I´am always by your side
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I´am always by your side
Kapitel 1 : Der Neuanfang
Genervt stützte ich mich mit einem Arm am Fenster des Autos ab und blickte auf die Straße.
Forks.
Ich schaute auf die Straße und seufzte. „Jetzt sei doch nicht so pessimistisch, Sam“, sagte John Smith. „Das wird bestimmt toll!“
„Ja, schon, ich weiß nicht so recht“, antwortete ich leise. Er legte mir mitfühlend einen Arm um die Schulter.
„Es wird ein Neuanfang werden, ich verspreche es dir.“
Ich nickte und musste leicht grinsen. Ja, so war mein bester Freund. Er versuchte immer etwas Gutes an einer Sache zu sehen.
John Smith war groß und hatte kurze nussbraune Harre. Seine Augen waren ebenfalls braun, die den Blick von seinen ausgeprägten Wangenknochen ablenkten.
Er war achtzehn Jahre alt und jederzeit an meiner Seite. Ich kannte ihn seit der fünften Klasse, wo die Freundschaft entstand.
Da Johns Vater versetzt wurde, würden wir nun bei seiner Tante leben. Meine Eltern waren seit zwei Jahren tot, und da ich keine Verwandten mehr hatte, bekam Mr. Smith das Sorgerecht.
Ich hatte mich vor meiner Anreise über Forks erkundigt, in dieser Stadt schien selten die Sonne, ganz abzusehen von Hitze.
Dann kamen wir endlich an.
Mrs. Smith Haus war groß. Die Außenwand war grün und mit schwarzen Rosen verziert. Dafür gab es normale schwarze Fenster.
Im Vorgarten waren überall Rosenständer und auf den Stufen waren eingemeißelte graue Rosen auf schwarzem Untergrund.
Ich nahm meine ganzen Koffer aus dem Taxi und folgte John zum Haus.
„Wow, deine Tante muss Rosen ja echt mögen“, sagte ich grinsend zu ihm.
„Jaah“, erwiderte er und kratze sich mit einem Finger am Hinterkopf. „Das ist eine Angewohnheit von ihr“.
Ich lachte und drückte auf den eisernen Klingelknopf. Nach einer Minute wurde die Haustür von einer mittelgroßen, lieblichen Frau geöffnet. Sie hatte wie John nussbraune Haare, jedoch sehr lange, die hinten zu einem Zopf gebunden waren. Ihre blauen Augen leuchteten vor Aufregung.
„John! Samantha! Ach, es ist so schön euch zu sehen.“
Sie stürmte auf uns zu und nahm uns beide kräftig in die Arme. Als sie uns losließ, keuchte ich unauffällig. Endlich bekam ich Luft, sodass ich mich zusammenreißen konnte.
„Hey Mrs. Smith, es freut mich sehr Sie kennenzulernen. John hat mir schon so viel von Ihnen erzählt“, sagte ich höflich.
John kicherte leise. „Oh ja, dass habe ich.“
Mrs. Smith nahm einen meiner Koffer und scheuchte uns ins Haus.
Das Haus hatte zwei Etagen; Wohnzimmer, das Schlafzimmer von Mrs. Smith und die Flure besaßen Rosentapeten. Die restlichen Räume waren in grünen Tönen gehalten.
„Du nennst mich ab jetzt bitte Susan, Samantha“, sagte Mrs. Smith, nachdem John und ich unsere Sachen im Flur abgestellt hatten.
Ich nickte und lächelte sie an.
„In Ordnung. Könntest du mich dafür Sam nennen?“.
Sie blickte mich verzweifelt an und schaute dann abwechselnd von John zu mir.
„Sam? Aber das ist doch ein Jungenname!“
„Ja, eigentlich auch, aber bei mir ist es die Abkürzung für Samantha. Ich mag den Namen nicht besonders.“
Susan klatschte in die Hände und steuerte uns die Treppe hinauf.
„John, ich hab dir das Zimmer eingerichtet, als du die Winterferien vor fünf Jahren bei mir verbracht hast.“
„Danke“, rief John und verschwand im Zimmer gleich neben dem Badezimmer.
„Susan“, sagte ich und blieb neben ihr stehen. „Ich möchte mich noch einmal dafür bedanken, dass du uns hier einziehen lässt.“
Sie strich mir über den Arm.
„Kind, ich muss mich zwar erst daran gewöhnen, dennoch freue ich mich sehr, dass ihr hier seid. So, und nun will ich dir dein Zimmer zeigen. Jetzt will ich dir aber dein Zimmer zeigen.“
Susan ging mit mir in einen Raum am Ende des Flures.
Das Zimmer war sehr groß und in gelb/orange angestrichen. Auf der rechten Seite stand ein großes dunkelblaues Himmelbett; daneben ein passender großer Kleiderschrank.
Auf der linken Seite standen eine Couch und ein Fernseher, daneben ein Bücherregal.
Ich ging noch weiter in das Zimmer hinein und sah einen weißen Balkon.
Neben den Fenstern war ein Schreibtisch samt Computer aufgebaut worden.
Das ganze Zimmer wurde durch Pflanzen, Bilder und Fotorahmen geschmückt.
„Na, gefällt es dir?“, fragte mich Susan und beobachtete meinen Gesichtsausdruck.
Ich nickte und strahlte sie an.
„Es ist wunderschön.“
„Komm mit nach unten. Ich habe noch zwei Überraschungen für dich.“
Erstaunt hob ich eine Augenbraue, dennoch folgte ich Susan aus dem Haus in die Garage.
In der Garage stand ein kleiner roter Peugeot, daneben ein neuer schwarzer BMW 6er Cabrio.
John lehnte lässig am Peugeot und betrachtete amüsiert mein Gesichtsausdruck.
„Wow“, rief ich begeistert aus. „Was ein tolles Auto.“
Susan lachte.
Ich konnte nicht aufhören, es zu mustern. Mein erstes neues Auto.
Johns Tante nahm mich am Arm und führte mich weiter.
„So, dass ist deine letzte Überraschung.“ Sie bemerkte meinen verblüfften Gesichtsausdruck.
„Ich will, dass du dich hier wohlfühlst. Mein Bruder hat einiges dazugesteuert.“
Neben der Garage war ein riesengroßer Raum. An dem Aussehen sah ich, dass er noch sehr neu war. Er war von oben bis unten mit langen glänzenden Spiegeln bestückt. Auf einer Seite an den Spiegeln, war eine lange große Stange befestigt worden. Daneben stand eine große Musikanlage.
„Aaaah“, kreischte ich und lief auf die Stange zu.
John schüttelte den Kopf und schnaubte.
„Wie kann man deshalb nur ausflippen?!“
Ich streckte ihm die Zunge raus und grinste frech. „Und wie kann man sich nur für Basketball interessieren?“
Als ich wieder in meinem Zimmer war, packte ich meine Sachen aus. Während ich meine Kleidung in den Kleiderschrank einsortierte, dachte ich an den nächsten Tag. Ich würde auf die Forks Highschool gehen. Eine öffentliche Schule; keine Privatschule so wie in Washington.
Nachdenklich holte ich ein Foto aus der Tasche.
Ich legte mich auf mein Himmelbett und machte die durchsichtigen, seidenen Vorhänge leicht zu.
Auf dem weichen Bett fühlte ich mich unendlich wohl. Ich breitete meine Arme aus und betrachtete das Foto.
Ich sah mich, als ich fünfzehn war. Hinter mir standen lächelnd meine Eltern; sie hatten einen Arm um mich gelegt.
Vertieft strich ich über das Gesicht meiner Eltern und schloss dann meine Augen.
Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als ich meine Augen öffnete. Irgendetwas kitzelte mich.
„Du hast total verschlafene Augen, Sam“, sagte John und strich mit einem Finger über meine Nase. Ich spürte Nässe.
„Was ist das?“
Er zuckte mit den Schultern.
„Ich hab vergessen mir die Hände zu waschen. Frische Erde. Susan brauchte Hilfe im Garten, also habe ich mich als perfekter Gärtner ausgegeben.“
„Spinner“, murmelte ich.
„Das habe ich gehört“, antwortete er und strich mir mit der ganzen dunkeln Hand über das Gesicht.
Dann grinste er keck und lief aus dem Zimmer.
„Na warte“, rief ich und rannte ihm hinterher.
Zufrieden blickte ich in den Spiegel. So konnte ich mich an meinem ersten Schultag sehen lassen. Eine schwarze Jeans und eine rote Bluse.
Ich nickte einmal und betrachtete mich im Spiegel. Ich war groß und hatte lange, gewellte schwarze Haare. Meine Augenfarbe war dunkelbraun, dadurch leuchteten sie öfters im Licht. Meine Eltern hatten mich immer als ein wunderschöner und einzigartiger Mensch bezeichnet.
Besorgt strich ich mir mit den Händen über meine Bluse und musterte mich.
Als ich vierzehn Jahre alt war, hatte ich immer weniger gegessen, sodass ich natürlich auch andauernd dünner wurde. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich magersüchtig war, ich war nie
zufrieden gewesen. Meine Eltern wollten mich in eine Therapie schicken, doch ich hatte ihnen gesagt, dass das Unsinn wäre und ich kerngesund wäre, nur zu dick.
Ich machte also weiter; immerzu weiter. Nach einiger Zeit hatte ich fast die Grenze erreicht.
Dafür wurden meine Eltern verzweifelter und versuchten mir zu verdeutlichen, dass es nicht normal war. Eines Tages erhielt ich einen starken Lichtblick, was wieder alles veränderte. Ich sah mich nun richtig wirklich.
Bis jetzt aß ich zwar wieder vernünftig, aber ich war immer noch sehr dünn für meine Größe.
Ich atmete einmal durch und dachte nicht weiter darüber nach.
„Sam, wir müssen los“, hörte ich John rufen. Hastig nahm ich meine Schultasche und folgte ihm aus dem Haus.
Als ich ausstieg, waren alle Blicke auf uns gerichtet. „Einfach durchatmen und ignorieren“, flüsterte mir John ins Ohr. Ich war ihm dankbar. Er wusste in diesem Moment mal wieder, wie ich mich fühlte.
Der Vormittag verlief einigermaßen in Ordnung. Die Lehrer behandelten mich höflich und wollten vieles wissen, was ich formgewandt umwandelte. Einige Mädchen fragten mich, wer den der gutaussehende Typ war, mit dem ich immer zusammenwar. Ich war sehr froh, als John und ich in die Cafeteria gingen. Ich setzte mich mit John an einen leeren Tisch an den Fenstern.
„Boah, hab ich einen Hunger“, sagte John und stand auf. „Soll ich dir was mitbringen?“
„Nein, danke.“
Er ging davon. Geistesabwesend sah ich ihm nach. Wenigstens ließ mich John mit meiner Essensgewohnheit in Ruhe.
Plötzlich kamen zwei Mädchen auf mich zu und setzten sich.
„Hey, wir ich bin Evelyn Darson und das ist meine Schwester Ashley. Wir hatten vorhin Bio zusammen.“
An dem Aussehen dieser Mädchen, konnte man klar erkennen, dass sie Zwillinge waren.
Sie hatten kurze schwarze Haare und die gleichen grünen Augen. Die Gesichter waren einfach unglaublich ähnlich.
Ich guckte sie freundlich an. „Hallo, ihr zwei. Freut mich, euch kennenzulernen. Könnt ihr mir vielleicht einen Tipp geben, wie ich euch auseinanderhalten kann?“
Sie lachten beide. „Nein, wir haben leider keinen.“
„Wie gefällt es dir in Forks?“
„Es ist schön.“
„Und“, Evelyn blickte kurz über ihre Schulter. „Wer ist der braune Typ neben der Seite?“
Ich seufzte. Schon wieder. „Mein allerbester Freund John Smith.“
Sofort setzten sie einen verschmitzten Gesichtsausdruck auf.
„Cool. Wir beide finden ihn absolut süß.“
Kaum hatten sie den gleichzeitig beendet, kam John mit einem Tablett zurück.
„Hallo.“
„Das sind Evelyn und Ashley Darson, vom Biologieunterricht.“
Sie begannen sogleich sich mit John zu unterhalten.
Ich mochte die zwei Darsons, trotzdem hatte ich keine Lust zu reden. Mein Blick schweifte durch die Cafeteria und blieb bei zwei merkwürdigen Menschen hängen.
Sie unterhielten sich ganz normal, wie wir alle.
Doch das war es nicht, was meine Aufmerksamkeit auf sie richtete.
Die junge Frau war mittelgroß. Sie hatte langes sehr welliges, rotbraunes Haar und leuchtende hellbraune Augen. Ihre Gesichtszüge waren gerade und perfekt geformt.
Das Gesicht war umwerfend schön. Lächelnd fütterte sie den jungen Mann neben sich mit Apfelstückchen. Er war muskulös und größer. Er hatte kurzes braunes Haar, das fast ins Schwarze überging. Seine braunen Augen blickten treu.
„Wer sind die dort hinten?“, fragte ich die Zwillinge.
Sie folgten meinen Blick.
„Das ist Jacob Black und Renesmee Cullen.“
John schaute sie interessiert an.
„Sie ist sehr schön.“
Evelyn starrte ihn wütend an. „Ja, schon, die meisten Jungs sind hinter ihr her, jedoch trauen sie sich nicht in ihre Nähe zu kommen, wenn Jacob da ist. Schließlich ist sie mit ihm zusammen.“
Ich konnte nicht anders, als sie weiter anzuschauen. Renesmee spürte anscheinend einen Blick und spähte zu mir. Sie lächelte mich an und wandte sich dann wieder zu Jacob.
„Renesmee“, sagte ich erstaunt. „Ein außergewöhnlicher Name.“
„Ja, nicht?“, sagte Ashley. „Meine Mum hat mir erzählt, dass alle Cullens immer noch zusammenleben. Renesmees Eltern und Tanten sind anscheinend mit ihrem College fertig und suchen jetzt nach dem richtigen Job. Ihre Großeltern sind auch sehr beliebt bei uns, ihr Opa arbeitet als Arzt im Krankenhaus. Aber sie haben auch alle ziemliche seltene Namen; Carlisle, Esme, Rosalie, Emmet, Jasper, Alice, Edward und Bella.“
Den Rest der Mittagspause beobachtete ich Renesmee unauffällig.
Als sie vorbei war, ging ich langsam aus der Cafeteria. Ich sah John erst wieder nach Schulschluss, Spanisch und Geschichte hatte ich nicht mit ihm.
Ich wollte gerade die Treppe zum ersten Stock hochgehen, als eine Stimme hinter mir rief: „Hallo, du musst bestimmt Samantha Prince sein.“
Ich drehte mich um und erkannte Renesmee. Sie lächelte mich strahlend an.
„Ja.“
„Freut mich dich kennenzulernen, ich bin Renesmee Cullen. Wie geht es dir?“
Ich erzählte ihr, warum wir hier waren. Doch ich wusste es selbst nicht, weshalb ich ihr alles erzählte. Sie schien mir als einzige, von der ganzen Schule am Vertrautesten.
Genervt stützte ich mich mit einem Arm am Fenster des Autos ab und blickte auf die Straße.
Forks.
Ich schaute auf die Straße und seufzte. „Jetzt sei doch nicht so pessimistisch, Sam“, sagte John Smith. „Das wird bestimmt toll!“
„Ja, schon, ich weiß nicht so recht“, antwortete ich leise. Er legte mir mitfühlend einen Arm um die Schulter.
„Es wird ein Neuanfang werden, ich verspreche es dir.“
Ich nickte und musste leicht grinsen. Ja, so war mein bester Freund. Er versuchte immer etwas Gutes an einer Sache zu sehen.
John Smith war groß und hatte kurze nussbraune Harre. Seine Augen waren ebenfalls braun, die den Blick von seinen ausgeprägten Wangenknochen ablenkten.
Er war achtzehn Jahre alt und jederzeit an meiner Seite. Ich kannte ihn seit der fünften Klasse, wo die Freundschaft entstand.
Da Johns Vater versetzt wurde, würden wir nun bei seiner Tante leben. Meine Eltern waren seit zwei Jahren tot, und da ich keine Verwandten mehr hatte, bekam Mr. Smith das Sorgerecht.
Ich hatte mich vor meiner Anreise über Forks erkundigt, in dieser Stadt schien selten die Sonne, ganz abzusehen von Hitze.
Dann kamen wir endlich an.
Mrs. Smith Haus war groß. Die Außenwand war grün und mit schwarzen Rosen verziert. Dafür gab es normale schwarze Fenster.
Im Vorgarten waren überall Rosenständer und auf den Stufen waren eingemeißelte graue Rosen auf schwarzem Untergrund.
Ich nahm meine ganzen Koffer aus dem Taxi und folgte John zum Haus.
„Wow, deine Tante muss Rosen ja echt mögen“, sagte ich grinsend zu ihm.
„Jaah“, erwiderte er und kratze sich mit einem Finger am Hinterkopf. „Das ist eine Angewohnheit von ihr“.
Ich lachte und drückte auf den eisernen Klingelknopf. Nach einer Minute wurde die Haustür von einer mittelgroßen, lieblichen Frau geöffnet. Sie hatte wie John nussbraune Haare, jedoch sehr lange, die hinten zu einem Zopf gebunden waren. Ihre blauen Augen leuchteten vor Aufregung.
„John! Samantha! Ach, es ist so schön euch zu sehen.“
Sie stürmte auf uns zu und nahm uns beide kräftig in die Arme. Als sie uns losließ, keuchte ich unauffällig. Endlich bekam ich Luft, sodass ich mich zusammenreißen konnte.
„Hey Mrs. Smith, es freut mich sehr Sie kennenzulernen. John hat mir schon so viel von Ihnen erzählt“, sagte ich höflich.
John kicherte leise. „Oh ja, dass habe ich.“
Mrs. Smith nahm einen meiner Koffer und scheuchte uns ins Haus.
Das Haus hatte zwei Etagen; Wohnzimmer, das Schlafzimmer von Mrs. Smith und die Flure besaßen Rosentapeten. Die restlichen Räume waren in grünen Tönen gehalten.
„Du nennst mich ab jetzt bitte Susan, Samantha“, sagte Mrs. Smith, nachdem John und ich unsere Sachen im Flur abgestellt hatten.
Ich nickte und lächelte sie an.
„In Ordnung. Könntest du mich dafür Sam nennen?“.
Sie blickte mich verzweifelt an und schaute dann abwechselnd von John zu mir.
„Sam? Aber das ist doch ein Jungenname!“
„Ja, eigentlich auch, aber bei mir ist es die Abkürzung für Samantha. Ich mag den Namen nicht besonders.“
Susan klatschte in die Hände und steuerte uns die Treppe hinauf.
„John, ich hab dir das Zimmer eingerichtet, als du die Winterferien vor fünf Jahren bei mir verbracht hast.“
„Danke“, rief John und verschwand im Zimmer gleich neben dem Badezimmer.
„Susan“, sagte ich und blieb neben ihr stehen. „Ich möchte mich noch einmal dafür bedanken, dass du uns hier einziehen lässt.“
Sie strich mir über den Arm.
„Kind, ich muss mich zwar erst daran gewöhnen, dennoch freue ich mich sehr, dass ihr hier seid. So, und nun will ich dir dein Zimmer zeigen. Jetzt will ich dir aber dein Zimmer zeigen.“
Susan ging mit mir in einen Raum am Ende des Flures.
Das Zimmer war sehr groß und in gelb/orange angestrichen. Auf der rechten Seite stand ein großes dunkelblaues Himmelbett; daneben ein passender großer Kleiderschrank.
Auf der linken Seite standen eine Couch und ein Fernseher, daneben ein Bücherregal.
Ich ging noch weiter in das Zimmer hinein und sah einen weißen Balkon.
Neben den Fenstern war ein Schreibtisch samt Computer aufgebaut worden.
Das ganze Zimmer wurde durch Pflanzen, Bilder und Fotorahmen geschmückt.
„Na, gefällt es dir?“, fragte mich Susan und beobachtete meinen Gesichtsausdruck.
Ich nickte und strahlte sie an.
„Es ist wunderschön.“
„Komm mit nach unten. Ich habe noch zwei Überraschungen für dich.“
Erstaunt hob ich eine Augenbraue, dennoch folgte ich Susan aus dem Haus in die Garage.
In der Garage stand ein kleiner roter Peugeot, daneben ein neuer schwarzer BMW 6er Cabrio.
John lehnte lässig am Peugeot und betrachtete amüsiert mein Gesichtsausdruck.
„Wow“, rief ich begeistert aus. „Was ein tolles Auto.“
Susan lachte.
Ich konnte nicht aufhören, es zu mustern. Mein erstes neues Auto.
Johns Tante nahm mich am Arm und führte mich weiter.
„So, dass ist deine letzte Überraschung.“ Sie bemerkte meinen verblüfften Gesichtsausdruck.
„Ich will, dass du dich hier wohlfühlst. Mein Bruder hat einiges dazugesteuert.“
Neben der Garage war ein riesengroßer Raum. An dem Aussehen sah ich, dass er noch sehr neu war. Er war von oben bis unten mit langen glänzenden Spiegeln bestückt. Auf einer Seite an den Spiegeln, war eine lange große Stange befestigt worden. Daneben stand eine große Musikanlage.
„Aaaah“, kreischte ich und lief auf die Stange zu.
John schüttelte den Kopf und schnaubte.
„Wie kann man deshalb nur ausflippen?!“
Ich streckte ihm die Zunge raus und grinste frech. „Und wie kann man sich nur für Basketball interessieren?“
Als ich wieder in meinem Zimmer war, packte ich meine Sachen aus. Während ich meine Kleidung in den Kleiderschrank einsortierte, dachte ich an den nächsten Tag. Ich würde auf die Forks Highschool gehen. Eine öffentliche Schule; keine Privatschule so wie in Washington.
Nachdenklich holte ich ein Foto aus der Tasche.
Ich legte mich auf mein Himmelbett und machte die durchsichtigen, seidenen Vorhänge leicht zu.
Auf dem weichen Bett fühlte ich mich unendlich wohl. Ich breitete meine Arme aus und betrachtete das Foto.
Ich sah mich, als ich fünfzehn war. Hinter mir standen lächelnd meine Eltern; sie hatten einen Arm um mich gelegt.
Vertieft strich ich über das Gesicht meiner Eltern und schloss dann meine Augen.
Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als ich meine Augen öffnete. Irgendetwas kitzelte mich.
„Du hast total verschlafene Augen, Sam“, sagte John und strich mit einem Finger über meine Nase. Ich spürte Nässe.
„Was ist das?“
Er zuckte mit den Schultern.
„Ich hab vergessen mir die Hände zu waschen. Frische Erde. Susan brauchte Hilfe im Garten, also habe ich mich als perfekter Gärtner ausgegeben.“
„Spinner“, murmelte ich.
„Das habe ich gehört“, antwortete er und strich mir mit der ganzen dunkeln Hand über das Gesicht.
Dann grinste er keck und lief aus dem Zimmer.
„Na warte“, rief ich und rannte ihm hinterher.
Zufrieden blickte ich in den Spiegel. So konnte ich mich an meinem ersten Schultag sehen lassen. Eine schwarze Jeans und eine rote Bluse.
Ich nickte einmal und betrachtete mich im Spiegel. Ich war groß und hatte lange, gewellte schwarze Haare. Meine Augenfarbe war dunkelbraun, dadurch leuchteten sie öfters im Licht. Meine Eltern hatten mich immer als ein wunderschöner und einzigartiger Mensch bezeichnet.
Besorgt strich ich mir mit den Händen über meine Bluse und musterte mich.
Als ich vierzehn Jahre alt war, hatte ich immer weniger gegessen, sodass ich natürlich auch andauernd dünner wurde. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich magersüchtig war, ich war nie
zufrieden gewesen. Meine Eltern wollten mich in eine Therapie schicken, doch ich hatte ihnen gesagt, dass das Unsinn wäre und ich kerngesund wäre, nur zu dick.
Ich machte also weiter; immerzu weiter. Nach einiger Zeit hatte ich fast die Grenze erreicht.
Dafür wurden meine Eltern verzweifelter und versuchten mir zu verdeutlichen, dass es nicht normal war. Eines Tages erhielt ich einen starken Lichtblick, was wieder alles veränderte. Ich sah mich nun richtig wirklich.
Bis jetzt aß ich zwar wieder vernünftig, aber ich war immer noch sehr dünn für meine Größe.
Ich atmete einmal durch und dachte nicht weiter darüber nach.
„Sam, wir müssen los“, hörte ich John rufen. Hastig nahm ich meine Schultasche und folgte ihm aus dem Haus.
Als ich ausstieg, waren alle Blicke auf uns gerichtet. „Einfach durchatmen und ignorieren“, flüsterte mir John ins Ohr. Ich war ihm dankbar. Er wusste in diesem Moment mal wieder, wie ich mich fühlte.
Der Vormittag verlief einigermaßen in Ordnung. Die Lehrer behandelten mich höflich und wollten vieles wissen, was ich formgewandt umwandelte. Einige Mädchen fragten mich, wer den der gutaussehende Typ war, mit dem ich immer zusammenwar. Ich war sehr froh, als John und ich in die Cafeteria gingen. Ich setzte mich mit John an einen leeren Tisch an den Fenstern.
„Boah, hab ich einen Hunger“, sagte John und stand auf. „Soll ich dir was mitbringen?“
„Nein, danke.“
Er ging davon. Geistesabwesend sah ich ihm nach. Wenigstens ließ mich John mit meiner Essensgewohnheit in Ruhe.
Plötzlich kamen zwei Mädchen auf mich zu und setzten sich.
„Hey, wir ich bin Evelyn Darson und das ist meine Schwester Ashley. Wir hatten vorhin Bio zusammen.“
An dem Aussehen dieser Mädchen, konnte man klar erkennen, dass sie Zwillinge waren.
Sie hatten kurze schwarze Haare und die gleichen grünen Augen. Die Gesichter waren einfach unglaublich ähnlich.
Ich guckte sie freundlich an. „Hallo, ihr zwei. Freut mich, euch kennenzulernen. Könnt ihr mir vielleicht einen Tipp geben, wie ich euch auseinanderhalten kann?“
Sie lachten beide. „Nein, wir haben leider keinen.“
„Wie gefällt es dir in Forks?“
„Es ist schön.“
„Und“, Evelyn blickte kurz über ihre Schulter. „Wer ist der braune Typ neben der Seite?“
Ich seufzte. Schon wieder. „Mein allerbester Freund John Smith.“
Sofort setzten sie einen verschmitzten Gesichtsausdruck auf.
„Cool. Wir beide finden ihn absolut süß.“
Kaum hatten sie den gleichzeitig beendet, kam John mit einem Tablett zurück.
„Hallo.“
„Das sind Evelyn und Ashley Darson, vom Biologieunterricht.“
Sie begannen sogleich sich mit John zu unterhalten.
Ich mochte die zwei Darsons, trotzdem hatte ich keine Lust zu reden. Mein Blick schweifte durch die Cafeteria und blieb bei zwei merkwürdigen Menschen hängen.
Sie unterhielten sich ganz normal, wie wir alle.
Doch das war es nicht, was meine Aufmerksamkeit auf sie richtete.
Die junge Frau war mittelgroß. Sie hatte langes sehr welliges, rotbraunes Haar und leuchtende hellbraune Augen. Ihre Gesichtszüge waren gerade und perfekt geformt.
Das Gesicht war umwerfend schön. Lächelnd fütterte sie den jungen Mann neben sich mit Apfelstückchen. Er war muskulös und größer. Er hatte kurzes braunes Haar, das fast ins Schwarze überging. Seine braunen Augen blickten treu.
„Wer sind die dort hinten?“, fragte ich die Zwillinge.
Sie folgten meinen Blick.
„Das ist Jacob Black und Renesmee Cullen.“
John schaute sie interessiert an.
„Sie ist sehr schön.“
Evelyn starrte ihn wütend an. „Ja, schon, die meisten Jungs sind hinter ihr her, jedoch trauen sie sich nicht in ihre Nähe zu kommen, wenn Jacob da ist. Schließlich ist sie mit ihm zusammen.“
Ich konnte nicht anders, als sie weiter anzuschauen. Renesmee spürte anscheinend einen Blick und spähte zu mir. Sie lächelte mich an und wandte sich dann wieder zu Jacob.
„Renesmee“, sagte ich erstaunt. „Ein außergewöhnlicher Name.“
„Ja, nicht?“, sagte Ashley. „Meine Mum hat mir erzählt, dass alle Cullens immer noch zusammenleben. Renesmees Eltern und Tanten sind anscheinend mit ihrem College fertig und suchen jetzt nach dem richtigen Job. Ihre Großeltern sind auch sehr beliebt bei uns, ihr Opa arbeitet als Arzt im Krankenhaus. Aber sie haben auch alle ziemliche seltene Namen; Carlisle, Esme, Rosalie, Emmet, Jasper, Alice, Edward und Bella.“
Den Rest der Mittagspause beobachtete ich Renesmee unauffällig.
Als sie vorbei war, ging ich langsam aus der Cafeteria. Ich sah John erst wieder nach Schulschluss, Spanisch und Geschichte hatte ich nicht mit ihm.
Ich wollte gerade die Treppe zum ersten Stock hochgehen, als eine Stimme hinter mir rief: „Hallo, du musst bestimmt Samantha Prince sein.“
Ich drehte mich um und erkannte Renesmee. Sie lächelte mich strahlend an.
„Ja.“
„Freut mich dich kennenzulernen, ich bin Renesmee Cullen. Wie geht es dir?“
Ich erzählte ihr, warum wir hier waren. Doch ich wusste es selbst nicht, weshalb ich ihr alles erzählte. Sie schien mir als einzige, von der ganzen Schule am Vertrautesten.
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