Forks Bloodbank
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schwarze Rose

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Beitrag  Gast So 07 Sep 2008, 00:00

Prolog
Seit nunmehr 321 Jahren wandle ich auf dieser Erde. Ich habe sehr viel gesehen, Glück und Leid, Licht und Schatten. Ich wohne in dunklen Räumen, verlassenen Ruinen, nur des Nachts komme ich heraus.
Mein Äußeres hat sich in all den Jahren nicht verändert. Meine Haare sind lang und schwarz, meine Lippen hingegen rot wie Blut. Mein Körper ist zierlich, meine haut blass.
Wenn ihr mich anseht, seht ihr ein hübsches Mädchen, wenn ich euch ansehe, sehe ich mein potenzielles Abendessen.
Mein Name ist Jennifer und ich bin eine Kreatur der Dunkelheit, ich bin ein Vampir.

das letzte Sonnenlicht
Ich war gerade 18 geworden, als es geschah. Meine Eltern organisierten einen großen Ball, anlässlich meines Geburtstages.
Sie waren wohlhabend, ein jeder wusste davon. Mein Vater arbeitete als Schneider, von Königen und Grafen erhielt er seine Aufträge. Diese bezahlten sehr gut dafür. Meine Mutter war eine angesehene Hutmacherin. Sie lernten sich auf dem Marktplatz kennen. Es dauerte nicht lange und sie verliebten sich ineinander. Kurze Zeit später wurde ich geboren, zu ewigem Leben verdammt. Ich wuchs behütet auf, es sollte mir an nichts fehlen. Unser Haus war riesig, mit vielen Zimmern und einem großen Saal. Eine Vielzahl von Bällen hatte es dort bereits gegeben.
Als ich 6 war, besuchte ich die Schule, ich lernte schnell. Bald hatte ich viele Freunde, war beliebt und überall ein willkommener Gast. Es dauerte nicht lange, 17 war ich, als ich meiner ersten großen Liebe begegnete. Alexandro war sein Name. Ich erinnere mich noch gut an ihn. Wir waren glücklich, bis zu jener Nacht.

Mein 18 Geburtstag stand bevor, alle aus unserer Stadt waren dazu eingeladen. Auch der Herzog, seine Frau und deren Sohn kündigten sich an. Ich war aufgeregt, konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Alexandro durfte in dieser Nacht bei mir verweilen, er hielt mich die ganze Nacht in seinen Armen.
Mit den ersten Sonnenstrahlen verlies ich das Bett, wusch mich und kleidete mich an. Ich hatte schon am Vortag alles bereit gelegt. Ich würde mein rotes Korsette tragen. Es war mit einer schwarzen Spitze verziert, sie hatte drei Rosen als Muster und schwarzen Bändern. Dazu meinen langen, seidenen, schwarzen Rock. Meine Stiefel, natürlich ebenfalls in schwarz, standen schon neben meinem Bett. Ich wusch mich gründlich und legte mein Korsette an. Alexandro schnürte es mir zu. Meine Augen hatte ich geschlossen, ich genoss jeden Moment, in dem seine sanften Hände meine Haut berührten. Ich stieg in meinen Rock und setzte mich hin. Alexandro setzte sich neben mir und wir sahen uns in die Augen, das taten wir oft. Doch heute bereitete mir sein Blick ein ungutes Gefühl. Schmerz lag darin und Angst. Ich bürstete mir das Haar, band zwei dünne Stränen zu einem dünnen Zopf zusammen. Alexandro erhob sich plötzlich und überreichte mit ein kleines Geschenk. Lächelnd nahm ich es entgegen und öffnete es. Eine schwarze Kette lag darin, “Passend zu meinem Korsette”, scherzte ich. Doch Alexandro lachte nicht, er sah mir fest in die Augen. An seine Worte erinnere ich mich noch heute. “Damit du mich nicht vergisst, bis in alle Ewigkeit.”, das hatte er zu mir gesagt. Ich lachte, es hatte ihn gekränkt. Er legte sie mir um, dann wich er von mir zurück. Aber warum, hatte er etwa schon gespürt das etwas schreckliches geschehen sollte? Schweigend stiegen wir hinab in den Saal. Meine Eltern und Großeltern erwarteten uns bereits. Der Reihe nach gratulierten sie mir, wünschten mir alle Gute und überreichten mir ihre Geschenke.
Wir begannen zu essen. Immer wieder schielte ich zu meinem Freund, ich sah seine besorgten Blicke, die er mir zuwarf. Was sollte das? Ich hatte beschlossen ihn zu fragen, sobald wir allein waren. Wir beendeten unser Frühstück, es war köstlich. Meine Eltern trafen mussten noch Vorbereitungen, bezüglich des Balls, treffen.
Alexandro verlies unser Haus, er trat nach draußen. Ich tat es ihm gleich, so leicht sollte er mir nicht entkommen. Er schien darauf gewartet zu haben, den er legte einen Arm um mich. “Was soll das?”, fragte ich. Er sah mich einfach nur an. Ich erwiderte seinen Blick, langsam wurde ich gereizt. “Was soll das?”, fragte ich nun ein wenig schärfer. Anstatt mir zu antworten nahm er mich in seine Arme, drückte mich ganz fest an sich. “Wollen wir ein Stück gehen”, seine Stimme war sanft und beruhigend. Wir setzten uns in Bewegung, sprachen über belanglose Dinge. Alles war wie immer, bis ich den bevorstehenden Ball ansprach. Der besorgte Ausdruck schlich zurück in seine Augen. Er nahm meine Hand, ich spürte einen sanften Druck. Es war, als wolle er mich nie wieder loslassen. Lange standen wir so da, der Wind fuhr uns durch die Haare.
Plötzlich riss uns das Schlagen der Turmuhr aus unseren Gedanken heraus. Es war schon Mittagszeit. Wir beide eilten zurück zu meinen Eltern, sicher würden sie schon mit dem Essen auf uns warten. Und so war es auch. Unser Koch hatte sich große Mühe gegeben, es schmeckte wunderbar. Nach dem mahl stieg ich hinauf in mein Zimmer, ich wollte noch ein wenig ausruhen, bevor ich zum Ball ging. Alexandro setzt sich zu mir, nahm mich in seine Arme. Ich schloss meine Augen, genoss jeden Moment als würde es der Letzte sein.
Der Abend nahte heran und ich begann, mich für den großen Ball zurecht zu machen. Es dauerte nicht lange und ich trat mit Alexandro an meiner Seite die Treppen hinunter. Wir sahen einfach umwerfend aus, ich trug mein rotes Korsette mit der schwarzen Spitze und meinen schwarzen Rock, Alexandro seinen schwarzen Anzug, darunter ein weises Hemd.
Der Saal war brechend voll, wirklich jeder aus unserer Gemeinde war erschienen. Ich freute mich sehr, die Einladung war schließlich freiwillig gewesen. Auch konnte ich den Herzog mit Frau und Sohn erkennen. Sie standen nicht weit von meinen Eltern entfernt. Alexandro warf ihnen einen finsteren Blick zu, besonders ihrem Sohn. Ich fragte mich was das sollte, war er vielleicht eifersüchtig. Bei diesem Gedanke musste ich unweigerlich grinsen. Wir hatten die letzte Stufe erreicht, mein Vater nahm uns in Empfang. Er hielt eine kurze Rede, die mit ein Worten endete, “Möge der Ball beginnen.”
Alexandro nahm meine Hand und führte mich auf die Tanzfläche, das Orchester spielte ein langsames Stück. Wir eröffneten den Ball, jeder schaute uns zu. Er lächelte mich an, und doch sah ich wie er dem Sohn des Herzogs gehässige Blicke zuwarf. Ich kümmerte mich nicht großartig darum, lieber genoss ich den Augenblick in vollen Zügen.

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Beitrag  Gast Di 09 Sep 2008, 16:23

der letzte Tanz
Wir tanzten die ganze Nacht, ich hatte Alexandro die Führung überlassen. Ich glaubte zu schweben, das Gefühl war einfach berauschend. All das übertraf meine wildesten Träume. Fast zeitgleich beschlossen wir, ein wenig auszuruhen. Wir liesen uns am Tisch meiner Eltern nieder, Alexandro stellte mir den Stuhl zurecht. Er setzte sich an meine Seite und legte einen Arm um mich. Unser Diener brachte uns beiden jeweils ein Glas Wasser. Wir schwiegen beide, genossen den Moment. Jedoch sollte es nicht lange dauern, denn der Sohn des Herzogs kam zu unserem Tisch. Alexandro funkelte ihn feindselig an.
“Lass das!”, zischte ich ihm ins Ohr, langsam nervte mich Alexandro´ s Verhalten. Er musste mich jedoch nur mit einem Blick ansehen, und ich beruhigte mich augenblicklich. Alexandro hatte die Gabe, mich mit einem Blick zu besänftigen, und das war bei mir bitter nötig. Ich konnte oft Aufbrausend sein, neigte dazu, die Kontrolle über mich zu verlieren. In jenen Momenten schaffte er es mich zu besänftigen. Dafür liebte ich ihn.
Plötzlich wurde ich von dem jungen Mann angesprochen, des Herzogs Sohn. Er stellte sich mir als Seron vor, Seron Edward. Ich nannte ihm Ordnungsgemäß meinen Name, worauf ich mir einen tadelnden Blick von Alexandro einfing. Mein Vater erhob sich und bot Seron seinen Platz an, dieser setzte sich. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich meinen Platz verlassen, doch die Etikette lies dies nicht zu. So musste ich bleiben, die finsteren Blicke Alexandro´ s ertragend. Seron jedoch schien diese nicht wahrzunehmen, oder er konnte es sehr gut überspielen. Normalerweise schlugen seine Blicke jeden in die Flucht, aber nicht so Seron. Er lächelte mich an, unsicher lächelte ich zurück. Ich wollte keinesfalls unhöflich wirken, doch Alexandro wollte ich auch nicht verletzen. Plötzlich erhob sich Seron und bedeutete mir es ihm gleich zu tun. Ich suchte Alexandro´ s Blick, er hätte eindeutiger nicht sein können. Ich schüttelte meinen Kopf, doch Seron lies nicht locker. Er trat an meine Seite und reichte mir seine Hand. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter ruhen, sie gehörte Alexandro. Sie war sanft, aber fest. “Ich bitte dich, komme für einen winzigen Augenblick mit mir mit.”
Alexandro´ s Blick sprach Bände. Ich wusste, wenn ich mit Seron ging, würde der Geduldsfaden meines Freundes reißen. Abermals schüttelte ich den Kopf. Doch eine, für Seron, glückliche Fügung des Schicksals löste sein Problem. Ein Stadtbewohner bat Alexandro ihm zu folgen. Alexandro hatte anscheinend auf ihn gewartet, er sprang auf und verschwand in der Menge. Wärend ich ihm nachsah, viel mir auf wie elegant er sich doch bewegte. Nach wenigen Augenblicken wandte ich mich einer Speisekarte zu, die auf dem Tisch lag. Gedankenverloren blätterte ich sie durch. Plötzlich spürte ich eine Bewegung neben mir, Seron hatte sich zu mir gesetzt. Ich ignorierte ihn, so gut ich es konnte. Doch er tat es mir nicht gleich, er zwang mir ein Gespräch auf. Seufzend lies ich mich darauf ein, was sollte bei einem Gespräch schon passieren? Wir redeten über belanglose Dinge, lachten und scherzten sogar. Mir gefiel dieser Gedanke selbst nicht, aber langsam mochte ich Seron. Nicht als Verehrer, sondern als guten Bekannten. Plötzlich wurde sein Blick ernst, er erhob sich. Mir fielen seine geschmeidigen Bewegungen auf. Er streckte mir seine Hand entgegen, bedeutete mir ihm zu folgen. Und ich folgte ihm, erhob mich und trat an seine Seite. Alexandro war nirgendwo zu sehen. Fragend schaute ich den Sohn des Herzogs an, er mit einer einladenden Geste in Richtung Tür. Gleichzeitig lenkten wir unsere Schritte in Richtung Tür. “Möchtest du mir nicht euren Garten zeigen? Ich hörte von einem wunderschönen Teich, in dessen Mitte.”
Ich lächelte, war das alles was er wollte? Den Teich in unserem Garten sehen? Ich zeigte ihm den Weg, genoss die frische Nachtluft. Der Wind wehte durch meine Haare, eine Strähne verirrte sich in mein Gesicht. Seron blieb stehen, strich die Sträne sanft zurück, seine Hand fühlte sich warm und sanft an. Schweigend setzten wir unseren Weg fort, es dauerte nicht lange und unser Teich kam in Sicht. Wir umrundeten ihn ein mal, bevor wir uns unter einem Pavillion niederließen. Eine kleine Bank stand unter dem runden dach. Wir konnten direkt auf das Wasser blicken. Lange saßen wir so da, keiner von uns sagte ein Wort. Ein Kribbeln breitete sich in meinem Körper aus, ich verspürte den Drang mich zu erheben. Ich lief zu dem Geländer hin, welches uns von dem Wasser trennte. Was Alexandro wohl gerade tat? Ich spürte warme Atemluft in meinem Nacken, ich fröstelte ein wenig. Ich wusste genau, das Seron hinter mir stand. Unsicherheit überkam mich, mein Körper begann leicht zu zittern. Plötzlich strich Seron meine Haare zur Seite, ich spürte einen eisigen Luftzug an der rechten Seite meines Halses. Seine Finger waren plötzlich kalt, als er meinen Kopf leicht zur Seite neigte. Ein berauschendes Gefühl überkam mich. Was geschah mit mir, in jenem Moment? Seine Lippen waren jetzt ganz nah an meinem Hals, doch anstatt mich zur Wehr zu setzen, lies ich es zu. Ein stechender Schmerz lies mich zusammenzucken. “Bleib ganz ruhig”, flüsterte er mir zu. Ich spürte etwas warmes auf meiner Haut, es floss in einem dünnen Rinnsal an mir herab. Ich schloss meine Augen, bevor ich langsam in die unendliche Dunkelheit hinab glitt.

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Beitrag  Gast Fr 12 Sep 2008, 15:58

bitteres Erwachen
Ich fiel, immer weiter in die unendliche Dunkelheit hinein. Mein Körper wurde immer schwächer, mit jedem Tropfen, der aus mir herausquoll. Seron hielt mich während der Verwandlung fest in seinen Armen, und nachdem er sein Mahl beendet hatte trug er mich auf mein Zimmer. Dort legte er mich sachte auf mein Bett. Doch er verschwand nicht, wie es ein anderer vielleicht getan hätte. Nein, Seron hielt die gesamte Nacht Wache.
Ich wurde plötzlich von Schmerzen gepeinigt. Glühend heiße Messer schienen sich durch jeden Zentimeter meines Körpers zu bohren. Schweis überströmte mein Gesicht während ich um Atem rang.
Seron hielt meine Hand, drückte sie leicht sobald sich mein Gesicht vor Schmerz verzerrte.
Im tiefsten Inneren meiner Seele schien ich zu verbrennen, es war das letzte mal das ich sie spüren durfte.
Ich wand und krümmte mich vor schmerzen. Ich wollte nur das es aufhörte, den Tod sehnte ich herbei.
Irgendwann hatte ich all meine Kraft verbraucht. Regungslos lag ich da, wartend bis es zu Ende ging.
Noch immer spürte ich Serons Hand auf meiner.
Dann wurde alles ruhig. Das Feuer in meiner Seele legte sich, der Schmerz verebbte.
Einzig und allein Serons Hand war noch zu spüren.
Dann war alles vorbei, und endlich fand ich Ruhe.
Ich spürte schon in diesem Augenblick das sich irgendetwas verändert hatte. Jedoch, wie groß die Veränderung war, vermochte ich zu diesem Zeitpunkt nicht zu sagen.
Ich versank in einen tiefen Schlaf, wärend dem sich mein Körper von all den Strapazen erholte.
Es war ein traumloser Schlaf, wie ich verwundert feststellen musste. Eigendlich mochte ich es zu träumen.
Später erfuhr ich, das meine Verwandlung ganze fünf Tage andauerte.
Fünf Tage die mein ganzes Leben von Grund auf verändern sollten.
Es war ein kühler Morgen als ich endlich wieder zu mir kam. Die Fenster waren geschlossen, die dunklen Vorhänge zugezogen. Die Sonne dahinter konnte ich nur erahnen. Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte sie geöffnet, doch mein Körper war von dieser Idee nicht besonders angetan.
Also lag ich in meinem Bett und starrte an die Decke. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Meine Gedanken kreisten um die verschiedensten Dinge.
Plötzlich erschien Seron in der Tür und durchbrach meine Gedankengänge. In seiner Hand hielt er ein Glas. Ich schrak plötzlich auf. Ein eigenartiger Geruch war in meine Nase gekrochen. Angewiedert verzog ich mein Gesicht, woraufhin Seron frech Grinste. Meine Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen.
“Was willst du von mir?”, fragte ich kühl.
Ein Lächeln war seine Antwort. Ich wurde sauer, zu Serons Glück war ich noch geschwächt.
Er kam auf mich zu, strich mit seiner Hand die Bettdecke glatt und stellte das Glas auf meinen Nachttisch. Der eigenartige Geruch wurde schlimmer, ich spürte Übelkeit in mir aufsteigen.
Seron wandte sich um und schritt bis zur Mitte des Zimmers, bevor er sich noch einmal zu mir umdrehte. “Du solltest trinken, danach geht es dir besser.”
Ich blickte ihn skeptisch an, und doch streckte ich meine Hand nach dem Glas aus. Den Geruch versuchte ich so gut es ging zu ignorieren. Doch als ich sah, um welche Flüssigkeit es sich handelte, bereute ich sofort. Angewiedert warf ich das Glas gegen die Wand. “Du bist doch Krank!”, schrie ich. Das Glas zerbarst, und rote Rinnsale zierten die Wand meines Zimmers.
Angwiedert drehte ich mich auf die andere Seite und schloss meine Augen. Doch der ekelhafte Geruch blieb. Ich hatte das Gefühl er würde von Sekunde zu Sekunde schlimmer. Mir drehte sich der Magen um. Es geschah was geschehen musste. Ich setzte mich blitzschnell auf, schneller als sonst. Mir wurde schwindlich, alles schien sich zu drehen. Plötzlich erbrach ich mich über dem Bettrand.
Meine Hände krallten sich in die Bettdecke. Schließlich lies ich mich keuchend in mein Kissen zurück sinken. An Schlaf war jedoch nicht mehr zu denken.

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Beitrag  Gast Mo 15 Sep 2008, 20:55

Ein besonderes Geschenk
Die ganze Nacht lang lag ich mit geöffneten Augen da. Mir war noch immer übel. Mein Körper war geschwächt, doch jetzt mischte sich ein neues Gefühl hinzu. Ich zitterte, doch mir war nicht kalt. Mein Mund war ausgetrocknet, ich hatte durst. Jedoch wagte ich es nicht nach Seron zu verlangen. Wer weis mit was er mir diesmal ankommen würde. Zutiefst angewidert dachte ich an das Glas mit Blut, das er mir brachte. Ich fragte mich wie er überhaupt daran gekommen war. Meine Übelkeit stärkte sich, vorsichtshalber wand ich mich zur Seite, und wartete. Ich wartete darauf das der Morgen anbrach..
Die Sonne schien zum Fenster herein, doch Seron hatte die Vorhänge geschlossen. Ich fühlte mich zwar noch etwas schwach auf den Beinen, aber immerhin… ich konnte aufstehen. Ich stürzte zum Fenster hin, riss die Vorhänge auseinander und öffnete das Fenster. Ich beugte mich nach vorn um mir den Wind um das Gesicht wehen zu lassen. Doch als die Sonne mein Gesicht streichelte, hätte ich fast vor Schmerz aufgeschrieen. Mein Kopf schmerzte fürchterlich und meine Haut fühlte sich an, als stünde sie in Flammen. Hastig stolperte ich zurück und landete auf dem Boden. Die Sonne jedoch berührte noch immer mein Gesicht. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, doch es half nicht. Mein Gesicht stand in flammen, ich verbrannte. Ich betete das es schnell gehen würde und schloss die Augen.
Ein leises Lachen drang an mein Ohr, bevor ich auf zwei starke Arme gehoben wurde die mich zum Bett trugen. Eiskalte Lippen berührten meine Stirn, eine kalte Hand drückte die meine. Ich zuckte zusammen.
Schwer keuchend sank ich die Kissen, versuchte die Schmerzen zu vergessen.
“Was war das?”
Nichts, keine Antwort auf meine Frage. Nur ein sanftes leises Lachen.
Ich hörte nur noch wie eine Tür sich schloss und leise Schritte sich entfernten. Ich versuchte zu schlafen, hoffend das dieser Alptraum endlich endete und ich aufwachen durfte. Doch ich wachte nicht auf, den aus diesem Alptraum würde es kein erwachen geben.
Mittlerweile war es Nacht geworden, und ich fühlte mich plötzlich lebendig und leicht. Ich stieg aus dem Bett und wunderte mich darüber das ich aufrecht stehen konnte, ohne das mir übel wurde.
“Lust auf einen kleinen Spaziergang bei Nacht?”
Zu Tode erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich schneller um, als mir lieb war. Alles schien sich zu drehen, ich drohte zu fallen. Doch noch lange bevor ich auf dem Boden aufschlagen konnte, gaben mir zwei starke Arme halt. Sein Gesicht war ganz nahm an meinem. Ich blickte in Serons Augen, zum ersten Mal nahm ich das leuchtende Blau darin wahr. Eine kalte Hand lag auf meiner Stirn, die ich nun leicht gerunzelt hatte.
Seron hatte dies bemerkt, seine Augen blickten fragend in die meinen. Ich wunderte mich darüber, das seine Hand auf einmal so kalt war, hatte ich sie doch warm und sanft in Erinnerung. “Deine Hand…”, brachte ich hervor, meine Stimme klang kraftlos. Ein zärtliches Lächeln umspielte die Lippen Serons.
“Ich glaube ich bin der einige Antworten schuldig, meine Liebe.”
Meine Augen verengten sich, ich hasste es wenn er mich so ansprach. Meine Lippen blieben zusammengepresst. Mein Gegenüber lies sich davon nicht beirren und sprach weiter.
“Ich will dir Antworten geben, da du früher oder später sowieso mit ihnen konfrontiert wirst.”
Ich verstand nicht, noch nicht, und Seron schien es zu ahnen.
“Jennifer, ich muss dir einiges erklären. Du musst es verstehen.”
Mir wurde das alles langsam zu stumpfsinnig. Sein Gerede ergab für mich keinen Sinn. Ich hätte mich am liebsten erhoben, ihm den Rücken zugewandt und ihn stehen gelassen. Doch seine Arme drückten mich fest an seinen Körper.
“In jener Nacht, vor sechs Tagen, habe ich dir etwas geschenkt.”
Ich sah ihn an, wenn er mir etwas geschenkt hätte, wüsste ich davon. Ich schüttelte nur den Kopf.
“Ich wüsste wenn du mir etwas geschenkt hättest, und ich hätte es sicherlich nicht angenommen.”
Seron lachte laut auf, ein herzliches Lachen wie ich feststellen musste.
“Du konntest mein Geschenk gar nicht ablehnen.”
“Dann sag mir endlich was es ist!”
“Ich schenkte dir die Ewigkeit, gab dir ewiges Leben, und ewige Schönheit.”
Jetzt war es an mir zu lachen, er redete wirres Zeug.
“Jennifer, in dieser Nacht vor sechs Tagen verwandelte ich dich in eine von uns.”
Ich hatte genug. Sein Gerede ging mir auf die Nerven. Er sollte mich endlich in Ruhe lassen, doch das tat er nicht. Ein Blick in seine Augen jedoch, verriet mir das er an all das glaubte was er von sich gab. Und noch etwas konnte ich erkennen, ein Verlangen. Nach was er verlangte, das vermochte ich zu jenem Augenblick nicht zu sagen. Langsam kroch Furcht herauf, und plötzlich wurden seine Augen wild als er mich betrachtete.
Mit immenser Kraft presste er mich so fest an sich, das ich fürchtete zu zerbrechen. Seine Lippen waren ganz nach an meinem Ohr, ich wartete bis sich meine Nackenhaare aufstellen würden, doch das taten sie nicht. Zu benommen war ich, um herauszufinden was geschehen war, doch als er etwas in mein Ohr flüsterte erkannte ich was es war. Kein Atem drang an meine Wangen, es schien als atmete er nicht.
“Was bist du!”, schrie ich entsetzt.
“Das selbe wie du.”, antworte er gelassen.
Ich starrte ihn an, entsetzen lag in meinem Blick. Doch ich bekam endlich die antworten nach denen ich verlangte.
“Du bist ein Kind der Nacht, gesegnet mit der Unsterblichkeit. Du bist ein Vampyr, Jennifer”

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Beitrag  Gast Sa 20 Sep 2008, 23:39

Kind der Nacht
Einige Augenblicke starrte ich in fassungslos an, bevor ich in schallendes Gelächter ausbrach. Glaubte er ernsthaft das ich ihm das glauben würde. Vampyre, so etwas gab es nicht. Allerhöchstens berichtete man von diesen Bluttrinkenden Kreaturen der Nacht in irgendwelchen Gruselgeschichten, die am Feuer erzählt wurden.
Seron lies mich los und trat einen Schritt zurück. Seine Augen betrachteten mich prüfend. “Reichen dir die Erlebnisse der vergangen Nacht nicht aus?”
Mein Lachen verstummte, ich begann mich zu fragen von welchen Erlebnissen er sprach, als es mir wieder einfiel.
“Du meinst als ich vor dem Fenster zusammengebrochen bin?”
Ein Nicken bestätigte meine Frage.
Ein beruhigendes Lächeln kam über meine Lippen.
“Ich war schwach, meine Beine konnten mich nicht mehr tragen.”
Ein Zittern meiner Stimme strafte meiner Worte Lüge, Seron hatte die Unsicherheit heraushören können.
“Wehre dich nicht dagegen, dann wird es einfacher. Glaube mir, ich weis wovon ich rede.”
Heftig schüttelte ich den Kopf, was Seron ein leises Seufzen entlockte. Er nahm meine Hand und führte mich zum Fenster hin. Er trat so weit heran, das nur noch wenige Zentimeter seine Lippen vom Glas trennten. Ich stand ein wenig ratlos neben ihm, mich fragend was er mir damit beweisen wollte. Lange stand er so da, bis er sich ruckartig erhob und zu mir umwandte.
“Ist dir etwas aufgefallen?”
Ich schüttelte den Kopf. Eine lange Pause entstand, Seron lies mir Zeit zum Überlegen. Dann plötzlich fiel es mir ein. Wie konnte ich nur so blind sein? Wieso erkannte ich erst jetzt?
Das Glas beschlug nicht, wie es normalerweise hätte tun sollen. Nein, es blieb klar und durchsichtig. Erschrocken über diese Erkenntniss wich ich zurück, aber Seron lies mich nicht entkommen. Er nahm meine Hand und zog mich vor das Fenster.
“Jetzt bist du an der Reihe.”
Meine Augen hatte ich weit aufgerissen. Was sollte ich tun? Ich schüttelte meinen Kopf, das wurde mir allmählich zu albern. Doch unter Serons forderndem Blick gab ich schließlich nach, beugte mich an das Glas und hauchte dagegen.
Mein Herz, hatte ich bereits zu jenem Zeitpunkt überhaupt noch eins, begann wie wild zu schlagen, zumindest kam es mir so vor. Angst kroch meine Glieder empor, ängstlich sah ich Seron an.
“Glaubst du mir jetzt, oder brauchst du noch mehr Beweise?”
“Aber, das… das… das kann einfach nicht sein.”
Ich wehrte mich gegen diese Erkenntnis, wollte sie nicht wahr haben. Mein Geist schien sich dagegen zu verschließen.
Eine kalte Hand ruhte auf meiner Schulter und führte mich zu meinem Spiegel.
“Sieh hinein.”
Eine schlichte Aufforderung. Doch aus einen, in diesem Augenblick für mich unerklärlichen Grund, fürchtete ich mich davor hinein zu sehen. Jedoch tat ich wie von mir verlangt wurde, doch was ich sah war… nichts.
Fassungslos starrte ich in den Spiegel hinein.
“Was soll das? Was für ein krankes Spiel treibst du mit mir? ”
Ich kniff meine Augen zusammen, um sie nach wenigen Augenblicken wieder zu öffnen. Wieder starrte ich in den leeren Spiegel hinein.
Tränen schossen mir in die Augen, woraufhin Seron mir sein atemberaubendes Lächeln schenkte.
Sollten all diese Gruselgeschichten über die leblosen Kreaturen der Finsternis wahr sein, die sich von Blut nährten, niemals die Sonne sahen und kein Spiegelbild hatten?
Sollte all das der Wirklichkeit entsprechen, oder war dies einfach nur ein schlimmer Alptraum aus dem ich jeden Moment erwachen würde?
“Das ist kein Traum, Liebes. Es ist die Wirklichkeit. Neben der Welt im Tageslicht, gibt es auch die Welt die sich in der Dunkelheit verborgen hält.”
Endlich hörte mein Verstand auf, sich dagegen zu wehren. Ich lies es zu, die bittere Wahrheit, die so unrealistisch zu sein schien. Und doch erkannte ich in diesem Augenblick das Seron die Wahrheit sagte.
“Warum? Sag mir einfach warum?”
“Seron strich mir sacht über den Arm, bevor seine Lippen sich bewegten und er mir Antwort gab.
“Ich schenke dir ewige Jugend und Schönheit und du fragst mich warum?”
Mein Blick senkte sich, ich wand mich von ihm ab.
“Ein Geschenk? Für mich ist ein Fluch! Zu ewigem Leben in endloser Dunkelheit verdammt, das nennst du ein Geschenk?”
Ich verlor endgültig den Verstand, sank auf die Knie und begann hemmungslos zu weinen. Heiße Tränen kullerten aus meinen Augen. Sie brannten auf meiner kalten Wange.
Mein Gesicht verbarg ich vor ihm, bis eine sanfte Hand meine Tränen wegnahm.
“Es wird alles gut, du wirst sehen.”
Ich schüttelte abermals den Kopf, wie sollte alles gut werden? Er ahnte ja nicht was er mir damit angetan hatte. Ich ahnte es zu jenem Zeitpunkt selbst nicht einmal.
Endlose Augenblicke verstrichen, als eine starke Hand meine Schulter berührte und mir so bedeutete aufzustehen. Ich erhob mich mit zitternden Beinen.
“Ich werde dir alles beibringen was du wissen musst.”
Ich konnte nur stumm nicken, zu groß war meine Trauer über den Verlust den ich erlitten hatte.
Verzweifelt dachte ich an Alexandro, meine Eltern und meine Freunde.
Seron schien zu ahnen was in eben diesem Augenblick durch meinen Kopf ging, er nahm meine Hand und geleitete mich zum Bett.
“Ruh dich aus, all das war wohl doch etwas zu viel für eine Nacht.”
Er verlies mein Zimmer, jedoch nicht ohne vorher noch die Vorhänge zu schließen. Schritte entfernten sich, nachdem er sorgfältig die Tür hinter sich abgeschlossen hatte.

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Beitrag  Gast Fr 17 Okt 2008, 20:50

Gewissensbisse
Und wieder lag ich in meinem Bett, verzweifelt und traurig. Wie hatte all das passieren können? Und warum passierte es ausgerechnet mir? Was hatte ich verbrochen, das ich auf diese Art bestraft wurde? Heiße Tränen rannen über meine Wangen, bevor ich in den frühen Morgenstunden endlich Ruhe fand. Jedoch erwachte ich schon kurz vor der Mittagszeit aus meinem Schlaf. Erst erkannte ich nicht was mich weckte, doch nachdem einige Augenblicke verstrichen waren, wurde mir klar was mich aufgeweckt hatte. Ein leises Klopfen an meiner Tür. Erschrocken setzte ich mich auf, mit zittrigen Händen fuhr ich durch meine Haare. Ich langte nach meinem Spiegel auf dem Nachttisch, bis mir wieder einfiel das ich mein Spiegelbild nicht mehr sehen konnte. Wieder wurde ich betrübt. Wie um alles in der Welt sollte ich jetzt meine Erscheinung überprüfen können? Andererseits, von nun an war ich ein, wie hatte Seron mich noch gleich genannt, ein Kind der Nacht. Wahrscheinlich würde mich sowieso keiner mehr bei Tageslicht zu Gesicht bekommen. Es konnte mir also eigentlich egal sein.
Ein weiteres, nun etwas kräftigeres Klopfen, riss mich aus meinen Gedanken. Erschrocken richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf meine Zimmertür.
“Jennifer? Bist du wach?”
Tränen schossen mir in die Augen. Die Stimme die so liebevoll und besorgt meinen Namen rief, sie würde ich unter tausenden wieder erkennen. Mein Herz, sofern ich überhaupt noch eins hatte, schlug heftiger.
Mit zitternden Gliedern schwang ich meine Beine aus dem Bett und stand auf. Wie ich bereits erwartet hatte wurde mir übel und alles begann sich zu drehen. Ich stolperte zur Tür um sie zu öffnen. Langsam fragte ich mich, wie lange meine Beine mich noch tragen würde, so schwach fühlte ich mich bereits wieder. Viel zu schnell riss ich meine Zimmertür auf, denn ich wurde sogleich von der Helligkeit geblendet. Sonnenstrahlen kitzelten meine Wangen, und sofort verspürte ich das fürchterliche Gefühl als stünde mein Gesicht in Flammen. Hastig schlug ich meine Hände vor mein Gesicht, ich wandte mich um und wollte gehen, doch starke Arme, die sich um meine Taillie schlangen verhinderten dies. Inzwischen war der brennende Schmerz so stark, das er mir beinahe die Sinne raubte. Ich wandte mich von ihm ab, versuchte mich seinem Griff zu entwinden, doch ich war zu schwach.
“Jennifer, was fehlt dir? Du siehst schrecklich aus.”, hauchte Alexandro in mein Ohr.
Schnell schüttelte ich ein Kopf, vermied es dabei ihn anzusehen. Alexandro sollte mich so nicht sehen, nicht in diesem Zustand.
Er lockerte seinen Griff, dies wollte ich nutzen um mich ihm zu entwinden. Doch Alexandro merkte schnell was ich vorhatte. Er legte seine Arme um meinen Körper und drückte mich ganz fest an sich.
Die Sonnenstrahlen brannten regelrecht auf meiner Haut. Ich fragte mich wann ich zu Asche würde.
Sachte strich er mir über den Rücken, murmelte dabei liebevolle Worte in mein Ohr. “Es wird dir bald wieder besser gehen.”
Bei den Schmerzen die ich hatte, bezweifelte ich das es mir bald besser gehen würde.
Wie würde Alexandro reagieren wenn er davon erfuhr, wenn er erfahren würde das ich ein Kind der Nacht, ein Vampir war. Ich hatte ihn bitter entäucht. Ich wusste genau das er es nicht wollte, das ich mit Seron mitging, aber dennoch hatte ich es getan. Ich spürte heiße Tränen auf meinen Wangen als ich daran dachte. Ich schloss meine Augen, während sich meine Finger an sein Hemd klammerten. Alexandro schien zu spüren das mich etwas bedrückte, sachte hob er mich auf seine Arme und trug mich zu meinem Bett. Sachte setzte er mich ab, bevor er sich neben mich setzte. Ehe ich mich versah fand ich mich erneut in seinen Armen wieder. Ich nahm wahr wie der fürchterliche Schmerz abklang, jetzt wo ich in meinem dunklen Zimmer befand. Dieses mal begann er sanft meinen Arm zu streicheln. Erneut bahnten sich Tränen einen Weg über meine Wangen. Ich hatte das Gefühl unter der Last meines schlechten Gewissens zu zerbrechen.
“Was ist los mit dir?”, hörte ich Alexandro fragen. Er musste die Wahrheit erfahren, so viel stand fest. Aber wie sollte ich es ihm sagen? Wie sollte ich ihm begreiflich machen was ich getan hatte? Wie sollte ich ihm erklären was ich war?

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Beitrag  Gast Mi 29 Okt 2008, 23:23

“du hast mich enttäuscht”

Alexandro bemerkte mein zögerliches Schweigen was ihn dazu brachte mir einen sanften Kuss auf die Wange zu hauchen. Ich spürte heiße Tränen die über meine Wangen rollten. Ein leises Schluchzen entwich meinen Lippen, woraufhin Alexandro mich fester an seinen Körper drückte. Meine Augen hielt ich geschlossen während ich meinen Kopf auf seine Brust legte, den Blick nach unten gerichtet. Ich musste leicht gezittert haben, denn Alexandro strich mir sanft über den Rücken.
“Was bekümmert dich, Liebes. Was lastet auf dir?”,
hörte ich seine sanfte Stimme fragen.
Verzweiflung breitete sich in mir aus. Wie um alles in der Welt sollte ich Alexandro erzählen was mich belastete? Wie würde er reagieren, wenn er erfuhr das ich ihn hinterhältig verraten hatte. Hatte er mich nicht oft genug gewarnt, hatte ich ihm nicht versprechen müssen mich niemals einem anderen Mann zu nähern. Doch ich hatte genau das getan. Ich hatte ihn verletzt, sein Vertrauen das er in mich hatte bitter enttäuscht.
Hilflos legte ich meine Arme um ihn, meine Finger krallten sich in seine Jacke und verkrampften dort.
“So habe ich dich ja noch nie erlebt, meine Liebe. Was fehlt dir?”
Seine Stimme klang jetzt besorgt. Ich atmete seufzend ein, ich musste ihm die Wahrheit sagen. So lies ich von Alexandro ab und faltete die Hände in meine Schoß. Meinen Blick wandte ich von Alexandro ab, was mir schwer fiel da er seine Hand auf meine Schulter legte.
“Alexandro…”, murmelte ich zögerlich, “Ich muss dir etwas sagen.”
Meine Stimme brach weg, ich hatte das Gefühl das es meine Kehle zuschnürte.
“Was immer es auch ist, du kannst es mir sagen.”, hörte ich seine sanfte Stimme sagen. Seine Worte trieben mir Tränen in die Augen. Ich zwang mich zur Ruhe und setzte zu einer Erklärung an.
“Alexandro, es…, es geht um ihn. Um Seron.”, sorgsam prüfte ich seinen Blick. Seine Augen hatten sich zu kleinen schlitzen verengt, als ich Serons Namen aussprach.
“Er, er hat mich ge… geküsst.”, ich hielt inne. Hätte ich “gebissen” sagen sollen? Ich wusste es nicht. Doch weitere Gedankengänge blieben mir erspart, den Alexandro sprang auf.
“Er hat was?! Sag mir das das nicht wahr ist. Sag es mir!”
Er kochte vor Zorn, ich hatte die Grenze überschritten. Ich konnte nur stumm nicken, jedes Wort wäre mir in der Kehle stecken geblieben.
“Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst dich von ihm fernhalten! Wie konntest du nur so etwas tun? Wie konntest du mir das nur antun?”
Wieder wurde ich von Weinkrämpfen geschüttelt. Ich presste meine Hände gegen mein Gesicht.
Alexandro hatte sich erhoben und lief unruhig im Zimmer umher. Mir würdigte er keines weiteren Blickes. Als er, nach einer halben Ewigkeit, wieder zu mir sprach, war seine Stimme kalt.
“Du hast mich bitter enttäuscht, Jennifer. Ich dachte ich könne dir vertrauen, doch da habe ich mich wohl in dir getäuscht. Leb Wohl.”
Ich hörte Alexandro zur Tür schreiten, was mich dazu veranlasste ebenfalls aufzustehen und ihm zu folgen. Ich nahm seine Hand und drückte sie. Doch Alexandro entwand sich meinem Griff und schüttelte den Kopf.
“Es tut mir leid aber du hast mich enttäuscht. Lass mich gehen.”
Stumm lies sich meine hand sinken und er öffnete die Tür und trat wortlos hindurch. Ich verschloss daraufhin die Tür, nur um auf der selben Stelle weinend zusammen zu brechen.
Lange lag ich so da, von Weinkrämpfen gepeinigt.
Mitten in der Nacht wurde mein Fenster geöffnet und Seron kam herein. Er stieß ein erschrockenes Keuchen aus, als er mich dort liegen sah. Zwei starke Hände drehten mich auf den Rücken und Seron prüfte ob ich noch lebte. In diesem Moment durchströmte mich ein unglaublicher Hass. Wie konnte er es wagen mich anzufassen? Ich schlug meine Augen auf und setzte mich auf. Serons Arme schlangen sich um meinen Körper, welche ich wütend von mir stieß. Ich sprang auf.
“Wie kannst du es wagen! Nach alldem was du mir angetan hast? Wie kannst du es wagen mich auch nur anzufassen!”, schrie ich ihn an.
Seron trat auf mich zu, er murmelte mir ein paar Worte zu, die mich anscheinend beruhigen sollten.
“Schweig! Ich will nichts mehr hören.”
Seron las nur den Schmerz in meinen Augen, doch was es damit auf sich hatte, das vermochte er leider nicht heraus zu finden. Er streckte eine Hand aus um meine Wange zu berühren. Doch das war zu viel. Meine rechte hand schnellte hervor, und ich verpasste Seron eine Ohrfeige. Mit vor Schreck geweiteten Augen starrte er mich an.
“Wag es ja nicht, mir noch einmal so nahe zu kommen!”,
Mit diesen Worten stieß ich Seron von mir und stürmte zum Fenster und sprang. Der Fall dauerte nicht lange, doch es war nicht wie erwartet. Meine beiden Beine fanden auf dem belaubten Boden halt. Ich nahm wahr wie ich zitterte. Doch plötzlich fiel mir wieder etwas ein. Ich war ein Kind der Nacht, ein Vampir. Ich war unsterblich, nichts konnte mich verletzen.
Also rannte ich, immer tiefer in den nahe gelegenen Wald hinein. Unter meinen Füßen hörte ich Äste zerbrechen, es kümmerte mich nicht.
Doch plötzlich geschah es. Ein gewaltiger Durst brannte in meine Kehle. Ich dachte ich musste wahnsinnig werden. Ich hielt inne, versuchte mich zu beruhigen. Es gelang mir auch, ich atmete tief ein, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Ich drehte mich herum und plötzlich schlug ich meine Fangzähne in seinen Hals.

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