Der Stolz liegt dazwischen
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Der Stolz liegt dazwischen
Hallo meine lieben Leser!
Auch ich habe mich von diesen vielen tollen Geschichten anstecken lassen, und jetzt nach vielen Kopfnüssen (Danke Amy, das hab ich wohl gebraucht) und guten Zureden (dafür Dank an meiner Muse Hope und allen Stiftlern) habe ich mir getraut, auch diese hier einzustellen, damit auch alle anderen was davon haben.
Ich hoffe, euch gefällt was ihr lest. Kommis könnt ihr gerne in den dazugehörenden Kommithread abgeben.
Ein ganz besonderen Dank geht noch einmal an Amy, die einen passenden Titel für meine FF gefunden hat.
Eine Altersbegrenzung habe ich nicht, aber bestimmte Teile, bitte ich von unter sechszehnjährigen beflissentlich zu überlesen. Die sind nicht ganz jugendfrei.
Danke Amy!
Auch ich habe mich von diesen vielen tollen Geschichten anstecken lassen, und jetzt nach vielen Kopfnüssen (Danke Amy, das hab ich wohl gebraucht) und guten Zureden (dafür Dank an meiner Muse Hope und allen Stiftlern) habe ich mir getraut, auch diese hier einzustellen, damit auch alle anderen was davon haben.
Ich hoffe, euch gefällt was ihr lest. Kommis könnt ihr gerne in den dazugehörenden Kommithread abgeben.
Ein ganz besonderen Dank geht noch einmal an Amy, die einen passenden Titel für meine FF gefunden hat.
Eine Altersbegrenzung habe ich nicht, aber bestimmte Teile, bitte ich von unter sechszehnjährigen beflissentlich zu überlesen. Die sind nicht ganz jugendfrei.
Danke Amy!
Zuletzt von Alize am Sa 19 Dez 2009, 15:54 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
DER STOLZ LIEGT DAZWISCHEN
Traum
Sie ist schön. Sie ist böse. Sie ist Sophie Stone.
Dieser Name passte wie die Faust auf´s Auge. Er spiegelt Vergangenheit und Gegenwart ihres Ich´s wieder. Sophie für das liebe und nette, das sie mal war, und Stone, na ja, wie der Name schon sagt, das kalte und harte, das sie jetzt war.
Sie war nicht immer so, sollte man mal anmerken. Ihre Vergangenheit hat das aus ihr gemacht, was sie jetzt in den Augen anderer war. Aber dazu vielleicht mal später.
Sie schaute auf. Die alte Burg, in der sie lebte, zerfiel immer mehr. Nun musste sie doch ein paar Handwerker organisieren lassen. Luca sollte sich darum kümmern.
Hinter ihr gluckste jemand. Erschrocken drehte sie sich um. Luca saß am Tisch und las in irgendeiner Zeitung. Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. Keiner durfte so ungefragt in ihren Räumlichkeiten eintreten. Aber Luca scherte das wenig. Er wusste, dass nur er sich so ungehobelt in ihrer Gegenwart benehmen durfte. Auch er zuckte bei ihren kalten Blick zusammen. Ihre tiefschwarzen Augen hatten auf andere immer diese Wirkung.
„Sophie“, sagte er verschmitzt, „ das solltest du auch unbedingt mal lesen!“
Seine Stimme passte so gar nicht zu ihm. Sie war so zart und weich, dass jedem anderen wunderbare Schauer den Rücken runter rieselten.
„Luca, was soll das? Du weißt sehr wohl, das ich diesen Geschreibsel wenig bis gar keine Beachtung schenke?“, antwortete Sophie ihm leicht angesäuert.
Er kannte ihre Reaktion nur zu genau, und lies sie kommentarlos im Raum stehen, nahm die Zeitung wieder auf und las lächelnd weiter. Manchmal konnte er ihr schon den letzten Nerv mit seiner ruhigen Art rauben. Er passte so gar nicht zu ihr, und doch blieb er bei Sophie.
Sie schmunzelte und betrachtete ihr Spiegelbild im Fenster. Sophie hatte lange goldblonde Haare, die ihr glänzend in Locken über den Rücken vielen. Sie war gertenschlank, ohne dünn zu wirken. Sie kleidete sich immer schwarz und meist eng anliegend. Die Sachen schmiegten sich an ihren wohl gerundeten Körper und betonten ihre sowieso schon langen Beine, die sie dann auch noch in lange Stiefel steckte. Um das alles abzurunden, trug Sophie eigentlich zu jeder Jahreszeit einen bodenlangen Ledermantel, der ihre ganze Gestalt noch mehr betonte.
Sophie wusste wie schön sie war und wie sie auf andere wirkte. Früher war sie stolz darauf so auszusehen. Jedenfalls wusste sie es nicht besser; denn ihre Eltern brachten es ihr so bei. Und viele würden einiges geben so auszusehen, wie sie. Unwirklich und viel zu schön für diese Welt. So sagte Luca mal zu Sophie. Dafür wollte sie ihm an den Kragen. Nur er war schneller und umfasste sie mit seinen Armen. Wie so oft, stahl sich bei dem Gedanken daran ein kleines Lächeln auf Sophies Gesicht. Sie konnte es einfach nicht verhindern, und sah verärgert auf. Sie weiß echt nicht, warum er noch hier ist. Er hatte einen Narren an ihr gefressen, warum auch immer. Sophie wusste, das er gern mehr für sie gewesen wäre. Aber an sich heran lassen konnte sie ihn nicht. Luca gab sich damit zufrieden, und lebte so mit ihr in jeden neuen Tag hinein. Er kämpfte nicht um Sophie, aber so richtig gab er auch nicht auf.
„Ach komm schon Sophie, du kannst doch einmal in dieses Kampfblatt schauen. Du wirst dich auch wirklich richtig schön aufregen, Schatz. Glaub mir!“, versuchte Luca noch mal, sie zu überreden, die Zeitung zu nehmen und diesen ach so tollen Artikel zu lesen. Er merkte gar nicht, das Sophie dabei war rot anzulaufen bei seiner Bemerkung.
„Luca, nenne mich niemals wieder „Schatz““., donnerte sie los. „Niemals wieder!“
Ihre Augen blitzten vor Zorn auf und Luca zuckte zusammen. Er wusste, das bei dieser Gemütsverfassung nicht zu spaßen war, auch wenn er nicht wusste, warum Sophie so reagierte.
Langsam ging sie auf ihn zu, leicht gebeugt in Angriffsstellung. Jetzt fing es an, doch noch ein angenehmer Tag zu werden.
„Sophie, bitte lies doch. Hier!“, Luca hielt ihr ungerührt den Artikel hin. Eine Aufforderung glitzerte in seinen Augen. Er wollte so gerne, das sie ihre Drohung war machte und ihn an sprang. Sophie sah das Hochgefühl kurz über sein Gesicht huschen. Aber so leicht lockte er sie nicht aus der Reserve. Dafür kannte sie seine Reaktion schon viel zu gut. Ohne es sich anmerken zu lassen, schlich sie weiter auf ihn zu. Sie wollte ihn reizen. So sehr reizen, das er die Fassung verlor. Sie merkte, wie Luca sich auf dieses Gefühl konzentrierte. Langsam lies er die Zeitung sinken. Und als sie in seiner Mimik sah, das er nichts weiter wollte, als sie auf den Boden zu werfen, um ihr ganz, ganz nah zu sein, stellte Sophie sich wieder entspannt hin und riss ihm die Zeitung aus der Hand. Die Enttäuschung stand ihm im Gesicht geschrieben, und ein klein bisschen tat er ihr Leid. Aber er wollte es nicht anders. Sie grinste ihn frech an.
„Okay“, sagte er betrübt mit einer Rauheit in der Stimme, die Sophie fast aufblicken lassen hätte, wenn sie nicht schon die Überschrift des Artikels gelesen hätte:
Lebensmüde! Unbekanntes Mädchen träumt von Sophie Stone!
Darunter war ein Bild eines recht hübschen Mädchens abgebildet.
Was bildete sich diesen Mädchen ein?, dachte Sophie wütend, und ein leichtes Grollen löste sich aus ihrer Brust.
Luca hatte sich wieder im Griff und stand bereits neben ihr.
„Hübsch die Kleine oder?“
Er lachte in sich hinein. Sophie wusste auch warum. Besonders schwer war das auch nicht zu erraten, da er leicht zu durchschauen war. Jedenfalls dachte sie das immer. Langsam senkte sich ihre Hand und sie schleuderte die Zeitung wütend in die Ecke. Kurz darauf stürmte Sophie aus dem Raum dicht gefolgt von Luca. Er nickte noch zwei seiner Leute zu, die, ohne auch nur einen Laut zu verursachen, den beiden folgten. Sie wussten wo es hin ging.
Traum
Sie ist schön. Sie ist böse. Sie ist Sophie Stone.
Dieser Name passte wie die Faust auf´s Auge. Er spiegelt Vergangenheit und Gegenwart ihres Ich´s wieder. Sophie für das liebe und nette, das sie mal war, und Stone, na ja, wie der Name schon sagt, das kalte und harte, das sie jetzt war.
Sie war nicht immer so, sollte man mal anmerken. Ihre Vergangenheit hat das aus ihr gemacht, was sie jetzt in den Augen anderer war. Aber dazu vielleicht mal später.
Sie schaute auf. Die alte Burg, in der sie lebte, zerfiel immer mehr. Nun musste sie doch ein paar Handwerker organisieren lassen. Luca sollte sich darum kümmern.
Hinter ihr gluckste jemand. Erschrocken drehte sie sich um. Luca saß am Tisch und las in irgendeiner Zeitung. Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. Keiner durfte so ungefragt in ihren Räumlichkeiten eintreten. Aber Luca scherte das wenig. Er wusste, dass nur er sich so ungehobelt in ihrer Gegenwart benehmen durfte. Auch er zuckte bei ihren kalten Blick zusammen. Ihre tiefschwarzen Augen hatten auf andere immer diese Wirkung.
„Sophie“, sagte er verschmitzt, „ das solltest du auch unbedingt mal lesen!“
Seine Stimme passte so gar nicht zu ihm. Sie war so zart und weich, dass jedem anderen wunderbare Schauer den Rücken runter rieselten.
„Luca, was soll das? Du weißt sehr wohl, das ich diesen Geschreibsel wenig bis gar keine Beachtung schenke?“, antwortete Sophie ihm leicht angesäuert.
Er kannte ihre Reaktion nur zu genau, und lies sie kommentarlos im Raum stehen, nahm die Zeitung wieder auf und las lächelnd weiter. Manchmal konnte er ihr schon den letzten Nerv mit seiner ruhigen Art rauben. Er passte so gar nicht zu ihr, und doch blieb er bei Sophie.
Sie schmunzelte und betrachtete ihr Spiegelbild im Fenster. Sophie hatte lange goldblonde Haare, die ihr glänzend in Locken über den Rücken vielen. Sie war gertenschlank, ohne dünn zu wirken. Sie kleidete sich immer schwarz und meist eng anliegend. Die Sachen schmiegten sich an ihren wohl gerundeten Körper und betonten ihre sowieso schon langen Beine, die sie dann auch noch in lange Stiefel steckte. Um das alles abzurunden, trug Sophie eigentlich zu jeder Jahreszeit einen bodenlangen Ledermantel, der ihre ganze Gestalt noch mehr betonte.
Sophie wusste wie schön sie war und wie sie auf andere wirkte. Früher war sie stolz darauf so auszusehen. Jedenfalls wusste sie es nicht besser; denn ihre Eltern brachten es ihr so bei. Und viele würden einiges geben so auszusehen, wie sie. Unwirklich und viel zu schön für diese Welt. So sagte Luca mal zu Sophie. Dafür wollte sie ihm an den Kragen. Nur er war schneller und umfasste sie mit seinen Armen. Wie so oft, stahl sich bei dem Gedanken daran ein kleines Lächeln auf Sophies Gesicht. Sie konnte es einfach nicht verhindern, und sah verärgert auf. Sie weiß echt nicht, warum er noch hier ist. Er hatte einen Narren an ihr gefressen, warum auch immer. Sophie wusste, das er gern mehr für sie gewesen wäre. Aber an sich heran lassen konnte sie ihn nicht. Luca gab sich damit zufrieden, und lebte so mit ihr in jeden neuen Tag hinein. Er kämpfte nicht um Sophie, aber so richtig gab er auch nicht auf.
„Ach komm schon Sophie, du kannst doch einmal in dieses Kampfblatt schauen. Du wirst dich auch wirklich richtig schön aufregen, Schatz. Glaub mir!“, versuchte Luca noch mal, sie zu überreden, die Zeitung zu nehmen und diesen ach so tollen Artikel zu lesen. Er merkte gar nicht, das Sophie dabei war rot anzulaufen bei seiner Bemerkung.
„Luca, nenne mich niemals wieder „Schatz““., donnerte sie los. „Niemals wieder!“
Ihre Augen blitzten vor Zorn auf und Luca zuckte zusammen. Er wusste, das bei dieser Gemütsverfassung nicht zu spaßen war, auch wenn er nicht wusste, warum Sophie so reagierte.
Langsam ging sie auf ihn zu, leicht gebeugt in Angriffsstellung. Jetzt fing es an, doch noch ein angenehmer Tag zu werden.
„Sophie, bitte lies doch. Hier!“, Luca hielt ihr ungerührt den Artikel hin. Eine Aufforderung glitzerte in seinen Augen. Er wollte so gerne, das sie ihre Drohung war machte und ihn an sprang. Sophie sah das Hochgefühl kurz über sein Gesicht huschen. Aber so leicht lockte er sie nicht aus der Reserve. Dafür kannte sie seine Reaktion schon viel zu gut. Ohne es sich anmerken zu lassen, schlich sie weiter auf ihn zu. Sie wollte ihn reizen. So sehr reizen, das er die Fassung verlor. Sie merkte, wie Luca sich auf dieses Gefühl konzentrierte. Langsam lies er die Zeitung sinken. Und als sie in seiner Mimik sah, das er nichts weiter wollte, als sie auf den Boden zu werfen, um ihr ganz, ganz nah zu sein, stellte Sophie sich wieder entspannt hin und riss ihm die Zeitung aus der Hand. Die Enttäuschung stand ihm im Gesicht geschrieben, und ein klein bisschen tat er ihr Leid. Aber er wollte es nicht anders. Sie grinste ihn frech an.
„Okay“, sagte er betrübt mit einer Rauheit in der Stimme, die Sophie fast aufblicken lassen hätte, wenn sie nicht schon die Überschrift des Artikels gelesen hätte:
Lebensmüde! Unbekanntes Mädchen träumt von Sophie Stone!
Darunter war ein Bild eines recht hübschen Mädchens abgebildet.
Was bildete sich diesen Mädchen ein?, dachte Sophie wütend, und ein leichtes Grollen löste sich aus ihrer Brust.
Luca hatte sich wieder im Griff und stand bereits neben ihr.
„Hübsch die Kleine oder?“
Er lachte in sich hinein. Sophie wusste auch warum. Besonders schwer war das auch nicht zu erraten, da er leicht zu durchschauen war. Jedenfalls dachte sie das immer. Langsam senkte sich ihre Hand und sie schleuderte die Zeitung wütend in die Ecke. Kurz darauf stürmte Sophie aus dem Raum dicht gefolgt von Luca. Er nickte noch zwei seiner Leute zu, die, ohne auch nur einen Laut zu verursachen, den beiden folgten. Sie wussten wo es hin ging.
Zuletzt von Alize am Mi 13 Jan 2010, 12:39 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Gegenwart
Carol, Boston morgens 5:41 Uhr
Carol träumte von einer wunderschönen Frau in Schwarz. Sie war wütend und kalt. Jedenfalls bekam man diesen Eindruck. Ihre Augen leuchteten von unterschwelligen Hass auf die ganze Welt. Aber trotz der Kälte in ihren Blick konnte Carol nicht wegsehen. Sie war wie ein Racheengel. Ja genau, wie ein blonder wunderschöner Racheengel in schwarz. Carol sah, wie sie einen gut aussehenden Mann, der ihr irgendwie bekannt vor kam, angreifen wollte, ihm aber die Zeitung aus der Hand riss und dann darin las. Der Gesichtsausdruck wurde immer wütender und unberechenbarer. Sie schleuderte die Zeitung fort und stürmte gefolgt von dem Mann aus dem Raum in Carols Richtung. Sie bemerkte nicht, das sie inzwischen schon zu viert waren. Sie kamen auf ihr zu, aber Carol begriff nicht warum. Schon fast in Zeitlupe sah sie die vier immer näher kommen. Sie, wunderschön in ihren schwarzen Mantel mit den wehenden lockigen blonden Harren und wütend leuchtende schwarze Augen. Er, ganz dicht hinter ihr mit einem atemberaubend schönen sanften Lächeln. Seine grünen Augen blitzten in seinen Gesicht mit den eben-mäßigen Zügen, die die Weichheit nie verloren haben, und das Haar, so schwarz, das es fast blau leuchtete, fiel ihm in die Stirn, was das alles noch verwegener machte. Die anderen beiden verschwammen weiter hinten. Carol wusste gar nicht, wen sie weiter anstarren sollte. Denn das tat sie. Sie starrte beide unverfroren an, und dachte sich dabei gar nichts. Nichts. Bis diese Augen sie ebenfalls anstarrten und beide so dicht waren, das sie hätte nach Carol greifen können. Der Mund des Racheengels öffnete sich.
„Du“ knurrte sie Carol an, „Hör auf damit, wenn dir dein Leben lieb ist!“
Sprach sie mit mir?
„Ja, du bist gemeint!“, sagte der Unbekannte in einer Stimme, die Carol die Gänsehaut selbst im Schlaf auf die Haut trieb. Eine angenehme Gänsehaut.
Nur mit was sollte ich aufhören? Carol war absolut nichts bewusst.
Was tat ich nur so schlimmes, das sie so wütend war?
Mit einem Kreischen in der Stimme sagte der Racheengel:“ Hör auf von mir zu träumen!“
Carol wachte schreiend aus ihren Traum auf. Immer noch dieses unmelodische Kreischen, das so gar nicht zu dieser wunderschönen Frau passte, in ihren Ohren. Erschrocken sah sie sich um. Sie saß in einem Bett, das sie nicht kannte? Nichts war so, wie Carol es kannte.
Wo war ich? Träumte ich immer noch und habe einfach den Ort gewechselt?
Leicht schüttelte sie ihren Kopf, um dieses ungewohnte Gefühl abzuschütteln. Und dann viel es ihr wieder ein. Langsam legte Carol sich wieder in die Kissen und schloss erschöpft ihre Augen. Alles fiel ihr wieder ein, und ein Stöhnen entkam ihrer Brust. Vollständig unkontrolliert. Carol sah erschrocken auf und lauschte in die Dunkelheit. Aber nichts rührte sich. Kein Laut war zu hören. Und dann viel ihr ein, wo sie dieses Gesicht mit den grünen Augen schon mal gesehen habe. Und stöhnte noch einmal auf. Ihre Eltern, oder besser gesagt, ihre Mum musste mal wieder umziehen. Sie befand sich also in ihren neuen Bett. Und das Gesicht gehörte zum Sohn ihrer neuen Nachbarn. Kurz war er in Carols Blickfeld, als seine Eltern sich gegenseitig vorstellten, ihm war das genauso peinlich wie ihr und wir standen gelangweilt abseits. Carol schmunzelte, als sie daran dachte.
Carol, Boston morgens 5:41 Uhr
Carol träumte von einer wunderschönen Frau in Schwarz. Sie war wütend und kalt. Jedenfalls bekam man diesen Eindruck. Ihre Augen leuchteten von unterschwelligen Hass auf die ganze Welt. Aber trotz der Kälte in ihren Blick konnte Carol nicht wegsehen. Sie war wie ein Racheengel. Ja genau, wie ein blonder wunderschöner Racheengel in schwarz. Carol sah, wie sie einen gut aussehenden Mann, der ihr irgendwie bekannt vor kam, angreifen wollte, ihm aber die Zeitung aus der Hand riss und dann darin las. Der Gesichtsausdruck wurde immer wütender und unberechenbarer. Sie schleuderte die Zeitung fort und stürmte gefolgt von dem Mann aus dem Raum in Carols Richtung. Sie bemerkte nicht, das sie inzwischen schon zu viert waren. Sie kamen auf ihr zu, aber Carol begriff nicht warum. Schon fast in Zeitlupe sah sie die vier immer näher kommen. Sie, wunderschön in ihren schwarzen Mantel mit den wehenden lockigen blonden Harren und wütend leuchtende schwarze Augen. Er, ganz dicht hinter ihr mit einem atemberaubend schönen sanften Lächeln. Seine grünen Augen blitzten in seinen Gesicht mit den eben-mäßigen Zügen, die die Weichheit nie verloren haben, und das Haar, so schwarz, das es fast blau leuchtete, fiel ihm in die Stirn, was das alles noch verwegener machte. Die anderen beiden verschwammen weiter hinten. Carol wusste gar nicht, wen sie weiter anstarren sollte. Denn das tat sie. Sie starrte beide unverfroren an, und dachte sich dabei gar nichts. Nichts. Bis diese Augen sie ebenfalls anstarrten und beide so dicht waren, das sie hätte nach Carol greifen können. Der Mund des Racheengels öffnete sich.
„Du“ knurrte sie Carol an, „Hör auf damit, wenn dir dein Leben lieb ist!“
Sprach sie mit mir?
„Ja, du bist gemeint!“, sagte der Unbekannte in einer Stimme, die Carol die Gänsehaut selbst im Schlaf auf die Haut trieb. Eine angenehme Gänsehaut.
Nur mit was sollte ich aufhören? Carol war absolut nichts bewusst.
Was tat ich nur so schlimmes, das sie so wütend war?
Mit einem Kreischen in der Stimme sagte der Racheengel:“ Hör auf von mir zu träumen!“
Carol wachte schreiend aus ihren Traum auf. Immer noch dieses unmelodische Kreischen, das so gar nicht zu dieser wunderschönen Frau passte, in ihren Ohren. Erschrocken sah sie sich um. Sie saß in einem Bett, das sie nicht kannte? Nichts war so, wie Carol es kannte.
Wo war ich? Träumte ich immer noch und habe einfach den Ort gewechselt?
Leicht schüttelte sie ihren Kopf, um dieses ungewohnte Gefühl abzuschütteln. Und dann viel es ihr wieder ein. Langsam legte Carol sich wieder in die Kissen und schloss erschöpft ihre Augen. Alles fiel ihr wieder ein, und ein Stöhnen entkam ihrer Brust. Vollständig unkontrolliert. Carol sah erschrocken auf und lauschte in die Dunkelheit. Aber nichts rührte sich. Kein Laut war zu hören. Und dann viel ihr ein, wo sie dieses Gesicht mit den grünen Augen schon mal gesehen habe. Und stöhnte noch einmal auf. Ihre Eltern, oder besser gesagt, ihre Mum musste mal wieder umziehen. Sie befand sich also in ihren neuen Bett. Und das Gesicht gehörte zum Sohn ihrer neuen Nachbarn. Kurz war er in Carols Blickfeld, als seine Eltern sich gegenseitig vorstellten, ihm war das genauso peinlich wie ihr und wir standen gelangweilt abseits. Carol schmunzelte, als sie daran dachte.
Zuletzt von Alize am Mi 13 Jan 2010, 12:43 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Tags zuvor, später Nachmittag
Es war später Nachmittag, als die Familie Memphis mit den Möbelwagen ankamen. Carols Mutter, Cindy, rannte ins Haus und wies die Packer an, wo was hin kam. Ihr Vater, Steven, und Carol schauten sich nur an, grinsten fröhlich und nahmen die ersten Kisten mit rein. Weit kamen die beiden mit dem Auspacken der Kisten nicht, als sie die Leute auf ihren neuen Rasen stehen sahen. Wie nicht anderes zu erwarten, mussten Carol und ihr Dad antreten um die neuen Nachbarn zu begrüßen. Er stand von seinen Eltern ebenfalls etwas abseits, genau wie Carol auch. Dort hatte sie Zeit ihn aus den Augenwinkeln zu betrachten. Sein Gesicht anzusehen, und ihren Tagträume hinterher zu hängen. Viel zu leicht ließ sie sich wieder einmal hinreißen. Aber zum Träumen kam Carol gar nicht. Denn ihre Mutter riss sie viel zu schnell wieder raus.
„Carol!?!“, schrie sie Carol fast schon an.
Oh man, war das peinlich. Carol rollte mit den Augen und sah aus den Augenwinkeln, wie der Nachbarsohn in sich hinein grinste. Er freute sich auch noch darüber, wie Ihre Mum sie bloß stellte. Carol blickte ihn wütend an und drehte sich zu ihrer Mutter um.
„Carol, wo du mit deinen Gedanken wieder bist. Möchtest du dich nicht mal vorstellen?“, verärgert runzelte Carol ihre Stirn.
Carols Mum konnte es einfach nicht leiden, wenn Carol mit ihren Gedanken nicht bei der Sache war. Da konnte ihre Mum regelrecht an die Decke gehen. Aber das war Carol egal. Sie musste nicht immer wieder neue Freunde finden, und irgendwann hatte Carol einfach auch keine Lust mehr sich wieder und wieder neu einzugliedern. Sie blieb lieber für sich allein. Viel anderes hatte Carol auch nicht geplant. Sie wollte nicht wieder jemanden so gern haben, um dann doch allein in einem neuen Ort zu stehen, und zu wissen, diesen jemand allein lassen zu müssen. Ein wenig Schmerz zog über ihr Gesicht, als Carol an diese Begebenheit dachte. Aber sie wollte nicht daran denken und verdrängte alles wieder in eine andere Ecke ihres Kopfes.
„Och Mum, muss das sein?“
„Ja Schatz, das muss sein. Also los!“ Mit diesen Worten schupste sie Carol sogleich in die Richtung ihrer neuen Nachbarn. Ihr war es so wichtig mit allen klar zu kommen und von jeden akzeptiert so werden. Obwohl sie es nicht nötig hatte. Sie war eine Frohnatur und hatte es nicht schwer andere Menschen kennen zu lernen. Aufgrund ihres Jobs kam sie viel herum und kannte bestimmt mindestens so viele Menschen, wie Carol Haare auf den Kopf hatte. Und Carol hatte viele Haare auf den Kopf. Stolz war sie schon auf ihre Mum. Aber sie konnte einfach nicht sesshaft werden. Und ihre Mum hatte alles. Sie hatte Anerkennung in ihren Job. Geld, um damit den Rest ihres Lebens zufrieden zu sein. Millionen Freunde und Bekanntschaften, die sie mit ihrem Job auch noch unter einem Hut bekam. Wie sie das managte, war Carol echt schleierhaft. Und einen Mann, der sie abgöttisch liebte und ihr in jeden Winkel der Welt folgte. Carol hatte noch keine Wahl. Sie musste mit, egal, wo es auch hin ging. Carol war ihr deswegen nicht böse. Sie liebte ihr Leben und Carol liebte sie. Nur sie wollte irgendwo hingehören.
Na ja, Carol riss sich aus ihren Gedanken los und ging auf ihre neuen Nachbarn zu. Sie setzte hoffentlich ein freundliches Lächeln auf und reichte der Frau ihre Hand. Mist! Wenn sie doch nur vorhin zugehört hätte, dann wüsste Carol jetzt wie sie hießen.
„ Madeleine Spencer,“, kam sie ihr schon entgegen. Gott sei Dank! Das konnte Carol sich hoffentlich mal merken. Sie viele Namen. Ich hoffe, da kommen nicht zu viele dazu.
„und das ist mein Mann Jim und mein Sohn Luca.“, schloss sie ihre Vorstellung.
„Luca? Kommst du bitte!“, sagte sie, und drehte sich leicht nach hinten, um zu ihren Sohn zu schauen. Dieser machte einen etwas verärgerten Eindruck, um mal ein wenig zu unter treiben.
Es war später Nachmittag, als die Familie Memphis mit den Möbelwagen ankamen. Carols Mutter, Cindy, rannte ins Haus und wies die Packer an, wo was hin kam. Ihr Vater, Steven, und Carol schauten sich nur an, grinsten fröhlich und nahmen die ersten Kisten mit rein. Weit kamen die beiden mit dem Auspacken der Kisten nicht, als sie die Leute auf ihren neuen Rasen stehen sahen. Wie nicht anderes zu erwarten, mussten Carol und ihr Dad antreten um die neuen Nachbarn zu begrüßen. Er stand von seinen Eltern ebenfalls etwas abseits, genau wie Carol auch. Dort hatte sie Zeit ihn aus den Augenwinkeln zu betrachten. Sein Gesicht anzusehen, und ihren Tagträume hinterher zu hängen. Viel zu leicht ließ sie sich wieder einmal hinreißen. Aber zum Träumen kam Carol gar nicht. Denn ihre Mutter riss sie viel zu schnell wieder raus.
„Carol!?!“, schrie sie Carol fast schon an.
Oh man, war das peinlich. Carol rollte mit den Augen und sah aus den Augenwinkeln, wie der Nachbarsohn in sich hinein grinste. Er freute sich auch noch darüber, wie Ihre Mum sie bloß stellte. Carol blickte ihn wütend an und drehte sich zu ihrer Mutter um.
„Carol, wo du mit deinen Gedanken wieder bist. Möchtest du dich nicht mal vorstellen?“, verärgert runzelte Carol ihre Stirn.
Carols Mum konnte es einfach nicht leiden, wenn Carol mit ihren Gedanken nicht bei der Sache war. Da konnte ihre Mum regelrecht an die Decke gehen. Aber das war Carol egal. Sie musste nicht immer wieder neue Freunde finden, und irgendwann hatte Carol einfach auch keine Lust mehr sich wieder und wieder neu einzugliedern. Sie blieb lieber für sich allein. Viel anderes hatte Carol auch nicht geplant. Sie wollte nicht wieder jemanden so gern haben, um dann doch allein in einem neuen Ort zu stehen, und zu wissen, diesen jemand allein lassen zu müssen. Ein wenig Schmerz zog über ihr Gesicht, als Carol an diese Begebenheit dachte. Aber sie wollte nicht daran denken und verdrängte alles wieder in eine andere Ecke ihres Kopfes.
„Och Mum, muss das sein?“
„Ja Schatz, das muss sein. Also los!“ Mit diesen Worten schupste sie Carol sogleich in die Richtung ihrer neuen Nachbarn. Ihr war es so wichtig mit allen klar zu kommen und von jeden akzeptiert so werden. Obwohl sie es nicht nötig hatte. Sie war eine Frohnatur und hatte es nicht schwer andere Menschen kennen zu lernen. Aufgrund ihres Jobs kam sie viel herum und kannte bestimmt mindestens so viele Menschen, wie Carol Haare auf den Kopf hatte. Und Carol hatte viele Haare auf den Kopf. Stolz war sie schon auf ihre Mum. Aber sie konnte einfach nicht sesshaft werden. Und ihre Mum hatte alles. Sie hatte Anerkennung in ihren Job. Geld, um damit den Rest ihres Lebens zufrieden zu sein. Millionen Freunde und Bekanntschaften, die sie mit ihrem Job auch noch unter einem Hut bekam. Wie sie das managte, war Carol echt schleierhaft. Und einen Mann, der sie abgöttisch liebte und ihr in jeden Winkel der Welt folgte. Carol hatte noch keine Wahl. Sie musste mit, egal, wo es auch hin ging. Carol war ihr deswegen nicht böse. Sie liebte ihr Leben und Carol liebte sie. Nur sie wollte irgendwo hingehören.
Na ja, Carol riss sich aus ihren Gedanken los und ging auf ihre neuen Nachbarn zu. Sie setzte hoffentlich ein freundliches Lächeln auf und reichte der Frau ihre Hand. Mist! Wenn sie doch nur vorhin zugehört hätte, dann wüsste Carol jetzt wie sie hießen.
„ Madeleine Spencer,“, kam sie ihr schon entgegen. Gott sei Dank! Das konnte Carol sich hoffentlich mal merken. Sie viele Namen. Ich hoffe, da kommen nicht zu viele dazu.
„und das ist mein Mann Jim und mein Sohn Luca.“, schloss sie ihre Vorstellung.
„Luca? Kommst du bitte!“, sagte sie, und drehte sich leicht nach hinten, um zu ihren Sohn zu schauen. Dieser machte einen etwas verärgerten Eindruck, um mal ein wenig zu unter treiben.
Zuletzt von Alize am Mi 13 Jan 2010, 12:52 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
„Ich bin Carol, Mrs. Spencer!“, und sie konnte sich ein belustigtes Grinsen in Lucas Richtung dabei nicht verkneifen. Carol wurde auch sogleich mit einen wütenden Blick bestraft, was sie gleich mit einem noch breiteren Grinsen kommentierte, denn immerhin, war sein Blick in ihre Richtung beim Ausbruch ihrer Mutter genauso gewesen. Langsam fing es an Spaß zu machen.
„Hi.“, sagte Carol in seine Richtung und schaute ihn auffordernd ins Gesicht.
„Luca, willst du da hinten stehen bleiben?“, fragte seine Mutter ihn genervt.
„Oh, sag Madeleine und Jim zu uns. Wir sind da recht locker.“
„Okay Madeleine, mach ich gerne.“
„Carol beißt doch nicht!“ sprach sie noch einmal ihren Sohn an und mit diesen Worten drehte sie sich zu Carols Eltern und fing mit ihnen eine zwanglose Plauderei an. Carol schaute ihnen nach, und bemerkte das Augenrollen ihres Vaters, der mit Jim hinter den beiden Frauen in Richtung ihres neuen Domizils ging. Carol lachte leise in sich rein.
Dann drehte sie sich wieder zu Luca, der sich heimlich davon schleichen wollte.
„Hi!“, sagte sie deshalb noch mal etwas lauter in seine Richtung und grinste ihn frech an. Extra so laut, das seine Mutter es auch hören konnte, und sich auch noch einmal umdrehte um nach Luca zu schauen. Carol grinste so sehr, das sie hinterher bestimmt einen Gesichtsmuskelkater hatte.
„Was soll das?“, zischte er leise durch die Zähne.
„Was denn?“ gab sie genauso leise mit Unschuldsmiene zurück.
„Hm.“, machte Carol nur und zuckte mit den Schultern. „Ich dachte mir vielleicht, du möchtest auch wenigstens Hallo sagen. Oder etwa nicht?“
Kurz huschte der Ausdruck seines schlechten Gewissens über sein Gesicht. Und so schnell wie es da war, war es auch schon wieder fort.
„Hallo.“, sagte er dann, so das Carol es war, die erstaunt schaute. Das ging aber auch schnell wieder vorbei, als er ihr die Hand widerwillig reichen wollte.
„Rrrrr“, machte Carol, „vielleicht bin ich doch bissig!“, und lachte ihn an.
Luca schaute sie erst verwirrt und dann total wütend an. Ups, ich glaub da war ich zu weit gegangen. Manchmal ging es auch mit ihr durch. Erst recht, wenn Luca sie so herausforderte mit seiner so abwehrenden Art. Dabei kennt er Carol doch noch gar nicht. So ein bisschen beleidigt war sie jetzt doch schon. Aber Carol kam immer schnell wieder runter und entschuldigte sich sogleich bei ihm. Sie völlig ignorierend drehte er sich um, und marschierte wütend davon. Jetzt war sie diejenige die wütend wurde. Carol lief ihm hinterher.
„Ich hab mich doch entschuldigt. War doch nicht bös gemeint.“
„Lass mich in Ruhe.“, gab er schließlich zurück.
„Nun sei doch nicht so beleidigt. Ich habe auf dieses Vorstellungstheater auch immer keinen Bock. Aber du hast angefangen mit dem Auslachen.“
Jetzt blieb er doch stehen, und Carol seufzte erleichtert auf. Allerdings zu früh.
„Jetzt renne mir nicht hinterher als wärst du meine Glucke. Nur weil wir Nachbarn sind oder sein müssen, heißt das nicht, dass wir gleich Freunde sind. Also schiebe deinen Arsch aus meinen Sichtfeld und lass mich endlich in Ruhe. Ich habe jetzt echt keinen Bock auf dich.“ Luca blitze Carol aus seinen wunderbaren grünen Augen wütend an. Mit einer angespannten Geste schob er sich eine vorwitzige Strähne aus der Stirn. Für Carol lief diese Geste in Zeitlupe ab. Sie sah, wie er die Hand hob, sah seine Augen unter schönen langen Wimpern verschwinden, sah diese wunderschöne Hand die Strähne aus der Stirn streichen. Sie fing schön wieder an zu träumen. Das kann doch nicht wahr sein! Lerne ich es denn nie! Carol wusste genau, wie dämlich sie jetzt schaute. Er schaute immer noch wütend drein. Unter anderen Umständen würde Carol sich jetzt gehen lassen, aber so? Sie riss sich zusammen, und hoffte genauso wütend zurück zu starren.
„Hast du gerade das gesagt, was ich gehört habe?“
„Ich weiß ja nicht, was du gehört hast, aber das was ich gesagt habe, meinte ich auch so.“, bemerkte er süffisant. „Ich wiederhole es dir gerne noch mal, solltest du daran irgendetwas nicht verstanden haben.“
Schockiert starrte Carol Luca an. Er starrte auffordernd lächelnd zurück, als erwarte er, das sie das Spielchen weiterspielte.
„Carol, so heißt du doch, nicht war? Jetzt verschwinde endlich und lass mich in Ruhe. Ich kenne dich nicht, und so kann es meinetwegen auch bleiben.“
Frustriert trollte Carol sich in Richtung ihres neuen Heims. Sie wollte das Spiel nicht mehr spielen.
„Wie, keine Rückmeldung? Ich dachte, du hast noch mehr auf Lager! Wohl noch ein Irrtum.“, rief er ihr noch hinterher.
„Hi.“, sagte Carol in seine Richtung und schaute ihn auffordernd ins Gesicht.
„Luca, willst du da hinten stehen bleiben?“, fragte seine Mutter ihn genervt.
„Oh, sag Madeleine und Jim zu uns. Wir sind da recht locker.“
„Okay Madeleine, mach ich gerne.“
„Carol beißt doch nicht!“ sprach sie noch einmal ihren Sohn an und mit diesen Worten drehte sie sich zu Carols Eltern und fing mit ihnen eine zwanglose Plauderei an. Carol schaute ihnen nach, und bemerkte das Augenrollen ihres Vaters, der mit Jim hinter den beiden Frauen in Richtung ihres neuen Domizils ging. Carol lachte leise in sich rein.
Dann drehte sie sich wieder zu Luca, der sich heimlich davon schleichen wollte.
„Hi!“, sagte sie deshalb noch mal etwas lauter in seine Richtung und grinste ihn frech an. Extra so laut, das seine Mutter es auch hören konnte, und sich auch noch einmal umdrehte um nach Luca zu schauen. Carol grinste so sehr, das sie hinterher bestimmt einen Gesichtsmuskelkater hatte.
„Was soll das?“, zischte er leise durch die Zähne.
„Was denn?“ gab sie genauso leise mit Unschuldsmiene zurück.
„Hm.“, machte Carol nur und zuckte mit den Schultern. „Ich dachte mir vielleicht, du möchtest auch wenigstens Hallo sagen. Oder etwa nicht?“
Kurz huschte der Ausdruck seines schlechten Gewissens über sein Gesicht. Und so schnell wie es da war, war es auch schon wieder fort.
„Hallo.“, sagte er dann, so das Carol es war, die erstaunt schaute. Das ging aber auch schnell wieder vorbei, als er ihr die Hand widerwillig reichen wollte.
„Rrrrr“, machte Carol, „vielleicht bin ich doch bissig!“, und lachte ihn an.
Luca schaute sie erst verwirrt und dann total wütend an. Ups, ich glaub da war ich zu weit gegangen. Manchmal ging es auch mit ihr durch. Erst recht, wenn Luca sie so herausforderte mit seiner so abwehrenden Art. Dabei kennt er Carol doch noch gar nicht. So ein bisschen beleidigt war sie jetzt doch schon. Aber Carol kam immer schnell wieder runter und entschuldigte sich sogleich bei ihm. Sie völlig ignorierend drehte er sich um, und marschierte wütend davon. Jetzt war sie diejenige die wütend wurde. Carol lief ihm hinterher.
„Ich hab mich doch entschuldigt. War doch nicht bös gemeint.“
„Lass mich in Ruhe.“, gab er schließlich zurück.
„Nun sei doch nicht so beleidigt. Ich habe auf dieses Vorstellungstheater auch immer keinen Bock. Aber du hast angefangen mit dem Auslachen.“
Jetzt blieb er doch stehen, und Carol seufzte erleichtert auf. Allerdings zu früh.
„Jetzt renne mir nicht hinterher als wärst du meine Glucke. Nur weil wir Nachbarn sind oder sein müssen, heißt das nicht, dass wir gleich Freunde sind. Also schiebe deinen Arsch aus meinen Sichtfeld und lass mich endlich in Ruhe. Ich habe jetzt echt keinen Bock auf dich.“ Luca blitze Carol aus seinen wunderbaren grünen Augen wütend an. Mit einer angespannten Geste schob er sich eine vorwitzige Strähne aus der Stirn. Für Carol lief diese Geste in Zeitlupe ab. Sie sah, wie er die Hand hob, sah seine Augen unter schönen langen Wimpern verschwinden, sah diese wunderschöne Hand die Strähne aus der Stirn streichen. Sie fing schön wieder an zu träumen. Das kann doch nicht wahr sein! Lerne ich es denn nie! Carol wusste genau, wie dämlich sie jetzt schaute. Er schaute immer noch wütend drein. Unter anderen Umständen würde Carol sich jetzt gehen lassen, aber so? Sie riss sich zusammen, und hoffte genauso wütend zurück zu starren.
„Hast du gerade das gesagt, was ich gehört habe?“
„Ich weiß ja nicht, was du gehört hast, aber das was ich gesagt habe, meinte ich auch so.“, bemerkte er süffisant. „Ich wiederhole es dir gerne noch mal, solltest du daran irgendetwas nicht verstanden haben.“
Schockiert starrte Carol Luca an. Er starrte auffordernd lächelnd zurück, als erwarte er, das sie das Spielchen weiterspielte.
„Carol, so heißt du doch, nicht war? Jetzt verschwinde endlich und lass mich in Ruhe. Ich kenne dich nicht, und so kann es meinetwegen auch bleiben.“
Frustriert trollte Carol sich in Richtung ihres neuen Heims. Sie wollte das Spiel nicht mehr spielen.
„Wie, keine Rückmeldung? Ich dachte, du hast noch mehr auf Lager! Wohl noch ein Irrtum.“, rief er ihr noch hinterher.
Zuletzt von Alize am Mi 13 Jan 2010, 12:58 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Carol drehte sich nicht um und ging einfach auf den Lastwagen zu, schnappte sich eine Kiste und stampfte in Richtung ihres Zimmers. Sie hörte die anderen unten in der Küche, hatte aber keine Lust sich dazu zu gesellen. Deshalb räumte sie einfach weiter die Kisten aus, die ihr gehörten. Waren ja nicht so viele. Carol hatte früh gelernt, nicht so viel zu besitzen, durch die ganzen Umzüge. Deshalb war sie recht schnell fertig. Langsam wurde es auch schon dunkel draußen, und Carol war froh, das ihr Dad das Bett schon aufgebaut hatte. Darauf lies sie sich dann jetzt auch erschöpft fallen. Carol hatte gar nicht bemerkt, wie kaputt sie doch war. Die lange Fahrt, die Schlepperei mit den Möbeln und Kisten und dann noch das Gespräch mit Luca. Sie wollte gar nicht daran denken. Ihren Neuanfang hatte sie sich wohl gründlich vermasselt. Carol stand auf und ging in die Küche, um sich was zu essen zu machen. Ihr Dad stand da bereits schon und bereitete eine kalte Platte für alle drei zu. Carol nahm sich die Milch aus dem Kühlschrank, goss sich ein Glas ein und setzte sich an den Tisch. So an ihren Glas nippend beobachtete sie ihren Vater. Er war immer zufrieden, beschwerte sich nie und war der gutmütigste Mensch, den Carol kannte. Er ging überall mit ihrer Mum hin und war glücklich, wenn sie es auch war. Carol bewunderte ihn. Und er ist der beste Papa der Welt. Sie lächelte vor sich hin.
„Warum lächelst du so, Schnubbel?“
„Dad, du sollst das doch nicht mehr sagen! Ich bin schon groß, weist du!“
Carol rollte mit den Augen.
„Aber wenn wir unter uns sind?“, bemerkte er leise fragend.
Carol stand auf und knuddelte ihn. Für ihn war das Zustimmung genug.
„Und warum das Lächeln auf deinen Gesicht?“, fragte er noch mal nach.
„Ich habe daran gedacht, das du der beste Dad auf der Welt bist.“
„Ich liebe dich auch meine Schnubbel.“
Sie lachte und strahlte ihn an. Das war echt ein Moment, den sie sehr liebte. Die Zeit mit ihrem Dad.
„Was gibt es hier denn zu lachen, hm? Etwa über mich?“, Cindy stürmte in die Küche. Steven und Carol schauten sich nur grinsend an und schüttelten gleichzeitig den Kopf. Eigentlich interessierte Cindy die Antwort nicht wirklich. Sie strahlte uns an, und schien glücklich uns zu sehen.
„Ich bin froh, das es euch beiden gut geht. Ich habe immer so ein schlechtes Gewissen, wenn ich euch wieder aus einen neu aufgebauten Leben herausreiße.“
Auch darauf erwartete Cindy wieder keine Antwort. Es war wie immer auch keine Frage, sondern eine ihrer Feststellungen. Und ein schlechtes Gewissen kannte Carols Mum in diesen Sinne auch nicht. Sie sah immer alles positiv. Den Anfang wie auch das Ende. Deshalb sagten Steven und Carol auch nichts, da das die Situation nur unnötig anspannen würde. Ein Schatten von Sorge huschte bei Steven übers Gesicht, als er Carol anschaute. Er wusste genau, warum SIE nichts dazu sagte. Aber Carol lächelte ihn einfach an, um seine Sorgen zu zerstreuen. Sie wollte auch gar nicht an den Grund seiner Sorge denken. Sie sah das ganze nämlich nicht so locker, wie ihre Mum oder auch ihr Dad. Er sorgte sich nur immer um Carol, denn er selbst war glücklich, wenn seine zwei Frauen es auch waren.
Carol stand auf, um sich ein kleines Schnittchen von Teller zu stibitzen. Und prompt, erntete sie einen Klaps auf die Hand.
„Na na, Fräulein, wir werden doch wohl warten können?“
„Och Dad, ich hab Hunger.“
„Geht ja schon los Carol.“, sagte er lächelnd. „Du könntest aber schon den Tisch decken, denn dann würde es auch schneller mit dem Essen gehen.“
„Ich helfe dir Schatz.“, sagte Cindy sogleich. Und Ruck Zuck war der Tisch gedeckt und alle setzten sich an den Tisch. Irgendwie hing jeder seinen Gedanken nach. Keiner wusste was gescheites zu sagen. Die Ruhe im neuen Heim war noch ein wenig unheimlich. Ungewohnt. Auch Cindy spürte dies.
„Na Carol, wie findest du die neuen Nachbarn?“
„Mum ich kenne sie doch noch gar nicht.“, antwortete Carol ihr und schob sich schnell ein Stück Tomate in den Mund. „Es war doch nicht mehr als ein Namensaustausch.“
„Aber mit Luca hast du ein paar Worte mehr gewechselt, oder?“
„Hm.“, und stopfte sich schnell noch ein Schnittchen in den Mund. Nur um nicht weiter darauf eingehen zu müssen. Aber, wie nicht anderes zu erwarten, lies ihre Mum nicht locker.
„Ja nun erzähl schon.“
„Mum, was soll ich denn erzählen. Da gibt es nichts zu erzählen!“
„Aber ihr standet doch so lange zusammen!?!“, stocherte Cindy weiter. Manchmal wusste sie echt nicht, wann es besser war aufzuhören. Bei ihr gab es kein ABER. Entweder so oder so, etwas dazwischen gab es für sie nicht.
„Cindy, lass sie doch. Wenn es was zu sagen gibt, wird sie es schon sagen.“
„Genau.“ gab Carol klein laut ihren Senf dazu, womit sie einen verärgerten Blick ihrer Mum ein fing. Wieder war sie ihren Dad für sein Einschreiten dankbar. Cindy konnte sich so richtig in Sachen festbeissen, wenn sie Blut geleckt hatte. Und dann konnte es ganz schön nervig werden.
Steven war da ganz anders. Er sagte sich, wenn jemand was zu sagen hat, würde er es sagen. Früher oder später kommen sie alle, gab er gern zum Besten. Cindy dann immer: Manch einer braucht zum Reden auch schon mal einen Schubs, um mal die Zähne auseinander zu bekommen. Carol war eher wie ihr Dad. Früher oder später redete jeder sich alles von der Seele, genau wie sie.
„So Mum,“ und Carol stand vom Tisch auf, stellte ihr Glas und ihren Teller in die Spüle und umarmte ihre Mum einmal fest von hinten.
„So Dad,“, und sie kuschelte ihn auch einmal von hinten und drückte ihm ein Kuss auf sein volles Haar.
„Ich werde mich jetzt ins Bett verdrücken. Ist echt schon spät. War wirklich anstrengend heute. Ich spüle sonst aber auch gerne erst einmal ab.“
„Nein mein Schatz,“ sagte Steven sofort.
„Geh mal hoch. Ich mach das später oder morgen früh.“
„Danke Dad.“ , und schnell verschwand Carol die Treppe hoch, bevor Cindy noch etwas sagen konnte. Sie konnte es wirklich nicht leiden, wenn sie bohrte.
Oben angekommen, stellte Carol sich erst einmal ans Fenster. Sie öffnete es und schaute raus.
„Warum lächelst du so, Schnubbel?“
„Dad, du sollst das doch nicht mehr sagen! Ich bin schon groß, weist du!“
Carol rollte mit den Augen.
„Aber wenn wir unter uns sind?“, bemerkte er leise fragend.
Carol stand auf und knuddelte ihn. Für ihn war das Zustimmung genug.
„Und warum das Lächeln auf deinen Gesicht?“, fragte er noch mal nach.
„Ich habe daran gedacht, das du der beste Dad auf der Welt bist.“
„Ich liebe dich auch meine Schnubbel.“
Sie lachte und strahlte ihn an. Das war echt ein Moment, den sie sehr liebte. Die Zeit mit ihrem Dad.
„Was gibt es hier denn zu lachen, hm? Etwa über mich?“, Cindy stürmte in die Küche. Steven und Carol schauten sich nur grinsend an und schüttelten gleichzeitig den Kopf. Eigentlich interessierte Cindy die Antwort nicht wirklich. Sie strahlte uns an, und schien glücklich uns zu sehen.
„Ich bin froh, das es euch beiden gut geht. Ich habe immer so ein schlechtes Gewissen, wenn ich euch wieder aus einen neu aufgebauten Leben herausreiße.“
Auch darauf erwartete Cindy wieder keine Antwort. Es war wie immer auch keine Frage, sondern eine ihrer Feststellungen. Und ein schlechtes Gewissen kannte Carols Mum in diesen Sinne auch nicht. Sie sah immer alles positiv. Den Anfang wie auch das Ende. Deshalb sagten Steven und Carol auch nichts, da das die Situation nur unnötig anspannen würde. Ein Schatten von Sorge huschte bei Steven übers Gesicht, als er Carol anschaute. Er wusste genau, warum SIE nichts dazu sagte. Aber Carol lächelte ihn einfach an, um seine Sorgen zu zerstreuen. Sie wollte auch gar nicht an den Grund seiner Sorge denken. Sie sah das ganze nämlich nicht so locker, wie ihre Mum oder auch ihr Dad. Er sorgte sich nur immer um Carol, denn er selbst war glücklich, wenn seine zwei Frauen es auch waren.
Carol stand auf, um sich ein kleines Schnittchen von Teller zu stibitzen. Und prompt, erntete sie einen Klaps auf die Hand.
„Na na, Fräulein, wir werden doch wohl warten können?“
„Och Dad, ich hab Hunger.“
„Geht ja schon los Carol.“, sagte er lächelnd. „Du könntest aber schon den Tisch decken, denn dann würde es auch schneller mit dem Essen gehen.“
„Ich helfe dir Schatz.“, sagte Cindy sogleich. Und Ruck Zuck war der Tisch gedeckt und alle setzten sich an den Tisch. Irgendwie hing jeder seinen Gedanken nach. Keiner wusste was gescheites zu sagen. Die Ruhe im neuen Heim war noch ein wenig unheimlich. Ungewohnt. Auch Cindy spürte dies.
„Na Carol, wie findest du die neuen Nachbarn?“
„Mum ich kenne sie doch noch gar nicht.“, antwortete Carol ihr und schob sich schnell ein Stück Tomate in den Mund. „Es war doch nicht mehr als ein Namensaustausch.“
„Aber mit Luca hast du ein paar Worte mehr gewechselt, oder?“
„Hm.“, und stopfte sich schnell noch ein Schnittchen in den Mund. Nur um nicht weiter darauf eingehen zu müssen. Aber, wie nicht anderes zu erwarten, lies ihre Mum nicht locker.
„Ja nun erzähl schon.“
„Mum, was soll ich denn erzählen. Da gibt es nichts zu erzählen!“
„Aber ihr standet doch so lange zusammen!?!“, stocherte Cindy weiter. Manchmal wusste sie echt nicht, wann es besser war aufzuhören. Bei ihr gab es kein ABER. Entweder so oder so, etwas dazwischen gab es für sie nicht.
„Cindy, lass sie doch. Wenn es was zu sagen gibt, wird sie es schon sagen.“
„Genau.“ gab Carol klein laut ihren Senf dazu, womit sie einen verärgerten Blick ihrer Mum ein fing. Wieder war sie ihren Dad für sein Einschreiten dankbar. Cindy konnte sich so richtig in Sachen festbeissen, wenn sie Blut geleckt hatte. Und dann konnte es ganz schön nervig werden.
Steven war da ganz anders. Er sagte sich, wenn jemand was zu sagen hat, würde er es sagen. Früher oder später kommen sie alle, gab er gern zum Besten. Cindy dann immer: Manch einer braucht zum Reden auch schon mal einen Schubs, um mal die Zähne auseinander zu bekommen. Carol war eher wie ihr Dad. Früher oder später redete jeder sich alles von der Seele, genau wie sie.
„So Mum,“ und Carol stand vom Tisch auf, stellte ihr Glas und ihren Teller in die Spüle und umarmte ihre Mum einmal fest von hinten.
„So Dad,“, und sie kuschelte ihn auch einmal von hinten und drückte ihm ein Kuss auf sein volles Haar.
„Ich werde mich jetzt ins Bett verdrücken. Ist echt schon spät. War wirklich anstrengend heute. Ich spüle sonst aber auch gerne erst einmal ab.“
„Nein mein Schatz,“ sagte Steven sofort.
„Geh mal hoch. Ich mach das später oder morgen früh.“
„Danke Dad.“ , und schnell verschwand Carol die Treppe hoch, bevor Cindy noch etwas sagen konnte. Sie konnte es wirklich nicht leiden, wenn sie bohrte.
Oben angekommen, stellte Carol sich erst einmal ans Fenster. Sie öffnete es und schaute raus.
Zuletzt von Alize am Mi 13 Jan 2010, 13:06 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Tief sog Carol die Luft in ihre Lunge. Sie war frisch und klar. Vom warmen Tag war jetzt nichts mehr zu spüren. Die Nächte wurden langsam immer kühler, jetzt wo der Spätsommer in den Herbst überging. Sie schloss das Fenster wieder und machte sich für´s Bett fertig. Zog ihre Arbeitsklamotten aus, löste ihren Zopf, schnappte sich ihren Lieblingspyjama und die Badetasche, schaute einmal auf den Flur, ob da auch gerade keiner herum lief und huschte nackt schnell eine Tür weiter ins Bad. Sie sperrte die Tür ab.
Nicht das Carol Steven nicht traute, auf ihn war echt verlass seit sie dreizehn geworden war. Abends nach ihrer Geburtstagsfeier mit lauter Nachbarskinder, die sie kaum kannte, kam er noch hoch an ihr Bett. Er setzte sich auf die Bettkante und nahm Carols Hand. Lange sagte er nichts. Sie wusste, ihm viel es schwer, das zu sagen, was er sagen wollte. Ihr Dad erklärte ihr, sie sei jetzt eine junge Dame und er würde jetzt nur noch anklopfen, bevor er ins Bad oder in ihr Zimmer kommen wollte. Damals verstand Carol das noch nicht. Doch sie wusste, das es sehr wichtig für ihn war. Deshalb nickte Carol tapfer und lächelte ihn an.
Ach, Carol konnte sich noch so gut daran erinnern als er ihr zurück lächelte. Daran dachte sie immer gerne zurück.
Sie duschte ausgiebig, rubbelte ihr Haar trocken, zog sich ihren kuschelweichen Pyjama an und putzte sich gründlich die Zähne. Danach huschte sie wieder in ihr Zimmer und verkrümelte sich in ihr Bett. Lange lag Carol nicht mehr wach, denn sie war wirklich total kaputt.
Ihr letzter Gedanke galt Luca. Warum auch immer. Dann viel sie erst einmal in einen tiefen Schlaf.
Luca, spät abends in seinen Zimmer.
Der ganze Tag war schon schlecht gelaufen. Morgens stritten seine Eltern ohne Unterlass, über Mittag musste er auch noch die ganze Zeit bei seiner Tante sitzen und dann noch die neuen Nachbarn. Er hasste dieses zur Schau stellen. Seine Familie war der reinste Scherbenhaufen, und nur er sah ihn. Madeleine wollte weiterhin einen auf heile Familie machen, auch wenn sie wusste, das Jim eine andere hatte. Dieses Detail wurde einfach ignoriert und großzügig übersehen. Die ganze Nachbarschaft wusste das. Luca wusste nicht, wen sie mehr was vormachte. Den anderen oder sich selbst.
Ihm ging das alles immens auf die Nerven. Aber das interessierte weder seiner Mum noch seinem Dad. Luca war nie wirklich mit ihnen ausgekommen. Keinen von beiden interessierte es, was aus ihm wurde. Nur als Dekoration war er ihnen wichtig. Beide schleiften Luca zu Veranstaltungen, bei denen er sich möglichst schnell wieder vom Acker machte. Zum Schluss merkten seine Eltern es nicht einmal, da sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren.
Nachdem Luca heute Nachmittag endlich wieder auf sein Zimmer konnte, wollte er nur noch allein sein. Aber weit gefehlt. Nicht lange, und schon brüllte seine Mutter die Treppe hinauf, er sollte doch endlich mal runter kommen. Wie unhöflich es von ihm sei, die neuen Nachbarn nicht zu begrüßen, nuschelte sie ebenfalls noch hinterher.
„Mum, lass mich doch in Ruhe!“, bemerkte Luca genervt.
Wie Madeleine dieses Wort hasste. Es machte sie so viel älter, als sie zu sein vorgab oder sein wollte.
„Du schwingst jetzt deinen Hintern hier herunter, und zwar sofort!“ schrie sie schon zwei Oktaven höher als Antwort.
„Sei froh, das da endlich mal anständige Leute einziehen.“
Jetzt war Luca sauer. Was wusste sie denn schon, wer da gewohnt hatte. Madeleine sah gar nicht, was da wirklich abging. Hauptsache ihr Image lag nicht am Boden. Deshalb hatte Madeleine sich mit ihnen auch gar nicht abgegeben. Sie gab fremden Gerüchten zu schnell nach, auch wenn ein Teil davon der Wahrheit entsprachen. Die wahren Beweggründe interessierten nicht. Es könnte ja ihr Ansehen beschädigt werden.
Ich sollte nicht darüber nachdenken. Drei mal atmete Luca tief durch. Dann ging er runter. Seine Mum blitze er nur wütend an, aber sie war schon wieder in ihrem Gesicht vertieft, so dass sie es nicht einmal bemerkte. Es widerte Luca einfach nur an, wie wichtig ihr Äußeres Madeleine war. Sie war so selbstsüchtig. Also wartete er geduldig auf seine Eltern, das sie vorgingen.
Auf der Wiese konnte Luca sich dann doch ein Grinsen nicht verkneifen, da es auf der anderen Seite wohl auch nicht besser zuging. Die Tochter hatte zu so einer Vorstellung auch wenig Lust und stand ebenfalls etwas abseits. Sie schien in Gedanken nicht dabei zu sein. Er hörte gar nicht zu und bemerkte nicht, das die Neue mich erwartungsvoll anschaute und auf irgendetwas wartete. Bis seine Mutter ihn wieder ansprach.
Dann waren alle weg und Luca wollte genau das gleiche, nur in die andere Richtung.
So viel Glück sollte er gar nicht haben. Die NEUE rannte ihm tatsächlich hinterher. Erst als Luca sie herausforderte ging sie ohne Kommentar davon.
Im Nachhinein tat sie ihm schon ein bisschen Leid, sie so auf den Rasen stehen gelassen zu haben. Warum Luca so bösartig war, weiß er auch nicht. Es reizte nur so, nicht immer nett zu sein. Ist sonst nicht so seine Art. Aber Luca hatte im Moment einfach keine Lust auf neue Bekanntschaften.
Also ging Luca wieder rein auf sein Zimmer, schloss die Tür ab und legte sich auf sein Bett. Irgendwie musste er eingeschlafen sein, denn als Luca aufwachte und die Augen aufschlug, war es schon spät und dunkel. Kurz überlegte er noch in die Küche zu gehen, um was zu Essen zu holen, aber so richtig hungrig war er auch nicht. Also ließ Luca das sein. Stand dann auf, um Licht in seinem Zimmer zu machen. Er machte einen Umweg Richtung Schreibtisch, der direkt unter dem Fenster stand. Sein Laptop stand dort, und Luca musste noch einen Aufsatz zu Ende bringen, was hieß, dass es noch eine lange Nacht werden konnte. Ein Stöhnen entglitt ihm beim Gedanken daran. Am Tisch angekommen machte er seinen Laptop an und wollte das Fenster öffnen. Zufällig schaute Luca raus, direkt ins Fenster gegenüber. Da brannte jetzt seit so vielen endlosen Wochen wieder Licht. Seit... . Schnell schob er diesen Gedanken wieder fort.
Luca wusste, dass das was er gerade machte nicht richtig war, aber er konnte einfach nicht wegsehen.
Nicht das Carol Steven nicht traute, auf ihn war echt verlass seit sie dreizehn geworden war. Abends nach ihrer Geburtstagsfeier mit lauter Nachbarskinder, die sie kaum kannte, kam er noch hoch an ihr Bett. Er setzte sich auf die Bettkante und nahm Carols Hand. Lange sagte er nichts. Sie wusste, ihm viel es schwer, das zu sagen, was er sagen wollte. Ihr Dad erklärte ihr, sie sei jetzt eine junge Dame und er würde jetzt nur noch anklopfen, bevor er ins Bad oder in ihr Zimmer kommen wollte. Damals verstand Carol das noch nicht. Doch sie wusste, das es sehr wichtig für ihn war. Deshalb nickte Carol tapfer und lächelte ihn an.
Ach, Carol konnte sich noch so gut daran erinnern als er ihr zurück lächelte. Daran dachte sie immer gerne zurück.
Sie duschte ausgiebig, rubbelte ihr Haar trocken, zog sich ihren kuschelweichen Pyjama an und putzte sich gründlich die Zähne. Danach huschte sie wieder in ihr Zimmer und verkrümelte sich in ihr Bett. Lange lag Carol nicht mehr wach, denn sie war wirklich total kaputt.
Ihr letzter Gedanke galt Luca. Warum auch immer. Dann viel sie erst einmal in einen tiefen Schlaf.
Luca, spät abends in seinen Zimmer.
Der ganze Tag war schon schlecht gelaufen. Morgens stritten seine Eltern ohne Unterlass, über Mittag musste er auch noch die ganze Zeit bei seiner Tante sitzen und dann noch die neuen Nachbarn. Er hasste dieses zur Schau stellen. Seine Familie war der reinste Scherbenhaufen, und nur er sah ihn. Madeleine wollte weiterhin einen auf heile Familie machen, auch wenn sie wusste, das Jim eine andere hatte. Dieses Detail wurde einfach ignoriert und großzügig übersehen. Die ganze Nachbarschaft wusste das. Luca wusste nicht, wen sie mehr was vormachte. Den anderen oder sich selbst.
Ihm ging das alles immens auf die Nerven. Aber das interessierte weder seiner Mum noch seinem Dad. Luca war nie wirklich mit ihnen ausgekommen. Keinen von beiden interessierte es, was aus ihm wurde. Nur als Dekoration war er ihnen wichtig. Beide schleiften Luca zu Veranstaltungen, bei denen er sich möglichst schnell wieder vom Acker machte. Zum Schluss merkten seine Eltern es nicht einmal, da sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren.
Nachdem Luca heute Nachmittag endlich wieder auf sein Zimmer konnte, wollte er nur noch allein sein. Aber weit gefehlt. Nicht lange, und schon brüllte seine Mutter die Treppe hinauf, er sollte doch endlich mal runter kommen. Wie unhöflich es von ihm sei, die neuen Nachbarn nicht zu begrüßen, nuschelte sie ebenfalls noch hinterher.
„Mum, lass mich doch in Ruhe!“, bemerkte Luca genervt.
Wie Madeleine dieses Wort hasste. Es machte sie so viel älter, als sie zu sein vorgab oder sein wollte.
„Du schwingst jetzt deinen Hintern hier herunter, und zwar sofort!“ schrie sie schon zwei Oktaven höher als Antwort.
„Sei froh, das da endlich mal anständige Leute einziehen.“
Jetzt war Luca sauer. Was wusste sie denn schon, wer da gewohnt hatte. Madeleine sah gar nicht, was da wirklich abging. Hauptsache ihr Image lag nicht am Boden. Deshalb hatte Madeleine sich mit ihnen auch gar nicht abgegeben. Sie gab fremden Gerüchten zu schnell nach, auch wenn ein Teil davon der Wahrheit entsprachen. Die wahren Beweggründe interessierten nicht. Es könnte ja ihr Ansehen beschädigt werden.
Ich sollte nicht darüber nachdenken. Drei mal atmete Luca tief durch. Dann ging er runter. Seine Mum blitze er nur wütend an, aber sie war schon wieder in ihrem Gesicht vertieft, so dass sie es nicht einmal bemerkte. Es widerte Luca einfach nur an, wie wichtig ihr Äußeres Madeleine war. Sie war so selbstsüchtig. Also wartete er geduldig auf seine Eltern, das sie vorgingen.
Auf der Wiese konnte Luca sich dann doch ein Grinsen nicht verkneifen, da es auf der anderen Seite wohl auch nicht besser zuging. Die Tochter hatte zu so einer Vorstellung auch wenig Lust und stand ebenfalls etwas abseits. Sie schien in Gedanken nicht dabei zu sein. Er hörte gar nicht zu und bemerkte nicht, das die Neue mich erwartungsvoll anschaute und auf irgendetwas wartete. Bis seine Mutter ihn wieder ansprach.
Dann waren alle weg und Luca wollte genau das gleiche, nur in die andere Richtung.
So viel Glück sollte er gar nicht haben. Die NEUE rannte ihm tatsächlich hinterher. Erst als Luca sie herausforderte ging sie ohne Kommentar davon.
Im Nachhinein tat sie ihm schon ein bisschen Leid, sie so auf den Rasen stehen gelassen zu haben. Warum Luca so bösartig war, weiß er auch nicht. Es reizte nur so, nicht immer nett zu sein. Ist sonst nicht so seine Art. Aber Luca hatte im Moment einfach keine Lust auf neue Bekanntschaften.
Also ging Luca wieder rein auf sein Zimmer, schloss die Tür ab und legte sich auf sein Bett. Irgendwie musste er eingeschlafen sein, denn als Luca aufwachte und die Augen aufschlug, war es schon spät und dunkel. Kurz überlegte er noch in die Küche zu gehen, um was zu Essen zu holen, aber so richtig hungrig war er auch nicht. Also ließ Luca das sein. Stand dann auf, um Licht in seinem Zimmer zu machen. Er machte einen Umweg Richtung Schreibtisch, der direkt unter dem Fenster stand. Sein Laptop stand dort, und Luca musste noch einen Aufsatz zu Ende bringen, was hieß, dass es noch eine lange Nacht werden konnte. Ein Stöhnen entglitt ihm beim Gedanken daran. Am Tisch angekommen machte er seinen Laptop an und wollte das Fenster öffnen. Zufällig schaute Luca raus, direkt ins Fenster gegenüber. Da brannte jetzt seit so vielen endlosen Wochen wieder Licht. Seit... . Schnell schob er diesen Gedanken wieder fort.
Luca wusste, dass das was er gerade machte nicht richtig war, aber er konnte einfach nicht wegsehen.
Zuletzt von Alize am Mi 13 Jan 2010, 13:15 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Carol, die neue Nachbartochter, hatte wohl genau dort ihr Zimmer. Luca sah wie sie unschlüssig im Raum stand und sich dann auszog. Alles zog sie aus, und kam nicht mal auf den Gedanken die Fenster zu verhängen.
Heute Nachmittag ist sie ihm nicht sonderlich aufgefallen. Wie denn auch? Er war dort mit seinen Gedanken ganz woanders gewesen, und kümmerte sich wenig bis gar nicht um ihre neuen Nachbarn. Es waren irgendwelche Menschen, denen seine Mum nur imponieren wollte.
Aber jetzt als sie so da stand, vollkommen nackt ... Luca konnte gar nicht anders als sie zu betrachten. Betrachten, nicht beobachten. Sie bot sich gerade zu an.
Sie war schlank und alles war perfekt proportioniert. Und schön war sie.
So ganz anders, als die, er sonst so kannte. Nicht das ihm da irgendeine etwas von bedeutete. Schon seit Wochen war ihm das alles gleich. Sie wollte von ihm nur das eine, und er gab ihnen was sie wollten. Er war eine Trophäe. Nichts anderes. Luca wusste selber nicht, warum er immer wieder mit solchen Frauen zusammen lag.
Carol trug bei ihren Zusammentreffen weite Arbeitskleidung. Das war auch schon alles, was Luca bemerkte. Jetzt wünschte er sich, er hätte sie sich mal genau angeschaut. Ihr gemeinsamer Start war wirklich nicht der beste gewesen, Carol konnte ja nichts für seine verkorkste Familie. Aber jetzt war es für Reue zu spät. Luca konnte nicht einmal mehr ihr seltsames Gespräch rekonstruieren. Er runzelte die Stirn bei dem Versuch. Es wollte sich in seinen Kopf einfach nichts richtig zusammen fügen.
Das Licht ihres Zimmer schien sie sanft zu umhüllen. Ihre Beine waren nicht zu lang. Sie hatten genau die richtige Länge und endeten in einen festen Po, der einfach zum Zugreifen einlud. Er erinnerte ihn an die Form eines Apfels. Rund und knackig. Der gerade Rücken verlief weich über die Taille bis zur Hüfte. Geradezu einladend für starke Arme zum Umfassen. Durch ihren Zopf, ließ sie einen wohl geformten langen Hals erkennen.
Luca verlor sich in ihren Anblick und konnte sich vorstellen diesen wunderschönen Hals vom Nacken über den Haaransatz bis hinter die kleinen Ohren mit hauchzarten Küssen zu bedecken oder mit den Fingern sanft zu streicheln. Dann weiter über den schönen Rücken bis hinunter zum Steiß um dort ein Weilchen aus zu harren, bis ihr Körper leicht unter dieser zarten Berührung erschauerte. Mit der Hand langsam über die Wölbung diesen runden Po, um dann seine Hand in der Wärme zwischen Ihren Beinen verweilen zulassen. Einfach nur ihre Hitze spüren. Ob ihre Haut, wie die von Pfirsichen war? So samt weich?
Und dann hob sie ihre Arme um den Zopf zu lösen. Kurz blitzte ihr Brustansatz auf. Sehen konnte Luca nichts. Das haselnussbraune Haar floss in einer geradezu erotischen Langsamkeit ihren Rücken hinab und es schimmerte, als wären darin viel kleine Goldtröpfchen verankert.
Oh man, das war definitiv zu viel Gefühl. Lucas Körper reagierte auf die Bilder in seinen Kopf und vor seinen Augen. Er wünschte sich geradezu, sie würde sich umdrehen. Er wollte so gern mehr sehen. Noch mehr ihren Körper bewundern und in seinen Gedanken liebkosen. Wollte sich in ihren Haaren vergraben und ihren Duft einatmen. Und wollte viele unanständige wundervolle Dinge mit ihr machen. Luca hasste sich für seine Gedanken, aber konnte man ihm das verdenken? Es war gerade zu eine Einladung. Sein Kopf widersprach seinem Körper. Luca wollte das alles nicht, und doch konnte er nicht wegsehen. Was passierte hier mit mir? Wieso starre ich geradezu in dieses Fenster auf der anderen Seite? Ich will mich nicht erinnern! Es bedeutete für ihn Schmerz. Das wollte Luca nicht. Aber dennoch wollte er, das Carol sich umdrehte.
Aber nichts dergleichen geschah. Sie nahm etwas aus den Schrank und ging zur Tür. Steckte ihren Kopf kurz raus und huschte dann aus den Zimmer.
Einen Moment stand Luca einfach nur da und schaute weiter in das leere Zimmer. Schon so lange hatte er solche Gefühle nicht mehr gespürt. Und jetzt überfielen sie ihn gerade zu. Luca konnte sie sich gerade in seinen Armen vorstellen. Zart und zerbrechlich. Und so weich.
Noch lange schaute er in ihr Zimmer. Schaute, ohne was zu sehen. So langsam kehrte sein Körper wieder zu ihm zurück.
Als nichts weiter geschah, wischte Luca all diese Gedanken fort, setzte sich an seinen Schreibtisch und konzentrierte sich, seinen Aufsatz zu überarbeiten und fertig zu stellen. Das Licht ließ Luca aus.
Stunden später war Luca fertig und legte sich so wie er war aufs Bett, stellte schnell noch seinen Wecker und schlief augenblicklich ein. Traumlos, wie seit vielen Wochen schon.
Heute Nachmittag ist sie ihm nicht sonderlich aufgefallen. Wie denn auch? Er war dort mit seinen Gedanken ganz woanders gewesen, und kümmerte sich wenig bis gar nicht um ihre neuen Nachbarn. Es waren irgendwelche Menschen, denen seine Mum nur imponieren wollte.
Aber jetzt als sie so da stand, vollkommen nackt ... Luca konnte gar nicht anders als sie zu betrachten. Betrachten, nicht beobachten. Sie bot sich gerade zu an.
Sie war schlank und alles war perfekt proportioniert. Und schön war sie.
So ganz anders, als die, er sonst so kannte. Nicht das ihm da irgendeine etwas von bedeutete. Schon seit Wochen war ihm das alles gleich. Sie wollte von ihm nur das eine, und er gab ihnen was sie wollten. Er war eine Trophäe. Nichts anderes. Luca wusste selber nicht, warum er immer wieder mit solchen Frauen zusammen lag.
Carol trug bei ihren Zusammentreffen weite Arbeitskleidung. Das war auch schon alles, was Luca bemerkte. Jetzt wünschte er sich, er hätte sie sich mal genau angeschaut. Ihr gemeinsamer Start war wirklich nicht der beste gewesen, Carol konnte ja nichts für seine verkorkste Familie. Aber jetzt war es für Reue zu spät. Luca konnte nicht einmal mehr ihr seltsames Gespräch rekonstruieren. Er runzelte die Stirn bei dem Versuch. Es wollte sich in seinen Kopf einfach nichts richtig zusammen fügen.
Das Licht ihres Zimmer schien sie sanft zu umhüllen. Ihre Beine waren nicht zu lang. Sie hatten genau die richtige Länge und endeten in einen festen Po, der einfach zum Zugreifen einlud. Er erinnerte ihn an die Form eines Apfels. Rund und knackig. Der gerade Rücken verlief weich über die Taille bis zur Hüfte. Geradezu einladend für starke Arme zum Umfassen. Durch ihren Zopf, ließ sie einen wohl geformten langen Hals erkennen.
Luca verlor sich in ihren Anblick und konnte sich vorstellen diesen wunderschönen Hals vom Nacken über den Haaransatz bis hinter die kleinen Ohren mit hauchzarten Küssen zu bedecken oder mit den Fingern sanft zu streicheln. Dann weiter über den schönen Rücken bis hinunter zum Steiß um dort ein Weilchen aus zu harren, bis ihr Körper leicht unter dieser zarten Berührung erschauerte. Mit der Hand langsam über die Wölbung diesen runden Po, um dann seine Hand in der Wärme zwischen Ihren Beinen verweilen zulassen. Einfach nur ihre Hitze spüren. Ob ihre Haut, wie die von Pfirsichen war? So samt weich?
Und dann hob sie ihre Arme um den Zopf zu lösen. Kurz blitzte ihr Brustansatz auf. Sehen konnte Luca nichts. Das haselnussbraune Haar floss in einer geradezu erotischen Langsamkeit ihren Rücken hinab und es schimmerte, als wären darin viel kleine Goldtröpfchen verankert.
Oh man, das war definitiv zu viel Gefühl. Lucas Körper reagierte auf die Bilder in seinen Kopf und vor seinen Augen. Er wünschte sich geradezu, sie würde sich umdrehen. Er wollte so gern mehr sehen. Noch mehr ihren Körper bewundern und in seinen Gedanken liebkosen. Wollte sich in ihren Haaren vergraben und ihren Duft einatmen. Und wollte viele unanständige wundervolle Dinge mit ihr machen. Luca hasste sich für seine Gedanken, aber konnte man ihm das verdenken? Es war gerade zu eine Einladung. Sein Kopf widersprach seinem Körper. Luca wollte das alles nicht, und doch konnte er nicht wegsehen. Was passierte hier mit mir? Wieso starre ich geradezu in dieses Fenster auf der anderen Seite? Ich will mich nicht erinnern! Es bedeutete für ihn Schmerz. Das wollte Luca nicht. Aber dennoch wollte er, das Carol sich umdrehte.
Aber nichts dergleichen geschah. Sie nahm etwas aus den Schrank und ging zur Tür. Steckte ihren Kopf kurz raus und huschte dann aus den Zimmer.
Einen Moment stand Luca einfach nur da und schaute weiter in das leere Zimmer. Schon so lange hatte er solche Gefühle nicht mehr gespürt. Und jetzt überfielen sie ihn gerade zu. Luca konnte sie sich gerade in seinen Armen vorstellen. Zart und zerbrechlich. Und so weich.
Noch lange schaute er in ihr Zimmer. Schaute, ohne was zu sehen. So langsam kehrte sein Körper wieder zu ihm zurück.
Als nichts weiter geschah, wischte Luca all diese Gedanken fort, setzte sich an seinen Schreibtisch und konzentrierte sich, seinen Aufsatz zu überarbeiten und fertig zu stellen. Das Licht ließ Luca aus.
Stunden später war Luca fertig und legte sich so wie er war aufs Bett, stellte schnell noch seinen Wecker und schlief augenblicklich ein. Traumlos, wie seit vielen Wochen schon.
Zuletzt von Alize am Mi 13 Jan 2010, 13:22 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Gegenwart
Carol, Boston morgens 5:53 Uhr
Jetzt konnte Carol auch nicht mehr einschlafen. Also beschloss sie aufzustehen und sich mit einen schönen heißen Tee auf die Veranda zu setzten. Der Traum war schon sehr merkwürdig und sie konnte sich auch keinen Reim darauf machen. Also schob sie das beiseite, schwang die Beine aus den Bett und verschwand im Bad, machte sich dort ein wenig frisch und ging runter in die Küche. Dort angekommen war Carol nicht überrascht schon einen Becher mit ihren Lieblingstee vorzufinden. Ihr Dad war also auch schon wach und hatte sie wohl gehört.
Mit dem Becher in der Hand ging Carol auf die hintere Veranda zu ihrer alten Hollywood- Schaukel, wo Steven sie schon lächelnd erwartete. Er liebte diese Schaukel. Sie war die einzige Bedingung, wenn die ganze Familie wieder umziehen musste. Überall kam sie mit. Er brauchte die Schaukel, wie andere ihre Luft zum Atmen.
Aber Carol liebte sie auch, und mit ihr all die schönen und auch nicht so schönen Erinnerungen. Hier verlor sie ihren ersten Zahn. Beim Gedanken daran musste sie schmunzeln.
„Warum lachst du?“, fragte Steven nach.
„Ich lache nicht, Dad,“ antwortete Carol ihm. „Ich schmunzle nur ein klein wenig.“
„Ach so, na dann, warum schmunzelst du, hm?“
„Ich musste nur gerade daran denken, wie ich hier meinen ersten Zahn verloren habe.“, jetzt lachte sie doch.
„Ach ja, das war schon was gewesen. Er steckt bestimmt noch hier irgendwo drin.“
Damals verlor Carol ihn hier auf der Schaukel. Beide krochen stundenlang herum, fanden den Zahn jedoch nicht wieder. Carol weinte so, weil sie der Zahnfee nichts hinlegen konnte. Also nahm ihr Dad sie an die Hand. Dann gingen Tochter und Vater zum Strand und suchten stundenlang nach einen Kiesel, der so aussah wie der Zahn. Carol hatte Angst die Zahnfee zu belügen, Ihr Dad allerdings erklärte ihr, das die Fee genau wüsste, das sie es gut meinte und nichts dafür kann, den echten Zahn verloren zu haben. Carol konnte in dieser Nacht kaum einschlafen, weil sie der Fee die ganze Wahrheit erzählen wollte. Doch irgendwann spät in der Nacht schlief sie doch ein. Am nächsten Morgen lag für Carols falschen Zahn ein Geldstück in dem Kästchen unter ihren Kopfkissen. Vor Glück jubelnd lief sie sogleich hinunter zu ihren Dad und warf sich in seine Arme.
„Siehst du Schnubbel, die Zahnfee wusste alles ganz genau!“
„Ja Dad, stimmt.“ ,sagte Carol darauf und strahlte ihn glücklich an.
Sie setzte sich zu ihren Dad auf die Schaukel.
„Nein, ich glaube nicht.“
„Wir könnten es herausfinden.“
„Was jetzt? Dad du bist verrückt. Die Sonne kommt gerade mal raus. Wir können doch gar nicht richtig sehen.“
„Ja und? Aber es wird immer heller.“, bestimmt nahm er ihr den Becher Tee aus der Hand und zog sie von der Schaukel.
„Jetzt sofort.“, und fing sogleich an, die Kissen gründlich nach einander zu inspizieren.
Carol lachte herzhaft.
„Komm schon Schnubbel. Mach mit."
Das lies sie sich dann auch nicht zweimal sagen und nahm das nächste Kissen in die Hand. Alles nahmen die beiden lachend auseinander, bis nur noch das Gerüst übrig war.
Eine halbe Stunde später saßen sie frustriert auf den Holzdielen und ließen das letzte Stück Stoff fallen. Sie hatten alles auseinander genommen, gedreht und gewendet. Nichts. Es war einfach kein Zahn zu finden.
Jetzt schauten sie sich beide an und fingen herzhaft an zu lachen. Dabei merkten sie gar nicht, das Cindy auch bereits in der Tür stand und beide beobachtete. Erst als sie selbst leise kicherte, drehten sie sich zu ihr um.
„Mum du hättest uns ja helfen können.“, gluckste Carol fröhlich.
„Bei was denn? Ich dachte mir nur, ihr habt schon einen Grund warum ihr alles auseinander nehmt. Und Außerdem müsste ich euch dann auch beim wieder zusammen bauen helfen.“
„ Ja und?“, strahlte Steven sie an und stand auf, um ihrer Mum einen Kuss zu geben.
„Ich hab doch keine Zeit, Schatz! Mein Auftraggeber möchte mich gerne meinen neuem Team vorstellen.“
„Tja Carol, ich fürchte da müssen wir selbst ran.“
Carol stöhnte und fing an, die ganzen Kissen wieder einzupacken.
Zu ihrer Mum gewandt, „Möchtest du noch mit uns frühstücken?“
„Nein mein Schatz, ich werde mir was unterwegs besorgen. Eigentlich wollte ich schon halb Acht dort sein, aber das schaff ich jetzt schon nicht mehr.“
Ihr Dad verschwand mit ihrer Mum wieder ins Haus.
Carol hörte nur noch wie ihre Mum ihr viel Spaß in der Schule wünschte. Mehr als ein sarkastisches Danke bekam Carol nicht mehr hin, denn da war ihre Mutter mit dem Auto auch schon davon.
Als ihr Dad wieder auf die Veranda kam, war Carol so gut wie fertig.
„Kommst du auch schon, du Drückeberger?“
Er lachte nur und stellte ein Tablett mit Frühstück ab.
„Dafür hab ich uns aber Frühstück gemacht.“
Carol, Boston morgens 5:53 Uhr
Jetzt konnte Carol auch nicht mehr einschlafen. Also beschloss sie aufzustehen und sich mit einen schönen heißen Tee auf die Veranda zu setzten. Der Traum war schon sehr merkwürdig und sie konnte sich auch keinen Reim darauf machen. Also schob sie das beiseite, schwang die Beine aus den Bett und verschwand im Bad, machte sich dort ein wenig frisch und ging runter in die Küche. Dort angekommen war Carol nicht überrascht schon einen Becher mit ihren Lieblingstee vorzufinden. Ihr Dad war also auch schon wach und hatte sie wohl gehört.
Mit dem Becher in der Hand ging Carol auf die hintere Veranda zu ihrer alten Hollywood- Schaukel, wo Steven sie schon lächelnd erwartete. Er liebte diese Schaukel. Sie war die einzige Bedingung, wenn die ganze Familie wieder umziehen musste. Überall kam sie mit. Er brauchte die Schaukel, wie andere ihre Luft zum Atmen.
Aber Carol liebte sie auch, und mit ihr all die schönen und auch nicht so schönen Erinnerungen. Hier verlor sie ihren ersten Zahn. Beim Gedanken daran musste sie schmunzeln.
„Warum lachst du?“, fragte Steven nach.
„Ich lache nicht, Dad,“ antwortete Carol ihm. „Ich schmunzle nur ein klein wenig.“
„Ach so, na dann, warum schmunzelst du, hm?“
„Ich musste nur gerade daran denken, wie ich hier meinen ersten Zahn verloren habe.“, jetzt lachte sie doch.
„Ach ja, das war schon was gewesen. Er steckt bestimmt noch hier irgendwo drin.“
Damals verlor Carol ihn hier auf der Schaukel. Beide krochen stundenlang herum, fanden den Zahn jedoch nicht wieder. Carol weinte so, weil sie der Zahnfee nichts hinlegen konnte. Also nahm ihr Dad sie an die Hand. Dann gingen Tochter und Vater zum Strand und suchten stundenlang nach einen Kiesel, der so aussah wie der Zahn. Carol hatte Angst die Zahnfee zu belügen, Ihr Dad allerdings erklärte ihr, das die Fee genau wüsste, das sie es gut meinte und nichts dafür kann, den echten Zahn verloren zu haben. Carol konnte in dieser Nacht kaum einschlafen, weil sie der Fee die ganze Wahrheit erzählen wollte. Doch irgendwann spät in der Nacht schlief sie doch ein. Am nächsten Morgen lag für Carols falschen Zahn ein Geldstück in dem Kästchen unter ihren Kopfkissen. Vor Glück jubelnd lief sie sogleich hinunter zu ihren Dad und warf sich in seine Arme.
„Siehst du Schnubbel, die Zahnfee wusste alles ganz genau!“
„Ja Dad, stimmt.“ ,sagte Carol darauf und strahlte ihn glücklich an.
Sie setzte sich zu ihren Dad auf die Schaukel.
„Nein, ich glaube nicht.“
„Wir könnten es herausfinden.“
„Was jetzt? Dad du bist verrückt. Die Sonne kommt gerade mal raus. Wir können doch gar nicht richtig sehen.“
„Ja und? Aber es wird immer heller.“, bestimmt nahm er ihr den Becher Tee aus der Hand und zog sie von der Schaukel.
„Jetzt sofort.“, und fing sogleich an, die Kissen gründlich nach einander zu inspizieren.
Carol lachte herzhaft.
„Komm schon Schnubbel. Mach mit."
Das lies sie sich dann auch nicht zweimal sagen und nahm das nächste Kissen in die Hand. Alles nahmen die beiden lachend auseinander, bis nur noch das Gerüst übrig war.
Eine halbe Stunde später saßen sie frustriert auf den Holzdielen und ließen das letzte Stück Stoff fallen. Sie hatten alles auseinander genommen, gedreht und gewendet. Nichts. Es war einfach kein Zahn zu finden.
Jetzt schauten sie sich beide an und fingen herzhaft an zu lachen. Dabei merkten sie gar nicht, das Cindy auch bereits in der Tür stand und beide beobachtete. Erst als sie selbst leise kicherte, drehten sie sich zu ihr um.
„Mum du hättest uns ja helfen können.“, gluckste Carol fröhlich.
„Bei was denn? Ich dachte mir nur, ihr habt schon einen Grund warum ihr alles auseinander nehmt. Und Außerdem müsste ich euch dann auch beim wieder zusammen bauen helfen.“
„ Ja und?“, strahlte Steven sie an und stand auf, um ihrer Mum einen Kuss zu geben.
„Ich hab doch keine Zeit, Schatz! Mein Auftraggeber möchte mich gerne meinen neuem Team vorstellen.“
„Tja Carol, ich fürchte da müssen wir selbst ran.“
Carol stöhnte und fing an, die ganzen Kissen wieder einzupacken.
Zu ihrer Mum gewandt, „Möchtest du noch mit uns frühstücken?“
„Nein mein Schatz, ich werde mir was unterwegs besorgen. Eigentlich wollte ich schon halb Acht dort sein, aber das schaff ich jetzt schon nicht mehr.“
Ihr Dad verschwand mit ihrer Mum wieder ins Haus.
Carol hörte nur noch wie ihre Mum ihr viel Spaß in der Schule wünschte. Mehr als ein sarkastisches Danke bekam Carol nicht mehr hin, denn da war ihre Mutter mit dem Auto auch schon davon.
Als ihr Dad wieder auf die Veranda kam, war Carol so gut wie fertig.
„Kommst du auch schon, du Drückeberger?“
Er lachte nur und stellte ein Tablett mit Frühstück ab.
„Dafür hab ich uns aber Frühstück gemacht.“
Zuletzt von Alize am Mi 13 Jan 2010, 13:28 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Beide lümmelten sich wieder auf die Schaukel und verspeisten die kleinen Leckereien die sie zwischen sich gestellt hatten. Keiner sagte etwas. Irgendwie brauchten sie das auch nicht. Sie saßen und lauschten den beginnenden Morgen.
Nach einiger Zeit des Schweigens seufzte Carol auf. Ihr Dad blickte auf.
„Es ist wegen der Schule, oder?“, fragte er leise.
„Hm..“, gab sie nutzlos von sich.
„Du musst da heute noch nicht hin, wenn du nicht magst.“
„Das ist lieb von dir Dad, aber raus schieben bringt auch nicht viel.“
Carol schaute zum Nachbarhaus, auch das entging ihm wieder nicht.
„War wohl nicht so ein tolles Gespräch gestern, oder?“
„Ne, ich glaube, das war einer meiner schlechtesten Starts. Aber er ist wirklich ein richtiger Kotzbrocken.“
„Wird schon wieder Schnubbel. Auf der Schule lernst du bestimmt jemanden kennen, mit dem du klar kommst.“, versucht Steven seine Tochter zu trösten.
„Ja Dad, bestimmt. Nur manchmal fehlt mir die Motivation immer wieder neue Leute kennen lernen zu müssen. Kaum habe ich Freunde und schon ziehen wir wieder um.“
„Ich weiß Carol. Aber du darfst deine Mum nicht verurteilen. Sie macht das alles nicht nur für sich. Sondern auch für uns. Sie möchte auch, das es uns beiden gut geht, auch in Zeiten, wo es mal keinen Job gibt. Das treibt sie an, immer die beste zu sein.“
Carol seufzte. Wird das immer in diese Richtung enden?
„Dad ich verurteile sie doch gar nicht. Ich mag nur nicht immer Freunde wieder verlieren.“ Warum versteht das keiner?
Steven schaute seine Tochter von der Seite an. Keiner verstand seine Tochter besser als er und er liebte sie sehr. Genauso, wie er Cindy liebte. Deshalb wollte er seine Tochter immer nur glücklich sehen. Er war schwer, sich immer wieder an neue Orte und Leute zu gewöhnen, das war nicht einfach. Und dann auch noch beiden gerecht werden, schon gar nicht. Carol bekam langsam ihren eigenen Kopf.
„Ich weiß Carol.“
„Okay Dad, ich werde mal nach oben gehen und mich für die Schule fertig machen.“,
sagte Carol daraufhin. Sie wollte das Thema nicht vertiefen. Im Grunde genommen hatte ihre Familie dieses Gespräch schon sehr oft gehabt. Und am Ende zogen sie doch immer wieder um. Sie hoffte nur, dieses Mal ihren Abschluss hier machen zu können. Mehr nicht, denn dann könnte sie hier auf die Harvard University gehen. Das war schon immer ihr Wunsch gewesen. Und jetzt, wo das College direkt um die Ecke lag, war dieser Wunsch auch noch zum Greifen nahe. Dann musste sie nicht mehr mitgehen und konnte sich hier eine Wohnung nehmen oder im Wohnheim wohnen.
Carol stand auf und brachte das Frühstückstablett in die Küche. Ihr Dad würde sich später darum kümmern. Unser kleiner Hausmann, dachte Carol und musste leise kichern. Schnell lief sie die Treppen hinauf und verschwand im Bad. Sie putze sich die Zähne und kämmte ihr Haar zu einen Zopf. Dann ging sie in ihr Zimmer, zog sich eine Jeans über und holte sich eine einfache Bluse aus dem Schrank. Danach schaute sie noch mal in den Spiegel und befand sich für die Schule ausreichend gekleidet.
Auf den Weg zur Treppe, fiel ihr noch ein, das sie ihre Schultasche im Zimmer liegen gelassen hatte, flitzte schnell noch mal ins Zimmer, um sie zu holen. Und dann aber nichts wie runter. Sie wollte etwas früher in der Schule sein, da sie sich auch erst noch einmal im Sekretariat melden mußte. Mit dem Schulgelände wollte sie sich auch vorher vertraut machen.
„Also geht es jetzt los, hm.“
Steven stand schon unten an der Treppe. Er konnte es nicht lassen und hatte ihr ein Lunch-Paket fertig gemacht.
„Dad, ich kann mir doch was in der Cafeteria holen.“, bemerkte sie.
Er wurde verlegen.
„Ist wohl reine Gewohnheit.“
„Gib her Dad, ich nehme es trotzdem mit. Aber morgen bitte nicht mehr, okay?“
„Ist ja gut. Okay morgen nicht mehr.“
„So ich geh dann mal los.“, Carol gab ihn einen Kuss auf die Wange und verschwand schnell durch die Tür. Sonst kam er noch auf die Idee sie fahren zu wollen, wo die Highschool ja nur ein paar Blocks weiter war.
Carol schlenderte langsam die Straße entlang. Jetzt hatte sie es doch nicht mehr so eilig. Als auf einmal eine Stimme ihren Namen brüllte.
„Carol, nun warte doch.“
Carol drehte sich um, denn es gab nicht sehr viele, um genau zu sein so gut wie keine, die ihren Namen oder sie überhaupt schon kannten. Fast wäre sie gestolpert, als sie sich umdrehte. Luca lief hinter ihr her.
Oh nein, was will der denn.
Unwillkürlich ging sie doch wieder schneller.
„Carol, nun warte doch bitte mal.“
„Warum, damit du deine Glucke wieder nett begrüßen kannst? Lass mich bloß in Ruhe.“, erwiderte Carol wütend und blieb dabei stehen, um gleich wieder wütend los zu stapfen.
Sie ist wirklich sauer! Hm, süß, dreh dich um Carol!, dachte Luca und rief Carol wieder hinter her: „Nein, ich... . Meine Güte jetzt bleib doch mal stehen.“
„Nein! Und hör auf mir hinter her zu rennen!“, kam promt von ihr zurück. Warum rennt er mir bloß hinterher? Ich könnte einfach stehen bleiben und mir anhören, was er zu sagen hat. Was hab ich schon zu verlieren, als wieder dumm aus der Wäsche zu schauen? Nein das endet bestimmt nicht besser als gestern.
„Carol.“, unterbrach er ihre Gedanken, „was rennst du denn nur so, die Schule fängt doch erst in einer halben Stunde an!“
„Ich muss mich noch melden und meinen Stundenplan holen.“
„Carol, nun lass mich doch erklären.“, sagte er schnaufend neben Carol.
„Was willst du mir erklären! Es gibt nichts zu sagen. Es wurde gestern alles ausreichend erklärt.“ Eine Entschuldigung hätte es auch getan.
„Was willst du hören? Eine Entschuldigung?“
Hab ich das laut gesagt?
„Du hast genauso ausgeteilt.“, erwiderte er jetzt auch schon wütend.
„ Ich bin aber nicht unter der Gürtellinie gegangen.“ Oh man, darauf hab ich echt keinen Bock.
Luca blieb stehen. Irgendwie merkte Carol das auch und blieb ebenfalls stehen.
Sie seufzte und drehte sich zu Luca um. Wir standen bestimmt 20 m auseinander. Das einzige was sie sah, waren diese berauschenden leuchtenden grünen Augen. Wieder strich er sich eine Strähne aus der Stirn. Oh... Wie ich mir jetzt was zum festhalten wünsche.
„Luca, was soll das?“, sagte Carol resigniert. Was will er bloß!
„Carol, ich wollte... na ja, gestern... ich wollte nicht...!“
Wie sag ich ihr das nur? Sie ist hübsch. Ihre Haare.
„Du solltest dein Pony aus den Augen schneiden lassen, damit ...“, sagte er auf einmal ganz in Gedanken versunken voll am Thema vorbei und lächelte.
Was!? „Sag mal, hast du sie noch alle. Du rennst mir hinterher um mir zu sagen, ich soll meine Haare schneiden lassen?“, Carol glaubte das alles gerade nicht. Wo sind sie hier bloß hingeraten.
Verständnislos schüttelte sie ihren Kopf. „Lass mich in Ruhe, Luca.“, flüsterte Carol schon fast.
„Bitte.“, sagte sie noch im umdrehen und lief hektisch weiter die Straße runter.
Nach einiger Zeit des Schweigens seufzte Carol auf. Ihr Dad blickte auf.
„Es ist wegen der Schule, oder?“, fragte er leise.
„Hm..“, gab sie nutzlos von sich.
„Du musst da heute noch nicht hin, wenn du nicht magst.“
„Das ist lieb von dir Dad, aber raus schieben bringt auch nicht viel.“
Carol schaute zum Nachbarhaus, auch das entging ihm wieder nicht.
„War wohl nicht so ein tolles Gespräch gestern, oder?“
„Ne, ich glaube, das war einer meiner schlechtesten Starts. Aber er ist wirklich ein richtiger Kotzbrocken.“
„Wird schon wieder Schnubbel. Auf der Schule lernst du bestimmt jemanden kennen, mit dem du klar kommst.“, versucht Steven seine Tochter zu trösten.
„Ja Dad, bestimmt. Nur manchmal fehlt mir die Motivation immer wieder neue Leute kennen lernen zu müssen. Kaum habe ich Freunde und schon ziehen wir wieder um.“
„Ich weiß Carol. Aber du darfst deine Mum nicht verurteilen. Sie macht das alles nicht nur für sich. Sondern auch für uns. Sie möchte auch, das es uns beiden gut geht, auch in Zeiten, wo es mal keinen Job gibt. Das treibt sie an, immer die beste zu sein.“
Carol seufzte. Wird das immer in diese Richtung enden?
„Dad ich verurteile sie doch gar nicht. Ich mag nur nicht immer Freunde wieder verlieren.“ Warum versteht das keiner?
Steven schaute seine Tochter von der Seite an. Keiner verstand seine Tochter besser als er und er liebte sie sehr. Genauso, wie er Cindy liebte. Deshalb wollte er seine Tochter immer nur glücklich sehen. Er war schwer, sich immer wieder an neue Orte und Leute zu gewöhnen, das war nicht einfach. Und dann auch noch beiden gerecht werden, schon gar nicht. Carol bekam langsam ihren eigenen Kopf.
„Ich weiß Carol.“
„Okay Dad, ich werde mal nach oben gehen und mich für die Schule fertig machen.“,
sagte Carol daraufhin. Sie wollte das Thema nicht vertiefen. Im Grunde genommen hatte ihre Familie dieses Gespräch schon sehr oft gehabt. Und am Ende zogen sie doch immer wieder um. Sie hoffte nur, dieses Mal ihren Abschluss hier machen zu können. Mehr nicht, denn dann könnte sie hier auf die Harvard University gehen. Das war schon immer ihr Wunsch gewesen. Und jetzt, wo das College direkt um die Ecke lag, war dieser Wunsch auch noch zum Greifen nahe. Dann musste sie nicht mehr mitgehen und konnte sich hier eine Wohnung nehmen oder im Wohnheim wohnen.
Carol stand auf und brachte das Frühstückstablett in die Küche. Ihr Dad würde sich später darum kümmern. Unser kleiner Hausmann, dachte Carol und musste leise kichern. Schnell lief sie die Treppen hinauf und verschwand im Bad. Sie putze sich die Zähne und kämmte ihr Haar zu einen Zopf. Dann ging sie in ihr Zimmer, zog sich eine Jeans über und holte sich eine einfache Bluse aus dem Schrank. Danach schaute sie noch mal in den Spiegel und befand sich für die Schule ausreichend gekleidet.
Auf den Weg zur Treppe, fiel ihr noch ein, das sie ihre Schultasche im Zimmer liegen gelassen hatte, flitzte schnell noch mal ins Zimmer, um sie zu holen. Und dann aber nichts wie runter. Sie wollte etwas früher in der Schule sein, da sie sich auch erst noch einmal im Sekretariat melden mußte. Mit dem Schulgelände wollte sie sich auch vorher vertraut machen.
„Also geht es jetzt los, hm.“
Steven stand schon unten an der Treppe. Er konnte es nicht lassen und hatte ihr ein Lunch-Paket fertig gemacht.
„Dad, ich kann mir doch was in der Cafeteria holen.“, bemerkte sie.
Er wurde verlegen.
„Ist wohl reine Gewohnheit.“
„Gib her Dad, ich nehme es trotzdem mit. Aber morgen bitte nicht mehr, okay?“
„Ist ja gut. Okay morgen nicht mehr.“
„So ich geh dann mal los.“, Carol gab ihn einen Kuss auf die Wange und verschwand schnell durch die Tür. Sonst kam er noch auf die Idee sie fahren zu wollen, wo die Highschool ja nur ein paar Blocks weiter war.
Carol schlenderte langsam die Straße entlang. Jetzt hatte sie es doch nicht mehr so eilig. Als auf einmal eine Stimme ihren Namen brüllte.
„Carol, nun warte doch.“
Carol drehte sich um, denn es gab nicht sehr viele, um genau zu sein so gut wie keine, die ihren Namen oder sie überhaupt schon kannten. Fast wäre sie gestolpert, als sie sich umdrehte. Luca lief hinter ihr her.
Oh nein, was will der denn.
Unwillkürlich ging sie doch wieder schneller.
„Carol, nun warte doch bitte mal.“
„Warum, damit du deine Glucke wieder nett begrüßen kannst? Lass mich bloß in Ruhe.“, erwiderte Carol wütend und blieb dabei stehen, um gleich wieder wütend los zu stapfen.
Sie ist wirklich sauer! Hm, süß, dreh dich um Carol!, dachte Luca und rief Carol wieder hinter her: „Nein, ich... . Meine Güte jetzt bleib doch mal stehen.“
„Nein! Und hör auf mir hinter her zu rennen!“, kam promt von ihr zurück. Warum rennt er mir bloß hinterher? Ich könnte einfach stehen bleiben und mir anhören, was er zu sagen hat. Was hab ich schon zu verlieren, als wieder dumm aus der Wäsche zu schauen? Nein das endet bestimmt nicht besser als gestern.
„Carol.“, unterbrach er ihre Gedanken, „was rennst du denn nur so, die Schule fängt doch erst in einer halben Stunde an!“
„Ich muss mich noch melden und meinen Stundenplan holen.“
„Carol, nun lass mich doch erklären.“, sagte er schnaufend neben Carol.
„Was willst du mir erklären! Es gibt nichts zu sagen. Es wurde gestern alles ausreichend erklärt.“ Eine Entschuldigung hätte es auch getan.
„Was willst du hören? Eine Entschuldigung?“
Hab ich das laut gesagt?
„Du hast genauso ausgeteilt.“, erwiderte er jetzt auch schon wütend.
„ Ich bin aber nicht unter der Gürtellinie gegangen.“ Oh man, darauf hab ich echt keinen Bock.
Luca blieb stehen. Irgendwie merkte Carol das auch und blieb ebenfalls stehen.
Sie seufzte und drehte sich zu Luca um. Wir standen bestimmt 20 m auseinander. Das einzige was sie sah, waren diese berauschenden leuchtenden grünen Augen. Wieder strich er sich eine Strähne aus der Stirn. Oh... Wie ich mir jetzt was zum festhalten wünsche.
„Luca, was soll das?“, sagte Carol resigniert. Was will er bloß!
„Carol, ich wollte... na ja, gestern... ich wollte nicht...!“
Wie sag ich ihr das nur? Sie ist hübsch. Ihre Haare.
„Du solltest dein Pony aus den Augen schneiden lassen, damit ...“, sagte er auf einmal ganz in Gedanken versunken voll am Thema vorbei und lächelte.
Was!? „Sag mal, hast du sie noch alle. Du rennst mir hinterher um mir zu sagen, ich soll meine Haare schneiden lassen?“, Carol glaubte das alles gerade nicht. Wo sind sie hier bloß hingeraten.
Verständnislos schüttelte sie ihren Kopf. „Lass mich in Ruhe, Luca.“, flüsterte Carol schon fast.
„Bitte.“, sagte sie noch im umdrehen und lief hektisch weiter die Straße runter.
Zuletzt von Alize am Mi 13 Jan 2010, 13:39 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Luca stand noch ein paar weiter verstreichende Minuten dort, selbst geschockt über seinen ausgesprochen, nicht zu Ende gebrachten, Gedanken.
„...deine schönen braunen Augen besser zu sehen sind.“, brachte er seinen Satz noch zu Ende.
„Mist verdammter, du Hornochse, du blöder!“, jetzt war er auf sich selbst so wütend, dass er jemanden niederschlagen könnte, wenn sich die Gelegenheit gerade böte.
Luca schaute Carol nach, wie sie im Park von der Highschool verschwand.
„Hey Alter, hast du deinen Aufsatz vergessen oder warum fluchst du hier so herum?“, Jamie, Lucas bester Freund ist inzwischen zu ihm gestoßen.
„Was, nein. Hab ich mit.“, sagte Luca noch ganz zerstreut.
„Was ist dir denn passiert, siehst gar nicht gut aus.“
Luca schloss kurz die Augen und als er sie wieder öffnete, hoffte er einen normalen Gesichtsausdruck zu haben. Er versuchte zu Lächeln, ob es ihm gelang, das es echt wirkte, wollte er gar nicht wissen.
„Ja alles bestens, mir ist nur was eingefallen. Nicht so wild.“
Jamie war Lucas bester Freund. Schon seit Kindertagen verging kein Tag, an denen sie sich nicht sahen. Schon früh lernte die Nachbarschaft sich vor den beiden in Acht zu nehmen. Jetzt, wo sie älter waren, zogen sie zusammen Nachts um die Häuser und machten die Gegend unsicher. Na gut, in letzter Zeit nicht so oft, denn Jamie hatte eine feste Freundin und Luca war auch nicht mehr der beste Begleiter zum abhängen. Das machte es für Luca einfacher, Jamie nicht immer wieder absagen zu müssen. Er war mit seiner Freundin viel unterwegs und beschäftigt. Und bekam so einiges in Lucas Leben nicht mehr mit. Das kam Luca sehr entgegen, denn er wollte nie jemanden damit belästigen. Es war sein kleines gehütetes trauriges Geheimnis. Schon bevor Jamie seine Freundin kennen lernte, hatte Luca alle Mühe Jamie nichts zu erzählen, aber er hat es immer für sich behalten. Ob es Gut war? Das wusste er nicht. Aber solange er nicht darüber hinweg war wollte er auch nicht reden.
„Komm lass uns gehen. Ich wollte hier keine Wurzeln schlagen.“ Mist, ich hoffe Carol geht nicht in meiner Klasse. Das bräuchte ich jetzt wirklich nicht.
Die ganze Zeit erzählte Jamie, wie sein gestriger Tag verlaufen war, und was er alles mit seiner Samantha angestellt hatte. Luca hörte gar nicht zu. Er versuchte nicht an die vergangenen zehn Minuten zu denken. Hölle nochmal. Diese Augen. Schokoladen braun. Jetzt hör auf, darüber nach zu denken. Die ist eine Nummer zu groß für dich.
„Hey Luca, hast du nicht erzählt, das du neue Nachbarn bekommen hast? Erzähl mal, wie sind die denn so?“, wechselte Jamie gerade das Thema.
Genau! Das erzähl ich dir bestimmt nicht!
„Weiß nicht, hab nicht viel von denen mitbekommen. Meine Tante war da. Und du weißt ja selbst, wie nervig das die ganze Zeit ist.“
„Oh ja, sorry, war denn wohl gestern nicht dein Tag.“
Wenn du wüsstest. Jedenfalls nicht bis zum Abend. Laut sagte Luca: „Nein, absolut nicht.“
Jamie schaute ihn noch eine Weile von der Seite an. Hielt sich aber zurück, weiter nach zu bohren. Es ist schon erstaunlich, wann er wusste, seine Klappe zu halten.
„Jamie hast du deinen Aufsatz fertig?“, war es jetzt an Luca das Thema schnell zu wechseln.
Jamie verzog das Gesicht.
„Ja mehr oder weniger. Das ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes.“
„Hm, soll ich mal drüber schauen?“, fragte Luca ihn.
„Wenn du das mal könntest. Da wäre ich dir echt dankbar. Ich kann mir keine schlechte Benotung leisten. Meine Mum bringt mich um, wenn ich dieses Halbjahr keine bessere Note mitbringe.“
Luca lachte und boxte Jamie in die Seite. „Ja und die Blair liebt dich auch nicht gerade!“
„Nein, die Schreckschraube hat mir die Zahnpasta immer noch nicht verziehen.“, lachte jetzt auch Jamie.
Und während sie langsam auf das Schulgebäude zugingen, beschäftigte sich Luca mit dem Aufsatz seines besten Freundes. Dabei merkte beide nicht, das Carol sie aus dem Fenster des Sekretariates traurig beobachtete. Sie stand da schon eine Weile, weil der Direktor noch mit ihr sprechen wollte. Danach wollte er sie dann selbst in die neue Klasse einweisen.
Tja, das war schon der zweite miese Start. So ein dämlicher Kerl. Der Typ sieht einfach nur besser aus als er ist. Blödmann. Warum verschwende ich eigentlich meine Gedanken an ihn?
Eine Antwort hatte sie darauf selber nicht. Allein der Gedanke an ihn, lies ihr wollige Schauer über den Rücken laufen. Aber warum reagierte Sie aggressiv auf ihn?Während sie da so stand und über ihre eigenen Gedanken nach grübelte, seufzte sie auf und drehte sich vom Fenster weg. Martha Nolan, die Sekretärin schaute auf. Carol lächelte ihr zu und setzte sich auf einen der Stühle unterhalb des Fensters. Eine kleine Ewigkeit später, hörte sie die Gegensprechanlage summen. Mrs. Nolan antwortete und bedeutete Carol ihr zu folgen. Wie schon unten am Eingang, musste sie hier auch durch eine Sicherheitskontrolle, was Carol aber nicht weiter belastete. In der heutigen Zeit der Gewalt schützte der Staat auch die Schulen. Besonders vor Gewalt mit Waffen. Vor einer dicken Eichentür blieben sie stehen und die Sekretärin klopfte leise an.
„Ja bitte, kommen sie doch rein!“, hörte Carol eine angenehme Stimme hinter der Tür. Carol ging an Mrs. Nolan vorbei und in das Büro des Direktors hinein.
„Sie müssen Carol Memphis sein. Ich hab schon viel von Ihnen gehört. Ich bin Tony Wayne, der Direktor, wie sie sich ja schon denken können.“ Er streckte Carol lächelnd seine Hand entgegen, die diese sogleich ergriff.
„Guten Tag Mr. Wayne. Genau die bin ich. Ich hoffe, doch wohl nichts schlechtes.“, bemerkte Carol fröhlich zurück. Ihr gefiel, was sie da sah. Der Direktor war ein gut aussehender Mann mit fröhlichen graugrünen Augen. Carol schätzte ihn auf Ende Dreißig. Seine Hautfarbe war leicht golden. Er hatte volle goldblonde kurz geschnittene Haare und viele, viele Lachfältchen um die Augen. Seine Mundwinkel zuckten verräterisch, als würde er sich ein Lachen verkneifen wollen.
Mit ihm sollte ich klar kommen.
Carol kam sich trotz alldem ein wenig verloren vor. Auch wenn ihr der Direktor dieser Schule sympathisch war, wusste sie nicht, warum sie jetzt hier in diesen Büro saß und nicht in einen Klassenzimmer, wie all ihre neuen Mitschüler auch.
„Sie wirken ein wenig verschüchtert, Miss Memphis. Ich kann Ihnen sagen, es gibt keinen Grund zur Sorge. Ich wollte mit Ihnen nur ein paar Details ihres Unterrichts besprechen. Ist das in Ordnung für Sie?“, bemerkte er Carol genau betrachtend.
„Natürlich, es ist nur wieder alles so neu und ungewohnt. Ich hoffe, ich lebe mich schnell ein.“, antwortete Carol auf seine Frage.
„Okay, Sie haben ja schon viele Schulen besucht. Ich habe hier Ihre Unterlagen. Hat das bestimmte Gründe?“
Etwas verunsichert über diese Frage runzelte Carol leicht die Stirn.
„Ich möchte nicht unhöflich wirken, aber in den anderen Schulen hat mich keiner befragt. Warum fragen Sie?“
Er schaute von den Papieren auf und musterte Carol. Jetzt lächelte er wieder und Ihre Nervosität legte sich schlagartig.
„Ich habe nicht vor Sie zu befragen. Ich bin nur neugierig, wenn eine so talentierte Schülerin wie Sie, an meine Schule kommt.“, er lehnte sich in seinen Sessel zurück und spielte mit seinen Kugelschreiber. Was für schöne Hände er hat. Carol starrte auf seine Hände. Konzentriere dich Carol. Du bist nicht wegen seinen Händen hier.
„Sie müssen sich also deshalb keine Sorgen machen. Nicht in jeden Fall, eigentlich in den meisten Fällen nicht, begrüße ich einen Schüler oder eine Schülerin persönlich. Das geht bei den vielen Schülern auch nicht. Aber ihr Fall liegt mir besonders am Herzen.“
Eindringlich schaute er Carol an bevor er weiter sprach.
„Es steht nicht zur Debatte, was sie gerade wollen oder nicht wollen. Ich würde sie nicht fragen, wenn es mir nicht wichtig wäre, zu wissen, warum Sie hier sind. Also Miss Memphis.“, und Mr. Wayne lächelte Carol aufmunternd an.
Oh je, das war jetzt eine Ansage.
Carol wurde rot wie eine Tomate und schämte sich schon fast, was gesagt zu haben.
Und das alles nur, weil Cindy ständig einen neuen Job in ihrer Branche annehmen musste.
„Ähm, Entschuldigung. Das war nicht meine Absicht.“, entschuldigte sich Carol schnell. Er nickte kurz und wartete auf ihre Antwort.
Ich glaube, er würde auch bis morgen warten. Was das nur soll?
„Also eigentlich mag ich den ganzen Schulwechsel nicht wirklich. Aber meine Mum ist Innenarchitektin und hat einen sehr guten und weiten Ruf. Deshalb ziehen wir ständig um, weil Sie sehr gefragt ist. Sie nimmt gerne Herausforderungen an, was heißt, das diese schon ein paar Monate in Anspruch nehmen können. Nebenbei macht sie auch kleinere Projekte. Und sind die dann fertig, kommt das nächste, was denn meistens in einen ganz anderen Bundesstaat liegt. Tja, Mr. Wayne das ist der Grund.“
„Ich weiß Miss Memphis. Das steht hier auch in Ihren Unterlagen.“
Und warum fragt er denn erst?
„Sie fragen sich bestimmt, warum Sie mir das jetzt erzählen sollten, oder?“
Carol nickte verständnislos.
„Also, mir ging es nicht darum zu wissen, was Sie sagen, sondern wie Sie es sagen.
Ihre Mum machen Sie dafür nicht wirklich verantwortlich. Aber trotzdem sind Sie es Leid, immer wieder die Schule zu wechseln.“
Wo bin ich hier? Psychiater machen doch den gleichen Job, oder?
Carol schaute immer noch verständnislos den Direktor an. Sie verstand das alles nicht.
„Sie sind keine schlechte Schülerin und sind in den anderen Schulen auch nicht auffällig gewesen. Allerdings bin ich der Überzeugung, dass ständige Schulwechsel nicht gut sind. Mein Augenmerk beschränkt sich hier auf Ihr Wesen.“
Carol lachte auf.
„Oho, Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich gleich den nächstbesten Lehrer oder Schüler vermöbeln würde?“
„Und würden Sie?“
Ja einen gäbe es da schon.
„Natürlich nicht, was denken Sie denn von mir!“
„Okay Miss Memphis, mehr wollte ich gar nicht hören. Haben Sie bitte Verständnis für diese Fragen. Ich will nur jeden Ärger auf meiner Schule vermeiden. Und eigentlich habe ich Sie auch nicht so eingeschätzt. Sie haben einen sehr gesunden Verstand.“
Er lächelte sie jetzt voll strahlend.
„Ich hoffe, sie sind mir jetzt nicht böse? Ich habe hier einen guten Ruf zu wahren.“
„Nein, ist vollkommen okay. Ich hab schon sonst was gedacht.“
„Ja, das hat man Ihren Gesicht auch angesehen Carol. Also, jetzt zum eigentlichen Thema, warum Sie hier sitzen.“
Der Direktor vertiefte sich wieder in die Unterlagen.
„Mich hat ihre letzte Schule angeschrieben, da Sie wohl eine außergewöhnlich begabte und talentierte Schülerin sind. Mir wurde empfohlen, Sie für ein Stipendium für die Harvard Universität vorzuschlagen und daran mit Ihnen zu arbeiten. Bevor wir uns damit beschäftigen, möchte ich erst einmal von Ihnen wissen, wie Sie dazu stehen, wobei ich schon einmal anmerken darf, sich diese Chance nicht entgehen zu lassen.“
„Ein Stipendium! Wow.“ Mehr bekam Carol einfach nicht raus.
„Na,“, lachte der Direktor jetzt auch, „Ich glaube, das kann ich als Zustimmung werten, oder?“
Carol nickte schnell. Carol begriff auf einmal die ganzen Möglichkeiten, die sie mit einem Schlag bekam. Heute morgen war es noch ein Wunsch in weiter Ferne, jetzt schon zum Greifen nah.
Irre, irre, irre. Mehr konnte Carol im Moment nicht denken. Ihr Gesicht strahlte geradezu ihre Zustimmung aus. Und das Glitzern in ihren Augen würde heute kein Vorfall mehr heraus bekommen. Nicht das sie darauf wartete. Heute war ihr einfach alles egal. Sie könnte singen vor Freude.
„Okay, Carol, dann lassen Sie uns mal sehen, wie wir das alles ins Rollen bringen können. Um so früher, um so besser. Also, ich sehe, Sie haben in den letzten zwei Schulen bei einem Forschungsobjekt in der Gentechnik mitgewirkt und auch dafür einige Auszeichnungen erhalten. Respekt. Sie sind sehr ehrgeizig. Haben Sie Lust auch an dieser Schule in Ihrer Freizeit bei einem mitzuwirken?“
Noch immer etwas sprachlos schaute Carol den Direktor an.
„Carol?“, fragte er nach.
„Entschuldigung. Ich kann das alles noch gar nicht fassen. Ja, ja gerne, wenn es geht, ganz gerne.“, antwortete sie schnell.
„Das ist ja wunderbar. Das Projekt haben wir Anfang diesen Schuljahres bewilligt bekommen und uns fehlt noch ein Teilnehmer um es auch auszuführen. Da ich diese Projekt aus persönlichen Gründen leite, bist du hiermit aufgenommen. Dann sehe ich dich jeden Freitag nachmittags um drei im Biologieraum. Ist das okay für dich?“
„Ja super.“, nickte Carol zustimmend.
Mr. Wayne reichte ihr ein Blatt Papier.
„Das ist Ihr Stundenplan. Nachher bring ich Sie noch in die Klasse. Ich denke Miss Memphis, Sie werden sich hier wohl fühlen. Haben Sie noch Fragen?“
„Nein, der sieht dem sehr ähnlich dem ich auch in der alten Schule hatte.“
„Da wir nicht das ganze Lehrprogramm umkrempeln können, haben wir versucht eine Klasse zu finden, die ihrem Stundenplan ähnlich ist.“
„Aber das hätte nicht sein müssen.“, sagte Carol ein wenig verlegen.
„Tja nun, Miss Memphis, auch wir hier sind bemüht, talentierte Schüler die beste Ausbildung zu gewähren. Nicht jeder ist ein so tolles Angebot wert, Aber bei Ihnen habe ich ein gutes Gefühl. Sie schaffen das.“
„Hm, danke. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin einfach nur so überrascht.“
Der Direktor schaute Carol an.
„Sie müssen sich nicht bedanken. Das ist mein Job.“
„Trotzdem Danke. Ich möchte diese Chance gerne annehmen. Was muss ich für das Stipendium alles erfüllen?“, sagte Carol, in der jetzt eine Energie steckte, die sie dringend los werden musste.
„Nun immer langsam mit den Pferden.“, Tony Wayne konnte sich jetzt auch ein Lachen nicht mehr verkneifen. „Wir werden uns bei Gelegenheit noch mal zusammen setzen und darüber sprechen in welche Richtung sie gehen wollen. Der Schulrat vergibt jedes Jahr zwei Stipendien. Also werden wir erst im nächsten Schuljahr ihr Stundenplan danach ausrichten. Jetzt starten wir erst einmal mit dem Genprojekt. Okay?“, fragend schaute er Carol an, die nur nicken konnte.
„So jetzt werde ich Ihnen ihr Klassenzimmer zeigen. Bis auf die Naturwissenschaften haben Sie dort jeden anderen Unterricht. Die Turnhalle liegt gleich hinter dem Gebäude. Sport fällt auch bei Ihnen ins Programm. Hier ist es kein Wahlfach.“, damit stand er auf und hielt Carol schon die Tür auf. Das ganze Gespräch dauerte vielleicht zwanzig Minuten, aber Carol kam es wie Stunden vor. Für sie war schon Mittag. Aber die erste Stunde lief immer noch. Wäre ja auch zu schön gewesen.
Sie stand von ihrem Stuhl auf und ging am Direktor vorbei in den Flur. Sie folgte ihm nach draußen in ein anderes Gebäude und blieb dann mit ihm vor einer Tür stehen.
Boah, wie ich das hasse.
Mr. Wayne klopfte an und ging hinein. Carol folgte ihm zögerlich.
„So, Miss Blair, das ist Carol. Carol deine neue Klasse. Dein Tutor werde ich sein. Also sollte was sein, bin ich dein Ansprechpartner.“ Ein Raunen ging durch die Klasse.Carol schaute kurz zu ihm auf.
„Also dann viel Spaß Carol und das Sie sich schnell hier ein leben. Jemand sollte sich vielleicht bereit erklären, Carol die fehlenden Unterlagen bereit zu stellen, damit Sie alles aufholen kann.“
Carol nickte dankend.
„Danke.“, und damit verabschiedete sich der Direktor und ging aus den Raum. Hinter sich schloss er sorgfältig die Tür.
Carol schaute sich in der Klasse um. Alle starrten Sie an. Aber das kannte Carol auch schon aus den anderen Schulen und legte eine gleichgültige Miene auf.
Och nein! Als hätte Carol es geahnt.
„...deine schönen braunen Augen besser zu sehen sind.“, brachte er seinen Satz noch zu Ende.
„Mist verdammter, du Hornochse, du blöder!“, jetzt war er auf sich selbst so wütend, dass er jemanden niederschlagen könnte, wenn sich die Gelegenheit gerade böte.
Luca schaute Carol nach, wie sie im Park von der Highschool verschwand.
„Hey Alter, hast du deinen Aufsatz vergessen oder warum fluchst du hier so herum?“, Jamie, Lucas bester Freund ist inzwischen zu ihm gestoßen.
„Was, nein. Hab ich mit.“, sagte Luca noch ganz zerstreut.
„Was ist dir denn passiert, siehst gar nicht gut aus.“
Luca schloss kurz die Augen und als er sie wieder öffnete, hoffte er einen normalen Gesichtsausdruck zu haben. Er versuchte zu Lächeln, ob es ihm gelang, das es echt wirkte, wollte er gar nicht wissen.
„Ja alles bestens, mir ist nur was eingefallen. Nicht so wild.“
Jamie war Lucas bester Freund. Schon seit Kindertagen verging kein Tag, an denen sie sich nicht sahen. Schon früh lernte die Nachbarschaft sich vor den beiden in Acht zu nehmen. Jetzt, wo sie älter waren, zogen sie zusammen Nachts um die Häuser und machten die Gegend unsicher. Na gut, in letzter Zeit nicht so oft, denn Jamie hatte eine feste Freundin und Luca war auch nicht mehr der beste Begleiter zum abhängen. Das machte es für Luca einfacher, Jamie nicht immer wieder absagen zu müssen. Er war mit seiner Freundin viel unterwegs und beschäftigt. Und bekam so einiges in Lucas Leben nicht mehr mit. Das kam Luca sehr entgegen, denn er wollte nie jemanden damit belästigen. Es war sein kleines gehütetes trauriges Geheimnis. Schon bevor Jamie seine Freundin kennen lernte, hatte Luca alle Mühe Jamie nichts zu erzählen, aber er hat es immer für sich behalten. Ob es Gut war? Das wusste er nicht. Aber solange er nicht darüber hinweg war wollte er auch nicht reden.
„Komm lass uns gehen. Ich wollte hier keine Wurzeln schlagen.“ Mist, ich hoffe Carol geht nicht in meiner Klasse. Das bräuchte ich jetzt wirklich nicht.
Die ganze Zeit erzählte Jamie, wie sein gestriger Tag verlaufen war, und was er alles mit seiner Samantha angestellt hatte. Luca hörte gar nicht zu. Er versuchte nicht an die vergangenen zehn Minuten zu denken. Hölle nochmal. Diese Augen. Schokoladen braun. Jetzt hör auf, darüber nach zu denken. Die ist eine Nummer zu groß für dich.
„Hey Luca, hast du nicht erzählt, das du neue Nachbarn bekommen hast? Erzähl mal, wie sind die denn so?“, wechselte Jamie gerade das Thema.
Genau! Das erzähl ich dir bestimmt nicht!
„Weiß nicht, hab nicht viel von denen mitbekommen. Meine Tante war da. Und du weißt ja selbst, wie nervig das die ganze Zeit ist.“
„Oh ja, sorry, war denn wohl gestern nicht dein Tag.“
Wenn du wüsstest. Jedenfalls nicht bis zum Abend. Laut sagte Luca: „Nein, absolut nicht.“
Jamie schaute ihn noch eine Weile von der Seite an. Hielt sich aber zurück, weiter nach zu bohren. Es ist schon erstaunlich, wann er wusste, seine Klappe zu halten.
„Jamie hast du deinen Aufsatz fertig?“, war es jetzt an Luca das Thema schnell zu wechseln.
Jamie verzog das Gesicht.
„Ja mehr oder weniger. Das ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes.“
„Hm, soll ich mal drüber schauen?“, fragte Luca ihn.
„Wenn du das mal könntest. Da wäre ich dir echt dankbar. Ich kann mir keine schlechte Benotung leisten. Meine Mum bringt mich um, wenn ich dieses Halbjahr keine bessere Note mitbringe.“
Luca lachte und boxte Jamie in die Seite. „Ja und die Blair liebt dich auch nicht gerade!“
„Nein, die Schreckschraube hat mir die Zahnpasta immer noch nicht verziehen.“, lachte jetzt auch Jamie.
Und während sie langsam auf das Schulgebäude zugingen, beschäftigte sich Luca mit dem Aufsatz seines besten Freundes. Dabei merkte beide nicht, das Carol sie aus dem Fenster des Sekretariates traurig beobachtete. Sie stand da schon eine Weile, weil der Direktor noch mit ihr sprechen wollte. Danach wollte er sie dann selbst in die neue Klasse einweisen.
Tja, das war schon der zweite miese Start. So ein dämlicher Kerl. Der Typ sieht einfach nur besser aus als er ist. Blödmann. Warum verschwende ich eigentlich meine Gedanken an ihn?
Eine Antwort hatte sie darauf selber nicht. Allein der Gedanke an ihn, lies ihr wollige Schauer über den Rücken laufen. Aber warum reagierte Sie aggressiv auf ihn?Während sie da so stand und über ihre eigenen Gedanken nach grübelte, seufzte sie auf und drehte sich vom Fenster weg. Martha Nolan, die Sekretärin schaute auf. Carol lächelte ihr zu und setzte sich auf einen der Stühle unterhalb des Fensters. Eine kleine Ewigkeit später, hörte sie die Gegensprechanlage summen. Mrs. Nolan antwortete und bedeutete Carol ihr zu folgen. Wie schon unten am Eingang, musste sie hier auch durch eine Sicherheitskontrolle, was Carol aber nicht weiter belastete. In der heutigen Zeit der Gewalt schützte der Staat auch die Schulen. Besonders vor Gewalt mit Waffen. Vor einer dicken Eichentür blieben sie stehen und die Sekretärin klopfte leise an.
„Ja bitte, kommen sie doch rein!“, hörte Carol eine angenehme Stimme hinter der Tür. Carol ging an Mrs. Nolan vorbei und in das Büro des Direktors hinein.
„Sie müssen Carol Memphis sein. Ich hab schon viel von Ihnen gehört. Ich bin Tony Wayne, der Direktor, wie sie sich ja schon denken können.“ Er streckte Carol lächelnd seine Hand entgegen, die diese sogleich ergriff.
„Guten Tag Mr. Wayne. Genau die bin ich. Ich hoffe, doch wohl nichts schlechtes.“, bemerkte Carol fröhlich zurück. Ihr gefiel, was sie da sah. Der Direktor war ein gut aussehender Mann mit fröhlichen graugrünen Augen. Carol schätzte ihn auf Ende Dreißig. Seine Hautfarbe war leicht golden. Er hatte volle goldblonde kurz geschnittene Haare und viele, viele Lachfältchen um die Augen. Seine Mundwinkel zuckten verräterisch, als würde er sich ein Lachen verkneifen wollen.
Mit ihm sollte ich klar kommen.
Carol kam sich trotz alldem ein wenig verloren vor. Auch wenn ihr der Direktor dieser Schule sympathisch war, wusste sie nicht, warum sie jetzt hier in diesen Büro saß und nicht in einen Klassenzimmer, wie all ihre neuen Mitschüler auch.
„Sie wirken ein wenig verschüchtert, Miss Memphis. Ich kann Ihnen sagen, es gibt keinen Grund zur Sorge. Ich wollte mit Ihnen nur ein paar Details ihres Unterrichts besprechen. Ist das in Ordnung für Sie?“, bemerkte er Carol genau betrachtend.
„Natürlich, es ist nur wieder alles so neu und ungewohnt. Ich hoffe, ich lebe mich schnell ein.“, antwortete Carol auf seine Frage.
„Okay, Sie haben ja schon viele Schulen besucht. Ich habe hier Ihre Unterlagen. Hat das bestimmte Gründe?“
Etwas verunsichert über diese Frage runzelte Carol leicht die Stirn.
„Ich möchte nicht unhöflich wirken, aber in den anderen Schulen hat mich keiner befragt. Warum fragen Sie?“
Er schaute von den Papieren auf und musterte Carol. Jetzt lächelte er wieder und Ihre Nervosität legte sich schlagartig.
„Ich habe nicht vor Sie zu befragen. Ich bin nur neugierig, wenn eine so talentierte Schülerin wie Sie, an meine Schule kommt.“, er lehnte sich in seinen Sessel zurück und spielte mit seinen Kugelschreiber. Was für schöne Hände er hat. Carol starrte auf seine Hände. Konzentriere dich Carol. Du bist nicht wegen seinen Händen hier.
„Sie müssen sich also deshalb keine Sorgen machen. Nicht in jeden Fall, eigentlich in den meisten Fällen nicht, begrüße ich einen Schüler oder eine Schülerin persönlich. Das geht bei den vielen Schülern auch nicht. Aber ihr Fall liegt mir besonders am Herzen.“
Eindringlich schaute er Carol an bevor er weiter sprach.
„Es steht nicht zur Debatte, was sie gerade wollen oder nicht wollen. Ich würde sie nicht fragen, wenn es mir nicht wichtig wäre, zu wissen, warum Sie hier sind. Also Miss Memphis.“, und Mr. Wayne lächelte Carol aufmunternd an.
Oh je, das war jetzt eine Ansage.
Carol wurde rot wie eine Tomate und schämte sich schon fast, was gesagt zu haben.
Und das alles nur, weil Cindy ständig einen neuen Job in ihrer Branche annehmen musste.
„Ähm, Entschuldigung. Das war nicht meine Absicht.“, entschuldigte sich Carol schnell. Er nickte kurz und wartete auf ihre Antwort.
Ich glaube, er würde auch bis morgen warten. Was das nur soll?
„Also eigentlich mag ich den ganzen Schulwechsel nicht wirklich. Aber meine Mum ist Innenarchitektin und hat einen sehr guten und weiten Ruf. Deshalb ziehen wir ständig um, weil Sie sehr gefragt ist. Sie nimmt gerne Herausforderungen an, was heißt, das diese schon ein paar Monate in Anspruch nehmen können. Nebenbei macht sie auch kleinere Projekte. Und sind die dann fertig, kommt das nächste, was denn meistens in einen ganz anderen Bundesstaat liegt. Tja, Mr. Wayne das ist der Grund.“
„Ich weiß Miss Memphis. Das steht hier auch in Ihren Unterlagen.“
Und warum fragt er denn erst?
„Sie fragen sich bestimmt, warum Sie mir das jetzt erzählen sollten, oder?“
Carol nickte verständnislos.
„Also, mir ging es nicht darum zu wissen, was Sie sagen, sondern wie Sie es sagen.
Ihre Mum machen Sie dafür nicht wirklich verantwortlich. Aber trotzdem sind Sie es Leid, immer wieder die Schule zu wechseln.“
Wo bin ich hier? Psychiater machen doch den gleichen Job, oder?
Carol schaute immer noch verständnislos den Direktor an. Sie verstand das alles nicht.
„Sie sind keine schlechte Schülerin und sind in den anderen Schulen auch nicht auffällig gewesen. Allerdings bin ich der Überzeugung, dass ständige Schulwechsel nicht gut sind. Mein Augenmerk beschränkt sich hier auf Ihr Wesen.“
Carol lachte auf.
„Oho, Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich gleich den nächstbesten Lehrer oder Schüler vermöbeln würde?“
„Und würden Sie?“
Ja einen gäbe es da schon.
„Natürlich nicht, was denken Sie denn von mir!“
„Okay Miss Memphis, mehr wollte ich gar nicht hören. Haben Sie bitte Verständnis für diese Fragen. Ich will nur jeden Ärger auf meiner Schule vermeiden. Und eigentlich habe ich Sie auch nicht so eingeschätzt. Sie haben einen sehr gesunden Verstand.“
Er lächelte sie jetzt voll strahlend.
„Ich hoffe, sie sind mir jetzt nicht böse? Ich habe hier einen guten Ruf zu wahren.“
„Nein, ist vollkommen okay. Ich hab schon sonst was gedacht.“
„Ja, das hat man Ihren Gesicht auch angesehen Carol. Also, jetzt zum eigentlichen Thema, warum Sie hier sitzen.“
Der Direktor vertiefte sich wieder in die Unterlagen.
„Mich hat ihre letzte Schule angeschrieben, da Sie wohl eine außergewöhnlich begabte und talentierte Schülerin sind. Mir wurde empfohlen, Sie für ein Stipendium für die Harvard Universität vorzuschlagen und daran mit Ihnen zu arbeiten. Bevor wir uns damit beschäftigen, möchte ich erst einmal von Ihnen wissen, wie Sie dazu stehen, wobei ich schon einmal anmerken darf, sich diese Chance nicht entgehen zu lassen.“
„Ein Stipendium! Wow.“ Mehr bekam Carol einfach nicht raus.
„Na,“, lachte der Direktor jetzt auch, „Ich glaube, das kann ich als Zustimmung werten, oder?“
Carol nickte schnell. Carol begriff auf einmal die ganzen Möglichkeiten, die sie mit einem Schlag bekam. Heute morgen war es noch ein Wunsch in weiter Ferne, jetzt schon zum Greifen nah.
Irre, irre, irre. Mehr konnte Carol im Moment nicht denken. Ihr Gesicht strahlte geradezu ihre Zustimmung aus. Und das Glitzern in ihren Augen würde heute kein Vorfall mehr heraus bekommen. Nicht das sie darauf wartete. Heute war ihr einfach alles egal. Sie könnte singen vor Freude.
„Okay, Carol, dann lassen Sie uns mal sehen, wie wir das alles ins Rollen bringen können. Um so früher, um so besser. Also, ich sehe, Sie haben in den letzten zwei Schulen bei einem Forschungsobjekt in der Gentechnik mitgewirkt und auch dafür einige Auszeichnungen erhalten. Respekt. Sie sind sehr ehrgeizig. Haben Sie Lust auch an dieser Schule in Ihrer Freizeit bei einem mitzuwirken?“
Noch immer etwas sprachlos schaute Carol den Direktor an.
„Carol?“, fragte er nach.
„Entschuldigung. Ich kann das alles noch gar nicht fassen. Ja, ja gerne, wenn es geht, ganz gerne.“, antwortete sie schnell.
„Das ist ja wunderbar. Das Projekt haben wir Anfang diesen Schuljahres bewilligt bekommen und uns fehlt noch ein Teilnehmer um es auch auszuführen. Da ich diese Projekt aus persönlichen Gründen leite, bist du hiermit aufgenommen. Dann sehe ich dich jeden Freitag nachmittags um drei im Biologieraum. Ist das okay für dich?“
„Ja super.“, nickte Carol zustimmend.
Mr. Wayne reichte ihr ein Blatt Papier.
„Das ist Ihr Stundenplan. Nachher bring ich Sie noch in die Klasse. Ich denke Miss Memphis, Sie werden sich hier wohl fühlen. Haben Sie noch Fragen?“
„Nein, der sieht dem sehr ähnlich dem ich auch in der alten Schule hatte.“
„Da wir nicht das ganze Lehrprogramm umkrempeln können, haben wir versucht eine Klasse zu finden, die ihrem Stundenplan ähnlich ist.“
„Aber das hätte nicht sein müssen.“, sagte Carol ein wenig verlegen.
„Tja nun, Miss Memphis, auch wir hier sind bemüht, talentierte Schüler die beste Ausbildung zu gewähren. Nicht jeder ist ein so tolles Angebot wert, Aber bei Ihnen habe ich ein gutes Gefühl. Sie schaffen das.“
„Hm, danke. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin einfach nur so überrascht.“
Der Direktor schaute Carol an.
„Sie müssen sich nicht bedanken. Das ist mein Job.“
„Trotzdem Danke. Ich möchte diese Chance gerne annehmen. Was muss ich für das Stipendium alles erfüllen?“, sagte Carol, in der jetzt eine Energie steckte, die sie dringend los werden musste.
„Nun immer langsam mit den Pferden.“, Tony Wayne konnte sich jetzt auch ein Lachen nicht mehr verkneifen. „Wir werden uns bei Gelegenheit noch mal zusammen setzen und darüber sprechen in welche Richtung sie gehen wollen. Der Schulrat vergibt jedes Jahr zwei Stipendien. Also werden wir erst im nächsten Schuljahr ihr Stundenplan danach ausrichten. Jetzt starten wir erst einmal mit dem Genprojekt. Okay?“, fragend schaute er Carol an, die nur nicken konnte.
„So jetzt werde ich Ihnen ihr Klassenzimmer zeigen. Bis auf die Naturwissenschaften haben Sie dort jeden anderen Unterricht. Die Turnhalle liegt gleich hinter dem Gebäude. Sport fällt auch bei Ihnen ins Programm. Hier ist es kein Wahlfach.“, damit stand er auf und hielt Carol schon die Tür auf. Das ganze Gespräch dauerte vielleicht zwanzig Minuten, aber Carol kam es wie Stunden vor. Für sie war schon Mittag. Aber die erste Stunde lief immer noch. Wäre ja auch zu schön gewesen.
Sie stand von ihrem Stuhl auf und ging am Direktor vorbei in den Flur. Sie folgte ihm nach draußen in ein anderes Gebäude und blieb dann mit ihm vor einer Tür stehen.
Boah, wie ich das hasse.
Mr. Wayne klopfte an und ging hinein. Carol folgte ihm zögerlich.
„So, Miss Blair, das ist Carol. Carol deine neue Klasse. Dein Tutor werde ich sein. Also sollte was sein, bin ich dein Ansprechpartner.“ Ein Raunen ging durch die Klasse.Carol schaute kurz zu ihm auf.
„Also dann viel Spaß Carol und das Sie sich schnell hier ein leben. Jemand sollte sich vielleicht bereit erklären, Carol die fehlenden Unterlagen bereit zu stellen, damit Sie alles aufholen kann.“
Carol nickte dankend.
„Danke.“, und damit verabschiedete sich der Direktor und ging aus den Raum. Hinter sich schloss er sorgfältig die Tür.
Carol schaute sich in der Klasse um. Alle starrten Sie an. Aber das kannte Carol auch schon aus den anderen Schulen und legte eine gleichgültige Miene auf.
Och nein! Als hätte Carol es geahnt.
Zuletzt von Alize am Mi 13 Jan 2010, 13:56 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Dritte Reihe rechts am Fenster blickten ihr genauso sprachlos zwei blitzende grüne Augen an. Sie wurde puterrot. Carol riss sich von dem Anblick los und unterbrach mit den Augen ihre Streiftour durch die Klasse. Sie zwang sich Miss Blair anzuschauen. Oh man die sieht ja aus. Carols Gesicht muss wohl Bände gesprochen haben, denn einige in der Klasse kicherten fröhlich. Miss Blair schaute hoch, was prompt für Ruhe im Raum sorgte. Carol stand immer noch da. Also schaute sie sich nach einen Platz um. Aber der, der noch frei war, befand sich direkt vor Luca. So, ich wollte mich heute nicht mehr unterkriegen lassen! Muss mich jetzt nur noch dran halten. Einfach nicht beachten und hinsetzen.
Also wieder frisch motiviert setzte Carol sich auf den freien Platz. Sie spürte seinen brennenden Blick in ihren Rücken. Ignorierte es aber gänzlich, denn sonst würde das mit den Unterricht nichts mehr werden.
„Miss Memphis richtig?“ Miss Blair wartete gar nicht auf eine Bestätigung.
„Sie holen bis nächste Woche Freitag bitte einen Aufsatz nach, den die anderen hier heute abgeben mussten. Hier das Thema.“ damit reichte sie ein Blatt an mich weiter.
Super die mag ich jetzt schon!
„Luca du wirst für Miss Memphis die nötigen Unterlagen zusammen stellen, damit Sie den fehlenden Stoff nachholen kann.“
Na wenn das mal nicht Schicksal ist.
Carol merkte wie sie wieder rot anlief und schob sich weiter in den Stuhl. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Wenn sie jetzt unsichtbar werden könnte, wäre das jetzt genau der richtige Zeitpunkt. Aber wie so alles im Leben, Wünsche sind nicht immer zum Erfüllen da. Sie hörte Luca regelrecht hinter ihr nach Luft schnappen. Einen Instinkt folgend, drehte sich sich um, nur um wieder in seine wunderbaren Augen zu schauen. Sie verlor sich in ihnen und war froh bereits zu sitzen.
Himmel so schön.
Aber dieser Blick war nicht warm, wie Carol es lieber gehabt hätte. Nein, Luca schaute sie frech grinsend an. Irgendwie überlegen.
Aber da ist noch was anderes in seinen Blick? Nur was? Carol wusste es nicht zu deuten.
Luca schaute ebenfalls wie alle anderen auf, als es an der Klassenzimmertür klopfte. Der Direktor kam herein. Mit jemanden im Schlepptau.
Warum habe ich bloß immer wieder so ein Glück. Das kann ja was werden!
Der Direktor stellte Carol vor und erklärte sich zu ihren Tutor. Das war ein besonderes Privileg. Es gab nur eine Handvoll Schüler, die Mr. Wayne als ihren Tutor betrachten dürften. Carol ist wohl was besonderes. Interessant! Mit dieser Bekanntmachung ging ein Raunen durch die Klasse. Der Direktor ging wieder leise aus den Raum und Carol schaute sich um, bis sie bei Luca hängen blieb. Na besonders froh ist sie ja nicht gerade mich zu sehen. Luca schaute ihr ungerührt ins Gesicht und hoffte inbrünstig seine innere Aufregung verbergen zu können.
Auch das noch, der letzte freie Platz war direkt vor mir. Carol schaute ihn nicht an und setzte sich wortlos neben ihrer neuen Tischnachbarin. Miss Blair, der Klassendrachen, blaffte sie auch gleich an, den Aufsatz, den alle heute abgeben mussten, nach zu holen. Als dann aber die Lehrerin Luca für die Unterlagenbereitstellung bestimmte, konnte Luca sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Er starrte auf ihren Rücken und ihren Hals und konnte die gestrigen Gedanken einfach nicht verhindern. Erst sank Carol tiefer in den Sitz und dann drehte sie sich um.
Oh Gott, diese Augen! Sie glitzerten. Ich würde sagen, wie flüssige Schokolade. Hm!
Die Zeit schien für einen Moment still zu stehen. Luca grinste sie weiterhin frech an. Seine Gedanken unter Kontrolle zu bringen, war leichter gesagt als getan. Also versuchte er einfach an die Tatsache zu denken, dass sie ihm jetzt noch weniger aus dem Weg gehen konnte. Er wusste, das war seine Chance, noch mal neu mit ihr an zu fangen. Der Gedanke lies seine Augen auf blitzen. Das wollte er nicht in den Sand setzen, und doch war ihm klar, das es irgendwie schief gehen würde. Er wusste es einfach. Und doch, er konnte nicht anders. Manchmal dachte sein Mund schneller als sein Kopf. Gerade als er ansetzten wollte, ihr zu sagen, dass er ihr gern alles zur Verfügung stellte, klatschte Miss Blair mit dem Lineal auf seinen Tisch. Sein Kopf schoss herum. Erschrocken und wütend schaute Luca der Frau ins Gesicht.Carol wurde rot und drehte sich schnell um. Na Klasse!
„Luca Spencer, meinen Sie durch Gedankenübertragung könnte Miss Memphis den fehlenden Stoff nachholen?“ Mit ihren stechenden Augen schaute die Lehrerin auf Luca.
„Ich fragte sie ob es klar geht, das Sie Miss Memphis ihre Unterlagen zur Verfügung stellen?“
„Ja Miss Blair. Das geht klar!“, schnaubte Luca zurück.
„Sie müssen nicht gleich so vorlaut werden, Luca!“ , setzte Miss Blair noch einen hinterher. Jetzt kicherte auch Carol. Das geschieht ihm recht!
„Was gibt es denn zu kichern!“, blaffte Miss Blair Carol sogleich an.
Luca grinste wieder Carols Rücken an. Jetzt hat sie auch ihr Fett weg. Geschieht ihr recht.
Miss Blair ging wieder nach vorne.
„Wenn denn sonst keiner was zu sagen hat, können wir ja mit den Unterricht weiter machen. Am Unterrichtsende geben alle ihren Aufsatz hier bei mir ab.“
Damit fuhr sie mit dem Unterricht fort.
Luca versuchte nicht darüber nachzudenken, was jetzt auf ihn zu kam. Krampfhaft beschäftigte er sich mit dem Folgen des Unterrichts, was sich nicht so einfach gestaltete. Immer auf Carol zu schauen, beeinträchtigte seine Konzentration erheblich. Also versuchte Luca nur in seine Bücher oder an die Tafel zu schauen. Die Stunde zog sich endlos hin und schien kein Ende nehmen zu wollen.
Als dann endlich das Klingelzeichen ertönte, kam Bewegung in die Klasse und alle stürmten hinaus. Alle legten ihre Aufsätze in die Ablage und flohen fast nach draußen. Laut Stundenplan hatten sie jetzt Biologie, dass hieß Raumwechsel.
Auch Luca packte seine Sachen zusammen.
Jamie, der neben Luca saß wartete schon ganz ungeduldig.
„Man Luca, sieh zu Alter!“
Luca schielte nach vorn. Carol unterhielt sich mit ihrer Tischnachbarin Melody Foster. Sie schienen sich gut zu verstehen und wollten gerade ebenfalls ins andere Klassenzimmer.
„Du kannst gern schon mal vorgehen. Ich räume hier noch mein Zeug zusammen und komme gleich nach.“, er schaute kurz zu Jamie auf, der sich das nicht zweimal sagen lies und schnell aus den Raum rannte. Luca lächelte kurz. Unwillkürlich schaute er wieder Richtung Carol, die ihn gerade ebenfalls anschaute.
Na, was ist denn das? Mal nicht wütend? Schön nett sein Luca.
„Danke für die Unterlagen. Bringst du sie mir morgen mit in die Schule?“, fragte Carol. Eine kurze Pause entstand. Fragend zog sie eine Augenbraue hoch und wartete auf eine Antwort. Diese Reaktion lies Luca wieder lächeln.
„Ich kann sie auch heute Nachmittag zu dir bringen?“
„Nicht nötig, morgen hier in der Schule reicht vollkommen.“ Eigentlich ja nicht.
„Wenn es dir so lieber ist!“, antwortete Luca ein wenig enttäuscht.
Carol schaute aus dem Fenster.
„Ja es wäre mir so lieber.“ Gut, schon wieder gelogen.
Kurz standen sie beide so da. Carol schaute aus dem Fenster und Luca beobachtete sie dabei und betrachtete ihr Profil. Sie ist so ein großes Geheimnis.
Keiner bemerkte, dass alle bereits den Raum verlassen hatten. Selbst Miss Blair war verschwunden.
„Wir sollten jetzt zu Bio gehen. Ich nehme dich mit ins andere Klassenzimmer, Carol.“, sagte Luca leise.
Er nahm seinen Aufsatz, ging nach vorne und packte ihn in die Ablage. Miss Blair war wohl nur kurz gegangen und kam bestimmt gleich wieder, um die Arbeiten zu holen.
„Du kannst aber auch warten bis Miss Blair wieder kommt.“, jetzt lachte er sie amüsiert an.
Carol verzog das Gesicht. Dann lachte sie auf.
„Bloß nicht, für heute reicht es mir eigentlich schon. Sie ist jetzt schon Feind Nummer eins. Ich liebe jetzt schon alle anderen Lehrer.“
Das haute Luca komplett um. Er hatte ziemlich Mühe seine Gesichtsmimik bei ihrem Gesicht unter Kontrolle zu behalten. Wenn er jetzt los lachte, konnte Carol das wieder falsch verstehen, und das wollte er absolut vermeiden.
Inzwischen stand sie an der Tür. Und so zwanglos wie nur möglich ging Luca zu ihr.
Er gluckste fröhlich. „Sag das nicht zu früh. Du kennst die anderen noch nicht.“
„Wie es gibt noch welche von dieser Art?“, Carol war schockiert.
Jetzt prustete Luca doch los. Ihr Gesicht war einfach hinreißend. Carols Mimik war so lebhaft und spiegelte ihre Gefühle wider.
„Schön, das du das wohl äußerst amüsant findest Luca.“ und ihr Gesicht strahlte wieder.
Sag noch einmal meinen Namen. Bitte!
„Luca?!“ Schön.
„Nein, überhaupt nicht.“, sagte er leise vor sich hin lächelnd im gespielten Ernst.
„Dann ist ja gut.“ Ist wohl doch nicht so ein Kotzbrocken.
Beide gingen sie den Flur runter und Luca wünschte sich, es würde nicht mehr enden. Carol und Luca waren gerade so zwanglos und so schön unkompliziert zusammen. Das erste Mal, seit ihrem Kennenlernen. Für den Moment war er sehr zufrieden.
Am Klassenzimmer angekommen blieb ihnen aber nicht mehr die Zeit zum weiter plaudern, denn es läutete zum Unterricht. Jamie winkte Luca schon zu, und Carol und Luca machten sich auf den Weg zu ihren Plätzen. Hier herrschte strenge Sitzordnung. Jedenfalls bekam man diesen Eindruck. Aber eigentlich war es bei jeden Lehrer egal wie man saß, aber die Klasse bestand schon seit dem neunten Jahr zusammen, und man blieb so in der Konstellation. Also saß Luca wieder hinter Carol.
Luca setzte sich neben seinen Freund Jamie.
„Hm, du bist schon am kennen lernen? Ist das deine neue Nachbarin?“, flüsterte Jamie Luca zu.
„Hm. Ja ist sie.“, antwortete Luca zurückhaltend und sehr leise. Er wollte nicht, dass Carol mitbekam, wenn er über sie sprach.
„Und, wie ist sie so?“
Wenn ich das wüsste, würde ich es dir nicht sagen!
Zum Glück musste Luca darauf nicht sofort antworten. Mr. Miller kam rein und zog den Diaprojektor hinter sich her. Als alle anfingen zu stöhnen, schaute der Lehrer auf.
„Leute ihr wisst das muss sein. Also Konzentration bitte. Heute werden wir die Kleinstlebewesen durchnehmen, in der nächsten Stunde dann mit dem Mikroskop arbeiten und danach einen schönen Test schreiben.“
Das Stöhnen wurde lauter.
„Also ich sehe, das stößt auf allgemeine Zustimmung. Dann wollen wir mal loslegen.“
Und so zog sich anderthalb Stunden ein Vortrag über die kleinsten Lebewesen hin.
Luca war ganz bei der Sache und hörte aufmerksam zu. Er notierte sich alle relevanten Sachen, die Mr. Miller ihnen zu den einzelnen Bildern erläuterte.
Ab und an schaute Luca vor sich und sah Carol ebenfalls zu.
Wenn sie sich konzentrierte, zog sie die Stirn kraus. In seinen Augen sah das unheimlich süß aus. Wenn er könnte würde Luca sie die ganze Zeit beobachten. Träumen würde er. Aber er musste sich auf den Unterricht konzentrieren und vermied es möglichst oft nicht in Carols Richtung zu schauen. Ihm viel auf, dass sie ebenfalls fast ohne Punkt und Komma schrieb und auch zeichnete. Verbissen regelrecht! Als ihm das auf fiel, runzelte Luca leicht die Stirn. Er fragte sich, warum sie das tat.
Die Doppelstunde war schnell vorbei und die Mittagspause war da.
Kurz bevor es läutete, war Mr. Miller auch fertig und räumte alles wieder zusammen.
Er schaute kurz einmal auf.
„Miss Memphis, bevor ich es vergesse, herzlich Willkommen an unserer Schule. Das hätte ich doch fast vergessen. Ich hoffe, sie leben sich hier schnell ein.“, er lächelte Carol freundlich an,
„Vielen Dank, ja das hoffe ich auch.“, der Lehrer war auf alle Fälle einer, der bei ihr auf der Sympathieliste ganz weit oben stand. Carol lächelte zurück.
Mr. Miller sein Lächeln wurde breiter und nickte ihr kurz zu. Luca sah ihr dabei zu.
Melody erzählte ihr gerade was und beide kicherten los.
Als es zum Unterrichtsende dann endlich klingelte, machten die beiden sich sofort auf den Weg nach draußen. Carol drehte sich nicht einmal zu Luca um. Ein wenig enttäuscht war er deswegen schon. Eigentlich konnte er ja auch froh sein. So blieb Luca wenigsten noch der Moment nach der ersten Stunde. Zum Träumen gab ihm das genug Stoff.
Jamie lies ihn aber gar nicht weiter denken.
„Komm schon, sieh zu, ich hab echt Kohldampf.“ Und zog Luca mit diesen Worten vom Sitz.
Luca lachte. „Ist ja gut. Ich beeile mich ja schon.“
So machten sich Luca und Jamie ebenfalls wie alle anderen auf den Weg zur Cafeteria, um einen Happen zu essen.
Also wieder frisch motiviert setzte Carol sich auf den freien Platz. Sie spürte seinen brennenden Blick in ihren Rücken. Ignorierte es aber gänzlich, denn sonst würde das mit den Unterricht nichts mehr werden.
„Miss Memphis richtig?“ Miss Blair wartete gar nicht auf eine Bestätigung.
„Sie holen bis nächste Woche Freitag bitte einen Aufsatz nach, den die anderen hier heute abgeben mussten. Hier das Thema.“ damit reichte sie ein Blatt an mich weiter.
Super die mag ich jetzt schon!
„Luca du wirst für Miss Memphis die nötigen Unterlagen zusammen stellen, damit Sie den fehlenden Stoff nachholen kann.“
Na wenn das mal nicht Schicksal ist.
Carol merkte wie sie wieder rot anlief und schob sich weiter in den Stuhl. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Wenn sie jetzt unsichtbar werden könnte, wäre das jetzt genau der richtige Zeitpunkt. Aber wie so alles im Leben, Wünsche sind nicht immer zum Erfüllen da. Sie hörte Luca regelrecht hinter ihr nach Luft schnappen. Einen Instinkt folgend, drehte sich sich um, nur um wieder in seine wunderbaren Augen zu schauen. Sie verlor sich in ihnen und war froh bereits zu sitzen.
Himmel so schön.
Aber dieser Blick war nicht warm, wie Carol es lieber gehabt hätte. Nein, Luca schaute sie frech grinsend an. Irgendwie überlegen.
Aber da ist noch was anderes in seinen Blick? Nur was? Carol wusste es nicht zu deuten.
Luca schaute ebenfalls wie alle anderen auf, als es an der Klassenzimmertür klopfte. Der Direktor kam herein. Mit jemanden im Schlepptau.
Warum habe ich bloß immer wieder so ein Glück. Das kann ja was werden!
Der Direktor stellte Carol vor und erklärte sich zu ihren Tutor. Das war ein besonderes Privileg. Es gab nur eine Handvoll Schüler, die Mr. Wayne als ihren Tutor betrachten dürften. Carol ist wohl was besonderes. Interessant! Mit dieser Bekanntmachung ging ein Raunen durch die Klasse. Der Direktor ging wieder leise aus den Raum und Carol schaute sich um, bis sie bei Luca hängen blieb. Na besonders froh ist sie ja nicht gerade mich zu sehen. Luca schaute ihr ungerührt ins Gesicht und hoffte inbrünstig seine innere Aufregung verbergen zu können.
Auch das noch, der letzte freie Platz war direkt vor mir. Carol schaute ihn nicht an und setzte sich wortlos neben ihrer neuen Tischnachbarin. Miss Blair, der Klassendrachen, blaffte sie auch gleich an, den Aufsatz, den alle heute abgeben mussten, nach zu holen. Als dann aber die Lehrerin Luca für die Unterlagenbereitstellung bestimmte, konnte Luca sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Er starrte auf ihren Rücken und ihren Hals und konnte die gestrigen Gedanken einfach nicht verhindern. Erst sank Carol tiefer in den Sitz und dann drehte sie sich um.
Oh Gott, diese Augen! Sie glitzerten. Ich würde sagen, wie flüssige Schokolade. Hm!
Die Zeit schien für einen Moment still zu stehen. Luca grinste sie weiterhin frech an. Seine Gedanken unter Kontrolle zu bringen, war leichter gesagt als getan. Also versuchte er einfach an die Tatsache zu denken, dass sie ihm jetzt noch weniger aus dem Weg gehen konnte. Er wusste, das war seine Chance, noch mal neu mit ihr an zu fangen. Der Gedanke lies seine Augen auf blitzen. Das wollte er nicht in den Sand setzen, und doch war ihm klar, das es irgendwie schief gehen würde. Er wusste es einfach. Und doch, er konnte nicht anders. Manchmal dachte sein Mund schneller als sein Kopf. Gerade als er ansetzten wollte, ihr zu sagen, dass er ihr gern alles zur Verfügung stellte, klatschte Miss Blair mit dem Lineal auf seinen Tisch. Sein Kopf schoss herum. Erschrocken und wütend schaute Luca der Frau ins Gesicht.Carol wurde rot und drehte sich schnell um. Na Klasse!
„Luca Spencer, meinen Sie durch Gedankenübertragung könnte Miss Memphis den fehlenden Stoff nachholen?“ Mit ihren stechenden Augen schaute die Lehrerin auf Luca.
„Ich fragte sie ob es klar geht, das Sie Miss Memphis ihre Unterlagen zur Verfügung stellen?“
„Ja Miss Blair. Das geht klar!“, schnaubte Luca zurück.
„Sie müssen nicht gleich so vorlaut werden, Luca!“ , setzte Miss Blair noch einen hinterher. Jetzt kicherte auch Carol. Das geschieht ihm recht!
„Was gibt es denn zu kichern!“, blaffte Miss Blair Carol sogleich an.
Luca grinste wieder Carols Rücken an. Jetzt hat sie auch ihr Fett weg. Geschieht ihr recht.
Miss Blair ging wieder nach vorne.
„Wenn denn sonst keiner was zu sagen hat, können wir ja mit den Unterricht weiter machen. Am Unterrichtsende geben alle ihren Aufsatz hier bei mir ab.“
Damit fuhr sie mit dem Unterricht fort.
Luca versuchte nicht darüber nachzudenken, was jetzt auf ihn zu kam. Krampfhaft beschäftigte er sich mit dem Folgen des Unterrichts, was sich nicht so einfach gestaltete. Immer auf Carol zu schauen, beeinträchtigte seine Konzentration erheblich. Also versuchte Luca nur in seine Bücher oder an die Tafel zu schauen. Die Stunde zog sich endlos hin und schien kein Ende nehmen zu wollen.
Als dann endlich das Klingelzeichen ertönte, kam Bewegung in die Klasse und alle stürmten hinaus. Alle legten ihre Aufsätze in die Ablage und flohen fast nach draußen. Laut Stundenplan hatten sie jetzt Biologie, dass hieß Raumwechsel.
Auch Luca packte seine Sachen zusammen.
Jamie, der neben Luca saß wartete schon ganz ungeduldig.
„Man Luca, sieh zu Alter!“
Luca schielte nach vorn. Carol unterhielt sich mit ihrer Tischnachbarin Melody Foster. Sie schienen sich gut zu verstehen und wollten gerade ebenfalls ins andere Klassenzimmer.
„Du kannst gern schon mal vorgehen. Ich räume hier noch mein Zeug zusammen und komme gleich nach.“, er schaute kurz zu Jamie auf, der sich das nicht zweimal sagen lies und schnell aus den Raum rannte. Luca lächelte kurz. Unwillkürlich schaute er wieder Richtung Carol, die ihn gerade ebenfalls anschaute.
Na, was ist denn das? Mal nicht wütend? Schön nett sein Luca.
„Danke für die Unterlagen. Bringst du sie mir morgen mit in die Schule?“, fragte Carol. Eine kurze Pause entstand. Fragend zog sie eine Augenbraue hoch und wartete auf eine Antwort. Diese Reaktion lies Luca wieder lächeln.
„Ich kann sie auch heute Nachmittag zu dir bringen?“
„Nicht nötig, morgen hier in der Schule reicht vollkommen.“ Eigentlich ja nicht.
„Wenn es dir so lieber ist!“, antwortete Luca ein wenig enttäuscht.
Carol schaute aus dem Fenster.
„Ja es wäre mir so lieber.“ Gut, schon wieder gelogen.
Kurz standen sie beide so da. Carol schaute aus dem Fenster und Luca beobachtete sie dabei und betrachtete ihr Profil. Sie ist so ein großes Geheimnis.
Keiner bemerkte, dass alle bereits den Raum verlassen hatten. Selbst Miss Blair war verschwunden.
„Wir sollten jetzt zu Bio gehen. Ich nehme dich mit ins andere Klassenzimmer, Carol.“, sagte Luca leise.
Er nahm seinen Aufsatz, ging nach vorne und packte ihn in die Ablage. Miss Blair war wohl nur kurz gegangen und kam bestimmt gleich wieder, um die Arbeiten zu holen.
„Du kannst aber auch warten bis Miss Blair wieder kommt.“, jetzt lachte er sie amüsiert an.
Carol verzog das Gesicht. Dann lachte sie auf.
„Bloß nicht, für heute reicht es mir eigentlich schon. Sie ist jetzt schon Feind Nummer eins. Ich liebe jetzt schon alle anderen Lehrer.“
Das haute Luca komplett um. Er hatte ziemlich Mühe seine Gesichtsmimik bei ihrem Gesicht unter Kontrolle zu behalten. Wenn er jetzt los lachte, konnte Carol das wieder falsch verstehen, und das wollte er absolut vermeiden.
Inzwischen stand sie an der Tür. Und so zwanglos wie nur möglich ging Luca zu ihr.
Er gluckste fröhlich. „Sag das nicht zu früh. Du kennst die anderen noch nicht.“
„Wie es gibt noch welche von dieser Art?“, Carol war schockiert.
Jetzt prustete Luca doch los. Ihr Gesicht war einfach hinreißend. Carols Mimik war so lebhaft und spiegelte ihre Gefühle wider.
„Schön, das du das wohl äußerst amüsant findest Luca.“ und ihr Gesicht strahlte wieder.
Sag noch einmal meinen Namen. Bitte!
„Luca?!“ Schön.
„Nein, überhaupt nicht.“, sagte er leise vor sich hin lächelnd im gespielten Ernst.
„Dann ist ja gut.“ Ist wohl doch nicht so ein Kotzbrocken.
Beide gingen sie den Flur runter und Luca wünschte sich, es würde nicht mehr enden. Carol und Luca waren gerade so zwanglos und so schön unkompliziert zusammen. Das erste Mal, seit ihrem Kennenlernen. Für den Moment war er sehr zufrieden.
Am Klassenzimmer angekommen blieb ihnen aber nicht mehr die Zeit zum weiter plaudern, denn es läutete zum Unterricht. Jamie winkte Luca schon zu, und Carol und Luca machten sich auf den Weg zu ihren Plätzen. Hier herrschte strenge Sitzordnung. Jedenfalls bekam man diesen Eindruck. Aber eigentlich war es bei jeden Lehrer egal wie man saß, aber die Klasse bestand schon seit dem neunten Jahr zusammen, und man blieb so in der Konstellation. Also saß Luca wieder hinter Carol.
Luca setzte sich neben seinen Freund Jamie.
„Hm, du bist schon am kennen lernen? Ist das deine neue Nachbarin?“, flüsterte Jamie Luca zu.
„Hm. Ja ist sie.“, antwortete Luca zurückhaltend und sehr leise. Er wollte nicht, dass Carol mitbekam, wenn er über sie sprach.
„Und, wie ist sie so?“
Wenn ich das wüsste, würde ich es dir nicht sagen!
Zum Glück musste Luca darauf nicht sofort antworten. Mr. Miller kam rein und zog den Diaprojektor hinter sich her. Als alle anfingen zu stöhnen, schaute der Lehrer auf.
„Leute ihr wisst das muss sein. Also Konzentration bitte. Heute werden wir die Kleinstlebewesen durchnehmen, in der nächsten Stunde dann mit dem Mikroskop arbeiten und danach einen schönen Test schreiben.“
Das Stöhnen wurde lauter.
„Also ich sehe, das stößt auf allgemeine Zustimmung. Dann wollen wir mal loslegen.“
Und so zog sich anderthalb Stunden ein Vortrag über die kleinsten Lebewesen hin.
Luca war ganz bei der Sache und hörte aufmerksam zu. Er notierte sich alle relevanten Sachen, die Mr. Miller ihnen zu den einzelnen Bildern erläuterte.
Ab und an schaute Luca vor sich und sah Carol ebenfalls zu.
Wenn sie sich konzentrierte, zog sie die Stirn kraus. In seinen Augen sah das unheimlich süß aus. Wenn er könnte würde Luca sie die ganze Zeit beobachten. Träumen würde er. Aber er musste sich auf den Unterricht konzentrieren und vermied es möglichst oft nicht in Carols Richtung zu schauen. Ihm viel auf, dass sie ebenfalls fast ohne Punkt und Komma schrieb und auch zeichnete. Verbissen regelrecht! Als ihm das auf fiel, runzelte Luca leicht die Stirn. Er fragte sich, warum sie das tat.
Die Doppelstunde war schnell vorbei und die Mittagspause war da.
Kurz bevor es läutete, war Mr. Miller auch fertig und räumte alles wieder zusammen.
Er schaute kurz einmal auf.
„Miss Memphis, bevor ich es vergesse, herzlich Willkommen an unserer Schule. Das hätte ich doch fast vergessen. Ich hoffe, sie leben sich hier schnell ein.“, er lächelte Carol freundlich an,
„Vielen Dank, ja das hoffe ich auch.“, der Lehrer war auf alle Fälle einer, der bei ihr auf der Sympathieliste ganz weit oben stand. Carol lächelte zurück.
Mr. Miller sein Lächeln wurde breiter und nickte ihr kurz zu. Luca sah ihr dabei zu.
Melody erzählte ihr gerade was und beide kicherten los.
Als es zum Unterrichtsende dann endlich klingelte, machten die beiden sich sofort auf den Weg nach draußen. Carol drehte sich nicht einmal zu Luca um. Ein wenig enttäuscht war er deswegen schon. Eigentlich konnte er ja auch froh sein. So blieb Luca wenigsten noch der Moment nach der ersten Stunde. Zum Träumen gab ihm das genug Stoff.
Jamie lies ihn aber gar nicht weiter denken.
„Komm schon, sieh zu, ich hab echt Kohldampf.“ Und zog Luca mit diesen Worten vom Sitz.
Luca lachte. „Ist ja gut. Ich beeile mich ja schon.“
So machten sich Luca und Jamie ebenfalls wie alle anderen auf den Weg zur Cafeteria, um einen Happen zu essen.
Zuletzt von Alize am Mi 13 Jan 2010, 14:12 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Carol ging mit Melody zur Cafeteria und wartete, bis sie sich was zu essen geholt hatte. Melody war ihr ganz sympathisch. Sie war nicht aufdringlich und auch nicht all zu neugierig. Irgendwie mochte Carol sie sofort. Melody hatte vorgeschlagen sich draußen in den Park zu setzten. Carol war auch dafür. Als Melody wieder zu ihr stieß, gingen sie beide nach draußen.
Auf den Weg sah sie Luca mit seinen Freund stehen. Er schaute gar nicht so fröhlich drein. Er bemerkte Carol und Melody gar nicht. Inzwischen konnte Carol auch hören , was die beiden sich so zu erzählen hatten.
Das kann doch nicht wahr sein. Die reden doch tatsächlich über mich!
Carol blieb stehen und bedeutete Melody schon vorzugehen. Melody blickte kurz zu den zwei Jungs und nickte. Schnell ging sie davon.
Eigentlich sollte Sie nicht hier stehen. Das, was sie gerade vorhatte, war nicht gut, und Carol überlegte kurz Melody nicht einfach zu folgen.
Will ich das jetzt wirklich hören?
Carol lauschte nicht gerne. Manchmal ließ sich das nicht vermeiden, und man wurde unfreiwillig dazu gezwungen.
Noch hatte Luca Carol nicht entdeckt. Und wenn sie einfach da stehen blieb und sich nicht bewegte, könnte das auch weiterhin so bleiben.
„Komm schon Luca, erzähl doch mal.“, nervte Jamie Luca.
Sie sah Luca mit den Augen rollen.
„Da gibt es nichts zu erzählen Jamie. Warum lässt du mich nicht in Ruhe damit.“
„Weil ich dein bester Freund bin, schon vergessen? Nun lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!“, erwiderte Jamie.
„Ich sagte doch, da gibt es nichts zu erzählen.“, jetzt wurde Luca ein wenig sauer.
„Und warum reagierst du dann so? Ich hab dich doch gesehen.“, wurde auch Jamie ein wenig lauter.
„Okay, ich bin gestern schon mit ihr zusammen gerasselt.“, antwortete Jamie resigniert.
„Ich dachte du kennst sie noch gar nicht.“, jetzt war Jamie ein wenig beleidigt.
Man sah Luca an, das er lieber den Mund halten wollte. Aber Jamie hatte recht. Er hätte ihn nicht anlügen dürfen.
„Ich wollte nicht darüber reden. Sie war so eine richtige Beisgurke und hat mich nicht in Ruhe gelassen. Sie ist mir auch noch hinterher gerannt und kam mit blöd.“
So ich bin also eine Beisgurke? Was auch immer diese Bezeichnung bedeutete, es war keine nette Beschreibung. Oh und blöd bin ich auch. Interessant.
Carol runzelte verärgert die Stirn.
Und bis eben dachte ich noch, er mag mich wenigstens ein bisschen.
Luca machte eine Pause.
„So bist du zufrieden?“
Jamie schaute sich Luca genauer an. „Das ist doch noch nicht alles, oder? Man Alter, du kannst mir ruhig auch wieder mal was von dir erzählen. In deinen Kopf geht mehr herum, als du mir erzählst.“ Jamie bohrte weiter.
„Man Jamie, sie ist ein Giftzahn, okay? Reagiert total überempfindlich und ist …!“
Luca drehte sich von Jamie weg. Genau in Carols Richtung. Er sah sie, und sie starrte ihn an. Er wusste, Carol hatte alles gehört.
Carol starrte Luca noch einen Moment an. Sie sah, wie er selbst schockiert schaute. Sein Gesicht sah auf einmal sehr traurig aus. Sie verstand aber nicht warum. Sie wollte es auch gar nicht verstehen.
Traurig schüttelte Carol den Kopf, als sie bemerkte, dass er zu ihr wollte.
Nein, das kann ich jetzt nicht.
Sie war zu verletzt, um jetzt auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln.
Ich weiß gar nicht, warum mich das so stört. Kann mir doch egal sein, was er von mit denkt. Ich kenne ihn nicht, er kennt mich nicht. Vielleicht sollte es auch dabei bleiben.
Carol drehte sich um, und stolperte fast schon zu Melody in den Park.
Sie war so enttäuscht von Luca. Und verstand es alles einfach nicht. Vor Bio war es doch auch gegangen, warum denn jetzt wieder nicht? Was mach ich hier bloß falsch.
Eigentlich gefiel es ihr hier sehr gut. Die Gegend war schon und hatte trotz Großstadt irgendwie Kleinstadt Charakter. Sie hatte es nicht weit zu Schule und Melody war nett. Sie konnte sich schon vorstellen, in ihr eine Freundin gefunden zu haben. Und das auch gleich am ersten Schultag. Darüber freute sie sich. Aber mit Luca? Es sollte wohl nicht sein. Aber Carol wollte das einfach nicht akzeptieren.. Warum wusste sie auch nicht, denn ihre Gefühle für Ihn schienen ein auf und ab zu sein. Sie konnte einfach nicht damit um. Das reinste Chaos in ihren Kopf. Warum brachte er nur ihr Leben so durcheinander?
Was ist nur los mit mir? Bedeutet er mir was?
Carol schüttelte über diesen Gedanken entsetzt ihren Kopf.
Nein unmöglich. Vollkommen unmöglich!
Sie bemerkte gar nicht, dass sie inzwischen auch schon bei Melody angekommen war und ihre Stirn tief in Falten lag.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Melody leise.
„Ja ich habe nur gerade nachgedacht.“, antwortete ihr Carol kurz und versuchte ihr Gesicht wieder zu glätten. Sie wollte Melody nicht schon am ersten Tag mit ihren Problemen in den Ohren liegen. Zumindest schien Melody mit dieser Antwort zufrieden zu sein. Erst einmal. Jedenfalls bohrte sie nicht weiter nach.
Schweigend verspeisten sie ihre Mahlzeit. Gleich hatten sie Sport. Carol war echt froh, als Melody ihr erzählte, das Jungs und Mädchen getrennt unterrichtet wurden. Dann lief sie auch nicht Gefahr, Luca über den Weg zu laufen.
Als sie fertig waren, gingen sie zur Turnhalle hinüber, die ja gleich hinter dem Bürokomplex war.
„Hm, Carol du hast ja gar keine Sportsachen mit?“, fiel Melody vor der Tür auf.
„Ja richtig, konnte ja auch keiner ahnen, das ich gleich an meinen ersten Schultag auch Sport habe.“, jetzt fiel es Carol auch auf und lachte verlegen.
„Ja und nun?“, fragte sie deshalb mal bei Melody nach.
„Ach ich glaub nicht, dass das jetzt so schlimm wird. Mrs. Sinclair ist eigentlich voll cool drauf. Der Sportunterricht ist ganz lustig. Lass uns erst einmal reingehen. Ich geh mich umziehen und du wartest hier kurz auf mich, okay?“
Carol sah sie dankbar an.
„Okay mach ich, bis gleich.“ Mit diesen Worten verschwand Melody in der Umkleide.
Mrs. Sinclair war wirklich sehr nett. Nachdem Melody umgezogen war, gingen beide in die Halle. Carol stellte sich als die Neue vor und erzählte ihr Missgeschick, keine Sportsachen eingepackt zu haben. Mrs. Sinclair wies sie dann einfach an, sich solange der Unterricht lief, auf die Bank zu setzten und vielleicht schon einmal mit den Hausaufgaben an zu fangen, damit sie nicht nutzlos auf der Bank saß. Sie konnte Carol ja nicht einfach nach Hause schicken.
Carol war dafür sehr dankbar. Somit konnte sie sich schon einmal mit dem Aufsatz für Miss Blair ihren Geschichtsunterricht befassen. Carol hasste Geschichte. Miss Blair passte so zusagen hervorragend dazu. Jetzt würde sie erst einmal stichpunktartig etwas aufs Papier bringen und zu Hause dann das Internet zu Hilfe nehmen. Das Thema war zumindest ganz annehmbar. Also holte sie ihre Sachen aus der Tasche und fing seufzend an. So musste sie sich nicht mit ihren eigenen Gedanken herum schlagen. Früher oder später, sie hoffte später, würden sie sich langsam wieder zurück in ihren Kopf schleichen.
Auf den Weg sah sie Luca mit seinen Freund stehen. Er schaute gar nicht so fröhlich drein. Er bemerkte Carol und Melody gar nicht. Inzwischen konnte Carol auch hören , was die beiden sich so zu erzählen hatten.
Das kann doch nicht wahr sein. Die reden doch tatsächlich über mich!
Carol blieb stehen und bedeutete Melody schon vorzugehen. Melody blickte kurz zu den zwei Jungs und nickte. Schnell ging sie davon.
Eigentlich sollte Sie nicht hier stehen. Das, was sie gerade vorhatte, war nicht gut, und Carol überlegte kurz Melody nicht einfach zu folgen.
Will ich das jetzt wirklich hören?
Carol lauschte nicht gerne. Manchmal ließ sich das nicht vermeiden, und man wurde unfreiwillig dazu gezwungen.
Noch hatte Luca Carol nicht entdeckt. Und wenn sie einfach da stehen blieb und sich nicht bewegte, könnte das auch weiterhin so bleiben.
„Komm schon Luca, erzähl doch mal.“, nervte Jamie Luca.
Sie sah Luca mit den Augen rollen.
„Da gibt es nichts zu erzählen Jamie. Warum lässt du mich nicht in Ruhe damit.“
„Weil ich dein bester Freund bin, schon vergessen? Nun lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!“, erwiderte Jamie.
„Ich sagte doch, da gibt es nichts zu erzählen.“, jetzt wurde Luca ein wenig sauer.
„Und warum reagierst du dann so? Ich hab dich doch gesehen.“, wurde auch Jamie ein wenig lauter.
„Okay, ich bin gestern schon mit ihr zusammen gerasselt.“, antwortete Jamie resigniert.
„Ich dachte du kennst sie noch gar nicht.“, jetzt war Jamie ein wenig beleidigt.
Man sah Luca an, das er lieber den Mund halten wollte. Aber Jamie hatte recht. Er hätte ihn nicht anlügen dürfen.
„Ich wollte nicht darüber reden. Sie war so eine richtige Beisgurke und hat mich nicht in Ruhe gelassen. Sie ist mir auch noch hinterher gerannt und kam mit blöd.“
So ich bin also eine Beisgurke? Was auch immer diese Bezeichnung bedeutete, es war keine nette Beschreibung. Oh und blöd bin ich auch. Interessant.
Carol runzelte verärgert die Stirn.
Und bis eben dachte ich noch, er mag mich wenigstens ein bisschen.
Luca machte eine Pause.
„So bist du zufrieden?“
Jamie schaute sich Luca genauer an. „Das ist doch noch nicht alles, oder? Man Alter, du kannst mir ruhig auch wieder mal was von dir erzählen. In deinen Kopf geht mehr herum, als du mir erzählst.“ Jamie bohrte weiter.
„Man Jamie, sie ist ein Giftzahn, okay? Reagiert total überempfindlich und ist …!“
Luca drehte sich von Jamie weg. Genau in Carols Richtung. Er sah sie, und sie starrte ihn an. Er wusste, Carol hatte alles gehört.
Carol starrte Luca noch einen Moment an. Sie sah, wie er selbst schockiert schaute. Sein Gesicht sah auf einmal sehr traurig aus. Sie verstand aber nicht warum. Sie wollte es auch gar nicht verstehen.
Traurig schüttelte Carol den Kopf, als sie bemerkte, dass er zu ihr wollte.
Nein, das kann ich jetzt nicht.
Sie war zu verletzt, um jetzt auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln.
Ich weiß gar nicht, warum mich das so stört. Kann mir doch egal sein, was er von mit denkt. Ich kenne ihn nicht, er kennt mich nicht. Vielleicht sollte es auch dabei bleiben.
Carol drehte sich um, und stolperte fast schon zu Melody in den Park.
Sie war so enttäuscht von Luca. Und verstand es alles einfach nicht. Vor Bio war es doch auch gegangen, warum denn jetzt wieder nicht? Was mach ich hier bloß falsch.
Eigentlich gefiel es ihr hier sehr gut. Die Gegend war schon und hatte trotz Großstadt irgendwie Kleinstadt Charakter. Sie hatte es nicht weit zu Schule und Melody war nett. Sie konnte sich schon vorstellen, in ihr eine Freundin gefunden zu haben. Und das auch gleich am ersten Schultag. Darüber freute sie sich. Aber mit Luca? Es sollte wohl nicht sein. Aber Carol wollte das einfach nicht akzeptieren.. Warum wusste sie auch nicht, denn ihre Gefühle für Ihn schienen ein auf und ab zu sein. Sie konnte einfach nicht damit um. Das reinste Chaos in ihren Kopf. Warum brachte er nur ihr Leben so durcheinander?
Was ist nur los mit mir? Bedeutet er mir was?
Carol schüttelte über diesen Gedanken entsetzt ihren Kopf.
Nein unmöglich. Vollkommen unmöglich!
Sie bemerkte gar nicht, dass sie inzwischen auch schon bei Melody angekommen war und ihre Stirn tief in Falten lag.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Melody leise.
„Ja ich habe nur gerade nachgedacht.“, antwortete ihr Carol kurz und versuchte ihr Gesicht wieder zu glätten. Sie wollte Melody nicht schon am ersten Tag mit ihren Problemen in den Ohren liegen. Zumindest schien Melody mit dieser Antwort zufrieden zu sein. Erst einmal. Jedenfalls bohrte sie nicht weiter nach.
Schweigend verspeisten sie ihre Mahlzeit. Gleich hatten sie Sport. Carol war echt froh, als Melody ihr erzählte, das Jungs und Mädchen getrennt unterrichtet wurden. Dann lief sie auch nicht Gefahr, Luca über den Weg zu laufen.
Als sie fertig waren, gingen sie zur Turnhalle hinüber, die ja gleich hinter dem Bürokomplex war.
„Hm, Carol du hast ja gar keine Sportsachen mit?“, fiel Melody vor der Tür auf.
„Ja richtig, konnte ja auch keiner ahnen, das ich gleich an meinen ersten Schultag auch Sport habe.“, jetzt fiel es Carol auch auf und lachte verlegen.
„Ja und nun?“, fragte sie deshalb mal bei Melody nach.
„Ach ich glaub nicht, dass das jetzt so schlimm wird. Mrs. Sinclair ist eigentlich voll cool drauf. Der Sportunterricht ist ganz lustig. Lass uns erst einmal reingehen. Ich geh mich umziehen und du wartest hier kurz auf mich, okay?“
Carol sah sie dankbar an.
„Okay mach ich, bis gleich.“ Mit diesen Worten verschwand Melody in der Umkleide.
Mrs. Sinclair war wirklich sehr nett. Nachdem Melody umgezogen war, gingen beide in die Halle. Carol stellte sich als die Neue vor und erzählte ihr Missgeschick, keine Sportsachen eingepackt zu haben. Mrs. Sinclair wies sie dann einfach an, sich solange der Unterricht lief, auf die Bank zu setzten und vielleicht schon einmal mit den Hausaufgaben an zu fangen, damit sie nicht nutzlos auf der Bank saß. Sie konnte Carol ja nicht einfach nach Hause schicken.
Carol war dafür sehr dankbar. Somit konnte sie sich schon einmal mit dem Aufsatz für Miss Blair ihren Geschichtsunterricht befassen. Carol hasste Geschichte. Miss Blair passte so zusagen hervorragend dazu. Jetzt würde sie erst einmal stichpunktartig etwas aufs Papier bringen und zu Hause dann das Internet zu Hilfe nehmen. Das Thema war zumindest ganz annehmbar. Also holte sie ihre Sachen aus der Tasche und fing seufzend an. So musste sie sich nicht mit ihren eigenen Gedanken herum schlagen. Früher oder später, sie hoffte später, würden sie sich langsam wieder zurück in ihren Kopf schleichen.
Zuletzt von Alize am Mi 13 Jan 2010, 14:53 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Oh nein! Luca sah immer noch geschockt und traurig Carol hinterher. Er konnte es gar nicht fassen, das er sie nicht vorher bemerkt hatte. Carol stand doch keine fünf Meter von ihm entfernt? Und wieder ging sie, bevor er den Satz zu Ende bringen konnte. Schon das zweite Mal an diesen Tag. Er dachte gar nicht erst darüber nach, wie er den Satz eigentlich beenden wollte. An soviel Pech und unglücklichen Zufällen konnte sich Luca in seinen Leben bisher nicht erinnern. Das war für ihn einfach nicht zu verstehen. Was machte er bloß falsch? Er sollte nicht darüber nachdenken, kam sowie so nichts Gescheites dabei heraus. Irgendwie brachte sie sein Leben voll durcheinander.
Langsam drehte sich Luca wieder um.
Jamie stand noch an seinen Platz und schaute verlegen zu Boden. Irgendwie wusste er, dass er nicht ganz unschuldig an der ganzen Situation war.
„Sorry Alter, das wollte ich jetzt nicht.“
„Lass stecken Jamie! Woher solltest du das denn wissen? Du hast sie ja auch nicht da stehen sehen. Und den Dünnschiss habe ich ja schließlich von mir gelassen, nicht du.“, antwortete Luca und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.
„Nein, hab ich nicht. Aber was ist denn bloß los? So richtig verstehen kann ich das jetzt aber auch nicht.“ Jamie wollte Luca nicht drängen, aber andererseits, sah er selber da nicht durch. Das verwirrte ihn alles irgendwie. Und das Luca nichts mehr von sich preis gab und alles in sich hinein fraß, machte die Sache auch nicht viel einfacher. Vielleicht sollte ich ihn mir mal zur Brust nehmen. Das geht echt nicht so weiter.
Luca antwortete nicht gleich.
„Ich auch nicht, Jamie. Ich auch nicht.“
Und was soll das nun wieder?
„Luca, ich versteh dich nicht. Eben war diese Carol doch nicht zu ertragen gewesen, aber jetzt schaust du wie ein begossener Pudel aus.“
Luca verzog das Gesicht.
„Ich war mit meinen Ausführungen aber noch nicht fertig, Jamie. Genau wie Carol hast du auch nicht das Ende des Satzes gehört, oder? Aber das ist jetzt egal. Ich denke das war´s dann wohl.“ Luca seine Augen blitzen verärgert auf.
Inzwischen ärgerte er sich wieder über sich selbst, nicht seinen Mund gehalten zu haben. Er redete sich ja völlig in Grund und Boden. Und das war etwas, was er bestimmt nicht wollte. Das hatte er heute ausreichend getan. Er müsste sich mal ordentlich abreagieren und da kam der Sportunterricht gerade richtig. Dieses Mal war er sehr froh, das Mädchen und Jungen keinen Sport zusammen hatten und in verschiedenen Hallen unterrichtet wurden. So musste er Carol nicht begegnen und konnte mal gründlich über diese verflixte Situation nachdenken. Auf alle Fälle ging es so nicht weiter.
„Lassen wir das Jamie.“ bemerkte Luca daraufhin. „Wir sollten zum Sport gehen. Ich brauch jetzt echt ein bisschen Bewegung.“
So leicht kommst du mir nicht davon. Obwohl Jamie nicht wirklich daran glaubte, irgendetwas aus Luca heraus zu bekommen. Er steckte sich jetzt lieber eine Bemerkung,seufzte auf und machte sich mit Luca auf den Weg zur Turnhalle.
Der Unterricht war, bei den Aggressionen die Luca an den Tag legte, schnell vorbei. Luca war von oben bis unten mit Schweiß bedeckt. Er verschwand nach dem Stundenende sofort unter die Dusche und ließ sich das heiße Wasser über Kopf und Rücken rieseln. Irgendwie kam er während des Sportunterricht überhaupt nicht mit seinen Gedanken weiter. Er hatte schon sehr lange keine richtigen Gefühle mehr für ein Mädchen gehabt. Um genau zu sagen nur ein mal. Auch da hat er Jamie auch nichts gesagt. Denn die Gefühle waren einseitig. Nur von ihm. Jetzt wollte er auch absolut nicht darüber reden. Er wollte keine einseitige Beziehung mehr führen. Er musste einfach wissen, was Carol denkt. Nur er wusste nicht wie er das anstellen sollte.
Er kam einfach nicht weiter in seinen Kopf. Frustriert stellte er die Dusche ab, trocknete sich und schlüpfte wieder in seine Klamotten. Gerade als er seinen Spint wieder schloss, kam Jamie nur mit einem Handtuch um die Hüften aus der Dusche.
„Wo willst du denn so schnell hin?“
„Ich muss noch was für meine Mutter abholen, und ich bin schon spät dran.“, antwortete Luca ihm. Das stimmte sogar. Nicht das er gerne die Botengänge seiner Mutter erledigte. Aber gerade jetzt, kam ihm das mehr als gelegen.
„Kommst du morgen mit zur Party von Debbi? Sam fragte schon. Würde dir, glaube ich, auch mal wieder gut tun.“ fragte Jamie und schien Luca dabei genau zu beobachten.
„Hm, ich weiß nicht.“, antwortete Luca etwas ausweichend.
„Komm schon Alter, es ist Wochen her, dass wir beide mal auf einer Party waren.“, versuchte es Jamie erneut. Er sah das Luca überlegte und schoss gleich hinterher.
„Du könntest auch mal etwas Ablenkung vertragen.“
Luca überlegte. Eigentlich hatte er recht! Das würde mich auf andere Gedanken bringen.
„Okay,ich komm mit. Wann soll es losgehen?“, lenkte er ein.
„Sag ich dir morgen Bescheid. Ich freue mich Luca. Macht bestimmt Spaß, mal wieder zusammen abzuhängen.“
Luca nickte. „So, ich muss jetzt aber los!“
Jamie klopfte ihm noch auf die Schulter und verschwand schon fast fluchtartig die Umkleide. Er ging auf direkten Wege nach Hause, schnappte sich sein Motorrad und fuhr, so schnell wie es ihm möglich war, aus der Stadt. Er brauchte dringend eine Luftveränderung. Den Botengang für seine Mum würde er später erledigen.
Carol war inzwischen selbst zu Hause und schaute gerade aus dem Küchenfenster, als Luca aus der Garage fort fuhr. Na dann wird er wohl nicht mehr kommen, um ihr die Schulunterlagen zu bringen. Zum Glück! Melody wollte ihr morgen den Stoff aus den anderen Unterrichtstunden mitbringen. Sie haben sich im Park eine halbe Stunde vor Schulbeginn verabredet, um den Stoff schon mal grob durch gehen zu können. Sie freute sich schon sehr darauf. Melody war irgendwie da, ohne sich aufzudrängen. Carol konnte sich eine Freundschaft mit ihr gut vorstellen. Sie harmonierten miteinander.
Steven war noch nicht zurück vom Einkaufen. Er wollte einiges besorgen, weil er auf einen Freitag nicht gerne sich in den Supermärkten herum trieb. Auf den Küchentisch lag ein Zettel für Carol, auf dem er ihr dies mitteilte und im Kühlschrank sei auch eine Kleinigkeit für sie zu essen. Nur falls sie Hunger hätte.
Carol schaute in den Kühlschrank und fand dort den Gemüseauflauf. Jetzt wo sie ihn sah, bekam sie doch etwas Hunger und stellte ihn in die Mikrowelle zum Aufwärmen.
Als die Mikrowelle ausging, kontrollierte Carol mit dem Finger die Temperatur und verbrannte sich prompt. Autsch. Scheiße ist das heiß. Mit einen Topflappen nahm sie ihr essen raus und bugsierte es auf einen Teller. Den nahm Carol dann mit hinaus auf die Hollywoodschaukel.
Ihr Dad kam so gegen vier Uhr nach Hause und versuchte alle Einkaufstüten auf einmal ins Haus zu bekommen. Das grenzte an einer logistischen Höchstleistung, so wie das aussah. Schnell half sie ihm dabei. So ging es zum einen schneller und zum anderen kam auch alles heil in die Küche.
„Na Schnubbel, wie war dein Tag?“, fragte Steven nach und räumte die Lebensmittel in die Schränke.
„Besser als ich zuerst dachte. Neben mir sitzt ein nettes Mädchen und ich glaub wir kommen gut miteinander aus. Ansonsten habe ich auch eine super gute Neuigkeit, Dad.“ Carol war froh über was anderes erzählen zu können, als über Mitschüler und Lehrer. Das würde sich früher oder später ganz von alleine ergeben. Und Luca wollte sie überhaupt nicht erwähnen.
„Carol du strahlst ja so. Was ist es denn?“, Steven schaute ihr ins Gesicht.
„Ich bin eine Anwärterin für ein Stipendium für die Harvard Universität. Also noch nicht ganz, aber Mr. Wayne, das ist der Direktor, wird alles in die Wege leiten. Wir setzen uns noch mal zusammen, um genau zu besprechen in welche Richtung es gehen soll. Ich bin so aufgeregt, Dad. Ein Stipendium? Ich?“
Carol war so aufgeregt. Sie merkte gar nicht, das sie redete und redete. Steven schaute seiner Tochter glücklich ins Gesicht, als sie ihm alles erzählte.
Als Carol endlich endete, sprang sie ihren Dad in die Arme. Dieser drückte seine Tochter an sich und wusste gar nicht wohin mit seinen ganzen Stolz.
„Oh Schnubbel, das finde ich echt aufregend. Wie kamen sie denn darauf?“
Carol schaute ihm ins Gesicht und stellte sich wieder ein wenig beiseite bevor sie antwortete.
„Die alte Schule hatte sie angeschrieben und mich als einen Kandidaten vorgeschlagen.“
„Da hast du wohl bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich freue mich für dich mein Schnubbel. Wollen wir was zur Feier des Tages machen?“, fragte Steven seine Tochter.
„Hm, was denn Dad? Hier kennen wir uns doch nicht aus.“
„Da hast du wohl recht. Aber wie wäre es, wenn wir heute Abend mit deiner Mum Essen fahren?“, schlug Steven dann vor.
„Das klingt super Dad. Lass und das machen. Wann wollte Mum wieder da sein?“
„So gegen halb sieben. Wenn sie kommt fahren wir dann los, damit es nicht so spät wird. Und beim Essen kannst du Mum ja auch alles erzählen.“
Carol freute sich über diese Idee und das Gesicht von Cindy.
„Okay Dad, ich geh noch ein bisschen was für die Schule machen.“
„Wie schon Hausaufgaben?“
„Ja Extra-Wurst gibt es da nicht. Ich muss in Geschichte einen Aufsatz nachholen, den die anderen heute abgeben musste. Und habe nur bis morgen Zeit. Miss Blair ist sehr streng.Wo ich dieses Fach wirklich nicht so mag.“
Steven lachte.
„Da musst du dann wohl durch. Soll ich dir helfen?“ bot er sich an.
„Nein Dad, ich nehme das Internet zur Hilfe und ein wenig konnte ich in Sport schon anfangen, was vorzubereiten. Ich Schussel hatte keine Sportsachen mitgenommen, und Mrs. Sinclair bot mir dann an meine Hausaufgaben schon zu beginnen. Nett, oder?“
„Ja, das klingt doch gut.“
„Okay Dad, ich bin dann mal oben.“ Mit diesen Worten ging sie hoch in ihr Zimmer und setzte sich an den Computer. Nach anderthalb Stunden war sie soweit auch fertig. Steven brüllte die Treppe herauf, dass ihre Mum in einer halben Stunde da sein würde. Jetzt wo sie denn auch fertig war, druckte sie den Aufsatz aus und packte ihn in die Schultasche. Dann konnte sie den auch nicht vergessen.
Langsam drehte sich Luca wieder um.
Jamie stand noch an seinen Platz und schaute verlegen zu Boden. Irgendwie wusste er, dass er nicht ganz unschuldig an der ganzen Situation war.
„Sorry Alter, das wollte ich jetzt nicht.“
„Lass stecken Jamie! Woher solltest du das denn wissen? Du hast sie ja auch nicht da stehen sehen. Und den Dünnschiss habe ich ja schließlich von mir gelassen, nicht du.“, antwortete Luca und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.
„Nein, hab ich nicht. Aber was ist denn bloß los? So richtig verstehen kann ich das jetzt aber auch nicht.“ Jamie wollte Luca nicht drängen, aber andererseits, sah er selber da nicht durch. Das verwirrte ihn alles irgendwie. Und das Luca nichts mehr von sich preis gab und alles in sich hinein fraß, machte die Sache auch nicht viel einfacher. Vielleicht sollte ich ihn mir mal zur Brust nehmen. Das geht echt nicht so weiter.
Luca antwortete nicht gleich.
„Ich auch nicht, Jamie. Ich auch nicht.“
Und was soll das nun wieder?
„Luca, ich versteh dich nicht. Eben war diese Carol doch nicht zu ertragen gewesen, aber jetzt schaust du wie ein begossener Pudel aus.“
Luca verzog das Gesicht.
„Ich war mit meinen Ausführungen aber noch nicht fertig, Jamie. Genau wie Carol hast du auch nicht das Ende des Satzes gehört, oder? Aber das ist jetzt egal. Ich denke das war´s dann wohl.“ Luca seine Augen blitzen verärgert auf.
Inzwischen ärgerte er sich wieder über sich selbst, nicht seinen Mund gehalten zu haben. Er redete sich ja völlig in Grund und Boden. Und das war etwas, was er bestimmt nicht wollte. Das hatte er heute ausreichend getan. Er müsste sich mal ordentlich abreagieren und da kam der Sportunterricht gerade richtig. Dieses Mal war er sehr froh, das Mädchen und Jungen keinen Sport zusammen hatten und in verschiedenen Hallen unterrichtet wurden. So musste er Carol nicht begegnen und konnte mal gründlich über diese verflixte Situation nachdenken. Auf alle Fälle ging es so nicht weiter.
„Lassen wir das Jamie.“ bemerkte Luca daraufhin. „Wir sollten zum Sport gehen. Ich brauch jetzt echt ein bisschen Bewegung.“
So leicht kommst du mir nicht davon. Obwohl Jamie nicht wirklich daran glaubte, irgendetwas aus Luca heraus zu bekommen. Er steckte sich jetzt lieber eine Bemerkung,seufzte auf und machte sich mit Luca auf den Weg zur Turnhalle.
Der Unterricht war, bei den Aggressionen die Luca an den Tag legte, schnell vorbei. Luca war von oben bis unten mit Schweiß bedeckt. Er verschwand nach dem Stundenende sofort unter die Dusche und ließ sich das heiße Wasser über Kopf und Rücken rieseln. Irgendwie kam er während des Sportunterricht überhaupt nicht mit seinen Gedanken weiter. Er hatte schon sehr lange keine richtigen Gefühle mehr für ein Mädchen gehabt. Um genau zu sagen nur ein mal. Auch da hat er Jamie auch nichts gesagt. Denn die Gefühle waren einseitig. Nur von ihm. Jetzt wollte er auch absolut nicht darüber reden. Er wollte keine einseitige Beziehung mehr führen. Er musste einfach wissen, was Carol denkt. Nur er wusste nicht wie er das anstellen sollte.
Er kam einfach nicht weiter in seinen Kopf. Frustriert stellte er die Dusche ab, trocknete sich und schlüpfte wieder in seine Klamotten. Gerade als er seinen Spint wieder schloss, kam Jamie nur mit einem Handtuch um die Hüften aus der Dusche.
„Wo willst du denn so schnell hin?“
„Ich muss noch was für meine Mutter abholen, und ich bin schon spät dran.“, antwortete Luca ihm. Das stimmte sogar. Nicht das er gerne die Botengänge seiner Mutter erledigte. Aber gerade jetzt, kam ihm das mehr als gelegen.
„Kommst du morgen mit zur Party von Debbi? Sam fragte schon. Würde dir, glaube ich, auch mal wieder gut tun.“ fragte Jamie und schien Luca dabei genau zu beobachten.
„Hm, ich weiß nicht.“, antwortete Luca etwas ausweichend.
„Komm schon Alter, es ist Wochen her, dass wir beide mal auf einer Party waren.“, versuchte es Jamie erneut. Er sah das Luca überlegte und schoss gleich hinterher.
„Du könntest auch mal etwas Ablenkung vertragen.“
Luca überlegte. Eigentlich hatte er recht! Das würde mich auf andere Gedanken bringen.
„Okay,ich komm mit. Wann soll es losgehen?“, lenkte er ein.
„Sag ich dir morgen Bescheid. Ich freue mich Luca. Macht bestimmt Spaß, mal wieder zusammen abzuhängen.“
Luca nickte. „So, ich muss jetzt aber los!“
Jamie klopfte ihm noch auf die Schulter und verschwand schon fast fluchtartig die Umkleide. Er ging auf direkten Wege nach Hause, schnappte sich sein Motorrad und fuhr, so schnell wie es ihm möglich war, aus der Stadt. Er brauchte dringend eine Luftveränderung. Den Botengang für seine Mum würde er später erledigen.
Carol war inzwischen selbst zu Hause und schaute gerade aus dem Küchenfenster, als Luca aus der Garage fort fuhr. Na dann wird er wohl nicht mehr kommen, um ihr die Schulunterlagen zu bringen. Zum Glück! Melody wollte ihr morgen den Stoff aus den anderen Unterrichtstunden mitbringen. Sie haben sich im Park eine halbe Stunde vor Schulbeginn verabredet, um den Stoff schon mal grob durch gehen zu können. Sie freute sich schon sehr darauf. Melody war irgendwie da, ohne sich aufzudrängen. Carol konnte sich eine Freundschaft mit ihr gut vorstellen. Sie harmonierten miteinander.
Steven war noch nicht zurück vom Einkaufen. Er wollte einiges besorgen, weil er auf einen Freitag nicht gerne sich in den Supermärkten herum trieb. Auf den Küchentisch lag ein Zettel für Carol, auf dem er ihr dies mitteilte und im Kühlschrank sei auch eine Kleinigkeit für sie zu essen. Nur falls sie Hunger hätte.
Carol schaute in den Kühlschrank und fand dort den Gemüseauflauf. Jetzt wo sie ihn sah, bekam sie doch etwas Hunger und stellte ihn in die Mikrowelle zum Aufwärmen.
Als die Mikrowelle ausging, kontrollierte Carol mit dem Finger die Temperatur und verbrannte sich prompt. Autsch. Scheiße ist das heiß. Mit einen Topflappen nahm sie ihr essen raus und bugsierte es auf einen Teller. Den nahm Carol dann mit hinaus auf die Hollywoodschaukel.
Ihr Dad kam so gegen vier Uhr nach Hause und versuchte alle Einkaufstüten auf einmal ins Haus zu bekommen. Das grenzte an einer logistischen Höchstleistung, so wie das aussah. Schnell half sie ihm dabei. So ging es zum einen schneller und zum anderen kam auch alles heil in die Küche.
„Na Schnubbel, wie war dein Tag?“, fragte Steven nach und räumte die Lebensmittel in die Schränke.
„Besser als ich zuerst dachte. Neben mir sitzt ein nettes Mädchen und ich glaub wir kommen gut miteinander aus. Ansonsten habe ich auch eine super gute Neuigkeit, Dad.“ Carol war froh über was anderes erzählen zu können, als über Mitschüler und Lehrer. Das würde sich früher oder später ganz von alleine ergeben. Und Luca wollte sie überhaupt nicht erwähnen.
„Carol du strahlst ja so. Was ist es denn?“, Steven schaute ihr ins Gesicht.
„Ich bin eine Anwärterin für ein Stipendium für die Harvard Universität. Also noch nicht ganz, aber Mr. Wayne, das ist der Direktor, wird alles in die Wege leiten. Wir setzen uns noch mal zusammen, um genau zu besprechen in welche Richtung es gehen soll. Ich bin so aufgeregt, Dad. Ein Stipendium? Ich?“
Carol war so aufgeregt. Sie merkte gar nicht, das sie redete und redete. Steven schaute seiner Tochter glücklich ins Gesicht, als sie ihm alles erzählte.
Als Carol endlich endete, sprang sie ihren Dad in die Arme. Dieser drückte seine Tochter an sich und wusste gar nicht wohin mit seinen ganzen Stolz.
„Oh Schnubbel, das finde ich echt aufregend. Wie kamen sie denn darauf?“
Carol schaute ihm ins Gesicht und stellte sich wieder ein wenig beiseite bevor sie antwortete.
„Die alte Schule hatte sie angeschrieben und mich als einen Kandidaten vorgeschlagen.“
„Da hast du wohl bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich freue mich für dich mein Schnubbel. Wollen wir was zur Feier des Tages machen?“, fragte Steven seine Tochter.
„Hm, was denn Dad? Hier kennen wir uns doch nicht aus.“
„Da hast du wohl recht. Aber wie wäre es, wenn wir heute Abend mit deiner Mum Essen fahren?“, schlug Steven dann vor.
„Das klingt super Dad. Lass und das machen. Wann wollte Mum wieder da sein?“
„So gegen halb sieben. Wenn sie kommt fahren wir dann los, damit es nicht so spät wird. Und beim Essen kannst du Mum ja auch alles erzählen.“
Carol freute sich über diese Idee und das Gesicht von Cindy.
„Okay Dad, ich geh noch ein bisschen was für die Schule machen.“
„Wie schon Hausaufgaben?“
„Ja Extra-Wurst gibt es da nicht. Ich muss in Geschichte einen Aufsatz nachholen, den die anderen heute abgeben musste. Und habe nur bis morgen Zeit. Miss Blair ist sehr streng.Wo ich dieses Fach wirklich nicht so mag.“
Steven lachte.
„Da musst du dann wohl durch. Soll ich dir helfen?“ bot er sich an.
„Nein Dad, ich nehme das Internet zur Hilfe und ein wenig konnte ich in Sport schon anfangen, was vorzubereiten. Ich Schussel hatte keine Sportsachen mitgenommen, und Mrs. Sinclair bot mir dann an meine Hausaufgaben schon zu beginnen. Nett, oder?“
„Ja, das klingt doch gut.“
„Okay Dad, ich bin dann mal oben.“ Mit diesen Worten ging sie hoch in ihr Zimmer und setzte sich an den Computer. Nach anderthalb Stunden war sie soweit auch fertig. Steven brüllte die Treppe herauf, dass ihre Mum in einer halben Stunde da sein würde. Jetzt wo sie denn auch fertig war, druckte sie den Aufsatz aus und packte ihn in die Schultasche. Dann konnte sie den auch nicht vergessen.
Zuletzt von Alize am Mi 13 Jan 2010, 15:05 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Damit endlich fertig, machte Carol sich für das Abendessen fertig. Zog was hübsches an, schminkte sich dezent und kämmte ihr Haar durch. Dann ging sie runter zu ihren Dad. Steven hatte inzwischen auch schon ein sauberes Hemd angezogen und telefonierte. Als sie näher kam, ahnte sie auch, mit wem er sprach. Mit Cindy, ihrer Mum. Und Steven war gerade auch nicht besonders erfreut über das, was er da aus dem Hörer vernahm. Nach ein paar Minuten legte er auf.
„Deine Mutter kommt erst viel später, sie hat vergessen uns Bescheid zu geben.“
Steven war etwas wütend auf Cindy. Sie hätte nicht einmal ihre Lieben zu Hause informiert.
„Willst du dann lieber zu hause bleiben?“. Carol konnte ihren Dad verstehen. Sie war genauso sauer auf ihre Mum.
„Nein Schnubbel, lass uns trotzdem was machen okay?“
„Okay, was schlägst du vor?“ fragte Carol nach.
„Ich habe auf dem Heimweg vom Einkaufen eine Tappasbar entdeckt. Was hältst du davon?“ Jetzt war Steven wieder der Alte.
„Das klingt echt lecker. Komm Dad, dann lass uns auch gleich los.“
Carol fand diese Idee Wundervoll. Sie war bisher nur einmal in so einer Bar gewesen. Die Stimmung war dort einfach Klasse. Alles so ungezwungen. Man fühlte sich dort einfach freier.
Also nahm Carol schnell ihre Jacke vom Haken und wartete, dass auch ihr Dad sich in Bewegung setzte. Nicht ganz zwanzig Minuten später saßen sie an einen kleinen Tisch inmitten der total überfüllten Bar. Beide fühlten sich pudelwohl. Im Hintergrund spielte irgendwo eine Band leise Raggeamusik. Zur Feier des Tages gab es für beide einen Cocktail. Carol durfte ausnahmsweise einen mit Alkohol trinken. Mit fast achtzehn Jahren war das schon mal okay. Solange sie es nicht übertrieb. Er schätze seine Tochter da auch sehr gewissenhaft ein, und unterließ es auch, ihr lange Vorträge zu halten. Steven hatte einen alkoholfreien, denn er musste sie beide wieder nach Hause fahren. Und das wollte er im nüchternen Zustand. Im nach hinein hätten sie auch beide zu Fuß gehen können. So weit war es von ihren Zuhause nicht weg. Ja, nun war es egal und sie wollten sich einen schönen Abend machen.
Zwei Stunden später, es war neun Uhr, machten sie sich zufrieden wieder auf den Heimweg. Beide hatten Spaß gehabt und sich mit den anderen köstlich amüsiert. Jetzt wollten beide nur noch ins Bett.
„Dad?“, ergriff Carol das Wort.
„Ja?“, fragte Steven nach.
„Melody, meine Tischnachbarin, hat mich gefragt ob ich morgen Abend mit zu einer Party gehen könnte! Ihre Mum würde uns fahren und uns da auch wieder abholen.“
„Möchtest du es denn?“
Carol runzelte bei dieser Frage leicht die Stirn. Die Frage lies sich mit Ja und nein beantworten. Sie war noch nie ein großer Partygänger gewesen. Die ein oder andere hatte sie besucht, aber das war es dann auch schon gewesen. Jetzt aber hatte Carol das Gefühl teilnehmen zu müssen, und das zwei Tage nach ihrer Ankunft hier in Boston. Sie konnte sich auch nicht erklären, warum es ihr so wichtig war, ebenfalls auf dieser Party zu sein. Einfach eine seltsame Ahnung.
„Ja, möchte ich.“, antwortete sie deshalb.
Steven blieb schweigsam und sagte erst einmal nichts weiter dazu.
Nach einer Weile schaute er Carol an und sagte schlichtweg:
„Dann solltest du auch hingehen. Du bist alt genug, das selbst zu entscheiden.“
Für Steven war das Thema jetzt abgehakt. Er vertraute seiner Tochter und machte sich da auch keine Sorgen. Sie kam nicht zu spät nach Hause und trank auch meist nicht auf diesen Partys. Eigentlich wünschte er sich schon mal, sie würde das auskosten und auch mal über die Strenge schlagen. Aber er verstand es auch, dass sie es nicht tat. Immer wieder unbekanntes Terrain zu betreten, war nicht einfach. Er hoffte echt, sie würden mal etwas länger an einen Ort wohnen. Dann wäre sie auch ein ganz normaler Teenager.
Zu Hause angekommen gingen beide in die Küche. Cindy war immer noch nicht daheim. Carol nahm sich ein Glas aus den Schrank und goss sich ein wenig Wasser ein. Steven schaute ein wenig sauer drein und Carol wusste auch warum. Ihre Mum dachte immer weniger an sie beide. Und selbstverständlich hatte Steven das auch schon bemerkt. Carol war sich allerdings sicher, das sich das wieder legen würde. Jedenfalls hoffte sie es sehr. Sie mochte es einfach nicht, wenn ihr Dad nicht glücklich war. Aber sie wusste nicht, wie sie ihm dabei helfen sollte. Das musste er mit Mum selber klären.
„Dad ich geh ins Bett, ich bin fix und fertig.“ Carol wollte gerne so viel mehr sagen.
„Vielleicht redest du nachher noch mit ihr. Ich bin sicher sie meint das nicht so.“
Mit diesen Worten verließ Carol die Küche und ging nach oben in ihr Zimmer. Sie wollte nur noch schlafen, so kaputt war sie. Also schleppte sie sich noch schnell unter die Dusche und legte sich danach sofort ins Bett. Sie schlief sofort ein.
Luca fuhr weit aus der Stadt hinaus. Er brauchte den Fahrtwind um seinen Gesicht. So fühlte er sich besser. So ging es ihm gut. Wohin er fuhr, war ihm völlig egal. Luca wollte sich seine Gedanken aus den Kopf fegen lassen. Nichts wollte er mehr in seinen Kopf haben. Absolut nichts.
Zu Hause würde ihn keiner vermissen, das hatte noch nie einer getan. Ihm fehlte es an nichts und trotzdem hatte er niemanden, der ihm beim größer werden zugeschaut hatte. Niemanden, dem es in seiner Familie in irgendeiner Weise interessiert hätte, was aus ihm wurde. Aber damit konnte er leben. Luca kannte es nicht anders. Er zog sein Ding auch allein durch.
Irgendwann kam er an einer einsamen Tankstelle, die er direkt mal ansteuerte. Den Fehler hier in der Einsamkeit ohne viel Sprit im Tank weiter zu fahren, machte er bestimmt nie wieder. Damals fuhr er mit Jamie raus um seine Maschine zu testen. Irgendwann kamen sie nicht mehr weiter. Tank alle. Beide wechselten sich mit dem Schieben seines Motorrades ab und hatten dabei ordentlichen Spaß gehabt.
Er tankte und ging bezahlen. Die hübsche Blondine, die ihn hinter dem Tresen an schmachtete bemerkte er gar nicht. Dann raste er weiter die Straße entlang. Irgendwann lenkte er auf einen Sandweg, der scheinbar ins Nirgendwo führte. Aber Luca fuhr gerne hierher, auch wenn an diesen Tage eher unbewusst.
Jamie und Luca waren an diesen Tag richtig gut drauf gewesen und für jedes Abenteuer bereit. Sie trotteten die Straße lang und fanden diesen Weg. Erst wollten sie es sein lassen, aber der Vorsatz hielt nicht lange an. Den Sandweg folgend, kamen beide an einen kleinen Wäldchen an. Die Maschine stellten sie davor ab und gingen hindurch, wo sie nach nicht so viel Zeit auf einen großen Grashügel stießen. Natürlich kletterten sie hinauf und ihnen bot sich ein wunderschöner Ausblick. Luca fand es irgendwie verzaubert, aber er hielt sich zurück, das auch laut auszusprechen. Jamie fand das alles furchtbar langweilig und wollte auch gleich wieder los.
Luca hatte sie nie wirklich aus seinen Kopf heraus bekommen und fuhr irgendwann mal alleine zu dieser Stelle. Sie schien immer gleich auszusehen. Seit dem war er gerne dort. Allein und abgeschnitten von der großen weiten und lauten Welt. Luca gefiel es so. Hier konnte er seinen Gedanken nach hängen, ohne das ihn jemand ständig unterbrach.
Auch jetzt war er auf den Weg dorthin. Er versteckte das Motorrad im Gebüsch, so das es nicht so schnell gesehen wurde. Dann ging er durch den Wald und kletterte den Hügel hoch. Er legte sich oben in die Mulde, in der er immer lag, und betrachtete den noch blauen Himmel. Die Baumwipfel überragten ihn nicht viel und wenn das Licht aus einer bestimmten Richtung kam, schienen die Blätter zu glitzern und zu funkeln. Er verlor sich gern darin. Weiberkram! , hörte Luca in Gedanken Jamie rufen.
Dieser Platz gehörte ihm ganz allein. Und er wollte ihn mit dem Mädchen seines Herzens teilen. Carol? Erschrocken schob Luca diesen Gedanken gleich wieder weg. Das konnte nicht sein. Niemals nur, hat er an diesen Platz an ein Mädchen denken müssen. Niemals. Und warum jetzt? Das konnte ... nein es dürfte nicht sein. Er wusste aber warum er anfing, sie immer mehr zu mögen. Noch keine andere hatte ihn Kontra gegeben oder ihn so blöd dastehen lassen. Irgendwie imponierte ihn das, auch wenn es an seiner Eitelkeit kratzte. Und doch konnte Luca nicht sagen, wieso dann aber alles so aus den Ruder lief. Er konnte und wollte es besser machen. Nur wie? Carol und er waren immer zur falschen Zeit am falschen Ort.
Er grübelte noch ein bisschen darüber nach und schlief über seine Gedanken ein.
Der Ruf einer Eule weckte Luca wieder. Erschrocken, wie dunkel es schon war, setzte er sich auf. Er sollte nach Hause. Die Abenddämmerung ging schon fast in die Nacht über. Also kletterte er wieder runter, rannte fast schon durch den dunklen Wald und holte seine Maschine aus dem Gebüsch. Sogleich fuhr er langsam den Sandweg wieder in Richtung der Straße. Luca konnte nur erahnen, wo sie war, denn die verschwindenden Lichter zeugten von vorbeifahrenden Autos. Ein wenig länger als er üblicher Weise brauchte, erreichte er erleichtert die Straße und machte sich auf den langen Heimweg.
Endlich wieder zu Hause angekommen, verstaute Luca sein Motorrad wieder in der Garage. Sein Dad war noch nicht wieder heim, allerdings seine Mutter. Luca entschloss sich hinten durch die Küche ins Haus zu gehen. Er wollte auf keinen Fall seine Mutter begegnen. In der Küche brannte kein Licht. Gott sei Dank! Luca schickte ein Stoßgebet Richtung Himmel.
Luca schloss die Tür auf und wollte schon eintreten, als ihm ein Geruch in die Nase stieg. Es roch noch Alkohol, um genau zu sein nach sehr guten Whisky. Er wollte sofort kehrtmachen und jetzt doch den Vordereingang nutzen. Dazu kam er gar nicht erst.
„Luca, Luuuuuuuccccaaaaaa...?, lallte seine Mutter vom Küchentisch.
„Bist du das Luca?“
Madeleine war mal wieder total betrunken. Luca verzog angewidert das Gesicht. Er machte das Licht an. Das was er sah, lies ihn schon fast wieder das Licht ausmachen.
„Ja, ich bin das.“, gab Luca widerwillig von sich.
In letzter Zeit kam es immer häufiger vor, das Madeleine sich dem Alkohol hin gab. Ihre so säuberlich zusammen gehaltene Fassade bröckelte immer mehr. Der Turm um sie herum schien ein zustürzen.
Heute war es besonders schlimm. Sie versuchte mit ihrem Sohn zu reden. Das kam bisher in dieser Situation noch nie vor. Eigentlich wollte Luca nur noch nach oben in sein Bett, aber aus einem ihm nicht gerade einfallenden Grund, blieb er stehen. Er legte seinen Helm und die Motorradjacke auf die Anrichte und trat zum Küchentisch.
„Du solltest ins Bett gehen, Mum.“, sprach er sie direkt an.
„Wozu, was wartet da denn schon auf mich!“, kam es undeutlich über ihre Lippen.
„Nichts.“, sagte Luca hart. „Aber du solltest deinen Rausch ausschlafen.“
Madeleine fing hysterisch an zu lachen und schaute ihren Sohn herablassend an.
„Was weißt du denn schon?“ bevor sie Sachen sagen konnte, die Luca nicht hören wollte, schnitt er ihr das Wort ab. Sie würde es auch nicht einmal bereuen, es ausgesprochen zu haben. Er kannte diese Worte nur zu genüge.
„Ich bring dich nach oben. Jetzt sofort.“
Damit schnappte sich seine Mutter und stützte sie auf den Weg zur Treppe so gut es eben ging. Schwer war sie nicht, da sie ja sehr auf ihre Figur achtete. Aber tragen wollte Luca sie nun auch wieder nicht. Also stolperten sie weiter zusammen zur Treppe.
„Luca, weißt das dein Dad gerade eine andere bumst.“
Neee, das will ich jetzt echt nicht hören. Als wenn sie nicht wüsste, das es sowieso jeder weiß.
„Jetzt gerade vögelt er sie. Er fickt ihr die Hirnmasse aus den Körper.“, redete sie einfach weiter.
Erstaunlich, sie liebt ihn noch immer. Sie sollte sich auch einen Macker suchen.
Wenn Luca könnte, würde er sie einfach hier liegen lassen. Aber jetzt waren sie schon fast oben. Madeleine blieb plötzlich stehen und drehte ihr Gesicht in seine Richtung. Er seinerseits versuchte noch ein wenig mehr Anstand zwischen sich und seiner Mum zu bringen. Ihr Atem roch meilenweit gegen den Wind. Und hier war kein Windhauch zu spüren. Von dem Dunst, der von ihr ausging, konnte man ja geradezu ebenfalls betrunken werden.
Boah! Nicht so dicht bitte!
Und so als hätte sie seinen Gedanken gehört beugte sie sich noch ein Stück weiter vor. Luca wurde schlecht.
Betrunken wie sie war, versuchte sie zu lächeln.
„Mir ist schle...“ Mit diesen noch nicht ausgesprochenen Worten fing sie an zu würgen und übergab sich mitten auf Luca seiner Brust.
„Oh Scheiße man, Scheiße, Scheiße, Scheiße“, Luca fluchte was das Zeug hielt.
Als die Würgegeräusche nachließen, schnappte er sich seine Mutter und bugsierte sie in das Badezimmer von ihren Schlafzimmer. Gerade noch rechtzeitig konnte Luca sie vor die Toilette bringen, als sie schon wieder los würgte. Er wollte das nicht hören und ging solange raus.
Na ganz super. Meine Mum kotzt sich die Seele aus den Leib.
Luca schnappte sich aus der Putzkammer ein Waschlappen mit Eimer und versuchte den Schaden halbwegs auf der Treppe zu beseitigen. Morgen würde sich die Haushälterin darum kümmern.
Danach ging er zurück in das Schlafzimmer von Madeleine. Er schaute kurz ins Bad und sah seine Mutter auf den Boden liegen. Eingeschlafen, was für ein Glück ich doch heute wieder habe! Luca hob sie auf und legte sie in ihr Bett, zog die Decke über sie und ging raus.
So schnell wie möglich raste er die Treppe runter. Auf den Weg zur Küche riss er sich das Shirt herunter und warf es in den Mülleimer. Die leere Schnapsflasche gleich hinterher. Seine Hose brachte er in die Waschküche. Die hatte nicht soviel abbekommen. Nur noch mit Unterhose bekleidet, lief er hoch in sein Zimmer. Zog auch die aus und verschwand unter die Dusche. Er schrubbte sich förmlich ab, bis seine Haut komplett gerötet war. Er hatte das Gefühl immer noch Alkohol und Erbrochenen zu riechen. Aber inzwischen lies er sich schon eine halbe Stunde das heiße Wasser über den Rücken rieseln. Luca stellte also das Wasser ab und trocknete sich ab. So wie er war, legte er sich ins Bett. Er war so kaputt, das er ohne auch noch einen Gedanken zu haben einschlief.
Carol brauchte nicht lange, und schon war sie eingeschlafen und tauchte ein, in den Traum.
„Deine Mutter kommt erst viel später, sie hat vergessen uns Bescheid zu geben.“
Steven war etwas wütend auf Cindy. Sie hätte nicht einmal ihre Lieben zu Hause informiert.
„Willst du dann lieber zu hause bleiben?“. Carol konnte ihren Dad verstehen. Sie war genauso sauer auf ihre Mum.
„Nein Schnubbel, lass uns trotzdem was machen okay?“
„Okay, was schlägst du vor?“ fragte Carol nach.
„Ich habe auf dem Heimweg vom Einkaufen eine Tappasbar entdeckt. Was hältst du davon?“ Jetzt war Steven wieder der Alte.
„Das klingt echt lecker. Komm Dad, dann lass uns auch gleich los.“
Carol fand diese Idee Wundervoll. Sie war bisher nur einmal in so einer Bar gewesen. Die Stimmung war dort einfach Klasse. Alles so ungezwungen. Man fühlte sich dort einfach freier.
Also nahm Carol schnell ihre Jacke vom Haken und wartete, dass auch ihr Dad sich in Bewegung setzte. Nicht ganz zwanzig Minuten später saßen sie an einen kleinen Tisch inmitten der total überfüllten Bar. Beide fühlten sich pudelwohl. Im Hintergrund spielte irgendwo eine Band leise Raggeamusik. Zur Feier des Tages gab es für beide einen Cocktail. Carol durfte ausnahmsweise einen mit Alkohol trinken. Mit fast achtzehn Jahren war das schon mal okay. Solange sie es nicht übertrieb. Er schätze seine Tochter da auch sehr gewissenhaft ein, und unterließ es auch, ihr lange Vorträge zu halten. Steven hatte einen alkoholfreien, denn er musste sie beide wieder nach Hause fahren. Und das wollte er im nüchternen Zustand. Im nach hinein hätten sie auch beide zu Fuß gehen können. So weit war es von ihren Zuhause nicht weg. Ja, nun war es egal und sie wollten sich einen schönen Abend machen.
Zwei Stunden später, es war neun Uhr, machten sie sich zufrieden wieder auf den Heimweg. Beide hatten Spaß gehabt und sich mit den anderen köstlich amüsiert. Jetzt wollten beide nur noch ins Bett.
„Dad?“, ergriff Carol das Wort.
„Ja?“, fragte Steven nach.
„Melody, meine Tischnachbarin, hat mich gefragt ob ich morgen Abend mit zu einer Party gehen könnte! Ihre Mum würde uns fahren und uns da auch wieder abholen.“
„Möchtest du es denn?“
Carol runzelte bei dieser Frage leicht die Stirn. Die Frage lies sich mit Ja und nein beantworten. Sie war noch nie ein großer Partygänger gewesen. Die ein oder andere hatte sie besucht, aber das war es dann auch schon gewesen. Jetzt aber hatte Carol das Gefühl teilnehmen zu müssen, und das zwei Tage nach ihrer Ankunft hier in Boston. Sie konnte sich auch nicht erklären, warum es ihr so wichtig war, ebenfalls auf dieser Party zu sein. Einfach eine seltsame Ahnung.
„Ja, möchte ich.“, antwortete sie deshalb.
Steven blieb schweigsam und sagte erst einmal nichts weiter dazu.
Nach einer Weile schaute er Carol an und sagte schlichtweg:
„Dann solltest du auch hingehen. Du bist alt genug, das selbst zu entscheiden.“
Für Steven war das Thema jetzt abgehakt. Er vertraute seiner Tochter und machte sich da auch keine Sorgen. Sie kam nicht zu spät nach Hause und trank auch meist nicht auf diesen Partys. Eigentlich wünschte er sich schon mal, sie würde das auskosten und auch mal über die Strenge schlagen. Aber er verstand es auch, dass sie es nicht tat. Immer wieder unbekanntes Terrain zu betreten, war nicht einfach. Er hoffte echt, sie würden mal etwas länger an einen Ort wohnen. Dann wäre sie auch ein ganz normaler Teenager.
Zu Hause angekommen gingen beide in die Küche. Cindy war immer noch nicht daheim. Carol nahm sich ein Glas aus den Schrank und goss sich ein wenig Wasser ein. Steven schaute ein wenig sauer drein und Carol wusste auch warum. Ihre Mum dachte immer weniger an sie beide. Und selbstverständlich hatte Steven das auch schon bemerkt. Carol war sich allerdings sicher, das sich das wieder legen würde. Jedenfalls hoffte sie es sehr. Sie mochte es einfach nicht, wenn ihr Dad nicht glücklich war. Aber sie wusste nicht, wie sie ihm dabei helfen sollte. Das musste er mit Mum selber klären.
„Dad ich geh ins Bett, ich bin fix und fertig.“ Carol wollte gerne so viel mehr sagen.
„Vielleicht redest du nachher noch mit ihr. Ich bin sicher sie meint das nicht so.“
Mit diesen Worten verließ Carol die Küche und ging nach oben in ihr Zimmer. Sie wollte nur noch schlafen, so kaputt war sie. Also schleppte sie sich noch schnell unter die Dusche und legte sich danach sofort ins Bett. Sie schlief sofort ein.
Luca fuhr weit aus der Stadt hinaus. Er brauchte den Fahrtwind um seinen Gesicht. So fühlte er sich besser. So ging es ihm gut. Wohin er fuhr, war ihm völlig egal. Luca wollte sich seine Gedanken aus den Kopf fegen lassen. Nichts wollte er mehr in seinen Kopf haben. Absolut nichts.
Zu Hause würde ihn keiner vermissen, das hatte noch nie einer getan. Ihm fehlte es an nichts und trotzdem hatte er niemanden, der ihm beim größer werden zugeschaut hatte. Niemanden, dem es in seiner Familie in irgendeiner Weise interessiert hätte, was aus ihm wurde. Aber damit konnte er leben. Luca kannte es nicht anders. Er zog sein Ding auch allein durch.
Irgendwann kam er an einer einsamen Tankstelle, die er direkt mal ansteuerte. Den Fehler hier in der Einsamkeit ohne viel Sprit im Tank weiter zu fahren, machte er bestimmt nie wieder. Damals fuhr er mit Jamie raus um seine Maschine zu testen. Irgendwann kamen sie nicht mehr weiter. Tank alle. Beide wechselten sich mit dem Schieben seines Motorrades ab und hatten dabei ordentlichen Spaß gehabt.
Er tankte und ging bezahlen. Die hübsche Blondine, die ihn hinter dem Tresen an schmachtete bemerkte er gar nicht. Dann raste er weiter die Straße entlang. Irgendwann lenkte er auf einen Sandweg, der scheinbar ins Nirgendwo führte. Aber Luca fuhr gerne hierher, auch wenn an diesen Tage eher unbewusst.
Jamie und Luca waren an diesen Tag richtig gut drauf gewesen und für jedes Abenteuer bereit. Sie trotteten die Straße lang und fanden diesen Weg. Erst wollten sie es sein lassen, aber der Vorsatz hielt nicht lange an. Den Sandweg folgend, kamen beide an einen kleinen Wäldchen an. Die Maschine stellten sie davor ab und gingen hindurch, wo sie nach nicht so viel Zeit auf einen großen Grashügel stießen. Natürlich kletterten sie hinauf und ihnen bot sich ein wunderschöner Ausblick. Luca fand es irgendwie verzaubert, aber er hielt sich zurück, das auch laut auszusprechen. Jamie fand das alles furchtbar langweilig und wollte auch gleich wieder los.
Luca hatte sie nie wirklich aus seinen Kopf heraus bekommen und fuhr irgendwann mal alleine zu dieser Stelle. Sie schien immer gleich auszusehen. Seit dem war er gerne dort. Allein und abgeschnitten von der großen weiten und lauten Welt. Luca gefiel es so. Hier konnte er seinen Gedanken nach hängen, ohne das ihn jemand ständig unterbrach.
Auch jetzt war er auf den Weg dorthin. Er versteckte das Motorrad im Gebüsch, so das es nicht so schnell gesehen wurde. Dann ging er durch den Wald und kletterte den Hügel hoch. Er legte sich oben in die Mulde, in der er immer lag, und betrachtete den noch blauen Himmel. Die Baumwipfel überragten ihn nicht viel und wenn das Licht aus einer bestimmten Richtung kam, schienen die Blätter zu glitzern und zu funkeln. Er verlor sich gern darin. Weiberkram! , hörte Luca in Gedanken Jamie rufen.
Dieser Platz gehörte ihm ganz allein. Und er wollte ihn mit dem Mädchen seines Herzens teilen. Carol? Erschrocken schob Luca diesen Gedanken gleich wieder weg. Das konnte nicht sein. Niemals nur, hat er an diesen Platz an ein Mädchen denken müssen. Niemals. Und warum jetzt? Das konnte ... nein es dürfte nicht sein. Er wusste aber warum er anfing, sie immer mehr zu mögen. Noch keine andere hatte ihn Kontra gegeben oder ihn so blöd dastehen lassen. Irgendwie imponierte ihn das, auch wenn es an seiner Eitelkeit kratzte. Und doch konnte Luca nicht sagen, wieso dann aber alles so aus den Ruder lief. Er konnte und wollte es besser machen. Nur wie? Carol und er waren immer zur falschen Zeit am falschen Ort.
Er grübelte noch ein bisschen darüber nach und schlief über seine Gedanken ein.
Der Ruf einer Eule weckte Luca wieder. Erschrocken, wie dunkel es schon war, setzte er sich auf. Er sollte nach Hause. Die Abenddämmerung ging schon fast in die Nacht über. Also kletterte er wieder runter, rannte fast schon durch den dunklen Wald und holte seine Maschine aus dem Gebüsch. Sogleich fuhr er langsam den Sandweg wieder in Richtung der Straße. Luca konnte nur erahnen, wo sie war, denn die verschwindenden Lichter zeugten von vorbeifahrenden Autos. Ein wenig länger als er üblicher Weise brauchte, erreichte er erleichtert die Straße und machte sich auf den langen Heimweg.
Endlich wieder zu Hause angekommen, verstaute Luca sein Motorrad wieder in der Garage. Sein Dad war noch nicht wieder heim, allerdings seine Mutter. Luca entschloss sich hinten durch die Küche ins Haus zu gehen. Er wollte auf keinen Fall seine Mutter begegnen. In der Küche brannte kein Licht. Gott sei Dank! Luca schickte ein Stoßgebet Richtung Himmel.
Luca schloss die Tür auf und wollte schon eintreten, als ihm ein Geruch in die Nase stieg. Es roch noch Alkohol, um genau zu sein nach sehr guten Whisky. Er wollte sofort kehrtmachen und jetzt doch den Vordereingang nutzen. Dazu kam er gar nicht erst.
„Luca, Luuuuuuuccccaaaaaa...?, lallte seine Mutter vom Küchentisch.
„Bist du das Luca?“
Madeleine war mal wieder total betrunken. Luca verzog angewidert das Gesicht. Er machte das Licht an. Das was er sah, lies ihn schon fast wieder das Licht ausmachen.
„Ja, ich bin das.“, gab Luca widerwillig von sich.
In letzter Zeit kam es immer häufiger vor, das Madeleine sich dem Alkohol hin gab. Ihre so säuberlich zusammen gehaltene Fassade bröckelte immer mehr. Der Turm um sie herum schien ein zustürzen.
Heute war es besonders schlimm. Sie versuchte mit ihrem Sohn zu reden. Das kam bisher in dieser Situation noch nie vor. Eigentlich wollte Luca nur noch nach oben in sein Bett, aber aus einem ihm nicht gerade einfallenden Grund, blieb er stehen. Er legte seinen Helm und die Motorradjacke auf die Anrichte und trat zum Küchentisch.
„Du solltest ins Bett gehen, Mum.“, sprach er sie direkt an.
„Wozu, was wartet da denn schon auf mich!“, kam es undeutlich über ihre Lippen.
„Nichts.“, sagte Luca hart. „Aber du solltest deinen Rausch ausschlafen.“
Madeleine fing hysterisch an zu lachen und schaute ihren Sohn herablassend an.
„Was weißt du denn schon?“ bevor sie Sachen sagen konnte, die Luca nicht hören wollte, schnitt er ihr das Wort ab. Sie würde es auch nicht einmal bereuen, es ausgesprochen zu haben. Er kannte diese Worte nur zu genüge.
„Ich bring dich nach oben. Jetzt sofort.“
Damit schnappte sich seine Mutter und stützte sie auf den Weg zur Treppe so gut es eben ging. Schwer war sie nicht, da sie ja sehr auf ihre Figur achtete. Aber tragen wollte Luca sie nun auch wieder nicht. Also stolperten sie weiter zusammen zur Treppe.
„Luca, weißt das dein Dad gerade eine andere bumst.“
Neee, das will ich jetzt echt nicht hören. Als wenn sie nicht wüsste, das es sowieso jeder weiß.
„Jetzt gerade vögelt er sie. Er fickt ihr die Hirnmasse aus den Körper.“, redete sie einfach weiter.
Erstaunlich, sie liebt ihn noch immer. Sie sollte sich auch einen Macker suchen.
Wenn Luca könnte, würde er sie einfach hier liegen lassen. Aber jetzt waren sie schon fast oben. Madeleine blieb plötzlich stehen und drehte ihr Gesicht in seine Richtung. Er seinerseits versuchte noch ein wenig mehr Anstand zwischen sich und seiner Mum zu bringen. Ihr Atem roch meilenweit gegen den Wind. Und hier war kein Windhauch zu spüren. Von dem Dunst, der von ihr ausging, konnte man ja geradezu ebenfalls betrunken werden.
Boah! Nicht so dicht bitte!
Und so als hätte sie seinen Gedanken gehört beugte sie sich noch ein Stück weiter vor. Luca wurde schlecht.
Betrunken wie sie war, versuchte sie zu lächeln.
„Mir ist schle...“ Mit diesen noch nicht ausgesprochenen Worten fing sie an zu würgen und übergab sich mitten auf Luca seiner Brust.
„Oh Scheiße man, Scheiße, Scheiße, Scheiße“, Luca fluchte was das Zeug hielt.
Als die Würgegeräusche nachließen, schnappte er sich seine Mutter und bugsierte sie in das Badezimmer von ihren Schlafzimmer. Gerade noch rechtzeitig konnte Luca sie vor die Toilette bringen, als sie schon wieder los würgte. Er wollte das nicht hören und ging solange raus.
Na ganz super. Meine Mum kotzt sich die Seele aus den Leib.
Luca schnappte sich aus der Putzkammer ein Waschlappen mit Eimer und versuchte den Schaden halbwegs auf der Treppe zu beseitigen. Morgen würde sich die Haushälterin darum kümmern.
Danach ging er zurück in das Schlafzimmer von Madeleine. Er schaute kurz ins Bad und sah seine Mutter auf den Boden liegen. Eingeschlafen, was für ein Glück ich doch heute wieder habe! Luca hob sie auf und legte sie in ihr Bett, zog die Decke über sie und ging raus.
So schnell wie möglich raste er die Treppe runter. Auf den Weg zur Küche riss er sich das Shirt herunter und warf es in den Mülleimer. Die leere Schnapsflasche gleich hinterher. Seine Hose brachte er in die Waschküche. Die hatte nicht soviel abbekommen. Nur noch mit Unterhose bekleidet, lief er hoch in sein Zimmer. Zog auch die aus und verschwand unter die Dusche. Er schrubbte sich förmlich ab, bis seine Haut komplett gerötet war. Er hatte das Gefühl immer noch Alkohol und Erbrochenen zu riechen. Aber inzwischen lies er sich schon eine halbe Stunde das heiße Wasser über den Rücken rieseln. Luca stellte also das Wasser ab und trocknete sich ab. So wie er war, legte er sich ins Bett. Er war so kaputt, das er ohne auch noch einen Gedanken zu haben einschlief.
Carol brauchte nicht lange, und schon war sie eingeschlafen und tauchte ein, in den Traum.
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Traum
Sophie schaute dem Mädchen weiter ins Gesicht. Ihre Augen blitzten dabei wütend leuchtend schwarz. Das Mädchen kümmerte es aber nicht. Sie schaute Sophie genauso unerschrocken ins Gesicht. Hm, mutig die Kleine. Und dann war sie weg. Einfach so.
Das Bild in der Zeitung verschwand.
Sophie richtete sich wieder auf und warf Luca einen kurzen Blick zu. Einen Moment blieben sie noch so ungerührt stehen. Die anderen zwei wurden bereits wieder davon geschickt, denn für Sophie bestand keine Gefahr mehr. Nicht das wirklich jemand Sophie zu nahe kommen könnte. Das war eher unwahrscheinlich.
Unschlüssig blieb Sophie stehen. Eigentlich wollte sie nicht sofort wieder zurück. Sie hatte Lust wieder mal eine Runde spazieren zu gehen. Also lief sie los. Luca würde ihr ohne viel zu fragen folgen, das war ihr klar. Was also groß mit Worten anfangen.
„Na Sophie, hat es sich wohl doch gelohnt in die Zeitung zu schauen, was?“
Luca grinste sie frech von der Seite an und wusste genau, dass er recht hatte.
Klugscheißer! Sophie antwortete gar nicht erst.
Es gab Zeiten, da ging Sophie seine Anhänglichkeit gründlich auf den Sender, heute aber, da war sie schon froh, dass er da war. Jetzt gerade wollte sie nicht allein sein, dieses Mädchen hatte eine Bedeutung und Sophie kam einfach nicht darauf welche. Sie dachte, wenn sie jetzt ein bisschen herum lief und ihre Gedanken ordnete, konnte sie darauf kommen. Hoffnung auf Erfolg machte sie sich aber nicht wirklich. Dafür war die Situation einfach zu seltsam. Sophie wollte sich das nicht eingestehen, aber irgendwas beunruhigte sie sehr. Sie machte Sorgen. Konnte diese aber nicht definieren.
Hm.
„Worüber denkst du nach Sophie?“, fragte Luca in ihre Gedanken hinein.
„Seit wann geht dich das irgendwas an?“, antwortete sie zurück.
„Keine Ahnung. Vielleicht seit ich bei dir bin?“, gab er frech zurück.
Sophie überlegte was sie sagen sollte. Es sollte ihn schon treffen.
„Du meinst seit du mein kleiner Stiefellecker geworden bist? Oder mir seit dem nicht mehr von der rechten Pohälfte gewichen bist? Oder du der Meinung bist, Gefühle für mich zu haben, die nur dir irgendwas bedeuten?“, Sophie grinste ihn böse an.
Luca lachte leise in sich hinein. Er liebte diesen Schlagabtausch mit Sophie und wusste ihr erging es nicht anders. Aber natürlich würde sie sich niemals oder auch nur ansatzweise dazu bekennen. Natürlich nicht. Also spielte er dieses Spiel mit.
„Ich darf wenigstens an deiner rechten Pohälfte hängen. Die anderen da nicht, Obwohl sich alle nichts anderes sehnlicher wünschen, als von dir auch nur mal freundlich angelächelt zu werden.“ Das saß. Er sah sie nach neuen Worten suchen.
„Oder wie wäre es mal mit ein paar netten Worten an jeden einzelnen? Oh da würden sie für dich Purzelbäume schlagen.“, setzte Luca noch einen drauf.
„Du kleiner Nichtsnutz, du denkst wohl, du kannst mir sagen, was ich tun und lassen soll? Die stehen dir vor, nicht mir. Also lass mich mit diesen Ungeziefer dahinten in Ruhe. Ich dulde sie nur, verstanden! Genauso wie dich, auch wenn du denkst, und dies denkst wirklich nur du , du seist was anderes. Haben wir uns verstanden? Du bist absolut nichts besseres“
„Dann wäre es dir egal, wenn ich jetzt einfach so gehen würde?“
„Ja.“, gab Sophie leise zur Antwort.
„Ich meine richtig weg. So was wie „Du siehst mich dann nie wieder“-weg?“
„Ja!“, flüsterte sie noch leiser.
Luca wusste, Sophie würde ihn nicht zurückhalten. Einen Verehrer mehr oder weniger machten ihr nichts aus. Sie würde vielleicht ihn nicht vermissen, aber seine Gegenwart und seine Sticheleien, um sie wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Und trotz all dem, würde sie nie über ihren Schatten springen, und Luca aufhalten. Eigentlich war ihm das alles klar. Und doch wollte er sie retten. Retten vor sich selbst und dem, was sie hinter sich hatte. Sie endlich vergessen lassen.
„Du weißt aber auch, das ich nicht gehen werde, oder?“
Luca stand dazu, ihr nicht von der Seite weichen zu wollen.
Sophie brauchte Luca. Warum, war ihr selbst nicht so klar. Nie würde sie es in seiner Gegenwart zugeben. In anderen allerdings auch nicht, denn sie mied ja eigentlich jeden Kontakt. Das alles hatte sie ihren Eltern und den daraus folgenden Ereignissen zu verdanken. Sie hatte immer alles für richtig empfunden, was ihre Eltern mit ihr gemacht haben. Viel später ist ihr klar geworden, das sie Sophie nur für ihre Zwecke und Geldgier geformt hatten.
Sophie war sehr hübsch und ihre Eltern wollten das Geld. Also gingen sie mit ihr schon von klein auf zu jedem Casting das statt fand. Egal ob für Werbung oder Mode oder Schönheitswettbewerbe. Die Familie wurde immer von einem Privatlehrer begleitet, der Sophie unterrichten sollte. Er war sehr streng und rügte sie ständig. Ihre Eltern gaben ihr dann auch noch immer den Rest. Sophie konnte einfach nicht mehr Leistung bringen. Sie konnte einfach nicht. Nicht dumm aber auch nicht klug. Das war für ihre Eltern ein großes Makel.
Sie war im ganzen Land unterwegs und sah eigentlich nichts. Stundenlang warten, bis man an der Reihe war und dann noch einmal ewig warten, bis eine Entscheidung gefällt wurde. Heute würde sie dagegen rebellieren, wen sie das gleiche noch einmal durchmachen müsste.
Na ja, jedenfalls war sie nur unterwegs um sich vorzeigen zu lassen, den ganzen Tag zu lächeln und zu jeden nett zu sein. Wehe sie erlaubte sich ein unfreundliches Wort oder eine ablehnende Haltung. Besonders Juroren sollte sie sehr aufgeschlossen sein. Ihre Eltern zögerten nicht, beim kleinsten Verstoß gegen ihre Regeln, sie wieder und wieder zu bestrafen. Sie wussten, wie sie ihr wehtun konnten, ohne das es für andere sichtbar wäre. Sophie wusste es einfach auch nicht besser. Für sie war es normal. Sie ertrug es.
Sophie war so in Gedanken, das sie die Frage von Luca voll vergessen hatte. Beide sind inzwischen vor dem kleinen Wald, der zum Grundstück gehörte, stehen geblieben. Jetzt viel ihr sie wieder ein.
„Was siehst du mich so an, du erwartest doch nicht wirklich eine Antwort darauf, oder?“, Sophie schaute Luca weiter ins Gesicht.
„Nein, aber ich werde erst wirklich gehen, wenn ich dein Ich kenne.“, Luca schaute von unten durch seine schönen langen schwarzen Wimpern zu Sophie auf.
„Soll das eine Drohung werden? Das solltest du dann mal lieber lassen. Eigentlich dachte ich nicht, das du so dumm bist.“ gab sie ihn ungehalten zurück.
„Du kannst das sehen, wie du willst, Sophie. Ich bleibe so lange, bis ich dich kenne. Es wird also, wie so vieles andere auch, in deinen Händen liegen, wie lange es noch dauern wird.“ Damit drehte Luca sich um, und ging zur Burg zurück. So gerne würde er jetzt einfach los lachen. Das Gesicht von Sophie, als er ihr das sagte, war schon toll gewesen. Aber ihr Gesichtsausdruck, als die Erkenntnis über ihr Gesicht flimmerte, was er wirklich von ihr wollte und warum er überhaupt da war, war einfach nur zum Schreien. Er wusste gehen. Luca wollte sie so wütend da stehen lassen. Sie hatte die Wahl. Die Entscheidung lag bei ihr, was sie jetzt tun wollte. Entweder weiter die Böse spielen oder sich selbst stellen. Mehr wollte Luca damit nicht bezwecken, obwohl er nicht wusste, ob er damit Glück hatte.
Sophie stand währenddessen wütend weiterhin am Waldrand. Sie nahm den nächstbesten Stein und schleuderte ihn Luca hinterher. Treffen konnte der Stein nicht mehr, dafür war Luca schon zu weit entfernt.
Sie wollte wütend und böse sein. Nicht in die Vergangenheit tauchen. Nein. Sophie würde Luca nicht nachgeben. Dann ertrug sie ihn lieber weiterhin und lies ihre Dämonen, da wo sie waren.
Langsam ging sie zum Vogelbecken. Der war schon an einigen stellen gebrochen, hielt aber trotzdem noch das Wasser. Sie stützte ihre Hände auf den Rand und schaute in das klare Wasser. Sie betrachtete wieder ihr makelloses Gesicht. Ja sie war schön.
Doch plötzlich sahen ihr zwei schokoladenbraune Augen umrahmt von braunen Haar entgegen. Genauso furchtlos und interessiert wie beim ersten Mal. Sophie ihre Augen blitzen auf und sie starrte das Mädchen ebenfalls an.
„Was willst du Mädchen.“, schrie Sophie sie wütend an.
„Verschwinde!“, schrie sie das Mädchen noch lauter an.
Sophie schaute dem Mädchen weiter ins Gesicht. Ihre Augen blitzten dabei wütend leuchtend schwarz. Das Mädchen kümmerte es aber nicht. Sie schaute Sophie genauso unerschrocken ins Gesicht. Hm, mutig die Kleine. Und dann war sie weg. Einfach so.
Das Bild in der Zeitung verschwand.
Sophie richtete sich wieder auf und warf Luca einen kurzen Blick zu. Einen Moment blieben sie noch so ungerührt stehen. Die anderen zwei wurden bereits wieder davon geschickt, denn für Sophie bestand keine Gefahr mehr. Nicht das wirklich jemand Sophie zu nahe kommen könnte. Das war eher unwahrscheinlich.
Unschlüssig blieb Sophie stehen. Eigentlich wollte sie nicht sofort wieder zurück. Sie hatte Lust wieder mal eine Runde spazieren zu gehen. Also lief sie los. Luca würde ihr ohne viel zu fragen folgen, das war ihr klar. Was also groß mit Worten anfangen.
„Na Sophie, hat es sich wohl doch gelohnt in die Zeitung zu schauen, was?“
Luca grinste sie frech von der Seite an und wusste genau, dass er recht hatte.
Klugscheißer! Sophie antwortete gar nicht erst.
Es gab Zeiten, da ging Sophie seine Anhänglichkeit gründlich auf den Sender, heute aber, da war sie schon froh, dass er da war. Jetzt gerade wollte sie nicht allein sein, dieses Mädchen hatte eine Bedeutung und Sophie kam einfach nicht darauf welche. Sie dachte, wenn sie jetzt ein bisschen herum lief und ihre Gedanken ordnete, konnte sie darauf kommen. Hoffnung auf Erfolg machte sie sich aber nicht wirklich. Dafür war die Situation einfach zu seltsam. Sophie wollte sich das nicht eingestehen, aber irgendwas beunruhigte sie sehr. Sie machte Sorgen. Konnte diese aber nicht definieren.
Hm.
„Worüber denkst du nach Sophie?“, fragte Luca in ihre Gedanken hinein.
„Seit wann geht dich das irgendwas an?“, antwortete sie zurück.
„Keine Ahnung. Vielleicht seit ich bei dir bin?“, gab er frech zurück.
Sophie überlegte was sie sagen sollte. Es sollte ihn schon treffen.
„Du meinst seit du mein kleiner Stiefellecker geworden bist? Oder mir seit dem nicht mehr von der rechten Pohälfte gewichen bist? Oder du der Meinung bist, Gefühle für mich zu haben, die nur dir irgendwas bedeuten?“, Sophie grinste ihn böse an.
Luca lachte leise in sich hinein. Er liebte diesen Schlagabtausch mit Sophie und wusste ihr erging es nicht anders. Aber natürlich würde sie sich niemals oder auch nur ansatzweise dazu bekennen. Natürlich nicht. Also spielte er dieses Spiel mit.
„Ich darf wenigstens an deiner rechten Pohälfte hängen. Die anderen da nicht, Obwohl sich alle nichts anderes sehnlicher wünschen, als von dir auch nur mal freundlich angelächelt zu werden.“ Das saß. Er sah sie nach neuen Worten suchen.
„Oder wie wäre es mal mit ein paar netten Worten an jeden einzelnen? Oh da würden sie für dich Purzelbäume schlagen.“, setzte Luca noch einen drauf.
„Du kleiner Nichtsnutz, du denkst wohl, du kannst mir sagen, was ich tun und lassen soll? Die stehen dir vor, nicht mir. Also lass mich mit diesen Ungeziefer dahinten in Ruhe. Ich dulde sie nur, verstanden! Genauso wie dich, auch wenn du denkst, und dies denkst wirklich nur du , du seist was anderes. Haben wir uns verstanden? Du bist absolut nichts besseres“
„Dann wäre es dir egal, wenn ich jetzt einfach so gehen würde?“
„Ja.“, gab Sophie leise zur Antwort.
„Ich meine richtig weg. So was wie „Du siehst mich dann nie wieder“-weg?“
„Ja!“, flüsterte sie noch leiser.
Luca wusste, Sophie würde ihn nicht zurückhalten. Einen Verehrer mehr oder weniger machten ihr nichts aus. Sie würde vielleicht ihn nicht vermissen, aber seine Gegenwart und seine Sticheleien, um sie wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Und trotz all dem, würde sie nie über ihren Schatten springen, und Luca aufhalten. Eigentlich war ihm das alles klar. Und doch wollte er sie retten. Retten vor sich selbst und dem, was sie hinter sich hatte. Sie endlich vergessen lassen.
„Du weißt aber auch, das ich nicht gehen werde, oder?“
Luca stand dazu, ihr nicht von der Seite weichen zu wollen.
Sophie brauchte Luca. Warum, war ihr selbst nicht so klar. Nie würde sie es in seiner Gegenwart zugeben. In anderen allerdings auch nicht, denn sie mied ja eigentlich jeden Kontakt. Das alles hatte sie ihren Eltern und den daraus folgenden Ereignissen zu verdanken. Sie hatte immer alles für richtig empfunden, was ihre Eltern mit ihr gemacht haben. Viel später ist ihr klar geworden, das sie Sophie nur für ihre Zwecke und Geldgier geformt hatten.
Sophie war sehr hübsch und ihre Eltern wollten das Geld. Also gingen sie mit ihr schon von klein auf zu jedem Casting das statt fand. Egal ob für Werbung oder Mode oder Schönheitswettbewerbe. Die Familie wurde immer von einem Privatlehrer begleitet, der Sophie unterrichten sollte. Er war sehr streng und rügte sie ständig. Ihre Eltern gaben ihr dann auch noch immer den Rest. Sophie konnte einfach nicht mehr Leistung bringen. Sie konnte einfach nicht. Nicht dumm aber auch nicht klug. Das war für ihre Eltern ein großes Makel.
Sie war im ganzen Land unterwegs und sah eigentlich nichts. Stundenlang warten, bis man an der Reihe war und dann noch einmal ewig warten, bis eine Entscheidung gefällt wurde. Heute würde sie dagegen rebellieren, wen sie das gleiche noch einmal durchmachen müsste.
Na ja, jedenfalls war sie nur unterwegs um sich vorzeigen zu lassen, den ganzen Tag zu lächeln und zu jeden nett zu sein. Wehe sie erlaubte sich ein unfreundliches Wort oder eine ablehnende Haltung. Besonders Juroren sollte sie sehr aufgeschlossen sein. Ihre Eltern zögerten nicht, beim kleinsten Verstoß gegen ihre Regeln, sie wieder und wieder zu bestrafen. Sie wussten, wie sie ihr wehtun konnten, ohne das es für andere sichtbar wäre. Sophie wusste es einfach auch nicht besser. Für sie war es normal. Sie ertrug es.
Sophie war so in Gedanken, das sie die Frage von Luca voll vergessen hatte. Beide sind inzwischen vor dem kleinen Wald, der zum Grundstück gehörte, stehen geblieben. Jetzt viel ihr sie wieder ein.
„Was siehst du mich so an, du erwartest doch nicht wirklich eine Antwort darauf, oder?“, Sophie schaute Luca weiter ins Gesicht.
„Nein, aber ich werde erst wirklich gehen, wenn ich dein Ich kenne.“, Luca schaute von unten durch seine schönen langen schwarzen Wimpern zu Sophie auf.
„Soll das eine Drohung werden? Das solltest du dann mal lieber lassen. Eigentlich dachte ich nicht, das du so dumm bist.“ gab sie ihn ungehalten zurück.
„Du kannst das sehen, wie du willst, Sophie. Ich bleibe so lange, bis ich dich kenne. Es wird also, wie so vieles andere auch, in deinen Händen liegen, wie lange es noch dauern wird.“ Damit drehte Luca sich um, und ging zur Burg zurück. So gerne würde er jetzt einfach los lachen. Das Gesicht von Sophie, als er ihr das sagte, war schon toll gewesen. Aber ihr Gesichtsausdruck, als die Erkenntnis über ihr Gesicht flimmerte, was er wirklich von ihr wollte und warum er überhaupt da war, war einfach nur zum Schreien. Er wusste gehen. Luca wollte sie so wütend da stehen lassen. Sie hatte die Wahl. Die Entscheidung lag bei ihr, was sie jetzt tun wollte. Entweder weiter die Böse spielen oder sich selbst stellen. Mehr wollte Luca damit nicht bezwecken, obwohl er nicht wusste, ob er damit Glück hatte.
Sophie stand währenddessen wütend weiterhin am Waldrand. Sie nahm den nächstbesten Stein und schleuderte ihn Luca hinterher. Treffen konnte der Stein nicht mehr, dafür war Luca schon zu weit entfernt.
Sie wollte wütend und böse sein. Nicht in die Vergangenheit tauchen. Nein. Sophie würde Luca nicht nachgeben. Dann ertrug sie ihn lieber weiterhin und lies ihre Dämonen, da wo sie waren.
Langsam ging sie zum Vogelbecken. Der war schon an einigen stellen gebrochen, hielt aber trotzdem noch das Wasser. Sie stützte ihre Hände auf den Rand und schaute in das klare Wasser. Sie betrachtete wieder ihr makelloses Gesicht. Ja sie war schön.
Doch plötzlich sahen ihr zwei schokoladenbraune Augen umrahmt von braunen Haar entgegen. Genauso furchtlos und interessiert wie beim ersten Mal. Sophie ihre Augen blitzen auf und sie starrte das Mädchen ebenfalls an.
„Was willst du Mädchen.“, schrie Sophie sie wütend an.
„Verschwinde!“, schrie sie das Mädchen noch lauter an.
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Gegenwart
Carol wachte erschrocken auf. Sie brauchte wieder etwas, um zu realisieren wo sie war. Ihr Traum war wieder so real gewesen. Das war seltsam. Sie träumte einfach ihren Traum von gestern weiter. Da war wieder Luca und diese blonde Schönheit. Und wieder war sie böse. Aber bei weiten nicht so böse, wie in ihren ersten Traum. Dieses mal war sie viel mehr in Gedanken versunken, um böse zu sein. Wie hieß sie doch gleich? Carol wollte der Name einfach nicht einfallen.
Ich glaub ich werde verrückt.
Carol drehte sich zu ihren Wecker, um zu schauen wie spät es war. Gut ein wenig konnte sie noch liegen bleiben bevor er klingelte. Es war gerade so schön kuschelig warm unter ihrer Decken. Sie vergrub sich wieder tiefer in ihre Kissen und schloss noch mal kurz die Augen.
Ein Bild von Luca schob sich vor ihren Augen. Von gestern, als sie ihn das letzte Mal begegnete. Carol war selbst zu geschockt gewesen, um es da schon zu bemerken. Er schaute nicht nur genauso geschockt wie sie aus, nein, da war auch noch was anderes in seinen Blick. Traurigkeit? Resignation? War er wütend? Und wenn ja, auf wen? Auf mich? Jetzt viel Carol auch wieder ein, dass sie Luca gar nicht aussprechen lassen hat. Okay, sie hat ihn nicht unterbrochen, sondern er hat einfach nur nicht weiter gesprochen. Aber was wollte er noch sagen? Wie wäre der Satz wohl beendet worden?
Carol wollte jetzt nicht an Luca denken. Warum auch immer, es tat ihr irgendwie weh. Ohne lange zu überlegen stellte sie ihren Wecker aus und ging zum Fenster. Sie schaute raus, auf das Nachbarhaus. Beinahe kamen wieder Gedanken in Carol auf, die sie nun ja gerade nicht haben wollte. Sie öffnete das Fenster und nahm sich dann ein paar Sachen aus den Schrank, ging ins Bad unter die Dusche und machte sich für den zweiten Schultag fertig. Das würde ein langer Tag werden. Sie seufzte. Vielleicht konnte sie Luca heute irgendwie aus den Weg gehen. Wie würde sich dann zur gegebener Zeit herausstellen.
Als sie fertig war, ging sie runter in die Küche. Heute war für sie noch kein Tee fertig. Seltsam? Aber in der Stube brannte doch Licht? Gerade als sie nachsehen wollte, hörte sie die Stimmen aus den Wohnzimmer und Carol wurde unfreiwillig Zeugin des Gespräches.
„Cindy, deine Tochter hat ein Stipendium für Harvard bekommen. Na gut, sie ist Anwärterin. Aber sie wollte die Nachricht gestern mit uns zusammen feiern.“, sagte ihr Dad gerade.
„Steven, ich habe dir doch schon gestern Nacht gesagt, dass ich keine Wahl hatte. Ich musste mit in die Bar gehen.“, resignierte Cindy. Sie erweckte den Eindruck, dass ihr das Gespräch voll egal ist.
„Selbst jetzt kannst du dich nicht einmal für sie freuen. Du fragst nicht einmal, wie sie dazu gekommen ist. Aber darum geht es hier ja gar nicht. Du hättest nicht einmal Bescheid gegeben, das du wann weiß ich nach Hause kommst. Dir ist es in letzter Zeit so egal, was Carol und ich denken oder auch nur machen. Du bist nur aus dem Haus, und wenn ich es auch noch wage dich darauf anzusprechen, dann wirst du wütend. Cindy, ich möchte das alles nur verstehen?“
Steven wurde zum Schluss immer leiser. Carol hatte Mühe ihn zu verstehen.
Ihre Mum seufzte auf.
„Was soll sie denn mit einen Stipendium? Wer sagt denn, das wir dann noch hier sind.“, bockte Cindy los.
Carol schluckte.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst. Du willst sie doch nicht vor den Abschluss wieder in eine neue Schule stecken? Das kannst du nicht von ihr verlangen! Das kannst du nicht von mir verlangen! Wir sind gerade hier angekommen!“, sie hörte die unterdrückte Wut in seiner Stimme. Steven wurde selten laut. Da gehörte eine Menge dazu ihn richtig wütend zu machen. Aber Carol glaubte ihre Mum schaffte es heute.
„Warum nicht? Seit Jahren machen wir es so. Ich mache das alles für euch.“
„Nein Cindy machst du nicht. Du denkst nur an dich dabei, damit dir dein verdammter Beruf nicht zu langweilig wird. Das ist doch der wahre Grund, oder? Wir kommen mit dir, weil wir dich lieben und wollen, dass du glücklich bist. Du hast nur an dich gedacht. Schon immer. Nicht einmal an mich oder besonders nicht an deine Tochter. Weißt du eigentlich, was für einen Notendurchschnitt Carol im letzten Schuljahr hatte?“, jetzt wurde er laut. Carol wusste nicht, dass ihr Dad so über die ganze Umzieherei dachte. Das überraschte sie etwas.
„Wenn er gut ist, dann kann ihr das Umziehen doch nicht schaden.“, antwortete Cindy kleinlaut. Also wusste sie es nicht. Damit gab sie es zu.
„Du weißt es also nicht. Wieso wundert mich das gerade gar nicht Cindy. Hiermit hast du dir gerade selber ein Bein gestellt.“
Steven machte eine Pause. Carol hörte ihn im Raum auf und ab gehen.
„Es tut mir Leid. Ich wusste ja nicht, wie euch das belastet.“, flüsterte ihre Mum.
„Woher denn auch? Du fragst uns doch gar nicht erst. Hast du schon mal daran gedacht, dass Carol Schwierigkeiten haben könnte immer wieder neue Freunde zu finden? Oder vielleicht auch einen ersten Freund? Sie ist siebzehn und wird bald achtzehn."
Eine Pause entstand.
"Ich werde sie weiterhin unterstützen, auch damit sie dieses Stipendium bekommt. Das bin ich ihr schuldig. Du auch. Sie hat das hier immer ohne Schwierigkeiten zu machen mitgemacht? Und wie willst du es ihr danken? Du willst ihr wirklich die Möglichkeit verwehren dieses Stipendium zu bekommen und ihrer Zukunft zu verbauen? Da schau ich nicht zu. Du hast ihr schon einmal das Herz gebrochen.“
Das war ein Schlag unter die Gürtellinie. Er wusste das genau. Cindy und Carol aber auch. Und beide wussten, was Steven da ins Spiel brachte.
Carol hörte, wie ihre Mum scharf die Luft einzog.
„Das ist nicht fair Steven.“ gab ihre Mum ihr bestes, die Situation zu retten.
„Was ist nicht fair?“, fragte ihr Dad nach. Er wusste nicht wovon Cindy sprach.
Carol ging dichter zur Tür bis sie fast im Rahmen stand. Sie konnte ihre Mum auf dem Sofa sitzen sehen. Ihren Dad sah sie aber nicht.
Cindy knetete ihr Hände. Ihr fiel es schwer Steven darauf eine Antwort zu geben.
„Der Junge ist verstorben. Nach circa zwei Monaten ist er nicht mehr aufgewacht.“
Was? Über wen sprach sie? Oh nein, nein nein. Das darf nicht sein. Billy?
Keiner sagte ein Ton. Steven war sprachlos.
Man könnte die Stecknadel fallen hören, so still war es. Steven räusperte sich nach einer gefühlten Stunde.
„Cindy woher..“, er konnte einfach nicht weiter sprechen. Er ahnte was jetzt kommen würde und konnte es einfach nicht glauben.
„Ich habe Carol ihre Mail abgefangen. Es war keine Absicht. Ich konnte mich nicht einwählen und Carol ihr Computer lief. Ich wollte nicht lesen. Aber... . Ich wusste nicht, wie ich es hätte sagen sollen ... ich wollte nicht ... und habe die Mail gelöscht. Steven ich ...“
Cindy stammelte weiter ihre Erklärungsversuche herunter. Steven hörte nicht mehr hin. Er war selbst so durcheinander. Und dann blickte er auf. Er sah den Schatten und wusste, das Carol alles gehört hatte. Alles. Er war unfähig sich von Fleck zu rühren und starrte weiter zur Tür.
Carol war geschockt. Sie schaute ihre Mutter geradewegs an und sah nicht, das ihr Dad sie schon gesehen hatte. Alle Farbe ist aus ihren Gesicht gewichen. Weiß wie die Wand neben ihr. So stand sie da.
Als Cindy merkte, das Steven ihr gar nicht mehr zuhörte schaute sie auf. Erst in Stevens Gesicht und dann ganz langsam ebenfalls zur Tür. Als Carol sah, wie ihre Mum langsam den Kopf in ihre Richtig drehte, kam Bewegung ins Spiel. Blitzschnell drehte sie sich um und rannte aus dem Haus. Im Vorbeigehen griff sie noch nach ihrer Schultasche.
Sie rannte auf die Straße ohne nach rechts und links zu schauen. Genau auf Luca zu. Aber sie sah ihn nicht. Ihre Augen waren von soviel ungeweinten Tränen verschleiert. Erst als sie in seine Arme lief und ihn fast umschmiss, bemerkte sie ihn. Er ergriff ihre Arme, damit sie nicht fiel.Einen kurzen Moment blieb Carol so stehen. Dann schaute sie hoch in seine Augen, in denen soviel Sorge stand. Das war zu viel für sie. Sie lies ihren Tränen freien Lauf, riss sich aus seinen Armen los und lief in Richtung Schule davon.
Luca stand da immer noch und schaute ihr nach. Er fragte sich, was sie so verstörte. Und wusste gerade gar nicht, was er tun sollte. Richtig wäre wohl gewesen, ihr zu folgen und sie in den Arm zu nehmen. Aber er konnte sich nicht vom Fleck bewegen.
Carol wachte erschrocken auf. Sie brauchte wieder etwas, um zu realisieren wo sie war. Ihr Traum war wieder so real gewesen. Das war seltsam. Sie träumte einfach ihren Traum von gestern weiter. Da war wieder Luca und diese blonde Schönheit. Und wieder war sie böse. Aber bei weiten nicht so böse, wie in ihren ersten Traum. Dieses mal war sie viel mehr in Gedanken versunken, um böse zu sein. Wie hieß sie doch gleich? Carol wollte der Name einfach nicht einfallen.
Ich glaub ich werde verrückt.
Carol drehte sich zu ihren Wecker, um zu schauen wie spät es war. Gut ein wenig konnte sie noch liegen bleiben bevor er klingelte. Es war gerade so schön kuschelig warm unter ihrer Decken. Sie vergrub sich wieder tiefer in ihre Kissen und schloss noch mal kurz die Augen.
Ein Bild von Luca schob sich vor ihren Augen. Von gestern, als sie ihn das letzte Mal begegnete. Carol war selbst zu geschockt gewesen, um es da schon zu bemerken. Er schaute nicht nur genauso geschockt wie sie aus, nein, da war auch noch was anderes in seinen Blick. Traurigkeit? Resignation? War er wütend? Und wenn ja, auf wen? Auf mich? Jetzt viel Carol auch wieder ein, dass sie Luca gar nicht aussprechen lassen hat. Okay, sie hat ihn nicht unterbrochen, sondern er hat einfach nur nicht weiter gesprochen. Aber was wollte er noch sagen? Wie wäre der Satz wohl beendet worden?
Carol wollte jetzt nicht an Luca denken. Warum auch immer, es tat ihr irgendwie weh. Ohne lange zu überlegen stellte sie ihren Wecker aus und ging zum Fenster. Sie schaute raus, auf das Nachbarhaus. Beinahe kamen wieder Gedanken in Carol auf, die sie nun ja gerade nicht haben wollte. Sie öffnete das Fenster und nahm sich dann ein paar Sachen aus den Schrank, ging ins Bad unter die Dusche und machte sich für den zweiten Schultag fertig. Das würde ein langer Tag werden. Sie seufzte. Vielleicht konnte sie Luca heute irgendwie aus den Weg gehen. Wie würde sich dann zur gegebener Zeit herausstellen.
Als sie fertig war, ging sie runter in die Küche. Heute war für sie noch kein Tee fertig. Seltsam? Aber in der Stube brannte doch Licht? Gerade als sie nachsehen wollte, hörte sie die Stimmen aus den Wohnzimmer und Carol wurde unfreiwillig Zeugin des Gespräches.
„Cindy, deine Tochter hat ein Stipendium für Harvard bekommen. Na gut, sie ist Anwärterin. Aber sie wollte die Nachricht gestern mit uns zusammen feiern.“, sagte ihr Dad gerade.
„Steven, ich habe dir doch schon gestern Nacht gesagt, dass ich keine Wahl hatte. Ich musste mit in die Bar gehen.“, resignierte Cindy. Sie erweckte den Eindruck, dass ihr das Gespräch voll egal ist.
„Selbst jetzt kannst du dich nicht einmal für sie freuen. Du fragst nicht einmal, wie sie dazu gekommen ist. Aber darum geht es hier ja gar nicht. Du hättest nicht einmal Bescheid gegeben, das du wann weiß ich nach Hause kommst. Dir ist es in letzter Zeit so egal, was Carol und ich denken oder auch nur machen. Du bist nur aus dem Haus, und wenn ich es auch noch wage dich darauf anzusprechen, dann wirst du wütend. Cindy, ich möchte das alles nur verstehen?“
Steven wurde zum Schluss immer leiser. Carol hatte Mühe ihn zu verstehen.
Ihre Mum seufzte auf.
„Was soll sie denn mit einen Stipendium? Wer sagt denn, das wir dann noch hier sind.“, bockte Cindy los.
Carol schluckte.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst. Du willst sie doch nicht vor den Abschluss wieder in eine neue Schule stecken? Das kannst du nicht von ihr verlangen! Das kannst du nicht von mir verlangen! Wir sind gerade hier angekommen!“, sie hörte die unterdrückte Wut in seiner Stimme. Steven wurde selten laut. Da gehörte eine Menge dazu ihn richtig wütend zu machen. Aber Carol glaubte ihre Mum schaffte es heute.
„Warum nicht? Seit Jahren machen wir es so. Ich mache das alles für euch.“
„Nein Cindy machst du nicht. Du denkst nur an dich dabei, damit dir dein verdammter Beruf nicht zu langweilig wird. Das ist doch der wahre Grund, oder? Wir kommen mit dir, weil wir dich lieben und wollen, dass du glücklich bist. Du hast nur an dich gedacht. Schon immer. Nicht einmal an mich oder besonders nicht an deine Tochter. Weißt du eigentlich, was für einen Notendurchschnitt Carol im letzten Schuljahr hatte?“, jetzt wurde er laut. Carol wusste nicht, dass ihr Dad so über die ganze Umzieherei dachte. Das überraschte sie etwas.
„Wenn er gut ist, dann kann ihr das Umziehen doch nicht schaden.“, antwortete Cindy kleinlaut. Also wusste sie es nicht. Damit gab sie es zu.
„Du weißt es also nicht. Wieso wundert mich das gerade gar nicht Cindy. Hiermit hast du dir gerade selber ein Bein gestellt.“
Steven machte eine Pause. Carol hörte ihn im Raum auf und ab gehen.
„Es tut mir Leid. Ich wusste ja nicht, wie euch das belastet.“, flüsterte ihre Mum.
„Woher denn auch? Du fragst uns doch gar nicht erst. Hast du schon mal daran gedacht, dass Carol Schwierigkeiten haben könnte immer wieder neue Freunde zu finden? Oder vielleicht auch einen ersten Freund? Sie ist siebzehn und wird bald achtzehn."
Eine Pause entstand.
"Ich werde sie weiterhin unterstützen, auch damit sie dieses Stipendium bekommt. Das bin ich ihr schuldig. Du auch. Sie hat das hier immer ohne Schwierigkeiten zu machen mitgemacht? Und wie willst du es ihr danken? Du willst ihr wirklich die Möglichkeit verwehren dieses Stipendium zu bekommen und ihrer Zukunft zu verbauen? Da schau ich nicht zu. Du hast ihr schon einmal das Herz gebrochen.“
Das war ein Schlag unter die Gürtellinie. Er wusste das genau. Cindy und Carol aber auch. Und beide wussten, was Steven da ins Spiel brachte.
Carol hörte, wie ihre Mum scharf die Luft einzog.
„Das ist nicht fair Steven.“ gab ihre Mum ihr bestes, die Situation zu retten.
„Was ist nicht fair?“, fragte ihr Dad nach. Er wusste nicht wovon Cindy sprach.
Carol ging dichter zur Tür bis sie fast im Rahmen stand. Sie konnte ihre Mum auf dem Sofa sitzen sehen. Ihren Dad sah sie aber nicht.
Cindy knetete ihr Hände. Ihr fiel es schwer Steven darauf eine Antwort zu geben.
„Der Junge ist verstorben. Nach circa zwei Monaten ist er nicht mehr aufgewacht.“
Was? Über wen sprach sie? Oh nein, nein nein. Das darf nicht sein. Billy?
Keiner sagte ein Ton. Steven war sprachlos.
Man könnte die Stecknadel fallen hören, so still war es. Steven räusperte sich nach einer gefühlten Stunde.
„Cindy woher..“, er konnte einfach nicht weiter sprechen. Er ahnte was jetzt kommen würde und konnte es einfach nicht glauben.
„Ich habe Carol ihre Mail abgefangen. Es war keine Absicht. Ich konnte mich nicht einwählen und Carol ihr Computer lief. Ich wollte nicht lesen. Aber... . Ich wusste nicht, wie ich es hätte sagen sollen ... ich wollte nicht ... und habe die Mail gelöscht. Steven ich ...“
Cindy stammelte weiter ihre Erklärungsversuche herunter. Steven hörte nicht mehr hin. Er war selbst so durcheinander. Und dann blickte er auf. Er sah den Schatten und wusste, das Carol alles gehört hatte. Alles. Er war unfähig sich von Fleck zu rühren und starrte weiter zur Tür.
Carol war geschockt. Sie schaute ihre Mutter geradewegs an und sah nicht, das ihr Dad sie schon gesehen hatte. Alle Farbe ist aus ihren Gesicht gewichen. Weiß wie die Wand neben ihr. So stand sie da.
Als Cindy merkte, das Steven ihr gar nicht mehr zuhörte schaute sie auf. Erst in Stevens Gesicht und dann ganz langsam ebenfalls zur Tür. Als Carol sah, wie ihre Mum langsam den Kopf in ihre Richtig drehte, kam Bewegung ins Spiel. Blitzschnell drehte sie sich um und rannte aus dem Haus. Im Vorbeigehen griff sie noch nach ihrer Schultasche.
Sie rannte auf die Straße ohne nach rechts und links zu schauen. Genau auf Luca zu. Aber sie sah ihn nicht. Ihre Augen waren von soviel ungeweinten Tränen verschleiert. Erst als sie in seine Arme lief und ihn fast umschmiss, bemerkte sie ihn. Er ergriff ihre Arme, damit sie nicht fiel.Einen kurzen Moment blieb Carol so stehen. Dann schaute sie hoch in seine Augen, in denen soviel Sorge stand. Das war zu viel für sie. Sie lies ihren Tränen freien Lauf, riss sich aus seinen Armen los und lief in Richtung Schule davon.
Luca stand da immer noch und schaute ihr nach. Er fragte sich, was sie so verstörte. Und wusste gerade gar nicht, was er tun sollte. Richtig wäre wohl gewesen, ihr zu folgen und sie in den Arm zu nehmen. Aber er konnte sich nicht vom Fleck bewegen.
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Nach einer Weile schaute er auf das Haus seiner Nachbarn. Als würde er da irgendwas sehen, was ihn gerade weiterhilft. So langsam fand er dann auch, etwas dumm herum zustehen. Eigentlich wollte er früh in der Schule sein, damit er für Carol die Unterlagen kopieren konnte. Miss Blair würde das heute bestimmt überprüfen. Schon voll ätzend die Frau Donnerstag und Freitag ertragen zu müssen.
Somit machte er sich auf den Weg zur Schule.
Er sah nicht das Carol ihn beobachtete, als er sich auf den Weg ins Sekretariat machte. Sie saß auf der Bank und hatte sich wieder gut in Griff. Sie vermied es ernsthaft an Billy zu denken. Sie konnte sich darauf verlassen, das sie zu Hause mit dem Thema schneller wieder konfrontiert wurde, als ihr lieb war. Aber bestimmt war es auch besser so. Carol würde über das gehörte reden müssen. Das war ihr auch klar.
Lange musste Carol auf Melody nicht warten. Sie hoffte nur keine roten Augen zu haben.
„Hallo Carol, hast du nicht gut geschlafen? Die siehst irgendwie nicht gut aus.“ begrüßte sie Melody.
Wie konnte ich nur denken, man sieht es mir nicht an.
„Hallo Melody. Sehe ich so schlimm aus?“, begrüßte auch Carol Melody.
Melody lachte.
„Nein, nur deine Augen sehen so müde aus.“
Oh das ist gut! Kein verheulter Ausdruck im Gesicht. Das hätte mir jetzt auch noch gefehlt.
„Ja, ich habe heute irgendwie nicht so gut geschlafen und schlecht geträumt.“
Da ist Carol noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen.
„So Melody, wollen wir mal schauen, was ihr alles so gemacht habt?“, lenkte Carol mal schnell vom Thema ab.
„Ja es geht, soviel ist es ja nicht, und das meiste davon haben wir bereits abgeschlossen. Ich habe das mal unterteilt in abgeschlossene Themen und laufende Themen. Und das für jedes Fach. Außer für Geschichte. Darum sollte sich ja Luca kümmern.“, Melody kicherte über Carol ihr Gesichtsausdruck. Der Namen lies Carol alles Blut in ihr Gesicht strömen. Sie musste aussehen, wie pure Lava, die aus einen Berg strömt. Jedenfalls heiß genug war ihr. Den heutige Zusammenstoß war ihr total peinlich. Aber das konnte sie Melody ja jetzt schlecht sagen. Zumindest nicht gleich.
„Na ja.“, begann Carol, „Er ist auch unser Nachbar und unser Start war echt schrecklich.“ Irgendwie hatte Carol Lust alles Melody zu erzählen. Sie beide schwammen auf einer Wellenlänge. Aber gerade gingen die schulischen Sachen vor. Ihr Privatleben und das dazu gehörende Gefühlschaos konnten erst einmal warten. Also fingen sie an, Melody ihre Unterlagen durch zuschauen und Carol stellte bei dem ein oder anderen eine Frage. Beide merkten gar nicht, das inzwischen der Schulhof und der Park gut gefüllt waren. Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr bis zur ersten Unterrichtsstunde.
Schnell packten sie die Unterlagen zusammen und rannten durch den Park zum Haupteingang. Jetzt hatten sie erst mal Mathematik, kein Fach mit dem Carol Schwierigkeiten hatte. Im Haupteingang angekommen, machten sie sich auch gleich auf den Weg ins Klassenzimmer.
Bevor Carol in den Raum eintrat, zögerte sie etwas. Sie lieb stehen und holte einmal tief Luft. Mach nicht so ein Theater. Was soll schon passieren. So motiviert trat sie ein und ging zielstrebig auf ihren Platz. Einige grüßten sie schon und Carol tat es ihnen gleich. Eigentlich fühlte sie sich mit dieser Klasse wohl. Bevor sie auf ihren Platz rückte, konnte sie nicht anders. Carol schaute auf und voll in sorgenvolle grüne Augen. Einen kurzen Moment runzelte sie die Stirn und fragte sich warum. Der Gedanke verschwand aber schnell wieder. Luca selbst hatte einen fragenden Gesichtsausdruck. Carol wurde heiß. Bestimmt kann mir gerade keine Tomate das Wasser reichen. Schnell sah sie weg und setzte sich auf ihren Platz.
Melody entging das irgendwie nicht, verstand es aber nicht richtig.
„So so, schlechten Start hattet ihr. Das sieht mir aber ganz anders aus.“ Melody kicherte. „Warum schaute er dich dann so an?“
Da wusste Carol erst einmal keine Antwort drauf. Sie konnte nur erahnen, das Luca ebenfalls auf eine Antwort wartete. Vielleicht saß er ein wenig vorgebeugt, um ihre Antwort zu hören. Lächelte leicht dabei und musste sich oft eine Strähne aus dem Gesicht streichen, weil sie immer wieder ins Gesicht viel. Carol wusste gar nicht, wie nah dran sie war. Woher denn auch? Dazu müsste sie sich umdrehen, was sie in keinen Fall tun wollte. Ihr war das alles schon peinlich genug.
Also sagte sie nur:“ Keine Ahnung woher soll ich das denn wissen!“
„So so.“, kam aber sogleich eine Bemerkung von hinten.
Halt die Klappe!
Carol lief noch mehr an, wenn das denn möglich war, und rutschte tiefer in den Sitz.
Zum Glück kam der Lehrer rein und es klingelte zum Unterrichtsanfang. So konnte sich Carol auf den Unterricht konzentrieren. Denn ihre Gedanken traute sie jetzt nicht über den Weg. Egal was sie dafür tun musste, um nicht nachzudenken, sie würde es tun. Sie konnte sich momentan keinen Billy oder Luca im Kopf leisten. Sie vertraute ihren Gefühlen und Reaktionen nicht einmal ansatzweise über den Weg.
Der Unterricht begann und Carol war voll dabei. Die Zeit verging wie im Fluge. Danach hatten sie wieder Unterricht mit der reizenden Miss Blair. Carol ging Vor Unterrichtsbeginn noch schnell auf die Toilette. Melody rauchte leider und war draußen vor der Tür. Die Schule hatte, um heimliches Rauchen zu vermeiden, eine Raucherecke eingeführt. Allerdings dürften nur Schüler mit gültigen Ausweis dorthin.
Als Carol wieder zurück war, lagen Unterlagen auf den Tisch. Ein kleiner Zettel lag zuoberst.
Die Unterlagen für dich Carol. Wenn du fragen hast, dann frag mich bitte auch. Ich würde dir gerne helfen, wenn du mich lässt. Egal um was es geht. Luca
P.S. Es tut mir Leid wegen gestern.
Sie runzelte leicht die Stirn als sie den Zettel las. Sie konnte sich schon denken, dass Luca auf heute morgen ansprach. Aber warum sollte ich ihm irgendwas erzählen wollen? Nein, ich werde es nicht tun. Ihre innere Stimme lehnte sich voll dagegen auf. Na gut, vielleicht denke ich darüber mal nach.
Inzwischen kam Melody wieder. Schnell versteckte sie den Zettel unter ihrer Mappe. Sie wollte nicht, das ihn irgendwer las. Warum eigentlich? Sie wusste das wohl selbst nicht so genau. Und schüttelte unbewusst den Kopf.
„Was hast du denn?“, Melody setzte sich auf ihren Platz und schaute Carol fragend an.
„Ach nichts weiter. Mir ist nur was eingefallen.“, ein bisschen Leid tat ihr die Notlüge schon.
„Melody bevor ich es wieder vergesse. Ich komm mit zu der Party, von der du gesprochen hast, wenn du mich noch mit nimmst.“, fiel Carol gerade noch ein.
„Oh das ist ja toll. Dann kannst du meine Mum auch kennen lernen. Du wirst sie mögen.“ Melody freute sich ehrlich darüber. Das sah man ihr an.
„Das freut mich jetzt aber echt. Ich dachte schon, ich müsste da alleine hin. Das macht absolut nicht sehr viel Spaß. Aber mit bestimmt.“
Melody hörte gar nicht in ihrer Euphorie auf, sich zu freuen.
„Toll, dann bin gegen neun bei dir, okay?“, endete sie dann endlich.
„Das klingt gut. Ich bin dann hoffe ich auch fertig.“ gab ihr Carol lachend zurück.
Dann blieben beide erst einmal still.
Sie blätterte versunken in den Unterlagen von Luca. Er hat echt eine schöne Schrift. Aber noch wollte sie sich niemanden anvertrauen, die Zeit kam bestimmt noch. Außerdem kannte sie Melody noch nicht gut genug, um sich ihr anzuvertrauen. Carol war eh jemand, der ein wenig länger brauchte. Die Vergangenheit brachte es leider auch mit sich. Normalerweise brauchte sie länger, um mit anderen in Kontakt zu treten. Aber bei Melody ging es ganz fix.
Carol blätterte weiter.
Jamie und Luca waren auch wieder an ihren Tisch zurück. Carol musste sich jetzt auch bei ihm bedanken. Das gebot allein schon die Höflichkeit. Also trete sie sich ohne Nachdenken um. Luca saß vorüber gebeugt an seinen Tisch in irgendwas vertieft. In was konnte sie nicht sehen. Wollte sie auch gar nicht. Dazu hätte sie sich noch ein wenig weiter nach vorne beugen müssen. Sie sah in dabei zu. Er zog beim Nachdenken immer die Augenbrauen zusammen. Und seine Wimpern verdeckten Carol die Sicht auf seine Augen. Dieses grün faszinierte sie einfach. Es war so leuchtend. Schön. Billy hatte blaue Augen. Nein. Sie schluckte bei den Gedanken an Billy. Sie wollte nicht dran denken. Jetzt jedenfalls noch nicht.
Somit machte er sich auf den Weg zur Schule.
Er sah nicht das Carol ihn beobachtete, als er sich auf den Weg ins Sekretariat machte. Sie saß auf der Bank und hatte sich wieder gut in Griff. Sie vermied es ernsthaft an Billy zu denken. Sie konnte sich darauf verlassen, das sie zu Hause mit dem Thema schneller wieder konfrontiert wurde, als ihr lieb war. Aber bestimmt war es auch besser so. Carol würde über das gehörte reden müssen. Das war ihr auch klar.
Lange musste Carol auf Melody nicht warten. Sie hoffte nur keine roten Augen zu haben.
„Hallo Carol, hast du nicht gut geschlafen? Die siehst irgendwie nicht gut aus.“ begrüßte sie Melody.
Wie konnte ich nur denken, man sieht es mir nicht an.
„Hallo Melody. Sehe ich so schlimm aus?“, begrüßte auch Carol Melody.
Melody lachte.
„Nein, nur deine Augen sehen so müde aus.“
Oh das ist gut! Kein verheulter Ausdruck im Gesicht. Das hätte mir jetzt auch noch gefehlt.
„Ja, ich habe heute irgendwie nicht so gut geschlafen und schlecht geträumt.“
Da ist Carol noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen.
„So Melody, wollen wir mal schauen, was ihr alles so gemacht habt?“, lenkte Carol mal schnell vom Thema ab.
„Ja es geht, soviel ist es ja nicht, und das meiste davon haben wir bereits abgeschlossen. Ich habe das mal unterteilt in abgeschlossene Themen und laufende Themen. Und das für jedes Fach. Außer für Geschichte. Darum sollte sich ja Luca kümmern.“, Melody kicherte über Carol ihr Gesichtsausdruck. Der Namen lies Carol alles Blut in ihr Gesicht strömen. Sie musste aussehen, wie pure Lava, die aus einen Berg strömt. Jedenfalls heiß genug war ihr. Den heutige Zusammenstoß war ihr total peinlich. Aber das konnte sie Melody ja jetzt schlecht sagen. Zumindest nicht gleich.
„Na ja.“, begann Carol, „Er ist auch unser Nachbar und unser Start war echt schrecklich.“ Irgendwie hatte Carol Lust alles Melody zu erzählen. Sie beide schwammen auf einer Wellenlänge. Aber gerade gingen die schulischen Sachen vor. Ihr Privatleben und das dazu gehörende Gefühlschaos konnten erst einmal warten. Also fingen sie an, Melody ihre Unterlagen durch zuschauen und Carol stellte bei dem ein oder anderen eine Frage. Beide merkten gar nicht, das inzwischen der Schulhof und der Park gut gefüllt waren. Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr bis zur ersten Unterrichtsstunde.
Schnell packten sie die Unterlagen zusammen und rannten durch den Park zum Haupteingang. Jetzt hatten sie erst mal Mathematik, kein Fach mit dem Carol Schwierigkeiten hatte. Im Haupteingang angekommen, machten sie sich auch gleich auf den Weg ins Klassenzimmer.
Bevor Carol in den Raum eintrat, zögerte sie etwas. Sie lieb stehen und holte einmal tief Luft. Mach nicht so ein Theater. Was soll schon passieren. So motiviert trat sie ein und ging zielstrebig auf ihren Platz. Einige grüßten sie schon und Carol tat es ihnen gleich. Eigentlich fühlte sie sich mit dieser Klasse wohl. Bevor sie auf ihren Platz rückte, konnte sie nicht anders. Carol schaute auf und voll in sorgenvolle grüne Augen. Einen kurzen Moment runzelte sie die Stirn und fragte sich warum. Der Gedanke verschwand aber schnell wieder. Luca selbst hatte einen fragenden Gesichtsausdruck. Carol wurde heiß. Bestimmt kann mir gerade keine Tomate das Wasser reichen. Schnell sah sie weg und setzte sich auf ihren Platz.
Melody entging das irgendwie nicht, verstand es aber nicht richtig.
„So so, schlechten Start hattet ihr. Das sieht mir aber ganz anders aus.“ Melody kicherte. „Warum schaute er dich dann so an?“
Da wusste Carol erst einmal keine Antwort drauf. Sie konnte nur erahnen, das Luca ebenfalls auf eine Antwort wartete. Vielleicht saß er ein wenig vorgebeugt, um ihre Antwort zu hören. Lächelte leicht dabei und musste sich oft eine Strähne aus dem Gesicht streichen, weil sie immer wieder ins Gesicht viel. Carol wusste gar nicht, wie nah dran sie war. Woher denn auch? Dazu müsste sie sich umdrehen, was sie in keinen Fall tun wollte. Ihr war das alles schon peinlich genug.
Also sagte sie nur:“ Keine Ahnung woher soll ich das denn wissen!“
„So so.“, kam aber sogleich eine Bemerkung von hinten.
Halt die Klappe!
Carol lief noch mehr an, wenn das denn möglich war, und rutschte tiefer in den Sitz.
Zum Glück kam der Lehrer rein und es klingelte zum Unterrichtsanfang. So konnte sich Carol auf den Unterricht konzentrieren. Denn ihre Gedanken traute sie jetzt nicht über den Weg. Egal was sie dafür tun musste, um nicht nachzudenken, sie würde es tun. Sie konnte sich momentan keinen Billy oder Luca im Kopf leisten. Sie vertraute ihren Gefühlen und Reaktionen nicht einmal ansatzweise über den Weg.
Der Unterricht begann und Carol war voll dabei. Die Zeit verging wie im Fluge. Danach hatten sie wieder Unterricht mit der reizenden Miss Blair. Carol ging Vor Unterrichtsbeginn noch schnell auf die Toilette. Melody rauchte leider und war draußen vor der Tür. Die Schule hatte, um heimliches Rauchen zu vermeiden, eine Raucherecke eingeführt. Allerdings dürften nur Schüler mit gültigen Ausweis dorthin.
Als Carol wieder zurück war, lagen Unterlagen auf den Tisch. Ein kleiner Zettel lag zuoberst.
Die Unterlagen für dich Carol. Wenn du fragen hast, dann frag mich bitte auch. Ich würde dir gerne helfen, wenn du mich lässt. Egal um was es geht. Luca
P.S. Es tut mir Leid wegen gestern.
Sie runzelte leicht die Stirn als sie den Zettel las. Sie konnte sich schon denken, dass Luca auf heute morgen ansprach. Aber warum sollte ich ihm irgendwas erzählen wollen? Nein, ich werde es nicht tun. Ihre innere Stimme lehnte sich voll dagegen auf. Na gut, vielleicht denke ich darüber mal nach.
Inzwischen kam Melody wieder. Schnell versteckte sie den Zettel unter ihrer Mappe. Sie wollte nicht, das ihn irgendwer las. Warum eigentlich? Sie wusste das wohl selbst nicht so genau. Und schüttelte unbewusst den Kopf.
„Was hast du denn?“, Melody setzte sich auf ihren Platz und schaute Carol fragend an.
„Ach nichts weiter. Mir ist nur was eingefallen.“, ein bisschen Leid tat ihr die Notlüge schon.
„Melody bevor ich es wieder vergesse. Ich komm mit zu der Party, von der du gesprochen hast, wenn du mich noch mit nimmst.“, fiel Carol gerade noch ein.
„Oh das ist ja toll. Dann kannst du meine Mum auch kennen lernen. Du wirst sie mögen.“ Melody freute sich ehrlich darüber. Das sah man ihr an.
„Das freut mich jetzt aber echt. Ich dachte schon, ich müsste da alleine hin. Das macht absolut nicht sehr viel Spaß. Aber mit bestimmt.“
Melody hörte gar nicht in ihrer Euphorie auf, sich zu freuen.
„Toll, dann bin gegen neun bei dir, okay?“, endete sie dann endlich.
„Das klingt gut. Ich bin dann hoffe ich auch fertig.“ gab ihr Carol lachend zurück.
Dann blieben beide erst einmal still.
Sie blätterte versunken in den Unterlagen von Luca. Er hat echt eine schöne Schrift. Aber noch wollte sie sich niemanden anvertrauen, die Zeit kam bestimmt noch. Außerdem kannte sie Melody noch nicht gut genug, um sich ihr anzuvertrauen. Carol war eh jemand, der ein wenig länger brauchte. Die Vergangenheit brachte es leider auch mit sich. Normalerweise brauchte sie länger, um mit anderen in Kontakt zu treten. Aber bei Melody ging es ganz fix.
Carol blätterte weiter.
Jamie und Luca waren auch wieder an ihren Tisch zurück. Carol musste sich jetzt auch bei ihm bedanken. Das gebot allein schon die Höflichkeit. Also trete sie sich ohne Nachdenken um. Luca saß vorüber gebeugt an seinen Tisch in irgendwas vertieft. In was konnte sie nicht sehen. Wollte sie auch gar nicht. Dazu hätte sie sich noch ein wenig weiter nach vorne beugen müssen. Sie sah in dabei zu. Er zog beim Nachdenken immer die Augenbrauen zusammen. Und seine Wimpern verdeckten Carol die Sicht auf seine Augen. Dieses grün faszinierte sie einfach. Es war so leuchtend. Schön. Billy hatte blaue Augen. Nein. Sie schluckte bei den Gedanken an Billy. Sie wollte nicht dran denken. Jetzt jedenfalls noch nicht.
Zuletzt von Alize am Di 05 Jan 2010, 21:24 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Bei dem Geräusch horchte Luca auf. Er schaute auf und direkt in diese schokoladenbraunen Augen. Er musste echt aufpassen, sich nicht zu verraten. Er wollte Carol nicht bedrängen mit seinen Gedanken, die man ihn meist viel zu leicht vom Gesicht ablesen konnte. Außerdem war er sich seinen Gefühlen absolut noch nicht sicher und war erst mal für Vorsicht.
Er schaute ihr tief in die Augen. Auch Carol schaute nicht weg.
Auf einmal wünschte sich so viel. Er wollte sie im Arm halten, sich in ihren Augen verlieren und sie ständig nur anschauen. Sie auf der nackten Haut berühren und sie liebkosen. Und das alles sofort. In diesen kurzen Augenblick.
Es klingelte und brachte beide wieder zurück an ihren Aufenthaltsort. Die Schule.
Was würde er jetzt alles für einen Gedanken aus ihren Kopf geben. Hm schade, echt falscher Ort.
„Danke!“, sagte sie auf einmal.
Luca wusste gar nicht von was sie sprach. Er war selbst noch so in Gedanken, das er an die Unterlagen gar nicht erst dachte.
„Für was?“, fragte er also dann auch gleich ziemlich dämlich.
„Die Unterlagen.“, gab sie gleich zurück. Luca sah, wie sie leicht die Augenbraue hob. Nur ein ganz winziges kleines bisschen. Aber er bemerkte es. Am liebsten hätte er sich für diese blöde Frage selbst eine gescheuert. Sähe aber allerdings alles andere als gut aus.
„Ja, oh, natürlich gerne geschehen.“, gab er schnell zurück. „Ich helfe dir gerne, wenn du was nicht verstehst.“
Luca schaute sie weiter ins Gesicht. Jetzt allerdings sehr ernst. Denn vor seinen Augen schob sich das Bild von heute morgen. Carol mit Tränen in den Augen.
Luca wusste nicht warum, aber er hatte das Gefühl sie beschützen zu müssen. Er wollte sie niemals traurig sehen. Und irgendwie machte es ihn gerade sehr wütend, nicht zu wissen, wer ihr weh getan hatte. Dem würde er sich gerne mal zur Brust nehmen. Jetzt dreh ich schon ganz am Rad. Beruhige dich mal wieder. Sie will nicht mal was von dir. Langsam kam er wieder runter. Er bemerkt, dass er seine Fäuste unter dem Tisch fest geballt hatte. Sie taten ihm weh. Worauf er sie schnell wieder lockerte.
Carol sah bei seiner Bemerkung auf den Boden und wartete einen Moment.
„Ja, ich werde es mir überlegen.“ Damit drehte sich sich um.
Gerade richtig als Miss Blair auch schon den Raum betrat.
Ohne Begrüßung legte sie mit den Unterricht los. Zeit zum Nachdenken blieb ihm da nicht. Sonst konnte er Miss Blair nicht mehr folgen. Bei ihr mussten alle sehr viel schreiben, da es hier meist keine Arbeitsblätter gab. Miss Blair war halt noch eine der alten Schule. Aber das wusste jeder hier. Die Doppelstunde war recht schnell vorbei. Zum Glück. Kurz vorm Läuten zum Unterrichtsende fragte sie Carol noch, ob sie ihren Aufsatz fertig und die Unterlagen von Luca erhalten hatte. Beides wurde von Carol bejaht. Dann klingelte es endlich und ein erleichtertes Aufatmen ging durch den Raum. Hier fühlte sich keiner wohl. Aber Miss Blair war das scheinbar voll egal. Ich könnte das nicht. So ein wenig Leid tat sie ihm ja schon. Aber das schob er schnell wieder aus seinen Kopf. Wäre ja noch schöner, wenn er sich den Kopf wegen Miss Blair zerbrach. Ich bin voll kaputt. Kein Wunder das Carol mich nicht mag. Seltsam wie ich bin.
Bei den Gedanken an Carol schaute Luca auf.
Sie saß nicht mehr auf ihren Platz. Gerade verschwand sie aus den Raum.
Ach ja, Mittagspause.
„Sag mal redest du nicht mehr mit mir?“, Jamie sah ihn beleidigt an.
Luca war zerknirscht. Jamie musste ja echt sonst was vom ihm denken. Immer nur abwesend.
„Was, na klar doch. Was hast du gesagt?“, sagte er deshalb in einen entschuldigenden Ton. Schnell packte Luca seine Sachen zusammen. Er wollte nicht schon wieder der letzte sein, der das Klassenzimmer verließ.
„Ich hab dich gefragt, ob mit heute Abend alles klar geht.“
„Ach so, ja klar. Sagte ich das nicht gestern schon?“, Luca schaute zu Jamie, stand auf und ging mit ihm zur Tür.
„Schon. Aber du bist in den letzten Wochen nicht unbedingt sehr zuverlässig gewesen. Da hab ich mir gedacht, frag noch mal nach.“, gab er darauf zur Antwort.
Das würde er wohl noch eine Weile zu hören bekommen. Wer weiß, vielleicht würde es auch nicht viel besser werden. Deshalb beschloss er, zur letzten Bemerkung nichts zu erwidern. Luca überhörte es sozusagen.
„Soll ich dich abholen kommen?“, fragte er ablenkend.
„Oh würdest du das tun? Meine Karre spinnt momentan ein wenig.“, freute sich Jamie darüber.
Inzwischen sind sie auch in der Cafeteria angekommen und stellten sich an der Essensausgabe. Unbewusst schaute sich Luca um. Er suchte Carol.
„Suchst du jemanden?“, Jamie hatte es auch bemerkt.
Luca wurde rot und war froh vor Jamie zu stehen.
„Nein, ich habe einen freien Platz gesucht. Aber wie es aussieht müssen wir nach draußen.“, gab er schnell ausweichend zur Antwort. Jamie schluckte es. Puh, ich sollte mich mal konzentrieren. Streich dir Carol endlich aus den Kopf.
„Ich könnte mir das Teil am Wochenende mal anschauen. Vielleicht finde ich ja woran das liegt.“
Jamie starrte Luca in den Rücken. Er war sehr überrascht das zu hören.
„Bist du dir sicher, dass du deine freie Zeit mit mir verbringen möchtest?“, fragte er deshalb scherzhaft nach. Er lachte in sich hinein.
Luca fand das allerdings alles andere als komisch. Von seinen Freund hätte er sicher eine andere Reaktion erwartet. Aber immerhin war es ja Luca, der den Abstand so wollte. So richtig was daran ändern, wollte er nicht. Aber er wollte seinen Freund auch wieder ein bisschen Zeit geben, wenn er die denn bei seiner neuen Freundin opfern konnte. Luca wollte es zumindest probieren. Das war er Jamie schuldig.
„Ja wenn du dich denn einen Nachmittag von deiner Freundin lösen kannst?“, gab er deshalb schmunzelnd sein Bestes.
„Oh bei passt es super. Jetzt habe ich wenigstens eine Ausrede nicht mit shoppen fahren zu müssen.“, freute sich Jamie.
„Passt es Samstag Nachmittag bei dir? Du würdest mir echt einen Gefallen tun.“, fragte er jetzt mit einer leidlichen Miene, die er nur zum Spaß aufsetzte.
Sie nahmen ihre Tabletts und gingen nach draußen.
„Ja bestimmt, wenn es dich rettet.“, gab Luca gönnerhaft zum Besten.
„Das ist echt super Luca, ich rufe Sam gleich mal an und sag ihr, dass ich nicht mit kann.“ Jamie freute sich wie ein Kleinkind auf Schokolade und klopfte Luca dabei auf die Schulter. Hätte nur gefehlt, wenn er noch hoch und runter gehüpft wäre. Luca musste bei diesen Gedanken auflachen.
„Lachst du mich aus?“, fragte Jamie nach.
„Neeeeiiiiinnn, ich doch nicht!“, gab er voll bemüht und nicht grinsend zurück. Luca wollte gar nicht, das Jamie es ihm abkaufte. Schon so lange sind sie nicht mehr so ungezwungen miteinander umgegangen. Luca musste schon zugeben, dass es ihm sehr gefiel, wieder mal nicht so ernst zu sein und mit seinen besten Freund zu scherzen.
Er knuffte Jamie in die Seite.
„Hey, du wolltest dein Liebchen anrufen. Solltest du machen, bevor die Pause zu Ende ist.“ Jamie grinste ihn frech an und nahm sein Handy aus der Tasche, schaltete es ein und wählte die Nummer seiner Freundin. Er ging ein wenig beiseite und sprach leise ins Telefon.
Luca wollte gar nicht wissen, was er da alles von sich gab. Samantha ging nicht hier auf die Schule. Darüber waren beide und auch Luca froh. Jamie immer beim herum knutschen zu beobachten, war echt nicht sein Ding. Er freute sich für seinen Freund, das schon. Aber der Gedanke das dritte Rad zu spielen, machte ihm weniger Freude. So war es für alle gut.
Jetzt wo Jamie beschäftigt war, schaute sich Luca wieder etwas um. Er konnte Carol nicht entdecken. Dafür aber eine Menge anderer Mädchen aus den anderen Jahrgängen beäugten ihn wissend. Einige schätzten seinen Körper und wussten, was er mit ihren anstellen konnte. Andere wollten es gerne wissen. Und wieder andere kicherten sich verliebt was zu. Es ging ihm auf die Nerven.
Er wusste auch nicht, warum er seinem Körper immer nachgab. Verstecken konnte er diesen selten. Vor allem, wenn er ein wenig oder auch ein bisschen mehr Alkohol intus hatte. Das passierte schon mal, da er sich seine Frustration wegen unerfüllten Glücks gerne schön trank. Da griff er ab und zu schon mal zu dem ein oder anderen zusätzlichen Drink. In letzter Zeit allerdings, war er ja kaum noch unterwegs. Die Partyszene wunderte sich schon. Die Damen schmollten dann schon mal, wenn er wieder einmal absagte.
Eigentlich gefiel ihm Sex schon. Nur bisher hatte er noch nicht mit der richtigen geschlafen. Sie alle umwarben ihn solange, bis sie vom ihm in einen Raum gezogen wurden. Erfolg hatten die meisten. Manchmal hatte er sich auch schon eine ausgesucht. Er versprach keiner etwas und benutzte immer ein Kondom, und zwar immer seine eigenen. Beziehungen ging er aus dem Weg. Auch wenn es einige Mädchen gab, die es nicht gerne sahen. Sie hüpften von einen Bett in das andere, nur auf Sex aus. Wer weiß was die ein oder andere sich schon eingefangen hatten. Wenn sie mit Luca zwecks Kondom anfingen zu diskutieren, machte er kurzen Prozess. Er ging wieder. Er schrieb Verhütung mit einen großen Buchstaben und hatte keine Lust sich was einzufangen oder ein Kind an der Backe zu haben. Seine Zukunft war ihm wichtig. Manchmal gab Sex ihm die richtige Ablenkung. Er wusste er war damit nicht zufrieden und es war bestimmt nicht richtig, aber bisher hatte sich auch noch keine über schlechten Sex beschwert. Nicht das es ihm was bedeutet hätte. Und trotzdem wünschte er sich die Richtige.
Jamie unterbrach ihn bei seinen Gedanken.
„So Alter, geht klar. Morgen Nachmittag bei mir.“ er grinste mich an.
„Ja ja, schon gut.“, gab Luca ihm zurück. Und lachte herzhaft.
Langsam machten sie sich auf den Rückweg ins Klassenzimmer. Die Pause war schon zu Ende. Carol saß bereits wieder auf ihren Platz und war in Unterlagen vertieft. Auf den Weg zu seinen Platz beobachtete er sie dabei.
Als er saß, klingelte es zum Unterricht und ihr Lehrer kam mit einem Fernseher herein. Allgemeines Stöhnen machte sich in der Klasse breit. Mr. Mason lachte.
„Wir werden uns heute eine Literaturverfilmung ansehen. Der Film dauert in etwa so lang wie die Stunde. Heute in einer Woche gibt ihr eine zweiseitige Zusammenfassung des Stücks ab.“ Damit schob er den Fernseher in Position.
„Und jetzt wollt ihr bestimmt wissen, was dann unser neues Thema werden wird.“
Mr. Mason grinste in die Klasse.
Er schaute ihr tief in die Augen. Auch Carol schaute nicht weg.
Auf einmal wünschte sich so viel. Er wollte sie im Arm halten, sich in ihren Augen verlieren und sie ständig nur anschauen. Sie auf der nackten Haut berühren und sie liebkosen. Und das alles sofort. In diesen kurzen Augenblick.
Es klingelte und brachte beide wieder zurück an ihren Aufenthaltsort. Die Schule.
Was würde er jetzt alles für einen Gedanken aus ihren Kopf geben. Hm schade, echt falscher Ort.
„Danke!“, sagte sie auf einmal.
Luca wusste gar nicht von was sie sprach. Er war selbst noch so in Gedanken, das er an die Unterlagen gar nicht erst dachte.
„Für was?“, fragte er also dann auch gleich ziemlich dämlich.
„Die Unterlagen.“, gab sie gleich zurück. Luca sah, wie sie leicht die Augenbraue hob. Nur ein ganz winziges kleines bisschen. Aber er bemerkte es. Am liebsten hätte er sich für diese blöde Frage selbst eine gescheuert. Sähe aber allerdings alles andere als gut aus.
„Ja, oh, natürlich gerne geschehen.“, gab er schnell zurück. „Ich helfe dir gerne, wenn du was nicht verstehst.“
Luca schaute sie weiter ins Gesicht. Jetzt allerdings sehr ernst. Denn vor seinen Augen schob sich das Bild von heute morgen. Carol mit Tränen in den Augen.
Luca wusste nicht warum, aber er hatte das Gefühl sie beschützen zu müssen. Er wollte sie niemals traurig sehen. Und irgendwie machte es ihn gerade sehr wütend, nicht zu wissen, wer ihr weh getan hatte. Dem würde er sich gerne mal zur Brust nehmen. Jetzt dreh ich schon ganz am Rad. Beruhige dich mal wieder. Sie will nicht mal was von dir. Langsam kam er wieder runter. Er bemerkt, dass er seine Fäuste unter dem Tisch fest geballt hatte. Sie taten ihm weh. Worauf er sie schnell wieder lockerte.
Carol sah bei seiner Bemerkung auf den Boden und wartete einen Moment.
„Ja, ich werde es mir überlegen.“ Damit drehte sich sich um.
Gerade richtig als Miss Blair auch schon den Raum betrat.
Ohne Begrüßung legte sie mit den Unterricht los. Zeit zum Nachdenken blieb ihm da nicht. Sonst konnte er Miss Blair nicht mehr folgen. Bei ihr mussten alle sehr viel schreiben, da es hier meist keine Arbeitsblätter gab. Miss Blair war halt noch eine der alten Schule. Aber das wusste jeder hier. Die Doppelstunde war recht schnell vorbei. Zum Glück. Kurz vorm Läuten zum Unterrichtsende fragte sie Carol noch, ob sie ihren Aufsatz fertig und die Unterlagen von Luca erhalten hatte. Beides wurde von Carol bejaht. Dann klingelte es endlich und ein erleichtertes Aufatmen ging durch den Raum. Hier fühlte sich keiner wohl. Aber Miss Blair war das scheinbar voll egal. Ich könnte das nicht. So ein wenig Leid tat sie ihm ja schon. Aber das schob er schnell wieder aus seinen Kopf. Wäre ja noch schöner, wenn er sich den Kopf wegen Miss Blair zerbrach. Ich bin voll kaputt. Kein Wunder das Carol mich nicht mag. Seltsam wie ich bin.
Bei den Gedanken an Carol schaute Luca auf.
Sie saß nicht mehr auf ihren Platz. Gerade verschwand sie aus den Raum.
Ach ja, Mittagspause.
„Sag mal redest du nicht mehr mit mir?“, Jamie sah ihn beleidigt an.
Luca war zerknirscht. Jamie musste ja echt sonst was vom ihm denken. Immer nur abwesend.
„Was, na klar doch. Was hast du gesagt?“, sagte er deshalb in einen entschuldigenden Ton. Schnell packte Luca seine Sachen zusammen. Er wollte nicht schon wieder der letzte sein, der das Klassenzimmer verließ.
„Ich hab dich gefragt, ob mit heute Abend alles klar geht.“
„Ach so, ja klar. Sagte ich das nicht gestern schon?“, Luca schaute zu Jamie, stand auf und ging mit ihm zur Tür.
„Schon. Aber du bist in den letzten Wochen nicht unbedingt sehr zuverlässig gewesen. Da hab ich mir gedacht, frag noch mal nach.“, gab er darauf zur Antwort.
Das würde er wohl noch eine Weile zu hören bekommen. Wer weiß, vielleicht würde es auch nicht viel besser werden. Deshalb beschloss er, zur letzten Bemerkung nichts zu erwidern. Luca überhörte es sozusagen.
„Soll ich dich abholen kommen?“, fragte er ablenkend.
„Oh würdest du das tun? Meine Karre spinnt momentan ein wenig.“, freute sich Jamie darüber.
Inzwischen sind sie auch in der Cafeteria angekommen und stellten sich an der Essensausgabe. Unbewusst schaute sich Luca um. Er suchte Carol.
„Suchst du jemanden?“, Jamie hatte es auch bemerkt.
Luca wurde rot und war froh vor Jamie zu stehen.
„Nein, ich habe einen freien Platz gesucht. Aber wie es aussieht müssen wir nach draußen.“, gab er schnell ausweichend zur Antwort. Jamie schluckte es. Puh, ich sollte mich mal konzentrieren. Streich dir Carol endlich aus den Kopf.
„Ich könnte mir das Teil am Wochenende mal anschauen. Vielleicht finde ich ja woran das liegt.“
Jamie starrte Luca in den Rücken. Er war sehr überrascht das zu hören.
„Bist du dir sicher, dass du deine freie Zeit mit mir verbringen möchtest?“, fragte er deshalb scherzhaft nach. Er lachte in sich hinein.
Luca fand das allerdings alles andere als komisch. Von seinen Freund hätte er sicher eine andere Reaktion erwartet. Aber immerhin war es ja Luca, der den Abstand so wollte. So richtig was daran ändern, wollte er nicht. Aber er wollte seinen Freund auch wieder ein bisschen Zeit geben, wenn er die denn bei seiner neuen Freundin opfern konnte. Luca wollte es zumindest probieren. Das war er Jamie schuldig.
„Ja wenn du dich denn einen Nachmittag von deiner Freundin lösen kannst?“, gab er deshalb schmunzelnd sein Bestes.
„Oh bei passt es super. Jetzt habe ich wenigstens eine Ausrede nicht mit shoppen fahren zu müssen.“, freute sich Jamie.
„Passt es Samstag Nachmittag bei dir? Du würdest mir echt einen Gefallen tun.“, fragte er jetzt mit einer leidlichen Miene, die er nur zum Spaß aufsetzte.
Sie nahmen ihre Tabletts und gingen nach draußen.
„Ja bestimmt, wenn es dich rettet.“, gab Luca gönnerhaft zum Besten.
„Das ist echt super Luca, ich rufe Sam gleich mal an und sag ihr, dass ich nicht mit kann.“ Jamie freute sich wie ein Kleinkind auf Schokolade und klopfte Luca dabei auf die Schulter. Hätte nur gefehlt, wenn er noch hoch und runter gehüpft wäre. Luca musste bei diesen Gedanken auflachen.
„Lachst du mich aus?“, fragte Jamie nach.
„Neeeeiiiiinnn, ich doch nicht!“, gab er voll bemüht und nicht grinsend zurück. Luca wollte gar nicht, das Jamie es ihm abkaufte. Schon so lange sind sie nicht mehr so ungezwungen miteinander umgegangen. Luca musste schon zugeben, dass es ihm sehr gefiel, wieder mal nicht so ernst zu sein und mit seinen besten Freund zu scherzen.
Er knuffte Jamie in die Seite.
„Hey, du wolltest dein Liebchen anrufen. Solltest du machen, bevor die Pause zu Ende ist.“ Jamie grinste ihn frech an und nahm sein Handy aus der Tasche, schaltete es ein und wählte die Nummer seiner Freundin. Er ging ein wenig beiseite und sprach leise ins Telefon.
Luca wollte gar nicht wissen, was er da alles von sich gab. Samantha ging nicht hier auf die Schule. Darüber waren beide und auch Luca froh. Jamie immer beim herum knutschen zu beobachten, war echt nicht sein Ding. Er freute sich für seinen Freund, das schon. Aber der Gedanke das dritte Rad zu spielen, machte ihm weniger Freude. So war es für alle gut.
Jetzt wo Jamie beschäftigt war, schaute sich Luca wieder etwas um. Er konnte Carol nicht entdecken. Dafür aber eine Menge anderer Mädchen aus den anderen Jahrgängen beäugten ihn wissend. Einige schätzten seinen Körper und wussten, was er mit ihren anstellen konnte. Andere wollten es gerne wissen. Und wieder andere kicherten sich verliebt was zu. Es ging ihm auf die Nerven.
Er wusste auch nicht, warum er seinem Körper immer nachgab. Verstecken konnte er diesen selten. Vor allem, wenn er ein wenig oder auch ein bisschen mehr Alkohol intus hatte. Das passierte schon mal, da er sich seine Frustration wegen unerfüllten Glücks gerne schön trank. Da griff er ab und zu schon mal zu dem ein oder anderen zusätzlichen Drink. In letzter Zeit allerdings, war er ja kaum noch unterwegs. Die Partyszene wunderte sich schon. Die Damen schmollten dann schon mal, wenn er wieder einmal absagte.
Eigentlich gefiel ihm Sex schon. Nur bisher hatte er noch nicht mit der richtigen geschlafen. Sie alle umwarben ihn solange, bis sie vom ihm in einen Raum gezogen wurden. Erfolg hatten die meisten. Manchmal hatte er sich auch schon eine ausgesucht. Er versprach keiner etwas und benutzte immer ein Kondom, und zwar immer seine eigenen. Beziehungen ging er aus dem Weg. Auch wenn es einige Mädchen gab, die es nicht gerne sahen. Sie hüpften von einen Bett in das andere, nur auf Sex aus. Wer weiß was die ein oder andere sich schon eingefangen hatten. Wenn sie mit Luca zwecks Kondom anfingen zu diskutieren, machte er kurzen Prozess. Er ging wieder. Er schrieb Verhütung mit einen großen Buchstaben und hatte keine Lust sich was einzufangen oder ein Kind an der Backe zu haben. Seine Zukunft war ihm wichtig. Manchmal gab Sex ihm die richtige Ablenkung. Er wusste er war damit nicht zufrieden und es war bestimmt nicht richtig, aber bisher hatte sich auch noch keine über schlechten Sex beschwert. Nicht das es ihm was bedeutet hätte. Und trotzdem wünschte er sich die Richtige.
Jamie unterbrach ihn bei seinen Gedanken.
„So Alter, geht klar. Morgen Nachmittag bei mir.“ er grinste mich an.
„Ja ja, schon gut.“, gab Luca ihm zurück. Und lachte herzhaft.
Langsam machten sie sich auf den Rückweg ins Klassenzimmer. Die Pause war schon zu Ende. Carol saß bereits wieder auf ihren Platz und war in Unterlagen vertieft. Auf den Weg zu seinen Platz beobachtete er sie dabei.
Als er saß, klingelte es zum Unterricht und ihr Lehrer kam mit einem Fernseher herein. Allgemeines Stöhnen machte sich in der Klasse breit. Mr. Mason lachte.
„Wir werden uns heute eine Literaturverfilmung ansehen. Der Film dauert in etwa so lang wie die Stunde. Heute in einer Woche gibt ihr eine zweiseitige Zusammenfassung des Stücks ab.“ Damit schob er den Fernseher in Position.
„Und jetzt wollt ihr bestimmt wissen, was dann unser neues Thema werden wird.“
Mr. Mason grinste in die Klasse.
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
„Wollt ihr raten?“, fragte er in die Klasse. Vereinzelt war ein nein zu hören, aber so richtig kam keine Bewegung rein.
Plötzlich rief Melody:“ Romeo und Julia?“
Luca grinste. War ja klar. Weiber!
Die halbe Klasse stöhnte auf.
„Nein beruhigt euch. Den hatten wir doch schon im letzten Jahr. Noch mehr Vorschläge?“, fragte er noch einmal nach. Einige murmelten vor sich hin und andere wetteten schon, welche es denn werden könnte. Laut äußern tat sich aber keiner.
Mr. Mason fummelte weiter am Videorekorder.
„Keiner einen Vorschlag? Also hier ein Tipp.“ Mit diesen Worten drehte er sich wieder zur Klasse.
„Verfilmt nach einem Theaterstück! Kommt jetzt jemand drauf.“
Luca sah, wie Carol zögerlich ihre Hand hob. Na da bin ich ja gespannt.
„Ja, Miss … . Oh, sie sind die Neue. Herzlich Willkommen erst einmal. Miss ...“
Mr Mason suchte angestrengt in seinen Unterlagen.
„Carol Memphis.“, half ihm Carol schnell nach.
„Oh danke, Miss Memphis. Und wie lautet ihr Vorschlag?“, lächelte er ihr aufmunternd zu.
„Die Katze auf den heißen Blechdach?“, sagte sie leise.
„Hm, nicht schlecht. Genau, das ist richtig. Wie sind sie darauf gekommen? Sie haben als Tipp kein Buch genannt, sondern gleich das Theaterstück erwähnt.“, gab sie wissend zurück ohne dabei anmaßend oder arrogant zu wirken.
Luca war erstaunt. Er musste schon sagen, das hätte er zwar gewusst, aber den Zusammenhang nicht so schnell hergestellt. Respekt!!!
Einige drehten sich zu ihr um. Andere murmelten wieder vor sich hin.
„Aber wir schauen den Film, oder?“, rief jemand aus der Klasse. Alle schauten gespannt zu Mr. Mason.
„Ich muss schon sagen, Miss Memphis, ich bin überrascht, wie sie sehen. Schön, freut mich. Wissen sie den auch den Schreiber des guten Stücks?“
„Tennessee Williams Mr. Mason.“, gab Carol zurück.
„Vielen Dank!“, damit wendete er sich wieder an die Klasse.
„Nein wir schauen den Film. Aber bitte nicht ins schwärmen kommen meine Damen und Herren. Die Zusammenfassung schreibt sich nicht allein. So dann wollen wir mal.“
Mr. Mason dimmte das Licht und lies den Film los. Gott sei Dank ohne Vorspann. Ansonsten sitzen wir nach dem Klingeln immer noch hier, wo er doch heute dringend noch in die Stadt wollte. Er brauchte irgendwie mal neue Klamotten für die Party. Er konnte dort ja nicht in seinen alten erscheinen. Luca war sehr modebewusst, und es wurde auch mal wieder Zeit, seine Garderobe etwas aufzubessern. Hinausgezögert hatte er es nun ja doch schon ein Weilchen.
Der Film fing an. Eigentlich schaute er sich gerne solche alten Schmöker an. Aber dazu würde er lieber in seinem Zimmer auf dem Sofa liegen. War doch viel gemütlicher. Also versuchte er das Beste mit seinen Platz zu machen. Gemütlich war es nicht, aber zumindest lies es sich so eine gewisse Zeit lang aushalten. Dann konzentrierte er sich auf den Film, auch wenn Luca ihn bestimmt schon fünf mal gesehen hatte.
Die Zeit verging und es läutete zum Unterrichtsende. Langsam wurde es unruhig in der Klasse. Alle strecken ihre Gliedmaßen in alle möglichen Richtungen und trafen dabei auch den ein oder anderen. Die dann auch zurück traten oder einfach lautstark ihr Missfallen äußerten.
Auch Luca reckte sich, als der Film zu Ende war.
Jamie hatte seinen Sachen bereits zusammen und war schon auf den Sprung.
„Mensch, wieso hast du es denn so eilig?“, fragte Luca nach.
„Sam wartet schon draußen, Sie hatte heute früher Schluss.“
„Man muss Liebe schön sein.“, gab Luca lachend zurück.
„Hey hey. Kein Grund frech zu werden.“, aber Jamie nahm es Luca nicht böse und rannte lachend aus der Klasse.
Mr. Mason rief nur noch allen hinterher, die Zusammenfassung nicht zu vergessen. Dabei schüttelte er leicht seinen Kopf und lächelte dabei. Er sah belustigt aus.
Vor ihm kam auch Bewegung rein. Carol sah auf ihre Uhr. Dann fragte sie Melody was und beide packten ihre Sachen zusammen und gingen aus den Raum. Sie kicherten dabei und Luca sah ihnen beiden nach. Gern wäre er hinterher gegangen, aber ich denke er musste sich Zeit lassen mit Carol. Sie unter Druck zu setzten brachte nun ja wirklich nichts. Außerdem wollte er endlich mal einen Tag ohne Missverständnisse mit ihr verbringen. Also packte er seine Sachen und machte sich auf den Weg nach Hause. Von da wollte er dann in die Stadt.
Carol fand den Film einfach toll. Sie schaute ihn sehr gerne und freute sich deshalb sehr, das sie diesen auch im Unterricht durchnehmen würden. Sie hoffte sehr, dass dies nicht nur bei der geforderten Zusammenfassung blieb. Hier gab es so viel zu sagen und zu diskutieren. Hier konnten die Meinungen sehr auseinander gehen. Mal schauen. Vielleicht traf ja etwas davon zu.
Zusammen mit Melody machte sie sich auf den Weg zum Biologieraum.Heute sollte die erste Arbeit mit der Genforschung anfangen. Sie hatte Melody davon erzählt, das sie bei den Projekt mitmachen dürfte. Melody wusste gar nicht davon und würde ebenfalls gerne mitmachen. Also beschloss sie kurzerhand Carol zu begleiten und mal beim Direktor nah zu fragen. Das konnte zumindest nicht schaden. Sie hatte in Bio einen guten Notendurchschnitt und wollte später mal Mikrobiologie studieren. Da käme ihr so ein Projekt ganz gelegen. Es machte sich gut auf einer Bewerbung für die Uni. Nicht, das sie es nur deswegen machen würde. Spaß hätte sie dabei auch.
Dort angekommen, trafen sie auf die übrigen Teilnehmer. Mr. Wayne, der Direktor war noch nicht da und die beiden gesellten sich zu den anderen. Sie machten sich untereinander bekannt, und hörten auch heraus, das jemand nicht mehr teilnehmen konnte. Oh je! Gut das Melody mitmachen möchte.
Als Mr. Wayne kam, hatte er ein bedrückten Gesichtsausdruck. Der passte s gar nicht zu seinen fröhlichen Augen. Er schaute in die Runde und blieb bei Melody hängen.
„Miss Foster, ich wusste gar nicht das sie Teilnehmer sind.“
Der Direktor sprach sie auch sogleich an. Melody wurde knallrot.
„Ich wollte eigentlich gerne mitmachen bei diesen Projekt.“
Auf einmal lichtete sich das Gesicht von Mr. Wayne.
„Na wunderbar. Allerdings werden wir heute noch nicht anfangen. Ich musste leider wegen der Absage den Genforscher ebenfalls absagen. Denn ihr wisst ja, das dieses Projekt nur mit einer bestimmten Teilnehmerzahl funktioniert und gefördert wird. Ich konnte ja nicht ahnen, das wir hier eine Freiwillige haben.“
Allgemeines Bedauern zog auf.
„Unter den Umständen werde ich ihn gleich wieder anrufen. Heute werden wir allerdings dann noch nicht anfangen. Sondern erst nächsten Freitag. Ich hoffe, dann sind alle noch dabei.“, er schaute einmal in die Runde.
„Also seit nicht traurig. Jetzt müssen wir es auch nicht verschieben oder aufgeben. Miss Foster, herzlich Willkommen hier im Genprojekt.“
Damit ging er eilig wieder aus den Raum und wir standen ein wenig belämmert herum.
„Ja dann halt nächsten Freitag.“, sagte Carol zu Melody.
„Eigentlich ja auch nicht so schlecht. Dann kann ich meine Mutter auch drauf vorbereiten.“, antwortete sie darauf. „Und was machen wir jetzt?“
„Ja nah Hause würde ich allerdings noch nicht wollen!“, gab Carol viel zu schnell zu.
„Hm, dich bedrückt doch was? Magst drüber reden?“, sagte Melody leise zu Carol. Melody sah, das Carol fast die Tränen kamen.
„Weißt du was? Wir werden jetzt mal in ein tolles Café gehen. Ich kenne da ein ganz gutes, gar nicht so weit weg. Und wenn du magst, kannst du es mir ja erzählen.“
Damit hakte sie sich bei Carol ein und zog sie mit sich fort.
Plötzlich rief Melody:“ Romeo und Julia?“
Luca grinste. War ja klar. Weiber!
Die halbe Klasse stöhnte auf.
„Nein beruhigt euch. Den hatten wir doch schon im letzten Jahr. Noch mehr Vorschläge?“, fragte er noch einmal nach. Einige murmelten vor sich hin und andere wetteten schon, welche es denn werden könnte. Laut äußern tat sich aber keiner.
Mr. Mason fummelte weiter am Videorekorder.
„Keiner einen Vorschlag? Also hier ein Tipp.“ Mit diesen Worten drehte er sich wieder zur Klasse.
„Verfilmt nach einem Theaterstück! Kommt jetzt jemand drauf.“
Luca sah, wie Carol zögerlich ihre Hand hob. Na da bin ich ja gespannt.
„Ja, Miss … . Oh, sie sind die Neue. Herzlich Willkommen erst einmal. Miss ...“
Mr Mason suchte angestrengt in seinen Unterlagen.
„Carol Memphis.“, half ihm Carol schnell nach.
„Oh danke, Miss Memphis. Und wie lautet ihr Vorschlag?“, lächelte er ihr aufmunternd zu.
„Die Katze auf den heißen Blechdach?“, sagte sie leise.
„Hm, nicht schlecht. Genau, das ist richtig. Wie sind sie darauf gekommen? Sie haben als Tipp kein Buch genannt, sondern gleich das Theaterstück erwähnt.“, gab sie wissend zurück ohne dabei anmaßend oder arrogant zu wirken.
Luca war erstaunt. Er musste schon sagen, das hätte er zwar gewusst, aber den Zusammenhang nicht so schnell hergestellt. Respekt!!!
Einige drehten sich zu ihr um. Andere murmelten wieder vor sich hin.
„Aber wir schauen den Film, oder?“, rief jemand aus der Klasse. Alle schauten gespannt zu Mr. Mason.
„Ich muss schon sagen, Miss Memphis, ich bin überrascht, wie sie sehen. Schön, freut mich. Wissen sie den auch den Schreiber des guten Stücks?“
„Tennessee Williams Mr. Mason.“, gab Carol zurück.
„Vielen Dank!“, damit wendete er sich wieder an die Klasse.
„Nein wir schauen den Film. Aber bitte nicht ins schwärmen kommen meine Damen und Herren. Die Zusammenfassung schreibt sich nicht allein. So dann wollen wir mal.“
Mr. Mason dimmte das Licht und lies den Film los. Gott sei Dank ohne Vorspann. Ansonsten sitzen wir nach dem Klingeln immer noch hier, wo er doch heute dringend noch in die Stadt wollte. Er brauchte irgendwie mal neue Klamotten für die Party. Er konnte dort ja nicht in seinen alten erscheinen. Luca war sehr modebewusst, und es wurde auch mal wieder Zeit, seine Garderobe etwas aufzubessern. Hinausgezögert hatte er es nun ja doch schon ein Weilchen.
Der Film fing an. Eigentlich schaute er sich gerne solche alten Schmöker an. Aber dazu würde er lieber in seinem Zimmer auf dem Sofa liegen. War doch viel gemütlicher. Also versuchte er das Beste mit seinen Platz zu machen. Gemütlich war es nicht, aber zumindest lies es sich so eine gewisse Zeit lang aushalten. Dann konzentrierte er sich auf den Film, auch wenn Luca ihn bestimmt schon fünf mal gesehen hatte.
Die Zeit verging und es läutete zum Unterrichtsende. Langsam wurde es unruhig in der Klasse. Alle strecken ihre Gliedmaßen in alle möglichen Richtungen und trafen dabei auch den ein oder anderen. Die dann auch zurück traten oder einfach lautstark ihr Missfallen äußerten.
Auch Luca reckte sich, als der Film zu Ende war.
Jamie hatte seinen Sachen bereits zusammen und war schon auf den Sprung.
„Mensch, wieso hast du es denn so eilig?“, fragte Luca nach.
„Sam wartet schon draußen, Sie hatte heute früher Schluss.“
„Man muss Liebe schön sein.“, gab Luca lachend zurück.
„Hey hey. Kein Grund frech zu werden.“, aber Jamie nahm es Luca nicht böse und rannte lachend aus der Klasse.
Mr. Mason rief nur noch allen hinterher, die Zusammenfassung nicht zu vergessen. Dabei schüttelte er leicht seinen Kopf und lächelte dabei. Er sah belustigt aus.
Vor ihm kam auch Bewegung rein. Carol sah auf ihre Uhr. Dann fragte sie Melody was und beide packten ihre Sachen zusammen und gingen aus den Raum. Sie kicherten dabei und Luca sah ihnen beiden nach. Gern wäre er hinterher gegangen, aber ich denke er musste sich Zeit lassen mit Carol. Sie unter Druck zu setzten brachte nun ja wirklich nichts. Außerdem wollte er endlich mal einen Tag ohne Missverständnisse mit ihr verbringen. Also packte er seine Sachen und machte sich auf den Weg nach Hause. Von da wollte er dann in die Stadt.
Carol fand den Film einfach toll. Sie schaute ihn sehr gerne und freute sich deshalb sehr, das sie diesen auch im Unterricht durchnehmen würden. Sie hoffte sehr, dass dies nicht nur bei der geforderten Zusammenfassung blieb. Hier gab es so viel zu sagen und zu diskutieren. Hier konnten die Meinungen sehr auseinander gehen. Mal schauen. Vielleicht traf ja etwas davon zu.
Zusammen mit Melody machte sie sich auf den Weg zum Biologieraum.Heute sollte die erste Arbeit mit der Genforschung anfangen. Sie hatte Melody davon erzählt, das sie bei den Projekt mitmachen dürfte. Melody wusste gar nicht davon und würde ebenfalls gerne mitmachen. Also beschloss sie kurzerhand Carol zu begleiten und mal beim Direktor nah zu fragen. Das konnte zumindest nicht schaden. Sie hatte in Bio einen guten Notendurchschnitt und wollte später mal Mikrobiologie studieren. Da käme ihr so ein Projekt ganz gelegen. Es machte sich gut auf einer Bewerbung für die Uni. Nicht, das sie es nur deswegen machen würde. Spaß hätte sie dabei auch.
Dort angekommen, trafen sie auf die übrigen Teilnehmer. Mr. Wayne, der Direktor war noch nicht da und die beiden gesellten sich zu den anderen. Sie machten sich untereinander bekannt, und hörten auch heraus, das jemand nicht mehr teilnehmen konnte. Oh je! Gut das Melody mitmachen möchte.
Als Mr. Wayne kam, hatte er ein bedrückten Gesichtsausdruck. Der passte s gar nicht zu seinen fröhlichen Augen. Er schaute in die Runde und blieb bei Melody hängen.
„Miss Foster, ich wusste gar nicht das sie Teilnehmer sind.“
Der Direktor sprach sie auch sogleich an. Melody wurde knallrot.
„Ich wollte eigentlich gerne mitmachen bei diesen Projekt.“
Auf einmal lichtete sich das Gesicht von Mr. Wayne.
„Na wunderbar. Allerdings werden wir heute noch nicht anfangen. Ich musste leider wegen der Absage den Genforscher ebenfalls absagen. Denn ihr wisst ja, das dieses Projekt nur mit einer bestimmten Teilnehmerzahl funktioniert und gefördert wird. Ich konnte ja nicht ahnen, das wir hier eine Freiwillige haben.“
Allgemeines Bedauern zog auf.
„Unter den Umständen werde ich ihn gleich wieder anrufen. Heute werden wir allerdings dann noch nicht anfangen. Sondern erst nächsten Freitag. Ich hoffe, dann sind alle noch dabei.“, er schaute einmal in die Runde.
„Also seit nicht traurig. Jetzt müssen wir es auch nicht verschieben oder aufgeben. Miss Foster, herzlich Willkommen hier im Genprojekt.“
Damit ging er eilig wieder aus den Raum und wir standen ein wenig belämmert herum.
„Ja dann halt nächsten Freitag.“, sagte Carol zu Melody.
„Eigentlich ja auch nicht so schlecht. Dann kann ich meine Mutter auch drauf vorbereiten.“, antwortete sie darauf. „Und was machen wir jetzt?“
„Ja nah Hause würde ich allerdings noch nicht wollen!“, gab Carol viel zu schnell zu.
„Hm, dich bedrückt doch was? Magst drüber reden?“, sagte Melody leise zu Carol. Melody sah, das Carol fast die Tränen kamen.
„Weißt du was? Wir werden jetzt mal in ein tolles Café gehen. Ich kenne da ein ganz gutes, gar nicht so weit weg. Und wenn du magst, kannst du es mir ja erzählen.“
Damit hakte sie sich bei Carol ein und zog sie mit sich fort.
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Carol konnte nicht einmal mehr nicken, so schnell ging das. Und es war auf alle Fälle besser als nach Hause zu gehen. Als lies sie sich von Melody bereitwillig mitziehen.
Sie nahmen ihre Sachen und machten sich zu Fuß auf in die Stadt zu dem besagten Kaffee. Als sie dort ankamen, war Carol echt überrascht. Das Café erstreckte sich über zwei Etagen und schien viel von Studenten genutzt zu werden. Überall lagen Bücher und verstreute Zettel auf den Tischen. Sie schienen hier gerne ihre Zeit zu verbringen. Trotz das so viele Menschen hier waren, war der Geräuschpegel sehr niedrig. Man hörte nur ein leises Murmeln von den Tischen. Alles war in warmen Rot-, Orange- und Brauntönen gehalten und es gab eine schöne Nischeneinteilung. Man war unter Leuten und hatte doch seine Ruhe. Carol fühlte sich sofort wohl.
„Na und? Wie gefällt es dir?“, Melody sah sehr wohl, wie sehr ich staunte und grinste über das ganze Gesicht.
„Es ist echt toll hier.“, bekam auch Carol endlich mal den Mund auf.
„Na hab ich mir doch gedacht, das du dich hier wohl fühlen wirst.“, entgegnete Melody.
„Am besten du suchst uns oben eine Ecke und ich hol uns zweimal den Spezialkaffee. Du trinkst doch Kaffee oder?“
Carol nickte kurz und Melody machte sogleich auf die Socken zum Tresen. Langsam ging Carol durch dem Café auf die Treppe zu. Oben angekommen schaute sie sich erst einmal um. Sie musste sich erst einmal orientieren. Hier oben war alles genau wie unten. Gleiche Farben, gleicher Stil und gleiche Aufteilung. Sie suchte einen freien Platz und entdeckte einen am Fenster. Wie passend eine Zweierbank mit einem kleinen Tisch davor mit Sicht auf die belebte Straße. Bevor sie anfing zu träumen, schlängelte sich durch die Tische durch. Nicht dass das kleine Plätzchen noch vor ihrer Nase weggeschnappt werden würde. Sie setzte sich und wartete auf Melody.
Inzwischen schaute sie ein wenig nach draußen. Sie war sich nicht sicher, inwiefern sie Melody vertrauen konnte. Aber wenn ich es nicht probiere, bekomme ich es nie heraus! Ich werde es ihr einfach erzählen. Bei Melody fühlte sie sich wohl. Das hatte sie noch nie so erlebt. Jedenfalls nicht so schnell. Sie war mit ihr auf der gleichen Wellenlänge. Sie verstanden sich sofort. Auch wenn Melody viel fröhlicher und ungezwungener wirkte. Sie musste doch Freundinnen haben? Carol nahm sich vor, sie mal danach zu fragen.
Viel weiter kam Carol nicht mit ihren Gedanken. Melody kam mit zwei Bechern balancierend zum Tisch.
„So hier zweimal der Spezialkaffee des Hauses. Der wird dir schmecken.“
Damit stellte sie zwei dampfende Becher Kaffee vor Carols Nase. Sofort nahm sie einen. Ihr war nicht kalt, aber sie hatte das Bedürfnis sich daran festzuhalten. Das was sie jetzt erzählen würde, war nicht einfach für sie. Die Geschichte selbst war nicht so schlimm. Das was ihr mehr Sorgen machte, waren die Ereignisse von heute morgen. Den ganzen Tag hatte sie nicht dran denken wollen. Ist auch sehr gut gelungen, aber sie wusste irgendwann würde sie sich ihren Gedanken so oder so stellen müssen. Warum denn nicht gleich jetzt. Carol versuchte sich selbst zu motivieren.
Ein wenig beschämt schaute sie in den Becher.
„Es ist eine etwas komplizierte Geschichte Melody und ich weiß nicht, ob du sie hören möchtest.“ Sie versuchte es schon mal selbst anzufangen. Na wenn das nichts ist Carol. Dann mal weiter.
Melody legte ihr die Hand auf den Arm.
„Du musst es auch nicht, wenn du nicht willst. Ich würde dir gerne helfen.“
Carol lächelte sie dankbar an. Vorsichtig nahm sie einen Schluck Kaffee.
Puuhh ist das heiß. Hm, aber lecker.
„Was ist das für einer? Der ist lecker.“, fragte sie deshalb nach.
„Das ist hier ein Geheimnis, das sie streng hüten. Nicht einmal die Angestellten sollen es wissen.“, flüsterte Melody Carol zu.
Carol kicherte. „Das ist ja spannend.“
So langsam sollte ich mal anfangen, wenn ich heute noch fertig werden will. Nur wo?
Sie nahm noch einen Schluck Kaffee und atmete einmal tief durch. Dann schaute sie auf die Straße, bevor sie anfing alles zu erzählen. Es entspannte sie etwas, so auf die Bewegung unter ihr zu schauen.
„Erst einmal musst du wissen, dass wir viel umziehen. Meine Mum ist Innenarchitektin und nimmt gerne neue Herausforderungen an. Dann ziehen wir mit ihr wieder an einen neuen Ort.“ Carol verzog leicht den Mund schloss kurz die Augen.
„Ich war 15 und wir lebten gerade in einem Vorort von Chicago. Mir war etwas langweilig und ich wollte was sinnvolles tun. Eine Nachbarin erzählte mir, dass es in der Nähe ein Wohnheim für kranke Jugendliche geben würde. Überwiegend waren dort Kinder mit Mongolismus. Sie hätte da eine Weile selbst gearbeitet, bis sie in den Ruhestand gegangen ist. Ab und zu ging sie noch hin, um den Kranken Gesellschaft zu leisten. Sie schlug vor, wenn ich mag, mich mal mit dorthin zu nehmen. Mum und Dad fanden es eine tolle Idee. Also fuhr ich mal mit. Ich dachte mir, mal schauen kann man ja. Wenn ich damit nicht klar käme, müsste ich auch nicht wieder da hin. Aber mir gefiel es sehr gut und ich verbrachte jeden zweiten Nachmittag auf dem Gelände. Mir machte es Spaß mich mit ihnen zu beschäftigen. Spielen, vorlesen, ins Kino gehen! Sie waren ja auch in meinen Alter und sehr lieb.“
Carol lächelte leicht bei der Erinnerung daran. Sie nahm noch einen Schluck Kaffee.
„Eines Tages kam wieder ein Schwung neuer Gäste. So nannten wir sie immer. Sie sollten sich wie im Urlaub fühlen. Und wir gaben uns auch große Mühe. Wie gesagt, den einen Tag kamen dann die Neuen. Wir begrüßten alle und zeigten ihnen, wo sie was finden konnten. Zumindest für diejenigen, die sich das auch merken konnten. Es gab ja auch schwierige Fälle. Mit denen hatte ich aber weiter nichts zu tun, und sah sie teilweise auch nicht einmal.“
Jetzt machte sie eine Pause. Melody unterbrach sie nicht. Sie konnte sich denken, das Carol gerade überlegte, wie sie weiter erzählen sollte. Und dann sprach sie weiter.
„Eines Tages sollte ich einen Ordner in die Spezialabteilung bringen. Hier lagen schwerwiegende Fälle, die sehr krank waren. Und da sah ich ihn. Er schaute aus dem Fenster. Wahrscheinlich beobachtete er die anderen beim spielen. Er sah traurig aus, und ich stand im Türrahmen und beobachtete ihn. Vielleicht merkte er es, aber er gab keinen Laut von sich. Seit dem ging ich immer mal wieder nach oben, und setzte mich zu ihm. So für eine Stunde. Und eines Tages sprach er mit mir. Er sagte: Ich bin Billy Bennet.“
Carol schluckte und kämpfte mit den Tränen. Dann schaute Melody kurz an. Sie starrte aber auch aus den Fenster und lauschte Carol bei ihrer Geschichte.
„Du musst nicht weiter erzählen, wenn es dir zu schwer fällt.“, sagte sie leise und schaute kurz auf.
Carol schüttelte nur den Kopf und erzählte weiter.
„Mehr sagte er nicht. Er stellte sich mir nur vor. Ich sagte ihm auch meinen Namen. Und dann schwiegen wir wieder. Als ich ging, hörte ich, wie er meinen Namen flüsterte. Das war echt ein schönes Gefühl. Draußen vor dem Zimmer stand der Arzt von ihm und hielt mich einen Moment zurück. Er sagte mir, ich sei die erste gewesen, mit der er sprach, auch wenn es nur diese paar Worte waren. Eigentlich wollte er mich bitten, ihn in Ruhe zu lassen, aber er lies mich immer wieder und wieder kommen. Es schien ihm gut zu tun. Irgendwann brachte ich drei Bücher nach oben und legte sie ihn auf den Tisch und ging kurz raus. Als ich wieder kam, lag eins auf meinen Platz und ich las ihn daraus vor. Ich kannte es schon fast auswendig.“
Kurz lachte Carol auf.
„Er mochte es, wenn ich ihm daraus vorlas. Nach Wochen traute ich mich den Arzt zu fragen was er denn hatte. Das er an Mongolismus litt, wusste ich ja, aber er lag auf der Spezialstation. Er hatte auch noch schwere Leukämie. Ihm traf es gleich doppelt. Normal war das nicht, dieser Krankheitsverlauf. Na ja. Ihm ging es nicht gut, und der Arzt meinte, ich gebe ihm Hoffnung und ein bisschen Leben zurück. Also freundete ich mich noch mehr mit ihm an. Wir sprachen inzwischen schon sehr viel miteinander und eines Tages nahm ich mir einen Rollstuhl und schleuste ihn heimlich in den Park. Irgendwann erwischten sie mich auch dabei. Aber seine Werte waren stabil und wir dürften zweimal die Woche eine halbe Stunde raus. Ihm ging es scheinbar immer besser.“
Wieder stockte Carol. Der Gedanke tat ihr weh. Am liebsten würde sie aufstehen und weg rennen. Weit weg rennen.
„Und dann mussten wir wieder weg. Meine Mum hatte wieder einen neuen Job angenommen. Also mussten wir wieder weg. Ich konnte es nicht fassen. Ich wollte nicht weg. Billy brauchte mich doch! Warum tat sie es immer wieder? Ich war so sauer. Ich verstand sie, aber ich wollte nicht weg. Verstehst du?“
Carol erwartete nicht wirklich eine Antwort, und Melody wusste das. Also sprach sie einfach weiter.
„Na ja, mir viel es schwer mich zu verabschieden. Ich konnte es ihm nicht sagen. Aber ich musste ja. Ich stand da und sagte es ihm. Er sah mich nicht einmal an. Und ich redete und redete und redete. Hörte gar nicht mehr auf. email und Telefonate schlug ich vor. Ich wollte ihn besuchen kommen. Aber er hörte nicht mehr zu und wollte mich nicht einmal mehr ansehen. Er tat mir so Leid. Ich tat mir so Leid. Und ich wollte wirklich nicht gehen. Ich stand da und weinte. Bestimmt ewig. Bis mich eine Schwester weg zog. Dann riss ich mich los und rannte nach Hause direkt in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett. Überall standen schon die gepackten Kisten. Den nächsten Morgen machte ich einen Aufstand. Aber letztendlich wusste ich, dass ich keine Chance hatte.“
Carol saß da und eine einzelne Träne rollte ihr Gesicht herunter. Lange sagte sie nichts. Die Geschehnisse hatten sie wieder. Ob sie es wollte oder nicht.
„Er meldete sich nicht und ich hatte nur Kontakt mit der Leiterin. Sie hielt mich auf den laufenden. Aber es ging ihn immer schlechter. Und die Nachrichten wurden immer weniger. Ich hatte schon lange keine mehr bekommen. Und umgezogen waren wir inzwischen auch schon wieder.“
Wieder entstand eine Pause und Melody sah, wie Carol wütend wurde.
„Und heute morgen lies meine Mum den Oberhammer sausen. Billy ist nach nicht ganz zwei Monaten gestorben. Meine Mum fing die Mail von der Heimleitung ab und löschte sie. Seit zwei Jahren ist Billy nicht mehr da und heute morgen … “
Carol konnte nicht mehr. Ihr strömten die Tränen aus den Augen und fanden scheinbar kein Ende. Melody nahm sie in den Arm und hielt sie. Tröstend strich sie ihr über den Rücken.
„Ich konnte mich nicht mal verabschieden. Und ich frage mich, warum ich immer noch Mails bekam. Ich versteh es nicht. Ja er war sehr krank aber warum dürfte ich nicht tschüss sagen?“ Sie weinte und weinte. Irgendwann versiegten die Tränen und das Schluchzen hörte auf.
„Geht´s wieder etwas?“, fragte Melody Carol leise.
Carol nickte und setzte sich wieder ein Stück beiseite.
„Entschuldige. Aber es kam alles auf einmal hoch. Darauf war ich nicht vorbereitet.“ Carol lächelte schon wieder.
„Willst du da jetzt mal hinfahren? Ich meine zu Billy?“, vorsichtig stellte Melody die Frage. Sie war sich nicht sicher, ob das jetzt taktvoll war zu fragen.
„Ja, vielleicht fliegt mein Dad mit mir hin oder so.“
„Danke Melody. Ich danke dir wirklich.“
„Och gern geschehen. Wollen wir noch einen Kaffee trinken bevor es nach Hause geht. Meine Mum wartet bestimmt schon. Ich will mir ja den Besuch der Party heute Abend nicht vermasseln. Du kommst doch noch, oder?“
„Ja ein Kaffee geht noch. Natürlich. Ich glaube so ein bisschen Ablenkung tut mir auch mal ganz gut.“ Carol war froh geredet zu haben. Ihr ging es jetzt so viel besser. Eine große Last war herunter und sie glaubte, mit der Trauer umgehen zu können.
Aber wer hat mir die Mails geschickt, wenn er schon nach zwei Monaten gestorben ist? Carol fing an zu grübeln. Sie würde ihre Mutter fragen müssen. Und ein Gespräch stand bestimmt auch schon aus. Lust hatte sie dazu nicht. Sie war einfach zu wütend auf ihre Mum. Sie verstand sie nicht.
Sie nahmen ihre Sachen und machten sich zu Fuß auf in die Stadt zu dem besagten Kaffee. Als sie dort ankamen, war Carol echt überrascht. Das Café erstreckte sich über zwei Etagen und schien viel von Studenten genutzt zu werden. Überall lagen Bücher und verstreute Zettel auf den Tischen. Sie schienen hier gerne ihre Zeit zu verbringen. Trotz das so viele Menschen hier waren, war der Geräuschpegel sehr niedrig. Man hörte nur ein leises Murmeln von den Tischen. Alles war in warmen Rot-, Orange- und Brauntönen gehalten und es gab eine schöne Nischeneinteilung. Man war unter Leuten und hatte doch seine Ruhe. Carol fühlte sich sofort wohl.
„Na und? Wie gefällt es dir?“, Melody sah sehr wohl, wie sehr ich staunte und grinste über das ganze Gesicht.
„Es ist echt toll hier.“, bekam auch Carol endlich mal den Mund auf.
„Na hab ich mir doch gedacht, das du dich hier wohl fühlen wirst.“, entgegnete Melody.
„Am besten du suchst uns oben eine Ecke und ich hol uns zweimal den Spezialkaffee. Du trinkst doch Kaffee oder?“
Carol nickte kurz und Melody machte sogleich auf die Socken zum Tresen. Langsam ging Carol durch dem Café auf die Treppe zu. Oben angekommen schaute sie sich erst einmal um. Sie musste sich erst einmal orientieren. Hier oben war alles genau wie unten. Gleiche Farben, gleicher Stil und gleiche Aufteilung. Sie suchte einen freien Platz und entdeckte einen am Fenster. Wie passend eine Zweierbank mit einem kleinen Tisch davor mit Sicht auf die belebte Straße. Bevor sie anfing zu träumen, schlängelte sich durch die Tische durch. Nicht dass das kleine Plätzchen noch vor ihrer Nase weggeschnappt werden würde. Sie setzte sich und wartete auf Melody.
Inzwischen schaute sie ein wenig nach draußen. Sie war sich nicht sicher, inwiefern sie Melody vertrauen konnte. Aber wenn ich es nicht probiere, bekomme ich es nie heraus! Ich werde es ihr einfach erzählen. Bei Melody fühlte sie sich wohl. Das hatte sie noch nie so erlebt. Jedenfalls nicht so schnell. Sie war mit ihr auf der gleichen Wellenlänge. Sie verstanden sich sofort. Auch wenn Melody viel fröhlicher und ungezwungener wirkte. Sie musste doch Freundinnen haben? Carol nahm sich vor, sie mal danach zu fragen.
Viel weiter kam Carol nicht mit ihren Gedanken. Melody kam mit zwei Bechern balancierend zum Tisch.
„So hier zweimal der Spezialkaffee des Hauses. Der wird dir schmecken.“
Damit stellte sie zwei dampfende Becher Kaffee vor Carols Nase. Sofort nahm sie einen. Ihr war nicht kalt, aber sie hatte das Bedürfnis sich daran festzuhalten. Das was sie jetzt erzählen würde, war nicht einfach für sie. Die Geschichte selbst war nicht so schlimm. Das was ihr mehr Sorgen machte, waren die Ereignisse von heute morgen. Den ganzen Tag hatte sie nicht dran denken wollen. Ist auch sehr gut gelungen, aber sie wusste irgendwann würde sie sich ihren Gedanken so oder so stellen müssen. Warum denn nicht gleich jetzt. Carol versuchte sich selbst zu motivieren.
Ein wenig beschämt schaute sie in den Becher.
„Es ist eine etwas komplizierte Geschichte Melody und ich weiß nicht, ob du sie hören möchtest.“ Sie versuchte es schon mal selbst anzufangen. Na wenn das nichts ist Carol. Dann mal weiter.
Melody legte ihr die Hand auf den Arm.
„Du musst es auch nicht, wenn du nicht willst. Ich würde dir gerne helfen.“
Carol lächelte sie dankbar an. Vorsichtig nahm sie einen Schluck Kaffee.
Puuhh ist das heiß. Hm, aber lecker.
„Was ist das für einer? Der ist lecker.“, fragte sie deshalb nach.
„Das ist hier ein Geheimnis, das sie streng hüten. Nicht einmal die Angestellten sollen es wissen.“, flüsterte Melody Carol zu.
Carol kicherte. „Das ist ja spannend.“
So langsam sollte ich mal anfangen, wenn ich heute noch fertig werden will. Nur wo?
Sie nahm noch einen Schluck Kaffee und atmete einmal tief durch. Dann schaute sie auf die Straße, bevor sie anfing alles zu erzählen. Es entspannte sie etwas, so auf die Bewegung unter ihr zu schauen.
„Erst einmal musst du wissen, dass wir viel umziehen. Meine Mum ist Innenarchitektin und nimmt gerne neue Herausforderungen an. Dann ziehen wir mit ihr wieder an einen neuen Ort.“ Carol verzog leicht den Mund schloss kurz die Augen.
„Ich war 15 und wir lebten gerade in einem Vorort von Chicago. Mir war etwas langweilig und ich wollte was sinnvolles tun. Eine Nachbarin erzählte mir, dass es in der Nähe ein Wohnheim für kranke Jugendliche geben würde. Überwiegend waren dort Kinder mit Mongolismus. Sie hätte da eine Weile selbst gearbeitet, bis sie in den Ruhestand gegangen ist. Ab und zu ging sie noch hin, um den Kranken Gesellschaft zu leisten. Sie schlug vor, wenn ich mag, mich mal mit dorthin zu nehmen. Mum und Dad fanden es eine tolle Idee. Also fuhr ich mal mit. Ich dachte mir, mal schauen kann man ja. Wenn ich damit nicht klar käme, müsste ich auch nicht wieder da hin. Aber mir gefiel es sehr gut und ich verbrachte jeden zweiten Nachmittag auf dem Gelände. Mir machte es Spaß mich mit ihnen zu beschäftigen. Spielen, vorlesen, ins Kino gehen! Sie waren ja auch in meinen Alter und sehr lieb.“
Carol lächelte leicht bei der Erinnerung daran. Sie nahm noch einen Schluck Kaffee.
„Eines Tages kam wieder ein Schwung neuer Gäste. So nannten wir sie immer. Sie sollten sich wie im Urlaub fühlen. Und wir gaben uns auch große Mühe. Wie gesagt, den einen Tag kamen dann die Neuen. Wir begrüßten alle und zeigten ihnen, wo sie was finden konnten. Zumindest für diejenigen, die sich das auch merken konnten. Es gab ja auch schwierige Fälle. Mit denen hatte ich aber weiter nichts zu tun, und sah sie teilweise auch nicht einmal.“
Jetzt machte sie eine Pause. Melody unterbrach sie nicht. Sie konnte sich denken, das Carol gerade überlegte, wie sie weiter erzählen sollte. Und dann sprach sie weiter.
„Eines Tages sollte ich einen Ordner in die Spezialabteilung bringen. Hier lagen schwerwiegende Fälle, die sehr krank waren. Und da sah ich ihn. Er schaute aus dem Fenster. Wahrscheinlich beobachtete er die anderen beim spielen. Er sah traurig aus, und ich stand im Türrahmen und beobachtete ihn. Vielleicht merkte er es, aber er gab keinen Laut von sich. Seit dem ging ich immer mal wieder nach oben, und setzte mich zu ihm. So für eine Stunde. Und eines Tages sprach er mit mir. Er sagte: Ich bin Billy Bennet.“
Carol schluckte und kämpfte mit den Tränen. Dann schaute Melody kurz an. Sie starrte aber auch aus den Fenster und lauschte Carol bei ihrer Geschichte.
„Du musst nicht weiter erzählen, wenn es dir zu schwer fällt.“, sagte sie leise und schaute kurz auf.
Carol schüttelte nur den Kopf und erzählte weiter.
„Mehr sagte er nicht. Er stellte sich mir nur vor. Ich sagte ihm auch meinen Namen. Und dann schwiegen wir wieder. Als ich ging, hörte ich, wie er meinen Namen flüsterte. Das war echt ein schönes Gefühl. Draußen vor dem Zimmer stand der Arzt von ihm und hielt mich einen Moment zurück. Er sagte mir, ich sei die erste gewesen, mit der er sprach, auch wenn es nur diese paar Worte waren. Eigentlich wollte er mich bitten, ihn in Ruhe zu lassen, aber er lies mich immer wieder und wieder kommen. Es schien ihm gut zu tun. Irgendwann brachte ich drei Bücher nach oben und legte sie ihn auf den Tisch und ging kurz raus. Als ich wieder kam, lag eins auf meinen Platz und ich las ihn daraus vor. Ich kannte es schon fast auswendig.“
Kurz lachte Carol auf.
„Er mochte es, wenn ich ihm daraus vorlas. Nach Wochen traute ich mich den Arzt zu fragen was er denn hatte. Das er an Mongolismus litt, wusste ich ja, aber er lag auf der Spezialstation. Er hatte auch noch schwere Leukämie. Ihm traf es gleich doppelt. Normal war das nicht, dieser Krankheitsverlauf. Na ja. Ihm ging es nicht gut, und der Arzt meinte, ich gebe ihm Hoffnung und ein bisschen Leben zurück. Also freundete ich mich noch mehr mit ihm an. Wir sprachen inzwischen schon sehr viel miteinander und eines Tages nahm ich mir einen Rollstuhl und schleuste ihn heimlich in den Park. Irgendwann erwischten sie mich auch dabei. Aber seine Werte waren stabil und wir dürften zweimal die Woche eine halbe Stunde raus. Ihm ging es scheinbar immer besser.“
Wieder stockte Carol. Der Gedanke tat ihr weh. Am liebsten würde sie aufstehen und weg rennen. Weit weg rennen.
„Und dann mussten wir wieder weg. Meine Mum hatte wieder einen neuen Job angenommen. Also mussten wir wieder weg. Ich konnte es nicht fassen. Ich wollte nicht weg. Billy brauchte mich doch! Warum tat sie es immer wieder? Ich war so sauer. Ich verstand sie, aber ich wollte nicht weg. Verstehst du?“
Carol erwartete nicht wirklich eine Antwort, und Melody wusste das. Also sprach sie einfach weiter.
„Na ja, mir viel es schwer mich zu verabschieden. Ich konnte es ihm nicht sagen. Aber ich musste ja. Ich stand da und sagte es ihm. Er sah mich nicht einmal an. Und ich redete und redete und redete. Hörte gar nicht mehr auf. email und Telefonate schlug ich vor. Ich wollte ihn besuchen kommen. Aber er hörte nicht mehr zu und wollte mich nicht einmal mehr ansehen. Er tat mir so Leid. Ich tat mir so Leid. Und ich wollte wirklich nicht gehen. Ich stand da und weinte. Bestimmt ewig. Bis mich eine Schwester weg zog. Dann riss ich mich los und rannte nach Hause direkt in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett. Überall standen schon die gepackten Kisten. Den nächsten Morgen machte ich einen Aufstand. Aber letztendlich wusste ich, dass ich keine Chance hatte.“
Carol saß da und eine einzelne Träne rollte ihr Gesicht herunter. Lange sagte sie nichts. Die Geschehnisse hatten sie wieder. Ob sie es wollte oder nicht.
„Er meldete sich nicht und ich hatte nur Kontakt mit der Leiterin. Sie hielt mich auf den laufenden. Aber es ging ihn immer schlechter. Und die Nachrichten wurden immer weniger. Ich hatte schon lange keine mehr bekommen. Und umgezogen waren wir inzwischen auch schon wieder.“
Wieder entstand eine Pause und Melody sah, wie Carol wütend wurde.
„Und heute morgen lies meine Mum den Oberhammer sausen. Billy ist nach nicht ganz zwei Monaten gestorben. Meine Mum fing die Mail von der Heimleitung ab und löschte sie. Seit zwei Jahren ist Billy nicht mehr da und heute morgen … “
Carol konnte nicht mehr. Ihr strömten die Tränen aus den Augen und fanden scheinbar kein Ende. Melody nahm sie in den Arm und hielt sie. Tröstend strich sie ihr über den Rücken.
„Ich konnte mich nicht mal verabschieden. Und ich frage mich, warum ich immer noch Mails bekam. Ich versteh es nicht. Ja er war sehr krank aber warum dürfte ich nicht tschüss sagen?“ Sie weinte und weinte. Irgendwann versiegten die Tränen und das Schluchzen hörte auf.
„Geht´s wieder etwas?“, fragte Melody Carol leise.
Carol nickte und setzte sich wieder ein Stück beiseite.
„Entschuldige. Aber es kam alles auf einmal hoch. Darauf war ich nicht vorbereitet.“ Carol lächelte schon wieder.
„Willst du da jetzt mal hinfahren? Ich meine zu Billy?“, vorsichtig stellte Melody die Frage. Sie war sich nicht sicher, ob das jetzt taktvoll war zu fragen.
„Ja, vielleicht fliegt mein Dad mit mir hin oder so.“
„Danke Melody. Ich danke dir wirklich.“
„Och gern geschehen. Wollen wir noch einen Kaffee trinken bevor es nach Hause geht. Meine Mum wartet bestimmt schon. Ich will mir ja den Besuch der Party heute Abend nicht vermasseln. Du kommst doch noch, oder?“
„Ja ein Kaffee geht noch. Natürlich. Ich glaube so ein bisschen Ablenkung tut mir auch mal ganz gut.“ Carol war froh geredet zu haben. Ihr ging es jetzt so viel besser. Eine große Last war herunter und sie glaubte, mit der Trauer umgehen zu können.
Aber wer hat mir die Mails geschickt, wenn er schon nach zwei Monaten gestorben ist? Carol fing an zu grübeln. Sie würde ihre Mutter fragen müssen. Und ein Gespräch stand bestimmt auch schon aus. Lust hatte sie dazu nicht. Sie war einfach zu wütend auf ihre Mum. Sie verstand sie nicht.
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Melody kam mit den zwei Kaffeebechern wieder zurück.
Die Zeit verging wie im Flüge und sie sprachen über dies und das. Und dann wurde es Zeit sich erst mal zu verabschieden. Sie würden sich zur Party ja wiedersehen. Und bis dahin war auch nicht mehr lange.
Carol würde sich ihren Eltern stellen, jetzt da wo sie sich schon mal alles von der Seele geredet hatte. Es ging ihr besser und sie machte sich wegen des Gespräches nicht mehr so viele Sorgen. Also verabschiedete sie sich bei Melody und dankte ihr noch einmal. Melody nahm sie in den Arm und drückte sie einmal fest.
So trennten sie sich und verblieben bis neun Uhr vor Carols Haus.
Langsam trottete Carol nach Hause. Es tat ganz gut ein paar Schritte zu gehen. Sie nahm den Umweg wieder über die Schule, da sie sich ja noch nicht aus kannte. So konnte sie sich wenigstens nicht verlaufen. Und auf umher irren hatte sie jetzt auch keine Lust. Irgendwann würde sie sich mal genau umschauen.
Aber das bestimmt nicht mehr heute.
Sie kam zu Hause an. Vor der Haustür blieb sie stehen und atmete noch einmal tief durch. Dann schloss sie auf und trat ein. Es war kein Laut zu hören. Nichts. Carol hängte ihre Jacke auf und stellte ihre Tasche ab. Danach ging sie in die Küche. Im Türrahmen blieb sie stehen. Ihre Eltern saßen beide am Tisch uns schauten Carol an. Eigentlich schaute nur ihr Dad, der übrigens alles andere als gut aussah. Cindy starrte auf den Küchentisch und sah genauso schlimm aus. Sie hatte nicht den Eindruck, das beide irgendwann mal heute aus dem Haus gewesen waren. Sie wollte auch gar nicht wissen, was hier den ganzen Tag lang abgegangen war.
Jetzt hatte Carol doch wieder keine Lust auf dieses Gespräch. Es sah alles so viel schlimmer aus. So eine Situation gab es ja schließlich auch in ihrer Familie noch nicht. Aber sie wollte es endlich hinter sich haben. Also ging sie zum Kühlschrank, schenkte sich was zu trinken ein und lehnte sich an die Spüle. Sie schaute gedankenverloren in das Glas.
„Möchtest du dich zu uns setzen?“, fragte ihr Dad vorsichtig.
Es entstand wieder eine Pause.
„Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich lieber stehen bleiben.“, antwortete Carol darauf etwas zögerlich. So kann ich wenigsten sofort gehen, wenn es mir zu bunt wird.
„Du wirst dir sicher denken können, dass wir mit dir reden wollen, oder Schatz?“, fing Steven langsam an.
„Hm.“, mehr bekam Carol nicht raus. Sie wollte nicht wieder heulen.
„Es tut mir wirklich Leid Carol.“, fing jetzt auch Cindy an zu reden. Sie schaute immer noch auf den Tisch, als gebe es dort was tolles zu sehen.
Natürlich! Konnte sie mich dabei nicht einmal mehr ansehen? Carol war schon enttäuscht von ihrer Mum.
„Natürlich.“, entgegnete ich bitter.
Erschrocken über meine Reaktion, zog Cindy tief die Luft ein und schaute auf.
Jetzt wurde Carol sauer.
„Was hast du gedacht? Meinst du alles wird wieder bestens mit einem ,Es tut mir Leid.'“, Carol kämpfte mit den Tränen. „Nichts auf der Welt kann es rückgängig machen. Nichts. Hörst du!“
Carol schrie ihre Mum an. In Sturzbächen liefen ihr die Tränen jetzt über das Gesicht.
„Nichts, gar nichts.“, schluchzte sie nur und schaute dabei Cindy ins Gesicht.
Steven saß unbeweglich am Tisch und hatte beide Hände zu Fäusten geballt. Er war machtlos gegen das was gerade geschah. Was sollte er auch schon tun? Cindy hatte einen großen Fehler gemacht und ihn zwei Jahre für sich behalten. Lebte einfach so weiter und täuschte ihr eigene Tochter und auch ihn. Und jetzt saßen sie hier und es sah nicht so aus, als würde es alles besser werden. Momentan jedenfalls auf keinen Fall.
„Carol, deine Mum …“, weiter kam er nicht, denn Carol blitzte ihn an und unterbrach ihn.
„Bei allen Respekt Dad, aber ich denke nicht, das es eine Sache ist, die dich betrifft. Sondern nur Mum und mich, nicht war?“ Sehr beherrscht sagte Carol das zu ihrem Dad, und in einem anderen Moment wäre er sehr stolz auf sie gewesen. Aber es war der falsche Moment stolz zu sein. Aber sie war so beherrscht und erwachsen. Und sie hatte recht. Deshalb nickte er nur.
Carol schaute Steven noch einen Moment lang an. Sie sah ihn nicken und wusste, das er ihr recht gab.
„Mum weißt du eigentlich wie weh du mir getan hast? Zwei Jahre hast du mir nichts gesagt. Ich konnte mich nicht einmal verabschieden. Er war mir so wichtig. Das wusstest du doch!“, jetzt weinte Carol wieder leise vor sich hin. Cindy sah wieder auf den Tisch und auch ihr Gesicht war nass vor Tränen.
„Ich wusste nicht wie.“, brachte sie erstickt heraus.
„Du hättest einfach diese Mail nicht löschen dürfen. Und wie hast du es geregelt bekommen, das ich weiterhin Nachrichten bekam? Ich versteh dich nicht Mum. Warum?“
„Ist es jetzt noch wichtig, woher sie kamen? Du hasst mich doch jetzt sowieso. Was spielt es denn jetzt noch für eine Rolle?“, Cindy sah hoch.
„Wie selbstgerecht du bist. Hauptsache bei dir ist alles im Reinen, oder Mum? Hat dir das überhaupt mal interessiert, wie es mir bei jeden Umzug ging? Nie hast du gefragt, sondern immer nur vorausgesetzt. Wie sollte ich dich jetzt nicht hassen. Sag es mir.“, schrie Carol sie an.
„Ich würde mich hassen.“, sagte Cindy leise. Sie war dem nicht gewachsen. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Familie lief für sie bisher immer nebenbei. Sie hatte ihren Beruf und Steven hatte sich immer um Carol gekümmert. Ihr schien das so in Ordnung. War es aber nicht und leider hat sie sich da auch nicht wirklich richtig Gedanken darüber gemacht. Jetzt fiel ihr es wie Schuppen von den Augen: Sie war Carol nie eine Mutter gewesen. Und noch schlimmer war, sie wusste es würde auch nie mehr werden. Vielleicht schaffte sie es noch eine Freundin für sie zu werden. Aber ganz sicher nicht heute. Nein ganz sicher nicht heute! Sie wusste nicht, was sie tun sollte, was sie sagen sollte.
„Ich sollte dich hassen.“ flüsterte Carol und machte eine kurze Pause. „Aber ich kann nicht.“
Carol war vollkommen fertig. Sie hatten sich noch nie so gestritten. Selbst damals nicht, als sie von Billy weg gefahren sind. Da hatten sie nicht einmal einen richtigen Wortaustausch gehabt. Carol wurde ins Auto gezogen und schon war die Sache gegessen gewesen. Zumindest für ihre Mum.
Sie holte sich noch was aus den Kühlschrank zu trinken.
Dann setzte sie sich doch an den Tisch. An das andere Ende. Sie wollte jetzt keine Nähe. Sie hatte das Gefühl gleich zusammen zu brechen. Eine Umarmung konnte sie jetzt nicht ertragen. Ihr Dad schaute besorgt zu ihr hinüber, aber sie achtete gar nicht darauf.
„Mum, ich werde dir das nie verzeihen, das weiß ich, aber ich kann dich einfach nicht hassen.“ Carol wollte dieses Thema nicht mehr. Ändern ließ es sich auch nicht mehr. Und ihre Mum könnte sagen, was sie wollte, es würde sich immer falsch anfühlen.
„Wer hat die Mails geschrieben?“, fragte Carol nach. So langsam wurde sie ruhiger. Das Thema war noch nicht ausgestanden, aber hier und jetzt würden sie nicht weiter kommen. Mit Entschuldigungen konnte man das hier auch nicht wieder gut machen. Also stellte sie die Frage rein sachlich ohne jede Emotion.
Cindy schaute hoch. Sie schien nach Worten zu suchen. Jetzt ausweichend zu antworten wäre ein Fehler. Also versuchte sie es vorsichtig zu auszudrücken.
„Die Sekretärin aus dem Heim macht das. Ich hatte dort angerufen, nach dieser Mail. Ich habe ein bisschen was gespendet und um diesen Gefallen gebeten.“ Cindy nahm den direkten Weg. Erschien ihr der bessere.
Carol nickte nur. War ja auch verständlich. Warum sollten sie ihr sonst weiterhin mit Informationen füttern. Und jemand von den Oberen hätte das nie getan. Der Arztkodex würde es auch nicht zulassen. Auch menschlich gesehen nicht. Sie alle hatten Carol gekannt. Warum sollten sie ihr das antun? Das was ihre Mum sagte war plausibel und klang logisch, auch wenn es nicht richtig war.
„Dad können wir mal nach Chicago? Ich würde mich gerne verabschieden.“, fragte Carol leise ihren Dad.
So eben mal dahin ging leider nicht. Mit dem Auto dauerte da 15 Stunden. Also würden wir wohl fliegen müssen. Sie hoffte ihr Dad machte das für sie.
„Aber ja doch Schatz. Keine Frage, ich kümmere mich darum.“, sagte er genauso leise zurück. Man sah ihm an, wie schwer es ihm fiel, seine Tochter nicht in den Arm zu nehmen. Aber er respektierte Carols Entscheidung keiner Nähe. Sie brauchte Steven das nicht zu sagen, ihre Körperhaltung sprach Bände. Gleichzeitig wollte er aber auch für seine Frau da sein. Für ihn war es so oder das beste, die zwei damit allein zu lassen. Es fiel ihm sichtlich schwer, aber was sollte er machen? Eine Wahl hatte er nicht.
„Danke.“ Carol starrte traurig in ihr Glas. Nach einer Weile stand sie auf.
„Ich werde jetzt nach oben gehen und duschen und mich noch mal ausruhen. Um neun ist Melody mit ihrer Mutter da, um mich für die Party mitzunehmen.“
Mit den Worten verließ sie die Küche. Niemand hielt sie auf. Carol schleppte sich dir Treppe hinauf und verschwand in ihr Zimmer. Hinter sich schloss sie leise die Tür.
Zielstrebig ging sie zum Schrank und holte einen kleinen Karton heraus. Hier bewahrte sie ihre kleinen Schätze auf. Kleine Erinnerungen an ihre immer wieder wechselnden Heimatorte. Sie kramte so lange bis sie das Foto und den Stein gefunden hatte. Den Stein hatte Billy damals im Park gefunden und ihr geschenkt. Er war nicht besonders, aber er hatte halt seine eigene kleine Erinnerung. Sie schaute auf das Foto. Eine Schwester hatte es von ihnen gemacht und ihr mitgegeben als sie gehen musste.
Carol legte sich auf ihr Bett. Sie weinte wieder. Und schlief dabei ein. So gegen acht wachte sie auf. Es war bereits schon dunkel. Erschrocken schaute sie auf die Uhr. Sie sprang aus dem Bett und machte erst einmal Licht. Jemand hatte ihr was zu essen und ein Glas Milch auf den Nachttisch gestellt. Wahrscheinlich ihr Dad. Sie hatte ihn nicht kommen und gehen hören. War wohl ganz schön weggetreten gewesen.
Sie aß einen Happen und verschwand schnell im Bad. Mit einem Handtuch umwickelt stellte sie sich vor ihren Schrank. Viel Auswahl für eine Party gab es nicht. Aber sie fand ein Hübsches Trägertop und einen schwungvollen leichten Rock. Sie gefiel sich so und verschwand wieder im Bad und steckte sich die Haare leicht hoch, so das noch ein paar Strähnen lose ins Gesicht fielen. Ein kleines bisschen Schminke und fertig war sie. So gefiel sich Carol. Jetzt freute sie sich sogar. Sie hörte wie es klingelte und packte noch schnell ihre kleine Handtasche. Carol hörte ihren Dad unten mit Melody und ihrer Mutter sprechen, bevor er hoch rief.
„Carol, Melody ist da. Kommst du?“
Schnell folgte Carol der Aufforderung und polterte die Treppe runter.
Zum Glück war ihre Mum gerade nicht zu sehen. Sie lächelte ihren Dad zu, der sie mit ein bisschen Sorge im Blick anschaute.
„Hübsch siehst du aus.“, er lächelte Carol an.
„Bist du dir sicher, dass du gehen möchtest?“, fügte er etwas leiser hinzu.
„Ja Dad. Ein wenig Ablenkung tut mir bestimmt gut. Mach dir keine Sorgen.“
Zu Melody und ihrer Mutter gewandt:
„Hallo, ich bin Carol. Sie werden Melody ihre Mum sein.“
Diese lachte fröhlich.
„Ja die bin ich. So Mädels können wir los? Ich bin dann mal im Auto.“
Sie verabschiedete sich von Steven und ging zum Auto.
„Ich wünsche dir viel Spaß mein Schnubbel.“, er umarmte sie kurz.
„Mrs. Foster hat schon gesagt, dass sie euch auch wieder abholt. Ich warte hier.“
Das Schnubbel überhörte Carol beflissentlich. Sie ging mit Melody zur Tür.
„Dad musst du nicht.“, sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und ging hinaus. Kaum war die Tür zu, knuffte Melody Carol in die Seite und kicherte.
„Hat er gerade Schnubbel gesagt? Oh wie süß.“
Carol schupste sie.
„Wehe du sagst es jemanden.“ Lachend stiegen sie beide ein und Mrs. Foster fuhr los.
Carol saß hinten und freute sich auch auf die Party. Jetzt konnte es los gehen.
Die Zeit verging wie im Flüge und sie sprachen über dies und das. Und dann wurde es Zeit sich erst mal zu verabschieden. Sie würden sich zur Party ja wiedersehen. Und bis dahin war auch nicht mehr lange.
Carol würde sich ihren Eltern stellen, jetzt da wo sie sich schon mal alles von der Seele geredet hatte. Es ging ihr besser und sie machte sich wegen des Gespräches nicht mehr so viele Sorgen. Also verabschiedete sie sich bei Melody und dankte ihr noch einmal. Melody nahm sie in den Arm und drückte sie einmal fest.
So trennten sie sich und verblieben bis neun Uhr vor Carols Haus.
Langsam trottete Carol nach Hause. Es tat ganz gut ein paar Schritte zu gehen. Sie nahm den Umweg wieder über die Schule, da sie sich ja noch nicht aus kannte. So konnte sie sich wenigstens nicht verlaufen. Und auf umher irren hatte sie jetzt auch keine Lust. Irgendwann würde sie sich mal genau umschauen.
Aber das bestimmt nicht mehr heute.
Sie kam zu Hause an. Vor der Haustür blieb sie stehen und atmete noch einmal tief durch. Dann schloss sie auf und trat ein. Es war kein Laut zu hören. Nichts. Carol hängte ihre Jacke auf und stellte ihre Tasche ab. Danach ging sie in die Küche. Im Türrahmen blieb sie stehen. Ihre Eltern saßen beide am Tisch uns schauten Carol an. Eigentlich schaute nur ihr Dad, der übrigens alles andere als gut aussah. Cindy starrte auf den Küchentisch und sah genauso schlimm aus. Sie hatte nicht den Eindruck, das beide irgendwann mal heute aus dem Haus gewesen waren. Sie wollte auch gar nicht wissen, was hier den ganzen Tag lang abgegangen war.
Jetzt hatte Carol doch wieder keine Lust auf dieses Gespräch. Es sah alles so viel schlimmer aus. So eine Situation gab es ja schließlich auch in ihrer Familie noch nicht. Aber sie wollte es endlich hinter sich haben. Also ging sie zum Kühlschrank, schenkte sich was zu trinken ein und lehnte sich an die Spüle. Sie schaute gedankenverloren in das Glas.
„Möchtest du dich zu uns setzen?“, fragte ihr Dad vorsichtig.
Es entstand wieder eine Pause.
„Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich lieber stehen bleiben.“, antwortete Carol darauf etwas zögerlich. So kann ich wenigsten sofort gehen, wenn es mir zu bunt wird.
„Du wirst dir sicher denken können, dass wir mit dir reden wollen, oder Schatz?“, fing Steven langsam an.
„Hm.“, mehr bekam Carol nicht raus. Sie wollte nicht wieder heulen.
„Es tut mir wirklich Leid Carol.“, fing jetzt auch Cindy an zu reden. Sie schaute immer noch auf den Tisch, als gebe es dort was tolles zu sehen.
Natürlich! Konnte sie mich dabei nicht einmal mehr ansehen? Carol war schon enttäuscht von ihrer Mum.
„Natürlich.“, entgegnete ich bitter.
Erschrocken über meine Reaktion, zog Cindy tief die Luft ein und schaute auf.
Jetzt wurde Carol sauer.
„Was hast du gedacht? Meinst du alles wird wieder bestens mit einem ,Es tut mir Leid.'“, Carol kämpfte mit den Tränen. „Nichts auf der Welt kann es rückgängig machen. Nichts. Hörst du!“
Carol schrie ihre Mum an. In Sturzbächen liefen ihr die Tränen jetzt über das Gesicht.
„Nichts, gar nichts.“, schluchzte sie nur und schaute dabei Cindy ins Gesicht.
Steven saß unbeweglich am Tisch und hatte beide Hände zu Fäusten geballt. Er war machtlos gegen das was gerade geschah. Was sollte er auch schon tun? Cindy hatte einen großen Fehler gemacht und ihn zwei Jahre für sich behalten. Lebte einfach so weiter und täuschte ihr eigene Tochter und auch ihn. Und jetzt saßen sie hier und es sah nicht so aus, als würde es alles besser werden. Momentan jedenfalls auf keinen Fall.
„Carol, deine Mum …“, weiter kam er nicht, denn Carol blitzte ihn an und unterbrach ihn.
„Bei allen Respekt Dad, aber ich denke nicht, das es eine Sache ist, die dich betrifft. Sondern nur Mum und mich, nicht war?“ Sehr beherrscht sagte Carol das zu ihrem Dad, und in einem anderen Moment wäre er sehr stolz auf sie gewesen. Aber es war der falsche Moment stolz zu sein. Aber sie war so beherrscht und erwachsen. Und sie hatte recht. Deshalb nickte er nur.
Carol schaute Steven noch einen Moment lang an. Sie sah ihn nicken und wusste, das er ihr recht gab.
„Mum weißt du eigentlich wie weh du mir getan hast? Zwei Jahre hast du mir nichts gesagt. Ich konnte mich nicht einmal verabschieden. Er war mir so wichtig. Das wusstest du doch!“, jetzt weinte Carol wieder leise vor sich hin. Cindy sah wieder auf den Tisch und auch ihr Gesicht war nass vor Tränen.
„Ich wusste nicht wie.“, brachte sie erstickt heraus.
„Du hättest einfach diese Mail nicht löschen dürfen. Und wie hast du es geregelt bekommen, das ich weiterhin Nachrichten bekam? Ich versteh dich nicht Mum. Warum?“
„Ist es jetzt noch wichtig, woher sie kamen? Du hasst mich doch jetzt sowieso. Was spielt es denn jetzt noch für eine Rolle?“, Cindy sah hoch.
„Wie selbstgerecht du bist. Hauptsache bei dir ist alles im Reinen, oder Mum? Hat dir das überhaupt mal interessiert, wie es mir bei jeden Umzug ging? Nie hast du gefragt, sondern immer nur vorausgesetzt. Wie sollte ich dich jetzt nicht hassen. Sag es mir.“, schrie Carol sie an.
„Ich würde mich hassen.“, sagte Cindy leise. Sie war dem nicht gewachsen. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Familie lief für sie bisher immer nebenbei. Sie hatte ihren Beruf und Steven hatte sich immer um Carol gekümmert. Ihr schien das so in Ordnung. War es aber nicht und leider hat sie sich da auch nicht wirklich richtig Gedanken darüber gemacht. Jetzt fiel ihr es wie Schuppen von den Augen: Sie war Carol nie eine Mutter gewesen. Und noch schlimmer war, sie wusste es würde auch nie mehr werden. Vielleicht schaffte sie es noch eine Freundin für sie zu werden. Aber ganz sicher nicht heute. Nein ganz sicher nicht heute! Sie wusste nicht, was sie tun sollte, was sie sagen sollte.
„Ich sollte dich hassen.“ flüsterte Carol und machte eine kurze Pause. „Aber ich kann nicht.“
Carol war vollkommen fertig. Sie hatten sich noch nie so gestritten. Selbst damals nicht, als sie von Billy weg gefahren sind. Da hatten sie nicht einmal einen richtigen Wortaustausch gehabt. Carol wurde ins Auto gezogen und schon war die Sache gegessen gewesen. Zumindest für ihre Mum.
Sie holte sich noch was aus den Kühlschrank zu trinken.
Dann setzte sie sich doch an den Tisch. An das andere Ende. Sie wollte jetzt keine Nähe. Sie hatte das Gefühl gleich zusammen zu brechen. Eine Umarmung konnte sie jetzt nicht ertragen. Ihr Dad schaute besorgt zu ihr hinüber, aber sie achtete gar nicht darauf.
„Mum, ich werde dir das nie verzeihen, das weiß ich, aber ich kann dich einfach nicht hassen.“ Carol wollte dieses Thema nicht mehr. Ändern ließ es sich auch nicht mehr. Und ihre Mum könnte sagen, was sie wollte, es würde sich immer falsch anfühlen.
„Wer hat die Mails geschrieben?“, fragte Carol nach. So langsam wurde sie ruhiger. Das Thema war noch nicht ausgestanden, aber hier und jetzt würden sie nicht weiter kommen. Mit Entschuldigungen konnte man das hier auch nicht wieder gut machen. Also stellte sie die Frage rein sachlich ohne jede Emotion.
Cindy schaute hoch. Sie schien nach Worten zu suchen. Jetzt ausweichend zu antworten wäre ein Fehler. Also versuchte sie es vorsichtig zu auszudrücken.
„Die Sekretärin aus dem Heim macht das. Ich hatte dort angerufen, nach dieser Mail. Ich habe ein bisschen was gespendet und um diesen Gefallen gebeten.“ Cindy nahm den direkten Weg. Erschien ihr der bessere.
Carol nickte nur. War ja auch verständlich. Warum sollten sie ihr sonst weiterhin mit Informationen füttern. Und jemand von den Oberen hätte das nie getan. Der Arztkodex würde es auch nicht zulassen. Auch menschlich gesehen nicht. Sie alle hatten Carol gekannt. Warum sollten sie ihr das antun? Das was ihre Mum sagte war plausibel und klang logisch, auch wenn es nicht richtig war.
„Dad können wir mal nach Chicago? Ich würde mich gerne verabschieden.“, fragte Carol leise ihren Dad.
So eben mal dahin ging leider nicht. Mit dem Auto dauerte da 15 Stunden. Also würden wir wohl fliegen müssen. Sie hoffte ihr Dad machte das für sie.
„Aber ja doch Schatz. Keine Frage, ich kümmere mich darum.“, sagte er genauso leise zurück. Man sah ihm an, wie schwer es ihm fiel, seine Tochter nicht in den Arm zu nehmen. Aber er respektierte Carols Entscheidung keiner Nähe. Sie brauchte Steven das nicht zu sagen, ihre Körperhaltung sprach Bände. Gleichzeitig wollte er aber auch für seine Frau da sein. Für ihn war es so oder das beste, die zwei damit allein zu lassen. Es fiel ihm sichtlich schwer, aber was sollte er machen? Eine Wahl hatte er nicht.
„Danke.“ Carol starrte traurig in ihr Glas. Nach einer Weile stand sie auf.
„Ich werde jetzt nach oben gehen und duschen und mich noch mal ausruhen. Um neun ist Melody mit ihrer Mutter da, um mich für die Party mitzunehmen.“
Mit den Worten verließ sie die Küche. Niemand hielt sie auf. Carol schleppte sich dir Treppe hinauf und verschwand in ihr Zimmer. Hinter sich schloss sie leise die Tür.
Zielstrebig ging sie zum Schrank und holte einen kleinen Karton heraus. Hier bewahrte sie ihre kleinen Schätze auf. Kleine Erinnerungen an ihre immer wieder wechselnden Heimatorte. Sie kramte so lange bis sie das Foto und den Stein gefunden hatte. Den Stein hatte Billy damals im Park gefunden und ihr geschenkt. Er war nicht besonders, aber er hatte halt seine eigene kleine Erinnerung. Sie schaute auf das Foto. Eine Schwester hatte es von ihnen gemacht und ihr mitgegeben als sie gehen musste.
Carol legte sich auf ihr Bett. Sie weinte wieder. Und schlief dabei ein. So gegen acht wachte sie auf. Es war bereits schon dunkel. Erschrocken schaute sie auf die Uhr. Sie sprang aus dem Bett und machte erst einmal Licht. Jemand hatte ihr was zu essen und ein Glas Milch auf den Nachttisch gestellt. Wahrscheinlich ihr Dad. Sie hatte ihn nicht kommen und gehen hören. War wohl ganz schön weggetreten gewesen.
Sie aß einen Happen und verschwand schnell im Bad. Mit einem Handtuch umwickelt stellte sie sich vor ihren Schrank. Viel Auswahl für eine Party gab es nicht. Aber sie fand ein Hübsches Trägertop und einen schwungvollen leichten Rock. Sie gefiel sich so und verschwand wieder im Bad und steckte sich die Haare leicht hoch, so das noch ein paar Strähnen lose ins Gesicht fielen. Ein kleines bisschen Schminke und fertig war sie. So gefiel sich Carol. Jetzt freute sie sich sogar. Sie hörte wie es klingelte und packte noch schnell ihre kleine Handtasche. Carol hörte ihren Dad unten mit Melody und ihrer Mutter sprechen, bevor er hoch rief.
„Carol, Melody ist da. Kommst du?“
Schnell folgte Carol der Aufforderung und polterte die Treppe runter.
Zum Glück war ihre Mum gerade nicht zu sehen. Sie lächelte ihren Dad zu, der sie mit ein bisschen Sorge im Blick anschaute.
„Hübsch siehst du aus.“, er lächelte Carol an.
„Bist du dir sicher, dass du gehen möchtest?“, fügte er etwas leiser hinzu.
„Ja Dad. Ein wenig Ablenkung tut mir bestimmt gut. Mach dir keine Sorgen.“
Zu Melody und ihrer Mutter gewandt:
„Hallo, ich bin Carol. Sie werden Melody ihre Mum sein.“
Diese lachte fröhlich.
„Ja die bin ich. So Mädels können wir los? Ich bin dann mal im Auto.“
Sie verabschiedete sich von Steven und ging zum Auto.
„Ich wünsche dir viel Spaß mein Schnubbel.“, er umarmte sie kurz.
„Mrs. Foster hat schon gesagt, dass sie euch auch wieder abholt. Ich warte hier.“
Das Schnubbel überhörte Carol beflissentlich. Sie ging mit Melody zur Tür.
„Dad musst du nicht.“, sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und ging hinaus. Kaum war die Tür zu, knuffte Melody Carol in die Seite und kicherte.
„Hat er gerade Schnubbel gesagt? Oh wie süß.“
Carol schupste sie.
„Wehe du sagst es jemanden.“ Lachend stiegen sie beide ein und Mrs. Foster fuhr los.
Carol saß hinten und freute sich auch auf die Party. Jetzt konnte es los gehen.
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Luca kam nach dem shoppen nach Hause und ging in sein Zimmer. Seine Eltern ging er aus den Weg. Er packte die überflüssigen Sachen im Schrank, die für die Party ließ er gleich draußen liegen. Danach ging er in die Küche und holte sich was zu essen. Im Kühlschrank war kalter Braten. Er schnitt sich ein Stück ab und machte sich ein Sandwich, nahm sich ein Granny Smith und ging wieder in sein Zimmer. Er wollte sich noch ein wenig auf´s Ohr packen, damit er fit auf der Party ankam und auch länger durch hielt.
Er legte sich auf sein Bett und schloss die Augen. Der Schlaf kam nicht, so wie er sich das dachte. Ihm schob sich ein Bild von Carol vor Augen. Mit Tränen in ihren wundervollen braunen Augen. Aber dieses Mal ließ er es zu. Er wollte so gerne von ihr träumen, aber er wusste, dass es ein Wunsch bleiben würde. Er würde gleich in einen traumlosen Schlaf sinken.Und so war es auch. Er hatte schon so lange nichts mehr geträumt. Was nicht unbedingt schlecht war. So traumlos zu schlafen, hatte zumindest den Vorteil, keine Alpträume zu haben.
Drei Stunden später wachte er wieder auf. Er hatte noch ein wenig Zeit, etwas über eine Stunde, bis er bei Jamie sein musste. Halb neun wollte er da sein, um ihn abzuholen. Wahrscheinlich war seine Freundin Sam auch da. Wieso auch nicht? Sie würde ebenfalls mitkommen. Aber Jamie brauchte immer ewig, bis er fertig war. Obwohl Luca nicht dachte, dass sie auf Jamie warten müssten. Wahrscheinlich würden sie Sam aus dem Bad ziehen müssen. Mädchen.
Also schwang er seine Beine über die Bettkante und ging unter die Dusche. Heiß lief das Wasser über seinen Körper. Luca wusste, das er gut aussah. Aber zum Vorteil hat er es bisher noch nicht gemacht. Die Mädchen kamen von alleine, ohne dass er was dazutun musste. Aus der Dusche raus, wickelte er sich ein Handtuch um die Hüften und genoss das Gefühl von Kälte auf seinen dampfenden Körper. Nach einer Weile rubbelte er sich trocken und zog seine neuen Klamotten an. Ein schwarzes Seidenhemd mit einer modern geschnittenen schwarzen Stoffhose. Sie würden ihn gnadenlos wieder anhimmeln. Aber ohne Erfolg. Heute ging er nicht wegen Sex zur Party. Wahrscheinlich auch das erste Mal. Er wusste es nicht so genau. Es war ja auch egal. Heute wollte er Ablenkung und mal wieder unter Leute. Der neueste Tratsch konnte auch nicht schaden. Er wusste gar nicht mehr was los war.
Langsam wurde es Zeit sich auf zumachen. Auch wenn Jamie garantiert noch nicht fertig war, würde er gnadenlos herum mosern, wenn er nicht halbwegs pünktlich kam. Also noch ein bisschen Duft an den Hals und los.
Er ging in die Garage zu seinen Auto. Sein Vater konnte es nicht lassen ihn einen nagelneuen Wagen zu schenken. Mit den Worten: ,Mein Sohn fährt nicht mit einen Gebrauchtwagen, wie sieht das denn aus!' , drückte er Jamie zu seinen 18. Geburtstag einen Schlüssel in die Hand. Was für eine Begründung, seinen Sohn ein Geschenk zu machen.Nur purer Eigennutz und Angst auf Prestigeverlust. Es könnte ja einer den Finger auf ihn zeigen. Okay das Auto fuhr sich gut, aber so eine Protzkarre würde er vielleicht mit vierzig fahren wollen. Aber was soll´s, es fuhr. und das war das wichtigste daran.
Er stieg ein und ließ das Garagentor hochfahren. Dann brauste er los Richtung Jamie.
Nach circa zwanzig Minuten kam er an, stieg aus und ging zum Haus hinüber.Er klingelte und Jamies Mum machte die Tür auf.
„Hallo Luca. Dich habe ich ja schon ewig nicht mehr gesehen.“
Damit zog sie ihn ins Haus. Luca lächelte vor sich hin. Sie war immer so überschwänglich und machte sich immer Sorgen, das es einen nicht gut genug in ihrem Haus ging.
„Hallo Mrs. Tanner.“, sagte er nur. Zu mehr kam er gar nicht erst.
„Magst du noch was essen? Wir haben noch was über und bevor wir es wegwerfen müssen, hm?“, der Teller stand schon fix und fertig parat. Na, wenn das mal wieder nicht geplant war. Luca lachte.
„Hab ich eine Wahl?“, Luca grinste sie an.
„Nein eigentlich nicht. Ich wusste ja, das du kommst.“
Mrs. Tanner stellte den Teller in die Mikrowelle und drehte sich zu Luca um. Dieser hatte sich inzwischen schon an den Tisch gesetzt.
„Geht es dir denn gut? Du warst schon lange nicht mehr hier. Jamie hat sich Sorgen gemacht.“ Sie nahm ein Glas zur Hand und goss ein wenig selbst gemachte Limonade hinein. Das stellte sie dann vor Luca auf den Tisch.
Luca wusste darauf nichts weiter zu antworten. Was sollte er denn schon sagen?
Also antwortete er nur ausweichend.
„Ja Danke, Mrs. Tanner. Es ging schon mal besser. Aber ja, es geht mir gut.“
„Das freut mich Luca. Du weißt aber, das du immer hier willkommen bist, oder? Ich meine, das warst du ja schon immer.“ Sie weiß, dass ich lüge. Na toll.
Mrs. Tanner wusste es wirklich, aber sie hatte Anstand genug nichts zu sagen. Sie kannte Luca schon von Kindesbeinen und liebte ihn wie ihren eigenen Sohn Jamie. Seine Eltern gehörten nicht zu den Leuten, die sie besonders mochte. Sie kümmerten sich nicht um ihren Sohn und waren nur mit sich selbst beschäftigt. Luca blieb da oft genug auf der Strecke liegen. Aber trotz allem hatte er sich zum Guten gemausert. Sie war sehr stolz auf ihn. Oft genug hat sie die zwei Bengel aus der Misere holen müssen, ohne das sie ihnen beiden böse war. Jamie und er waren wirklich was besonderes und gingen auch so miteinander um.
„Ja, das weiß ich. Ich komme gerne her.“, antwortete Luca ihr und lächelte sie dabei an. Mrs. Tanner war ihm immer mehr Mutter gewesen und beneidete Jamie oft genug um seine Mutter. Er bekam alles, was auch Jamie bekam und Jamie fand das auch immer in Ordnung. Kein bisschen Neid kam auf. Sie teilten sich Mittagessen und Süßigkeiten, Geschichten und Spiele, Umarmungen und Ohrfeigen. Manchmal war Luca hier mehr zu Hause als bei seinen eigenen Eltern. Zu seiner Schande, musste er sich auch eingestehen, sich hier pudelwohl zu fühlen.
Die Mikrowelle bimmelte und Mrs. Tanner nahm den Teller raus und stellte ihn vor Luca auf den Tisch.
„So hier, lass es dir schmecken.“, sagte sie fröhlich. „Ich geh Jamie Bescheid sagen, das du hier bist.“
Sie ging aus der Küche und die Treppe herauf. Luca hörte wie sie klopfte und ein Gemurmel. Luca nahm an, das es Jamie war. Er konnte nichts verstehen. Mrs. Tanner kam wieder in die Küche.
„Ich geh mal runter in die Waschküche und hol die Wäsche hoch. Jamie kommt gleich.“
„Okay!“ , murmelte Luca mit vollen Mund. Er musste seinen Teller leeren, ansonsten gab es Ärger. Aber er hatte auch gar nicht vor nicht auf zu essen. Es war einfach zu lecker. Schweinebraten mit Kartoffelmus und Erbsen. Zu Hause bekam er so was nicht. Da lieferte ein Essenservice das Essen. Seine Mutter stand noch nie in der Küche. Jedenfalls konnte Luca sich nicht daran erinnern, das mal erlebt zu haben.
Fast fertig, polterte es die Treppe runter. Jamie kam, kaum zu überhören.
„Na Alter, wurdest du wieder genötigt?“, fragte er fröhlich und klopfte Luca auf den Rücken.
„Das habe ich gehört Jamie.“, brüllte seine Mutter aus dem Keller.
Etwas leiser sagte er dann.
„Sie ließ sich nicht abhalten, was vom Essen für dich zu retten.“
Luca lachte laut los.
„Was hast du gesagt Jamie. Meine Ohren klingeln.“
Jetzt musste Jamie auch lachen.
„Nichts weiter Mum, außer das ich dich liebe.“
„Ich liebe dich auch Sohn, aber trotzdem bist du noch nicht zu alt, um dir den Hosenboden zu versohlen.“, rief sie jetzt auch lachend zurück.
Luca prustete los und Jamie verzog das Gesicht. Seine Mum würde es sicher auch tun, wenn sie einen Grund hätte.
„Ich glaub ich geh mal schauen, wie weit Sam ist. Eigentlich wollte sie schon unten sein.“
„Ja mach das Alter, wir wollten schon längs los sein.“
Jamie ging wieder hoch in sein Zimmer und schaute mal nach. Nach einer Weile kam beide wieder herunter. Sam hatte sich hübsch gemacht. Sah gut aus, aber Lucas Typ war sie nicht. So langsam wollte er los.
„Mum, wir gehen!“, schrie Jamie die Treppe runter. Aber da er dabei nicht hinschaute, merkte er nicht, das sie schon neben ihm stand.
„Du brauchst nicht so zu schreien. Bis eben war ich noch nicht taub.“
Jamie drehte sich erschrocken um.
„Mum, schleiche doch nicht immer so an.“, sagte er genervt. Sam kicherte.
„Dann mach vielleicht die Augen auf.“
Mrs. Tanner ging mit dem Korb Wäsche in die Küche.
„Na dann wünsche ich euch viel Spaß. Luca lass dich mal wieder öfter sehen. Ich freue mich sehr, wenn du kommst.“, rief sie noch aus der Küche.
„Morgen ist er wieder da Mum. Er kommt wegen meinem Auto Morgen.“, rief Jamie bevor Luca was sagen konnte.
„Oh schön, dann backe ich einen Kuchen.“, rief sie erfreut aus der Küche.
„Das ist aber nicht nötig, Mrs. Tanner.“, bemerkte Luca. Aber eigentlich war es egal ,ob er nun was sagte oder nicht, morgen würde ein Kuchen auf den Tisch stehen. Sein Lieblingskuchen. Einen Double-Schokoladenkuchen. Eigentlich freute er sich schon darauf. Das machte sonst keiner für ihn.
Mrs. Tanner lachte nur.
„Nun geht endlich, sonst überlege ich es mir anders.“
Schnell nahmen alle drei die Beine in die Hand und gingen zu Lucas Auto. Jamie setzte sich zu seiner Freundin nach hinten. Ich hoffe, die beiden benehmen sich!
Nicht viel später kamen sie an. Es gab kaum noch Parkplätze und Luca beschloss etwas abseits zu parken. So konnte auch keiner sein Auto schrotten. Dann mussten sie halt ein Stück laufen.
Eigentlich totaler Quatsch zu klingeln. Aber sie taten es trotzdem. Irgendwer machte sogar die Tür auf. Luca, Jamie und Sam gingen rein und drängelten sich bis in den Garten durch. Ungewöhnlich, wie voll es um diese Uhrzeit schon war. Die Party war im vollen Gange. Und die Musik dröhnte durch den Garten. Aber es war gute Stimmung. Das war schon mal gut. Das lud zum Bleiben ein.
„Ich geh uns mal was zu trinken holen, okay?“ Jamie fragte uns was wir wollten und quetschte sich Richtung Bar. Samantha und Luca suchten sich einen freien Gartentisch. Sie fanden auch einen. Kurze Zeit später kam Jamie auch wieder dazu. Jegliche Kommunikation ging nur mit Anschreien. Sie versuchten es trotz allem. Kurze Zeit später gesellten sich ein Paar Freunde von Sam hinzu. Sie unterhielten sich so weit dies möglich war. Luca folgte den Gesprächen nicht sehr interessiert. Teilweise wusste er nicht worum es ging. Wollte er auch nicht. Also schaute er nur aufmerksam zu, hörte aber nicht weiter zu.
Nach einer Weile wurde es ihm schon ein wenig langweilig und sah sich nach einem geeigneten Gesprächspartner um. Sein Blick blieb kurz an einer hübschen Blondine hängen, die ihm zuprostete. Luca kannte sie nicht. Wollte er auch nicht wirklich, aber sie sah wirklich sehr gut aus. Sie schien auch nicht von hier zu kommen. Ein wenig neugierig wurde er schon. Also prostete er zurück. Zumindest hatte er keine besonderen Absichten. Aber die Frau mal kennen zu lernen, konnte auf jeden Fall nicht schaden. Sie war eine schillernde Gestalt.
Dann schaute er sich weiter um, und wenn er neben einer Kalkwand gestanden hätte, sähe er genau jetzt genauso aus. Er entdeckte Carol, die mit Melody und ein paar anderen Gestalten, die er nicht kannte, zusammen stand. Sie schaute ihn mitten ins Gesicht und hatte, nach ihrem Gesichtsausdruck, auch gesehen, das er mit den blonden Schönheit flirtete. Genau das hatte er nämlich getan, wenn er genau darüber nachdachte. Er hatte nicht gewusst, das sie auch hierher kommen würde. Woher denn auch, du Hornochse. Dazu hätte er vielleicht auch ein paar Worte mit ihr wechseln müssen. Er konnte es logischer Weise gar nicht wissen.
Sie sah umwerfend aus. Das Top und der Rock betonten ihre Figur hervorragend. Die locker aufgesteckten Haare brachten ihren Hals schön zur Geltung. Vereinzelt löste sich eine Strähne, dir ihr Gesicht sanft umschmeichelten. Sie war so schön. Ihre Augen leuchteten. Er merkte nicht wie die Frau an seinen Tisch gekommen ist. Er schaute immer noch zu Carol, die inzwischen von einem Draufgänger in ein Gespräch verwickelt wurde. Sie musste sich auf ihn konzentrieren und schaute wieder weg. Luca merkte nicht, wie er wütend das Gesicht verzog und den Typen anstarrte.
„Na, eine Verflossene, die dich nicht mehr will? Sie hat echt keinen Geschmack.“, sagte es auf einmal sehr verächtlich und gleichzeitig flirtend neben Luca.
Erschrocken drehte er sich um. Inzwischen seinen Gesichtsausdruck wieder unter Kontrolle, antwortete er der Hübschen neben ihm.
„Nein, keine Verflossene.“ Den Rest ließ er offen.
„Ich bin Susan und du?“, fragte sie nach seinen Namen. Ihre Stimme schien zu summen. Sie hatte einen warmen dunklen Klang.
„Luca, möchtest du noch was zu Trinken? Dein Glas ist alle.“
„Gerne!“, flötete sie zurück und hielt ihm das leere Glas hin.
Also machte sich Luca auf in Richtung Bar. Kaum da, stieß auch schon Jamie zu ihm. Er musste Luca sofort gefolgt sein. Neugierig wie er war. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn er es nicht mitbekommen hätte. Immerhin stehen sie zusammen an einen Tisch. Was erwarte ich eigentlich?! Luca stöhnte innerlich auf.
„Na wer ist denn die Braut da neben dir? Immer noch der Alte. Ein ganz heißer Schlitten.“, legte er auch gleich los.
„Ich hab noch keine Ahnung wer sie ist.“, und das stimmte ja schließlich auch.
„Sie ist aber schon sehr direkt die Schnecke.“
„Na, wenn sie es braucht.“, gab Luca etwas genervt zurück.
„Ich hab nicht vor sie flach zu legen.“
„Und wer behauptet das?“ Jamie grinste Luca anzüglich an. Er wusste ja nun auch, wie bei Jamie solche Partys für gewöhnlich endeten.
„Manchmal würde ich dir zu gerne dein Grinsen aus dem Gesicht prügeln und ich denke deine Mum ist dann noch nicht einmal sauer auf mich.“, lachte Luca ihn an. Er meinte es ja nicht so.
„Hey, lass meine Mum aus dem Spiel.“, kam etwas ruhiger zurück. Aber dennoch lachte er mit Luca darüber.
„Wolltest du nicht was für die Blondine was zum Trinken holen. Sie schaut schon ganz ungeduldig.“ Jamie klopfte ihn auf die Schulter und nahm seine Getränke. Luca stand da immer noch mit den leeren Gläsern.
„Ähm, eigentlich schon. Deine wartet aber viel ungeduldiger. Geh mal lieber. Nicht das du noch Stress bekommst.“ Beide lachten sie brüllend los.
Luca bestellte schnell was und ging ebenfalls wie Jamie wieder zum Tisch zurück. Jamie stand da schon mit Sam im Arm und knutschte wild mit ihr herum. Luca verdrehte die Augen. Aber er freute sich für Jamie, soviel Glück mit einer eigenen Freundin zu haben. Er suchte bei den Gedanken kurz nach Carol. Konnte sie hier draußen aber nicht finden.
Er stellte die Gläser auf den Tisch und schob Susan das Glas zu. Zufällig griff sie nach dem Glas, als er es noch in der Hand hielt. Dabei berührten sich ihre Hände und sie strich weiter über seinen Handrücken. Er konnte es nicht verhindern, aber sein Körper reagierte gnadenlos auf diese Berührung. Schnell zog er seine Hand weg und lächelte sie an. Sie schaute ihm direkt in die Augen und ihr Blick war reinster Sex. Sie wusste was sie wollte, das verbarg sie auch nicht. Auch nicht den Ausdruck, das sie für gewöhnlich das bekam, was sie sich in ihren hübschen Kopf gesetzt hatte. Luca war gespannt, was der Abend ihn noch bringen würde.
Er legte sich auf sein Bett und schloss die Augen. Der Schlaf kam nicht, so wie er sich das dachte. Ihm schob sich ein Bild von Carol vor Augen. Mit Tränen in ihren wundervollen braunen Augen. Aber dieses Mal ließ er es zu. Er wollte so gerne von ihr träumen, aber er wusste, dass es ein Wunsch bleiben würde. Er würde gleich in einen traumlosen Schlaf sinken.Und so war es auch. Er hatte schon so lange nichts mehr geträumt. Was nicht unbedingt schlecht war. So traumlos zu schlafen, hatte zumindest den Vorteil, keine Alpträume zu haben.
Drei Stunden später wachte er wieder auf. Er hatte noch ein wenig Zeit, etwas über eine Stunde, bis er bei Jamie sein musste. Halb neun wollte er da sein, um ihn abzuholen. Wahrscheinlich war seine Freundin Sam auch da. Wieso auch nicht? Sie würde ebenfalls mitkommen. Aber Jamie brauchte immer ewig, bis er fertig war. Obwohl Luca nicht dachte, dass sie auf Jamie warten müssten. Wahrscheinlich würden sie Sam aus dem Bad ziehen müssen. Mädchen.
Also schwang er seine Beine über die Bettkante und ging unter die Dusche. Heiß lief das Wasser über seinen Körper. Luca wusste, das er gut aussah. Aber zum Vorteil hat er es bisher noch nicht gemacht. Die Mädchen kamen von alleine, ohne dass er was dazutun musste. Aus der Dusche raus, wickelte er sich ein Handtuch um die Hüften und genoss das Gefühl von Kälte auf seinen dampfenden Körper. Nach einer Weile rubbelte er sich trocken und zog seine neuen Klamotten an. Ein schwarzes Seidenhemd mit einer modern geschnittenen schwarzen Stoffhose. Sie würden ihn gnadenlos wieder anhimmeln. Aber ohne Erfolg. Heute ging er nicht wegen Sex zur Party. Wahrscheinlich auch das erste Mal. Er wusste es nicht so genau. Es war ja auch egal. Heute wollte er Ablenkung und mal wieder unter Leute. Der neueste Tratsch konnte auch nicht schaden. Er wusste gar nicht mehr was los war.
Langsam wurde es Zeit sich auf zumachen. Auch wenn Jamie garantiert noch nicht fertig war, würde er gnadenlos herum mosern, wenn er nicht halbwegs pünktlich kam. Also noch ein bisschen Duft an den Hals und los.
Er ging in die Garage zu seinen Auto. Sein Vater konnte es nicht lassen ihn einen nagelneuen Wagen zu schenken. Mit den Worten: ,Mein Sohn fährt nicht mit einen Gebrauchtwagen, wie sieht das denn aus!' , drückte er Jamie zu seinen 18. Geburtstag einen Schlüssel in die Hand. Was für eine Begründung, seinen Sohn ein Geschenk zu machen.Nur purer Eigennutz und Angst auf Prestigeverlust. Es könnte ja einer den Finger auf ihn zeigen. Okay das Auto fuhr sich gut, aber so eine Protzkarre würde er vielleicht mit vierzig fahren wollen. Aber was soll´s, es fuhr. und das war das wichtigste daran.
Er stieg ein und ließ das Garagentor hochfahren. Dann brauste er los Richtung Jamie.
Nach circa zwanzig Minuten kam er an, stieg aus und ging zum Haus hinüber.Er klingelte und Jamies Mum machte die Tür auf.
„Hallo Luca. Dich habe ich ja schon ewig nicht mehr gesehen.“
Damit zog sie ihn ins Haus. Luca lächelte vor sich hin. Sie war immer so überschwänglich und machte sich immer Sorgen, das es einen nicht gut genug in ihrem Haus ging.
„Hallo Mrs. Tanner.“, sagte er nur. Zu mehr kam er gar nicht erst.
„Magst du noch was essen? Wir haben noch was über und bevor wir es wegwerfen müssen, hm?“, der Teller stand schon fix und fertig parat. Na, wenn das mal wieder nicht geplant war. Luca lachte.
„Hab ich eine Wahl?“, Luca grinste sie an.
„Nein eigentlich nicht. Ich wusste ja, das du kommst.“
Mrs. Tanner stellte den Teller in die Mikrowelle und drehte sich zu Luca um. Dieser hatte sich inzwischen schon an den Tisch gesetzt.
„Geht es dir denn gut? Du warst schon lange nicht mehr hier. Jamie hat sich Sorgen gemacht.“ Sie nahm ein Glas zur Hand und goss ein wenig selbst gemachte Limonade hinein. Das stellte sie dann vor Luca auf den Tisch.
Luca wusste darauf nichts weiter zu antworten. Was sollte er denn schon sagen?
Also antwortete er nur ausweichend.
„Ja Danke, Mrs. Tanner. Es ging schon mal besser. Aber ja, es geht mir gut.“
„Das freut mich Luca. Du weißt aber, das du immer hier willkommen bist, oder? Ich meine, das warst du ja schon immer.“ Sie weiß, dass ich lüge. Na toll.
Mrs. Tanner wusste es wirklich, aber sie hatte Anstand genug nichts zu sagen. Sie kannte Luca schon von Kindesbeinen und liebte ihn wie ihren eigenen Sohn Jamie. Seine Eltern gehörten nicht zu den Leuten, die sie besonders mochte. Sie kümmerten sich nicht um ihren Sohn und waren nur mit sich selbst beschäftigt. Luca blieb da oft genug auf der Strecke liegen. Aber trotz allem hatte er sich zum Guten gemausert. Sie war sehr stolz auf ihn. Oft genug hat sie die zwei Bengel aus der Misere holen müssen, ohne das sie ihnen beiden böse war. Jamie und er waren wirklich was besonderes und gingen auch so miteinander um.
„Ja, das weiß ich. Ich komme gerne her.“, antwortete Luca ihr und lächelte sie dabei an. Mrs. Tanner war ihm immer mehr Mutter gewesen und beneidete Jamie oft genug um seine Mutter. Er bekam alles, was auch Jamie bekam und Jamie fand das auch immer in Ordnung. Kein bisschen Neid kam auf. Sie teilten sich Mittagessen und Süßigkeiten, Geschichten und Spiele, Umarmungen und Ohrfeigen. Manchmal war Luca hier mehr zu Hause als bei seinen eigenen Eltern. Zu seiner Schande, musste er sich auch eingestehen, sich hier pudelwohl zu fühlen.
Die Mikrowelle bimmelte und Mrs. Tanner nahm den Teller raus und stellte ihn vor Luca auf den Tisch.
„So hier, lass es dir schmecken.“, sagte sie fröhlich. „Ich geh Jamie Bescheid sagen, das du hier bist.“
Sie ging aus der Küche und die Treppe herauf. Luca hörte wie sie klopfte und ein Gemurmel. Luca nahm an, das es Jamie war. Er konnte nichts verstehen. Mrs. Tanner kam wieder in die Küche.
„Ich geh mal runter in die Waschküche und hol die Wäsche hoch. Jamie kommt gleich.“
„Okay!“ , murmelte Luca mit vollen Mund. Er musste seinen Teller leeren, ansonsten gab es Ärger. Aber er hatte auch gar nicht vor nicht auf zu essen. Es war einfach zu lecker. Schweinebraten mit Kartoffelmus und Erbsen. Zu Hause bekam er so was nicht. Da lieferte ein Essenservice das Essen. Seine Mutter stand noch nie in der Küche. Jedenfalls konnte Luca sich nicht daran erinnern, das mal erlebt zu haben.
Fast fertig, polterte es die Treppe runter. Jamie kam, kaum zu überhören.
„Na Alter, wurdest du wieder genötigt?“, fragte er fröhlich und klopfte Luca auf den Rücken.
„Das habe ich gehört Jamie.“, brüllte seine Mutter aus dem Keller.
Etwas leiser sagte er dann.
„Sie ließ sich nicht abhalten, was vom Essen für dich zu retten.“
Luca lachte laut los.
„Was hast du gesagt Jamie. Meine Ohren klingeln.“
Jetzt musste Jamie auch lachen.
„Nichts weiter Mum, außer das ich dich liebe.“
„Ich liebe dich auch Sohn, aber trotzdem bist du noch nicht zu alt, um dir den Hosenboden zu versohlen.“, rief sie jetzt auch lachend zurück.
Luca prustete los und Jamie verzog das Gesicht. Seine Mum würde es sicher auch tun, wenn sie einen Grund hätte.
„Ich glaub ich geh mal schauen, wie weit Sam ist. Eigentlich wollte sie schon unten sein.“
„Ja mach das Alter, wir wollten schon längs los sein.“
Jamie ging wieder hoch in sein Zimmer und schaute mal nach. Nach einer Weile kam beide wieder herunter. Sam hatte sich hübsch gemacht. Sah gut aus, aber Lucas Typ war sie nicht. So langsam wollte er los.
„Mum, wir gehen!“, schrie Jamie die Treppe runter. Aber da er dabei nicht hinschaute, merkte er nicht, das sie schon neben ihm stand.
„Du brauchst nicht so zu schreien. Bis eben war ich noch nicht taub.“
Jamie drehte sich erschrocken um.
„Mum, schleiche doch nicht immer so an.“, sagte er genervt. Sam kicherte.
„Dann mach vielleicht die Augen auf.“
Mrs. Tanner ging mit dem Korb Wäsche in die Küche.
„Na dann wünsche ich euch viel Spaß. Luca lass dich mal wieder öfter sehen. Ich freue mich sehr, wenn du kommst.“, rief sie noch aus der Küche.
„Morgen ist er wieder da Mum. Er kommt wegen meinem Auto Morgen.“, rief Jamie bevor Luca was sagen konnte.
„Oh schön, dann backe ich einen Kuchen.“, rief sie erfreut aus der Küche.
„Das ist aber nicht nötig, Mrs. Tanner.“, bemerkte Luca. Aber eigentlich war es egal ,ob er nun was sagte oder nicht, morgen würde ein Kuchen auf den Tisch stehen. Sein Lieblingskuchen. Einen Double-Schokoladenkuchen. Eigentlich freute er sich schon darauf. Das machte sonst keiner für ihn.
Mrs. Tanner lachte nur.
„Nun geht endlich, sonst überlege ich es mir anders.“
Schnell nahmen alle drei die Beine in die Hand und gingen zu Lucas Auto. Jamie setzte sich zu seiner Freundin nach hinten. Ich hoffe, die beiden benehmen sich!
Nicht viel später kamen sie an. Es gab kaum noch Parkplätze und Luca beschloss etwas abseits zu parken. So konnte auch keiner sein Auto schrotten. Dann mussten sie halt ein Stück laufen.
Eigentlich totaler Quatsch zu klingeln. Aber sie taten es trotzdem. Irgendwer machte sogar die Tür auf. Luca, Jamie und Sam gingen rein und drängelten sich bis in den Garten durch. Ungewöhnlich, wie voll es um diese Uhrzeit schon war. Die Party war im vollen Gange. Und die Musik dröhnte durch den Garten. Aber es war gute Stimmung. Das war schon mal gut. Das lud zum Bleiben ein.
„Ich geh uns mal was zu trinken holen, okay?“ Jamie fragte uns was wir wollten und quetschte sich Richtung Bar. Samantha und Luca suchten sich einen freien Gartentisch. Sie fanden auch einen. Kurze Zeit später kam Jamie auch wieder dazu. Jegliche Kommunikation ging nur mit Anschreien. Sie versuchten es trotz allem. Kurze Zeit später gesellten sich ein Paar Freunde von Sam hinzu. Sie unterhielten sich so weit dies möglich war. Luca folgte den Gesprächen nicht sehr interessiert. Teilweise wusste er nicht worum es ging. Wollte er auch nicht. Also schaute er nur aufmerksam zu, hörte aber nicht weiter zu.
Nach einer Weile wurde es ihm schon ein wenig langweilig und sah sich nach einem geeigneten Gesprächspartner um. Sein Blick blieb kurz an einer hübschen Blondine hängen, die ihm zuprostete. Luca kannte sie nicht. Wollte er auch nicht wirklich, aber sie sah wirklich sehr gut aus. Sie schien auch nicht von hier zu kommen. Ein wenig neugierig wurde er schon. Also prostete er zurück. Zumindest hatte er keine besonderen Absichten. Aber die Frau mal kennen zu lernen, konnte auf jeden Fall nicht schaden. Sie war eine schillernde Gestalt.
Dann schaute er sich weiter um, und wenn er neben einer Kalkwand gestanden hätte, sähe er genau jetzt genauso aus. Er entdeckte Carol, die mit Melody und ein paar anderen Gestalten, die er nicht kannte, zusammen stand. Sie schaute ihn mitten ins Gesicht und hatte, nach ihrem Gesichtsausdruck, auch gesehen, das er mit den blonden Schönheit flirtete. Genau das hatte er nämlich getan, wenn er genau darüber nachdachte. Er hatte nicht gewusst, das sie auch hierher kommen würde. Woher denn auch, du Hornochse. Dazu hätte er vielleicht auch ein paar Worte mit ihr wechseln müssen. Er konnte es logischer Weise gar nicht wissen.
Sie sah umwerfend aus. Das Top und der Rock betonten ihre Figur hervorragend. Die locker aufgesteckten Haare brachten ihren Hals schön zur Geltung. Vereinzelt löste sich eine Strähne, dir ihr Gesicht sanft umschmeichelten. Sie war so schön. Ihre Augen leuchteten. Er merkte nicht wie die Frau an seinen Tisch gekommen ist. Er schaute immer noch zu Carol, die inzwischen von einem Draufgänger in ein Gespräch verwickelt wurde. Sie musste sich auf ihn konzentrieren und schaute wieder weg. Luca merkte nicht, wie er wütend das Gesicht verzog und den Typen anstarrte.
„Na, eine Verflossene, die dich nicht mehr will? Sie hat echt keinen Geschmack.“, sagte es auf einmal sehr verächtlich und gleichzeitig flirtend neben Luca.
Erschrocken drehte er sich um. Inzwischen seinen Gesichtsausdruck wieder unter Kontrolle, antwortete er der Hübschen neben ihm.
„Nein, keine Verflossene.“ Den Rest ließ er offen.
„Ich bin Susan und du?“, fragte sie nach seinen Namen. Ihre Stimme schien zu summen. Sie hatte einen warmen dunklen Klang.
„Luca, möchtest du noch was zu Trinken? Dein Glas ist alle.“
„Gerne!“, flötete sie zurück und hielt ihm das leere Glas hin.
Also machte sich Luca auf in Richtung Bar. Kaum da, stieß auch schon Jamie zu ihm. Er musste Luca sofort gefolgt sein. Neugierig wie er war. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn er es nicht mitbekommen hätte. Immerhin stehen sie zusammen an einen Tisch. Was erwarte ich eigentlich?! Luca stöhnte innerlich auf.
„Na wer ist denn die Braut da neben dir? Immer noch der Alte. Ein ganz heißer Schlitten.“, legte er auch gleich los.
„Ich hab noch keine Ahnung wer sie ist.“, und das stimmte ja schließlich auch.
„Sie ist aber schon sehr direkt die Schnecke.“
„Na, wenn sie es braucht.“, gab Luca etwas genervt zurück.
„Ich hab nicht vor sie flach zu legen.“
„Und wer behauptet das?“ Jamie grinste Luca anzüglich an. Er wusste ja nun auch, wie bei Jamie solche Partys für gewöhnlich endeten.
„Manchmal würde ich dir zu gerne dein Grinsen aus dem Gesicht prügeln und ich denke deine Mum ist dann noch nicht einmal sauer auf mich.“, lachte Luca ihn an. Er meinte es ja nicht so.
„Hey, lass meine Mum aus dem Spiel.“, kam etwas ruhiger zurück. Aber dennoch lachte er mit Luca darüber.
„Wolltest du nicht was für die Blondine was zum Trinken holen. Sie schaut schon ganz ungeduldig.“ Jamie klopfte ihn auf die Schulter und nahm seine Getränke. Luca stand da immer noch mit den leeren Gläsern.
„Ähm, eigentlich schon. Deine wartet aber viel ungeduldiger. Geh mal lieber. Nicht das du noch Stress bekommst.“ Beide lachten sie brüllend los.
Luca bestellte schnell was und ging ebenfalls wie Jamie wieder zum Tisch zurück. Jamie stand da schon mit Sam im Arm und knutschte wild mit ihr herum. Luca verdrehte die Augen. Aber er freute sich für Jamie, soviel Glück mit einer eigenen Freundin zu haben. Er suchte bei den Gedanken kurz nach Carol. Konnte sie hier draußen aber nicht finden.
Er stellte die Gläser auf den Tisch und schob Susan das Glas zu. Zufällig griff sie nach dem Glas, als er es noch in der Hand hielt. Dabei berührten sich ihre Hände und sie strich weiter über seinen Handrücken. Er konnte es nicht verhindern, aber sein Körper reagierte gnadenlos auf diese Berührung. Schnell zog er seine Hand weg und lächelte sie an. Sie schaute ihm direkt in die Augen und ihr Blick war reinster Sex. Sie wusste was sie wollte, das verbarg sie auch nicht. Auch nicht den Ausdruck, das sie für gewöhnlich das bekam, was sie sich in ihren hübschen Kopf gesetzt hatte. Luca war gespannt, was der Abend ihn noch bringen würde.
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Carol kam mit Melody im Schlepptau bei der Party an. Sie gingen gleich in den Garten und suchten sich einen freien Platz. Das war gar nicht so einfach hier was zu finden. Carol war erstaunt wie voll es hier war.
„Sag mal Melody, ist hier ganz Boston oder wieso ist es hier so voll?“, schrie Carol Melody an. Man verstand sein Wort kaum. Was die Nachbarn wohl zu dem Krach sagen!
„Nein, das wohl nicht ganz.“, erwiderte Melody lachend. „Aber das hier ist die angesagteste Party in der ganzen Stadt. Wer was sein will, taucht hier auf.“
Das leuchtete Carol dann auch ein. Hier liefen schon die schillerndsten Gestalten herum. Sie schaute sich neugierig um.
Lange blieben sie aber nicht so allein stehen. Zu ihnen gesellten sich ein paar Bekannte von Melody. Sie stellten sich vor, aber Carol verstand sie kaum. Melody sagte auch, woher sie die alle kannte, aber auch das ging in den Krach unter. Der Bass dröhnte. Carol nahm sich vor, Melody bei der nächsten Gelegenheit zu fragen.
Irgendwann wurde die Musik etwas leiser gestellt und man konnte sich wieder etwas unterhalten. Das tat den Ohren mal echt gut. Sehr interessant fand Carol die Unterhaltung jetzt nicht und schaute sich einfach weiter um. Ihr Blick blieb wieder stehen. Eigentlich überraschte sie es jetzt nicht, Luca hier zu finden. Und doch? Sie konnte es nicht beschreiben, eigentlich hatte sie es tief in ihren Inneren auch gehofft. Aber ihn jetzt zu sehen, schockte doch ein bisschen. Er stand etwas weiter weg an einen Tisch mit seinem Freund und noch anderen Leuten. Aber er war nicht an dem Gespräch beteiligt und schaute sich auch um. Wobei er einer sehr hübschen jungen Frau zuprostete, die ihn ebenfalls ins Auge gefasst hatte. Carol starrte weiter dorthin.
Ich weiß gar nicht, warum mich das jetzt so stört. Du hast nichts mit ihm und er auch nicht mit dir. Also bitte? Er kann tun und lassen was er will. Wie sie ihn anschaut? Meine Güte hat die es nötig.
So mitten in ihren Gedanken drehte auch Luca seinen Kopf.
Och nö, bitte nicht schauen.
Doch kein Wunsch half, er drehte seinen Kopf in ihre Richtung und fand auch ihren Blick. Er starrte sie zurück und sie konnte einfach nicht wegsehen. Diese Augen hatten einfach eine magische Anziehungskraft. Und er sah heute auch wieder richtig gut aus, so in seinen schicken Klamotten. Komplett in schwarz. Carol mochte diese Farbe an ihn. Carol sah noch, wie die hübsche Blondine sich auf den Weg zu Luca machte, bevor sie von Steve angesprochen wurde. Steve war einer von Melodys Freunden und ging auf eine ganz andere Schule, wo er im Footballteam mitspielte.
Sie drehte sich zu ihm, Carol wollte ja auch nicht unhöflich sein. Er redete und redete und Carol hörte nur zu. Ab und zu warf sie ein paar Worte ein oder gab eine Antwort.
Eigentlich war er ganz nett, außer das er definitiv zu viel von sich redete. Er konnte Themen gut einbringen und stand für seine Meinung ein. Er rückte näher. Carol registrierte es.
„Möchtest du noch was trinken?“, fragte er Carol. Dabei beute er sich weiter vor, um es nicht so schreien zu müssen. Hm, das riecht gut.
„Ja gerne, aber bitte dieses mal nur eine Cola.“, sagte ich zurück und lächelte ihn an.
Damit machte er sich auf den Weg zur Bar.
Melody nutzte diesen Augenblick sofort und stellte sich zu Carol.
„Ich glaube, er steht auf dich.“, kicherte sie.
„Ach Quatsch!“, winkte Carol ab. „Das glaube ich nicht.“
„Glaub ich wohl. Er sieht dich schon so an, als wärst du nackt.“
Carol wurde rot und Melody kicherte gleich noch mehr.
„Melody.“, schrie Carol fast und schüttelte entsetzt den Kopf.
Aber weiter kam sie nicht, Melody davon zu überzeugen, das er bestimmt nicht auf sie stand. Melody schüttelte nur den Kopf und lächelte Carol weiterhin breit an. Als Steve mit den Getränken kam, drehte sie sich wieder zu den anderen um. Carol wurde so zu sagen mit Steve allein gelassen, wenn man das bei den Massen, die sich hier bewegten, überhaupt sagen konnte.
Steve reichte Carol die Cola.
„So bitte schön, deine Cola.“
„Danke sehr.“, mehr wusste Carol auch gerade nicht zu sagen.
Steve beugte sich so weit zu Carol vor, das er fast mit seinen Lippen ihr Ohr berührte.
„Wollen wir ins Haus gehen? Dann können wir uns etwas besser unterhalten.“, fragte er Carol.
Carol nickte zustimmend. Ein wenig Ruhe wäre auch ganz angenehm. Sie tippte Melody auf die Schulter und sagte ihr, dass sie mit Steve ins Haus ging, um besser reden zu können.
„So so, zum Reden also. Okay, dann bis später.“, sagte sie nur breit grinsend.
Carol schüttelte nur lächelnd ihren Kopf und verschwand mit Steve in der Menge. Sie merkte nicht, dass auch Luca sah, mit wem sie da gerade verschwand.
Luca stand mit Susan am Tisch und unterhielt sich mit ihr über belangloses Zeug. Beide schätzten sich nur gegenseitig ab, inwiefern sie welche Absichten hatten. Bei Susan war es eindeutig und sie ließ auch keinen Versuch ungenutzt Luca näher zu kommen. Sie hatte es eindeutig heute auf ihn abgesehen und ließ nicht locker. Es schmeichelte Luca schon, so umworben zu werden. Inzwischen war er auch etwas lockerer und wurde auch im Umgang mit Susan immer ungezwungener.
Eigentlich war sie ein echt schlaues Mädchen und sehr intelligent. Da Luca auch nicht auf den Kopf gefallen war und ein Musterschüler war, entwickelte sich schon das ein oder andere interessante Gespräch für beide. Sie unterhielten sich prächtig und hatten auch so einigen Spaß dabei, ihre Meinung zu verteidigen. So verging auch die Zeit recht angenehm. Luca fühlte sich wohl.
Ab und zu schaute er unauffällig in die Richtung von Carol. Warum wusste er auch nicht so richtig. Er hatte nur das Gefühl, es immer wieder zu tun.
Jetzt war wieder so ein Moment. Er schaute sich um und blickte in die Richtung von Melodys Clique. Sah aber Carol nur mit diesem Steven ins Haus verschwinden. Luca runzelte die Stirn. Das passte ihn nicht, und er wusste, dass dieser Typ schon ein kleiner Draufgänger war und sich gerne mit hübschen Mädchen umgab. Er war kein Gigolo, aber auch kein Heiliger. Am liebsten wäre er sofort hinterher, um zu sehen was er vor hatte.
Er drehte sich wieder zu Susan und bemerkte die leeren Gläser. Sofort bot er an neue Getränke zu holen. Susan war es recht und Luca schlängelte sich schnell zur Bar und bestellte neue Drinks. Es passte ihn ganz und gar nicht, das Carol mit diesen Typ los zog. Aber was sollte er da schon tun? Sie gehörte nicht zu ihm. Luca starrte auf den Tresen. Wollte er das denn? Wollte er, dass Carol zu ihm gehörte? Ja!!!
Diese Erkenntnis schockte ihn jetzt selbst. Schnell bestellte er sich einen doppelten Whisky und schüttete sich den gleich ohne zu zögern rein. Er sollte schleunigst auf andere Gedanken kommen. Mit Carol würde es sicher nie was werden. Aber trotzdem wollte er wissen, was sie tat.
Also ging er zurück zum Tisch und reichte Susan ihr Getränk. Sie umfasste das Glas mit der einen Hand und mit der anderen Luca seine Hand, die das Glas noch hielt. Dabei schaute sie ihm tief in die Augen. Luca wurde ganz anders. Die Berührung war wie Strom. Sie schoss durch seinen Körper genau auf seine Mitte zu. Sie wusste sehr genau, was sie da tat und genoss es, ihn so zu sehen.
Luca überlegte nicht lange und zog aufreizend langsam seine Hand unter ihrer hervor.
„Lass uns ins Haus gehen. Da müssen wir uns nicht so anschreien.“, sagte er heiser.
Susan schaute ihn wissend an und lächelte. Ohne ein Wort folgte sie ihm ins Haus.
Er war aber auch blöd. Wieso er das jetzt gesagt hat, konnte er sich auch nicht erklären. Aber er wollte das, was jetzt kommen würde. Susan hatte sich ihn geschnappt. Viele andere anwesende Mädchen hätten jetzt gerne mit ihr getauscht. Doch sie lief ihrer Eroberung stolz hinterher, ohne Luca dabei aus den Augen zu lassen.
„Sag mal Melody, ist hier ganz Boston oder wieso ist es hier so voll?“, schrie Carol Melody an. Man verstand sein Wort kaum. Was die Nachbarn wohl zu dem Krach sagen!
„Nein, das wohl nicht ganz.“, erwiderte Melody lachend. „Aber das hier ist die angesagteste Party in der ganzen Stadt. Wer was sein will, taucht hier auf.“
Das leuchtete Carol dann auch ein. Hier liefen schon die schillerndsten Gestalten herum. Sie schaute sich neugierig um.
Lange blieben sie aber nicht so allein stehen. Zu ihnen gesellten sich ein paar Bekannte von Melody. Sie stellten sich vor, aber Carol verstand sie kaum. Melody sagte auch, woher sie die alle kannte, aber auch das ging in den Krach unter. Der Bass dröhnte. Carol nahm sich vor, Melody bei der nächsten Gelegenheit zu fragen.
Irgendwann wurde die Musik etwas leiser gestellt und man konnte sich wieder etwas unterhalten. Das tat den Ohren mal echt gut. Sehr interessant fand Carol die Unterhaltung jetzt nicht und schaute sich einfach weiter um. Ihr Blick blieb wieder stehen. Eigentlich überraschte sie es jetzt nicht, Luca hier zu finden. Und doch? Sie konnte es nicht beschreiben, eigentlich hatte sie es tief in ihren Inneren auch gehofft. Aber ihn jetzt zu sehen, schockte doch ein bisschen. Er stand etwas weiter weg an einen Tisch mit seinem Freund und noch anderen Leuten. Aber er war nicht an dem Gespräch beteiligt und schaute sich auch um. Wobei er einer sehr hübschen jungen Frau zuprostete, die ihn ebenfalls ins Auge gefasst hatte. Carol starrte weiter dorthin.
Ich weiß gar nicht, warum mich das jetzt so stört. Du hast nichts mit ihm und er auch nicht mit dir. Also bitte? Er kann tun und lassen was er will. Wie sie ihn anschaut? Meine Güte hat die es nötig.
So mitten in ihren Gedanken drehte auch Luca seinen Kopf.
Och nö, bitte nicht schauen.
Doch kein Wunsch half, er drehte seinen Kopf in ihre Richtung und fand auch ihren Blick. Er starrte sie zurück und sie konnte einfach nicht wegsehen. Diese Augen hatten einfach eine magische Anziehungskraft. Und er sah heute auch wieder richtig gut aus, so in seinen schicken Klamotten. Komplett in schwarz. Carol mochte diese Farbe an ihn. Carol sah noch, wie die hübsche Blondine sich auf den Weg zu Luca machte, bevor sie von Steve angesprochen wurde. Steve war einer von Melodys Freunden und ging auf eine ganz andere Schule, wo er im Footballteam mitspielte.
Sie drehte sich zu ihm, Carol wollte ja auch nicht unhöflich sein. Er redete und redete und Carol hörte nur zu. Ab und zu warf sie ein paar Worte ein oder gab eine Antwort.
Eigentlich war er ganz nett, außer das er definitiv zu viel von sich redete. Er konnte Themen gut einbringen und stand für seine Meinung ein. Er rückte näher. Carol registrierte es.
„Möchtest du noch was trinken?“, fragte er Carol. Dabei beute er sich weiter vor, um es nicht so schreien zu müssen. Hm, das riecht gut.
„Ja gerne, aber bitte dieses mal nur eine Cola.“, sagte ich zurück und lächelte ihn an.
Damit machte er sich auf den Weg zur Bar.
Melody nutzte diesen Augenblick sofort und stellte sich zu Carol.
„Ich glaube, er steht auf dich.“, kicherte sie.
„Ach Quatsch!“, winkte Carol ab. „Das glaube ich nicht.“
„Glaub ich wohl. Er sieht dich schon so an, als wärst du nackt.“
Carol wurde rot und Melody kicherte gleich noch mehr.
„Melody.“, schrie Carol fast und schüttelte entsetzt den Kopf.
Aber weiter kam sie nicht, Melody davon zu überzeugen, das er bestimmt nicht auf sie stand. Melody schüttelte nur den Kopf und lächelte Carol weiterhin breit an. Als Steve mit den Getränken kam, drehte sie sich wieder zu den anderen um. Carol wurde so zu sagen mit Steve allein gelassen, wenn man das bei den Massen, die sich hier bewegten, überhaupt sagen konnte.
Steve reichte Carol die Cola.
„So bitte schön, deine Cola.“
„Danke sehr.“, mehr wusste Carol auch gerade nicht zu sagen.
Steve beugte sich so weit zu Carol vor, das er fast mit seinen Lippen ihr Ohr berührte.
„Wollen wir ins Haus gehen? Dann können wir uns etwas besser unterhalten.“, fragte er Carol.
Carol nickte zustimmend. Ein wenig Ruhe wäre auch ganz angenehm. Sie tippte Melody auf die Schulter und sagte ihr, dass sie mit Steve ins Haus ging, um besser reden zu können.
„So so, zum Reden also. Okay, dann bis später.“, sagte sie nur breit grinsend.
Carol schüttelte nur lächelnd ihren Kopf und verschwand mit Steve in der Menge. Sie merkte nicht, dass auch Luca sah, mit wem sie da gerade verschwand.
Luca stand mit Susan am Tisch und unterhielt sich mit ihr über belangloses Zeug. Beide schätzten sich nur gegenseitig ab, inwiefern sie welche Absichten hatten. Bei Susan war es eindeutig und sie ließ auch keinen Versuch ungenutzt Luca näher zu kommen. Sie hatte es eindeutig heute auf ihn abgesehen und ließ nicht locker. Es schmeichelte Luca schon, so umworben zu werden. Inzwischen war er auch etwas lockerer und wurde auch im Umgang mit Susan immer ungezwungener.
Eigentlich war sie ein echt schlaues Mädchen und sehr intelligent. Da Luca auch nicht auf den Kopf gefallen war und ein Musterschüler war, entwickelte sich schon das ein oder andere interessante Gespräch für beide. Sie unterhielten sich prächtig und hatten auch so einigen Spaß dabei, ihre Meinung zu verteidigen. So verging auch die Zeit recht angenehm. Luca fühlte sich wohl.
Ab und zu schaute er unauffällig in die Richtung von Carol. Warum wusste er auch nicht so richtig. Er hatte nur das Gefühl, es immer wieder zu tun.
Jetzt war wieder so ein Moment. Er schaute sich um und blickte in die Richtung von Melodys Clique. Sah aber Carol nur mit diesem Steven ins Haus verschwinden. Luca runzelte die Stirn. Das passte ihn nicht, und er wusste, dass dieser Typ schon ein kleiner Draufgänger war und sich gerne mit hübschen Mädchen umgab. Er war kein Gigolo, aber auch kein Heiliger. Am liebsten wäre er sofort hinterher, um zu sehen was er vor hatte.
Er drehte sich wieder zu Susan und bemerkte die leeren Gläser. Sofort bot er an neue Getränke zu holen. Susan war es recht und Luca schlängelte sich schnell zur Bar und bestellte neue Drinks. Es passte ihn ganz und gar nicht, das Carol mit diesen Typ los zog. Aber was sollte er da schon tun? Sie gehörte nicht zu ihm. Luca starrte auf den Tresen. Wollte er das denn? Wollte er, dass Carol zu ihm gehörte? Ja!!!
Diese Erkenntnis schockte ihn jetzt selbst. Schnell bestellte er sich einen doppelten Whisky und schüttete sich den gleich ohne zu zögern rein. Er sollte schleunigst auf andere Gedanken kommen. Mit Carol würde es sicher nie was werden. Aber trotzdem wollte er wissen, was sie tat.
Also ging er zurück zum Tisch und reichte Susan ihr Getränk. Sie umfasste das Glas mit der einen Hand und mit der anderen Luca seine Hand, die das Glas noch hielt. Dabei schaute sie ihm tief in die Augen. Luca wurde ganz anders. Die Berührung war wie Strom. Sie schoss durch seinen Körper genau auf seine Mitte zu. Sie wusste sehr genau, was sie da tat und genoss es, ihn so zu sehen.
Luca überlegte nicht lange und zog aufreizend langsam seine Hand unter ihrer hervor.
„Lass uns ins Haus gehen. Da müssen wir uns nicht so anschreien.“, sagte er heiser.
Susan schaute ihn wissend an und lächelte. Ohne ein Wort folgte sie ihm ins Haus.
Er war aber auch blöd. Wieso er das jetzt gesagt hat, konnte er sich auch nicht erklären. Aber er wollte das, was jetzt kommen würde. Susan hatte sich ihn geschnappt. Viele andere anwesende Mädchen hätten jetzt gerne mit ihr getauscht. Doch sie lief ihrer Eroberung stolz hinterher, ohne Luca dabei aus den Augen zu lassen.
Gast- Gast
Re: Der Stolz liegt dazwischen
Carol folgte Steve ins Haus, wo sie sich eine ruhige Ecke suchten und ihre abgebrochene Unterhaltung fort führten. Sie standen nahe am Fenster. Carol konnte dem Treiben draußen im Garten weiterhin zu schauen, ohne den ganzen Lärm um sich zu haben. Steve war sehr nett und aufmerksam. Nun redete er nicht mehr so viel von sich, sondern stellte auch Carol einige Fragen. Meist versuchte Carol aber ihm mit Fragen zum Reden zu bringen. Das war auch nicht besonders schwer. Aber sie hatte nicht so viel Lust über sich zu plaudern. Und Steve ging gut darauf ein. Er erzählte Carol viel aus seinen Leben. Schule, Sport, Familie. Nichts ließ er aus. Es war auch sehr interessant ihm zu zuhören. Er hatte eine angenehme Stimme und verstand es, nicht langweilig zu werden.
Ab und zu schaute sie aus dem Fenster. Unauffällig beobachtete sie Luca, wenn niemand sonst im Weg stand. Er schien sich mit der Blondine sehr gut zu verstehen. Auch die beiden unterhielten sich angeregt.
Irgendwann konnte sie ihn nicht mehr sehen und beließ es auch dabei. Sie versuchte ihn aus den Kopf zu schieben, was ihr auch recht gut gelang. Sie konzentrierte sich auf Steve. Er war ein sehr guter Unterhalter und erzählte auch die ein oder andere Anekdote, über die sie herzhaft lachen konnte. Ja, sie fühlte sich sehr wohl. Es war gut, nicht immer an Luca zu denken.
Auf einmal wurde sie an gerempelt und fiel geradewegs in die Arme von Steve. Er fing Carol auf. Verlegen versuchte Carol wieder ein wenig Abstand zu bekommen. Das wiederum gar nicht so einfach war, weil derjenige, der sie an gerempelt hat immer noch da stand.
Halbwegs wieder aufgerichtet, schaute sie auf. Direkt in Steves Augen. Er schaute ungerührt zurück. Keine Ahnung wie lange sie da so standen. Carol vergaß in den Moment so einiges, auch das sie hier nicht allein im Raum waren. Sie war nicht der Typ für flüchtige Bekanntschaften, aber gerade in diesen Moment war ihr das absolut egal.
Langsam senkten sich seine Lippen und noch immer hielt er seine Augen geöffnet. Er beobachtete jede Reaktion von ihr. Carol konnte nur auf diesen Mund schauen, der ihren immer näher kam. Sie wollte, das sie ihre berührten. Und dann legten sie sich auf ihre. Sie merkte flüchtig, wie der Typ hinter ihr verschwand und Steve sie immer weiter Richtung Wand schob. Irgendwann spürte Carol die Wand im Rücken und Steve an sich gedrückt. Dabei ließ er ihre Lippen mit seinen nicht einmal los.
Steve küsste sie erst sanft. Irgendwie schmeckte er nach reifen Früchten. Es war nicht unangenehm. Ihr gefiel es und sie ließ sich regelrecht gehen. Es war soviel passiert in letzter Zeit, das sie einmal nicht nachdenken wollte. Und so gab sie sich den Kuss voll hin. Sie schlang beide Arme um seinen Hals und öffnete ihre Lippen.
Steve hielt sie immer noch fest im Arm. Er merkte sofort, als Carol den Kuss erwiderte und nicht mehr so angespannt war. Als sie ihre Lippen öffnete, schoss seine Zunge hervor und erforschte jeden Fleck in ihren Mund. Carol spielte mit und ließ die Empfindungen über ihren Körper rollen. Er wurde fordernder und sie küsste ihn genau so wild zurück. Auch ihre Zunge wurde mutiger und drang in Steve seine Mundhöhle. Das trieb ihn an und und ein ein leisen Stöhnen drang über seine Lippen. Immer weiter drückte er Carol an die Wand, so dass nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen ihnen passte. Seine Erregung spürte Carol an ihrer Mitte und ihr wurde heiß. In ihren Kopf drehte sich alles und Carol konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Wollte sie auch nicht. Auch ihre Hüften drückten sich seinen entgegen. Ihr Körper wusste was zu tun war.
Luca war inzwischen mit Susan auch schon im Haus. Er schaute sich um und konnte im ersten Moment auch keine Carol entdecken. Wie denn auch, so versteckt wie sie war.
Susan stellte sich direkt vor ihm und schaute Luca in die Augen. Sie wollte seine Stimmung behalten. Nicht das seine Stimmung noch umschwenkte und sie kurz vorm Ziel abbrechen musste. Susan hatte die Blicke von Luca zu diesem Mädchen sehr wohl gesehen, aber sie wollte wohl nicht. Schön dumm. Sie wollte Luca und zeigte es ihm auch überaus deutlich. Als Susan sich vorbeugte, um ihn zu küssen, neigte er leicht den Kopf. Sie kam noch näher und drückte sich an seinen Körper. Luca legte seine Hände leicht auf ihre Hüften. Er erwiderte den Kuss und merkte, wie sie fordernder wurde. Sie wollte, dass er die Initiative ergriff und weiter ging. Aber sie würde auch eingreifen, wenn er zögern sollte.
Luca öffnete für einen Moment die Augen und schaute zum Fenster. Was soll´s. Ich werde sie sicher nicht wieder sehen und Carol mag mich nicht. Also warum nicht woanders den Spaß haben. Kaum mir dem Gedanken fertig, sah er Carol dort in der Ecke am Fenster stehen. Jedenfalls, wenn man stehen sagen konnte. Sie küsste sich mit diesem Kerl. Und das ohne jede Zurückhaltung. Das war der Grund, warum er sich jetzt so richtig auf Susan einlassen wollte. Zum ersten Mal wollte er den Sex als Ablenkung. Und die Frau vor ihm, wollte Luca diesen Sex geben. Also schob es dieses Bild von Carol beiseite.
Luca seine Hände wanderten weiter hinunter, bis sie bei Susan auf den Po zum liegen kamen. Er griff zu und drückte sie dabei noch mehr an sich. Sie stöhnte leise auf, als sie die Erregung spürte. Aber immer noch standen sie unten. Luca nahm ihre Hand und zog Susan die Treppe hinauf. Er brauchte nicht ziehen, sie folgte ihm freiwillig. Da er schon die ein oder andere Party hier hatte, wusste Luca, wo er mit ihr verschwinden konnte. In der zweiten Etage befanden sich diverse Gästezimmer, die schon mal für solche Abstecher, wie Susan und Luca sie planten, genutzt wurden.
Einige Türen waren verschlossen, was hieß, dass die Räumlichkeiten genutzt wurden. Luca ging aber nach ganz hinten und versuchte die letzte Tür. Sie war nicht verschlossen und hüpfte mit Susan in den dunklen Raum. Susan wollte Licht machen, doch Luca hielt ihre Hand fest umschlossen, um sie daran zu hindern. Er schloss nur ab.
Ab und zu schaute sie aus dem Fenster. Unauffällig beobachtete sie Luca, wenn niemand sonst im Weg stand. Er schien sich mit der Blondine sehr gut zu verstehen. Auch die beiden unterhielten sich angeregt.
Irgendwann konnte sie ihn nicht mehr sehen und beließ es auch dabei. Sie versuchte ihn aus den Kopf zu schieben, was ihr auch recht gut gelang. Sie konzentrierte sich auf Steve. Er war ein sehr guter Unterhalter und erzählte auch die ein oder andere Anekdote, über die sie herzhaft lachen konnte. Ja, sie fühlte sich sehr wohl. Es war gut, nicht immer an Luca zu denken.
Auf einmal wurde sie an gerempelt und fiel geradewegs in die Arme von Steve. Er fing Carol auf. Verlegen versuchte Carol wieder ein wenig Abstand zu bekommen. Das wiederum gar nicht so einfach war, weil derjenige, der sie an gerempelt hat immer noch da stand.
Halbwegs wieder aufgerichtet, schaute sie auf. Direkt in Steves Augen. Er schaute ungerührt zurück. Keine Ahnung wie lange sie da so standen. Carol vergaß in den Moment so einiges, auch das sie hier nicht allein im Raum waren. Sie war nicht der Typ für flüchtige Bekanntschaften, aber gerade in diesen Moment war ihr das absolut egal.
Langsam senkten sich seine Lippen und noch immer hielt er seine Augen geöffnet. Er beobachtete jede Reaktion von ihr. Carol konnte nur auf diesen Mund schauen, der ihren immer näher kam. Sie wollte, das sie ihre berührten. Und dann legten sie sich auf ihre. Sie merkte flüchtig, wie der Typ hinter ihr verschwand und Steve sie immer weiter Richtung Wand schob. Irgendwann spürte Carol die Wand im Rücken und Steve an sich gedrückt. Dabei ließ er ihre Lippen mit seinen nicht einmal los.
Steve küsste sie erst sanft. Irgendwie schmeckte er nach reifen Früchten. Es war nicht unangenehm. Ihr gefiel es und sie ließ sich regelrecht gehen. Es war soviel passiert in letzter Zeit, das sie einmal nicht nachdenken wollte. Und so gab sie sich den Kuss voll hin. Sie schlang beide Arme um seinen Hals und öffnete ihre Lippen.
Steve hielt sie immer noch fest im Arm. Er merkte sofort, als Carol den Kuss erwiderte und nicht mehr so angespannt war. Als sie ihre Lippen öffnete, schoss seine Zunge hervor und erforschte jeden Fleck in ihren Mund. Carol spielte mit und ließ die Empfindungen über ihren Körper rollen. Er wurde fordernder und sie küsste ihn genau so wild zurück. Auch ihre Zunge wurde mutiger und drang in Steve seine Mundhöhle. Das trieb ihn an und und ein ein leisen Stöhnen drang über seine Lippen. Immer weiter drückte er Carol an die Wand, so dass nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen ihnen passte. Seine Erregung spürte Carol an ihrer Mitte und ihr wurde heiß. In ihren Kopf drehte sich alles und Carol konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Wollte sie auch nicht. Auch ihre Hüften drückten sich seinen entgegen. Ihr Körper wusste was zu tun war.
Luca war inzwischen mit Susan auch schon im Haus. Er schaute sich um und konnte im ersten Moment auch keine Carol entdecken. Wie denn auch, so versteckt wie sie war.
Susan stellte sich direkt vor ihm und schaute Luca in die Augen. Sie wollte seine Stimmung behalten. Nicht das seine Stimmung noch umschwenkte und sie kurz vorm Ziel abbrechen musste. Susan hatte die Blicke von Luca zu diesem Mädchen sehr wohl gesehen, aber sie wollte wohl nicht. Schön dumm. Sie wollte Luca und zeigte es ihm auch überaus deutlich. Als Susan sich vorbeugte, um ihn zu küssen, neigte er leicht den Kopf. Sie kam noch näher und drückte sich an seinen Körper. Luca legte seine Hände leicht auf ihre Hüften. Er erwiderte den Kuss und merkte, wie sie fordernder wurde. Sie wollte, dass er die Initiative ergriff und weiter ging. Aber sie würde auch eingreifen, wenn er zögern sollte.
Luca öffnete für einen Moment die Augen und schaute zum Fenster. Was soll´s. Ich werde sie sicher nicht wieder sehen und Carol mag mich nicht. Also warum nicht woanders den Spaß haben. Kaum mir dem Gedanken fertig, sah er Carol dort in der Ecke am Fenster stehen. Jedenfalls, wenn man stehen sagen konnte. Sie küsste sich mit diesem Kerl. Und das ohne jede Zurückhaltung. Das war der Grund, warum er sich jetzt so richtig auf Susan einlassen wollte. Zum ersten Mal wollte er den Sex als Ablenkung. Und die Frau vor ihm, wollte Luca diesen Sex geben. Also schob es dieses Bild von Carol beiseite.
Luca seine Hände wanderten weiter hinunter, bis sie bei Susan auf den Po zum liegen kamen. Er griff zu und drückte sie dabei noch mehr an sich. Sie stöhnte leise auf, als sie die Erregung spürte. Aber immer noch standen sie unten. Luca nahm ihre Hand und zog Susan die Treppe hinauf. Er brauchte nicht ziehen, sie folgte ihm freiwillig. Da er schon die ein oder andere Party hier hatte, wusste Luca, wo er mit ihr verschwinden konnte. In der zweiten Etage befanden sich diverse Gästezimmer, die schon mal für solche Abstecher, wie Susan und Luca sie planten, genutzt wurden.
Einige Türen waren verschlossen, was hieß, dass die Räumlichkeiten genutzt wurden. Luca ging aber nach ganz hinten und versuchte die letzte Tür. Sie war nicht verschlossen und hüpfte mit Susan in den dunklen Raum. Susan wollte Licht machen, doch Luca hielt ihre Hand fest umschlossen, um sie daran zu hindern. Er schloss nur ab.
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