Eine Etwas Andere Liebesgeschichte!
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Eine Etwas Andere Liebesgeschichte!
Heii Leute...ich hab da so ne FanFiction zu den Bis(s) Büchern angefangen.
In der FF geht es um Esmes Vergangenheit und wie sie Carlisle kennengelernt hat.
Bitte seit nicht zu streng mit mir, weil ich nicht die ganzen Fakten berücksichtige sondern aus meiner Fantasie heraus schreibe.
Ich versuche so schnell wie möglich neue Kapitel hinein zu stellen.Mich würde es sehr freuen, wenn ihr die FF lest und mir sagt wie ihr sie findet.
dankee...
und das is meine erste FF also bitte gaaaanz lieb sein...
hier könnt ihr kommis machen:kLiicK
In der FF geht es um Esmes Vergangenheit und wie sie Carlisle kennengelernt hat.
Bitte seit nicht zu streng mit mir, weil ich nicht die ganzen Fakten berücksichtige sondern aus meiner Fantasie heraus schreibe.
Ich versuche so schnell wie möglich neue Kapitel hinein zu stellen.Mich würde es sehr freuen, wenn ihr die FF lest und mir sagt wie ihr sie findet.
dankee...
und das is meine erste FF also bitte gaaaanz lieb sein...
hier könnt ihr kommis machen:kLiicK
Zuletzt von Peter_Facinelli<3 am Sa 25 Jul 2009, 15:18 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
- Anzahl der Beiträge : 151
Alter : 30
Anmeldedatum : 20.04.09
Die Rückkehr!
Ich öffnete die Augen und streckte mich gemütlich. Es war ein sonniger Morgen mitten im April. Für diese Jahreszeit war es erstaunlich warm. Ich sah verschlafen aus dem Fenster der großen, prunkvollen Kutsche, die von zwei wunderschönen Arabern gezogen wurde und im Jahr 1919 nicht gerade massenweise auf den Landstraßen Louisianas umher fuhren.
Neben mir schlief meine Mutter Anna. Sie hatte ein wunderschönes Kleid aus perlfabener Seide an, welches mit vielen Rüschen verziert war. Ich erinnerte mich noch daran wie ich ihr helfen musste, es in diesem schicken Laden in Houston auszusuchen. Sie probierte etliche andere. Eines in einem zarten Rosa mit vielen Perlen, eines mit einem Blumenmuster und grellen Farben. Sie hatte Ewigkeiten gebraucht, auch nur eines beiseite zu legen. Ohne mir würde meine Mutter wahrscheinlich jetzt noch in diesem Laden stehen und die anderen Kleider probieren. Es war ja auch für ein wichtiges Ereignis. Wir besuchten unsere Verwandten in Houston. Da wir in Louisiana, der Kleinstadt schlecht hin, wohnten, wollte sich meine Mutter extra fein kleiden, um ihrer Schwester, meiner Tante, ihrem Mann und deren 2 kleinen Töchter zu zeigen, dass auch Menschen aus einer Kleinstadt wohlhabend sein können. Schlussendlich nahm sie dann aber doch das perlfarbene Kleid. Es passte perfekt zu ihren mahagonifarbenen Haaren und ihrem blassen Teint. Obwohl sie schon über 40 war, sah sie in diesem Kleid um 10 Jahre jünger aus. Genau das musste ich ihr auch auf der Fahrt nach Houston alle 10 Minuten sagen. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln. Meine Mutter war etwas empfindlich wenn es um ihr Alter ging, aber welche Mutter ist das nicht?
Ich strich ihr liebevoll über ihre blasse Wange; ich spürte die Wärme die von ihr ausging. Sie kümmerte sich so rührend um mich. Jeden Tag versuchte sie mir eine Freude zu machen. Sei es mit einem kleinen Kompliment oder einfach einer kleinen Blume die sie mir auf den Esstisch legte, wenn ich von der Arbeit nachhause kam. Sie war so ein herzensguter Mensch.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als die Kutsche langsamer wurde.
>>Mom wir sind da.<<, säuselte ich mit zuckersüßer Stimme und strich meiner Mutter dabei über ihr hochgestecktes Haar. Sie öffnete langsam ihre Augen.
>> Esme? Sind wir schon da?<<, fraget sie sichtlich verwirrt und ich nickte. Sie lächelte mich an und richtete sich auf.
Dann wurde die Tür auf der Seite meiner Mutter aufgemacht und sie stieg verschlafen aus dem Wagen. Ich folgte ihr an die warme Luft. Ich musste ein paar Mal blinzeln um mich an die Sonne zu gewöhnen, aber nach ein paar Minuten hatten sich meine Augen an das helle Licht gewöhnt.
Da standen wir wieder. Vor unsrem kleinen Haus, das ich so sehr liebte und mich deswegen sehr auf die Rückkehr gefreut hatte. Es wehte eine kleine Brise, die mein hellrotes Kleid im Wind flattern lies.
Der Kutscher, den uns meine Tante für die Heimreise „geliehen“ hatte, brachte meine Mutter zu der Eingangstür und ich schlenderte hinter den beiden auf dem Kiesweg her. Ich nahm einen tiefen Atemzug der Landluft. Die Stadt wäre nichts für mich, obwohl ich gerne in den Westen gehen würde um Lehrerin in Long Beach zu werden. Aber wenn ich mir diesen Wunsch erfüllen könnte, würde ich mich schon irgendwie mit den vielen Menschen und der Stadtluft arrangieren können. Leider war dieser Wunsch doch nur ein Wunsch und würde es auch bleiben. Mein Vater Peter, zu dem ich nie ein sehr enges Verhältnis aufgebaut hatte, hatte etwas dagegen, dass eine junge Frau allein in den Westen ging. Außerdem machte es ihm nicht allzuviel aus, mich vor den Kopf zu stoßen.
Und da stand er auch schon. An der Veranda des weißen Hauses, welches ich so sehr liebte. Auf einmal kam mir das Haus nicht mehr so toll vor. Nein. Ich schüttelte den Kopf um meine schlechten Gedanken abzuschütteln. So durfte ich nicht von meinem Vater denken. Egal was er tat, er war noch immer mein Vater.
Als meine Mutter bei ihm ankam verabschiedete sich der Kutscher und schenkte mir beim davon gehen noch ein flüchtiges lächeln zu. Meine Mutter umarmte Peter und ging dann ins Haus. Natürlich folgte er ihr sofort, ohne mich zu Begrüßen. So war das immer. Aber ich machte mir nicht viel daraus; das war ich schon gewöhnt.
Ich stieg die paar Stufen zum Eingang unseres Anwesens hinauf und schloss die Türe hinter mir, als ich eintrat.
Sofort ging ich die Stiege zu meinem Zimmer hinauf und bog in mein Zimmer ein. Hier bekam ich fürs erste ein bisschen Ruhe. Ich zog mir mein Kleid aus, hängte es vorsichtig auf einen Kleiderhaken und in meinen kleinen Schrank. Aus diesem holte ich ein weniger schickes Kleid und zog es mir schnell an. Ich blieb noch ungefähr eine halbe Stunde auf meinem Bett liegen und genoss die Einsamkeit.
Dann rappelte ich mich hoch und hopste die Stiege hinunter ins Wohnzimmer.
>> Ich gehe runter ins Dorf einkaufen. Brauchst du noch irgendwas Mom? Dad?<< Missmutig sah ich meinen Vater an der mich nichtmal eines Blickes würdigte.
>> Nein Schatz ich habe alles. Hol nur die Sachen die wir besprochen haben.<<, erwiderte meine Mutter, die
gerade in der Küche hinter unserem Wohnzimmer stand und etwas für meinen Vater zum essen kochte.
Ich schnappte mir den Korb der vor der Eingangstüre stand und schon war ich wieder im Freien. Ich sah noch ein letztes Mal in den Himmel. Er war strahlend blau, ein wunderschöner Tag.
So das war mal das erste Kapitel meiner FF...
bitte schreibts mir einfach wie ihr sie findets...dankee...;)
Neben mir schlief meine Mutter Anna. Sie hatte ein wunderschönes Kleid aus perlfabener Seide an, welches mit vielen Rüschen verziert war. Ich erinnerte mich noch daran wie ich ihr helfen musste, es in diesem schicken Laden in Houston auszusuchen. Sie probierte etliche andere. Eines in einem zarten Rosa mit vielen Perlen, eines mit einem Blumenmuster und grellen Farben. Sie hatte Ewigkeiten gebraucht, auch nur eines beiseite zu legen. Ohne mir würde meine Mutter wahrscheinlich jetzt noch in diesem Laden stehen und die anderen Kleider probieren. Es war ja auch für ein wichtiges Ereignis. Wir besuchten unsere Verwandten in Houston. Da wir in Louisiana, der Kleinstadt schlecht hin, wohnten, wollte sich meine Mutter extra fein kleiden, um ihrer Schwester, meiner Tante, ihrem Mann und deren 2 kleinen Töchter zu zeigen, dass auch Menschen aus einer Kleinstadt wohlhabend sein können. Schlussendlich nahm sie dann aber doch das perlfarbene Kleid. Es passte perfekt zu ihren mahagonifarbenen Haaren und ihrem blassen Teint. Obwohl sie schon über 40 war, sah sie in diesem Kleid um 10 Jahre jünger aus. Genau das musste ich ihr auch auf der Fahrt nach Houston alle 10 Minuten sagen. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln. Meine Mutter war etwas empfindlich wenn es um ihr Alter ging, aber welche Mutter ist das nicht?
Ich strich ihr liebevoll über ihre blasse Wange; ich spürte die Wärme die von ihr ausging. Sie kümmerte sich so rührend um mich. Jeden Tag versuchte sie mir eine Freude zu machen. Sei es mit einem kleinen Kompliment oder einfach einer kleinen Blume die sie mir auf den Esstisch legte, wenn ich von der Arbeit nachhause kam. Sie war so ein herzensguter Mensch.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als die Kutsche langsamer wurde.
>>Mom wir sind da.<<, säuselte ich mit zuckersüßer Stimme und strich meiner Mutter dabei über ihr hochgestecktes Haar. Sie öffnete langsam ihre Augen.
>> Esme? Sind wir schon da?<<, fraget sie sichtlich verwirrt und ich nickte. Sie lächelte mich an und richtete sich auf.
Dann wurde die Tür auf der Seite meiner Mutter aufgemacht und sie stieg verschlafen aus dem Wagen. Ich folgte ihr an die warme Luft. Ich musste ein paar Mal blinzeln um mich an die Sonne zu gewöhnen, aber nach ein paar Minuten hatten sich meine Augen an das helle Licht gewöhnt.
Da standen wir wieder. Vor unsrem kleinen Haus, das ich so sehr liebte und mich deswegen sehr auf die Rückkehr gefreut hatte. Es wehte eine kleine Brise, die mein hellrotes Kleid im Wind flattern lies.
Der Kutscher, den uns meine Tante für die Heimreise „geliehen“ hatte, brachte meine Mutter zu der Eingangstür und ich schlenderte hinter den beiden auf dem Kiesweg her. Ich nahm einen tiefen Atemzug der Landluft. Die Stadt wäre nichts für mich, obwohl ich gerne in den Westen gehen würde um Lehrerin in Long Beach zu werden. Aber wenn ich mir diesen Wunsch erfüllen könnte, würde ich mich schon irgendwie mit den vielen Menschen und der Stadtluft arrangieren können. Leider war dieser Wunsch doch nur ein Wunsch und würde es auch bleiben. Mein Vater Peter, zu dem ich nie ein sehr enges Verhältnis aufgebaut hatte, hatte etwas dagegen, dass eine junge Frau allein in den Westen ging. Außerdem machte es ihm nicht allzuviel aus, mich vor den Kopf zu stoßen.
Und da stand er auch schon. An der Veranda des weißen Hauses, welches ich so sehr liebte. Auf einmal kam mir das Haus nicht mehr so toll vor. Nein. Ich schüttelte den Kopf um meine schlechten Gedanken abzuschütteln. So durfte ich nicht von meinem Vater denken. Egal was er tat, er war noch immer mein Vater.
Als meine Mutter bei ihm ankam verabschiedete sich der Kutscher und schenkte mir beim davon gehen noch ein flüchtiges lächeln zu. Meine Mutter umarmte Peter und ging dann ins Haus. Natürlich folgte er ihr sofort, ohne mich zu Begrüßen. So war das immer. Aber ich machte mir nicht viel daraus; das war ich schon gewöhnt.
Ich stieg die paar Stufen zum Eingang unseres Anwesens hinauf und schloss die Türe hinter mir, als ich eintrat.
Sofort ging ich die Stiege zu meinem Zimmer hinauf und bog in mein Zimmer ein. Hier bekam ich fürs erste ein bisschen Ruhe. Ich zog mir mein Kleid aus, hängte es vorsichtig auf einen Kleiderhaken und in meinen kleinen Schrank. Aus diesem holte ich ein weniger schickes Kleid und zog es mir schnell an. Ich blieb noch ungefähr eine halbe Stunde auf meinem Bett liegen und genoss die Einsamkeit.
Dann rappelte ich mich hoch und hopste die Stiege hinunter ins Wohnzimmer.
>> Ich gehe runter ins Dorf einkaufen. Brauchst du noch irgendwas Mom? Dad?<< Missmutig sah ich meinen Vater an der mich nichtmal eines Blickes würdigte.
>> Nein Schatz ich habe alles. Hol nur die Sachen die wir besprochen haben.<<, erwiderte meine Mutter, die
gerade in der Küche hinter unserem Wohnzimmer stand und etwas für meinen Vater zum essen kochte.
Ich schnappte mir den Korb der vor der Eingangstüre stand und schon war ich wieder im Freien. Ich sah noch ein letztes Mal in den Himmel. Er war strahlend blau, ein wunderschöner Tag.
So das war mal das erste Kapitel meiner FF...
bitte schreibts mir einfach wie ihr sie findets...dankee...;)
Zuletzt von Peter_Facinelli<3 am So 20 Sep 2009, 17:50 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Anmeldedatum : 20.04.09
so jez is das 2. kapitel da...;)
Ein einmaliger erster Eindruck!
Die Straße ins Dorf hinunter war nicht besonders steil, aber man musste sich dennoch anstrengen nicht zu rennen anzufangen. Ich ging- oder bessergesagt ich stolperte- den Hügel hinunter ins Dorf. Neben dem Weg auf dem ich ging, ragten zu beiden Seiten riesige Maisfelder empor. Die Maisfelder gehörten meiner Familie, da mein Vater als Bauer tätig war. Meine Mutter kümmerte sich um den Haushalt und verarbeitete den Mais im Herbst zu Maismehl. Da mein Vater nicht allzuviel verdiente, musste ich im Sommer den frischen Mais unten am Markt verkaufen und den Rest des Jahres einen Nebenjob im Blumenladen bei „Daisie's Flower Paradies“ ausüben. Aber ich machte meine Arbeit gerne. Es war auf jeden Fall besser, als zu Hause bei meinen Eltern zu hocken und die mürrischen Blicke meines Vaters auf mir ruhen zu spüren. Er hätte lieber einen Sohn gehabt , der ihm am Feld helfen könnte. Er hatte es zwar nie gesagt, aber ich spürte es.
Ich pflückte mir einen kleinen Mais von dem linken Maisfeld und schälte ihn am Weg hinunter. Deswegen liebte ich den Frühling auch. Der Mais war noch nicht ausgewachsen und er schmeckte einfach herrlich wenn man einfach so hinein biss. Als ich den, ca. 5 cm großen, Babymais aufgegessen hatte, hatte ich schon den Anfang des Dorfes erreicht. Schnell kaute ich den Mais und schluckte die Reste hastig hinunter, damit ich, falls mich jemand ansprach, sofort antworten konnte. Ich entschied mich dazu an der linken Häuserreihe entlang zu gehen, da links meine Lieblingsseite war. Ich wusste selbst nicht wieso, aber immer wenn ich ein Armband tragen wollte, band ich es mir immer auf dem linken Handgelenk. Oder wenn ich mir ein Haarband in meine Haare fädelte, machte ich die Masche links.
Das Dorf war zwar nicht groß, aber sehr schön; meine Heimat. Man konnte vom Anfang des Dorfes bis an sein Ende sehen. Natürlich gab es noch Seitenstraßen und das Dorf ging zu beiden Seiten noch weiter, aber wenn man ungefähr 500 Meter geradeaus, vorbei am Marktplatz, der in der Mitte rund um den großen Springbrunnen aufgebaut war, ging, war man schon wieder aus unserem Dörfchen draußen.
Ich bog beim Springbrunnen rechts- wer braucht schon rechts?- ein und grüßte ein paar Bekannte, die ich vom verkaufen im Sommer kannte. Dann war ich bei „Daisie's“ und kurz darauf sah ich schon den Gemüsestand den ich gesucht hatte. Der Besitzer des Standes war Tony, ein guter Freund von mir. Meine Eltern mochten ihn sehr, da er viel Geld einnahm und hart arbeitete, welche bei meinem Vater sehr große Pluspunkte waren, und insgeheim wünschten sie sich das Tony und ich irgendwann ich nächster Zeit heiraten würden. Genau das war für mich unvorstellbar. Ich und Tony? Niemals. Ich mochte ihn zwar, aber nicht auf diese Art. Meinem Vater aber war es egal was ich davon hielt; für ihn hatte eine Heirat nichts mit Liebe zutun. Auch meine Mutter und er wurden verheiratet und lernten sich mit der Zeit lieben. Doch ich konnte mir schwer vorstellen jemals in meinem ganzen Leben, etwas für Tony zu empfinden außer Freundschaft.
>>Hey Tony! Na wie geht’s uns denn heute? Schon ein paar Zucchinis verkauft?<<, rief ich ihm neckisch zu und nahm die kleinste Zucchini die ich auf die schnelle finden konnte in die Hand und hob sie mit einer Hand, als wäre sie ein Pokal.
>>Verdienst du damit eigentlich etwas?<<, fragte ich, sah die mickrige Zucchini skeptisch an und ließ meine Hand wieder sinken, >>Schaut ja nicht sehr vielversprechend aus.<<
>> Ja Esme, ich freue mich auch dich wieder wieder einmal zu sehen.<<
Ich lächelte bis über beide Ohren, als er erkannte, was ich mit der kleinen Neckerei eigentlich sagen wollte. Ich legte das grüne, etwas schrumpelige Ding wieder zurück zu seinen Brüdern und Schwestern und wurde ernster. Ich hatte Tony schon einige Zeit nicht mehr gesehen, da wir ja ein paar Tage bei meiner Tante und meinen zwei süßen Cousinen übernachtet hatten. Davor hatte ich auch nie richtig Zeit gehabt, etwas mit ihm zu unternehmen; ich war nur zu ihm einkaufen gekommen, weswegen er, glaubte ich, auch etwas sauer war.
>>Also was darf es denn heute für die Dame sein?<<, fragte er in seinem charmantesten Ton, woraufhin wir beide erst einmal lachen mussten. Als ich dann wieder etwas ernster geworden war, erwiderte ich:
>> Ich bräuchte fünf Tomaten, drei Zucchini, aber nicht die Kleine da, und zwei Hände voll Kartoffel.<<
Bei meiner kleinen Andeutung an das mickrige Ding, musste Tony lächeln. Seine kurzen, schwarzen Haare bewegeten sich kaum, als er ein wenig den Kopf schüttelte. Er war ziemlich braun, da er den ganzen Tag, in der schon ziemlich starken Aprilsonne auf seinen Feldern arbeiten musste. Auch sein Gemüsestand würde in der Sonne stehen, hätte er nicht ein großes Laken vom Dach über sein Gemüse gespannt und es anschließend mit zwei Holzstangen in der Erde befestigt. Aber es wurde schon langsam dunkel über Louisiana und es zogen sich große Wolken am Himmel, über die untergehende Abendsonne. Nun gab es kein direktes Sonnenlicht und darüber war ich froh. Ich hatte immer schon blasse Haut gehabt und mochte die Sonne eigentlich nicht so gerne. Also wenn andere von „schönem Wetter“ redeten, stellte ich mir einen Himmel voll von Gewitterwolken vor. Wenn ich bei so einem Himmel am „Thunderstorm-Lake“, wie ich ihn nannte, saß und ein Buch las, war mein Glück komplett. Der Thunderstorm-Lake war eine Meile von Louisiana entfernt. Dort war so gut wie keine Sonne, da der See von einem kleinen Wäldchen umgeben war. Dort hatte ich auch immer meine Ruhe; niemand kannte den See und ich war auch nur durch Zufall darauf gestoßen, als ich für meine Mutter Parasole gesucht hatte. Für mich war es der schönste Platz auf der ganzen Welt.
>>Esme? Lebst du noch oder bist du zu einer Statue geworden?<<
Ich zuckte zusammen; der See verschwand vor meinen Augen und ich befand mich wieder in der Realität.
Ich musste wohl etwas heftiger erschreckt sein als ich mir gedacht hatte, denn Tony fragte mich besorgt ob etwas passiert und ob ich okay sei. Ich versicherte Tony, dass es mir gut gehe und lächelte ihn nachher so unbekümmert wie möglich an. Er machte sich immer so schnell Sorgen; wie ein großer Bruder. Tony sah nicht ganz überzeugt aus, lies das Thema aber wieder fallen, wofür ich ihm sehr dankbar war. Es war schon recht dunkel geworden und ich wollte so schnell wie möglich nachhause kommen, damit meine Mutter nicht ewig auf das Gemüse warten musste. Eine Disskussion mit Tony über mein Wohlbefinden war das Letzte was ich jetzt wollte. Oder doch nicht das Allerletzte. Denn das was mir jetzt passierte war noch tausendmal schlimmer. Ich schnappte mir meinen Korb, in den Tony das Gemüse gepackt hatte während ich in Gedanken versunken war, und warf die Hand mit dem Korb stürmisch hinter mich, um schnell gehen zu könne. Ich wollte mich gerade von Tony verabschieden, als ich auf einmal einen dumpfen Aufprall hörte und spürte. Mein Korb war gegen irgendetwas geprallt; einen Holzmast oder so. Doch soweit ich mich erinnern konnte, stand hinter mir kein Holzmast. Als ich dann Tonys sah, der etwa so drein sah als hätte ich ihn gerade geschlagen, und hinter mich blickte, ging alles wie in Zeitlupe. Verwirrt drehte ich mich in die besagte Richtung und auf einmal sah ich ihn.
Er war das schönste, was ich jemals in meinem ganzen Leben gesehen hatte. Ein blonder Mann- oder besser gesagt ein blonder Engel- stand da wo ich den Aufprall gespürt hatte und sah mir überrascht in die Augen. Ich merkte wie sich meine Mimik von verwirrt in verzweifelt veränderte. Ich sah auf den Korb, den ich zu Boden gefallen lassen haben musste, als ich den Engel erblickt hatte. Dann sah ich aus den Augenwinkeln wie der Engel vor mir zu Boden sank. Dann wurde die Zeit wieder normal. Als ich meinen Blick wieder auf das Himmlische Wesen richtete, war er schon längst am Boden und hielt sich sein Kinn. Er hielt sich die ganze rechte Seite seines überirdisch schönen Gesichtes. Ich kniete mich geschockt zu ihm auf den Boden und beugte mich über ihn bzw. es.
>> Oh mein Gott. Es tut mir so leid. Ich wusste nicht das Sie hinter mir standen. Es tut mir so schrecklich leid. Bitte verzeihen Sie mir. Ich tue alles was sie verlangen, aber bitte verzeihen Sie mir.<< Ich kämpfte mit den Tränen. Warum musste ausgerechnet mir so etwas passieren? Ich war sowieso dafür bekannt etwas ungeschickt zu sein und die anderen Menschen in meinem Umfeld zu gefährden. Ich hatte einen Engel erschlagen. Wie dumm konnte man denn noch sein?
>>Hey ist schon gut. Beruhigen Sie sich doch. Mir geht es gut. Also wenigstens den Umständen entsprechend.<< Das Wesen hatte eine noch schöner Stimme als ich es mir jemals hätte erträumen können. So als ob eine Sommerbrise höchstpersönlich zu mir sprechen würde. So Sanft und wunderschön, jedoch auch bestimmt und sicher. Ich dachte nicht, dass ich so eine Melodie jemals hören würde.
Er lächelte mich an und versuchte mich zu beruhigen, aber das machte mich noch nervöser. Ein himmlisches Wesen mit dem Aussehen eines jungen Gottes und der Stimme einer Sommerbrise, hatte seine Aufmerksamkeit mir geschenkt. Einer Tochter von Bauern.
>>Soll ich einen Arzt holen? Ich muss unbedingte einen Arzt holen. Mann wie kann man nur so...<< Da fiel mir auf das ich eher ein Selbstgespräch führte als mit ihm zu reden. Außerdem hatte er mich auf meiner rechten Schulter angefasst. Ich war wie versteinert. Also so fühlte ich mich wenigstens. Mich durchfuhr ein Kribbeln, das bis zu meinen Zehen reichte. Und dann kippte ich unter seiner Hand nach vorne. Ich plumpste wie ein Sack voll Steine auf seinen harten Oberkörper. Ich hätte vor Scham im Boden versinken können. Jetzt begrapschte ich schon seinen durchtrainierten Oberkörper. Ich wollte gar nicht in sein engelsgleiches Gesicht blicken, da ich mir ziemlich sicher war, dann er mich sofort wegstoßen und angewidert davon spazieren würde.
Doch dann spürte ich wie eine eiskalte Hand mein Kinn anhob und ich ihm in die Augen blicken musste.
Sie waren von höchster Schönheit. Innen an der Pupille waren sie Dunkelbraun und dann wurde die Farbe immer heller, bis sie in einem hellen Gold endete. Ich wagte nicht mich zu bewegen, aus Angst, dass sich das Bild,welches ich gerade sah und einfach perfekt war,verändern würde. Und dann veränderte es sich; aber es wurde noch perfekter- keine Ahnung wie so etwas möglich war.
Er lächelte mich mit einem himmlischen Lächeln an und ich schmolz dahin.
>>Ist schon gut. Ich bin Doktor Cullen und übernehme die Nachtschicht von Dr. Smith. Ich bin heute den ersten Tag hier. Bitte geben Sie sich keine Schuld. Mir geht es großartig, ich wurde nur etwas überrascht.<<
Dann nahm er meinen Oberkörper und brachte ihn wieder in eine aufrechte Haltung. Ich selbst war zu nichts mehr zu gebrauchen. Dann kniete er sich hin und begann mein Gemüse, welches während des Falles aus dem Korb gefallen war, in den Korb einzuräumen. Ich war zu perplex um mich zu rühren und kniete vor ihm.
Ich lies die eben gesehenen, wunderschönen Bilder reveu passieren und er räumte daweil meinen Korb ein. Alleine deswegen sollte ich schon eine lebenslängliche Strafe bekommen.
Als er den Korb fertig eingeräumt hatte, stand er auf und reichte mir seine bildschöne, kalte Hand. Ich ergriff sie sofort, obwohl ich mich selber wunderte wie selbstständig sich meine Hand bewegte; als würde ich von seiner Hand angezogen. Rasch glitt ich auf meine Füße und starrte zu ihm hinauf. Er war etliches größer als ich, aber das war ja auch kein Wunder bei meinen 1,67 Meter Körpergröße. Erst als er etwas zu kichern begann, merkte ich das ich den Mund offen hatte. Ich schloss ihn sofort und war schon wieder peinlich berührt.
>>Wie heißen Sie denn, meine Liebe?<<, fragte er mit seiner atemberaubenden Stimme.
>>E..Esme!<<, brachte ich gerade noch hervor, wofür ich mich aber auch ziemlich anstrengen musste, da ich von seinem Anblick in den Bann gezogen wurde.
>>Esme, ein wunderschöner Name. Er passt zu Ihnen. Es hat mich außerordentlich gefreut Sie kennen zu lernen. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder, Esme!<<
Dann lächelte er noch einmal, gab mir den Korb in meine zittrigen Hände und wandte sich von mir ab.
Mit zügigen Schritten war er in die Nacht verschwunden.
Ich blieb wie angewurzelt stehen. Doktor Cullen, was für ein Name. Er war so schön das ich es selbst nicht glauben konnte.
Die Straße ins Dorf hinunter war nicht besonders steil, aber man musste sich dennoch anstrengen nicht zu rennen anzufangen. Ich ging- oder bessergesagt ich stolperte- den Hügel hinunter ins Dorf. Neben dem Weg auf dem ich ging, ragten zu beiden Seiten riesige Maisfelder empor. Die Maisfelder gehörten meiner Familie, da mein Vater als Bauer tätig war. Meine Mutter kümmerte sich um den Haushalt und verarbeitete den Mais im Herbst zu Maismehl. Da mein Vater nicht allzuviel verdiente, musste ich im Sommer den frischen Mais unten am Markt verkaufen und den Rest des Jahres einen Nebenjob im Blumenladen bei „Daisie's Flower Paradies“ ausüben. Aber ich machte meine Arbeit gerne. Es war auf jeden Fall besser, als zu Hause bei meinen Eltern zu hocken und die mürrischen Blicke meines Vaters auf mir ruhen zu spüren. Er hätte lieber einen Sohn gehabt , der ihm am Feld helfen könnte. Er hatte es zwar nie gesagt, aber ich spürte es.
Ich pflückte mir einen kleinen Mais von dem linken Maisfeld und schälte ihn am Weg hinunter. Deswegen liebte ich den Frühling auch. Der Mais war noch nicht ausgewachsen und er schmeckte einfach herrlich wenn man einfach so hinein biss. Als ich den, ca. 5 cm großen, Babymais aufgegessen hatte, hatte ich schon den Anfang des Dorfes erreicht. Schnell kaute ich den Mais und schluckte die Reste hastig hinunter, damit ich, falls mich jemand ansprach, sofort antworten konnte. Ich entschied mich dazu an der linken Häuserreihe entlang zu gehen, da links meine Lieblingsseite war. Ich wusste selbst nicht wieso, aber immer wenn ich ein Armband tragen wollte, band ich es mir immer auf dem linken Handgelenk. Oder wenn ich mir ein Haarband in meine Haare fädelte, machte ich die Masche links.
Das Dorf war zwar nicht groß, aber sehr schön; meine Heimat. Man konnte vom Anfang des Dorfes bis an sein Ende sehen. Natürlich gab es noch Seitenstraßen und das Dorf ging zu beiden Seiten noch weiter, aber wenn man ungefähr 500 Meter geradeaus, vorbei am Marktplatz, der in der Mitte rund um den großen Springbrunnen aufgebaut war, ging, war man schon wieder aus unserem Dörfchen draußen.
Ich bog beim Springbrunnen rechts- wer braucht schon rechts?- ein und grüßte ein paar Bekannte, die ich vom verkaufen im Sommer kannte. Dann war ich bei „Daisie's“ und kurz darauf sah ich schon den Gemüsestand den ich gesucht hatte. Der Besitzer des Standes war Tony, ein guter Freund von mir. Meine Eltern mochten ihn sehr, da er viel Geld einnahm und hart arbeitete, welche bei meinem Vater sehr große Pluspunkte waren, und insgeheim wünschten sie sich das Tony und ich irgendwann ich nächster Zeit heiraten würden. Genau das war für mich unvorstellbar. Ich und Tony? Niemals. Ich mochte ihn zwar, aber nicht auf diese Art. Meinem Vater aber war es egal was ich davon hielt; für ihn hatte eine Heirat nichts mit Liebe zutun. Auch meine Mutter und er wurden verheiratet und lernten sich mit der Zeit lieben. Doch ich konnte mir schwer vorstellen jemals in meinem ganzen Leben, etwas für Tony zu empfinden außer Freundschaft.
>>Hey Tony! Na wie geht’s uns denn heute? Schon ein paar Zucchinis verkauft?<<, rief ich ihm neckisch zu und nahm die kleinste Zucchini die ich auf die schnelle finden konnte in die Hand und hob sie mit einer Hand, als wäre sie ein Pokal.
>>Verdienst du damit eigentlich etwas?<<, fragte ich, sah die mickrige Zucchini skeptisch an und ließ meine Hand wieder sinken, >>Schaut ja nicht sehr vielversprechend aus.<<
>> Ja Esme, ich freue mich auch dich wieder wieder einmal zu sehen.<<
Ich lächelte bis über beide Ohren, als er erkannte, was ich mit der kleinen Neckerei eigentlich sagen wollte. Ich legte das grüne, etwas schrumpelige Ding wieder zurück zu seinen Brüdern und Schwestern und wurde ernster. Ich hatte Tony schon einige Zeit nicht mehr gesehen, da wir ja ein paar Tage bei meiner Tante und meinen zwei süßen Cousinen übernachtet hatten. Davor hatte ich auch nie richtig Zeit gehabt, etwas mit ihm zu unternehmen; ich war nur zu ihm einkaufen gekommen, weswegen er, glaubte ich, auch etwas sauer war.
>>Also was darf es denn heute für die Dame sein?<<, fragte er in seinem charmantesten Ton, woraufhin wir beide erst einmal lachen mussten. Als ich dann wieder etwas ernster geworden war, erwiderte ich:
>> Ich bräuchte fünf Tomaten, drei Zucchini, aber nicht die Kleine da, und zwei Hände voll Kartoffel.<<
Bei meiner kleinen Andeutung an das mickrige Ding, musste Tony lächeln. Seine kurzen, schwarzen Haare bewegeten sich kaum, als er ein wenig den Kopf schüttelte. Er war ziemlich braun, da er den ganzen Tag, in der schon ziemlich starken Aprilsonne auf seinen Feldern arbeiten musste. Auch sein Gemüsestand würde in der Sonne stehen, hätte er nicht ein großes Laken vom Dach über sein Gemüse gespannt und es anschließend mit zwei Holzstangen in der Erde befestigt. Aber es wurde schon langsam dunkel über Louisiana und es zogen sich große Wolken am Himmel, über die untergehende Abendsonne. Nun gab es kein direktes Sonnenlicht und darüber war ich froh. Ich hatte immer schon blasse Haut gehabt und mochte die Sonne eigentlich nicht so gerne. Also wenn andere von „schönem Wetter“ redeten, stellte ich mir einen Himmel voll von Gewitterwolken vor. Wenn ich bei so einem Himmel am „Thunderstorm-Lake“, wie ich ihn nannte, saß und ein Buch las, war mein Glück komplett. Der Thunderstorm-Lake war eine Meile von Louisiana entfernt. Dort war so gut wie keine Sonne, da der See von einem kleinen Wäldchen umgeben war. Dort hatte ich auch immer meine Ruhe; niemand kannte den See und ich war auch nur durch Zufall darauf gestoßen, als ich für meine Mutter Parasole gesucht hatte. Für mich war es der schönste Platz auf der ganzen Welt.
>>Esme? Lebst du noch oder bist du zu einer Statue geworden?<<
Ich zuckte zusammen; der See verschwand vor meinen Augen und ich befand mich wieder in der Realität.
Ich musste wohl etwas heftiger erschreckt sein als ich mir gedacht hatte, denn Tony fragte mich besorgt ob etwas passiert und ob ich okay sei. Ich versicherte Tony, dass es mir gut gehe und lächelte ihn nachher so unbekümmert wie möglich an. Er machte sich immer so schnell Sorgen; wie ein großer Bruder. Tony sah nicht ganz überzeugt aus, lies das Thema aber wieder fallen, wofür ich ihm sehr dankbar war. Es war schon recht dunkel geworden und ich wollte so schnell wie möglich nachhause kommen, damit meine Mutter nicht ewig auf das Gemüse warten musste. Eine Disskussion mit Tony über mein Wohlbefinden war das Letzte was ich jetzt wollte. Oder doch nicht das Allerletzte. Denn das was mir jetzt passierte war noch tausendmal schlimmer. Ich schnappte mir meinen Korb, in den Tony das Gemüse gepackt hatte während ich in Gedanken versunken war, und warf die Hand mit dem Korb stürmisch hinter mich, um schnell gehen zu könne. Ich wollte mich gerade von Tony verabschieden, als ich auf einmal einen dumpfen Aufprall hörte und spürte. Mein Korb war gegen irgendetwas geprallt; einen Holzmast oder so. Doch soweit ich mich erinnern konnte, stand hinter mir kein Holzmast. Als ich dann Tonys sah, der etwa so drein sah als hätte ich ihn gerade geschlagen, und hinter mich blickte, ging alles wie in Zeitlupe. Verwirrt drehte ich mich in die besagte Richtung und auf einmal sah ich ihn.
Er war das schönste, was ich jemals in meinem ganzen Leben gesehen hatte. Ein blonder Mann- oder besser gesagt ein blonder Engel- stand da wo ich den Aufprall gespürt hatte und sah mir überrascht in die Augen. Ich merkte wie sich meine Mimik von verwirrt in verzweifelt veränderte. Ich sah auf den Korb, den ich zu Boden gefallen lassen haben musste, als ich den Engel erblickt hatte. Dann sah ich aus den Augenwinkeln wie der Engel vor mir zu Boden sank. Dann wurde die Zeit wieder normal. Als ich meinen Blick wieder auf das Himmlische Wesen richtete, war er schon längst am Boden und hielt sich sein Kinn. Er hielt sich die ganze rechte Seite seines überirdisch schönen Gesichtes. Ich kniete mich geschockt zu ihm auf den Boden und beugte mich über ihn bzw. es.
>> Oh mein Gott. Es tut mir so leid. Ich wusste nicht das Sie hinter mir standen. Es tut mir so schrecklich leid. Bitte verzeihen Sie mir. Ich tue alles was sie verlangen, aber bitte verzeihen Sie mir.<< Ich kämpfte mit den Tränen. Warum musste ausgerechnet mir so etwas passieren? Ich war sowieso dafür bekannt etwas ungeschickt zu sein und die anderen Menschen in meinem Umfeld zu gefährden. Ich hatte einen Engel erschlagen. Wie dumm konnte man denn noch sein?
>>Hey ist schon gut. Beruhigen Sie sich doch. Mir geht es gut. Also wenigstens den Umständen entsprechend.<< Das Wesen hatte eine noch schöner Stimme als ich es mir jemals hätte erträumen können. So als ob eine Sommerbrise höchstpersönlich zu mir sprechen würde. So Sanft und wunderschön, jedoch auch bestimmt und sicher. Ich dachte nicht, dass ich so eine Melodie jemals hören würde.
Er lächelte mich an und versuchte mich zu beruhigen, aber das machte mich noch nervöser. Ein himmlisches Wesen mit dem Aussehen eines jungen Gottes und der Stimme einer Sommerbrise, hatte seine Aufmerksamkeit mir geschenkt. Einer Tochter von Bauern.
>>Soll ich einen Arzt holen? Ich muss unbedingte einen Arzt holen. Mann wie kann man nur so...<< Da fiel mir auf das ich eher ein Selbstgespräch führte als mit ihm zu reden. Außerdem hatte er mich auf meiner rechten Schulter angefasst. Ich war wie versteinert. Also so fühlte ich mich wenigstens. Mich durchfuhr ein Kribbeln, das bis zu meinen Zehen reichte. Und dann kippte ich unter seiner Hand nach vorne. Ich plumpste wie ein Sack voll Steine auf seinen harten Oberkörper. Ich hätte vor Scham im Boden versinken können. Jetzt begrapschte ich schon seinen durchtrainierten Oberkörper. Ich wollte gar nicht in sein engelsgleiches Gesicht blicken, da ich mir ziemlich sicher war, dann er mich sofort wegstoßen und angewidert davon spazieren würde.
Doch dann spürte ich wie eine eiskalte Hand mein Kinn anhob und ich ihm in die Augen blicken musste.
Sie waren von höchster Schönheit. Innen an der Pupille waren sie Dunkelbraun und dann wurde die Farbe immer heller, bis sie in einem hellen Gold endete. Ich wagte nicht mich zu bewegen, aus Angst, dass sich das Bild,welches ich gerade sah und einfach perfekt war,verändern würde. Und dann veränderte es sich; aber es wurde noch perfekter- keine Ahnung wie so etwas möglich war.
Er lächelte mich mit einem himmlischen Lächeln an und ich schmolz dahin.
>>Ist schon gut. Ich bin Doktor Cullen und übernehme die Nachtschicht von Dr. Smith. Ich bin heute den ersten Tag hier. Bitte geben Sie sich keine Schuld. Mir geht es großartig, ich wurde nur etwas überrascht.<<
Dann nahm er meinen Oberkörper und brachte ihn wieder in eine aufrechte Haltung. Ich selbst war zu nichts mehr zu gebrauchen. Dann kniete er sich hin und begann mein Gemüse, welches während des Falles aus dem Korb gefallen war, in den Korb einzuräumen. Ich war zu perplex um mich zu rühren und kniete vor ihm.
Ich lies die eben gesehenen, wunderschönen Bilder reveu passieren und er räumte daweil meinen Korb ein. Alleine deswegen sollte ich schon eine lebenslängliche Strafe bekommen.
Als er den Korb fertig eingeräumt hatte, stand er auf und reichte mir seine bildschöne, kalte Hand. Ich ergriff sie sofort, obwohl ich mich selber wunderte wie selbstständig sich meine Hand bewegte; als würde ich von seiner Hand angezogen. Rasch glitt ich auf meine Füße und starrte zu ihm hinauf. Er war etliches größer als ich, aber das war ja auch kein Wunder bei meinen 1,67 Meter Körpergröße. Erst als er etwas zu kichern begann, merkte ich das ich den Mund offen hatte. Ich schloss ihn sofort und war schon wieder peinlich berührt.
>>Wie heißen Sie denn, meine Liebe?<<, fragte er mit seiner atemberaubenden Stimme.
>>E..Esme!<<, brachte ich gerade noch hervor, wofür ich mich aber auch ziemlich anstrengen musste, da ich von seinem Anblick in den Bann gezogen wurde.
>>Esme, ein wunderschöner Name. Er passt zu Ihnen. Es hat mich außerordentlich gefreut Sie kennen zu lernen. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder, Esme!<<
Dann lächelte er noch einmal, gab mir den Korb in meine zittrigen Hände und wandte sich von mir ab.
Mit zügigen Schritten war er in die Nacht verschwunden.
Ich blieb wie angewurzelt stehen. Doktor Cullen, was für ein Name. Er war so schön das ich es selbst nicht glauben konnte.
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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3. Kapitel: Schock!
Schock!
Ich stand noch eine ganze Weile wie erstarrt vor Tonys Gemüseladen, bis er auf mich zu kam und mich vorsichtig an der rechten Schulter anfasste; genau da wo mich vor zehn Minuten noch Dr. Cullens Hand berührt hatte. Ich war sogar zu erstarrt, um zurück zu zucken. Stattdessen drehte ich meinen Kopf langsam zu Tony. Was für ein Unterschied. Gerade hatte ich noch das Gefühl im Himmel bei den Engeln zu sein, doch jetzt, da ich Tony sah, kam ich wieder in dir Realität zurück. Ich wollte damit nicht sagen, dass Tony hässlich war. Ganz im Gegenteil; er sah sogar recht gut aus für einen normalen Menschen. Doch Dr. Cullen übertraf ihn allemal. Niemand könnte seine Schönheit jemals in den Schatten stellen.
>>Tony, ich muss jetzt nach Hause. Tut mir leid. Bitte sag meinen Eltern nichts von dem hier.<<
Damit verabschiedete ich mich und lief schnell den Weg zurück zur Hauptstraße. Wahrscheinlich blickte mir Tony hinterher, doch ich hatte ganz andere Probleme. Meine Mutter wartete schon seit Ewigkeiten auf ihr Gemüse. Es war sicher schon zehn Uhr abends und wenn mein Vater sein Essen nicht spätestens bis acht Uhr bekommen hatte, wurde er unausstehlich. Ich rannte an dem großen Springbrunnen vorbei und bog links in die Hauptstraße ein. Die Läden, die vorher noch offen waren, hatten schon geschlossen und es war kein Mensch mehr auf der Straße. Das kam mir sogar ziemlich gelegen, denn wenn Tausende von Leuten um mich herum zappeln würden, konnte mich irgendjemand aus meinen Gedanken reißen. Ich konnte das eben erlebte einfach nicht beiseite schieben. Obwohl ich rannte, dass mir das Atmen schon weh tat, spürte ich den Schmerz kaum. Ich rannte den Hügel zu unserem Haus hinauf, vorbei an den Maisfeldern. Eigentlich hatte ich mir am Weg zu Tony vorgenommen, ein paar Babymais mit auf mein Zimmer zu schmuggeln und sie dann dort genüsslich zu verspeisen, doch an das war in diesem Moment nicht zu denken.
Als ich an der Veranda ankam, riss mein Vater die Türe auf und starrte mich hasserfüllt an.
>>Was denkst du dir eigentlich, mich und deine Mutter so lange warten zu lassen? Das ist unverzeihlich, du kleines Biest. Ich wette das hast du absichtlich gemacht, um uns das Leben schwer zu machen.<<
Dann klatschte es; mein Vater hatte mir schön öfters eine Ohrfeige verpasst. Eigentlich stürmte ich dann immer auf mein Zimmer und begann dort zu weinen. Doch heute war das anders; ich stürmte zwar auch die Stiegen hinauf, doch dann legte ich mich auf mein Bett und starrte die Decke meines Zimmers an. Mir war auf einmal vollkommen egal, was mein Vater getan hatte; ich hatte nur den wunderschönen Engel vor Augen. Es war als würde ich den Hintergrund meiner Augen ändern. Ich sah zwar noch mein Zimmer, doch nur ganz schwach.
ER stand im Vordergrund.
Ich hörte wie meine Mutter Peter anschrie, dass er mich nicht okay behandelte, doch ich konnte mich eigentlich gar nicht mehr daran erinnern, was passiert war. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern was heute passiert war. Ich wusste nur mehr, dass ich irgendwie in die Stadt gekommen war und dort den wunderschönsten Engel des Himmels und der Erde gesehen hatte. Ich lag anscheinend eine ganze Zeit so auf meinem Bett, denn auf einmal fielen mir, vor lauter Nachdenken, was passiert war, die Augen zu.
Als ich die Augen wieder aufschlug, sah ich das grelle Sonnenlicht, welches ich so gar nicht vermisst hatte.
Ich lag noch immer in der selben Position auf meinem Bett, wie am Abend zuvor. Ich bewegte mich in der Nacht nicht besonders viel, also waren nur meine Haare ein bisschen zerzaust, aber sonst sah ich ganz okay aus. Sofort musste ich wieder an Dr. Cullen denken. Wenn ich uns beide verglich, lagen Welten dazwischen.
Und dann überkam mich die Panik. Was war wenn ich ihn in einem Traum nur erfunden hätte? Ich zog mich ruckartig hoch und riss die Augen vor Schreck an den Gedanken auf. Wenn das wahr wäre, dann würde meine Welt zusammenfallen. Alles was ich gestern gesehen hatte; alles nur ein Traum? Nein, das konnte nicht sein. Ich schüttelte den Kopf um diese schlimmen Gedanken sofort im Keim zu ersticken. Das konnte einfach nicht sein.
Ich wechselte in Windeseile mein hellrosa Kleid mit einem Hellblauen, welches unter der Brust zusammengeschnürt war und dann in einem schönen Bogen zu Boden fiel. Dann steckte ich mir noch meine vordersten Harre mit einer großen Blumenspange hinten an den Kopf und lief die Treppe hinunter ins Wohnzimmer, wo meine Mutter schon das Frühstück zubereitete. Ich stürmte zu ihr und bombardierte sie schon mit einer Frage, dessen Antwort lebensnotwendig für mich war.
>>Mom! Kennst du einen Dr. Cullen? Ich frage nur so, weil ich von Tony gehört habe, dass es einen neuen Arzt geben soll. Also weißt du etwas über einen Dr. Cullen? Ich will nur wissen, ob Tony recht hat.<<
>>Esme, so beruhig dich doch, mein Schatz. Ich habe noch nie von einem Dr. Cullen gehört. Geht es Dr. Smith nicht gut? Wieso sollte er ersetzt werden? Ach ja und das wegen deinem Vater gestern. Sei ihm nicht zu böse, er hatte einen schlechten Tag.<<
>>Mom das mit Dad ist schon wieder vergessen. Also du weißt nichts von einem Dr. Cullen? Ääähm ich muss kurz zu Tony runter. Ich hab gestern etwas vergessen.<<
>>Esme jetzt warte doch...<< Das war das letzte was ich von meiner Mutter hörte, denn ich war schon aus der Tür gestürmt. Das konnte doch nicht wahr sein. Hatte ich ihn mir bloß eingebildet? Nein. Das wäre schrecklich.
Ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Ach verdammt. Ich wollte doch nicht weinen, wegen etwas, das vielleicht nicht existierte. Doch es war zu spät. Durch den Versuch, meine Tränen krampfhaft in meinen Augenhöhlen zu halten, strengte ich mich noch mehr an und dadurch kamen die Tränen aus meinen Augen, wie Wasserfälle. Eine Träne nach der anderen kullerte mir die Wange hinunter. Ich benahm mich so kindisch. Als ob ich ein kleines fünfjähriges Mädchen wäre, das einen Lolli nicht bekam. Ich war 15 Jahre älter, verdammt. Doch es war wirklich ziemlich schlimm für mich, dass es auch nur die Möglichkeit gab, ihn mir eingebildet zu haben. Ich wusste selbst nicht warum ich so an ihm hing. Ich hatte ihn erst vor ca. zwölf Stunden kennengelernt- bzw. ihn mir eingebildet.
Ich rannte den Berg hinunter, vorbei an dem großen Springbrunnen und „Daisie's Flower Paradies“ und geradewegs um Tonys Stand herum, der noch nicht offen war, zu seiner Wohnungstür. Der hatte es gut. Er musste fünf Schritte machen und war schon bei seiner Arbeit.
Ich klopfte hektisch an Tonys Haustüre und hörte erst auf, als er verschlafen vor mir stand. Er hatte nur Unterwäsche an. Normalerweise wäre mir so etwas höchst peinlich gewesen, doch das hier war ein Notfall; es fiel mir fast nicht auf. Ich zwängte mich an Tony vorbei, in seine Wohnung und blieb zwischen ein paar Klamottenhaufen, auf dem Boden, stehen. Es war eine richtige Männerwohnung, doch das war im Moment nicht relevant.
>>Bitte sag mir nicht das ich verrückt bin. Also du hast doch gestern auch Dr. Cullen gesehn, oder? Als ich ihn mit meinem Korb umgeworfen habe?Ach ja und als ich dann...<<
>>Esme beruhig dich doch. Wovon redest du? Ich kenne keinen Dr. Cullen.<<, unterbrach er mich und sah ziemlich verwirrt aus.
>>Waaaas? Nein, das kann doch nicht wahr sein. Ich...<<, kreischte ich wie eine Sirene, doch als ich dann Tonys Gesicht sah, verstummte ich wütend. Er prustete los, als er meinen kleinen Ausbruch miterlebte und schüttete sich bald vor Lachen aus. Ich konnte mich vor Wut nicht bewegen. Was sollte das? Wie konnte er mich nur so behandeln? Verstand er denn nicht wie ernst es mir war? Naja wie konnte er es auch verstehen. Dr. Cullen hatte ihn ja auch nicht berührt, oder ihm in die Augen gesehen. Aber wenn ich mir vorstellte, wie Dr. Cullen Tony anlächelte und ihn berührte, bekam ich Gänsehaut. Sofort verschwand meine Wut und zurück blieb ein verstörtes Gefühl, das ich nicht genau einzuordnen wusste. Ach Mist, wie sollte ich Tony denn jetzt anfunkeln, wenn ich dauernd das Bild von ihm und Dr. Cullen vor Augen hatte.
>>Tony du Idiot. Das ist nicht lustig. Ich mein es ernst!<<, versuchte ich so böse wie möglich.
>>Ach jetzt reg dich ab. Das war doch nur ein Scherz. Was soll man den darauf sagen, wenn die beste Freundin einen fragt ob sie verrückt geworden ist und dann noch ganz reale Dinge in frage stellt?<<
Darauf konnte ich bei bestem Willen nicht antworten. Sonst müsste ich ihm erklären wie Dr. Cullen für mich war und ich wollte Tonys Blick danach wirklich nicht sehen.
>>Ach lass mich doch in Ruhe! Weißt du warum noch niemand von Dr. Cullen gehört hat?<<
>>Ja er ist ja nur abends da, du Intelligenzbestie. Und wenn er erst gestern angefangen hat, dann ist es schwer möglich, dass ihn schon jeder kennt.<<
Bei Tony klang das alles so logisch. Erst jetzt merkte ich, wie lächerlich ich mich verhalten hatte; und erst jetzt merkte ich das Tony nur in Unterwäsche vor mir stand. Ich spürte wie ich rot wurde und stammelte dann:
>>Oh mein Gott, Tony! Es tut mir leid, du hat ja gar nichts an. Es tut mir leid, ich gehe sofort. Bis später<<
Er wollte noch etwas erwidern, doch vor lauter Scham brach ich meinen Geschwindigkeitsrekord und war in sekundenschnelle verschwunden. Ich knallte Tonys Tür hinter mir zu, und atmete auf. So etwas peinlich konnte auch nur mir passieren. Doch ich war noch immer nicht richtig überzeugt. Also nahm ich mir vor, heute Abend zu Dr. Smith zu schauen und Dr. Cullen zu suchen. Womöglich verkühlte ich mich sogar ein bisschen, dann konnte Dr. Cullen mich wieder berühren.
Ich stand noch eine ganze Weile wie erstarrt vor Tonys Gemüseladen, bis er auf mich zu kam und mich vorsichtig an der rechten Schulter anfasste; genau da wo mich vor zehn Minuten noch Dr. Cullens Hand berührt hatte. Ich war sogar zu erstarrt, um zurück zu zucken. Stattdessen drehte ich meinen Kopf langsam zu Tony. Was für ein Unterschied. Gerade hatte ich noch das Gefühl im Himmel bei den Engeln zu sein, doch jetzt, da ich Tony sah, kam ich wieder in dir Realität zurück. Ich wollte damit nicht sagen, dass Tony hässlich war. Ganz im Gegenteil; er sah sogar recht gut aus für einen normalen Menschen. Doch Dr. Cullen übertraf ihn allemal. Niemand könnte seine Schönheit jemals in den Schatten stellen.
>>Tony, ich muss jetzt nach Hause. Tut mir leid. Bitte sag meinen Eltern nichts von dem hier.<<
Damit verabschiedete ich mich und lief schnell den Weg zurück zur Hauptstraße. Wahrscheinlich blickte mir Tony hinterher, doch ich hatte ganz andere Probleme. Meine Mutter wartete schon seit Ewigkeiten auf ihr Gemüse. Es war sicher schon zehn Uhr abends und wenn mein Vater sein Essen nicht spätestens bis acht Uhr bekommen hatte, wurde er unausstehlich. Ich rannte an dem großen Springbrunnen vorbei und bog links in die Hauptstraße ein. Die Läden, die vorher noch offen waren, hatten schon geschlossen und es war kein Mensch mehr auf der Straße. Das kam mir sogar ziemlich gelegen, denn wenn Tausende von Leuten um mich herum zappeln würden, konnte mich irgendjemand aus meinen Gedanken reißen. Ich konnte das eben erlebte einfach nicht beiseite schieben. Obwohl ich rannte, dass mir das Atmen schon weh tat, spürte ich den Schmerz kaum. Ich rannte den Hügel zu unserem Haus hinauf, vorbei an den Maisfeldern. Eigentlich hatte ich mir am Weg zu Tony vorgenommen, ein paar Babymais mit auf mein Zimmer zu schmuggeln und sie dann dort genüsslich zu verspeisen, doch an das war in diesem Moment nicht zu denken.
Als ich an der Veranda ankam, riss mein Vater die Türe auf und starrte mich hasserfüllt an.
>>Was denkst du dir eigentlich, mich und deine Mutter so lange warten zu lassen? Das ist unverzeihlich, du kleines Biest. Ich wette das hast du absichtlich gemacht, um uns das Leben schwer zu machen.<<
Dann klatschte es; mein Vater hatte mir schön öfters eine Ohrfeige verpasst. Eigentlich stürmte ich dann immer auf mein Zimmer und begann dort zu weinen. Doch heute war das anders; ich stürmte zwar auch die Stiegen hinauf, doch dann legte ich mich auf mein Bett und starrte die Decke meines Zimmers an. Mir war auf einmal vollkommen egal, was mein Vater getan hatte; ich hatte nur den wunderschönen Engel vor Augen. Es war als würde ich den Hintergrund meiner Augen ändern. Ich sah zwar noch mein Zimmer, doch nur ganz schwach.
ER stand im Vordergrund.
Ich hörte wie meine Mutter Peter anschrie, dass er mich nicht okay behandelte, doch ich konnte mich eigentlich gar nicht mehr daran erinnern, was passiert war. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern was heute passiert war. Ich wusste nur mehr, dass ich irgendwie in die Stadt gekommen war und dort den wunderschönsten Engel des Himmels und der Erde gesehen hatte. Ich lag anscheinend eine ganze Zeit so auf meinem Bett, denn auf einmal fielen mir, vor lauter Nachdenken, was passiert war, die Augen zu.
Als ich die Augen wieder aufschlug, sah ich das grelle Sonnenlicht, welches ich so gar nicht vermisst hatte.
Ich lag noch immer in der selben Position auf meinem Bett, wie am Abend zuvor. Ich bewegte mich in der Nacht nicht besonders viel, also waren nur meine Haare ein bisschen zerzaust, aber sonst sah ich ganz okay aus. Sofort musste ich wieder an Dr. Cullen denken. Wenn ich uns beide verglich, lagen Welten dazwischen.
Und dann überkam mich die Panik. Was war wenn ich ihn in einem Traum nur erfunden hätte? Ich zog mich ruckartig hoch und riss die Augen vor Schreck an den Gedanken auf. Wenn das wahr wäre, dann würde meine Welt zusammenfallen. Alles was ich gestern gesehen hatte; alles nur ein Traum? Nein, das konnte nicht sein. Ich schüttelte den Kopf um diese schlimmen Gedanken sofort im Keim zu ersticken. Das konnte einfach nicht sein.
Ich wechselte in Windeseile mein hellrosa Kleid mit einem Hellblauen, welches unter der Brust zusammengeschnürt war und dann in einem schönen Bogen zu Boden fiel. Dann steckte ich mir noch meine vordersten Harre mit einer großen Blumenspange hinten an den Kopf und lief die Treppe hinunter ins Wohnzimmer, wo meine Mutter schon das Frühstück zubereitete. Ich stürmte zu ihr und bombardierte sie schon mit einer Frage, dessen Antwort lebensnotwendig für mich war.
>>Mom! Kennst du einen Dr. Cullen? Ich frage nur so, weil ich von Tony gehört habe, dass es einen neuen Arzt geben soll. Also weißt du etwas über einen Dr. Cullen? Ich will nur wissen, ob Tony recht hat.<<
>>Esme, so beruhig dich doch, mein Schatz. Ich habe noch nie von einem Dr. Cullen gehört. Geht es Dr. Smith nicht gut? Wieso sollte er ersetzt werden? Ach ja und das wegen deinem Vater gestern. Sei ihm nicht zu böse, er hatte einen schlechten Tag.<<
>>Mom das mit Dad ist schon wieder vergessen. Also du weißt nichts von einem Dr. Cullen? Ääähm ich muss kurz zu Tony runter. Ich hab gestern etwas vergessen.<<
>>Esme jetzt warte doch...<< Das war das letzte was ich von meiner Mutter hörte, denn ich war schon aus der Tür gestürmt. Das konnte doch nicht wahr sein. Hatte ich ihn mir bloß eingebildet? Nein. Das wäre schrecklich.
Ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Ach verdammt. Ich wollte doch nicht weinen, wegen etwas, das vielleicht nicht existierte. Doch es war zu spät. Durch den Versuch, meine Tränen krampfhaft in meinen Augenhöhlen zu halten, strengte ich mich noch mehr an und dadurch kamen die Tränen aus meinen Augen, wie Wasserfälle. Eine Träne nach der anderen kullerte mir die Wange hinunter. Ich benahm mich so kindisch. Als ob ich ein kleines fünfjähriges Mädchen wäre, das einen Lolli nicht bekam. Ich war 15 Jahre älter, verdammt. Doch es war wirklich ziemlich schlimm für mich, dass es auch nur die Möglichkeit gab, ihn mir eingebildet zu haben. Ich wusste selbst nicht warum ich so an ihm hing. Ich hatte ihn erst vor ca. zwölf Stunden kennengelernt- bzw. ihn mir eingebildet.
Ich rannte den Berg hinunter, vorbei an dem großen Springbrunnen und „Daisie's Flower Paradies“ und geradewegs um Tonys Stand herum, der noch nicht offen war, zu seiner Wohnungstür. Der hatte es gut. Er musste fünf Schritte machen und war schon bei seiner Arbeit.
Ich klopfte hektisch an Tonys Haustüre und hörte erst auf, als er verschlafen vor mir stand. Er hatte nur Unterwäsche an. Normalerweise wäre mir so etwas höchst peinlich gewesen, doch das hier war ein Notfall; es fiel mir fast nicht auf. Ich zwängte mich an Tony vorbei, in seine Wohnung und blieb zwischen ein paar Klamottenhaufen, auf dem Boden, stehen. Es war eine richtige Männerwohnung, doch das war im Moment nicht relevant.
>>Bitte sag mir nicht das ich verrückt bin. Also du hast doch gestern auch Dr. Cullen gesehn, oder? Als ich ihn mit meinem Korb umgeworfen habe?Ach ja und als ich dann...<<
>>Esme beruhig dich doch. Wovon redest du? Ich kenne keinen Dr. Cullen.<<, unterbrach er mich und sah ziemlich verwirrt aus.
>>Waaaas? Nein, das kann doch nicht wahr sein. Ich...<<, kreischte ich wie eine Sirene, doch als ich dann Tonys Gesicht sah, verstummte ich wütend. Er prustete los, als er meinen kleinen Ausbruch miterlebte und schüttete sich bald vor Lachen aus. Ich konnte mich vor Wut nicht bewegen. Was sollte das? Wie konnte er mich nur so behandeln? Verstand er denn nicht wie ernst es mir war? Naja wie konnte er es auch verstehen. Dr. Cullen hatte ihn ja auch nicht berührt, oder ihm in die Augen gesehen. Aber wenn ich mir vorstellte, wie Dr. Cullen Tony anlächelte und ihn berührte, bekam ich Gänsehaut. Sofort verschwand meine Wut und zurück blieb ein verstörtes Gefühl, das ich nicht genau einzuordnen wusste. Ach Mist, wie sollte ich Tony denn jetzt anfunkeln, wenn ich dauernd das Bild von ihm und Dr. Cullen vor Augen hatte.
>>Tony du Idiot. Das ist nicht lustig. Ich mein es ernst!<<, versuchte ich so böse wie möglich.
>>Ach jetzt reg dich ab. Das war doch nur ein Scherz. Was soll man den darauf sagen, wenn die beste Freundin einen fragt ob sie verrückt geworden ist und dann noch ganz reale Dinge in frage stellt?<<
Darauf konnte ich bei bestem Willen nicht antworten. Sonst müsste ich ihm erklären wie Dr. Cullen für mich war und ich wollte Tonys Blick danach wirklich nicht sehen.
>>Ach lass mich doch in Ruhe! Weißt du warum noch niemand von Dr. Cullen gehört hat?<<
>>Ja er ist ja nur abends da, du Intelligenzbestie. Und wenn er erst gestern angefangen hat, dann ist es schwer möglich, dass ihn schon jeder kennt.<<
Bei Tony klang das alles so logisch. Erst jetzt merkte ich, wie lächerlich ich mich verhalten hatte; und erst jetzt merkte ich das Tony nur in Unterwäsche vor mir stand. Ich spürte wie ich rot wurde und stammelte dann:
>>Oh mein Gott, Tony! Es tut mir leid, du hat ja gar nichts an. Es tut mir leid, ich gehe sofort. Bis später<<
Er wollte noch etwas erwidern, doch vor lauter Scham brach ich meinen Geschwindigkeitsrekord und war in sekundenschnelle verschwunden. Ich knallte Tonys Tür hinter mir zu, und atmete auf. So etwas peinlich konnte auch nur mir passieren. Doch ich war noch immer nicht richtig überzeugt. Also nahm ich mir vor, heute Abend zu Dr. Smith zu schauen und Dr. Cullen zu suchen. Womöglich verkühlte ich mich sogar ein bisschen, dann konnte Dr. Cullen mich wieder berühren.
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Alter : 30
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Kapitel 4 : Süße Sachen!
Süße Sachen!
Ich lies mir viel Zeit, um Nachhause zurück zu kehren. Ich schlenderte gemütlich die Marktstraße hinauf und sah mir die verschiedenen Produkte an. Dann kam ich an einem tollen Stand vorbei; einem Süßigkeitengeschäft. Es gab Honig, Datteln und, was am wichtigsten war, Schokolade. Ich liebte Schokolade, aber da wir nur Bauern waren und nicht besonders viel Geld einnahmen, konnten wir uns keine Schokolade leisten. Zum Glück hatte ich ein paar Dollar gespart und so leistete ich mir jeden Monat eine Rippe von dem herrlichen süßen Zeug. Nur eines- bzw. einer- war noch besser als Schokolade. Ich ging auf Michelle, die Eigentümerin des Süßigkeitengeschäfts, zu und lächelte ein zuckersüßes Lächeln. Michelle war eine gute Freundin meiner Mutter und ein bisschen älter als sie, deswegen bekam ich immer einen kleinen Rabatt, oder eine Rippe mehr.
>>Hallo Schätzchen. Na wie geht’s dir denn heute? Bin ich froh dass du wieder mal kommst, ich kann gar nicht so viel Schokolade verkaufen, wie ich bekomme.<<, sagte sie mit einem Zwinkern und lächelte mir zu.
>>Hi Michelle. Mir geht’s eh gut, danke. Genau wegen der bin ich da. Eine Rippe bitte.<<
Michelle lächelte mir verschmitzt zu, tat so als würde sie links und rechts nachschauen müssen, ob sie keiner sah und packte mir dann zwei weitere Schokoladenrippen in ein feines Papier. Ich fing an zu kichern und gab ihr dann fünf Dollar. Während sie das Geld entgegen nahm und mir die Schokolade in die Hände gab, flüsterte sie mir noch zu: >>Wenn dein Vater dir irgendwas tut, dann komm zu mir und ich mach ihn fertig.<<
Jetzt fing ich an zu lachen. Sie kümmerte sich immer so gut um mich; wie eine zweite Mutter. Ich nickte nur und versuchte wieder ernst zu werden, doch es klappte nicht. Jetzt begann auch Michelle zu lachen. Dann verabschiedete ich mich von ihr und winkte ihr noch, als ich mich langsam entfernte.
Yummie! Jetzt hatte ich sogar noch zwei Rippen mehr, als ich mir eigentlich gedacht hatte. Mein Tag war nahezu perfekt; jetzt musste ich nur mehr erfahren, dass es diesen wunderschönen Dr. Cullen wirklich gab.
Ich bog diesmal nicht beim Springbrunnen links ab, sonder ging geradeaus weiter zur Arztstation. Ich trat vorsichtig ein und blickte mich um. Im Moment war niemand im Wartezimmer, deshalb richtete ich mich sofort auf und ging ganz normal hinein. An der Wand hing ein großer Spiegel, der mit einem feinen Holzmuster verziert war. Im Raum standen mehrere Stühle; an den jeweils beiden Längsseiten des Zimmers fünf Stühle, die ordentlich aneinandergereiht waren. Ich ging zur Türe, welche ins Arztzimmer führte, und atmete einmal tief ein. Wenn ich jetzt Dr. Cullen sehen würde, wäre ich mir nicht sicher wie ich reagieren würde. Wäre er in der Kammer, würde ich entweder sofort weglaufen oder wie erstarrt stehen bleiben und kein Wort raus kriegen. Wäre er nicht drinnen, würde ich auf jedenfall ziemlich enttäuscht sein. Da war ich mir ganz sicher. Mehr konnte ich aber auch nicht sagen. Ich wartete noch einen Moment und dann klopfte ich leicht an der Türe. Ich spürte wie mein Herz zu klopfen anfing; aber warum nur? Ich hatte Dr. Cullen nur einmal gesehen- ich ging mal davon aus, dass er real war, auch wenn das schwer zu denken war, doch ich war eine Optimistin. Und dann wurde die Türe aufgemacht. Mein Herz setzte aus und dann überkam mich dieses Gefühl. Die Enttäuschung. Dr. Smith stand vor mir und sah mich besorgt an. Dr. Smith kannte mich auch schon seit ich ein kleines Kind war und ich mochte ihn sehr. Trotzdem war ich den Tränen nahe.
>>Hallo Esme. Fehlt dir etwas?<<, fragte er besorgt und bückte sich zu mir hinunter, um mir ins Gesicht zu sehen. Auch Dr. Smith war größer als ich, wie die meisten Menschen, die ich kannte. Er nahm mein Gesicht in seine großen, warmen Hände und drehte es zu ihm hinauf. Es war wie ein Deja vu. Große, männliche Hände in meinem Gesicht, die wollten, das ich ihren Besitzer ansah. Mit der einzigen Ausnahme, dass Dr. Smiths Hände warm und Dr. Cullens eiskalt waren; und dass Dr. Smiths Gesicht nicht annähernd so schön war, wie das von Dr. Cullens. Ach Mann, das waren zu viele Doktors. Also ab jetzt Dr. Cullen und Collin, denn Dr. Smith hieß Dr. Collin Smith. Ich blickte zu Collin auf und merkte das mir dicke Tränen über die Wangen liefen. Sofort versuchte ich sie weg zu wischen, doch Collin kam mir zuvor. Er wischte mit seinen warmen Fingern, eine Träne nach der anderen weg. Ich war wie erstarrt. War mir das unangenehm? Nein, eigentlich nicht. Doch es waren die falschen Hände. Der falsche Doktor. Schon lief mir eine neue Ladung Tränenwasser die Backen hinunter. Da nahm Collin mich an seine Brust und drückte mich. Den einen Arm an meinem Rücken, den anderen an meinem Kopf. Er war so schön groß und warm, dass ich einen Augenblick vergaß, weswegen ich eigentlich hergekommen war. Dann schubste ich ihn unsanft von mir und befreite mich aus seine Umarmung.
>>Es tut mir leid Esme, ich wollte dich nicht zu nahe kommen.<<, rief Collin sofort und wurde leicht rot. Er entfernte sich etwas von mir und blieb dann stehen.
>>Ähm... Sie brauchen sich nicht entschuldigen. Ich bin nur etwas aufgewühlt.<<, versuchte ich ihn zu beruhigen. Anscheinend wirkte es, denn er kam wieder etwas näher.
>>Oh okay. Aber bitte nenn mich doch endlich Collin. Was ist denn passiert?<<
>>Ich habe nur über etwas nachgedacht. Ich wollte Sie... ähm dich fragen ob du heute Abend hier bist.<<, stammelte ich verlegen. Es sollte nicht so aussehen, als ob ich etwas mit ihm machen wollte. Ich wollte nur wissen, ob Dr. Cullen heute Abend hier war.
>>Nein Esme, tut mir leid wenn du etwas machen wolltest. Ich habe Abends schon etwas vor. Ich muss etwas bei mir zuhause recherchieren. Falls aber irgendetwas sein sollte, kannst du natürlich jederzeit zu mir.<<
Ich wusste, dass er es in den falschen Hals bekommen würde.
>>Oh! Nein ich frage nur, weil meine Mutter ein bisschen krank ist. Wer ist denn dann Abends in der Praxis?<<
Ich tat ganz unschuldig und wartete gespannt auf seine Antwort.
>>Ach so.<<, sagte er überrascht und wurde rot :>>Ich habe einen Aushilfsarzt, der mir am Abend zur Hand geht, oder die Praxis für ein paar Stunden übernimmt. Eigentlich sollte er ja nur eine Woche bleiben, aber gestern wollte er unbedingt eine fixe Stelle haben. Mir ist es sowieso recht. Dann habe ich ein bisschen mehr Freizeit.< >>Ach so! So faul bist du also schon geworden? Du wirst alt.<<, neckte ich ihn frech, kam dann aber wieder darauf zurück, was ich eigentlich wissen wollte :>>Wie heißt dieser Arzt denn?<<
>>Jaja, so junge Leute brauchen gar nicht reden.<< Er fing an zu lachen und ich stimmte ins Gelächter ein.
>>Er heißt Dr. Carlisle Cullen.<<, sagte er als wir uns beruhigt hatten und er auf ein Blatt sah, das auf seinem Schreibtisch lag.
Mein Herz machte einen Sprung; dann klopfte es wie wild in meiner Brust, als wolle es nach draußen.
Anscheinend merkte Collin, dass sich meine Stimmung geändert hatte und fragte mich deshalb ob wirklich alles okay sei. Ich dankte ihm nur und erzählte ihm, mir ging es gut, ehe ich mich, mit einem Kuss auf die Wange, verabschiedete. Das war die schönste Nachricht, die ich jemals bekommen hatte.
Selig ging ich in der Mittagshitze in Richtung Nachhause. Die Sonne schien aufeinmal gar nicht mehr so schlimm. Sie war eher meine Freundin, die sich mit mir freute, indem sie so stark schien, wie sie nur konnte. Dr. Carlisle Cullen. Was für ein Name. Er kam seinem Aussehen gerecht. Das war der tollste Tag meines Lebens.
Ich lies mir viel Zeit, um Nachhause zurück zu kehren. Ich schlenderte gemütlich die Marktstraße hinauf und sah mir die verschiedenen Produkte an. Dann kam ich an einem tollen Stand vorbei; einem Süßigkeitengeschäft. Es gab Honig, Datteln und, was am wichtigsten war, Schokolade. Ich liebte Schokolade, aber da wir nur Bauern waren und nicht besonders viel Geld einnahmen, konnten wir uns keine Schokolade leisten. Zum Glück hatte ich ein paar Dollar gespart und so leistete ich mir jeden Monat eine Rippe von dem herrlichen süßen Zeug. Nur eines- bzw. einer- war noch besser als Schokolade. Ich ging auf Michelle, die Eigentümerin des Süßigkeitengeschäfts, zu und lächelte ein zuckersüßes Lächeln. Michelle war eine gute Freundin meiner Mutter und ein bisschen älter als sie, deswegen bekam ich immer einen kleinen Rabatt, oder eine Rippe mehr.
>>Hallo Schätzchen. Na wie geht’s dir denn heute? Bin ich froh dass du wieder mal kommst, ich kann gar nicht so viel Schokolade verkaufen, wie ich bekomme.<<, sagte sie mit einem Zwinkern und lächelte mir zu.
>>Hi Michelle. Mir geht’s eh gut, danke. Genau wegen der bin ich da. Eine Rippe bitte.<<
Michelle lächelte mir verschmitzt zu, tat so als würde sie links und rechts nachschauen müssen, ob sie keiner sah und packte mir dann zwei weitere Schokoladenrippen in ein feines Papier. Ich fing an zu kichern und gab ihr dann fünf Dollar. Während sie das Geld entgegen nahm und mir die Schokolade in die Hände gab, flüsterte sie mir noch zu: >>Wenn dein Vater dir irgendwas tut, dann komm zu mir und ich mach ihn fertig.<<
Jetzt fing ich an zu lachen. Sie kümmerte sich immer so gut um mich; wie eine zweite Mutter. Ich nickte nur und versuchte wieder ernst zu werden, doch es klappte nicht. Jetzt begann auch Michelle zu lachen. Dann verabschiedete ich mich von ihr und winkte ihr noch, als ich mich langsam entfernte.
Yummie! Jetzt hatte ich sogar noch zwei Rippen mehr, als ich mir eigentlich gedacht hatte. Mein Tag war nahezu perfekt; jetzt musste ich nur mehr erfahren, dass es diesen wunderschönen Dr. Cullen wirklich gab.
Ich bog diesmal nicht beim Springbrunnen links ab, sonder ging geradeaus weiter zur Arztstation. Ich trat vorsichtig ein und blickte mich um. Im Moment war niemand im Wartezimmer, deshalb richtete ich mich sofort auf und ging ganz normal hinein. An der Wand hing ein großer Spiegel, der mit einem feinen Holzmuster verziert war. Im Raum standen mehrere Stühle; an den jeweils beiden Längsseiten des Zimmers fünf Stühle, die ordentlich aneinandergereiht waren. Ich ging zur Türe, welche ins Arztzimmer führte, und atmete einmal tief ein. Wenn ich jetzt Dr. Cullen sehen würde, wäre ich mir nicht sicher wie ich reagieren würde. Wäre er in der Kammer, würde ich entweder sofort weglaufen oder wie erstarrt stehen bleiben und kein Wort raus kriegen. Wäre er nicht drinnen, würde ich auf jedenfall ziemlich enttäuscht sein. Da war ich mir ganz sicher. Mehr konnte ich aber auch nicht sagen. Ich wartete noch einen Moment und dann klopfte ich leicht an der Türe. Ich spürte wie mein Herz zu klopfen anfing; aber warum nur? Ich hatte Dr. Cullen nur einmal gesehen- ich ging mal davon aus, dass er real war, auch wenn das schwer zu denken war, doch ich war eine Optimistin. Und dann wurde die Türe aufgemacht. Mein Herz setzte aus und dann überkam mich dieses Gefühl. Die Enttäuschung. Dr. Smith stand vor mir und sah mich besorgt an. Dr. Smith kannte mich auch schon seit ich ein kleines Kind war und ich mochte ihn sehr. Trotzdem war ich den Tränen nahe.
>>Hallo Esme. Fehlt dir etwas?<<, fragte er besorgt und bückte sich zu mir hinunter, um mir ins Gesicht zu sehen. Auch Dr. Smith war größer als ich, wie die meisten Menschen, die ich kannte. Er nahm mein Gesicht in seine großen, warmen Hände und drehte es zu ihm hinauf. Es war wie ein Deja vu. Große, männliche Hände in meinem Gesicht, die wollten, das ich ihren Besitzer ansah. Mit der einzigen Ausnahme, dass Dr. Smiths Hände warm und Dr. Cullens eiskalt waren; und dass Dr. Smiths Gesicht nicht annähernd so schön war, wie das von Dr. Cullens. Ach Mann, das waren zu viele Doktors. Also ab jetzt Dr. Cullen und Collin, denn Dr. Smith hieß Dr. Collin Smith. Ich blickte zu Collin auf und merkte das mir dicke Tränen über die Wangen liefen. Sofort versuchte ich sie weg zu wischen, doch Collin kam mir zuvor. Er wischte mit seinen warmen Fingern, eine Träne nach der anderen weg. Ich war wie erstarrt. War mir das unangenehm? Nein, eigentlich nicht. Doch es waren die falschen Hände. Der falsche Doktor. Schon lief mir eine neue Ladung Tränenwasser die Backen hinunter. Da nahm Collin mich an seine Brust und drückte mich. Den einen Arm an meinem Rücken, den anderen an meinem Kopf. Er war so schön groß und warm, dass ich einen Augenblick vergaß, weswegen ich eigentlich hergekommen war. Dann schubste ich ihn unsanft von mir und befreite mich aus seine Umarmung.
>>Es tut mir leid Esme, ich wollte dich nicht zu nahe kommen.<<, rief Collin sofort und wurde leicht rot. Er entfernte sich etwas von mir und blieb dann stehen.
>>Ähm... Sie brauchen sich nicht entschuldigen. Ich bin nur etwas aufgewühlt.<<, versuchte ich ihn zu beruhigen. Anscheinend wirkte es, denn er kam wieder etwas näher.
>>Oh okay. Aber bitte nenn mich doch endlich Collin. Was ist denn passiert?<<
>>Ich habe nur über etwas nachgedacht. Ich wollte Sie... ähm dich fragen ob du heute Abend hier bist.<<, stammelte ich verlegen. Es sollte nicht so aussehen, als ob ich etwas mit ihm machen wollte. Ich wollte nur wissen, ob Dr. Cullen heute Abend hier war.
>>Nein Esme, tut mir leid wenn du etwas machen wolltest. Ich habe Abends schon etwas vor. Ich muss etwas bei mir zuhause recherchieren. Falls aber irgendetwas sein sollte, kannst du natürlich jederzeit zu mir.<<
Ich wusste, dass er es in den falschen Hals bekommen würde.
>>Oh! Nein ich frage nur, weil meine Mutter ein bisschen krank ist. Wer ist denn dann Abends in der Praxis?<<
Ich tat ganz unschuldig und wartete gespannt auf seine Antwort.
>>Ach so.<<, sagte er überrascht und wurde rot :>>Ich habe einen Aushilfsarzt, der mir am Abend zur Hand geht, oder die Praxis für ein paar Stunden übernimmt. Eigentlich sollte er ja nur eine Woche bleiben, aber gestern wollte er unbedingt eine fixe Stelle haben. Mir ist es sowieso recht. Dann habe ich ein bisschen mehr Freizeit.<
>>Jaja, so junge Leute brauchen gar nicht reden.<< Er fing an zu lachen und ich stimmte ins Gelächter ein.
>>Er heißt Dr. Carlisle Cullen.<<, sagte er als wir uns beruhigt hatten und er auf ein Blatt sah, das auf seinem Schreibtisch lag.
Mein Herz machte einen Sprung; dann klopfte es wie wild in meiner Brust, als wolle es nach draußen.
Anscheinend merkte Collin, dass sich meine Stimmung geändert hatte und fragte mich deshalb ob wirklich alles okay sei. Ich dankte ihm nur und erzählte ihm, mir ging es gut, ehe ich mich, mit einem Kuss auf die Wange, verabschiedete. Das war die schönste Nachricht, die ich jemals bekommen hatte.
Selig ging ich in der Mittagshitze in Richtung Nachhause. Die Sonne schien aufeinmal gar nicht mehr so schlimm. Sie war eher meine Freundin, die sich mit mir freute, indem sie so stark schien, wie sie nur konnte. Dr. Carlisle Cullen. Was für ein Name. Er kam seinem Aussehen gerecht. Das war der tollste Tag meines Lebens.
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Kapitel 5: Gefühle über Gefühle!
Gefühle über Gefühle!
Ich schlenderte gedankenversunken den kleinen Berg zu dem Haus meiner Eltern hinauf. Ich war so aufgeregt; was sollte ich nur sagen, wenn ich ihn wiedersah? Moment mal; wie konnte ich ihn am besten wiedersehen? Ich musste schnellstens irgendeine Krankheit bekommen. Am besten eine Lungenentzündung, damit ich regelmäßig zu ihm kommen musste. Nein, eine Lungenentzündung war doch etwas zu heftig. Für den Anfang reichte auch ein kleiner Schnupfen. Oder vielleicht doch etwas Schlimmeres? Nein. Das passte schon; aber wie konnte ich mich am besten, mitten im April, verkühlen? Egal mir würde bis am Abend schon etwas einfallen. Ich hatte ja auch noch etwas Zeit, aber lieber hätte ich wenig Zeit gehabt und würde ihn dafür schneller sehen. Mein Herz begann immer wilder zu schlagen, je mehr ich mich in meinen Plan vertiefte. Ich musste mich beruhigen, sonst würde ich noch vor dem Abend umkippen und ich musste wahrscheinlich noch zu Collin und dann hatte ich keinen Grund zu Dr. Cullen zu gehen. Auch wenn ich am Abend ohnmächtig werden würde, wäre das nicht ganz so toll, da meine Mutter mich sicher in die Praxis bringen würde, und dann Dr. Cullen kennenlernen würde. Vielleicht würde sie dann merken, wie anders ich mich verhielt wenn er anwesend war; außerdem wollte ich ihn erstmal nur für mich alleine haben. Eigentlich wusste ich aber nicht wie ich mich verhalten würde, wenn ich Dr. Cullen gegenüberstand, oder neben ihm lag- was für eine Vorstellung. Ich hatte ihn ja erst einmal gesehen und da war ich doppelt so aufgeregt gewesen weil ich zum ersten Mal ein so wunderschönes Wesen gesehen hatte und ich ihn mit meinem Korb k.o. Geschlagen hatte, was mir noch immer ziemlich peinlich war.
Mittlerweile war ich schon in unseren kleinen Vorgarten gelangt, in dem der kleine Kiesweg zu der Veranda führte. Ich bemerkte gar nicht, wie ich die Stufen hinauf zu der Eingangstür stieg. Gerade Rechtzeitig merkte ich, dass ich noch immer die Schokolade, die in dem feinen Papier eingewickelt war, in der Hand hatte. Sie war schon geschmolzen, weil ich sie nicht aus der Hand gegeben hatte, seit Michelle sie mir zugeschoben hatte. Mein Vater mochte es nicht, wenn ich Geld für so „unnötiges Zeug“ ausgab, und mir reichte eine Ohrfeige in einer Woche vollkommen. Schnell packte ich das süße, braune Etwas, welches nicht mal annähernd so aussah wie Schokolade, in die vordere Tasche in meinem Kleid. Dann schlich ich mich schnell in mein Zimmer, bevor mein Vater auf mich aufmerksam wurde, und mich anschreien konnte, wie ich nur statt dem Mittagessen zu Tony gehen konnte, und dass sich eine junge Dame nicht so aufzuführen hatte.
In meinem Zimmer angekommen, packte ich ein Handtuch und mein Lieblingsbuch „The Good Soldier“ in den bösen Korb- ich nannte ihn ab jetzt „bösen Korb“, da er wirklich, wirklich böse gewesen war. Dann zog ich mir schnell meinen blau-karierten Badeanzug unter meinem, farblich dazupassenden, Frühlingskleid an und machte mich zum Aufbrechen bereit. Ich wollte ein bisschen zu meinem See schwimmen gehen und mein Buch weiter lesen. Es war wirklich sehr dramatisch; es ging um Intrigen, Lügen und Affären. Doch ich mochte das Buch. Es war so aufregend und ich fieberte Seite für Seite mit John Dowell, dem Hauptcharakter, und den anderen Figuren im Roman mit. Der arme John war mit einer Frau namens Florence nach Europa gereist, doch diese hatte ihn nur geheiratet um nach Europa zu kommen und ihren Ex-Geliebten Jimmy wiederzutreffen. Als sie John davon überzeugen konnte, dass sie in Europa bleiben konnte, fing sie wieder eine kurze Affäre mit ihm an. John, der davon nichts wusste, ließ sich mit ihr in Paris nieder, wo sie sich mit Edward und Leonora, einem Ehepaar, anfreundeten. Edward, der der „Good Soldier“ aus dem Titel ist, hat jedoch auch ein Verhältnis mit Florence und als diese einmal ein intimes Gespräch von Edward und dessen Ziehtochter Nancy belauscht, nimmt sie sich das Leben. Der ahnungslose John verliebte sich danach in Nancy, die jedoch in Edward verliebt war. Als Nancy kurze Zeit später verreist und Edward einen Brief schreibt, in dem stand, dass es ihr gut ging, nahm auch dieser sich das Leben. Wieso wusste ich jetzt noch immer nicht, obwohl ich es schon zum drittenmal fast durchgelesen hatte. Auf jedenfall erzählte Leonora dann John von den Zusammenhängen dieser tragischen Geschichte, womit das Buch dann auch schon zu Ende ist. Mein Lieblingscharakter war Edward. Ich wusste nicht genau wieso, aber er war mir einfach sympathisch, obwohl genau er der was, der am meisten Unsinn machte. Ich glaube genau deswegen mochte ich ihn auch so sehr; er war ein ganz normaler Mensch und nicht perfekt.
Ich schnappte mir den Korb und schlich mich wieder unauffällig aus dem Haus hinaus. An der Veranda lehnte mein tolles Fahrrad. Es war in rot lackiert worden, aber die Farbe blätterte schon bei manchen Stellen ab. Trotzdem war es das schönste Fahrrad, das ich jemals gesehen hatte. Ich schob das Fahrrad die Terrasse hinunter und fixierte den Korb auf dem Gepäckträger. Dann schwang ich mich rauf und sauste los. Ich liebte den Wind, der mir durch die Haare wehte, wenn ich beschleunigte; die Luft roch gut nach gemähtem Gras.
Ich liebte den Wind im Frühling, Sommer und Herbst. Immer wenn es zu heiß wurde, brauchte nur eine frische Brise wehen und schon ging es mir wieder gut.
Ich fuhr ca. zwanzig Minuten Richtung Norden und bog dann bei einem kleinen, unauffälligen Weg links ein. Links war eben doch besser als Rechts. Ich kam in einen kleinen Wald, durch den man eigentlich nur durchfahren konnte. Doch ich hatte eines Tages Lust gehabt, quer Feldein zu gehen.
Nach hundert Metern standen ein paar Bäume etwas voneinander entfernt. Nun stieg ich von meinem Fahrrad ab und schob es vor mir durch den kleinen Durchgang. Es war ziemlich dunkel in diesem Stück des Waldes., da die Baumkronen dicht miteinander verschlungen waren. Ich ging noch zwischen ein paar zusammenstehenden Bäumen hindurch, wahrscheinlich Birken wegen der auffälligen Rinde. Dann sah ich eine kleine Lichtung und sofort entspannte ich mich. In der Mitte der Lichtung lag ein kleiner See, dessen Wasser so blau war, als würde sich der Himmel darin spiegeln. Dies war aber nicht möglich, da sich nur in der Mitte des Sees das Blattwerk nicht traf. Von dort aus wurde es immer dichter, so dass es am Rand des kreisrunden Sees ziemlich dunkel war. Doch auch dort war das Wasser ungewöhnlich blau. Es war eben ein sehr besonderer See.
Rund um das Gewässer war eine kleine Wiese, wo nur ein kleines Plätzchen sonnig war, da es dort ein Loch in der Blätterkrone gab. Genau dort breitete ich mein Handtuch auf und stellte mein Fahrrad ab. Dann zog ich mein Kleid aus und schmiss es auf mein Handtuch. Auch die Spange entfernte ich aus meinen Haaren und warf sie auf mein Kleid. Dann sprang ich, mit dem Kopf zuerst, ins Wasser und tauchte ein paar Meter im kühlen Wasser. Als ich auftauchte, atmete ich stöhnend auf. Ich liebte das Wasser. Schon früher, als ich noch klein war und mit meiner Mutter schwimmen war, konnte sie mich nie aus dem Wasser locken. Auch wenn ich schon blaue Lippen und verschrumpelte Finger und Zehen hatte, wollte ich immer noch im Wasser bleiben. Ich wusste nicht was ich lieber mochte; Wasser oder Luft. Ich denke ich mochte beide Elemente gleich viel. Am liebsten mochte ich stürmisches Wetter und welliges Wasser. Wenn ich in so einem Wasser saß, fühlte ich mich wie eine Nixe, die darin zuhause war. Wenn dann auch noch der Wind dazu kam, war mein Glück perfekt. Dann hatte ich so ein Glücksgefühl, welches ich noch nie vorher erlebt hatte; nur wenn ich an Dr. Cullen dachte, fühlte ich mich annähernd so gut. Ich tauchte noch einmal ins tiefe nass, dabei war es gar nicht so tief. Ich konnte problemlos an den Grund des Sees tauchen, ohne Atembeschwerden zu bekommen. Das Wasser war vielleicht doppelt so tief, wie ich groß war; also etwas mehr als drei Meter. Einige hätten sich vielleicht gedacht, dass es in dem See Algen gab, aber alleine weil er so blau war, war das unmöglich. Unten am Grund sah ich mir alles genau an- war ich froh dass die kleinen Fische nicht darauf achteten, welchen Gesichtsausdruck ich machte, sonst wären sie bestimmt schon längst verschwunden. Ich überflog den Grund des Gewässers, als wäre ich auf der Suche nach einem Schatz, doch ich fand natürlich keinen. Langsam wurde die Luft in meiner Lunge weniger, also schnappte ich mir den nächstbesten Stein, der weit genug aus dem Boden hinaus stand, um ihn mit einer Handbewegung von den anderen Steinen zu lösen, und schwamm schnell an die Oberfläche. Dort atmete ich erschöpft ein und aus. Dann ging ich aus dem Wasser und setzte mich auf mein Handtuch, in die Sonne. Ich zog das Kleid von dem flauschig-weichen Tuch, damit ich mich ausbreiten konnte. Dann sah ich mir meine Beute an. Ich hatte einen schönen türkisen Stein in der Hand, der in der Sonne glitzerte. Froh grinste ich und legte ihn neben mir ab. Dann legte ich mich auf meinen Rücken und schloss die Augen. Wann war es endlich Abend? Ich wollte sofort meinen tollen Engel sehen, dessen Erscheinung sich in mein Gehirn gebrannt hatte.
Dann war es Abend, denn als ich meine Augen öffnete, war die Sonne verschwunden und ich fror. Genau dieses Gefühl hatte mich auch geweckt. Meine Zähne klapperten, als ich mich schnell erhob und mir mein kühles Kleid über den, noch etwas feuchten, Badeanzug zog. Ich schmiss das Handtuch in den Korb zurück und schwang mich auf mein Fahrrad. Schnell trat ich in die Pedale und sauset zwischen den Bäumen hindurch, zur verlassenen Straße im Wald. Dort beschleunigte ich noch etwas, denn die Sonne war kaum mehr zu sehen und ich wollte auf keinen Fall, dass sich meine Mutter Sorgen machte, da ich ja seit heute Morgen, aus ihrer Sicht gesehen- sie hatte mich ja nicht bemerkt, als ich ins Haus geschlichen war- nicht mehr daheim gewesen war. Erst als ich schon fast wieder daheim war, bemerkte ich, dass ich den hübschen Stein auf der Wiese liegengelassen hatte. Ich fluchte kurz über mein tolles Gedächtnis, war damit aber schnell fertig, da ich sofort daran denken musste, wie spät es war und was ich jetzt vor hatte. Wollte ich Dr. Cullen wirklich wieder sehen? Was wenn ich ihn das erste Mal nur so wunderschön fand, weil ich Schuldgefühle gehabt hatte bzw. noch immer hatte? Doch für Zweifel war jetzt keine Zeit. Ich war fest dazu entschlossen ihn wieder zu sehen. Ich stellte mein Fahrrad an der Hausmauer ab und ging vorsichtig ins Wohnzimmer.
>> Oh mein Gott, Esme! Wo warst du denn? Ich hab mir solche Sorgen gemacht.<<, rief meine Mutter sauer, als sie mich sah.
>> Es tut mit leid Mom, ich bin beim S... ähm Sonnenliegen eingeschlafen. Ich war hinten im Garten.<<, versuchte ich sie zu überzeugen. Ich wollte meiner Mutter nicht von meinem kleinen, privaten See erzählen, da sie sonst ihren Freundinnen davon erzählen würde und dann war er nicht mehr mein See gewesen.
>> Ich geh noch kurz zu Tony runter, okay? Ich muss ihm schnell was Wichtiges sagen, bevor ich es vergesse. Danke Mom ich liebe dich<<, rief ich, ohne ihre Antwort abzuwarten. Dann schwang ich mich schnell wieder auf mein Fahrrad und fuhr den kleinen Hügel mit riesen Geschwindigkeit hinunter; ich war ja so aufgeregt.
Ich kam vor der Arztpraxis an und sah Collin gerade noch mit einem Auto wegfahren. Ich wollte auch einmal in einem Auto fahren. Sie waren die neuste Erfindung und total angesagt, doch wir hatte nicht einmal das Geld für eine einzige Fahrt. Collin verdiente sicher recht gut, vor allem da auch noch Kranke aus den kleineren Städten- man glaube nicht dass es solche gab- in unsere Praxis. Wenn ich es mir genau überlegte, war auch Collin ein würdiger Heiratskandidat in dem Augen meiner Eltern; mir schauderte bei dem Gedanken, aber nicht so sehr wie bei Tony.
Ich stellte das Fahrrad an die Mauer, des kleinen Arzthäuschens und betrat es mit großem Herzklopfen. Im Wartezimmer war, wie gewohnt, niemand zu sehen, doch ich hörte Stimmen aus dem Arztzimmer; also setzte ich mich auf einen Sessel auf der linken Seite und wartete. Ich spürte wie mein Magen sich vor Aufregung umdrehte; das war ja schlimmer, als das Gefühl, das ich hatte, als ich noch zur Schule gegangen war.
Ich saß noch etwas im Wartezimmer, ohne dass das Gefühl in meinem Bauch aufhörte; dann hörte ich Schritte auf mich zu kommen. Ich riss die Augen ungewollt auf und saß wie versteinert auf meinem Stuhl; die Hände in den Schoß gelegt. Dann ging die Türe zum Arztzimmer langsam auf, und die Stimmen wurden verständlich.
>>Okay, und Kristina, wenn noch irgendwas ist, dann komm sofort her und ich werde versuchen den Schmerz wegzuzaubern.<< Das war die wundervolle Stimme, die so sanft war, wie eine leichte Sommerbrise.
Ich sah die kleine Kristina Johnson, die mit ihren Eltern vor einem Engel standen; vor meinem Engel. Mein Engel wuschelte der kleinen Kristina durch ihre, zu zwei Zöpfen gebundenen, Haare und grinste dabei, so aufrichtig, dass ich auf meinem Sessel dahinschmolz. Dann verabschiedeten sie sich voneinander und die Johnsons verschwanden. Ich wagte es nicht meinem Engel, welcher vor der Arzttür stehengeblieben war, ins Gesicht zu sehen, aus Angst ich könnte in Ohnmacht fallen. Doch dann spürte ich seinen wundervollen Blick auf mir Ruhen und ich schaute vorsichtig zu ihm hinauf. Er war noch hübscher als bei unserer ersten Begegnung. In dem Licht konnte ich ihn noch besser erkennen. Er hatte ein hellblaues Hemd an und dazu eine beige Hose. Darüber war der typische Arztmantel; er war mein Traum in weiß- mit hellblau und beige.
Ich schlenderte gedankenversunken den kleinen Berg zu dem Haus meiner Eltern hinauf. Ich war so aufgeregt; was sollte ich nur sagen, wenn ich ihn wiedersah? Moment mal; wie konnte ich ihn am besten wiedersehen? Ich musste schnellstens irgendeine Krankheit bekommen. Am besten eine Lungenentzündung, damit ich regelmäßig zu ihm kommen musste. Nein, eine Lungenentzündung war doch etwas zu heftig. Für den Anfang reichte auch ein kleiner Schnupfen. Oder vielleicht doch etwas Schlimmeres? Nein. Das passte schon; aber wie konnte ich mich am besten, mitten im April, verkühlen? Egal mir würde bis am Abend schon etwas einfallen. Ich hatte ja auch noch etwas Zeit, aber lieber hätte ich wenig Zeit gehabt und würde ihn dafür schneller sehen. Mein Herz begann immer wilder zu schlagen, je mehr ich mich in meinen Plan vertiefte. Ich musste mich beruhigen, sonst würde ich noch vor dem Abend umkippen und ich musste wahrscheinlich noch zu Collin und dann hatte ich keinen Grund zu Dr. Cullen zu gehen. Auch wenn ich am Abend ohnmächtig werden würde, wäre das nicht ganz so toll, da meine Mutter mich sicher in die Praxis bringen würde, und dann Dr. Cullen kennenlernen würde. Vielleicht würde sie dann merken, wie anders ich mich verhielt wenn er anwesend war; außerdem wollte ich ihn erstmal nur für mich alleine haben. Eigentlich wusste ich aber nicht wie ich mich verhalten würde, wenn ich Dr. Cullen gegenüberstand, oder neben ihm lag- was für eine Vorstellung. Ich hatte ihn ja erst einmal gesehen und da war ich doppelt so aufgeregt gewesen weil ich zum ersten Mal ein so wunderschönes Wesen gesehen hatte und ich ihn mit meinem Korb k.o. Geschlagen hatte, was mir noch immer ziemlich peinlich war.
Mittlerweile war ich schon in unseren kleinen Vorgarten gelangt, in dem der kleine Kiesweg zu der Veranda führte. Ich bemerkte gar nicht, wie ich die Stufen hinauf zu der Eingangstür stieg. Gerade Rechtzeitig merkte ich, dass ich noch immer die Schokolade, die in dem feinen Papier eingewickelt war, in der Hand hatte. Sie war schon geschmolzen, weil ich sie nicht aus der Hand gegeben hatte, seit Michelle sie mir zugeschoben hatte. Mein Vater mochte es nicht, wenn ich Geld für so „unnötiges Zeug“ ausgab, und mir reichte eine Ohrfeige in einer Woche vollkommen. Schnell packte ich das süße, braune Etwas, welches nicht mal annähernd so aussah wie Schokolade, in die vordere Tasche in meinem Kleid. Dann schlich ich mich schnell in mein Zimmer, bevor mein Vater auf mich aufmerksam wurde, und mich anschreien konnte, wie ich nur statt dem Mittagessen zu Tony gehen konnte, und dass sich eine junge Dame nicht so aufzuführen hatte.
In meinem Zimmer angekommen, packte ich ein Handtuch und mein Lieblingsbuch „The Good Soldier“ in den bösen Korb- ich nannte ihn ab jetzt „bösen Korb“, da er wirklich, wirklich böse gewesen war. Dann zog ich mir schnell meinen blau-karierten Badeanzug unter meinem, farblich dazupassenden, Frühlingskleid an und machte mich zum Aufbrechen bereit. Ich wollte ein bisschen zu meinem See schwimmen gehen und mein Buch weiter lesen. Es war wirklich sehr dramatisch; es ging um Intrigen, Lügen und Affären. Doch ich mochte das Buch. Es war so aufregend und ich fieberte Seite für Seite mit John Dowell, dem Hauptcharakter, und den anderen Figuren im Roman mit. Der arme John war mit einer Frau namens Florence nach Europa gereist, doch diese hatte ihn nur geheiratet um nach Europa zu kommen und ihren Ex-Geliebten Jimmy wiederzutreffen. Als sie John davon überzeugen konnte, dass sie in Europa bleiben konnte, fing sie wieder eine kurze Affäre mit ihm an. John, der davon nichts wusste, ließ sich mit ihr in Paris nieder, wo sie sich mit Edward und Leonora, einem Ehepaar, anfreundeten. Edward, der der „Good Soldier“ aus dem Titel ist, hat jedoch auch ein Verhältnis mit Florence und als diese einmal ein intimes Gespräch von Edward und dessen Ziehtochter Nancy belauscht, nimmt sie sich das Leben. Der ahnungslose John verliebte sich danach in Nancy, die jedoch in Edward verliebt war. Als Nancy kurze Zeit später verreist und Edward einen Brief schreibt, in dem stand, dass es ihr gut ging, nahm auch dieser sich das Leben. Wieso wusste ich jetzt noch immer nicht, obwohl ich es schon zum drittenmal fast durchgelesen hatte. Auf jedenfall erzählte Leonora dann John von den Zusammenhängen dieser tragischen Geschichte, womit das Buch dann auch schon zu Ende ist. Mein Lieblingscharakter war Edward. Ich wusste nicht genau wieso, aber er war mir einfach sympathisch, obwohl genau er der was, der am meisten Unsinn machte. Ich glaube genau deswegen mochte ich ihn auch so sehr; er war ein ganz normaler Mensch und nicht perfekt.
Ich schnappte mir den Korb und schlich mich wieder unauffällig aus dem Haus hinaus. An der Veranda lehnte mein tolles Fahrrad. Es war in rot lackiert worden, aber die Farbe blätterte schon bei manchen Stellen ab. Trotzdem war es das schönste Fahrrad, das ich jemals gesehen hatte. Ich schob das Fahrrad die Terrasse hinunter und fixierte den Korb auf dem Gepäckträger. Dann schwang ich mich rauf und sauste los. Ich liebte den Wind, der mir durch die Haare wehte, wenn ich beschleunigte; die Luft roch gut nach gemähtem Gras.
Ich liebte den Wind im Frühling, Sommer und Herbst. Immer wenn es zu heiß wurde, brauchte nur eine frische Brise wehen und schon ging es mir wieder gut.
Ich fuhr ca. zwanzig Minuten Richtung Norden und bog dann bei einem kleinen, unauffälligen Weg links ein. Links war eben doch besser als Rechts. Ich kam in einen kleinen Wald, durch den man eigentlich nur durchfahren konnte. Doch ich hatte eines Tages Lust gehabt, quer Feldein zu gehen.
Nach hundert Metern standen ein paar Bäume etwas voneinander entfernt. Nun stieg ich von meinem Fahrrad ab und schob es vor mir durch den kleinen Durchgang. Es war ziemlich dunkel in diesem Stück des Waldes., da die Baumkronen dicht miteinander verschlungen waren. Ich ging noch zwischen ein paar zusammenstehenden Bäumen hindurch, wahrscheinlich Birken wegen der auffälligen Rinde. Dann sah ich eine kleine Lichtung und sofort entspannte ich mich. In der Mitte der Lichtung lag ein kleiner See, dessen Wasser so blau war, als würde sich der Himmel darin spiegeln. Dies war aber nicht möglich, da sich nur in der Mitte des Sees das Blattwerk nicht traf. Von dort aus wurde es immer dichter, so dass es am Rand des kreisrunden Sees ziemlich dunkel war. Doch auch dort war das Wasser ungewöhnlich blau. Es war eben ein sehr besonderer See.
Rund um das Gewässer war eine kleine Wiese, wo nur ein kleines Plätzchen sonnig war, da es dort ein Loch in der Blätterkrone gab. Genau dort breitete ich mein Handtuch auf und stellte mein Fahrrad ab. Dann zog ich mein Kleid aus und schmiss es auf mein Handtuch. Auch die Spange entfernte ich aus meinen Haaren und warf sie auf mein Kleid. Dann sprang ich, mit dem Kopf zuerst, ins Wasser und tauchte ein paar Meter im kühlen Wasser. Als ich auftauchte, atmete ich stöhnend auf. Ich liebte das Wasser. Schon früher, als ich noch klein war und mit meiner Mutter schwimmen war, konnte sie mich nie aus dem Wasser locken. Auch wenn ich schon blaue Lippen und verschrumpelte Finger und Zehen hatte, wollte ich immer noch im Wasser bleiben. Ich wusste nicht was ich lieber mochte; Wasser oder Luft. Ich denke ich mochte beide Elemente gleich viel. Am liebsten mochte ich stürmisches Wetter und welliges Wasser. Wenn ich in so einem Wasser saß, fühlte ich mich wie eine Nixe, die darin zuhause war. Wenn dann auch noch der Wind dazu kam, war mein Glück perfekt. Dann hatte ich so ein Glücksgefühl, welches ich noch nie vorher erlebt hatte; nur wenn ich an Dr. Cullen dachte, fühlte ich mich annähernd so gut. Ich tauchte noch einmal ins tiefe nass, dabei war es gar nicht so tief. Ich konnte problemlos an den Grund des Sees tauchen, ohne Atembeschwerden zu bekommen. Das Wasser war vielleicht doppelt so tief, wie ich groß war; also etwas mehr als drei Meter. Einige hätten sich vielleicht gedacht, dass es in dem See Algen gab, aber alleine weil er so blau war, war das unmöglich. Unten am Grund sah ich mir alles genau an- war ich froh dass die kleinen Fische nicht darauf achteten, welchen Gesichtsausdruck ich machte, sonst wären sie bestimmt schon längst verschwunden. Ich überflog den Grund des Gewässers, als wäre ich auf der Suche nach einem Schatz, doch ich fand natürlich keinen. Langsam wurde die Luft in meiner Lunge weniger, also schnappte ich mir den nächstbesten Stein, der weit genug aus dem Boden hinaus stand, um ihn mit einer Handbewegung von den anderen Steinen zu lösen, und schwamm schnell an die Oberfläche. Dort atmete ich erschöpft ein und aus. Dann ging ich aus dem Wasser und setzte mich auf mein Handtuch, in die Sonne. Ich zog das Kleid von dem flauschig-weichen Tuch, damit ich mich ausbreiten konnte. Dann sah ich mir meine Beute an. Ich hatte einen schönen türkisen Stein in der Hand, der in der Sonne glitzerte. Froh grinste ich und legte ihn neben mir ab. Dann legte ich mich auf meinen Rücken und schloss die Augen. Wann war es endlich Abend? Ich wollte sofort meinen tollen Engel sehen, dessen Erscheinung sich in mein Gehirn gebrannt hatte.
Dann war es Abend, denn als ich meine Augen öffnete, war die Sonne verschwunden und ich fror. Genau dieses Gefühl hatte mich auch geweckt. Meine Zähne klapperten, als ich mich schnell erhob und mir mein kühles Kleid über den, noch etwas feuchten, Badeanzug zog. Ich schmiss das Handtuch in den Korb zurück und schwang mich auf mein Fahrrad. Schnell trat ich in die Pedale und sauset zwischen den Bäumen hindurch, zur verlassenen Straße im Wald. Dort beschleunigte ich noch etwas, denn die Sonne war kaum mehr zu sehen und ich wollte auf keinen Fall, dass sich meine Mutter Sorgen machte, da ich ja seit heute Morgen, aus ihrer Sicht gesehen- sie hatte mich ja nicht bemerkt, als ich ins Haus geschlichen war- nicht mehr daheim gewesen war. Erst als ich schon fast wieder daheim war, bemerkte ich, dass ich den hübschen Stein auf der Wiese liegengelassen hatte. Ich fluchte kurz über mein tolles Gedächtnis, war damit aber schnell fertig, da ich sofort daran denken musste, wie spät es war und was ich jetzt vor hatte. Wollte ich Dr. Cullen wirklich wieder sehen? Was wenn ich ihn das erste Mal nur so wunderschön fand, weil ich Schuldgefühle gehabt hatte bzw. noch immer hatte? Doch für Zweifel war jetzt keine Zeit. Ich war fest dazu entschlossen ihn wieder zu sehen. Ich stellte mein Fahrrad an der Hausmauer ab und ging vorsichtig ins Wohnzimmer.
>> Oh mein Gott, Esme! Wo warst du denn? Ich hab mir solche Sorgen gemacht.<<, rief meine Mutter sauer, als sie mich sah.
>> Es tut mit leid Mom, ich bin beim S... ähm Sonnenliegen eingeschlafen. Ich war hinten im Garten.<<, versuchte ich sie zu überzeugen. Ich wollte meiner Mutter nicht von meinem kleinen, privaten See erzählen, da sie sonst ihren Freundinnen davon erzählen würde und dann war er nicht mehr mein See gewesen.
>> Ich geh noch kurz zu Tony runter, okay? Ich muss ihm schnell was Wichtiges sagen, bevor ich es vergesse. Danke Mom ich liebe dich<<, rief ich, ohne ihre Antwort abzuwarten. Dann schwang ich mich schnell wieder auf mein Fahrrad und fuhr den kleinen Hügel mit riesen Geschwindigkeit hinunter; ich war ja so aufgeregt.
Ich kam vor der Arztpraxis an und sah Collin gerade noch mit einem Auto wegfahren. Ich wollte auch einmal in einem Auto fahren. Sie waren die neuste Erfindung und total angesagt, doch wir hatte nicht einmal das Geld für eine einzige Fahrt. Collin verdiente sicher recht gut, vor allem da auch noch Kranke aus den kleineren Städten- man glaube nicht dass es solche gab- in unsere Praxis. Wenn ich es mir genau überlegte, war auch Collin ein würdiger Heiratskandidat in dem Augen meiner Eltern; mir schauderte bei dem Gedanken, aber nicht so sehr wie bei Tony.
Ich stellte das Fahrrad an die Mauer, des kleinen Arzthäuschens und betrat es mit großem Herzklopfen. Im Wartezimmer war, wie gewohnt, niemand zu sehen, doch ich hörte Stimmen aus dem Arztzimmer; also setzte ich mich auf einen Sessel auf der linken Seite und wartete. Ich spürte wie mein Magen sich vor Aufregung umdrehte; das war ja schlimmer, als das Gefühl, das ich hatte, als ich noch zur Schule gegangen war.
Ich saß noch etwas im Wartezimmer, ohne dass das Gefühl in meinem Bauch aufhörte; dann hörte ich Schritte auf mich zu kommen. Ich riss die Augen ungewollt auf und saß wie versteinert auf meinem Stuhl; die Hände in den Schoß gelegt. Dann ging die Türe zum Arztzimmer langsam auf, und die Stimmen wurden verständlich.
>>Okay, und Kristina, wenn noch irgendwas ist, dann komm sofort her und ich werde versuchen den Schmerz wegzuzaubern.<< Das war die wundervolle Stimme, die so sanft war, wie eine leichte Sommerbrise.
Ich sah die kleine Kristina Johnson, die mit ihren Eltern vor einem Engel standen; vor meinem Engel. Mein Engel wuschelte der kleinen Kristina durch ihre, zu zwei Zöpfen gebundenen, Haare und grinste dabei, so aufrichtig, dass ich auf meinem Sessel dahinschmolz. Dann verabschiedeten sie sich voneinander und die Johnsons verschwanden. Ich wagte es nicht meinem Engel, welcher vor der Arzttür stehengeblieben war, ins Gesicht zu sehen, aus Angst ich könnte in Ohnmacht fallen. Doch dann spürte ich seinen wundervollen Blick auf mir Ruhen und ich schaute vorsichtig zu ihm hinauf. Er war noch hübscher als bei unserer ersten Begegnung. In dem Licht konnte ich ihn noch besser erkennen. Er hatte ein hellblaues Hemd an und dazu eine beige Hose. Darüber war der typische Arztmantel; er war mein Traum in weiß- mit hellblau und beige.
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2. Teil
Sorry das kapitel is zu lang deswegen müssts ihr da jez weiter lesen...
aba ich glaub nicht das das so schlimm is...
aja sagts mir nachher unbedingt wie ihr das kapitel gefunden habts (bei dem bin ich besonders gespannt) dankee
>>Na sieh einer an. Wen haben wir denn da? Kennen wir uns nicht?<<, fragte er interessiert.
Ich nickte nur schwach, da ich zu mehr nicht im Stande war. Dann winkte er mich zu sich und ich gehorchte sofort. Meine Beine zitterten so sehr, als ob sie gleich abbrechen würden.
Dr. Cullen ging ins Zimmer und wartete bis auch ich durch die Tür gegengen war. Dann schloss er die Türe und kam zu mir hinüber; ich stand mitten im Raum, da ich nicht wusste, was ich sonst hätte machen sollen.
>> Ist alles okay mit Ihnen? Sie sehen ein bisschen blass aus.<<, stellte Dr. Cullen fest und wies zu der Liege, auf der linken Seite des Raumes.
>>Ja es geht schon, ich bin immer so blass.<<, versuchte ich so normal wie möglich zu erwidern, doch in meiner Stimme, hatte sich ein zittriger Unterton gebildet, was Dr. Cullen natürlich bemerkte.
>> Ist schon gut Esme, beruhigen Sie sich. Ist wirklich alles in Ordnung mit Ihnen?<<, fragte er besorgt und nahm sich seinen Stuhl, den er zu mir schob. Dann setzte er sich und wartete auf meine Antwort.
Ich war überrascht, dass er sich noch an meinen Namen erinnerte.
>> Ja wirklich. Ich bin nur etwas nervös, weil ähm, wegen unsrer letzten Begegnung. Ich wollte nur noch einmal sagen, dass es mir wirklich sehr leid tut.<<, rief ich hektisch und als ich merkte, dass ich mich schon wieder entschuldigt hatte, brach ich innerlich zusammen. Das sollte doch diesmal anders werden. Ich wollte doch den Anschein einer ganz normalen Erwachsenen machen und nicht den einer kranken Psychopathin.
Tja, aus der Traum. Ich wusste, dass sich jeder normale Mensch jetzt seine eigene Meinung zu meinem Verhalten bilden würde, doch nicht Dr. Cullen. Er lächelte mich liebevoll an und kam dann näher zu mir. Jetzt war er zwanzig Zentimeter von mir entfernt und ich wollte nicht wissen, welchen Gesichtsausdruck ich bei dem machte, was ich im Moment fühlte.
>>Ist schon gut, wirklich. Wie Sie sehen bin ich Arzt. Es war nicht allzuschwer mein Gesicht wieder hinzubekommen. Außerdem ist es mir doch eine Ehre eine so tolle erste Begegnung mit einer solchen hübschen Frau zu machen.<<, flüsterte er mir charmant zu. Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper und merkte, wie mein Herz pochte.
>>Ach wirklich?<< Eigentlich war die Frage nur an mich selbst gerichtet, da ich nicht fassen konnte, was er gerade gesagt hatte; doch Dr. Cullen hörte es.
>>Allerdings.<<, hauchte er mir zu. Nun war es ein für allemal um mich geschehen. Ich machte wohl gerade einen Gesichtsausdruck, als hätte ich mein Gehirn zuhause vergessen, da er ein bisschen zu kichern begann. Was sollte man bitte sonst machen, wenn ein Engel einem gerade ein Kompliment gemacht hatte?
>> Wieso sind Sie denn eigentlich da?<<, fragte er nun wieder lauter, nachdem er sich leise geräuspert hatte.
Die verführerische Stimmung war sofort weg. Als wäre sie aus dem Fenster geflogen.
>>Ich bin... ähm, ich habe...<<, sagte ich durcheinander. Der Stimmungswechsel machte mich ganz wuschig.
Dr. Cullen begann ein wunderschönes Lachen.
>>Esme, bitte. Ich bin ein ganz normaler Mensch. Kein Grund so verlegen zu sein.<<
War es so offensichtlich? Ich wurde rot.
>>Also ich bin heute im Schatten eingeschlafen und habe ein bisschen Halsschmerzen.<<, antwortete ich, nachdem ich ein paar Atemzüge gemacht hatte. Immer wenn mein Blick auf seine Schönheit traf, vergaß ich das Atmen. Kein Wunder, dass mein Gehirn sich ausschaltete. Sauerstoffmangel.
>> Okay bitte bleiben Sie jetzt ganz ruhig sitzen.<< Er warnte mich vor etwas, doch ich wusste nicht was es war. Es wurde mir erst klar, als es schon zu spät war. Dr. Cullen stand von seinem Sessel auf und kam mit seinem Gesicht ganz nah an meines. Er sah mir ein letztes Mal in die Augen- sie funkelten- und dann setzte er seine kühlen Finger an meinen Hals. Ich zuckte sofort, aber nicht wegen der Kälte. Ich war nur nicht darauf vorbereitet gewesen, dass er mich anfassen würde. Er drückte etwas fester in den Punkt unter meinem Kinn, wo er mich angefasst hatte. Sofort schloss ich meine Augen und öffnete meinen Mund. Ich spürte wie mein Atem schneller ging. Mein Gehirn sandte eine Warnung an meinen restlichen Körper:
Achtung! Berührung eines Engels. Wenn Mund nicht auf, dann nicht gut!
Es hatte schon so wenig Sauerstoff bekommen, dass es nichteinmal mehr gescheite Sätze verschicken konnte.
Ich spürte wie mich Dr. Cullens linke Hand am Rücken berührte und ich mich langsam sinken ließ. Er führte mich sicher zu der Liege, ohne auch nur einmal mit der anderen Hand zu zucken. Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht. Er hatte sich also nicht entfernt.
Mein ganzer Körper wurde von einem Kribbeln durchzogen. Ich hoffte, dass dies nicht das Gefühl war, welches man hatte, bevor einem der Fuß oder Arm abstarb. Doch dann bemerkte ich das Glücksgefühl.
Ich hatte es natürlich schon einige Male davor gespürt, aber noch nie so heftig wie jetzt.
Dr. Cullen zog langsam seine Hand unter meinem Rücken zurück und fasste mich dann an der anderen Seite meines Halses an. Dann drückte er ein bisschen herum und fuhr an meinem Hals hinauf und hinunter.
Ich atmete schnell ein und ließ mir beim ausatmen reichlich Zeit. Ich wusste auch nicht genau wieso, nur dass es so war.
>>Ist das gut?<<, fragte Dr. Cullen leise und ich spürte seinen Atem auf meiner Haut, woraufhin sich ein neuer Schub des Glücks in meinem Körper verteilte.
>>Jaaaah!<<, stöhnte ich auf. Erst als es zu spät war, merkte ich was mir gerade heraus gerutscht war.
Ich hatte ihm doch wirklich gerade gesagt, wie schön ich es fand, wenn er mich berührte. Ich wurde schon wieder rot und merkte wie mein Gesicht zu glühen begann.
Dr. Cullen war nur wenige Zentimeter von mir entfernt. Ich lag unter ihm, er war über mich gebeugt.
Wieso lachte er nicht? Ich dachte eigentlich, dass er wieder sein himmlisches Lachen lachen würde, doch er tat es nicht. Doch ich wollte auch nicht meine Augen öffnen; das würde nur ein bisschen der Atmosphäre zerstören. Wir machten noch ein bisschen so weiter. Er fuhr meinen Hals hinunter zur rechten Seite meines Schlüsselbeins. Von dort fuhr er es nach, bis in die Mitte und dann in einer geraden Linie hinauf zu meinem Kinn. Dann entfernte er seine Finger langsam von meiner Haut, und ich glaubte zu spüren, dass auch ihm es schwer viel es zu zu lassen. Doch das war natürlich unmöglich. Wieso sollte er noch an meinem Hals herumfahren wollen? Es war doch nur mein Hals.
Dann räusperte er sich wieder und ich hörte wie er sich auf seinen Stuhl setzte. Ich öffnete die Augen und starrte einen Moment die Decke an. Dann richtete ich mich langsam auf. Ich sah in sein blasses Gesicht, welches er etwas von mir abgewandt hatte. In seinen Augen schien ich dasselbe Gefühl zu sehen, welches ich gerade gefühlt hatte. Doch das war sicher mein Verstand, der mich auszutricksen versuchte. Warum sollte er Glück empfinden, wenn er mich berührte? Ich war nur eine Patientin, wie jede andere auch.
Dann, von einem auf den anderen Moment, veränderte sich sein Gesichtsausdruck und er machte ein professionelles Gesicht, wie es jeder Arzt machte.
>>Also Sie haben keine geschwollenen Mandeln. Doch wenn es schlimmer wird, sollten Sie auf jeden Fall noch einmal zu Dr. Smith, um sich zu vergewissen. Ich würde sagen, die Halsschmerzen sollten morgen wieder vorbei sein.<<, rief er mit zittriger Stimme.
Ich biss mir auf die Unterlippe, um wieder klar denken zu können, und nickte.
>>Dankeschön Dr. Cullen.<<
>>Jetzt muss ich Sie leider hinaus begleiten. Ich habe noch ein bisschen zu tun.<< Seine Stimme war auf einmal eher kühl und zurückhaltend, so als wäre seine Stimme von Sommer zu Winter gewechselt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich je so einen Ton aus seiner Kehle hören würde, denn obwohl er kühl und abweisend war, war er wunderschön.
Verwirrt stand ich auf und ging zur Tür. Dr. Cullen hielt sie mir, wie ein Gentleman, auf. Dann verabschiedete er sich kurz angebunden und schenkte mir keinen herzlichen Blick mehr.
Dann schloss er die Tür frostig.
Ich blieb noch etwas vor der Türe stehen und dachte über den plötzlichen Klimawechsel nach.
Nach ein paar Minuten setze ich mich träge auf mein Fahrrad und fuhr nach Hause. Zu Haus angekommen, erzählte ich meiner Mutter, dass ich ziemlich müde sei.
In meinem Zimmer stürzte ich mich nur mehr in mein Bett und deckte mich zu.
Ich blieb den ganzen Abend so liegen und starrte meine Decke an. Ich musste an das eben Erlebte denken.
Ich verstand es einfach nicht. Zuerst schaukelten sich die Gefühle so stark auf und dann wurden sie mit einem Mal fallen gelassen. Hatte ich irgendetwas falsch gemacht? Diese Frage stellte ich mir die ganze Nacht über.
Hatte ich irgendwas falsch gemacht? Und wenn ja, was war es gewesen?
aba ich glaub nicht das das so schlimm is...
aja sagts mir nachher unbedingt wie ihr das kapitel gefunden habts (bei dem bin ich besonders gespannt) dankee
>>Na sieh einer an. Wen haben wir denn da? Kennen wir uns nicht?<<, fragte er interessiert.
Ich nickte nur schwach, da ich zu mehr nicht im Stande war. Dann winkte er mich zu sich und ich gehorchte sofort. Meine Beine zitterten so sehr, als ob sie gleich abbrechen würden.
Dr. Cullen ging ins Zimmer und wartete bis auch ich durch die Tür gegengen war. Dann schloss er die Türe und kam zu mir hinüber; ich stand mitten im Raum, da ich nicht wusste, was ich sonst hätte machen sollen.
>> Ist alles okay mit Ihnen? Sie sehen ein bisschen blass aus.<<, stellte Dr. Cullen fest und wies zu der Liege, auf der linken Seite des Raumes.
>>Ja es geht schon, ich bin immer so blass.<<, versuchte ich so normal wie möglich zu erwidern, doch in meiner Stimme, hatte sich ein zittriger Unterton gebildet, was Dr. Cullen natürlich bemerkte.
>> Ist schon gut Esme, beruhigen Sie sich. Ist wirklich alles in Ordnung mit Ihnen?<<, fragte er besorgt und nahm sich seinen Stuhl, den er zu mir schob. Dann setzte er sich und wartete auf meine Antwort.
Ich war überrascht, dass er sich noch an meinen Namen erinnerte.
>> Ja wirklich. Ich bin nur etwas nervös, weil ähm, wegen unsrer letzten Begegnung. Ich wollte nur noch einmal sagen, dass es mir wirklich sehr leid tut.<<, rief ich hektisch und als ich merkte, dass ich mich schon wieder entschuldigt hatte, brach ich innerlich zusammen. Das sollte doch diesmal anders werden. Ich wollte doch den Anschein einer ganz normalen Erwachsenen machen und nicht den einer kranken Psychopathin.
Tja, aus der Traum. Ich wusste, dass sich jeder normale Mensch jetzt seine eigene Meinung zu meinem Verhalten bilden würde, doch nicht Dr. Cullen. Er lächelte mich liebevoll an und kam dann näher zu mir. Jetzt war er zwanzig Zentimeter von mir entfernt und ich wollte nicht wissen, welchen Gesichtsausdruck ich bei dem machte, was ich im Moment fühlte.
>>Ist schon gut, wirklich. Wie Sie sehen bin ich Arzt. Es war nicht allzuschwer mein Gesicht wieder hinzubekommen. Außerdem ist es mir doch eine Ehre eine so tolle erste Begegnung mit einer solchen hübschen Frau zu machen.<<, flüsterte er mir charmant zu. Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper und merkte, wie mein Herz pochte.
>>Ach wirklich?<< Eigentlich war die Frage nur an mich selbst gerichtet, da ich nicht fassen konnte, was er gerade gesagt hatte; doch Dr. Cullen hörte es.
>>Allerdings.<<, hauchte er mir zu. Nun war es ein für allemal um mich geschehen. Ich machte wohl gerade einen Gesichtsausdruck, als hätte ich mein Gehirn zuhause vergessen, da er ein bisschen zu kichern begann. Was sollte man bitte sonst machen, wenn ein Engel einem gerade ein Kompliment gemacht hatte?
>> Wieso sind Sie denn eigentlich da?<<, fragte er nun wieder lauter, nachdem er sich leise geräuspert hatte.
Die verführerische Stimmung war sofort weg. Als wäre sie aus dem Fenster geflogen.
>>Ich bin... ähm, ich habe...<<, sagte ich durcheinander. Der Stimmungswechsel machte mich ganz wuschig.
Dr. Cullen begann ein wunderschönes Lachen.
>>Esme, bitte. Ich bin ein ganz normaler Mensch. Kein Grund so verlegen zu sein.<<
War es so offensichtlich? Ich wurde rot.
>>Also ich bin heute im Schatten eingeschlafen und habe ein bisschen Halsschmerzen.<<, antwortete ich, nachdem ich ein paar Atemzüge gemacht hatte. Immer wenn mein Blick auf seine Schönheit traf, vergaß ich das Atmen. Kein Wunder, dass mein Gehirn sich ausschaltete. Sauerstoffmangel.
>> Okay bitte bleiben Sie jetzt ganz ruhig sitzen.<< Er warnte mich vor etwas, doch ich wusste nicht was es war. Es wurde mir erst klar, als es schon zu spät war. Dr. Cullen stand von seinem Sessel auf und kam mit seinem Gesicht ganz nah an meines. Er sah mir ein letztes Mal in die Augen- sie funkelten- und dann setzte er seine kühlen Finger an meinen Hals. Ich zuckte sofort, aber nicht wegen der Kälte. Ich war nur nicht darauf vorbereitet gewesen, dass er mich anfassen würde. Er drückte etwas fester in den Punkt unter meinem Kinn, wo er mich angefasst hatte. Sofort schloss ich meine Augen und öffnete meinen Mund. Ich spürte wie mein Atem schneller ging. Mein Gehirn sandte eine Warnung an meinen restlichen Körper:
Achtung! Berührung eines Engels. Wenn Mund nicht auf, dann nicht gut!
Es hatte schon so wenig Sauerstoff bekommen, dass es nichteinmal mehr gescheite Sätze verschicken konnte.
Ich spürte wie mich Dr. Cullens linke Hand am Rücken berührte und ich mich langsam sinken ließ. Er führte mich sicher zu der Liege, ohne auch nur einmal mit der anderen Hand zu zucken. Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht. Er hatte sich also nicht entfernt.
Mein ganzer Körper wurde von einem Kribbeln durchzogen. Ich hoffte, dass dies nicht das Gefühl war, welches man hatte, bevor einem der Fuß oder Arm abstarb. Doch dann bemerkte ich das Glücksgefühl.
Ich hatte es natürlich schon einige Male davor gespürt, aber noch nie so heftig wie jetzt.
Dr. Cullen zog langsam seine Hand unter meinem Rücken zurück und fasste mich dann an der anderen Seite meines Halses an. Dann drückte er ein bisschen herum und fuhr an meinem Hals hinauf und hinunter.
Ich atmete schnell ein und ließ mir beim ausatmen reichlich Zeit. Ich wusste auch nicht genau wieso, nur dass es so war.
>>Ist das gut?<<, fragte Dr. Cullen leise und ich spürte seinen Atem auf meiner Haut, woraufhin sich ein neuer Schub des Glücks in meinem Körper verteilte.
>>Jaaaah!<<, stöhnte ich auf. Erst als es zu spät war, merkte ich was mir gerade heraus gerutscht war.
Ich hatte ihm doch wirklich gerade gesagt, wie schön ich es fand, wenn er mich berührte. Ich wurde schon wieder rot und merkte wie mein Gesicht zu glühen begann.
Dr. Cullen war nur wenige Zentimeter von mir entfernt. Ich lag unter ihm, er war über mich gebeugt.
Wieso lachte er nicht? Ich dachte eigentlich, dass er wieder sein himmlisches Lachen lachen würde, doch er tat es nicht. Doch ich wollte auch nicht meine Augen öffnen; das würde nur ein bisschen der Atmosphäre zerstören. Wir machten noch ein bisschen so weiter. Er fuhr meinen Hals hinunter zur rechten Seite meines Schlüsselbeins. Von dort fuhr er es nach, bis in die Mitte und dann in einer geraden Linie hinauf zu meinem Kinn. Dann entfernte er seine Finger langsam von meiner Haut, und ich glaubte zu spüren, dass auch ihm es schwer viel es zu zu lassen. Doch das war natürlich unmöglich. Wieso sollte er noch an meinem Hals herumfahren wollen? Es war doch nur mein Hals.
Dann räusperte er sich wieder und ich hörte wie er sich auf seinen Stuhl setzte. Ich öffnete die Augen und starrte einen Moment die Decke an. Dann richtete ich mich langsam auf. Ich sah in sein blasses Gesicht, welches er etwas von mir abgewandt hatte. In seinen Augen schien ich dasselbe Gefühl zu sehen, welches ich gerade gefühlt hatte. Doch das war sicher mein Verstand, der mich auszutricksen versuchte. Warum sollte er Glück empfinden, wenn er mich berührte? Ich war nur eine Patientin, wie jede andere auch.
Dann, von einem auf den anderen Moment, veränderte sich sein Gesichtsausdruck und er machte ein professionelles Gesicht, wie es jeder Arzt machte.
>>Also Sie haben keine geschwollenen Mandeln. Doch wenn es schlimmer wird, sollten Sie auf jeden Fall noch einmal zu Dr. Smith, um sich zu vergewissen. Ich würde sagen, die Halsschmerzen sollten morgen wieder vorbei sein.<<, rief er mit zittriger Stimme.
Ich biss mir auf die Unterlippe, um wieder klar denken zu können, und nickte.
>>Dankeschön Dr. Cullen.<<
>>Jetzt muss ich Sie leider hinaus begleiten. Ich habe noch ein bisschen zu tun.<< Seine Stimme war auf einmal eher kühl und zurückhaltend, so als wäre seine Stimme von Sommer zu Winter gewechselt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich je so einen Ton aus seiner Kehle hören würde, denn obwohl er kühl und abweisend war, war er wunderschön.
Verwirrt stand ich auf und ging zur Tür. Dr. Cullen hielt sie mir, wie ein Gentleman, auf. Dann verabschiedete er sich kurz angebunden und schenkte mir keinen herzlichen Blick mehr.
Dann schloss er die Tür frostig.
Ich blieb noch etwas vor der Türe stehen und dachte über den plötzlichen Klimawechsel nach.
Nach ein paar Minuten setze ich mich träge auf mein Fahrrad und fuhr nach Hause. Zu Haus angekommen, erzählte ich meiner Mutter, dass ich ziemlich müde sei.
In meinem Zimmer stürzte ich mich nur mehr in mein Bett und deckte mich zu.
Ich blieb den ganzen Abend so liegen und starrte meine Decke an. Ich musste an das eben Erlebte denken.
Ich verstand es einfach nicht. Zuerst schaukelten sich die Gefühle so stark auf und dann wurden sie mit einem Mal fallen gelassen. Hatte ich irgendetwas falsch gemacht? Diese Frage stellte ich mir die ganze Nacht über.
Hatte ich irgendwas falsch gemacht? Und wenn ja, was war es gewesen?
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Alter : 30
Anmeldedatum : 20.04.09
Kapitel 6: Seattle!
Seattle!
>>Kann irgendwer die verdammte Sonne untergehen lassen?<<, war das erste, was ich diesen Morgen sagte.
Missgelaunt blinzelte ich zum Fenster hinaus, wo die Sonne bereits hoch am Himmel stand. Ich richtete mich unwillig auf und streckte mich ein bisschen; was für ein dummer Tag. Obwohl diese Einstellung nicht an dem Tag persönlich lag; es würden die restlichen Tage meines Lebens dumm werden, oder wenigstens die, der nächsten drei Jahre. Ich stapfte zum Fenster und zog den Vorhand aggressiv zu; so weit ich aggressiv sein konnte. Andere hätten mich eher als frustriert bezeichnet, aber an dieses Wort wollte ich im Moment nicht denken. Als ich mich gerade wieder in mein Bett fallen lassen wollte, klopfte es an meiner Tür.
>>Esme-Schatz, bist du wach?<<, hörte ich meine Mutter vorsichtig fragen und als ich antwortete, ging die Tür langsam auf. Ich setzte mich auf mein Bett und sah meiner Mutter zu, wie sie die Vorhänge beiseite zog. Sofort schmerzte es in meinen Augen und als ich mir gerade die Decke über den Kopf werfen wollte, bemerkte ich, dass das Wetter heute ganz anders war. Draußen schichteten sich dicke Wolken aneinander und ließen nur ab und zu einen kleinen Sonnenstrahl zu uns Menschen. Na wenigstens passte das Wetter zu meiner Stimmung; nur dass sogar das Wetter noch fröhlicher war als ich. Dann setzte sich meine Mutter neben mich aufs Bett.
>>Schatz heute ist doch die Versammlung unten am Marktplatz. Ich weiß, dass du solche Veranstaltungen nicht magst, aber es ist nun mal eine Sache, bei der die ganze Stadt anwesend sein muss.<<
Schnaufend ließ ich mich in mein Bett zurückfallen. Ich hatte echt keine Lust dazu.
>>Aber Schätzchen, es ist doch nicht so schlimm. Außerdem soll es jetzt auch einen neuen Aushilfsarzt geben, der recht attraktiv sein soll.<<, rief sie mir zu und zwinkerte mir zu.
Oh nein! Nicht der attraktive Arzt. Wenn er auch da sein würde, wäre das der blanke Horror. Nun hatte ich schon gar keine Lust dazu und mich würden keine zehn Pferde in die Stadt hinunter bringen.
>>Zieh dich an und komm dann runter! Wir müssen um zwölf da sein.<< Es war einer von den seltenen Momenten, in denen meine Mutter mir wirklich etwas befahl. Es schien ihr wirklich wichtig zu sein, dass ich dabei war, also wollte ich ihr die Freude machen. Ich musste Dr. Cullen ja nicht beachten, obwohl mir das wirklich schwer fallen und mir sowieso nicht gelingen würde, oder mit ihm reden. Außerdem würde er nichts mit mir zutun haben wollen, was mir sein Verhalten am vorigen Abend zeigte.
Als meine Mutter zur Türe hinaus war, schlurfte ich ins Badezimmer, welches gegenüber meines Zimmers lag.
Ich putzte mir die Zähne und ging mich anschließend duschen. Als ich damit fertig war und mir ein Handtuch um den Körper schlang, blickte ich in den beschlagenen Spiegel. Wenn meine karamellfarbenen nass waren, kräuselten sich meine leichten Naturlocken mehr als im trockenen Zustand. So gefielen sie mir, aber leider blieben sie ja nicht so. Ich schüttelte meine Haare, damit sich nicht so plattgedrückt wirkten und ließ sie wild auseinander fallen. Dann marschierte ich wieder in mein Zimmer und trocknete mich ab. Als das erledigt war, schlüpfte ich schnell in ein oranges Kleid und frottierte meine Haare, bis sie nur mehrleicht feucht waren. Sie trockneten, zum Glück, recht schnell, sodass ich nur mehr hinunter in die Küche ging und ein Glas Milch trank, bis sie wirklich trocken waren. Ich spülte mein Glas noch schnell ab, schaute noch ein letztes Mal in den Spiegel, ob meine Haare in Ordnung waren und dann gingen mein Vater, meine Mutter und ich ins freie, wo sich die Wolkendecke noch immer nicht gelichtet hatte. Ich ging hinter meinen Eltern und das extra langsam, um zu zeigen, wie wenig ich zu der Versammlung gehen wollte. Worum ging es überhaupt? Meine Eltern machten auch nicht den Anschein, als wüssten sie es.
Den ganzen Weg in die Stadt, dachte ich daran wie ich am besten nicht an Dr. Cullen denken konnte, bis mir auffiel, dass sich meine Gedanken schon wieder um ihn drehten. Kurz war ich wütend, meine Zeit so verschwendet zu haben, bis ich von einem Kribbeln in meinem Magen unterbrochen wurde. Was sollte das denn? Ich brauchte doch nicht nervös sein, ihn zu sehen! Aber mein Bauch war da anscheinend anderer Meinung. Ich versuchte an beruhigende Dinge, wie zum Beispiel Blumen, zu denken, doch es half alles nichts; je näher wir kamen, desto mehr wurde das Kribbeln.
Dann waren wir am Marktplatz angekommen, wo eine Tribüne und zwei Sitzreihen, links und rechts davon, aufgebaut waren. Die Reihen waren schon ziemlich voll, doch in der letzten Reihe- zwar von der rechten und nicht von der linken Reihe- entdeckte ich noch ein paar freie Plätze. Als ich meine Eltern zu mir winken wollte, hatten diese sich aber schon in die vierte Reihe von vorne-auch rechts- gesetzt. Ich hockte mich einfach ganz außen in die letzte Reihe und hoffte, nicht zu meinen Eltern gehen zu müssen. Nun begaben sich die letzten Zuseher auf ihr Plätze- einige zwängten sich auch an mir vorbei. Als mein gelangweilter Blick zur Tribüne schweifte, sah ich ihn. Er saß in der vorletzten Reiher in der linken Sitzreihe; er setzte sich gerade hin, als ich ihn erblickt hatte. Seine Schönheit war atemberaubend und sofort kribbelte mein Magen wieder auf. Zum Glück hatte er mich nicht gesehen.
Nun begann die Versammlung. Auf die Bühne trat unser Bürgermeister, den ich nichteinmal beim Namen kannte. Er redete irgendwas über unserer Gemeinde, doch ich passte nicht auf, da mein Blick immer wieder in die vorletzte Reihe schweifte. Lieber hätte ich zugehört, doch es ging nicht. Er war wie ein Magnet, und gerade als ich einen verstohlenen Blick auf seinen blonden Hinterkopf warf, drehte er sich blitzartig um. Ich drehte meinen Kopf reflexartig weg und tat so, als ich würde ich aufpassen, doch ich wusste, er hatte es bemerkt.
Auch wenn ich meinen Kopf schnell genug weggedreht hätte, wäre ich ihm sofort aufgefallen, da mein Kopf so rot war wie eine Tomate. Ich fühlte richtig wie mein Schädel pochte und er heiß wurde.
Ab diesem Zeitpunkt blickte ich stur geradeaus und zwang mich unserem Bürgermeister- wenigstens mit einem Ohr- zuzuhören. Doch als eine halbe Ewigkeit vergangen war, wurde es mir zu anstrengend. Ich erhob mich leise und ließ die Versammlung hinter mir; ich brauchte dringend etwas Bewegung. Mit trägen Schritten ging ich die Marktstraße, deren Läden alle geschlossen hatten, hinunter. Dann bemerkte ich Schritte hinter mir und drehte mich um. Da stand Dr. Cullen, dessen Schönheit mich jedes Mal, wenn ich sie sah, verblüffte. Ich merkte recht schnell, dass mir der Mund offen stand und schloss ihn schnell. Dann verschränkte ich die Arme vor der Brust. Dr. Cullen sah zu Boden und dann zu mir. Seine Augen waren vollkommen.
>>Es tut mir leid dass ich mich so angeschlichen habe.<<, rief er entschuldigend, doch ich erwiderte nichts und wartete darauf, dass er weitersprach, da ich mir ziemlich sicher war, dass er aus einem bestimmten Grund vor mir stand. Er blickte mir in die Augen und sofort merkte ich, wie mein Herz etwas schneller schlug.
>>Esme, mein Verhalten gestern Abend tut mir unendlich leid. Ich habe mich nicht entsprechend verhalten. Ich hoffe das wir noch einmal von vorne beginnen können. Der gesamte gestrige Abend war falsch begonnen.<<
Ich schluckte; der gesamte gestrige Abend. Das war schon etwas heftig. Doch ich war richtig gerührt, dass er extra wegen gesten die Versammlung unterbrochen hatte und zu mir gekommen war.
>> Ist schon in Ordnung, ich denke ich komme darüber hinweg.<<, versuchte ich gleichgültig zu antworten, doch ich war fest davon überzeugt, dass es mir nicht gelungen war, gleichgültig zu klingen.
>>Außerdem habe ich mich bei unseren ersten Begegnung auch nicht entsprechend verhalten.<<
Er schenkte mir ein dankbares Lächeln, und seine Augen wurden sofort etwas wärmer. Auch ich begann zu lächeln. Dann kam er etwas näher zu mir.
>>Okay. Auf ein neues. Ich bin Dr. Carlisle Cullen.<<
Er streckte mir seine blasse Hand entgegen. Ich war diese Blässe gar nicht gewohnt. Alle Männer hier waren braun gebrannt und die Frauen auch etwas bräunlich. Nur ich hatte eine blasse Haut.
Ich nahm seine Hand vorsichtig mit meiner eigenen. Nun merkte man den Unterschied deutlich. Er war um einiges blasser, als ich es war. Dann umfasste er meine klein Hand zärtlich mit seiner großen.
Nun begann er sie zu schütteln, da ich mich nie getraut hätte damit anzufangen, um das perfekte Bild nicht zu zerstören.
>>Es freut mich Dr. Cullen. Ich bin Esme Anne Platt.<<
>>Ach Esme, bitte nennen Sie mich doch Carlisle.<<
Er lächelte mich an, doch er meinte es ernst, dass ich ihn bei seinem Vornamen nennen durfte.
>>Carlisle<<, flüsterte ich und sah verlegen auf unsere Hände, die sich noch immer berührten.
Dr. Cullen- Carlisle- lachte leise auf, da er mein Geflüster wieder einmal gehört hatte und ließ dann sanft meine Hand los. Ich blickte zu ihm auf und sah in sein wunderschönes Gesicht.
>>Ich denke wir sollte wieder umkehren, damit wir kein Aufsehen erregen, wenn die Versammlung auf einmal aus ist und wir uns nicht an unseren Plätzen befinden.<<, sagte Carlisle, ehe er wieder ein engelhaftes Lachen auf den Lippen hatte. Ich ging neben ihn und wir schlenderten wieder zum Marktplatz zurück. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit, wie wir schweigend nebeneinander her gingen. Er hatte seine Hände in seine Hosentasche gesteckt und ich merkte, wie er auf mich herabblickte. Ich konnte einfach nicht aufsehen, aus Angst wieder rot zu werden. Jetzt hatte ich die Gelegenheit alleine mit ihm zu reden und nützte sie nicht. Manchmal konnte ich mich echt dämlich verhalten.
Als wir bei den Sitzreihen ankamen flüsterte er :>> Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Esme. Viel Spaß noch bei diesem interessanten Vortrag.<< Ich merkte wie er mich neckisch anlächelte. Anscheinend fand er die Versammlung genau so spannend wie ich. Ich lächelte ihm noch ein letztes Mal zu und setzte mich dann auf meinen Platz. Ich war ganz hin und weg, wie jedes Mal, wenn er mir seine Aufmerksamkeit schenkte.
Wie er immer meinen Namen sagte. Mann war das sexy. Ich konnte mir nicht helfen. Ich war verzaubert.
Als ich meine Gedanken beiseite schob, um meiner Mutter wenigstens vorzuspielen, ich hätte aufgepasst, erklärte der Bürgermeister gerade etwas neues. Es ging um eine Tombola. Ich wusste selbst nicht was das war, doch als er es erklärte musste ich lächeln. Anscheinend war eine Tombola, ein Ereignis bei dem man etwas gewinnen konnte- in unserem Fall waren es vier Freikarten für ein Thermalbad in Seattle-, indem man aus einer großen Box, durch Zufall, gezogen wurde. Der Bürgermeister hatte die Namen von allen Leuten aus unserem Dorf auf einen Zettel geschrieben und und eine große Holzbox geworfen, die in diesem Moment auf der Bühne gemischt wurde.
Ich fand, dass es eine gute Idee war, diesen vier Leuten, die etwas Entspannung wirklich nötig hatten, einen einwöchigen Aufenthalt in einem Thermalbad zu schenken.
Dann zog der Bürgermeister den ersten Zettel. Frederick Walters war der erste Name.
Ich kannte Frederick vom sehen, doch hatte noch nie so wirklich mit ihm geredet, doch anscheinend war er ein fleißiger Bauersjunge, der seiner Familie großartig half. Er war etwa achtzehn Jahre alt, und freute sich riesig über den Preis; er sprang von seinem Sitz auf und jubelte herum. Ich klatschte, wie die anderen auch, in die Hände und freute mich mit ihm.
Nun zog der Bürgermeister den zweiten Zettel, und der Name, den er vorlas, zog mich sofort in seinen Bann.
Carlisle Cullen. Ich sah zu ihm hinüber. Er wurden von den Frauen zu seiner Linken und Rechten beglückwünscht und die Frauen hinter und vor ihm begannen sofort aufgeregt zu schnattern. Auf einmal merkte ich, dass ich nicht die Einzige mit Interesse an ihm war. Mein Herz blieb stehen, wenigstens fühlte es sich so an. Ich bemerkte auch erst jetzt so wirklich, dass ich interesse an ihm hatte. Deswegen war ich immer so nervös in seiner Gegenwart und musst andauernd an ihn denken. Wieso hatte ich das nicht schon früher bemerkt? Jetzt hatte ich viele Konkurrentinnen, die um einiges hübscher waren als ich.
Der dritte Name lautete Claire Summers. Sie war eine gute Freundin von Frederick. Die beiden hatte es gut. Wahrscheinlich würde jetzt irgend so eine Zicke gezogen werden und sich Carlisle an den Hals schmeißen.
Ich war so wütend, dass ich dem Bürgermeister nicht mehr zuhören konnte, ich hatte nur mehr meine Gedanken im Sinn. Doch auf einmal sprang meine Mutter begeistert auf. Ich erschrak, als ich sie sah und als ich mich gerade wieder erholte fing das Mädchen neben mir, mich zu beglückwünschen, dass ich die letzte war, die die Freikarte gewonnen hatte. Zuerst konnte ich die Wörter, die ich eben gehört hatte nirgends einordnen, doch dann merkte ich, was geschehen war. Ich hatte gewonnen! Ich war die letzte die nach Seattle fahren durfte, ganz weit weg von dieser kleinen Stadt hier. Aber was noch wichtiger war: Carlisle würde auch mitfahren! Ich strahlte von einem Ohr, zum anderen. Ich sah meine glückliche Mutter, die sich für mich freute und dann sah ich Carlisle, der aufgestanden war und seine perfekten Lippen zu einem breiten Grinsen verzogen hatte. Ich sah ihm in die Augen, und er mir. Damit hatten wir bei dieser spannenden Versammlung beide nicht gerechnet.
>>Kann irgendwer die verdammte Sonne untergehen lassen?<<, war das erste, was ich diesen Morgen sagte.
Missgelaunt blinzelte ich zum Fenster hinaus, wo die Sonne bereits hoch am Himmel stand. Ich richtete mich unwillig auf und streckte mich ein bisschen; was für ein dummer Tag. Obwohl diese Einstellung nicht an dem Tag persönlich lag; es würden die restlichen Tage meines Lebens dumm werden, oder wenigstens die, der nächsten drei Jahre. Ich stapfte zum Fenster und zog den Vorhand aggressiv zu; so weit ich aggressiv sein konnte. Andere hätten mich eher als frustriert bezeichnet, aber an dieses Wort wollte ich im Moment nicht denken. Als ich mich gerade wieder in mein Bett fallen lassen wollte, klopfte es an meiner Tür.
>>Esme-Schatz, bist du wach?<<, hörte ich meine Mutter vorsichtig fragen und als ich antwortete, ging die Tür langsam auf. Ich setzte mich auf mein Bett und sah meiner Mutter zu, wie sie die Vorhänge beiseite zog. Sofort schmerzte es in meinen Augen und als ich mir gerade die Decke über den Kopf werfen wollte, bemerkte ich, dass das Wetter heute ganz anders war. Draußen schichteten sich dicke Wolken aneinander und ließen nur ab und zu einen kleinen Sonnenstrahl zu uns Menschen. Na wenigstens passte das Wetter zu meiner Stimmung; nur dass sogar das Wetter noch fröhlicher war als ich. Dann setzte sich meine Mutter neben mich aufs Bett.
>>Schatz heute ist doch die Versammlung unten am Marktplatz. Ich weiß, dass du solche Veranstaltungen nicht magst, aber es ist nun mal eine Sache, bei der die ganze Stadt anwesend sein muss.<<
Schnaufend ließ ich mich in mein Bett zurückfallen. Ich hatte echt keine Lust dazu.
>>Aber Schätzchen, es ist doch nicht so schlimm. Außerdem soll es jetzt auch einen neuen Aushilfsarzt geben, der recht attraktiv sein soll.<<, rief sie mir zu und zwinkerte mir zu.
Oh nein! Nicht der attraktive Arzt. Wenn er auch da sein würde, wäre das der blanke Horror. Nun hatte ich schon gar keine Lust dazu und mich würden keine zehn Pferde in die Stadt hinunter bringen.
>>Zieh dich an und komm dann runter! Wir müssen um zwölf da sein.<< Es war einer von den seltenen Momenten, in denen meine Mutter mir wirklich etwas befahl. Es schien ihr wirklich wichtig zu sein, dass ich dabei war, also wollte ich ihr die Freude machen. Ich musste Dr. Cullen ja nicht beachten, obwohl mir das wirklich schwer fallen und mir sowieso nicht gelingen würde, oder mit ihm reden. Außerdem würde er nichts mit mir zutun haben wollen, was mir sein Verhalten am vorigen Abend zeigte.
Als meine Mutter zur Türe hinaus war, schlurfte ich ins Badezimmer, welches gegenüber meines Zimmers lag.
Ich putzte mir die Zähne und ging mich anschließend duschen. Als ich damit fertig war und mir ein Handtuch um den Körper schlang, blickte ich in den beschlagenen Spiegel. Wenn meine karamellfarbenen nass waren, kräuselten sich meine leichten Naturlocken mehr als im trockenen Zustand. So gefielen sie mir, aber leider blieben sie ja nicht so. Ich schüttelte meine Haare, damit sich nicht so plattgedrückt wirkten und ließ sie wild auseinander fallen. Dann marschierte ich wieder in mein Zimmer und trocknete mich ab. Als das erledigt war, schlüpfte ich schnell in ein oranges Kleid und frottierte meine Haare, bis sie nur mehrleicht feucht waren. Sie trockneten, zum Glück, recht schnell, sodass ich nur mehr hinunter in die Küche ging und ein Glas Milch trank, bis sie wirklich trocken waren. Ich spülte mein Glas noch schnell ab, schaute noch ein letztes Mal in den Spiegel, ob meine Haare in Ordnung waren und dann gingen mein Vater, meine Mutter und ich ins freie, wo sich die Wolkendecke noch immer nicht gelichtet hatte. Ich ging hinter meinen Eltern und das extra langsam, um zu zeigen, wie wenig ich zu der Versammlung gehen wollte. Worum ging es überhaupt? Meine Eltern machten auch nicht den Anschein, als wüssten sie es.
Den ganzen Weg in die Stadt, dachte ich daran wie ich am besten nicht an Dr. Cullen denken konnte, bis mir auffiel, dass sich meine Gedanken schon wieder um ihn drehten. Kurz war ich wütend, meine Zeit so verschwendet zu haben, bis ich von einem Kribbeln in meinem Magen unterbrochen wurde. Was sollte das denn? Ich brauchte doch nicht nervös sein, ihn zu sehen! Aber mein Bauch war da anscheinend anderer Meinung. Ich versuchte an beruhigende Dinge, wie zum Beispiel Blumen, zu denken, doch es half alles nichts; je näher wir kamen, desto mehr wurde das Kribbeln.
Dann waren wir am Marktplatz angekommen, wo eine Tribüne und zwei Sitzreihen, links und rechts davon, aufgebaut waren. Die Reihen waren schon ziemlich voll, doch in der letzten Reihe- zwar von der rechten und nicht von der linken Reihe- entdeckte ich noch ein paar freie Plätze. Als ich meine Eltern zu mir winken wollte, hatten diese sich aber schon in die vierte Reihe von vorne-auch rechts- gesetzt. Ich hockte mich einfach ganz außen in die letzte Reihe und hoffte, nicht zu meinen Eltern gehen zu müssen. Nun begaben sich die letzten Zuseher auf ihr Plätze- einige zwängten sich auch an mir vorbei. Als mein gelangweilter Blick zur Tribüne schweifte, sah ich ihn. Er saß in der vorletzten Reiher in der linken Sitzreihe; er setzte sich gerade hin, als ich ihn erblickt hatte. Seine Schönheit war atemberaubend und sofort kribbelte mein Magen wieder auf. Zum Glück hatte er mich nicht gesehen.
Nun begann die Versammlung. Auf die Bühne trat unser Bürgermeister, den ich nichteinmal beim Namen kannte. Er redete irgendwas über unserer Gemeinde, doch ich passte nicht auf, da mein Blick immer wieder in die vorletzte Reihe schweifte. Lieber hätte ich zugehört, doch es ging nicht. Er war wie ein Magnet, und gerade als ich einen verstohlenen Blick auf seinen blonden Hinterkopf warf, drehte er sich blitzartig um. Ich drehte meinen Kopf reflexartig weg und tat so, als ich würde ich aufpassen, doch ich wusste, er hatte es bemerkt.
Auch wenn ich meinen Kopf schnell genug weggedreht hätte, wäre ich ihm sofort aufgefallen, da mein Kopf so rot war wie eine Tomate. Ich fühlte richtig wie mein Schädel pochte und er heiß wurde.
Ab diesem Zeitpunkt blickte ich stur geradeaus und zwang mich unserem Bürgermeister- wenigstens mit einem Ohr- zuzuhören. Doch als eine halbe Ewigkeit vergangen war, wurde es mir zu anstrengend. Ich erhob mich leise und ließ die Versammlung hinter mir; ich brauchte dringend etwas Bewegung. Mit trägen Schritten ging ich die Marktstraße, deren Läden alle geschlossen hatten, hinunter. Dann bemerkte ich Schritte hinter mir und drehte mich um. Da stand Dr. Cullen, dessen Schönheit mich jedes Mal, wenn ich sie sah, verblüffte. Ich merkte recht schnell, dass mir der Mund offen stand und schloss ihn schnell. Dann verschränkte ich die Arme vor der Brust. Dr. Cullen sah zu Boden und dann zu mir. Seine Augen waren vollkommen.
>>Es tut mir leid dass ich mich so angeschlichen habe.<<, rief er entschuldigend, doch ich erwiderte nichts und wartete darauf, dass er weitersprach, da ich mir ziemlich sicher war, dass er aus einem bestimmten Grund vor mir stand. Er blickte mir in die Augen und sofort merkte ich, wie mein Herz etwas schneller schlug.
>>Esme, mein Verhalten gestern Abend tut mir unendlich leid. Ich habe mich nicht entsprechend verhalten. Ich hoffe das wir noch einmal von vorne beginnen können. Der gesamte gestrige Abend war falsch begonnen.<<
Ich schluckte; der gesamte gestrige Abend. Das war schon etwas heftig. Doch ich war richtig gerührt, dass er extra wegen gesten die Versammlung unterbrochen hatte und zu mir gekommen war.
>> Ist schon in Ordnung, ich denke ich komme darüber hinweg.<<, versuchte ich gleichgültig zu antworten, doch ich war fest davon überzeugt, dass es mir nicht gelungen war, gleichgültig zu klingen.
>>Außerdem habe ich mich bei unseren ersten Begegnung auch nicht entsprechend verhalten.<<
Er schenkte mir ein dankbares Lächeln, und seine Augen wurden sofort etwas wärmer. Auch ich begann zu lächeln. Dann kam er etwas näher zu mir.
>>Okay. Auf ein neues. Ich bin Dr. Carlisle Cullen.<<
Er streckte mir seine blasse Hand entgegen. Ich war diese Blässe gar nicht gewohnt. Alle Männer hier waren braun gebrannt und die Frauen auch etwas bräunlich. Nur ich hatte eine blasse Haut.
Ich nahm seine Hand vorsichtig mit meiner eigenen. Nun merkte man den Unterschied deutlich. Er war um einiges blasser, als ich es war. Dann umfasste er meine klein Hand zärtlich mit seiner großen.
Nun begann er sie zu schütteln, da ich mich nie getraut hätte damit anzufangen, um das perfekte Bild nicht zu zerstören.
>>Es freut mich Dr. Cullen. Ich bin Esme Anne Platt.<<
>>Ach Esme, bitte nennen Sie mich doch Carlisle.<<
Er lächelte mich an, doch er meinte es ernst, dass ich ihn bei seinem Vornamen nennen durfte.
>>Carlisle<<, flüsterte ich und sah verlegen auf unsere Hände, die sich noch immer berührten.
Dr. Cullen- Carlisle- lachte leise auf, da er mein Geflüster wieder einmal gehört hatte und ließ dann sanft meine Hand los. Ich blickte zu ihm auf und sah in sein wunderschönes Gesicht.
>>Ich denke wir sollte wieder umkehren, damit wir kein Aufsehen erregen, wenn die Versammlung auf einmal aus ist und wir uns nicht an unseren Plätzen befinden.<<, sagte Carlisle, ehe er wieder ein engelhaftes Lachen auf den Lippen hatte. Ich ging neben ihn und wir schlenderten wieder zum Marktplatz zurück. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit, wie wir schweigend nebeneinander her gingen. Er hatte seine Hände in seine Hosentasche gesteckt und ich merkte, wie er auf mich herabblickte. Ich konnte einfach nicht aufsehen, aus Angst wieder rot zu werden. Jetzt hatte ich die Gelegenheit alleine mit ihm zu reden und nützte sie nicht. Manchmal konnte ich mich echt dämlich verhalten.
Als wir bei den Sitzreihen ankamen flüsterte er :>> Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Esme. Viel Spaß noch bei diesem interessanten Vortrag.<< Ich merkte wie er mich neckisch anlächelte. Anscheinend fand er die Versammlung genau so spannend wie ich. Ich lächelte ihm noch ein letztes Mal zu und setzte mich dann auf meinen Platz. Ich war ganz hin und weg, wie jedes Mal, wenn er mir seine Aufmerksamkeit schenkte.
Wie er immer meinen Namen sagte. Mann war das sexy. Ich konnte mir nicht helfen. Ich war verzaubert.
Als ich meine Gedanken beiseite schob, um meiner Mutter wenigstens vorzuspielen, ich hätte aufgepasst, erklärte der Bürgermeister gerade etwas neues. Es ging um eine Tombola. Ich wusste selbst nicht was das war, doch als er es erklärte musste ich lächeln. Anscheinend war eine Tombola, ein Ereignis bei dem man etwas gewinnen konnte- in unserem Fall waren es vier Freikarten für ein Thermalbad in Seattle-, indem man aus einer großen Box, durch Zufall, gezogen wurde. Der Bürgermeister hatte die Namen von allen Leuten aus unserem Dorf auf einen Zettel geschrieben und und eine große Holzbox geworfen, die in diesem Moment auf der Bühne gemischt wurde.
Ich fand, dass es eine gute Idee war, diesen vier Leuten, die etwas Entspannung wirklich nötig hatten, einen einwöchigen Aufenthalt in einem Thermalbad zu schenken.
Dann zog der Bürgermeister den ersten Zettel. Frederick Walters war der erste Name.
Ich kannte Frederick vom sehen, doch hatte noch nie so wirklich mit ihm geredet, doch anscheinend war er ein fleißiger Bauersjunge, der seiner Familie großartig half. Er war etwa achtzehn Jahre alt, und freute sich riesig über den Preis; er sprang von seinem Sitz auf und jubelte herum. Ich klatschte, wie die anderen auch, in die Hände und freute mich mit ihm.
Nun zog der Bürgermeister den zweiten Zettel, und der Name, den er vorlas, zog mich sofort in seinen Bann.
Carlisle Cullen. Ich sah zu ihm hinüber. Er wurden von den Frauen zu seiner Linken und Rechten beglückwünscht und die Frauen hinter und vor ihm begannen sofort aufgeregt zu schnattern. Auf einmal merkte ich, dass ich nicht die Einzige mit Interesse an ihm war. Mein Herz blieb stehen, wenigstens fühlte es sich so an. Ich bemerkte auch erst jetzt so wirklich, dass ich interesse an ihm hatte. Deswegen war ich immer so nervös in seiner Gegenwart und musst andauernd an ihn denken. Wieso hatte ich das nicht schon früher bemerkt? Jetzt hatte ich viele Konkurrentinnen, die um einiges hübscher waren als ich.
Der dritte Name lautete Claire Summers. Sie war eine gute Freundin von Frederick. Die beiden hatte es gut. Wahrscheinlich würde jetzt irgend so eine Zicke gezogen werden und sich Carlisle an den Hals schmeißen.
Ich war so wütend, dass ich dem Bürgermeister nicht mehr zuhören konnte, ich hatte nur mehr meine Gedanken im Sinn. Doch auf einmal sprang meine Mutter begeistert auf. Ich erschrak, als ich sie sah und als ich mich gerade wieder erholte fing das Mädchen neben mir, mich zu beglückwünschen, dass ich die letzte war, die die Freikarte gewonnen hatte. Zuerst konnte ich die Wörter, die ich eben gehört hatte nirgends einordnen, doch dann merkte ich, was geschehen war. Ich hatte gewonnen! Ich war die letzte die nach Seattle fahren durfte, ganz weit weg von dieser kleinen Stadt hier. Aber was noch wichtiger war: Carlisle würde auch mitfahren! Ich strahlte von einem Ohr, zum anderen. Ich sah meine glückliche Mutter, die sich für mich freute und dann sah ich Carlisle, der aufgestanden war und seine perfekten Lippen zu einem breiten Grinsen verzogen hatte. Ich sah ihm in die Augen, und er mir. Damit hatten wir bei dieser spannenden Versammlung beide nicht gerechnet.
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Wundervolle Gedanken!
Wundervolle Gedanken!
Ich hatte nicht mehr mit Carlisle gesprochen, als wir erfahren haben,dass wir zusammen in eine Therme in Seattle fahren würden. Von überall her spürte ich gehässige Blicke, der Frauen, die sich das gewünscht hatten, was ich bekommen hatte. Wer wollte denn nicht mit dem bezauberndsten Mann der Stadt eine Woche allein mit zwei anderen verbringen, und das dann auch noch leicht bekleidet. Alleine wenn ich daran dachte, wie er womöglich mit nacktem Oberkörper aussah, wurde mir schon schwindelig vor Glück.
Ich beachtete die neidischen Zicken nicht weiter und wartete selig auf meine Mutter und meinen Vater.
Als sie bei mir ankamen versuchte ich mir das Grinsen zu verkneifen, schaffte es jedoch nicht; dafür war ich viel zu glücklich. Ich warf noch einen flüchtigen Blick zu Carlisle, der von einer Menge Frauen umringt war - wahrscheinlich versuchten sie ihn davon zu überzeugen, dass er meine Karte einer von ihnen schenken sollte; er sah in meine Richtung und als er bemerkte, dass ich ihn anstarrte, deutete er mir, mit einem Blick seiner wundervoll goldenen Augen, dass wir noch reden würden. Ich wusste nicht wieso, aber anscheinend brauchten wir nichteinmal miteinander zu reden, um uns zu verständigen. Dann widmete er sich wieder den hysterischen Weibern- wie ich sie eher nannte- und versuchte sie zu beruhigen.
Auf einmal kam die kleine Kristina Johnson auf mich zu. Sie strahlte mich mit ihrem zuckersüßen Lächeln an und nahm meine Hand. Kristina ging mir ca. bis zum Kinn. Obwohl sie erst sechs Jahre alt war, und ich zwanzig, war sie schon ziemlich groß, bzw. ich sehr klein.
>>Ich wusste dass du die letzte Karte gewinnst. Ich wusste es einfach. Du bist so lieb und hübsch. Es war klar dass du gewinnst. Ich freu mich so.<<
Sie umarmte mich lange und sah mich dann, mit einem Funkeln in den Augen, an.
Kristina war das süßeste, kleine Mädchen, das ich jemals kennengelernt hatte. Ich passte manchmal auf sie auch, wenn ihr Eltern einmal verreisten, oder sonst etwas machten, wo sie Kristina nicht gebrauchen konnten. Ich freute mich immer wenn ich mit ihr Zeit verbringen durfte. Sie war wirklich ein süßes Mädchen mit einem sonnigen Gemüt. Sie würde später viele Verehrer haben.
>>Danke Crisi. Du bist aber auch sehr lieb zu mir. Ich freu mich schon, wenn ich nächstes mal wieder auf dich aufpasse. Dann kann ich dir wieder bei deinen Hausaufgaben helfen<<, lachte ich und streichelte ihr über den Kopf.
>>Jaaaaa! Du erklärst mir Mathe viel besser, als mein Lehrer.<<
Ich lächelte sie warmherzig an. Mir machte es so eine Freude, mit ihr Hausaufgaben zu machen. Kein Wunder, dass ich Lehrerin werden wollte. Hätte ich solche Schüler wie Crisi, wie sie sich selber immer nannte- sie mochte C lieber als K-, würde ich sogar in der Schule übernachten.
Crisis Mutter rief sie zu sich und sie winkte mir noch kurz, bevor sie zu ihren Eltern rannte; die kleinen, geflochtenen Zöpfe baumelten links und rechts, neben ihren Ohren, hin und her.
Dann kam meine Mutter auf mich zu. Ich sah wie sehr sie sich für mich freute.
Sofort musste ich wieder grinsen; ich liebte es meine Mutter so zu sehen.
>>Ach Esme-Schatz! Ich freu mich so für dich. Du hast es verdient, eine Woche Freizeit zu haben. Hol die doch mal die Karte von Bürgermeister Ross ab. Dein Vater und ich warten hier auf dich.<<
Ich ging nach vorne zu Tribüne. Unterwegs musste ich mich durch die Menschenmasse quetschen; vor allem da, wo Carlisle stand. Dort hatte sich schon eine Traube von Frauen gebildet, die wild auf ihn ein redeten. Ich spürte wie sich mein Magen zusammenzog. War ich etwa wirklich eifersüchtig? Das konnte schon möglich sein, vorallem da ich im Moment keine dieser Weiber mochte.
Ich zwängte mich aggressiv durch die Menge und nahm keine Rücksicht auf die Frauen, die ich rempelte. Als ich bei der Bühne ankam, war meine Freude verflogen. Das einzige was ich jetzt empfand war Zorn. Ich war wütend auf die dummen Weiber, die Carlisle einfach nicht in Ruhe ließen.
>>Könnte ich bitte meine Karte bekommen? Ich bin Esme Platt.<<, rief ich etwas trotzig zu Bürgermeister Ross; nun wusste ich seinen Namen.
>>Bitteschön junge Dame. Da haben sie aber sehr viel Glück gehabt. Jeder würde gerne nach Seattle fahren. Ach ja, könnten sie diese Karte bitte Carlisle Cullen bringen? Sieht nicht so aus als könnte er jetzt her kommen.<<, gluckste der Bürgermeister genüsslich. Wiederwillig nahm ich die zweite Karte entgegen. Ich wusste was nun auf mich zukommen würde. Ich konnte mich durch die hunderten Frauen zu Carlisle drängen. Er würde bemerken, dass ich nur eine von vielen war und dass es deutlich hübschere Frauen gab. Dann würde er meine Karte einer anderen geben, mit der er gerne nach Seattle fahren würde.
Ich hatte noch nie ziemlich viel Selbstbewusstsein gehabt. Ich sah auch zuerst auf das Wohlergehen meiner Mitmenschen, als auf mein eigenes.
Als ich so meinen traurigen Gedanken nachhing, kämpfte ich mich unbewusst näher zu meinem Engel und dessen tausend Bewunderinnen. Als ich schon in der zweiten Reihe stand, setze ich meine Geheimwaffe ein; meinen Ellbogen. Damit schob ich ein paar Frauen vor mir beiseite und auf einmal stand ich vor ihm. Alle anderen waren verschwommen, sodass ich sie nicht mehr wahrnahm.
Vor mir stand nun wieder der schönste Mann auf Erden. Ich spürte wie mein Herz wieder anfing zu klopfen und mir etwas heiß wurde. Es fühlte sich so an, als ob meine Wangen glühen würden.
Carlisle nahm mich ins Visier und gab mich nicht mehr von seinem Blick frei. Es war als wären wir alleine.
Auf einmal streichelte er mich mit seiner kühlen Hand an der Wange. Ich musste mich konzentrieren, sonst würde ich mich wieder meinen Gefühlen hingeben.
>>Sag mal, bist du krank? Du glühst ja richtig.<<, sagte er und blickte mir dabei tief in die Augen, ohne die Hand von meiner Wange zu nehmen. Ich holte einmal tief Luft, um meine Stimme kontrollieren zu können.
>>Nein. Mir ist nur heiß, das ist alles.<<, grinste ich und war wieder der glücklichste Mensch auf der Welt.
>>Hier ist deine Karte. Ich sollte sie dir bringen, weil du ja so viel... Gesellschaft hast.<<, sagte ich ruhig. Ich war selbst überrascht von meiner Selbstbeherrschung. Das Konzentrieren half also doch was.
>>Dankeschön Esme. Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen. Ich wollte sowieso jetzt gehen.<< Er wog langsam seine Hand von meiner Wange fort. Doch dann ergriff er damit meine linke Hand und begann vorwärts zu gehen. Sofort machten ihm seine Verehrerinnen Platz und er zog mich hinter sich her. Ich spürte gehässige Blick von allen Seiten, doch es war mir egal. Mir war alles egal, wenn Carlisle mich berührte und in meiner Nähe war.
Wir gingen weg von den Menschenmassen, ein Stückchen weiter auf die Marktstraße. Dort waren wir alleine, und niemand wagte es, uns zu stören.
Ich hielt Carlisle seine Karte hin und er nahm sie sanft, mit der anderen Hand.
Meine linke hatte er noch immer mit seiner rechten umfasst. Dann ließ er meine Hand los und legte sie auf meinen Rücken. Er drückte mich näher an sich heran, bis sich unserer Körper berührten. Nun legte er seine linke Hand zwischen meine Schulterblätter und kam mit seinem Kopf langsam zu meinem Hals. Jeder der uns so gesehen hatte, musste sich denken, dass er mich küsste.
Er wanderte mit seinem Mund, der nur wenige Zentimeter von meiner Haut entfernt war und ich deshalb seinen Atem spüren konnte- ich hatte sowieso schon eine Gänsehaut und immer wenn sie nachlies überkam mich ein neuer Schub-, zu meinem linken Ohr.
>>Ich weiß, dass Sie denken, Sie wären nichts besonderes. Ich wollte Ihnen nur noch schnell sagen, dass ich da ganz anderer Auffassung bin. Ich finde Sie sind etwas ganz besonderes und auch die Hübscheste von allen Frauen aus dieser Kleinstadt. Bitte stehen Sie mehr zu sich. Sie sind es wert.<<
Dann löste er den Druck, der mich bei ihm gehalten hatte, und stellte sich wieder aufrecht vor mich hin. Er bedankte sich noch einmal wegen der Karte und verschwand dann Richtung Arztpraxis. Als ich ihm mit meinem Blick folgte, sah ich die Blicke der Frauen. Sie waren entsetzt. Wie konnte nur der schönste Mann die normale Frau so küssen? Ich musste grinsen; auch wenn ich wusste, was wirklich passiert war, war es doch erfreulich, Neid in ihren Gesichtern zu sehen. Dann fiel mir ein, dass meine Eltern es ja auch gesehen haben mussten. Geschockt starrte ich in ihre Richtung. Doch Glück gehabt. Carlisle war mit mir genau hinter eine Mauer gegangen, hinter die man, von der Sicht meiner Eltern, nicht sehen konnte. Ich schüttelte meinen Kopf, um die Gedanken an Carlisle für später aufzuheben und schlenderte zu meinen Eltern. Meine Mutter legte ihren Arm über meine Schulter und begann auf mich einzureden. Ich merkte nur, dass sie irgendetwas von Kofferpacken erzählte, doch ich war mit anderen Gedanken beschäftigt. Ich war etwas besonderes für ihn. Der Gedanke gefiel mir, auch wenn ich es nicht glauben konnte. Doch für den Moment, war es ganz schön daran zu glauben. Noch zwei Wochen; dann würde ich mit Carlisle in Seattle sein.
Ich hatte nicht mehr mit Carlisle gesprochen, als wir erfahren haben,dass wir zusammen in eine Therme in Seattle fahren würden. Von überall her spürte ich gehässige Blicke, der Frauen, die sich das gewünscht hatten, was ich bekommen hatte. Wer wollte denn nicht mit dem bezauberndsten Mann der Stadt eine Woche allein mit zwei anderen verbringen, und das dann auch noch leicht bekleidet. Alleine wenn ich daran dachte, wie er womöglich mit nacktem Oberkörper aussah, wurde mir schon schwindelig vor Glück.
Ich beachtete die neidischen Zicken nicht weiter und wartete selig auf meine Mutter und meinen Vater.
Als sie bei mir ankamen versuchte ich mir das Grinsen zu verkneifen, schaffte es jedoch nicht; dafür war ich viel zu glücklich. Ich warf noch einen flüchtigen Blick zu Carlisle, der von einer Menge Frauen umringt war - wahrscheinlich versuchten sie ihn davon zu überzeugen, dass er meine Karte einer von ihnen schenken sollte; er sah in meine Richtung und als er bemerkte, dass ich ihn anstarrte, deutete er mir, mit einem Blick seiner wundervoll goldenen Augen, dass wir noch reden würden. Ich wusste nicht wieso, aber anscheinend brauchten wir nichteinmal miteinander zu reden, um uns zu verständigen. Dann widmete er sich wieder den hysterischen Weibern- wie ich sie eher nannte- und versuchte sie zu beruhigen.
Auf einmal kam die kleine Kristina Johnson auf mich zu. Sie strahlte mich mit ihrem zuckersüßen Lächeln an und nahm meine Hand. Kristina ging mir ca. bis zum Kinn. Obwohl sie erst sechs Jahre alt war, und ich zwanzig, war sie schon ziemlich groß, bzw. ich sehr klein.
>>Ich wusste dass du die letzte Karte gewinnst. Ich wusste es einfach. Du bist so lieb und hübsch. Es war klar dass du gewinnst. Ich freu mich so.<<
Sie umarmte mich lange und sah mich dann, mit einem Funkeln in den Augen, an.
Kristina war das süßeste, kleine Mädchen, das ich jemals kennengelernt hatte. Ich passte manchmal auf sie auch, wenn ihr Eltern einmal verreisten, oder sonst etwas machten, wo sie Kristina nicht gebrauchen konnten. Ich freute mich immer wenn ich mit ihr Zeit verbringen durfte. Sie war wirklich ein süßes Mädchen mit einem sonnigen Gemüt. Sie würde später viele Verehrer haben.
>>Danke Crisi. Du bist aber auch sehr lieb zu mir. Ich freu mich schon, wenn ich nächstes mal wieder auf dich aufpasse. Dann kann ich dir wieder bei deinen Hausaufgaben helfen<<, lachte ich und streichelte ihr über den Kopf.
>>Jaaaaa! Du erklärst mir Mathe viel besser, als mein Lehrer.<<
Ich lächelte sie warmherzig an. Mir machte es so eine Freude, mit ihr Hausaufgaben zu machen. Kein Wunder, dass ich Lehrerin werden wollte. Hätte ich solche Schüler wie Crisi, wie sie sich selber immer nannte- sie mochte C lieber als K-, würde ich sogar in der Schule übernachten.
Crisis Mutter rief sie zu sich und sie winkte mir noch kurz, bevor sie zu ihren Eltern rannte; die kleinen, geflochtenen Zöpfe baumelten links und rechts, neben ihren Ohren, hin und her.
Dann kam meine Mutter auf mich zu. Ich sah wie sehr sie sich für mich freute.
Sofort musste ich wieder grinsen; ich liebte es meine Mutter so zu sehen.
>>Ach Esme-Schatz! Ich freu mich so für dich. Du hast es verdient, eine Woche Freizeit zu haben. Hol die doch mal die Karte von Bürgermeister Ross ab. Dein Vater und ich warten hier auf dich.<<
Ich ging nach vorne zu Tribüne. Unterwegs musste ich mich durch die Menschenmasse quetschen; vor allem da, wo Carlisle stand. Dort hatte sich schon eine Traube von Frauen gebildet, die wild auf ihn ein redeten. Ich spürte wie sich mein Magen zusammenzog. War ich etwa wirklich eifersüchtig? Das konnte schon möglich sein, vorallem da ich im Moment keine dieser Weiber mochte.
Ich zwängte mich aggressiv durch die Menge und nahm keine Rücksicht auf die Frauen, die ich rempelte. Als ich bei der Bühne ankam, war meine Freude verflogen. Das einzige was ich jetzt empfand war Zorn. Ich war wütend auf die dummen Weiber, die Carlisle einfach nicht in Ruhe ließen.
>>Könnte ich bitte meine Karte bekommen? Ich bin Esme Platt.<<, rief ich etwas trotzig zu Bürgermeister Ross; nun wusste ich seinen Namen.
>>Bitteschön junge Dame. Da haben sie aber sehr viel Glück gehabt. Jeder würde gerne nach Seattle fahren. Ach ja, könnten sie diese Karte bitte Carlisle Cullen bringen? Sieht nicht so aus als könnte er jetzt her kommen.<<, gluckste der Bürgermeister genüsslich. Wiederwillig nahm ich die zweite Karte entgegen. Ich wusste was nun auf mich zukommen würde. Ich konnte mich durch die hunderten Frauen zu Carlisle drängen. Er würde bemerken, dass ich nur eine von vielen war und dass es deutlich hübschere Frauen gab. Dann würde er meine Karte einer anderen geben, mit der er gerne nach Seattle fahren würde.
Ich hatte noch nie ziemlich viel Selbstbewusstsein gehabt. Ich sah auch zuerst auf das Wohlergehen meiner Mitmenschen, als auf mein eigenes.
Als ich so meinen traurigen Gedanken nachhing, kämpfte ich mich unbewusst näher zu meinem Engel und dessen tausend Bewunderinnen. Als ich schon in der zweiten Reihe stand, setze ich meine Geheimwaffe ein; meinen Ellbogen. Damit schob ich ein paar Frauen vor mir beiseite und auf einmal stand ich vor ihm. Alle anderen waren verschwommen, sodass ich sie nicht mehr wahrnahm.
Vor mir stand nun wieder der schönste Mann auf Erden. Ich spürte wie mein Herz wieder anfing zu klopfen und mir etwas heiß wurde. Es fühlte sich so an, als ob meine Wangen glühen würden.
Carlisle nahm mich ins Visier und gab mich nicht mehr von seinem Blick frei. Es war als wären wir alleine.
Auf einmal streichelte er mich mit seiner kühlen Hand an der Wange. Ich musste mich konzentrieren, sonst würde ich mich wieder meinen Gefühlen hingeben.
>>Sag mal, bist du krank? Du glühst ja richtig.<<, sagte er und blickte mir dabei tief in die Augen, ohne die Hand von meiner Wange zu nehmen. Ich holte einmal tief Luft, um meine Stimme kontrollieren zu können.
>>Nein. Mir ist nur heiß, das ist alles.<<, grinste ich und war wieder der glücklichste Mensch auf der Welt.
>>Hier ist deine Karte. Ich sollte sie dir bringen, weil du ja so viel... Gesellschaft hast.<<, sagte ich ruhig. Ich war selbst überrascht von meiner Selbstbeherrschung. Das Konzentrieren half also doch was.
>>Dankeschön Esme. Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen. Ich wollte sowieso jetzt gehen.<< Er wog langsam seine Hand von meiner Wange fort. Doch dann ergriff er damit meine linke Hand und begann vorwärts zu gehen. Sofort machten ihm seine Verehrerinnen Platz und er zog mich hinter sich her. Ich spürte gehässige Blick von allen Seiten, doch es war mir egal. Mir war alles egal, wenn Carlisle mich berührte und in meiner Nähe war.
Wir gingen weg von den Menschenmassen, ein Stückchen weiter auf die Marktstraße. Dort waren wir alleine, und niemand wagte es, uns zu stören.
Ich hielt Carlisle seine Karte hin und er nahm sie sanft, mit der anderen Hand.
Meine linke hatte er noch immer mit seiner rechten umfasst. Dann ließ er meine Hand los und legte sie auf meinen Rücken. Er drückte mich näher an sich heran, bis sich unserer Körper berührten. Nun legte er seine linke Hand zwischen meine Schulterblätter und kam mit seinem Kopf langsam zu meinem Hals. Jeder der uns so gesehen hatte, musste sich denken, dass er mich küsste.
Er wanderte mit seinem Mund, der nur wenige Zentimeter von meiner Haut entfernt war und ich deshalb seinen Atem spüren konnte- ich hatte sowieso schon eine Gänsehaut und immer wenn sie nachlies überkam mich ein neuer Schub-, zu meinem linken Ohr.
>>Ich weiß, dass Sie denken, Sie wären nichts besonderes. Ich wollte Ihnen nur noch schnell sagen, dass ich da ganz anderer Auffassung bin. Ich finde Sie sind etwas ganz besonderes und auch die Hübscheste von allen Frauen aus dieser Kleinstadt. Bitte stehen Sie mehr zu sich. Sie sind es wert.<<
Dann löste er den Druck, der mich bei ihm gehalten hatte, und stellte sich wieder aufrecht vor mich hin. Er bedankte sich noch einmal wegen der Karte und verschwand dann Richtung Arztpraxis. Als ich ihm mit meinem Blick folgte, sah ich die Blicke der Frauen. Sie waren entsetzt. Wie konnte nur der schönste Mann die normale Frau so küssen? Ich musste grinsen; auch wenn ich wusste, was wirklich passiert war, war es doch erfreulich, Neid in ihren Gesichtern zu sehen. Dann fiel mir ein, dass meine Eltern es ja auch gesehen haben mussten. Geschockt starrte ich in ihre Richtung. Doch Glück gehabt. Carlisle war mit mir genau hinter eine Mauer gegangen, hinter die man, von der Sicht meiner Eltern, nicht sehen konnte. Ich schüttelte meinen Kopf, um die Gedanken an Carlisle für später aufzuheben und schlenderte zu meinen Eltern. Meine Mutter legte ihren Arm über meine Schulter und begann auf mich einzureden. Ich merkte nur, dass sie irgendetwas von Kofferpacken erzählte, doch ich war mit anderen Gedanken beschäftigt. Ich war etwas besonderes für ihn. Der Gedanke gefiel mir, auch wenn ich es nicht glauben konnte. Doch für den Moment, war es ganz schön daran zu glauben. Noch zwei Wochen; dann würde ich mit Carlisle in Seattle sein.
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Alter : 30
Anmeldedatum : 20.04.09
Kapitel 8: Süße Schmerzen!
Süße Schmerzen!
Die nächsten zwei Wochen vergingen sehr langsam. Ich versuchte immer etwas zu machen, das mir Spaß machte, da es ja hieß, wenn man etwas mache, das einem Spaß macht, vergeht die Zeit um so schneller. Doch das war nur ein Gerücht. Es sollte Menschen vorspielen, die Zeit verginge schneller, doch sie verging genau so langsam wie sonst auch.
Ich war öfters bei Tony und wir redeten einfach nur und alberten herum. Er zog sich meine Kleider an und ich mir seine. Natürlich hatte ich diese Idee gehabt.
Manchmal war ich auch noch bei meinem See. Einmal, ca. fünf Tage bis zur Abfahrt nach Seattle, viel mir ein, dass mein Stein ja noch irgendwo hier sein musste. Dann suchte ich an der Stelle, an der ich ihn liegen gelassen haben musste, nach ihm, doch ich hatte kein Glück. Ich versuchte noch ein paar Stein an die Oberfläche zu tauchen, doch alle die ich fand waren nur grau und moosgrün. Mein wunderschön türkiser Stein war spurlos verschwunden. Ich sah mich verwundert um und umrundete den See ein paar Mal, doch er tauchte einfach nicht auf.
Als ich nicht gerade mit Tony herumalberte oder Steine suchte, die anscheinend verschwunden waren, half ich meiner Mutter ein bisschen in der Küche und las „The Good Soldier“ weiter. Dieses Buch wurde einfach nicht langweilig, egal wie oft man es las. Ich wollte auch ein Drama in meinem langweiligen Leben.
Dann, am Tag vor dem Aufbruch- ich hatte zwei ganze Wochen überstanden, ohne Carlisle auch nur einmal zu sehen, da ich hoffte es wäre umso schöner ihn dann wieder zu sehen- war ich ganz aus dem Häuschen. Ich hopste durch das Haus und übersäte meine Mutter mit Küssen auf die Wange. Sogar meinem Vater schenkte ich ein riesiges Grinsen; ich konnte mich einfach nicht zusammenreißen. Er sah mich daraufhin verwundert an und aß dann weiter; irgendwie sah ich ihn immer essend.
Aus lauter Euphorie nahm ich einfach die Leiter, die draußen auf der Veranda stand, und beschloss Äpfel von unserem kleinen Apfelbaum aus unserem noch kleineren Garten zu pflücken. Meine Mutter war von dieser Idee nicht allzu begeistert, denn sie kannte mich ja jetzt schon einundzwanzig Jahre- mein Alter plus den Monaten, die sie mit mir schwanger war; außerdem war ich ja nicht auf den Tag genau zwanzig- und wusste, dass ich nicht gerade die Geschickteste war.
Sie konnte mich dennoch nicht von meinem Apfel-Plan abbringen.
Ich stellte die Leiter unter einem dicken Ast auf und kletterte, ehe ich noch einmal nachdenken konnte, auf die schon etwas rostige Leiter. Meine Mutter stand verzweifelt unter mir- sie meinte, sie hätte schon eine schlimme Vorahnung- und redete auf mich ein, ich solle bloß nicht abstürzen.
Dann gab sie mir einen Korb- nicht den bösen Korb- und ich pflückte fleißig die rot schimmernden Äpfel. Der Duft, der mir in die Nase stieg, war herrlich. Ich fühlte mich richtig wohl auf dem Apfelbaum. Der süßliche Geruch erinnerte mich an etwas, ich wusste nur nicht mehr an was.
Gerade als ich den größten und schönsten Apfel von einem etwas weiter entfernten Ast klauben wollte, passierte es. Musste meine Mutter denn immer recht haben?
Ich streckte mich zu weit nach vorne und wurde von dem Gewicht des Korbes nach unten gezogen. Meine Füße glitten von der Sprosse der Leiter und ich fiel genau in die emporgestreckten Äste des Apfelbaumes. Ein Ast traf mich hart am Kopf und ich spürte, wie er begann zu pochen. Ich glitt durch die dünnen Spalten zwischen den Ästen und wurde öfters von ein paar dickeren Armen des Baumes aufgefangen, die sich aber unsanft in meine Rippen bohrten. Als ich den Parcourse durch die Äste hinter mir hatte, wartete noch ein kleiner Sturz auf mich, der mich zurück zu Mutter Erde bringen würde. Doch leider viel ich mit dem Kopf zuerst und das wars dann. Ich hörte einen schrillen Schrei- wahrscheinlich von meiner Mutter- und dann wurde alles schwarz.
Ein paar Stimmen. Ein pochender Schmerz. Ein paar Hände, die mich empor hoben.
Wärme. Meine rechte Hand. Irgendwer hielt sie. Ich wusste bloß nicht wer.
Warum war alles schwarz? War das Licht aus? Wer hielt meine Hand? Ich spürte ein kleines Kribbeln in meinem Körper, welches ich immer hatte, wenn ich an Carlisle dachte. Doch dann erkannte ich, dass es nicht er war. Wäre er es, wäre meine Hand höchstwahrscheinlich nicht warm. Doch wer wusste es schon?
Ich merkte warum es dunkel war. Ich hatte meine Augen zu. Als ich vorsichtig blinzelte, erkannte ich, dass ich in einem Raum war; ich sah die weiße Decke.
Dann drehte ich meinen Kopf zu meiner Hand. Den Schmerz hatte ich erst jetzt bemerkt. Mein Nacken tat so schrecklich weh, dass ich meine Augen zukniff und mein Gesicht verzerrte. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen und ich ein klagendes Geräusch von mir gab.
Als sich der Schmerz wieder etwas zurückgezogen hatte, öffnete ich meine Augen wieder. Nun stand jemand vor mir. Als ich ihn aber erkannte, war ich zutiefst schockiert. Mein Vater? Hatte er auch meine Hand gehalten? Anscheinend schon, da er mir jetzt mit seinen schwitzigen Händen im Gesicht herum fuhr.
>>Oh Esme. Du bist wieder bei Bewusstesein. Geht es dir gut?<<
Er fing an mich leicht zu umarmen; soweit dies möglich war, da ich ja auf der Liege im Arztzimmer lag. Ich dachte mir jedenfalls, dass es das Arztzimmer war.
>>Dad? Was ist passiert?<<, ächzte ich verwirrt. Ich hatte einen sehr rauen Hals, so als hätte ich schon seit Wochen nichts mehr getrunken.
Dann hörte ich Schritte näher kommen. Jetzt stand Collin in seinem weißen Arztkittel- in dem er wirklich fabelhaft aussah, da er einen starken Kontrast zu seiner dunkleren Haut bildete- über mich gebeugt.
>>Esme! Schön das du uns wieder mit deiner Aufmerksamkeit beehrst. Wir haben Stunden auf dich eingeredet, doch du hast lieber geschlafen.<<, lachte er, was meinen Vater nicht so amüsierte. Collin räusperte sich verlegen, als er bemerkte welchen Blick er von meinem Vater zugeworfen bekam.
>>Weißt du noch dass du von eurem Apfelbaum gefallen bist? Du bist auf deine Wirbelsäule gefallen. Aber keine Angst, es sollte bald aufhören weh zu tun und dann wirst du dich auch wieder relativ normal bewegen können. Sicher wird es noch ein bisschen weh tun, aber das wird schon. Ich habe nur eine schlechte Nachricht für dich. Du musst dich unbedingt schonen. Mindestens eine Woche. Das heißt du kannst morgen nicht mit nach Seattle fahren.<<
Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!!!
In meinem Kopf drehte sich alles. Toll ich war von einem Baum gefallen, aber musste ich deswegen wirklich daheim bleiben? Jetzt hatte ich endlich eine Möglichkeit mit Carlisle alleine zu sein und dann das. Wie dämlich war ich?
Ich hätte mich normal benehmen sollen; Koffer packen oder so. Nicht auf Bäume klettern und runter fallen.
In mir zerbrach gerade etwas. Alles was ich in den letzten zwei Wochen gedacht hatte, was ich hätte machen können. Was wir hätten reden können. Alles vorbei.
Mir stieg eine neue Ladung Tränenwasser in die Augen. Alle, meine Mutter war auch noch gekommen, sahen mich erschrocken an.
Ich richtete mich auf. Auch wenn es noch etwas schmerzhaft war; ich wollte einfach nicht glauben, dass ich nicht im Stande war nach Seattle zu fahren.
Jetzt saß ich steif auf der Liege. Ich wollte nicht noch mehr in meinem Körper kaputt machen. Mir reichten meine Gefühle und Gedanken.
Nun wurde meine Vermutung bestätigt. Ich saß im Arztzimmer, doch draußen war es schon dunkel un im Raum brannte eine schwache Glühbirne, die schon zu flackern begann und sicher nicht mehr lange leben würde. Doch neben mir stand auch eine Kerze, die für den fall brannte, dass die Lampe wirklich nicht mehr lange halten würde.
Wie lange war ich denn bewusstlos gewesen? Ich konnte mich noch daran erinnern, dass es Tag war, als mich auf einmal das Schwarz überkam.
Ich merkte wie Collin etwas zu meinen Eltern sagte. Anscheinend musste ich diese Nacht hier verbringen. Mein Vater nickte und sah mich noch einmal besorgt an, was ich von ihm absolut nicht gewohnt war, dann nahm er meine Mutter am Arm und die beiden verabschiedeten sich kurz von mir. Als sie zur Tür hinaus waren, bot mir Collin an, diese Nacht bei ihm in seinem Haus zu verbringen, indem er die Liege- sie war etwas breiter als normale Liegen, wie mir später auffiel- ins anliegende Haus geschoben hätte, doch ich lehnte ab. Ich wollte jetzt nur mehr alleine sein. Er schien nicht allzu verletzt zu sein, meinte aber, er wäre sofort da wenn irgendetwas sein sollte. Dann umarmte er mich- mittlerweile hatte ich mich etwas entspannt. Er ging und es war still. Ich saß alleine in dem Arztzimmer und versuchte mir klar zu werden, dass ich alleine in einem Zimmer saß. Als ich mich gerade hinlegen wollte- eine Decke lag zu meinen Füßen- hörte ich Schritte. Sicher war es Collin, der nachschauen wollte, ob ich noch okay war. Doch es war der andere Arzt; der Arzt der viel himmlischer war.
Carlisle stürmte auf mich zu und ehe ich es mich versah umarmte er mich stürmisch. Doch mir tat nichts weh. Seine Umarmung war so sanft, dass der Schmerz ganz vergangen war. Ich wagte es nicht etwas zu sagen. Ich spürte wie er einen tiefen Atemzug in meinen Haaren machte und zittrig die Luft wieder abgab, die er gerade aufgenommen hatte. Es war das erste Mal, dass ich Carlisle Cullen absichtlich Berührte, so dass er es bemerkte. Seine Arme lagen sanft um meine Taille- er hüllte mich in seinen starken Armen ein, die ungewöhnlich sanft waren- und ich legte meine langsam und ganz vorsichtig um seinen Hals. Ich spürte wie er mich näher an sich drückte und noch einen tiefen, zittrigen Atemzug nahm. Ich lehnte jetzt komplett an ihm und hatte mein Gesicht in seiner Brust vergraben. Ich wollte für ewig so da lehnen; ich konnte mir nichts besseres vorstellen. Ich atmete tief ein, und da bemerkte ich den süßen Geruch, der mir so bekannt vorgekommen war.
Dann ließ er mich, zu meinem Bedauern, vorsichtig los und sah mir in die Augen. Seine waren auf einmal so schwarz. Das hatte ich bei ihm noch nie gesehen.
>>Ich bin sofort her gekommen, als ich erfahren habe, was passiert ist. Du weißt ja nicht welche Sorgen ich mir um dich gemacht habe, Esme!<<
Ich schluckte. Es klang so aufrichtig. Hatte er sich wirklich Sorgen um mich gemacht? Außerdem hatte er mich geduzt. Durfte ich das jetzt auch bei ihm?
>>Carlisle, ich habe nicht nachgedacht. Aber mir geht es gut. Wirklich. Aber ich kann morgen nicht mit in die Therme kommen.<<, der letzte Teil war ziemlich frustrierend. Ich sah wie er erleichtert lächelte- aber nur ganz leicht- und sich seine Augen schlagartig veränderten. Sie wurden wieder so wundervoll caramellbraun, wie ich sie immer in meinen Gedanken sah.
>>Das ist mir klar.<<
Es machte ihm also nichts aus wenn ich nicht mitkam. Wie sollte es auch anders sein. Hatte ich mir im Ernst Hoffnungen gemacht, er würde mich mögen?
>>Ich werde auch hier bleiben. Sollen die anderen vor fahren und wir zwei fahren in zwei Wochen. Ich werde auf jeden Fall bei dir bleiben!<<
>>Ist das dein Ernst? Warum?<< Ich war verdutzt. Meinte er das ernst?
>>Natürlich, was denkst du denn? Du bist mir wichtig und ich will dich kennenlernen. Außerdem muss ich auf dich aufpassen, damit du mir nicht zusammenbrichst.<<, er lächelte verlegen.
Er war wirklich immer sexy. Egal was er tat oder sagte. Ich konnte nichts erwidern, da ich zu geschockt von den eben gehörten Wörtern war. Das hätte ich mir die im Leben gedacht. Mochte er mich? Das konnte doch nicht sein.
>>Bist du dir ganz sicher? Ich verstehe das nicht. Wieso bin ich dir wichtig? Wieso hab ich das verdient?<<
>>Ach Esme. Ich weiß, ich kann dich nicht davon überzeugen, dass du etwas besonderes bist. Ich kann nur immer wieder sagen, dass du es bist. So ist es nun mal und jetzt Schluss damit.<<
>>Wir fahren in einer Woche!<< Das war das einzige, was ich sagen konnte. Ich wagte es nicht, ihm zu widersprechen. Noch nicht.
Er lachte eine engelhaftes Lachen. Dann machte er etwas, was ich nicht kommen sah.Er drehte sich langsam wieder um und ging zur Tür. Wollte er etwa einfach so wieder gehen? Ich spürte Enttäuschung in mir hoch kommen. Doch auf einmal schaltete er den Lichtschalter neben der Türe aus, sodass nur mehr die kleine Kerze neben mir brannte. Dann kam er zurück und schob mich an die Wand, an der die Liege mit zwei Häkchen befestigt war, und legte sich neben mich. Dann drückte er mich sanft zu sich. Es war zwar sanft, aber doch bestimmend. Ich gehorchte natürlich ohne mich zu währen. Als ich auf ihm lag, beugte er sich langsam über mich und bließ die Kerze aus. Es war stockdunkel und nur der Mond gab sein helles Licht ab, welches durch das Fenster, dass zu unseren Füßen lag, schien. Doch ich fühlte mich wohl. Mit Carlisle an meiner Seite würde ich sogar den Weltuntergang schön finden.
Carlisle richtete sich noch einmal etwas auf, ohne mich von sich zu drücken- er hielt mich sogar noch fest, damit ich nicht von seiner kühlen Brust rutschte. Dann nahm er die struppige Decke und begann mich vorsichtig in sie einzuhüllen. Er selbst deckte sich nicht zu.
>>Bitte deck dich auch zu. Sonst kann ich dich nicht spüren.<<, flüsterte ich leise. Gott sei Dank, merkte er nicht wie rot ich geworden war.
Ich glaubte ein leichtes Lächeln zu erkennen, als er die Decke nahm und auch sich selbst zuzudecken. Dann holte er mich wieder etwas näher zu sich.
So lagen wir die ganze Nacht da. Ich hatte meinen Kopf und Hände auf seine Brust gelegt und er hatte seinen linken Arm, unter meinem Kopf, an meiner Schulter.
Ich konnte lange nicht einschlafen, doch ich bemerkte, wie er begann, mit seiner freien Hand, mein Gesicht zu streicheln. Es war das Wundervollste, was jemals ein Mensch für mich getan hatte. Wenn wir zwei alleine waren fühlte ich mich so geborgen. Glücklich presste ich mich näher an ihn und sofort war ich eingeschlafen.
Die nächsten zwei Wochen vergingen sehr langsam. Ich versuchte immer etwas zu machen, das mir Spaß machte, da es ja hieß, wenn man etwas mache, das einem Spaß macht, vergeht die Zeit um so schneller. Doch das war nur ein Gerücht. Es sollte Menschen vorspielen, die Zeit verginge schneller, doch sie verging genau so langsam wie sonst auch.
Ich war öfters bei Tony und wir redeten einfach nur und alberten herum. Er zog sich meine Kleider an und ich mir seine. Natürlich hatte ich diese Idee gehabt.
Manchmal war ich auch noch bei meinem See. Einmal, ca. fünf Tage bis zur Abfahrt nach Seattle, viel mir ein, dass mein Stein ja noch irgendwo hier sein musste. Dann suchte ich an der Stelle, an der ich ihn liegen gelassen haben musste, nach ihm, doch ich hatte kein Glück. Ich versuchte noch ein paar Stein an die Oberfläche zu tauchen, doch alle die ich fand waren nur grau und moosgrün. Mein wunderschön türkiser Stein war spurlos verschwunden. Ich sah mich verwundert um und umrundete den See ein paar Mal, doch er tauchte einfach nicht auf.
Als ich nicht gerade mit Tony herumalberte oder Steine suchte, die anscheinend verschwunden waren, half ich meiner Mutter ein bisschen in der Küche und las „The Good Soldier“ weiter. Dieses Buch wurde einfach nicht langweilig, egal wie oft man es las. Ich wollte auch ein Drama in meinem langweiligen Leben.
Dann, am Tag vor dem Aufbruch- ich hatte zwei ganze Wochen überstanden, ohne Carlisle auch nur einmal zu sehen, da ich hoffte es wäre umso schöner ihn dann wieder zu sehen- war ich ganz aus dem Häuschen. Ich hopste durch das Haus und übersäte meine Mutter mit Küssen auf die Wange. Sogar meinem Vater schenkte ich ein riesiges Grinsen; ich konnte mich einfach nicht zusammenreißen. Er sah mich daraufhin verwundert an und aß dann weiter; irgendwie sah ich ihn immer essend.
Aus lauter Euphorie nahm ich einfach die Leiter, die draußen auf der Veranda stand, und beschloss Äpfel von unserem kleinen Apfelbaum aus unserem noch kleineren Garten zu pflücken. Meine Mutter war von dieser Idee nicht allzu begeistert, denn sie kannte mich ja jetzt schon einundzwanzig Jahre- mein Alter plus den Monaten, die sie mit mir schwanger war; außerdem war ich ja nicht auf den Tag genau zwanzig- und wusste, dass ich nicht gerade die Geschickteste war.
Sie konnte mich dennoch nicht von meinem Apfel-Plan abbringen.
Ich stellte die Leiter unter einem dicken Ast auf und kletterte, ehe ich noch einmal nachdenken konnte, auf die schon etwas rostige Leiter. Meine Mutter stand verzweifelt unter mir- sie meinte, sie hätte schon eine schlimme Vorahnung- und redete auf mich ein, ich solle bloß nicht abstürzen.
Dann gab sie mir einen Korb- nicht den bösen Korb- und ich pflückte fleißig die rot schimmernden Äpfel. Der Duft, der mir in die Nase stieg, war herrlich. Ich fühlte mich richtig wohl auf dem Apfelbaum. Der süßliche Geruch erinnerte mich an etwas, ich wusste nur nicht mehr an was.
Gerade als ich den größten und schönsten Apfel von einem etwas weiter entfernten Ast klauben wollte, passierte es. Musste meine Mutter denn immer recht haben?
Ich streckte mich zu weit nach vorne und wurde von dem Gewicht des Korbes nach unten gezogen. Meine Füße glitten von der Sprosse der Leiter und ich fiel genau in die emporgestreckten Äste des Apfelbaumes. Ein Ast traf mich hart am Kopf und ich spürte, wie er begann zu pochen. Ich glitt durch die dünnen Spalten zwischen den Ästen und wurde öfters von ein paar dickeren Armen des Baumes aufgefangen, die sich aber unsanft in meine Rippen bohrten. Als ich den Parcourse durch die Äste hinter mir hatte, wartete noch ein kleiner Sturz auf mich, der mich zurück zu Mutter Erde bringen würde. Doch leider viel ich mit dem Kopf zuerst und das wars dann. Ich hörte einen schrillen Schrei- wahrscheinlich von meiner Mutter- und dann wurde alles schwarz.
Ein paar Stimmen. Ein pochender Schmerz. Ein paar Hände, die mich empor hoben.
Wärme. Meine rechte Hand. Irgendwer hielt sie. Ich wusste bloß nicht wer.
Warum war alles schwarz? War das Licht aus? Wer hielt meine Hand? Ich spürte ein kleines Kribbeln in meinem Körper, welches ich immer hatte, wenn ich an Carlisle dachte. Doch dann erkannte ich, dass es nicht er war. Wäre er es, wäre meine Hand höchstwahrscheinlich nicht warm. Doch wer wusste es schon?
Ich merkte warum es dunkel war. Ich hatte meine Augen zu. Als ich vorsichtig blinzelte, erkannte ich, dass ich in einem Raum war; ich sah die weiße Decke.
Dann drehte ich meinen Kopf zu meiner Hand. Den Schmerz hatte ich erst jetzt bemerkt. Mein Nacken tat so schrecklich weh, dass ich meine Augen zukniff und mein Gesicht verzerrte. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen und ich ein klagendes Geräusch von mir gab.
Als sich der Schmerz wieder etwas zurückgezogen hatte, öffnete ich meine Augen wieder. Nun stand jemand vor mir. Als ich ihn aber erkannte, war ich zutiefst schockiert. Mein Vater? Hatte er auch meine Hand gehalten? Anscheinend schon, da er mir jetzt mit seinen schwitzigen Händen im Gesicht herum fuhr.
>>Oh Esme. Du bist wieder bei Bewusstesein. Geht es dir gut?<<
Er fing an mich leicht zu umarmen; soweit dies möglich war, da ich ja auf der Liege im Arztzimmer lag. Ich dachte mir jedenfalls, dass es das Arztzimmer war.
>>Dad? Was ist passiert?<<, ächzte ich verwirrt. Ich hatte einen sehr rauen Hals, so als hätte ich schon seit Wochen nichts mehr getrunken.
Dann hörte ich Schritte näher kommen. Jetzt stand Collin in seinem weißen Arztkittel- in dem er wirklich fabelhaft aussah, da er einen starken Kontrast zu seiner dunkleren Haut bildete- über mich gebeugt.
>>Esme! Schön das du uns wieder mit deiner Aufmerksamkeit beehrst. Wir haben Stunden auf dich eingeredet, doch du hast lieber geschlafen.<<, lachte er, was meinen Vater nicht so amüsierte. Collin räusperte sich verlegen, als er bemerkte welchen Blick er von meinem Vater zugeworfen bekam.
>>Weißt du noch dass du von eurem Apfelbaum gefallen bist? Du bist auf deine Wirbelsäule gefallen. Aber keine Angst, es sollte bald aufhören weh zu tun und dann wirst du dich auch wieder relativ normal bewegen können. Sicher wird es noch ein bisschen weh tun, aber das wird schon. Ich habe nur eine schlechte Nachricht für dich. Du musst dich unbedingt schonen. Mindestens eine Woche. Das heißt du kannst morgen nicht mit nach Seattle fahren.<<
Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!!!
In meinem Kopf drehte sich alles. Toll ich war von einem Baum gefallen, aber musste ich deswegen wirklich daheim bleiben? Jetzt hatte ich endlich eine Möglichkeit mit Carlisle alleine zu sein und dann das. Wie dämlich war ich?
Ich hätte mich normal benehmen sollen; Koffer packen oder so. Nicht auf Bäume klettern und runter fallen.
In mir zerbrach gerade etwas. Alles was ich in den letzten zwei Wochen gedacht hatte, was ich hätte machen können. Was wir hätten reden können. Alles vorbei.
Mir stieg eine neue Ladung Tränenwasser in die Augen. Alle, meine Mutter war auch noch gekommen, sahen mich erschrocken an.
Ich richtete mich auf. Auch wenn es noch etwas schmerzhaft war; ich wollte einfach nicht glauben, dass ich nicht im Stande war nach Seattle zu fahren.
Jetzt saß ich steif auf der Liege. Ich wollte nicht noch mehr in meinem Körper kaputt machen. Mir reichten meine Gefühle und Gedanken.
Nun wurde meine Vermutung bestätigt. Ich saß im Arztzimmer, doch draußen war es schon dunkel un im Raum brannte eine schwache Glühbirne, die schon zu flackern begann und sicher nicht mehr lange leben würde. Doch neben mir stand auch eine Kerze, die für den fall brannte, dass die Lampe wirklich nicht mehr lange halten würde.
Wie lange war ich denn bewusstlos gewesen? Ich konnte mich noch daran erinnern, dass es Tag war, als mich auf einmal das Schwarz überkam.
Ich merkte wie Collin etwas zu meinen Eltern sagte. Anscheinend musste ich diese Nacht hier verbringen. Mein Vater nickte und sah mich noch einmal besorgt an, was ich von ihm absolut nicht gewohnt war, dann nahm er meine Mutter am Arm und die beiden verabschiedeten sich kurz von mir. Als sie zur Tür hinaus waren, bot mir Collin an, diese Nacht bei ihm in seinem Haus zu verbringen, indem er die Liege- sie war etwas breiter als normale Liegen, wie mir später auffiel- ins anliegende Haus geschoben hätte, doch ich lehnte ab. Ich wollte jetzt nur mehr alleine sein. Er schien nicht allzu verletzt zu sein, meinte aber, er wäre sofort da wenn irgendetwas sein sollte. Dann umarmte er mich- mittlerweile hatte ich mich etwas entspannt. Er ging und es war still. Ich saß alleine in dem Arztzimmer und versuchte mir klar zu werden, dass ich alleine in einem Zimmer saß. Als ich mich gerade hinlegen wollte- eine Decke lag zu meinen Füßen- hörte ich Schritte. Sicher war es Collin, der nachschauen wollte, ob ich noch okay war. Doch es war der andere Arzt; der Arzt der viel himmlischer war.
Carlisle stürmte auf mich zu und ehe ich es mich versah umarmte er mich stürmisch. Doch mir tat nichts weh. Seine Umarmung war so sanft, dass der Schmerz ganz vergangen war. Ich wagte es nicht etwas zu sagen. Ich spürte wie er einen tiefen Atemzug in meinen Haaren machte und zittrig die Luft wieder abgab, die er gerade aufgenommen hatte. Es war das erste Mal, dass ich Carlisle Cullen absichtlich Berührte, so dass er es bemerkte. Seine Arme lagen sanft um meine Taille- er hüllte mich in seinen starken Armen ein, die ungewöhnlich sanft waren- und ich legte meine langsam und ganz vorsichtig um seinen Hals. Ich spürte wie er mich näher an sich drückte und noch einen tiefen, zittrigen Atemzug nahm. Ich lehnte jetzt komplett an ihm und hatte mein Gesicht in seiner Brust vergraben. Ich wollte für ewig so da lehnen; ich konnte mir nichts besseres vorstellen. Ich atmete tief ein, und da bemerkte ich den süßen Geruch, der mir so bekannt vorgekommen war.
Dann ließ er mich, zu meinem Bedauern, vorsichtig los und sah mir in die Augen. Seine waren auf einmal so schwarz. Das hatte ich bei ihm noch nie gesehen.
>>Ich bin sofort her gekommen, als ich erfahren habe, was passiert ist. Du weißt ja nicht welche Sorgen ich mir um dich gemacht habe, Esme!<<
Ich schluckte. Es klang so aufrichtig. Hatte er sich wirklich Sorgen um mich gemacht? Außerdem hatte er mich geduzt. Durfte ich das jetzt auch bei ihm?
>>Carlisle, ich habe nicht nachgedacht. Aber mir geht es gut. Wirklich. Aber ich kann morgen nicht mit in die Therme kommen.<<, der letzte Teil war ziemlich frustrierend. Ich sah wie er erleichtert lächelte- aber nur ganz leicht- und sich seine Augen schlagartig veränderten. Sie wurden wieder so wundervoll caramellbraun, wie ich sie immer in meinen Gedanken sah.
>>Das ist mir klar.<<
Es machte ihm also nichts aus wenn ich nicht mitkam. Wie sollte es auch anders sein. Hatte ich mir im Ernst Hoffnungen gemacht, er würde mich mögen?
>>Ich werde auch hier bleiben. Sollen die anderen vor fahren und wir zwei fahren in zwei Wochen. Ich werde auf jeden Fall bei dir bleiben!<<
>>Ist das dein Ernst? Warum?<< Ich war verdutzt. Meinte er das ernst?
>>Natürlich, was denkst du denn? Du bist mir wichtig und ich will dich kennenlernen. Außerdem muss ich auf dich aufpassen, damit du mir nicht zusammenbrichst.<<, er lächelte verlegen.
Er war wirklich immer sexy. Egal was er tat oder sagte. Ich konnte nichts erwidern, da ich zu geschockt von den eben gehörten Wörtern war. Das hätte ich mir die im Leben gedacht. Mochte er mich? Das konnte doch nicht sein.
>>Bist du dir ganz sicher? Ich verstehe das nicht. Wieso bin ich dir wichtig? Wieso hab ich das verdient?<<
>>Ach Esme. Ich weiß, ich kann dich nicht davon überzeugen, dass du etwas besonderes bist. Ich kann nur immer wieder sagen, dass du es bist. So ist es nun mal und jetzt Schluss damit.<<
>>Wir fahren in einer Woche!<< Das war das einzige, was ich sagen konnte. Ich wagte es nicht, ihm zu widersprechen. Noch nicht.
Er lachte eine engelhaftes Lachen. Dann machte er etwas, was ich nicht kommen sah.Er drehte sich langsam wieder um und ging zur Tür. Wollte er etwa einfach so wieder gehen? Ich spürte Enttäuschung in mir hoch kommen. Doch auf einmal schaltete er den Lichtschalter neben der Türe aus, sodass nur mehr die kleine Kerze neben mir brannte. Dann kam er zurück und schob mich an die Wand, an der die Liege mit zwei Häkchen befestigt war, und legte sich neben mich. Dann drückte er mich sanft zu sich. Es war zwar sanft, aber doch bestimmend. Ich gehorchte natürlich ohne mich zu währen. Als ich auf ihm lag, beugte er sich langsam über mich und bließ die Kerze aus. Es war stockdunkel und nur der Mond gab sein helles Licht ab, welches durch das Fenster, dass zu unseren Füßen lag, schien. Doch ich fühlte mich wohl. Mit Carlisle an meiner Seite würde ich sogar den Weltuntergang schön finden.
Carlisle richtete sich noch einmal etwas auf, ohne mich von sich zu drücken- er hielt mich sogar noch fest, damit ich nicht von seiner kühlen Brust rutschte. Dann nahm er die struppige Decke und begann mich vorsichtig in sie einzuhüllen. Er selbst deckte sich nicht zu.
>>Bitte deck dich auch zu. Sonst kann ich dich nicht spüren.<<, flüsterte ich leise. Gott sei Dank, merkte er nicht wie rot ich geworden war.
Ich glaubte ein leichtes Lächeln zu erkennen, als er die Decke nahm und auch sich selbst zuzudecken. Dann holte er mich wieder etwas näher zu sich.
So lagen wir die ganze Nacht da. Ich hatte meinen Kopf und Hände auf seine Brust gelegt und er hatte seinen linken Arm, unter meinem Kopf, an meiner Schulter.
Ich konnte lange nicht einschlafen, doch ich bemerkte, wie er begann, mit seiner freien Hand, mein Gesicht zu streicheln. Es war das Wundervollste, was jemals ein Mensch für mich getan hatte. Wenn wir zwei alleine waren fühlte ich mich so geborgen. Glücklich presste ich mich näher an ihn und sofort war ich eingeschlafen.
Zuletzt von Peter_Facinelli<3 am Fr 15 Mai 2009, 22:23 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
- Anzahl der Beiträge : 151
Alter : 30
Anmeldedatum : 20.04.09
Kapitel 9: Der Traum der Träume!
Der Traum der Träume!
Sonnenstrahlen, sie fuhren über meine Wange. Wie das ging, wusste ich selbst nicht so genau. Konnten Sonnenstrahlen denn über die Haut fahren, so dass man sie wirklich spürte? Wenn es Sonnenstrahlen waren, wovon ich eigentlich nicht sehr überzeugt war, dann waren sie aber ziemlich kalt; frostig um genau zu sein.
Frostige Sonnenstrahlen? Nein, das konnte nicht sein. Das ging schon rein physikalisch nicht. Es sei denn es waren eine neue Art von Sonnenstrahlen...
Ach was dachte ich denn da? Manchmal schweifte ich einfach so mit meinen Gedanken ab und kam dann an irgendeinem Blödsinn an, sodass ich nicht mehr wusste, was ich eigentlich gedacht hatte. Also Sonnenstrahlen! Wo war ich denn eigentlich? Irgendwie kam mir mein Bett etwas hart vor. Dann überkam es mich. Gestern war ich von unserem Apfelbaum gefallen; und noch dazu musste ich in die Arztpraxis. Zu Collin; zu Carlisle. Carlisle! Jetzt wusste ich wieder, was gestern Nacht passiert war. Carlisle hatte sich zu mir gelegt. Ich spürte wie mein verdammtes Harz schon wieder zu pochen anfing.
>>Sssht!<<, dachte ich und ermahnte mein Herz in Gedanken.
>>Du wirst ihn noch aufwecken! Wenn du dich nicht benimmst, dann...<<
Ich redete mit meinem Herzen! Nein, noch schlimmer. Ich drohte ihm! Was war verkehrt mit mir? Ich kannte keinen einzigen, normalen Menschen der sein Harz ermahnte. Oh verdammt! Er war schon wach. Carlisles Hand waren die kalten Sonnenstrahlen.
>>Guten Morgen, Esme!<<, hauchte er mir entgegen und ich atmete seinen süßen Duft ein. Er roch wie ein Eisbonbon. Die waren kühl und süß gleichzeitig.
>>Morgen. Woher wusstest du, dass ich wach bin?<< Ich wagte es nicht lauter zu sprechen als er. Der Moment war so perfekt, dass ich hätte schwören können er wäre nicht real; nur ein Traum. Ich sah ihm in seine goldenen Augen, die vor Wärme strahlten. Er war so wunderhübsch, ich fasste es noch immer nicht. Jetzt kannte ich ihn schon einen Monat und ich hatte mich noch immer nicht an ihm sattgesehen. Konnte das eigentlich passieren? Konnte ich mich an ihm sattsehen?
Diese Frage wollte ich mir gar nicht beantworten, was wahrscheinlich daran lag, dass ich mich nicht an ihm sattsehen wollte. Wer würde das denn auch wollen?
Ich war mir sicher, er hatte mein Herz gehört und deswegen bemerkt, dass ich munter war, aber dann sagte er:>> Ich habe bemerkt, wie du deine Stirn in Falten gelegt hast. Ich nehme an, dass du nachgedacht hast. Ich hoffe ich habe dich nicht unterbrochen oder gestört?!<< In seinem Gesicht war echte Sorge um mich. Warum sorgte er sich, mich gestört zu haben? Es war doch bloß ich. Ich würde meine Gedanken ohne Zögern unterbreche, wenn ich stattdessen mit ihm reden konnte. In diesem Moment funkelten seine Augen auf.
>>Weißt du, dass du ganz besondere Augen hast?<<, stellte er, mit diesem besonderen Funkeln fest. >> Sie sind haselnussbraun und werden zur Pupille hin immer heller, bis sie caramellbraun sind. Außerdem zieht sich außen ein olivgrüner Kreis um deine Iris. Sie sind wirklich bemerkenswert schon für einen Menschen.<<, flüsterte er geheimnisvoll.
>>Für einen Menschen? Wie meinst du das denn jetzt?<< Ich musste mich beherrschen um nicht loszukichern. Was sollte ich denn sonst sein? Auf einmal wurden seine Augen etwas dunkler, von der einen Sekunde auf die andere, und er wich ein bisschen zurück.
>> Ähm ich meinte nur... Ich meinte...<< Irgendwie schien er nervös zu sein. Hielt er mich etwa für ein Schwein? Oh nein, bitte nicht. Alles außer das. Eine Gans okay, aber ein Schwein? Schweine sind fett und hässlich, zumindest haben sie den Ruf fett und hässlich zu sein. Ich fand sie irgendwie niedlich.
Doch plötzlich strahlten seine Augen und er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
>>Ja! Als ich dich das erste Mal sah, dachte ich ein Engel würde mir gegenüber stehen. Zwar ein Engel, der andere Leute offensichtlich gerne verletzt, aber trotzdem ein Engel. Sozusagen ein sadistischer Engel.<<
Nun fing er an zu lachen. Ich fand es weniger lustig. Was heißt da sadistisch? Ich verletzte Menschen ja nicht gerne, sondern nur unabsichtlich. Außerdem ein Engel? War er noch ganz bei Sinnen? Ich war doch nicht annähernd engelhaft wie er. Ich mit meiner dummen großen Zehe. Die sah aus wie eine Ente. Wie sie aussehen konnte wie eine Ente? Das wusste ich selber nicht. Es war einfach so!
>>Hey! Was heißt hier Engel? Ich bin doch kein Engel, und so leid es mir tut, ich kann dir einfach nicht glauben! Wirklich nicht.<<
>>Ach Esme. Was für ein Bild hast du denn von dir? Glaubst du wirklich du bist nicht hübsch? Jeder zweite Mann in dieser Stadt schaut dir hinterher wenn du an ihnen vorbei gehst. Du hast eine unglaubliche Ausstrahlung. Von deiner Schönheit mal abgesehen. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der schöner wäre als du!<< Ich bemerkte, wie ich rot wurde. Er sollte aufhören mir Komplimente zu machen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass er das ernst meinte. Ich war doch nur ein ganz normales Mädchen. Nicht unglaublich was auch immer. Nur Esme.
Ich sah auf die Liege. Ich konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen, sonst würde ich nur noch röter werden. Doch dann sah ich seine blasse Hand auf mein Gesicht zukommen. Er nahm mein Kinn sanft in die Hand und drehte mein Gesicht genau so, dass ich ihm in die Augen sehen musste.
>>Esme. Ich meine es ernst! Du glaubst mir das jetzt! Du bist wirklich etwas ganz besonderes und ich bin sehr dankbar, dich kennengelernt zu haben!<<
Während er sprach, zog er mein Gesicht immer näher an seines heran. Als er fertig war, waren wir nur mehr ca. zwei Zentimeter voneinander entfernt. Ich spürte ihn so, wie ich ihn noch nie zuvor gespürt hatte. Seinen Atem war mir nun näher als mein eigener. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast. Und ich hatte nur einen Wunsch: Küss mich! Bitte, küss mich!
Ich wollte nichts anderes. Ich wollte am liebsten seinen Hinterkopf zu mir ziehen und dann einfach meine Lippen auf seine legen. Ich wollte ihn richtig spüren, nicht nur seine Hände, obwohl ich wirklich nichts gegen seine Hände hatte. Doch gegen Carlisles Lippen waren seine Hände nur ein Sechzehntel so engelhaft. Ich liebte seine Lippen. Sie waren so wunderbar vollkommen.
Unerwartet hörten wir Stimmen. Carlisle schreckte auf und hüpfte schnell von der Liege. Einen letzten, durchdringenden Blick warf er mir noch zu und dann war er aus dem Fenster geklettert. Nur eine Sekunde später kam Collin zur Tür herein.
>>Oh Esme. Du bist ja schon wach. Es ist erst sieben Uhr morgens. Geht es dir eh gut? Hast du gut geschlafen? Du siehst aus als hättest du gerade noch geträumt.<< All das fragte er mich während er sich zu mir auf die Liege setzte.
>>Mir geht es gut; und ja... es war ein wunderschöner Traum!<<
Ich sah zum Fenster hinaus und da blitzte ein Funkeln auf.
Ich wusste es nicht, aber ich war fest davon überzeugt, dass es der Mann meiner Träume war. Carlisle Cullen.
Sonnenstrahlen, sie fuhren über meine Wange. Wie das ging, wusste ich selbst nicht so genau. Konnten Sonnenstrahlen denn über die Haut fahren, so dass man sie wirklich spürte? Wenn es Sonnenstrahlen waren, wovon ich eigentlich nicht sehr überzeugt war, dann waren sie aber ziemlich kalt; frostig um genau zu sein.
Frostige Sonnenstrahlen? Nein, das konnte nicht sein. Das ging schon rein physikalisch nicht. Es sei denn es waren eine neue Art von Sonnenstrahlen...
Ach was dachte ich denn da? Manchmal schweifte ich einfach so mit meinen Gedanken ab und kam dann an irgendeinem Blödsinn an, sodass ich nicht mehr wusste, was ich eigentlich gedacht hatte. Also Sonnenstrahlen! Wo war ich denn eigentlich? Irgendwie kam mir mein Bett etwas hart vor. Dann überkam es mich. Gestern war ich von unserem Apfelbaum gefallen; und noch dazu musste ich in die Arztpraxis. Zu Collin; zu Carlisle. Carlisle! Jetzt wusste ich wieder, was gestern Nacht passiert war. Carlisle hatte sich zu mir gelegt. Ich spürte wie mein verdammtes Harz schon wieder zu pochen anfing.
>>Sssht!<<, dachte ich und ermahnte mein Herz in Gedanken.
>>Du wirst ihn noch aufwecken! Wenn du dich nicht benimmst, dann...<<
Ich redete mit meinem Herzen! Nein, noch schlimmer. Ich drohte ihm! Was war verkehrt mit mir? Ich kannte keinen einzigen, normalen Menschen der sein Harz ermahnte. Oh verdammt! Er war schon wach. Carlisles Hand waren die kalten Sonnenstrahlen.
>>Guten Morgen, Esme!<<, hauchte er mir entgegen und ich atmete seinen süßen Duft ein. Er roch wie ein Eisbonbon. Die waren kühl und süß gleichzeitig.
>>Morgen. Woher wusstest du, dass ich wach bin?<< Ich wagte es nicht lauter zu sprechen als er. Der Moment war so perfekt, dass ich hätte schwören können er wäre nicht real; nur ein Traum. Ich sah ihm in seine goldenen Augen, die vor Wärme strahlten. Er war so wunderhübsch, ich fasste es noch immer nicht. Jetzt kannte ich ihn schon einen Monat und ich hatte mich noch immer nicht an ihm sattgesehen. Konnte das eigentlich passieren? Konnte ich mich an ihm sattsehen?
Diese Frage wollte ich mir gar nicht beantworten, was wahrscheinlich daran lag, dass ich mich nicht an ihm sattsehen wollte. Wer würde das denn auch wollen?
Ich war mir sicher, er hatte mein Herz gehört und deswegen bemerkt, dass ich munter war, aber dann sagte er:>> Ich habe bemerkt, wie du deine Stirn in Falten gelegt hast. Ich nehme an, dass du nachgedacht hast. Ich hoffe ich habe dich nicht unterbrochen oder gestört?!<< In seinem Gesicht war echte Sorge um mich. Warum sorgte er sich, mich gestört zu haben? Es war doch bloß ich. Ich würde meine Gedanken ohne Zögern unterbreche, wenn ich stattdessen mit ihm reden konnte. In diesem Moment funkelten seine Augen auf.
>>Weißt du, dass du ganz besondere Augen hast?<<, stellte er, mit diesem besonderen Funkeln fest. >> Sie sind haselnussbraun und werden zur Pupille hin immer heller, bis sie caramellbraun sind. Außerdem zieht sich außen ein olivgrüner Kreis um deine Iris. Sie sind wirklich bemerkenswert schon für einen Menschen.<<, flüsterte er geheimnisvoll.
>>Für einen Menschen? Wie meinst du das denn jetzt?<< Ich musste mich beherrschen um nicht loszukichern. Was sollte ich denn sonst sein? Auf einmal wurden seine Augen etwas dunkler, von der einen Sekunde auf die andere, und er wich ein bisschen zurück.
>> Ähm ich meinte nur... Ich meinte...<< Irgendwie schien er nervös zu sein. Hielt er mich etwa für ein Schwein? Oh nein, bitte nicht. Alles außer das. Eine Gans okay, aber ein Schwein? Schweine sind fett und hässlich, zumindest haben sie den Ruf fett und hässlich zu sein. Ich fand sie irgendwie niedlich.
Doch plötzlich strahlten seine Augen und er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
>>Ja! Als ich dich das erste Mal sah, dachte ich ein Engel würde mir gegenüber stehen. Zwar ein Engel, der andere Leute offensichtlich gerne verletzt, aber trotzdem ein Engel. Sozusagen ein sadistischer Engel.<<
Nun fing er an zu lachen. Ich fand es weniger lustig. Was heißt da sadistisch? Ich verletzte Menschen ja nicht gerne, sondern nur unabsichtlich. Außerdem ein Engel? War er noch ganz bei Sinnen? Ich war doch nicht annähernd engelhaft wie er. Ich mit meiner dummen großen Zehe. Die sah aus wie eine Ente. Wie sie aussehen konnte wie eine Ente? Das wusste ich selber nicht. Es war einfach so!
>>Hey! Was heißt hier Engel? Ich bin doch kein Engel, und so leid es mir tut, ich kann dir einfach nicht glauben! Wirklich nicht.<<
>>Ach Esme. Was für ein Bild hast du denn von dir? Glaubst du wirklich du bist nicht hübsch? Jeder zweite Mann in dieser Stadt schaut dir hinterher wenn du an ihnen vorbei gehst. Du hast eine unglaubliche Ausstrahlung. Von deiner Schönheit mal abgesehen. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der schöner wäre als du!<< Ich bemerkte, wie ich rot wurde. Er sollte aufhören mir Komplimente zu machen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass er das ernst meinte. Ich war doch nur ein ganz normales Mädchen. Nicht unglaublich was auch immer. Nur Esme.
Ich sah auf die Liege. Ich konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen, sonst würde ich nur noch röter werden. Doch dann sah ich seine blasse Hand auf mein Gesicht zukommen. Er nahm mein Kinn sanft in die Hand und drehte mein Gesicht genau so, dass ich ihm in die Augen sehen musste.
>>Esme. Ich meine es ernst! Du glaubst mir das jetzt! Du bist wirklich etwas ganz besonderes und ich bin sehr dankbar, dich kennengelernt zu haben!<<
Während er sprach, zog er mein Gesicht immer näher an seines heran. Als er fertig war, waren wir nur mehr ca. zwei Zentimeter voneinander entfernt. Ich spürte ihn so, wie ich ihn noch nie zuvor gespürt hatte. Seinen Atem war mir nun näher als mein eigener. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast. Und ich hatte nur einen Wunsch: Küss mich! Bitte, küss mich!
Ich wollte nichts anderes. Ich wollte am liebsten seinen Hinterkopf zu mir ziehen und dann einfach meine Lippen auf seine legen. Ich wollte ihn richtig spüren, nicht nur seine Hände, obwohl ich wirklich nichts gegen seine Hände hatte. Doch gegen Carlisles Lippen waren seine Hände nur ein Sechzehntel so engelhaft. Ich liebte seine Lippen. Sie waren so wunderbar vollkommen.
Unerwartet hörten wir Stimmen. Carlisle schreckte auf und hüpfte schnell von der Liege. Einen letzten, durchdringenden Blick warf er mir noch zu und dann war er aus dem Fenster geklettert. Nur eine Sekunde später kam Collin zur Tür herein.
>>Oh Esme. Du bist ja schon wach. Es ist erst sieben Uhr morgens. Geht es dir eh gut? Hast du gut geschlafen? Du siehst aus als hättest du gerade noch geträumt.<< All das fragte er mich während er sich zu mir auf die Liege setzte.
>>Mir geht es gut; und ja... es war ein wunderschöner Traum!<<
Ich sah zum Fenster hinaus und da blitzte ein Funkeln auf.
Ich wusste es nicht, aber ich war fest davon überzeugt, dass es der Mann meiner Träume war. Carlisle Cullen.
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Kapitel 10: Große und kleine Wunder!
Große und kleine Wunder!
Collin untersuchte mich, als ich mich endlich aufgerafft hatte. Es war noch etwas schwierig wegen den Rückenschmerzen- ich kam mir vor wie eine alte Frau-, doch ich schaffte es, auch wenn ich mich wirklich anstrengen musste.
Zuerst bat Collin mich, ihm meinen Rücken zu zu drehen. Dann hob er langsam mein Hemd, welches mir viel zu groß war und mir meine Mutter angezogen haben musste, kurz bevor ich aus meiner Ohnmacht erwacht war. Es war das Hemd meines Vaters, das wusste ich genau, da ich seinen Geruch daran roch. Obwohl wir uns nicht wirklich leiden konnten, spürte ich, dass er es mir gerne geliehen hatte. Ich grinste leicht bei dem Gedanken, mein Vater hätte etwas nettes für mich getan. Ich konnte mich natürlich auch irren, da ich meinen Vater noch nie wirklich gerochen hatte und auch Carlisles betörender Duft noch an meinem Hemd- oder besser gesagt, an dem meines Vaters- hing. Alleine wenn ich daran dachte, dass wir die Nacht zusammen verbracht hatten, wurde mir ganz schwummrig. Ich musste mich zusammenreißen, um Collin keinen Grund zu geben, sich zu sorgen. Doch natürlich überkam mich eine Welle des Glücks bei dem Gedanken an Carlisle- vorallem wenn ich an seine Lippen dachte- und ich zitterte ein wenig. Sofort merkte ich wie Collin aufhörte an meinem bloßen Rücken herum zu fummeln. Eigentlich hatte ich gar nicht wirklich mitbekommen, dass er mich an meinem Rücken anfasste. Es war schon seltsam. Früher wäre es mir so unangenehm gewesen, wenn mich ein hübscher Mann angegriffen hätte, doch bei dem Gedanken an Carlisles Händen auf meinem Rücken, war mein Interesse viel mehr geweckt. Es war mir keineswegs unangenehm, wenn Carlisle mich berührte. Es war viel besser!
>>Esme, ist wirklich alles okay? Ist dir kalt?<< In seinem Gesicht spiegelte sich ein besorgter Ausdruck wider. Niemals hätte sein Gesicht Carlisles übertreffen können. Obwohl Collin wirklich attraktiv war, konnte ich mir nicht vorstellen wie eine Frau Collin jemals anziehender als Carlisle finden konnte.
„Esme“. Wenn Collin meinen Namen sagte, klang es ganz normal; so wie es sein sollte. Doch wenn Carlisle meinen Namen aussprach, dann klang es so wundervoll, dass ich jedes Mal schmolz. Er sang meinen Namen, wie eine Melodie. Es klang so flüssig; so als würde man flüssiges Gold umgießen und es dabei beobachten. Nicht dass flüssiges Gold einen Ton von sich geben würde; es fühlte sich einfach so an. Ich wusste selbst nicht wieso. Aber Carlisles Worte waren sowieso alle wunderschön.
Ich schüttelte den Kopf. Dachte ich wirklich ununterbrochen an Carlisle? Das war doch abnormal. Ich konnte keine normale Unterhaltung führen, ohne meinen Gegenüber mit ihm zu vergleichen. Wenn Carlisle nur wüsste wie sehr ich von ihm besessen war, dann würde er mich sicher nicht mehr mögen.
War das zu fassen? Er mochte mich! In meinem Inneren führte ich einen kleinen Freudentanz auf. Hey! Jetzt dachte ich schon wieder an ihn.
Ich schüttelte den Kopf noch einmal. Ich wollte doch gerade wieder normal denken, doch dies war mir anscheinend nicht möglich. Sobald ich mich nicht mehr konzentrierte, schweiften meine Gedanken wieder zu Carlisle.
>>Ähm, nein mir geht es gut Collin. Wirklich. Mach dir nicht solche Sorgen um mich. So schnell geh ich nicht kaputt!<< Ich sah über meine rechte Schulter in sein besorgtes, braunes Gesicht. Es war zwar nicht so braun wie das von Tony, aber es war braun. Ich schmunzelte ihn neckisch an und als er sah, dass es mir wirklich gut ging, bemerkte ich wie die ganze Anspannung von ihm fiel. Er blickte kurz zu Boden und ich bildete mir ein, dass er ein wenig rot wurde. Dann strahlte er mich an und sah mir in die Augen. Seine waren grün. Eigentlich liebte ich grüne Augen, aber im Vergleich zu Carlisles Augen waren sie nicht einmal annähernd so schön.
Ich tat es schon wieder. Das war definitiv etwas, das ich mir schleunigst abgewöhnen musste.
>>Du bist mir aber wichtig! Außerdem kenne ich dich jetzt schon fast dein ganzes Leben lang und du wirst von Tag zu Tag schöner!<< Verlegen blickte er zu Boden und er wurde noch röter als er schon war.
Langsam wurde mir die Situation etwas unangenehm. Was wollte mir Collin damit jetzt sagen?
>>Du bist etwas Besonderes und ich möchte nur, dass es dir gut geht. Ach ja, wegen diesem Seattle-Ding. Ich möchte, dass du Spaß hast, aber bitte freunde dich dort mit ein paar Mädchen an und kleb nicht an Dr. Cullen. Er hat so eine besondere Anziehungskraft auf alle weiblichen Wesen hier. Ich kenne ihn zwar noch nicht so gut und bin mir nicht sicher, wie er ist. Vielleicht würde er dich ausnützen. Also bitte pass auf dich auf.<<
>>Was? Wieso sollte ich an ihm kleben? Außerdem würde er mich nie ausnutzen. Er ist ein toller Mensch. Wie kannst du nur so von ihm denken?<<
Ich sprang von der Liege auf- die Schmerzen waren zwar noch da, aber ich ließ mir nichts anmerken- und warf Collins Hand, die noch immer auf meiner Schulter lag, von mir. Collin sah mich entsetzt an. Sonst war ich nie so aufbrausend.
>>Oh tut mir leid, aber woher willst du das denn bitte wissen? Du kennst ihn ja kaum. Du hast ihn vielleicht drei Mal gesehen. Sag jetzt bitte nicht, dass du ihm auch schon verfallen bist.<<
>>Verfallen?<<, stieß ich empört aus: >>Ich denke mir eben, dass er wirklich ein toller Mensch ist. Er ist nicht dieser Macho-Typ! Ganz sicher nicht! Ich kann Menschen gut einschätzen. Bitte urteile nicht über ihn. Er hat ja nicht einmal Interesse an diesen Frauen gezeigt.<<
>>Naja wer weiß. Aber du hast recht, ich kenn ihn nicht, aber du genau so wenig. Ich will nur das du vernünftig bleibst. Bitte! Ich will nicht das du irgendwie verletzt wirst.<<, Collin saß zusammengesackt auf der Liege, doch sein Blick war flehend. Seine grünen Augen glühten mich an. Ich konnte einfach nicht böse auf ihn sein. Ich setzte mich zu ihm auf die Liege.
>>Ist schon gut. Ich verstehe das. Du brauchst dich nicht um mich sorgen, ich bin immer vernünftig. Du kennst mich ja.<< Ich lächelte ihn an.
Collin nahm meine Hand, die auf meinem Schoß gelegen hatte, in seine zwei großen, warme Hände. Er sah mir nicht ins Gesicht; er sah nur meine Finger an, die er vorsichtig streifte. Dann kam er mit seinem Gesicht zu meinem Kopf. Bei meiner Wange blieb er stehen und atmete in meine Haare.
>>Du musst das wirklich ernst nehmen. Du bist mir wirklich unglaublich wichtig. Du weißt ja nicht wie ich mich fühle, wenn du mit ihm zusammen bist. Da merke ich, wie sehr er mir überlegen ist. Ich will nur nicht, dass das tollste Mädchen, das mir je begegnet ist, Carlisle Cullen lieber mag als mich.<<, flüsterte er mir in mein linkes Ohr. Ich bewegte mich nicht, doch als er fertig war, wich ich sofort von ihm.
>>Ähm Collin, ich mag dich okay?! Du bist mein Freund, aber es tut mir leid, wenn du das gedacht hast, was ich glaube. Es kann nichts zwischen uns sein. Das wird es auch nicht. Es tut mir wirklich leid. Ich werde natürlich vernünftig sein, aber ich tue trotzdem das, was ich für richtig halte. Immerhin bin ich schon erwachsen und kann über mich selbst entscheiden.<<
Er sah mich enttäuscht an, doch er ließ meine Hand los, als er merkte, dass ich nicht dasselbe für ihn empfand, wie er für mich.
Dann warf ich ihm noch einen entschuldigenden Blick zu und ging dann langsam aus dem Arztzimmer. Ich machte mich gedankenverloren auf den Weg nach Hause.
Mittlerweile waren die Schmerzen schon etwas besser geworden.
Collin war in mich verliebt- oder was das auch immer war! Es schockierte mich wirklich. Früher hatte ich lange für Collin geschwärmt, da er so attraktiv war; und egal wie alte er war, er war immer sehr anziehend. Er hatte mich immer so liebevoll behandelt wie er konnte und war immer für mich da gewesen. Früher hätte ich fast alles dafür getan, dass er mich als Frau sehen würde, doch dies war die Vergangenheit. Nun war Carlisle da und meine Schwärmerei für Collin war wie weggeblasen. Es brach mir das Herz, wenn ich daran dachte, wie verzweifelt Collin ausgesehen hatte, doch Carlisle war nicht einfach nur irgendeine Schwärmerei. Er war anders als die Anderen. So aufrichtig und liebevoll. Jedes Mal, wenn er mich ansah, löste sich in mir eine Welle des Glücks.
Ich war wirklich verliebt. Diese Erkenntnis verängstigte mich ein wenig, da ich nicht das Gefühl hatte, dass Carlisle mich wirklich lieben konnte. Wahrscheinlich sah er mich als kleine Schwester, obwohl er nicht richtig älter war als ich, denn ein so toller Mensch konnte einen wie mich einfach nicht „lieben“. Davon war ich fest überzeugt. Doch es war wenigstens ein Trost, dass er mich überhaupt mochte. Alleine dies war doch schon ein kleines Wunder.
Collin untersuchte mich, als ich mich endlich aufgerafft hatte. Es war noch etwas schwierig wegen den Rückenschmerzen- ich kam mir vor wie eine alte Frau-, doch ich schaffte es, auch wenn ich mich wirklich anstrengen musste.
Zuerst bat Collin mich, ihm meinen Rücken zu zu drehen. Dann hob er langsam mein Hemd, welches mir viel zu groß war und mir meine Mutter angezogen haben musste, kurz bevor ich aus meiner Ohnmacht erwacht war. Es war das Hemd meines Vaters, das wusste ich genau, da ich seinen Geruch daran roch. Obwohl wir uns nicht wirklich leiden konnten, spürte ich, dass er es mir gerne geliehen hatte. Ich grinste leicht bei dem Gedanken, mein Vater hätte etwas nettes für mich getan. Ich konnte mich natürlich auch irren, da ich meinen Vater noch nie wirklich gerochen hatte und auch Carlisles betörender Duft noch an meinem Hemd- oder besser gesagt, an dem meines Vaters- hing. Alleine wenn ich daran dachte, dass wir die Nacht zusammen verbracht hatten, wurde mir ganz schwummrig. Ich musste mich zusammenreißen, um Collin keinen Grund zu geben, sich zu sorgen. Doch natürlich überkam mich eine Welle des Glücks bei dem Gedanken an Carlisle- vorallem wenn ich an seine Lippen dachte- und ich zitterte ein wenig. Sofort merkte ich wie Collin aufhörte an meinem bloßen Rücken herum zu fummeln. Eigentlich hatte ich gar nicht wirklich mitbekommen, dass er mich an meinem Rücken anfasste. Es war schon seltsam. Früher wäre es mir so unangenehm gewesen, wenn mich ein hübscher Mann angegriffen hätte, doch bei dem Gedanken an Carlisles Händen auf meinem Rücken, war mein Interesse viel mehr geweckt. Es war mir keineswegs unangenehm, wenn Carlisle mich berührte. Es war viel besser!
>>Esme, ist wirklich alles okay? Ist dir kalt?<< In seinem Gesicht spiegelte sich ein besorgter Ausdruck wider. Niemals hätte sein Gesicht Carlisles übertreffen können. Obwohl Collin wirklich attraktiv war, konnte ich mir nicht vorstellen wie eine Frau Collin jemals anziehender als Carlisle finden konnte.
„Esme“. Wenn Collin meinen Namen sagte, klang es ganz normal; so wie es sein sollte. Doch wenn Carlisle meinen Namen aussprach, dann klang es so wundervoll, dass ich jedes Mal schmolz. Er sang meinen Namen, wie eine Melodie. Es klang so flüssig; so als würde man flüssiges Gold umgießen und es dabei beobachten. Nicht dass flüssiges Gold einen Ton von sich geben würde; es fühlte sich einfach so an. Ich wusste selbst nicht wieso. Aber Carlisles Worte waren sowieso alle wunderschön.
Ich schüttelte den Kopf. Dachte ich wirklich ununterbrochen an Carlisle? Das war doch abnormal. Ich konnte keine normale Unterhaltung führen, ohne meinen Gegenüber mit ihm zu vergleichen. Wenn Carlisle nur wüsste wie sehr ich von ihm besessen war, dann würde er mich sicher nicht mehr mögen.
War das zu fassen? Er mochte mich! In meinem Inneren führte ich einen kleinen Freudentanz auf. Hey! Jetzt dachte ich schon wieder an ihn.
Ich schüttelte den Kopf noch einmal. Ich wollte doch gerade wieder normal denken, doch dies war mir anscheinend nicht möglich. Sobald ich mich nicht mehr konzentrierte, schweiften meine Gedanken wieder zu Carlisle.
>>Ähm, nein mir geht es gut Collin. Wirklich. Mach dir nicht solche Sorgen um mich. So schnell geh ich nicht kaputt!<< Ich sah über meine rechte Schulter in sein besorgtes, braunes Gesicht. Es war zwar nicht so braun wie das von Tony, aber es war braun. Ich schmunzelte ihn neckisch an und als er sah, dass es mir wirklich gut ging, bemerkte ich wie die ganze Anspannung von ihm fiel. Er blickte kurz zu Boden und ich bildete mir ein, dass er ein wenig rot wurde. Dann strahlte er mich an und sah mir in die Augen. Seine waren grün. Eigentlich liebte ich grüne Augen, aber im Vergleich zu Carlisles Augen waren sie nicht einmal annähernd so schön.
Ich tat es schon wieder. Das war definitiv etwas, das ich mir schleunigst abgewöhnen musste.
>>Du bist mir aber wichtig! Außerdem kenne ich dich jetzt schon fast dein ganzes Leben lang und du wirst von Tag zu Tag schöner!<< Verlegen blickte er zu Boden und er wurde noch röter als er schon war.
Langsam wurde mir die Situation etwas unangenehm. Was wollte mir Collin damit jetzt sagen?
>>Du bist etwas Besonderes und ich möchte nur, dass es dir gut geht. Ach ja, wegen diesem Seattle-Ding. Ich möchte, dass du Spaß hast, aber bitte freunde dich dort mit ein paar Mädchen an und kleb nicht an Dr. Cullen. Er hat so eine besondere Anziehungskraft auf alle weiblichen Wesen hier. Ich kenne ihn zwar noch nicht so gut und bin mir nicht sicher, wie er ist. Vielleicht würde er dich ausnützen. Also bitte pass auf dich auf.<<
>>Was? Wieso sollte ich an ihm kleben? Außerdem würde er mich nie ausnutzen. Er ist ein toller Mensch. Wie kannst du nur so von ihm denken?<<
Ich sprang von der Liege auf- die Schmerzen waren zwar noch da, aber ich ließ mir nichts anmerken- und warf Collins Hand, die noch immer auf meiner Schulter lag, von mir. Collin sah mich entsetzt an. Sonst war ich nie so aufbrausend.
>>Oh tut mir leid, aber woher willst du das denn bitte wissen? Du kennst ihn ja kaum. Du hast ihn vielleicht drei Mal gesehen. Sag jetzt bitte nicht, dass du ihm auch schon verfallen bist.<<
>>Verfallen?<<, stieß ich empört aus: >>Ich denke mir eben, dass er wirklich ein toller Mensch ist. Er ist nicht dieser Macho-Typ! Ganz sicher nicht! Ich kann Menschen gut einschätzen. Bitte urteile nicht über ihn. Er hat ja nicht einmal Interesse an diesen Frauen gezeigt.<<
>>Naja wer weiß. Aber du hast recht, ich kenn ihn nicht, aber du genau so wenig. Ich will nur das du vernünftig bleibst. Bitte! Ich will nicht das du irgendwie verletzt wirst.<<, Collin saß zusammengesackt auf der Liege, doch sein Blick war flehend. Seine grünen Augen glühten mich an. Ich konnte einfach nicht böse auf ihn sein. Ich setzte mich zu ihm auf die Liege.
>>Ist schon gut. Ich verstehe das. Du brauchst dich nicht um mich sorgen, ich bin immer vernünftig. Du kennst mich ja.<< Ich lächelte ihn an.
Collin nahm meine Hand, die auf meinem Schoß gelegen hatte, in seine zwei großen, warme Hände. Er sah mir nicht ins Gesicht; er sah nur meine Finger an, die er vorsichtig streifte. Dann kam er mit seinem Gesicht zu meinem Kopf. Bei meiner Wange blieb er stehen und atmete in meine Haare.
>>Du musst das wirklich ernst nehmen. Du bist mir wirklich unglaublich wichtig. Du weißt ja nicht wie ich mich fühle, wenn du mit ihm zusammen bist. Da merke ich, wie sehr er mir überlegen ist. Ich will nur nicht, dass das tollste Mädchen, das mir je begegnet ist, Carlisle Cullen lieber mag als mich.<<, flüsterte er mir in mein linkes Ohr. Ich bewegte mich nicht, doch als er fertig war, wich ich sofort von ihm.
>>Ähm Collin, ich mag dich okay?! Du bist mein Freund, aber es tut mir leid, wenn du das gedacht hast, was ich glaube. Es kann nichts zwischen uns sein. Das wird es auch nicht. Es tut mir wirklich leid. Ich werde natürlich vernünftig sein, aber ich tue trotzdem das, was ich für richtig halte. Immerhin bin ich schon erwachsen und kann über mich selbst entscheiden.<<
Er sah mich enttäuscht an, doch er ließ meine Hand los, als er merkte, dass ich nicht dasselbe für ihn empfand, wie er für mich.
Dann warf ich ihm noch einen entschuldigenden Blick zu und ging dann langsam aus dem Arztzimmer. Ich machte mich gedankenverloren auf den Weg nach Hause.
Mittlerweile waren die Schmerzen schon etwas besser geworden.
Collin war in mich verliebt- oder was das auch immer war! Es schockierte mich wirklich. Früher hatte ich lange für Collin geschwärmt, da er so attraktiv war; und egal wie alte er war, er war immer sehr anziehend. Er hatte mich immer so liebevoll behandelt wie er konnte und war immer für mich da gewesen. Früher hätte ich fast alles dafür getan, dass er mich als Frau sehen würde, doch dies war die Vergangenheit. Nun war Carlisle da und meine Schwärmerei für Collin war wie weggeblasen. Es brach mir das Herz, wenn ich daran dachte, wie verzweifelt Collin ausgesehen hatte, doch Carlisle war nicht einfach nur irgendeine Schwärmerei. Er war anders als die Anderen. So aufrichtig und liebevoll. Jedes Mal, wenn er mich ansah, löste sich in mir eine Welle des Glücks.
Ich war wirklich verliebt. Diese Erkenntnis verängstigte mich ein wenig, da ich nicht das Gefühl hatte, dass Carlisle mich wirklich lieben konnte. Wahrscheinlich sah er mich als kleine Schwester, obwohl er nicht richtig älter war als ich, denn ein so toller Mensch konnte einen wie mich einfach nicht „lieben“. Davon war ich fest überzeugt. Doch es war wenigstens ein Trost, dass er mich überhaupt mochte. Alleine dies war doch schon ein kleines Wunder.
Zuletzt von Peter_Facinelli<3 am Di 21 Jul 2009, 23:05 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Alter : 30
Anmeldedatum : 20.04.09
Kapitel 11: Süchtig!
Süchtig!
Als ich an diesem morgen die Augen öffnete, begann sofort alles in meinem Köper zu kribbeln und ich hatte dieses mulmige Gefühl im Bauch, als würde ich in fünf Minuten eine wichtige Prüfung ablegen müssen. Vor meinem Bett stand ein riesiger, gepackter Koffer, der nur darauf wartete genommen zu werden und in eine Kutsche verstaut zu werden, um dann in Seattle ausgepackt zu werden.
Heute war es so weit. An diesem Morgen kamen Frederick und Claire von ihrer Woche in Seattle zurück und das hieß automatisch, dass Carlisle und ich heute in die wunderschöne Stadt fahren würden. Ich setzet mich ruckartig auf und sah in aus dem Fenster. Es gab jeden Monat einen Tag, an dem die übliche Sonne nicht am Himmel erstrahlte. Genau dieser Tag war heute. Viele dunkelgraue Wolken bildeten eine dichte Schicht vor der heißen Sonne. Mir war dies nur recht. Ich brauchte die Sonne wirklich nicht. Vormallem weil ich meine kleine Sonne ja von heute an eine Woche lang an meiner Seite haben würde. Carlisle strahlte von innen.
Ich spürte wie sich meine Mundwinkel nach oben zogen und das Kribbeln heftiger wurde. Ich konnte es kaum noch erwarten auf Carlisle zu zu stürmen. Dann konnten wir uns endlich unterhalten, ohne dass irgendjemand nervige Fragen stellen würde.
Nun war genau eine Woche vergangen, seitdem ich Carlisle das letzte Mal gesehen hatte. Es wirkte auf mich wie eine Ewigkeit, aber auch nur fünf Minuten von ihm getrennt zu sein war für mich schon ziemlich lange. Die Woche hatte ich größtenteil daheim verbracht, da meine Mutter darauf bestanden hatte, dass ich im Bett liegen blieb und mich schonte. Ich hatte nicht allzuviel dagegen, weil ich ja selbst so schnell wie möglich mit Carlisle wegfahren wollte. Nur manchmal wäre ich gern zu meinem See gefahren, aber Opfer müssen gebracht werden.
Ich zog mir schnell ein Kleid über und wuselte ins Bad, um mir die Zähne zu putzen. Anschließend steckte ich mir links und rechts die erste Strähne meiner Haare an den Hinterkopf. Ich war so nervös, wenn ich daran dachte, dass ich wirklich alleine mit Carlisle sein würde, dass ich drei versuchte brauchte um die rechte Strähne fest zu stecken.
Als ich gerade meinen Vater holen wollte, damit er meinen Koffer vor das Haus tragen sollte, traf es mich wie ein Blitz.
Ich würde Carlisle nur in Badehose sehen. Sein wundervoller Oberkörper glänzte in der Sonne als er aus dem Wasser kam. Seine Haare fielen ihm wild ins Gesicht.
Bei diesem Gedanken wurde mir ganz schwummrig und ich setzte mich auf mein Bett, um nicht um zu kippen. Doch ich durfte mir nicht zu viele Hoffnungen machen, Carlisle oben ohne zu sehen. Vielleicht hatte er die Angewohnheit voll bekleidet ins Wasser zu springen. Aber selbst bei dem Anblick war er sexy. Sein nasses T-Short presste sich an seinen durchtrainierten Oberkörper, sodass man jede Kleinigkeit seines perfekten Körpers sah.
Ich hatte die Augen geschlossen und träumte meine wundervollen Gedanken weiter, als ich auf einmal die kreischende Stimme meiner Mutter von unten hörte:
>>Sie sind da! Esme, beeile dich.<<
Geschockt sprang ich von meinem Bett und riss die Türe zu meinem Zimmer auf, vor der mein Vater schon wartete um meinen Koffer in die gerade angekommene Kutsche zu tragen. Ohne ein Wort hievte er den Koffer in die Luft und trug ihn, so lautlos wie möglich, die engen Treppen hinunter. Mich wunderte es, dass er überhaupt durch den schmalen Gang im Obergeschoss passte, so bepackt, wie der Koffer war. Ich nahm meine Handtasche auf die Schulter, in der sorgfältig „The Good Soldier“ und eine Rippe Schokolade von Michelle vertstaut waren. Ich warf noch einen letzten Blick in den Spiegel und kontrollierte mein Aussehen. Konnte ich mich so Carlisle zeigen? Andererseits hatte er mich auch gesehen, nachdem ich von einem Baum gefallen war. Was also konnte mir noch schlimmeres passieren?
Ich schenkte mir noch ein letztes unsicheres Lächeln, atmete tief ein und aus und ging dann langsam die Stufen hinunter. Als ich unschlüssig unten im Wohnzimmer stand, schleppte mich meine Mutter nach draußen. Vor unserem Haus stand eine bezaubernde Pferdekutsche mit zwei wunderschönen Schimmeln vorne.
Mein Vater lud gerade meinen schweren Koffer auf das Dach des Wagens und kam dann zu mir un meiner Mutter. In den Augen meiner Mutter sah ich winzige Tränen aufkommen, was mir selbst den Abschied etwas schwer machte. Ich küsste sie auf die Wange und warf meinem Vater einen dankbaren Blick zu. Zum ersten Mal bekam ich einen liebevollen Blick zurück. Ich schluckte die traurigen Gefühle hinunter und wendete mich von meiner Familie ab. Nun ging ich mir schweren Schritten auf die Kutsche zu. Jeden Schritt, den ich näher kam, wurde das Gefühl in meinem Magen immer schlimmer. Jetzt war mir schon richtig schlecht vor Aufregung. Doch dann ging die Türe zur Kutsche schwungvoll auf und heraus trat das Wundervollste, das ich jemals gesehen hatte. Carlisle hatte ein weißen Hemd mit einem hellblauen Pullunder darüber an. Das erste Mal sah ich ihn ganz bewusst in seinen normalen Klamotten. Er war wunderbar als Arzt, doch dieses Bild übertraf alles, was ich jemals zu träumen gewagt hatte. Sogar ein kleiner Schimmer von seiner Haut, schien auf mich herab. Er war vollkommen.
Langsam kam Carlisle auf mich zu und nahm dann meine Hand; ganz vorsichtig. Doch dann, als er sie in seine kühlen Händen hielt, packte er fester zu, doch es war noch immer gefühlvoll. Er sah mir in die Augen. Seine glühten golden und ich bildete mir ein, darin Freude zu sehen. Ich wollte nicht wissen, welchen Gesichtsausdruck ich im Moment machte. Wahrscheinlich hatte sich mein Gehirn schon wieder abgeschalten, wie es immer war, wenn ich Carlisle sah.
Er grinste mich an und seine Lippen zogen mich sofort in ihren Bann.
>>Esme! Wie schön dich heute zu sehen. Du siehst wirklich wundervoll aus. Kann es sein, dass deine Schönheit von Sekunde zu Sekunde betörender wird?<<
Ich musste schlucken, um seine wunderschöne Stimme zu verarbeiten und die Wörter, die er gerade ausgesprochen hatte, zu ordnen. Alleine wie sich mein Name anhörte, machte mich ganz wuschig. Wie schaffte er es, alles was aus seinem Mund kam, so wundervoll klingen zu lassen?
>>Hallo Carlisle. Ich bin so froh, dass wir uns wieder sehen. Ich hatte dich schon vermisst.<<, gab ich mit zittriger Stimme zu, ohne ihm dabei ins Gesicht zu sehen. War ich zu direkt? Konnte ich mir jetzt schon erlauben, ihm zu sagen, dass er mir fehlte?
>>Das freut mich. Mir ging es genau so. Ich konnte es kaum erwarten, dich heute zu sehen.<< Ich sah ihm noch immer nicht ins Gesicht, als er diese Worte aussprach, was auch besser war. Sonst wäre ich wahrscheinlich wirklich umgekippt. Dann waren wir an der Kutsche angekommen und er führte mich zum Eingang. Als ich die dünnen Stufen hinauf ging, unterstütze er mich durch seine Hand. Ich setzte mich sofort in Fahrtrichtung ans gegenüberliegende Fenster. In der Kutsche war es nicht so stickig, wie ich es erwartet hatte. Doch da es heute kühl und windig war, war es auch in der Kutsche angenehm. Kurz nach mir kam Carlisle in den Wagen und setzte sich neben mich.
Langsam fuhr die Kutsche los, doch ich warf keinen Blick mehr aus dem Fenster. Ich hatte hier alles was ich brauchte.
Ich sah Carlisle noch immer nicht ins Gesicht, weil ich fürchtete bei seinem Anblick schon wieder rot zu werden. Doch er nahm, wie so oft, mein Kinn in seine rechte, kühle Hand, und drehte es so, dass ich seinem Blick einfach nicht ausweichen konnte.
>>Ich freue mich wirklich sehr, dass wir jetzt alleine nach Seattle fahren. Ich hoffe, dass es dir genau so geht, weil ich es wirklich ernst meine. Und wegen der Nacht vor einer Woche. Ich habe mich bei dir wirklich sehr wohl gefühlt.<<
Sein Blick war so liebevoll, dass ich mich einfach an seine Brust schmiegen musste. Eigentlich war ich eher schüchtern, doch ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, seinen wundervollen Körper zu berühren. Natürlich nur über seine Kleidung und ich wusste auch nicht, wie es sich anfühlte wirklich seine Haut zu berühren, doch im Moment reichte es mir. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und legte meine meine Hand darauf. Dann fuhr ich mit der Hand sachte über seinen flachen Bauch. Ich spürte wie er seine linke Hand hob und mir auf den Kopf legte. Dann begann er, genau so sachte wie ich, über meinen Kopf zu streicheln. Es fühlte sich so wunderschön an. Ich wollte nie wieder damit aufhören. Wir waren still, doch es war keine unangenehme Stille. Dann brach ich sie, als ich es endlich wagte, wieder mit ihm zu sprechen.
>>Mir hat es damals auch sehr gefallen. Ich bin glücklich, wenn du bei mir bist. Ich brauche nicht mehr als das hier.<<
>>Wieso sagst du mir das so leise? Es ist okay. Ich muss zugeben, dass ich genau so fühle. Du weißt doch, dass ich eigentlich nur eine Woche in Louisiana bleiben wollte, doch jetzt habe ich einen Grund länger zu bleiben.<<
Ich schloss meine Augen und ließ seine Worte auf mich wirken. Diesmal hatte ich sie sofort verstanden. Wie hätte ich auch nicht? Das war das Liebste, das ein Mann jemals zu mir gesagt hatte. Ich atmete seinen anziehenden Duft ein.
Er war wie eine Droge für mich. Ich konnte nicht genug von ihm bekommen.
Als ich an diesem morgen die Augen öffnete, begann sofort alles in meinem Köper zu kribbeln und ich hatte dieses mulmige Gefühl im Bauch, als würde ich in fünf Minuten eine wichtige Prüfung ablegen müssen. Vor meinem Bett stand ein riesiger, gepackter Koffer, der nur darauf wartete genommen zu werden und in eine Kutsche verstaut zu werden, um dann in Seattle ausgepackt zu werden.
Heute war es so weit. An diesem Morgen kamen Frederick und Claire von ihrer Woche in Seattle zurück und das hieß automatisch, dass Carlisle und ich heute in die wunderschöne Stadt fahren würden. Ich setzet mich ruckartig auf und sah in aus dem Fenster. Es gab jeden Monat einen Tag, an dem die übliche Sonne nicht am Himmel erstrahlte. Genau dieser Tag war heute. Viele dunkelgraue Wolken bildeten eine dichte Schicht vor der heißen Sonne. Mir war dies nur recht. Ich brauchte die Sonne wirklich nicht. Vormallem weil ich meine kleine Sonne ja von heute an eine Woche lang an meiner Seite haben würde. Carlisle strahlte von innen.
Ich spürte wie sich meine Mundwinkel nach oben zogen und das Kribbeln heftiger wurde. Ich konnte es kaum noch erwarten auf Carlisle zu zu stürmen. Dann konnten wir uns endlich unterhalten, ohne dass irgendjemand nervige Fragen stellen würde.
Nun war genau eine Woche vergangen, seitdem ich Carlisle das letzte Mal gesehen hatte. Es wirkte auf mich wie eine Ewigkeit, aber auch nur fünf Minuten von ihm getrennt zu sein war für mich schon ziemlich lange. Die Woche hatte ich größtenteil daheim verbracht, da meine Mutter darauf bestanden hatte, dass ich im Bett liegen blieb und mich schonte. Ich hatte nicht allzuviel dagegen, weil ich ja selbst so schnell wie möglich mit Carlisle wegfahren wollte. Nur manchmal wäre ich gern zu meinem See gefahren, aber Opfer müssen gebracht werden.
Ich zog mir schnell ein Kleid über und wuselte ins Bad, um mir die Zähne zu putzen. Anschließend steckte ich mir links und rechts die erste Strähne meiner Haare an den Hinterkopf. Ich war so nervös, wenn ich daran dachte, dass ich wirklich alleine mit Carlisle sein würde, dass ich drei versuchte brauchte um die rechte Strähne fest zu stecken.
Als ich gerade meinen Vater holen wollte, damit er meinen Koffer vor das Haus tragen sollte, traf es mich wie ein Blitz.
Ich würde Carlisle nur in Badehose sehen. Sein wundervoller Oberkörper glänzte in der Sonne als er aus dem Wasser kam. Seine Haare fielen ihm wild ins Gesicht.
Bei diesem Gedanken wurde mir ganz schwummrig und ich setzte mich auf mein Bett, um nicht um zu kippen. Doch ich durfte mir nicht zu viele Hoffnungen machen, Carlisle oben ohne zu sehen. Vielleicht hatte er die Angewohnheit voll bekleidet ins Wasser zu springen. Aber selbst bei dem Anblick war er sexy. Sein nasses T-Short presste sich an seinen durchtrainierten Oberkörper, sodass man jede Kleinigkeit seines perfekten Körpers sah.
Ich hatte die Augen geschlossen und träumte meine wundervollen Gedanken weiter, als ich auf einmal die kreischende Stimme meiner Mutter von unten hörte:
>>Sie sind da! Esme, beeile dich.<<
Geschockt sprang ich von meinem Bett und riss die Türe zu meinem Zimmer auf, vor der mein Vater schon wartete um meinen Koffer in die gerade angekommene Kutsche zu tragen. Ohne ein Wort hievte er den Koffer in die Luft und trug ihn, so lautlos wie möglich, die engen Treppen hinunter. Mich wunderte es, dass er überhaupt durch den schmalen Gang im Obergeschoss passte, so bepackt, wie der Koffer war. Ich nahm meine Handtasche auf die Schulter, in der sorgfältig „The Good Soldier“ und eine Rippe Schokolade von Michelle vertstaut waren. Ich warf noch einen letzten Blick in den Spiegel und kontrollierte mein Aussehen. Konnte ich mich so Carlisle zeigen? Andererseits hatte er mich auch gesehen, nachdem ich von einem Baum gefallen war. Was also konnte mir noch schlimmeres passieren?
Ich schenkte mir noch ein letztes unsicheres Lächeln, atmete tief ein und aus und ging dann langsam die Stufen hinunter. Als ich unschlüssig unten im Wohnzimmer stand, schleppte mich meine Mutter nach draußen. Vor unserem Haus stand eine bezaubernde Pferdekutsche mit zwei wunderschönen Schimmeln vorne.
Mein Vater lud gerade meinen schweren Koffer auf das Dach des Wagens und kam dann zu mir un meiner Mutter. In den Augen meiner Mutter sah ich winzige Tränen aufkommen, was mir selbst den Abschied etwas schwer machte. Ich küsste sie auf die Wange und warf meinem Vater einen dankbaren Blick zu. Zum ersten Mal bekam ich einen liebevollen Blick zurück. Ich schluckte die traurigen Gefühle hinunter und wendete mich von meiner Familie ab. Nun ging ich mir schweren Schritten auf die Kutsche zu. Jeden Schritt, den ich näher kam, wurde das Gefühl in meinem Magen immer schlimmer. Jetzt war mir schon richtig schlecht vor Aufregung. Doch dann ging die Türe zur Kutsche schwungvoll auf und heraus trat das Wundervollste, das ich jemals gesehen hatte. Carlisle hatte ein weißen Hemd mit einem hellblauen Pullunder darüber an. Das erste Mal sah ich ihn ganz bewusst in seinen normalen Klamotten. Er war wunderbar als Arzt, doch dieses Bild übertraf alles, was ich jemals zu träumen gewagt hatte. Sogar ein kleiner Schimmer von seiner Haut, schien auf mich herab. Er war vollkommen.
Langsam kam Carlisle auf mich zu und nahm dann meine Hand; ganz vorsichtig. Doch dann, als er sie in seine kühlen Händen hielt, packte er fester zu, doch es war noch immer gefühlvoll. Er sah mir in die Augen. Seine glühten golden und ich bildete mir ein, darin Freude zu sehen. Ich wollte nicht wissen, welchen Gesichtsausdruck ich im Moment machte. Wahrscheinlich hatte sich mein Gehirn schon wieder abgeschalten, wie es immer war, wenn ich Carlisle sah.
Er grinste mich an und seine Lippen zogen mich sofort in ihren Bann.
>>Esme! Wie schön dich heute zu sehen. Du siehst wirklich wundervoll aus. Kann es sein, dass deine Schönheit von Sekunde zu Sekunde betörender wird?<<
Ich musste schlucken, um seine wunderschöne Stimme zu verarbeiten und die Wörter, die er gerade ausgesprochen hatte, zu ordnen. Alleine wie sich mein Name anhörte, machte mich ganz wuschig. Wie schaffte er es, alles was aus seinem Mund kam, so wundervoll klingen zu lassen?
>>Hallo Carlisle. Ich bin so froh, dass wir uns wieder sehen. Ich hatte dich schon vermisst.<<, gab ich mit zittriger Stimme zu, ohne ihm dabei ins Gesicht zu sehen. War ich zu direkt? Konnte ich mir jetzt schon erlauben, ihm zu sagen, dass er mir fehlte?
>>Das freut mich. Mir ging es genau so. Ich konnte es kaum erwarten, dich heute zu sehen.<< Ich sah ihm noch immer nicht ins Gesicht, als er diese Worte aussprach, was auch besser war. Sonst wäre ich wahrscheinlich wirklich umgekippt. Dann waren wir an der Kutsche angekommen und er führte mich zum Eingang. Als ich die dünnen Stufen hinauf ging, unterstütze er mich durch seine Hand. Ich setzte mich sofort in Fahrtrichtung ans gegenüberliegende Fenster. In der Kutsche war es nicht so stickig, wie ich es erwartet hatte. Doch da es heute kühl und windig war, war es auch in der Kutsche angenehm. Kurz nach mir kam Carlisle in den Wagen und setzte sich neben mich.
Langsam fuhr die Kutsche los, doch ich warf keinen Blick mehr aus dem Fenster. Ich hatte hier alles was ich brauchte.
Ich sah Carlisle noch immer nicht ins Gesicht, weil ich fürchtete bei seinem Anblick schon wieder rot zu werden. Doch er nahm, wie so oft, mein Kinn in seine rechte, kühle Hand, und drehte es so, dass ich seinem Blick einfach nicht ausweichen konnte.
>>Ich freue mich wirklich sehr, dass wir jetzt alleine nach Seattle fahren. Ich hoffe, dass es dir genau so geht, weil ich es wirklich ernst meine. Und wegen der Nacht vor einer Woche. Ich habe mich bei dir wirklich sehr wohl gefühlt.<<
Sein Blick war so liebevoll, dass ich mich einfach an seine Brust schmiegen musste. Eigentlich war ich eher schüchtern, doch ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, seinen wundervollen Körper zu berühren. Natürlich nur über seine Kleidung und ich wusste auch nicht, wie es sich anfühlte wirklich seine Haut zu berühren, doch im Moment reichte es mir. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und legte meine meine Hand darauf. Dann fuhr ich mit der Hand sachte über seinen flachen Bauch. Ich spürte wie er seine linke Hand hob und mir auf den Kopf legte. Dann begann er, genau so sachte wie ich, über meinen Kopf zu streicheln. Es fühlte sich so wunderschön an. Ich wollte nie wieder damit aufhören. Wir waren still, doch es war keine unangenehme Stille. Dann brach ich sie, als ich es endlich wagte, wieder mit ihm zu sprechen.
>>Mir hat es damals auch sehr gefallen. Ich bin glücklich, wenn du bei mir bist. Ich brauche nicht mehr als das hier.<<
>>Wieso sagst du mir das so leise? Es ist okay. Ich muss zugeben, dass ich genau so fühle. Du weißt doch, dass ich eigentlich nur eine Woche in Louisiana bleiben wollte, doch jetzt habe ich einen Grund länger zu bleiben.<<
Ich schloss meine Augen und ließ seine Worte auf mich wirken. Diesmal hatte ich sie sofort verstanden. Wie hätte ich auch nicht? Das war das Liebste, das ein Mann jemals zu mir gesagt hatte. Ich atmete seinen anziehenden Duft ein.
Er war wie eine Droge für mich. Ich konnte nicht genug von ihm bekommen.
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Kapitel 12: Highlight!
Highlight!
>>Esme!Es tut mir leid, ich will dich nicht aufwecken, aber ich fürchte wir sind schon da!<<, hörte ich Carlisles zarte Stimme flüstern. Sogar wenn ich schlief, erkannte ich sie sofort. Er streichelte meine Wange mit seinen kalten Fingern, und es fühlte sich toll an. Am liebsten würde ich jeden Tag bei ihm einschlafen und aufwachen. Ich war so glücklich in diesem Moment, doch andererseits auch zornig auf mich selbst. Wieso war ich schon wieder eingeschlafen? Ich hatte doch nur eine Woche mit ihm alleine und das einzige das ich bis jetzt getan hatte war schlafen. Vielleicht würde ich mir einmal meine Augenlider an die Stirn klammern, so konnte ich wenigstens nicht einschlafen.
Müde blickte ich in Carlisles Gesicht. Er lächelte mich warm an und seine Augen glühten. Sie waren so warm wie ich sie noch nie vorher gesehen hatte; von innen nach außen waren sie gefüllt mit flüssigem Karamell, welches von der selben strahlenden Wärme durchzogen war. Seine Lippen wurden von einem süßes Lächeln umspielt welches seine perfekt weißen Zähne zeigte. Wie konnte ein einzelner Mensch eine solche Perfektion sein? Das fragte ich mich immer wieder.
Carlisles Finger ruhten noch immer auf meiner erhitzen Wange und kühlten diese schön ab. Ich musste gerade so dämlich aussehen. Wahrscheinlich stand mir mein Mund weit offen und meine Augen fielen halb aus ihren Höhlen. Ich konnte nichts mehr kontrollieren, wenn er mir so einen Blick schenkte. Könnte ich mir diese Blicke einrahmen und in meinem Zimmer aufhängen, würde ich höchstwahrscheinlich nur mehr auf meinem Bett hocken und träumen; natürlich nur, wenn ich nicht gerade mit dem Eigentümer dieser tollen Blicke zusammen war. Ich wunderte mich gerade selbst, wie viel sich , innerhalb von ein paar Sekunden, in meinem kleinen Kopf abspielen konnte.
>>Ist schon in Ordnung. Von dir geweckt zu werden ist immer toll!<<, flüsterte ich wahrheitsgemäß.
Das Lächeln auf seinem perfekten Gesicht wurde ein wenig breiter, was ihn nur noch perfekter machte.
>>Das freut mich! Wir sind jetzt auf jeden Fall beinahe in Seattle. Hast du gut geschlafen?<<
>>Ja wundervoll. Ich muss dich loben, du bist wirklich ein toller Kopfpolster<<, teilte ich Carlisle grinsend mit >> ich hoffe ich war dir nicht zu schwer.<<
>>Du doch nicht. Du bist die angenehmste Last gewesen, die ich jemals tragen durfte.<<
Nun begannen wir beide zu lachen und ich richtete mich auf, sodass ich nicht mehr zu Carlisle aufsehen musste. Ich war zwar noch immer etwas kleiner als er, doch so war es auf jeden Fall besser.
>>Warst du schon einmal in Seattle, Carlisle?<<, fragte ich ihn neugierig. Ich wollte unbedingt wissen, wie es außerhalb von Louisiana aussah. Ich war noch nie in einer anderen Stadt, als Houston gewesen. Ich sah in Carlisles Gesicht und sah wie ihm der perfekte Mund etwas offen stand. Verwirrt blickte ich auf meine Kleid. Ich hatte doch nicht begonnen zu sabbern? Ich würde mir im Moment alles zutrauen.
>>Weißt du wie wundervoll es klingt wenn du meinen Namen aussprichst? Ich hätte nicht gedacht, dass sich mein Name aus irgendeinem Mund so schön anhören könnte. Bin ich froh, dass mich mein Vater so genannt hat.<< Nun stand mir der Mund offen? Wollte er mich verarschen? Gut, sein Name war wirklich wunderschön, aber doch nicht aus meinem Mund. Wie konnte er nur so einen gemeinen Scherz machen? Genau das hatte ich mir ja immer gedacht wenn er meinen Namen ausgesprochen hatte. Anscheinend sah er meinen verletzten Gesichtsausdruck.
>>Esme, bitte glaub mir doch! Ich mach keine Scherze. Wirklich! Darauf kannst du dich verlassen. Alles was ich zu dir sage ist die Wahrheit. Nun sag mir bitte, dass du mir glaubst!<< Er meinte es wirklich ernst, denn sein Gesicht wurde schlagartig ganz steif. Kein Lächeln, oder auch nur der Ansatz eines verstecktes Lächelns, zierte sein blasses Antlitz. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Wie konnte er das nur ernst meinen? Ich war doch nur irgendein Mädchen. Wieso hatte er mich gewählt? Wieso wollte er nicht mit irgendeinem anderen, hübscheren Mädchen in eine Therme fahren? Womit hatte ich das verdient?
>>Wieso sagst du so nette Dinge zu mir? Wie soll ich dich denn ernst nehmen, wenn du nicht einmal realistisch bleibst?<<, fragte ich ihn leise. Ich wollte mich nicht in jemanden verlieben, der nur dumme Scherze mit mir trieb. Aber was hatte ich denn erwartet? Dass der tollst Mann, den ich jemals gesehen hatte, genau mich erwählt hatte, weil ich ein toller Mensch war, und er in meinem Inneren sehen konnte, wie sehr ich mich schon in ihn verliebt hatte? Das war noch unrealistischer, als das, was Carlisle gerade gesagt hatte. Auf einmal packte er mich an der Schulter und zog mich zu ihm. Sein Blick war richtig wütend. So aufgebracht hatte ich ihn noch nie erlebt. War es, weil ich ihn durchschaut hatte? Oh, bitte nicht!
>>Wie kannst du nur so etwas sagen? Wie oft hab ich dir jetzt schon gesagt, dass du wirklich ein außergewöhnlich toller Mensch bist? Wieso kannst du mir denn nicht glauben? Ist es wirklich so seltsam für dich, dass dich jemand wunderschön findet? Esme! Du bist wunderschön! Der schönste Mensch, den ich je gesehen habe. Ich würde sogar sagen, dass du der wichtigste Mensch in meinem Leben bist!<<
Dabei sah er mir so durchdringend in die Augen, dass ich verrückt werden könnte. Ich wollte seinem wütenden Blick ausweichen, doch es ging einfach nicht. Dann schossen mir Tränen in die Augen, und ehe ich es mich versah hatte ich mich schon weinend in Carlisles Brust vergruben.
Carlisle erschrak so heftig, dass ich einen Ruck durch seinen gesamten Körper spürte. Doch ich konnte nicht anderes, als weinen. Hatte er das wirklich ernst gemeint? Und wenn ja, wieso konnte ich es einfach nicht glauben? Carlisle breitete beide Arme schützend über mir aus und beugte sich über mich. Nun spürte ich alles von ihm auf meinem Rücken, was ich spüren konnte. Da ich schon eher zum Buch hinunter gerutscht war, lag seine Brust nun auf meinem Rücken und sein Kopf war direkt bei meinem.
>>Esme! Es tut mir leid. Was habe ich denn falsches gesagt? Ich wollte dich wirklich nicht zum Weinen bringen. Bitte wein doch nicht!<< Seine Stimme zitterte vor Qual. Wenn ich an sein Gesicht dachte, welches womöglich genauso qualvoll aussah, wie seine Stimme klang, stockte mir der Atem.
>>Nein, du hast nichts falsches gesagt. Das ist es ja. Wie kann ich für dich der wunderschön sein? Du bist wunderschön, nicht ich! Es ist so als hättest du alle Gedanken, die in meinem Kopf herumschwirren, ausgesprochen.! Carlisle, du bist so ein toller Mensch, womit habe ich dich verdient?<<, teilte ich ihn mit tränen erstickter Stimme mit. Dabei hatte ich mich etwas aufgerichtet und sah jetzt in sein gequältes Gesicht. Mir rannten die Tränen noch schneller die Wangen hinunter, als ich ihn so sah. Es war noch schlimmer, als dass er wütend war. Ich wollte ihn nie wieder so traurig sehen.
>>Ich sage wirklich nur das, was ich ernst meine. Du bist einfach großartig. Bitte glaub mir das! Alleine, dass du mir es nicht glauben kannst, macht dich noch zauberhafter. Du bist so wie du bist und verstellst dich nicht. Du bist ein herzensguter Mensch, der so ziemlich alles für seine Familie und Freunde machen würde. Also, bitte sieh mir in die Augen, wenn du es mir jetzt nicht glauben kannst, dann weiß ich auch nicht was ich machen soll. Es macht mich wirklich fertig, dass du nicht an dich glauben kannst!<<
Dann sah ich in seine wundervollen Augen. Obwohl ich die einzige war die weinte, sah ich in seinen Augen so viel Schmerz. Doch seltsamerweise hörte ich auf zu weinen. Er meinte es wirklich ernst! Ich konnte es kaum glauben. Das konnte doch nicht wahr sein.
>>Okay, ich denk du meinst es wirklich ernst. Doch wieso? Ich verstehe...<< Ich richtete mich Stück für Stück auf und hielt mich dabei an Carlisles weißen Hemd an. An seiner Brust blieb ich stehen. Er hatte den hellblauen Pullunder nicht mehr an, was ich jetzt erst festgestellt hatte, denn er lag auf der gegenüberliegenden Sitzfläche der Kutsche. Doch im Moment kümmerte mich sein Pullunder herzlich wenig. Denn Carlisle hatte seine linke Hand in mein Gesicht gleiten lassen und begann nun es zärtlich zu streicheln. Er begann damit, mir meine restlichen Tränen von der Wange zu wischen. Dann kam er langsam zu meinen Lippen. Er strich vorsichtig meine Unterlippe entlang und in seinem Gesicht sah ich einen Hauch von Selbstbeherrschung und auch Verlangen. Er strich noch einmal meine Unterlippe entlang und kam dann mit seinem Kopf langsam zu meinem. Seine Hand ruhte noch immer an meinem Kinn und ich konnte nichts anderes, als ihm in seine glühenden Augen zu sehen. Sie fixierten meine und strahlten dabei eine solche Wärme aus. Bis sein Gesicht ganz nah bei meinem war, dauerte es eine lange, lange Zeit. Doch dann war er bei mir. Er sah mir noch kurz in die Augen und dann näherten sich seine Lippen meinen. Kurz bevor wir uns küssten blieb er noch kurz stehen. Er machte mich fertig. Er wusste doch, dass ich es unbedingt wollte und er selbst wollte es genau so sehr;das spürte ich. Und dann berührten sich unsere Lippen; ganz vorsichtig und leicht. Doch gerade, als er mich wirklich küssen wollte, wurde die Türe zu unserer Kabine ruckartig aufgerissen. Ich schnellte zurück und sah erschrocken zu Tür hinüber. Auch Carlisle schreckte zurück und sah über seine Schulter zu unserem Fahrer.
>>Wir sind da! Bitte steigen Sie aus und nehmen Sie ihr Gepäck mit.<< Dann verschwand er wieder.
Mein Herz klopfte bis zu meinem Hals. Carlisle sah mir erschrocken ins Gesicht, doch dann grinste er.
Nun musste ich auch grinsen, so frustrierend die Situation auch war.
Carlisle machte die Tür zum freien wieder auf- sie war beim Verschwinden des Fahrers wieder zu gegangen- nahm seinen Pullunder und trat dann ins Freie. Er hielt mir die Tür charmant auf und half mir beim Aussteigen. Auch hier in Seattle war das Wetter nicht freundlicher als in Louisiana. Doch das machte mir nichts. Ich hatte doch schon das Highlight meines Tages gehabt.
>>Esme!Es tut mir leid, ich will dich nicht aufwecken, aber ich fürchte wir sind schon da!<<, hörte ich Carlisles zarte Stimme flüstern. Sogar wenn ich schlief, erkannte ich sie sofort. Er streichelte meine Wange mit seinen kalten Fingern, und es fühlte sich toll an. Am liebsten würde ich jeden Tag bei ihm einschlafen und aufwachen. Ich war so glücklich in diesem Moment, doch andererseits auch zornig auf mich selbst. Wieso war ich schon wieder eingeschlafen? Ich hatte doch nur eine Woche mit ihm alleine und das einzige das ich bis jetzt getan hatte war schlafen. Vielleicht würde ich mir einmal meine Augenlider an die Stirn klammern, so konnte ich wenigstens nicht einschlafen.
Müde blickte ich in Carlisles Gesicht. Er lächelte mich warm an und seine Augen glühten. Sie waren so warm wie ich sie noch nie vorher gesehen hatte; von innen nach außen waren sie gefüllt mit flüssigem Karamell, welches von der selben strahlenden Wärme durchzogen war. Seine Lippen wurden von einem süßes Lächeln umspielt welches seine perfekt weißen Zähne zeigte. Wie konnte ein einzelner Mensch eine solche Perfektion sein? Das fragte ich mich immer wieder.
Carlisles Finger ruhten noch immer auf meiner erhitzen Wange und kühlten diese schön ab. Ich musste gerade so dämlich aussehen. Wahrscheinlich stand mir mein Mund weit offen und meine Augen fielen halb aus ihren Höhlen. Ich konnte nichts mehr kontrollieren, wenn er mir so einen Blick schenkte. Könnte ich mir diese Blicke einrahmen und in meinem Zimmer aufhängen, würde ich höchstwahrscheinlich nur mehr auf meinem Bett hocken und träumen; natürlich nur, wenn ich nicht gerade mit dem Eigentümer dieser tollen Blicke zusammen war. Ich wunderte mich gerade selbst, wie viel sich , innerhalb von ein paar Sekunden, in meinem kleinen Kopf abspielen konnte.
>>Ist schon in Ordnung. Von dir geweckt zu werden ist immer toll!<<, flüsterte ich wahrheitsgemäß.
Das Lächeln auf seinem perfekten Gesicht wurde ein wenig breiter, was ihn nur noch perfekter machte.
>>Das freut mich! Wir sind jetzt auf jeden Fall beinahe in Seattle. Hast du gut geschlafen?<<
>>Ja wundervoll. Ich muss dich loben, du bist wirklich ein toller Kopfpolster<<, teilte ich Carlisle grinsend mit >> ich hoffe ich war dir nicht zu schwer.<<
>>Du doch nicht. Du bist die angenehmste Last gewesen, die ich jemals tragen durfte.<<
Nun begannen wir beide zu lachen und ich richtete mich auf, sodass ich nicht mehr zu Carlisle aufsehen musste. Ich war zwar noch immer etwas kleiner als er, doch so war es auf jeden Fall besser.
>>Warst du schon einmal in Seattle, Carlisle?<<, fragte ich ihn neugierig. Ich wollte unbedingt wissen, wie es außerhalb von Louisiana aussah. Ich war noch nie in einer anderen Stadt, als Houston gewesen. Ich sah in Carlisles Gesicht und sah wie ihm der perfekte Mund etwas offen stand. Verwirrt blickte ich auf meine Kleid. Ich hatte doch nicht begonnen zu sabbern? Ich würde mir im Moment alles zutrauen.
>>Weißt du wie wundervoll es klingt wenn du meinen Namen aussprichst? Ich hätte nicht gedacht, dass sich mein Name aus irgendeinem Mund so schön anhören könnte. Bin ich froh, dass mich mein Vater so genannt hat.<< Nun stand mir der Mund offen? Wollte er mich verarschen? Gut, sein Name war wirklich wunderschön, aber doch nicht aus meinem Mund. Wie konnte er nur so einen gemeinen Scherz machen? Genau das hatte ich mir ja immer gedacht wenn er meinen Namen ausgesprochen hatte. Anscheinend sah er meinen verletzten Gesichtsausdruck.
>>Esme, bitte glaub mir doch! Ich mach keine Scherze. Wirklich! Darauf kannst du dich verlassen. Alles was ich zu dir sage ist die Wahrheit. Nun sag mir bitte, dass du mir glaubst!<< Er meinte es wirklich ernst, denn sein Gesicht wurde schlagartig ganz steif. Kein Lächeln, oder auch nur der Ansatz eines verstecktes Lächelns, zierte sein blasses Antlitz. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Wie konnte er das nur ernst meinen? Ich war doch nur irgendein Mädchen. Wieso hatte er mich gewählt? Wieso wollte er nicht mit irgendeinem anderen, hübscheren Mädchen in eine Therme fahren? Womit hatte ich das verdient?
>>Wieso sagst du so nette Dinge zu mir? Wie soll ich dich denn ernst nehmen, wenn du nicht einmal realistisch bleibst?<<, fragte ich ihn leise. Ich wollte mich nicht in jemanden verlieben, der nur dumme Scherze mit mir trieb. Aber was hatte ich denn erwartet? Dass der tollst Mann, den ich jemals gesehen hatte, genau mich erwählt hatte, weil ich ein toller Mensch war, und er in meinem Inneren sehen konnte, wie sehr ich mich schon in ihn verliebt hatte? Das war noch unrealistischer, als das, was Carlisle gerade gesagt hatte. Auf einmal packte er mich an der Schulter und zog mich zu ihm. Sein Blick war richtig wütend. So aufgebracht hatte ich ihn noch nie erlebt. War es, weil ich ihn durchschaut hatte? Oh, bitte nicht!
>>Wie kannst du nur so etwas sagen? Wie oft hab ich dir jetzt schon gesagt, dass du wirklich ein außergewöhnlich toller Mensch bist? Wieso kannst du mir denn nicht glauben? Ist es wirklich so seltsam für dich, dass dich jemand wunderschön findet? Esme! Du bist wunderschön! Der schönste Mensch, den ich je gesehen habe. Ich würde sogar sagen, dass du der wichtigste Mensch in meinem Leben bist!<<
Dabei sah er mir so durchdringend in die Augen, dass ich verrückt werden könnte. Ich wollte seinem wütenden Blick ausweichen, doch es ging einfach nicht. Dann schossen mir Tränen in die Augen, und ehe ich es mich versah hatte ich mich schon weinend in Carlisles Brust vergruben.
Carlisle erschrak so heftig, dass ich einen Ruck durch seinen gesamten Körper spürte. Doch ich konnte nicht anderes, als weinen. Hatte er das wirklich ernst gemeint? Und wenn ja, wieso konnte ich es einfach nicht glauben? Carlisle breitete beide Arme schützend über mir aus und beugte sich über mich. Nun spürte ich alles von ihm auf meinem Rücken, was ich spüren konnte. Da ich schon eher zum Buch hinunter gerutscht war, lag seine Brust nun auf meinem Rücken und sein Kopf war direkt bei meinem.
>>Esme! Es tut mir leid. Was habe ich denn falsches gesagt? Ich wollte dich wirklich nicht zum Weinen bringen. Bitte wein doch nicht!<< Seine Stimme zitterte vor Qual. Wenn ich an sein Gesicht dachte, welches womöglich genauso qualvoll aussah, wie seine Stimme klang, stockte mir der Atem.
>>Nein, du hast nichts falsches gesagt. Das ist es ja. Wie kann ich für dich der wunderschön sein? Du bist wunderschön, nicht ich! Es ist so als hättest du alle Gedanken, die in meinem Kopf herumschwirren, ausgesprochen.! Carlisle, du bist so ein toller Mensch, womit habe ich dich verdient?<<, teilte ich ihn mit tränen erstickter Stimme mit. Dabei hatte ich mich etwas aufgerichtet und sah jetzt in sein gequältes Gesicht. Mir rannten die Tränen noch schneller die Wangen hinunter, als ich ihn so sah. Es war noch schlimmer, als dass er wütend war. Ich wollte ihn nie wieder so traurig sehen.
>>Ich sage wirklich nur das, was ich ernst meine. Du bist einfach großartig. Bitte glaub mir das! Alleine, dass du mir es nicht glauben kannst, macht dich noch zauberhafter. Du bist so wie du bist und verstellst dich nicht. Du bist ein herzensguter Mensch, der so ziemlich alles für seine Familie und Freunde machen würde. Also, bitte sieh mir in die Augen, wenn du es mir jetzt nicht glauben kannst, dann weiß ich auch nicht was ich machen soll. Es macht mich wirklich fertig, dass du nicht an dich glauben kannst!<<
Dann sah ich in seine wundervollen Augen. Obwohl ich die einzige war die weinte, sah ich in seinen Augen so viel Schmerz. Doch seltsamerweise hörte ich auf zu weinen. Er meinte es wirklich ernst! Ich konnte es kaum glauben. Das konnte doch nicht wahr sein.
>>Okay, ich denk du meinst es wirklich ernst. Doch wieso? Ich verstehe...<< Ich richtete mich Stück für Stück auf und hielt mich dabei an Carlisles weißen Hemd an. An seiner Brust blieb ich stehen. Er hatte den hellblauen Pullunder nicht mehr an, was ich jetzt erst festgestellt hatte, denn er lag auf der gegenüberliegenden Sitzfläche der Kutsche. Doch im Moment kümmerte mich sein Pullunder herzlich wenig. Denn Carlisle hatte seine linke Hand in mein Gesicht gleiten lassen und begann nun es zärtlich zu streicheln. Er begann damit, mir meine restlichen Tränen von der Wange zu wischen. Dann kam er langsam zu meinen Lippen. Er strich vorsichtig meine Unterlippe entlang und in seinem Gesicht sah ich einen Hauch von Selbstbeherrschung und auch Verlangen. Er strich noch einmal meine Unterlippe entlang und kam dann mit seinem Kopf langsam zu meinem. Seine Hand ruhte noch immer an meinem Kinn und ich konnte nichts anderes, als ihm in seine glühenden Augen zu sehen. Sie fixierten meine und strahlten dabei eine solche Wärme aus. Bis sein Gesicht ganz nah bei meinem war, dauerte es eine lange, lange Zeit. Doch dann war er bei mir. Er sah mir noch kurz in die Augen und dann näherten sich seine Lippen meinen. Kurz bevor wir uns küssten blieb er noch kurz stehen. Er machte mich fertig. Er wusste doch, dass ich es unbedingt wollte und er selbst wollte es genau so sehr;das spürte ich. Und dann berührten sich unsere Lippen; ganz vorsichtig und leicht. Doch gerade, als er mich wirklich küssen wollte, wurde die Türe zu unserer Kabine ruckartig aufgerissen. Ich schnellte zurück und sah erschrocken zu Tür hinüber. Auch Carlisle schreckte zurück und sah über seine Schulter zu unserem Fahrer.
>>Wir sind da! Bitte steigen Sie aus und nehmen Sie ihr Gepäck mit.<< Dann verschwand er wieder.
Mein Herz klopfte bis zu meinem Hals. Carlisle sah mir erschrocken ins Gesicht, doch dann grinste er.
Nun musste ich auch grinsen, so frustrierend die Situation auch war.
Carlisle machte die Tür zum freien wieder auf- sie war beim Verschwinden des Fahrers wieder zu gegangen- nahm seinen Pullunder und trat dann ins Freie. Er hielt mir die Tür charmant auf und half mir beim Aussteigen. Auch hier in Seattle war das Wetter nicht freundlicher als in Louisiana. Doch das machte mir nichts. Ich hatte doch schon das Highlight meines Tages gehabt.
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Alter : 30
Anmeldedatum : 20.04.09
Kapitel 13: Der Kuss eines Engels! Teil 1
Der Kuss eines Engels! Teil 1
Ich trat hinaus, in die wolkige Welt und strahlte. Soeben war mir das großartigste in meinem Leben passiert: Ich hatte beinahe Carlisle Cullen geküsst; aber eben leider nur beinahe. Eigentlich war ich deswegen nicht einmale so traurig, da ich jetzt wusste, dass er sich auch nach mir sehnte. Wenn ich nur an die Minuten dachte, kurz bevor wir uns endgültig geküsst hätte. Alles in meinem Körper war wie unter Strom gestanden. Ich hatte mich kaum noch auf Atmen konzentrieren können un wenn ich die Luft ein- und ausatmete, spürte ich es noch deutlicher. Genau so war es bei Carlisle auch gewesen; jedenfalls nahm ich das mal an. Denn ich hatte seinen zittrigen Atem in meinem Gesicht gespürt. Das machte mich auch jetzt noch verrückt. Alleine der Gedanke an diese paar Sekunden, raubte mir den Verstand. Ich spürte, wie mich ein Schütteln packte. Für jeden, der meine Gedanken nicht lesen konnte, musste es jetzt aussehen, als wäre mir eiskalt, doch das Schütteln hatte nichts mit der Temperatur zutun.
Ich glitt die Stufen der prunkvollen Kutsche gedankenverloren hinunter und hielt dabei Carlisles Hand fest. Er war schon vor mir ausgestiegen und wartete unten auf mich und stütze mich wieder mit seiner Hand. Als mein Blick Carlisles Gesicht streifte wurde das Schütteln noch heftiger. Am liebsten hätte ich mich genau in diesem Moment in seine Arme geschmissen und ihn geküsst. Doch so einfach war es leider nicht. Um uns herum waren der Kutscher und ein paar Angestellte unseres wunderschönen Hotels standen um uns herum und räumten unsere Koffer vom Dach der Kutsche. Wenn meine Eltern erfahren würden, dass ich eine Woche allein, mit dem Mann meiner Träume, in einem Hotel mit Massage- und Wellnessbereich sein würde und wer weiß was passieren könnte, dann würden sie mich auf jeden Fall umbringen. Das wusste ich ganz genau. Außerdem war da noch Collin. Ich hatte ihm versprochen auf mich aufzupassen und er meinte damit sicher nicht, ich solle Carlisle Cullen jede freie Minute dieser Woche abknutschen. Zumindest das war ich Collin schuldig, nachdem ich ihn so herzlos abblitzen gelassen hatte.
Ich kam auf der Erde neben Carlisle zum Stehen und lächelte ihm zu. Auch er hatte ein Lächeln auf seinen wundervollen Lippen, die meine ganz kurz berührt hatten. Schon wieder überkam mich ein Schauer und ich musste die Augen schließen. Ich konnte es nicht kontrollieren; so sehr ich mich bemühte mir nichts anmerken zu lassen. Carlisle zog mich in seine Arme und fragte:
>>Ist alles okay, Esme?<< Besort sah er mir in die Augen, und ich erschauderte schon wieder. Warum musste er denn auch so verdammt sexy sein?
>>Ähm, ja alles okay. Mach dir keine Sorgen, ich glaube die Fahrt hat mich nur etwas mitgenommen.<<, rief ich ihm zu, und wandte meinen Blick widerwillig von seinen traumhaften Augen. Dann befreite ich mich aus seinem Griff. Wenn ich noch länger in seinen Armen gelegen wäre, hätte ich mich wirklich nicht mehr halten können. Denn meine Eltern hätten es sicher von dem doofen Kutscher erfahren und dann konnte ich bye bye zu meinem schönen Leben sagen. Doch zum Glück konnte ich mich dazu zwingen, mich von ihm abzuwenden.
Die Angestellten trugen währenddessen unsere Taschen den breiten Kiesweg hinauf zu dem traumhaften, weißen Haus; dies war unser Hotel, „the first Star“. Es hatte zwei Stöcke und im ersten Stock erstreckte sich eine lange Reihe von tollen Balkonen, die mit hellblauen Munstern umrandet waren. Es war wirklich wunderschön; ich liebte sowieso die Farbkombination weiß-blau, also hatte es schon einen Pluspunkt bei mir. Es wirkte sofort einladend und als ich in die Lobby trat, kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Überall hangen prachtvolle Luster von den Decken, die glitzerndes Licht gaben. Ich folgte dem Angestellten zu Rezeption und blieb mit offenem Mund vor dem Portier stehen. Carlisle kam kurz nach mir an und übernahm das einchecken.
>>Das ist Esme Anne Platt und ich bin Carlisle Cullen. Wir sind hier, weil wir einen einwöchentlichen Aufenthalt hier im „the first Star“ gewonnen haben.<<
Dann hob er sein Ticket in die Höhe und streckte seine Hand zu mir, damit ich ihm auch mein Ticket geben konnte. Gedankenverloren griff ich in meine kleine Handtasche, in der das Ticket lag und gab es Carlisle in seine kühle Hand. Er schnappte es sich und gab es dann zusammen mit seinem eigenen beim Portier ab. Dieser beäugte die Tickets genau, schien dann aber der Meinung zu sein, dass mit ihnen alles in Ordnung war.
>>Einen Augenblick Mr. Ich hole Ihre Schlüssel!<<, rief er, als er sich umdrehte, und war dann auch schon verschwunden.
Ich spürte wie Carlisle mich ansah und wollte ihn wirklich nicht erwidern, da ich die Angst hatte, mich dann tatsächlich auf ihn zu stürzen, doch ich konnte nicht anders; ich musste ihn einfach ansehen. Langsam hob ich meinen Kopf und kniff die Augen etwas zusammen. Als ob das etwas bringen würde; ich sah ihn noch immer in seiner ganzen Schönheit. Ich biss mir auf die Unterlippe, um mein Verlangen runter zu schlucken und sah ihm dabei verzweifelt in die Augen. Es war wirklich nicht so einfach ihm zu widerstehen.
>>Was ist denn Esme? Du kannst mich kaum noch anschauen, geschweige denn berühren. Ist es wegen vorhin in der Kutsche? Wenn ich dir irgendwie zu nahe gekommen bin, tut es mir leid. Du brauchst nur ein Wort sagen und ich höre sofort auf...<<, beteuerte er mit ernster Stimmen, doch bevor er weiter sprechen konnte, hatte ich ihm schon das Wort abgeschnitten.
>>Nein, nein! Bitte hör doch auf damit. Du bist mir keinesfalls zu nahe gekommen. Es fällt mir ein bisschen schwer noch einen klaren Kopf zu bewahren, wenn ich dich ansehe oder berühre. Also glaub bitte nichts falsches. Ich fand es vorher wirklich schön.<< Ich versuchte mein rotes Gesicht zwischen meinen Haaren zu verstecken, doch ich war mir sicher, dass es auch nicht besonders viel half.
Dann hörte ich Carlisle lachen; es war ein ganz leises und sanftes Lachen.
>>Na dann ist ja gut. Bei mir ist es genau so. Ich dachte, es sei unmöglich sich noch mehr im Zaum zu halten als ich, aber anscheinend habe ich mich geirrt.<<
Mir huschte ein kleines Grinsen über mein, nun nicht mehr ganz so rotes, Gesicht. Ich hatte es schon während meiner kleinen Erklärung von Carlisle abgewandt, doch nun sah ich ihn wieder an. Sein Lächeln war einfach himmlisch.
>>Sir, Ihre Schlüssel!<<, rief der Page uns unsanft zu. Sah er denn nicht, dass wir uns unterhielten? Ach egal. Wir hätten eh nicht mehr weiter geredet. Vielleicht nur mehr gelacht, aber das konnten wir problemlos fortsetzten.
Carlisle drehte sich wieder zum Portier und nahm unsere Schlüssel entgegen. Ich hatte Zimmer Nummer 183 und Carlisle 185. Als er mir den Schlüssel reichte, versicherte er mir, dass unsere Zimmer nebeneinander liegen würden. Dann ging er voraus zur Treppe und ging ins erste Stockwerk. An der Wand waren kleine Pfeile aufgemalt. Der eine zeigte nach unten, von wo wir gerade gekommen waren, der andere in den Gang vor uns und der dritte auf die Stiegen, die nach oben führten. „1-150“ stand auf dem nach unten zeigenden Pfeil, „151-300“ auf dem in unserem Stockwerk und „301-450“ auf dem nach oben zeigenden. Als Carlisle sich wieder in Bewegung setzte und den langen Gang entlang schritt, merkte ich dass er recht gehabt hatte. Auf der rechten Seite waren alle geraden Zimmernummern geschrieben, die natürlich jeweils zu einem Zimmer führten, und links alle ungeraden. Juhuu, schon wieder links!
Als wir zu Nummer 180 gelangten, konnte ich schon abschätzen, welches mein Zimmer war. Dann war ich da. Vor mir lag eine weiße Zimmertür mit der weißen Nummer 183 in einem schwarzen Rechteck. Wow, das war sie also; meine Tür.
Gespannt blieb ich davor stehen und wartete, als würde mir von innen jemand die Türe aufmachen. Neben mir hörte ich ein leises kichern.
>>Geh doch einfach rein. Ich denke nicht dass sie dir extra einen Türen-Öffner bestellt haben.<< Mit diesen Worten nahm Carlisle den Schlüssel aus meiner Hand, welche er mit seiner striff und in mir schon wieder ein neues Kribbeln entfachte. Als Carlisle es bemerkte, zog er schnell seine Hand weg.
>>Okay also willst du heute noch schwimmen gehen? Es ist ja schon Abend und ich denke nicht, dass wir die ganze Nacht schwimmen können.<<
>>Jaaa, unbedingt! Ich liebe schwimmen<<, kreischte ich sofort.
>>Gut, also treffen wir uns in fünfzehn Minuten unten? Du musst nur wieder in die Lobby und dann einfach links die Türe hinaus, wieder ins freie. Dort müsste ein kleines Becken unter freiem Himmel sein.<<, erklärte Carlisle mir.
>>Woher weißt du das? Wir waren ja noch nie hier. Oder warst du schon einmal hier?<<, fragte ich verblüfft und ließ die halb geöffnete Türe vor mir unbeachtet.
>>Ähm, doch ich war schon einmal hier. Ich komme ja viel in der Welt rum als Arzt. Aber die Leute hier kennen mich mich nicht; ich war früher hier. Ich glaube, da war es noch nichteinmal gebaut.<<, sagte er nachdenklich.
Er war schoneinmal hier gewesen, doch das Hotel war noch nicht gebaut worden? War das denn überhaupt möglich? Anscheinend schon, sonst hätte Carlisle es ja auch nicht gesagt.
>>Okay. Also dann in fünfzehn Minuten unten.<<, rief ich ihm zu, als ich in mein Zimmer stürmte. Von draußen hörte ich noch ein leises Lachen, dann schloss ich die Tür und ich erblickte das Zimmer. Es war wunderschön. Alles in Gold-Weiß Tönen. Ich stand in einem kleinen Vorzimmer, welches zum hellen Zimmer führten. Doch im Gang war noch eine Türe, die das Badezimmer verschloss. Im Badezimmer stand eine prunkvolle Badewanne, die mit goldenen Mustern verziert war. Dann war da natürlich auch eine Toilette und ein Waschbecken, über dem ein ebenso prunkvoll verzierter Spiegel hing. Ich warf einen Blick hinein und sah mein Spiegelbild, welches bis über beide gespiegelten Backen grinste.
Dann stürmte ich auf das große Doppelbett, welches von einer beigen Decke bedeckt war, und ließ mich freudig darin versinken. So fühlten sich also die Betten in Wellness Hotels an? Mir gefielen sie. Sie waren wunderbar weich.
Erst nach ein paar Minuten der Freude bemerkte ich meinen Koffer, der zu meinen Füßen stand. Die Angestellten waren wirklich fleißig. Sie hatten ihn ruck zuck auf mein Zimmer gebracht, wahrscheinlich noch als ich an der Rezeption gestanden hatte. Ich öffnete ihn und kramte sofort meinen blauen Badeanzug heraus. Ich zog ihn mir in Windeseile an und schlang mir ein Handtuch, welches im Badezimmer gelegen hatte und die goldenen Muster des Hotels vorwiesen, um den Körper. Dann
band ich mir meine Haare, im Badezimmer, zu einem geflochtenen Zopf und schenkte mir noch ein letztes strahlendes Lächeln, bevor ich aus dem Zimmer ging.
Den Zimmerschlüssel hatte ich in meiner rechten Hand und sperrte damit das Zimmer zu.
Ob Carlisle wohl schon auf mich wartete? Bei dem Gedanken beeilte ich mich noch ein bisschen mehr. Doch mit dem Badeschlapfen, die auch im Badezimmer gelegen waren und ich nun anhatte, waren nicht zum Laufen gedacht.
Als ich endlich in der Lobby ankam drehte ich mich nach links und sah tatsächlich eine kleine, gläserne Türe, die nach draußen führte. Es wunderte mich, dass ich sie sofort gefunden hatte, da ich mich sonst schon im kleinsten Haus verlief.
Ich trat hinaus, in die wolkige Welt und strahlte. Soeben war mir das großartigste in meinem Leben passiert: Ich hatte beinahe Carlisle Cullen geküsst; aber eben leider nur beinahe. Eigentlich war ich deswegen nicht einmale so traurig, da ich jetzt wusste, dass er sich auch nach mir sehnte. Wenn ich nur an die Minuten dachte, kurz bevor wir uns endgültig geküsst hätte. Alles in meinem Körper war wie unter Strom gestanden. Ich hatte mich kaum noch auf Atmen konzentrieren können un wenn ich die Luft ein- und ausatmete, spürte ich es noch deutlicher. Genau so war es bei Carlisle auch gewesen; jedenfalls nahm ich das mal an. Denn ich hatte seinen zittrigen Atem in meinem Gesicht gespürt. Das machte mich auch jetzt noch verrückt. Alleine der Gedanke an diese paar Sekunden, raubte mir den Verstand. Ich spürte, wie mich ein Schütteln packte. Für jeden, der meine Gedanken nicht lesen konnte, musste es jetzt aussehen, als wäre mir eiskalt, doch das Schütteln hatte nichts mit der Temperatur zutun.
Ich glitt die Stufen der prunkvollen Kutsche gedankenverloren hinunter und hielt dabei Carlisles Hand fest. Er war schon vor mir ausgestiegen und wartete unten auf mich und stütze mich wieder mit seiner Hand. Als mein Blick Carlisles Gesicht streifte wurde das Schütteln noch heftiger. Am liebsten hätte ich mich genau in diesem Moment in seine Arme geschmissen und ihn geküsst. Doch so einfach war es leider nicht. Um uns herum waren der Kutscher und ein paar Angestellte unseres wunderschönen Hotels standen um uns herum und räumten unsere Koffer vom Dach der Kutsche. Wenn meine Eltern erfahren würden, dass ich eine Woche allein, mit dem Mann meiner Träume, in einem Hotel mit Massage- und Wellnessbereich sein würde und wer weiß was passieren könnte, dann würden sie mich auf jeden Fall umbringen. Das wusste ich ganz genau. Außerdem war da noch Collin. Ich hatte ihm versprochen auf mich aufzupassen und er meinte damit sicher nicht, ich solle Carlisle Cullen jede freie Minute dieser Woche abknutschen. Zumindest das war ich Collin schuldig, nachdem ich ihn so herzlos abblitzen gelassen hatte.
Ich kam auf der Erde neben Carlisle zum Stehen und lächelte ihm zu. Auch er hatte ein Lächeln auf seinen wundervollen Lippen, die meine ganz kurz berührt hatten. Schon wieder überkam mich ein Schauer und ich musste die Augen schließen. Ich konnte es nicht kontrollieren; so sehr ich mich bemühte mir nichts anmerken zu lassen. Carlisle zog mich in seine Arme und fragte:
>>Ist alles okay, Esme?<< Besort sah er mir in die Augen, und ich erschauderte schon wieder. Warum musste er denn auch so verdammt sexy sein?
>>Ähm, ja alles okay. Mach dir keine Sorgen, ich glaube die Fahrt hat mich nur etwas mitgenommen.<<, rief ich ihm zu, und wandte meinen Blick widerwillig von seinen traumhaften Augen. Dann befreite ich mich aus seinem Griff. Wenn ich noch länger in seinen Armen gelegen wäre, hätte ich mich wirklich nicht mehr halten können. Denn meine Eltern hätten es sicher von dem doofen Kutscher erfahren und dann konnte ich bye bye zu meinem schönen Leben sagen. Doch zum Glück konnte ich mich dazu zwingen, mich von ihm abzuwenden.
Die Angestellten trugen währenddessen unsere Taschen den breiten Kiesweg hinauf zu dem traumhaften, weißen Haus; dies war unser Hotel, „the first Star“. Es hatte zwei Stöcke und im ersten Stock erstreckte sich eine lange Reihe von tollen Balkonen, die mit hellblauen Munstern umrandet waren. Es war wirklich wunderschön; ich liebte sowieso die Farbkombination weiß-blau, also hatte es schon einen Pluspunkt bei mir. Es wirkte sofort einladend und als ich in die Lobby trat, kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Überall hangen prachtvolle Luster von den Decken, die glitzerndes Licht gaben. Ich folgte dem Angestellten zu Rezeption und blieb mit offenem Mund vor dem Portier stehen. Carlisle kam kurz nach mir an und übernahm das einchecken.
>>Das ist Esme Anne Platt und ich bin Carlisle Cullen. Wir sind hier, weil wir einen einwöchentlichen Aufenthalt hier im „the first Star“ gewonnen haben.<<
Dann hob er sein Ticket in die Höhe und streckte seine Hand zu mir, damit ich ihm auch mein Ticket geben konnte. Gedankenverloren griff ich in meine kleine Handtasche, in der das Ticket lag und gab es Carlisle in seine kühle Hand. Er schnappte es sich und gab es dann zusammen mit seinem eigenen beim Portier ab. Dieser beäugte die Tickets genau, schien dann aber der Meinung zu sein, dass mit ihnen alles in Ordnung war.
>>Einen Augenblick Mr. Ich hole Ihre Schlüssel!<<, rief er, als er sich umdrehte, und war dann auch schon verschwunden.
Ich spürte wie Carlisle mich ansah und wollte ihn wirklich nicht erwidern, da ich die Angst hatte, mich dann tatsächlich auf ihn zu stürzen, doch ich konnte nicht anders; ich musste ihn einfach ansehen. Langsam hob ich meinen Kopf und kniff die Augen etwas zusammen. Als ob das etwas bringen würde; ich sah ihn noch immer in seiner ganzen Schönheit. Ich biss mir auf die Unterlippe, um mein Verlangen runter zu schlucken und sah ihm dabei verzweifelt in die Augen. Es war wirklich nicht so einfach ihm zu widerstehen.
>>Was ist denn Esme? Du kannst mich kaum noch anschauen, geschweige denn berühren. Ist es wegen vorhin in der Kutsche? Wenn ich dir irgendwie zu nahe gekommen bin, tut es mir leid. Du brauchst nur ein Wort sagen und ich höre sofort auf...<<, beteuerte er mit ernster Stimmen, doch bevor er weiter sprechen konnte, hatte ich ihm schon das Wort abgeschnitten.
>>Nein, nein! Bitte hör doch auf damit. Du bist mir keinesfalls zu nahe gekommen. Es fällt mir ein bisschen schwer noch einen klaren Kopf zu bewahren, wenn ich dich ansehe oder berühre. Also glaub bitte nichts falsches. Ich fand es vorher wirklich schön.<< Ich versuchte mein rotes Gesicht zwischen meinen Haaren zu verstecken, doch ich war mir sicher, dass es auch nicht besonders viel half.
Dann hörte ich Carlisle lachen; es war ein ganz leises und sanftes Lachen.
>>Na dann ist ja gut. Bei mir ist es genau so. Ich dachte, es sei unmöglich sich noch mehr im Zaum zu halten als ich, aber anscheinend habe ich mich geirrt.<<
Mir huschte ein kleines Grinsen über mein, nun nicht mehr ganz so rotes, Gesicht. Ich hatte es schon während meiner kleinen Erklärung von Carlisle abgewandt, doch nun sah ich ihn wieder an. Sein Lächeln war einfach himmlisch.
>>Sir, Ihre Schlüssel!<<, rief der Page uns unsanft zu. Sah er denn nicht, dass wir uns unterhielten? Ach egal. Wir hätten eh nicht mehr weiter geredet. Vielleicht nur mehr gelacht, aber das konnten wir problemlos fortsetzten.
Carlisle drehte sich wieder zum Portier und nahm unsere Schlüssel entgegen. Ich hatte Zimmer Nummer 183 und Carlisle 185. Als er mir den Schlüssel reichte, versicherte er mir, dass unsere Zimmer nebeneinander liegen würden. Dann ging er voraus zur Treppe und ging ins erste Stockwerk. An der Wand waren kleine Pfeile aufgemalt. Der eine zeigte nach unten, von wo wir gerade gekommen waren, der andere in den Gang vor uns und der dritte auf die Stiegen, die nach oben führten. „1-150“ stand auf dem nach unten zeigenden Pfeil, „151-300“ auf dem in unserem Stockwerk und „301-450“ auf dem nach oben zeigenden. Als Carlisle sich wieder in Bewegung setzte und den langen Gang entlang schritt, merkte ich dass er recht gehabt hatte. Auf der rechten Seite waren alle geraden Zimmernummern geschrieben, die natürlich jeweils zu einem Zimmer führten, und links alle ungeraden. Juhuu, schon wieder links!
Als wir zu Nummer 180 gelangten, konnte ich schon abschätzen, welches mein Zimmer war. Dann war ich da. Vor mir lag eine weiße Zimmertür mit der weißen Nummer 183 in einem schwarzen Rechteck. Wow, das war sie also; meine Tür.
Gespannt blieb ich davor stehen und wartete, als würde mir von innen jemand die Türe aufmachen. Neben mir hörte ich ein leises kichern.
>>Geh doch einfach rein. Ich denke nicht dass sie dir extra einen Türen-Öffner bestellt haben.<< Mit diesen Worten nahm Carlisle den Schlüssel aus meiner Hand, welche er mit seiner striff und in mir schon wieder ein neues Kribbeln entfachte. Als Carlisle es bemerkte, zog er schnell seine Hand weg.
>>Okay also willst du heute noch schwimmen gehen? Es ist ja schon Abend und ich denke nicht, dass wir die ganze Nacht schwimmen können.<<
>>Jaaa, unbedingt! Ich liebe schwimmen<<, kreischte ich sofort.
>>Gut, also treffen wir uns in fünfzehn Minuten unten? Du musst nur wieder in die Lobby und dann einfach links die Türe hinaus, wieder ins freie. Dort müsste ein kleines Becken unter freiem Himmel sein.<<, erklärte Carlisle mir.
>>Woher weißt du das? Wir waren ja noch nie hier. Oder warst du schon einmal hier?<<, fragte ich verblüfft und ließ die halb geöffnete Türe vor mir unbeachtet.
>>Ähm, doch ich war schon einmal hier. Ich komme ja viel in der Welt rum als Arzt. Aber die Leute hier kennen mich mich nicht; ich war früher hier. Ich glaube, da war es noch nichteinmal gebaut.<<, sagte er nachdenklich.
Er war schoneinmal hier gewesen, doch das Hotel war noch nicht gebaut worden? War das denn überhaupt möglich? Anscheinend schon, sonst hätte Carlisle es ja auch nicht gesagt.
>>Okay. Also dann in fünfzehn Minuten unten.<<, rief ich ihm zu, als ich in mein Zimmer stürmte. Von draußen hörte ich noch ein leises Lachen, dann schloss ich die Tür und ich erblickte das Zimmer. Es war wunderschön. Alles in Gold-Weiß Tönen. Ich stand in einem kleinen Vorzimmer, welches zum hellen Zimmer führten. Doch im Gang war noch eine Türe, die das Badezimmer verschloss. Im Badezimmer stand eine prunkvolle Badewanne, die mit goldenen Mustern verziert war. Dann war da natürlich auch eine Toilette und ein Waschbecken, über dem ein ebenso prunkvoll verzierter Spiegel hing. Ich warf einen Blick hinein und sah mein Spiegelbild, welches bis über beide gespiegelten Backen grinste.
Dann stürmte ich auf das große Doppelbett, welches von einer beigen Decke bedeckt war, und ließ mich freudig darin versinken. So fühlten sich also die Betten in Wellness Hotels an? Mir gefielen sie. Sie waren wunderbar weich.
Erst nach ein paar Minuten der Freude bemerkte ich meinen Koffer, der zu meinen Füßen stand. Die Angestellten waren wirklich fleißig. Sie hatten ihn ruck zuck auf mein Zimmer gebracht, wahrscheinlich noch als ich an der Rezeption gestanden hatte. Ich öffnete ihn und kramte sofort meinen blauen Badeanzug heraus. Ich zog ihn mir in Windeseile an und schlang mir ein Handtuch, welches im Badezimmer gelegen hatte und die goldenen Muster des Hotels vorwiesen, um den Körper. Dann
band ich mir meine Haare, im Badezimmer, zu einem geflochtenen Zopf und schenkte mir noch ein letztes strahlendes Lächeln, bevor ich aus dem Zimmer ging.
Den Zimmerschlüssel hatte ich in meiner rechten Hand und sperrte damit das Zimmer zu.
Ob Carlisle wohl schon auf mich wartete? Bei dem Gedanken beeilte ich mich noch ein bisschen mehr. Doch mit dem Badeschlapfen, die auch im Badezimmer gelegen waren und ich nun anhatte, waren nicht zum Laufen gedacht.
Als ich endlich in der Lobby ankam drehte ich mich nach links und sah tatsächlich eine kleine, gläserne Türe, die nach draußen führte. Es wunderte mich, dass ich sie sofort gefunden hatte, da ich mich sonst schon im kleinsten Haus verlief.
Zuletzt von Peter_Facinelli<3 am Mo 01 Jun 2009, 22:17 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Kapitel 13: Der Kuss eines Engels! Teil 2
Der Kuss eines Engels! Teil 2
Ich kam hinaus an die warme Luft. Mittlerweile war es ja schon Ende Mai und es hatte so um die fünfundzwanzig Grad, obwohl die Sonne nicht mehr schien. Vor mir sah ich ein kleines Becken, welches von großen Steinen umrandet war. Niemand war im Becken, noch daneben. Ich war ganz alleine.
Ich sah zum Hotel hoch, an dessen Versade eine große Lichterkette aufgehängt war. Es war einfach wundervoll, richtig romantisch. Doch es waren keine Fenster zu sehen; also falls ich hier ertrinken würde, würde niemand es mitbekommen. Was für ein beruhigender Gedanke.
Langsam ließ ich das Handtuch sinken und legte es an den Rand des Beckens. Das Wasser glitzerte im Mondschein schwarz, doch es war keinesfalls beunruhigend.
Ich ließ den Schlüssel auf das Handtuch plumpsen und stieg dann langsam in das warme Wasser; es hatte mindestens dreißig Grad. Ich ließ mich in das angenehme Wasser fallen und schwamm ein paar Züge. Ich bemerkte, dass das Becken auch Unterwasser beleuchtet wurde. Das Licht von vier großen, flache Lampen schimmerten schwach an die Oberfläche. Im Vorbeischwimmen sah ich auch noch das schwache Spiegelblid von den vielen kleinen Sternen am Himmel.
Dann kam ich ans andere Ende des Beckens. Dort stützte ich meine Ellbogen am Beckenrand ab und sah gespannt zur kleinen Glastüre.
Und dann kam er. Ich sah eine schimmernde Gestalt durch die Tür kommen und erkannte Carlisle sofort. Doch dann blieb mein Herz fast stehen.
Er hatte kein T-Shirt an, und ich konnte seinen wundervollen Oberkörper sehen. Okay, ich hatte schon oft gesagt, dass Carlisle wunderschön war, doch jetzt sah ich ihn in einem noch schönerem Licht. Er sollte nur mehr oben-ohne unterwegs sein. Oder besser doch nicht, sonst würden auch andere ihn so sehen; doch ich wollte dass dieser Anblick nur mir gehörte.
Ich bemerkte sofort als er mich erblickte. Sein suchendes Gesicht verwandelte sich zu einem einzigen Funkeln. Er zeigte seine weißen Zähne und dann ließ auch er sein Handtuch fallen und kam ins Wasser. Es war als würde es uns verbinden. Sobald er die Wasseroberfläche berührt hatte, kam es mir so vor, als würde das Wasser diese Berührung an mich weitergeben. Ich spürte das bekannte Kribbeln und lehnte mich daraufhin etwas zurück. Er kam immer näher. Ich sah das Funkeln in seinen Augen. Wie ein Hai, der eine kleine Forelle anvisiert hatte. Ich war seine Beute. Doch ich war gerne seine Beute und ließ mich nur hängen. Der Hai würde mich erreichen und dann... Okay vielleicht war es nicht der beste Verglich, denn der Hai würde die Forelle fressen, und ich nahm jetzt mal nicht an, dass Carlisle mich fressen würde. Aber mich würde es auch nicht stören, wenn er es tun würde.
Nun war er nur mehr ein paar Meter von mir entfernt; das Kribbeln wurde immer stärker. Ich spürte seinen Blick auf mir Ruhen. Er kam immer näher und näher.
Als ich sein Gesicht direkt vor meinem sah, flüsterte er:
>>Hi!<< Ein einfaches „Hi“ löste in mir eine Welle des Glücks aus.
>>Hi.<<, flüsterte ich mit zittriger Stimme zurück.
Ich sah seinen Kopf immer näher zu meinem kommen. Er nahm mein Gesicht in seine rechte Hand und näherte sich versichtig. Nun berührten sich unserer Nasenspitzen. Ich atmete schnell ein und aus und sah ihm in die caramellbraunen Augen, die nur mehr so wenig von mir entfernt waren. Ich spürte seinen Atem; und dann spürte ich wie seine Lippen sich leicht an meine drückten. Es war so leicht, dass es nur ein Windhauch hätte sein können. Doch dann öffnete er seine Lippen leicht und umfassten meine Unterlippe. Dann war es um mich geschehen. Keine Selbstbeherrschung war mehr nötig. Ich nahm seinen Kopf in meine Hände, schloss die Augen und erwiderte seinen Kuss. In mir explodierte etwas; ich hatte noch nie größeres Glück gefühlt. Seine kalten und meine warmen Lippen verschmolzen miteinander.
Es war einfach perfekt. Dann löste er seine Lippen zart von meinen und begann meinen Hals zu küssen. Ich fühlte wie er seine Hände in meinen Rücken grub und mich fest an sich drückte. Nun konnte ich seinen Oberkörper an meinem spüren.
Carlisles Lippen pressten sich an meinen Hals und ich genoss es nur. Doch dann spürte ich etwas. Er biss mich! Oder bessergesagt, er knabberte an mir. Ich spürte wie sich mein Mund zu einem Lächeln verzog. Er war so zart.
So ging das noch eine ganze Weile, bis er wieder zu meinem Gesicht kam und meine Lippen küsste. Er drückte mich noch immer fest an sich und ich hielt seinen Kopf in meinen Händen. Nie im Leben hätte ich mir erträumen lassen, dass es etwas so wundervolles auf dieser Welt gab. Ich wurde von einem Engel geküsst.
Dann wurde der Druck an meinem Rücken weniger und unsere Lippen lösten sich langsam von einander. Wir sahen und zittrig in die Augen. Seine waren so hell, wie ich sie noch nie vorher gesehen hatte; obwohl es Nacht war.
Carlisle nahm still meine Hand und führte mich in die Mitte des Beckens. Dann nahm er mich auf seine starken Arme- ich fühlte jeden einzelnen Muskel unter meinen Beinen- und trug mich durchs Wasser zu der Seite des Beckens, die nicht beim Hotel lag. Er blieb stehen und flüsterte:
>>Schau! Man kann von hier aus ganz Seattle sehen.<<
Und damit hatte er recht. Ich sah von dem Berg, auf dem wir waren, hinunter in die Stadt. Überall flimmerten kleine Lichter; es war magisch.
Dann drehte ich meinen Kopf wieder zu seinem und wir gaben uns einen leidenschaftlichen Kuss, der niemals aufzuhören schien.
Ich kam hinaus an die warme Luft. Mittlerweile war es ja schon Ende Mai und es hatte so um die fünfundzwanzig Grad, obwohl die Sonne nicht mehr schien. Vor mir sah ich ein kleines Becken, welches von großen Steinen umrandet war. Niemand war im Becken, noch daneben. Ich war ganz alleine.
Ich sah zum Hotel hoch, an dessen Versade eine große Lichterkette aufgehängt war. Es war einfach wundervoll, richtig romantisch. Doch es waren keine Fenster zu sehen; also falls ich hier ertrinken würde, würde niemand es mitbekommen. Was für ein beruhigender Gedanke.
Langsam ließ ich das Handtuch sinken und legte es an den Rand des Beckens. Das Wasser glitzerte im Mondschein schwarz, doch es war keinesfalls beunruhigend.
Ich ließ den Schlüssel auf das Handtuch plumpsen und stieg dann langsam in das warme Wasser; es hatte mindestens dreißig Grad. Ich ließ mich in das angenehme Wasser fallen und schwamm ein paar Züge. Ich bemerkte, dass das Becken auch Unterwasser beleuchtet wurde. Das Licht von vier großen, flache Lampen schimmerten schwach an die Oberfläche. Im Vorbeischwimmen sah ich auch noch das schwache Spiegelblid von den vielen kleinen Sternen am Himmel.
Dann kam ich ans andere Ende des Beckens. Dort stützte ich meine Ellbogen am Beckenrand ab und sah gespannt zur kleinen Glastüre.
Und dann kam er. Ich sah eine schimmernde Gestalt durch die Tür kommen und erkannte Carlisle sofort. Doch dann blieb mein Herz fast stehen.
Er hatte kein T-Shirt an, und ich konnte seinen wundervollen Oberkörper sehen. Okay, ich hatte schon oft gesagt, dass Carlisle wunderschön war, doch jetzt sah ich ihn in einem noch schönerem Licht. Er sollte nur mehr oben-ohne unterwegs sein. Oder besser doch nicht, sonst würden auch andere ihn so sehen; doch ich wollte dass dieser Anblick nur mir gehörte.
Ich bemerkte sofort als er mich erblickte. Sein suchendes Gesicht verwandelte sich zu einem einzigen Funkeln. Er zeigte seine weißen Zähne und dann ließ auch er sein Handtuch fallen und kam ins Wasser. Es war als würde es uns verbinden. Sobald er die Wasseroberfläche berührt hatte, kam es mir so vor, als würde das Wasser diese Berührung an mich weitergeben. Ich spürte das bekannte Kribbeln und lehnte mich daraufhin etwas zurück. Er kam immer näher. Ich sah das Funkeln in seinen Augen. Wie ein Hai, der eine kleine Forelle anvisiert hatte. Ich war seine Beute. Doch ich war gerne seine Beute und ließ mich nur hängen. Der Hai würde mich erreichen und dann... Okay vielleicht war es nicht der beste Verglich, denn der Hai würde die Forelle fressen, und ich nahm jetzt mal nicht an, dass Carlisle mich fressen würde. Aber mich würde es auch nicht stören, wenn er es tun würde.
Nun war er nur mehr ein paar Meter von mir entfernt; das Kribbeln wurde immer stärker. Ich spürte seinen Blick auf mir Ruhen. Er kam immer näher und näher.
Als ich sein Gesicht direkt vor meinem sah, flüsterte er:
>>Hi!<< Ein einfaches „Hi“ löste in mir eine Welle des Glücks aus.
>>Hi.<<, flüsterte ich mit zittriger Stimme zurück.
Ich sah seinen Kopf immer näher zu meinem kommen. Er nahm mein Gesicht in seine rechte Hand und näherte sich versichtig. Nun berührten sich unserer Nasenspitzen. Ich atmete schnell ein und aus und sah ihm in die caramellbraunen Augen, die nur mehr so wenig von mir entfernt waren. Ich spürte seinen Atem; und dann spürte ich wie seine Lippen sich leicht an meine drückten. Es war so leicht, dass es nur ein Windhauch hätte sein können. Doch dann öffnete er seine Lippen leicht und umfassten meine Unterlippe. Dann war es um mich geschehen. Keine Selbstbeherrschung war mehr nötig. Ich nahm seinen Kopf in meine Hände, schloss die Augen und erwiderte seinen Kuss. In mir explodierte etwas; ich hatte noch nie größeres Glück gefühlt. Seine kalten und meine warmen Lippen verschmolzen miteinander.
Es war einfach perfekt. Dann löste er seine Lippen zart von meinen und begann meinen Hals zu küssen. Ich fühlte wie er seine Hände in meinen Rücken grub und mich fest an sich drückte. Nun konnte ich seinen Oberkörper an meinem spüren.
Carlisles Lippen pressten sich an meinen Hals und ich genoss es nur. Doch dann spürte ich etwas. Er biss mich! Oder bessergesagt, er knabberte an mir. Ich spürte wie sich mein Mund zu einem Lächeln verzog. Er war so zart.
So ging das noch eine ganze Weile, bis er wieder zu meinem Gesicht kam und meine Lippen küsste. Er drückte mich noch immer fest an sich und ich hielt seinen Kopf in meinen Händen. Nie im Leben hätte ich mir erträumen lassen, dass es etwas so wundervolles auf dieser Welt gab. Ich wurde von einem Engel geküsst.
Dann wurde der Druck an meinem Rücken weniger und unsere Lippen lösten sich langsam von einander. Wir sahen und zittrig in die Augen. Seine waren so hell, wie ich sie noch nie vorher gesehen hatte; obwohl es Nacht war.
Carlisle nahm still meine Hand und führte mich in die Mitte des Beckens. Dann nahm er mich auf seine starken Arme- ich fühlte jeden einzelnen Muskel unter meinen Beinen- und trug mich durchs Wasser zu der Seite des Beckens, die nicht beim Hotel lag. Er blieb stehen und flüsterte:
>>Schau! Man kann von hier aus ganz Seattle sehen.<<
Und damit hatte er recht. Ich sah von dem Berg, auf dem wir waren, hinunter in die Stadt. Überall flimmerten kleine Lichter; es war magisch.
Dann drehte ich meinen Kopf wieder zu seinem und wir gaben uns einen leidenschaftlichen Kuss, der niemals aufzuhören schien.
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Kapitel 14: Verlangen!
Verlangen! Teil 1:
Ich lag in Carlisles straken Armen und wünschte mir nichts sehnlicher, als für immer so bei ihm zu sein. Jedes Mal wenn wir uns küssten, schlug mein Herz so wild, dass ich fast durchgedreht wäre. Ich hatte nie etwas mehr gewollt als Carlisle. Er war alles was ich zum Leben brauchte. Doch wenn ich daran dachte, dass ich nur eine Woche mit ihm hatte, überkam mich Trauer. Zu Hause durften wir nicht zusammen sein. Meine Eltern sahen sich nach einem geeigneten Mann für mich um und würden Carlisle ganz sicher nicht akzeptieren. Wir würden uns noch zu wenig lange kennen, und dass man der Liebe sowieso nicht trauen könnte. Das würden meine Eltern zu meinem Mann der Träume sagen. Doch im Moment kümmerte es mich wenig, was sie sagen würden. Sie waren nicht da und was sie nicht wussten, konnte sie auch nicht stören.
Als sich unsere Lippen voneinander lösten, sahen wir uns tief in die Augen. Carlisle war so wunderschön und vollkommen perfekt. Ich war das glücklichste Mädchen der ganzen Welt, wenn ich in sein perfektes Gesicht sehen, und es berühren durfte. Seine Haare hingen wild hinunter- sie waren schon etwas nass vom Wasser; außerdem war ich mit meinen Händen hindurch gefahren, während wir uns geküsst hatten.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als mich ein Zittern packte. Ich hatte es bis jetzt nicht gemerkt, da das Glücksgefühl alle anderen Gefühle verdrängt hatte, aber mir war ganz eindeutig kalt. Ich wunderte mich und wurde immer wieder von einem Zittern gepackt. Das Wasser kam mir nun viel kälter vor, als ich es eigentlich empfunden hatte und nun merkte ich auch, dass Carlisles muskulöse Hände, nicht die Wärme ausstrahlten, die ich eigentlich erwartet hatte. Doch ich brauchte keine Wärme, wenn er bei mir war.
>>Na was hältst du davon, wenn wir jetzt ins Warme gehen? Du zitterst ja wie ein kleines Mäuschen.<<
Carlisle sah mir dabei liebevoll in die Augen und ließ mich dabei nicht aus seinem kräftigen Griff. Seine Augen strahlten die Wärme aus, die mir seine Hände nicht geben konnten. Mir wurde richtig heiß, wenn ich ihn ansah.
>>Na toll. Ich weiß doch, dass ich klein bin! Musst du es mir so eindeutig sagen?<<, fragte ich ihn lachend.
>>Ich will aber noch nicht hinauf gehen. Dann muss ich in mein Zimmer und baden gehen und dann liege ich nicht mehr in deinen Armen.<<, rief ich ihm trotzig zu, woraufhin er wieder sein engelhaftes Lachen lachte.
>>Ach was, es ist doch wirklich nicht so toll, bei mir zu kleben oder? Außerdem wird dich das Baden wieder aufwärmen. Wir haben noch sieben weiter Tage, da haben wir noch genug Zeit um beieinander zu sein.<<
>>Nein! Ich liebe es bei dir zu kleben. Wirklich! Ich kann mir nichts Tolleres vorstellen. Und ich brauche kein Bad, es sei denn du kommst mit mir mit!<<
Carlisle lachte wieder und lies mich sanft aus seinem Griff frei- ganz zu meinem Widerwillen.
>>Okay, du kleine Klette.<<, sagte er liebevoll und stupste seine Nase an meine. >>Aber aus dem gemeinsamen Baden wird wohl nichts. Nicht dass ich nicht wollen würde, ich kann einfach nicht.<<
Dann nahm er meine Hand un ging zum Ausgang des Beckens. Ich tapste hinter ihm her und lies mich von seiner Hand führen. Ich hätte ihn sowieso nicht aufhalten können, egal wie sehr ich es versucht hätte. Dennoch sträubte ich mich etwas dagegen. Was meinte er eigentlich damit, er könnte nicht? Natürlich konnte er! Aber vielleicht war ich zu stürmisch. Ich konnte mich nur nicht beherrschen wenn er bei mir war, und ehrlich gesagt, wollte ich es auch gar nicht.
Am Beckenrand angekommen, stiegen wir aus dem warmen Wasser. Da fiel mir auf, dass es vielleicht gar keine so schlechte Idee war, jetzt ein heißes Bad zu nehmen. Wenn ich an das heiße Wasser dachte, das meinen Körper hinunter fließen würde, bekam ich eine Gänsehaut. Es würde wirklich sehr angenehm werden. Doch das hieß, dass ich nicht mehr bei Carlisle sein konnte. Und wenn ich aus der Badewanne steigen und mich in ein dickes Handtuch wickeln würde, würde ich ganz sicher innerhalb von ein paar Minuten einschlafen. Wie dumm, dass jede angenehme Sache auch einen Hacken hatte. Doch mir würde es nicht schwer fallen eine Entscheidung zu treffen; in jeder Situation meines Lebens würde ich Carlisle wählen, egal in welcher.
Carlisle hob unsere Handtücher auf und reichte mir meinen Schlüssel. Sobald sich unsere Hände berührten, begann mein Herz schneller zu schlagen und ich hätte schwören können, dass Carlisle es genau gehört hatte.
Ich bereitete mich schon darauf vor, das unangenehme Gefühl zu spüren, welches ich immer hatte bevor ich rot wurde, doch es kam nicht. Okay, ich konnte es verstehen. Mittlerweile war schon so einiges passiert, das so peinlich war, dass ich einen Grund hatte rot zu werden.
Wir gingen zur kleinen, gläsernen Türe, die Carlisle mir charmant aufhielt. Er stellte sich etwas näher zu mir, sodass sich unsere Körper fast berührten. Ich machte mich extra noch etwas breiter, und dann berührte ich mit meinem Rücken seinen Oberkörper. Ich spürte seinen durchtrainierten Bauch an meinem Körper. Sofort ging mein Atem zittrig und ich spürte das Verlangen, jeden Zentimeter seines tollen Oberkörpers zu berühren. Ich blieb ohne nachzudenken stehen und musste meine Augen schließen, damit ich mich nicht auf ihn stürzen konnte. Ich musste mich wirklich anstrengen und atmete laut ein und aus, also ich plötzlich etwas spürte. Carlisles kühle Hände berührten mich sanft an meinem Rücken und wanderten langsam nach vorne zu meinem Bauch. Als sie mich umschlugen hielten, griff ich zu ihnen und legte meine Hände auf seine. Dann spürte ich Carlisles Atme auf meinem Nacken, wo sich in diesem Moment alle feinen Härchen aufstellten. Dann legte er seine Lippen an meinen Hals und küssten mich sanft, aber auch verlangend.
Es machte mich fertig, dass ich in einer solchen Position da stand. Ich konnte nichts machen, nicht die Initiative ergreifen. Am liebsten hätte ich seine zarten Küsse viel heftiger gespürt, sodass ich mein Verlangen stillen konnte. Doch so wie er mich küsste, war es immer um ein bisschen zu wenig und mich fast ausrasten ließ. Doch genau das machte auch den Reiz aus und ich wollte eigentlich nichts anderes, als das was er schon tat. Ich hatte meine Augen genüsslich geschlossen und spürte wie sich seine Hände wieder zurück zogen. Ich wollte schon einen trotzigen Laut von mir geben, als ich dachte, er würde auch seine Lippen von mir lösen und mit mir fort gehen. Doch in Wirklichkeit küsste er mich sogar noch ein bisschen heftiger und fuhr mit seinen Händen wieder zurück zu meinem Rücken, wo mein Badeanzug einen großen Rückenausschnitt hatte. Ich fühlte seine kühlen Hände auf meinem Rücken, der sofort wieder heiß geworden war, als Carlisle mich berührt hatte. Es war so angenehm seine Hände auf meiner Haut zu spüren. Nun fuhr er mit seinen Händen in meinen Rückenausschnitt und meine Taille entlang. Ich spürte seine Zunge an meinem Hals und wie er seine Zähne leicht an meinen Hals legte. Genau als es für mich am reizvollsten war, zog er seine Hände rasch weg und entfernte sein Gesicht vollkommen von meinem Hals.
>>Esme, wir sollten jetzt wirklich auf unsere Zimmer gehen. Es ist schon sehr spät und ich bin müde.<<
Ich sah ihn besorgt an. Carlisle presste seine Lippen aneinander und weichte meinem Blick aus. War ihm das zu schnell gegangen? Ich kam mir richtig fordernd vor. Ich hatte noch keinen anderen Mann geküsst außer Carlisle, also konnte ich mein Verhalten nicht vergleichen. Doch ich war mir sicher, dass es an Carlisle lag, dass ich versessen davon war, dass er mich berührte. Ich könnte mir nicht vorstellen, einen anderen Mann so zu begehren wie Carlisle.
Er hielt die Türe jetzt demonstrativ auf, und forderte mich dazu auf, hindurch zu gehen. Wie hatte er sie eigentlich vorher aufgehalten? Eigentlich interessierte es mich nicht wirklich, und so ging ich durch die schmal Tür, ohne noch einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden. Viel wichtiger war im Moment, was gerade passiert war. Es war genau so wie am Anfang; bevor wir uns geküsst hatten. Es war, als würde er mich nicht wollen. Doch er hatte mich ja geküsst. Das bewies es doch, oder?
Im Empfangssaal des Hotels war kein einziger Mensch zu sehen. Der Raum war nichteinmal vollkommen beleuchtet; gerade so, dass man noch hindurch gehen konnte und jedes Möbelstück sah. Anscheinend waren die Angestellten auch schon schlafen gegangen, und die die Nachts aufpassten schon ziemlich müde.
Ich ging die Treppe hinauf und dann den langen Flur entlang zu unseren Zimmern. Ich hörte hinter mir keinen einzigen Schritt von Carlisle; nicht einmal einen Lufthauch. Ich war mir nicht ganz sicher ob er überhaupt hinter mir war, aber dann wagte ich einen flüchtigen Blick über meine Schulter. Ich tat so, als juckte mich dort etwas. Da sah ich dass er lautlos hinter mir ging. Er hatte seine rechte Hand zu einer Faust geballt, die er sich an den Mund hielt. Er atmete tief in sie hinein und murmelte dann etwas mit geschlossenen Augen. Länger sah ich ihn nicht an; wenn er mich erwischt hätte, wäre mir das mehr als nur peinlich gewesen.
Wir waren an unseren Zimmern angekommen und ich stellte mich nahe zu meiner Tür, damit Carlisle ungehindert an mir vorbei kam. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er mich jetzt gerne berühren wollte. Dann drehte ich mich noch einmal zu ihm um und sah ihm vorsichtig ins Gesicht.
>>Ich hoffe du kannst gut schlafen. Bis Morgen früh dann.<<, sagte er höflich. Doch er war zu höflich; so als wäre ich eine Bekannte. Ich hatte mir gedacht, dass wir diese Höflichkeit schon hinter uns gelassen hatten.
Ich nickte ihm zu und schluckte. Als er seine Tür aufschloss und darin verschwand, blieb ich noch ein paar Sekunden am Gang stehen. Ich hatte keinen Gute-Nacht-Kuss bekommen. Verunsichert atmete ich ein und ging dann ebenfalls in mein Zimmer.
Nun sah ich das Zimmer und es kam mir nicht einmal ansatzweise so schön vor, wie ich es in Erinnerung hatte. Toll, es war weiß und golden, aber was war daran schon so schön? Es war halt ein ganz normales Zimmer. Frustriert warf ich den Schlüssel aufs Bett und machte mich sofort auf ins Bad, um mich zu baden. Ich hatte nicht mal die geringste Lust jetzt ein heißes Bad zu nehmen, also duschte ich mich so schnell wie möglich und stieg dann wieder aus der schönen Badewanne. Dann merkte ich, dass ich noch immer meinen gebundenen Pferdeschwanz trug und entfernte das Band unsanft aus meinen Haaren. Ich schlang mir das Handtuch um meinen Körper und sah mich in den Spiegel. Von dem heißen Wasser war mein Gesicht leicht gerötet und meinen Haare hangen wild von meinem Kopf. Ich sah so aus, als wäre ich gerade wieder von den Toten auferstanden. Einfach grauenvoll. Noch frustrierter über meinen Anblick ließ ich mich aufs Bett plumpsen. Es war wirklich angenehm weich. Hätte ich jetzt meine Augen geschlossen, wäre ich auf der Stelle eingeschlafen. Doch eigentlich wollte ich auch nicht schlafen. Meine Gedanken kreisten noch immer um die verschiedenen Carlisles, die ich an diesem Abend gesehen hatte. Zuerst der, der mich liebevoll geküsst hatte, dann der der mich fordernd geküsst hatte und dann der, der mich zurückgewiesen hatte. Und dann sah ich noch den anscheinend verwirrten Carlisle, der verzweifelt in seine geballte Faust gemurmelt hatte, vor meinem geistigen Auge. Was war bloß los mit diesem Typen, der mir so gekonnt den Verstand geraubt hatte?
Als ich so da lag und nachdachte, verging eine Weile, denn als ich mich aufsetzte, waren meine Haare fast getrocknet. Ich fühlte wie sie noch wilder von meinem Kopf standen. Ich hatte viele Locken, die auch an meinem Pferdeschwanz liegen mussten. Ich seufzte und macht mich dann daran, ein Nachthemd aus meinem Koffer zu holen. Ich wollte ihn jetzt wirklich nicht mehr auspacken. Ich kramte in dem großen Gepäck als ich verärgert aufgab. Ich hatte mein Nachtgewand vergessen! Wie dämlich musste man denn sein? Genau das, was eines der wichtigsten Sachen war vergaß ich natürlich wieder. Das passierte auch nur mir. Schnell prüfte ich, ob ich noch etwas vergessen hatte, doch es schien alles da zu sein; wenigstens meine Unterwäsche hatte ich nicht vergessen. Von der kramte ich jetzt auch ein schwarzes, rüschiges Exemplar heraus, bei dem BH und Unterhose perfekt zusammen passten. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich meine schönste Unterwäsche mit hatten Wieso eigentlich? Es war doch egal, welche Unterwäsche ich trug. Ich zog mir die Unterwäsche an und überlegte dann, was ich zum Schlafen benutzen konnte. Ich saß ca. fünf Minuten auf dem Bett, ohne mit meinen Überlegungen weiter zu kommen. Schließlich beschloss ich, den Bademantel, der im Badezimmer hing, anzuziehen. Doch auch so war mir noch kalt. Man hätte doch meinen müssen, es wäre warm, Anfang Juni oder? Anscheinend wollte es das Schicksal, dass ich von einer unangenehmen Situation rutschte, denn ich wusste keinen anderen Ausweg, als Carlisle um ein Hemd zu bitten. Ich hatte nur unbequeme Kleider mit. Vielleicht würde er es mir wirklich geben. Wiederwillig stand ich vom weichen Bett auf und schleppte mich zu meine Tür. Ich machte sie zaghaft auf und blieb unschlüssig vor Carlisles stehen. Sollte ich wirklich klopfen? Ach was soll's.
Vorsichtig klopfte ich an Carlisles Tür. Als ich langsame Schritte hörte, zog ich meinen Bademantel noch enger zusammen, als würde ich mich so verstecken können. Dann öffnete Carlisle die Türe und sah mich an. Er selbst stand nur in Boxershorts vor mir. Wieso mussten verrückte Typen immer die Gutaussehendsten sein?
Ich lag in Carlisles straken Armen und wünschte mir nichts sehnlicher, als für immer so bei ihm zu sein. Jedes Mal wenn wir uns küssten, schlug mein Herz so wild, dass ich fast durchgedreht wäre. Ich hatte nie etwas mehr gewollt als Carlisle. Er war alles was ich zum Leben brauchte. Doch wenn ich daran dachte, dass ich nur eine Woche mit ihm hatte, überkam mich Trauer. Zu Hause durften wir nicht zusammen sein. Meine Eltern sahen sich nach einem geeigneten Mann für mich um und würden Carlisle ganz sicher nicht akzeptieren. Wir würden uns noch zu wenig lange kennen, und dass man der Liebe sowieso nicht trauen könnte. Das würden meine Eltern zu meinem Mann der Träume sagen. Doch im Moment kümmerte es mich wenig, was sie sagen würden. Sie waren nicht da und was sie nicht wussten, konnte sie auch nicht stören.
Als sich unsere Lippen voneinander lösten, sahen wir uns tief in die Augen. Carlisle war so wunderschön und vollkommen perfekt. Ich war das glücklichste Mädchen der ganzen Welt, wenn ich in sein perfektes Gesicht sehen, und es berühren durfte. Seine Haare hingen wild hinunter- sie waren schon etwas nass vom Wasser; außerdem war ich mit meinen Händen hindurch gefahren, während wir uns geküsst hatten.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als mich ein Zittern packte. Ich hatte es bis jetzt nicht gemerkt, da das Glücksgefühl alle anderen Gefühle verdrängt hatte, aber mir war ganz eindeutig kalt. Ich wunderte mich und wurde immer wieder von einem Zittern gepackt. Das Wasser kam mir nun viel kälter vor, als ich es eigentlich empfunden hatte und nun merkte ich auch, dass Carlisles muskulöse Hände, nicht die Wärme ausstrahlten, die ich eigentlich erwartet hatte. Doch ich brauchte keine Wärme, wenn er bei mir war.
>>Na was hältst du davon, wenn wir jetzt ins Warme gehen? Du zitterst ja wie ein kleines Mäuschen.<<
Carlisle sah mir dabei liebevoll in die Augen und ließ mich dabei nicht aus seinem kräftigen Griff. Seine Augen strahlten die Wärme aus, die mir seine Hände nicht geben konnten. Mir wurde richtig heiß, wenn ich ihn ansah.
>>Na toll. Ich weiß doch, dass ich klein bin! Musst du es mir so eindeutig sagen?<<, fragte ich ihn lachend.
>>Ich will aber noch nicht hinauf gehen. Dann muss ich in mein Zimmer und baden gehen und dann liege ich nicht mehr in deinen Armen.<<, rief ich ihm trotzig zu, woraufhin er wieder sein engelhaftes Lachen lachte.
>>Ach was, es ist doch wirklich nicht so toll, bei mir zu kleben oder? Außerdem wird dich das Baden wieder aufwärmen. Wir haben noch sieben weiter Tage, da haben wir noch genug Zeit um beieinander zu sein.<<
>>Nein! Ich liebe es bei dir zu kleben. Wirklich! Ich kann mir nichts Tolleres vorstellen. Und ich brauche kein Bad, es sei denn du kommst mit mir mit!<<
Carlisle lachte wieder und lies mich sanft aus seinem Griff frei- ganz zu meinem Widerwillen.
>>Okay, du kleine Klette.<<, sagte er liebevoll und stupste seine Nase an meine. >>Aber aus dem gemeinsamen Baden wird wohl nichts. Nicht dass ich nicht wollen würde, ich kann einfach nicht.<<
Dann nahm er meine Hand un ging zum Ausgang des Beckens. Ich tapste hinter ihm her und lies mich von seiner Hand führen. Ich hätte ihn sowieso nicht aufhalten können, egal wie sehr ich es versucht hätte. Dennoch sträubte ich mich etwas dagegen. Was meinte er eigentlich damit, er könnte nicht? Natürlich konnte er! Aber vielleicht war ich zu stürmisch. Ich konnte mich nur nicht beherrschen wenn er bei mir war, und ehrlich gesagt, wollte ich es auch gar nicht.
Am Beckenrand angekommen, stiegen wir aus dem warmen Wasser. Da fiel mir auf, dass es vielleicht gar keine so schlechte Idee war, jetzt ein heißes Bad zu nehmen. Wenn ich an das heiße Wasser dachte, das meinen Körper hinunter fließen würde, bekam ich eine Gänsehaut. Es würde wirklich sehr angenehm werden. Doch das hieß, dass ich nicht mehr bei Carlisle sein konnte. Und wenn ich aus der Badewanne steigen und mich in ein dickes Handtuch wickeln würde, würde ich ganz sicher innerhalb von ein paar Minuten einschlafen. Wie dumm, dass jede angenehme Sache auch einen Hacken hatte. Doch mir würde es nicht schwer fallen eine Entscheidung zu treffen; in jeder Situation meines Lebens würde ich Carlisle wählen, egal in welcher.
Carlisle hob unsere Handtücher auf und reichte mir meinen Schlüssel. Sobald sich unsere Hände berührten, begann mein Herz schneller zu schlagen und ich hätte schwören können, dass Carlisle es genau gehört hatte.
Ich bereitete mich schon darauf vor, das unangenehme Gefühl zu spüren, welches ich immer hatte bevor ich rot wurde, doch es kam nicht. Okay, ich konnte es verstehen. Mittlerweile war schon so einiges passiert, das so peinlich war, dass ich einen Grund hatte rot zu werden.
Wir gingen zur kleinen, gläsernen Türe, die Carlisle mir charmant aufhielt. Er stellte sich etwas näher zu mir, sodass sich unsere Körper fast berührten. Ich machte mich extra noch etwas breiter, und dann berührte ich mit meinem Rücken seinen Oberkörper. Ich spürte seinen durchtrainierten Bauch an meinem Körper. Sofort ging mein Atem zittrig und ich spürte das Verlangen, jeden Zentimeter seines tollen Oberkörpers zu berühren. Ich blieb ohne nachzudenken stehen und musste meine Augen schließen, damit ich mich nicht auf ihn stürzen konnte. Ich musste mich wirklich anstrengen und atmete laut ein und aus, also ich plötzlich etwas spürte. Carlisles kühle Hände berührten mich sanft an meinem Rücken und wanderten langsam nach vorne zu meinem Bauch. Als sie mich umschlugen hielten, griff ich zu ihnen und legte meine Hände auf seine. Dann spürte ich Carlisles Atme auf meinem Nacken, wo sich in diesem Moment alle feinen Härchen aufstellten. Dann legte er seine Lippen an meinen Hals und küssten mich sanft, aber auch verlangend.
Es machte mich fertig, dass ich in einer solchen Position da stand. Ich konnte nichts machen, nicht die Initiative ergreifen. Am liebsten hätte ich seine zarten Küsse viel heftiger gespürt, sodass ich mein Verlangen stillen konnte. Doch so wie er mich küsste, war es immer um ein bisschen zu wenig und mich fast ausrasten ließ. Doch genau das machte auch den Reiz aus und ich wollte eigentlich nichts anderes, als das was er schon tat. Ich hatte meine Augen genüsslich geschlossen und spürte wie sich seine Hände wieder zurück zogen. Ich wollte schon einen trotzigen Laut von mir geben, als ich dachte, er würde auch seine Lippen von mir lösen und mit mir fort gehen. Doch in Wirklichkeit küsste er mich sogar noch ein bisschen heftiger und fuhr mit seinen Händen wieder zurück zu meinem Rücken, wo mein Badeanzug einen großen Rückenausschnitt hatte. Ich fühlte seine kühlen Hände auf meinem Rücken, der sofort wieder heiß geworden war, als Carlisle mich berührt hatte. Es war so angenehm seine Hände auf meiner Haut zu spüren. Nun fuhr er mit seinen Händen in meinen Rückenausschnitt und meine Taille entlang. Ich spürte seine Zunge an meinem Hals und wie er seine Zähne leicht an meinen Hals legte. Genau als es für mich am reizvollsten war, zog er seine Hände rasch weg und entfernte sein Gesicht vollkommen von meinem Hals.
>>Esme, wir sollten jetzt wirklich auf unsere Zimmer gehen. Es ist schon sehr spät und ich bin müde.<<
Ich sah ihn besorgt an. Carlisle presste seine Lippen aneinander und weichte meinem Blick aus. War ihm das zu schnell gegangen? Ich kam mir richtig fordernd vor. Ich hatte noch keinen anderen Mann geküsst außer Carlisle, also konnte ich mein Verhalten nicht vergleichen. Doch ich war mir sicher, dass es an Carlisle lag, dass ich versessen davon war, dass er mich berührte. Ich könnte mir nicht vorstellen, einen anderen Mann so zu begehren wie Carlisle.
Er hielt die Türe jetzt demonstrativ auf, und forderte mich dazu auf, hindurch zu gehen. Wie hatte er sie eigentlich vorher aufgehalten? Eigentlich interessierte es mich nicht wirklich, und so ging ich durch die schmal Tür, ohne noch einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden. Viel wichtiger war im Moment, was gerade passiert war. Es war genau so wie am Anfang; bevor wir uns geküsst hatten. Es war, als würde er mich nicht wollen. Doch er hatte mich ja geküsst. Das bewies es doch, oder?
Im Empfangssaal des Hotels war kein einziger Mensch zu sehen. Der Raum war nichteinmal vollkommen beleuchtet; gerade so, dass man noch hindurch gehen konnte und jedes Möbelstück sah. Anscheinend waren die Angestellten auch schon schlafen gegangen, und die die Nachts aufpassten schon ziemlich müde.
Ich ging die Treppe hinauf und dann den langen Flur entlang zu unseren Zimmern. Ich hörte hinter mir keinen einzigen Schritt von Carlisle; nicht einmal einen Lufthauch. Ich war mir nicht ganz sicher ob er überhaupt hinter mir war, aber dann wagte ich einen flüchtigen Blick über meine Schulter. Ich tat so, als juckte mich dort etwas. Da sah ich dass er lautlos hinter mir ging. Er hatte seine rechte Hand zu einer Faust geballt, die er sich an den Mund hielt. Er atmete tief in sie hinein und murmelte dann etwas mit geschlossenen Augen. Länger sah ich ihn nicht an; wenn er mich erwischt hätte, wäre mir das mehr als nur peinlich gewesen.
Wir waren an unseren Zimmern angekommen und ich stellte mich nahe zu meiner Tür, damit Carlisle ungehindert an mir vorbei kam. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er mich jetzt gerne berühren wollte. Dann drehte ich mich noch einmal zu ihm um und sah ihm vorsichtig ins Gesicht.
>>Ich hoffe du kannst gut schlafen. Bis Morgen früh dann.<<, sagte er höflich. Doch er war zu höflich; so als wäre ich eine Bekannte. Ich hatte mir gedacht, dass wir diese Höflichkeit schon hinter uns gelassen hatten.
Ich nickte ihm zu und schluckte. Als er seine Tür aufschloss und darin verschwand, blieb ich noch ein paar Sekunden am Gang stehen. Ich hatte keinen Gute-Nacht-Kuss bekommen. Verunsichert atmete ich ein und ging dann ebenfalls in mein Zimmer.
Nun sah ich das Zimmer und es kam mir nicht einmal ansatzweise so schön vor, wie ich es in Erinnerung hatte. Toll, es war weiß und golden, aber was war daran schon so schön? Es war halt ein ganz normales Zimmer. Frustriert warf ich den Schlüssel aufs Bett und machte mich sofort auf ins Bad, um mich zu baden. Ich hatte nicht mal die geringste Lust jetzt ein heißes Bad zu nehmen, also duschte ich mich so schnell wie möglich und stieg dann wieder aus der schönen Badewanne. Dann merkte ich, dass ich noch immer meinen gebundenen Pferdeschwanz trug und entfernte das Band unsanft aus meinen Haaren. Ich schlang mir das Handtuch um meinen Körper und sah mich in den Spiegel. Von dem heißen Wasser war mein Gesicht leicht gerötet und meinen Haare hangen wild von meinem Kopf. Ich sah so aus, als wäre ich gerade wieder von den Toten auferstanden. Einfach grauenvoll. Noch frustrierter über meinen Anblick ließ ich mich aufs Bett plumpsen. Es war wirklich angenehm weich. Hätte ich jetzt meine Augen geschlossen, wäre ich auf der Stelle eingeschlafen. Doch eigentlich wollte ich auch nicht schlafen. Meine Gedanken kreisten noch immer um die verschiedenen Carlisles, die ich an diesem Abend gesehen hatte. Zuerst der, der mich liebevoll geküsst hatte, dann der der mich fordernd geküsst hatte und dann der, der mich zurückgewiesen hatte. Und dann sah ich noch den anscheinend verwirrten Carlisle, der verzweifelt in seine geballte Faust gemurmelt hatte, vor meinem geistigen Auge. Was war bloß los mit diesem Typen, der mir so gekonnt den Verstand geraubt hatte?
Als ich so da lag und nachdachte, verging eine Weile, denn als ich mich aufsetzte, waren meine Haare fast getrocknet. Ich fühlte wie sie noch wilder von meinem Kopf standen. Ich hatte viele Locken, die auch an meinem Pferdeschwanz liegen mussten. Ich seufzte und macht mich dann daran, ein Nachthemd aus meinem Koffer zu holen. Ich wollte ihn jetzt wirklich nicht mehr auspacken. Ich kramte in dem großen Gepäck als ich verärgert aufgab. Ich hatte mein Nachtgewand vergessen! Wie dämlich musste man denn sein? Genau das, was eines der wichtigsten Sachen war vergaß ich natürlich wieder. Das passierte auch nur mir. Schnell prüfte ich, ob ich noch etwas vergessen hatte, doch es schien alles da zu sein; wenigstens meine Unterwäsche hatte ich nicht vergessen. Von der kramte ich jetzt auch ein schwarzes, rüschiges Exemplar heraus, bei dem BH und Unterhose perfekt zusammen passten. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich meine schönste Unterwäsche mit hatten Wieso eigentlich? Es war doch egal, welche Unterwäsche ich trug. Ich zog mir die Unterwäsche an und überlegte dann, was ich zum Schlafen benutzen konnte. Ich saß ca. fünf Minuten auf dem Bett, ohne mit meinen Überlegungen weiter zu kommen. Schließlich beschloss ich, den Bademantel, der im Badezimmer hing, anzuziehen. Doch auch so war mir noch kalt. Man hätte doch meinen müssen, es wäre warm, Anfang Juni oder? Anscheinend wollte es das Schicksal, dass ich von einer unangenehmen Situation rutschte, denn ich wusste keinen anderen Ausweg, als Carlisle um ein Hemd zu bitten. Ich hatte nur unbequeme Kleider mit. Vielleicht würde er es mir wirklich geben. Wiederwillig stand ich vom weichen Bett auf und schleppte mich zu meine Tür. Ich machte sie zaghaft auf und blieb unschlüssig vor Carlisles stehen. Sollte ich wirklich klopfen? Ach was soll's.
Vorsichtig klopfte ich an Carlisles Tür. Als ich langsame Schritte hörte, zog ich meinen Bademantel noch enger zusammen, als würde ich mich so verstecken können. Dann öffnete Carlisle die Türe und sah mich an. Er selbst stand nur in Boxershorts vor mir. Wieso mussten verrückte Typen immer die Gutaussehendsten sein?
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Kapitel 14: Verlangen!
Verlangen! Teil 2:
>>Esme!<<, rief er überrascht un räusperte sich. >> Was willst denn jetzt noch von mir?<<
>>Ich wollte dich nur um einen Gefallen bitte.<<, erwiderte ich verlegen. Er musste sich auch etwas denken. Außerdem konnte ich mir vorstellen, dass er mich jetzt sicher nicht gerne sehen wollte. Dann blickte ich ihm ins Gesicht und sah, dass er nicht böse war; nein, er war interessiert.
>>Ähm, ich will dich wirklich nicht stören...<< Weiter kam ich nicht, da meine Stimme versagte. Ich machte mich noch kleiner, als ich sowieso schon war und wäre am liebsten im Boden versunken.
>>Tut mir leid, ich glaube es war eine dumme Idee vorbei zu kommen.<<
Gerade als ich mich umdrehte und in meinem Zimmer verschwinden wollte, spürte ich, wie Carlisle mein rechtes Handgelenk mit seiner Hand packte. Mit meiner anderen Hand hielt ich mir oben den Bademantel zu.
>>Esme hör mal, wegen vorhin. Es tut mir wirklich furchtbar leid, ich habe mich schrecklich verhalten . Ich hoffe du verzeihst mir. Du musst verstehen, dass es mir nicht leicht fällt, so mit dir umzugehen, wie vorher.<<
Carlisle schüttelte seinen Kopf entschuldigend und sah mir dabei nicht ins Gesicht. Es schien ihm wirklich leid zu tun. Doch ich hatte nicht ein einziges Mal ihm die Schuld an der unangenehmen Situation vorhin gegeben.
>>Du brauchst dich doch nicht entschuldigen. Ich verstehe dass ich zu fordernd war. Mir tut es leid.<<
>>Ach bitte. Jetzt hör doch auf immer die Fehler bei dir zu suchen. Du hast nichts falsch gemacht! Weißt du, ich muss mich wirklich beherrschen, mit dir normal umzugehen. Auch jetzt ist es schwierig für mich, einfach nur mit dir zu reden.<<, gestand er verlegen.
>>Carlisle!<<, flüsterte ich liebevoll.
>>Und jetzt ist es wirklich schwer.<<, stammelte er. >>Sag meinen Namen!<<
>>Carlisle.<<, wiederholte ich vorsichtig. Ich sah, wie er seine Lippen wieder aneinander presste und schnell atmete.
>>Noch einmal!<<, befahl er leise.
>>Carlisle.<< Er kam immer näher und seine Hände fuhren wieder an meinem Rücken entlang, doch dabei sah er mir nicht in die Augen.
>>Nicht aufhören.<<, rief er leise und drückte mich an sich.
>>Carlisle.<<, rief ich wieder mit leiser Stimme. Er nahm seine rechte Hand und hob damit mein Gesicht .
>>Carlisle!<<, flüsterte ich noch ein letztes Mal. Dann küsste er mich heftig. Er hob mich auf seine starken Arme, und ich schlang meine Füße um seinen Körper. Meine Hände hatte sich von meinem Bademantel gelöst und umklammerten jetzt seinen Kopf, der noch immer an meinem war. Er küsste mich verlangend und so stolperten wir in sein Zimmer. Er schmiss die Türe hinter uns zu und stürmte mit mir aufs Bett zu. Ich fiel mit dem Rücken darauf und Carlisle lag jetzt über mir. Er sah mir verzweifelt in die Augen und küsste mich dann wieder wild. Endlich küsste er mich so, wie ich es mir schon die ganze Zeit gewünscht hatte. Ich spürte wie sich mein Bademantel lockerte, doch es war mir egal. Nun begann Carlisle wieder meinen Hals zu küssen und ich atmete schnell aus und ein; ich konnte meine Augen kaum offen halten. Dann schob Carlisle meinen Bademantel beiseite und begann mein Dekoltéé zu küssen. Mir wurde überall heiß, obwohl ich sowieso kaum etwas anhatte. Dann kam Carlisle mit seinen Lippen wieder zu meinem Mund und küsste mich leidenschaftlich. Ich hatte meine Füße noch immer um seinen Körper geschlungen und wollte ich auch nicht los lassen. Doch dann kam es wie es kommen musste, Carlisle löste seinen Körper von meinem und überwand mit Leichtigkeit meinem Klammergriff. Er setzte sich schnaufend auf die andere Seite des Bettes. Er hatte seinen Kopf in seine Hände sinken lassen und atmete jetzt tief ein und aus. Auch ich setzte mich verwirrt auf und atmete wieder zittrig ein. Dann zog ich meinem Bademantel wieder zu und setzte mich neben Carlisle. Ich wollte ihn nicht unterbrechen und wusste auch nicht, was ich hätte sagen können.
>>Esme, versteh mich nicht falsch. Ich will dich! Mehr als alles andere auf dieser Welt, aber es geht nicht. Ich weiß, du kannst es jetzt nicht verstehen, aber ich verspreche dir, du wirst es verstehen können. Eines Tagen.<<, rief er schwach ohne mich dabei anzusehen. Ich lehnte mich vorsichtig an ihm an und streichelte seinen Rücken. Ich lies seine Worte auf mich wirken.
>>Du hast recht, ich verstehe es nicht. Aber ich akzeptiere es. Ich will nur das, was du auch willst.<<, flüsterte ich ihm in sein Ohr.
>>Ich will ja, aber ich kann wirklich nicht. Es ist ja schon schwer mich zu beherrschen, wenn ich dich nur ansehe. Du bist so wunderschön.<< Er strich mir liebevoll über die Wange, entfernte seine Hand jedoch rasch wieder von meinem Gesicht.
>>Aber wieso geht es denn nicht?<<, fragte ich verzweifelt. Ich konnte es mir wirklich nicht vorstellen.
>>Ich könnte dir weh tun. Du bist so klein und zart. Und wenn ich meinem Verlangen nach gebe, dann kann ich nicht mehr aufpassen.<<, flüsterte er mehr zu sich als zu mir.
>>Was?<<, fragte ich ungläubig. >>So klein bin ich jetzt auch nicht. Ich glaube nicht, dass du mir weh tun könntest!<<
>>Ach Esme, du verstehst es nicht. Aber wie denn auch. Du hast ja keine Ahnung. Bitte lassen wir das Thema jetzt. Ich verspreche dir, dass ich es dir erklären werde, nur jetzt nicht. Was wolltest du denn eigentlich vorher?<< Ich seufzte verwirrt, ließ mich aber auf den Themenwechsel ein.
>>Ich habe mein Nachtgewand zu Hause vergessen. Da wollte ich dich fragen, ob ich eines von deinen Hemden haben kann<<, gestand ich und lächelte über meine Schusseligkeit.
Carlisle lacht kurz sein bezauberndes Lachen und stand dann auf um mir ein Hemd zu holen. Er gab mir ein weißes in die Hand.
>>Hier bitteschön. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du es tragen würdest. Ich wette es steht dir großartig. Du kannst es hier anziehen.<< Carlisle drehte mir den Rücken zu, damit ich den Bademantel ablegen konnte. Mich hätte auch nicht gestört, wenn er mich angesehen hätte, doch es sollte mir recht sein.
Rasch zog ich mir das viel zu große, luftige Hemd über und stand dann auf. Daraufhin drehte auch Carlisle sich um. Er sah mich mit offenem Mund an. Jedenfalls dachte ich es mir so. Ich wusste nicht, ob er tatsächlich den Mund offen hatte. Jedenfalls verschlug es ihm die Sprache.
>>Musst du denn unbedingt so verdammt sexy sein?<<, fragte er mich verblüfft. Es war das erste Mal, dass ich Carlisle „verdammt“ sagen hab hören. Und wahrscheinlich auch das letzte Mal.
Ich grinste und biss mir auf die Unterlippe. Dann ging ich wieder zum Bett und nahm den Bademantel in die Hand. Jetzt würde er mich wieder nach nebenan schicken und das frustrierte mich. Vielleicht war es, weil er meinen bettelnden Blick gesehen hatte, aber er sah mich an und zwinkerte mir zu. Dann deutete er mir, mich neben ihn zu legen.
>>Ich glaube, heute kann ich mich zusammen reißen. Aber nur wenn du jetzt schläfst.<<, teilte er mir mit einem betörenden Lächeln mit.
Ich jauchzte auf un schmiss den Bademantel auf den Boden. Dann schmiegte ich mich neben Carlisle ins Bett.
>>Ich werde ganz brav sein!<<, versprach ich ihm lächelnd. Nun lächelte er noch mehr und stand auf, um das Licht abzuschalten. Als die Glühbirne erlosch, mussten sich meine Augen noch an die Dunkelheit gewöhnen, doch dann hatten sie Carlisle erfasst. Er legte sich neben mich und zog mich mit einem Arm näher an ihn ran, was mich tierisch freute. Er gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen und flüsterte dann: >>Gute Nacht mein süßer Engel!<<
>>Esme!<<, rief er überrascht un räusperte sich. >> Was willst denn jetzt noch von mir?<<
>>Ich wollte dich nur um einen Gefallen bitte.<<, erwiderte ich verlegen. Er musste sich auch etwas denken. Außerdem konnte ich mir vorstellen, dass er mich jetzt sicher nicht gerne sehen wollte. Dann blickte ich ihm ins Gesicht und sah, dass er nicht böse war; nein, er war interessiert.
>>Ähm, ich will dich wirklich nicht stören...<< Weiter kam ich nicht, da meine Stimme versagte. Ich machte mich noch kleiner, als ich sowieso schon war und wäre am liebsten im Boden versunken.
>>Tut mir leid, ich glaube es war eine dumme Idee vorbei zu kommen.<<
Gerade als ich mich umdrehte und in meinem Zimmer verschwinden wollte, spürte ich, wie Carlisle mein rechtes Handgelenk mit seiner Hand packte. Mit meiner anderen Hand hielt ich mir oben den Bademantel zu.
>>Esme hör mal, wegen vorhin. Es tut mir wirklich furchtbar leid, ich habe mich schrecklich verhalten . Ich hoffe du verzeihst mir. Du musst verstehen, dass es mir nicht leicht fällt, so mit dir umzugehen, wie vorher.<<
Carlisle schüttelte seinen Kopf entschuldigend und sah mir dabei nicht ins Gesicht. Es schien ihm wirklich leid zu tun. Doch ich hatte nicht ein einziges Mal ihm die Schuld an der unangenehmen Situation vorhin gegeben.
>>Du brauchst dich doch nicht entschuldigen. Ich verstehe dass ich zu fordernd war. Mir tut es leid.<<
>>Ach bitte. Jetzt hör doch auf immer die Fehler bei dir zu suchen. Du hast nichts falsch gemacht! Weißt du, ich muss mich wirklich beherrschen, mit dir normal umzugehen. Auch jetzt ist es schwierig für mich, einfach nur mit dir zu reden.<<, gestand er verlegen.
>>Carlisle!<<, flüsterte ich liebevoll.
>>Und jetzt ist es wirklich schwer.<<, stammelte er. >>Sag meinen Namen!<<
>>Carlisle.<<, wiederholte ich vorsichtig. Ich sah, wie er seine Lippen wieder aneinander presste und schnell atmete.
>>Noch einmal!<<, befahl er leise.
>>Carlisle.<< Er kam immer näher und seine Hände fuhren wieder an meinem Rücken entlang, doch dabei sah er mir nicht in die Augen.
>>Nicht aufhören.<<, rief er leise und drückte mich an sich.
>>Carlisle.<<, rief ich wieder mit leiser Stimme. Er nahm seine rechte Hand und hob damit mein Gesicht .
>>Carlisle!<<, flüsterte ich noch ein letztes Mal. Dann küsste er mich heftig. Er hob mich auf seine starken Arme, und ich schlang meine Füße um seinen Körper. Meine Hände hatte sich von meinem Bademantel gelöst und umklammerten jetzt seinen Kopf, der noch immer an meinem war. Er küsste mich verlangend und so stolperten wir in sein Zimmer. Er schmiss die Türe hinter uns zu und stürmte mit mir aufs Bett zu. Ich fiel mit dem Rücken darauf und Carlisle lag jetzt über mir. Er sah mir verzweifelt in die Augen und küsste mich dann wieder wild. Endlich küsste er mich so, wie ich es mir schon die ganze Zeit gewünscht hatte. Ich spürte wie sich mein Bademantel lockerte, doch es war mir egal. Nun begann Carlisle wieder meinen Hals zu küssen und ich atmete schnell aus und ein; ich konnte meine Augen kaum offen halten. Dann schob Carlisle meinen Bademantel beiseite und begann mein Dekoltéé zu küssen. Mir wurde überall heiß, obwohl ich sowieso kaum etwas anhatte. Dann kam Carlisle mit seinen Lippen wieder zu meinem Mund und küsste mich leidenschaftlich. Ich hatte meine Füße noch immer um seinen Körper geschlungen und wollte ich auch nicht los lassen. Doch dann kam es wie es kommen musste, Carlisle löste seinen Körper von meinem und überwand mit Leichtigkeit meinem Klammergriff. Er setzte sich schnaufend auf die andere Seite des Bettes. Er hatte seinen Kopf in seine Hände sinken lassen und atmete jetzt tief ein und aus. Auch ich setzte mich verwirrt auf und atmete wieder zittrig ein. Dann zog ich meinem Bademantel wieder zu und setzte mich neben Carlisle. Ich wollte ihn nicht unterbrechen und wusste auch nicht, was ich hätte sagen können.
>>Esme, versteh mich nicht falsch. Ich will dich! Mehr als alles andere auf dieser Welt, aber es geht nicht. Ich weiß, du kannst es jetzt nicht verstehen, aber ich verspreche dir, du wirst es verstehen können. Eines Tagen.<<, rief er schwach ohne mich dabei anzusehen. Ich lehnte mich vorsichtig an ihm an und streichelte seinen Rücken. Ich lies seine Worte auf mich wirken.
>>Du hast recht, ich verstehe es nicht. Aber ich akzeptiere es. Ich will nur das, was du auch willst.<<, flüsterte ich ihm in sein Ohr.
>>Ich will ja, aber ich kann wirklich nicht. Es ist ja schon schwer mich zu beherrschen, wenn ich dich nur ansehe. Du bist so wunderschön.<< Er strich mir liebevoll über die Wange, entfernte seine Hand jedoch rasch wieder von meinem Gesicht.
>>Aber wieso geht es denn nicht?<<, fragte ich verzweifelt. Ich konnte es mir wirklich nicht vorstellen.
>>Ich könnte dir weh tun. Du bist so klein und zart. Und wenn ich meinem Verlangen nach gebe, dann kann ich nicht mehr aufpassen.<<, flüsterte er mehr zu sich als zu mir.
>>Was?<<, fragte ich ungläubig. >>So klein bin ich jetzt auch nicht. Ich glaube nicht, dass du mir weh tun könntest!<<
>>Ach Esme, du verstehst es nicht. Aber wie denn auch. Du hast ja keine Ahnung. Bitte lassen wir das Thema jetzt. Ich verspreche dir, dass ich es dir erklären werde, nur jetzt nicht. Was wolltest du denn eigentlich vorher?<< Ich seufzte verwirrt, ließ mich aber auf den Themenwechsel ein.
>>Ich habe mein Nachtgewand zu Hause vergessen. Da wollte ich dich fragen, ob ich eines von deinen Hemden haben kann<<, gestand ich und lächelte über meine Schusseligkeit.
Carlisle lacht kurz sein bezauberndes Lachen und stand dann auf um mir ein Hemd zu holen. Er gab mir ein weißes in die Hand.
>>Hier bitteschön. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du es tragen würdest. Ich wette es steht dir großartig. Du kannst es hier anziehen.<< Carlisle drehte mir den Rücken zu, damit ich den Bademantel ablegen konnte. Mich hätte auch nicht gestört, wenn er mich angesehen hätte, doch es sollte mir recht sein.
Rasch zog ich mir das viel zu große, luftige Hemd über und stand dann auf. Daraufhin drehte auch Carlisle sich um. Er sah mich mit offenem Mund an. Jedenfalls dachte ich es mir so. Ich wusste nicht, ob er tatsächlich den Mund offen hatte. Jedenfalls verschlug es ihm die Sprache.
>>Musst du denn unbedingt so verdammt sexy sein?<<, fragte er mich verblüfft. Es war das erste Mal, dass ich Carlisle „verdammt“ sagen hab hören. Und wahrscheinlich auch das letzte Mal.
Ich grinste und biss mir auf die Unterlippe. Dann ging ich wieder zum Bett und nahm den Bademantel in die Hand. Jetzt würde er mich wieder nach nebenan schicken und das frustrierte mich. Vielleicht war es, weil er meinen bettelnden Blick gesehen hatte, aber er sah mich an und zwinkerte mir zu. Dann deutete er mir, mich neben ihn zu legen.
>>Ich glaube, heute kann ich mich zusammen reißen. Aber nur wenn du jetzt schläfst.<<, teilte er mir mit einem betörenden Lächeln mit.
Ich jauchzte auf un schmiss den Bademantel auf den Boden. Dann schmiegte ich mich neben Carlisle ins Bett.
>>Ich werde ganz brav sein!<<, versprach ich ihm lächelnd. Nun lächelte er noch mehr und stand auf, um das Licht abzuschalten. Als die Glühbirne erlosch, mussten sich meine Augen noch an die Dunkelheit gewöhnen, doch dann hatten sie Carlisle erfasst. Er legte sich neben mich und zog mich mit einem Arm näher an ihn ran, was mich tierisch freute. Er gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen und flüsterte dann: >>Gute Nacht mein süßer Engel!<<
Zuletzt von Peter_Facinelli<3 am Di 02 Jun 2009, 13:39 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Kapitel 15: Massagen! Teil 1
Massagen! Teil1:
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fand ich mich in Carlisles Armen wieder, die er liebevoll an mich geschmiegt hatte. Ich blinzelte müde zu ihm hinauf und bemerkte, dass auch er mich ansah. Sein tolles Gesicht ließ mich sofort Lächeln, obwohl ich normalerweise kein Morgenmensch war; doch wenn ich Carlisle sah, war ich immer glücklich.
>>Morgen du kleine Schlafmütze!<<, flüsterte er mir lächelnd zu und küsste mich auf die Stirn. Mich überkam der bereits gewohnte Schauer des Glücks, der immer auftauchte, wenn Carlisle mich berührte. Dann richtete ich mich langsam auf und setzte mich neben ihm auf. Ich gähnte verschlafen und streckte mich genüsslich. So gut hatte ich schon lange nicht geschlafen. Nun hatte sich Carlisle auch aufgerichtet und sah mir sichtlich belustigt bei meinem „Morgensport“ zu. Erst da fiel mir auf, dass meine Haare wild zu allen Seiten abstanden. Sofort verkrampfte sich mein ganzer Körper. Genau so sollte mich Carlisle erst sehen, wenn wir fünfzehn Jahre verheiratet waren und fünf Kinder hatten; ja, ich hatte da ganz bestimmte Vorstellungen, die ich aber selber nicht glaubte. Ich dachte sie mir nur gerne, wenn ich einschlief. Es beruhigte mich.
Gerade als ich ins Badezimmer stürmen wollte, hielt Carlisle mich an meinem Handgelenk fest und zog mich zu sich.
>>Du siehst umwerfend aus. Noch dazu hast du mein Hemd an und diese Unterwäsche...<< Im Verlaufe dieser Feststellung wurde seine Stimme von aufbauend zu begierig. >>Okay vielleicht gehst du doch ins Badezimmer und kämmst dich und ziehst dir etwas über. Denn bei diesem Anblick fällt es mir ziemlich schwer mich zu beherrschen.<<
Ich stand kopfschüttelnd auf und warf ihm noch einen trotzigen Blick zu. Wollte er sich über mich lustig machen? Ich sah doch bestimmt aus wie eine Vogelscheuche, eine hässliche noch dazu. Doch ich hatte nicht die Ausdauer mir Gedanken zu machen; dazu war ich zu müde. Gähnend watschelte ich ins Badezimmer, welches genauso wie meines, sehr prunkvoll und hell gestaltet war. Auf der Suche nach meiner Haarbürste begriff ich, dass ich sie nicht finden würde. Schließlich lag diese ja auf dem Ablegebrett über meinem Waschbecken.
Auf einmal hörte ich, wie Carlisle im Wohn- und Schlafzimmer mit irgend wem sprach.
>>Na, hältst du jetzt schon Monologe, während ich mein sexy Aussehen zu bändigen versuche?<<, fragte ich neckisch. Er konnte das doch nicht ernst meinen. Ich ging ins Schlafzimmer, um seine Reaktion auf meinen kleinen Witz zu sehen. Doch dann bemerkte ich, dass er nicht mit sich selbst sprach. Der Zimmerservice war ins Zimmer gekommen, den Carlisle anscheinend gerade abwimmeln wollte. Als der Mann in der goldenen Uniform- nun war ich mir zu einhundert Prozent sicher, dass Gold die Hauptfarbe des Hotels war- mich sah, schien er peinlich berührt zu sein.
>>Es tut mir leid, ich wollte Sie beide nicht stören. Ich komme später wieder.<<, stammelte der Mann, doch er hatte ein Grinsen auf den Lippen, und verschwand schnell aus dem Zimmer. Ich war geschockt stehen geblieben und wünschte mir schon wieder,im Boden versinken zu können. Ich hatte schon wieder einmal das Perfekte Timing gehabt. Hätte ich noch ein paar Minuten, vielleicht auch nur Sekunden, länger im Badezimmer verbracht, wäre diese Situation nicht passiert. Was musste der Mann sich denn jetzt denken? Sich hatte dachte er gedacht, dass Carlisle und ich eine heiße Nacht miteinander verbracht hatte. Ich hätte ja nichts dagegen gehabt, wenn es so gewesen wäre, doch es war ja nicht einmal so und jetzt dachte es irgendein Angestellter von dem tollsten Hotel in Seattle. Auch wenn ich die Zeit gehabt hätte es ihm zu erklären, hätte er mir wahrscheinlich nicht geglaubt. Mein zerzaustes Haar und Carlisles Hemd waren nicht gerade sehr überzeugend, dass wir zwei nur nebeneinander und nicht miteinander geschlafen hatten.
Auch Carlisle war vor Schreck wie erstarrt, als er mich ins Zimmer kommen gehört hatte. Ich stand noch immer erstarrt da und hatte meinen Mund geöffnet. Anscheinend wollte ich irgendetwas sagen, doch ich wusste nicht was. Carlisle konnte sich als erstes aus seiner Erstarrung lösen. Er setzte sich aufs Bett und atmete einmal tief ein.
>>Okay, das war jetzt nicht so toll.<<, stellte er langsam fest. >>Dieses Missverständnis können wir ganz leicht klären. Aber eigentlich braucht es uns nicht stören. Wir wissen ja, dass nichts passiert ist. Das ist das wichtigste.<<, rief er und deutete mir, mich zu ihm zu setzen.
>>Ja, ich weiß.<<, raunte ich frustriert; er tat so, als sei das was Gutes.
Ich ließ mich neben ihm nieder und er nahm mich in den Arm.
>>So jetzt solltest du dich wirklich anziehen. Immerhin ist es schon nach Mittag und jetzt können wir wieder etwas machen. Was hältst du von einer Massage für dich?<<
>>Schon Mittag? Aber hast denn garkeinen Hunger? Ist die Massage von dir?<<, fragte ich grinsend.
>>Nein, schon gut. Mir geht es gut. Und nein, die Massage wird von einem Profi sein.<<, sagte er mir und ich sah ihm dabei in die Augen; sie waren viel dunkler als sonst, schon fast schwarz.
>>Schade, naja dann musst du dich aber auch massieren lassen. Darauf bestehe ich!<< Ich hoffte ihn überreden zu können, da ich mit ihm jede freie Minute verbringen wollte.
>>Na gut, du kleine Nervensäge. Man hat keine fünf Minuten für sich.<<, rief er liebevoll und lächelte mich an.
>>Hey, das liegt nur an dir. Wärst du nicht so toll, würde ich nicht jede Minute mit dir verbringen wollen.<<, sagte ich trotzig, musste aber sofort lachen.
>>Ja ja. Es ist meine Schuld<<, lachte Carlisle. >>Jetzt aber ab mit dir. Mach dich fertig, du Schönheit.<< Mit diesen Worten hievte er mich vom Bett, drückte mir meinen Bademantel in die Hand und schob mich zur Türe. Das war gemein. Er wusste, dass ich mich selbst nicht für schön hielt, und während ich mir eine gekonterte Antwort einfallen lassen wollte, stand ich schon bei der Tür. Der Typ war gut!
Ich warf ihm noch einen funkelnden Blick zu, dann küsste ich ihn leicht und verschwand aus der Tür. Als ich diese paar Schritte durch den Flur ging, bemerkte ich, wie mich das Zimmermädchen, das gerade aus einem anderen Zimmer kam, komisch ansah. Wahrscheinlich hatte sich das Gerücht schon verbreitet. Ich schenkte ihr keinen weiteren Blick und verschwand in meinem Zimmer. Wie peinlich!
In meinem Zimmer angekommen, schnaufte ich kurz durch und machte mich dann auf, um mir etwas gescheites anzuziehen. Eigentlich nur meinen Badeanzug, denn was sollte man sich sonst in einer Therme anziehen? In sekundenschnelle war ich umgezogen, auch wenn ich Carlisles Hemd nicht gerne ablegte; ich hatte nicht vor es ihm noch einmal zurück zu geben. Dann verschwand ich ins Badezimmer und kämmte mir die Haare mit meiner Bürste, die tatsächlich auf dem Ablegebrett unter dem großen Spiegel lag. Heute ließ ich meine Haare offen. Nach dem Kämmen waren meine Haare wieder in Ordnung. Sie hatten ein tolles Volumen und meine leichten Naturlocken umspielten mein Gesicht. Ich putzte mir meine Zähne, nachdem ich die Zahnbürste und Zahnpasta aus dem Koffer geholt hatte und schenkte meinem Spiegelbild danach ein prüfendes Lächeln. Meine Zähne schienen weiß genug zu sein, auch wenn das Weiß nie mit dem von Carlisle mithalten konnte. Doch ich war ganz zufrieden.
Ich kuschelte mich wieder in den flauschigen Bademantel, der nach der Nacht bei Carlisle seinen Geruch angenommen hatte, und ging wieder zu Carlisle hinüber. Doch als ich im Zimmer stand, war er unauffindbar. Ich suchte ihn überall in seinem Zimmer und rief ihn ein paar Mal, doch vergebens. Dann merkte ich, dass seine Balkon-Tür offen war und sah dort nach ihm. Auf der anderen Seite des Hotels, da wo wir unsere Zimmer hatten, erstreckte sich ein kleines Wäldchen, auf das man von diesem Balkon einen tollen Ausblick hatte. Auch hier fand ich ihn nicht.
>>Carlisle?<<, rief ich, als würde er mir aus dem Wald antworten. Was für eine dumme Annahme. Kurz raschelte etwas im Gebüsch, doch dann hörte auch dieses Geräusch auf.
Ich ging vom Balkon und wieder in mein Zimmer. Vielleicht hatte er etwas zu tun. Ich war mir sicher, dass er mich abholen würde, wenn er bereit zum Gehen war. Deshalb nützte ich die Zeit, die mir blieb, um meinen Koffer auszupacken. Ich ordnete meine Kleider in die Schränke ein und hing mein schönstes Outfit auf einen Kleiderhaken. Es war eine lila Rüschenbluse und ein schmalgeschnittener Bleistiftrock, der bis über die Taille reichte. Ich mochte diese Klamotten einfach.
Es waren ca. dreißig Minuten vergangen, als es an meiner Tür klopfte. Dann trat Carlisle ein und kam vorsichtig näher.
>>Es tut mir leid, dass ich nicht auf meinem Zimmer war. Ich musste noch schnell etwas erledigen, aber jetzt können wir gehen. Ich hoffe du bist mir nicht böse.<<, entschuldigte er sich und begann mir mit dem Ausräumen der Wäsche zu helfen. Ich nahm ihn an der Hand und führte ihn von der Wäsche weg. Carlisle hatte zwar noch ein Unterleibchen von mir in der Hand, doch er legte es nicht weg.
>>Ist schon gut. Es ist doch nichts passiert, oder?<<, fragte ich vorsichtshalber und legte ihm meine Hand auf die Wange. Ich musste richtig zu ihm aufsehen, weil er viel größer war als ich.
>>Nein, nein. Alles in Ordnung.<<, rief er beruhigend und schenkte mir einen warmen Blick seiner hell leuchtenden, caramellbraunen Augen.
>>Gut. Dann lass uns gehen, aber vielleicht solltest du dich noch umziehen.<<, sagte ich und grinste, als ich ihn voll bekleidet vor mir sah. Dann sah Carlisle an sich runter und bemerkte, dass er wirklich noch bekleidet war.
>>Oh, ist mir gar nicht aufgefallen.<<, sagte er mit einem verlegenen Lächeln. >>Ich werde nur schnell hinüber gehen und mich umziehen. Dauert nicht lange.<<, versprach er eilig. Doch bevor er ging deutete ich noch auf mein Unterleibchen, das er noch immer in Händen hielt. Er legte es verlegen aufs Bett und verschwand dann schnell.
Ich musste lächeln, wenn ich sah, wie süß er sich verhielt.
Zwei Minuten später klopfte Carlisle wieder an der Tür und stand in seiner Badehose und einem Handtuch unter dem Arm vor mir.
Doch dann fiel mir etwas auf; in seinem Haar hatte sich ein kleines Blättchen verhangen. Ich nahm es vorsichtig aus seinen blonden Haaren und wunderte mich kurz. Dann warf ich es auf den Boden und fragte Carlisle lächelnd: >>Na, warst du im Wald und hast die Rehe beobachtet.<< Er sah mich geschockt an, lachte dann aber und meinte mit einem breiten Grinsen: >>Naja, fast.<<
Er nahm mich kurz in den Arm und drückte mich an seine Nackte Brust. Ich konnte dieses Gefühl nicht beschreiben. Wenn ich mich an seine nackte Haut drückte, kam mir alles andere unwichtig vor. Es war einfach unbeschreiblich schön. Dann ließ Carlisle mich los und ich bemerkte, dass das Zimmermädchen von vorhin um die Ecke gekommen war. Wir taten beide ganz unbefangen und gingen zum Wellnessberich ins Untergeschoss.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fand ich mich in Carlisles Armen wieder, die er liebevoll an mich geschmiegt hatte. Ich blinzelte müde zu ihm hinauf und bemerkte, dass auch er mich ansah. Sein tolles Gesicht ließ mich sofort Lächeln, obwohl ich normalerweise kein Morgenmensch war; doch wenn ich Carlisle sah, war ich immer glücklich.
>>Morgen du kleine Schlafmütze!<<, flüsterte er mir lächelnd zu und küsste mich auf die Stirn. Mich überkam der bereits gewohnte Schauer des Glücks, der immer auftauchte, wenn Carlisle mich berührte. Dann richtete ich mich langsam auf und setzte mich neben ihm auf. Ich gähnte verschlafen und streckte mich genüsslich. So gut hatte ich schon lange nicht geschlafen. Nun hatte sich Carlisle auch aufgerichtet und sah mir sichtlich belustigt bei meinem „Morgensport“ zu. Erst da fiel mir auf, dass meine Haare wild zu allen Seiten abstanden. Sofort verkrampfte sich mein ganzer Körper. Genau so sollte mich Carlisle erst sehen, wenn wir fünfzehn Jahre verheiratet waren und fünf Kinder hatten; ja, ich hatte da ganz bestimmte Vorstellungen, die ich aber selber nicht glaubte. Ich dachte sie mir nur gerne, wenn ich einschlief. Es beruhigte mich.
Gerade als ich ins Badezimmer stürmen wollte, hielt Carlisle mich an meinem Handgelenk fest und zog mich zu sich.
>>Du siehst umwerfend aus. Noch dazu hast du mein Hemd an und diese Unterwäsche...<< Im Verlaufe dieser Feststellung wurde seine Stimme von aufbauend zu begierig. >>Okay vielleicht gehst du doch ins Badezimmer und kämmst dich und ziehst dir etwas über. Denn bei diesem Anblick fällt es mir ziemlich schwer mich zu beherrschen.<<
Ich stand kopfschüttelnd auf und warf ihm noch einen trotzigen Blick zu. Wollte er sich über mich lustig machen? Ich sah doch bestimmt aus wie eine Vogelscheuche, eine hässliche noch dazu. Doch ich hatte nicht die Ausdauer mir Gedanken zu machen; dazu war ich zu müde. Gähnend watschelte ich ins Badezimmer, welches genauso wie meines, sehr prunkvoll und hell gestaltet war. Auf der Suche nach meiner Haarbürste begriff ich, dass ich sie nicht finden würde. Schließlich lag diese ja auf dem Ablegebrett über meinem Waschbecken.
Auf einmal hörte ich, wie Carlisle im Wohn- und Schlafzimmer mit irgend wem sprach.
>>Na, hältst du jetzt schon Monologe, während ich mein sexy Aussehen zu bändigen versuche?<<, fragte ich neckisch. Er konnte das doch nicht ernst meinen. Ich ging ins Schlafzimmer, um seine Reaktion auf meinen kleinen Witz zu sehen. Doch dann bemerkte ich, dass er nicht mit sich selbst sprach. Der Zimmerservice war ins Zimmer gekommen, den Carlisle anscheinend gerade abwimmeln wollte. Als der Mann in der goldenen Uniform- nun war ich mir zu einhundert Prozent sicher, dass Gold die Hauptfarbe des Hotels war- mich sah, schien er peinlich berührt zu sein.
>>Es tut mir leid, ich wollte Sie beide nicht stören. Ich komme später wieder.<<, stammelte der Mann, doch er hatte ein Grinsen auf den Lippen, und verschwand schnell aus dem Zimmer. Ich war geschockt stehen geblieben und wünschte mir schon wieder,im Boden versinken zu können. Ich hatte schon wieder einmal das Perfekte Timing gehabt. Hätte ich noch ein paar Minuten, vielleicht auch nur Sekunden, länger im Badezimmer verbracht, wäre diese Situation nicht passiert. Was musste der Mann sich denn jetzt denken? Sich hatte dachte er gedacht, dass Carlisle und ich eine heiße Nacht miteinander verbracht hatte. Ich hätte ja nichts dagegen gehabt, wenn es so gewesen wäre, doch es war ja nicht einmal so und jetzt dachte es irgendein Angestellter von dem tollsten Hotel in Seattle. Auch wenn ich die Zeit gehabt hätte es ihm zu erklären, hätte er mir wahrscheinlich nicht geglaubt. Mein zerzaustes Haar und Carlisles Hemd waren nicht gerade sehr überzeugend, dass wir zwei nur nebeneinander und nicht miteinander geschlafen hatten.
Auch Carlisle war vor Schreck wie erstarrt, als er mich ins Zimmer kommen gehört hatte. Ich stand noch immer erstarrt da und hatte meinen Mund geöffnet. Anscheinend wollte ich irgendetwas sagen, doch ich wusste nicht was. Carlisle konnte sich als erstes aus seiner Erstarrung lösen. Er setzte sich aufs Bett und atmete einmal tief ein.
>>Okay, das war jetzt nicht so toll.<<, stellte er langsam fest. >>Dieses Missverständnis können wir ganz leicht klären. Aber eigentlich braucht es uns nicht stören. Wir wissen ja, dass nichts passiert ist. Das ist das wichtigste.<<, rief er und deutete mir, mich zu ihm zu setzen.
>>Ja, ich weiß.<<, raunte ich frustriert; er tat so, als sei das was Gutes.
Ich ließ mich neben ihm nieder und er nahm mich in den Arm.
>>So jetzt solltest du dich wirklich anziehen. Immerhin ist es schon nach Mittag und jetzt können wir wieder etwas machen. Was hältst du von einer Massage für dich?<<
>>Schon Mittag? Aber hast denn garkeinen Hunger? Ist die Massage von dir?<<, fragte ich grinsend.
>>Nein, schon gut. Mir geht es gut. Und nein, die Massage wird von einem Profi sein.<<, sagte er mir und ich sah ihm dabei in die Augen; sie waren viel dunkler als sonst, schon fast schwarz.
>>Schade, naja dann musst du dich aber auch massieren lassen. Darauf bestehe ich!<< Ich hoffte ihn überreden zu können, da ich mit ihm jede freie Minute verbringen wollte.
>>Na gut, du kleine Nervensäge. Man hat keine fünf Minuten für sich.<<, rief er liebevoll und lächelte mich an.
>>Hey, das liegt nur an dir. Wärst du nicht so toll, würde ich nicht jede Minute mit dir verbringen wollen.<<, sagte ich trotzig, musste aber sofort lachen.
>>Ja ja. Es ist meine Schuld<<, lachte Carlisle. >>Jetzt aber ab mit dir. Mach dich fertig, du Schönheit.<< Mit diesen Worten hievte er mich vom Bett, drückte mir meinen Bademantel in die Hand und schob mich zur Türe. Das war gemein. Er wusste, dass ich mich selbst nicht für schön hielt, und während ich mir eine gekonterte Antwort einfallen lassen wollte, stand ich schon bei der Tür. Der Typ war gut!
Ich warf ihm noch einen funkelnden Blick zu, dann küsste ich ihn leicht und verschwand aus der Tür. Als ich diese paar Schritte durch den Flur ging, bemerkte ich, wie mich das Zimmermädchen, das gerade aus einem anderen Zimmer kam, komisch ansah. Wahrscheinlich hatte sich das Gerücht schon verbreitet. Ich schenkte ihr keinen weiteren Blick und verschwand in meinem Zimmer. Wie peinlich!
In meinem Zimmer angekommen, schnaufte ich kurz durch und machte mich dann auf, um mir etwas gescheites anzuziehen. Eigentlich nur meinen Badeanzug, denn was sollte man sich sonst in einer Therme anziehen? In sekundenschnelle war ich umgezogen, auch wenn ich Carlisles Hemd nicht gerne ablegte; ich hatte nicht vor es ihm noch einmal zurück zu geben. Dann verschwand ich ins Badezimmer und kämmte mir die Haare mit meiner Bürste, die tatsächlich auf dem Ablegebrett unter dem großen Spiegel lag. Heute ließ ich meine Haare offen. Nach dem Kämmen waren meine Haare wieder in Ordnung. Sie hatten ein tolles Volumen und meine leichten Naturlocken umspielten mein Gesicht. Ich putzte mir meine Zähne, nachdem ich die Zahnbürste und Zahnpasta aus dem Koffer geholt hatte und schenkte meinem Spiegelbild danach ein prüfendes Lächeln. Meine Zähne schienen weiß genug zu sein, auch wenn das Weiß nie mit dem von Carlisle mithalten konnte. Doch ich war ganz zufrieden.
Ich kuschelte mich wieder in den flauschigen Bademantel, der nach der Nacht bei Carlisle seinen Geruch angenommen hatte, und ging wieder zu Carlisle hinüber. Doch als ich im Zimmer stand, war er unauffindbar. Ich suchte ihn überall in seinem Zimmer und rief ihn ein paar Mal, doch vergebens. Dann merkte ich, dass seine Balkon-Tür offen war und sah dort nach ihm. Auf der anderen Seite des Hotels, da wo wir unsere Zimmer hatten, erstreckte sich ein kleines Wäldchen, auf das man von diesem Balkon einen tollen Ausblick hatte. Auch hier fand ich ihn nicht.
>>Carlisle?<<, rief ich, als würde er mir aus dem Wald antworten. Was für eine dumme Annahme. Kurz raschelte etwas im Gebüsch, doch dann hörte auch dieses Geräusch auf.
Ich ging vom Balkon und wieder in mein Zimmer. Vielleicht hatte er etwas zu tun. Ich war mir sicher, dass er mich abholen würde, wenn er bereit zum Gehen war. Deshalb nützte ich die Zeit, die mir blieb, um meinen Koffer auszupacken. Ich ordnete meine Kleider in die Schränke ein und hing mein schönstes Outfit auf einen Kleiderhaken. Es war eine lila Rüschenbluse und ein schmalgeschnittener Bleistiftrock, der bis über die Taille reichte. Ich mochte diese Klamotten einfach.
Es waren ca. dreißig Minuten vergangen, als es an meiner Tür klopfte. Dann trat Carlisle ein und kam vorsichtig näher.
>>Es tut mir leid, dass ich nicht auf meinem Zimmer war. Ich musste noch schnell etwas erledigen, aber jetzt können wir gehen. Ich hoffe du bist mir nicht böse.<<, entschuldigte er sich und begann mir mit dem Ausräumen der Wäsche zu helfen. Ich nahm ihn an der Hand und führte ihn von der Wäsche weg. Carlisle hatte zwar noch ein Unterleibchen von mir in der Hand, doch er legte es nicht weg.
>>Ist schon gut. Es ist doch nichts passiert, oder?<<, fragte ich vorsichtshalber und legte ihm meine Hand auf die Wange. Ich musste richtig zu ihm aufsehen, weil er viel größer war als ich.
>>Nein, nein. Alles in Ordnung.<<, rief er beruhigend und schenkte mir einen warmen Blick seiner hell leuchtenden, caramellbraunen Augen.
>>Gut. Dann lass uns gehen, aber vielleicht solltest du dich noch umziehen.<<, sagte ich und grinste, als ich ihn voll bekleidet vor mir sah. Dann sah Carlisle an sich runter und bemerkte, dass er wirklich noch bekleidet war.
>>Oh, ist mir gar nicht aufgefallen.<<, sagte er mit einem verlegenen Lächeln. >>Ich werde nur schnell hinüber gehen und mich umziehen. Dauert nicht lange.<<, versprach er eilig. Doch bevor er ging deutete ich noch auf mein Unterleibchen, das er noch immer in Händen hielt. Er legte es verlegen aufs Bett und verschwand dann schnell.
Ich musste lächeln, wenn ich sah, wie süß er sich verhielt.
Zwei Minuten später klopfte Carlisle wieder an der Tür und stand in seiner Badehose und einem Handtuch unter dem Arm vor mir.
Doch dann fiel mir etwas auf; in seinem Haar hatte sich ein kleines Blättchen verhangen. Ich nahm es vorsichtig aus seinen blonden Haaren und wunderte mich kurz. Dann warf ich es auf den Boden und fragte Carlisle lächelnd: >>Na, warst du im Wald und hast die Rehe beobachtet.<< Er sah mich geschockt an, lachte dann aber und meinte mit einem breiten Grinsen: >>Naja, fast.<<
Er nahm mich kurz in den Arm und drückte mich an seine Nackte Brust. Ich konnte dieses Gefühl nicht beschreiben. Wenn ich mich an seine nackte Haut drückte, kam mir alles andere unwichtig vor. Es war einfach unbeschreiblich schön. Dann ließ Carlisle mich los und ich bemerkte, dass das Zimmermädchen von vorhin um die Ecke gekommen war. Wir taten beide ganz unbefangen und gingen zum Wellnessberich ins Untergeschoss.
Zuletzt von Peter_Facinelli<3 am Fr 05 Jun 2009, 23:43 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Kapitel 15: Massagen! Teil 2
Massagen! Teil 2:
Das Untergeschoss war mit vielen Lampen beleuchtet, die warmes Licht wiedergaben. Außerdem war es ziemlich heiß hier unten, das kam wahrscheinlich daran, dass es hier unten Saunas gab. Ich folgte Carlisle, der sich perfekt auszukennen schien, zu den Massagebereichen. Es gab eine eine Tür, auf der groß „Massage“ stand. Genau diese betraten wir und kamen so zu einem kleinen Gang, der von vielen kleineren Türen versäht war.
>>Ich habe uns schon einen Termin für jetzt ausgemacht. Vorhin als ich bei den Rehen war.<<, grinste er mir neckisch zu. Dann machte er die dritte Tür, an der wir vorbei kamen, auf und ließ mich zuerst eintreten. Dort standen schon zwei große, muskulöse Männer, die goldene T-Shirts an hatten. Ja, Gold war eindeutig die herrschende Farbe. Wir waren in einem kleinen Raum, dessen Licht gedämpft war. Mitten im Raum standen zwei Liegen, die in dem selben goldenen Ton waren, wie die T-Shirts der Männer. Der größere von den Beiden kam auf mich zu und deutete mir, ich solle mich auf die rechte Liege legen. Carlisle legte sich auf die linke und warf dem Großen einen Blick zu, den ich nicht einordnen konnte. Als ich auf dem Bauch lag, löste ich langsam den Badeanzug von meinen Schultern und zog ihn so hinunter, dass mein Rücken nackt vor ihm lag. Dann legte der Masseur seine Hände an meinen Rücken und begann mich zu massieren. Es war ein unglaubliches Gefühl. Alle Verspannungen drückte er langsam weg und ich genoss es. Natürlich hätte ich die Massage lieber von Carlisle bekommen, aber leider konnte ich ihn dazu ja nicht überreden. Ich stellte mir vor, dass es für Carlisle sicher seltsam war, von einem großen, starken Mann massiert zu werden. Wahrscheinlich wünschte er sich jetzt eine hübsche, exotische Masseuse, die ihm mit ihren geschickten Fingern, den Rücken massierte. Doch wenn es wirklich so gewesen wäre, wäre es mir nicht so recht gewesen.
Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, seit der Große begonnen hatte mich zu massieren, denn ich hatte nur an Carlisle gedacht. Doch dann sagte der Masseur, in einem angenehm einschläfernden Ton in der Stimme, dass sie uns jetzt etwas entspannen lassen würden. Dann hörte ich die Tür auf und zu gehen. Jetzt waren wir alleine. Ich wäre ja gerne aufgestanden um mich zu Carlisle zu legen, doch er würde das sowieso nicht wollen. Doch auf einmal hörte ich, wie Carlisle aufstand und auf mich zu kam. Er legte seine kühlen Hände, die tausend Mal angenehmer waren, als die von meinem Masseur, auf meinen Rücken und fuhr leicht darüber. Schon wieder kribbelte mein ganzer Körper und ich wollte mich zu ihm drehen, damit ich ihn küssen konnte, doch erstens hatte ich meinen Badeanzug hinunter gezogen und zweitens hatte Carlisle mir ja sozusagen verboten, ihn wieder in „Versuchung“ zu führen. Aber was machte er dann hier bei mir, wenn er der Versuchung widerstehen wollte?
>>Carlisle, was machst du da?<<, fragte ich leise.
>>Weißt du, wie schlimm es für mich ist zu sehen, wie du von einem anderen Mann angefasst wirst?<<, flüsterte er mir ins Ohr, woraufhin ich wieder ein Kribbeln spürte.
>>Aber du wolltest mich doch nicht selbst massi...<< Weiter kam ich nicht, da er begann meinen Rücken zu küssen. Ich wusste nie, wo er mich als nächstes Küssen würde, und das war schrecklich für mich. Aber auch ziemlich heiß. Ich bohrte meine Nägel in den Schaumstoffbezug der goldenen Liege und schloss die Augen krampfhaft, um mich nicht auf ihn zu stürzen. Doch dann begann er meinen Nacken zu küssen und fuhr mit seinen Händen über meinen Rücken, und ich konnte mich nicht mehr halten. Ich schob den Badeanzug schnell hinauf und schlüpfte mit meinen Armen wieder durch die Träger. Dann setzte ich mich auf und sah Carlisle wieder in die Augen.
>>Bitte leg dich wieder hin. Du weißt doch, dass es nicht geht.<<
>>Das ist mir egal. Wenn du mich schon so heiß machst, musst du auch die Konsequenzen dafür tragen.<<, rief ich ihm zu, ehe ich von der Liege glitt und ihn küsste. Er nahm meinen Kopf zärtlich in seine Hände und drängte mich zur Liege. Dann legte ich mich wieder hinauf, aber diesmal so, dass ich Carlisle in die Augen sehen konnte. Er küsste zuerst meinen Hals, dann mein Dekoltéé und arbeitete sich zu meinem Bauch vor. Am liebsten hätte ich es gehabt, wenn er den Badeanzug einfach zerrissen hätte, doch natürlich ging das nicht. Dann küsste er mich wieder, und presste seine weichen Lippen auf meine; mich durchzog ein Schauer nach dem anderen. Carlisle beugte sich nun so über mich, dass sich unsere Körper fest aneinander pressten. Doch auf einmal ließ er mich los und löste seine Lippen fast schon gewaltsam von meinen und lief zu seiner Liege. Ich blieb wie angewurzelt liegen und sah verwirrt an die Decke. Was sollte das jetzt?
Doch dann kamen auf plötzlich unsere Masseure ins Zimmer und sahen mich verwundert an.
>>Eigentlich sollten Sie auf dem Bauch liegen bleiben.<<, erklärte mir mein Masseur leise, da er anscheinend dachte, dass Carlisle schlief. Ich zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf. Woher hatte Carlisle gewusst, dass die beiden kommen würden? Ich hatte sie nicht kommen hören, und mein Gehör war nicht gerade das Schlechteste.
>>Tut mir leid.<<, sagte ich heiser. >>Mir ist einfach zu heiß geworden. Ich konnte nicht liegen bleiben.<<
Das Untergeschoss war mit vielen Lampen beleuchtet, die warmes Licht wiedergaben. Außerdem war es ziemlich heiß hier unten, das kam wahrscheinlich daran, dass es hier unten Saunas gab. Ich folgte Carlisle, der sich perfekt auszukennen schien, zu den Massagebereichen. Es gab eine eine Tür, auf der groß „Massage“ stand. Genau diese betraten wir und kamen so zu einem kleinen Gang, der von vielen kleineren Türen versäht war.
>>Ich habe uns schon einen Termin für jetzt ausgemacht. Vorhin als ich bei den Rehen war.<<, grinste er mir neckisch zu. Dann machte er die dritte Tür, an der wir vorbei kamen, auf und ließ mich zuerst eintreten. Dort standen schon zwei große, muskulöse Männer, die goldene T-Shirts an hatten. Ja, Gold war eindeutig die herrschende Farbe. Wir waren in einem kleinen Raum, dessen Licht gedämpft war. Mitten im Raum standen zwei Liegen, die in dem selben goldenen Ton waren, wie die T-Shirts der Männer. Der größere von den Beiden kam auf mich zu und deutete mir, ich solle mich auf die rechte Liege legen. Carlisle legte sich auf die linke und warf dem Großen einen Blick zu, den ich nicht einordnen konnte. Als ich auf dem Bauch lag, löste ich langsam den Badeanzug von meinen Schultern und zog ihn so hinunter, dass mein Rücken nackt vor ihm lag. Dann legte der Masseur seine Hände an meinen Rücken und begann mich zu massieren. Es war ein unglaubliches Gefühl. Alle Verspannungen drückte er langsam weg und ich genoss es. Natürlich hätte ich die Massage lieber von Carlisle bekommen, aber leider konnte ich ihn dazu ja nicht überreden. Ich stellte mir vor, dass es für Carlisle sicher seltsam war, von einem großen, starken Mann massiert zu werden. Wahrscheinlich wünschte er sich jetzt eine hübsche, exotische Masseuse, die ihm mit ihren geschickten Fingern, den Rücken massierte. Doch wenn es wirklich so gewesen wäre, wäre es mir nicht so recht gewesen.
Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, seit der Große begonnen hatte mich zu massieren, denn ich hatte nur an Carlisle gedacht. Doch dann sagte der Masseur, in einem angenehm einschläfernden Ton in der Stimme, dass sie uns jetzt etwas entspannen lassen würden. Dann hörte ich die Tür auf und zu gehen. Jetzt waren wir alleine. Ich wäre ja gerne aufgestanden um mich zu Carlisle zu legen, doch er würde das sowieso nicht wollen. Doch auf einmal hörte ich, wie Carlisle aufstand und auf mich zu kam. Er legte seine kühlen Hände, die tausend Mal angenehmer waren, als die von meinem Masseur, auf meinen Rücken und fuhr leicht darüber. Schon wieder kribbelte mein ganzer Körper und ich wollte mich zu ihm drehen, damit ich ihn küssen konnte, doch erstens hatte ich meinen Badeanzug hinunter gezogen und zweitens hatte Carlisle mir ja sozusagen verboten, ihn wieder in „Versuchung“ zu führen. Aber was machte er dann hier bei mir, wenn er der Versuchung widerstehen wollte?
>>Carlisle, was machst du da?<<, fragte ich leise.
>>Weißt du, wie schlimm es für mich ist zu sehen, wie du von einem anderen Mann angefasst wirst?<<, flüsterte er mir ins Ohr, woraufhin ich wieder ein Kribbeln spürte.
>>Aber du wolltest mich doch nicht selbst massi...<< Weiter kam ich nicht, da er begann meinen Rücken zu küssen. Ich wusste nie, wo er mich als nächstes Küssen würde, und das war schrecklich für mich. Aber auch ziemlich heiß. Ich bohrte meine Nägel in den Schaumstoffbezug der goldenen Liege und schloss die Augen krampfhaft, um mich nicht auf ihn zu stürzen. Doch dann begann er meinen Nacken zu küssen und fuhr mit seinen Händen über meinen Rücken, und ich konnte mich nicht mehr halten. Ich schob den Badeanzug schnell hinauf und schlüpfte mit meinen Armen wieder durch die Träger. Dann setzte ich mich auf und sah Carlisle wieder in die Augen.
>>Bitte leg dich wieder hin. Du weißt doch, dass es nicht geht.<<
>>Das ist mir egal. Wenn du mich schon so heiß machst, musst du auch die Konsequenzen dafür tragen.<<, rief ich ihm zu, ehe ich von der Liege glitt und ihn küsste. Er nahm meinen Kopf zärtlich in seine Hände und drängte mich zur Liege. Dann legte ich mich wieder hinauf, aber diesmal so, dass ich Carlisle in die Augen sehen konnte. Er küsste zuerst meinen Hals, dann mein Dekoltéé und arbeitete sich zu meinem Bauch vor. Am liebsten hätte ich es gehabt, wenn er den Badeanzug einfach zerrissen hätte, doch natürlich ging das nicht. Dann küsste er mich wieder, und presste seine weichen Lippen auf meine; mich durchzog ein Schauer nach dem anderen. Carlisle beugte sich nun so über mich, dass sich unsere Körper fest aneinander pressten. Doch auf einmal ließ er mich los und löste seine Lippen fast schon gewaltsam von meinen und lief zu seiner Liege. Ich blieb wie angewurzelt liegen und sah verwirrt an die Decke. Was sollte das jetzt?
Doch dann kamen auf plötzlich unsere Masseure ins Zimmer und sahen mich verwundert an.
>>Eigentlich sollten Sie auf dem Bauch liegen bleiben.<<, erklärte mir mein Masseur leise, da er anscheinend dachte, dass Carlisle schlief. Ich zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf. Woher hatte Carlisle gewusst, dass die beiden kommen würden? Ich hatte sie nicht kommen hören, und mein Gehör war nicht gerade das Schlechteste.
>>Tut mir leid.<<, sagte ich heiser. >>Mir ist einfach zu heiß geworden. Ich konnte nicht liegen bleiben.<<
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Kapitel 16: Rendezvous!
Rendezvous!
Ich stolperte aufgehitzt aus dem kleinen Raum. Ich konnte Carlisle einfach nicht verstehen. Einerseits wollte er der Versuchung, also ihm nach mir, widerstehen, aber andererseits wohl auch nicht. Weswegen war er sonst zu mir gekommen und hatte begonnen mich zu küssen?
Ich blieb vor dem Zimmer stehen und schnaufte kurz; so versuchte ich meine Verwirrtheit zu verscheuchen. Ich hatte meinen Bademantel schnell über gezogen und presste ihn jetzt fest an mich. Auf einmal öffnete sich die kleine Tür, aus der ich gerade gekommen war, und Carlisle stand vor mir. Auch er hatte seinen Bademantel wieder angezogen und sah mich entschuldigend an.
>>Esme!<<, begann er, doch ich unterbrach ihn.
>>Was soll das denn immer? Du weißt, dass ich nicht nur mit dir befreundet sein will und dich küssen und berühren will. Jedes Mal, wenn du auf mich zu kommst und mich so ansiehst, will ich mich am liebsten auf dich stürzen.<<, rief ich aufgebracht und sah ihn böse an.
>>Es tut mir so leid. Es ist so als hätte ich zwei Persönlichkeiten. Die eine will einfach nur mit dir zusammen sein und auf dich aufpassen und die andere begehrt dich und deinen Körper so sehr, dass sich manchmal ausbricht. Ich versuche sie unter Kontrolle zu halten,doch es gelingt mir immer weniger.<<, erwiderte er verzweifelt. Er kam auf mich zu und nahm meine Hand in seine. Er strich sanft darüber und murmelte denn leise: >>Ich wünschte du wärst nicht so zerbrechlich.<< Ich war verwirrt. Ich war doch nicht zerbrechlich; ich verstand ihn kein bisschen.
>>Was redest du denn? Ich bin doch nicht zerbrechlich. Ich glaube nicht dass ich mir etwas verstauche, wenn du mal heftiger zugreifst.<<
>>Ich könnte dir noch viel schlimmere Sachen zufügen als eine Verstauchung.<<, flüsterte er traurig. Dann sah er mir in die Augen und ließ meine Hand los. In seinen Augen sah ich, wie traurig er war. Zwar waren sie noch immer so warm und caramellbraun, doch sie wirkten nicht glücklich.
>>Carlisle, was soll das heißen?<<
>>Ich kann es dir nicht erklären, Esme. Es tut mir leid.<<
Ich schüttelte den Kopf und ging von Carlisle weg. Leider hatte ich einen sehr schlechten Orientierungssinn, sodass er auf mich zu kam und mir deutete, dass ich in die falsche Richtung abrauschte. Wie peinlich. Jetzt war ich nicht einmal mehr in der Lage, einen würdigen Abgang zu machen. Ich ging an Carlisle vorbei und versuchte mein verlegenes Gesicht vor ihm zu verstecken. Er folgte mir lautlos und ich wusste, dass er genau so verlegen war wie ich. Das wäre ich auch gewesen, wenn ich ein zickiges Mädchen, dass mich gerade angefahren hatte, darauf hinweisen musste, dass es in die falsche Richtung abzog.
Ich ging voraus und bog nach links ab, als ich Carlisles kühle Hand an meiner Taille spürte, die mich sanft in die andere Richtung schob. Dann räusperte er sich und tat so, als wäre nichts passiert; und dafür war ich ihm dankbar. Er schob mich noch das ein oder andere Mal in die gegenüberliegende Richtung,bis wir schließlich wieder in der Eingangshalle des Hotels standen. Ab da kannte ich mich wieder aus. Doch jetzt überkam mich mein schlechtes Gewissen. Ich war wirklich sehr gemein zu Carlisle gewesen. Immerhin litt er darunter, mir nicht sagen zu können, was in ihm vorging. Außerdem hatte ich ganz deutlich gespürt, dass er mich genau so wollte, wie ich ihn. Aber wieso sagte er mir einfach nicht, was wirklich los war? Diese Frage versuchte ich zu lösen, bis wir bei unseren Zimmern waren, doch mir gelang es nicht. Ich blieb dort stehen und sah Carlisle entschuldigend an, doch bevor ich meine Entschuldigungsrede starten konnte, nahm er mich in den Arm. Verblüfft ließ ich es geschehen und erwiderte sie dann. Ich schloss die Augen und kuschelte mich an seinen starken Körper. Ich inhalierte seinen süßen Geruch, und wurde davon ganz benebelt.
>>Es tut mir wirklich leid. Ich wünschte ich könnte es dir sagen, aber ich verspreche dir, dass du es eines Tages verstehen wirst. Nur jetzt ist es noch zu früh.<<, flüsterte er und gab mir einen liebevollen Kuss auf den Kopf. Dann sah ich in seine warmen Augen und nahm seinen Kopf in meine Hände, dann küsste ich ihn und mir war es egal, ob er es wollte oder nicht. Doch er wollte es, das spürte ich. Genau in dem Moment, in dem wir zwei wieder in sein Zimmer gestürzt wären, zwang ich mich, meine Lippen von seinen zu lösen. Ich drückte seinen Kopf leicht von meinem weg und sah zu Boden, um wieder hinunter zu kommen. Carlisle strich über meine Schultern und hauchte: >>Danke. Du bist unglaublich. Ich habe wirklich das Tollste in meinem Leben gefunden.<< Er hob meinen Kopf an und küsste mich noch einmal.
Als sich unsere Lippen voneinander lösten, räusperte er sich.
>>Also, magst du etwas essen gehen?<<, fragte er mich.
>>Doktor Carlisle Cullen, wollen Sie mich etwa auf ein Rendezvous einladen?<<, fragte ich ihn lächelnd. Er biss sich auf die Unterlippe und grinste mich daraufhin an. Sein Grinsen war so sexy, dass ich in mir schon wieder dieses Gefühl spürte, mich auf ihn stürzen zu wollen, doch ich beherrschte mich.
>>Wenn es nicht zu dreist ist, würde ich Sie wirklich gerne einladen, Miss Esme Anne Platt.<< gestand Carlisle. Ich grinste, er grinste, dann nahm er meine Hand und küsste sie. Doch dann kam der Zimmerservice um die Ecke und wir trennten uns in Windeseile; doch wir grinsten noch immer. Als der Mann- er hatte uns neugierig angesehen- vorbei gegangen war, zwinkerte Carlisle mir einmal zu und sagte dann: >>Ich mach mich nur noch schnell fertig und dann hole ich dich ab.<<
Damit verschwand er in seinem Zimmer und auch ich betrat mein Raum. Als ich hinein kam merkte ich, dass es draußen mittlerweile Abend geworden war. Ich eilte zu meinem Schrank und zog meinen Bademantel aus. Ich warf ihn auf mein Bett, in dem ich, wie ich gerade bemerkt hatte, noch nie geschlafen hatte. Darüber musste ich lächeln und begann in meinem Schrank nach passenden Klamotten zu suchen. Zuerst holte ich mir zusammenpassende Unterwäsche- beides dunkelrot- aus einem kleinen Fach und nahm dann mein Lieblingsoutfit aus dem Schrank. Dann schlüpfte ich aus dem Badeanzug und zog mir rasch meine Unterwäsche an. Ich rannte ins Badezimmer und nahm meine Zahnbürste. Ich wollte mir noch einmal die Zähne putzen, damit ich mich ganz frisch vor Carlisle präsentieren konnte. Ich stopfte sie in meinen Mund und wollte schon wieder ins Zimmer gehen, als ich mein Spiegelbild sah. Meine Haare hingen wild von mir und sahen aus wie eine Löwenmähne. Die dunkelrote Unterwäsche brachte meinen hellen Teint zur Geltung. Meine blaue Zahnbürste ragte aus meinem, mit Schaum übersäten, Mund. Okay, die Zahnbürste war jetzt nicht ganz so wichtig; aber der Rest.
Gut, meine Haare gefielen mir; sie waren so wild. Doch als ich meinen Körper im Spiegel sah, beäugte ich mich kritisch. Zwar hatte ich eine schöne Figur, doch es war nicht einmal annähernd perfekt. Meine Proportionen stimmten miteinander überein, doch ich war so klein wie ein Kleinkind. Kein Wunder, dass Carlisle sich von mir fernhalten wollte. Er musste sich doch pervers vorkommen, wenn er sich zu mir hingezogen fühlte. Wäre ich doch bloß ein bisschen größer. Ich wandte den Blick von mir und stapfte ärgerlich ins Wohnzimmer. Ich dachte gerade an eine nicht allzu schmerzhafte Methode, um ein paar Zentimeter zu wachsen, als mich plötzlich etwas nasses an meinem Oberschenkel traf. Erst da bemerkte ich, dass ich schon längst aufhören konnte,mir die Zähne zu putzen. Schnell rannte ich ins Badezimmer zurück und spuckte das schaumige Zeugs aus meinem Mund aus. Hektisch spülte ich ihn mit Wasser aus und stolperte dann ins Schlafzimmer. Dort hatte ich mein Gewand aufs Bett gelegt und nahm es jetzt vom Kleiderbügel. Schnell zog ein meine lila Bluse an und darüber den dunkelblauen Bleistift Rock. Ich schüttelte meine Haare durch, als es an der Tür klopfte.
>>Einen Moment noch.<<, schrie ich in die besagte Richtung und stürmte ins Badezimmer. Ich kam mir vor wie ein Hamster in einem Käfig. Hin, her, hin, her.
>>Na so was, und ich dachte du hättest schon auf mich gewartet und nicht gefaulenzt.<<, hörte ich Carlisles Stimme von draußen dröhnen.
Ich ignorierte diese neckische Bemerkung; ich hätte sowieso nicht antworte können, da ich eine dünne Haarspange zwischen den Zähnen hielt. Mit der Anderen steckte ich gerade eine Haarsträhne an meinen Hinterkopf. Schnell steckte ich auch an der anderen Seite eine Strähne fest und schnappte mir eine kurze Weste. Dann öffnete ich schwungvoll die Tür und lächelte Carlisle an, doch ich sah sein Gesicht nicht; er hielt mir einen wunderschönen Blumenstrauß vor die Nase. Ich roch den angenehmen Duft ein; es waren Sonnenblumen.
>>Oh mein Gott, Carlisle. Du bist so süß. Woher weiß du, dass Sonnenblumen meine Lieblingsblumen sind?
>>Wirklich?<<, fragte er und hielt die Blumen nun etwas tiefer, damit er mich sehen konnte. >>Ich finde sie passen zu deinem fröhlichem Wesen.<< Er reichte mir die Blumen und ich ging mit ihnen kurz ins Zimmer, um sie ins Wasser zu stellen. Dann kam ich wieder zu ihm.
>>Ich würde dir ja einen Kuss geben, aber ich denke für dich wäre es besser, wenn wir das nur machen, wenn uns niemand beobachtet.<<, rief Carlisle und deutete auf die Versammlung der Angestellten,die in einem kleinen Zimmer hockten und gespannt zu uns sahen. Verwundert sah ich zu ihnen, und dann wieder zu Carlisle.
>>Okay.<<, sagte ich langsam und formte lautlos mit den Lippen „Hilfe“. Carlisle begann du grinsen und nahm mich an der Schulter, um mich weg zu führen.
>>Wohin gehen wir denn eigentlich?<<, fragte ich neugierig und sah zu ihm hoch. Das nervte echt, warum musste ich immer zu ihm hoch sehen?
>>Das ist eine Überraschung.<<, rief er geheimnisvoll und lachte, als er mein frustriertes Gesicht sah. >>Du musst nur ein bisschen Geduld haben, meine Liebe. Ich verspreche dir, dass es sich lohnt.<<
Er führte mich aus dem Hotel hinaus und ging mit mir auf die Straße, die hinter das Hotel führte. Dann blieb er mitten auf der Straße stehen und nahm meine Hand.
>>Jetzt musst du mir etwas versprechen.<<, sagte er ernst.
>>Okay.<<, rief ich verunsichert.
>>Ich werde dir jetzt die Augen verbinden, und du darfst die Augenbinde auf keinen Fall hinunter geben.<<
>>Okay.<<, wiederholte ich.
Dann ging er hinter mich und holte ein dunkelrotes Samttuch aus seiner Hosentasche, mit dem er mir sanft die Augen verband. Da merkte ich noch einmal, dass er Arzt war. Jeder andere Mann hätte nicht daran gedacht, so sanft zu sein. Aber auch kein anderer Mann hielt mich für zerbrechlich. Als Carlisle fertig war, nahm er meine Hand. Er bückte sich und legte seine rechte Hand in meine Kniekehlen. Mit einem Ruck hob er mich in seine Arme, und mein Herz klopfte stark vor Aufregung. Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen.
>>Kannst du mich denn nicht vorwarnen? Du hättest zusammenbrechen können<<, rief ich schrill.
>>Nein,ganz sicher nicht.<<, lachte Carlisle.
>>Ja klar.<<,murmelte ich und atmete tief aus um den Schock zu verarbeiten.
>>So und jetzt mach die Augen zu. Auch wenn du die Augenbinde oben hast,will ich, dass du die Augen zu machst. Bitte<<
Ich schloss die Augen. Auf einmal blies der Wind heftig durch meine Haare, so wie er es tat, wenn ich auf meinem Fahrrad fuhr, doch wir bewegten uns nicht, das hätte ich gespürt.
Nach ein paar Sekunden hörte ich Carlisle sagen: >>Ich lass dich jetzt wieder hinunter. Vorsicht!<< Er setzte mich behutsam auf dem Betonboden ab. Doch irgendwie war er weicher geworden.
>>Du darfst die Augenbinde abnehmen.<<, versicherte Carlisle mir.
Ich nahm sie ab und sah verwundert auf den Boden. Ich stand nicht mehr auf dem Betonboden der Straße vor dem Hotel; ich war im Wald und stand auf weicher Erde und Blättern. Vor uns lag eine kleine Lichtung, mit Ausblick über Seattle. Verblüfft ging ich ein paar Schritte darauf zu. Es sah aus wie ein Gemälde. Auf der Lichtung stand ein Tisch, der hübsch gedeckt war, und zwei hölzerne Stühle. Rundherum schien Licht aus den Bäumen,die mit Lichterketten geschmückt waren.
>>Carlisle!<<, sagte ich leise. >>Wie hast du...?<<
>>Das ist mein kleines Geheimnis.<<, erklärte er mir. >>Setzt dich!<<
Er wies auf den linken Stuhl und ich folgte ihm. Er schob mir den Stuhl hin und setzte sich dann selbst. Auf dem Tisch standen Kerzen und es standen Teller auf dem Tisch. Auf meinem war eine Portion Pasta und auf seinem ein blutiges Steak mit Petersilkartoffeln. Mir fehlten die Worte. Zum Glück sagte Carlisle etwas.
>>Ich hoffe es gefällt dir. Ich finde diesen Platz sehr besonders und wollte ihn die zeigen.<< Er nahm meine Hand und streichelte sie sanft.
Auf dem Himmel war ein wunderschöner Sonnenuntergang und die Stimmung war ausgesprochen romantisch.
Ich sah Carlisle glücklich in die Augen und er mir. Ich hätte ihn geküsste, wäre dieser Tisch mit den Leckerein nicht vor mir gewesen.
>>Also lass es dir schmecken.<<, sagte er liebevoll.
Während wir aßen sah ich immer wieder zu ihm. Wie er sein Fleisch schnitt, wie er es sich genüsslich in den Mund steckte. Alles an ihm war perfekt und konnte einfach nicht übertroffen werden.
Ich aß meine Pasta mit Gabel und Löffel,obwohl ich sie normalerweise nur mit Gabel aß. Ich rollte sie im Teller auf und zog dann einzelne Nudeln in meinem Mund. Ich sah immer aus wie ein Kleinkind, wenn ich Nudeln aß. Doch heute versuchte ich fein zu essen, doch der Löffel irritierte mich etwas. Ich wusste das Carlisle mich beobachtete und bemerkte, wie er anfing zu kichern.
>>Du bist wirklich das süßeste Mädchen, dass ich je gesehen habe.<<, rief er plötzlich. Er schob meinen Teller zu sich und rollte mir die Nudeln auf. Dann führte er die Gabel zu meinem Mund und fütterte mich. Verlegen schluckte ich die Nudeln; jetzt durfte ich mich auf keinen Fall verschlucken. Carlisle gab mir meinen Teller zurück, doch er behielt meinen Löffel.
>>Ähm, du hast noch meinen Löffel<<, sagte ich leise.
>>Ach, den brauchst du nicht. Bitte iss so, wie du es gewohnt bist.<<
>>Das willst du nicht erleben. Ich sehe dann immer aus wie ein kleines Schweinchen.<<, gab ich zu.
Doch auf einmal legte Carlisle sein Besteck weg und schob sich die Ärmel seines weißen Hemds hinauf. Dann nahm er sein Steak in die Hand und biss genüsslich hinein. Verblüfft sah ich ich an. Ich hätte nie gedacht, dass er so essen würde. Doch es war sehr sexy, wenn seine wilde Seite zum Vorschein kam. Ich nahm die Gabel und aß meine Pasta so, wie ich sie immer aß.
Als wir fertig waren, hatte Carlisle schmutzige Finger und ich ein dreckiges Gesicht; außerdem lachten wir beide. Dann wischte sich Carlisle seine Hände an seiner Serviette ab. Auch ich fuhr mit der Serviette meinem Mund entlang. Wir konnten nicht mehr aufhören zu lachen und sahen und an. Dann, als wir uns halbwegs beruhigt hatten, kam Carlisle näher. Sein Finger näherte sich meiner Unterlippe und er wischte sanft über sie. Mein Herz klopfte wieder etwas schneller. Dann leckte er seinen Finger ab und hauchte leise: >>Du hattest da noch etwas Soße.<<
>>Danke.<<, sagte ich zittrig und versuchte mich zu beruhigen. Ich konnte mir denken, dass es nicht allzu gesund war, wenn mein Herz alle paar Stunden doppelt so schnell schlug, als es sollte.
>>Ich habe noch etwas für dich.<<, sagte Carlisle verlegen.
Ich richtete mich auf und wartete gespannt. Carlisle kramte kurz in seiner Hosentasche und hielt dann eine kleine, samtene Box in Händen. Er stand auf und kam auf mich zu. Dann reichte er mir die Box. Mein Herz blieb fast stehen. Was war in dieser Box? Ich musste spontan an die Schachteln denken, in denen die Verlobungsringe ruhten. Er wollte mir doch keinen Heiratsantrag machen, oder? Ich schluckte und öffnete die Box langsam und ihr Inhalt ließ mich erstarren.
Ich stolperte aufgehitzt aus dem kleinen Raum. Ich konnte Carlisle einfach nicht verstehen. Einerseits wollte er der Versuchung, also ihm nach mir, widerstehen, aber andererseits wohl auch nicht. Weswegen war er sonst zu mir gekommen und hatte begonnen mich zu küssen?
Ich blieb vor dem Zimmer stehen und schnaufte kurz; so versuchte ich meine Verwirrtheit zu verscheuchen. Ich hatte meinen Bademantel schnell über gezogen und presste ihn jetzt fest an mich. Auf einmal öffnete sich die kleine Tür, aus der ich gerade gekommen war, und Carlisle stand vor mir. Auch er hatte seinen Bademantel wieder angezogen und sah mich entschuldigend an.
>>Esme!<<, begann er, doch ich unterbrach ihn.
>>Was soll das denn immer? Du weißt, dass ich nicht nur mit dir befreundet sein will und dich küssen und berühren will. Jedes Mal, wenn du auf mich zu kommst und mich so ansiehst, will ich mich am liebsten auf dich stürzen.<<, rief ich aufgebracht und sah ihn böse an.
>>Es tut mir so leid. Es ist so als hätte ich zwei Persönlichkeiten. Die eine will einfach nur mit dir zusammen sein und auf dich aufpassen und die andere begehrt dich und deinen Körper so sehr, dass sich manchmal ausbricht. Ich versuche sie unter Kontrolle zu halten,doch es gelingt mir immer weniger.<<, erwiderte er verzweifelt. Er kam auf mich zu und nahm meine Hand in seine. Er strich sanft darüber und murmelte denn leise: >>Ich wünschte du wärst nicht so zerbrechlich.<< Ich war verwirrt. Ich war doch nicht zerbrechlich; ich verstand ihn kein bisschen.
>>Was redest du denn? Ich bin doch nicht zerbrechlich. Ich glaube nicht dass ich mir etwas verstauche, wenn du mal heftiger zugreifst.<<
>>Ich könnte dir noch viel schlimmere Sachen zufügen als eine Verstauchung.<<, flüsterte er traurig. Dann sah er mir in die Augen und ließ meine Hand los. In seinen Augen sah ich, wie traurig er war. Zwar waren sie noch immer so warm und caramellbraun, doch sie wirkten nicht glücklich.
>>Carlisle, was soll das heißen?<<
>>Ich kann es dir nicht erklären, Esme. Es tut mir leid.<<
Ich schüttelte den Kopf und ging von Carlisle weg. Leider hatte ich einen sehr schlechten Orientierungssinn, sodass er auf mich zu kam und mir deutete, dass ich in die falsche Richtung abrauschte. Wie peinlich. Jetzt war ich nicht einmal mehr in der Lage, einen würdigen Abgang zu machen. Ich ging an Carlisle vorbei und versuchte mein verlegenes Gesicht vor ihm zu verstecken. Er folgte mir lautlos und ich wusste, dass er genau so verlegen war wie ich. Das wäre ich auch gewesen, wenn ich ein zickiges Mädchen, dass mich gerade angefahren hatte, darauf hinweisen musste, dass es in die falsche Richtung abzog.
Ich ging voraus und bog nach links ab, als ich Carlisles kühle Hand an meiner Taille spürte, die mich sanft in die andere Richtung schob. Dann räusperte er sich und tat so, als wäre nichts passiert; und dafür war ich ihm dankbar. Er schob mich noch das ein oder andere Mal in die gegenüberliegende Richtung,bis wir schließlich wieder in der Eingangshalle des Hotels standen. Ab da kannte ich mich wieder aus. Doch jetzt überkam mich mein schlechtes Gewissen. Ich war wirklich sehr gemein zu Carlisle gewesen. Immerhin litt er darunter, mir nicht sagen zu können, was in ihm vorging. Außerdem hatte ich ganz deutlich gespürt, dass er mich genau so wollte, wie ich ihn. Aber wieso sagte er mir einfach nicht, was wirklich los war? Diese Frage versuchte ich zu lösen, bis wir bei unseren Zimmern waren, doch mir gelang es nicht. Ich blieb dort stehen und sah Carlisle entschuldigend an, doch bevor ich meine Entschuldigungsrede starten konnte, nahm er mich in den Arm. Verblüfft ließ ich es geschehen und erwiderte sie dann. Ich schloss die Augen und kuschelte mich an seinen starken Körper. Ich inhalierte seinen süßen Geruch, und wurde davon ganz benebelt.
>>Es tut mir wirklich leid. Ich wünschte ich könnte es dir sagen, aber ich verspreche dir, dass du es eines Tages verstehen wirst. Nur jetzt ist es noch zu früh.<<, flüsterte er und gab mir einen liebevollen Kuss auf den Kopf. Dann sah ich in seine warmen Augen und nahm seinen Kopf in meine Hände, dann küsste ich ihn und mir war es egal, ob er es wollte oder nicht. Doch er wollte es, das spürte ich. Genau in dem Moment, in dem wir zwei wieder in sein Zimmer gestürzt wären, zwang ich mich, meine Lippen von seinen zu lösen. Ich drückte seinen Kopf leicht von meinem weg und sah zu Boden, um wieder hinunter zu kommen. Carlisle strich über meine Schultern und hauchte: >>Danke. Du bist unglaublich. Ich habe wirklich das Tollste in meinem Leben gefunden.<< Er hob meinen Kopf an und küsste mich noch einmal.
Als sich unsere Lippen voneinander lösten, räusperte er sich.
>>Also, magst du etwas essen gehen?<<, fragte er mich.
>>Doktor Carlisle Cullen, wollen Sie mich etwa auf ein Rendezvous einladen?<<, fragte ich ihn lächelnd. Er biss sich auf die Unterlippe und grinste mich daraufhin an. Sein Grinsen war so sexy, dass ich in mir schon wieder dieses Gefühl spürte, mich auf ihn stürzen zu wollen, doch ich beherrschte mich.
>>Wenn es nicht zu dreist ist, würde ich Sie wirklich gerne einladen, Miss Esme Anne Platt.<< gestand Carlisle. Ich grinste, er grinste, dann nahm er meine Hand und küsste sie. Doch dann kam der Zimmerservice um die Ecke und wir trennten uns in Windeseile; doch wir grinsten noch immer. Als der Mann- er hatte uns neugierig angesehen- vorbei gegangen war, zwinkerte Carlisle mir einmal zu und sagte dann: >>Ich mach mich nur noch schnell fertig und dann hole ich dich ab.<<
Damit verschwand er in seinem Zimmer und auch ich betrat mein Raum. Als ich hinein kam merkte ich, dass es draußen mittlerweile Abend geworden war. Ich eilte zu meinem Schrank und zog meinen Bademantel aus. Ich warf ihn auf mein Bett, in dem ich, wie ich gerade bemerkt hatte, noch nie geschlafen hatte. Darüber musste ich lächeln und begann in meinem Schrank nach passenden Klamotten zu suchen. Zuerst holte ich mir zusammenpassende Unterwäsche- beides dunkelrot- aus einem kleinen Fach und nahm dann mein Lieblingsoutfit aus dem Schrank. Dann schlüpfte ich aus dem Badeanzug und zog mir rasch meine Unterwäsche an. Ich rannte ins Badezimmer und nahm meine Zahnbürste. Ich wollte mir noch einmal die Zähne putzen, damit ich mich ganz frisch vor Carlisle präsentieren konnte. Ich stopfte sie in meinen Mund und wollte schon wieder ins Zimmer gehen, als ich mein Spiegelbild sah. Meine Haare hingen wild von mir und sahen aus wie eine Löwenmähne. Die dunkelrote Unterwäsche brachte meinen hellen Teint zur Geltung. Meine blaue Zahnbürste ragte aus meinem, mit Schaum übersäten, Mund. Okay, die Zahnbürste war jetzt nicht ganz so wichtig; aber der Rest.
Gut, meine Haare gefielen mir; sie waren so wild. Doch als ich meinen Körper im Spiegel sah, beäugte ich mich kritisch. Zwar hatte ich eine schöne Figur, doch es war nicht einmal annähernd perfekt. Meine Proportionen stimmten miteinander überein, doch ich war so klein wie ein Kleinkind. Kein Wunder, dass Carlisle sich von mir fernhalten wollte. Er musste sich doch pervers vorkommen, wenn er sich zu mir hingezogen fühlte. Wäre ich doch bloß ein bisschen größer. Ich wandte den Blick von mir und stapfte ärgerlich ins Wohnzimmer. Ich dachte gerade an eine nicht allzu schmerzhafte Methode, um ein paar Zentimeter zu wachsen, als mich plötzlich etwas nasses an meinem Oberschenkel traf. Erst da bemerkte ich, dass ich schon längst aufhören konnte,mir die Zähne zu putzen. Schnell rannte ich ins Badezimmer zurück und spuckte das schaumige Zeugs aus meinem Mund aus. Hektisch spülte ich ihn mit Wasser aus und stolperte dann ins Schlafzimmer. Dort hatte ich mein Gewand aufs Bett gelegt und nahm es jetzt vom Kleiderbügel. Schnell zog ein meine lila Bluse an und darüber den dunkelblauen Bleistift Rock. Ich schüttelte meine Haare durch, als es an der Tür klopfte.
>>Einen Moment noch.<<, schrie ich in die besagte Richtung und stürmte ins Badezimmer. Ich kam mir vor wie ein Hamster in einem Käfig. Hin, her, hin, her.
>>Na so was, und ich dachte du hättest schon auf mich gewartet und nicht gefaulenzt.<<, hörte ich Carlisles Stimme von draußen dröhnen.
Ich ignorierte diese neckische Bemerkung; ich hätte sowieso nicht antworte können, da ich eine dünne Haarspange zwischen den Zähnen hielt. Mit der Anderen steckte ich gerade eine Haarsträhne an meinen Hinterkopf. Schnell steckte ich auch an der anderen Seite eine Strähne fest und schnappte mir eine kurze Weste. Dann öffnete ich schwungvoll die Tür und lächelte Carlisle an, doch ich sah sein Gesicht nicht; er hielt mir einen wunderschönen Blumenstrauß vor die Nase. Ich roch den angenehmen Duft ein; es waren Sonnenblumen.
>>Oh mein Gott, Carlisle. Du bist so süß. Woher weiß du, dass Sonnenblumen meine Lieblingsblumen sind?
>>Wirklich?<<, fragte er und hielt die Blumen nun etwas tiefer, damit er mich sehen konnte. >>Ich finde sie passen zu deinem fröhlichem Wesen.<< Er reichte mir die Blumen und ich ging mit ihnen kurz ins Zimmer, um sie ins Wasser zu stellen. Dann kam ich wieder zu ihm.
>>Ich würde dir ja einen Kuss geben, aber ich denke für dich wäre es besser, wenn wir das nur machen, wenn uns niemand beobachtet.<<, rief Carlisle und deutete auf die Versammlung der Angestellten,die in einem kleinen Zimmer hockten und gespannt zu uns sahen. Verwundert sah ich zu ihnen, und dann wieder zu Carlisle.
>>Okay.<<, sagte ich langsam und formte lautlos mit den Lippen „Hilfe“. Carlisle begann du grinsen und nahm mich an der Schulter, um mich weg zu führen.
>>Wohin gehen wir denn eigentlich?<<, fragte ich neugierig und sah zu ihm hoch. Das nervte echt, warum musste ich immer zu ihm hoch sehen?
>>Das ist eine Überraschung.<<, rief er geheimnisvoll und lachte, als er mein frustriertes Gesicht sah. >>Du musst nur ein bisschen Geduld haben, meine Liebe. Ich verspreche dir, dass es sich lohnt.<<
Er führte mich aus dem Hotel hinaus und ging mit mir auf die Straße, die hinter das Hotel führte. Dann blieb er mitten auf der Straße stehen und nahm meine Hand.
>>Jetzt musst du mir etwas versprechen.<<, sagte er ernst.
>>Okay.<<, rief ich verunsichert.
>>Ich werde dir jetzt die Augen verbinden, und du darfst die Augenbinde auf keinen Fall hinunter geben.<<
>>Okay.<<, wiederholte ich.
Dann ging er hinter mich und holte ein dunkelrotes Samttuch aus seiner Hosentasche, mit dem er mir sanft die Augen verband. Da merkte ich noch einmal, dass er Arzt war. Jeder andere Mann hätte nicht daran gedacht, so sanft zu sein. Aber auch kein anderer Mann hielt mich für zerbrechlich. Als Carlisle fertig war, nahm er meine Hand. Er bückte sich und legte seine rechte Hand in meine Kniekehlen. Mit einem Ruck hob er mich in seine Arme, und mein Herz klopfte stark vor Aufregung. Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen.
>>Kannst du mich denn nicht vorwarnen? Du hättest zusammenbrechen können<<, rief ich schrill.
>>Nein,ganz sicher nicht.<<, lachte Carlisle.
>>Ja klar.<<,murmelte ich und atmete tief aus um den Schock zu verarbeiten.
>>So und jetzt mach die Augen zu. Auch wenn du die Augenbinde oben hast,will ich, dass du die Augen zu machst. Bitte<<
Ich schloss die Augen. Auf einmal blies der Wind heftig durch meine Haare, so wie er es tat, wenn ich auf meinem Fahrrad fuhr, doch wir bewegten uns nicht, das hätte ich gespürt.
Nach ein paar Sekunden hörte ich Carlisle sagen: >>Ich lass dich jetzt wieder hinunter. Vorsicht!<< Er setzte mich behutsam auf dem Betonboden ab. Doch irgendwie war er weicher geworden.
>>Du darfst die Augenbinde abnehmen.<<, versicherte Carlisle mir.
Ich nahm sie ab und sah verwundert auf den Boden. Ich stand nicht mehr auf dem Betonboden der Straße vor dem Hotel; ich war im Wald und stand auf weicher Erde und Blättern. Vor uns lag eine kleine Lichtung, mit Ausblick über Seattle. Verblüfft ging ich ein paar Schritte darauf zu. Es sah aus wie ein Gemälde. Auf der Lichtung stand ein Tisch, der hübsch gedeckt war, und zwei hölzerne Stühle. Rundherum schien Licht aus den Bäumen,die mit Lichterketten geschmückt waren.
>>Carlisle!<<, sagte ich leise. >>Wie hast du...?<<
>>Das ist mein kleines Geheimnis.<<, erklärte er mir. >>Setzt dich!<<
Er wies auf den linken Stuhl und ich folgte ihm. Er schob mir den Stuhl hin und setzte sich dann selbst. Auf dem Tisch standen Kerzen und es standen Teller auf dem Tisch. Auf meinem war eine Portion Pasta und auf seinem ein blutiges Steak mit Petersilkartoffeln. Mir fehlten die Worte. Zum Glück sagte Carlisle etwas.
>>Ich hoffe es gefällt dir. Ich finde diesen Platz sehr besonders und wollte ihn die zeigen.<< Er nahm meine Hand und streichelte sie sanft.
Auf dem Himmel war ein wunderschöner Sonnenuntergang und die Stimmung war ausgesprochen romantisch.
Ich sah Carlisle glücklich in die Augen und er mir. Ich hätte ihn geküsste, wäre dieser Tisch mit den Leckerein nicht vor mir gewesen.
>>Also lass es dir schmecken.<<, sagte er liebevoll.
Während wir aßen sah ich immer wieder zu ihm. Wie er sein Fleisch schnitt, wie er es sich genüsslich in den Mund steckte. Alles an ihm war perfekt und konnte einfach nicht übertroffen werden.
Ich aß meine Pasta mit Gabel und Löffel,obwohl ich sie normalerweise nur mit Gabel aß. Ich rollte sie im Teller auf und zog dann einzelne Nudeln in meinem Mund. Ich sah immer aus wie ein Kleinkind, wenn ich Nudeln aß. Doch heute versuchte ich fein zu essen, doch der Löffel irritierte mich etwas. Ich wusste das Carlisle mich beobachtete und bemerkte, wie er anfing zu kichern.
>>Du bist wirklich das süßeste Mädchen, dass ich je gesehen habe.<<, rief er plötzlich. Er schob meinen Teller zu sich und rollte mir die Nudeln auf. Dann führte er die Gabel zu meinem Mund und fütterte mich. Verlegen schluckte ich die Nudeln; jetzt durfte ich mich auf keinen Fall verschlucken. Carlisle gab mir meinen Teller zurück, doch er behielt meinen Löffel.
>>Ähm, du hast noch meinen Löffel<<, sagte ich leise.
>>Ach, den brauchst du nicht. Bitte iss so, wie du es gewohnt bist.<<
>>Das willst du nicht erleben. Ich sehe dann immer aus wie ein kleines Schweinchen.<<, gab ich zu.
Doch auf einmal legte Carlisle sein Besteck weg und schob sich die Ärmel seines weißen Hemds hinauf. Dann nahm er sein Steak in die Hand und biss genüsslich hinein. Verblüfft sah ich ich an. Ich hätte nie gedacht, dass er so essen würde. Doch es war sehr sexy, wenn seine wilde Seite zum Vorschein kam. Ich nahm die Gabel und aß meine Pasta so, wie ich sie immer aß.
Als wir fertig waren, hatte Carlisle schmutzige Finger und ich ein dreckiges Gesicht; außerdem lachten wir beide. Dann wischte sich Carlisle seine Hände an seiner Serviette ab. Auch ich fuhr mit der Serviette meinem Mund entlang. Wir konnten nicht mehr aufhören zu lachen und sahen und an. Dann, als wir uns halbwegs beruhigt hatten, kam Carlisle näher. Sein Finger näherte sich meiner Unterlippe und er wischte sanft über sie. Mein Herz klopfte wieder etwas schneller. Dann leckte er seinen Finger ab und hauchte leise: >>Du hattest da noch etwas Soße.<<
>>Danke.<<, sagte ich zittrig und versuchte mich zu beruhigen. Ich konnte mir denken, dass es nicht allzu gesund war, wenn mein Herz alle paar Stunden doppelt so schnell schlug, als es sollte.
>>Ich habe noch etwas für dich.<<, sagte Carlisle verlegen.
Ich richtete mich auf und wartete gespannt. Carlisle kramte kurz in seiner Hosentasche und hielt dann eine kleine, samtene Box in Händen. Er stand auf und kam auf mich zu. Dann reichte er mir die Box. Mein Herz blieb fast stehen. Was war in dieser Box? Ich musste spontan an die Schachteln denken, in denen die Verlobungsringe ruhten. Er wollte mir doch keinen Heiratsantrag machen, oder? Ich schluckte und öffnete die Box langsam und ihr Inhalt ließ mich erstarren.
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Kapitel 17: Quälerei!
Quälerei!
Ich erblickte einen großen türkisen Stein. Er ruhte in der Mitte einer silbernen Kette, die nicht eleganter hätte sein können. Die Kette selbst bestand aus zwei hauchdünnen Drähten, die mich an Fäden erinnerten. Sie war ganz einfach, jedoch auch sehr elegant, doch der Stein, wegen dem ich vergaß zu atmen, war das eigentliche Detail, auf das man achten sollte. Er war tropfenförmig und ca. vier Zentimeter groß. Doch seine Form war nicht das, was mich zum Zittern brachte; es war der Stein selbst. Ich wusste, dass er es war.
>>Carlisle, woher hast du diesen Stein?<<, fragte ich ihn verwundert, als ich mich wieder gefasst hatte.
>>Ich habe ihn auf einer Straße, die ein bisschen von Louisiana entfernt liegt, gefunden. Ich weiß, dass hört sich jetzt nicht sehr romantisch an, aber es ist so. Doch als ich ihn da liegen sah, musste ich sofort an dich denken.<<
>>Es ist mein Türkis! Ich muss ihn auf der Fahrt nach Hause verloren haben.<<, flüsterte ich mir leise zu. Ich konnte es nicht glauben. Ich hatte damit gerechnet, dass ich diesen wunderschönen Stein nicht mehr zu Gesicht bekommen würde, doch nun lag sein „Herz“ vor mir in einer wunderschönen, dunkelblauen Samtschachtel und wurde sogar noch von dieser wunderschönen Kette umspielt.
>>Ich hoffe die Kette gefällt dir genau so gut wie mir. Und ich denke, dass sie an dir sogar noch eintausend Mal schöner aussehen würde!<<, sagte Carlisle leise zu mir.
>>Ich liebe diese Kette!<<, platzte ich sofort hervor und sah ihn verstört an. >>Was denn sonst? Das ist die wunderschönste Kette, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Woher weist du denn immer, wie du mich zu Tränen rühren kannst?<<, fragte ich Carlisle und merkte wir meine Sehkraft durch die Tränen geschwächt wurde.
Carlisle kniete sich auf den Boden neben mich und begann leicht meine Wange zu streicheln. >>Ach Esme, du weißt ja nicht in wie vielen Dingen ich dich sehe. Doch als ich diesen Stein gesehen habe, habe ich dich sogar gespürt, also musste ich daraus einfach eine Kette machen.<<
Währenddem er dies sagte sah er mich so liebevoll an, dass mir jetzt wirklich die Tränen aus den Augen schossen.
>>Womit habe ich dich verdient? Du bist so ein toller Mann, der so viel erreichen könnte, doch du hockst bei mir.<<
>>Esme, jetzt sei nicht lächerlich! Du hast mich allemal verdient. Ich bin sogar der Meinung, dass du noch viel besseres verdient hast und ich dich nicht verdiene.<<, versuchte er mir zu erklären, doch ich konnte ihm einfach nicht zustimmen. Doch kurz bevor ich etwas erwidern konnte, nahm er mein Gesicht zärtlich in die Hände und begann mich zu küssen. Er war so sanft, dass es sich so so anfühlte, als würde ich ihn in meinen Träumen küssen. Doch das war die Realität! Und das machte mich umso glücklicher. Als er unseren Kuss langsam beendete, kamen mir seine Worte noch einmal in den Sinn.
Als ich diesen Stein gesehen habe, habe ich dich sogar gespürt, also musste ich daraus einfach eine Kette machen.
Moment mal, Kette machen? Hatte er wirklich Kette machen gesagt? Er hatte mir diese wunderschöne Kette doch nicht selbst gemacht, oder?
>>Carlisle, hast du mir diese Kette selbst gemacht?<<, fragte ich langsam und versuchte mich nicht aufzuregen.
>>Natürlich!<<, rief er, es war ein kleiner Hauch von Stolz in seiner engelhaften Stimme zu hören, und lächelte mich an. Doch als er meinen geschockten Gesichtsausdruck bemerkte, fügte er schnell hinzu:>>Aber denke bitte nicht, dass ich das für jeden mache. Du bist etwas Besonderes und dir gebühren auch besondere Dinge.<<
>>Der ganze Abend ist doch schon besonders. Und dann legst du mir diese wunderhübsche Kette hier her und übertriffst damit alles, was ich mir je erträumen lies.<<, offenbarte ich ihm und bemerkte, dass mir schon wieder neue Tränen in die Augen schossen.
>>Sssht! Jetzt wein doch nicht schon wieder. Ich mach das wirklich nur, weil du eine der wichtigsten Personen in meinem Leben bist.<<, beruhigte er mich mit sanfter Stimme und wischte mir meine kleine Träne von der Wange. Ich schmiegte mich in seine kalte Hand und wünschte er würde nie aufhören mich zu berühren.
>>So jetzt lege ich dir die Kette aber einmal um, sonst sehen wir ja nichts von ihrer Schönheit.<<
Carlisle lächelte mich an, stand dann wieder auf und nahm die Kette behutsam aus dem Kästchen. Ich nahm meine Haare nach vorne, als er begann mir die Kette um zu legen. Er stand hinter mir und so spürte ich seinen Atem in meinem Nacken. Er roch wieder einmal verführerisch süß und ich bekam sofort eine Gänsehaut.
Carlisle schloss den Verschluss und ich ließ meine Haare fallen. Er nahm meine linke Hand und deutete mir so, ich solle aufstehen. Ich tat wie mir geheißen und folgte ihm ein Stückchen näher Ende der Lichtung.
Nun schien die Sonne gar nicht mehr. Doch die Lichtung wurde von den vielen Lichtergirlanden erhellt, sodass wir einander gut sehen konnten. Carlisle ließ mich unter seinem Arm hindurch gleiten, damit ich eine kleine Drehung machen konnte. Währenddessen ließ er meine Hand los und ich wirbelte ein Stück auf der Lichtung umher. Dann blieb ich stehen und sah Carlisle erwartungsvoll an. Er musterte mich, doch dann blitzte irgendetwas in seinen Augen auf. Daraufhin warf er mir einen Blick zu, den ich nicht zuordnen konnte. Er hob eine Augenbraue und biss sich auf die Unterlippe. Dann kam er langsam auf mich zu und legte seine Hände an meine Hüfte.
>>Du bist ein Engel. Wirklich! Kein Mensch kann so bezaubernd aussehen wie du. Und der türkise Farbton des Steines passt perfekt zu deiner lila Bluse, die dir perfekt steht. Dir steht wirklich alles!<<, bewunderte er. Es klang so ehrlich, dass nicht einmal ich ihm nicht glauben konnte.
>>Du bist so süß.<<, war das einzige was ich flüstern konnte.
Dann küsste ich ihn und er mich. Es war so wunderschön mit ihm und ich hoffte, dass wir für immer so weiter machen konnten.
Wir sahen uns noch eine Weile verliebt an, doch dann nahm er mich wieder auf seine starken, muskulösen Arme- diesmal ohne Augenbinde.
>>Ich vertraue dir!<<, meinte er ernst: >>Ich bitte dich, dass du deine Augen schließt. Es ist wirklich wichtig, dass du...<<
Ich legte meinen Finder auf seine Lippen.
>>Keine Sorge, ich werde meine Augen schließen. Auch wenn ich nicht weiß, was hier vor sich geht, doch ich vertraue auch dir und deinen Worten und werde warten, bis du es mir erklärst<<
Carlisle lächelte mich dankbar und liebevoll an. Ich schloss die Augen und ließ meinen Kopf fallen. Ich wollte das berauschende Gefühl intensiver spüren, wenn der Wind durch meine Haare wehte, sich sonst aber nichts bewegte. Ich hörte keinen Mucks, ich merkte nur durch meine geschlossenen Augen, den Lichtwechsel und spürte den Wind in meinen Haaren. Leider dauerte es nur ein paar Sekunden, ehe der Wind aufhörte zu wehen und Carlisle mich behutsam absetzte.
Langsam öffnete ich meine Augen und sah ihm tief in die Augen. Ich wusste, dass er es mir sagen wollte, doch er konnte nicht; und das akzeptierte ich. Jetzt jedenfalls noch.
Er nahm meine Hand und wir standen wieder auf der kleinen Straße hinter dem Hotel. Zusammen gingen wir zum Eingang des Hotels und betraten den goldenen Empfangssaal. Ich merkte, dass ich ziemlich müde geworden war und gähnte herzhaft.
>>Ich denke du solltest jetzt schlafen gehen. Heute hast du einiges Erlebt, dass dir nicht ganz normal erscheint. Ich verstehe, wenn du ein bisschen für dich alleine sein musste<<, verabschiedete Carlisle sich, als wir bei unseren Zimmern angekommen waren.
>>Ach was, ich verkrafte das schon.<<, rief ich charmant und zog ihn zu mir ins Zimmer. Ich wusste, dass er locker stehen hätte bleiben können, doch er stolperte mit mir in mein Schlafzimmer.
>>Setz dich doch bitte auf mein Bett!<<, befahl ich ihm und verschwand ins Badezimmer. Ich öffnete meine Haare und legte die Haarspangen auf das Ablegebrett zu meiner Bürste. Dann stürmte ich wieder zu Carlisle, der sich auf mein Bett gesetzt hatte, wie ich es ihm gesagt hatte.
Es freute mich, dass auch ich einmal die Kontrolle übernehmen konnte und wollte auf keinen Fall damit aufhören.
>>Jetzt ziehst du dir dein Hemd aus!<<
>>Esme, wir haben doch schon darüber gesprochen...<<
>>Zieh es aus, oder ich zieh etwas aus und das willst du ja nicht.<<
>>Naja wollen würde ich es schon...<<, grinste Carlisle, der sich langsam sein Hemd aufknöpfte.
>>Warte ich helfe dir!<<, rief ich hastig und stürmte auf ihn zu. Ich setzte mich auf seinen Schoß und öffnete Knopf für Knopf, ohne meine Augen von seinen abzuwenden. Als ich es schließlich geschafft hatte, streifte ich es von seinem harten Körper. Auf einmal küsste er mich und nahm mich an der Taille. Er legte sich hin, und ich mich auf ihn. Langsam öffnete er die Knöpfe von meiner Bluse, ohne dass sich unsere Lippen voneinander lösten. Ich liebte diese Seite von Carlisles Persönlichkeit, doch ich wusste, dass er dies nicht tat. Also drückte ich mich von ihm ab und hüpfte von seinem Schoß.
>>Jetzt aber genug, wir ungezogenen Kinder.<<, rief ich scherzeshalber, aber Carlisles Blick war nicht amüsiert.
>>Es tut mir so leid. Ich habe die Beherrschung verloren. Schon wieder<<, sagte er traurig und sah mich verzeihend an.
Ich setzte mich neben ihn aufs Bett. >>Ach keine Sorge. Ich verstehe zwar nicht, wieso du dich bei mir nicht zurück halten musst, aber ich bin mir sicher, dass es dir gelingt.<< Dabei streichelte ich seinen Rücken und sah ihn verständnisvoll an.
>>Du verstehst es nicht. Du denkst, dass es nicht so schlimm ist, wenn ich einmal die Beherrschung verliere, aber das ist es. Ich könnte dir weh tun, wenn nicht sogar ernsthaft verletzten.<< Carlisle vergrub seinen Kopf in den Händen und schüttelte ihn ab und zu.
>>Ja du hast recht, ich versteh es nicht, aber ich werde es verstehen, wenn du mir sagst was los ist.<< So sehr ich versuchte ihn nicht zu drängen, funktionierte es doch nicht. Ich war einfach zu neugierig.
>>Okay, wenn du es mir nicht sagen kannst, kann ich doch raten! Bist du vielleicht dieser Typ Mann, der eine Frau nicht mehr attraktiv findet, wenn er mit ihr geschlafen hat?<<, fragte ich vorsichtig.
>>Nein. Ganz sicher nicht.<<, antwortete er sofort. >>Nicht dass ich damit schon so viel Erfahrung hätte. Ich war erst mit ganz wenigen Frauen zusammen.<<, gab er zu.
>>Okay, ich hoffe aber, dass du nicht jetzt noch mit einer zusammen bist, oder sogar mit einer verheiratet.<<
>>Oh Gott, nein!<<, fauchte er und setzte sich ruckartig auf. >>Nie im Leben würde ich dir etwas antun. Das würde ich keiner Frau antun.<<
>>Gut dann bin ich beruhigt.<<, antwortete ich und atmete tief aus.
>>Aber wieso kannst dann nicht? Ich hatte angenommen du meinst mit verletzten den Geist und nicht den Körper.<<
>>Doch leider meine ich wirklich den Körper. Aber ich kann es dir nicht erklären, noch nicht.<< Ich hätte jetzt mit einem tiefen Schnaufer von ihm gerechnet, doch es schien fast so, als atmete er gar nicht.
>>Na gut, genug damit jetzt.<<, sagte ich un stand auf. Irgendwie musste diese gedrückte Stimmung wieder fort.
>>Zieh jetzt dein Hemd aus, oder ich werde wieder schlimm.<< Ich biss mir auf die Unterlippe und hoffte insgeheim, dass ich „schlimm“ sein durfte. Doch zu meiner Enttäuschung- aber auch zu meiner Freunde- zog er sein Hemd aus.
>>Und jetzt der ultimative Härtetest<<, sagte ich verführerisch und zog langsam meine Bluse aus. >>Bleib einfach da sitzen, dann passiert niemandem etwas.<< Ich warf die Bluse auf den Boden und begann den Reisverschluss meines Rockes hinunter zu ziehen. Dabei sah ich Carlisle die ganze Zeit in die Augen. Er hatte sich wieder hin gelegt, war jedoch so aufgerichtet, dass er mich gerade noch sehen konnte. Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt und versuchte immer wieder meinem Blick aus zu weichen, doch er schaffte es nicht. Ich zog meinen Rock hinunter und stand jetzt nur in Unterwäsche vor ihm. Langsam kam ich näher auf Carlisle zu und beugte mich über ihn. Irgendwie sah er eingeschüchtert aus, doch ihm war die Anspannung deutlich anzusehen. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen; ich liebte es, ihn so zu sehen. Wie er sich beherrschte sich nicht auf mich zu stürzen- bzw. mich auf ihn zu stürzen. Ich beugte mich noch ein bisschen näher zu ihm, sodass wir uns fast berührten, schnappte mir schnell sein Hemd und zog es mir flink an.
>>So jetzt hast du ja eh mit Bravur bestanden.<<, strahlte ich und setzte mich wieder zu ihm. Nun schnaufte er und sah mich böse an.
>>Manchmal habe ich das Gefühl du magst es mich zu quälen.<<, stellte er fest, worauf ich nur mit einem >>Aber nur manchmal<< antworten konnte.
Ich erblickte einen großen türkisen Stein. Er ruhte in der Mitte einer silbernen Kette, die nicht eleganter hätte sein können. Die Kette selbst bestand aus zwei hauchdünnen Drähten, die mich an Fäden erinnerten. Sie war ganz einfach, jedoch auch sehr elegant, doch der Stein, wegen dem ich vergaß zu atmen, war das eigentliche Detail, auf das man achten sollte. Er war tropfenförmig und ca. vier Zentimeter groß. Doch seine Form war nicht das, was mich zum Zittern brachte; es war der Stein selbst. Ich wusste, dass er es war.
>>Carlisle, woher hast du diesen Stein?<<, fragte ich ihn verwundert, als ich mich wieder gefasst hatte.
>>Ich habe ihn auf einer Straße, die ein bisschen von Louisiana entfernt liegt, gefunden. Ich weiß, dass hört sich jetzt nicht sehr romantisch an, aber es ist so. Doch als ich ihn da liegen sah, musste ich sofort an dich denken.<<
>>Es ist mein Türkis! Ich muss ihn auf der Fahrt nach Hause verloren haben.<<, flüsterte ich mir leise zu. Ich konnte es nicht glauben. Ich hatte damit gerechnet, dass ich diesen wunderschönen Stein nicht mehr zu Gesicht bekommen würde, doch nun lag sein „Herz“ vor mir in einer wunderschönen, dunkelblauen Samtschachtel und wurde sogar noch von dieser wunderschönen Kette umspielt.
>>Ich hoffe die Kette gefällt dir genau so gut wie mir. Und ich denke, dass sie an dir sogar noch eintausend Mal schöner aussehen würde!<<, sagte Carlisle leise zu mir.
>>Ich liebe diese Kette!<<, platzte ich sofort hervor und sah ihn verstört an. >>Was denn sonst? Das ist die wunderschönste Kette, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Woher weist du denn immer, wie du mich zu Tränen rühren kannst?<<, fragte ich Carlisle und merkte wir meine Sehkraft durch die Tränen geschwächt wurde.
Carlisle kniete sich auf den Boden neben mich und begann leicht meine Wange zu streicheln. >>Ach Esme, du weißt ja nicht in wie vielen Dingen ich dich sehe. Doch als ich diesen Stein gesehen habe, habe ich dich sogar gespürt, also musste ich daraus einfach eine Kette machen.<<
Währenddem er dies sagte sah er mich so liebevoll an, dass mir jetzt wirklich die Tränen aus den Augen schossen.
>>Womit habe ich dich verdient? Du bist so ein toller Mann, der so viel erreichen könnte, doch du hockst bei mir.<<
>>Esme, jetzt sei nicht lächerlich! Du hast mich allemal verdient. Ich bin sogar der Meinung, dass du noch viel besseres verdient hast und ich dich nicht verdiene.<<, versuchte er mir zu erklären, doch ich konnte ihm einfach nicht zustimmen. Doch kurz bevor ich etwas erwidern konnte, nahm er mein Gesicht zärtlich in die Hände und begann mich zu küssen. Er war so sanft, dass es sich so so anfühlte, als würde ich ihn in meinen Träumen küssen. Doch das war die Realität! Und das machte mich umso glücklicher. Als er unseren Kuss langsam beendete, kamen mir seine Worte noch einmal in den Sinn.
Als ich diesen Stein gesehen habe, habe ich dich sogar gespürt, also musste ich daraus einfach eine Kette machen.
Moment mal, Kette machen? Hatte er wirklich Kette machen gesagt? Er hatte mir diese wunderschöne Kette doch nicht selbst gemacht, oder?
>>Carlisle, hast du mir diese Kette selbst gemacht?<<, fragte ich langsam und versuchte mich nicht aufzuregen.
>>Natürlich!<<, rief er, es war ein kleiner Hauch von Stolz in seiner engelhaften Stimme zu hören, und lächelte mich an. Doch als er meinen geschockten Gesichtsausdruck bemerkte, fügte er schnell hinzu:>>Aber denke bitte nicht, dass ich das für jeden mache. Du bist etwas Besonderes und dir gebühren auch besondere Dinge.<<
>>Der ganze Abend ist doch schon besonders. Und dann legst du mir diese wunderhübsche Kette hier her und übertriffst damit alles, was ich mir je erträumen lies.<<, offenbarte ich ihm und bemerkte, dass mir schon wieder neue Tränen in die Augen schossen.
>>Sssht! Jetzt wein doch nicht schon wieder. Ich mach das wirklich nur, weil du eine der wichtigsten Personen in meinem Leben bist.<<, beruhigte er mich mit sanfter Stimme und wischte mir meine kleine Träne von der Wange. Ich schmiegte mich in seine kalte Hand und wünschte er würde nie aufhören mich zu berühren.
>>So jetzt lege ich dir die Kette aber einmal um, sonst sehen wir ja nichts von ihrer Schönheit.<<
Carlisle lächelte mich an, stand dann wieder auf und nahm die Kette behutsam aus dem Kästchen. Ich nahm meine Haare nach vorne, als er begann mir die Kette um zu legen. Er stand hinter mir und so spürte ich seinen Atem in meinem Nacken. Er roch wieder einmal verführerisch süß und ich bekam sofort eine Gänsehaut.
Carlisle schloss den Verschluss und ich ließ meine Haare fallen. Er nahm meine linke Hand und deutete mir so, ich solle aufstehen. Ich tat wie mir geheißen und folgte ihm ein Stückchen näher Ende der Lichtung.
Nun schien die Sonne gar nicht mehr. Doch die Lichtung wurde von den vielen Lichtergirlanden erhellt, sodass wir einander gut sehen konnten. Carlisle ließ mich unter seinem Arm hindurch gleiten, damit ich eine kleine Drehung machen konnte. Währenddessen ließ er meine Hand los und ich wirbelte ein Stück auf der Lichtung umher. Dann blieb ich stehen und sah Carlisle erwartungsvoll an. Er musterte mich, doch dann blitzte irgendetwas in seinen Augen auf. Daraufhin warf er mir einen Blick zu, den ich nicht zuordnen konnte. Er hob eine Augenbraue und biss sich auf die Unterlippe. Dann kam er langsam auf mich zu und legte seine Hände an meine Hüfte.
>>Du bist ein Engel. Wirklich! Kein Mensch kann so bezaubernd aussehen wie du. Und der türkise Farbton des Steines passt perfekt zu deiner lila Bluse, die dir perfekt steht. Dir steht wirklich alles!<<, bewunderte er. Es klang so ehrlich, dass nicht einmal ich ihm nicht glauben konnte.
>>Du bist so süß.<<, war das einzige was ich flüstern konnte.
Dann küsste ich ihn und er mich. Es war so wunderschön mit ihm und ich hoffte, dass wir für immer so weiter machen konnten.
Wir sahen uns noch eine Weile verliebt an, doch dann nahm er mich wieder auf seine starken, muskulösen Arme- diesmal ohne Augenbinde.
>>Ich vertraue dir!<<, meinte er ernst: >>Ich bitte dich, dass du deine Augen schließt. Es ist wirklich wichtig, dass du...<<
Ich legte meinen Finder auf seine Lippen.
>>Keine Sorge, ich werde meine Augen schließen. Auch wenn ich nicht weiß, was hier vor sich geht, doch ich vertraue auch dir und deinen Worten und werde warten, bis du es mir erklärst<<
Carlisle lächelte mich dankbar und liebevoll an. Ich schloss die Augen und ließ meinen Kopf fallen. Ich wollte das berauschende Gefühl intensiver spüren, wenn der Wind durch meine Haare wehte, sich sonst aber nichts bewegte. Ich hörte keinen Mucks, ich merkte nur durch meine geschlossenen Augen, den Lichtwechsel und spürte den Wind in meinen Haaren. Leider dauerte es nur ein paar Sekunden, ehe der Wind aufhörte zu wehen und Carlisle mich behutsam absetzte.
Langsam öffnete ich meine Augen und sah ihm tief in die Augen. Ich wusste, dass er es mir sagen wollte, doch er konnte nicht; und das akzeptierte ich. Jetzt jedenfalls noch.
Er nahm meine Hand und wir standen wieder auf der kleinen Straße hinter dem Hotel. Zusammen gingen wir zum Eingang des Hotels und betraten den goldenen Empfangssaal. Ich merkte, dass ich ziemlich müde geworden war und gähnte herzhaft.
>>Ich denke du solltest jetzt schlafen gehen. Heute hast du einiges Erlebt, dass dir nicht ganz normal erscheint. Ich verstehe, wenn du ein bisschen für dich alleine sein musste<<, verabschiedete Carlisle sich, als wir bei unseren Zimmern angekommen waren.
>>Ach was, ich verkrafte das schon.<<, rief ich charmant und zog ihn zu mir ins Zimmer. Ich wusste, dass er locker stehen hätte bleiben können, doch er stolperte mit mir in mein Schlafzimmer.
>>Setz dich doch bitte auf mein Bett!<<, befahl ich ihm und verschwand ins Badezimmer. Ich öffnete meine Haare und legte die Haarspangen auf das Ablegebrett zu meiner Bürste. Dann stürmte ich wieder zu Carlisle, der sich auf mein Bett gesetzt hatte, wie ich es ihm gesagt hatte.
Es freute mich, dass auch ich einmal die Kontrolle übernehmen konnte und wollte auf keinen Fall damit aufhören.
>>Jetzt ziehst du dir dein Hemd aus!<<
>>Esme, wir haben doch schon darüber gesprochen...<<
>>Zieh es aus, oder ich zieh etwas aus und das willst du ja nicht.<<
>>Naja wollen würde ich es schon...<<, grinste Carlisle, der sich langsam sein Hemd aufknöpfte.
>>Warte ich helfe dir!<<, rief ich hastig und stürmte auf ihn zu. Ich setzte mich auf seinen Schoß und öffnete Knopf für Knopf, ohne meine Augen von seinen abzuwenden. Als ich es schließlich geschafft hatte, streifte ich es von seinem harten Körper. Auf einmal küsste er mich und nahm mich an der Taille. Er legte sich hin, und ich mich auf ihn. Langsam öffnete er die Knöpfe von meiner Bluse, ohne dass sich unsere Lippen voneinander lösten. Ich liebte diese Seite von Carlisles Persönlichkeit, doch ich wusste, dass er dies nicht tat. Also drückte ich mich von ihm ab und hüpfte von seinem Schoß.
>>Jetzt aber genug, wir ungezogenen Kinder.<<, rief ich scherzeshalber, aber Carlisles Blick war nicht amüsiert.
>>Es tut mir so leid. Ich habe die Beherrschung verloren. Schon wieder<<, sagte er traurig und sah mich verzeihend an.
Ich setzte mich neben ihn aufs Bett. >>Ach keine Sorge. Ich verstehe zwar nicht, wieso du dich bei mir nicht zurück halten musst, aber ich bin mir sicher, dass es dir gelingt.<< Dabei streichelte ich seinen Rücken und sah ihn verständnisvoll an.
>>Du verstehst es nicht. Du denkst, dass es nicht so schlimm ist, wenn ich einmal die Beherrschung verliere, aber das ist es. Ich könnte dir weh tun, wenn nicht sogar ernsthaft verletzten.<< Carlisle vergrub seinen Kopf in den Händen und schüttelte ihn ab und zu.
>>Ja du hast recht, ich versteh es nicht, aber ich werde es verstehen, wenn du mir sagst was los ist.<< So sehr ich versuchte ihn nicht zu drängen, funktionierte es doch nicht. Ich war einfach zu neugierig.
>>Okay, wenn du es mir nicht sagen kannst, kann ich doch raten! Bist du vielleicht dieser Typ Mann, der eine Frau nicht mehr attraktiv findet, wenn er mit ihr geschlafen hat?<<, fragte ich vorsichtig.
>>Nein. Ganz sicher nicht.<<, antwortete er sofort. >>Nicht dass ich damit schon so viel Erfahrung hätte. Ich war erst mit ganz wenigen Frauen zusammen.<<, gab er zu.
>>Okay, ich hoffe aber, dass du nicht jetzt noch mit einer zusammen bist, oder sogar mit einer verheiratet.<<
>>Oh Gott, nein!<<, fauchte er und setzte sich ruckartig auf. >>Nie im Leben würde ich dir etwas antun. Das würde ich keiner Frau antun.<<
>>Gut dann bin ich beruhigt.<<, antwortete ich und atmete tief aus.
>>Aber wieso kannst dann nicht? Ich hatte angenommen du meinst mit verletzten den Geist und nicht den Körper.<<
>>Doch leider meine ich wirklich den Körper. Aber ich kann es dir nicht erklären, noch nicht.<< Ich hätte jetzt mit einem tiefen Schnaufer von ihm gerechnet, doch es schien fast so, als atmete er gar nicht.
>>Na gut, genug damit jetzt.<<, sagte ich un stand auf. Irgendwie musste diese gedrückte Stimmung wieder fort.
>>Zieh jetzt dein Hemd aus, oder ich werde wieder schlimm.<< Ich biss mir auf die Unterlippe und hoffte insgeheim, dass ich „schlimm“ sein durfte. Doch zu meiner Enttäuschung- aber auch zu meiner Freunde- zog er sein Hemd aus.
>>Und jetzt der ultimative Härtetest<<, sagte ich verführerisch und zog langsam meine Bluse aus. >>Bleib einfach da sitzen, dann passiert niemandem etwas.<< Ich warf die Bluse auf den Boden und begann den Reisverschluss meines Rockes hinunter zu ziehen. Dabei sah ich Carlisle die ganze Zeit in die Augen. Er hatte sich wieder hin gelegt, war jedoch so aufgerichtet, dass er mich gerade noch sehen konnte. Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt und versuchte immer wieder meinem Blick aus zu weichen, doch er schaffte es nicht. Ich zog meinen Rock hinunter und stand jetzt nur in Unterwäsche vor ihm. Langsam kam ich näher auf Carlisle zu und beugte mich über ihn. Irgendwie sah er eingeschüchtert aus, doch ihm war die Anspannung deutlich anzusehen. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen; ich liebte es, ihn so zu sehen. Wie er sich beherrschte sich nicht auf mich zu stürzen- bzw. mich auf ihn zu stürzen. Ich beugte mich noch ein bisschen näher zu ihm, sodass wir uns fast berührten, schnappte mir schnell sein Hemd und zog es mir flink an.
>>So jetzt hast du ja eh mit Bravur bestanden.<<, strahlte ich und setzte mich wieder zu ihm. Nun schnaufte er und sah mich böse an.
>>Manchmal habe ich das Gefühl du magst es mich zu quälen.<<, stellte er fest, worauf ich nur mit einem >>Aber nur manchmal<< antworten konnte.
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Kapitel 18: Die neue Person!
Die neue Person!
Ich wusste nicht mehr wie, sondern nur mehr, dass ich am vorherigen Abend irgendwie eingeschlafen war. Doch ich hatte Carlisle auch in meinen Träumen gespürt, also hatte ich nichts verpasst. Als ich an diesem Morgen die Augen öffnete, sah ich, dass Carlisle neben mir lag und ganz ruhig atmete. Ich streichelte seine glatte Wange und bemerkte, dass seine Augen geschlossen waren. Ich hatte ihn noch nie schlafend gesehen, und deswegen war ich umso erfreut, ihn endlich so friedlich zu sehen. Er runzelte seine Stirn nicht, wie er es so oft tat. In diesem Moment sah er so vollkommen aus, dass ich es fast nicht wagte seine Wange zu streicheln. Doch ich tat es und allein,dass ich überhaupt das Glück hatte ihn streicheln zu können erfüllte mich mit riesiger Freude. Ich beugte mich über ihn, ganz darauf bedacht ihn nicht aus seinen friedlichen Träumen zu reißen, und sah nun sein Gesicht ganz genau. Wenn ich ihn so sah, hätte ich schwören können, er wäre gerade erst zwanzig geworden. Sanft strich ich mit meiner Hand von seiner Wange zu seiner Stirn und stützte mich daweil mit der anderen ab, um nicht auf ihn zu fallen. Und genau in diesem Moment wurde mir etwas klar: ich liebte Carlisle. Ich liebte ihn wirklich, so wie ich nie einen Menschen geliebt hatte. Er war das Wichtigste in meinem Leben und ich könnte mir nie mehr vorstellen, ohne ihm zu sein. Er war so ein herzensguter Mensch und versuchte immer mich aufzubauen. Und er mochte mich. Das war schon etwas Besonderes.
>>Ich liebe dich!<<, flüsterte ich ganz leise und strich durch seine blonden Haare. Dann legte ich mich ganz behutsam auf seinen Oberkörper. Ich wollte ihn spüren! Doch als ich so auf seiner Brust lag, fehlte etwas. Irgendwie erwartete ich etwas, dass für mich wie selbstverständlich war; doch ich kam nicht darauf, was es war.
Genau als ich grübelte packte mich auf einmal eine Hand und zog mich von Carlisle runter. Dann merkte ich, dass es Carlisle selbst war und mich auf den schmale Platz neben sich, der nicht auf meiner Seite des Bettes lag, schleuderte. Er zog mich quer über sich und vor lauter Schreck, konnte ich mich nicht einmal wehren oder protestieren. Er behandelte mich wie ein kleines Püppchen und ich meinte, dass mir das etwas ausmachte, doch in Wirklichkeit mochte ich dieses Gefühl, dass er stärker war als ich. Ich wusste auch nicht wieso.
Ich fiel plumpsend auf die schmale Seite neben Carlisle, auf der ich gerade noch so Platz hatte. Dann richtete er sich halb auf, sodass er mir ins Gesicht sehen konnte. Seine linke Hand, mit der er mich vorher sachte über sich gezogen hatte, lag unter mir und umklammerte meinen Arm. Ich sah ein strahlend weißes Lächeln auf seinen Lippen und wusste sofort, dass er sich wegen gestern rächen wollte. Innerhalb von Sekunden hatte sich Carlisle über mich gebeugt und hatte nun meine beiden Handgelenke umfasst und meine Beine unter seinen begraben. Ich liebte es, wenn er die Kontrolle übernahm und versuchte nicht einmal mich zu wehren.
>>Na was ist, kleines Mäuschen? Hat dich der Tiger festgenagelt?<<, fragte er neckisch und sein Grinsen wurde immer größer.
>>Hey, ich bin doch kein Mäuschen!<<, rief ich und tat als wäre ich gekränkt, doch ich war nicht die beste Schauspielerin und deswegen schaffte ich es nicht lange ein ernstes Gesicht zu machen. Stattdessen schenkte auch ich ihm ein strahlendes Lachen und wartete, was er nun mit mir vor hatte.
>>Na komm schon. Versuch dich zu befreien und du bekommst eine Belohnung!<<
Wenn ich an eine Belohnung dachte, kam mir sofort ein Kuss von Carlisle in den Sinn, also überlegte ich nicht lange und begann mich zu winden wie eine Schlange; doch ich konnte nichts gegen Carlisles starken Griff ausrichten. Frustriert sah ich in seine funkelnden Augen. Auch wenn ich es mochte, dass er stärker als ich war, wollte ich doch unbedingt einen Kuss von meinem Carlisle. Ich sah in seinen Augen, dass er sich tierisch darüber freute, dass er diesmal nicht der Machtlose war. Dann kam er mit seinem Kopf plötzlich näher und ich rechnete damit, dass er mir etwas ins Ohr flüstern wollte, doch das tat er nicht. Stattdessen küsste er mich mit seinen vollkommenen Lippen und ließ mich dabei nicht aus seinem Griff frei. Nach einer Minute riss er seine Lippen von meinen und sagte:>>Das war deine Strafe. Also streng dich besser an!<< Carlisle war ganz außer Atem und ich bemerkte, dass er sich wirklich überwinden musste,um mich nicht wieder zu küssen. Ich biss auf meine Unterlippe. Ich wusste- genau so gut wie er-, dass ich keine Chance gegen ihn hatte, doch wenn er spielen wollte, sollte es mir recht sein. Doch ich spielte mit den Waffen einer Frau. Ich versuchte noch einmal- wenn auch nicht sehr- mich aus seinem Griff zu befreien und gab schon nach drei Sekunden auf.
Dabei war Carlisles Hemd, dass ich anhatte, verrutscht, sodass man meine Unterwäsche etwas sehen konnte.
>>Du bist einfach zu stark für mich.<<, hauchte ich verführerisch. Ich merkte wie Carlisle begann schneller zu atmen. Dann küsste er mich stürmisch und ich war froh darüber. Ich wollte noch viel mehr von diesem wilden Carlisle und versuchte alles, um ihn aus der Reserve zu locken. Anscheinend klappte es sogar. Als er sich diesmal von meinen Lippen lösen wollte, machte ich es ihm nicht ganz so einfach. Ich verfolgte seine Lippen mit meinen, dass er sich nicht von ihnen lösen konnte. Außerdem ging ich auch mit meinem Körper nach oben; so als währen seine Lippen ein Magnet, dem ich unbedingt folgen musste.
Schließlich riss Carlisle den Kopf so weit nach oben, dass ich einfach nicht folgen konnte und so lösten sich unsere Lippen voneinander.
>>Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du dich gar nicht befreien magst und lieber deine Strafen bekommen willst!<<, stellte Carlisle fest, worauf hin ich nur Grinsen konnte. Ich wusste, dass er das bemerkt haben musste. Carlisle ließ meine Handgelenke los und stieg von mir. Dann legte er sich auf meine Seite des Bettes, atmete tief ein und aus und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf.
Enttäuscht richtete ich mich auf. Ich wollte, dass er weiter machte und ich ihn so lange spüren konnte, bis ich genug davon hatte- auch wenn dieser Tag nie kommen würde. Wir könnten die ganze Ewigkeit so herum liegen und uns küssen. Genau so etwas stellte ich mich vor. Doch es wäre nicht Carlisle, wenn er nicht aufgehört hatte, als es am Schönsten war.
>>Du bist wirklich schlimm, weißt du das?<<, fragte er mich liebevoll und stupste mit seinem Zeigefinger meine Nasenspitze an.
>>Ja ich weiß.<<, gab ich zu ohne rot zu werden. Eigentlich war ich sogar ein bisschen stolz auf mich. Ich konnte ihn wirklich zum Wahnsinn treiben. Ich setzte mich auf Carlisle und nahm seine rechte Hand in meine Hände. Dann führte ich meine linke Hand zu seiner rechten und legte sie an sie. Seine Finger waren viel länger als meine und seine Hand viel breiter. Normalerweise hasste ich es, wenn etwas von mir kleiner war, als das von einem anderen Mensch, doch bei Carlisle war das nicht der Fall. Ich legte mich sachte auf ihn und legte meinen Kopf wieder an seine Brust- seine Hand ließ ich aber nicht los.
Und dann bemerkte ich, was fehlte: der Herzschlag. Das Klopfen eines menschlichen Herzen, das immer in einem bestimmten Rhythmus klopfte. Ich runzelte die Stirn und versuchte noch angestrengter das vertraute Schlagen zu hören, doch vergeblich.
>>Was hast du denn, Esme?<<, fragte Carlisle besorgt und richtete sich sofort auf, nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mir in die Augen. Ich wunderte mich jedes Mal auf ein neues, wenn ich diese Sorge in seinen Augen erblickte.
>>Nein, bei mir ist alles in Ordnung. Aber dein Herz, ich höre es nicht schlagen!<<, sagte ich leise und fuhr über die Stelle, an der ich gerade gelegen und versucht hatte, sein Herz zu hören. Dann sah ich Carlisles Blick; er war erschrocken und verstört. Doch von einer Sekunde auf die andere lächelte er leicht.
>>Ach was, meinem Herz geht es bestens. Wirklich, alles in Ordnung.<<, versicherte mir Carlisle, doch ich war nicht wirklich überzeugt. >>Vielleicht solltest du zu einem Arzt gehen.<<
>>Esme, ich bin Arzt und außerdem einhundert Prozent sicher, dass es mir gut geht. Bitte sorge dich nicht mehr um mich, wenn es keinen Grund gibt. Dadurch überanstrengst du nur dein hübsches Köpfchen.<< Carlisle lächelte mich liebevoll an und nahm mich in den Arm. Wir legten uns zusammen nieder und er streichelte meinen Arm.
>>Es tut mir, ich bin sicher nur etwas verunsichert. Ich will halt keinesfalls, dass dir irgendetwas zustößt.<<, erklärte ich Carlisle und schmiegte mich in seinen harten Körper, ohne dessen Geruch ich nicht mehr leben konnte.
Wir hatten noch ein paar Tage in Seattle und hatten diese mit Schwimmen verbracht. Außerdem waren wir noch einmal in die Stadt gegangen, als wieder einmal schlechtes Wetter war. Dort hatte ich ein paar schöne Ketten gesehen, doch keine kam Ansatzweise an die Schönheit meiner Kette heran.
Am Tag der Abreise, begriff ich, dass es in Zukunft nicht mehr so weiter gehen konnte wie bisher. In meiner Heimat wusste niemand, dass ich jetzt mit Carlisle zusammen war- wenigstens dachte ich, dass wir zusammen waren. Meine Mutter und mein Vater wären sicher nicht erfreut, wenn ich ihnen erzählen würde, dass ich mit dem Mann, den ich über alles liebte, eine Woche in Seattle verbracht hatte. Nein, sie wären sogar geschockt und würden alles tun, um Carlisle und mich auseinander zu bringen. Außerdem gab es da auch noch Collin, an den ich in dieser gesamten Woche kein einziges Mal gedacht hatte.
An diesem Tag war Carlisle schon früh aus meinem Zimmer gegangen, damit ich meine Sachen in Ruhe packen konnte. Widerwillig räumte ich den goldnen Kasten aus und packte meine Klamotten sorgfältig in den großen Koffer. Wie hatte mein Vater es bloß geschafft diesen Koffer die Treppen hinunter zu tragen? Ich konnte ihn keinen Zentimeter hoch heben.
Um zwölf Uhr mittags war ich fertig und hatte alle meine Sachen eingeräumt. Das Hotelzimmer sah wieder genau so aus, wie am Anfang der Woche. Ich setzte mich auf mein Bett und dachte noch einmal über die Woche nach. In dieser Woche war so viel passiert, das mein Leben für immer verändert hatte. Eigentlich war es nur eine einzige Sache: Carlisle. Wir hatten uns zum ersten Mal geküsst, als wir am ersten Abend schwimmen waren. Am gleichen Abend hatte er mich zurück gewiesen- ich konnte mich noch genau an das grässliche Gefühl erinnern-, doch dann hatte er mich zum ersten Mal seine Wilde Seite gezeigt, die er meiner Meinung nach, viel zu gut im Griff hatte. Außerdem hatte Carlisle mir noch diese wunderschöne Kette geschenkt, die ich jede Sekunde trug. Es war wirklich die schönste Woche gewesen, die ich je erlebt hatte.
Es klopfte an der Tür und ein Angestellter des Hotels stand vor mir. Er gab mir zu verstehen, dass er nun meinen Koffer nach unten in unsere Kutsche tragen würde und bat mich, ihm in den Gang zu folgen. Als der dünne Mann den Koffer hob, befürchtete ich, er würde in der Mitte auseinander brechen, doch er schlug sich tapfer. Ich ging hinter ihm her und schloss die Türe langsam. Draußen stand Carlisle, der den Mann bemitleidend ansah, sich dann aber sofort mir widmete. Er nahm mich an der Schulter und strich mir zärtlich darüber. Ich vergrub mich in ihm und genoss die letzten paar Stunden, die uns noch alleine blieben. Als wir uns zum Eingang begaben, sagte Carlisle ernst :>>Ich muss dir jetzt jemanden Vorstellen, der in meinem Leben auch eine wichtige Rolle spielt.<<
Ich schluckte. Wer war dieser jemand, den Carlisle in sein Herz geschlossen hatte? Als wir draußen ankamen, begann mein Herz wild zu schlagen, so aufgeregt war ich. Ich klammerte mich an Carlisle.
Vor mir ging noch immer der Angestellte, der sich mit meinem Koffer plagte, doch ich achtete nicht auf ihn. Ich hielt nur Ausschau nach der Person, die Carlisle mir vorstellen wollte. Wenn sie wirklich so wichtig war, wieso hatte er mir nicht eher von ihr erzählt? War sie der Grund, warum wir uns nicht näher kommen konnten? Carlisle und ich gingen den kurzen Weg zur Hauptstraße entlang und dann sah ich sie. Carlisles Person. Sie stand mit dem Rücken zu uns.
>>Esme, das ist Edward.<< In dem Moment drehte sich der junge Mann so um, dass ich sein Gesicht sehen konnte. Genau wie Carlisle, hatte er blasse Haut und sah anmutig aus. Er hatte tiefe Augenringe, doch das schadete seiner Schönheit nicht. Mir musste der Mund offen stehen geblieben sein, denn als ich gerade dachte, dass Edward das zweit schönste Wesen auf dieser Erde war, begann dieser lauthals zu lachen. Ich fasste ich sofort und richtete mich auf. Carlisle ließ mich los und ging auf Edward zu, der sich bemühen musste, nicht zu lachen. Carlisle lächelte genau so wie Edward und ich kam mir vor, als hätte ich einen Witz nicht gehört, der ziemlich lustig gewesen sein musste.
Verloren stand ich vor Edward und Carlisle und sah in ihre lachenden Gesichter. Sie lachten doch nicht über mich oder? Sofort fing sich Edward. >>Hallo Esme, es ist schön dich kennen zu lernen. Mein Name ist Edward Cullen, ich bin Carlisles kleiner Bruder. Bitte sei nicht verunsichert, ich lache nur, weil ich mir so freue dich kennen zu lernen.<<, stellte sich Edward höflich vor. Er kam zu mir um meine Hand zu schütteln, die ich vorsichtig ergriff. Sie war genau so kalt wie Carlisles, und dass verblüffte mich.
>>Danke, es freut mich auch sehr.<<, sagte ich leise und ließ seine Hand los. Dann sah ich hilflos zu Carlisle. Dieser bemerkte meinen Blick sofort und nahm mich wieder in den Arm.
>>Ich bin sicher, dass ihr zwei euch prächtig verstehen werdet.<<, strahlte er glücklich und gab mir einen kleinen Kuss au die Stirn.
Und sofort kam die nächste Überraschung. Um die Kurve stand ein Auto, und die Angestellten packten meinen Koffer in den Kofferraum. Ich musste das Atmen vergesse haben, denn nach kurzer Zeit merkte ich, wie mir schwindelig wurde. Ich sah Carlisle mit großen Augen an. Ich fragte in meinen Gedanken, ob das wirklich ein Auto war, in dem ich fahren durfte. Daraufhin sah Carlisle kurz zu Edward, strahlte mich an und nickte dann. Vor lauter Freude küsste ich Carlisle stürmisch, bis mir bewusst wurde, dass Edward noch vor uns stand. Augenblicklich löste ich mich von Carlisle und sah Edward entschuldigend an, der aber nur den Kopf schüttelte und lächelte.
Also war Edward doch nicht der Grund, warum wir uns nicht näher gekommen sind, und dafür war ich sehr froh. Es wäre ja auch wirklich seltsam gewesen, wenn es so gewesen wäre. Auf der Stelle begann Edward wieder zu Lachen und schaffte es nicht mehr mir in die Augen zu sehen. Er stütze sich am Auto ab, um vor lauter Lachen nicht auf den Boden zu stürzen. Ich sah wieder verunsichert zu Carlisle, der mir leise versicherte, dass es nichts mit mir zu tun hatte. Dann hielt er mir die Hintertüre des Wagens auf und ich stieg ein. Ehe sich Carlisle neben mich setzte ging er noch kurz zu Edward und mir war so, als ob dieser gesagt hätte:>>Die Arme! Du widerstehst ja wirklich jeder Versuchung. Und wir zwei als Paar währen doch auch nicht so schlecht oder?<<
Ich wusste nicht mehr wie, sondern nur mehr, dass ich am vorherigen Abend irgendwie eingeschlafen war. Doch ich hatte Carlisle auch in meinen Träumen gespürt, also hatte ich nichts verpasst. Als ich an diesem Morgen die Augen öffnete, sah ich, dass Carlisle neben mir lag und ganz ruhig atmete. Ich streichelte seine glatte Wange und bemerkte, dass seine Augen geschlossen waren. Ich hatte ihn noch nie schlafend gesehen, und deswegen war ich umso erfreut, ihn endlich so friedlich zu sehen. Er runzelte seine Stirn nicht, wie er es so oft tat. In diesem Moment sah er so vollkommen aus, dass ich es fast nicht wagte seine Wange zu streicheln. Doch ich tat es und allein,dass ich überhaupt das Glück hatte ihn streicheln zu können erfüllte mich mit riesiger Freude. Ich beugte mich über ihn, ganz darauf bedacht ihn nicht aus seinen friedlichen Träumen zu reißen, und sah nun sein Gesicht ganz genau. Wenn ich ihn so sah, hätte ich schwören können, er wäre gerade erst zwanzig geworden. Sanft strich ich mit meiner Hand von seiner Wange zu seiner Stirn und stützte mich daweil mit der anderen ab, um nicht auf ihn zu fallen. Und genau in diesem Moment wurde mir etwas klar: ich liebte Carlisle. Ich liebte ihn wirklich, so wie ich nie einen Menschen geliebt hatte. Er war das Wichtigste in meinem Leben und ich könnte mir nie mehr vorstellen, ohne ihm zu sein. Er war so ein herzensguter Mensch und versuchte immer mich aufzubauen. Und er mochte mich. Das war schon etwas Besonderes.
>>Ich liebe dich!<<, flüsterte ich ganz leise und strich durch seine blonden Haare. Dann legte ich mich ganz behutsam auf seinen Oberkörper. Ich wollte ihn spüren! Doch als ich so auf seiner Brust lag, fehlte etwas. Irgendwie erwartete ich etwas, dass für mich wie selbstverständlich war; doch ich kam nicht darauf, was es war.
Genau als ich grübelte packte mich auf einmal eine Hand und zog mich von Carlisle runter. Dann merkte ich, dass es Carlisle selbst war und mich auf den schmale Platz neben sich, der nicht auf meiner Seite des Bettes lag, schleuderte. Er zog mich quer über sich und vor lauter Schreck, konnte ich mich nicht einmal wehren oder protestieren. Er behandelte mich wie ein kleines Püppchen und ich meinte, dass mir das etwas ausmachte, doch in Wirklichkeit mochte ich dieses Gefühl, dass er stärker war als ich. Ich wusste auch nicht wieso.
Ich fiel plumpsend auf die schmale Seite neben Carlisle, auf der ich gerade noch so Platz hatte. Dann richtete er sich halb auf, sodass er mir ins Gesicht sehen konnte. Seine linke Hand, mit der er mich vorher sachte über sich gezogen hatte, lag unter mir und umklammerte meinen Arm. Ich sah ein strahlend weißes Lächeln auf seinen Lippen und wusste sofort, dass er sich wegen gestern rächen wollte. Innerhalb von Sekunden hatte sich Carlisle über mich gebeugt und hatte nun meine beiden Handgelenke umfasst und meine Beine unter seinen begraben. Ich liebte es, wenn er die Kontrolle übernahm und versuchte nicht einmal mich zu wehren.
>>Na was ist, kleines Mäuschen? Hat dich der Tiger festgenagelt?<<, fragte er neckisch und sein Grinsen wurde immer größer.
>>Hey, ich bin doch kein Mäuschen!<<, rief ich und tat als wäre ich gekränkt, doch ich war nicht die beste Schauspielerin und deswegen schaffte ich es nicht lange ein ernstes Gesicht zu machen. Stattdessen schenkte auch ich ihm ein strahlendes Lachen und wartete, was er nun mit mir vor hatte.
>>Na komm schon. Versuch dich zu befreien und du bekommst eine Belohnung!<<
Wenn ich an eine Belohnung dachte, kam mir sofort ein Kuss von Carlisle in den Sinn, also überlegte ich nicht lange und begann mich zu winden wie eine Schlange; doch ich konnte nichts gegen Carlisles starken Griff ausrichten. Frustriert sah ich in seine funkelnden Augen. Auch wenn ich es mochte, dass er stärker als ich war, wollte ich doch unbedingt einen Kuss von meinem Carlisle. Ich sah in seinen Augen, dass er sich tierisch darüber freute, dass er diesmal nicht der Machtlose war. Dann kam er mit seinem Kopf plötzlich näher und ich rechnete damit, dass er mir etwas ins Ohr flüstern wollte, doch das tat er nicht. Stattdessen küsste er mich mit seinen vollkommenen Lippen und ließ mich dabei nicht aus seinem Griff frei. Nach einer Minute riss er seine Lippen von meinen und sagte:>>Das war deine Strafe. Also streng dich besser an!<< Carlisle war ganz außer Atem und ich bemerkte, dass er sich wirklich überwinden musste,um mich nicht wieder zu küssen. Ich biss auf meine Unterlippe. Ich wusste- genau so gut wie er-, dass ich keine Chance gegen ihn hatte, doch wenn er spielen wollte, sollte es mir recht sein. Doch ich spielte mit den Waffen einer Frau. Ich versuchte noch einmal- wenn auch nicht sehr- mich aus seinem Griff zu befreien und gab schon nach drei Sekunden auf.
Dabei war Carlisles Hemd, dass ich anhatte, verrutscht, sodass man meine Unterwäsche etwas sehen konnte.
>>Du bist einfach zu stark für mich.<<, hauchte ich verführerisch. Ich merkte wie Carlisle begann schneller zu atmen. Dann küsste er mich stürmisch und ich war froh darüber. Ich wollte noch viel mehr von diesem wilden Carlisle und versuchte alles, um ihn aus der Reserve zu locken. Anscheinend klappte es sogar. Als er sich diesmal von meinen Lippen lösen wollte, machte ich es ihm nicht ganz so einfach. Ich verfolgte seine Lippen mit meinen, dass er sich nicht von ihnen lösen konnte. Außerdem ging ich auch mit meinem Körper nach oben; so als währen seine Lippen ein Magnet, dem ich unbedingt folgen musste.
Schließlich riss Carlisle den Kopf so weit nach oben, dass ich einfach nicht folgen konnte und so lösten sich unsere Lippen voneinander.
>>Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du dich gar nicht befreien magst und lieber deine Strafen bekommen willst!<<, stellte Carlisle fest, worauf hin ich nur Grinsen konnte. Ich wusste, dass er das bemerkt haben musste. Carlisle ließ meine Handgelenke los und stieg von mir. Dann legte er sich auf meine Seite des Bettes, atmete tief ein und aus und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf.
Enttäuscht richtete ich mich auf. Ich wollte, dass er weiter machte und ich ihn so lange spüren konnte, bis ich genug davon hatte- auch wenn dieser Tag nie kommen würde. Wir könnten die ganze Ewigkeit so herum liegen und uns küssen. Genau so etwas stellte ich mich vor. Doch es wäre nicht Carlisle, wenn er nicht aufgehört hatte, als es am Schönsten war.
>>Du bist wirklich schlimm, weißt du das?<<, fragte er mich liebevoll und stupste mit seinem Zeigefinger meine Nasenspitze an.
>>Ja ich weiß.<<, gab ich zu ohne rot zu werden. Eigentlich war ich sogar ein bisschen stolz auf mich. Ich konnte ihn wirklich zum Wahnsinn treiben. Ich setzte mich auf Carlisle und nahm seine rechte Hand in meine Hände. Dann führte ich meine linke Hand zu seiner rechten und legte sie an sie. Seine Finger waren viel länger als meine und seine Hand viel breiter. Normalerweise hasste ich es, wenn etwas von mir kleiner war, als das von einem anderen Mensch, doch bei Carlisle war das nicht der Fall. Ich legte mich sachte auf ihn und legte meinen Kopf wieder an seine Brust- seine Hand ließ ich aber nicht los.
Und dann bemerkte ich, was fehlte: der Herzschlag. Das Klopfen eines menschlichen Herzen, das immer in einem bestimmten Rhythmus klopfte. Ich runzelte die Stirn und versuchte noch angestrengter das vertraute Schlagen zu hören, doch vergeblich.
>>Was hast du denn, Esme?<<, fragte Carlisle besorgt und richtete sich sofort auf, nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mir in die Augen. Ich wunderte mich jedes Mal auf ein neues, wenn ich diese Sorge in seinen Augen erblickte.
>>Nein, bei mir ist alles in Ordnung. Aber dein Herz, ich höre es nicht schlagen!<<, sagte ich leise und fuhr über die Stelle, an der ich gerade gelegen und versucht hatte, sein Herz zu hören. Dann sah ich Carlisles Blick; er war erschrocken und verstört. Doch von einer Sekunde auf die andere lächelte er leicht.
>>Ach was, meinem Herz geht es bestens. Wirklich, alles in Ordnung.<<, versicherte mir Carlisle, doch ich war nicht wirklich überzeugt. >>Vielleicht solltest du zu einem Arzt gehen.<<
>>Esme, ich bin Arzt und außerdem einhundert Prozent sicher, dass es mir gut geht. Bitte sorge dich nicht mehr um mich, wenn es keinen Grund gibt. Dadurch überanstrengst du nur dein hübsches Köpfchen.<< Carlisle lächelte mich liebevoll an und nahm mich in den Arm. Wir legten uns zusammen nieder und er streichelte meinen Arm.
>>Es tut mir, ich bin sicher nur etwas verunsichert. Ich will halt keinesfalls, dass dir irgendetwas zustößt.<<, erklärte ich Carlisle und schmiegte mich in seinen harten Körper, ohne dessen Geruch ich nicht mehr leben konnte.
Wir hatten noch ein paar Tage in Seattle und hatten diese mit Schwimmen verbracht. Außerdem waren wir noch einmal in die Stadt gegangen, als wieder einmal schlechtes Wetter war. Dort hatte ich ein paar schöne Ketten gesehen, doch keine kam Ansatzweise an die Schönheit meiner Kette heran.
Am Tag der Abreise, begriff ich, dass es in Zukunft nicht mehr so weiter gehen konnte wie bisher. In meiner Heimat wusste niemand, dass ich jetzt mit Carlisle zusammen war- wenigstens dachte ich, dass wir zusammen waren. Meine Mutter und mein Vater wären sicher nicht erfreut, wenn ich ihnen erzählen würde, dass ich mit dem Mann, den ich über alles liebte, eine Woche in Seattle verbracht hatte. Nein, sie wären sogar geschockt und würden alles tun, um Carlisle und mich auseinander zu bringen. Außerdem gab es da auch noch Collin, an den ich in dieser gesamten Woche kein einziges Mal gedacht hatte.
An diesem Tag war Carlisle schon früh aus meinem Zimmer gegangen, damit ich meine Sachen in Ruhe packen konnte. Widerwillig räumte ich den goldnen Kasten aus und packte meine Klamotten sorgfältig in den großen Koffer. Wie hatte mein Vater es bloß geschafft diesen Koffer die Treppen hinunter zu tragen? Ich konnte ihn keinen Zentimeter hoch heben.
Um zwölf Uhr mittags war ich fertig und hatte alle meine Sachen eingeräumt. Das Hotelzimmer sah wieder genau so aus, wie am Anfang der Woche. Ich setzte mich auf mein Bett und dachte noch einmal über die Woche nach. In dieser Woche war so viel passiert, das mein Leben für immer verändert hatte. Eigentlich war es nur eine einzige Sache: Carlisle. Wir hatten uns zum ersten Mal geküsst, als wir am ersten Abend schwimmen waren. Am gleichen Abend hatte er mich zurück gewiesen- ich konnte mich noch genau an das grässliche Gefühl erinnern-, doch dann hatte er mich zum ersten Mal seine Wilde Seite gezeigt, die er meiner Meinung nach, viel zu gut im Griff hatte. Außerdem hatte Carlisle mir noch diese wunderschöne Kette geschenkt, die ich jede Sekunde trug. Es war wirklich die schönste Woche gewesen, die ich je erlebt hatte.
Es klopfte an der Tür und ein Angestellter des Hotels stand vor mir. Er gab mir zu verstehen, dass er nun meinen Koffer nach unten in unsere Kutsche tragen würde und bat mich, ihm in den Gang zu folgen. Als der dünne Mann den Koffer hob, befürchtete ich, er würde in der Mitte auseinander brechen, doch er schlug sich tapfer. Ich ging hinter ihm her und schloss die Türe langsam. Draußen stand Carlisle, der den Mann bemitleidend ansah, sich dann aber sofort mir widmete. Er nahm mich an der Schulter und strich mir zärtlich darüber. Ich vergrub mich in ihm und genoss die letzten paar Stunden, die uns noch alleine blieben. Als wir uns zum Eingang begaben, sagte Carlisle ernst :>>Ich muss dir jetzt jemanden Vorstellen, der in meinem Leben auch eine wichtige Rolle spielt.<<
Ich schluckte. Wer war dieser jemand, den Carlisle in sein Herz geschlossen hatte? Als wir draußen ankamen, begann mein Herz wild zu schlagen, so aufgeregt war ich. Ich klammerte mich an Carlisle.
Vor mir ging noch immer der Angestellte, der sich mit meinem Koffer plagte, doch ich achtete nicht auf ihn. Ich hielt nur Ausschau nach der Person, die Carlisle mir vorstellen wollte. Wenn sie wirklich so wichtig war, wieso hatte er mir nicht eher von ihr erzählt? War sie der Grund, warum wir uns nicht näher kommen konnten? Carlisle und ich gingen den kurzen Weg zur Hauptstraße entlang und dann sah ich sie. Carlisles Person. Sie stand mit dem Rücken zu uns.
>>Esme, das ist Edward.<< In dem Moment drehte sich der junge Mann so um, dass ich sein Gesicht sehen konnte. Genau wie Carlisle, hatte er blasse Haut und sah anmutig aus. Er hatte tiefe Augenringe, doch das schadete seiner Schönheit nicht. Mir musste der Mund offen stehen geblieben sein, denn als ich gerade dachte, dass Edward das zweit schönste Wesen auf dieser Erde war, begann dieser lauthals zu lachen. Ich fasste ich sofort und richtete mich auf. Carlisle ließ mich los und ging auf Edward zu, der sich bemühen musste, nicht zu lachen. Carlisle lächelte genau so wie Edward und ich kam mir vor, als hätte ich einen Witz nicht gehört, der ziemlich lustig gewesen sein musste.
Verloren stand ich vor Edward und Carlisle und sah in ihre lachenden Gesichter. Sie lachten doch nicht über mich oder? Sofort fing sich Edward. >>Hallo Esme, es ist schön dich kennen zu lernen. Mein Name ist Edward Cullen, ich bin Carlisles kleiner Bruder. Bitte sei nicht verunsichert, ich lache nur, weil ich mir so freue dich kennen zu lernen.<<, stellte sich Edward höflich vor. Er kam zu mir um meine Hand zu schütteln, die ich vorsichtig ergriff. Sie war genau so kalt wie Carlisles, und dass verblüffte mich.
>>Danke, es freut mich auch sehr.<<, sagte ich leise und ließ seine Hand los. Dann sah ich hilflos zu Carlisle. Dieser bemerkte meinen Blick sofort und nahm mich wieder in den Arm.
>>Ich bin sicher, dass ihr zwei euch prächtig verstehen werdet.<<, strahlte er glücklich und gab mir einen kleinen Kuss au die Stirn.
Und sofort kam die nächste Überraschung. Um die Kurve stand ein Auto, und die Angestellten packten meinen Koffer in den Kofferraum. Ich musste das Atmen vergesse haben, denn nach kurzer Zeit merkte ich, wie mir schwindelig wurde. Ich sah Carlisle mit großen Augen an. Ich fragte in meinen Gedanken, ob das wirklich ein Auto war, in dem ich fahren durfte. Daraufhin sah Carlisle kurz zu Edward, strahlte mich an und nickte dann. Vor lauter Freude küsste ich Carlisle stürmisch, bis mir bewusst wurde, dass Edward noch vor uns stand. Augenblicklich löste ich mich von Carlisle und sah Edward entschuldigend an, der aber nur den Kopf schüttelte und lächelte.
Also war Edward doch nicht der Grund, warum wir uns nicht näher gekommen sind, und dafür war ich sehr froh. Es wäre ja auch wirklich seltsam gewesen, wenn es so gewesen wäre. Auf der Stelle begann Edward wieder zu Lachen und schaffte es nicht mehr mir in die Augen zu sehen. Er stütze sich am Auto ab, um vor lauter Lachen nicht auf den Boden zu stürzen. Ich sah wieder verunsichert zu Carlisle, der mir leise versicherte, dass es nichts mit mir zu tun hatte. Dann hielt er mir die Hintertüre des Wagens auf und ich stieg ein. Ehe sich Carlisle neben mich setzte ging er noch kurz zu Edward und mir war so, als ob dieser gesagt hätte:>>Die Arme! Du widerstehst ja wirklich jeder Versuchung. Und wir zwei als Paar währen doch auch nicht so schlecht oder?<<
Peter_Facinelli<3- ~Playing chess with Eric~
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Kapitel 19: Eine seltsame Fahrt!
Eine seltsame Fahrt!
Carlisle setzte sich zu mir und schlug hinter sich die Türe des tollen Gefährts, welches gerade modern zu werden schien, zu. Er hatte Edward höflich ignoriert und zeigte das auch mit der Art, wie er die Tür zu schlug. Als ich das sah musste ich lächeln; nur Brüder konnten so miteinander umgehen. Dann, als Edward sich ans Steuer des Wagens gesetzt hatte, wandte sich Carlisle mir zu. Er sah mich liebevoll an und fuhr mir mit seiner rechten Hand durchs Haar. Ich rieb mein Gesicht sanft an seine Hand und rutschte ein wenig zu ihm. Wir sahen uns verliebt in die Augen. Immerhin waren das die letzten Stunden, in denen wir dieses tolle Gefühl genießen konnten, ohne dass andere uns blöd anschauten oder mich für eine Schlampe hielten. Denn so ziemlich jedes Mädchen bei uns wurde verheiratet und es war üblich, dass der Ehemann schon in der Kindheit feststand. Und da Doktor Carlisle Cullen erst vor ein paar Monaten hier her gekommen war, war allen klar, dass nicht er der Auserwählte war. Wenn ich daran dachte, dass ich ihn zu Hause nicht mehr einfach so küssen konnte und ihn nicht rund um die Uhr bei mir hatte, wurde ich richtig traurig. Das merkte Carlisle natürlich sofort. Er nahm mein Kinn, das während des schrecklichen Gedankens nach unten gerutscht sein musste, zärtlich in die Hand und hob es an. Er sah mich besorgt an; er musste gar nicht mehr fragen, ich wusste jetzt schon, dass er wissen wollte, was mit mir los war.
>>Ich habe nur gerade daran gedacht, wie es sein wird, wenn wir wieder daheim sind. Wir können all das, was wir hier die Woche gemacht haben, nie wieder tun. Wir können uns nicht einfach so küssen oder andere Sachen machen, ohne dass die anderen Leute uns komisch ansehen oder meine Eltern ausflippen. Ich weiß nicht, wie wir das schaffen werden.<<, erklärte ich ihm mit trauriger Stimme und merkte, dass mir dabei Tränen in die Augen stiegen. Ich versuchte sie zu unterdrücken und tapfer in Carlisles wunderschöne Augen zu schauen, doch es gelang mir nicht. Ich musste meinen Blick von seinem abwenden um die Tränen in meinen Augen zu halten. Mittlerweile sah ich nur mehr scharf, wenn ich nach oben linste, denn der Rest meiner Augen war schon mit Tränen gefüllt. Und wenn ich Carlisle ansah, den Mann meiner Träume, dann wurde mir noch trauriger zu mute.
>>Hey, wir schaffen das schon!<<, versicherte mir Carlisle mit versucht überzeugender Stimme. >>Wir werden Möglichkeiten finden, in denen wir nur für uns sind. Zugegeben, es werden ziemlich wenige sein, aber wir kriegen das hin. Wir werden uns nach wie vor jeden Tag sehen, aber wir müssen uns wegen deinen Eltern und Doktor Collin Smith zurückhalten. Aber du schaffst das sicher, ich mach mir nur Sorgen um mich.<<, meinte Carlisle augenzwinkernd und konnte mich dadurch etwas aufheitern. Er war so süß, wenn er versuchte mir gute Laune zu machen. Ich streichelte seine Wange und gab ihm dann einen kleinen Kuss. Ich wüsste nicht was ich ohne ihm machen würde. Ich konnte nicht so richtig leidenschaftlich werden, wenn Carlisles jüngerer Bruder vorne am Steuer saß und alles mitbekam, was wir beide hier taten. Gerade in diesem Moment hörte ich jenen lachen und er flüsterte etwas, das sich wie >>Brüder...<< anhörte. Daraufhin lachte er wieder kurz und war dann wieder still. Das war schon ein seltsamer Bursche, dieser Edward.
Naja wahrscheinlich war er einfach fröhlich.
Ich kuschelte mich an Carlisle und sah aus dem Fenster. Die Landschaft zog viel schneller an einem vorbei in diesem Auto. Es war wirklich angenehm. Man spürte keine holprigen Straßen, es war immer gleich ruhig, egal ob wir auf steinigen oder weniger steinigen Straßen fuhren.
Nach einiger Zeit drehte ich meinen Kopf zu Carlisle. Auch er sah aus dem Fenster und merkte, dass ich ihn ansah. Er schenkte mir ein liebevolles Lächeln, drückte meinen Kopf sanft an seine Brust und sah dann wieder aus dem Fenster. Als ich so da lag, mein Kopf und meine Hände auf seinem stählernem Körper liegend, musste ich einfach an seinen perfekten Körper denken. Mir schwebte noch immer das Bild vor Augen, als er in Boxershorts vor mir gestanden hatte. Sein durchtrainierter Oberkörper schimmerte im Licht und seine Haare standen perfekt von seinem Kopf. Sein Gesicht war makellos und sah mich fordernd an. Ich ging auf dieses Bild zu und begann es zu küssen. Ich ließ dabei meine Hände an seinem perfekten Körper nach oben zu seinem Gesicht gleiten. Carlisles Ebenbild nahm mich in seine starken Arme und begann meine Bluse aufzuknöpfen; alles ohne seine himmlischen Lippen von meinen zu nehmen. Gerade als er mich hoch hob und ich meine Beine um ihn schlang unterbrach mich ein >>Hmhmrr<<. Ich öffnete meine Augen und sah mich um, von wo dieses Geräusch kam. Edward hatte sich laut geräuspert und tat das jetzt noch ein paar mal nur etwas leiser. Verwirrt versuchte ich nach vorne zu sehen, doch ich wollte mich nicht von Carlisle lösen. Also schloss ich einfach die Augen, um dort weiter zu fantasieren, wo ich aufgehört hatte, doch dann räusperte sich Edward schon wieder. Sofort schlug ich meine Augen auf, um nachzusehen, ob es ihm gut ging. Doch sobald ich die Augen geöffnet hatte, hatte Edward aufgehört sich zu räuspern. Auch Carlisle sah nun zu Edward nach vorne. Carlisle war so weit aufgerichtet, dass er Edward ansehen konnte, doch ich wollte mich noch immer nicht von seiner kalten Brust weg bewegen. Ich bemerkte nur das Carlisle die Augen rollte und meinte, er solle sich auf die Straße konzentrieren. Dann lehnte er sich wieder zurück und strich mir durch die Haare.
>>Rede mit mir!<<, sagte er. >>Sonst denkst du zu viel über uns nach und wirst wieder traurig.<< Ich linste zu ihm hinauf, ohne meine Position zu sehr zu verändern, und sah, dass Carlisle mich anlächelte und mir dabei liebevoll den Kopf streichelte. Als ich ihn sah, verschlug es mir die Sprache. Ich fragte mich noch immer, wieso ich ihn verdient hatte.
>>Na gut, wenn du nicht reden willst tu ich es halt.<<, sagte er neckisch. >>Also, wie machen wir das, damit wir noch „zusammen“ sein können?<<, fragte Carlisle gedankenverloren. >>Wir müssen uns auf jeden Fall ein Mal pro Tag treffen. Aber so, dass es niemand mitbekommt. So sind wir ungestört.<<, flüsterte er leise und lächelte mich dabei an. Und genau in diesem Moment, tat ich das, was ich eigentlich nie tun wollte. Doch bei Carlisle war das etwas anderes. Ich verrat meinen geheimen, kleinen See.
>>Ich kenne einen kleinen See, wo uns bestimmt niemand finden wird.<<
>>Ähm, ich glaube ich muss dich enttäuschen. Ich kenne diesen See auch. Ich bin zufällig darauf gestoßen, als ich... ähm... wandern war. Und da habe ich dich auch gesehen und da wusste ich, dass ich dich haben möchte. Ich weiß, das hört sich egoistisch an, aber ich wollte dich einfach kennen lernen. Und das ohne Korb.<<, lachte er, währenddem er mich noch immer liebevoll ansah. Als er den „bösen“ Korb erwähnte, sah ich sofort die peinlichen Bilder vor meinem inneren Auge, als ich Carlisle überrumpelt hatte. Alleine der Gedanke daran ließ mich erröten. >>Ja, ich kann mich erinnern.<<, sagte ich leise und sah Carlisle entschuldigend an. >>Es war wirklich keine Absicht. Ich wünschte wir könnten uns noch einmal neu kennenlernen.<<
>>Ach, ich finde, es passt schon so. Hätten wir uns nicht so kennengelernt, ständen wir jetzt vielleicht in einer anderen Beziehung zueinander. Also ich bin froh, dass es so passiert ist. Das macht dich umso interessanter.<<
Carlisle zwinkerte mir zu und gab mir dann einen leidenschaftlichen Kuss. Ihm war es anscheinend egal, ob sein Bruder Edward anwesend war, oder nicht. Er war wie immer mein Carlisle.
Wir fuhren noch ca. eine halbe Stunde, in der Carlisle und ich das letzte Mal kuschelten und uns nahe waren, bis wir in Louisiana waren.
Carlisle setzte sich zu mir und schlug hinter sich die Türe des tollen Gefährts, welches gerade modern zu werden schien, zu. Er hatte Edward höflich ignoriert und zeigte das auch mit der Art, wie er die Tür zu schlug. Als ich das sah musste ich lächeln; nur Brüder konnten so miteinander umgehen. Dann, als Edward sich ans Steuer des Wagens gesetzt hatte, wandte sich Carlisle mir zu. Er sah mich liebevoll an und fuhr mir mit seiner rechten Hand durchs Haar. Ich rieb mein Gesicht sanft an seine Hand und rutschte ein wenig zu ihm. Wir sahen uns verliebt in die Augen. Immerhin waren das die letzten Stunden, in denen wir dieses tolle Gefühl genießen konnten, ohne dass andere uns blöd anschauten oder mich für eine Schlampe hielten. Denn so ziemlich jedes Mädchen bei uns wurde verheiratet und es war üblich, dass der Ehemann schon in der Kindheit feststand. Und da Doktor Carlisle Cullen erst vor ein paar Monaten hier her gekommen war, war allen klar, dass nicht er der Auserwählte war. Wenn ich daran dachte, dass ich ihn zu Hause nicht mehr einfach so küssen konnte und ihn nicht rund um die Uhr bei mir hatte, wurde ich richtig traurig. Das merkte Carlisle natürlich sofort. Er nahm mein Kinn, das während des schrecklichen Gedankens nach unten gerutscht sein musste, zärtlich in die Hand und hob es an. Er sah mich besorgt an; er musste gar nicht mehr fragen, ich wusste jetzt schon, dass er wissen wollte, was mit mir los war.
>>Ich habe nur gerade daran gedacht, wie es sein wird, wenn wir wieder daheim sind. Wir können all das, was wir hier die Woche gemacht haben, nie wieder tun. Wir können uns nicht einfach so küssen oder andere Sachen machen, ohne dass die anderen Leute uns komisch ansehen oder meine Eltern ausflippen. Ich weiß nicht, wie wir das schaffen werden.<<, erklärte ich ihm mit trauriger Stimme und merkte, dass mir dabei Tränen in die Augen stiegen. Ich versuchte sie zu unterdrücken und tapfer in Carlisles wunderschöne Augen zu schauen, doch es gelang mir nicht. Ich musste meinen Blick von seinem abwenden um die Tränen in meinen Augen zu halten. Mittlerweile sah ich nur mehr scharf, wenn ich nach oben linste, denn der Rest meiner Augen war schon mit Tränen gefüllt. Und wenn ich Carlisle ansah, den Mann meiner Träume, dann wurde mir noch trauriger zu mute.
>>Hey, wir schaffen das schon!<<, versicherte mir Carlisle mit versucht überzeugender Stimme. >>Wir werden Möglichkeiten finden, in denen wir nur für uns sind. Zugegeben, es werden ziemlich wenige sein, aber wir kriegen das hin. Wir werden uns nach wie vor jeden Tag sehen, aber wir müssen uns wegen deinen Eltern und Doktor Collin Smith zurückhalten. Aber du schaffst das sicher, ich mach mir nur Sorgen um mich.<<, meinte Carlisle augenzwinkernd und konnte mich dadurch etwas aufheitern. Er war so süß, wenn er versuchte mir gute Laune zu machen. Ich streichelte seine Wange und gab ihm dann einen kleinen Kuss. Ich wüsste nicht was ich ohne ihm machen würde. Ich konnte nicht so richtig leidenschaftlich werden, wenn Carlisles jüngerer Bruder vorne am Steuer saß und alles mitbekam, was wir beide hier taten. Gerade in diesem Moment hörte ich jenen lachen und er flüsterte etwas, das sich wie >>Brüder...<< anhörte. Daraufhin lachte er wieder kurz und war dann wieder still. Das war schon ein seltsamer Bursche, dieser Edward.
Naja wahrscheinlich war er einfach fröhlich.
Ich kuschelte mich an Carlisle und sah aus dem Fenster. Die Landschaft zog viel schneller an einem vorbei in diesem Auto. Es war wirklich angenehm. Man spürte keine holprigen Straßen, es war immer gleich ruhig, egal ob wir auf steinigen oder weniger steinigen Straßen fuhren.
Nach einiger Zeit drehte ich meinen Kopf zu Carlisle. Auch er sah aus dem Fenster und merkte, dass ich ihn ansah. Er schenkte mir ein liebevolles Lächeln, drückte meinen Kopf sanft an seine Brust und sah dann wieder aus dem Fenster. Als ich so da lag, mein Kopf und meine Hände auf seinem stählernem Körper liegend, musste ich einfach an seinen perfekten Körper denken. Mir schwebte noch immer das Bild vor Augen, als er in Boxershorts vor mir gestanden hatte. Sein durchtrainierter Oberkörper schimmerte im Licht und seine Haare standen perfekt von seinem Kopf. Sein Gesicht war makellos und sah mich fordernd an. Ich ging auf dieses Bild zu und begann es zu küssen. Ich ließ dabei meine Hände an seinem perfekten Körper nach oben zu seinem Gesicht gleiten. Carlisles Ebenbild nahm mich in seine starken Arme und begann meine Bluse aufzuknöpfen; alles ohne seine himmlischen Lippen von meinen zu nehmen. Gerade als er mich hoch hob und ich meine Beine um ihn schlang unterbrach mich ein >>Hmhmrr<<. Ich öffnete meine Augen und sah mich um, von wo dieses Geräusch kam. Edward hatte sich laut geräuspert und tat das jetzt noch ein paar mal nur etwas leiser. Verwirrt versuchte ich nach vorne zu sehen, doch ich wollte mich nicht von Carlisle lösen. Also schloss ich einfach die Augen, um dort weiter zu fantasieren, wo ich aufgehört hatte, doch dann räusperte sich Edward schon wieder. Sofort schlug ich meine Augen auf, um nachzusehen, ob es ihm gut ging. Doch sobald ich die Augen geöffnet hatte, hatte Edward aufgehört sich zu räuspern. Auch Carlisle sah nun zu Edward nach vorne. Carlisle war so weit aufgerichtet, dass er Edward ansehen konnte, doch ich wollte mich noch immer nicht von seiner kalten Brust weg bewegen. Ich bemerkte nur das Carlisle die Augen rollte und meinte, er solle sich auf die Straße konzentrieren. Dann lehnte er sich wieder zurück und strich mir durch die Haare.
>>Rede mit mir!<<, sagte er. >>Sonst denkst du zu viel über uns nach und wirst wieder traurig.<< Ich linste zu ihm hinauf, ohne meine Position zu sehr zu verändern, und sah, dass Carlisle mich anlächelte und mir dabei liebevoll den Kopf streichelte. Als ich ihn sah, verschlug es mir die Sprache. Ich fragte mich noch immer, wieso ich ihn verdient hatte.
>>Na gut, wenn du nicht reden willst tu ich es halt.<<, sagte er neckisch. >>Also, wie machen wir das, damit wir noch „zusammen“ sein können?<<, fragte Carlisle gedankenverloren. >>Wir müssen uns auf jeden Fall ein Mal pro Tag treffen. Aber so, dass es niemand mitbekommt. So sind wir ungestört.<<, flüsterte er leise und lächelte mich dabei an. Und genau in diesem Moment, tat ich das, was ich eigentlich nie tun wollte. Doch bei Carlisle war das etwas anderes. Ich verrat meinen geheimen, kleinen See.
>>Ich kenne einen kleinen See, wo uns bestimmt niemand finden wird.<<
>>Ähm, ich glaube ich muss dich enttäuschen. Ich kenne diesen See auch. Ich bin zufällig darauf gestoßen, als ich... ähm... wandern war. Und da habe ich dich auch gesehen und da wusste ich, dass ich dich haben möchte. Ich weiß, das hört sich egoistisch an, aber ich wollte dich einfach kennen lernen. Und das ohne Korb.<<, lachte er, währenddem er mich noch immer liebevoll ansah. Als er den „bösen“ Korb erwähnte, sah ich sofort die peinlichen Bilder vor meinem inneren Auge, als ich Carlisle überrumpelt hatte. Alleine der Gedanke daran ließ mich erröten. >>Ja, ich kann mich erinnern.<<, sagte ich leise und sah Carlisle entschuldigend an. >>Es war wirklich keine Absicht. Ich wünschte wir könnten uns noch einmal neu kennenlernen.<<
>>Ach, ich finde, es passt schon so. Hätten wir uns nicht so kennengelernt, ständen wir jetzt vielleicht in einer anderen Beziehung zueinander. Also ich bin froh, dass es so passiert ist. Das macht dich umso interessanter.<<
Carlisle zwinkerte mir zu und gab mir dann einen leidenschaftlichen Kuss. Ihm war es anscheinend egal, ob sein Bruder Edward anwesend war, oder nicht. Er war wie immer mein Carlisle.
Wir fuhren noch ca. eine halbe Stunde, in der Carlisle und ich das letzte Mal kuschelten und uns nahe waren, bis wir in Louisiana waren.
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Kapitel 20: Derzeitiger Abschied!
Derzeitiger Abschied!
Als ich die ersten Häuser sah, die mir bekannt vorkamen, sank meine Stimmung in den Keller. Ich konnte mir bei bestem Willen nicht vorstellen ohne Carlisle zu leben. Zu Hause mussten wir ein Versteckspiel spielen, niemand durfte uns zusammen sehen, sonst war klar, dass wir mehr als Freunde waren. Denn niemand lernte seinen besten Freund bei einem Urlaub in einer Therme kennen. Allein der Gedanke, dass irgendeine Frau Carlisle als besten Freund betrachten könnte, war lächerlich. Also war es eindeutig, wenn wir beide zusammen gesehen werden würden, dass man den Schluss zog, dass Carlisle und ich uns in der Woche näher gekommen waren. Und wenn das auffliegen würde, wären meine Eltern stink sauer– was mir persönlich nicht so viel ausmachte- und alle aus dem Dorf würden schlecht über mich und meine Familie reden, und genau das wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Ich wollte nicht, dass meine Eltern für meine Gefühle zu Carlisle büßen mussten.
Carlisle musste bemerkt haben, dass ich traurig geworden war und nahm mich jetzt noch fester in den Arm. Mein Herz pochte bis in meinen Kopf hinauf. Immerhin waren das die letzten in Minuten in denen ich ungestört mit Carlisle zusammen sein konnte, ohne auf andere achten zu müssen; Edward war mir in diesem Moment ziemlich egal. Ich sah Carlisle an und richtete mich auf. Nur schwer konnte ich mich dazu zwingen von seiner kalten Brust zu weichen, doch hätte ich das nicht getan, würde ich nicht in der Lage zu sein, das zu tun, was ich vorhatte. Ich sah ihm tief in die Augen und merkte dass mir bei seinem Anblick Tränen in die Augen stiegen. Carlisle umfasst sanft mein Gesicht und kam dann mit seinen Lippen auf meine zu. Als sie sich schließlich berührten konnte ich die Tränen nicht länger zurück halten. Sie rannten meine Backen hinunter, auf Carlisles Hände zu. Bei diesem Kuss hatten wir beide die Augen geschlossen, um ihn völlig aus zu kosten. Ich wollte, dass die Welt stehen blieb und wir uns für immer und ewig so küssen konnten.
Edward achtete nicht auf uns und fuhr ein bisschen langsamer als vorher, damit wir noch ein bisschen mehr Zeit miteinander hatten. Doch als er schließlich stehen blieb, zwang ich mich meine Lippen von Carlisles zu nehmen. Mein Gesicht ruhte noch immer in seinen großen Händen und mir flossen noch mehr Tränen aus den Augen. Ich sah Carlisles wunderschöne karamellbraune Augen; sie waren weich und warm, doch ich sah Schmerz in ihnen. Und dann hörte ich seine samtene Stimme, die mich beruhigen wollte, doch auch in ihr hörte ich Schmerz. >>Sssht, es wird alles gut mein Schatz. <<, flüsterte er leise. Sein Gesicht war jetzt wieder näher bei meinem. Während er sprach hatte er die Augen geschlossen und fuhr mit seinen Lippen, die sich leicht im Takt der Worte bewegten, über meine Wange.
>>Ich weiß, dass du traurig bist und sei versichert, ich bin es auch. Aber wir schaffen das, ganz sicher! Du bist mir viel zu wichtig um dich los zu lassen. Ich weiß, es klingt egoistisch, aber du musst mir ein Versprechen geben. Gib auch du uns nicht auf! Ich könnte es nicht ertragen, wenn du mit einem anderen zusammen wärst. Aber natürlich werde ich dich nicht daran hindern, dein Leben zu leben, und zu tun was du willst. Ich bitte dich nur, dass du mich noch ein bisschen bei dir sein lässt. << Dann entfernte er sein Gesicht wieder von meinem und öffnete seine atemberaubenden Augen. Er schob mein Gesicht noch ein wenig weiter weg. Seine Augen strahlten mich an, doch ich wusste dass Carlisle damit nur versuchte mir nicht zu zeigen, wie sehr es ihn schmerzte aus dem Auto aussteigen zu müssen.
Mittlerweile hatte ich mich etwas beruhigt, das lag ganz sicher an der Bitte, die Carlisle vorhin ausgesprochen hatte, doch für mich eine Selbstverständlichkeit war. Carlisle beäugte mich gut und meinte dann: >>Okay, wir müssen dir noch deine Tränen weg wischen und ein perfektes Lächeln aufsetzten. << Seine Finger glitten an meinen Wangen entlang und wischten so meine Tränen von diesen. Ich versuchte zu lächeln, aber es ging ganz sicher schief. Doch Carlisle lächelte mich liebevoll an und meinte nur: >>Perfekt! Du bist das hübscheste Mädchen auf dieser Welt<< Dann gab er mir noch einen kleinen Kuss und ließ mein Gesicht dass los. Er lehnte sich über mich um meine Türe zu öffnen. Da merkte ich, dass wir verdunkeltes Glas hatten und ich deswegen noch nicht richtig bemerkt hatte, dass wir schon da waren. Ich atmete noch einmal tief ein und warf Carlisle einen letzten Blick zu, ehe ich aus dem Wagen stieg.
Die strahlende Sonne begrüßte mich und ich musste erst ein paar Male blinzeln um mich daran zu gewöhnen. Vor dem Auto standen meine Eltern und warteten schon darauf mich zu begrüßen. Ich merkte, dass Carlisle nicht hinter mir ausstieg und beugte mich verwirrt zu ihm hinunter.
>>Ich werde heute noch mit Edward nach Houston fahren. Keine Angst, heute Abend bin ich wieder da. <<, sagte er ganz leise, sodass meine Eltern ihn nicht verstehen konnten. Ich nickte traurig und schlug die Türe des Wagens zu. Dann setzte ich wieder mein „Lächeln“ auf und ging auf meine Eltern zu. Edward gab langsam Gas, und als ich etwas weiter entfernt war, beschleunigte er, sodass der Wagen in kürzester Zeit außer Sichtweite war.
Meine Mutter kam auf mich zu gestürzt, sie hatte Tränen in den Augen.
>>Ach Esme, ich bin so froh dass du wieder hier bist. Ich hab mir ja solche Sorgen gemacht, dass es dir nicht gefallen könnte und du lieber wieder zu uns nach Hause willst. <<, stürmte sie los, während sie mich in ihre Arme schloss. Als ob es mir nicht gefallen haben könnte, es war die schönste Zeit meines Lebens gewesen. Alleine beim Gedanken daran stiegen mir wieder Tränen in die Augen. Meine Mutter ließ mich los und sah mir in die Augen.
>>Also hatte ich recht, du hast uns vermisst stimmt’s? <<, fragte sie stolz.
>>Ja du hast recht, ich bin froh wieder daheim zu sein. <<, lachte ich und drückte sie wieder kurz. Ich schluckte und versuchte meine Rolle so gut zu spielen, wie ich konnte. Dann ging ich zu meinem Vater. >>Hi Dad. << genügte bei ihm schon. Er nickte mir zu und dann schnappten wir uns meinen schweren Koffer. Mein Vater trug ihn mannhaft, während meine Mutter und ich hinter ihm her schlenderten. Plötzlich riss meine Mutter die Augen auf und grabschte mir an den Hals.
>>Oh mein Gott. Esme, woher hast du denn diese bezaubernde Kette? <<, fragte sie neidisch und drehte Carlisles Anhänger in ihren Fingern.
>>Ich war einmal unten in Seattle und da hab ich sie in einem kleinen Schmuckgeschäft gefunden<<, log ich so gut ich konnte.
>>Ach so, und ich dachte schon du hättest einen Mann kennen gelernt. <<, sagte meine Mutter enttäuscht und nahm die Hände von meiner Kette.
>>Ach ja, sag doch mal. Wie ist Dr. Cullen denn eigentlich so? <<, fragte meine super-neugierige Mutter.
>>Ähm, ich weiß nicht so genau. Er ist ganz nett, aber ich habe nicht viel mit ihm unternommen. << Ich schluckte und hoffte, dass meine Mutter mir das abkaufte. Ich war nicht sehr überzeugend, das wusste ich selbst.
>>Oh, na ja, kann man nichts machen. <<, rief meine Mutter enttäuscht und ich atmete erleichtert aus. Wir waren am Haus angekommen und hörten meinen Vater schnaufen, als er meine Koffer die Treppe hoch trug. Wäre ich nicht so traurig gewesen, hätte ich sicher ein kleines bisschen gekichert. Dann entließ mich meine Mutter aus ihrem Verhör und ich ging in mein Zimmer. Mein Vater war auch schon wieder im Wohnzimmer.
Ich stürzte mich auf mein Bett und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Ich sah schon ganz verschwommen, doch ich durfte sie auf keinen Fall frei geben. Denn sonst könnte ich nicht mehr aufhören zu weinen. Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus und drehte mich auf den Rücken. Doch ich konnte nicht still liegen bleiben. Ich rannte zum Fenster und sah, dass die strahlende Sonne bereits am untergehen war. Ich wollte Carlisle heute ganz sicher noch sehen. Ich nahm mir vor noch eine Stunde zu warten und dann zur Arztpraxis zu sehen. Ich begann meinen Koffer aus zu räumen, bei Hausarbeit konnte ich mich am besten ablenken. Als das erledigt war, war erst eine Viertelstunde vergangen und ich schnappte mir „The Good Soldier“ um ein bisschen weiter zu lesen. Doch auf einmal war das Buch gar nicht mehr so spannend. In Gedanken war ich nur bei Carlisle und konnte mich nicht auf Edward konzentrieren. Moment mal, Edward? Das war mir noch gar nicht aufgefallen. Der Person aus meinem Buch und Carlisles Bruder hatten den gleichen Namen. Nun formten sich meine Lippen zu einem kleinen Lächeln. Ich las weiter, doch ständig sah ich Carlisles kleinen Bruder in „The Good Soldier“ vor mir. Sogar mein Buch war schon von Carlisles Welt eingenommen. Ich schüttelte den Kopf und schmiss das Buch in die eine Ecke des Bettes. Ich konnte wirklich nur mehr an ihn denken. Sofort waren die Tränen zurück; wie ein Bumerang. Gerade hatte ich sie besiegt und schon kamen sie zurück. Ich versuchte wieder tief durch zu atmen, doch es half nichts. Ich wollte jetzt einfach nur bei Carlisle sein und von ihm gehalten werden. Ich sprang auf und stürmte die Treppe hinunter.
>>Mom ich muss noch schnell runter. <<, meldete ich mich ab und sprang aus dem Haus und auf mein Fahrrad. Ich hatte keine Zeit mehr das Fahrrad die Treppen hinunter zu führen also fuhr ich sie diesmal. Es rumpelte zwar etwas, doch das kümmerte mich nicht. Ich trat in die Pedale und fuhr mit großer Geschwindigkeit den Berg hinunter. Ich bog beim Hauptplatz links ab und als ich vor der Arztpraxis war, bremste ich so heftig, dass ich fast vom Fahrrad gefallen wäre. Meine Tränen drückten in den Augen und ich hoffte einfach nur mehr Carlisle zu sehen. Ich riss die Tür zum Wartezimmer auf; die Tür zum Arztzimmer stand offen. Ich stolperte hinein, doch ich sah nicht, wen ich erhofft hatte. Im Raum stand Collin. Die Tränen schossen mir aus den Augen und ich brach auf der Stelle zusammen. Ich wusste nicht wieso ich mich so aufregte, mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Ich hatte das Gesicht in den Händen vergruben und schluchzte in sie hinein. Ich spürte wie Collin mich in die Arme nahm, und ich brauchte im Moment jemanden. Ich presste mich in seinen großen, männlichen Körper und hielt mich an seinem Arztkittel fest. Er drückte mich noch fester an sich und ich weinte noch heftiger. Ich spürte wie sein Kittel von meinen Tränen nass geworden war und weinte darauf hin noch mehr. Wieso hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle. Es war doch nichts Schlimmes passiert. Niemand war gestorben und Carlisle hatte auch nicht vor, mich zu verlassen. Ganz im Gegenteil, er wollte, dass das mit uns klappt. Und anstatt mich zu freuen heulte ich jetzt bei Collin rum und ging ihm wahrscheinlich furchtbar auf die Nerven. Dann ruinierte ich auch noch seinen Kittel, ich war wirklich der dämlichste Mensch auf der Erde. Bei diesem Gedanken schossen die Tränen, die gerade etwas zurückgegangen waren, wieder heftig aus meinen Augen. Ich schluchzte und drückte mich noch tiefer in Collin hinein. Wahrscheinlich hatte er schon eine Esme-förmige Grube in sich. Auf einmal sackte Collin unter mir zusammen und lag auf dem Boden, und ich mitten auf ihm. Wir fingen beide gleichzeitig zum Lachen an und konnten gar nicht mehr aufhören. Ich richtete mich lachend auf, dachte daran was gerader passiert war und was gewesen wäre wenn Carlisle das gesehen hätte und fing schon wieder zum Weinen an. Ich stürzte mich mit voller Wucht auf Collin, der schnaufte. Als sich auch dieser Schwall von Tränen endlich beruhigt hatte, lag ich schniefend auf Collin und sah die Wand an. Ich konnte nicht mehr denken, mein Gehirn war leer. Collin hatte mich noch immer im Arm und fragte dann vorsichtig ob es mir nun besser ging.
>>Ja danke. <<, sagte ich aufrichtig und sah ihn an. >>Es tut mir leid, dass ich dich so überfallen habe. Ich wollte dich wirklich nicht von irgendwas abhalten. Und du bist einfach für mich da und lässt mich weinen, während ich deine Sachen kaputt mach. << Ich hielt das nasse Stück Stoff so, dass er es sehen konnte, woraufhin er lachen musste.
>>Esme, du brauchst dich doch nicht entschuldigen. Du weißt wie viel du mir bedeutest, also weißt du auch, dass ich dir gerne beiseite gestanden habe. Also in dem Fall wohl eher beigelegen…<<, grinste er und strich mir durchs Haar. Ich musste auch grinsen und legte mich wieder auf seine Brust. >>Danke. <<, sagte ich und wurde rot. Collin war schon ein toller Kerl.
Als ich die ersten Häuser sah, die mir bekannt vorkamen, sank meine Stimmung in den Keller. Ich konnte mir bei bestem Willen nicht vorstellen ohne Carlisle zu leben. Zu Hause mussten wir ein Versteckspiel spielen, niemand durfte uns zusammen sehen, sonst war klar, dass wir mehr als Freunde waren. Denn niemand lernte seinen besten Freund bei einem Urlaub in einer Therme kennen. Allein der Gedanke, dass irgendeine Frau Carlisle als besten Freund betrachten könnte, war lächerlich. Also war es eindeutig, wenn wir beide zusammen gesehen werden würden, dass man den Schluss zog, dass Carlisle und ich uns in der Woche näher gekommen waren. Und wenn das auffliegen würde, wären meine Eltern stink sauer– was mir persönlich nicht so viel ausmachte- und alle aus dem Dorf würden schlecht über mich und meine Familie reden, und genau das wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Ich wollte nicht, dass meine Eltern für meine Gefühle zu Carlisle büßen mussten.
Carlisle musste bemerkt haben, dass ich traurig geworden war und nahm mich jetzt noch fester in den Arm. Mein Herz pochte bis in meinen Kopf hinauf. Immerhin waren das die letzten in Minuten in denen ich ungestört mit Carlisle zusammen sein konnte, ohne auf andere achten zu müssen; Edward war mir in diesem Moment ziemlich egal. Ich sah Carlisle an und richtete mich auf. Nur schwer konnte ich mich dazu zwingen von seiner kalten Brust zu weichen, doch hätte ich das nicht getan, würde ich nicht in der Lage zu sein, das zu tun, was ich vorhatte. Ich sah ihm tief in die Augen und merkte dass mir bei seinem Anblick Tränen in die Augen stiegen. Carlisle umfasst sanft mein Gesicht und kam dann mit seinen Lippen auf meine zu. Als sie sich schließlich berührten konnte ich die Tränen nicht länger zurück halten. Sie rannten meine Backen hinunter, auf Carlisles Hände zu. Bei diesem Kuss hatten wir beide die Augen geschlossen, um ihn völlig aus zu kosten. Ich wollte, dass die Welt stehen blieb und wir uns für immer und ewig so küssen konnten.
Edward achtete nicht auf uns und fuhr ein bisschen langsamer als vorher, damit wir noch ein bisschen mehr Zeit miteinander hatten. Doch als er schließlich stehen blieb, zwang ich mich meine Lippen von Carlisles zu nehmen. Mein Gesicht ruhte noch immer in seinen großen Händen und mir flossen noch mehr Tränen aus den Augen. Ich sah Carlisles wunderschöne karamellbraune Augen; sie waren weich und warm, doch ich sah Schmerz in ihnen. Und dann hörte ich seine samtene Stimme, die mich beruhigen wollte, doch auch in ihr hörte ich Schmerz. >>Sssht, es wird alles gut mein Schatz. <<, flüsterte er leise. Sein Gesicht war jetzt wieder näher bei meinem. Während er sprach hatte er die Augen geschlossen und fuhr mit seinen Lippen, die sich leicht im Takt der Worte bewegten, über meine Wange.
>>Ich weiß, dass du traurig bist und sei versichert, ich bin es auch. Aber wir schaffen das, ganz sicher! Du bist mir viel zu wichtig um dich los zu lassen. Ich weiß, es klingt egoistisch, aber du musst mir ein Versprechen geben. Gib auch du uns nicht auf! Ich könnte es nicht ertragen, wenn du mit einem anderen zusammen wärst. Aber natürlich werde ich dich nicht daran hindern, dein Leben zu leben, und zu tun was du willst. Ich bitte dich nur, dass du mich noch ein bisschen bei dir sein lässt. << Dann entfernte er sein Gesicht wieder von meinem und öffnete seine atemberaubenden Augen. Er schob mein Gesicht noch ein wenig weiter weg. Seine Augen strahlten mich an, doch ich wusste dass Carlisle damit nur versuchte mir nicht zu zeigen, wie sehr es ihn schmerzte aus dem Auto aussteigen zu müssen.
Mittlerweile hatte ich mich etwas beruhigt, das lag ganz sicher an der Bitte, die Carlisle vorhin ausgesprochen hatte, doch für mich eine Selbstverständlichkeit war. Carlisle beäugte mich gut und meinte dann: >>Okay, wir müssen dir noch deine Tränen weg wischen und ein perfektes Lächeln aufsetzten. << Seine Finger glitten an meinen Wangen entlang und wischten so meine Tränen von diesen. Ich versuchte zu lächeln, aber es ging ganz sicher schief. Doch Carlisle lächelte mich liebevoll an und meinte nur: >>Perfekt! Du bist das hübscheste Mädchen auf dieser Welt<< Dann gab er mir noch einen kleinen Kuss und ließ mein Gesicht dass los. Er lehnte sich über mich um meine Türe zu öffnen. Da merkte ich, dass wir verdunkeltes Glas hatten und ich deswegen noch nicht richtig bemerkt hatte, dass wir schon da waren. Ich atmete noch einmal tief ein und warf Carlisle einen letzten Blick zu, ehe ich aus dem Wagen stieg.
Die strahlende Sonne begrüßte mich und ich musste erst ein paar Male blinzeln um mich daran zu gewöhnen. Vor dem Auto standen meine Eltern und warteten schon darauf mich zu begrüßen. Ich merkte, dass Carlisle nicht hinter mir ausstieg und beugte mich verwirrt zu ihm hinunter.
>>Ich werde heute noch mit Edward nach Houston fahren. Keine Angst, heute Abend bin ich wieder da. <<, sagte er ganz leise, sodass meine Eltern ihn nicht verstehen konnten. Ich nickte traurig und schlug die Türe des Wagens zu. Dann setzte ich wieder mein „Lächeln“ auf und ging auf meine Eltern zu. Edward gab langsam Gas, und als ich etwas weiter entfernt war, beschleunigte er, sodass der Wagen in kürzester Zeit außer Sichtweite war.
Meine Mutter kam auf mich zu gestürzt, sie hatte Tränen in den Augen.
>>Ach Esme, ich bin so froh dass du wieder hier bist. Ich hab mir ja solche Sorgen gemacht, dass es dir nicht gefallen könnte und du lieber wieder zu uns nach Hause willst. <<, stürmte sie los, während sie mich in ihre Arme schloss. Als ob es mir nicht gefallen haben könnte, es war die schönste Zeit meines Lebens gewesen. Alleine beim Gedanken daran stiegen mir wieder Tränen in die Augen. Meine Mutter ließ mich los und sah mir in die Augen.
>>Also hatte ich recht, du hast uns vermisst stimmt’s? <<, fragte sie stolz.
>>Ja du hast recht, ich bin froh wieder daheim zu sein. <<, lachte ich und drückte sie wieder kurz. Ich schluckte und versuchte meine Rolle so gut zu spielen, wie ich konnte. Dann ging ich zu meinem Vater. >>Hi Dad. << genügte bei ihm schon. Er nickte mir zu und dann schnappten wir uns meinen schweren Koffer. Mein Vater trug ihn mannhaft, während meine Mutter und ich hinter ihm her schlenderten. Plötzlich riss meine Mutter die Augen auf und grabschte mir an den Hals.
>>Oh mein Gott. Esme, woher hast du denn diese bezaubernde Kette? <<, fragte sie neidisch und drehte Carlisles Anhänger in ihren Fingern.
>>Ich war einmal unten in Seattle und da hab ich sie in einem kleinen Schmuckgeschäft gefunden<<, log ich so gut ich konnte.
>>Ach so, und ich dachte schon du hättest einen Mann kennen gelernt. <<, sagte meine Mutter enttäuscht und nahm die Hände von meiner Kette.
>>Ach ja, sag doch mal. Wie ist Dr. Cullen denn eigentlich so? <<, fragte meine super-neugierige Mutter.
>>Ähm, ich weiß nicht so genau. Er ist ganz nett, aber ich habe nicht viel mit ihm unternommen. << Ich schluckte und hoffte, dass meine Mutter mir das abkaufte. Ich war nicht sehr überzeugend, das wusste ich selbst.
>>Oh, na ja, kann man nichts machen. <<, rief meine Mutter enttäuscht und ich atmete erleichtert aus. Wir waren am Haus angekommen und hörten meinen Vater schnaufen, als er meine Koffer die Treppe hoch trug. Wäre ich nicht so traurig gewesen, hätte ich sicher ein kleines bisschen gekichert. Dann entließ mich meine Mutter aus ihrem Verhör und ich ging in mein Zimmer. Mein Vater war auch schon wieder im Wohnzimmer.
Ich stürzte mich auf mein Bett und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Ich sah schon ganz verschwommen, doch ich durfte sie auf keinen Fall frei geben. Denn sonst könnte ich nicht mehr aufhören zu weinen. Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus und drehte mich auf den Rücken. Doch ich konnte nicht still liegen bleiben. Ich rannte zum Fenster und sah, dass die strahlende Sonne bereits am untergehen war. Ich wollte Carlisle heute ganz sicher noch sehen. Ich nahm mir vor noch eine Stunde zu warten und dann zur Arztpraxis zu sehen. Ich begann meinen Koffer aus zu räumen, bei Hausarbeit konnte ich mich am besten ablenken. Als das erledigt war, war erst eine Viertelstunde vergangen und ich schnappte mir „The Good Soldier“ um ein bisschen weiter zu lesen. Doch auf einmal war das Buch gar nicht mehr so spannend. In Gedanken war ich nur bei Carlisle und konnte mich nicht auf Edward konzentrieren. Moment mal, Edward? Das war mir noch gar nicht aufgefallen. Der Person aus meinem Buch und Carlisles Bruder hatten den gleichen Namen. Nun formten sich meine Lippen zu einem kleinen Lächeln. Ich las weiter, doch ständig sah ich Carlisles kleinen Bruder in „The Good Soldier“ vor mir. Sogar mein Buch war schon von Carlisles Welt eingenommen. Ich schüttelte den Kopf und schmiss das Buch in die eine Ecke des Bettes. Ich konnte wirklich nur mehr an ihn denken. Sofort waren die Tränen zurück; wie ein Bumerang. Gerade hatte ich sie besiegt und schon kamen sie zurück. Ich versuchte wieder tief durch zu atmen, doch es half nichts. Ich wollte jetzt einfach nur bei Carlisle sein und von ihm gehalten werden. Ich sprang auf und stürmte die Treppe hinunter.
>>Mom ich muss noch schnell runter. <<, meldete ich mich ab und sprang aus dem Haus und auf mein Fahrrad. Ich hatte keine Zeit mehr das Fahrrad die Treppen hinunter zu führen also fuhr ich sie diesmal. Es rumpelte zwar etwas, doch das kümmerte mich nicht. Ich trat in die Pedale und fuhr mit großer Geschwindigkeit den Berg hinunter. Ich bog beim Hauptplatz links ab und als ich vor der Arztpraxis war, bremste ich so heftig, dass ich fast vom Fahrrad gefallen wäre. Meine Tränen drückten in den Augen und ich hoffte einfach nur mehr Carlisle zu sehen. Ich riss die Tür zum Wartezimmer auf; die Tür zum Arztzimmer stand offen. Ich stolperte hinein, doch ich sah nicht, wen ich erhofft hatte. Im Raum stand Collin. Die Tränen schossen mir aus den Augen und ich brach auf der Stelle zusammen. Ich wusste nicht wieso ich mich so aufregte, mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Ich hatte das Gesicht in den Händen vergruben und schluchzte in sie hinein. Ich spürte wie Collin mich in die Arme nahm, und ich brauchte im Moment jemanden. Ich presste mich in seinen großen, männlichen Körper und hielt mich an seinem Arztkittel fest. Er drückte mich noch fester an sich und ich weinte noch heftiger. Ich spürte wie sein Kittel von meinen Tränen nass geworden war und weinte darauf hin noch mehr. Wieso hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle. Es war doch nichts Schlimmes passiert. Niemand war gestorben und Carlisle hatte auch nicht vor, mich zu verlassen. Ganz im Gegenteil, er wollte, dass das mit uns klappt. Und anstatt mich zu freuen heulte ich jetzt bei Collin rum und ging ihm wahrscheinlich furchtbar auf die Nerven. Dann ruinierte ich auch noch seinen Kittel, ich war wirklich der dämlichste Mensch auf der Erde. Bei diesem Gedanken schossen die Tränen, die gerade etwas zurückgegangen waren, wieder heftig aus meinen Augen. Ich schluchzte und drückte mich noch tiefer in Collin hinein. Wahrscheinlich hatte er schon eine Esme-förmige Grube in sich. Auf einmal sackte Collin unter mir zusammen und lag auf dem Boden, und ich mitten auf ihm. Wir fingen beide gleichzeitig zum Lachen an und konnten gar nicht mehr aufhören. Ich richtete mich lachend auf, dachte daran was gerader passiert war und was gewesen wäre wenn Carlisle das gesehen hätte und fing schon wieder zum Weinen an. Ich stürzte mich mit voller Wucht auf Collin, der schnaufte. Als sich auch dieser Schwall von Tränen endlich beruhigt hatte, lag ich schniefend auf Collin und sah die Wand an. Ich konnte nicht mehr denken, mein Gehirn war leer. Collin hatte mich noch immer im Arm und fragte dann vorsichtig ob es mir nun besser ging.
>>Ja danke. <<, sagte ich aufrichtig und sah ihn an. >>Es tut mir leid, dass ich dich so überfallen habe. Ich wollte dich wirklich nicht von irgendwas abhalten. Und du bist einfach für mich da und lässt mich weinen, während ich deine Sachen kaputt mach. << Ich hielt das nasse Stück Stoff so, dass er es sehen konnte, woraufhin er lachen musste.
>>Esme, du brauchst dich doch nicht entschuldigen. Du weißt wie viel du mir bedeutest, also weißt du auch, dass ich dir gerne beiseite gestanden habe. Also in dem Fall wohl eher beigelegen…<<, grinste er und strich mir durchs Haar. Ich musste auch grinsen und legte mich wieder auf seine Brust. >>Danke. <<, sagte ich und wurde rot. Collin war schon ein toller Kerl.
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