Kapitel 18 - There are no words ... (BOOK 2: Jacob)

Bella liegt bewusstlos in Rosalies Armen, ihr Körper zuckt in heftigen Krämpfen und bei jedem neuen Krampf sind schreckliche Geräusche zu hören, so als ob ständig etwas in Bella bricht und zerreißt.
So schnell wie möglich bringen Edward und Rosalie Bella in den 2. Stock, in das medizinisch perfekt ausgestattete Zimmer.
Edward schreit nach Morphium, Alice versucht, Carlisle ans Telefon zu bekommen, und in dem ganzen Durcheinander kommt Bella wieder zu sich.

„Holt es raus, sofort, JETZT!“ schreit sie in höchster Not, denn das Kind bekommt keine Luft mehr.
Erneut spuckt Bella Blut, sie droht zu ersticken.

Alice hat endlich Carlisle am Telefon und befestigt den Clip an Rosalies Ohr.
Es kann nicht gewartet werden, bis das Morphium wirkt, das Kind muss sofort raus, sonst stirbt es.
Rosalie setzt das Skalpell an, und im selben Moment, als das frische Blut hervorspritzt, sieht Jake, wie Rosalies Lippen sich von ihren Zähnen zurückziehen und eine schreckliche Gier nach Blut in ihren tiefschwarzen Augen aufleuchtet.

Sofort springt Jake auf, um sie von Bella fern zu halten, es kommt zu einem kurzen, heftigen Kampf, aber schließlich gelingt es Alice, Rosalie aus dem Raum zu schieben.
Auch wenn der Kampf sehr heftig war, so ist es Jake dennoch klar, dass Rosalie eigentlich nicht gewinnen wollte – sie wollte besiegt werden, da sie Bella nicht angreifen wollte und nur die Gier sie einen Moment lang die Kontrolle verlieren ließ.

Nun sind Edward und Jake allein bei Bella, und erneut hören die beiden ein schreckliches Krachen aus Bellas Körper – ihr Rückrat ist gebrochen und ihre Beine sind nun völlig bewegungslos.
Während Jake Mund-zu-Mund Beatmung an Bella vornimmt, versucht Edward, das Kind zu retten, Jake nimmt wahr, dass Edwards Zähne an Bellas Bauch gepresst sind, der einzige Weg, das Baby schnell aus seiner steinharten Schutzhülle zu befreien.

Und dann, ganz plötzlich, ist es vorbei, das Baby ist da!
Renesmee!
Jake sieht es nicht mal an, er blickt nur auf Bellas Gesicht. Mit letzter Kraft bittet sie darum, das Kind in die Arme gelegt zu bekommen, und Edward kommt diesem Wunsch sofort nach.

Im nächsten Moment stoppt der ohnehin nur noch sehr schwache Herzschlag Bellas.
Verzweifelt wendet Jake eine Herzdruckmassage an, nur vage nimmt er wahr, dass Rosalie sich wieder unter Kontrolle hat und Edward das Kind abnimmt.

Es ist klar, dass Bella die ganze Sache nicht als Mensch überleben kann, es geht nur noch darum, sie lange genug am Leben zu erhalten, so dass Edwards Gift durch ihre Adern gepumpt werden kann und die Verwandlung in einen Vampir noch möglich ist.
Jake massiert weiter ihr Herz und beatmet sie, Edward stößt ihr eine Injektion mit seinem Gift ins Herz und versucht dann, durch viele kleine Bisse an möglichst vielen Stellen noch mehr Gift in Bellas Venen zu transportieren.

Doch Jake merkt, dass es alles keinen Sinn mehr hat, Bellas Herz schlägt nicht mehr von selber, sie ist tot, all seine Bemühungen waren umsonst.

Er lässt Edward mit der toten Bella allein und macht sich auf die Suche nach Renesmee, nach dem Monster, das seine Bella getötet hat.
Er wird es umbringen, auch, wenn die Cullens es schützen wollen und er selbst in dem Kampf draufgeht.
So viele von denen wie möglich wird er fertigmachen, aber vor allem dieses Monster, diese Missgeburt, die sich ihren Weg aus Bella heraus fraß, die Bella, kaum dass sie in ihren Armen lag, auch noch reflexartig biss.
Jake findet Renesmee bei Rosalie, er ist bereit zum Angriff!

In genau dem Moment, als Jake zum tödlichen Sprung ansetzt, dreht das Kind seinen Kopf in Jakes Richtung:

Das erste, was er wahrnimmt, sind ihre Augen: ein warmes Braun, es sind Bellas Augen, und wie vom Donner gerührt erstarrt Jake mitten in seiner Bewegung.

Jake fühlt sich wie losgelöst, alles, was ihn je ausmachte, was ihn zu dem machte, der er war, wird in derselben Sekunde, als er dem Baby in die Augen blickt, hinfällig – es ist, als ob das ganze Universum zu ihm spricht, als ob sein ganzes Leben auf diesen einen Punkt konzentriert ist:
Renesmee!

Und von oben, aus dem Krankenzimmer, hört Jake das Schlagen eines sich verwandelnden Herzens.