Stars -> "Twilight"-Fansite interviewt Michael Welch

Du hast in vielen Filmen und TV-Shows mitgespielt. Wo hast du die besten Erfahrungen in Bezug auf deine Karriere gemacht, und bei welchem Dreh hattest du am meisten Spaß?

Die Frage zu beantworten ist schwierig, denn Spaß zu haben ist bei meiner Arbeit sehr wichtig. Es ist ein merkwürdiges Konzept, aber es stimmt. Wenn ich nicht auf IRGENDEINEM Level Spaß habe, fällt die Arbeit total flach. Das heißt, wenn bei einer Produktion alles passt, von persönlichen Beziehungen bis zur kreativen Erfüllung, oder wenn ein Projekt meine Karriere an einen neuen und besseren Platz rückt, ist das eine außergewöhnliche Erfahrung, und einige Projekte stechen da besonders hervor.

„Twilight“ ist ein seltenes Beispiel für ALL diese Dinge. Ich durfte meiner Kreativität freien Lauf lassen, habe großartige Freundschaften geschlossen und es war erheblich für meine Karriere. „Lost Dream“ war wahrscheinlich das Anspruchsvollste und Einträglichste, was ich (bisher) gemacht habe. Wenn du von Spaß im traditionellen Sinne sprichst (Partys, Sommercamps und Achterbahnen), waren „The Beautiful Ordinary“ (aka “Remember the Daze”) und „All the Boys Love Mandy Lane“ die lustigsten Erfahrungen, die ich beim Filmemachen gemacht habe. „Joan of Arcadia“ wird für mich auf verschiedenen Ebenen immer etwas Besonderes sein. „Stargate“ hat Spaß gemacht UND es hat meine Karriere gefördert. Und bei dem letzten Stück, das ich gedreht habe, „Speech and Debate“, hatte ich wahrscheinlich so viel Spaß wie noch nie zuvor.

Welche Rolle hat dich am meisten herausgefordert und wie hast du dich auf diese Rolle vorbereitet?

Wie ich in der ersten Antwort gesagt habe, denke ich, dass „Lost Dream“ die größte Herausforderung war, denn es war meine erste Hauptrolle, und ich musste für eine Weile an einem ziemlich dunklen Ort leben.

Meine Figur, „Perry“, ist wohlhabend und privilegiert, aber er fühlt und sieht nichts außer Leere und Scheinheiligkeit in der Welt, in seiner Familie und in sich selbst. Seine idealistischen, intellektuellen, jungen Gedanken bringen ihn zusammen mit seiner Moral dazu, im Angesicht der Korruption, Gier, Verlogenheit und Traurigkeit, die er in der Welt sieht, depressiv zu werden. Er findet eine andere verlorene Seele, „Giovanni“, mit der er anscheinend nichts gemeinsam hat, und zusammen gehen sie auf eine Reise und finden Antworten, Hoffnung und Erlösung.

Ich habe mich auf die Rolle vorbereitet, indem ich Perrys Leben kreiert habe, es verstanden und dann darin gelebt habe. Ich war voller Zweifel und Hoffnungslosigkeit, genauso wie Perry an einem gewissen Punkt in seinem Leben. Es ging darum, Perrys Gefühle anzuzapfen und dann auf seine Reise zu gehen.

Als Schauspieler macht es mir Spaß, auf diese Reisen zu gehen (solange ich wieder herauskomme, was ich immer tue). Die Herausforderung liegt darin, dass Filme nicht in der chronologischen Reihenfolge der Geschichte gedreht werden. Ich muss mir in jeder Szene bewusst sein, wo sich meine Figur momentan – in Relation zu ihrer persönlichen Reise im Kontext der Geschichte – mental, spirituell und emotional befindet. Das ist eine große Herausforderung in JEDER Hauptrolle eines Films oder einer Fernsehserie. Und es verlangt geballte mentale Klarheit und Fokussierung, und kontrollierte Verletzbarkeit.

Die Szene vor dem Restaurant, als Mike vor dem Fenster tanzt… improvisiert oder nach Drehbuch? Wurdest du dazu ermutigt zu improvisieren, oder hast du dich streng an das Drehbuch gehalten?

Für die Menschen (Eric, Tyler, Angela, Jessica und ich) gab es im Film viele Improvisationen. Catherine hat sich nicht wirklich darum gekümmert, ob Dialoge oder Handlungen improvisiert oder nach dem Drehbuch gespielt wurden, oder ob die Ideen von ihr oder von den Schauspielern kamen. Ihre Priorität war, etwas Reales, Einfühlsames und für das Publikum Unterhaltsames zu schaffen. Sie hatte immer Respekt für UNSERE Rolle in der gesamten Geschichte und unseren Zweck in Bellas Leben. Und da sie mehrere Filme zu dem Thema gemacht hat, hat Catherine eine Menge Erfahrung darin, das Wesentliche für Jugendliche einzufangen.

Im Falle des Restaurants lief es folgendermaßen ab… Das Drehbuch sagte etwas wie „Mike winkt und ruft und versucht, Bellas Aufmerksamkeit zu bekommen“. Catherine zeigte mir, wo das Ganze stattfinden würde, machte ein paar Vorschläge und überließ es letztendlich mir, mir etwas Überzeugendes auszudenken. Ich dachte an diesen Tanz (aus welchem Grund auch immer), zeigte es ihr und sie war einverstanden. Später in der Nachbearbeitung rief sie mich in das Soundstudio um verschiedene verrückte „Bow chicka WOW wow. WOO WOOO!“-Geräusche aufzunehmen. Sie suchte sich drei davon aus, und da hatten wir es. Mike Newton tanzt in seiner ganzen albernen Pracht um die Aufmerksamkeit von Bella.

Wir haben gehört, dass du gerne öfter auf der Bühne stehen würdest. Gibt es ein bestimmtes Theaterstück, in dem du gerne mitspielen würdest?

Ideal wäre es, wenn ich jedes Jahr ein Stück spielen könnte, oder wenigstens alle zwei Jahre. Ich sehe mich in der Zukunft für mindestens fünf Jahre in London, New York oder Chicago. Dort werde ich nichts machen AUßER Theaterspielen. Als ich an „Star Trek: Insurrection“ gearbeitet habe, haben mir all diese Schauspieler gesagt, dass sie Filme nur deshalb machen, um die Möglichkeit zu bekommen, Theaterstücke zu spielen. Filme waren ihr tägliches Brot, aber ihre wahre Liebe war die Bühne. Schauspieler lieben das Theater, weil es unbearbeitet ist. Alle Filter werden entfernt, das erlaubt uns, direkt mit dem Publikum zu kommunizieren.

Ich muss ein paar von Shakespeares Figuren spielen, bevor ich sterbe. Hamlet, Puck, mir ist es egal wer. Alles von Shakespeare ist fantastisch. Ich würde gerne mit David Mamet zusammenarbeiten. Seine Filme fühlen sich immer wie Theaterstücke an. Neil LaBute ist immer gut. Irgendwas von Tom Stoppard. Ein Freund von mir und ich würden gerne „Rosencrantz and Guildenstern Are Dead“ produzieren. Irgendetwas aus dem alten Griechenland könnte lustig sein, zum Beispiel Aeschylus’ „Prometheus Bound“. Mit Jungs wie O’Neill, Becket, Williams, Miller, Kushner, etc. kannst du nichts falsch machen. Die Iren haben in den letzten Jahren ein paar Dinge wie „Doubt“ und „The Pillowman“ herausgebracht. Ich würde sofort mit einem von diesen Autoren zusammenarbeiten. „Does a Tiger Wear a Necktie?“ ist ein brillantes Stück. Und wenn Stephen Karam („Speech and Debate“) jemals eine Rolle für mich schreiben will, stehe ich natürlich sofort zur Verfügung. Ich bin eigentlich offen für alles, solange es gut geschrieben ist. Es gibt nichts Schlimmeres als ein schlecht geschriebenes Theaterstück.

Als Stephenie das Set besuchte, schrieb sie ihren Fans, dass du wirklich tanzen kannst. Bedeutet das, dass du beim nächsten großen Tanzfilm zum Vorsprechen gehst?

Ich tanze wirklich gerne. Aber ich bezweifle, dass mich jemand in der näheren Zukunft anstellen wird, um professionell zu tanzen. Stephenies Bemerkungen zu meinem Prom-Auftritt waren sehr nett. Aber in Wirklichkeit kann jeder tanzen. Das große Geheimnis ist, dass man den Takt finden muss. Zwischen den Takten kann man machen, was man will, es ist egal. Denke einfach an das 2-4, oder, im Fall eines Salsas, das 1-2-3, und es klappt.

Hast du jemals geglaubt, dass dir eine Figur so eine Stellung und so viele Fans verschiedenen Alters beschert? Wie fühlt sich das an?

Wie ein hübsches Mädchen mit einem originellen Hut! Nein, ich fühle mich geehrt und bin dankbar, dass die Leute positiv reagiert haben. Wobei, je höher du kletterst, desto mehr Menschen können deinen Hintern sehen… Habe ich das jemals geglaubt? Nicht wirklich. Ich habe immer gedacht, dass meine Karriere etwa wie die von Ed Harris verlaufen würde (wenn alles gut läuft). Guter Schauspieler, sehr respektabel, arbeitet die ganze Zeit, aber keiner ruft nach Ed Harris. Das Gefühl, wenn tausende Menschen nach dir rufen, ist unbeschreiblich. Ich hätte nie nach so etwas verlangt, aber jetzt, wo es da ist, fühlt es sich sehr nett an und ich danke euch für eure kräftige und liebe Unterstützung. Nicht viele Menschen erleben so etwas wie das, was ich gerade durchmache.

Welcher Karriere würdest du nachgehen, wenn du kein Schauspieler wärst? Oder hast du dich nie in einem anderen Feld gesehen?

Das einzige Andere, das ich mir zurzeit ernsthaft vorstellen kann, ist die Musik. Ich bin Schlagzeuger. Meine Hände sind nicht wirklich groß genug für die meisten anderen Instrumente. Ich habe die Hände eines achtjährigen Mädchens… Wer weiß, in einer anderen Welt hätte ich ein Lehrer, ein Politiker oder vielleicht an Anarchist sein können. Aber das Schauspielern erfüllt meiner Meinung nach alle Punkte einer guten Karriere. Es ist das, was ich am liebsten mache. Ich habe natürliche Instinkte und Fähigkeiten, die mich einzig dafür qualifizieren. Ich bin bereit, dafür hart zu arbeiten, und ich verdiene genug Geld, um davon zu leben. Schach Matt, mit dem Schauspielern habe ich den Nagel auf den Kopf getroffen. Boo ya!

Von Literaturfans kommend: Gibt es eine Figur aus einem Buch, die du gerne spielen würdest, falls das Buch verfilmt werden würde?

Wie alt ist der Typ aus „Hatchet“? Er ist ungefähr 17, oder? „Hatchet“ war mein Lieblingsbuch, als ich ein Kind war (bis ich „James and the Giant Peach“ gelesen habe). Ich würde gerne den Protagonisten davon spielen, falls mein Alter akzeptabel ist. Der Typ strandet nach einem Flugzeugabsturz in der Wildnis und ist ganz auf sich alleine gestellt. Hört sich meiner Meinung nach gut an!

Hast du eine Nachricht an die Twi-Hards?

Hey Jungs und Mädels. Esst euer Gemüse, oder mein Onkel Vinny kommt vorbei und haut euch auf die Birne! ... Nein, ich mache nur Spaß. Danke für diese tollen Fragen und für eure Geduld. Ich weiß, dass ihr eine Weile auf meine Antworten gewartet habt. Es war ein verrücktes Jahr und ich kann nur hoffen, dass es noch verrückter wird. Nochmals danke!

Mike Newton ist Edwards Vorstellung von einem „normalen Jungen“, mit dem Bella zusammen wäre, wenn es ihn nicht gäbe (das ist aus der „New Moon“-Perspektive, bevor Jacob eine der Hauptfiguren wird). Stimmst du Edwards Einschätzung zu?

Das tue ich. Neben Edward ist Mike Newton ein Witz. Aber wenn keine gottgleiche Kreatur da ist, mit der man Mike vergleichen könnte, ist er gar nicht so schlecht. Um Himmels Willen, es ist die Highschool! Mike ist für einen Teenager ein völlig tolerierbarer und anständiger Freund. Wenn es Edward nicht gäbe, könnte ich mir vorstellen, dass Bella und Mike ungefähr drei Monate zusammen wären. Ich weiß nicht, ob es viel länger halten würde, denn Bella ist für Mike ist natürlich VIEL wichtiger als er für sie. Highschool-Mädchen langweilen sich in solchen Situationen immer schnell.

Wir nehmen an, dass du „New Moon“ gelesen hast. Was glaubst du, dass Mike Newton während den ersten beiden Bücher denkt/ fühlt: Wenn es eine Geschichte aus Mikes Perspektive gäbe (a la „Midnight Sun“), würden wir Mike dann als den Golden Retriever erleben, der er für Bella ist, oder ist das nur eine Maske für stärkere Gefühle? Wie wirst du das auf der Leinwand zum Ausdruck bringen?

Ich denke, Bella ist für Mike das, was Edward für Bella ist. Wenn jemand daherkommt und dich in diesem Maße berührt, besonders in diesem Alter, prägt das einen großen Teil von dir, und es hilft auf jeden Fall, einen Teil deines Lebens zu prägen. Wenn Mike ein „Midnight Sun“ hätte würden wir wahrscheinlich seine verletzlichere Seite sehen. Auf der anderen Hand denke ich ehrlich gesagt, dass er einfach ein Golden Retriever ist. Ich habe nicht besonders viel nach verdeckten Schichten, unterbewussten Konfliktmotiven oder anderen Bausteinen gesucht, die mehr Tiefe in einer Figur schaffen. Ich denke, Einfachheit ist der beste Weg, um Mike anzugehen.

There was a lot of improve in this film for the humans (Eric, Tyler, Angela, Jessica, and Me). Catherine didn’t really care whether dialogue or actions were improvised or scripted, or whether ideas came from her or the cast. Her priority was to create something real, empathetic, and entertaining for the audience. She always had respect for OUR role in the overall story, and our purpose in Bella’s life. And having made several movies on the subject, Catherine has a lot of experience in trying to capture the essence of teenagers.