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Beitrag  Gast Sa 09 Jan 2010, 23:44

Hallo. Eine neue FF.
Es geht um Alice Brandon und Jasper Cullen. Sie leben in New York, aber mehr möchte ich noch nicht verraten.
Alice Beschreibung ist auf die von Ashley Greene fixiert und Jasper Cullen hat die Beschreibung von Jasper aus den normalen Büchern.
lg
jazzalice

(Ich schicke die Links des weißen Kleids der Kundin und Alice braunes Partykleid per Anfrage!!)

Kapitel 1: Eine unerwartete Begegnung
1. Februar, New York City
Brrrrrrrrrrr. Riiing, riiiing.
Langsam öffnete ich meine Augen und schaltete den Wecker aus. Streckend stand ich aus dem Bett auf und wurde sofort richtig wach.
Ein neuer wunderbarer Tag würde beginnen, ohne Sorgen.
Ich ging ins Bad und duschte mich. Nach dem ich mir die Haare geföhnt hatte zog ich mich an und stellte mich vor den Spiegel.
Ich entschied mich für eine enge, schwarze Röhrenjeans, darüber eine rote ärmellose Bluse die am offenen Dekolleté leicht gerafft war. Ein schwarzer Blazer mit Fransen vollendete das Oberteil. Schwarze Kniestiefel und rote Ohrringe rundeten das Outfit ab. Für einen Moment betrachtete ich mich. Ich hatte lange, gewellte braune Haare und dunkelblaue Augen. Leider war ich nicht besonders groß, aber ich hatte eine schöne schlanke Figur und war zweiundzwanzig Jahre alt.
Nachdem ich fertig war frühstückte ich eine Kleinigkeit und machte mir einen Coffee-to-go.
Jetzt musste ich aber wirklich los. Im etwas überhöhtem Tempo fuhr ich mit meinem Auto zu The Newline.
Während der Fahrt musste ich über die vergangenen zwei Wochen nachdenken.
Bei The Newline hatte ich einen Job als Kolumnistin ergattert. Ich freute mich so unendlich, dass ich den Menschen mit ihren Problemen im Liebesleben helfen konnte. Nebenbei war es auch sehr gut bei The Newline zu arbeiten. Es war einer der meistgelesenen Zeitungen. Momentan lag sie auf dem zweiten Platz der meistgelesenen Zeitungen des Staates New York.
Als ich mein Auto schließlich geparkt hatte ging ich durch eine der Drehscheiben und holte meine Angestelltenkarte aus meiner Tasche. Die untere Etage war in hellen Tönen gehalten. Es wirkte alles unendlich freundlich und einladend.
Nachdem ich mich angemeldet hatte steuerte ich einen Aufzug an und drückte auf 4.
Jedes Thema in der Zeitung hatte seine eigene Abteilung samt Abteilungsleiter. Poltik, Sport, Wetter und noch vieles Mehr.
Ich erreichte das vierte Stockwerk und hörte schon die bekannten Telefongeräusche, das Tippen auf der Tastatur und das Lachen der Morgenunterhaltung.
„Guten Morgen. Ich wünsche euch allen einen wundervollen Tag“, rief ich laut und setzte mich auf meinen Schreibtisch. Die verschiedenen Tische für die einzelnen waren durch leichte Trennwende abgetrennt, doch man konnte mit dem Kopf leicht drüber schauen und sich so unterhalten.
Man hörte lachen und meine „Nachbarin“ kam zu mir. Sie schrieb Artikel über ´Blick in die Welt`.
„Hallo, Alice, unser Sonnenschein. Hoffentlich bist du auch noch so fröhlich, wenn du diese Briefe beantwortet hast.“ Sie zeigte auf den Stapel.
„Ich denke schon“, sagte ich grinsend. „Das ist mein Job, oder?!?“

Zunächst öffnete ich alle Briefe und sortierte sie. Mittwochs und freitags erschien immer ein Artikel von mir. Montags, dienstags und donnerstags standen die Antworten auf die Briefe in der Zeitung. Für Freitag hatte ich schon ein Thema: `Flirtversuche bei Beamten`.
Aber was sollte Mittwoch herauskommen?
Ich schaltete den Computer an und startete das Internet. Hmm, denk nach, denk nach…
Mir fiel eine blinkende Anzeige auf: Speeddating.
Das war es! Ich meldete mich an und hatte ein Termin. Morgen um vierzehn Uhr. Ich hatte schon einmal persönlich bei Speeddating mitgemacht, vor einem halben Jahr mit einer Freundin. Nun würde ich es noch mal machen. Ich musste es selber miterleben.
„Rate mal, wenn ich vorhin begegnet bin“, hörte ich einer meiner „Nachbarn“ tuscheln.
„Er hat mir die Tür aufgehalten, als ich vollbepackt hindurch kommen wollte. Jasper Cullen. Er ist ja so ein Gentleman und wie unglaublich toll er aussieht. Das findet man heute ja leider nicht mehr oft.“
Jasper Cullen, dachte ich. Er war der Herausgeber der Zeitung The Newline., der Chef. Ich hatte schon öfters von ihm gehört, war ihm jedoch noch nicht begegnet.

Bis sechzehn Uhr beantwortete ich Briefe und beschäftigte mich mit Speeddating.
Ich machte mir einen Coffee-to-go, nahm meine Tasche und ging dann in den Aufzug.
Kaum hatte ich den Aufzug verlassen, prallte ich mit jemand zusammen. Der Kaffee verteilte sich auf meiner Bluse und Blazer.
„Oh nein“, jammerte ich und schaute in samtene braune Augen. Es war ein Mann, er war groß schlank und durchtrainiert. Er hatte kurzes blondes Haar. Mein Herz klopfte schneller und ein unglaubliches Gefühl durchströmte mich.
Entschuldigend blickte er mich an: „Das tut mir Leid, ich würde Ihnen gerne eine neue Bluse kaufen, aber ich habe es eilig!“
Er verschwand.
„Na super“, murmelte ich wütend und zog meinen Blazer enger über meine Bluse, man konnte es nicht verbergen.
Genervt ging ich zu meinem Auto und fuhr los. Kate würde auf mich warten.
Kate Jones war meine beste Freundin. Ich kannte sie seit dem Kindergarten, sie war wie eine Schwester für mich. Seit drei Monaten besaßen wir ein Modegeschäft. Sie bediente die Kunden, beriet sie nahm Stellung auf. Wenn ich jeden Tag um sechzehn Uhr fertig war, begann ich unsere neusten Kreationen zu verwirklichen.
Im Laden war einiges los. Ich warf einen kurzen Blick auf die gesamte Gestaltung und ging dann zu Kate hinter die Tresen.
„Hey, Süße“, sagte Kate und begrüßte mich mit Küsschen links und rechts. Ich umarmte sie ganz fest und seufzte.
„Wie lief das Geschäft bis jetzt so?“
„Super. Heute waren es noch mehr als gestern, trotzdem sollten wir etwas ganz großes planen.“
Kate strich ihr sanft über den Arm und sah auf ihre Bluse.
„Ohjee, die schöne Bluse!“
Ich winkte ab. „Ja, ich weiß. Ich hatte ein unfreundliches Zusammentreffen. Aber egal, ich gehe schon mal nach hinten und fange an.“
„Ist gut.“
Im Hinterraum legte ich meine Tasche zu Seite und begann die Bestellung einer Kundin fertiganzuschneidern.
Am Ende war ich sehr zufrieden.
„Das ist gut“, sagte Kate als sie hereinkam. „So wir müssen jetzt langsam aufhören. Wir müssen uns noch fertig machen. Treffen wir uns am Club?“
Ich nickte und verabschiedete mich von Kate.
Zuhause warf ich meine Bluse und Blazer in die Waschmaschine und schaute danach ein wenig fern. Kates Freund Brian Smith hatte heute Geburtstag, er wurde vierundzwanzig und wir würden mit ein paar Freunden in einem unserer Lieblingsclubs feiern.
Schließlich wusch ich mich noch einmal und durchwühlte meinen Kleiderschrank. Was sollte ich bloß anziehen? Es war ein recht milder Tag für Februar.
Ich entschied mich für ein Bandeau Minikleid, dass meine Figur betonte. Es war braun mit einem grafischen Muster und leichten Farbverlauf- Effekten. Unter dem Busen bis zum Dekolleté waren braune Pailletten befestigt. Meine Haare steckte ich zu einer lockeren Hochsteckfrisur zusammen.
Danach tuschte ich mir meine Wimpern und brachte meine Lippen durch Lipgloss zum Scheinen.
Ich nahm mir meine braune Clutch, zog meine braunen Pumps und einen weißen Mantel an und ging dann aus der Wohnung. Zur Sicherheit nahm ich ein Taxi. Es war klar, dass ich Alkohol trinken würde.
Ich entdeckte Kate und Brian vor dem Club.
„Hallo ihr zwei. Alles, alles Gute Brian.“ Ich umarmte ihn und gab ihm mein Geschenk.
Im Club war es sehr voll. Wir schleiften uns durch, an der Tanzfläche vorbei zu der Couchecke. Einige Freunde kamen auf uns zu und beglückwünschten Brian.
Kate und ich lösten uns aus der Gruppe und liefen zur Bar. Ich hockte mich auf einen Barhocker und schlug die Beine übereinander. Zufrieden bestellte ich mir einen Cocktail und stoß mit Kate an. Genussvoll trank ich einen Schluck.
Ich schaute mich leicht um. Hinter mir lächelte mich ein älterer Mann an und hob seinen Drink. Nein danke, dachte ich. Mit einem viel älteren Herrn würde ich nichts anfangen.
Plötzlich blieb mein Blick an einer Person hängen. Er war ganz hinten und würde bald auf sie zukommen.
„Oh nein“, sagte ich und wandte mich wieder Kate zu. „Das ist das Zusammentreffen von dem ich dir heute Nachmittag erzählt hatte!“
Kate folgte meinem Blick. „Jasper Cullen?“
„Was?“ Ich blickte sie fassungslos an. „Das ist Jasper Cullen?!?“
„Sag bloß du hast deinen Chef noch nie gesehen?! Er stammt doch aus einer reichen Familie. Sein Vater Carlisle Cullen ist berühmter Arzt und seine Frau Esme Cullen ist Besitzerin verschiedener Kaufhäuser. Zudem ist sein Bruder ein gut verdienender Geschäftsmann und mit der Schauspielerin Rosalie Hale zusammen. Das wundert mich nun aber.“
Ich schluckte und sah wie Jasper Cullen auf Brian zuging und ihn freundschaftlich beglückwünschte. Nur weil er vermögend war konnte er sich nicht alles erlauben, wie zum Beispiel meinen Kaffefleck, dachte ich wütend.
„Woher kennt Brian ihn?“
„Sie haben sich durch die Highschool kennengelernt. Ich habe ihn auch schon öfters getroffen, als ich mit Brian unterwegs war.“
Ich begegnete Jaspers Blick. Er sagte etwas zu Brian und kam dann auf mich zu, mein Chef!
„Hallo, so sieht man sich wieder.“
Er hatte eine unheimlich klare schöne Stimme. Vom nahem konnte ich nun genauer sein Gesicht betrachten. Er hatte perfekte Gesichtszüge und Wangenknochen. Als er lächelte zeigte er weiße Zähne. Was sieht der gut aus, dachte ich.
„Ja“, antwortete ich.
„Kann ich Ihnen einen nächsten Drink spendieren?“
„Nein, danke.“
„Sozusagen als Wiedergutmachung des Unglücks. Ich heiße übrigens Jasper Cullen.“
„Alice Brandon.“ Ich wandte den Blick von seinen braunen Augen ab. Das Gefühl von heute Nachmittag kam wieder hoch. „Entschuldigen Sie mich. Komm Kate, gehen wir tanzen.“
Ich zog Kate an der Hand zur Tanzfläche, ohne dass sie etwas sagen konnte. Ein schnelles Lied wurde gespielt und wir begannen in der Menge zu tanzen.
Ich bewegte mich im Rhythmus des Songs und fühlte mich unglaublich gut. Ich liebte tanzen, dadurch wurde ich immer frei.
Kurz schaute ich zu Jasper zurück. Er musterte mich. Warum war ich so zickig zu ihm?
Ich schloss meine Augen und tanze weiter.
Als ein langsames Lied eingespielt wurde ging ich zurück, Kate tanzte mit Brian.
„Sie tanzen sehr gut“, sagte Jasper und ich wurde trotz meines innerlichen Widerstands leicht rot.
„Danke.“
„Wie läuft es mit ihrer Kolumne?“
Er sah meinen verständnislosen Blick und lachte.
„Als Herausgeber und Chef weiß man einiges. Ihre Kolumne ist ein wichtiger Bestandteil in der Zeitung geworden.“
„Ja, ähm, natürlich. Es läuft alles gut. Ich denke mir werden nie die Themen ausgehen.“
Er lächelte mich weiter an. „Oh ja, dass denke ich auch.“
Ich blickte ihn einen Moment an und ging dann einfach weg. Ich verabschiedete mich von Kate und Brian und von den restlichen Freunden. Sie wunderten sich, dass ich so früh ging, da ich sonst eine echte Partymaus war, aber ich sagte, dass ich sehr müde war.
Nachdenklich fuhr ich mit dem Taxi nach Hause.
Ich schmiss mich aufs Bett und dachte nur an eins: Ich hatte mich in Jasper Cullen verliebt.

Gast
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Beitrag  Gast So 17 Jan 2010, 00:08

Hallo zusammen!!
Vielen, vielen Dank für die lieben Kommis!
Hier ist das neue Chap:
lg

Kapitel 2: Erinnerungen

Am nächsten Morgen war das Wetter wieder einigermaßen mild. Ich duschte mich und zog mich an. Eine edle blaue Bluse mit schwarzem Rock und schwarzen Pumps.
Beim Frühstück machte ich mir eine Einkaufsliste. Heute würde es ein stressiger Tag für mich werden. Ins Büro fahren, allgemein über das Speeddating schreiben, mein Termin einhalten und den Artikel anliefern. Er musste morgen in der Zeitung stehen, aber ich würde das schon schaffen. Hoffentlich begegnete ich Jasper Cullen nicht.
Als ich schließlich an meinem Schreibtisch saß, legte ich sofort los.
„Hey, Alice“, meine Kollegin kam auf mich zu, Susan Brown. „Jasper Cullen hat mich gebeten dir auszurichten, dass du so gegen elf Uhr bitte zu ihm kommen möchtest.“
„Danke“, sagte ich und sie ging zurück.
Mein Körper schrie innerlich. Wieso musste ich zu ihm? Er war gestern Abend doch eigentlich ganz nett gewesen. Aber ich konnte ihm sein Verhalten beim ersten Treffen nicht entschuldigen. Ich ließ mir doch sonst auch von nichts und niemanden die Laune verderben.
Ich dachte nicht weiter nach und machte meine Arbeit weiter.
Um elf Uhr fuhr ich mit dem Aufzug nach oben. Die ganze Etage war merkwürdig ruhig. Ich ging am Konferenzraum vorbei und steuerte auf die Sekretärin zu.
Gerade wollte ich sie etwas fragen, doch die Tür weiter neben ihrem Reich war aufgegangen. Jasper Cullen und ein anderer junger Mann erschienen. Er hatte kurze dunkle Locken und treue braune Augen. Selbst durch seinen schwarzen Pullover und der drüber liegenden Jacke, konnte ich erspähen, dass sein Körper sehr durchtrainiert war.
Als ich Mr. Cullen sah, flatterte etwas in meiner Magengegend. Ich fühlte mich leicht und unbeschwert.
„Mrs Brandon, da sind Sie ja“, sagte Mr. Cullen und lächelte mir freundlich zu. „Das ist mein Bruder Emmett Cullen.“
Ich hielt ihm meine Hand hin. „Freut mich Sie kennenzulernen.“
Er erwiderte meinen Händedruck. „Dann sind Sie also Mrs Brandon, die meinem Bruder den-“
Mr. Cullen räusperte sich. Emmett Cullen schaute ihn kurz an und sagte: „Ähm ja, also, wir sehen uns dann, Jazz, Mrs. Brandon.“ Er lief davon.
Verwirrt blickte ich zu Mr. Cullen.
„Könnten Sie bitte schon in mein Büro gehen, ich muss noch kurz etwas erledigen.“
Ich nickte und ging hinein. Der Raum war sehr groß. Es war alles hell und freundlich eingerichtet. Auf der rechten Seite befand sich ein Aktenschrank mit diversen Unterlagen. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es zwei Sofas und kleine Tischchen. Daneben stand eine Kommode mit Familienfotos. Ich ging näher heran und betrachtete sie. Man konnte Jasper Cullen und seine Familie erkennen, die gerade Weihnachten feierten oder am Meer einen Tag verbrachten. Ebenso waren Fotos von Jaspers Highschoolfreunden und seinem Abschluss zu sehen.
Ich wandte mich ab und öffnete meinen Mund ganz leicht. Die Fenster waren riesengroß und man hatte einen unglaublich wunderschönen Ausblick nach draußen. Selbst der Schreibtisch vor den Fenstern störte nicht.
Schließlich setzte ich mich auf einen bequemen Stuhl vor seinem Schreibtisch hin. Zwei Minuten später kam Mr. Cullen zu mir herein.
„Kann ich Ihnen irgendetwas zum trinken anbieten?“
„Nein, danke.“
„Mrs Brandon“, sagte er und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. „Ich habe Ihnen etwas sehr erfreuliches mittzuteilen. Durch ihre hervorragenden Artikel hat es The Newline geschafft, auf Platz eins der meistgelesenen Zeitungen unseres Staates zu gelangen!“
Ich schaute ihn erst sprachlos an, sagte dann aber: „Wirklich? Das ist ja unglaublich. Es freut mich, dass ich meinen Leser so begeistern konnte.“
Er nickte und lächelte. „Am Freitag findet deswegen eine Feier statt. Einige Prominente werden erscheinen und unsere Abteilungsleiter ebenfalls. Ich bitte Sie auch zu kommen, es wäre mir eine Freude.“
Ich stimmte der Einladung zu. Nachdem ich mit ihm noch ein paar Daten geklärt hatte machte ich mich auf den Weg zum Speeddating. Während des ganzen Datings unterhielt ich mich mit den einzelnen Männern, dachte jedoch nur an Jasper Cullen.
Danach raste ich zurück und schrieb weiter. Gegen halb acht gab ich ihn meiner Abteilungsleiterin ab.
Langsam lief ich zu den Aufzügen. Einer öffnete sich und ich trat ein. Jasper Cullen stand darin. Er erblickte mich und grinste. „Wozu diese Aufzüge doch immer wieder gut sind.“
Ich erwiderte nichts.
„Wollen Sie etwas mit mir essen gehen?“
„Ja, das wäre gut. Ich habe seit heute morgen nichts mehr gegessen.“
Mir wurden meine Worte erst klar, als ich sie ausgesprochen hatte. Er war MEIN CHEF!
Beruhige dich, dachte ich. Du gehst ja NUR mit ihm ESSEN.
Ich folgte ihm schweigend aus dem Aufzug und aus dem Gebäude. Er öffnete mir die Autotür seines schwarzen Autos auf und ich setzte mich elegant auf den Beifahrersitz.
Schließlich erreichten wir ein edles Restaurant. Mr. Cullen kannte den Besitzer und so bestellten wir sofort.
„Ich wollte mich bei Ihnen noch für meinen älteren Bruder entschuldigen. Er redet manchmal einfach drauf los.“
„Es ist schon in Ordnung, er hat ja nichts gesagt, was ich bis zum Ende gehört habe. Also kein Verbrechen“, sagte ich und schaute ihn schmunzelnd an.
„Ja“, er lachte. „Da haben sie recht. Ich bin sehr froh, dass ich meine Familie habe.“
„Es ist auch schön, wenn man eine nette Familie hat.“ Mir wurde es leicht unangenehm, als ich das sagte, doch bei Mr. Cullen fühlte ich mich außerordentlich sicher.
„Was arbeiten Ihre Eltern? Haben Sie Geschwister?“
Ein alter Schmerz wurde in meinem Körper entflammt.
„Nein, meine Familie ist tot.“
Er schaute mich traurig an und legte seine Hand auf meine. Ein Kribbeln entstand auf meiner Haut.
„Ja, es ist schon etwas länger her.“
Er sagte nichts, sondern blickte mir tief in die Augen.
„Okay, ich fange an zu erzählen.“

„Das wird ein atemberaubender Abend“, sagte meine beste Freundin Kate und stellte sich neben mich an den Spiegel.
Kate trug ein eng anliegendes blaues Ballkleid, das ihre Figur und ihre hellblauen Augen gut zu Geltung brachte. Ich dagegen trug ein rotes, mit Pailletten besetztes Ballkleid. Meine Haare waren zu einer Hochsteckfrisur hochgesteckt und einzelne Srähnen umrahmten mein Gesicht.
„Mike und Kevin werden die Augen ausfallen.“ Kate kicherte. „Wollten deine Eltern und Susie schon nicht da sein?“
Ich blickte auf die Uhr. „Ja, so in fünf Minuten.“
Ihre Freundin nickte. „Ich gehe mal nach unten.“
„Gut, ich komme gleich nach.“ Ich betrachtete mich nochmal im Spiegel. Ich hatte so lange auf diesen Abend gewartet, meine Abschlussfeier. Meine Mutter und meine kleine Schwester wollten meinen Vater von der Arbeit abholen, sodass wir dann auf meinen wichtigen Abend fahren konnten.
Plötzlich klingelte das Telefon.
„Alice Brandon.“
„Guten Abend, Mrs. Brandon“, antwortete eine männliche ernste Stimme. „Hier spricht die Polizei. Wir bitten Sie so schnell wie möglich zu kommen, Downstreet. Ihre Familie hatte einen schweren Autounfall….“
Mein Atem blieb stehen und ich vernahm nichts mehr. Wie….wie konnte es passiert sein?
„Dad, Mom, Susie“, schrie ich und rannte hektisch die Treppe hinunter. Im Flur begegnete ich Kate.
„Alice, was ist passiert?“
„Meine Familie hatte einen Autounfall, Downstreet. Ich muss sofort weg.“
Kate fuhr mich mit ihrem Auto zu dem Unfall. Kaum hatten wir die Straße erreicht, sah ich das Unglück und stieg aus.
Die Sirene des Krankenwagens nahm ich nur halb wahr, die den schwerverletzten LKW- Fahrer einluden. Mein Atem ging stoßweise, meine Augen schwammen und ich blickte nach rechts.
„Alice“, hörte ich halb die Stimme von Kate, als ich schreiend zu dem Auto meiner Eltern rannte. Ein Polizist hielt mich jedoch ab.
Das Auto sah schrecklich aus. Es lag auf den Rücken und an manchen Stellen brannte es noch. Meine Eltern wurden gerade fortgetragen, doch ich lief zu ihnen.
Tränen rannen über mein Gesicht, als ich sie sah. Sie waren rußverschmiert, blutverschmiert und tot.
„Alice“, nahm ich eine leise Stimme wahr. Ich wandte mich ab und sah meine zehnjährige Schwester etwas weiter weg liegen. Sanitäter kümmerten sich um sie.
„Susie“, rief ich und rannte zu ihr. Susies liebliche grüne Augen fanden die meine und blickten mich schmerzverzerrt an.
„Mir ist so kalt, Alice.“
Ich beugte mich zur ihr und hielt sie ganz fest, die Sanitäter beachtete ich nicht.
„Es wird alles gut, hörst du? Es wird alles gut!“
„Ich weiß“, antwortete sie. „Ich hab dich lieb, Alice, ganz stark lieb, habe ich dich, meine Schwester.“
„Ich dich auch“, sagte ich und weitere Tränen rannen mir hinunter, ich drückte sie fest.
Und nach ein paar Sekunden atmete Susie nicht mehr.
Ich hielt sie ganz fest und weinte, weinte.

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