Stars -> Origineller Mann: Robert Pattinson

Unser Mann ist gerade aufgewacht. Er ist gerade aus dem Bett gekrochen. Er sitzt mir gegenüber auf einem überfüllten Sofa, bekleidet mit einer Hose und einem T-Shirt. Das Jugendidol des Jahres, der heißeste Typ des Monats im Starjournalismus, hat sich offensichtlich nicht einmal die Schnürsenkel gebunden.

Am ersten Wochenende spielte Twilight, der Vampirfilm, in dem er die Hauptrolle spielt, in den Vereinigten Staaten £ 48m ein. Ein Auftritt der Schauspieler in San Francisco, welcher 500 Menschen anziehen sollte, wurde von etwa 3 000 besucht und musste geschlossen werden. Bei einem anderen Auftritt in Pennsylvania brach sich ein Mädchen den Arm. Es gibt sogar so etwas wie eine „Twilight-Mom“ („weil es so falsch ist, einen Vampir zu lieben“).

Im Zentrum des ganzen steht Edward Cullen, eine Figur, die von Stephenie Meyer in ihrem Bestseller als „unmenschlich hübsch“ beschrieben wird, mit „Lippen, so kalt wie Marmor“. Und er wird von Robert Pattinson gespielt. Der Film ist gut, wenn du, wie die Protagonistin Bella, an romantische Liebe glaubst, die für die Ewigkeit gemacht ist. Es wurde viel geschrien, als ich den Film gesehen habe. Es gibt einige Dinge, die nicht passen, aber es gibt auch einige rührende Momente, und Pattinson bringt jede Szene, in der er auftritt, glaubwürdig herüber.

Seine Haare sind die eines Hauptdarstellers, und ihm wurde gesagt, dass er sie sich nicht schneiden darf. Im Film sehen sie ein wenig aus wie die von Fonz, aber heute stehen sie in alle Richtungen ab. Hat sie jemand so frisiert? „In meinem ganzen Leben hat noch niemand meine Haare frisiert“, sagt er. „Ich würde es hassen, wenn jemand das tun würde.“ Er hat einen britischen Akzent und er ist gesprächig und offen. Aber er ist 22 und steckt in der heiklen Situation, ein normaler, recht ungewöhnlicher Junge zu sein, aber er weiß, dass dies sein Moment ist. Später gibt er zu, dass er am liebsten gar nicht sprechen würde, wenn man ihm die Chance geben würde.

Er wuchs in Barnes auf und ging dort auf eine Privatschule. Er hat zwei ältere Schwestern, jetzt 25 und 28 Jahre alt, die ihn, bis er 12 war, verkleidet und Claudia genannt haben. Er sagt, der einzige Grund, warum er in der Schule mit dem Theaterspielen anfing war, Mädchen kennenzulernen. Ich denke, er war ein Draufgänger.
„Nein, ich war nie in der coolen Gang, aber auch nicht in der uncoolen. Ich war irgendwo dazwischen.“ Er hat erst mit 20 – also vor 2 Jahren, ungefähr zu der Zeit, als er Cedric in Harry Potter spielte – gelernt, nicht mehr schüchtern zu sein.

Es ist ihm wichtig, dass er etwas anderes als andere Menschen tut. Das ist der Grund, warum er es nicht bereut, sich für die Schauspielerei und gegen die Universität entschieden zu haben. „Schon als ich 17 war und in einer Studentenkneipe saß, dachte ich mir 'bringt mich hier weg'. Kein Wunder, dass ich an keiner Universität angenommen wurde.“, lacht er. „Nicht an einer einzigen.“

Ich frage ihn, ob er jemals verliebt war, und er sagt: „Ich denke schon.“ Aus irgendeinem sadistischen Grund habe ich Lust, ihn zu quälen, und frage ihn, wie es sich anfühlte. Er schaut verwirrt, also erzähle ich ihm, was ich als „clunk moment“ bezeichne – wenn du jemanden ansiehst, den du anhimmelst, und merkst, dass du ihn so sehr magst, dass es vielleicht kein Zurück mehr gibt. „Ich hatte gerade dieses Gefühl, als du es gesagt hast“, sagt er. „Aber ich weiß nicht, ob es zusammengehört“, murmelt er dann.

Ich bin verwirrt. Flirtet er mit mir? Man könnte es sich leicht vorstellen – er ist so sanftmütig und charmant und zurückhaltend, und hat so viel von meiner große Liebe, als ich 15 war, dass ich mich bewusst zusammenreißen muss.

Ich weiß nicht, was ich sagen soll, deshalb fahre ich fort. Das Gefühl, kennt er es? „Das Oh-Gott-Ich-Kann-Nicht-Mehr-Zurück-Gefühl?“, sagt er. „Ja, ich denke, ich hatte es einmal. Ich war mit einem Mädchen zusammen, und ich sah, dass ich einen Anruf in Abwesenheit von ihr hatte. Da fühlte ich es. Meistens kümmert es mich aber nie. Gerade jetzt habe ich nicht einmal Lust, auf meinem Handy nachzusehen.“

Also – keine Freundin. Natürlich macht sich jeder seine Gedanken über ihn und Kristen Stewart, die Bella spielt. In einem Interview sagte die 18-jährige Stewart, dass sie schon seit vielen Jahren einen Freund hat: „Ich habe einen sehr guten Freund gefunden, und das ist mir mehr Wert als alles andere.“ Für mich klingt das nach einem klaren: „Nein, ich will nichts von ihm.“

„Die Filmproduzenten sind so merkwürdig“, sagt er. „Sie weigern sich, es abzustreiten. Sie sagen nur ‚Kein Kommentar.’ und wir sagen ‚Wir sind nicht…’.“ Gibt es jemand anderen? Er schaut mich misstrauisch an, während ich ihn mit den vielen 16-jährigen Mädchen aufziehe, die sich ihm anbieten. Er fühlt sich von den schreienden Horden terrorisiert. „Ich mag nie jemanden.“ Eine Schande – aber das gibt dir vielleicht etwas zu denken; bei allem, was du über Männer wie ihn weißt, wie kannst du sein Mädchen werden?

Und er sieht gut aus. Er sagt, er habe für diesen Auftritt keine neuen Kleidungsstücke gekauft, und trägt Second-Hand-Kleidung, wenn es möglich ist. Ich frage mich, ob er weiß, wie attraktiv er ist. „Gutaussehend? Neeein“, sagt er und greift wieder nach ein paar Haarbüscheln. „Bevor ich der Öffentlichkeit entgegentrete, starre ich mich lange im Spiegel an und muss mir letztendlich befehlen, mit dem Starren aufzuhören, weil es nichts gibt, was ich tun kann.“ Wegen den Erwartungen? „Ja.“

Was halten seine Eltern – ein Autohändler und ein ehemaliges Model – von dem Ganzen? „Es ist hart für sie, weil sie stolz auf mich sein wollen, aber ich erinnere sie immer wieder daran, dass es nur Glück ist. Glück hat mich hierher gebracht, sonst nichts.“

Glück hat also ihm und der Twilight-Autorin Meyer die Erlaubnis für den nächsten Film der Serie (es gibt insgesamt 4 Bücher) gegeben, ein Schritt, der ihn zu einem, wenn nicht dem, größten männlichen Filmstar in der Welt machen wird, denn Twilight-Fans, die heute 16 Jahre alt sind, werden 18, 20 oder älter werden.

Zuerst wird er aber als Salvador Dali in der Filmbiografie Little Ashes zu sehen sein. Er sagt, er habe die Rolle geliebt. Eine Rolle, die er wirklich gerne hätte, ist jedoch die des Jeff Buckley, einem verlorenen Folkssäger, der ein exquisites Album gemacht hat, bevor er eines Tages den Fluss hinunterströmte und nie zurückkam.

Da sich herausgestellt hat, dass er Jugendliche so sehr anzieht, wurde bekanntgegeben, dass sein Gehalt für den nächsten Twilight-Film von £ 3.4m auf £ 6.8m gestiegen ist. Es ist schwer, sich vorzustellen, dass ihn das kümmert. Vielleicht benutzt er das Geld, um sich ein Haus im Wald zu kaufen. „Ja, an einem sehr ruhigen Ort“, sagt er kichernd. „Ich erkaufe meine Flucht aus dieser Welt.“

Lustig, denn natürlich lieben wir ihn gerade deshalb, weil er so unnahbar ist.

Ich bin verwirrt. Flirtet er mit mir?

„Gutaussehend? Neeein“, sagt er und greift wieder nach ein paar Haarbüscheln. „Bevor ich der Öffentlichkeit entgegentrete, starre ich mich lange im Spiegel an und muss mir letztendlich befehlen, mit dem Starren aufzuhören, weil es nichts gibt, was ich tun kann.“

Er schaut mich misstrauisch an, während ich ihn mit den vielen 16-jährigen Mädchen aufziehe, die sich ihm anbieten.
Er fühlt sich von den schreienden Horden terrorisiert. „Ich mag nie jemanden.“