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One more night to live [16+] [dark] [one shot]

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Beitrag  Gast Mi 16 Sep 2009, 17:13

vorweg: kommentare bitte hier (für die ganz schlauen wie Katie: das "hier" ist verlinkt) schreiben. Rechtschreibkorrekturen sind nicht erwünscht ich weiß selbst das da noch viele fehler drin sind. Bevor ich es vergesse:

WARNUNG:
NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN


und jetzt viel spaß beim Lesen meines One shots: One more night to live

Sie standen vor mir.
Ich sah nichts.
Nur sie.
Sie kamen.

Meine Mutter lag tot zu meiner Rechten. Die für sie tödliche Kugel im Kopf. Ihre Hirnmasse vermischte sich mit Blut und floss über den Boden. Mein Vater zu meiner Linken. Er lebte noch. Jedenfalls zuckte sein Körper noch manchmal zusammen, wenn sein Herz versuchte, die letzten Male zu schlagen. Das Messer in seiner Brust verhinderte eine Blutung. Und ich? Ich kniete zwischen ihnen. In den Überresten meiner Mutter. Wohl ahnend, was nun auf mich zukam: Drei Mörder. In einer Starre gefangen, die sich immer enger um meine Haut zog konnte ich nichts tun. Nur dort knien und sie anstarren. Mehr nicht. Mörder! Mein Denken war langsam. Fast gar nicht vorhanden. Ich wollte nicht wissen, wer das war, wer mich gleich töten würde. Alles was ich wahrnahm, war die Leere. Ich hatte schon zu viel gesehen. Meine Eltern. Tot. Zu meinen Füßen. Ich konnte nicht mehr fühlen. Ich wusste, dass ich einsam war. Einsam und allein. Der vordere, mit einem Beil in der Hand, packte mich am Arm und schleuderte mich zu Boden. Es schmerzte nicht. Jetzt lag ich zwischen ihnen und sah es noch deutlicher. Ich sah das Loch in meiner Mutter. Ich sah wie sie leer lief, ich sah wie sie langsam ihr Hirn auspresste und da wurde mir klar, dass es nicht anders sein würde. Das würde ich sein. So würde ich gleich aussehen. Doch ich verstand es nicht. Ich wollte es. Ich wollte endlich sterben, endlich wieder meine Eltern bei mir haben. Meine Eltern, die mir wichtiger waren, als jeder Freund. Ich wartete auf den Tot. Doch er kam nicht. Er musste doch jetzt kommen!? Ich weiß noch immer nicht, welche Kraft mich dazu brachte hinzusehen, doch ich tat es und sah die Mörder an. Ich nahm nicht wahr, wer sie waren, oder was sie taten, aber ich nahm wahr, dass sie da waren. Das reichte. Ihre Anwesenheit forderte meinen Tot. Wann kam er endlich? Mein Tot. In bewegungslosem warten verlor ich das Bewusstsein, doch sie wollten es mir nicht so schenken. Nicht den ruhigen Tot. Nicht das schmerzlose hinüber Gleiten. Einer von ihnen fasste meine Haare und zog mich in die Luft. Ich erinnere mich daran, wie sehr ich mal sauer war, als jemand meine Haare berührte, doch nun war es egal. Alles war egal. Ich hing dort, direkt vor ihm und sah ihn an, doch sah gleichzeitig auch nicht. Ich nahm ihn wahr, doch ich verschwendete nicht meine vielleicht letzte Sekunde damit, meinen Mörder zu erkennen. Dann plötzlich musste ich ihn wahrnehmen, denn er zog mich zu sich. Seine Lippen lagen auf meinen. Ich fühlte ihn nicht, doch ich sah es. Noch immer wusste ich nicht, wer er war, doch ich sah ihn an mir. Ich lies es geschehen, lies die Hände wieder fallen und schloss einfach die Augen. Eine kurze Zeit, in der nichts geschah. Es war die Zeit, die mein Geist brauchte. Ich war wieder wach. Ich nahm wieder wahr. Doch als ich wahrnahm, kam auch der Schmerz. Ich spürte meine Haare, wie sie an mir rissen, ich spürte meinen Arm, den er mir gebrochen hatte, aber noch immer spürte ich seine Lippen nicht.
‚Warum nicht?’ Wollte ich sie spüren? Ich weiß es nicht. Alles was ich weiß: ich lebte. Noch. Dann wurde ich aufs Bett geworfen. Unfähig mich zu wehren oder mich zu bewegen sah ich es auf mich zukommen und schlug dann mit meinem Kopf gegen die Bettkante. Das Bisschen Wahrnehmung, dass ich zurück gewonnen hatte verlor ich wieder. Die Welt wurde vor meinen Augen schwarz und verschwand.

War das der Tot? Fühlte es sich so an? Sterben? Ich weiß nicht, wie nah ich dem Tot damals war, aber ich weiß, dass ich nicht starb. Nicht so leicht. Ich erwachte. Noch immer in meinem Bett, umringt von Menschen. Blut sah ich in ihren Gesichtern. Nein. Nicht nur in den Gesichtern. Überall an ihnen. Ihr ganzer Körper war voller Blut. Alle starrten auf mich hinab, doch keiner wagte sich mich anzurühren. Warum? Was hatten sie zu verlieren? Sie hatten gemordet. Vor meinen Augen hatten sie meine Eltern wie Tiere abgeschlachtet. Was hinderte sie daran, auch mich zu töten? Dann kam es. Einer von ihnen zog sein Messer. Ich wusste nicht, ob ich aufatmen konnte, da ich nun endlich sterben würde, oder ob ich Angst haben sollte, doch ich wusste, dass nun etwas geschehen würde, was mir nicht gefiel. Ich sah nicht, wo er die Klinge ansetzte, aber ich fühlte sie. Meine Hand verkrampfte sich, als die kalte Klinge das Handgelenkt berührte.
‚Meine Adern?’ schoss es mir durch den Kopf. ‚Also werde ich verbluten.’ Ich war erleichtert, denn meine größte angst, war die, vor dem unbekannten. Die Spitze stach in meinen Arm und wurde langsam hochgezogen. Sie schnitt nicht durch die Ader, sondern einfach nur durchs Fleisch. Den Unterarm entlang, über den Ellbogen, bis hin zur Schulter. Sie zerschnitt mein Nachthemd und zog dabei eine lange spur einer rot schimmernden Narbe hinter sich her.

Dann ging alles ganz schnell. Die anderen Männer zogen ebenfalls kleine Messer aus ihren Taschen und legten diese an meine Gelenke. Noch bevor ich begriff, woher er kam, fühlte ich Schmerz. Ich fühlte mich, als ob ich gesprengt worden wäre. An jeder stelle, die mir in den Sinn kam, spürte ich schon eine Narbe. Hinterlassen von den Klingen raubten sie mir die Möglichkeit anderes wahrzunehmen. Es hörte nicht auf. Egal was ich tat, es hörte nicht auf. Ich fühlte jeden Tropfen meines Blutes, der aus mir hinaus floss. Nur langsam kamen andere Empfindungen zurück. Zuerst nahm ich die groben Hände der Täter wahr, die mich hin und her schoben. Dann das Bett, in das ich meine Hände gekrallt hatte, als mich die unendlichen Schmerzen übermannt hatten. Zuletzt noch meine Kleidung, oder eher, was von ihr über war. Alles was noch auf mir lag war ein BH, der zur hälfte abgeschnitten war und nun nur noch meinen linken Busen bedeckte und mein Schlafrock, den sie aber nach oben gezogen hatten. Alles andere hatten sie zusammen mit einem großen Teil meiner Haut abgetrennt. Die Stofffetzen lagen noch vereinzelt auf meiner Haut verteilt.

Ich kannte diese Blicke, die sie mir zuwarfen. Sie wollten mich. Und sie hatten die Macht einfach alles mit mir zu tun! Ich war schwach. Ich konnte ihnen keine Kraft entgegen setzen. Ich, 15, schwach und weiblich gegen 3 Skrupellose Mörder. Ich war Machtlos. Das wusste ich. Trotzdem musste ich etwas tun. Ich konnte sie nicht einfach so handeln lassen. Ich nahm alle Kraft die ich hatte in meinen Beinen zusammen und rollte mich ab. Ich sprang zwischen ihnen hindurch und rannte auf die Tür zu. Die letzten Fetzen meiner Bluse fielen von meiner Haut ab. Ich spürte kurz eine Berührung an meinem Arm. Einer der Männer hatte nach mir gegriffen. Ich rannte den Flur entlang auf die Haustür zu. Gerade als ich die Tür zu meiner Freiheit aufgestoßen hatte wurde ich schon gehalten. Niemand war mir gefolgt, das war, was ich wusste. Ich hatte allerdings nicht geahnt, das sie noch Männer außerhalb stehen hatten. Genau so einem war ich in die Arme gelaufen. Er hielt mich an beiden Schultern fest. Dann warf er mich über seine Schulter und trug mich zu den anderen.

Ich wehrte mich nicht gegen ihn. Ich wusste, dass meine einzige Chance zu fliehen ~ zu überleben ~ gerade vorbei war. Ich lag auf seiner Schulter, mein Busen drückte sich an seinen Rücken. Mein entblößter Unterleib ragte wie eine Trophäe neben seinem Kopf nach vorne. Das brachte mich auf eine Idee. Die einzige Möglichkeit, die ich noch sah, überhaupt hier raus zu kommen.
„Nimm mich jetzt. Hier. Ohne die anderen.“ Sagte ich gut hörbar. Ich wusste, dass er schon daran gedacht haben musste. Trotzdem reagierte er nicht. Er ging langsam und ruhig weiter in Richtung des Zimmers, wo die anderen auf uns warteten.
‚Wenn wir da nun wieder reingehen, werde ich sterben.’ Dachte ich. Ich sah keine anderen Möglichkeiten außer weiter zu tun, was ich schon begonnen hatte. Ich strich mit meinen Händen über seinen Rücken hin zu seiner Hose. Mit meiner Zunge leckte ich dabei über seinen nackten Rücken, während ich mit meinen Händen nun durch seine Beine hindurch strich und seine Hoden und sein Glied massierte. Mich überraschte, dass er schon ‚hart’ war, doch ich lies mich nicht davon stören. Ich wollte überleben, dafür war mir das alles recht. Selbst wenn ich alles geben musste, ich würde überleben und die Polizei holen. Das hatte ich mir selbst schon geschworen. Doch dann änderte sich alles, als der Mann zu mir sprach.
„Du wirst überleben.“ Ich hielt inne. Was hatte er gesagt? Ich würde überleben? Konnte er meine Gedanken lesen? Nein. Unmöglich. Es war wohl einfach zu leicht zu erkennen gewesen, warum ich so handelte. Ich hatte keine Zeit zu reagieren, denn er zog mich etwas höher auf seine Schulter, sodass meine Hände aus seiner Hose gezogen wurden und auch mein Rock wieder über meinen Hintern glitt. Wir waren wieder in meinem Zimmer. Die anderen sahen erwartungsvoll zu uns und ich ahnte, dass nun eine Folter bis zu meinem Tot folgen würde. Ich war die letzte die lebte. Sie hatten unendlich viel Zeit.

„Hey, Trither, denkste, die kleine hier könnte was für’n Boss sein?“ fragte mein Träger in die Runde. Einer, wohl Trither, lachte. Es war ein kaltes Lachen. Mir gefror das Blut in den Adern, als ich es hörte.
„Wenn, dann für seinen Junior. Aber wieso sollte er die hier nehmen?“ Trither guckte mich gierig an, nachdem ich auf den Boden gelegt worden war.
„Weil du meine Entscheidungen nicht zu hinterfragen hast!“ wurde das Gespräch knapp beendet.

Ich wurde wieder hochgehoben, doch dieses Mal deutlich vorsichtiger als zuvor. Mein ‚Träger’ hatte mir wohl durch seinen Befehl wirklich das Leben gerettet. Doch wie lange? Ich sollte zum ‚Boss’. Wer war das? Was würde dort geschehen? Es war mir eigentlich egal. Jede Sekunde die ich lebte, gab es die Chance, dass ich irgendwann die Polizei rufen konnte. An der Tür hielten wir noch Mal an. Wer immer mich im Moment trug hielt es für angebracht mich unsanft auf den Boden fallen zu lassen. Es war dieser Trither. Die anderen störten sich nicht weiter und verließen das Haus. Er wartete mit mir, bis wir alleine waren und grinste mich dann breit an. Ich konnte nicht so schnell reagieren, wie er seine Hand vorschnellen ließ und mir meinen BH herunter riss. Ich schrie, doch wurde mein Schrei noch bevor er laut wurde direkt von seiner Hand erstickt. Mit gezücktem Messer an meiner Kehle zog er mir den Schlafrock aus. Ich lag nun vollkommen nackt vor ihm. Ich hatte Angst, doch ich wusste, dass es unvermeidbar war. Irgendwann musste es ja kommen, sagte ich mir. Ich verkrampfte mich, schloss die Augen und wartete. Es geschah eine Zeit lang nichts, dann fasste er mich an der Taille und hob mich über seine Schulter. Ich war erleichtert, dass nichts geschah.

Als wir das Haus verließen waren die anderen gerade dabei es in Brand zu setzen. Ich konnte es nicht fassen. Meine Eltern lagen dort drinnen. In meinem Zimmer. Tot. Und ihre Hoffnung auf die letzte Ehre, auf die mein Vater so viel Wert gelegt hatte, wurde nun durch das Feuergrab vernichtet. Mir wurde nicht Mal Zeit gegeben zu warten, bis das Haus abbrannte. Ich wurde wie ein wertloses Stück Fleisch in den Wagen geworfen. Die 4 Männer stiegen kurz nach mir ein und wir fuhren los.

Ich saß eingeengt zwischen den zwei bisher stummen Männern auf der Rückbank. Ich hatte Glück im Unglück. Sie hatten kein Interesse daran, mich zu betatschen. Ich saß einfach nackt zwischen ihnen. Nach ein paar Minuten griff einer hinter mich und holte etwas hervor. Es war eine Augenbinde. Ich fragte mich, warum sie das taten doch dann fiel mir ‚der Boss’ ein. Wo ein Boss war, war auch ein Versteck. Wo ein Versteck war, da würde ich jetzt gleich sein. Wir fuhren eine gefühlte stunde, wie lange es wirklich war, kann ich nicht sagen.

Dann waren wir da. Mir wurde die Augenbinde abgenommen und wir waren in einem Parkhaus. Wir gingen über die Etage zu dem Treppenhaus. Ich wollte schon die Treppe nach unten gehen, da wurde ich zurückgezogen. Sie schubsten mich in den Aufzug und jeder von ihnen stieg ein. Sie stellten sich um mich herum auf. In jeder Ecke einer und ich, unbekleidet, in der Mitte zwischen ihnen. Ich spürte ihre Blicke auf mir. Auf bestimmten Stellen von mir. Sie warteten zuerst, bis sich die Türen geschlossen hatten. Dann steckte einer einen Schlüssel in die Sicherheitsvorkehrung und öffnete ein Fach. Darin waren drei weitere Knöpfe für Stationen. Der Oberste wurde gedrückt. Der Fahrstuhl bewegte sich sehr langsam, wie es mir vorkam. Ich beobachtete die Anzeige, um das Stockwerk zu wissen.
3… 2… 1… E… U1… U2… die Anzeige endete dort, doch der Fahrstuhl fuhr noch weiter. Nach ein paar Sekunden leuchtete der Knopf auf, auf den gedrückt worden war. Die Tür öffnete sich und gab den Blick auf einen schmalen Gang frei. Maximal zwei Leute hätten zwischen diesen zerbrechlich wirkenden dünnen grauen Wänden nebeneinander hergehen können, und so taten wir es auch. Trither und mein ‚Retter’ vorne, die beiden Stummen hinten. Immer wenn wir nach fünf Schritten eine kleine herausstehende Säule sahen zuckte ich neu zusammen. Es waren Toten Schädel darin eingemeißelt worden. Am Ende des Ganges war eine Theke, an der zwei sehr knapp bekleidete Frauen standen. Jedenfalls hoffte ich das. Ich konnte sie nur Oberhalb des Bauches sehen und dort waren sie unbekleidet.
‚Sind das die „Mädchen vom Boss“?’ fragte ich mich still, doch ich lies mir nichts anmerken. Zu viel Angst hatte ich vor meiner Zukunft. Ich glaube die einzig ‚normale’ Reaktion von mir wäre ein Panikanfall gewesen, doch ich ging ungeachtet von allem einfach weiter. Auch meine Garde, ich habe keine Ahnung wie ich auf den Begriff kam, ließ sich von dem Anblick nicht stören. Ich wurde einfach weiter gedrückt.

Wir blieben am Empfang stehen und es wurde mir zugenickt. Ich kannte die Frau nicht, daher vermutete ich, dass es mehr ein Zeichen war. Ich lag richtig. Man packte mich am Arm und zog mich auf eine Tür zu meiner linken zu. Es war mein ‚Retter’. Wir gingen hindurch und dann noch eine Treppe hinunter. Es wurde immer Dunkler bis wir an eine Kerkertür kamen. Ich wurde durch die sich dadurch öffnende Tür gestoßen und landete in einem Raum. Jedenfalls vermutete ich, dass es ein Raum war. Ich fiel und verletzte mich leicht am Knie. Ich wusste nicht wieso, aber diese kleine Schramme ärgerte mich im Moment mehr als die ganze Situation bisher. Die Tür wurde verschlossen ohne dass ich noch was gesagt bekam. Ich setzte mich auf den kalten Boden auf und umarmte meine angewinkelten Beine. Ich schluchzte. Langsam begann mein Kopf die Situation zu erkennen. Jetzt kam sie mir viel schlimmer vor als eine kleine Schramme. Mir liefen die Tränen über die Wangen und mein Herz fing an die Schmerzen noch einmal zu erleben, vor denen es mich zuvor geschützt hatte.
„Hör auf zu heulen, hier wollen Manche pennen!“ hörte ich eine aufbrausende Stimme. Wer war das? War noch einer von den vieren mitgekommen? Nein. Aber hier war jemand. Wo hatten sie mich hingebracht? ‚manche wollen pennen?’ wurde es mir klar. Das hier war ein Schlafzimmer und ich tat gut daran nichts zu sagen. Wenn sie mich entdecken würden, dann wäre ich die längste Zeit Jungfrau gewesen. Also schluckte ich die Schmerzen hinunter, doch meine Seele weinte weiter. Leise und ungehört.

Nach langen Zeiten des Unterdrückten Schmerzes musste ich dann doch eingeschlafen sein. Das wusste ich, weil ich durch das öffnen der Tür geweckt wurde. Ein mir fremder Mann kam herein. Er rief etwas in die Runde.
„Aufstehen ihr Huren.“ Er machte die Tür weit auf und Licht fiel in den Raum. Ich sah mich schnell um und entdeckte noch mehr Mädchen. Ich entdeckte NUR Mädchen. Alle in meinem alter, nackt und… genauso vernarbt wie ich. Jetzt kam ich mir dumm vor, bei meinem Gedanken von letzter Nacht. Das hier war kein Schlafsaal, es war ein Gefangenenlager. Ich wusste nur noch nicht so ganz, ob das gut oder schlecht war.
„Ihr habt heute euren wohl letzten tag, also raus hier.“ Stellte die Stimme die mich geweckt hatte nüchtern fest. Keiner Leistet Widerstand. Auch ich nicht. Wir stellten uns in einer Reihe auf und folgten dem Mann. Ich war ganz vorne, da ich an der Tür geschlafen hatte, deshalb sah ich die anderen nicht. Wir gingen nicht die ganze Treppe hoch. Nach ungefähr der Hälfte bogen wir rechts durch eine Tür und standen in einem breiten, aber nicht sehr langen Raum. Man sagte uns wie wir zu stehen hätten und ließ uns dann warten. Und wir warteten lange.

Nach einer zeit, die ich nicht einschätzen kann, kam er wieder. Mit anderen zusammen betrat er den Raum. Vorne weg ging ein Junge. Maximal ein Jahr älter als ich. Ich wusste nicht wieso aber er fesselte meinen Blick. Oder war es vielleicht die Pistole in seiner Hand? Sie stellten sich vor uns auf. Genau am anderen ende des Raumes. Ich sah einen Moment zu Boden, weil ich mich konzentrieren wollte.
~Klick~
Ich hörte etwas Schweres hinfallen und sah zu der Gruppe. Da war nichts besonderes, außer das der Junge die Waffe gezogen hatte und sie qualmte. Sekunde Mal. Sie qualmte? Ich folgte mit meinem Blick der Richtung, in die die Waffe gerichtet war und erschrak. Gefallen war eins der Mädchen. Sie lag auf dem Boden, ihr Hirn hinter ihr auf verteilt. Die Gruppe ging einfach weiter zur nächsten. Der Bewaffnete und jetzt gar nicht mehr so sympathische Junge musterte sie. Ich tat es ihm Gleich. Das Mädchen hatte Braune Haare, war normalgroß und eigentlich auch sonst der gute Durchschnitt, soweit ich es von hier erkennen konnte. Auffällig war, dass sie nur narben in ihren Intimbereichen hatte, doch das wirkte hier unter uns auch schon durchschnittlich.
~Klick~
Anscheinend reichte der Durchschnitt nicht aus, denn auch sie fiel tot hin. Sie gingen weiter zu der Dritten. Ich war die Siebte in der reihe. Auch sie wurde gemustert und ich hielt sie für sehr hübsch. Blondes Haar, etwas größer als ich, sehr gute Kurven und eine etwas ängstliche Haltung. Sie hatte ihren Willen wohl noch nicht ganz verloren, denn ich stand hier ohne Angst. Nur mit erwarten.
„Was bist du?“ fragte der Mann der uns hereingebracht hatte.
„Mein Name ist Gabrielle Kraz, ich bin 17 Jahre alt, gehe auf ein Gymnasium, bin 1,72 groß, wiege 65 Kilo, mache gern Sport, spiele Badminton, gehe…“
~Klick~
„und du redest zu viel.“ Das war der Junge. Er hatte das gesagt, als ob er ihr seine Liebe gestanden hätte. So Einfühlsam. Ich betrachtete ihn noch Mal genauer, doch konnte ich den Blick aus irgendeinem Grund nicht auf ihm ruhen lassen. Stattdessen blieb ich an seiner Waffe hängen. Ich kannte mich ein wenig mit Waffen aus, daher erkannte ich die .22er, auf die er einen Schalldämpfer geschraubt hatte. Er nahm sie aus meinem Blickfeld als er weiter ging.
~Klick~
Nummer 4 fiel zu Boden, ohne sich beschreiben zu dürfen. Würde ich auch so enden? Ohne eine Chance? Und wenn nicht, was wären dann die Richtigen Worte? Auf jeden fall nicht einfach alles über mich, das wäre zu viel. Doch was interessierte ihn? Was müssten wir sagen um zu überleben. Es musste eine Chance dazu geben, sonst hätten sie uns nicht hier so aufgestellt. Jetzt standen sie vor der nächsten. Sie wurde mit den Gleichen Worten aufgefordert die ich schon zuvor hörte.
„Was bist du?“
„Ich bin Chantal Schmidt und würde einfach alles für euch tun um zu überleben“
~Klick~
Sie fiel zu Boden und wieder erklang diese Zuckersüße Stimme.
„So etwas haben wir aber leider schon, vielleicht komme ich aber auf dein Angebot zurück.“ Er lächelte kurz. Es war ein warmes und so freundliches lächeln, dass ich niemals Gedacht hätte, dass er überhaupt etwas Schlechtes hätte tun können. Wenn ich ihn nicht schon bei fünf Morden beobachtet hätte. Dann gingen sie weiter zu dem Mädchen neben mir.
~Klick~
Auch sie hatte wieder keine Chance. Woher nahmen sie sich das Recht zu urteilen? Vielleicht hätte sie ja die Richtigen antworten gewusst, auf dieses Spiel. Woher wollten sie das wissen? All diese Gedanken verschwanden als ich ihn jetzt direkt vor mir sah. Und jetzt konnte ich ihn nicht nur endlich ansehen, ich musste sogar. Irgendetwas an ihm zwang mich dazu ihn direkt anzusehen. All meine Zweifel an seiner Gutherzigkeit verschwanden. Er begegnete meinem Blick und fragte nun selber.
„Was bist du?“ erst jetzt, als diese Symphonie von Tönen diese Worte bildete wurde mir bewusst, dass hier niemand einen Namen hören wollte. WAS bist du. Zuerst dachte ich sie wollten uns damit erniedrigen, aber jetzt glaubte ich es besser zu wissen. Ich nahm allen Mut zusammen und sah ihm tief in die Augen während ich antwortete. Meine Stimme zitterte anfangs ein wenig. Ich atmete vorher noch einmal tief durch.
„Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst. Ich werde dir helfen, wenn du nicht weiter weißt. Ich will dir halt geben, wenn du nicht weißt, wo du ihn finden kannst. Ich bin an deiner Seite, wenn du denkst du bist alleine. Ich bin all das, was du vielleicht manchmal vermisst, wenn du einsam bist.“ Ein paar der Männer starrten mit offenen Mündern zwischen uns beiden hin und her. Dann antwortete er wieder selber.
„Du bist wirklich süß.“ Das war alles was er antwortete. Doch noch mehr als diese Worte erfreute mich sein Lächeln. Er lächelte nur für mich, das spürte ich ganz genau in diesem Moment. Doch dann geschah alles viel zu schnell. Sein Gesicht gefror zu dem, was ich schon 6-mal gesehen hatte und dann konnte ich seine .22er von innen betrachten. Er hielt sie direkt auf meiner Augenhöhe, sodass ich hineinsehen konnte.
~Klick~






mfg


Zuletzt von Scyle am Di 22 Sep 2009, 01:31 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet

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