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Ischämie`s Oneshots

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Beitrag  Ischämie Do 05 Apr 2012, 12:28

Hier werde ich ein paar meiner Oneshots veröffentlichen.
Mir gehen des öfteren Dinge durch den Kopf, die ich gerne in einer Fanfiction niederschreiben möchte. Oftmals bieten diese Gedanken allerdings nicht genug Stoff und so entstehen daraus nur Kurzgeschichten.

Eure Meinungen dazu würden mich wirklich sehr interessieren. Also, lasst mir nach dem Lesen doch einfach ein Kommi da.

Eine Nacht in Paris

Handlung:Es ist eine einfache Nacht in Paris. Als Eric ,auf der Aussichtplattform des Eifelturms, der wunderschönen Jessica begegnet.

Wie so oft stand ich in den Abendstunden an der Brüstung der Aussichtsplattform des Eiffelturmes. Die Sonne, welche heute kaum gegen die Wolken ankam, ging gerade unter und langsam wurden in den unzähligen Häusern von Paris die Lichter eingeschaltet.
Bald mussten auch die letzten Touristen den Aussichtspunkt verlassen. Doch ich würde zu späterer Stunde wiederkommen. So wie in fast jeder Nacht, seit meiner Ankunft in der Stadt der Liebe.

Ich schnaubte verächtlich. Die Stadt der Liebe. Tagsüber war hier alles wunderbar. Die kleinen Cafes, Boutiquen und die vielen Museen lenkten die Touristen von dem was hinter der Fassade lag ab. In der Nacht, wenn der Großteil der Stadt tief in Fest schlief, kam der Abschaum auf die Straßen. Diebe, Mörder, Vergewaltiger. Nachts wehte hier ein ganz anderer Wind.

Gedankenverloren ließ ich meinen Blick über die nun fast menschenleere Plattform schweifen. Da war nur noch ein verliebtes Pärchen, wahrscheinlich verbrachten sie hier ihre Flitterwochen, auf der anderen Seite. Er hatte seinen Arm behutsam um ihre Hüfte geschlungen. Während sie nur Augen für die glitzernde Stadt in der Tiefe hatte, starrte er ihr voller Bewunderung in das strahlende Gesicht. Nicht weit von mir, saß eine junge Frau mit gesenktem Kopf auf einer Bank. Ihre langen roten Haare hingen wie ein Vorhang herunter und verwährten mir den Blick auf das Gesicht. Ein leises kratzendes Geräusch war zu hören, während der Bleistift in ihrer Hand über den auf ihrem Schoß gebetteten Zeichenblock flog.
Nach einer Weile hob sie dann doch den Kopf um einen flüchtigen Blick zu dem Pärchen zu werfen.

Mir stockte der Atem, als ich ihr Gesicht erblickte. In meinem ganzen Leben, hatte ich nicht einmal eine vergleichbar schöne Frau gesehen. Ihre strahlend blauen Augen wurden von langen, dichten Wimpern umrahmt. Sie trug eine moderne schwarze Brille die einen perfekten Kontrast zu ihrer porzellanfarbenen Haut ergab. Die vollen Lippen hatte sie mit einem schlichten natürlichen Lippenstift hervorgehoben. So wunderschön.
Die quakende, blecherne Stimme aus den Lautsprechern riss mich nach endlos wirkenden Sekunden aus meiner Starre. Auch die Schönheit fuhr unwillkürlich zusammen. Wir wurden in verschiedenen Sprachen dazu aufgefordert, die Plattform zu verlassen. Der Aussichtspunkt würde in wenigen Minuten für heute schließen.

Das Liebespaar war kurz darauf verschwunden. Die rothaarige Frau klappte den Zeichenblock zu, raffte ihr Werkzeug zusammen und machte sich bereit zu gehen. Hastig schlüpfte sie in ihre schwarzen Pumps, die sie wohl aus Gründen der Bequemlichkeit ausgezogen hatte, stand auf und strich sich über den schwarzen Bleistiftrock. schnell griff sich ins Haar und band ihre wilde Mähne zu einem unordentlichen Knoten zusammen. Ein Hauch ihres süßen, natürlichen Duftes wehte in der Abendbrise zu mir, als sich der Beige Trenchcoat im Wind aufblähte.
Ich musste sie einfach kennen lernen. Es war mir ein Bedürfnis, ein tiefes Verlangen.
Und so folgte ich ihr langsam zu den Aufzügen.

Sie hatte sich auf der kurzen Strecke die Kopfhörer ihres MP3-Players aufgesetzt und so hörte sie nicht, wie ich hinter sie trat. Ich erkannte die Melodien zu Hans Zimmers „Time“ und musste lächeln. Sie war nicht nur wunderschön, sondern hatte auch noch einen guten Musikgeschmack. Summend öffnete sich die Tür eines Lifts. Die Schönheit erschrak, als sie mich im Spiegel an der Wand sah. Da fing sie an zu lachen. Ein lautes Trällern, welches von den Wänden der engen Kabine zurückgeworfen und verstärkt wurde. Wir betraten den Lift und sie zog sich rasch die Kopfhörer von den Haaren. „Gott. Haben Sie mich erschreckt.“, sagte sie, noch immer breit grinsend. Ich erwiderte ihr Lächeln, betätigte einen Knopf und die Türen schlossen sich mit einem erneuten leichten Summen. „Es tut mir leid. Das war sicherlich keine Absicht.“, antwortete ich. Sie starrte mich mit ihren meerblauen Augen an. Sie wirkte einen Moment verwirrt. Ihr Blick musterte mich rasch und dann flüsterte sie mit brüchiger Stimme: „Schon gut.“.
In der engen Kabine fiel es mir schwer Ruhe zu bewahren. Es befriedigte mich zwar zu sehen wie auf ihren Wangen ein warmer rötlicher Schatten auftauchte, doch gleichzeitig machte mich ihr Duft halb wahnsinnig. „Ich habe Sie beobachtet. Oben, auf der Plattform.“, brach ich die Stille. Das Rot ihrer Wangen wurde noch eine Nuance dunkler. „Ach ja?“, wieder huschte ein Lächeln über ihre Lippen. „Sind sie Künstlerin?“, ich wollte ein Gespräch beginnen. Sie sollte nicht einfach verschwinden sobald sich die Türen öffneten. Nervös strich sie sich mit einer Hand über den Nacken. „Nein. Ich zeichne nur so zum Spaß. Nur für mich.“ Ihr Blick huschte hin und her, sie konnte mich nicht einfach ansehen, eine Reaktion die ich schon gewohnt war. „Zu schade. Ich hätte zu gerne eines Ihrer Werke gesehen. Das sah wirklich sehr professionell aus.“, ich konnte mir mein Grinsen nicht verkneifen.
Langsam bremste der Aufzug ab. Ich musste etwas unternehmen. Sie durfte nicht einfach so gehen. „Darf ich fragen, was Sie an dem noch so jungen Abend unternehmen?“ Die Türen öffneten sich und wir traten hinaus in die höchst willkommene frische Luft. Ich atmete tief ein. „Nun, ich wollte einen Spaziergang am Ufer der Seine machen.“ Noch immer schaute sie mich nicht an. Ihr Blick schweifte nervös über den noch überfüllten Platz am Fuße des stählernen Turms. Schließlich biss sie sich auf die Unterlippe und sah mir dann doch ein wenig verschämt ins Gesicht. „Sie haben nicht zufällig Lust mich zu begleiten?“, ihre Stimme war ein flüstern im Geräuschpegel der Stadt, aber ich konnte sie hören.
Ich schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Nun, Mademoiselle. Da ich kein Schuft sein möchte und sie gewiss nicht mit einem Fremden durch die nächtlichen Straßen Paris ziehen möchten, “ ich reichte ihr meine behandschuhte Hand „mein Name ist Eric.“ Ohne zu zögern reichte sie mir die Ihre. „Jessica. Jessica Hamby.“ Vorsichtig hob ich die mir dargebotene Hand an meinen Mund, hauchte einen so zarten Kuss, dass meine Lippen ihre Haut nicht berührten und doch spürte ich wie sie erschauderte.
Langsam und schweigend verließen wir den Platz um den Eiffelturm und machten uns durch den Park auf den Weg zum Port de la Bourdonnais.

Ich beobachtete sie durch meine Sonnenbrille hinweg. Sie schien hin und her gerissen. Sicherlich gehörte sie sonst nicht zu der Sorte Frau, die einfach so mir nichts dir nichts mit einem Fremden ausging. Trotzdem konnte sie mir nicht widerstehen. Der Gedanke brachte mich zum schmunzeln. „Was ist so lustig?“, fragte sie. „Ihr Akzent. Sie sind eindeutig keine Französin.“ Jessica lachte. „Nein. Ich bin Amerikanerin. Genauer gesagt, komme ich aus New York. Ich mache hier nur Urlaub. Verbringe meine Semesterferien in Paris. Nun, Eric. Auch wenn Sie fließend französisch sprechen, ist mir nicht entgangen, dass auch Sie nicht hier aufgewachsen sind.“
Wir näherten uns langsam einer Brücke, der Passerelle Debilly. Ich musste mir einen kleinen Moment Überlegen, wie ich meine Antwort formulieren sollte. Jessica bemerkte mein zögern. „Sie müssen mir nicht antworten, wenn Sie nicht wollen! Ich will nicht unverschämt sein.“
„Oh nein. Sie sind nicht unverschämt, keineswegs. Ich mag Ihre offene Art.“, erneut schenkte ich ihr ein Lächeln und sie errötete, senkte schnell den Blick. Es kratzte ein wenig in meiner Kehle, so dass ich mich kurz räuspern musste um mit meiner Antwort fortfahren zu können. „Ich bin schon viel herumgekommen. Eigentlich habe ich keine Heimat. Ich führe sozusagen ein Nomadenleben.“ In ihren Augen sah ich die Neugier, also erzählte ich weiter, während wir nun die Brücke betraten. Die Seine rauschte leise unter unseren Füßen. „Geboren wurde ich in Schweden, doch meine Familie zog ständig um. Schottland, England, Deutschland. In Deutschland verlor ich meinen Vater.“ Ich machte eine kurze Pause, wollte ihre Reaktion sehen. „Das tut mir sehr leid. Waren sie noch ein Kind, als er starb?“ Ich zögerte wieder ein paar Sekunden und musste mir diesmal ein Schmunzeln verkneifen. Für Jessica war das Thema ernst. „Nein. Ich stand gerade auf eigenen Füßen. Lange hielt ich es in Deutschland nicht aus. Also zog ich nach Amerika. Zuletzt lebte ich in Lexington, Kentucky.“
Mittlerweile lehnten wir an der Brüstung, auf dem Scheitelpunkt der Brücke. Von hier aus hatte man einen wunderschönen Ausblick auf den hell erleuchteten Eiffelturm. Eine ganze Weile standen wir einfach nur so da und beobachteten die bunten Lichter der Stadt. Es tat gut einmal nicht allein sein zu müssen, auch wenn mir Jessicas Anwesenheit ein wenig Unbehagen bereitete, wusste ich doch wie dieser Abend wahrscheinlich Enden würde.
Ich beobachtete sie. Wie sie auf Zehenspitzen dastand, die Ellbogen auf die Brüstung gestützt. Ihr makelloses Gesicht ruhte auf ihren Händen und ihr Blick lag in weiter Ferne. Ein unbekümmertes Lächeln lag auf den vollen Lippen. Vorsichtig, so still und langsam, dass sie es sicherlich nicht bemerkte rückte ich zu ihr auf. Unsere Schultern berührten sich fast.
Jessica neigte leicht den Kopf und sah mich diesmal lange an, ohne auch nur einmal mit den langen Wimpern zu zucken. Meine Nähe schien ihr kein Unbehagen zu bereiten. Sie lächelte. Zu gerne würde ich wissen was in ihrem Kopf vorging. Langsam, zögerlich streckte sie ihre Hand nach meinem Gesicht aus. Ich spürte die Wärme ihrer Haut in der Nähe meiner Wangen, als sie mit den Fingerspitzen gegen meine Sonnenbrille tippte. Sie kicherte. „Was?“, fragte ich lächelnd. „Eric. Es ist kurz vor Mitternacht und sie tragen eine Sonnenbrille.“ Ich versteifte mich für den Bruchteil einer Sekunde, bevor ich mechanisch antwortete. „Hm. Ich leide an einer seltenen Augenerkrankung. Zu starke Lichtreflexe schaden mir.“ Erneut liefen ihre Wangen vor Scham rot an.
Ich konnte nicht anders und legte vorsichtig meine Hand an eine ihrer Wangen. Selbst durch den ledernen Handschuh spürte ich die Hitze ihres Blutes. Langsam sog ich die Luft ein, den Duft ihrer Haut. „Sie sehen wirklich sehr hübsch aus, wenn sie so erröten.“, kam es mir über die Lippen. Sofort spürte ich ihre Reaktion auf meine Worte. Während der Puls zu Rasen begann und ihr Atem schneller ging, bekam sie eine Gänsehaut. Zögerlich legte sie eine Hand auf die meine, welche noch immer auf ihrer glühenden Wange ruhte.
Ungeduld stieg in mir auf. Und so atmete ich unmerklich erleichtert auf, als das Mitternachtsgeläut der Notre Dame die Stille durchbrach. Behutsam ließ ich meine Hand herab gleiten, streifte kurz den entblößten blassen Hals dieser wunderschönen Frau und verhakte vorsichtig meine Finger mit der ihren. „Ich sollte sie jetzt besser zu ihrem Hotel bringen.“, sagte ich sanft. Und wieder konnte ich spüren, wie der Herzschlag in ihrer Brust noch ein wenig beschleunigte. Doch statt zu antworten, nickte sie nur stumm.
Wortlos gingen wir zurück. Wieder spürte ich diese nagende Ungeduld. Gerne hätte ich sie in meine Arme gerissen, hier und jetzt. Doch ich musste mich zügeln und warten.
An der Av. De la Bourdonnais rief ich uns ein Taxi. „Sofitel, rue Beaujon“, nannte Jessica dem Taxifahrer die Adresse. An ihrem Look konnte man erkennen, dass sie nicht gerade in ärmlichen Verhältnissen lebte. Doch dass sie so wohlhabend war um sich in einem Hotel dieser Preisklasse leisten zu können, damit hatte ich nicht gerechnet.
Der Fahrer schlängelte sich geschickt durch den immer dichten Verkehr. Die Stille im Wagen wurde unerträglich. Schließlich reichte mir Jessica wortlos ihren Skizzenblock. „Du wolltest dir doch meine Arbeiten mal ansehen.“, murmelte sie. Ich lächelte, ließ langsam ihre Hand los und öffnete den Einband. Gleich das erste Bild war schier beeindruckend. Ein See, eindeutig der Reservoir See im Central Park, in Aquarell gemalt. Man konnte die Zwillingstürme des San Remo erkennen. Auf den nächsten Seiten folgten mit Bleistift und Kohle gezeichnete Portraits. „Das sind alles Fremde.“, flüsterte Jessica. „Ich sitze nach Feierabend immer im Park und beobachte die Menschen.“ Ich sagte nichts und Blätterte weiter. Seite um Seite. Schließlich stockte ich. Ungläubig starrte ich auf die Zeichnung in meinen Händen. Es war nur eine Skizze und doch erkannte ich die Szene auf Anhieb. Da stand ein Mann an einer eisernen Brüstung. Der Rücken dem Zeichner zugewandt. Er starrte hinab auf eine Stadt, die Eindeutig Paris war. Jessica hatte mich also beobachtet, noch bevor ich sie bemerkte. Ich spürte erneut die Hitze, die in Jessica aufstieg. Wieder ein Moment in dem sie sich schämte.
Langsam klappte ich den Block zu und legte ihn auf das Polster zwischen uns. „Du bist eine wirklich aufmerksame Beobachterin.“ Ich weiß nicht ob sie den eisigen Hauch bemerkte, der in meinen Worten mitschwang. Doch wenn es so war, überspielte sie es sehr gut. Sie ergriff wieder meine Hand, und schaute mich in dem düsteren Licht an.
Der Wagen hielt und der Fahrer öffnete Jessica die Tür. Noch bevor sie in ihrer Tasche nach der Geldbörse greifen konnte, steckte ich dem Mann das Fahrtgeld und ein erhebliches Trinkgeld zu. So standen wir nun vor dem Eingang des Luxushotels. „Kommst du noch mit nach oben. Auf einen Drink aus der Minibar?“, Jessicas Wangen glühten stärker denn je. In ihren Augen konnte ich sie sehen, die Hoffnung und die Angst vor Zurückweisung.
„Wie könnte ich nur solch einer Einladung widerstehen?“, antwortete ich mit samtener Stimme. Ihr Herz machte einen kleinen Aussetzer, bevor es wie wild weiterpochte.
Ich würdigte der pompösen Eingangshalle keinen Blick, hatte ich doch nur noch Augen für diese Frau. Wieder befanden wir uns in einem Aufzug und wieder herrschte Stille in der Kabine. Doch diesmal war die Stimmung eine andere. Spürte sie denn nicht, in welcher Gefahr sie schwebte? Wo sie doch eine so gute Beobachterin war?
Die Tür des Lifts öffnete sich geräuschlos und sie zog mich durch den mit rotem Teppich ausgeschlagenen Flur entlang zu ihrem Zimmer. Nervös nestelte sie mit ihren feuchten Fingern erfolglos am Türschloss herum. Schließlich nahm ich ihr den Schlüssel vorsichtig aus der Hand und öffnete uns die Tür. Sie betrat das hell erleuchtete Zimmer und legte ihren Block, sowie die Handtasche und ihren Trenchcoat auf einen Cheselon.
Lautlos ging ich auf sie, die noch immer mit dem Rücken zu mir stand, zu. Ihr Puls dröhnte in meinen Ohren. Ich zog meine Handschuhe und meinen Mantel aus, warf sie unachtsam auf ihre Garderobe. Vorsichtig strich ich mit der Fingerspitze über Jessicas entblößten Nacken. Wo ich sie berührte bekam sie eine Gänsehaut. Doch sie schien die Kälte meiner Haut nicht zu spüren. Waren ihre Sinne doch auf andere Dinge konzentriert. Ich konnte jeden einzelnen ihrer Herzschläge unter der dünnen, hellen Haut in der Senke ihres Halses sehen. Die Trockenheit in meiner Kehle nahm stetig zu. Die Schönheit drehte sich zu mir um. Wunderschön war sie mit der hitzigen Röte auf den Wangen, den erwartungsvollen großen Augen und dem vollen leicht geöffneten Mund. Ich zwang mich zu einem Lächeln. Versuchte nicht zu Atmen, wollte jeden einzelnen Moment mit ihr auskosten. Langsam öffnete ich die Knöpfe ihrer Bluse und ließ den dünnen Stoff von ihren Schultern gleiten.
Ich zog Jessica in meine Arme, sie zitterte leicht unter meiner Berührung. Ihre heiße Wange schmiegte sich an meinen Hals, ein Seufzer entfloh ihren Lippen. Langsam atmete ich tief ein. Der süße Duft ihrer verheißungsvollen Wärme brachte mich beinahe um den verstand. Sie versuchte sich von meiner eisernen Umarmung zu lösen und ich ließ es zu. Ich presste meine Kiefer aufeinander, während sie sich aus ihrem Rock schälte. Und so stand sie vor mir. Nackt und wunderschön.
Und nur ich allein wusste was passieren würde. Ich versuchte den Schmerz herunter zu schlucken. Das Brennen und das Verlangen in meiner Kehle waren kaum noch auszuhalten. Ich stand einfach nur da, wie versteinert und starrte sie an. Verunsichert und zögernd kam sie auf mich zu. „Hab keine Angst.“, flüsterte sie. Ich schlang einen Arm um ihren Brustkorb, während sie erneut eine Hand an meine Sonnenbrille wandern lies. Ihr Herz pochte wie wild gegen ihre und meine Brust. Ich ließ die Augen geschlossen, während sie die Brille von meiner Nase zog. Sie legte Ihre warme Hand an meine eiskalte Wange. „Sieh mich an, Eric.“
Also öffnete ich meine Augen, verschloss mit einer Hand schnell den Mund, bevor ihr Angstschrei überhaupt ihre Kehle verlassen konnte. Sie starrte mich mit ihren so wunderschönen, weit aufgerissenen blauen Augen in die meinen. Und ich konnte sehen wie sich mein Gesicht in ihren schwarzen Pupillen spiegelte. Eine traurige versteinerte Miene, mit blutrotem durstigem Blick. „Es tut mir so leid.“, flüsterte ich, bevor sich meine Zähne in ihr warmes Fleisch bohrten.

Es war ein verregneter Morgen. Die Sonne schaffte es auch heute nicht gegen die dicken Wolken anzukämpfen. An die eiserne Brüstung gelehnt, beobachtete ich das Treiben der vielen Touristen, tief unter mir. Sie waren so Ahnungslos. Wussten nicht was des Nachts in den Straßen Paris geschah. Und doch, auch tagsüber liefen sie uns über den Weg. Dem Abschaum. Dieben, Vergewaltigern, Mördern. Vampiren.
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