The Sweetest Smile... [1]
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The Sweetest Smile... [1]
Titel: The Sweetest Smile
Autor: Sangeswunder
Kapitel: 1 von [...]
Pairing: James Potter / Lily Evans
Genre: Romanze / Humor / Fluff
Altersbeschränkung: P12
Inhaltsangabe: James letztes Jahr. Seine letzte Chance, Lily zu erobern. Wird der glorreiche Plan aufgehen, den Remus mit ihm ausheckt?
Disclaimer: Mir gehört nichts. ;D
Kennt ihr das Gefühl, unsterblich verliebt zu sein? Und ignoriert zu werden? Mir geht es momentan so. Wenn ich sie sehe, werden meine Knie weich. Ich weiß nicht, wo ich mit meinen Händen hin soll. Meistens machen sie dann irgendetwas blödes, zum Beispiel bringen sie meine Haare noch mehr durcheinander, als sie es sowieso schon sind.
In diesen Momenten, in denen sie vor mir steht, muss ich mich einfach an etwas festhalten. Das sind eben im Normalfall meine Haare. Wenn ich mir an die Nase fassen würde, gäbe das auch ein ziemlich seltsames Bild ab, oder? Normal scheint es bei mir aber meistens sowieso nicht zu laufen.
Vor ihr mache ich mich immer zum Trottel. Ich reiße dumme Sprüche und mache noch dümmere Sachen mit Sirius. Ich war auch nie besonders nett, wenn sie wieder mit Schniefelus unterwegs gewesen war.
Gewesen war, du hast richtig gehört, denn diese Freundschaft sie nämlich aufgegeben, nachdem er sie im fünften Jahr als Schlammblut beschimpft hat. Ich hätte ihn damals am liebsten mehr angetan, als ihm seine dreckige Unterhose auszuziehen.
Was sie überhaupt je an ihm gefunden hat, kann ich nicht verstehen. Ich habe ein paar Dinge über ihn erfahren, nachdem ich Sirius ein wenig ausgequetscht habe. Er weiß aber definitiv mehr, als er mir zu sagen bereit ist. Alles, was ich heraus finden konnte war, dass Snape aus noch schlimmeren Verhältnissen zu kommen scheint, als Sirius selbst.
Und Sirius wohnt seit letztem Sommer bei mir – Snape muss es also wirklich schlecht haben. Aber daran möchte ich nicht denken, sonst habe ich am Ende noch Mitleid mit ihm, und ich weiß - wahrscheinlich ebenso gut wie Snape selbst - dass er kein Mitleid verdient hat. Nicht nach dem, was er Lily angetan hat.
Aber auf eine gewisse Weise möchte ich ihn beinahe bewundern, schließlich war er einst der beste Freund des Mädchens, dass ich liebe.
Das Blatt scheint sich allerdings langsam aber sicher zu wenden.
Lily musste in diesem Jahr schon mehr mit mir zusammen sitzen, als in allen anderen Jahren zusammen, denn wir sind die Schulsprecher. Unglaublich, oder? Das Dumbledore gerade Lily und mich als Team aufstellt, meine ich. Den Aufgaben eines Schulsprechers bin ich natürlich längst gewachsen, schließlich bin ich James Potter.
Und dieses Jahr wird garantiert meine letzte Chance sein, sie von mir überzeugen zu können.
Ich habe Sirius, Peter und Remus gefragt, was ich ihrer Meinung nach machen soll.
Sirius meint, dass ich sie weiter solange um ein Date bitten soll, bis sie zustimmt. Irgendwann müsste sie schließlich einmal nachgeben. Das scheint mir aber keine vernünftige Taktik zu sein. Schließlich sagt sie seit Jahren ›Nein‹.
Peter hat nicht viel gesagt, er ist vermutlich froh, dass es bei ihm läuft.
Und Remus erklärte mir, dass ich erst ihr Freund sein müsste, bevor ich ihr Freund sein kann. Manchmal habe ich Angst, dass Remus einen bleibenden Schaden von Vollmond davon trägt. Wer sollte mir dann nämlich solche tollen Ratschläge geben können?
Ich werde es ausprobieren, so bald Lily in die Schulsprecherräume kommt. Kann nicht mehr lange dauern, ich habe einen Erstklässler gebeten, sie zu mir zu schicken.
»Eulenkeks!«, höre ich draußen eine Mädchenstimme keifen.
Nein, nicht keifen. Das war bestimmt eher ein Rufen, die Wände verzerren hier nämlich ganz schön. Ich stehe auf, um sie mit einem netten Lächeln zu begrüßen. Aber sie sieht nicht gerade begeistert aus.
»Was fällt dir eigentlich ein, du aufgeblasener Affe? Kannst du nicht selbst kommen, wenn du was willst? Musst du einen kleinen Jungen schicken, und ihm drohen, seine Nase verschwinden zu lassen, sollte er sich nicht beeilen?«
Ups, dass ist mir doch glatt entfallen. Und die Wände verzerren anscheinend doch nicht so sehr, wie ich dachte... Aber den Affen kann ich nicht auf mir sitzen lassen.
»Evans, nun hab dich nicht so! Das ist ein Erstklässler! Die laufen doch sowieso nur durch die Gänge, da kann er doch genauso gut zu dir laufen!«
»Du ignoranter Arsch! Ich war unten in den Kerkern und habe einen Trank gebraut. Als der Bengel herein gestürzt kam, hab ich gerade umgerührt und den Kessel umgestoßen, weil ich mich so erschreckt habe! Das Zeug ist in sein Gesicht gespritzt! Sorgen um eine nicht vorhandene Nase braucht er sich nicht mehr zu machen! Jetzt hat er nämlich zwei!«
Das muss ein verdammt geniales Bild abgegeben haben! Ich versuche mir sichtlich das Lachen zu verkneifen, doch ich kann nicht. Ich pruste los. Lily starrt mich einen Augenblick ungläubig an. Ich sehe schon kommen, dass sie mich wieder anschreien wird. Doch dann passiert das unfassbare: Sie beginnt zu lachen! Wir schauen uns an und lachen. Und dann stehen wir da und lachen und lachen und lachen. Wir können gar nicht mehr aufhören. Doch irgendwann ist auch der schönste Moment vorbei. Sie wendet sich ruckartig ab, ordnet ein paar ihrer Unterlagen und verlässt dann den Raum. Kein einziges Wort kommt noch über ihre Lippen. Ich starre auf die Stelle, an der sie eben gestanden hat. Ich brauche ein paar Sekunden, um mich zu sammeln.
Dann seufze ich auf und mache in Gedanken ein Kreuz in meinen Kalender. Wieder ein Tag vorbei, an dem ich nichts ausrichten konnte.
Remus sieht das allerdings anders, als ich ihm von meinem Erlebnis erzähle.
»James, das ist doch schon mal ein Anfang! Und ich habe auch schon eine Idee, wie du sie von dir überzeugen kannst.«
Da bin ich aber mal gespannt...
»Ich hab mich mit ein paar Mädchen unterhalten. Ich hab sie gefragt, was ein Junge ihrer Meinung nach immer für ein Mädchen tun sollte.«
Ich horche auf. Das scheint interessant zu werden. »Was muss ich denn machen? Ihr riesige Blumensträuße kaufen? Wo kriege ich die Blumen her? Ob die Hauselfen mir helfen können?«, überlege ich in dem Augenblick bereits laut.
Remus guckt schon wieder genervt. Wahrscheinlich ist er sauer, dass ich schon wieder weiß, was er sagen will.
»James! Stopp! Du sollst ihr eben gerade keine riesigen Blumensträuße schenken, eher ab und an eine ihrer Lieblingsblumen. Nicht übertreiben, lieber dezent bleiben. Das ist die Devise.«
Ich glaube, Remus hat bereits einen bleibenden Schaden genommen. Ich wette, dass ist passiert, als Sirius auf Remus' Rücken gesprungen ist, nachdem er sich vor Peter erschreckt hat, der durchs Gebüsch getrippelt ist! Nur eine einzige Blume! Das sieht doch dann so aus, als hätte ich nicht genug Geld für einen ganzen Strauß. Remus muss mein missmutiges Gesicht bemerkt haben. Kunststück. Ich muss in etwa den Blick drauf haben, den ich immer dann bekomme, wenn man mir Haggis vorsetzt.
Geduldig beginnt er zu erklären: »Also, Alice meinte, dass sie es liebt, wenn Frank ihr die Tür aufhält. Das tut nämlich ein Gentleman. Also solltest du Lily immer die Tür aufhalten, wenn du sie siehst, und weißt, wo sie hinein will. Wenn sie nämlich dann an dir vorbei geht, könnte es peinlich werden. Und mach es um Himmels Willen nicht übertrieben theatralisch – Halt die Tür auf, lächle sie nett an und folge ihr dann. Das war's. Mehr brauchst du erstmal nicht zu machen. Dann bemerkt sie nämlich, dass du netter bist, als du dich gibst.«
Verdammt, Remus ist wirklich richtig schlau. Ich hoffe, er behält keinen bleibenden Schaden von unseren Vollmondnächten!
»Also, ich wiederhole: Ich halte ihr immer die Türen auf, wenn ich sie sehe?«
»Wem hältst du die Tür auf, wenn du sie siehst?«, fragte Sirius neugierig, als er den Schlafsaal betrat.
»Lily. Remus hat mit ein paar Mädels geredet, er hat sie gefragt, was ein Junge für ein Mädchen tun sollte. Das war der erste Punkt. Wie viele hast du eigentlich?«
»Vierunddreißig. Lass uns mal hoffen, dass du nicht alle abarbeiten musst. Denn wir können erst dann einen neuen Punkt dazu nehmen, wenn sie weiß, dass du sie nicht veräppeln willst. Du musst für den ersten Punkt bestimmt viel Zeit investieren, denn sie vertraut dir nicht und wird sich nicht sicher sein, ob es dir ernst ist. Und vielleicht wird sie sich darin bestätigt sehen, dass sie dir egal ist, wenn sie dir nur lange genug widersteht. Das wollen wir natürlich nicht, deswegen wird es mit Sicherheit auf mindestens drei Wochen Türen aufhalten hinaus laufen.«
Ich starre ihn ungläubig an. Hat er gerade allen Ernstes von drei Wochen geredet? Ich hege noch die Hoffnung, dass er sich versprochen hat, und drei Tage meint. Und... Nein. Er meint definitiv drei Wochen. Ich sehe es an seinem Blick. Dieser leicht mitleidige, aber dennoch ernste Blick, der mir ganz genau klar macht, was Remus mit mir an Vollmond veranstalten wird, wenn ich es nicht schaffe. Sirius selbstgefälliges, beifallheischendes Grinsen ist ein weiterer Ansporn. Allerdings fallen sie weit hinter meinem eigentlichen Beweggrund zurück: Lily.
Ich träume schon so lange von ihr. Sie muss mich einfach irgendwann wahrnehmen. Ich meine, ich gehe seit Jahren kaum noch mit anderen Mädchen aus. Ich habe ein paar Mal versucht, sie eifersüchtig zu machen, in dem ich mein Date vor ihren Augen beinahe besinnungslos geküsst habe. Hat damals nicht viel genutzt. Sie ist, ohne mich eines Blickes zu würdigen, an uns vorbei gerauscht. Zu Schniefelus. Das war einmal. Bei Merlin und Agrippa. Wenn ich mir vorstelle, dass Lily und... Nein, ich tue es nicht. Ich habe vorhin gegessen.
Ich seufze laut auf.
»Ich wette, das Krone keine vier Tage durchhält.«
»Danke für dein Vertrauen, Tatze!«
»Eine Woche.«
»Oh Peter, du scheinst wirklich an mich zu glauben.«
»Er schafft es.«
Ich blicke erstaunt auf. Remus hat dieses siegessichere Funkeln in den Augen. Und in diesem Moment glaube ich wirklich, dass ich es schaffen kann. Ich werde mein Herzblut geben, um Lily zu erobern. Sie ist es wert. Ich weiß es. Ich spüre es, wenn ich sie ansehe. Wenn sie lächelt, oder sich mit einer ungeduldigen Handbewegung die Haare hinter die Ohren streicht.
Wenn sie einen Erstklässler tröstet, der Heimweh hat. Ich kann sie mir gut als Mutter vorstellen. Sie ist bestimmt warmherzig und nett und lieb. Und sie weiß sich zu behaupten. Ich habe mitbekommen, dass sie gegen Voldemort kämpfen will, wenn sie mit der Schule fertig ist. Sie ist nicht eine von denen, die redet. Sie handelt. Sie macht Nägel mit Köpfen. Ihre Schwester scheint nicht die Netteste zu sein, denn ich habe Lily einmal weinen sehen, nach dem sie einen Brief von dieser Petunia bekommen hat. Sie hat Lily aufgefordert, ihr niemals wieder zu schreiben. Lily ist ein Familienmensch, es hat sie hart getroffen. Sie hat mich damals glücklicher Weise nicht gesehen.
Es ist seltsam, wie unterschiedlich zwei Menschen sein können, selbst wenn sie miteinander verwandt sind. Ein weiteres Beispiel dafür ist Sirius. Er kommt aus der wohl möglich schwarzmagischsten Familie dieses Jahrhunderts. Und er ist in Gryffindor. Im Gegensatz dazu steht Regulus, der so durch und durch böse ist, wie es ein Junge in seinem Alter nur sein kann. Ich muss mir vornehmen, ein wenig mehr auf Lily zu achten.
Die Slytherins werden immer brutaler und schrecken bestimmt bald nicht mehr vor Schulsprechern zurück
Also. Dann geht es jetzt an das Projekt ›Lily für James‹. So hat es Sirius nämlich eben getauft, als er sich vor Lachen auf dem Boden wälzte.
Ich habe mir die besten Freunde ausgesucht, denke ich ironisch, während ich Tatze einen leichten Tritt versetze, um ihn die Wirklichkeit zurück zu holen. Sein empörter Blick sorgt allerdings dafür, dass wir anderen drei uns nicht mehr halten können und in ein Grölen ausbrechen, das Sirius fuchsteufelswild macht.
Tatze kann es nicht leiden, wenn er glaubt, dass man ihn auslacht. Was wir wahrscheinlich zu oft machen, als das es noch als Versehen durchgehen könnte...
In wenigen Sekunden ist eine wilde Kissenschlacht im Gange, in deren Verlauf ich mich voll und ganz darauf konzentrieren muss, Sirius' wilden Attacken standzuhalten, während ich gleichzeitig Remus und Peter möglichst wenig Angriffsfläche bieten darf.
Irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit voller Lachen und Prusten und Angriffsrufen liegen wir erschöpft in unseren Betten. Jeder hängt seinen Gedanken nach und ich entwickle langsam aber sicher einen Plan, der es Lily unmöglich machen wird, sich nicht in mich zu verlieben. Mit diesen Gedanken und einem seligen Lächeln auf den Lippen schlafe ich schließlich ein.
To be continued...?
Ich würde mich so sehr über Review's freuen!
Autor: Sangeswunder
Kapitel: 1 von [...]
Pairing: James Potter / Lily Evans
Genre: Romanze / Humor / Fluff
Altersbeschränkung: P12
Inhaltsangabe: James letztes Jahr. Seine letzte Chance, Lily zu erobern. Wird der glorreiche Plan aufgehen, den Remus mit ihm ausheckt?
Disclaimer: Mir gehört nichts. ;D
Lord I'm Doing All I Can - To Be A Better Man
Robbie Williams - Better Man
Robbie Williams - Better Man
Kennt ihr das Gefühl, unsterblich verliebt zu sein? Und ignoriert zu werden? Mir geht es momentan so. Wenn ich sie sehe, werden meine Knie weich. Ich weiß nicht, wo ich mit meinen Händen hin soll. Meistens machen sie dann irgendetwas blödes, zum Beispiel bringen sie meine Haare noch mehr durcheinander, als sie es sowieso schon sind.
In diesen Momenten, in denen sie vor mir steht, muss ich mich einfach an etwas festhalten. Das sind eben im Normalfall meine Haare. Wenn ich mir an die Nase fassen würde, gäbe das auch ein ziemlich seltsames Bild ab, oder? Normal scheint es bei mir aber meistens sowieso nicht zu laufen.
Vor ihr mache ich mich immer zum Trottel. Ich reiße dumme Sprüche und mache noch dümmere Sachen mit Sirius. Ich war auch nie besonders nett, wenn sie wieder mit Schniefelus unterwegs gewesen war.
Gewesen war, du hast richtig gehört, denn diese Freundschaft sie nämlich aufgegeben, nachdem er sie im fünften Jahr als Schlammblut beschimpft hat. Ich hätte ihn damals am liebsten mehr angetan, als ihm seine dreckige Unterhose auszuziehen.
Was sie überhaupt je an ihm gefunden hat, kann ich nicht verstehen. Ich habe ein paar Dinge über ihn erfahren, nachdem ich Sirius ein wenig ausgequetscht habe. Er weiß aber definitiv mehr, als er mir zu sagen bereit ist. Alles, was ich heraus finden konnte war, dass Snape aus noch schlimmeren Verhältnissen zu kommen scheint, als Sirius selbst.
Und Sirius wohnt seit letztem Sommer bei mir – Snape muss es also wirklich schlecht haben. Aber daran möchte ich nicht denken, sonst habe ich am Ende noch Mitleid mit ihm, und ich weiß - wahrscheinlich ebenso gut wie Snape selbst - dass er kein Mitleid verdient hat. Nicht nach dem, was er Lily angetan hat.
Aber auf eine gewisse Weise möchte ich ihn beinahe bewundern, schließlich war er einst der beste Freund des Mädchens, dass ich liebe.
Das Blatt scheint sich allerdings langsam aber sicher zu wenden.
Lily musste in diesem Jahr schon mehr mit mir zusammen sitzen, als in allen anderen Jahren zusammen, denn wir sind die Schulsprecher. Unglaublich, oder? Das Dumbledore gerade Lily und mich als Team aufstellt, meine ich. Den Aufgaben eines Schulsprechers bin ich natürlich längst gewachsen, schließlich bin ich James Potter.
Und dieses Jahr wird garantiert meine letzte Chance sein, sie von mir überzeugen zu können.
Ich habe Sirius, Peter und Remus gefragt, was ich ihrer Meinung nach machen soll.
Sirius meint, dass ich sie weiter solange um ein Date bitten soll, bis sie zustimmt. Irgendwann müsste sie schließlich einmal nachgeben. Das scheint mir aber keine vernünftige Taktik zu sein. Schließlich sagt sie seit Jahren ›Nein‹.
Peter hat nicht viel gesagt, er ist vermutlich froh, dass es bei ihm läuft.
Und Remus erklärte mir, dass ich erst ihr Freund sein müsste, bevor ich ihr Freund sein kann. Manchmal habe ich Angst, dass Remus einen bleibenden Schaden von Vollmond davon trägt. Wer sollte mir dann nämlich solche tollen Ratschläge geben können?
Ich werde es ausprobieren, so bald Lily in die Schulsprecherräume kommt. Kann nicht mehr lange dauern, ich habe einen Erstklässler gebeten, sie zu mir zu schicken.
»Eulenkeks!«, höre ich draußen eine Mädchenstimme keifen.
Nein, nicht keifen. Das war bestimmt eher ein Rufen, die Wände verzerren hier nämlich ganz schön. Ich stehe auf, um sie mit einem netten Lächeln zu begrüßen. Aber sie sieht nicht gerade begeistert aus.
»Was fällt dir eigentlich ein, du aufgeblasener Affe? Kannst du nicht selbst kommen, wenn du was willst? Musst du einen kleinen Jungen schicken, und ihm drohen, seine Nase verschwinden zu lassen, sollte er sich nicht beeilen?«
Ups, dass ist mir doch glatt entfallen. Und die Wände verzerren anscheinend doch nicht so sehr, wie ich dachte... Aber den Affen kann ich nicht auf mir sitzen lassen.
»Evans, nun hab dich nicht so! Das ist ein Erstklässler! Die laufen doch sowieso nur durch die Gänge, da kann er doch genauso gut zu dir laufen!«
»Du ignoranter Arsch! Ich war unten in den Kerkern und habe einen Trank gebraut. Als der Bengel herein gestürzt kam, hab ich gerade umgerührt und den Kessel umgestoßen, weil ich mich so erschreckt habe! Das Zeug ist in sein Gesicht gespritzt! Sorgen um eine nicht vorhandene Nase braucht er sich nicht mehr zu machen! Jetzt hat er nämlich zwei!«
Das muss ein verdammt geniales Bild abgegeben haben! Ich versuche mir sichtlich das Lachen zu verkneifen, doch ich kann nicht. Ich pruste los. Lily starrt mich einen Augenblick ungläubig an. Ich sehe schon kommen, dass sie mich wieder anschreien wird. Doch dann passiert das unfassbare: Sie beginnt zu lachen! Wir schauen uns an und lachen. Und dann stehen wir da und lachen und lachen und lachen. Wir können gar nicht mehr aufhören. Doch irgendwann ist auch der schönste Moment vorbei. Sie wendet sich ruckartig ab, ordnet ein paar ihrer Unterlagen und verlässt dann den Raum. Kein einziges Wort kommt noch über ihre Lippen. Ich starre auf die Stelle, an der sie eben gestanden hat. Ich brauche ein paar Sekunden, um mich zu sammeln.
Dann seufze ich auf und mache in Gedanken ein Kreuz in meinen Kalender. Wieder ein Tag vorbei, an dem ich nichts ausrichten konnte.
Remus sieht das allerdings anders, als ich ihm von meinem Erlebnis erzähle.
»James, das ist doch schon mal ein Anfang! Und ich habe auch schon eine Idee, wie du sie von dir überzeugen kannst.«
Da bin ich aber mal gespannt...
»Ich hab mich mit ein paar Mädchen unterhalten. Ich hab sie gefragt, was ein Junge ihrer Meinung nach immer für ein Mädchen tun sollte.«
Ich horche auf. Das scheint interessant zu werden. »Was muss ich denn machen? Ihr riesige Blumensträuße kaufen? Wo kriege ich die Blumen her? Ob die Hauselfen mir helfen können?«, überlege ich in dem Augenblick bereits laut.
Remus guckt schon wieder genervt. Wahrscheinlich ist er sauer, dass ich schon wieder weiß, was er sagen will.
»James! Stopp! Du sollst ihr eben gerade keine riesigen Blumensträuße schenken, eher ab und an eine ihrer Lieblingsblumen. Nicht übertreiben, lieber dezent bleiben. Das ist die Devise.«
Ich glaube, Remus hat bereits einen bleibenden Schaden genommen. Ich wette, dass ist passiert, als Sirius auf Remus' Rücken gesprungen ist, nachdem er sich vor Peter erschreckt hat, der durchs Gebüsch getrippelt ist! Nur eine einzige Blume! Das sieht doch dann so aus, als hätte ich nicht genug Geld für einen ganzen Strauß. Remus muss mein missmutiges Gesicht bemerkt haben. Kunststück. Ich muss in etwa den Blick drauf haben, den ich immer dann bekomme, wenn man mir Haggis vorsetzt.
Geduldig beginnt er zu erklären: »Also, Alice meinte, dass sie es liebt, wenn Frank ihr die Tür aufhält. Das tut nämlich ein Gentleman. Also solltest du Lily immer die Tür aufhalten, wenn du sie siehst, und weißt, wo sie hinein will. Wenn sie nämlich dann an dir vorbei geht, könnte es peinlich werden. Und mach es um Himmels Willen nicht übertrieben theatralisch – Halt die Tür auf, lächle sie nett an und folge ihr dann. Das war's. Mehr brauchst du erstmal nicht zu machen. Dann bemerkt sie nämlich, dass du netter bist, als du dich gibst.«
Verdammt, Remus ist wirklich richtig schlau. Ich hoffe, er behält keinen bleibenden Schaden von unseren Vollmondnächten!
»Also, ich wiederhole: Ich halte ihr immer die Türen auf, wenn ich sie sehe?«
»Wem hältst du die Tür auf, wenn du sie siehst?«, fragte Sirius neugierig, als er den Schlafsaal betrat.
»Lily. Remus hat mit ein paar Mädels geredet, er hat sie gefragt, was ein Junge für ein Mädchen tun sollte. Das war der erste Punkt. Wie viele hast du eigentlich?«
»Vierunddreißig. Lass uns mal hoffen, dass du nicht alle abarbeiten musst. Denn wir können erst dann einen neuen Punkt dazu nehmen, wenn sie weiß, dass du sie nicht veräppeln willst. Du musst für den ersten Punkt bestimmt viel Zeit investieren, denn sie vertraut dir nicht und wird sich nicht sicher sein, ob es dir ernst ist. Und vielleicht wird sie sich darin bestätigt sehen, dass sie dir egal ist, wenn sie dir nur lange genug widersteht. Das wollen wir natürlich nicht, deswegen wird es mit Sicherheit auf mindestens drei Wochen Türen aufhalten hinaus laufen.«
Ich starre ihn ungläubig an. Hat er gerade allen Ernstes von drei Wochen geredet? Ich hege noch die Hoffnung, dass er sich versprochen hat, und drei Tage meint. Und... Nein. Er meint definitiv drei Wochen. Ich sehe es an seinem Blick. Dieser leicht mitleidige, aber dennoch ernste Blick, der mir ganz genau klar macht, was Remus mit mir an Vollmond veranstalten wird, wenn ich es nicht schaffe. Sirius selbstgefälliges, beifallheischendes Grinsen ist ein weiterer Ansporn. Allerdings fallen sie weit hinter meinem eigentlichen Beweggrund zurück: Lily.
Ich träume schon so lange von ihr. Sie muss mich einfach irgendwann wahrnehmen. Ich meine, ich gehe seit Jahren kaum noch mit anderen Mädchen aus. Ich habe ein paar Mal versucht, sie eifersüchtig zu machen, in dem ich mein Date vor ihren Augen beinahe besinnungslos geküsst habe. Hat damals nicht viel genutzt. Sie ist, ohne mich eines Blickes zu würdigen, an uns vorbei gerauscht. Zu Schniefelus. Das war einmal. Bei Merlin und Agrippa. Wenn ich mir vorstelle, dass Lily und... Nein, ich tue es nicht. Ich habe vorhin gegessen.
Ich seufze laut auf.
»Ich wette, das Krone keine vier Tage durchhält.«
»Danke für dein Vertrauen, Tatze!«
»Eine Woche.«
»Oh Peter, du scheinst wirklich an mich zu glauben.«
»Er schafft es.«
Ich blicke erstaunt auf. Remus hat dieses siegessichere Funkeln in den Augen. Und in diesem Moment glaube ich wirklich, dass ich es schaffen kann. Ich werde mein Herzblut geben, um Lily zu erobern. Sie ist es wert. Ich weiß es. Ich spüre es, wenn ich sie ansehe. Wenn sie lächelt, oder sich mit einer ungeduldigen Handbewegung die Haare hinter die Ohren streicht.
Wenn sie einen Erstklässler tröstet, der Heimweh hat. Ich kann sie mir gut als Mutter vorstellen. Sie ist bestimmt warmherzig und nett und lieb. Und sie weiß sich zu behaupten. Ich habe mitbekommen, dass sie gegen Voldemort kämpfen will, wenn sie mit der Schule fertig ist. Sie ist nicht eine von denen, die redet. Sie handelt. Sie macht Nägel mit Köpfen. Ihre Schwester scheint nicht die Netteste zu sein, denn ich habe Lily einmal weinen sehen, nach dem sie einen Brief von dieser Petunia bekommen hat. Sie hat Lily aufgefordert, ihr niemals wieder zu schreiben. Lily ist ein Familienmensch, es hat sie hart getroffen. Sie hat mich damals glücklicher Weise nicht gesehen.
Es ist seltsam, wie unterschiedlich zwei Menschen sein können, selbst wenn sie miteinander verwandt sind. Ein weiteres Beispiel dafür ist Sirius. Er kommt aus der wohl möglich schwarzmagischsten Familie dieses Jahrhunderts. Und er ist in Gryffindor. Im Gegensatz dazu steht Regulus, der so durch und durch böse ist, wie es ein Junge in seinem Alter nur sein kann. Ich muss mir vornehmen, ein wenig mehr auf Lily zu achten.
Die Slytherins werden immer brutaler und schrecken bestimmt bald nicht mehr vor Schulsprechern zurück
Also. Dann geht es jetzt an das Projekt ›Lily für James‹. So hat es Sirius nämlich eben getauft, als er sich vor Lachen auf dem Boden wälzte.
Ich habe mir die besten Freunde ausgesucht, denke ich ironisch, während ich Tatze einen leichten Tritt versetze, um ihn die Wirklichkeit zurück zu holen. Sein empörter Blick sorgt allerdings dafür, dass wir anderen drei uns nicht mehr halten können und in ein Grölen ausbrechen, das Sirius fuchsteufelswild macht.
Tatze kann es nicht leiden, wenn er glaubt, dass man ihn auslacht. Was wir wahrscheinlich zu oft machen, als das es noch als Versehen durchgehen könnte...
In wenigen Sekunden ist eine wilde Kissenschlacht im Gange, in deren Verlauf ich mich voll und ganz darauf konzentrieren muss, Sirius' wilden Attacken standzuhalten, während ich gleichzeitig Remus und Peter möglichst wenig Angriffsfläche bieten darf.
Irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit voller Lachen und Prusten und Angriffsrufen liegen wir erschöpft in unseren Betten. Jeder hängt seinen Gedanken nach und ich entwickle langsam aber sicher einen Plan, der es Lily unmöglich machen wird, sich nicht in mich zu verlieben. Mit diesen Gedanken und einem seligen Lächeln auf den Lippen schlafe ich schließlich ein.
To be continued...?
Ich würde mich so sehr über Review's freuen!
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