Forks Bloodbank
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Vanilla Midnight

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Beitrag  Gast Do 18 März 2010, 01:43

Also, ich habe vor ein paar Wochen angefangen eine FF zu schreiben. Vanilla Midnight 582515
Hier geht es aber nicht direkt nach Breaking Dawn (also nach den 4 Büchern) weiter, sondern ein paar Jahre später erst.
Und zwar habe ich mir mal eine Geschichte über das Kind, was Jake und Nessie mal haben könnten, überlegt.
Achja und meine FF heißt "Vanilla Midnight". Wenn ihr zu der Namensgebung noch Fragen habt, dann könnt ihr sie mir natürlich auch gerne stellen. Vanilla Midnight 582515
Hier habe ich mal eine Zusammenfassung für euch:

In meiner FF handelt es sich um das Kind von Renesmee und Jake.
Renesmee und Jake sind in meiner FF auch schon verheiratet und Renesmee heißt jetzt auch Black mit Familiennamen.
Das Kind von beiden heißt Catherine July Black (Großes Danke an Sarah, welche sich den Namen für mich ausgedacht hat).
Catherine wird auch sehr oft Cathy genannt, weil den meisten ihr voller Name zu lang ist um sie mal zu rufen oder so, aber sie mag ihren Namen trotzdem.
Über den Namen selbst werdet ihr auch im ersten Kapitel noch etwas erfahren.
Ja Cathy ist anfangs erst ein Halbvampir, wie ihre Mutter Renesmee, aber das wird sich noch ändern.
Aber sie ist auch nicht genau so wie ihre Mum, denn sie mag zum Beispiel kein Blut und isst nur Menschennahrung. Andere Menschenbedürfnisse als das essen und schlafen hat sie nicht.
Für sie riechen sowohl Vampire als auch Werwölfe gut, was auch für sie selbst gilt.
Auch auf sie wird ein Wolf geprägt, was ihr auch schon sehr sehr weit am Anfang im ersten Kapitel erfahren werdet.
Cathy hat braune lange etwas lockige Haare, welche die gleiche Farbe wie Jake's Wolfsfell haben, und braune Augen, die genau die gleiche Farbe haben wie Jake's Augen.
Ihre Haut ist sehr glatt, wie bei einem normalen Vampir, aber sie ist sehr weich, obwohl sie auch so undurchdringlich wie die eines Vampires ist. Die Farbe ihrer Haut ist genau so hell wie die ihrer Mutter und ihrer Oma Bella.
Bis sie fast 16 wird, altert sie in ganz normaler Geschwindigkeit eines Menschen, warum sie kurz vor ihrem Geburtstag damit aufhört, werdet ihr noch erfahren.
Da die Cullens nicht mehr in Forks wohnen, weil sie sonst langsam auffallen würden, wohnt Cathy mit ihren Eltern in La Push. Übrigens wohnt dort jetzt auch Charlie (bei Sue Clearwater!).
Da sie in La Push mit ihrer Familie wohnt, geht sie auch dort in die Schule. Und zwar mit Jacob, Renesmee (welche sie in der Schule als Schwester bezeichnen muss), Seth, Leah und ein paar anderen Wölfen die noch in die Schule gehen. Natürlich gehen auch noch andere Schüler in die Schule. ^^
Aber weil Cathy die Cullens sehr vermisst (und Nessie natürlich auch!), besuchen sie und ihre Familie sie öfters oder die Cullens kommen selber mal nach La Push.
Ja mehr hab ich jetzt glaube ich auch nicht zu sagen, außer dass die Geschichte natürlich aus der Sicht von Cathy erzählt wird (Außer bei einigen Kapiteln oder Stellen!).
Wenn ich noch etwas vergessen habe, werdet ihr es ja spätestens in der Geschichte selbst merken. ^^

Das Vorwort und das erste Kapitel habe ich schon fertig und werde es auch sofort posten. Und am zweiten und dritten Kapitel bin ich gerade fleißig am schreiben. Vanilla Midnight 582515
Ich hoffe es gefällt euch. Schreibt doch einfach mal wie ihr es findet. Natürlich nehme ich auch gerne Kritik an, um mich zu verbessern.

LG.

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Beitrag  Gast Do 18 März 2010, 01:49

Vorwort - Renesmee's Sicht -

Als ich langsam aufwachte und die Augen öffnete, blickten mir zwei wunderschöne braune Augen entgegen. - Sie gehörten zu meinem Mann. Jacob.
Als er sah, dass ich wach wurde zogen sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln auseinander. Ich lächelte zurück.
Jacob küsste mich auf meine Stirn, doch plötzlich ertönte ein schrilles aber dennoch melodisches und wunderschönes Schreien. Es war das Schreien eines Babys. - Das Schreien "meines" Babys.
Sofort blickte Jacob hinunter in seine Arme. Und dort lag sie. - Unsere Tochter. Catherine July Black.
Sie war so wunderschön. So vollkommen, obwohl sie erst vor ein paar Stunden auf die Welt geholt wurde. - Natürlich von niemandem anderen als von meinem Opa Carlisle Cullen! Wären wir in ein Krankenhaus gegangen, wäre es einfach zu sehr aufgefallen, dass ich kein "reiner" Mensch bin.
Sie hat genau Jacobs Augen und man sah schon jetzt ein paar Haare auf ihrem Kopf. Sie waren rostbraun. - Schon wieder etwas, was mich sofort an Jacob erinnerte, denn wenn er sich in einen Wolf verwandelte, hatte er auch rostbraunes Fell.
Man konnte sogar schon erkennen, dass sie später einmal Locken haben würde.
Ihre Haut war glatt und hatte genau diese helle Farbe wie ich sie von meiner Mutter Bella geerbt hatte.
Ich streckte meine Arme nach Catherine aus und Jacob gab sie mir ohne zu zögern. Als ich sie endlich in meinen Armen hielt, drückte ich sie an meine Brust. Sie war warm und ihr Herz schlug langsam und regelmäßig.
Ich holte tief Luft und mir strömte ihr wohliger Geruch in die Nase. Sie roch nach Vanille, Kirschen und sehr nach Wald und Natur. - Letzteres hatte sie wohl wieder von ihrem Vater. Aber als sehr intensiv empfand ich den Geruch von Vanille.
Ich drückte sie noch fester an mich und küsste sie auf ihren Kopf. Ich war überglücklich. Ich hatte einen wundervollen Mann und eine wundervolle Tochter und noch dazu eine große und liebevolle Familie die aus Vampiren und Wölfen bestand. Was wollte man mehr?
Auch Jacob war überglücklich. Das sah ich an seinem ununterbrochenem Lächeln. Seine makellosen weißen Zähne blitzten hervor.
Er beugte sich zu mir und Catherine herab und gab mir einen Kuss auf die Stirn, wie ich es zuvor bei Catherine getan hatte.
Es war der glücklichste Moment in meinem Leben. "Ich liebe dich, Jake.", flüsterte ich meinem Ehemann entgegen. "Und ich liebe euch beide.", sagte Jake und beugte sich wieder zu mir herab. Diesmal aber küsste er mich liebevoll und zärtlich auf meinen Mund.
Als er sich widerwillig von mir löste grinste er, als er sah, dass ich einen Schmollmund zog.
Seine Lippen waren einfach so warm und weich, dass ich nie wieder aufhören wollte ihn zu küssen. Ich nahm eine Hand von meinem Baby und krallte sie in Jacobs Haar und zog ihn wieder zu mir herunter.
Fast hätte ich vergessen, dass ich ein Baby in meinem rechten Arm hielt, bis Catherine anfing zu schreien. Jacob lächelte unsere kleine Tochter an. "Sie hat bestimmt Hunger.", sagte er. Und wie aufs Stichwort knurrte auch mein Magen. Jacob lächelte schief. "Ich hol dir was zu essen und du kümmerst dich um unsere Tochter." Er grinste mich wieder an. "Ok." Ich schaute ihm noch nach als er sich umdrehte und das Zimmer verlies, dann witmete ich mich ganz meiner Tochter.

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Beitrag  Gast Do 18 März 2010, 01:52

Überraschung - Catherine July's Sicht -

Morgen, genau vor 16 Jahren kam ich auf die Welt. Aber ich kam nicht nur in irgendeine Welt, sondern in eine Welt die nur wenige kennen, eine voller Sagen und Mythen, die sich um Vampire und Werwölfe dreht.
Auch ich bin ein Vampir. Naja ein Halbvampir. - Zumindest dachte ich das, bevor Seth zu mir kam um mir eine "freudige" Naricht zu überbringen.
Seth ist mein Freund und ich liebe ihn über alles. Ich bin echt froh, dass er sich auf mich geprägt hatte. Aber es ist auch ziemlich verrückt mit den ganzen Prägungen und alledem. - Mein Opa war ein Vampir und meine Oma war ein Mensch, als meine Mutter auf diese Welt kam. So wurde meine Mum zu einem halben Vampir und zu einem halbem Menschen.
Als mein Vater Jacob sie zum ersten Mal sah, wurde er sofort auf sie geprägt, was der Liebe auf den ersten Blick sehr ähnelt, jedoch ist eine Prägung viel bindender und intensiver, aber das ist eine andere Geschichte.
Was ihr aber noch wissen solltet: Mein Daddy ist ein Werwolf. - Genau wie mein auf mich geprägter Freund Seth.
Jedenfalls entstand ich dann irgendwann vor ungefähr 16 Jahren. Wenn man jetzt mal logisch nachdenkt und eins und eins zusammenzählt, dann müsste ich eigentlich ein Mensch, ein Vampir und auch noch ein Werwolf in einem sein.
Doch ich bin genau wie meine Mum "nur" ein Mensch und ein Vampir, was mir eigentlich auch schon reicht! Aber ich bin auch nicht ganz so wie meine Mum, denn ich mag kein Blut und ich werde immer älter und wachse in normaler "Menschengeschwindigkeit". Im Gegensatz zu meiner Mum. - Sie ist jetzt schon ungefähr 23 Jahre auf dieser Welt und sie sieht gerademal so aus wie 17 und das wird sich auch nicht mehr ändern. Das kann einen echt depressiv machen, das sag ich euch!
Jedenfalls bin ich eben auch "nur" ein Halbvampir. Oder? Ich verspreche euch: Ihr werdet es schon noch früh genug erfahren!

***

Ich saß in meinem Zimmer in unserem kleinen gemütlichen Haus in La Push, als ich plötzlich bekannte Rufe, von draußen her, wahrnahm. "Cathy! Cathy!"
Mein Spitzname hallte durch die Luft. - Mein voller Name war allen zu lang um mich einfach nur zu rufen. 'seufz'
Es waren natürlich die Rufe meines Freundes. Er rief mich, also stand ich wie selbstverständlich auf und ging aus meinem Zimmer hinaus die Treppe herunter zur Haustür.
Wieder erklang die ungeduldige Stimme von Seth: "Cathy, Liebste, lass mich doch nicht immer so lange warten!" Ich grinste in mich hinein. Ich fand es ziemlich amüsant ihn da so vor der Tür warten zu lassen. Was würde er wohl tun, wenn ich nicht aufmachen würden?
Wahrscheinlich würde er die Tür herausreissen um nachzusehen ob ich irgendwo verletzt oder bewusstlos auf dem Boden lag, das hatte er nämlich schon einmal drauf, obwohl ich am Ende nicht mal zuhause war! Die übertriebene Besorgtheit war der einzigste Nachteil an diesen Prägungen, zumindest war es der einzigste den ich bis jetzt feststellen konnte. Sowohl bei Seth als auch bei meinem Vater.
Ich seufzte und öffnete die Tür.
Als Seth mich erblickte wurde sein ungeduldiger und besorgter Blick sofort zu einem liebevollem Lächeln. Seine Augen strahlten, als würde er das wichtigste und auch noch schönste auf dieser Welt vor sich sehen. Ersteres. - Ok, das konnte ich nicht leugnen, denn er wurde ja auf mich geprägt und deshalb war das ganz normal, dass ich das wichtigste für ihn war. Aber zweiteres empfand ich nicht so. Ich fand mich noch nie besonders schöner als die anderen, aber ich wahr mindestens so hübsch wie meine Mum, da konnte ich nicht widersprechen.
Aber das war in diesem Moment völlig egal. - Seth stand vor mir und strahlte mich an, das war alles was zählte.
Er trat langsam auf mich zu und legte seine Arme um meine Taille und grinste mich verliebt an.
Wenn er so grinste, sah er meinem Vater echt ähnlich. Sie könnten sich als Brüder ausgeben und es würde wahrscheinlich noch nicht einmal auffallen.
"Ich dachte schon ich müsste das Haus auseinander nehmen." - Hatte ich es nicht gesagt? Ich musste ein Lachen unterdrücken.
Ich schlang meine Arme um seinen Hals und stellte mich auf meine Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Seth erwiderte zärtlich meinen Kuss und zog mich noch näher an sich. So standen wir nun eine Weile da und küssten uns, bis er sich sanft Von mir löste und mich wieder anstrahlte.
"Eigentlich bin ich gekommen um dir etwas tolles zu erzählen." "Was denn?" Sofort war ich neugierig und legte meinen Kopf schräg, wobei meine Locken leicht wippten.
Sofort rückte er mit der Sprache heraus. - Er liebte es, wenn ich ihn so anschaute.
"Deine Familie, also die Cullens, wollen dich morgen zu deinem Geburtstag besuchen." "Aber das weiß ich doch schon! Sag, was weißt du noch?", quängelte ich und hüpfte leicht auf und ab, wie ein kleines Kind. Seth gluckste.
"Ok! Also. - Du darfst heute bei mir schlafen! Na, was sagst du dazu?" Seth strahlte über das ganze Gesicht, immerhin freute er sich riesig, denn meine Eltern hatten mir bis jetzt nie erlaubt bei Seth zu übernachten, da sie Angst hatten wir würden etwas dummes anstellen! Seth's Augen strahlten so vor Freude, dass ich schon fast Angst bekam, sie würden anfangen Funken zu sprühen.
Ich schaute meinen Freund misstrauisch und mit zusammengekniffenen Augen an.
"Freust du dich denn nicht..?" Jetzt blickte Seth traurig auf seine Füße, welche leicht vom Fußballen zu den Zehenspitzen und wieder zurück wippten, und steckte seine Hände, die kurz zuvor noch an meiner Taille lagen, in die Taschen seiner kurzen zerrissenen Jeans. Er zog einen Schmollmund.
Es machte mich traurig ihn so zu sehen. Das schlimme daran war ja auch noch, dass er trotz dass er noch so jung war nicht aussah wie ein trauriger Junge, sondern wie ein trauriger und enttäuschter Mann, obwohl er diesen Schmollmund zog. Er wirkte trotz seines jungen Alters immer so erwachsen...
Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und richtete sein Gesicht so zu mir, dass er mir in die Augen schauen musste. Seine Augen glänzten gefährlich und ich hatte Angst gleich würden Tränen seine Wange herunterrinnen, sobald er das nächste Mal blinzelte, also sagte ich schnell: "Nein, nein! Na klar freue ich mich, es wird bestimmt wunderschön! Ich wundere mich blos, was das mit dem Besuch meiner Familie zu tun hat. Führen sie etwa schon wieder etwas im Schilde?" Ich lächelte Seth zögernd an. Er sah immernoch ziemlich traurig aus, aber auch er lächelte mich jetzt wieder an.
"Alice. Reicht dir das?" Ich verstand sofort.
Meine Augen wurden wieder schmal, aber diesmal nicht vor Misstrauen, sondern vor Zorn. "Alice?! Wie kann sie nur?! Sie weiß doch genau, dass ich Partys hasse! Die kann sich auf was gefasst machen!" Ich fing an zu schreien und mit meinen Händen wild um mich zu wirbeln. Ich war echt wütend. Was war nur mit mir los? So wütend wurde ich doch sonst auch nicht gleich, nicht einmal, wenn es um Partys ging!
Meine Hände fingen auf einmal an mächtig zu zittern. Seth schaute mich besorgt an. "Hey, komm mal wieder runter, Cathy!" Er packte mich an meinen Oberarmen, was mich in dieser Situation eher nur noch wütender machte anstatt mich zu beruhigen. Ich wisch zurück.
Das Zittern meiner Hände breitete sich nun auf meinen ganzen Körper aus und ich spürte wie mein ganzer Körper anfing zu beben und zu brennen. Keuchend sackte ich unten auf dem Boden zusammen. Voller Entsetzen blickte ich zu Seth hinauf, welcher sich vor Schreck nicht von der Stelle rührte und mich auch nur schockiert anguckte.
"Was passiert mit mir, Seth?", fragte ich ihn mit zitternder Stimme. Auf einmal wanderte sein Blick zu meinen Händen und seine Kinnlade klappte leicht herunter. Prüfend folgte ich seinem Blick zu meinen zitternden Händen, welche mit der Handfläche in den Kiesweg vor unserem Haus gedrückt wurden, und erschrag.
Anstatt meiner Hände erblickte ich zwei große bronzefarbene Tatzen mit langen scharfen Krallen. In meinen Augenwinkeln nahm ich nur noch wahr, wie die blauen Fetzen meines Lieblingskleides durch die Luft flogen. Dann fing ich an zu schreien, doch es ertönte kein Schrei, sondern ein lautes Knurren.
Ich war wie erstarrt vor Schreck. - Was war nur mit mir passiert?

***

Hier saß ich nun und guckte starr auf das lodernde Feuer unseres Kamins. Seth saß neben mir und hatte seinen rechten Arm um meine Taille gelegt. Die ganze Zeit warf er erstaunde aber auch besorgte Blicke auf mich herab. Ab und zu streichelte er mir über meinen rechten Oberarm oder küsste mich auf meine langen rostbraunen Locken.
Aber ich saß die ganze Zeit nur da und war immernoch geschockt. Ich durchlebte noch einmal alles in meinen Gedanken, was gerade passiert war. - Vor knapp einer Stunde hatte ich mich zum ersten Mal in einen bronzefarbenen Wolf verwandelt und hätte auch noch fast meinen Vater angegriffen, weil er plötzlich aus dem Wald gerannt kam, weil er mein Knurren gehört hatte. Da er nicht wusste, dass ich der Wolf war, dachte Daddy ich sei im Haus und der Wolf wöllte mir etwas antun. Er war so in Sorge um mich, dass er Seth beiseite Schob, obwohl er ihm erklären wollte, dass ich der Wolf war.
Ich bekam mega Panik, als mein Vater sich dann verwandelte und auf mich zuraste, weshalb ich in den Wald hinter unserem Haus hineinlief. Leider überlegte ich nicht wohin ich lief und rannte geradewegs in eine Sackgasse hinein und musste mich umdrehen und plötzlich stand ich meinem Vater genau gegenüber. Er knurrte mich an und ich schlug aus reinsten Instinkten nach ihn. Zum Glück verfehlte ich ihn.
Dann sprang ein sandfarbener Wolf vor mich und knurrte Jacob an. Er beschützte mich. Seth beschützte mich. Als ich ihn erkannte, hatte ich sofort riesige Angst um ihn. - Ich wollte nicht, dass ihm etwas wegen mit zustieß. Doch mein Vater wurde sofort ruhig, als Seth ihn unverwandt anstarrte. Sicher erklärte er ihm in Gedanken, was los war. Sofort wurde sein Blick weich und besorgt. Mein Vater verwandelte sich zurück und ich vermied es stark weiter nach unten zu schauen als bis zu seinen Schultern. Meinen Vater nackt sehen war das letzte was ich jetzt wollte.
"Geh Cathy schnell neue Sachen und eine Decke holen, Seth. Und am besten bringst du mir auch neue Sachen mit..", sagte er an Seth gewand, welcher sofort losrannte.
Nun kam Daddy auf mich zu und legte eine Hand auf meinen mit bronzefarbenem Fell bedeckten Kopf und streichelte darüber, was wohl beruhigend sein sollte, aber es kam mir eher so vor, als hätte er Mitleid mit mir und ich fing an zu winseln.
Ingendwann kam dann Seth zurück und mein Daddy half mir mich wieder vollends zu beruhigen, so dass ich mich wieder zurückverwandeln konnte.
Nachdem ich mich im Schutz der Bäume und einer Wolldecke wieder angezogen hatte, gingen wir nachhause, wo wir jetzt auf dem Sofa vor dem Kamin sitzen. Auch meine Mutter Renesmee sitzt mir schon gegenüber nebem meinem Vater. Sie schaute mich an, als würde sie auf eine Antwort von mir warten. Ich war so in meinen Gedanken vertieft gewesen, dass ich nichtmal bemerkt hatte, dass sie mit mir gesprochen hatte.
"Tschuldige Mum, hast du etwas gesagt?", ich schaute sie entschuldigend an. Doch meine Mum lächelte nur und sagte: "Nicht so schlimm, Liebes. Ich wollte nur wissen wie es dir inzwischen geht und ob du dich langsam wieder von deinem Schock erholst." Sie beugte sich ein wenig zu mir und legte eine Hand auf mein Knie.
"Naja es geht. Das ist einfach alles ein wenig viel für mich. Ich weiß zwar alles über Werwölfe und all das, aber es kam so plötzlich. Ich meine, wir dachten doch alle, dass ich kein Werwolf bin und dann auf einmal verwandle ich mich und weiß nicht was mit mir geschieht... Bis jetzt war ich "nur" ein ganz "normaler", wenn man das so nennen kann, Halbvampir und auf einmal bin ich noch mehr! Plötzlich muss ich sogar aufpassen, dass ich nicht wütend werde oder mich aufrege. Es ist einfach nur so eine komische Vorstellung Mensch, Vampir und Werwolf zu sein. Klar es ist auch verrückt ein Halbvampir zu sein, aber damit bin ich aufgewachsen, das ist nichts neues oder besonderes für mich.." Ich lehnte mich Halt suchend bei Seth an. Ich fühlte mich als würde ich jeden Moment in Ohnmacht fallen. Seth nahm mich behutsam und gleichzeitig schützend in den Arm und küsste mich auf mein Haar. Ich war ihm dankbar dafür.
Ich lächelte. "Aber ein Werwolf zu sein hat ja auch etwas gutes an sich: Jetzt altere auch ich euch nicht mehr weg. Und es gibt keinen Grund mehr eine Party zu feiern, denn Geburtstag hab ich jetzt theoretisch nicht mehr, oder?" Ich grinste bei dem Gedanken, wie enttäuscht Alice gucken würde, wenn sie erfährt, dass sie keine Party mehr planen muss. Ich lachte und Seth und meine Eltern stimmten mit ein.
Ich schaute auf die Uhr. - Es war schon 5 Minuten nach Mitternacht.
"Aber so wie ich Alice kenne, wird die es sich trotzdem nicht nehmen lassen eine Party zu schmeißen.", sagte meine Mum und grinste breit. Das nahm ich aber alles nur leicht am Rande wahr, denn mein Blick war immernoch auf die Uhr an der Wand gerichtet. Seth bemerkte das und schaute nun auch zur Uhr und flüsterte mir sogleich ins Ohr: "Alles gute zum Geburtstag, Schatz.."

***

Es war kein Geräusch zu hören, außer unser Atmen und das Schlagen unserer Herzen.
Ich lag still in Seth's Armen auf seinem Bett. Ich war dann doch nich mit zu Seth gegangen, obwohl ich noch immer ein wenig schockiert war.
Aber falls Alice sich nicht von ihrer Party abbringen lassen sollte, wollte ich ihr nicht den ganzen Spaß verderben und schon alles vorher sehen.
Mein Blick schweifte durch den Raum und fiel aus dem Fenster. - Es war Vollmond. Wie passend für so einen verrückten Nachmittag.
Auf einmal räusperte sich Seth in die Stille hinein.
"Cathy? Bist du noch wach?" Ich antwortete ihm nicht, sondern küsste in einfach nur flüchtig auf seine Lippen, woraufhin er grinste. "Ok, super, du bist also noch wach." Seth lächelte mich schief an, bevor er weitersprach. Noch einmal räusperte er sich.
"Ich weiß, es passt nicht gerade zu den heutigen beziehungsweise schon gestrigen Geschehnissen und dir gehen bestimmt viele andere Gedanken und Fragen durch den Kopf, aber was ich mich schon eine Weile frage ist: Wie kommst du eigentlich zu deinem Namen? Also versteh mich nicht falsch, ich mag deinen Namen sehr und er passt perfekt zu dir, aber "Catherine July" - Das zieht sich doch nicht einfach jemand an der Nase herbei. Das einzige was ich weiß ist, dass Edward ihn dir gegeben hat. - Natürlich nur mit der Einwilligung deiner Eltern."
Kurz lachte ich auf. - Wie kam er denn jetzt drauf? Aber ich beantwortete ihm trotzdem einfach seine Frage. "Ja, gegeben hat ihn mir mein Opa Edward. Er dachte sich er müsste wohl auch mal so kreativ sein wie Bella bei meiner Mum." Ich grinste Seth kurz an, welcher schmunzelte, und redete dann einfach weiter. "Nunja Opa dachte eben, dass ich der Beweis dafür bin, dass Vampire und Werwölfe keine Feinde sein müssen. Und so packte er von jedem Namen meiner Familie, sowie von Charlie und von Billy, einen Buchstaben in meinen Namen, fügte noch 1, 2 andere Buchstaben hinzu und kombinierte sie so miteinander, dass Catherine July entstand." "Und von wem ist welcher Buchstabe?", fragte Seth interessiert. Er konnte echt froh sein, dass ich ein gutes Gedächtnis hatte, doch ganz sicher war ich mir anfangs trotzdem nicht, als ich Seth meinen Namen erklärte.
"Also...C für Carlisle; A Für BellA; T für EmmeTt; H Für CHarlie; E für Esme; R für JaspeR; I für AlIce; N für meine Mum ReNesmee; E für Edward; J für Jacob meinen Dad; U dient einfach nur dazu, dass etwas sinnvolles entsteht; L für RosaLie und Y für BillY... Das müsste alles gewesen sein, oder?" Ich grinste zufrieden, als ich feststellte, dass ich mir die Person zu jedem Buchstaben gemerkt hatte.
"Wow. Das ist echt cool. Aber weißt du was? Ich bin echt hundemüde. - Im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich glaube dir würde ein wenig Schlaf auch ganz gut tun nach diesem Tag." Seth gähnte.
"Du hast wohl recht. Dann schlaf gut." Ich hatte meinen letzten Satz noch nicht einmal zuende gesprochen, da fiel Seth schon tief in den Schlaf. - Wie konnte man nur so schnell einschlafen?! Wahrscheinlich war das wieder eine dieser Werwolfangewohnheiten. Ich lächelte und rückte noch ein Stück zu Seth und legte meinen Kopf auf seine auf- und absinkende Brust. Ich lag noch eine Weile so da und lauschte seinen regelmäßigen Atemzügen. Dann schlief auch ich langsam aber sicher ein.

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Beitrag  Gast Do 08 Apr 2010, 01:34

Sorgenfänger - Renesmee's Sicht -

Voller Sorgen lehnte ich auf dem Sofa an Jacob. Die ganze Zeit schon machte ich mir Sorgen und Vorwürfe. - Wir hätten es doch wissen müssen, dass auch ein Teil von ihr ein Wolf sein musste. -
Sie sah die ganze Zeit so erschrocken aus, die ganze Zeit kam es mir so vor als wäre sie in ihrem Inneren gar nicht da gewesen.
Sie hatte zwar sehr stark gewirkt, aber das ist sie nicht. - Zumindest nicht so stark wie sie es vorgab zu sein. Es hat sie sicher sehr geschockt und dieser Schock wird nicht gleich so schnell wieder überwunden sein.
Jake riss mich aus meinen Gedanken: „He, mach dir doch nicht so viele Gedanken. Vergiss das alles doch wenigstens mal für eine Weile.“ - Er bettelte mich förmlich, aber das änderte nichts an dem was er gerade gesagt hatte.
„Es vergessen? Vergessen was mit unserer Tochter passiert? Vergessen, dass sie heute einen Schock erlitten hat? Das kann ich nicht vergessen! Sie ist meine Tochter und um sie mache ich mir nun einmal Gedanken! Du etwa nicht?!“
Für einen kurzen Moment war er still und suchte nach Worten, dann erwiderte er etwas nachdenklich: „Natürlich mache ich mir auch Sorgen um sie, aber sie hat nicht gerade sehr geschockt auf mich gewirkt. Es kam mir eher so...“ Ich ließ ihn gar nicht erst aussprechen. - Ich wusste schon wie dieser Satz enden würde und das linderte meine Wut nicht im geringsten. „...als hätte sie es einfach so weg gesteckt?! Wolltest du das sagen?“ Jake nickte nur stumm und erst jetzt nahm ich war, dass ich weit von ihm weg gerutscht war.
„Jetzt hör mit mal gut zu, Jacob Black!: Deine Tochter ist nicht so stark wie du denkst, auch wenn es so scheint, aber ich kenne sie gut genug um zu wissen, dass sie das gerade alles nur vorgespielt hat.“ Cathy war erst vor circa einer halben Stunde mit zu Seth gegangen.
Jetzt holte Jake tief Luft bevor er sagte: „Es tut mir leid, Nessie. Ich mache mir doch auch Sorgen um Cathy, aber was sollen wir denn machen?“ „...Wir könnten mit Carlisle reden. Bei mir dachten wir doch auch erst, dass ich die einzigste meiner Art bin, aber am Ende haben wir doch noch andere gefunden. Warum söllte das also bei Cathy nicht auch der Fall sein können?“
Ich lehnte mich wieder bei Jacob an und schlang meine Arme um seinen Bauch. Er seufzte.
„Okay, dann reden wir morgen sofort mit Carlisle, wenn alle Cullens morgen zu Cathy's Geburtstag kommen. Aber jetzt tue mir bitte den Gefallen und mach dir nicht mehr so viele Sorgen. - Ich ertrage es nicht dich so traurig zu sehen, mein Schatz.“ Er küsste mich auf mein Haar und ich nahm meine Arme und Hände von seinem Bauch und nahm sein Gesicht in meine Hände. Sofort waren all meine Sorgen wie weggeblasen, als ich in seine braune Augen sah. - Er war wie ein kleiner Traumfänger, blos, dass er nicht meine Albträume sondern meine Sorgen „einfing“. Ich lächelte ihn an und sagte: „Geht klar, Chef.“ Jetzt lächelte auch er mich an. Bei seinem Lächeln schmolz ich dahin. Und als er sich dann noch zu mir vorbeugte um mich zu küssen, ließ ich mich schließlich in seine Arme sinken und schlang meine eigenen Arme um seinen Hals.


Zuletzt von Catherine July am Do 08 Apr 2010, 01:38 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Vanilla Midnight Empty Re: Vanilla Midnight

Beitrag  Gast Do 08 Apr 2010, 01:37

Ein Geburtstagsbesuch ohne Geburtstagskind - Catherine July's Sicht -

„Und? Hast du gut geschlafen?“ Seth hatte schon wieder diesen besorgten Blick von gestern drauf, mit dem er mich jetzt über den Küchentisch hinweg anstarrte.
Ich kaute noch schnell auf den restlichen Cornflakes in meinem Mund herum und schluckte sie herunter.
Dann schaute ich zu Seth, welcher sich haufenweise Muffins reinstopfte. Die Muffins hatte Emily heute früh erst vorbeigebracht. Meine Mum musste sich diesen Anblick bestimmt auch gerade antun. - Den Anblick eines riesigen muskulösen Jungen der sich ungeniert mit Essen vollstopfte. Ich musste grinsen. Aber wenigstens hatte Seth noch ein wenig Anstand und schluckte erst das Essen herunter, bevor er mit mir sprach.
„Was ist denn so lustig, Cathy?“ Seth guckte mich verdutzt an.
„Ach, nichts besonderes. Ich dachte nur gerade daran, wie lustig es immer aussieht, wenn du, oder mein Vater, isst.“ Mein Grinsen wurde noch breiter.
„Achso... Aber du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet. - Also, hast du nun gut geschlafen oder nicht?“
Seth nahm sich noch einen der Blaubeermuffins, aber diesmal achtete er darauf wie er aß und aß auch gleich viel langsamer. Ich lächelte ihn an. „Ich hab erstaunlicherweise gut geschlafen.“
Ich stand auf und lief um den Tisch herum zu meinem Freund. Hinter ihm blieb ich stehen, legte meine Arme um seinen Hals, so dass meine Hände vor seiner Brust rumbaumelten, und legte mein Kinn auf seine Schulter. Meine Stimme wurde zu einem Flüstern.
“Ich hab wirklich erstaunlich gut geschlafen und hatte nicht einmal einen Albtraum wie ich eigentlich erwartet hatte. Sonst hab ich bei Vollmond eigentlich immer Albtraume und einen schlechten Schlaf.“, sagte ich gedankenverloren. Ich setzte ein Lächeln auf und sprach weiter.
„Aber wenn man seinen persönlichen Wachhund neben sich liegen hat, kann man ja nur gut und ohne Albträume schlafen, Schatz.“
Ich drückte ihm einen leichten Kuss in den Nacken. Seth lehnte seinen Kopf an meinen, welchen ich wieder auf seine Schulter gelegt hatte.
„Aber wenn der Wachhund so tief schläft wie ich könnte er dich bestimmt nicht beschützen.“ Auch Seth hatte jetzt ein fettes Grinsen im Gesicht.
„Hm. Da du ja auch der Wachhund bist ändert das natürlich die Sache ziemlich. Aber notfalls könnte ich mich jetzt ja auch selber beschützen.“ Immer noch lächelte ich und strich durch das dunkle Haar meines Freundes. Langsam drehte er mir sein Gesicht zu. Er lächelte nicht mehr. Sein Ausdruck war jetzt sehr ernst. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Er schloss seine Augen für ein paar Sekunden und holte tief Luft, dann sah er mir direkt in die Augen.
Ich konnte seinem Blick nicht ausweichen. - Irgendwie wollte ich es aber auch gar nicht, obwohl es mir unangenehm war.
„Du wirst nie zu der Gelegenheit kommen dich selbst zu beschützen oder dich selbst zu verteidigen, denn ich werde es nie zulassen, dass dir etwas oder jemand zu nahe kommt was dir schaden oder gar wehtun könnte. Das würde ich mir nie verzeihen. Lieber würde ich mein Leben geben, nur um dich zu beschützen...“
Wieder schloss er seine Augen und lehnte seinen Kopf an meinen.
„Ich weiß, Seth...“ Gerade als ich ihn küssen wollte klingelte es an der Tür. - Na super! Wer auch immer mich gerade dabei störte das wichtigste in meinem „Leben“ zu küssen, ich würde diese Person so mit bösen Blicken löschern, dass er oder sie sich wünschen würde nie geboren wurden zu sein. Wenn ich etwas hasste, dann wenn es in den tollsten und unpassensten Momenten an der Tür klopft oder klingelt!
Ich wollte gerade zur Tür gehen, als Seth mich am Arm festhielt. Er stand auf und stellte sich vor mich. Dann nahm er mein Gesicht in seine großen Hände, beugte sich zu mir herunter und gab mir einen flüchtigen Kuss. Er lächelte mich an und ging zur Tür.
Da konnte es jemand wohl echt nicht erwarten hereingelassen zu werden, denn schon wieder klingelte es. Langsam lief ich Seth hinterher. Ich hörte schon wie er die Tür öffnete.
„Hi, Alice!“ - Ja, super. Wer sollte es auch sonst sein?! Ich musste mich beruhigen, damit ich mich nicht vor Wut wieder verwandelte.
„Hallo, Seth! Ist Cathy bei dir?“, trällerte Alice als ich schon um die Ecke kam. Sofort erblickte sie mich und es trat ein erschrockener Ausdruck auf ihr Gesicht. Da fiel mir wieder ein, dass ich meine Haare noch nicht gekämmt hatte und auch noch in meinem Handtuch, was ich mir nach dem Duschen umgebunden hatte, dastand.
„Wie siehst du denn aus? So kannst du aber nicht auf deine kleine Geburtstagsfeier gehen!“ Alice' Blick bohrte sich mir entgegen und ich fühlte mich ein Verbrecher als Alice mich so anstarrte. Aber es war ja klar, dass sie sich nicht von ihrer Party hatte abbringen lassen.
Meine Tante kam mir mit einem riesigen Koffer entgegen und hakte sich bei mir unter.
„Zum Glück hatte ich soetwas schon befürchtet und habe ordentliche Sachen und alles andere was du jetzt benötigst mitgenommen.“, murmelte sie.
Sie zerrte mich die Treppe hoch ins Bad. Auf der Treppe hörte ich noch wie Seth die Tür schloss und leise kicherte.

* * *

Endlich hörte Alice auf an mich herum zu fuchteln. „Jetzt kannst du in den Spiegel gucken.“
Sie zog das Tuch vom Spiegel und sofort kniff ich meine Augen zusammen. Eigentlich hatte ich gar keine Lust mich als Endprodukt von meiner Tante im Spiegel zu betrachten, aber etwas neugierig war ich schon, denn sie bekam das echt immer super hin. Also öffnete ich erst ganz langsam mein linkes und dann mein rechtes Auge.
Im Spiegel sah ich die strahlende Alice, welche mal wieder begeistert über ihr Werk war, doch dann schweifte mein Blick weiter herunter zu mir und meine Kinnlade klappte herunter.
Das konnte nie und nimmer ich sein. - Vor mir stand eine Schönheit in einem langen, nicht zu engen blasslilanen Kleid, was leicht und nicht zu aufdringlich ihre gute Figur betonte.
Mein Blick wanderte wieder ein Stück höher und mir blickten zwei, durch nur ein wenig Wimperntusche und Lidschatten betonte, wunderschöne Augen entgegen.
Auch die Haare waren ein Traum. - Die braunen Locken wellten sich perfekt, aber dennoch verspielt auf ihrem Kopf in einer Hochsteckfrisur.
Entgeistert legte ich meine Hand an den Spiegel und die Hand der Schönheit berührte meine eigene an der glatten Scheibe des Spiegels. Ich drehte mich erstaunt zu Alice um.
„Alice...wie, wie hast du das gemacht? Was hast du mit mir gemacht?“
Alice grinste mich begeistert an. „Ich habe nur dein wahres Aussehen aus dir herausgeholt was du jeden Tag versteckst.“ - Da hatte sie Recht. Ich hatte mich noch nie so schön gesehen. Sonst hatte ich immer nur einen ganz normalen Pferdeschwanz und irgendwelche bequemen T-Shirts und Jeans an.
„Aber ist das nicht etwas zu extrem für eine Geburtstagsfeier die eigentlich nicht mal mehr von Nöten wäre?“, fragte ich die elfenartige Alice. „Nein, überhaupt nicht. Heute ist dein 16. Geburtstag. Da ist das doch genau so richtig.“ Sie strahlte mich immernoch begeistert an.
„Na wenn du meinst...“, murmelte ich immernoch etwas verwirrt von meinem Spiegelbild.
Alice schnappte sich meinen rechten Arm und ich stöckelte ihr auf meinen weißen Schuhen hinterher die Treppe herunter und in die Küche. Als wir diese betraten drehte Seth sich um und machte vor Erstaunen seinen Mund weit auf als er mich sah. Er kam auf mich zu und nahm mich in seine Arme. Er flüsterte mir ins Ohr. „Du bist wunderschön, Prinzessin...“
„Danke.“ Ich lächelte ihn an und gab ihm einen Kuss. Alice räusperte sich und ich lies wieder von Seth ab. Alice sah mich böse an. „Na los, sonst kommen wir noch zu spät auf deine eigene Feier!“
Ich erwiderte ihren bösen Blick. „Und du hast wirklich niemanden außer unserer Familie eingeladen?“ - „Naja...fast.“ - „Was?! Wen hast du denn noch eingeladen?“, fragte ich sichtlich nervös.
„Nur eine weitere Person die dich gerne kennen lernen will.“ Alice machte eine wegwerfende Bewegung mit ihrer Hand. Seth zog mich an seine Seite und legte seinen Kopf, durch seine Größe völlig problemlos, auf meinen. Ich drehte mich um und lehnte meinen Kopf gegen seine Brust, ich nuschelte: „Das kann ja was werden...“ - „Ich werde nicht von deiner Seite weichen, du wirst das schon durchstehen.“
Ich schaute zu ihm auf und mein Freund lächelte mich liebevoll an.

* * *

Als ich mit Alice und Seth unser Haus betrat war ich sehr erleichtert als ich feststellte, dass Alice hier nicht geschmückt hatte. Aber im nächsten Augenblick war ich auch schon wieder erstarrt, denn alle starrten mich an und ich bemerkte, dass ich in diesem schlicht eingerichteten Haus mit meinem Outfit viel zu sehr auffiel. Ich wurde rot im Gesicht und rückte noch ein Stück näher an Seth heran, welcher mir nur locker seinen Arm um meine Taille gelegt hatte.
Mein Blick schweifte über die Gesichter meiner großen Familie, welche mich begeistert anlächelte.
Doch dann blieb mein Blick an einem unbekannten Gesicht hängen. ER war ein Halbvampir. Das sah ich sofort. Ich hatte ein Auge für soetwas.
Ihm hingen seine langen schwarzen Haare ins Gesicht und sie flossen geschmeidig über seine Schultern. Er war wunderschön. Aber: Wer war er nur?
In seinen Augen glitzerte es. Ich lächelte ihn an und hoffte, dass sein funkelnder Blick mit galt, denn unter diesem Blick fühlte ich mich erschreckend geborgen.
Seth straffte nun seinen Griff um meine Taille und zog mich fest an sich. Ich sah schnell zu ihm herauf und er sah feindselig zu dem Unbekannten. Er hatte wohl entweder seinen Blick auf mir gemerkt, oder er hatte bemerkt, dass ich ihn auch angestarrt hatte. Ich räusperte mich.
„Ähm...und nun? War hier nicht die Rede von einer Party?“, fragte ich nervös und lächelte genauso nervös in die Runde. Ich vermied es aber den Unbekannten wieder anzuschauen.
Jetzt kamen alle auf mich zu um freudestrahlend zu gratulieren und um mir zu sagen wie schön ich heute doch aussähe. Geschenke bekam ich zum Glück keine. Sogar Alice hatte mich verschont und mir nichts geschenkt. Wie meine Mum und meine Oma hasste auch ich Geschenke. Es lag also sozusagen in der Familie.
Als fast alle bei mir waren kam meine Mum mit dem unbekannten Halbvampir zu mir gelaufen.
Sie selbst hatte mir schon gratuliert, das hieß also, dass sie mir höchstwahrscheinlich endlich den unbekannten Besucher vorstellen wollte. Meine Vermutung bewahrheitete sich als er mir lächelnd die Hand entgegenstreckte. Ich nahm sie höflich entgegen.
„Hallo. Ich bin Nahuel. Ein bekannter der Cullens. Und dir natürlich noch alles Gute zum Geburtstag.“, stellte er sich vor. „Cathy, danke.“, sagte ich nur knapp und lächelte zaghaft, denn Seth's Griff um meine Taille wurde immer fester. - War er etwa eifersüchtig? Er hatte doch überhaupt gar keinen Grund dazu! Nahuel war doch blos nett.
Als meine Mutter schweigend wieder ging sagte er: „Ich freue mich echt dich kennen zu lernen, Cathy.“ Sein Lächeln verschwand nicht. Bemerkte er denn nicht Seth's Blicke?
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, also nickte ich nur und sagte: „Schön, dass du gekommen bist.“ Ich spürte wie es in Seth's Brust grollte. Nahuel bemerkte das wohl auch.
„Ich geh dann mal lieber wieder. Wir sehen uns später schönes Geburtstagskind.“ Er lächelte immernoch, doch ich starrte ihn jetzt verwundert an. Als ich gerade etwas sagen wollte nahm Seth mir die Worte schon aus dem Mund. „Wie, ihr seht euch später?“ - „Ich bleibe ein paar Tage hier. Sie wohnt hier. Da wird es sehr wahrscheinlich zu einer weiteren Begegnung kommen. Warum fragst du? Was dagegen?“ Jetzt lächelte er nicht mehr. Ihn nervte es bestimmt auch schon, wie Seth ihn die ganze Zeit so anstarrte. Jetzt sah Seth ihn sogar schon so an, als wöllte er ihn am liebsten umbringen. „Und ob ich was dagegen hab! Immerhin ist sie meine Freundin und du starrst die die ganze Zeit an wie ein verliebter Gockel!“ Seth schrie fast. Ich versuchte ihn von Nahuel wegzuziehen, aber es gelang mir nur einige Zentimeter. Es schauten schon alle in unsere Richtung und das machte mich ziemlich nervös. Doch zum Glück blieben alle da wo sie standen oder saßen.
„Lass blos deine dreckigen Finger von ihr!“, knurrte Seth außer sich. Jetzt zerrte er mich von Nahuel weg.
Als wir am anderen Ende des Raumes waren blieb ich abrupt stehen. Seth drehte sich zu mir um und starrte immernoch wütend in die Luft.
„Was sollte das, verdammt?“, jetzt war ich die die ihn böse anfunkelte. Sein Blick wurde schlagartig weich und er beugte sich zu mir herab. - Er wollte mich küssen. Doch ich drehte meinen Kopf zur Seite, weshalb ich jetzt zu Nahuel schaute. Er hatte einen vergnügten Blick aufgesetzt und blickte zu uns herüber.
Seth zog mich an sich und flüsterte: „Es tut mir leid... Aber du hättest mal sehen sollen wie er dich die ganze Zeit angestarrt hat!“ - Er war also doch eifersüchtig. Irgendwie fand ich das sogar süß von ihm. Also drehte ich meinen Kopf wieder zu ihm und lächelte ihn an.
„Ist schon okay.“ Ich konnte ihm einfach nicht lange böse sein...

* * *

Seit einer Weile saß ich nun schon mit Seth und meiner Oma Bella auf dem Sofa. Wir hatten uns unterhalten, so wie alle anderen die hier waren, doch dennoch fiel mir nach einer Weile aus, dass ich einige meiner Familie nicht mehr entdecken konnte. - Carlisle, Alice und meine Eltern waren nirgends in unserem kleinen Wohnzimmer zu sehen. Langsam wurde ich neugierig und wollte unbedingt wissen wo sie waren und was sie da taten. Im Wohnzimmer war immerhin noch genug Platz für und alle, daran konnte es also nicht liegen. Redeten sie etwa über etwas geheimes? Über etwas, was ich nicht wissen durfte?
Ich beschloss es herauszufinden. - Hätte ich diese Entscheidung doch lieber nicht getroffen...
„Ich geh mir mal was zu trinken holen.“, sagte ich zu denen die mit mir auf dem Sofa gesessen hatten. Seth nahm meine Hand und wollte schon aufstehen um mir zu folgen. „Warte, ich komm' mit.“
Ich lächelte ihm an und winkte ab. „Nein. Ich komm schon allein klar.“ Ich ging einfach in Richtung Küche ohne auf eine Antwort oder Reaktion zu warten.

* * *

Schon von weitem hörte ich die Stimmen meiner Eltern. Sie klangen traurig. Ich wollte schon wieder umdrehen, als ich meinen Namen hörte: „Du wusstest, dass etwas mit Cathy anders sein würde?!“ - Die Stimme die das sagte gehörte zu meinem wütenden Vater. Aber es war mir in diesem Moment auch ziemlich egal wer es gesagt hatte. - Es ging hier um mich und das war Grund genug weiter zu lauschen.
Ich blieb erstarrt vor der Küchentür stehen, sie stand einen winzigen Spalt weit offen. Ich spähte hinein und sah Carlisle, Alice, Mommy und Daddy zusammen am Küchentisch stehen. Meine Eltern warfen Carlisle sorgenvolle, oder vielmehr vorwurfsvolle Blicke zu. Alice stand einfach nur daneben und sah genauso traurig aus wie meine Mum.
Endlich antwortete Carlisle meinem Vater: „Ich wusste nichts von der Werwolfssache die gestern geschah, Jacob. Ich dachte, dass der Unterschied zwischen Renesmee's und Catherine's Blut nur diese Kleinigkeiten ausmacht, dass sie zum Beispiel kein Blut mag und ganz normal wächst. Ihr Blut hat ja nicht mit dem eines Wolfes übereinstimmt. So ein Wesen wie Cathy hat es noch nie gegeben, woher sollte ich es also besser wissen? Sei doch vernünftig. - Du kannst mich nicht für etwas verantwortlich machen, was ich gar nicht wissen konnte. Und hätte ich gewusst was mit ihr passieren würde hätte ich es euch doch gesagt. Ich hätte sie nie so unwissend...“ Alice lies ihn nicht aussprechen und fing an mit gequälter Stimme zu flüstern: „Ich hätte es sehen müssen. Es tut mir so leid, dass meine Gabe auch bei ihr versagt...“
Meine Mutter ging auf sie zu und umarmte sie. „Aber du kannst doch nichts dafür! Auch meine Zukunft kannst du nicht sehen. Und Jake's auch nicht. Da ist es doch ganz normal. Noch dazu, weil sie ein Wolf ist...“ - Bei ihrem letzten Satz lief meiner Mum eine einzelne Träne die Wange herunter. Schnell wischte sie sie wieder weg. Sie tat mir so leid. Ja, es tat mir leid, dass sie wegen mir so traurig war.
Ich zuckte leicht zusammen, als auf einmal wieder mein Vater die Stimme erhob.
„Was soll denn noch mit ihr passieren? Wird sie als nächstes vielleicht gleich ganz und für immer zum Wolf?!“ Was um Himmels Willen hatte mein Vater nur für ein Problem? Ich hatte kein großes Problem damit ein Werwolf zu sein. Ich hatte mich erstaunlicherweise schon innerhalb eines Tages daran gewöhnt. Ich war sogar ganz froh darüber, denn jetzt konnte auch ich sehr lange oder für immer aus dieser Welt bei meinen Eltern und dem Rest meiner Familie bleiben. Ich musste mich einfach nur oft genug in einen Wolf verwandeln.
Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf das Drama in der Küche. Carlisle ging auf meinen Dad zu um ihn eine Hand auf die Schulter zu legen, aber dieser wehrte ihn ab und fing nun richtig an zu schreien, so dass es nun wirklich jeden in unserem kleinen Haus gehört haben musste.
„Weißt du überhaupt was das für Cathy bedeutet?! Sie wird NIE Kinder bekommen können. Das wird sie kaputt machen. Sie liebt Kinder! Schon seit sie 13 ist sagt sie, dass sie sich nichts sehnlicher wünscht als später mal viele kleine Kinder zu haben! Man sieht es doch an Leah. Sie kann damit bis heute noch nicht umgehen! Und sie ist nun seit ungefähr 20 Jahren Wolf!“ - „Aber ich kann auch Kinder bekommen und Catherine ist mein Kind und nicht Leah's. Sie müsste doch blos aufhören sich zu verwandeln.“, versuchte meine Mutter die anderen zu beruhigen.
Aber ich hatte genug gehört. Ich fing an zu weinen. Ich schluchzte und alle Blicke in der Küche wurden auf die Tür gerichtet hinter der ich stand. Alice kam auf mich zu. Ich rannte los. An allen vorbei. Einfach geradeaus durch das Wohnzimmer wo alle wie erstarrt dastanden. - Natürlich. Sie hatten meinen Vater garantiert gehört.
Ich rannte einfach weiter. Rannte in der Hoffnung mir so den Wolf aus dem Leibe rennen zu können. Ich wollte kein Wolf mehr sein. Aber wie sollte ich sonst für immer hier bei den anderen leben?
Aber ich wollte doch schon immer Kinder seit ich klar denken konnte. Es war schon immer ein Traum von mir gewesen eine so gute Mutter zu werden wie meine eigene es für mich war. Doch jetzt zerfiel mein Traum nur noch in einen Trümmerhaufen. Und wie sollte ich Seth je wieder in die Augen schauen? - Wer will schon mit einem Mädchen zusammen sein die keine Kinder bekommen kann? Ich würde Seth nie kleine „Nachfolger“ bieten können.
Prägung hin oder her er würde mich jetzt so und so nicht mehr wollen. Das war mir jetzt sofort klar.
Ich rannte mir weiter die Seele aus dem Leib, doch der Schmerz blieb. Weinend krümmte ich mich auf dem feuchten Waldboden zusammen.

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Vanilla Midnight Empty Re: Vanilla Midnight

Beitrag  Gast Mo 12 Jul 2010, 01:13

Die Nacht in der mein Herz zerbrach – Catherine July -

Mein schluchzen, weinen und schreien erfüllte den ganzen Wald.
Ich war verzweifelt. Total am Ende.
Das mit den Kindern hatte ich nicht gewusst. Ein Werwolf zu sein hatte ich mir einfacher vorgestellt. Doch es war nicht so simpel wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Man musste viele Opfer bringen. Man musste manchmal sogar seine große Liebe dafür aufgeben. - Ich würde Seth verlassen müssen.
Wölfe werden doch auf das Mädchen oder auf die Frau geprägt, welche ihnen die stärksten Nachfolger vorbringen kann. Und Seth war auf mich geprägt. Auf mich, welche keine Kinder bekommen kann. Irgendetwas daran musste falsch sein. Zumindest wenn man nach der Theorie der anderen Wölfe aus dem Rudel ging.
Ich war nun ein Teil dieses Rudels. Und deswegen musste ich an das beste für das Rudel denken. Und das beste war, wenn ich Seth verlassen würde.
Durch Leah fielen auch schon ein paar Kinder weg. Da konnte ich das alles nicht noch schlimmer machen und an mich denken. Wenn es um mich gegangen wäre hätte ich ihn nie verlassen, aber es ging hier nicht um mich, sondern um ihn und alle anderen Wölfe.
Wieder krampfte sich mein Magen zusammen und mein Weinen begann noch lauter von neuem. - Wie sollte ich es nur fertig bringen meinen Liebsten zu verlassen?

* * *

Schon seit Stunden lag ich hier auf dem feuchten Waldboden. Vor einer Stunde hatte ich aufgehört zu schluchzen und vor Kummer und seelischem Schmerz auf zu schreien. Es half ja nicht. Das hatte ich nach einer Weile gemerkt. Jetzt lag ich nur noch stumm da. Und immer wieder liefen mir stumme Tränen die Wangen herunter.
Ich wusste ja nicht einmal wo ich war.
Erst war mir das auch völlig egal, doch mittlerweile hoffte ich, dass mich endlich jemand finden würde. Ich fühlte mich so allein. Vermissten sie mich überhaupt? Suchten sie nach mir? - Ich war mir nicht sicher. Hätten sie gesucht, hätten sie mich dann nicht schon gefunden gehabt? Auch das wusste ich nicht. Ich hatte nicht darauf geachtet wie lange und wohin ich lief. Deswegen konnte ich auch nicht einschätzen wie lange es dauern würde mich zu finden.
Ich wusste nichts. Ich wollte einfach nur gefunden werden. Und ich kam mir so ungeliebt vor. Keiner schien sich Sorgen zu machen was mit mir geschah und wo ich war.
Doch dann, als ich die Hoffnung, dass mich jemand finden würde, schon fast aufgegeben hatte, hörte ich ein leises Knacken. Es kam nicht von weit her. Es musste ganz nah sein.
Noch ein Knacken.
Erschrocken sprang ich auf und blickte mich um. Doch da war nichts.
Sofort knackte es wieder. Diesmal genau über mir in der Baumkrone einer großen Tanne. Mein Kopf schwirrte und Panik stieg in mir auf. Ich begann zu rennen. Doch alles um mich herum verschwamm und es bildete sich ein dichter Schleier aus Tränen vor meinen Augen.
Ich weinte vor Angst was jetzt kommen würde und konnte durch meine Tränen nicht mehr sehen wohin ich lief. Das wurde mir auch sofort zum Verhängnis. - Ich lief umher ohne auf dem Boden etwas zu erkennen. Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem rechten Knöchel. Ich war gegen einen auf dem Boden liegenden Ast getreten.
Doch der Schmerz war nicht das einzigste was mich erstarren ließ. - Ich fiel. Geradewegs dem Boden entgegen. Und es gab nicht wo ich mich hätte festhalten können. Blitzschnell stieß ich meine Arme nach vorn um mich abzufangen, doch das brauchte ich nicht. Bevor ich aufschlagen konnte wurde ich von zwei kräftigen Händen an den Schultern gepackt und wieder hochgezogen. Als ich wieder aufrecht stand fand ich mich in den Armen meines Retters wieder. Ängstlich klammerte ich mich an ihn und fing wieder an zu schluchzen. Ich wusste nicht warum aber die Tränen kamen einfach und hörten nicht wieder auf. Eigentlich hätte ich doch froh sein müssen.
Unter meinen Tränen bekam ich nur ein kleines zittriges Wort heraus: „Danke...“ Dann brach meine Stimme. Allmählich begannen meine Tränen zu trocknen und ich schmiegte mich an die Brust meines, immer noch unbekannten, Retters. Ihn schien das überhaupt nicht zu stören. Er zog mich noch näher an sich heran und strich mir beruhigend über meine Locken. Eigenartigerweise fühlte ich mich bei ihm wohl. - So wie bei Nahuel vorhin, als er mich angeblickt hatte... Merkwürdig.
Die ganze Zeit über hatte mein Retter nichts gesagt und mir war es anfangs auch ganz gleichgültig gewesen wer er war, doch nun wurde ich neugierig und drückte mich leicht von ihm weg um ihn anzuschauen.
Als ich dem Unbekannten ins Gesicht sah breitete sich ein Lächeln auf meinem eigenen Gesicht aus. Ich war erleichtert, dass es nicht Seth war. Ich hätte das jetzt noch nicht ertragen.
Nein. - Es war Nahuel.

***

Ich lächelte vor Freude, weil es nicht Seth war, aber es verwunderte mich sehr, dass gerade Nahuel mich gesucht und gefunden hatte. Wir kannten uns doch erst seit dem Beginn meiner Geburtstagsparty. Das war noch nicht lange her.
Doch auch Nahuel lächelte mich an.
Ich räusperte mich und traute mich dann endlich etwas zu sagen um das Schweigen zu brechen. „Nahuel? Du? Ich meine, wie hast du mich gefunden?“ - „Ich weiß es selbst nicht so genau. Schicksal? Aber wichtig ist doch: Ich habe jedenfalls das gefunden was ich so verzweifelt gesucht habe.“
Als er mir antwortete blickte er mir direkt in die Augen. Das machte mich ziemlich nervös und ich schaute gekonnt an ihm vorbei.
Doch hätte ich das nicht getan hätte ich das kommende gesehen und vielleicht auch abwehren können:
Nahuel beugte sich zu mir nach vorn. Und erst hatte ich mir dabei auch nichts gedacht, aber dann spürte ich wie sich seine kühlen Lippen auf meinen Hals drückten und ich erstarrte. Mein ganzer Körper war starr vor Schreck.
Ich biss meine Zähne heftig zusammen und sog die Luft scharf ein.
Jedoch deutete Nahuel meine Reaktion wohl etwas falsch und fühlte sich dadurch noch mehr dazu angespornt weiter zu machen. - Seine Lippen suchten sich den Weg von meinem Hals zu meinen eigenen und überhitzen Lippen. Mein Körper spannte sich noch mehr an und obwohl ich es wollte konnte ich mich nicht bewegen. Meine Augen weiteten sich und ich hatte nur einen einzigen Gedanken, welcher mir im Kopf herum irrte: „Seth, Seth, Seth, Seth, Seth...“
Als Nahuel dann aber begann seine Lippen auf meinen zu bewegen entspannte ich mich langsam, aber sicher und überraschender Weise. Ich lies es einfach so geschehen. Das kam wahrscheinlich dadurch, dass mir ganz plötzlich ein anderer schmerzhafter Gedanke in den Kopf schoss: „Ich muss Seth loslassen. Da macht das hier alles auch nichts aus, vielleicht hilft es mir sogar dabei ihn wenigstens für eine kurze Zeit zu vergessen...“
Leise lief mir eine Träne die linke Wange herunter. Sie rollte unaufhaltsam weiter, bis sie auf unsere aneinander geschmiegten Lippen traf. Als ich die salzige Flüssigkeit schmeckte rollten sogleich noch mehr Tränen hinterher. - Und in diesem kurzen, aber bedeutsamen Moment brach mir zum ersten Mal mein Herz...
Das alles schien mein Gegenüber gar nicht zu stören, denn er lies nicht von mir ab, dennoch war ich mir sicher, dass er mein Herz brechen spüren konnte, so nah wie er mir nun war. Und sicherlich konnte er spüren, dass mein Herz in fast regelmäßigen Absätzen für einige Sekunden aussetzte und nur holpernd weiterschlug.
Noch nie in meinem Leben hatte ich einen so großen Schmerz verspürt. Das war alles viel zu viel für mich und ich fing an am ganzen Leib zu zittern. - Ich drohte zusammen zu brechen, doch Nahuel hielt mich weiter fest und setzte seine Küsse fort ohne darauf aufmerksam zu werden, dass ich gar nicht mehr in der Realität anwesend war.
All meine Sinne waren wie betäubt. - Ich konnte nichts mehr fühlen, außer diesen Schmerz. Ich sah nichts mehr, außer diese verschwommene Schicht aus Tränen. Und diese Tränen konnte ich nicht mehr schmecken. Und ich konnte nichts mehr hören, außer die holpernden Schläge meines gebrochenen Herzens und das schnelle Rauschen meines Blutes.
Bis eine vertraute Stimme meinen Namen rief: „Catherine? Catherine, bist du..?“ Weiter kam er nicht und erst dachte ich schon ich würde mir das alles nur einbilden, doch Nahuel ging einen Schritt zurück und drehte sich um. Nun konnte ich Seth sehen wie er mit aufgerissenem Mund und großen Augen voller Schmerz vor uns stand. Ja, man konnte ihm den Schock und gleichzeitig den Schmerz und die Verzweiflung in den Augen ablesen. Und das konnte ich nicht mit ansehen, denn ich wusste, dass ich der Grund für all das war, was in seinen Augen geschrieben stand.
Ohne darüber nachzudenken riss ich mich von Nahuel los und rannte heute schon zum zweiten Mal davon. Doch hinter mir hörte ich Schritte die näher kamen. Und diese Schritte waren eindeutig die von Seth. - Warum lief er mir nur nach? Und warum hatte und würde ich ihm noch mehr wehtun müssen? - Ich war so wütend auf mich selbst und nun überlagerte die Wut den Schmerz der mich schon die ganze Zeit übermannt hatte. Die Wut durchströmte meinen ganzen Körper.
„Das ist gut. Wenn ich mich jetzt verwandle kann ich schneller rennen.“, dachte ich und hatte schon ein wenig Hoffnung wenigstens vor Seth davonlaufen zu können, auch wenn er sich ebenso in einen Wolf verwandeln könnte und somit auch wieder schneller wäre als ich.
Doch wie ich es eigentlich gedacht hatte, verwandelte ich mich nicht. Abrupt und völlig erstarrt blieb ich stehen. “Warum verwandle ich mich nicht?“, fragte ich mich selbst. Und noch einmal ließ ich die Wut in mir völlig frei, doch es geschah wieder nichts. Ich tastete innerlich meinen ganzen Körper nach dem Werwolf in mir ab, doch fand nichts.
Und erst jetzt merkte ich, dass mein Herz nicht mehr schlug.
Doch die Schritte hinter mir kamen immer näher, also lief ich sofort wieder los, denn ich hatte keine Zeit jetzt über mein Herz nachzudenken und, dass es nicht mehr schlug, auch wenn es noch so erschreckend und beunruhigend war.
Doch ich fühlte mich jetzt noch mehr wie ein Monster. Ein herzloses und gefühlskaltes Ungeheuer. Vorher hatte ich den Menschen oder den Wolf wenigstens noch in mir wahrgenommen, doch jetzt fühlte ich mich nicht mehr auch nur im geringsten menschlich.
Doch all die Gedanken um dieses Problem waren wieder so plötzlich und so schnell weg wie sie gekommen waren, als sich eine Hand auf meine rechte Schulter legte. Ruckartig drehte ich mich um und blickte in das schmerzverzerrte und doch wunderschöne Gesicht von Seth.
Ich wollte mich schon wieder losreissen, doch Seth war schneller und stärker als ich und nahm mich in die Arme und hielt mich dort fest. Mit gepresster Stimme fragte er: „Was und warum tust du es mir hier an, Catherine? Was willst du mit diesem...diesem...Bastard?!“
Ich spürte wie mein Haar nass wurde. Und ohne zu auf zu sehen wusste ich warum: Tränen tropften darauf. Seine Tränen.
Obwohl ich am liebsten in dieser Stellung verharrt geblieben wäre und ihn getröstet hätte, drückte ich mich widerwillig von ihm weg. Und genauso widerwillig ließ er mich los. Seine Arme hingen schlapp an seinen Seiten herab, als ich ihn betrachtete. Am liebsten hätte ich einfach angefangen zu weinen, doch meine Augen blieben an seinen hängen. Sie waren rot geädert und von Tränen getrübt. Es machte mich noch trauriger ihn in so einer Verfassung zu sehen und ich wollte nicht, dass es ihm noch schlechter ging, dennoch sagte ich leise und gequält: „Es ist aus zwischen uns... Ich kann das nicht. Wir gehören einfach nicht zusammen.“ - Und ob wir das taten. Das wusste ich eigentlich genau. Wir waren aufeinander geprägt und das war nicht zu ändern. Wir würden für immer zusammengehören. Doch ich war mir noch immer sicher, dass es besser so für ihn war, wenn ich das alles beenden würde.
Und wie ich es erwartet hatte wurden Seth's Gesichtszüge noch mehr von dem Schmerz den er innerlich hatte verzerrt. Er sah gequält aus. Sein Gesicht war nur noch eine einzige schmerzliche Fratze.
Ich legte meine Hand auf sein Herz und flüsterte mit gebrochener Stimme: „Das alles tut mir so leid. Doch mein Herz wird für immer nur dir gehören...“ Und wieder spürte ich wie still mein eigenes Herz war.
Und jetzt verstand ich das alles. Auch wenn es noch so übernatürlich und abgedreht klang. Doch jetzt wurde mir immer klarer vor Augen, warum es nicht mehr schlug: Als ich mich endgültig von Seth losgesagt hatte hatte es aufgehört zu schlagen... Mit dieser Entscheidung hatte ich sozusagen mein „Leben“ verloren. - Seth.
Und plötzlich riss dieser mich aus meinen Gedanken.
„Für immer soll es mir gehören? Was war dann das gerade eben mit diesem Typen? Und das wichtigste: Warum verlässt du mich dann und brichst mir damit mein Herz? Warum, Cathy? Warum?“, sagte er und immer wieder traten ihm erneut Tränen in die Augen die leise seine Wangen herunter rollten.
Bei seinen letzten Worten spürte ich wie sein Herz unter meiner Hand einen Aussetzer machte. So wie meines es getan hatte. - Ich hatte jetzt auch sein Herz gebrochen.
Und fast hätte ich gedacht auch seines würde jetzt aufhören zu schlagen. Doch es schlug weiter. Seth war hier nicht das Monster, sondern ich. Ich war hier der nun voll und ganz eiskalte Vampir. Mit dieser entsetzlichen „Tat“ hatte ich alles menschliche in mir verloren.
Tränen suchten sich den Weg über mein Gesicht als ich das feststellte. Und wieder einmal wandte ich mich von dem ab den ich liebte und rannte davon.
„Ich weiß es nicht...“, flüsterte ich noch, bevor ich im tiefen Wald verschwand.

***

Ich wusste nicht wie, aber irgendwie hatte ich zurück zu unserem Haus in La Push gefunden. Es sah so verlassen und leer aus, wie als würde dort niemand wohnen. Es war auch nirgends ein Geräusch zu hören.
Ich lief schlapp auf den Stein neben der Haustür zu und holte unseren Ersatzschlüssel darunter hervor, nachdem ich mich kurz umblickte um mich zu vergewissern, dass es niemand sah.
Mein eigener Schlüssel lag noch in meinem Zimmer oben. Als ich aus dem Haus stürmte hatte ich ihn nicht bei mir.
Vorsichtig und in der Hoffnung, dass wirklich niemand zuhause war, öffnete ich die Tür. Als ich eintrat fand ich wirklich ein völlig leeres Haus vor. Niemand wartete auf mich. Wahrscheinlich suchten sie nach mir.
Nachdem ich den Schlüssel auf den Schuhschrank gelegt hatte rannte ich die Treppen hoch in mein Zimmer. Und dort konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten die ich noch vor ein paar Minuten wieder unterdrücken konnte. Sie liefen mir einfach die Wangen herunter und drohten nun wirklich nicht wieder zu verebben. Wie konnte ich eigentlich weinen, wenn mein Herz nicht mehr schlug und ich somit jetzt eigentlich ein richtiger Vampir sein musste?
Um mich zu vergewissern, dass ich mir diese Leblosigkeit nicht nur einbildete, versuchte ich noch einmal mein Herz zu erspüren. Doch wie schon die ganze Zeit über war da nichts zu finden. Kein Pochen. Kein Schlagen. Nicht mal ein kleiner Ansatz davon. Nur Stille. Und Schmerz. Schmerz über den Verlust eines Menschen den ich mehr liebte als meine ganze Familie.
Meine Grandma Bella hatte mir einmal von einer Zeit in ihrem Leben erzählt die voller Kummer und Schmerz war. Das war die Zeit als mein Opa Edward sie verlassen hatte.
Früher konnte ich mir diesen Schmerz nicht im geringsten vorstellen, doch in diesem Moment war ich mir ganz sicher, dass sie sich so gefühlt haben musste. - Als hätte man ihr die Luft genommen. Den Grund zu leben. Und als hätte man einen Teil von ihr gestohlen. Als hätte man ein großes Loch, dass erst wieder durch diese Person die man liebt gefüllt werden kann.
Wie verrückt das alles doch war: Anfangs ging es noch um die Sache mit dem Wolfsdasein und den Kindern, doch jetzt kam mir das alles so unwichtig vor. Es war nur noch der Auslöser für etwas viel schlimmeres.
Und wieder fühlte ich mich wie ein grausames, gefühlskaltes Monster. Die ganze Zeit macht ich mir Vorwürfe.
Während ich versuchte den Schmerz zu unterdrücken warf ich mich auf mein Bett. Ich drückte mein tränen überströmtes Gesicht in mein blaues Kissen. Ich weinte einfach nur vor mich hin und musste die ganze Zeit an Seth denken. - Was hatte ich ihm da nur angetan? Wie konnte ich ihm so weh tun? Aber ich war mir sicher er hatte etwas besseres und nutzvolleres als mich verdient.
Schon nach einigen Minuten, die mir vorkamen wie Stunden, hörten meine Tränen langsam auf wie wild aus meinen Augen zu strömen und ich richtete mich wieder auf. In meinem Bett sitzend betrachtete ich das nasse Kissen. Da wo mein Gesicht gelegen hatte, hatte es dunklerere und nasse Flecken. Sofort erkannte ich, dass die Flecken eine Form bildeten. Es sah aus wie ein kleiner Wolf. Das erinnerte mich wieder an das was ich getan hatte.
Voller Wut über mich selbst und meine Natur nahm ich das Kissen und schleuderte es an meine Zimmerwand an der meine ganzen Familienfotos hingen. Mit einen lauten Klirren fielen ein paar Bilder herunter und die Glasscheiben und Bilderrahmen zerbrachen.
Darunter auch ein Bild von mir und einem riesigen sandfarbenen Wolf. Als ich dieses Bild auf dem Boden zerspringen sah schnellte ich hervor und hob es sanft und behutsam auf. Ich betrachtete diese schöne Erinnerung und wieder liefen mir stille Tränen übers Gesicht. Ich erinnerte mich an diesen Tag als das Foto entstanden war. - Es war eine meiner noch klarsten Erinnerungen aus meiner Kindheit.

>> Es war ein schöner sonniger Tag im Sommer. Ich war gerade 8 Jahre alt geworden.
Ja, es war also genau heute vor 8 Jahren. Doch dieser Geburtstag war viel schöner und
ohne jegliche Schmerzen...
An diesem Tag hatte ich erfahren, warum Seth nie von meiner Seite wich. Man hatte mir endlich von den Prägungen und besonders von Seth's Prägung auf mich erzählt. Und ich sah zum ersten Mal wie Seth als Wolf aussah. Doch es machte mir keine Angst so wie es wohl die meisten anderen 8jährigen gegangen wäre.
Aber nein, ich war froh und so etwas natürlich auch schon gewohnt. Ich war ja schon in all die anderen Geheimnisse eingehüllt worden. Es war der zweit schönste Tag meines Lebens...

***

Ich stand einem riesigem sandfarbenem Wolf gegenüber, welchem die Besorgnis in den Augen geschrieben stand. Ich strich mit meiner rechten Hand über seine riesige Schnauze. Ich kicherte und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, dann vergrub ich mich dort in seinem Fell.
„Wie konntest du nur denken, dass ich Angst vor dir haben könnte, Seth? Du Schwachkopf. Ich werde dich immer lieb haben. Egal was du bist und was du tust.“ Ich blickte ihm jetzt in die Augen und steckte ihm lachend die Zunge heraus. Er tat es mir gleich. Dieser Anblick brachte mich noch mehr zum lachen und ich ließ mich in die Wiese fallen. Mein Bauch tat schon vom Lachen weh, weshalb ich mich lachend auf dem Boden krümmte. Als Seth sich dann auch noch auf mich stürzte und mich abschlabberte wie ein Hund machte es das auch nicht besser.
Wir hatten bestimmt schon Stunden herumgetollt als ich mich vor Erschöpfung seufzend auf dem Gras ausbreitete. Seth ließ sich mit einem wohligen Brummen neben mir nieder und stupste mich mit seiner feuchten Nase an.
Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und sah ihm in die Augen. - Sie leuchteten förmlich vor Freude. Auf meinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Doch als ich gerade etwas sagen wollte räusperte sich jemand hinter mir. Erschrocken wandte ich mich um und sah meinen Vater. Er hielt eine Kamera in der Hand und machte damit eine Geste in unsere Richtung als er fragte: „Soll ich ein Foto von euch beiden machen? Wer weiß, wann ihr mal eine Erinnerung an eine solche schöne Zeit gebrauchen könnt.“ Er lächelte mich an und seine weißen Zähne blitzten hervor.
Ich nickte meinem Vater zu und warf mich auf Seth's Rücken. Ich lachte und der Auslöser der Kamera klickte leise... <<<

***

Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Das Glas meines Fensters gab ein Geräusch von sich. Irgendetwas prasselte dagegen.
Um nach zu sehen wer oder was da draußen war legte ich das Foto auf meine Bettdecke und stand auf. Ich beugte mich zum Fenster herüber welches direkt am Ende meines Bettes in die Wand eingelassen war. Mein Blick schweifte hinaus in die Dunkelheit, doch ich sah niemanden der für die Geräusche verantwortlich sein könnte und regnen tat es auch nicht. Also beschloss ich das Fenster zu öffnen, in der Hoffnung die Person oder was auch immer es war, würde einfach nur zu nah am Haus stehen.
Das Fenster gab ein leises Quietschen von sich als ich es öffnete. Gerade als ich meinen Kopf herausstecken wollte flog mir ein kleiner Stein entgegen. Ich konnte gerade so ausweichen und der Stein flog knapp an meinem Kopf vorbei. Leise fluchte ich und steckte nun etwas vorsichtiger meinen Kopf durch das Fenster. Im blassen Licht des Mondes zeichnete sich unten auf der Wiese eine ziemlich große und muskulöse Gestalt ab. Durch meine Nase nahm ich dem Geruch eines Werwolfs wahr und ein kleiner panischer Laut entfloh meinen Lippen als ich den Geruch einem bestimmten Wolf zuordnen konnte.
„Seth?“, fragte ich eher mich selbst, doch trotzdem richteten sich zwei dunkle Augen von unten zu mir herauf.
Ich wollte mein Fenster gerade schnell zuschlagen und Seth da draußen stehen lassen. Ich wollte ihn nicht noch mehr Schmerzen zufügen und ich konnte den Anblick von ihm, wie er so traurig war, nicht mehr ertragen.
Doch ohne jegliche Schwierigkeiten begann er blitzschnell und völlig problemlos die Wand des Hauses bis zu meinem Fenster hochzuklettern. - Er war schon immer gut im Klettern gewesen und es war nicht das erste Mal, dass er mitten in der Nacht so in mein Zimmer kam. Doch die anderen Male war es lustiger gewesen und er hatte es immer sehr leise und mit einem Lächeln auf den Lippen getan.
Doch jetzt lies er sich mit getrübtem Blick und hängenden Schultern laut auf allen Vieren auf mein Bett fallen. Als er wieder aufrecht vor mir stand hielt er mich fest in seinen Armen so wie er es im Wald getan hatte. Doch diesmal ließ er mich nicht los, als ich mich weg zu drücken versuchte.
Doch wieder stellte er mir die gleiche Frage: „Was und warum tust du es mir an, Catherine?“ Und wieder rollten ihm Tränen über sein schmerzverzerrtes Gesicht.
Das Gefühl eines Dejavue's überkam mich, doch alles was danach kam war definitiv etwas was mir noch nie passiert war...

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Vanilla Midnight Empty Re: Vanilla Midnight

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