New Life. New Love. New Soul.

Jaja, ich bins mal wieder
Ich habe mal wieder eine neue FF Idee gehabt, und sie gleich umgesetzt.
Es ist irgendwas zwischen P.S. ich liebe dich und Die Frau des Zeitreisenden, bzw. Ich verwende Namen davon.
Joa, weiter gibts glaub ich nichts mehr zu sagen, außer: Ich hoffe es gefällt euch und ihr macht schön viele Kommis. Cheers.


New life. New love. New soul.



Wir hatten große Pläne, wir wollten Heiraten. Und dann war alles mit einem Schlag vorbei.
Es war nur eine Sekunde, er war nicht Schuld.
Wieso musste er sterben?
Wieso musste jemand Unschuldiges sterben?
Er hatte nichts getan!

Traurig stand ich am Grab von Liam.
Stille, salzige Tränen liefen mir über die Wangen, und es kamen immer neue nach.
Mit zitternden Händen strich ich über die Eingravierung des grauen, tristen Grabsteines.

Liam Johnson 1985 – 2009
Wir werden dich immer lieben.
Lebe in Frieden.

Er war doch erst 24…
Wieso musste jemand sein Leben so schnell und brutal beenden lassen?
Wieso musste er mein Leben beenden lassen?
Langsam legte ich die roten Rosen auf das Grab und zündete eine weitere Kerze an.
Es war die siebte an diesem Abend.
Die warme, weiche Flamme flackerte auf und erhellte den Grabstein, sodass er dunkle Schatten warf.
Die Sonne war bereits hinter den Bergen untergegangen, und nur ein paar einzelne Lampen beleuchteten den Weg zum Ausgang.
Ich stellte die kleine Kerze in ein kleines Glashäuschen und setzte mich neben das Grab.
Ich betrachtete den schmalen Verlobungsring, den Liam mir geschenkt hatte.
Er war glänzend Golden und hatte ein kleines Herz eingraviert.

Ich wusste noch ganz genau, wie er mir den Antrag gemacht hatte. Bei dem Gedanken lächelte ich unter den Tränen.

„Na los, Liam-Boy, sags ihr!“, rief einer seiner Freunde.
Wir standen an der Reling von seiner Yacht.
Wir feierten seinen Geburtstag. Er wollte unter Freunden feiern, nicht wie seine Brüder die derzeit überall auf der Welt Party machten, und ihre Geburtstage mit der halben Welt feierten.
Liam war zurückhaltend und schüchtern, und stand nicht besonders gern im Vordergrund.
Also ging er mit rotem Kopf, und den Blick auf dem Boden haltend zu mir und atmete tief durch.
Dann lächelte er mich zaghaft an und holte eine kleine Schachtel aus seinem Mantel.
Er räusperte sich und machte dann einen Kniefall.
Mein Herz pochte doppelt so schnell wie sonst, und meine Augen füllten sich mit Tränen.
„Claire, meine Liebste, ich… ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als mein Leben, und…Willst du meine Frau werden?“, fragte er dann leise.
Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten, sie strömten über meine Wangen.
„Ja! Ja! Ja, ich will!“, rief ich aufgeregt und stürmte zu ihm.
Er steckte mir den Ring an meinen Finger und zog mich an sich.
Er umarmte mich fest, und ich wollte, er würde mich nie wieder loslassen…

Nie wieder würde ich seine Küsse spüren, nie wieder meine Hände in seinen dunkelbraunen Haaren vergraben können, nie wieder in seinen dunklen Augen versinken.
Er würde mich nie wieder in den Arm nehmen und sagen: „Ich liebe dich.“
Nein, jetzt war mein Traum zu Ende, nun begannen die Schattenseiten des Lebens, jetzt wo mein Engel für immer weg war, und die Sonne mit sich genommen hatte…

Langsam erlosch auch die letzte Kerze, und es wurde wieder dunkel.
Nun spürte ich auch die Kälte.
„Komm zurück, Liam. Bitte. Bitte komm zurück, bitte. Ich liebe dich.“, flüsterte ich.
Ich umklammerte meinen Finger mit dem Ring, und schrie in die Nacht: „Das kannst du mir nicht antun! Das kannst du nicht machen! Ich liebe dich!“
Die aufkommenden Schluchzer schüttelten mich und ich legte mich auf die Erde, wollte alles vergessen.
Ich wollte bei Liam sein.
Er sollte mich in den Arm nehmen und sagen, dass alles Gut wird, das war immer so.
Doch statt Liams Armen spürte ich eine warme Hand auf meiner Schulter. „Miss? Wollen sie nicht nach Hause? Es ist kalt, und ein Unwetter kommt.“
Ich blickte widerstrebend auf und sah eine Frau, die mich mitfühlend ansah.
„Was… nein… nein ich bleibe hier, vielen Dank.“, entgegnete ich und fragte mich, wieso sie mich überhaupt ansprach.
Das war doch meine Sache.
„Sind sie sicher? Ich könnte sie nach Hause bringen, wenn sie das wollen.“, bot sie an.
Sie wollte nur nett sein.
Und seit Tagen hatte ich mit keinem anderen mehr gesprochen, als mit meiner Mutter, die regelmäßig in der Früh anrief.
Ich setzte mich auf und nickte dann Dankbar. „Danke, ja gerne.“
Sie reichte mir die Hand und zog mich hoch.
Dann gingen wir im Halbdunkeln nach draußen, und ließen diesen Schrecklichen Ort hinter uns…

„Das tut mir Leid, wegen…“, fing sie zögerlich an.
„Meinem… Verlobten“, ich fing wieder an zu schluchzen.
„Tut mir Leid… Mein Beileid,“, sagte sie mitfühlend.
„Danke…“, ich versuchte mich zu beruhigen und atmete tief durch.
„Ich bin übrigens Sharon.“, stellte sie sich vor.
„Claire. Und was hast du hier gemacht?“, fragte ich dann leise.
„Ich hab die Abkürung genommen.“, sie hielt mir die Tür eines schwarz glänzenden Mercedes auf, und ich stieg ein.
Das schwarze Leder schien noch sehr neu, denn es war makellos und roch nach Fabrik.
Es hatte etwas Tröstliches.
Sharon schlug die Tür zu und ging dann schnell auf die andere Seite.
Sie setzte sich ins Auto und zog den Sitz vor.
„Wo solls hingehen?“, fragte sie.
„Grafton Street, Dublin.“
„Die Nachbarstadt? Wieso…“, sie brach abrupt ab und startete den Motor.
„Der Friedhof ist hier schöner…“, sagte ich geistesabwesend.

Nein. Der eigentliche Grund war dass er in Dublin gestorben war. Ich wollte ihn nicht dort beerdigen.
Ich sah aus dem Fenster, wo einzelne Regentropfen sich schon einen Weg nach unten bahnten.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und atmete tief durch.
Der Mann der Liam umgebracht hatte war ein Mörder, und er kam mit Freiheit auf Bewährung davon.
Er hatte ihn umgebracht.
Es war Absicht, das hatte ich gesehen. Doch keiner wollte mir Glauben schenken.
Er war absichtlich mit seinem LKW in sein Auto gefahren!

Ich stand am Straßenrand, wo Liam mich abholen wollte. Holly und ich waren im Kino, und sie war schon nach Hause gefahren.
Es war hell, und es war kalt und glatt, weil es geregnet hatte, und dann die Temperatur unter 0°C gefallen war.
Liam fuhr um die Ecke, und ein LKW raste in ihn. Einfach so.
Er wollte gar nicht ausweichen. Er hat nicht mal versucht, nicht in Liam zu fahren.
Und ich konnte nichts machen.
Ich konnte nur zu sehen, wie Liams Auto sich drei Mal überschlug und dann auf dem Dach liegen blieb.
Ich konnte nur zu ihm hin laufen und die Tür aufreißen.
Ich konnte nur feststellen, dass er sterben wird.
Ich konnte nur seine Hand halten und weinen.
Ich konnte nur zuhören, als er seine letzten Worte sagte.
„Ich liebe dich Claire, ich passe auf dich auf, ich werde nie wirklich gehen. Doch du musst glücklich werden…“
Und ich konnte nur weinend nicken und ihn umarmen, und ihm zu flüstern, dass nun alles besser wird, dass auch er glücklich wird, alleine. Das alles gut ist.
Denn er sollte in Frieden sterben.
Ich konnte nur zusehen, als er seine Augen das letzte Mal schloss, und hören, wie sein Herz das letzte Mal schlug…


„Wir sind da.“, informierte mich Sharon mit einem freundlichen Lächeln.
„Danke, das war wirklich sehr nett von dir.“, sagte ich lächelnd.
„Keine Ursache. Und wenn du jemanden zum reden brauchst, meld dich bei mir.“, sie gab mir eine weiße Visitenkarte mit rosa Blumen. Ihre Handynummer, und ihr Festnetzanschluss standen darauf. Ich nickte ihr zu und drehte mich zu meinem Haus.
Ja. Nicht mehr unser Haus. Meines.
Ich lief schnell auf die Veranda, um nicht noch nässer zu werden und winkte Sharon zu.
Die Veranda knarrte, als ich mich auf die Stufe setzte.
Und es war, als wäre er direkt neben mir, es war, als würde er mich umarmen, und mir zuflüstern, dass alles Gut wird.
Nach den Wochen, die ich weinend und trauernd verbracht hatte, spürte ich ihn nun ganz deutlich bei mir, ich spürte, dass er mich liebte.

„Ja, Liam. Du hast sicher Recht. Alles wird Gut. Aber ich vermisse dich.“, sagte ich in die Nacht. Das Rauschen übertönte meine Worte, doch ich war sicher, er hatte sie gehört.



[das war dann mal der rest. den nächsten teil gibts irgendwann wenn ich wieder richtig zeit hab]

Ich seufzte und stand auf.
Die Veranda musste wieder gestrichen werden.
Das wollte Liam vor ein paar Wochen machen, als es noch sonnig und wärmer war als jetzt.
Und das nicht nur in meinem Herzen.
Unser Haus lag direkt am Meer, und die Wellen leckten immer wieder am Sand und nahmen ihn mit.
Es spülte kleine Muscheln an Land, und auch die ein oder andere Qualle.
Ich liebte das Meer, es war beruhigend.
Das gleichmäßige Rauschen und das kreischen der Möwen gab mir das Gefühl von... Vertrautheit.
Wieder strömte eine Erinnerung auf mich ein...

Liam und ich waren auf der Veranda - ich im Schatten - und er lehnte sich über das Geländer.
Er hatte nur eine Bermuda an.
"Ich sollte die Veranda mal weider streichen, findest du nicht?", sagte er und schenkte mir ein atemberaubendes Lächeln.
Zu dem Zeitpunkt dachte ich wirklich, dass wir wirklich zusammen alt werden würden.
"Ja, wäre glaube ich nicht schlecht.", sagte ich grinsend, und stand auf.
Ich ging zu ihm und umarmte ihn .
Er schloss mich in seine Arme und flüsterte mir zu, dass er mich lieben würde. Für immer.

Für immer. Ich atmete tief durch.
Ich konnte mich nicht dazu aufraffen, die weiße Farbe herauszuholen und so zu tun, als wäre nicht geschehen!
Ich würde ihn nie vergessen können, würde nie den Ring abnehmen können, und werde nie die Bilder abnehmen können.
Ich würde ihn nicht gehen lassen können.

Ich holte meinen Schlüsselbund herraus und suchte nach dem richtigen Schlüssel.
Sie hingen irgendwie immer anders da, sodass ich nie wusste, welcher für was war.
Ich nahm mir vor, in Portmarnock sie beschriften zu lassen.
Endlich hatte ich den richtigen gefunedn und steckte ihn in das Schloss.
Das leise Einrasten war wie ein Zeichen für die Kälte in meinem Herzen, sich wieder auszubreiten.
Als ich eintrat, fühlte ich mich wieder einsam.
Das große Haus schien nicht bewohnbar, wenn er nicht da war.
Ich würde alles tun, um ihn wieder lebending zu machen.
Ich bereute alle unnötigen Streitereien, wer Frühstück machte, oder das Licht ausschaltete...
Das alles würde ich alles freiwillig machen.
Er sollte nur zurück kommen.
Da klingelte das elefon und ich stürmte ins Wohnzimmer.

"Ja, bitte?", fragte ich.
"Hier ist Mr. Wejil. Spreche ich mit Claire?", fragte Mr. Wejil zurück.
"Ja... Was gibt es?" In mir breitete sich ein ungutes Gefühl aus.
"Das würde ich gern bei einem neuen Termin erklären.", sagte er nach einer Weile.
"J-ja... Morgen in der Früh? 10:00?", fragte ich mit leiser, zitternder Stille und nagte an meiner Unterlippe.
Ich hörte wie er ein paar Seiten umblätterte.
"Ja, okay. Morgen um 10:00. Schönen Abend noch."
Dann legte er auf.
Was war los? Wieso rief mein Frauenarzt am Abend an?
Das würde er nicht machen, wenn alles in Ordnung wäre, oder?

Ich legte den Hörer auf die Gabel und starrte die Wand an.
Oh Gott.
Ich fühlte mich so einsam ohne Liam, als wäre ich nicht vollständig...

Nach einer Weile ging ich nach oben und legte mich ins Bett.
Ohne mich umzuziehen.
Wieso auch?
Es würde keinen stören.

Es war eine lange, schlaflose Nacht, und ich stand auf, nur um irgendetwas zu tun.
Es war 6:00 in der Früh, und das Frühprogramm würde sich über einen Zuschauer mehr sicher freuen.
Und wenn es nur die Teletubbies wären, oder die Glücksbärchis, ich würde alles ansehn.
Doch erstmal ging ich in die Küche, um mir mit Kaffee mehr Leben einzuhauchen.
Als sich der Geruch der dampfenden Flüssigkeit in dem großen Raum verteilte, schloss ich die Augen und lehnte mich an die Wand.
Ich musste einkaufen gehen.
Ich musste mein Leben in den Griff kriegen.
Ich hatte seit Tagen nichtmehr geschlafen, und ich war mehr als nur k.o.
Ein Piepen signalisierte mir, dass ich endlich mein Lebenselixier runterkippen konnte.
Es war viertel nach 6.
Ich sprintete mit der Kaffeetasse zum fernseher und schaltete ihn an.
Doch ich sah nicht wirklich rein.
Zu gerne wollte ich die alte Rutine weider haben.
Mit Liam darum kämpfen, wer dene rsten Kaffe bekommen würde, wer welchen Radiosender zum anhören bekommt, und dann die Was-wenn-du-das-haben-könntest-was-würdest-du-nehmen-Fragen jeden Morgen.
Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir Liam herwünschen.


Ich musste wohl - trotz des Kaffees - eingeschlafen sein, denn ich wachte um kurz vor halb Zehn auf.
Hecktisch zog ich mich um und schminkte mich, putzte mir die Zähne, und bürstete meine Haare.
Dann raste ich zum Auto und fuhr los.
Es war ein schwarzer Audi, mehr wusste ich nicht.
Ich konnte mir sowas nicht merken.
War auch nicht wirklich wichtig, fand ich.

Die bereits braunen Blätter der Bäume flogen im Wind über die Straße.
Ich bog links ab, und parkte vor einem kleinen weißen Haus.
Dann atmete ich tief durch.
Egal was es war, ich war zu allem bereit.
Auch wenn ich einen Tumor hatte - Angst hatte ich nicht.
Es konnte nur besser werden.
Überall war es schön, wenn Liam da war...

Ich ging die kleine, schmale Treppe hoch in den ersten Stock, wo Dr. Wejil seine Praxis hatte.
Zögernd machte ich die Tür auf.
Ich war genau pünktlich, und er stand bereits im Flur.
"Guten Morgen.", begrüßte er mich freundlich.
"Guten Morgen.", grüßte ich zurück.
Dann gingen wir in den kleinen Behandlungsraum und setzten uns.
"Sollen wir gleich auf den Punkt kommen?", fragte er mich, und ich nickte heftig.
Ich wollte jetzt mein Schicksal erfahren, wollte jetzt wissen, dass ich sterben würde, dass ich...
"Sie... sind schwanger.", riss er mich aus meinen Gedanken.
Ich keuchte auf.
Das hatte ich nicht erwartet.
Ich würde ein Kind bekommen.
Ein Kind von Liam und mir.
Mir schossen Tränen in die Augen und ich schlug die Hände vors Gesicht.
Ich war schwanger.
"Nein...", flüsterte ich.
Ich wusste nicht, was ich fühlen sollte.
Vielleicht sollte ich mich freuen, Mutter zu werden.
Vielleicht sollte ich aber auch weinen, weil es nie einen Vater haben würde...

Nach einigen Minuten, die ich weinend verbracht hatte, und der Doktor hilflos zugesehen hatte, und mir gut zu geredet hatte, atmete ich tief durch.
Dann nickte ich und wischte mir übers Gesicht.
"Okay..."
"Sie müssen es nicht kriegen. Es ist Früh genug, sie können es abtreiben."
Es abtreiben.
Mein Kind abtreiben; das einzige was mir geblieben war, das einzige von Liam.
Nein, ich würde es bekommen und großziehen, und ihm von Liam erzählen.
Denn es hatte ein Recht darauf, zu wissen,was für einen großartigen Vater es gehabt hätte.

Noch völlig betäubt von der nachricht ging ich wieder runter ins Auto und zog mein Handy aus der Tasche.
Ich musste Sharon anrufen.
Ich tippte die Nummer ein und drückte auf den kleinen grünen Hörer.
"Ja, halloooooooo?", fragte Sharon kichernd.
"Sharon. Ich hoffe ich störe nicht."
"Claire! Nein, was ist los!"
Sie legte ihre Hand auf den Hörer und sagte John, er solle aufhören.
Mit was wollte ich gar nciht wissen.
"Ich... hast du Zeit? Jetzt?", fragte ich.
"Ja, was ist los?", auch das letzte Grinsen schien verschwundenzu sein. Sie war ernst und klang besorgt.
"Erzähle ich dir später. Bis gleich!"
John war da. Natürlich. Sie wohnten ja zusammen, waren verheiratet und glücklich.
Das genaue Gegenteil von mir.