber mit der Zeit wurde ich besser.
Ich konnte besser einschätzen, wie viel Kraft ich in den Wurf setzen musste, wann ich stehen bleiben musste und wie früh ich langsamer werden musste.
Ich hatte sogar das Gefühl mit der Zeit schneller zu werden.
Es war wirklich interessant und sehr unterhaltsam.

Ich hatte gar nicht gemerkt, wie ich mich langsam der Stadt genähert hatte.
Ich bemerkte es erst, als ich die Stimmen hörte.
Ich blieb wie erstarrte stehen. In meinem Mund begann sich langsam, dass Gift meiner Zähne zu bilden. Ich konnte förmlich spüren, wie sich meine Muskeln bereit machten los zu rennen und zuzubeißen.
Du hast Carlisle versprochen keinen Menschen zu töten, versuchte ich mir ins Gewissen zu rufen.
Aber da fiel mir ein, dass ich es ihm gar nicht versprochen hatte. Trotzdem, ich darf keinen Menschen töten, ich würde Carlisle enttäuschen, ich würde meine Mutter enttäuschen, ich würde ein Monster sein und es würde nicht bei einem Menschen bleiben.
Ich musste mich beherrschen, Carlisle vertraute mir und ich wollte bei ihm bleiben.

Ich musste an meine Mutter denken und wie sie mir immer über die Haare gestrichen hatte als ich klein gewesen war und wie glücklich sie dann immer gewirkt hatte.
Sie hatte immer gesagt: „Mein Schatz, du enttäuscht mich doch nicht, oder?“, und ich hatte immer stolz gelächelt und gesagt: „Natürlich nicht, Mom.“
Das war die übliche Prozedur gewesen, bevor ich immer zur Klavierstunde gegangen bin und jetzt sollte all das vorbei sein.
Meinen Vater, auch ihn sollte ich nicht mehr wieder sehen. Er hatte sich immer so gefreut, wenn ich ihm Stücke auf dem Klavier vorgespielt hatte. Ich vermisste ihn.

Ich schluckte.
Die schöne Stimmung war vorüber.
Ich war am Leben und das war es schließlich, was zählte, oder?
Was sollte ich mit meinem unsterblichen Leben anstellen?
Wie stellte sich Carlisle das vor?
Müsste er nicht schon längst zurück sein?
Es beginnt doch schon langsam hell zu werden.

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Edward - New stange life Empty Re: Edward - New stange life

Beitrag  Gast Mi 18 März 2009, 00:35

Kapitel 5: I can read your mind?!

Wie auf ein Stichwort vernahm ich, dass sich Carlisle mir langsam näherte. Was könnte sich sonst so schnell bewegen. Als er fast bei mir war, vernahm ich wieder diese seltsame Stimme: Er ist noch da, ich habe mir solche Sorgen gemacht und mich extra beeilt.
Ich konnte sie nur hören, wenn Carlisle in der Nähe war. Warum war das so?
Hatten Vampire eine Art telepathische Verbindung? Konnte ich mit Carlisle auf diese Art kommunizieren? Und wie funktionierte das überhaupt?
„Carlisle?“, sagte ich. Die Nervosität war mir deutlich anzumerken.
„Ist etwas passiert?“ fragte er erschrocken.
Ich hätte doch gemerkt, wenn er etwas angestellt hätte, oder?
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich wollte dich nur noch mal etwas wegen den Stimmen fragen.“ Ich habe mir wohl umsonst Sorgen gemacht.
„Du hast mir ja schon erklärt, dass die Wahrnehmung von Vampiren ausgeprägter ist als bei Menschen. Und nun ja, wie soll ich das sagen ….ich, ich kann dich manchmal hören, obwohl du nicht sprichst. Beherrschen Vampire Telepathie?“
Nein, das kann nicht sein. Er? Wie sollte er? Wie war das möglich?
Die einzigen Vampire, die ich kenne, die so etwas Derartiges beherrschen sind die Volturi.
Aber das er eine Gabe hat, und dazu noch so eine mächtige, damit hätte ich nicht gerechnet.
Wie sollte ich es ihm nur erklären, oder musste ich es gar nicht?
Er konnte meine Gedanken lesen. Also, konnte er mich auch jetzt hören, oder?
Edward hörst du mich?

„Ja, Carlisle ich höre dich. Nur verstehen tue ich es nicht. Was ist das? Bin ich nicht normal? Selbst als Vampir? Und wer sind die Volturi? Es ist nicht das erste Mal, dass du ihren Namen nennst. Bitte Carlisle, hilf mir es zu verstehen, sonst drehe ich noch durch.“
Seit ich Vampir geworden war, hatte sich meine Stimmung immer wieder schlagartig verändert. Alle Gefühle, die ich als Mensch beherrschen konnte schienen als Vampir intensiver und schwerer zu beherrschen zu sein. Ich war wütend, verzweifelt, geschockt, erstaunt, irgendwie glücklich und traurig.
Was? Wie? Wie kann ich es erklären? Ich verstehe es ja selbst kaum.
„Wenn man in ein Vampir verwandelt wir, dann verstärken sich die Fähigkeiten, die man zu Lebzeiten hatte.“ Das glaube ich zumindest. „Meine Gabe ist das Mitgefühl. Ich glaube deine Gabe ähnelt der von Aro. Aro kann wenn er eine Person berührt, alles hören was die Person jemals gedacht hat.“Aro wird ganzschön eifersüchtig werden, wenn das erfährt. Auf jeden Fall wird er interessiert sein. „Aro ist einer der Volturi. Die Volturi sind eine uralte Vampirfamilie. Im Gegensatz zu uns ernähren sie sich von Menschenblut, denn sie befinden es für falsch Tierblut zu trinken. Sie meinen es läge in der Natur der Vampire Menschenblut zu trinken.“ Wie soll ich ….
„Ist schon OK Carlisle. Das reicht. Da ist noch so viel Neues, was mich verwirrt und mir Angst macht. Wie soll ich mich verhalten? Und warum hast du mich verwandelt? Wie hattest du dir das vorgestellt? Doch du musst mir nicht sofort antworten. Das Alles ist auch neu für dich, dass weiß ich und ich verstehe es, denn mir geht es so ähnlich. Es gibt nur eine Frage, die sich nicht aufschieben lässt. Warum gerade ich?“
Warum habe ich Edward verwandelt? „Ich bin nach Amerika gekommen um gleich Gesinnte zu treffen, doch ich fand keine.
Jemanden auszusuchen und seiner Familie zu entreißen, dazu war ich auch nicht fähig. Dann kam ich hierher und traf deine Mutter. Ich war sofort beeindruckt von ihrer Willensstärke. Viele hätten an ihrer Stelle aufgegeben. Und als auch sie dann von uns gehen sollte, stand ich an ihrem Bett und sie flehte mich an alles in meiner Macht stehende zu tun um dich zu retten.“ .“ Ich hatte das Gefühl, sie wüsste es. Sie wüste, dass ich ein Vampir war. „Ich war geschockt, doch irgendwie hatte ich mir immer eine solche Situation herbeigesehnt. Nicht, dass ich mir gewünscht hätte das du deine Familie verlierst.
Als ich an deinem Bett saß und du so gut wie tot warst, da erst entschied ich mich zu handeln. Ich wusste nicht, wie man einen Menschen in einen Vampir verwandelt. Das einzige was ich wusste war, wie ich verwandelt worden war und so fügte ich dir die gleichen Wunden zu, die auch mir zugefügt wurden. Es war schwer deinem Blut zu widerstehen, doch ich schaffte es. Da du so gut wie tot warst, war es niemanden aufgefallen, dass ich dich weggebracht hatte.
Versteht du jetzt, warum ich das getan habe?“
Würde er mich verstehen? Es ist komisch zu wissen, dass er meine Gedanken lesen kann. Kann er alles lesen, oder nur meine stärksten Gedanken?
Werden die Volturi herausfinden, dass ich einen Menschen verwandelt habe, der Gedanken lesen kann?
Oder wissen sie es schon? Sind sie schon auf den Weg hierher?

Ich merkte wie durcheinander Carlisle jetzt war. Ich hatte zwar noch viele Fragen, die ich ihm stellen wollte, doch es erschien mir nicht ratsam ihn jetzt noch mehr durcheinander zu bringen, schließlich hatte er erfahren, dass ich seine Gedanken lesen konnte. Ich hatte erfahren, dass ich seine Gedanken lesen konnte.
Die Frage war jetzt: Konnte ich nur Carlisles Gedanken lesen, oder auch die Gedanken Anderer? Eins wusste ich, die Gedanken von Tieren konnte ich nicht lesen. Schließlich war ich ja genügend begegnet. Anderen `Menschen` als Carlisle war ich allerdings noch nicht so nahe gekommen, dass ich herausfinden hätte können, ob es möglich war. Es wäre einfach zu gefährlich mich in meinen instabilen Zustand einen Menschen zunähern, dass stand für mich fest.
Carlisle verstaute die Tasche, die er mitgebracht hatte im inneren der Kutsche und stieg auf. Bevor er die Pferde dazu brachte loszutraben schwang ich mich zu ihm auf den Kutschbock.

Aber eine Sache, die beschäftigte mich: Carlisle hatte gesagt, die Gabe die einem bereits als Mensch gegeben worden sei, würde durch die Verwandlung verstärkt. Daher könne ich Gedanken lesen. Aber hatte ich als Mensch schon eine Ahnung gehabt, was die Menschen in meiner Umgebung dachten?
Die ganze Rückfahrt über dachte Carlisle über meine Fragen nach und wie er sie am besten beantworten sollte. Ich merkte wie unangenehm es ihm war, dass ich seine Gedanken lesen konnte, daher versuchte ich mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Darauf, was ich bis jetzt über Vampire erfahren hatte, seit ich in Carlisles Haus aufgewacht war.

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Edward - New stange life Empty Re: Edward - New stange life

Beitrag  Gast Mi 01 Apr 2009, 20:30

Kapitel 6: The art of mind-reading

Am frühen Morgen erreichten wir das Haus und Carlisle trug wortlos die beiden Taschen ins Haus. Ich folgte ihm. Wie hatte ich mir das nur vorgestellt? Was hatte ich mir dabei gedacht, als ich Edward verwandelt habe. Ich … Ich bereue es nicht. Nein. Ich bereue es nicht im Geringsten. Ich war egoistisch, als ich ihn verwandelt habe. Ich habe nur daran gedacht nicht allein zu sein und um mir nicht ewig vorzuwerfen, dass ich seiner Mutter nicht ihren letzten Willen erfüllt habe.
Jetzt reichte es mir. So konnte es nicht mehr weitergehen.
„Ahmm.“, räusperte ich mich.
Carlisle schreckte hoch und sah mich erst erschrocken, dann schuldbewusst an.
„Du hast keinen Grund dir Vorwürfe zu machen. Jeder der die Chance hätte dem Tode zu entrinne würde sich glücklich schätzten, wenn du das gleiche auch für ihn getan hättest. Ich bin nicht wütend auf dich und ich hasse dich auch nicht. Wie könnte ich? Du gehörst zu den nettesten liebevollsten verständnisvollsten Menschen, die ich je getroffen habe. Es ist bloß,… alles ist so neu für mich und muss das erstmal alles verarbeiten. Verstehst du Carlisle? Lass mir einfach noch etwas Zeit und mach dir keine Vorwürfe, dafür was du für mich getan hast. Ich würde sogar sagen, dass du stolz sein solltest. Stolz darauf, dass du meinem Blut widerstehen konntest und dass du mir dabei geholfen hast nicht durchzudrehen, bei dem was ich gerade durchmache.“ Aber ich habe,… „Nein, Carlisle, das stimmt nicht, du hast mich nicht allein gelassen.“ Ich schüttelte den Kopf. „Denk nicht einmal dran. Ich würde es dir sagen, wenn du irgendetwas falsch gemacht hättest. Außerdem hättest du es schon längst gemerkt. Ich bin ein Neugeborener, richtig? Und wie du siehst bin ich noch nicht durchgedreht, wie die anderen Neugeborenen, die gerade in deinem Kopf herumgeistern. Also was sollst du falsch gemacht haben, frage ich dich. Was?“
„Vielleicht hast du Recht, vielleicht habe ich nichts falsch gemacht. Aber vielleicht habe ich es auch nicht wirklich richtig gemacht.“
„Das kannst du nicht wissen. Ich kenne niemanden, der an deiner Steller das Gleiche hätte vollbringen können. Ich bin die dankbar, wirklich.“ Ich sah ihm tief in die Augen.
„Außerdem ist es eine großartige Leistung von dir dem Menschenblut zu entsagen und sogar verletzten Menschen zu helfen. Ich wünschte ich währe annähernd in der Lage meinem neu gewonnenen ewigen Leben einen solchen Sinn zu geben. Doch ich glaube nicht dass ich mich jemals in der Nähe eines Menschen aufhalten könnte ohne die unmittelbare Konsequenz, dass ich mich auf ihn stürzen würde.“
„Das kannst du doch jetzt noch nicht wissen. Ich habe lange braucht um zu dem zu werden was ich heute bin und ich glaube auch in dir steckt dieses Potential. Du kannst es schaffen, solange du es nur wirklich willst. Es wird eine Weile dauern bis du dich einem Menschen nähern kannst ohne nur an sein Blut zu denken. Aber ich glaube, dass du nicht so lange wie ich brauchen wirst um so weit zu kommen. Schon jetzt überrascht du mich mit deiner Fähigkeit dich beim Anblick von Lebewesen zu beherrschen.“
Vielleicht kam es aber auch nur daher, dass ich Carlisles Gedanken lesen konnte und dadurch seine Entschlüsse verstehen konnte.
Wir standen immer noch unschlüssig in der Eigangangshalle.
Carlisle wirkte nervös und blickte immer wieder zu Boden, doch dies dauerte nur einen Sekundenbruchteil. Ein normaler Mensch hätte keine Notiz von seinem Verhalten genommen, ich hingegen schon.
„Carlisle was ist los?“ Ich hätte nicht zu fragen brauchen, denn ich kannte die Antwort bereits.
Carlisle musste zur Arbeit, damit mein niemand vorbeikam um nach dem Rechten zu sehen. Er hatte sich ja bereits seit gut einer Woche frei genommen. Außerdem gehörte Carlisle zu der Art von Menschen, der keinem Hilfe bedürftigen Wesen eine Bitte ohne triftige Gründe abschlug.
„Ahmmm…nun ja.“ Carlisle kaute nervös auf seiner Unterlippe.
Er seufzte.
„Ist schon gut Carlisle. Ich kann vollkommen verstehen, dass du deine Auszeit nicht noch weiter verlängern möchtest, oder sogar kannst. Ich verstehe es. Ich verstehe es weil ich weiß, wie du darüber denkst und ich stimme dir zu. Ein paar Stunden alleine zu bleiben, um meine Gedanken zu ordnen würden mir sogar äußerst entgegenkommen. Es ist ja nicht so, dass ich deine Gegenwart nicht als angenehm empfinden würde. Sie ist sogar äußerst hilfreich, wenn ich mich beherrschen muss. Aber es gibt dort draußen Menschen die deine Hilfe brauchen. Ich würde es mir ewig vorwerfen, dich jetzt nicht gehen zu lassen. Und ich meine damit wirklich ewig.“
„Danke. Wenn du irgendetwas…“
Carlisle wirkte nun nicht mehr so nervös. Er wirkte erleichtert, aber immer noch verunsichert. Dementsprechend verhielten sich auch seine Gedanken. Er konnte sich nicht entscheiden, welchem Gedankenstrang er denn jetzt nun folgen sollte. Er sprang immer wieder zwischen der Überlegung hin und her doch noch hier zu bleiben oder nicht, weil er dachte, dass ich es nicht aushalten könne alleine in einem Haus zu sein dem sich unschuldige Menschen nähern konnten. Andererseits schien ihm dieser Gedanke abwegig, denn wie ich seinem Gedanken entnehmen konnte kamen hier selten Menschen vorbei. Und seit die spanische Grippe ausgebrochen war, waren sogar diese vereinzelten Landstreicher ausgeblieben.
„Ich würde es wirklich begrüßen, wenn ich ein wenig Zeit für mich hätte, Carlisle. Du wirst doch sicherlich verstehen können, dass es für mich nicht sehr einfach ist mich mit dem Geschehenen auseinanderzusetzen. Ich brauche Zeit, Zeit für mich. Es fällt mir schwer dir dass zu sagen, aber deine Gedanken tragen nicht gerade dazu bei mir mein neues Dasein angenehmer zu gestallten. Das Gedankenlesen erleichtert mir zwar dies alles zu verstehen, doch es ist umso verwirrender mir dessen bewusst zu sein. Ich bin ein Vampir, das ist wie soll ich sagen … gewöhnungsbedürftig. Wenn ich mich aber noch dazu mit der neu gewonnenen Erkenntnis auseinander setzten muss, dass ich ein Gedanken lesender Vampir bin, dann kommen mir erhebliche Zweifel an meiner geistigen Zustand. Die ich durchaus berechtigt finde. Ich bitte dich also, geh. Ich werde hier auf dich warten. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass ich das Haus verlasse, denn dazu besteht keinerlei Anlass.“
Er scheint wirklich nicht die Kontrolle zu verlieren. Ich würde sogar sagen, dass ich ihm vertraue. Einem Neugeborenen vertrauen, was für ein abwegiger Gedanke. Doch wenn ich ihn anschaue scheint er gar nicht so abwegig zu sein. In seinen Augen liegt Entschlossenheit. Ich würde sogar sagen, es liegt Verständnis und Mitleid in ihnen. Kein Hass, keine Verzweifelung, kein Blutdurst. Ich habe mir wohl umsonst Sorgen gemacht.
Carlisle seufzte resigniert.
„Ich muss dir wohl vertrauen. Denn du gibst mir keinerlei Anlass an deinen Worten zu zweifeln. Es fällt mir nicht leicht dich hier allein zu lassen. Doch für unsere Sicherheit, für deine Sicherheit ist es das Beste. Leider kann ich nichts tun um dir zu helfen, wenn ich weg bin. Es widerstrebt mir dich auch nur eine Minute allein zu lassen. Aber dieses Risiko werde ich wohl eingehen müssen.“
Er trug die Taschen in sein Arbeitszimmer, als er zurück kam hatte er nur seine Arzttasche bei sich und murmelte vor sich hin. Vor der Wohnungstür blieb er stehen und warf mir einen letzten unsicheren Blick zu, dann war er still im Haus.
Ich hörte noch Carlisles Gedanken, als er sich langsam vom Haus entfernte.
Ich brauche keine Angst zu haben. - Er schafft das. - Sie werden nicht kommen. - Wenn ich wiederkomme wird es sein, als wäre ich nie weg gewesen. – Alles wird sein, als sei nichts gewesen. – Ich habe keinen Grund mir Sorgen zu machen. Er wird alleine klarkommen. Es ist …
Dann war es ganz ruhig. Bis auf die Rehe, die in wenige Meilen von hier grasten waren kaum ein Geräusche zu hören, nur das Zwitschern der Vögel und der Wind, der durch die Blätter fuhr.
Ich dachte an einen der Tage, an denen ich einfach nur draußen im Schatten meines Lieblinsbaums gesessen hatte und die Wolken betrachtete. Es war einer von diesen schwülen Sommertagen, an denen sich die hälfte der Bevölkerung in ihren Häusern verkroch und nur herauskam um ihren sonntägigen Besuch der Kirche zu machen. So waren die Straßen so gut wie leergefegt und es war angenehm ruhig. Die einzigen Geräusche die man hörte waren spielende Kinder, zwitschernde Singvögel und ein knacksendes Radio.

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