Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
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Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Dies ist das Interview, das die Entertainment Weekly mit Stephenie Meyer geführt hat (siehe News).
Da es so lang ist und es nicht in einen Post passt, habe ich es aufgeteilt.
Viel Spaß damit!
LG
Bambi
Alynda Wheat: Wir sind im W-Hotel in Los Angeles mit Autorin Stephenie Meyer, die die Twilight-Serie und dessen letzten Band “Breaking Dawn” geschrieben hat. Vielen Dank, dass du da bist.
Stephenie Meyer: Vielen Dank für die Einladung.
AW: Breaking Dawn wurde diese Woche wahnsinnig oft verkauft und es gab Veröffentlichungsfeiern um Mitternacht. Wie war das für Sie? Es scheint irre gewesen zu sein.
SM: es war eine wirklich geschäftige Woche. Wir konnten nicht bei den Mitternachtsparties sein, aber ich habe mir eine Menge davon bei YouTube angesehen, um zu sehen, was da so los war.
AW: Also verfolgen Sie alles im Internet?
SM: Oh, ja.
AW: Die Reaktionen des Fans auf Breaking Dawn waren … stürmisch, in beide Richtungen. Einige meinten „Ich liebe dieses Buch!“ und andere meinten eher „Ich habe ein paar Fragen zu diesem Buch“. Wie erklären Sie sich das?
SM: Ehrlich gesagt, nenne ich es den „Rob-Effekt“. Aus irgendeinem Grund scheinen die Fans ein paar Tage zu brauchen, um sich an etwas zu gewöhnen. Am offensichtlichsten war es, als bekannt gegeben wurde, wer Edward spielen würde und alle ausgeflippt sind und es all dieses Online-Diskussionen gab. Und nun lieben alle Rob total. Ich wusste also, dass es für einige Leute eine interessante Fahrt werden würde; sie hatten ihre Idealvorstellungen von dem, was passieren würde und wenn das Buch nicht zu diesen Vorstellungen passt, haben wir ein Problem damit. Natürlich passte das Buch nicht zu dem, was alle sich vorgestellt haben. Ich habe es also erwartet und hoffe, dass sie es mögen werden, wenn sie erst die Chance hatten, ein wenig über das Ende nachzudenken, das ich geschrieben habe.
AW: Was halten Sie von den eher unfreundlichen Kommentaren über das Buch?
SM: Ich habe nicht alles gelesen. Es ist irgendwie hart, wenn man auf Tour ist und mit ein paar Gefühlen umgehen muss, weil ich nicht bei meiner Familie bin und ich wollte das nicht noch verstärken. Aber es ist schwer, denn man will, dass alle es lieben und mit der Geschichte zufrieden sind, weil die Figuren ihnen ans Herz gewachsen sind. Aber schließlich war es das, was ich tun wollte und das muss mir reichen. Es kann nicht darum gehen, was alle anderen wollen.
AW: Das ist die Frage: ist das das Buch, dass Sie immer vor Augen hatten?
SM: Oh ja. Eine grobe Skizze für das Buch habe ich im Februar 2004 fertig gestellt, also eineinhalb Jahre, bevor Twilight überhaupt erschien. Es ist wirklich, was ich schon immer vorhatte.
AW: Die Fans wissen schon, dass Edward und Bella in diesem [Band] heiraten und das ist nicht wirklich ein Spoiler. Die Meisten haben gedacht, dass Die Hochzeit das Finale des Buchs sein würde, aber Sie setzten sie an den Anfang? Warum?
SM: Naja, ich schätze, Kunst spiegelt das Leben wider. Die Ehe ist nicht das Ende, sie ist mehr ein riesiger Anfang, bei dem sich alles ändert und dem man sich anpassen muss. Ich hatte die Welt mit Bella und Edward bereits vorher entdeckt und es war für sie an der Zeit, Fortschritte zu machen.
AW: Einige denken, dass die Flitterwochen ein wenig zu feurig sind. Einige Leute sagen, dass es so etwas nicht gibt. Ich auch. [Gelächter.] Wie haben Sie da den Mittelweg gefunden?
SM: Ich habe das geschrieben, wobei ich mich wohl fühlte und von dem ich glaubte, dass es in der Geschichte sein müsste und was ich meiner eigenen Fantasie und der der anderen überlassen wollte. Es stimmt allerdings, dass die Meinungen unterschiedlich sind. Einige fragen mich „Warum hast du da aufgehört?“ und andere fragen „Wieso bist du so weit gegangen?“ Offensichtlich gibt es kein Richtig, es war einfach nur, womit ich mich wohl fühlte.
AW: Gibt es eine Art Inspiration aus dem wahren Leben für Isle Esme?
SM: Nein, du totales Wunschdenken. Die Vorstellung von Privatinseln hat mir immer gut gefallen, also habe ich ein wenig über die in Südamerika nachgeforscht. Naja, es ist einfach ein schöner Traum.
AW: Es gab viel Gerede darüber, dass es in der Twilight-Serie eigentlich keine Fortpflanzung zwischen Menschen und Vampiren geben dürfte. Können Sie uns aufklären?
SM: Naja, ich kann sagen, dass ich vieles von dem, was ich angeblich gesagt habe, nie gesagt habe. Es war ein interessantes Jahr, da ich immer wusste, wie es ausgehen würde. Und ich sah all diese Zitate, die von mir stammen sollten. Es sei unmöglich, dass ein männlicher Vampir ein Baby mit einem weiblichen Menschen zeugt. Das ist deswegen nicht möglich und Stephenie hat das gesagt, also geht das nicht. Ich habe nie so etwas gesagt. Ich habe immer darauf geachtet, diese Frage zu umgehen, indem ich mich auf die andere Seite, die weiblichen Vampire konzentrierte, deren Körper sich für eine Schwangerschaft nicht genug verändern. Und mehr habe ich nie gesagt. Es war also interessant zu wissen, was passieren würde, während alle so sicher waren, dass meine angeblichen Kommentare dazu das ausschließen.
AW: Also waren Sie absichtlich ausweichend und geheimnisvoll, wenn es darum ging?
SM: Oh ja! Ich meine, man will ja die Geschichte nicht ruinieren, man will die Leute nicht enttäuschen, aber man will auch nicht zu viel vorwegnehmen. Ich war also immer sehr vorsichtig.
AW: Hat es sie verärgert, dass die Leute Ihnen einfach Worte in den Mund gelegt haben und meinten, dass das nicht möglich sei?
SM: Es war ein wenig frustrierend, weil ich wusste, was kommen würde und was die Leute sagen würden. „Stephenie sagte, dass könnte nicht passieren!“ Das habe ich nicht, aber ich konnte das wohl kaum aufklären und sagen: „Nein, nein, es ist möglich!“ Das hätte alles verraten.
AW: Und Bella ruft als erstes Rosalie an, nachdem die feststellt, dass sie schwanger ist? Ich schwöre, ich dachte erst, sie bitten sie, ihr dabei zu helfen zu fliehen. Haben Sie das je in Erwägung gezogen?
SM: Nein! Nun, ursprünglich war es so gedacht, dass die Erzählung komplett aus Bellas Perspektive ist, also war mir nicht klar, dass das eine mögliche Interpretation wäre, weil es gleich damit weiterging, worum Bella Rosalie bat.
AW: Bellas Schwangerschaft ist wirklich heftig, wirklich beängstigend. Saßen Sie je vor dem Computer und dachten: „Oh je, jetzt werden all diese Teenager nie ein Kind bekommen wollen!“
SM: darüber habe ich nicht nachgedacht, bis ich in die Phase der Nachbearbeitung kam. Ich bin ein totales Weichei und ich lese keine gruseligen Sachen. Ich hätte nie gedacht, dass ich dazu in der Lage wäre, gruselige Dinge zu schreiben. Ich dachte, wenn ich es schreibe, muss es einfach zu verdauen sein.
AW: Ja, und dann spritzte überall Blut ’rum!
SM: Genau, aber es hat mich nicht gestört! Und dann meinten mein Agent und mein Herausgeber: „Du musst das ein wenig abschwächen. Das ist wirklich, wirklich brutal.“ Und ich sagte nur: „Wirklich?“ Und da meinte er: “Das hat mir wirklich Angst gemacht“ und ich habe mich total gefreut, weil ich jemandem Angst eingejagt habe! [Gelächter]
AW: Gibt es noch etwas, dass Sie gerne einbauen wollten, von dem die Herausgeber aber nichts hielten oder mussten Sie etwas reinschreiben, bei dem Sie sich nicht wohl fühlten?
SM: Nicht wirklich. Ich meine, es wird immer viel rausgestrichen, weil ich es übertreibe. Ich glaube, ich hatte aus diesem [Buch] etwa 20000 Worte gestrichen, als wir fertig waren.
AW: Wie viel wäre das in Seiten übersetzt?
SM: Oh, ich habe keine Ahnung. Ich schätze, hm, wow… 50? Das könnte ganz falsch sein.
AW: Das hätte also ein 800-Seiten-Schinken sein können?
SM: Ja. Meine Bücher sind immer zu dick … Ich weiß also, wie das ist. Und es ist immer hart. Aber sie streichen nicht generell raus. Ich denke, die Geburt ist das einzige Mal, dass ich gekürzt habe und ich habe wirklich nicht viel gekürzt. Ich habe nur ein paar Sachen ein wenig einfacher gemacht. Und das ist wirklich da einzige Mal, dass ich gebeten wurde, etwas zu kürzen, weil sie das Gefühl hatten, es wäre zu viel Inhalt. Es geht immer nur darum: „Brauchen wir diese Szene?“
AW: Erzählen Sie mir von dieser Entscheidung, denn es macht den Eindruck, als hätten es genauso auch zwei Bücher werden können. Warum haben Sie nur eins daraus gemacht?
SM: Ich hätte es wirklich grausam gefunden, das Buch da mit einem Cliffhanger zu beenden, wo „Buch 2“ endet. Dann säßen meine Leser da noch ein Jahr lang, ohne zu wissen, was passiert. Noch ein Jahr voller Spekulationen, Druck und Vorfreude und dann müssen sie noch ein Buch kaufen. Es ging mir da wirklich um die Fans. Sie hatten lang genug gewartet, ich wollte ihnen die ganze Geschichte liefern, damit sie an einem guten Punkt aufhören konnten. Also habe ich es für sie getan.
AW: An einigen Stellen im Buch scheint Edward sehr geneigt, dieses Kind abzutreiben. Er schlug Jacob sogar eine Art Arrangement vor.
Sollte das Edward mehr Kanten geben?
SM: Naja, ich bin ein wenig überrascht, dass mir bei der Nachbearbeitung niemand etwas dazu gesagt hat. Ich dachte eigentlich, sie würden sagen, dass es zu viel ist. Für mich war es … Also, wenn ich eine Geschichte schreibe, denke ich nicht darüber nach, was ich tue, es fließt einfach selbstverständlich. Und ich war selbst davon überrascht davon, wie weit Edward gehen würde, um Bella zu retten; es ging schon fast in Wahnsinn über.
AW: Hätte er sie wirklich geteilt?
SM: Er hätte alles getan, um sie am Leben zu erhalten. Das war alles, was zählte. Und es hat mich selbst erstaunt, wie viel das bedeutete, dass es wirklich überhaupt keine Grenze gab.
AW: Allerdings haben viele angenommen, dass es ein sehr lebensbejahendes Buch ist, da Bella so sehr darauf bestand, das Baby zu behalten.
SM: Das höre ich oft! Die Leute fragen: „Was ist die Botschaft? Welche Moral hat diese Geschichte?“ Aber es gibt nie eine in meinen Büchern. Die Leute finden welche und das ist okay, die Interpretation des Lesers ist zulässig, aber für mich geht es immer nur um das Abenteuer; ich will einfach Spaß haben. Und natürlich kommt die persönliche Erfahrung immer ins Spiel. Ich habe drei Kinder. Bei jedem von ihnen hätte ich mein Leben zehn Mal für dieses Kind gegeben, das ich noch nie gesehen hatte. Das ist für mich natürlich. Tatsächlich hat man mir bei meinem ersten Kind gesagt, dass ich eine Fehlgeburt haben würde, also habe ich eine Woche lang schluchzend und bewegungslos im Bett verbracht, weil ich, obwohl ich noch nicht einmal im zweiten Monat war, alles getan hätte, um dieses Kind am Leben zu erhalten. Ich hatte diese Erfahrung also. So toll, wie meine Kinder sind, kann ich es mir einfach nicht vorstellen.
AW: Waren Schwangerschaften für Sie je beängstigend? Ich meine, sie scheint für Bella sehr beängstigend zu sein.
SM: Ich war sehr gesund. Es gab nur wenige Momente; es ging nie um mein Leben und ich glaube, das wäre weniger beängstigend.
AW: Angesichts der etwas reiferen Szenen im Buch: Ist das noch ein Jugendbuch?
SM: Ich habe in meinem ganzen Leben noch kein Jugendbuch geschrieben. Die Bücher spielen in der High-School-Zeit, aber ich habe beim Schreiben nie gedacht: „Du schreibst das für eine 16-Jährige oder eine 13-Jährige“. Ich habe immer für mich selbst geschrieben und ich bin in meinen Dreißigern. Die Bücher waren für mich also nie ein Jugendbuch-Produkt. Ich finde es toll, dass die Jugendlichen Spaß an ihnen haben und sich selbst in Bella wieder finden. Auch wenn ich nicht siebzehn bin, kann ich mich offenbar gut genug daran erinnern, um es gut hinzubekommen. Aber ich hatte meine Sorgen über dieses Buch. Ich habe es meinen Sohn nicht lesen lassen und er ist elf. Er kann es lesen, wenn er alt genug ist und ich denke, dass er damit umgehen kann. Und ich denke, dass Eltern sich darum kümmern sollten, was ihre Kinder lesen. Sie sollten wissen, was es ist, sodass sie darüber reden und entscheiden können, ob es geeignet ist.
AW: Haben Sie also je gedacht, dass Sie an einigen Stellen zurückrudern sollten, da, auch wenn Sie keine Jugendbücher schreiben, Jugendliche sie lesen?
SM: Nun, es ist schwer zu sagen, dass ich das nicht getan habe, denn jedes Kind ist anders und viele Jugendbücher gehen weit über das hinaus, was ich in diesem Buch getan habe und gehen recht weit. Ich lasse es einfach nicht die Geschichte beeinflussen. Ich denke über so etwas nach, nachdem es geschehen ist. Ich will die Geschichte so erzählen, wie ich mit ihr glücklich bin. Und dann denkt man: „Braucht dieses Buch einen Hinweis darauf?“ Ich war dafür; es ist nicht dazu gekommen, aber ich wäre damit zufrieden gewesen.
AW: Wirklich?
SM: Ja.
AW: Was denken Sie, wie die Reaktion des Fans gewesen wäre, wenn so ein Sticker darauf gewesen wäre?
SM: Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht. Ich denke, sie wären vielleicht aufgebracht gewesen. Denn es gibt eine Menge 13-Jährige, die mit mehr umgehen können, als ich es mit dreizehn konnte. Deswegen ist es so schwer, ein bestimmtes Alter festzulegen, denn jedes Kind ist anders, jeder hat eine bestimmte Grenze, wie viel er haben kann.
AW: Macht es Ihnen etwas aus, als „mormonische Autorin“ bezeichnet zu werden?
SM: Es macht mir nichts aus. Es ist irgendwie merkwürdig für mich, denn das tut man bei anderen Autoren nicht. Man sagt nicht „Das ist ein katholischer Autor, das ist ein jüdischer Autor, das ist ein protestantischer Autor“, weil es niemanden interessiert. Ich bin also immer überrascht, dass es erwähnenswert ist. Das kommt mir einfach so komisch vor.
AW: Das kränkt Sie also nicht?
SM: Oh, nein. Ich bin Mormonin, es ist ein großer Teil von mir. Es überrascht mich nur, dass die Leute das scheinbar interessant finden.
Da es so lang ist und es nicht in einen Post passt, habe ich es aufgeteilt.
Viel Spaß damit!
LG
Bambi
Alynda Wheat: Wir sind im W-Hotel in Los Angeles mit Autorin Stephenie Meyer, die die Twilight-Serie und dessen letzten Band “Breaking Dawn” geschrieben hat. Vielen Dank, dass du da bist.
Stephenie Meyer: Vielen Dank für die Einladung.
AW: Breaking Dawn wurde diese Woche wahnsinnig oft verkauft und es gab Veröffentlichungsfeiern um Mitternacht. Wie war das für Sie? Es scheint irre gewesen zu sein.
SM: es war eine wirklich geschäftige Woche. Wir konnten nicht bei den Mitternachtsparties sein, aber ich habe mir eine Menge davon bei YouTube angesehen, um zu sehen, was da so los war.
AW: Also verfolgen Sie alles im Internet?
SM: Oh, ja.
AW: Die Reaktionen des Fans auf Breaking Dawn waren … stürmisch, in beide Richtungen. Einige meinten „Ich liebe dieses Buch!“ und andere meinten eher „Ich habe ein paar Fragen zu diesem Buch“. Wie erklären Sie sich das?
SM: Ehrlich gesagt, nenne ich es den „Rob-Effekt“. Aus irgendeinem Grund scheinen die Fans ein paar Tage zu brauchen, um sich an etwas zu gewöhnen. Am offensichtlichsten war es, als bekannt gegeben wurde, wer Edward spielen würde und alle ausgeflippt sind und es all dieses Online-Diskussionen gab. Und nun lieben alle Rob total. Ich wusste also, dass es für einige Leute eine interessante Fahrt werden würde; sie hatten ihre Idealvorstellungen von dem, was passieren würde und wenn das Buch nicht zu diesen Vorstellungen passt, haben wir ein Problem damit. Natürlich passte das Buch nicht zu dem, was alle sich vorgestellt haben. Ich habe es also erwartet und hoffe, dass sie es mögen werden, wenn sie erst die Chance hatten, ein wenig über das Ende nachzudenken, das ich geschrieben habe.
AW: Was halten Sie von den eher unfreundlichen Kommentaren über das Buch?
SM: Ich habe nicht alles gelesen. Es ist irgendwie hart, wenn man auf Tour ist und mit ein paar Gefühlen umgehen muss, weil ich nicht bei meiner Familie bin und ich wollte das nicht noch verstärken. Aber es ist schwer, denn man will, dass alle es lieben und mit der Geschichte zufrieden sind, weil die Figuren ihnen ans Herz gewachsen sind. Aber schließlich war es das, was ich tun wollte und das muss mir reichen. Es kann nicht darum gehen, was alle anderen wollen.
AW: Das ist die Frage: ist das das Buch, dass Sie immer vor Augen hatten?
SM: Oh ja. Eine grobe Skizze für das Buch habe ich im Februar 2004 fertig gestellt, also eineinhalb Jahre, bevor Twilight überhaupt erschien. Es ist wirklich, was ich schon immer vorhatte.
AW: Die Fans wissen schon, dass Edward und Bella in diesem [Band] heiraten und das ist nicht wirklich ein Spoiler. Die Meisten haben gedacht, dass Die Hochzeit das Finale des Buchs sein würde, aber Sie setzten sie an den Anfang? Warum?
SM: Naja, ich schätze, Kunst spiegelt das Leben wider. Die Ehe ist nicht das Ende, sie ist mehr ein riesiger Anfang, bei dem sich alles ändert und dem man sich anpassen muss. Ich hatte die Welt mit Bella und Edward bereits vorher entdeckt und es war für sie an der Zeit, Fortschritte zu machen.
AW: Einige denken, dass die Flitterwochen ein wenig zu feurig sind. Einige Leute sagen, dass es so etwas nicht gibt. Ich auch. [Gelächter.] Wie haben Sie da den Mittelweg gefunden?
SM: Ich habe das geschrieben, wobei ich mich wohl fühlte und von dem ich glaubte, dass es in der Geschichte sein müsste und was ich meiner eigenen Fantasie und der der anderen überlassen wollte. Es stimmt allerdings, dass die Meinungen unterschiedlich sind. Einige fragen mich „Warum hast du da aufgehört?“ und andere fragen „Wieso bist du so weit gegangen?“ Offensichtlich gibt es kein Richtig, es war einfach nur, womit ich mich wohl fühlte.
AW: Gibt es eine Art Inspiration aus dem wahren Leben für Isle Esme?
SM: Nein, du totales Wunschdenken. Die Vorstellung von Privatinseln hat mir immer gut gefallen, also habe ich ein wenig über die in Südamerika nachgeforscht. Naja, es ist einfach ein schöner Traum.
AW: Es gab viel Gerede darüber, dass es in der Twilight-Serie eigentlich keine Fortpflanzung zwischen Menschen und Vampiren geben dürfte. Können Sie uns aufklären?
SM: Naja, ich kann sagen, dass ich vieles von dem, was ich angeblich gesagt habe, nie gesagt habe. Es war ein interessantes Jahr, da ich immer wusste, wie es ausgehen würde. Und ich sah all diese Zitate, die von mir stammen sollten. Es sei unmöglich, dass ein männlicher Vampir ein Baby mit einem weiblichen Menschen zeugt. Das ist deswegen nicht möglich und Stephenie hat das gesagt, also geht das nicht. Ich habe nie so etwas gesagt. Ich habe immer darauf geachtet, diese Frage zu umgehen, indem ich mich auf die andere Seite, die weiblichen Vampire konzentrierte, deren Körper sich für eine Schwangerschaft nicht genug verändern. Und mehr habe ich nie gesagt. Es war also interessant zu wissen, was passieren würde, während alle so sicher waren, dass meine angeblichen Kommentare dazu das ausschließen.
AW: Also waren Sie absichtlich ausweichend und geheimnisvoll, wenn es darum ging?
SM: Oh ja! Ich meine, man will ja die Geschichte nicht ruinieren, man will die Leute nicht enttäuschen, aber man will auch nicht zu viel vorwegnehmen. Ich war also immer sehr vorsichtig.
AW: Hat es sie verärgert, dass die Leute Ihnen einfach Worte in den Mund gelegt haben und meinten, dass das nicht möglich sei?
SM: Es war ein wenig frustrierend, weil ich wusste, was kommen würde und was die Leute sagen würden. „Stephenie sagte, dass könnte nicht passieren!“ Das habe ich nicht, aber ich konnte das wohl kaum aufklären und sagen: „Nein, nein, es ist möglich!“ Das hätte alles verraten.
AW: Und Bella ruft als erstes Rosalie an, nachdem die feststellt, dass sie schwanger ist? Ich schwöre, ich dachte erst, sie bitten sie, ihr dabei zu helfen zu fliehen. Haben Sie das je in Erwägung gezogen?
SM: Nein! Nun, ursprünglich war es so gedacht, dass die Erzählung komplett aus Bellas Perspektive ist, also war mir nicht klar, dass das eine mögliche Interpretation wäre, weil es gleich damit weiterging, worum Bella Rosalie bat.
AW: Bellas Schwangerschaft ist wirklich heftig, wirklich beängstigend. Saßen Sie je vor dem Computer und dachten: „Oh je, jetzt werden all diese Teenager nie ein Kind bekommen wollen!“
SM: darüber habe ich nicht nachgedacht, bis ich in die Phase der Nachbearbeitung kam. Ich bin ein totales Weichei und ich lese keine gruseligen Sachen. Ich hätte nie gedacht, dass ich dazu in der Lage wäre, gruselige Dinge zu schreiben. Ich dachte, wenn ich es schreibe, muss es einfach zu verdauen sein.
AW: Ja, und dann spritzte überall Blut ’rum!
SM: Genau, aber es hat mich nicht gestört! Und dann meinten mein Agent und mein Herausgeber: „Du musst das ein wenig abschwächen. Das ist wirklich, wirklich brutal.“ Und ich sagte nur: „Wirklich?“ Und da meinte er: “Das hat mir wirklich Angst gemacht“ und ich habe mich total gefreut, weil ich jemandem Angst eingejagt habe! [Gelächter]
AW: Gibt es noch etwas, dass Sie gerne einbauen wollten, von dem die Herausgeber aber nichts hielten oder mussten Sie etwas reinschreiben, bei dem Sie sich nicht wohl fühlten?
SM: Nicht wirklich. Ich meine, es wird immer viel rausgestrichen, weil ich es übertreibe. Ich glaube, ich hatte aus diesem [Buch] etwa 20000 Worte gestrichen, als wir fertig waren.
AW: Wie viel wäre das in Seiten übersetzt?
SM: Oh, ich habe keine Ahnung. Ich schätze, hm, wow… 50? Das könnte ganz falsch sein.
AW: Das hätte also ein 800-Seiten-Schinken sein können?
SM: Ja. Meine Bücher sind immer zu dick … Ich weiß also, wie das ist. Und es ist immer hart. Aber sie streichen nicht generell raus. Ich denke, die Geburt ist das einzige Mal, dass ich gekürzt habe und ich habe wirklich nicht viel gekürzt. Ich habe nur ein paar Sachen ein wenig einfacher gemacht. Und das ist wirklich da einzige Mal, dass ich gebeten wurde, etwas zu kürzen, weil sie das Gefühl hatten, es wäre zu viel Inhalt. Es geht immer nur darum: „Brauchen wir diese Szene?“
AW: Erzählen Sie mir von dieser Entscheidung, denn es macht den Eindruck, als hätten es genauso auch zwei Bücher werden können. Warum haben Sie nur eins daraus gemacht?
SM: Ich hätte es wirklich grausam gefunden, das Buch da mit einem Cliffhanger zu beenden, wo „Buch 2“ endet. Dann säßen meine Leser da noch ein Jahr lang, ohne zu wissen, was passiert. Noch ein Jahr voller Spekulationen, Druck und Vorfreude und dann müssen sie noch ein Buch kaufen. Es ging mir da wirklich um die Fans. Sie hatten lang genug gewartet, ich wollte ihnen die ganze Geschichte liefern, damit sie an einem guten Punkt aufhören konnten. Also habe ich es für sie getan.
AW: An einigen Stellen im Buch scheint Edward sehr geneigt, dieses Kind abzutreiben. Er schlug Jacob sogar eine Art Arrangement vor.
Sollte das Edward mehr Kanten geben?
SM: Naja, ich bin ein wenig überrascht, dass mir bei der Nachbearbeitung niemand etwas dazu gesagt hat. Ich dachte eigentlich, sie würden sagen, dass es zu viel ist. Für mich war es … Also, wenn ich eine Geschichte schreibe, denke ich nicht darüber nach, was ich tue, es fließt einfach selbstverständlich. Und ich war selbst davon überrascht davon, wie weit Edward gehen würde, um Bella zu retten; es ging schon fast in Wahnsinn über.
AW: Hätte er sie wirklich geteilt?
SM: Er hätte alles getan, um sie am Leben zu erhalten. Das war alles, was zählte. Und es hat mich selbst erstaunt, wie viel das bedeutete, dass es wirklich überhaupt keine Grenze gab.
AW: Allerdings haben viele angenommen, dass es ein sehr lebensbejahendes Buch ist, da Bella so sehr darauf bestand, das Baby zu behalten.
SM: Das höre ich oft! Die Leute fragen: „Was ist die Botschaft? Welche Moral hat diese Geschichte?“ Aber es gibt nie eine in meinen Büchern. Die Leute finden welche und das ist okay, die Interpretation des Lesers ist zulässig, aber für mich geht es immer nur um das Abenteuer; ich will einfach Spaß haben. Und natürlich kommt die persönliche Erfahrung immer ins Spiel. Ich habe drei Kinder. Bei jedem von ihnen hätte ich mein Leben zehn Mal für dieses Kind gegeben, das ich noch nie gesehen hatte. Das ist für mich natürlich. Tatsächlich hat man mir bei meinem ersten Kind gesagt, dass ich eine Fehlgeburt haben würde, also habe ich eine Woche lang schluchzend und bewegungslos im Bett verbracht, weil ich, obwohl ich noch nicht einmal im zweiten Monat war, alles getan hätte, um dieses Kind am Leben zu erhalten. Ich hatte diese Erfahrung also. So toll, wie meine Kinder sind, kann ich es mir einfach nicht vorstellen.
AW: Waren Schwangerschaften für Sie je beängstigend? Ich meine, sie scheint für Bella sehr beängstigend zu sein.
SM: Ich war sehr gesund. Es gab nur wenige Momente; es ging nie um mein Leben und ich glaube, das wäre weniger beängstigend.
AW: Angesichts der etwas reiferen Szenen im Buch: Ist das noch ein Jugendbuch?
SM: Ich habe in meinem ganzen Leben noch kein Jugendbuch geschrieben. Die Bücher spielen in der High-School-Zeit, aber ich habe beim Schreiben nie gedacht: „Du schreibst das für eine 16-Jährige oder eine 13-Jährige“. Ich habe immer für mich selbst geschrieben und ich bin in meinen Dreißigern. Die Bücher waren für mich also nie ein Jugendbuch-Produkt. Ich finde es toll, dass die Jugendlichen Spaß an ihnen haben und sich selbst in Bella wieder finden. Auch wenn ich nicht siebzehn bin, kann ich mich offenbar gut genug daran erinnern, um es gut hinzubekommen. Aber ich hatte meine Sorgen über dieses Buch. Ich habe es meinen Sohn nicht lesen lassen und er ist elf. Er kann es lesen, wenn er alt genug ist und ich denke, dass er damit umgehen kann. Und ich denke, dass Eltern sich darum kümmern sollten, was ihre Kinder lesen. Sie sollten wissen, was es ist, sodass sie darüber reden und entscheiden können, ob es geeignet ist.
AW: Haben Sie also je gedacht, dass Sie an einigen Stellen zurückrudern sollten, da, auch wenn Sie keine Jugendbücher schreiben, Jugendliche sie lesen?
SM: Nun, es ist schwer zu sagen, dass ich das nicht getan habe, denn jedes Kind ist anders und viele Jugendbücher gehen weit über das hinaus, was ich in diesem Buch getan habe und gehen recht weit. Ich lasse es einfach nicht die Geschichte beeinflussen. Ich denke über so etwas nach, nachdem es geschehen ist. Ich will die Geschichte so erzählen, wie ich mit ihr glücklich bin. Und dann denkt man: „Braucht dieses Buch einen Hinweis darauf?“ Ich war dafür; es ist nicht dazu gekommen, aber ich wäre damit zufrieden gewesen.
AW: Wirklich?
SM: Ja.
AW: Was denken Sie, wie die Reaktion des Fans gewesen wäre, wenn so ein Sticker darauf gewesen wäre?
SM: Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht. Ich denke, sie wären vielleicht aufgebracht gewesen. Denn es gibt eine Menge 13-Jährige, die mit mehr umgehen können, als ich es mit dreizehn konnte. Deswegen ist es so schwer, ein bestimmtes Alter festzulegen, denn jedes Kind ist anders, jeder hat eine bestimmte Grenze, wie viel er haben kann.
AW: Macht es Ihnen etwas aus, als „mormonische Autorin“ bezeichnet zu werden?
SM: Es macht mir nichts aus. Es ist irgendwie merkwürdig für mich, denn das tut man bei anderen Autoren nicht. Man sagt nicht „Das ist ein katholischer Autor, das ist ein jüdischer Autor, das ist ein protestantischer Autor“, weil es niemanden interessiert. Ich bin also immer überrascht, dass es erwähnenswert ist. Das kommt mir einfach so komisch vor.
AW: Das kränkt Sie also nicht?
SM: Oh, nein. Ich bin Mormonin, es ist ein großer Teil von mir. Es überrascht mich nur, dass die Leute das scheinbar interessant finden.
Zuletzt von Bambi am So 10 Aug 2008, 18:36 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Bambi- Dancing Queen
- Anzahl der Beiträge : 3364
Alter : 35
Anmeldedatum : 08.02.08
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
AW: Was brachte Sie dazu, „Buch 2“ aus Jacobs Perspektive zu erzählen?
SM: Diese Entscheidung habe ich getroffen, nachdem ich die grobe Skizze geschrieben, es beiseite geschoben und New Moon und Eclipse dazwischen geschrieben hatte. Und es gab immer Probleme mit diesem Teil des Buches aus Bellas Perspektive, weil sie in einem Raum feststeckte und außerhalb dieses Raumes so viel vorging, woran sie nicht beteiligt war. Es war das erste Mal, dass die Geschichte wirklich nicht bei Bella war. Es gab so viel, was man nicht gewusst hätte und nicht hätte sehen können und die einzige Person, die einem die richtige Perspektive geben konnte, war Jacob. Und als ich erstmal angefangen hatte, aus seiner Sicht zu schreiben, war es der größte Spaß, den ich je hatte. Ich habe es geliebt, diesen Teil zu schreiben. Es ist mein Lieblingsteil.
AW: Warum?
SM: Weil er witzig ist! Als ich die Bücher geschrieben habe, konnte ich immer hören, was alle denken. Ihr bekommt nur, was Bella denkt, aber ich wusste immer, was alle anderen dachten, aber nicht laut aussprachen. Jacob war in seinem Kopf schon immer sehr sarkastisch und irgendwie rotzfrech, was wahnsinnig lustig ist. Und so hatte ich die Gelegenheit, das allen zu zeigen, es auszuschreiben und ihn seine Witze machen und sarkastisch sein lassen. Das hat mir viel Spaß gemacht.
AW: Sie waren so in der Lage, den Lesern einen Einblick in das Rudel (SM: Genau!) und dessen Gedanken und Kommunikation zu geben.
SM: Das ist so aufregend und so anders als das, was die Leute mitbekommen. Ich wollte wirklich, dass sie das Rudel mal erleben.
AW: Und ich muss Ihnen sagen: Ich war immer definitiv Team Edward, aber das war das erste Mal, dass ich begann, Jacob wirklich zu verstehen.
SM: Nun, das gehörte dazu. Ich war froh, dass ich die Chance hatte, denn ich hatte das geplant, bevor diese ganze Anti-Jacob-Bewegung aufkam, die ich nie habe kommen sehen. Ich war so überrascht, dass es so kam. Und ich denke, das lag daran, dass ich immer hören konnte, was Jacob in seinem Kopf sagte und nicht aussprach. Aber sonst hörte das niemand, also kannten sie ihn nicht wirklich.
AW: Ich denke, es gibt auch viele Diskussionen über den Kuss. (SM: Ja.) Bellas und Jacobs Kuss… Er zwingt ihn ihr in gewisser Weise auf. Und scheinbar haben die Leute daraus geschlossen, dass Jacob aufdringlich ist.
SM: Naja, Jacob ist aufdringlich. Aber für mich ist Jacob ein 16-jähriger Junge, der in dieser Situation steckt, die viel zu erwachsen für ihn ist. Und er ist in dieses Mädchen verliebt, aber was noch wichtiger ist, ist dass er versucht, das Leben dieses Mädchens zu retten. Und das lässt ihn die Grenze dessen, was sogar er selbst als angemessenes Verhalten, überschreiten, weil er alles tut, was er kann. Das schöne an fiktiven Geschichten ist, dass man Leute nimmt und sie in Situationen steckt, mit denen sie nicht umgehen können. Dann wird es interessant.
AW: Gab es irgendwelche unvorhergesehenen Schwierigkeiten damit, dass man in seinem Kopf und nicht in Bellas war?
SM: Nicht wirklich. Aufgrund seiner Position in der Geschichte, sieht man all die guten Bella-und-Edward-Sachen und ich fand es sehr interessant, das von außen zu betrachten. Aber man bekommt auch all die anderen Sachen, die man nicht hätte sehen können, wenn man nur bei Bella gewesen wäre. Inklusive der Beziehung zwischen Rosalie und Jacob; eine meiner liebsten Sachen, die ich je geschrieben habe.
AW: Urkomisch!
SM: Dabei hatte ich so viel Spaß! [Gelächter]
AW: Ich musste morgens um 2 plötzlich laut loslachen. In „Eclipse“ haben Sie eingeführt, dass eigentlich Jacob der Alpha der Wölfe sein müsste und nicht Sam. Wie haben Sie entschieden, dass das der Augenblick sein würde, in dem er aufsteigen würde?
SM: Bei dieser Entscheidung… Nun, angesichts seiner Persönlichkeit ist das etwas, was er nicht tun wollte, also musste es etwas sehr Extremes sein… Ich habe darüber nicht im Voraus nachgedacht, aber als die Geschichte so langsam zusammenkam, war es sehr offensichtlich, dass das der Wendepunkt für ihn sein würde.
AW: Sobald er dann Alpha ist, haben er und Leah eine sehr ungewöhnliche, unerwartete, aber vollkommen vernünftige Bindung zueinander. Ich kann nicht die einzige sein, die dachte, dass die beiden zusammenkommen würden.
SM: Während ich schreibe, entwickeln sich die Beziehungen oft anders, als ich erwartet hatte und ich konnte diese Geschichte vor mir sehen, dabei wusste ich, dass sie nicht so verlaufen würde. Aber es hat mir Spaß gemacht, denn ich mag solche Ablenkungsmanöver sehr, so wie jeder andere auch. Aber ich finde Leahs Charakter sehr interessant. Ich erinnere mich daran, dass mein Herausgeber während der Arbeit an „Eclipse“ sagte: „Ich mag es nicht, dass Leah nicht nett ist. Warum kann sie nicht nett sein?“ Und ich dachte: „Oh! Müssen Mädchen immer nett sein? Müssen sie immer die ganze Zeit süß sein? Können wir nicht auch mal schlechte Tage haben?“ Und sie steckt in einer schwierigen Situation. Ich glaube nicht, dass ich an ihrer Stelle eine sonderlich nette Person wäre. Ich wollte also die Gelegenheit, zu erklären, wer sie war und warum sie so war. Sie ist immer noch eine der Figuren, die mich anziehen und wenn ich mit der Geschichte weitermachen würde, wäre ihre sicherlich bedeutend.
AW: Ich bin neugierig. Sie haben erwähnt, dass Sie beim Schreiben eine Richtung vor Augen hatten, aber wussten, dass Sie diese Richtung nicht einschlagen würden. Führt das Schreiben Sie je an einen Ort, den ich Sie nicht erwartet hatten?
SM: Ja. Wenn Leah und Jacob füreinander bestimmt gewesen wären, hätte ich nicht verhindern können, dass es dazu kommt. Aber Jake und Nessie waren schon so lange ein Teil der Geschichte, jetzt schon seit fünf Jahren. Also gab es keine – Ich wusste, dass sie zusammen gehören und ich war einfach überrascht davon, wie sich seine Beziehung zu Leah davor entwickelte.
AW: Jacob hat viele Gespräche mit Sam und auch anderen über Willen und Wahl. Viele der Liebenden in den Büchern haben keinen freien Willen. Ich meine, Edward und Bella könnten genauso gut auch eine ernsthafte chemische Anziehungskraft haben. Und alle Wölfe prägen sich auf Leute. Es wirkte einfach, als würde Jacob derjenige sein, der sagt: „Nein, ich wähle.“ Warum ließen Sie ihn sich prägen?
SM: Ich habe eine Menge verschiedener Anteile, wie Liebe sich entwickelt. Es gibt viele Arten, wie es dazu kommt. Aber ich denke, wenn man jemanden liebt, nimmt es einem einen Teil des freien Willens, weil man nicht mehr einzeln handelt. Und ich hatte diese Erfahrung nie heftiger als mit meinen Kindern. Auf einmal geht es in deinem Leben nicht mehr nur um dich. Es ist irgendwie ein Schock, aber man würde es auch nicht anders wollen. Liebe ist eine seltsame Sache und sie verändert alles. Und das ist das Thema, mit dem ich gerne spiele und über das ich gerne schreibe.
AW: Glauben Sie an Liebe auf den ersten Blick?
SM: Allgemein würde ich nein sagen. Es war nie Teil meines Lebens. Ich glaube gerne daran, ich lese gerne davon, aber ich lese auch gerne Geschichten über Magie. Aber ich kenne auch Leute, von denen ich glaube, dass sie mir die Wahrheit sagen, die diese Erfahrung gemacht haben. Ich weiß es nicht.
AW: Lassen Sie uns über Renesmee sprechen, okay? Eine Menge Diskussionen über den Namen. Wie kamen Sie darauf?
SM: Es ist so lustig; ich hatte ganz vergessen, dass der Name Diskussionen auslösen würde, weil er schon so lange ihr Name war. Als ich sie das erste Mal in die Geschichte schrieb und ich einen Namen für sie brauchte, war es sogar einfacher, als einen Namen für Bella zu finden. (AW: Wirklich?) Ja! Ich meine, an Bellas Charakter war so viel dran und nicht jeder Name konnte umfassen, was sie für mich war. Ich legte es einfach fest. Ich nahm einen Namen, den ich mochte, den ich meiner Tochter gegeben hätte, wenn ich eine gehabt hätte. Aber der Name musste etwas wachsen, um zu ihr zu passen. Es war nicht so, als hätte er sofort alles erklärt, was Bella für mich war. Bei Renesmee war das anders, weil ich einen Namen brauchte, den niemals jemand zuvor gehabt hatte. Sie musste einmalig sein und ich wollte, dass der Name das auch ist. Er fiel mir schnell ein und ich gewöhnte mich auch schnell an ihn. Also, war es in meinem Kopf schon so lange ein richtiger Name, dass es mir vorkommt, als würden die Leute wegen „Jennifer“ so ausrasten. „Renesmee? Wo ist das Problem dabei?“ Aber die Leute brauchen wohl auch fünf Jahre, um sich daran zu gewöhnen.
AW: Sie haben Bella auch fragen lassen: „Ist dieser Name zu komisch?“ Und sie hasst den Spitznamen „Nessie“, am Anfang zumindest. Es klingt ein wenig, als hätten Sie ein wenig mit dieser Reaktion auf den Namen gerechnet.
SM: Habe ich wirklich nicht. Ich habe wirklich nicht einmal daran gedacht. Es kam mir in der Geschichte so natürlich vor, dass man, wenn man seinem Kind einen ungewöhnlichen Namen gibt, ihn erst einmal ergründen muss. Für mich passte er einfach zur Figur und zu ihrer Persönlichkeit.
AW: Und jetzt haben andere Figuren auch plötzlich Spitznamen. Plötzlich ist Rosalie „Rose“ und Jasper „Jazz“. Warum plötzlich so locker?
SM: Das liegt vielleicht daran, dass ich immer an so vielen Dingen gleichzeitig arbeite. Das zeigt sich tatsächlich in „Midnight Sun“, dass ich vor dieser Version von „Breaking Dawn“ begann, weil man dort sieht, wie die Cullens sich gegenseitig nennen, wenn sie unter sich sind. Also war ich ziemlich an diese Spitznamen gewöhnt und habe vergessen, dass sie wirklich selten in „Eclipse“ auftauchten. Ich war sogar ziemlich überrascht, dass sie dort nicht mehr vorkamen.
AW: Mit ihrer Vorsicht und der Heftigkeit, die mit ihrer Geburt verbunden ist, und mit ihrer Schönheit erinnert mich Renesmee sehr an Pearl aus „Der Scharlachrote Buchstabe“ [Roman von Nathaniel Hawthorne]. Hatten Sie irgendwelche Literatureinflüsse beim Schreiben?
SM: Nein, und ich hatte in dem Zusammenhang nie an Pearl gedacht. Renesmee ist eine sehr alte… Ich meine, Pearl ist vorsichtig, aber Renesmee ist mehr eine Erwachsene in dem Körper eines Babys und sie ist so intelligent und so aufmerksam, dass für mich einfach kein Zusammenhang besteht.
AW: In „Breaking Dawn“ erklärten Sie, dass sich die Intensität der fortbestehenden Beziehung zwischen Bella und Jacob um Renesmee dreht. War das schon immer so?
SM: Nein, ich bin froh, dass Sie das fragen, denn ich habe Fragen dazu online gesehen und ich hatte das Bedürfnis, darauf zu antworten, aber ich gehörte nicht zu allen Seiten und war nicht in der Lage, das zu tun. Aber nein. Bella hat das wirklich hinter sich gelassen, denn sie hat begriffen, dass Edward der ist, den sie will und dass Jacob ein sehr guter Freund ist, mit dem alles ein wenig schief ging. Und die lässt das hinter sich, bis sie Jacob das erste Mal wieder sieht, seit sie schwanger ist und da wird alles wirklich merkwürdig.
AW: Erklären Sie Jacobs Gefühle für Renesmee.
SM: Ich habe natürlich versucht, die Prägungs-Sache mit der Beziehung von Quil und Claire anzudeuten, damit die Leute ein Gefühl für diesen Ausgang haben konnten. Denn, ja, die Leute werden da ein bisschen komisch und denken, dass daran etwas falsch ist. Es ist die Anziehung, die man zu jemandem verspürt, der einem wichtiger ist als alles andere auf der Welt, einschließlich einem selbst. Es wäre nie unangemessen, weil das nicht gesund für sie wäre. Und alles was man will, ist das, was für sie am Besten ist. Zu diesem Zeitpunkt sind Jacobs Gefühle für Renesmee die eines Vaters oder eines älteren Bruders, der mit Leib und Seele dabei ist und das ändert sich mit der Zeit, wenn die Person, auf die man geprägt ist, etwas anderes braucht.
AW: Und was halten sie von all den Diskussionen darüber, dass er sich auf Bellas – nicht nur auf irgendein Kind, sondern auf Bellas – Kind prägt?
SM: Nun, das ist schwer zu sagen. Ich versuche, mich von den Diskussionen fernzuhalten. Ich weiß nicht alles, was gesagt wird. Ich hoffe einfach, dass es mit der Zeit für alle so viel Sinn ergeben wird, wie für mich, aber wenn das nicht der Fall ist, ist das trotzdem die Art, wie die Geschichte endet; so ist es, ich hätte es nicht ändern können.
AW: Lassen Sie uns über Bella Cullen, den Vampir reden. Wie haben Sie entschieden, was ihre Fähigkeit sein würde?
SM: Als ich anfing, an „New Moon“ zu arbeiten, hatte ich diese Geschichte schon grob geplant, also hatte ich schon festgelegt, wohin ich gehen wollte. Ich denke, es war schon immer Teil ihrer Persönlichkeit, diese versteckte Stärke zu haben und das war eben die Stärke ihrer Gedanken. Sie wäre nie der stärkste Mensch der Welt gewesen oder körperlich besonders fit gewesen. Aber geistig war sie immer besonders stark, also kam es einfach irgendwie natürlich dazu.
AW: Irgendwie schafft sie es diesem schrecklichen ersten Jahr als Neugeborene zu entkommen? Liegt das an ihrer Fähigkeit?
SM: Nein, ist es nicht, absolut nicht. Es liegt daran, dass sie der einzige Vampir ist, der wirklich daran gedacht hat; vielleicht sollte ich sagen: der einzige vegetarische Vampir, der wusste, was kommen würde, viel darüber nachgedacht hat und darauf vorbereitet war. All die anderen Cullens hatten keine Ahnung, dass Vampire überhaupt existierten, bevor sie welche wurden. Und dann hat man noch die andere Seite mit den normalen Vampiren, die mit der Erwartung an die Sache herangegangen sind, dass sie dieses Verlangen sofort befriedigen werden. „Natürlich werden wir Menschen brauchen; so funktioniert das.“ Bella ist also durch die Vorbereitung, die sie hatte, sehr einzigartig.
AW: das muss auch einen praktischen Grund gehabt haben. Wie schwer wäre es gewesen, ein ganzes Jahr zu beschreiben, in dem Bella vollkommen ausrastet und jedes Mal Blut nachjagt, wenn sie es riecht?
SM: Das hätte ich machen können! [Gelächter] Aber das war nicht Teil der Geschichte. Das war nicht, wer sie war.
AW: Sie scheint auch ein paar Veränderungen in ihrem Charakter zu haben. Sie scheint viel reifer und selbstbeherrscht zu sein. Offenbar mit dieser Veränderung.
SM: Ich denke, ihre Reife und Selbstbeherrschung sind seit dem ersten Buch immer weiter fortgeschritten. Es gab da definitiv einen Fortschritt und sie hatte sicherlich am Ende von „Eclipse“ einen neuen Punkt der Reife erreicht. Und da sie sich für ein neues Leben entscheidet, das für sie in einigen Dingen leichter als ihr Menschliches ist, hilft ihr das, eine reifere und ruhigere Person zu sein.
AW: Bella ist als Mensch so normal und als Vampir ist sie so mütterlich. Mit wem können Sie sich mehr identifizieren?
SM: Bella als Mensch. Einer der Gründe dafür, dass diese Reihe aus vier Büchern besteht und ich nicht einfach bis Band zehn weitermachen konnte, war, dass mir beim ersten Schreiben klar wurde, dass Bella keine Identifikationsfigur mehr wäre, wenn sie ein Vampir wird. Aber ich wollte da nicht einfach aufhören. „Oh, und dann wurde Bella ein Vampir. Ende.“ Ich hatte das Gefühl, dass die Leute und auch ich es verdienen zu sehen, wie diese Erfahrung für sie war. Allerdings konnte ich an keinem Punkt mehr sagen, dass ich das tun könnte, was sie tat. Denn ich kann menschlich sein, das ist einfach. Ich kann mich mit einem tollpatschigen Menschen identifizieren, der all diese Probleme hat; das könnte ich. Aber ich kann nicht Bella als Vampir sein. Ich wusste, dass man sich nicht mehr mit ihr identifizieren können würde und deswegen musste ihr Teil der Geschichte zu einem Ende kommen.
AW: Befürchteten Sie, dass all die Mädchen, die Bella nachgeeifert hatten und zu ihr aufgesehen hatten, diese Distanz fühlen würden und sich nicht mehr mit ihr identifizieren können würden?
SM: Klar. Aber ich wusste auch, dass sie es alle wollten. Alle wollten Bella als Vampir sehen, auch wenn das bedeutete, dass sie nicht mehr der liebenswerte Mensch wäre, an den wir uns gewöhnt hatten. Und ich denke, die Leute hatten Spaß daran, sie in dieser Weise wachsen zu sehen.
SM: Diese Entscheidung habe ich getroffen, nachdem ich die grobe Skizze geschrieben, es beiseite geschoben und New Moon und Eclipse dazwischen geschrieben hatte. Und es gab immer Probleme mit diesem Teil des Buches aus Bellas Perspektive, weil sie in einem Raum feststeckte und außerhalb dieses Raumes so viel vorging, woran sie nicht beteiligt war. Es war das erste Mal, dass die Geschichte wirklich nicht bei Bella war. Es gab so viel, was man nicht gewusst hätte und nicht hätte sehen können und die einzige Person, die einem die richtige Perspektive geben konnte, war Jacob. Und als ich erstmal angefangen hatte, aus seiner Sicht zu schreiben, war es der größte Spaß, den ich je hatte. Ich habe es geliebt, diesen Teil zu schreiben. Es ist mein Lieblingsteil.
AW: Warum?
SM: Weil er witzig ist! Als ich die Bücher geschrieben habe, konnte ich immer hören, was alle denken. Ihr bekommt nur, was Bella denkt, aber ich wusste immer, was alle anderen dachten, aber nicht laut aussprachen. Jacob war in seinem Kopf schon immer sehr sarkastisch und irgendwie rotzfrech, was wahnsinnig lustig ist. Und so hatte ich die Gelegenheit, das allen zu zeigen, es auszuschreiben und ihn seine Witze machen und sarkastisch sein lassen. Das hat mir viel Spaß gemacht.
AW: Sie waren so in der Lage, den Lesern einen Einblick in das Rudel (SM: Genau!) und dessen Gedanken und Kommunikation zu geben.
SM: Das ist so aufregend und so anders als das, was die Leute mitbekommen. Ich wollte wirklich, dass sie das Rudel mal erleben.
AW: Und ich muss Ihnen sagen: Ich war immer definitiv Team Edward, aber das war das erste Mal, dass ich begann, Jacob wirklich zu verstehen.
SM: Nun, das gehörte dazu. Ich war froh, dass ich die Chance hatte, denn ich hatte das geplant, bevor diese ganze Anti-Jacob-Bewegung aufkam, die ich nie habe kommen sehen. Ich war so überrascht, dass es so kam. Und ich denke, das lag daran, dass ich immer hören konnte, was Jacob in seinem Kopf sagte und nicht aussprach. Aber sonst hörte das niemand, also kannten sie ihn nicht wirklich.
AW: Ich denke, es gibt auch viele Diskussionen über den Kuss. (SM: Ja.) Bellas und Jacobs Kuss… Er zwingt ihn ihr in gewisser Weise auf. Und scheinbar haben die Leute daraus geschlossen, dass Jacob aufdringlich ist.
SM: Naja, Jacob ist aufdringlich. Aber für mich ist Jacob ein 16-jähriger Junge, der in dieser Situation steckt, die viel zu erwachsen für ihn ist. Und er ist in dieses Mädchen verliebt, aber was noch wichtiger ist, ist dass er versucht, das Leben dieses Mädchens zu retten. Und das lässt ihn die Grenze dessen, was sogar er selbst als angemessenes Verhalten, überschreiten, weil er alles tut, was er kann. Das schöne an fiktiven Geschichten ist, dass man Leute nimmt und sie in Situationen steckt, mit denen sie nicht umgehen können. Dann wird es interessant.
AW: Gab es irgendwelche unvorhergesehenen Schwierigkeiten damit, dass man in seinem Kopf und nicht in Bellas war?
SM: Nicht wirklich. Aufgrund seiner Position in der Geschichte, sieht man all die guten Bella-und-Edward-Sachen und ich fand es sehr interessant, das von außen zu betrachten. Aber man bekommt auch all die anderen Sachen, die man nicht hätte sehen können, wenn man nur bei Bella gewesen wäre. Inklusive der Beziehung zwischen Rosalie und Jacob; eine meiner liebsten Sachen, die ich je geschrieben habe.
AW: Urkomisch!
SM: Dabei hatte ich so viel Spaß! [Gelächter]
AW: Ich musste morgens um 2 plötzlich laut loslachen. In „Eclipse“ haben Sie eingeführt, dass eigentlich Jacob der Alpha der Wölfe sein müsste und nicht Sam. Wie haben Sie entschieden, dass das der Augenblick sein würde, in dem er aufsteigen würde?
SM: Bei dieser Entscheidung… Nun, angesichts seiner Persönlichkeit ist das etwas, was er nicht tun wollte, also musste es etwas sehr Extremes sein… Ich habe darüber nicht im Voraus nachgedacht, aber als die Geschichte so langsam zusammenkam, war es sehr offensichtlich, dass das der Wendepunkt für ihn sein würde.
AW: Sobald er dann Alpha ist, haben er und Leah eine sehr ungewöhnliche, unerwartete, aber vollkommen vernünftige Bindung zueinander. Ich kann nicht die einzige sein, die dachte, dass die beiden zusammenkommen würden.
SM: Während ich schreibe, entwickeln sich die Beziehungen oft anders, als ich erwartet hatte und ich konnte diese Geschichte vor mir sehen, dabei wusste ich, dass sie nicht so verlaufen würde. Aber es hat mir Spaß gemacht, denn ich mag solche Ablenkungsmanöver sehr, so wie jeder andere auch. Aber ich finde Leahs Charakter sehr interessant. Ich erinnere mich daran, dass mein Herausgeber während der Arbeit an „Eclipse“ sagte: „Ich mag es nicht, dass Leah nicht nett ist. Warum kann sie nicht nett sein?“ Und ich dachte: „Oh! Müssen Mädchen immer nett sein? Müssen sie immer die ganze Zeit süß sein? Können wir nicht auch mal schlechte Tage haben?“ Und sie steckt in einer schwierigen Situation. Ich glaube nicht, dass ich an ihrer Stelle eine sonderlich nette Person wäre. Ich wollte also die Gelegenheit, zu erklären, wer sie war und warum sie so war. Sie ist immer noch eine der Figuren, die mich anziehen und wenn ich mit der Geschichte weitermachen würde, wäre ihre sicherlich bedeutend.
AW: Ich bin neugierig. Sie haben erwähnt, dass Sie beim Schreiben eine Richtung vor Augen hatten, aber wussten, dass Sie diese Richtung nicht einschlagen würden. Führt das Schreiben Sie je an einen Ort, den ich Sie nicht erwartet hatten?
SM: Ja. Wenn Leah und Jacob füreinander bestimmt gewesen wären, hätte ich nicht verhindern können, dass es dazu kommt. Aber Jake und Nessie waren schon so lange ein Teil der Geschichte, jetzt schon seit fünf Jahren. Also gab es keine – Ich wusste, dass sie zusammen gehören und ich war einfach überrascht davon, wie sich seine Beziehung zu Leah davor entwickelte.
AW: Jacob hat viele Gespräche mit Sam und auch anderen über Willen und Wahl. Viele der Liebenden in den Büchern haben keinen freien Willen. Ich meine, Edward und Bella könnten genauso gut auch eine ernsthafte chemische Anziehungskraft haben. Und alle Wölfe prägen sich auf Leute. Es wirkte einfach, als würde Jacob derjenige sein, der sagt: „Nein, ich wähle.“ Warum ließen Sie ihn sich prägen?
SM: Ich habe eine Menge verschiedener Anteile, wie Liebe sich entwickelt. Es gibt viele Arten, wie es dazu kommt. Aber ich denke, wenn man jemanden liebt, nimmt es einem einen Teil des freien Willens, weil man nicht mehr einzeln handelt. Und ich hatte diese Erfahrung nie heftiger als mit meinen Kindern. Auf einmal geht es in deinem Leben nicht mehr nur um dich. Es ist irgendwie ein Schock, aber man würde es auch nicht anders wollen. Liebe ist eine seltsame Sache und sie verändert alles. Und das ist das Thema, mit dem ich gerne spiele und über das ich gerne schreibe.
AW: Glauben Sie an Liebe auf den ersten Blick?
SM: Allgemein würde ich nein sagen. Es war nie Teil meines Lebens. Ich glaube gerne daran, ich lese gerne davon, aber ich lese auch gerne Geschichten über Magie. Aber ich kenne auch Leute, von denen ich glaube, dass sie mir die Wahrheit sagen, die diese Erfahrung gemacht haben. Ich weiß es nicht.
AW: Lassen Sie uns über Renesmee sprechen, okay? Eine Menge Diskussionen über den Namen. Wie kamen Sie darauf?
SM: Es ist so lustig; ich hatte ganz vergessen, dass der Name Diskussionen auslösen würde, weil er schon so lange ihr Name war. Als ich sie das erste Mal in die Geschichte schrieb und ich einen Namen für sie brauchte, war es sogar einfacher, als einen Namen für Bella zu finden. (AW: Wirklich?) Ja! Ich meine, an Bellas Charakter war so viel dran und nicht jeder Name konnte umfassen, was sie für mich war. Ich legte es einfach fest. Ich nahm einen Namen, den ich mochte, den ich meiner Tochter gegeben hätte, wenn ich eine gehabt hätte. Aber der Name musste etwas wachsen, um zu ihr zu passen. Es war nicht so, als hätte er sofort alles erklärt, was Bella für mich war. Bei Renesmee war das anders, weil ich einen Namen brauchte, den niemals jemand zuvor gehabt hatte. Sie musste einmalig sein und ich wollte, dass der Name das auch ist. Er fiel mir schnell ein und ich gewöhnte mich auch schnell an ihn. Also, war es in meinem Kopf schon so lange ein richtiger Name, dass es mir vorkommt, als würden die Leute wegen „Jennifer“ so ausrasten. „Renesmee? Wo ist das Problem dabei?“ Aber die Leute brauchen wohl auch fünf Jahre, um sich daran zu gewöhnen.
AW: Sie haben Bella auch fragen lassen: „Ist dieser Name zu komisch?“ Und sie hasst den Spitznamen „Nessie“, am Anfang zumindest. Es klingt ein wenig, als hätten Sie ein wenig mit dieser Reaktion auf den Namen gerechnet.
SM: Habe ich wirklich nicht. Ich habe wirklich nicht einmal daran gedacht. Es kam mir in der Geschichte so natürlich vor, dass man, wenn man seinem Kind einen ungewöhnlichen Namen gibt, ihn erst einmal ergründen muss. Für mich passte er einfach zur Figur und zu ihrer Persönlichkeit.
AW: Und jetzt haben andere Figuren auch plötzlich Spitznamen. Plötzlich ist Rosalie „Rose“ und Jasper „Jazz“. Warum plötzlich so locker?
SM: Das liegt vielleicht daran, dass ich immer an so vielen Dingen gleichzeitig arbeite. Das zeigt sich tatsächlich in „Midnight Sun“, dass ich vor dieser Version von „Breaking Dawn“ begann, weil man dort sieht, wie die Cullens sich gegenseitig nennen, wenn sie unter sich sind. Also war ich ziemlich an diese Spitznamen gewöhnt und habe vergessen, dass sie wirklich selten in „Eclipse“ auftauchten. Ich war sogar ziemlich überrascht, dass sie dort nicht mehr vorkamen.
AW: Mit ihrer Vorsicht und der Heftigkeit, die mit ihrer Geburt verbunden ist, und mit ihrer Schönheit erinnert mich Renesmee sehr an Pearl aus „Der Scharlachrote Buchstabe“ [Roman von Nathaniel Hawthorne]. Hatten Sie irgendwelche Literatureinflüsse beim Schreiben?
SM: Nein, und ich hatte in dem Zusammenhang nie an Pearl gedacht. Renesmee ist eine sehr alte… Ich meine, Pearl ist vorsichtig, aber Renesmee ist mehr eine Erwachsene in dem Körper eines Babys und sie ist so intelligent und so aufmerksam, dass für mich einfach kein Zusammenhang besteht.
AW: In „Breaking Dawn“ erklärten Sie, dass sich die Intensität der fortbestehenden Beziehung zwischen Bella und Jacob um Renesmee dreht. War das schon immer so?
SM: Nein, ich bin froh, dass Sie das fragen, denn ich habe Fragen dazu online gesehen und ich hatte das Bedürfnis, darauf zu antworten, aber ich gehörte nicht zu allen Seiten und war nicht in der Lage, das zu tun. Aber nein. Bella hat das wirklich hinter sich gelassen, denn sie hat begriffen, dass Edward der ist, den sie will und dass Jacob ein sehr guter Freund ist, mit dem alles ein wenig schief ging. Und die lässt das hinter sich, bis sie Jacob das erste Mal wieder sieht, seit sie schwanger ist und da wird alles wirklich merkwürdig.
AW: Erklären Sie Jacobs Gefühle für Renesmee.
SM: Ich habe natürlich versucht, die Prägungs-Sache mit der Beziehung von Quil und Claire anzudeuten, damit die Leute ein Gefühl für diesen Ausgang haben konnten. Denn, ja, die Leute werden da ein bisschen komisch und denken, dass daran etwas falsch ist. Es ist die Anziehung, die man zu jemandem verspürt, der einem wichtiger ist als alles andere auf der Welt, einschließlich einem selbst. Es wäre nie unangemessen, weil das nicht gesund für sie wäre. Und alles was man will, ist das, was für sie am Besten ist. Zu diesem Zeitpunkt sind Jacobs Gefühle für Renesmee die eines Vaters oder eines älteren Bruders, der mit Leib und Seele dabei ist und das ändert sich mit der Zeit, wenn die Person, auf die man geprägt ist, etwas anderes braucht.
AW: Und was halten sie von all den Diskussionen darüber, dass er sich auf Bellas – nicht nur auf irgendein Kind, sondern auf Bellas – Kind prägt?
SM: Nun, das ist schwer zu sagen. Ich versuche, mich von den Diskussionen fernzuhalten. Ich weiß nicht alles, was gesagt wird. Ich hoffe einfach, dass es mit der Zeit für alle so viel Sinn ergeben wird, wie für mich, aber wenn das nicht der Fall ist, ist das trotzdem die Art, wie die Geschichte endet; so ist es, ich hätte es nicht ändern können.
AW: Lassen Sie uns über Bella Cullen, den Vampir reden. Wie haben Sie entschieden, was ihre Fähigkeit sein würde?
SM: Als ich anfing, an „New Moon“ zu arbeiten, hatte ich diese Geschichte schon grob geplant, also hatte ich schon festgelegt, wohin ich gehen wollte. Ich denke, es war schon immer Teil ihrer Persönlichkeit, diese versteckte Stärke zu haben und das war eben die Stärke ihrer Gedanken. Sie wäre nie der stärkste Mensch der Welt gewesen oder körperlich besonders fit gewesen. Aber geistig war sie immer besonders stark, also kam es einfach irgendwie natürlich dazu.
AW: Irgendwie schafft sie es diesem schrecklichen ersten Jahr als Neugeborene zu entkommen? Liegt das an ihrer Fähigkeit?
SM: Nein, ist es nicht, absolut nicht. Es liegt daran, dass sie der einzige Vampir ist, der wirklich daran gedacht hat; vielleicht sollte ich sagen: der einzige vegetarische Vampir, der wusste, was kommen würde, viel darüber nachgedacht hat und darauf vorbereitet war. All die anderen Cullens hatten keine Ahnung, dass Vampire überhaupt existierten, bevor sie welche wurden. Und dann hat man noch die andere Seite mit den normalen Vampiren, die mit der Erwartung an die Sache herangegangen sind, dass sie dieses Verlangen sofort befriedigen werden. „Natürlich werden wir Menschen brauchen; so funktioniert das.“ Bella ist also durch die Vorbereitung, die sie hatte, sehr einzigartig.
AW: das muss auch einen praktischen Grund gehabt haben. Wie schwer wäre es gewesen, ein ganzes Jahr zu beschreiben, in dem Bella vollkommen ausrastet und jedes Mal Blut nachjagt, wenn sie es riecht?
SM: Das hätte ich machen können! [Gelächter] Aber das war nicht Teil der Geschichte. Das war nicht, wer sie war.
AW: Sie scheint auch ein paar Veränderungen in ihrem Charakter zu haben. Sie scheint viel reifer und selbstbeherrscht zu sein. Offenbar mit dieser Veränderung.
SM: Ich denke, ihre Reife und Selbstbeherrschung sind seit dem ersten Buch immer weiter fortgeschritten. Es gab da definitiv einen Fortschritt und sie hatte sicherlich am Ende von „Eclipse“ einen neuen Punkt der Reife erreicht. Und da sie sich für ein neues Leben entscheidet, das für sie in einigen Dingen leichter als ihr Menschliches ist, hilft ihr das, eine reifere und ruhigere Person zu sein.
AW: Bella ist als Mensch so normal und als Vampir ist sie so mütterlich. Mit wem können Sie sich mehr identifizieren?
SM: Bella als Mensch. Einer der Gründe dafür, dass diese Reihe aus vier Büchern besteht und ich nicht einfach bis Band zehn weitermachen konnte, war, dass mir beim ersten Schreiben klar wurde, dass Bella keine Identifikationsfigur mehr wäre, wenn sie ein Vampir wird. Aber ich wollte da nicht einfach aufhören. „Oh, und dann wurde Bella ein Vampir. Ende.“ Ich hatte das Gefühl, dass die Leute und auch ich es verdienen zu sehen, wie diese Erfahrung für sie war. Allerdings konnte ich an keinem Punkt mehr sagen, dass ich das tun könnte, was sie tat. Denn ich kann menschlich sein, das ist einfach. Ich kann mich mit einem tollpatschigen Menschen identifizieren, der all diese Probleme hat; das könnte ich. Aber ich kann nicht Bella als Vampir sein. Ich wusste, dass man sich nicht mehr mit ihr identifizieren können würde und deswegen musste ihr Teil der Geschichte zu einem Ende kommen.
AW: Befürchteten Sie, dass all die Mädchen, die Bella nachgeeifert hatten und zu ihr aufgesehen hatten, diese Distanz fühlen würden und sich nicht mehr mit ihr identifizieren können würden?
SM: Klar. Aber ich wusste auch, dass sie es alle wollten. Alle wollten Bella als Vampir sehen, auch wenn das bedeutete, dass sie nicht mehr der liebenswerte Mensch wäre, an den wir uns gewöhnt hatten. Und ich denke, die Leute hatten Spaß daran, sie in dieser Weise wachsen zu sehen.
Bambi- Dancing Queen
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Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
AW: Okay, ich muss fragen: Wollen Sie ein Vampir sein?
SM: Nein. Das einzige, was ich gerne von einem Vampir hätte, ist nicht schlafen zu müssen. Ich hätte nichts gegen die übermenschliche Stärke. Ich meine, es gibt ein paar gute Seiten daran, aber ich will nicht für mich eingefroren sein. Ich mag es, dass ich in der Lage bin zu wachsen und dass mein Leben sich ändert und mich durch verschiedene Zeiten führt. Ich denke also nicht, dass ich die Vampir-Abstimmung gewonnen hätte. Ich bin nicht Bella.
AW: Das überrascht mich etwas, denn Sie schaffen mit der Vampirwelt so eine Versuchung! Es scheint so großartig zu sein!
SM: [lacht] Aber man sollte seine Kinder aufwachsen sehen und es gibt so viele Zeiten im Leben, die man genießen sollte; man gibt einfach viel auf.
AW: Jetzt kommen wir mal zu den richtigen Spoilern. Am Ende von „Breaking Dawn“ ist Bella sozusagen für immer achtzehn, verheiratet, sie hat ein Kind. Sie scheint nicht sonderlich geneigt zu sein, nach Dartmouth zu gehen, wie sie es geplant hatte.
SM: Oh, nein, das ist der nächste Schritt. Sie will auf jeden Fall, dass alles zur Ruhe kommt. Ich weiß nicht, ob es Dartmouth wäre. Ich weiß nicht, ob sie so weit von Charlie weggehen würde. Ich denke, sie würde vermutlich auf die British Columbia gehen. Aber sie hat nun alle Zeit der Welt und darum beneide ich sie. Sie kann zur Schule gehen und alles studieren, was sie je wollte und super Noten bekommen und sie hat einfach kein Zeitlimit mehr. Sie kann machen, was sie will.
AW: Was ist also mit der Kritik, dieses Mädchen verliere ihren Ehrgeiz oder erfülle nicht Vorbild einer starken weiblichen Figur?
SM: Ich würde sagen, sie hatte ein hartes Jahr. Aber das heißt nicht, dass sie mit ihrer Zukunft fertig ist. Ich sehe sie nicht als eine Person, die sagt: “Okay, ich bin fertig“ Sie wird weitermachen und viele verschiedene Dinge ausprobieren wollen.
AW: Am Ende von „Breaking Dawn“ gibt es einen großen sich zuspitzenden Höhepunkt, aber es gibt keine Kampfszene.
SM: Nein, nur eine Person stirbt.
AW: Warum?
SM: Es war für mich immer eher ein rechtliches Problem als eine Schlacht. Und deswegen wird auch "Der Kaufmann von Venedig" erwähnt. Das war mein winziger Hinweis darauf, dass es nicht zum gegenseitigen Abschlachten kommen würde. Das würde durch List abgewandt werden. Das Schach[brett] auf dem Cover deutet das auch ein wenig an und sie gewinnen dieses Spiel, weil es ein geistiges und kein körperliches Spiel ist.
AW: Ich muss fragen, denn ich gebe zu, dass ich einiges davon lese. Was halten Sie von Fanfictions? Denn einige scheinen die Charaktere in ganz andere Richtungen zu führen als Sie oder die Mythologie vollkommen aus dem Spiel lassen. Was denken Sie?
SM: Ich lese keine Fanfictions. Ganz am Anfang habe ich welche gelesen und einige waren wirklich interessant. Deswegen habe ich angefangen, Edwards Geschichte zu schreiben. Denn ich sah, dass die Leute Bella verstanden, aber nicht Edward und ich wollte ihn etwas ausleuchten. Aber ich habe bei Fanfictions gemischte Gefühle. Einerseits ist es wirklich schmeichelhaft, dass die Leute deine Figuren so mögen. Andererseits stecken die Leute so viel Zeit und Mühe in etwas, das sie nie für sich beanspruchen können. Ich meine, Übung ist gut, aber es macht mich traurig zu sehen, dass Leute so viel Zeit damit verbringen, wenn sie doch ihre eigenen Geschichten schreiben könnten. Ich hoffe, dass sie das tun werden und nicht bei meinen Figuren stehen bleiben, dass sie sagen: „Okay, das war eine gute Übung, aber jetzt schreibe ich meine eigene Geschichte“ Ich hoffe, dass es sie in diese Richtung führt.
AW: Aber Sie müssen sich doch ein wenig dadurch befriedigt fühlen, dass Sie eine Welt geschaffen haben, die sie so fesselt, dass sie sie weiterführen wollen.
SM: OH, durchaus. Ich liebe es, dass die Leute in dieser Welt weiterleben wollen. Das ist cool.
AW: Da ich es nicht weiß: Was ist der Unterschied zwischen einem Twilighter und einem Twi-Hard?
SM: [lacht] Ich schätze, es ist die Liebe zu Mike Welch. Ich weiß es nicht. Also, für mich ist es der gleiche Gedanke, also denke ich, dass die Leute den Klang von einem der beiden lieber mögen müssen, aber ich mag beide.
AW: Ich muss sagen, Alice ist der Liebling der Fans und auch mein besonderer Liebling. Aber sie hat in „Breaking Dawn“ nicht so eine große Rolle. Gibt es vielleicht die Möglichkeit, dass Sie ihre Geschichte fortsetzen könnten?
SM: Alice ist ein wirklich großer Teil von „Midnight Sun“. Was den Leuten nicht klar ist, ist dass, wenn man Edwards Geschichte schreibt, man auch die Geschichte aller anderen schreibt, weil man alles hört, was alle anderen denken. Man hat also die Möglichkeit, all diese Charaktere zu entdecken, von denen man nicht erwartet hat, dass sie entscheidend sein würden. Ich habe das Gefühl, viel Zeit mit Alice verbracht zu haben. In „Breaking Dawn“ war sie so … Selbst ihre Abwesenheit hat eine solche Auswirkung auf die Geschichte. Dass sie nicht da war, war fast schon eine eigene Figur. Ich habe also nicht wirklich einen Mangel an Alice gefühlt. Ich habe nicht wirklich vor, aus ihrer Perspektive zu schreiben. Ich denke, Edwards Version macht das ganz gut.
AW: Erzählen Sie uns ein wenig von „Midnight Sun“. Wie lange noch? Weicht es viel von „Twilight“ ab?
SM: Nun, es kann gar nicht von „Twilight“ abweichen. Jede Unterhaltung mit Bella ist sozusagen einbetoniert; daran kann ich nichts ändern. Aber das passiert noch viel mehr in der Geschichte, was wirklich spannend ist. Ich weiß nicht, warum mir nicht klar war, dass es mehr Spaß machen würde, diese Geschichte zu schreiben. Ich hätte gleich damit angefangen! Ich bin etwa bei Kapitel 12 und freue mich sehr auf die Verfolgungsjagd, von der Bella nie erfährt. Die ist schon ganz gut in meinem Kopf verfasst.
AW: Wann können wir erwarten, das zu lesen zu bekommen?
S: Ich habe keine Ahnung. Ich weigere mich zurzeit, eine Deadline festzulegen. Ich schreibe daran, es ist mein nächstes Projekt, aber ich werde keine Daten nennen, denn ich kann den Druck nicht gebrauchen.
AW: Sie sagten, dass Sie zukünftig Leahs Geschichte weitererzählen könnten oder Renesmees. Haben Sie da irgendwelche konkreten Pläne?
SM: Ja, ich habe Entwürfe. Ich habe vor einer Weile ein paar Szenen geschrieben. Ich schreibe gerne meine Lieblingsszenen zuerst. Es ist da und, ehrlich gesagt, irgendwann werde ich es für mich selbst schreiben. Ich weiß, dass es geschrieben werden wird, aber ich weiß nicht, ob es veröffentlicht werden wird. Ich weiß nicht, ich schätze, das hängt davon ab, was ich davon halte. Es ist hart, dass man für die Figuren so hohe Erwartungen hat. Dadurch möchte man lieber andere Geschichten schreiben, bei denen die Leute nicht wissen, was sie erwarten sollen, denn das kann manchmal schwer sein.
AW: Nun, Sie schreiben so viel, Sie gehen auf Tour, Sie haben eine Familie. Fühlen Sie sich manchmal überfordert?
SM: Oh, immer. Einer meiner Pläne für dieses Jahr ist, mich nicht so zu fühlen. Und wieder gesund zu werden. Man opfert wirklich viel Schlaf und Seelenfrieden; ich wurde letztes Jahr ständig krank. Meine schlimmste Grippezeit aller Zeiten! Das ist irre, also werde ich dieses Jahr gesund werden.
AW: Ich habe mich gefragt, weil ich es nie irgendwo gesehen habe: Wo und wann schreiben Sie? Gibt es in Ihrem Haus einen bestimmten Ort? Eine bestimmte Zeit?
SM: Ich habe mein Büro. Es ist mitten im Haus, es ist nicht abgeschnitten. Ich habe festgestellt, dass ich nicht Schreiben kann, wenn ich nicht in der Mitte bin, einfach nur, weil ich schon immer so geschrieben habe und es eine Gewohnheit ist. Meine beste Schreibezeit ist nachts, was wohl gut zu den Vampiren passt. Das ist einfach die einzige Zeit, in der ich sicher sein kann, dass ich nicht unterbrochen werde. Als ich angefangen habe, war es nicht so schlimm, aber jetzt bekomme ich den ganzen Tag E-Mails und Anrufe. Ich habe nie wirklich eine Pause. Nachts schläft der Rest der Welt und da ist es mir möglich, mich wirklich zu konzentrieren.
AW: Die Fans wissen, dass Sie eine gute Bindung zu Ihren Lesern haben. Verbringen Sie immer noch viel Zeit damit, auf sie zuzugehen und E-Mails zu beantworten?
SM: Das ist jetzt schwieriger. Ab und zu tu ich das, aber es ist so viel. Der Umfang ist für mich einfach überwältigend. Für mich ist es schwer zu entscheiden, dass das jetzt der Brief ist, den ich beantworten werde, wenn es noch 15000 andere gibt, die es verdienen. Was heißt, sie verdienen es? Alle verdienen eine tolle Antwort, aber das kann ich nicht und das ist manchmal hart. Ich neige dazu, es zu vermeiden, weil es einfach zu hart ist, es nicht tun zu können. Aber ich muss mich entscheiden: entweder schreibe ich Briefe oder Bücher. Ich will Bücher schreiben.
AW: Ich weiß, dass die Leser mich umbringen, wenn ich nicht nach dem Film frage.
SM: Okay, was wollen Sie wissen?
AW: Ich will alles wissen.
SM: Ich freue mich sehr darauf. Naja, es war immer eine der Erfahrungen, die so nicht geschehen sollten. So war es mit den Büchern, so war es mit dem Film. Alles war wirklich positiv. Ich verstehe mich mit allen gut; mit der Regisseurin, mit der Drehbuchautorin. Es kam einfach alles so harmonisch zusammen und das hat mich sehr überrascht. Und ich denke, dass er wirklich toll wird. Ich meine, meine Vorhersage ist, dass – wenn ich in dieser Stellung wäre – ich ins Kino gehe würde, den Film sehen würde, wieder rausgehen und eine weitere Karte kaufen würde, um den Film gleich noch mal zu sehen, denn man kann ihn unmöglich nur ein Mal sehen! Er wird wirklich toll werden. Ich meine, einige Sachen sind anders, Sachen, die ich wirklich mag. All diese kleinen Extras, die ich nicht machen konnte, aber jetzt sehen werden kann und das ist ziemlich cool. Aber das Herz ist genau gleich. Es sind immer noch Bella und Edward. Es fühlt sich wie „Twilight“ an; es ist so cool.
AW: Sie scheinen schon mehr Material gesehen zu haben, als das letzte Mal, als wir uns unterhalten haben.
SM: Habe ich auch. Ich habe einiges … Es ist immer noch grob, aber ich habe schon viel davon gesehen und man kann das Endprodukt schon erkennen. Und er hat einfach dieses Gefühl, das ich habe, wenn ich „Twilight“ lese und das finde ich sehr cool.
AW: Sie denken also, dass die Fans ihn toll finden werden?
SM: Ich denke schon. Ich glaube, es wird wieder den „Rob-Effekt“ geben. Sie werden rauskommen und sagen: „Aber da war diese Szene, die ich sehen wollte und die Zeile ist ganz anders“ und sie könnten erst ein wenig panisch sein. Aber ich denke sie werden auch denken: „Ich hatte das gleiche Gefühl, wie als ich „Twilight“ zum ersten Mal gelesen habe. Das will ich noch mal fühlen!“ [lacht]
AW: Befürchten Sie , dass all diese Diskussionen über „Breaking Dawn“ den Film beeinflussen werden?
SM: Ich glaube nicht. Denn selbst jetzt, wenn die Leute denken „Oh, wie konnte sie das nur tun?“ [lacht], denken sie wohl noch, dass „Twilight“ die Wahrheit ist, also denke ich nicht, dass das den Film beeinflussen wird.
AW: Sie haben mal gesagt, dass der einzige Schauspieler, für den Sie gekämpft haben, Kellan Lutz ist. (SM: Genau.) Warum er?
SM: Wir hatten in letzter Minute einen Umbruch mit den Dingen, die vor sich gingen und wir hatten keinen Emmett. Nun, es ist keine große Rolle, die nicht viele Zeilen hat, aber er hat so eine körperliche Präsens und er musste einfach wie Emmett aussehen, er musste einfach diese Emmett-Stimmung haben und die war nicht da. Und ich sagte nur: „Bitte“ Ich hätte es so gerne, dass Emmett toll wird. Ich will das einfach nur sehen.“ Und sie fanden Kellan in letzter Minute. Beim ersten Abendessen mit der Besetzung, haben sie schon gedreht und Kellan kam gerade erst nach Portland. Er kam wirklich in letzter Minute. Aber er ist schon Emmett! Er musste überhaupt nicht arbeiten! Ich meine, ich bin sicher, dass er arbeiten musste, aber es macht seinen Job wirklich fantastisch, es kommt so natürlich rüber. Er ist einfach so Emmett-ig; es ist unglaublich.
AW: Und Sie haben auch gesagt, dass Sie ein wenig Zusatzmaterial zur Verfügung gestellt haben, das die Fans noch nicht zu lesen bekommen haben.
SM: Nur in einem Fall. Als es auf die Dreharbeiten zuging, war ich nervös. Wenn man aus einem Buch einen Film macht, gibt es immer ein hohes Risiko, dass es eine Katastrophe wird. Und ich wusste, dass viel davon abhängen würde, ob Rob Edward gut würde darstellen können und ob Catherine [Hartwicke] wusste, wer Edward war. Also habe ich den beiden eine wirklich grobe, schreckliche, nicht bearbeitete Version der ersten zwölf Kapitel von „Midnight Sun“ gegeben, damit sie sehen konnten, was Edward in den entscheidenden Szenen dachte und sie waren so nett, mir den Gefallen zu tun. Aber ich meinte nur: „Alles, was hilft! Nehmt es, nehmt es!“
AW: Das heißt, wenn wir Details wollen, müssen wir zu Rob Pattinson und ihn zum Singen bringen.
SM: Oh, er wird nicht singen! Ich vertraue Rob.
AW: Nun ist „Breaking Dawn“ raus, Sie haben fast den ganzen Film gesehen und Bellas Geschichte ist im Grunde zu Ende. Würden Sie irgendetwas daran ändern?
SM: Nein. Die Geschichte ist so, wie ich sie wollte. Ich bin glücklich damit. Ich würde gerne noch mal alles nachbearbeiten, besonders bei „Twilight“, denn es war so roh, als ich es geschrieben habe und ich habe eine Menge Fehler gemacht, aber das war dann so etwas wie Grammatik und Vokabular. Die Geschichte selbst würde ich aber nicht verändern.
AW: Sie sind also mit allem glücklich, wie es ist?
SM: Bin ich. Ich hatte Spaß daran, es zu schreiben, ich habe es gelebt. Und das war fantastisch; ich wurde es nicht ändern.
SM: Nein. Das einzige, was ich gerne von einem Vampir hätte, ist nicht schlafen zu müssen. Ich hätte nichts gegen die übermenschliche Stärke. Ich meine, es gibt ein paar gute Seiten daran, aber ich will nicht für mich eingefroren sein. Ich mag es, dass ich in der Lage bin zu wachsen und dass mein Leben sich ändert und mich durch verschiedene Zeiten führt. Ich denke also nicht, dass ich die Vampir-Abstimmung gewonnen hätte. Ich bin nicht Bella.
AW: Das überrascht mich etwas, denn Sie schaffen mit der Vampirwelt so eine Versuchung! Es scheint so großartig zu sein!
SM: [lacht] Aber man sollte seine Kinder aufwachsen sehen und es gibt so viele Zeiten im Leben, die man genießen sollte; man gibt einfach viel auf.
AW: Jetzt kommen wir mal zu den richtigen Spoilern. Am Ende von „Breaking Dawn“ ist Bella sozusagen für immer achtzehn, verheiratet, sie hat ein Kind. Sie scheint nicht sonderlich geneigt zu sein, nach Dartmouth zu gehen, wie sie es geplant hatte.
SM: Oh, nein, das ist der nächste Schritt. Sie will auf jeden Fall, dass alles zur Ruhe kommt. Ich weiß nicht, ob es Dartmouth wäre. Ich weiß nicht, ob sie so weit von Charlie weggehen würde. Ich denke, sie würde vermutlich auf die British Columbia gehen. Aber sie hat nun alle Zeit der Welt und darum beneide ich sie. Sie kann zur Schule gehen und alles studieren, was sie je wollte und super Noten bekommen und sie hat einfach kein Zeitlimit mehr. Sie kann machen, was sie will.
AW: Was ist also mit der Kritik, dieses Mädchen verliere ihren Ehrgeiz oder erfülle nicht Vorbild einer starken weiblichen Figur?
SM: Ich würde sagen, sie hatte ein hartes Jahr. Aber das heißt nicht, dass sie mit ihrer Zukunft fertig ist. Ich sehe sie nicht als eine Person, die sagt: “Okay, ich bin fertig“ Sie wird weitermachen und viele verschiedene Dinge ausprobieren wollen.
AW: Am Ende von „Breaking Dawn“ gibt es einen großen sich zuspitzenden Höhepunkt, aber es gibt keine Kampfszene.
SM: Nein, nur eine Person stirbt.
AW: Warum?
SM: Es war für mich immer eher ein rechtliches Problem als eine Schlacht. Und deswegen wird auch "Der Kaufmann von Venedig" erwähnt. Das war mein winziger Hinweis darauf, dass es nicht zum gegenseitigen Abschlachten kommen würde. Das würde durch List abgewandt werden. Das Schach[brett] auf dem Cover deutet das auch ein wenig an und sie gewinnen dieses Spiel, weil es ein geistiges und kein körperliches Spiel ist.
AW: Ich muss fragen, denn ich gebe zu, dass ich einiges davon lese. Was halten Sie von Fanfictions? Denn einige scheinen die Charaktere in ganz andere Richtungen zu führen als Sie oder die Mythologie vollkommen aus dem Spiel lassen. Was denken Sie?
SM: Ich lese keine Fanfictions. Ganz am Anfang habe ich welche gelesen und einige waren wirklich interessant. Deswegen habe ich angefangen, Edwards Geschichte zu schreiben. Denn ich sah, dass die Leute Bella verstanden, aber nicht Edward und ich wollte ihn etwas ausleuchten. Aber ich habe bei Fanfictions gemischte Gefühle. Einerseits ist es wirklich schmeichelhaft, dass die Leute deine Figuren so mögen. Andererseits stecken die Leute so viel Zeit und Mühe in etwas, das sie nie für sich beanspruchen können. Ich meine, Übung ist gut, aber es macht mich traurig zu sehen, dass Leute so viel Zeit damit verbringen, wenn sie doch ihre eigenen Geschichten schreiben könnten. Ich hoffe, dass sie das tun werden und nicht bei meinen Figuren stehen bleiben, dass sie sagen: „Okay, das war eine gute Übung, aber jetzt schreibe ich meine eigene Geschichte“ Ich hoffe, dass es sie in diese Richtung führt.
AW: Aber Sie müssen sich doch ein wenig dadurch befriedigt fühlen, dass Sie eine Welt geschaffen haben, die sie so fesselt, dass sie sie weiterführen wollen.
SM: OH, durchaus. Ich liebe es, dass die Leute in dieser Welt weiterleben wollen. Das ist cool.
AW: Da ich es nicht weiß: Was ist der Unterschied zwischen einem Twilighter und einem Twi-Hard?
SM: [lacht] Ich schätze, es ist die Liebe zu Mike Welch. Ich weiß es nicht. Also, für mich ist es der gleiche Gedanke, also denke ich, dass die Leute den Klang von einem der beiden lieber mögen müssen, aber ich mag beide.
AW: Ich muss sagen, Alice ist der Liebling der Fans und auch mein besonderer Liebling. Aber sie hat in „Breaking Dawn“ nicht so eine große Rolle. Gibt es vielleicht die Möglichkeit, dass Sie ihre Geschichte fortsetzen könnten?
SM: Alice ist ein wirklich großer Teil von „Midnight Sun“. Was den Leuten nicht klar ist, ist dass, wenn man Edwards Geschichte schreibt, man auch die Geschichte aller anderen schreibt, weil man alles hört, was alle anderen denken. Man hat also die Möglichkeit, all diese Charaktere zu entdecken, von denen man nicht erwartet hat, dass sie entscheidend sein würden. Ich habe das Gefühl, viel Zeit mit Alice verbracht zu haben. In „Breaking Dawn“ war sie so … Selbst ihre Abwesenheit hat eine solche Auswirkung auf die Geschichte. Dass sie nicht da war, war fast schon eine eigene Figur. Ich habe also nicht wirklich einen Mangel an Alice gefühlt. Ich habe nicht wirklich vor, aus ihrer Perspektive zu schreiben. Ich denke, Edwards Version macht das ganz gut.
AW: Erzählen Sie uns ein wenig von „Midnight Sun“. Wie lange noch? Weicht es viel von „Twilight“ ab?
SM: Nun, es kann gar nicht von „Twilight“ abweichen. Jede Unterhaltung mit Bella ist sozusagen einbetoniert; daran kann ich nichts ändern. Aber das passiert noch viel mehr in der Geschichte, was wirklich spannend ist. Ich weiß nicht, warum mir nicht klar war, dass es mehr Spaß machen würde, diese Geschichte zu schreiben. Ich hätte gleich damit angefangen! Ich bin etwa bei Kapitel 12 und freue mich sehr auf die Verfolgungsjagd, von der Bella nie erfährt. Die ist schon ganz gut in meinem Kopf verfasst.
AW: Wann können wir erwarten, das zu lesen zu bekommen?
S: Ich habe keine Ahnung. Ich weigere mich zurzeit, eine Deadline festzulegen. Ich schreibe daran, es ist mein nächstes Projekt, aber ich werde keine Daten nennen, denn ich kann den Druck nicht gebrauchen.
AW: Sie sagten, dass Sie zukünftig Leahs Geschichte weitererzählen könnten oder Renesmees. Haben Sie da irgendwelche konkreten Pläne?
SM: Ja, ich habe Entwürfe. Ich habe vor einer Weile ein paar Szenen geschrieben. Ich schreibe gerne meine Lieblingsszenen zuerst. Es ist da und, ehrlich gesagt, irgendwann werde ich es für mich selbst schreiben. Ich weiß, dass es geschrieben werden wird, aber ich weiß nicht, ob es veröffentlicht werden wird. Ich weiß nicht, ich schätze, das hängt davon ab, was ich davon halte. Es ist hart, dass man für die Figuren so hohe Erwartungen hat. Dadurch möchte man lieber andere Geschichten schreiben, bei denen die Leute nicht wissen, was sie erwarten sollen, denn das kann manchmal schwer sein.
AW: Nun, Sie schreiben so viel, Sie gehen auf Tour, Sie haben eine Familie. Fühlen Sie sich manchmal überfordert?
SM: Oh, immer. Einer meiner Pläne für dieses Jahr ist, mich nicht so zu fühlen. Und wieder gesund zu werden. Man opfert wirklich viel Schlaf und Seelenfrieden; ich wurde letztes Jahr ständig krank. Meine schlimmste Grippezeit aller Zeiten! Das ist irre, also werde ich dieses Jahr gesund werden.
AW: Ich habe mich gefragt, weil ich es nie irgendwo gesehen habe: Wo und wann schreiben Sie? Gibt es in Ihrem Haus einen bestimmten Ort? Eine bestimmte Zeit?
SM: Ich habe mein Büro. Es ist mitten im Haus, es ist nicht abgeschnitten. Ich habe festgestellt, dass ich nicht Schreiben kann, wenn ich nicht in der Mitte bin, einfach nur, weil ich schon immer so geschrieben habe und es eine Gewohnheit ist. Meine beste Schreibezeit ist nachts, was wohl gut zu den Vampiren passt. Das ist einfach die einzige Zeit, in der ich sicher sein kann, dass ich nicht unterbrochen werde. Als ich angefangen habe, war es nicht so schlimm, aber jetzt bekomme ich den ganzen Tag E-Mails und Anrufe. Ich habe nie wirklich eine Pause. Nachts schläft der Rest der Welt und da ist es mir möglich, mich wirklich zu konzentrieren.
AW: Die Fans wissen, dass Sie eine gute Bindung zu Ihren Lesern haben. Verbringen Sie immer noch viel Zeit damit, auf sie zuzugehen und E-Mails zu beantworten?
SM: Das ist jetzt schwieriger. Ab und zu tu ich das, aber es ist so viel. Der Umfang ist für mich einfach überwältigend. Für mich ist es schwer zu entscheiden, dass das jetzt der Brief ist, den ich beantworten werde, wenn es noch 15000 andere gibt, die es verdienen. Was heißt, sie verdienen es? Alle verdienen eine tolle Antwort, aber das kann ich nicht und das ist manchmal hart. Ich neige dazu, es zu vermeiden, weil es einfach zu hart ist, es nicht tun zu können. Aber ich muss mich entscheiden: entweder schreibe ich Briefe oder Bücher. Ich will Bücher schreiben.
AW: Ich weiß, dass die Leser mich umbringen, wenn ich nicht nach dem Film frage.
SM: Okay, was wollen Sie wissen?
AW: Ich will alles wissen.
SM: Ich freue mich sehr darauf. Naja, es war immer eine der Erfahrungen, die so nicht geschehen sollten. So war es mit den Büchern, so war es mit dem Film. Alles war wirklich positiv. Ich verstehe mich mit allen gut; mit der Regisseurin, mit der Drehbuchautorin. Es kam einfach alles so harmonisch zusammen und das hat mich sehr überrascht. Und ich denke, dass er wirklich toll wird. Ich meine, meine Vorhersage ist, dass – wenn ich in dieser Stellung wäre – ich ins Kino gehe würde, den Film sehen würde, wieder rausgehen und eine weitere Karte kaufen würde, um den Film gleich noch mal zu sehen, denn man kann ihn unmöglich nur ein Mal sehen! Er wird wirklich toll werden. Ich meine, einige Sachen sind anders, Sachen, die ich wirklich mag. All diese kleinen Extras, die ich nicht machen konnte, aber jetzt sehen werden kann und das ist ziemlich cool. Aber das Herz ist genau gleich. Es sind immer noch Bella und Edward. Es fühlt sich wie „Twilight“ an; es ist so cool.
AW: Sie scheinen schon mehr Material gesehen zu haben, als das letzte Mal, als wir uns unterhalten haben.
SM: Habe ich auch. Ich habe einiges … Es ist immer noch grob, aber ich habe schon viel davon gesehen und man kann das Endprodukt schon erkennen. Und er hat einfach dieses Gefühl, das ich habe, wenn ich „Twilight“ lese und das finde ich sehr cool.
AW: Sie denken also, dass die Fans ihn toll finden werden?
SM: Ich denke schon. Ich glaube, es wird wieder den „Rob-Effekt“ geben. Sie werden rauskommen und sagen: „Aber da war diese Szene, die ich sehen wollte und die Zeile ist ganz anders“ und sie könnten erst ein wenig panisch sein. Aber ich denke sie werden auch denken: „Ich hatte das gleiche Gefühl, wie als ich „Twilight“ zum ersten Mal gelesen habe. Das will ich noch mal fühlen!“ [lacht]
AW: Befürchten Sie , dass all diese Diskussionen über „Breaking Dawn“ den Film beeinflussen werden?
SM: Ich glaube nicht. Denn selbst jetzt, wenn die Leute denken „Oh, wie konnte sie das nur tun?“ [lacht], denken sie wohl noch, dass „Twilight“ die Wahrheit ist, also denke ich nicht, dass das den Film beeinflussen wird.
AW: Sie haben mal gesagt, dass der einzige Schauspieler, für den Sie gekämpft haben, Kellan Lutz ist. (SM: Genau.) Warum er?
SM: Wir hatten in letzter Minute einen Umbruch mit den Dingen, die vor sich gingen und wir hatten keinen Emmett. Nun, es ist keine große Rolle, die nicht viele Zeilen hat, aber er hat so eine körperliche Präsens und er musste einfach wie Emmett aussehen, er musste einfach diese Emmett-Stimmung haben und die war nicht da. Und ich sagte nur: „Bitte“ Ich hätte es so gerne, dass Emmett toll wird. Ich will das einfach nur sehen.“ Und sie fanden Kellan in letzter Minute. Beim ersten Abendessen mit der Besetzung, haben sie schon gedreht und Kellan kam gerade erst nach Portland. Er kam wirklich in letzter Minute. Aber er ist schon Emmett! Er musste überhaupt nicht arbeiten! Ich meine, ich bin sicher, dass er arbeiten musste, aber es macht seinen Job wirklich fantastisch, es kommt so natürlich rüber. Er ist einfach so Emmett-ig; es ist unglaublich.
AW: Und Sie haben auch gesagt, dass Sie ein wenig Zusatzmaterial zur Verfügung gestellt haben, das die Fans noch nicht zu lesen bekommen haben.
SM: Nur in einem Fall. Als es auf die Dreharbeiten zuging, war ich nervös. Wenn man aus einem Buch einen Film macht, gibt es immer ein hohes Risiko, dass es eine Katastrophe wird. Und ich wusste, dass viel davon abhängen würde, ob Rob Edward gut würde darstellen können und ob Catherine [Hartwicke] wusste, wer Edward war. Also habe ich den beiden eine wirklich grobe, schreckliche, nicht bearbeitete Version der ersten zwölf Kapitel von „Midnight Sun“ gegeben, damit sie sehen konnten, was Edward in den entscheidenden Szenen dachte und sie waren so nett, mir den Gefallen zu tun. Aber ich meinte nur: „Alles, was hilft! Nehmt es, nehmt es!“
AW: Das heißt, wenn wir Details wollen, müssen wir zu Rob Pattinson und ihn zum Singen bringen.
SM: Oh, er wird nicht singen! Ich vertraue Rob.
AW: Nun ist „Breaking Dawn“ raus, Sie haben fast den ganzen Film gesehen und Bellas Geschichte ist im Grunde zu Ende. Würden Sie irgendetwas daran ändern?
SM: Nein. Die Geschichte ist so, wie ich sie wollte. Ich bin glücklich damit. Ich würde gerne noch mal alles nachbearbeiten, besonders bei „Twilight“, denn es war so roh, als ich es geschrieben habe und ich habe eine Menge Fehler gemacht, aber das war dann so etwas wie Grammatik und Vokabular. Die Geschichte selbst würde ich aber nicht verändern.
AW: Sie sind also mit allem glücklich, wie es ist?
SM: Bin ich. Ich hatte Spaß daran, es zu schreiben, ich habe es gelebt. Und das war fantastisch; ich wurde es nicht ändern.
Bambi- Dancing Queen
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Anmeldedatum : 08.02.08
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Das Interview ist wirklich toll und gibt total viel Aufschlüsse über das Buch und was sie sich bei einigen Dingen gedacht hat und die erscheinen mir jetzt auch logischer.
Ich hätte nichts gegen einen 800 Seiten Schinken gehabt, um ehrlich zu sein
Danke für die tolle Übersetzunge. Muss ziemlich viel Arbeit gewesen sein.
Ich hätte nichts gegen einen 800 Seiten Schinken gehabt, um ehrlich zu sein
Danke für die tolle Übersetzunge. Muss ziemlich viel Arbeit gewesen sein.
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Danke, dass ich euch diese Wahnsinns-Arbeit angetan habt!!!!
Super Interview!!
Super Interview!!
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
meinen respekt für diese übersetzung!
ein tolles interview was man in zusammenhang mit breaking dawn unbedingt gelesen haben sollte!
ein tolles interview was man in zusammenhang mit breaking dawn unbedingt gelesen haben sollte!
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Ein GANZ DICKES Dankeschön !!!!
Das Interview ist wirklich gut.
Das Interview ist wirklich gut.
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Wow!
Ein Super Interview! Es hilft wirklich, BD zu verstehen.
Danke!
Ein Super Interview! Es hilft wirklich, BD zu verstehen.
Danke!
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Vielen lieben Dank fürs Übersetzen, das war bestimmt eine riesen Arbeit
Das Interview ist sehr interessant
Aber ich versteh immer noch nicht, was an BD so unmoralisch sein soll
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Edward's Wife schrieb:
Vielen lieben Dank fürs Übersetzen, das war bestimmt eine riesen Arbeit
Das Interview ist sehr interessant
Aber ich versteh immer noch nicht, was an BD so unmoralisch sein soll
Keine Moral ist nicht gleich unmoralisch
Wenn Bd unmoralisch wäre, würde das heissen, es widerspricht gewissen Vorsätzen. Wenn es keine Moral hat, heisst das nur, dass es keinem bestimmten Vorsatz entspricht.
Macht das Sinn? Korrigiert mich andernfalls...
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Lialice schrieb:Edward's Wife schrieb:
Vielen lieben Dank fürs Übersetzen, das war bestimmt eine riesen Arbeit
Das Interview ist sehr interessant
Aber ich versteh immer noch nicht, was an BD so unmoralisch sein soll
Keine Moral ist nicht gleich unmoralisch
Wenn Bd unmoralisch wäre, würde das heissen, es widerspricht gewissen Vorsätzen. Wenn es keine Moral hat, heisst das nur, dass es keinem bestimmten Vorsatz entspricht.
Macht das Sinn? Korrigiert mich andernfalls...
Nein, das habe ich mit unmoralisch nicht gemeint... ;)
Damit wollte ich die angeblich "pickanten" Szenen zwischen Edward und Bella andeuten...
Ich habe keine gefunden -.-"
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Das ist wirklich ein seht interessantes Interview!!!
Und vielen Dank fürs übersetzten
Und vielen Dank fürs übersetzten
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Wow, klasse Interview, klasse Übersetzung!
Danke dafür! Jetzt versteht man einiges besser!
Danke dafür! Jetzt versteht man einiges besser!
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Danke für die tolle Übersetzung
Tolles Interview von SM.
Tolles Interview von SM.
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Danke fürs Übersetzen!!!!
Das Interview hat für mich noch mal einige Sachen klar gemacht.
Lg, Bibi
Das Interview hat für mich noch mal einige Sachen klar gemacht.
Lg, Bibi
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
WOW ihr seid echt der Hammer!!
Danke, echt sehr interessant!
Danke, echt sehr interessant!
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
extra für dich bambi
ui ui ui
vielen vielen dank für die übersetzung!!!
das ist echt toll, dass das immer jemand macht und wir ganz faul alles auf deutsch lesen können!
zum interview: mir ist die Journalistin i-.wie sympatisch! ich mag ihre Art
ui ui ui
vielen vielen dank für die übersetzung!!!
das ist echt toll, dass das immer jemand macht und wir ganz faul alles auf deutsch lesen können!
zum interview: mir ist die Journalistin i-.wie sympatisch! ich mag ihre Art
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Danke für deine Mühe.
Es war wirklich interessant, es nochmal auf Deutsch zu lesen.
Es war wirklich interessant, es nochmal auf Deutsch zu lesen.
Zuletzt von Zoe am Do 13 Aug 2009, 23:27 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
ich weiss, Eigenlob stinkt, aber, ich muss es dennoch loswerden:
Bambi, das ist der absolute Waaaahnsinn:
Du hast das ganze TV-Interview rausgehört, und es dann noch übersetzt?????!!!!!???? Und dann noch in gutes Deutsch gebracht!?!!!!
Das ist der Hammer, echt!
Ich weiss, wir sollten uns hier nicht gegenseitig beweihräuchern, aber liebe, liebe Bambi: das find ich den Wahnsinn, was Du da geleistet hast!
Eine Sack-Arbeit!
Hut ab!
lg,
Kollegin Nirak
Bambi, das ist der absolute Waaaahnsinn:
Du hast das ganze TV-Interview rausgehört, und es dann noch übersetzt?????!!!!!???? Und dann noch in gutes Deutsch gebracht!?!!!!
Das ist der Hammer, echt!
Ich weiss, wir sollten uns hier nicht gegenseitig beweihräuchern, aber liebe, liebe Bambi: das find ich den Wahnsinn, was Du da geleistet hast!
Eine Sack-Arbeit!
Hut ab!
lg,
Kollegin Nirak
Nirak- FBb-Gründerin im Ruhestand
- Anzahl der Beiträge : 1917
Alter : 58
Anmeldedatum : 11.02.08
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Vielen Dank für die Übersetzung, das ist ja der Hammer!
Also, nochmal zur Moral zu kommen. Wahrscheinlich denken gerade die Südstaatler in USA über das Buch "unmoralisch". Denn Liebesszenen, gerade in einem Jugendbuch sind doch sehr verpöhnt. Außerdem ist das Buch mit dieser Schwangerschaft eines Menschen mit einem Nichtmenschen doch sehr "gewöhnungsbedürftig" für die hochgradigen Katholiken dort drüben. Man denke nur über die Harry Potter Hasstiraden, weil er doch zaubern kann und das ist doch Hexerei und das wäre doch Gotteslästerung
Und die Moral von der Geschicht, wer es nicht mag, der liest es eben nicht!!!
Dinimini
Also, nochmal zur Moral zu kommen. Wahrscheinlich denken gerade die Südstaatler in USA über das Buch "unmoralisch". Denn Liebesszenen, gerade in einem Jugendbuch sind doch sehr verpöhnt. Außerdem ist das Buch mit dieser Schwangerschaft eines Menschen mit einem Nichtmenschen doch sehr "gewöhnungsbedürftig" für die hochgradigen Katholiken dort drüben. Man denke nur über die Harry Potter Hasstiraden, weil er doch zaubern kann und das ist doch Hexerei und das wäre doch Gotteslästerung
Und die Moral von der Geschicht, wer es nicht mag, der liest es eben nicht!!!
Dinimini
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
Vielen Dank für die Wahnsinns-Übersetzung!!!! RESPEKT!!!!!!
So bleibt auch uns, die der englischen Sprache nicht so mächtig sind, keine NEWS verborgen.
Das Interview macht mich etwas skeptisch!
Ich weiss, dass viele Fans mit Breaking Dawn nicht so zufrieden sind und dann kommt Stephenie und erklärt und wiederlegt und plötzlich ist alles wieder klar. Und dann die Sache mit dem "Rob-Effekt", so als ob sie sagen würde wir reden die Sache jetzt schön und dann gewöhnen sich eh alle daran.
Wie empfindet Ihr das?
So bleibt auch uns, die der englischen Sprache nicht so mächtig sind, keine NEWS verborgen.
Das Interview macht mich etwas skeptisch!
Ich weiss, dass viele Fans mit Breaking Dawn nicht so zufrieden sind und dann kommt Stephenie und erklärt und wiederlegt und plötzlich ist alles wieder klar. Und dann die Sache mit dem "Rob-Effekt", so als ob sie sagen würde wir reden die Sache jetzt schön und dann gewöhnen sich eh alle daran.
Wie empfindet Ihr das?
Gast- Gast
Re: Neues Interview mit Stephenie [EW.com]
vielen, vielen Dank für's ganze Übersetzen!
woah, ich find das Interview total toll!
Hatte auch ein bisschen Pipi in den Augen, als sie über Breaking Dawn geredet hat & das es jetzt zuende ist & blah.
woah, ich find das Interview total toll!
Hatte auch ein bisschen Pipi in den Augen, als sie über Breaking Dawn geredet hat & das es jetzt zuende ist & blah.
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