Meine Harry Potter Oneshots: "Heiße Milch und Kekse - Nachts um halb 2" und "...Wenn du lachst!
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Meine Harry Potter Oneshots: "Heiße Milch und Kekse - Nachts um halb 2" und "...Wenn du lachst!
Viel Spaß mit meinem Harry Potter Oneshot "Heiße Milch und Kekse - Nachts um halb 2"
Man soll es nicht glauben, aber die Idee ist mir ohne Schnee, ohne Milch und ohne Kekse, dafür aber beim Fernsehen gekommen.
Schnappt euch eine Tasse und Gebäck und dann viel Spaß bei diesem Oneshot mit und über Remus und Tonks, im Grimmauldplatz 12, der mittlerweile meine Lieblingslocation geworden ist. Höchstwahrscheinlich werde ich noch weitere Harry Potter Fanfiktions einstellen, da dies bei weitem nicht meine einzige ist
Ich hoffe, der OS gefällt euch und ich verrate euch hier gleich schonmal ein kleines Geheimnis: ich bin unheimlich kommis-süchtig, deshalb hinterlasst mir doch einfach HIER einen kleinen Leseeindruck
~*~*~*~
Inhaltsangabe:
Schnee fällt und bedeckt ganz London mit einer feinen, weißen Schicht.
Gibt es schönere Nächte, als die, in der der erste Schnee fällt, man wie Tonks am Fenster sitzt und sich an all der Pracht erfreut?
Vielleicht, aber es geht nichts über Heiße Milch und Kekse, nachts um halb 2, denn das ist das Schönste...
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Inhaltsangabe:
Schnee fällt und bedeckt ganz London mit einer feinen, weißen Schicht.
Gibt es schönere Nächte, als die, in der der erste Schnee fällt, man wie Tonks am Fenster sitzt und sich an all der Pracht erfreut?
Vielleicht, aber es geht nichts über Heiße Milch und Kekse, nachts um halb 2, denn das ist das Schönste...
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Die Straßen und der gesamte Platz waren ebenso menschenleer wie der Park, der still und einsam da lag unter einer feinen Schicht weißen Pulvers. Fast unberührt bedeckte er Wiesen und Vorgärten und nur wenige Spuren zeugten davon, dass es auch zu dieser späten Stunde noch Leben gab hier in diesem Teil von London. Der Regen, der hier so häufig war wie die typischen Tauben am Trafalgar Square, hatte sich der herrschenden Kälte angepasst und fiel in dieser Nacht leise und sanft zu Boden – Das erste Mal in diesem Winter.
Zu viele Menschen würden ihn in der Frühe verfluchen und in den noch fernen Morgenstunden ihre Autos davon befreien oder zu Fuß durch ihn stapfen, mit ihren zahllosen Abdrücken die Unberührtheit zerstörend.
Der gleiche Busfahrer, der ihm Sommer über die stehende Hitze und im Herbst über den andauernden Regen schimpfte, würde sich nun jeden Morgen über den Schnee beschweren, der ihm die Scheibe bedeckte und mit einem Blick auf die nassen Schuhe der Einsteigenden ein Gespräch mit jedem anfangen, der auf ihn den Eindruck machte, als hasse er den Winter ebenso oder einfach nur das Pech hatte sich hinter ihn gesetzt zu haben.
Doch zum Glück waren nicht alle Menschen so und es gab genügend Kinder und im Geiste Junggebliebene, die einen Freudenschrei ausstoßen würden, wenn sie am Morgen aus dem Fenster blicken und die weiße Pracht sehen würden. Man konnte sie schon förmlich vor sich sehen, wie sie dick eingepackt in ihren Winterstiefeln, dem warmen, von ihrer Großmutter gestrickten Schal und der dicken Mütze, die ihnen fast die Augen verdeckte, hinausstürmten, um mit ihren immer nasser werdenden Handschuhen zahllose Schneebälle zu formen und Schneemänner zu bauen, die bald Gärten und Plätze bevölkern würden wie stumme Wächter der winterlichen Pracht.
Ein Glück, dass sie bald Ferien hatten, dachte die junge Frau, die in ihre dicke Bettdecke gehüllt auf dem Fensterbrett saß und hinausblickte in das wunderliche Meer von weißen Flocken, die sanft zu Boden fielen. Bei diesem Anblick fand sie es gar nicht mehr schlimm nicht schlafen zu können und genoss lieber den Ausblick auf diese Unberührtheit dort draußen. Jetzt, mitten in der Nacht um kurz nach eins, spürte man die besinnliche Atmosphäre beinahe körperlich, die davon zeugte, dass Weihnachten nicht mehr fern war, aber zugleich noch so fein und zerbrechlich wirkte, dass die Hektik des Alltags sie zerstören würde.
Sich dessen bewusste werdend schlug Tonks die Bettdecke zurück und ließ sich von der Fensterbank gleiten. Aufgeregt wie ein kleines Kind, das schon Stunden vor der Bescherung durchs Schlüsselloch lugte, um vielleicht einen Blick auf Santa Claus werfen zu können, tapste sie ohne Socken oder Pantoffeln zu ihrer Zimmertür. Nachdem sie nur noch schnell in den Morgenmantel geschlüpft war, der an einem Haken an der Tür hing, schlich sie leise durchs staubige Treppenhaus, vorbei an den grässlichen Hauselfenköpfen, und öffnete vorsichtig die Tür um niemanden im Haus zu wecken.
Sie blickte hinaus in die Nacht und auf die perfekte Schneedecke, die auch die Stufen vor ihren Füßen bedeckte und fast bis an die Tür reichte, so als würde sie im nächsten Moment klopfen und darauf warten, eingelassen zu werden. Tonks kicherte bei dieser Vorstellung und war sich sicher, dass sie es ihr nicht verwehren würde.
Langsam trat sie aus der Tür hinaus und machte ein paar kleine Schritte, bis sie sich mit ihren Zehen in den Schnee graben konnte. Herrlich weich war das und die kleinen Kristalle kitzelten an ihren Füßen. Ganz versunken stand sie da, während ihre Zehen mit dem weißen Pulver spielten, das zwar kalt, aber angenehm war. Ein merkwürdiger Mensch, befand das Eichhörnchen, das nur ein paar Schritte entfernt von ihr seine hektischen Sprünge unterbrach und sie musterte.
„Na du kleines Ding?“, begrüßte Tonks es und grinste. „Hast du deine Nüsse versteckt und findest sie da drunter nicht wieder, was?! Ist aber eh Zeit für den Winterschlaf.“, plauderte sie mit dem Nager, der noch kurz innehielt und dann davonsprang, wobei er kleine Spuren hinterließ.
Langsam fröstelnd schloss sie die Tür, wobei sie sich einen Finger einklemmte und entschloss sich aufgrund ihrer Schlaflosigkeit zwar nicht fürs Bett, aber für ein heißes Getränk und einen kleinen Aufenthalt in der vom immer noch glühenden Kamin warmen Küche. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass die Tür wieder ausreichend gesichert war, tapperte sie durch den Flur und die paar Stufen hinunter zur Küche.
Noch bevor sie in die Küche getreten war, nahm sie schon den Geruch war, der sie auf unerklärliche Weise an ihre Kindheit erinnerte und zugleich den Eindruck von Geborgenheit und lauschiger Wärme vermittelte. Sie blickte sich im Raum um und ihr erster Blick galt dem Ofen, in dem ein kleines Feuer brannte und den Topf und dessen Inhalt, der diesen herrlichen Duft verbreitete, erwärmte.
Bevor sie sich noch weiter umsehen konnte um die Person zu entdecken, die diese köstlich riechende Sache aufgesetzt hatte, hörte sie seine Stimme aus Richtung des großen Tisches: „Ah, noch ein Nachtschwärmer. Habe ich dich geweckt?“ Remus Stimme klang leicht amüsiert und merkwürdigerweise nachts viel sanfter und weniger rau. Sie drehte sich zu ihm um und wollte sich an der Wand anlehnen, erwischte jedoch den Durchgang und konnte sich gerade noch mit einem beherzten Griff an die Steinwand davor bewahren, sich auf den Hosenboden zu setzten. Ihre Tollpatschigkeit verfluchend entschied sie sich anders und setzte sich ihm gegenüber auf einen Stuhl. „Nein, nein, du warst mucksmäuschenstill. Ich konnte nur nicht schlafen.“
Ihm ging es anscheinend ähnlich, da er verständnisvoll nickte, sodass sein Kinn, das mit einigen Bartstoppeln aufwarten konnte, den Kragen seines ausgewaschenen Pyjamas berührte. „Stress im Büro? Triezt Kingsley euch wieder?“
„Nicht mehr als sonst“, grinste sie leicht gequält. „Ich glaube Mad-Eye hat dafür gesorgt, dass er bei mir mehr als einmal ein Auge zudrückt“, beschwerte sie sich etwas darüber, bevorzugt behandelt zu werden, obwohl sie wusste, dass Alastor es nur gut meinte. Er mochte sie nun mal.
Remus lachte: „Sieht ihm ähnlich…Möchtest du auch eine heiße Milch?“, fragte er und deutete mit dem Kopf in Richtung Topf. „Ja, das wäre super“, antwortete Tonks und zog eine der Decken von der Bank, um sich die Füße zu trocknen, während er zum Ofen ging und mit zwei dampfenden Tassen zurückkam. Mit einem fragenden Blick auf ihre nassen Füße, die sie gerade mit leicht angewinkelten Beinen auf dem Stuhl neben sich warm rieb, schob er ihr die größere Tasse hinüber.
„Ach ich war gerade kurz draußen.“, sagte sie nur. [i9„So??“[/i], fragte er mit besorgtem Unterton in der Stimme. Sie sah kurz an ihrem Morgenmantel und dem Schlafanzug herunter, bevor sie antwortete: „Du meinst irgendeinem Spanner könnte der Anblick meiner nackten Füße gefallen haben?!“
Bei jedem anderen wäre dieses Grinsen wohl anzüglich gewesen, aber bei Remus wirkte es einfach nur fröhlich. „Ich hatte eher daran gedacht, dass du dich erkälten könntest, aber deine Annahme ist auch zu bedenken. Du bist immerhin eine attraktive junge Frau mit -“, er blickte kurz scheinbar fachmännisch auf ihre Zehen „furchtbar aufreizenden nackten Füßen.“ Sie prustete vor Lachen so heftig in ihre Milch, dass die Spritzer ihr bis an den Haaransatz flogen, woraufhin auch Remus lachen musste. Kichernd stellte sie dich Tasse ab und wischte sich mit dem Ärmel durchs Gesicht. „Und du hast einen Milchbart, Remus John Lupin!“, gluckste sie zufrieden. Nun putze er sich mit dem Handrücken über seine Oberlippe.
„Da fällt mir was ein!!“, rief sie plötzlich und sprang auf. Geschickt fing sie den fallenden Stuhl auf und schlitterte auf flinken Füßen Richtung Küchenregal. „Ah, da haben wir sie ja!“, sagte sie erleichtert und zog stolz aus der hintersten Ecke eine dunkelgrüne Blechdose. Ihr Inhalt rappelte verheißungsvoll als Tonks sie breit grinsend auf den Tisch stellte: „Kekse…Zur Sicherheit versteckt. Du kennst ja Sirius.“, flüsterte sie verschwörerisch und knabberte an ihrem Keks.
Ja, Remus kannte Sirius und seine Vorliebe für jegliches Backwerk. Er nickte Tonks anerkennend zu, wie sie da furchtbar niedlich im Morgenmantel und verwuschelten Haaren mit angezogenen Knien ihm gegenübersaß und am Keks knabberte wie ein borbonrosanes Eichhörnchen. Er konnte sich keinen Ort vorstellen, an dem er jetzt lieber wäre, während er dachte, dass Tonks´ und seine Tage so voll waren, doch die Nächte ihnen gehörten.
Heiße Milch und Kekse, nachts um halb Zwei. Und dieses warme, friedliches Gefühl hier mit ihr zu sitzen während draußen der erste Schnee fiel…
~*~*~*~
Remus wußte nicht, worüber sie alles geredet hatten. Viele kleine und unwichtige Dinge über seinen Alltag oder ihre Arbeit waren es gewesen, jedes einzelne davon so kostbar in seiner Nichtigkeit, aber auch über essentielle und tiefgründige Probleme.
Er musste sich eingestehen, dass er seit seiner Rumtreiberzeit nie mehr mit einem Menschen so offen über sein haariges“ Problem geredet hatte wie er es gerade immer noch tat, obwohl sie wohl seit geraumer Zeit nichts von dem mehr aufnahm. Es sprudelte förmlich aus ihm herraus und er merkte, wie jeder herrausgekommene Satz und jede der ausgewürgten Ängste sein herz erleichterte, sodass er es ihr erzählte trotz ihrer offensichtlich mangelnden Aufmerksamkeit.
Immer wieder nickte sie kurz ein und mehr als einmal hielt Remus in seinem Monolog inne, der mittlerweile so vertraut war, dass er ihr erzählte, wie er zu dem wurde, was er war, um zu beobachten wie ihre Augenlider so schwer wurden wie die größten von Hagrids Riesenkürbissen und langsam zufielen. Hin und wieder kippte ihr der Kopf mit dem wirren Haarschopf auf die noch immer angewinkelten Knie, bevor sie heftig blinzelte oder sich mit den Händen die müden Augen rieb um aus reiner Höflichkeit seinen Worten zu lauschen.
Oder es war wirkliches Interesse oder einfach nur ihre Sturheit und Trotzigkeit, die einfach nicht eingestehen wollte, dass sie entgegen aller Behauptungen nun doch schlafen konnte. Er hoffte, dass seinetwegen wach bleiben wollte und lächelte dennoch, als die sanften braunen Augen erneut zufielen und ihr Kopf diesmal lange auf ihren Knien verharrte.
Mit einem amüsierten und liebevollen Blick auf ihre zusammengesunkene, friedliche Gestalt räumte er die Tassen weg und versteckte den Rest ihrer herrlichen Kekse wieder im Schrank. Dann ging er zu ihr und überlegte gar nicht erst, ob er sie wecken sollte, sonder hob sie sanft aus dem Stuhl. Er musste eingestehen, dass sie schwerer war, als er gedacht hatte und dachte zugleich mit dem Anflug eines Grinsens an ihre Reaktion, sollte er ihr das jemals sagen.
Doch der Weg bis zu ihrem Zimmer war nicht weit, sodass er nicht in Verlegenheit kam, ihren angenehm warmen Körper vorher abzusetzen und so trug er sie in seinen Armen die Treppe hinauf, während ihr Kopf mit den immer noch borbonrosanen Haaren an seiner Brust lehnte.
Behutsam legte er sie in ihr Bett und nahm die Bettdecke von der Fensterbank, mit der er sie sorgfältig zudeckte.
Er zog sich den Sessel heran, der in der Nähe stand und beschloß, diese Nacht genau hier zu verbringen. Es sich im Sitzen bequem machend war Remus völlig zufrieden und genoß den Moment und das Bewusstsein, dass die friedlich schlafende Tonks der letzte Anblick sein würde, bevor er in den Schlaf sank.
Remus zuckte zusammen, als die Treppe laut knarzte und hatte beinahe den Zauberstab gezückt, doch der ins Zimmer spähende Lockenkopf machte es völlig überflüssig und erklärte das Geräusch. „Ach, du bist´s Moony. Und ich dachte mir, warum die Tür aufsteht.“, sagte Sirius, sein bester Freund, der in Boxershorts, Hausschuhen und Morgenmantel im Türrahmen stand. „Was wird das eigentlich hier?“, grinste er mit einem Blick auf Tonks, bevor er ihn herrauswinkte. „Wo du einmal wach bist, kannst du mir ja bei einem warmen Getränk Gesellschaft leisten. Ich weiß, wo Tonks ihre Kekse versteckt...!“, zwinkerte er, als er die Tür hinter seinem Freund schloß.
Remus seufzte leise. Er würde diese nacht nicht zum Schlafen kommen, selbst wenn er wollte...
~*~ Ende ~*~
PersonalTonks- Rezensentin
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Re: Meine Harry Potter Oneshots: "Heiße Milch und Kekse - Nachts um halb 2" und "...Wenn du lachst!
Weiterhin wünsche ich euch viel Lesefreude bei meinem zweiten R/T-Oneshot
"...Wenn du lachst"
"...Wenn du lachst"
In gewisser Weise ist dieser nächste Oneshot zu meinem Lieblingspairing der logische Nachfolger von "Heiße Milch und Kekse", wobei er früher entstanden ist^^ In den Sinn kam er mir ganz spontan bei Regenwetter und einem sehr bewegenden Song von Unheilig, der den gleichen Titel trägt.
Hinterlasst mir doch einfach HIER einen kleinen Leseeindruck
~*~*~*~
Inhaltsangabe:
London im strömenden Regen:
Remus Lupin ist nach zweiwöchigem Aufenthalt als Spion unter den Werwölfen wieder zu Gast im Hauptquartier. Obwohl er genug mit seinen eigenen Problemen zu tun hat, übernimmt er pflichtbewusst die Wache, für die er mit Tonks eingeteilt ist.
Doch der Londoner Regen wäscht nicht nur den Alltagsstaub von den Straßen und den Menschen, sondern bewirkt zuweilen, dass versteckte Gefühle endlich ans Licht kommen...
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Inhaltsangabe:
London im strömenden Regen:
Remus Lupin ist nach zweiwöchigem Aufenthalt als Spion unter den Werwölfen wieder zu Gast im Hauptquartier. Obwohl er genug mit seinen eigenen Problemen zu tun hat, übernimmt er pflichtbewusst die Wache, für die er mit Tonks eingeteilt ist.
Doch der Londoner Regen wäscht nicht nur den Alltagsstaub von den Straßen und den Menschen, sondern bewirkt zuweilen, dass versteckte Gefühle endlich ans Licht kommen...
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Der Regen, der unaufhörlich gegen das von Küchendämpfen, Pfeifenqualm und vor allem vom Alter trüb gewordene Fenster prasselte, schien das einzige Geräusch in der Küche zu sein. So wie es stetig neue Tropfen an die Scheibe drückte, die sich dort zu kleinen Bächen zusammenfanden und hinabliefen, mochte man am liebsten keinen Fuß mehr vor die Tür setzten, sondern sich stattdessen mit einem warmen Earl Grey oder vielleicht doch lieber einem Pharisäer und einer kuscheligen Decke in dem einladenden Sessel ans heimelig brennende Feuer setzen.
Doch all das blieb dem überarbeitet und heruntergekommenen Mann auf der harten Sitzbank in der anderen Ecke des Raumes verwehrt. Die dunklen Ringe unter seinen Augen zeugten von unzähligen Nächten (oder sollte man nicht eher Tagen sagen) in denen er keinen Schlaf gefunden hatte und die Falten auf seiner Stirn machten klar, dass dieser Mann weder den prasselnden Regen draußen, noch das wärmende Feuer hier drinnen wirklich bemerkte. Zu sehr war er vertieft in seine Gedanken und Sorgen, die ihn sogar dann verfolgten, wenn er nicht unter denen war oder sein musste, die in ihm das sahen, was er zu unterdrücken versuchte. Je länger die Ausführung des Auftrages dauerte, umso mehr fürchtete er, sich womöglich eines Tages doch zu verlieren…zu verlieren an diese Kreatur, die scheinbar immer präsent war in seinem Unterbewusstsein und die er nicht ignorieren konnte.
Seit jener verhängnisvollen Nacht war sein Leben nie mehr so gewesen wie zuvor…er hatte sich zu sehr verändert, fürchtete er.
Remus Lupin seufzte und fuhr sich mit den Händen durch die schon vereinzelt grau werdende Haare. Diese Aufgabe war eine der schwierigsten seines Lebens, da er das vortäuschen musste, was er nie werden wollte. Aber es war seine Krux und er alleine konnte eine solche Rolle übernehmen. Selbst wenn es ihm nicht gut tat, er konnte damit anderen helfen - Er musste es tun!
Zum ersten Mal an diesem einsamen Abend sah er auf und blickte durch das Fenster hinaus in den Regen. Er konnte nicht anders als zu denken, wie gut dieses Wetter zu seiner Stimmung passte. Es war nur zu bezeichnend, dass er das nahe Kaminfeuer nicht beachtete und stattdessen auf der hohen Holzbank mit Blick auf den Londoner Regen, der das Fenster in ein Meer aus Tropfen und Wasserläufen verwandelte, aus seinen Gedanken auftauchte wie ein Schiffsbrüchiger aus dunkler See.
Er hatte für diesen Abend noch eine Pflicht zu erfüllen, die er nicht vernachlässigen durfte. Und was war eine kurze Nachtwache vor einem Gebäude schon gegen das Programm der vergangenen Nächte?!
Der einzige Punkt, der ihn daran störte war nicht der Regen, der ihm in den Nacken laufen und innerhalb weniger Minuten seine Kleidung durchnässen würde, sondern die Tatsache, dass er das friedlich oben schlafende Mädchen würde wecken müssen. Nach dem Angriff auf Arthur bestand Dumbledore darauf, dass keiner von ihnen alleine eine Wache übernahm. Da Sirius das Haus (auch zu Remus Bedauern) nicht verlassen durfte, Snape eine andere „Aufgabe“ zu erfüllen hatte, worüber Remus wiederum sehr froh war und Kingsley einfach zu beschäftigt war blieb dem einsamen Besucher in der Küche nach Alastors Abspringen nur sie übrig und es tat ihm jetzt schon Leid Sirius kleine Großcousine nach ihrem harten Arbeitstag aus ihrem wohlverdienten Schlaf zu reißen.
Die knarzenden Stufen hinaufgehend dachte er darüber nach, dass der Gedanke an all seine Freunde einer der wenigen Haltepunkte zu seinem eigentlichen Leben für ihn war, wenn er unter denen war, die als „seinesgleichen“ bezeichnet wurden.
Trotz all dieser Grübelei stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht, als er die Tür zu Tonks Zimmer nach kurzem Klopfen öffnete. Das gelblich warme Licht der Straßenlaterne, dass durch das Fenster und den Regen hindurchschien beleuchtete einen wirren bobonrosa-farbenen Haarschopf, der sich halb in das große Kissen verkrochen hatte. Am Ende des Bettes konnte er einen zarten Fuß erkennen, der mitsamt eines Stückes des blauen Flanellschlafanzug unter den Federbetten hervorlugte.
Remus erinnerte sich ganz plötzlich daran, wie sie einmal angemerkt hatte, dass sie sich von Molly Socken stricken lassen wolle, da sie morgens aus unerklärlichen Gründen immer kalte Füße habe. Aus unerklärlichen Gründen, dachte er schmunzelnd und trat ins Zimmer, dass sogar nach Tonks zu riechen schien, obwohl sie doch nur übergangsweise hier Quartier bezogen hatte. Bevor er den Gedanken vertrieb, versuchte er vergeblich den feinen Geruch mit etwas ihm bekannten zu vergleichen.
Sich zusammenreißend fand er seine Stimme wieder und versuchte sie mit einem „Tonks?! Aufwachen, es ist Zeit für die nächste Wache.“ zu wecken.
Wie erwartet misslang es gründlich und der Haarschopf grummelte nur etwas Unverständliches ins Kissen, bevor er weiter unter der Decke verschwand. Im Bewusstsein, dass diese Schlafmütze eine noch schwierigere Aufgabe sein würde, als einen Demiguise zu fangen, setzte sich Remus auf die Bettkante und stieß Tonks kurz an der Schulter an und sagte in seinem strengen Lehrertonfall: „Nymphadora, es ist schon spät; Wir müssen uns beeilen!“
„Aber es regnet, falls du es nicht bemerkt hast…“, kommentierte eine verschlafene Stimme aus den Tiefen des Kissens das anhaltende Prasseln am Fenster.
Er musste lachen und zog mit einem „Das wird die Todesser wohl kaum abhalten“ ihr Kissen weg. Ihr Haar bekam einige leicht rötliche Strähnen, als sie sich zu ihm herumdrehte und ihn noch halb im Schlaf anfunkelte. „Na gut, na gut, ich bin ja schon wach Mr. Pflichtbewusst. Gib mir fünf Minuten! … Und verschwinde von meinem Bett, ich habe quasi nichts an!!“ fügte sie nun anscheinend wach lautstark hinzu.
„Ein hübscher blauer Flannellschlafanzug ist im Übrigen nicht "quasi nichts"“ verbesserte er sie im Hinausgehen und zog schnell die Tür hinter sich zu, als sie ihm das große Kissen mit auf den Weg geben wollte.
Seufzend setzte Tonks sich auf und stieß sich bei der Suche nach ihren Socken den Kopf am Nachttisch. Nachdem sie ausgiebig geflucht hatte musste, sie zugeben, dass es durchaus wesentlich schlimmeres gab als von Remus geweckt zu werden (Sirius hatte da als furchtbar nerviger Frühaufsteher eine Vorliebe für Methoden in denen kaltes Wasser und ein Waschlappen involviert waren).
Sich noch Gehen den Pullover anziehend stolperte sie die Treppe herunter und verpasste in der Diele nur äußerst knapp den grauenvollen Trollfuß, der als Regenschirmständer diente. Nur ein weiterer Grund, warum sie diesen Teil ihrer Familie nie wirklich ins Herz geschlossen hatte. Als sie, ihren Mantel suchend, in die Küche kam erschrak sie ein wenig über Remus Erscheinung, der noch wesentlich ungesunder und geschwächter aussah als beim letzten Mal vor zwei Wochen.
Innerlich brodelnd ärgerte sie sich ein weiteres Mal, dass ihm so etwas zugemutet wurde… Manchmal hatte sie das Gefühl sie sei die einzige, die daran dachte, wie sehr ihn das emotional mitnahm und die sich Sorgen um ihn machte.
Bevor sie überlegen konnte, was sie tat ging Tonks auf ihn zu und legte ihm die Hand auf den Arm. „Du siehst alles andere als knackig aus, wenn ich das mal so sagen darf. Meinst du nicht, wir sollten heute Nacht einfach mal ein Auge zudrücken und es uns hier gemütlich machen?“]/i] Ein Blick aus seinen silbergrauen Augen, die im Gegensatz zu seinem übrigen Aussehen noch immer geheimnisvoll glänzten, erinnerte sie sofort daran, wie strunzdämlich dieser Vorschlag war und ihr schoss das Blut in den Kopf, als sie an ihren letzten Satz dachte.
Verdammt Tonks, reiß dich zusammen! dachte sie noch als ihr Mund schon wieder anfing zu reden, doch diesmal war es zum Glück nicht allzu kopfloses Gestammel als sie fragte: [i]„Sollen wir noch etwas Kaffee mitnehmen oder lieber gleich losgehen?“
Remus, der durchaus alles verstanden hatte, was sie gesagt hatte, schüttelte kaum merklich den Kopf: „Nein, ich denke, wir sollten wirklich los Tonks.“
Beide ihren eigenen Gedanken nachhängend, die trotz unterschiedlichster Probleme im Grunde um das Gleiche kreisten, wovon sie leider beide nichts wussten, verließen sie Grimmauldplatz 12 und disapperierten im anhaltenden Regen der erstaunlich lauen Nacht.
~*~
Der Mond, der in dieser Nacht selbstverständlich nicht voll war, schien zwischen den zahlreichen dunklen und drohenden Regenwolken hindurch, die sich am Himmel zu Geschwadern des Unheils anzusammeln schienen und davon zeugten, dass diese Nacht keine trockene Minute haben würde.
Die bleiche Sichel beschien eine menschenleere Sackgasse, in der die Mülltonnen der umliegenden Häuser und Geschäfte ein wahres Festessen für alle Nager boten, die nicht zu anspruchsvoll und vor allem mutig und flink genug waren. Denn dies war ein gefährliches Pflaster für jedes kleinere Tier, dass nur eine Sekunde lang unaufmerksam war, während es sich durch die schmackhaften Abfälle des nahe gelegenen Restaurants wühlte und sich womöglich an den Resten eines alten Hühnchen genüglich tat.
Denn zwei leuchtende Punkte, die das Licht des Mondes reflektierten, verfolgten aufmerksam jede Bewegung und ein grau-getiegerter Schwanz zuckte angespannt von einer Seite zur anderen, wenn die Herrin der Nebengassen ihre Beute entdeckt hatte. Dann würde es nur wenige Augenblicke dauern und die nächste Ratte würde den Preis für ihre Unachtsamkeit zahlen und das so schnell und unerwartet, dass sie noch nicht einmal mehr Zeit hätte, es zu realisieren.
Doch selbst die Ratten schien der anhaltende Regen zu stören und so streifte die Katze völlig umsonst umher, während das Wasser ihr durch das dichte Fell lief und sie aussehen ließ wie einen alten Wischmob, der mürrisch zum Ende der Gasse streunerte, sich umblickte und sich nach kurzem Innehalten neben eine umgestoßenen Mülltonne setzte.
Hätte sie nur einen Hauch der Vorahnung gehabt, die man Katzen nachsagt, hätte sie es sich höchstwahrscheinlich anders überlegt…
Als Remus und Tonks in der dreckigen Gasse apperierten hatte letztere kaum Zeit sich dazu zu beglückwünschen nicht im Abfallberg gelandet zu sein, bevor ein schrilles Miauen das Prasseln des Regens für einen Augenblick übertönte.
Tonks unterdrückte das Bedürfnis vor Schreck einen Schritt zur Seite zu springen, der sie dann doch noch in die Hinterlassenschaften der Mülltonne geführt hätte, sondern nahm ihren Fuß hoch und blickte hinab zur nun fauchenden Katze. Na herrlich, sie war direkt auf den Schwanz einer Straßenkatze apperiert.
Remus war beim Geschrei der Katze zusammengezuckt und hatte schon seinen Zauberstab gezückt. „Tonks!“, zischte er sie an und seine Augenbrauen zogen sich zornig zusammen.
„`Tschuldige“, raunzte sie gleichzeitig ihm und der Katze zu, nicht ohne zu bemerken wie gereizt und angespannt er war. Da ihre heutige Wache eigentlich reine Routine war und keine besondere Gefahr drohte, war sie sich sicher, dass sein letzter Aufenthalt bei den Werwölfen dieses Verhalten gefördert hatte. Sie mochte es nicht, wenn Remus sich in solcher Stimmung befand und scheinbar ständig an diese schlimmen Stunden dachte, die er in Form oder in Gesellschaft dieser Kreaturen verbrachte. Es tat ihr fast physisch weh ihn so leiden zu sehen, obwohl er es vor anderen zu verbergen versuchte… Sie kannte ihn zu gut, um es ihm abzukaufen.
„War keine Absicht“ fügte sie mit einem Lächeln in seine Richtung hinzu. Ihr positives Wesen brachte sie von ihrer Grübelei weg und vielleicht sollte es sich auch bei ihm als Hilfsmittel erweisen.
Remus schüttelte kurz den Kopf und hoffte, dass Tonks diese Aufgabe ernst nahm, auch wenn es nur um einige Stunden beobachten und bewachen ging. Er wollte nicht, dass sie möglicherweise in Gefahr geriet, weil sie die Situation unterschätzte.
In dieser Hinsicht ähnelte sie Sirius, bemerkte er ein weiteres Mal und musste über diese Familienbande doch ein wenig schmunzeln. „Was?“, fragte sie mit interessierter Miene und fragendem Blick. „Unwichtig“, entgegnete er knapp und erstickte so weitere Nachfragen.
Im Mondlicht den Mülltonnen ausweichend gingen sie zum Anfang der Gasse und traten auf die Hauptstraße, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand sie bemerkte. Es war zwar unwahrscheinlich, dass jemand die Gasse so lange beobachtet hatte, dass er sich wundern würde, warum auf einmal zwei Personen daraus auftauchten, obwohl sie nicht hineingegangen waren. Doch Remus wollte kein Risiko eingehen.
Er schlug seinen Kragen hoch, da im der starke Regen wie erwartet in den Nacken lief, sodass es ihn schüttelte. Tonks schien keine Probleme damit zu haben, obwohl ihre borbonrosanen Haare schon durchnässt waren und er vermutete, dass sie über die Lebensgeister-weckende Nässe froh war. Schließlich hatte er sie erst vor knapp 5 Minuten aus der behaglichen Wärme ihres Bettes und aus dem Schlaf gerissen,
Doch so wie sich ihre Stirn kurz in Falten legte, als sie mit dem Fuß in eine Pfütze trat, sah es so aus, als sei sie wieder vollkommen wach. Nicht tollpatschiger als sonst, dachte Remus, als sein Blick einem Regentropfen folgte, der von ihrer Stirn an der Nase vorbeilief und über ihre Lippe zum Kinn kam, wo er hinuntertropfte.
Sich zusammenreißend räusperte er sich kurz: „Tonks, meinst du nicht, du solltest dich vielleicht etwas… tarnen?“, riet er mit einem Blick auf ihre Haare an.
„Das ist nicht dein Ernst!? Ich sehe wahrscheinlich eher aus wie einer dieser Muggel als du und außerdem ist doch hier weit und breit niemand!“ rechtfertigte sie ihre Lieblingshaarfarbe und deutete bestätigend mit ihrem Arm die Straße lang, gerade in dem Moment, als sie am großem Fenster eines Chinarestaurant vorbeikamen, in dem die letzten Muggel ihr Abendessen beendeten.
Na klasse, es konnte ja nicht einfach mal so laufen, wie sie es haben wollte, dachte Tonks und deutete stattdessen auf einen Tisch nahe am Fenster. „Sieh mal Remus, die essen ja mit Stäben… Stell dir vor, das könnten beinahe Zauberstäbe sein, meinst du nicht? Ob man damit zaubern könnte?!“, fragte sie scherzhaft und lachte. Vielleicht konnte ihn das ja ablenken von ihrem Fehler und seinen Gedanken.
Remus schien mäßig belustigt: „Ich bezweifle, dass Essstäbchen genügend magisches Potential haben. Wie du weißt ist jeder Bestandteil eines Zauberstabes auf seine eigene Art mächtig und voller Magie und nur die besten Zauberstabmachern gelingt es all diese Teile so zusammenzuführen, dass sie ihre volle Kraft in den Händen desjenigen entfalten, für den sie bestimmt sind. Der Zauberstab -“ „sucht sich den Zauberer. Jaja, ich weiß. Manchmal klingst du wieder wie ein Lehrer.“, zog sie ihn auf und balancierte auf dem Bordstein, bis sie bemerkte, dass sie die dunkle Hausecke erreicht hatte, von der aus sie das gegenüberliegende Haus bewachen würden.
„Ich wäre es nur zu gerne noch, Tonks“, sagte er seufzend und lehnte sich an die Hauswand. Die Hände in die Taschen steckend blickte er zum Mond und schwieg.
Tonks hätte die anschließende Stunde Schweigen nicht gebraucht um zu merken, wie sehr sie ihn getroffen hatte. Sie unsensibles Ding musste natürlich wieder Salz in die Wunden streuen, die der Mond indirekt gerissen hatte. Um nicht noch mehr Fettnäpfchen zu erwischen lehnte sie sich einfach nur neben ihn an die Wand und versuchte, sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren.
Der Geruch seines Aftershave kitzelte sie in der Nase und sie meinte sogar seine Wärme zu spüren, was sie dazu veranlasste zu erkennen, dass sie die Wache in seiner Begleitung wesentlich angenehmer fand als alle bisherigen.
Je länger sie so dort standen, umso wohler fühlte sich Tonks und die Sorgen darüber, ob er noch verletzt war, waren verschwunden, da sie merkte, dass die Stille zwischen ihnen keine unangenehme war… Es fühlte sich einfach richtig an und plötzlich stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht, da sich ein Gefühl in ihr ausbreitete von dem ihr ganz warm wurde.
Mit einem Seitenblick zu Remus fiel ihr auf, dass die Nacht trotzt des Regens erstaunlich lau war und die Luft erfrischend rein. Im Regen zu stehen war alles andere als unangenehm und das Prasseln der Tropfen auf den Asphalt entwickelte eine ganz eigene Melodie in ihren Ohren. Sie genoss das Wasser auf ihrer Haut und atmete den Geruch dieser Nacht tief ein. Schon immer hatte sie die Dunkelheit gemocht, doch heute schien sie und die Nacht einen ganz besonderen Zauber zu haben. Hier und jetzt war sie richtig: Im milden Regen einer Nacht, in der alles möglich schien mit dem Mann an ihrer Seite, der sie glücklich machte.
All das spürte sie nun plötzlich und so klar wie nie und konnte es nicht länger für sich behalten. Ihr ging es geradezu idiotisch gut und alles um sie herum veranlasste sie zu einem seufzenden „Diese Nacht ist herrlich.“
Remus, der sich bei der Betrachtung des Mondes so tief in seinen Gedanken verstrickt hatte, dass er kaum bemerkt hatte, was um ihn herum vor sich ging, musste ihr nun, da er all dies durch ihre Beobachtung auch wahrnahm, Recht geben: Diese Nacht war schön.
Und als sie neben ihm plötzlich anfing zu lachen und ein paar Schritte auf den Platz lief, dachte er nicht mehr an die düsteren Gedanken, die ihn eben noch gequält hatten, sondern nur daran, wie natürlich und echt ihr spontanes Lachen klang. Es war egal, aus welchen Gründen sie plötzlich anfing sich wie in einem unbekannten Tanz im Regen zu drehen und Remus Lupin, der sein Schicksal zuvor im Mond gesucht hatte, erblickte es nun in ihr, die seinen Blick einfing und festzuhalten schien.
Während sie sich so drehte flogen kleine Tropfen aus ihrem nassen Haar und fingen das Mondlicht auf wie kleine Kristalle, sodass es aussah als stände sie in einem Meer aus glänzenden Sternen, die herabfielen um sie zu erheben, damit sie dort oben ans Firmament gelange und heller strahlen solle als alle Sterne… Sie war wunderschön.
Mit einigen Schritten war er bei ihr und ein Blick zwischen braun und silbergrau beantwortete alle unausgesprochenen Fragen. Und als sich ihre Lippen berührten zählte für beide Menschen im Regen von London nur eine einzige Sache: Dieser Augenblick
~*~ Ende ~*~
PersonalTonks- Rezensentin
- Anzahl der Beiträge : 82
Alter : 36
Anmeldedatum : 23.10.10
Siriusly a Black Day or: Tatzes Demontage
Der Nachschub lässt auf sich warten, aber er kommt - wenn auch schon öfter älter, immer noch voller stumpfer Wortwitze (siehe Titel) und meinem verdrehten Humor ;)
So ein Crossover kommt dabei heraus, wenn die Vorstellungen einer Figur zu sehr mit einem bestimmten Schauspieler übereinstimmen...
Hinterlasst mir doch einfach HIER einen kleinen Leseeindruck
Der Tag hatte schon schlecht angefangen und hier in dieser Kneipe gelandet zu sein war nur die konsequente Folge. Wenn er sich die ganzen leeren Gläser auf der Theke vor ihm ansah wurde ihm klar, dass er versucht hatte die Probleme im Alkohol zu ertränken… Er hätte es wissen sollen: Die verdammten Dinger können schwimmen.
Sirius seufzte und schloss die Augen. Zum ersten Mal hatte er wirklich das Gefühl, als drehe sich die Welt um ihn – ihm wurde speiübel davon.
Der Tag, der für Sirius so wenig glorreich enden sollte, hatte es schon morgens auf ihn abgesehen und im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen, ihn im Bett zu verbringen. Was nicht so einfach war, wenn einem stattdessen am frühen Morgen ein Koloss von einem Kater „liebevoll“ (wie es Hermine so euphemistisch ausgedruckt hatte) ins Gesicht sprang, man dann verschlafen in der Eingangshalle auf den Schleimbeutel Snifelus traf und sich von ihm provozieren lassen musste. Sirius war sich sicher, dass sein Tag noch gut geworden wäre, wenn Remus ihn nicht davon abgehalten hätte der Fledermaus gehörig eine zu verpassen.
Beim Mittagessen legte er sich dann noch mit Molly an, als er den Zwillingen einen Spruch zeigen wollte und dabei leider etwas vom Porzellan in die Luft sprengte. Als ob es nicht eh seine Teller wären…
Über die restlichen Dinge, die ihn heute auf die Palme gebracht hatten wollte er gar nicht erst nachdenken, als er es endlich geschafft hatte sich in Hundegestalt aus dem Haus zu schleichen.
Dass ihn ein übereifriger Kontrolleur mit einem Fußtritt aus der U-Bahn gescheucht hatte, passte zu diesem Tag. Hoffentlich hatte er noch lange Spaß an der Bisswunde – Mistkerl.
Angepisst war danach nicht nur er, sondern auch der Treppenaufgang. Das sicherste Zeichen, dass hier jemand versucht hatte sich mit Sirius „Tatze“ Black anzulegen.
Nachdem er also den Weg auf 4 Pfoten zurückgelegt hatte und sein eigenes Fell nicht mehr riechen konnte (Kunststück! Wer hasst nicht den Geruch von nassem Hund?!) konnte er sich in einer Seitenstraße zurückverwandeln und endlich eine seiner Lieblingskneipen ansteuern.
Er wusste nicht mehr, warum er mit dem großen, mit seinen buschigen Kotletten wild aussehenden Kerl vor der Tür aneinander geraten war. Gut, vielleicht hatte er ihn etwas angerempelt, aber einen schlecht gelaunten Sirius Black raunzte man nicht ungestraft an. Er war geladen genug, um sich in seinem Stolz angegriffen zu fühlen und hatte große Lust dem vorlauten Kerl einen Höllenschreck einzujagen. Okay, der Kerl, der ihn gut und gerne um 1 Kopf überragte wirkte nicht, als sei er leicht einzuschüchtern, aber Sirius hatte auch nicht an eine Drohung im normalen Sinne gedacht.
Er grinste noch schnell hinterhältig, ehe er sich wieder verwandelte und herzhaft in den Oberschenkel des stämmigen Typen biss – vielleicht sollte er in einem ruhigen Moment mal darüber nachdenken, ob man als Animagi womöglich merkwürdige Fetische entwickelte…aber nicht jetzt. Er sah gerade noch, wie die Wunde unterhalb der zerrissenen Jeans blitzschnell wieder heilte, ehe Sirius mit ziemlicher Kraft am Nacken gepackt wurde und einige Klingen, die plötzlich aus dem Handrücken seines Gegners schnellten, an seiner Kehle spürte.
„Freundchen, da hast du dich mit dem Falschen angelegt, ist das klar?!“
Verdammt! Der Kerl ließ selbst dann nicht los, als Sirius sich zurückverwandelte. Nun wieder er selbst wollte er ihn noch böse anfunkeln, aber anscheinend konnte Sirius sich einen anerkennenden Blick nicht verkneifen – Krasser Kerl war das mit seiner eingebauten Messersammlung. Sirius Black, der das Wort Komplexe wahrscheinlich erst nachschlagen müsste, hatte plötzlich das Gefühl beweisen zu müssen, dass er der Bessere war. Egal wie.
Sein Gegenüber grinste da breit, fing herzhaft an zu lachen und ließ Sirius Nacken mit einem freundlichen Klapser los.
„Nette Show, Zottel. Das muss man dir lassen. Wärst du an `nen anderen als mich geraten, hätte es funktioniert! – Ich bin Logan.“, sagte der Kerl, der Sirius an einen Wolf erinnerte und hielt ihm seine Hand hin. Sirius schlug ein: „Du bist ein ganz schönes Tier, Logan. Sirius Black, nach deiner Einlage eben nicht mehr ganz so erfreut!“
Logan nickte allerdings schon Richtung Tür. „Du siehst aus, als könntest du `nen Drink vertragen, Black und `nem Whisky wäre ich auch nicht abgeneigt. Lass uns saufen!“
Da war sie: Die Herausforderung, die ein Black brauchte um sich selbst zu beweisen, dass er immer noch der Größte war. Noch nie war sein Selbstbewusstsein im Hinblick auf seine Animagi-Gestalt ins Wanken geraten. Aber Logan, dieser Bär von Mann brauchte sich noch nicht einmal zu verwandeln um ihn zu übertrumpfen. Scheiße! Also eröffnete Sirius den nächsten Kampfplatz, als sie sich an die Theke setzten: „Na, ich hoffe die große Schnauze hast du nicht nur beim prügeln!“ Sprach es und wählte die Waffen des Abends, indem er 2 Whisky bestellte.
„Bist`n Aufschneider, Black!“, grunzte Logan nur amüsiert und gab ihn einen leichten Stoß. Das würde ein lustiger Abend werden!
Na Klasse! Logan haute ihn mit diesen Muskeln fast schon bei einem freundschaftlichen Schulterklopfer aus dem Leben, obwohl Sirius noch nicht sicher war, ob er ihm nicht eher das Schulterblatt hatte brechen wollen.
Komischer Kerl- auf was hatte er sich da nur eingelassen? Aber ein Black kniff nicht – vor keiner noch so großen Herausforderung. Mit betont kampflustigem Blick griff er nach dem Whiskyglas und prostete seinem Gegner spöttisch zu. In Logans Augen blitzte es amüsiert, als beide ihr Glas in einem Zug leerten. Wenn sich jemand über die plötzliche Wärme wunderte, die dem Getränk folgte und wie eine geschmeidige Feuerechse die Kehle herunterlief, so ließ es sich keiner anmerken.
Sirius atmete kurz durch. Dem ersten würden noch etliche weitere Folgen, dessen war er sich ebenso sicher wie der Tatsache, dass er sich nicht unterkriegen lassen würde – Das verbot ihm sein Stolz. (Andere würden vielleicht sogar spöttisch sagen, dass er überhaupt keine Chancemehr hatte, die Kneipe zu verlassen, da sein Ego nicht mehr durch die Tür passe.)
Logan machte sich gar keine Gedanken über den Ausgang des Abends. Anstelle des Whiskys hätte er auch Mundwasser bestellen können. Er hatte lediglich Lust mit diesem vorlauten Kerl einen netten Männerabend zu verbringen – Mal sehen ob der das verkraften konnte.
Er zog seine Zigarre heraus und begann lässig zu rauchen. Sirius schaute ihn einigermaßen entgeistert an. „Ich dachte, wir trinken? Brauchst du schon ne Pause?!“, spottete er.
Logan zog noch nicht einmal seien Augenbraue hoch und entgegnete mit der Zigarre im Mundwinkel: „Beruhig dich. Du bekommst noch früh genug dein Fett weg. Der Abend ist noch lang, Kumpel!“
Das war er wirklich – und er wurde noch länger. Genauso wie die Reihe der leeren Gläser vor ihnen und Sirius´ Leitung.
Der Wirt war natürlich durchaus angetan und lies sich auch auf eine Gratisrunde für die beiden ein, wobei er „Wolverine“, wie er Logan nannte, zunickte, als wäre er nicht zum ersten Mal hier (und auch nicht, als ob er sonst nur Kamillentee trinke).
Sirius wunderte sich mittlerweile über gar nichts mehr. Dachte er bis zu diesem Zeitpunkt. Schon gar nicht über einen so passenden Spitznamen. Das war ein anderes Kaliber als Tatze…
Er sollte Moody mal fragen, ob er was mit dem Namen anfangen konnte. Denn Sirius kam sein Saufkumpane nicht wie ein Muggel vor, aber einen Zauberstab konnte er sich in Logans´ Hand auch nur in der Funktion eines Zahnstochers vorstellen. Vielleicht war er ja auch ein Werwolf. Sirius dachte an Moony und schüttelte den Kopf. Das konnte er sich nicht vorstellen.
Er griff nach dem nächsten Glas, als Logan einen Pfiff ausstieß: „Aber hallo?! Wer ist den der scharfe Feger? Die könnte von mir noch was ganz anderes als Whisky haben…“
Sirius leerte gerade ebendiesen als er sich nach der Attraktion umdrehen wollte – Ein schwerer Fehler.
Der Whisky nahm im hohen Bogen und in einer Fontäne, die einem Springbrunnen alle Ehre gemacht hätte, denselben Weg wieder hinaus, den er gekommen war und verkroch sich hinter der Theke* genau wie der Mann es am liebsten getan hätte, der an der Hand der schlanken, jungen Frau mit den bonbonrosafarbenen Haaren die Kneipe betrat.
Tonks, die Logans´ Blicke auf sich gezogen hatte in einer engen Jeans und einem T-Shirt ihrer Lieblingsband, bei dem die Aufschrift nicht vom verführerischen Dekollté ablenken konnte, war das ganze im Gegensatz zu Remus kein Stück unangenehm. „Hey Si!“, rief sie herüber und winkte ausgelassen, ehe sie den leicht rot angelaufenen Remus, der etwas nuschelte was wie „N´ Abend Tatze“ klang hinter sich her zu einem Tisch in der Ecke zog.
Sirius zwang sich, den offen stehenden Mund wieder zu schließen und anstatt zu den beiden zu starren stattdessen sich zurück Logan und seinem mehr als interessierten Blick zu wenden. Entweder er hatte Remus nicht bemerkt oder (was wahrscheinlicher war) er schien sich an ihm nicht zu stören.
Trotz seines Schocks musste Sirius eingreifen. Der Blick gefiel ihm nämlich gar nicht.
„Starr sie nicht so an!“, knurrte er. „Das ist meine Großcousine! Also vergiss es.“, stellte er die Sache klar. Logan warf noch einmal einen Blick zu Tonks und grinste seinen spontanen Trinkkumpanen an. „Nette Verwandtschaft hast du…“
„Wenn du wüsstest!“, seufzte derjenige, der sich in seinem Haus mit dem keifenden Porträt seiner Mutter und einer bösartigen Todessercousine herumschlagen musste.
Er leerte das nächste Glas, von dem er keine Ahnung mehr hatte, das wievielte es war. Egal – Logan schien es nicht zu stören, dass er für seien Sätze jetzt auch etwas länger brauchte.
Warum merkte der verdammte Dreckskerl eigentlich nichts?! Der musste eine Leber haben wie ein Pottwal. Er selber war mittlerweile auf einem Level, von dem er nicht gedacht hatte, dass er es nach seinen wilden Jugendzeiten noch einmal erreichen würde und als er dann noch bei einem suchenden Blick nach der Toilette bemerken musste, wie Tonks den lächelnden Moony küsste, musste selbst der sture und unbelehrbare Sirius „Tatze“ Black es einsehen:
Moony liebte seine Großcousine mit ihrer verrückten Art, sie fand doch tatsächlich Gefallen an seinem alten Schulfreund und dieser Kerl hier mit dem Schrankkreuz war ihm nicht nur körperlich überlegen, sondern hatte ihn doch im Ernst unter den Tisch getrunken!
Sirius Weltbild war nicht das einzige, was ins Wanken geriet, als er langsam rückwärts vom Barhocker fiel.
~~~
* Der Whisky, nicht Sirius
So ein Crossover kommt dabei heraus, wenn die Vorstellungen einer Figur zu sehr mit einem bestimmten Schauspieler übereinstimmen...
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Viel Freude beim Sirius Oneshot:
Siriusly a Black Day oder: Tatzes Demontage
Inhaltsangabe:
Es gibt einfach Tage, an denen nichts so läuft, wie man es gerne hätte und sich scheinbar die ganze Welt gegen einen verschworen hat. Sirius Black kannte solche Tage zur Genüge, aber er hatte sich eigentlich geschworen auch dann zu versuchen das Gute daran zu sehen. Und sei es nur der Gedanke, dass es nicht schlimmer werden konnte – Man kennt das ja.
Jeder, der den Namen Murphy schon einmal gehört hat, wird von Sirius´ schwarzem Tag nicht überrascht sein. Murphys Gesetz traf bei den Blacks gerade dann zu, wenn derjenige an einem Tag wie diesem, der hier erzählt werden soll, mit nichts schlimmeren mehr rechnet: Was schief gehen kann, geht schief!
Siriusly a Black Day oder: Tatzes Demontage
Inhaltsangabe:
Es gibt einfach Tage, an denen nichts so läuft, wie man es gerne hätte und sich scheinbar die ganze Welt gegen einen verschworen hat. Sirius Black kannte solche Tage zur Genüge, aber er hatte sich eigentlich geschworen auch dann zu versuchen das Gute daran zu sehen. Und sei es nur der Gedanke, dass es nicht schlimmer werden konnte – Man kennt das ja.
Jeder, der den Namen Murphy schon einmal gehört hat, wird von Sirius´ schwarzem Tag nicht überrascht sein. Murphys Gesetz traf bei den Blacks gerade dann zu, wenn derjenige an einem Tag wie diesem, der hier erzählt werden soll, mit nichts schlimmeren mehr rechnet: Was schief gehen kann, geht schief!
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Der Tag hatte schon schlecht angefangen und hier in dieser Kneipe gelandet zu sein war nur die konsequente Folge. Wenn er sich die ganzen leeren Gläser auf der Theke vor ihm ansah wurde ihm klar, dass er versucht hatte die Probleme im Alkohol zu ertränken… Er hätte es wissen sollen: Die verdammten Dinger können schwimmen.
Sirius seufzte und schloss die Augen. Zum ersten Mal hatte er wirklich das Gefühl, als drehe sich die Welt um ihn – ihm wurde speiübel davon.
Der Tag, der für Sirius so wenig glorreich enden sollte, hatte es schon morgens auf ihn abgesehen und im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen, ihn im Bett zu verbringen. Was nicht so einfach war, wenn einem stattdessen am frühen Morgen ein Koloss von einem Kater „liebevoll“ (wie es Hermine so euphemistisch ausgedruckt hatte) ins Gesicht sprang, man dann verschlafen in der Eingangshalle auf den Schleimbeutel Snifelus traf und sich von ihm provozieren lassen musste. Sirius war sich sicher, dass sein Tag noch gut geworden wäre, wenn Remus ihn nicht davon abgehalten hätte der Fledermaus gehörig eine zu verpassen.
Beim Mittagessen legte er sich dann noch mit Molly an, als er den Zwillingen einen Spruch zeigen wollte und dabei leider etwas vom Porzellan in die Luft sprengte. Als ob es nicht eh seine Teller wären…
Über die restlichen Dinge, die ihn heute auf die Palme gebracht hatten wollte er gar nicht erst nachdenken, als er es endlich geschafft hatte sich in Hundegestalt aus dem Haus zu schleichen.
Dass ihn ein übereifriger Kontrolleur mit einem Fußtritt aus der U-Bahn gescheucht hatte, passte zu diesem Tag. Hoffentlich hatte er noch lange Spaß an der Bisswunde – Mistkerl.
Angepisst war danach nicht nur er, sondern auch der Treppenaufgang. Das sicherste Zeichen, dass hier jemand versucht hatte sich mit Sirius „Tatze“ Black anzulegen.
Nachdem er also den Weg auf 4 Pfoten zurückgelegt hatte und sein eigenes Fell nicht mehr riechen konnte (Kunststück! Wer hasst nicht den Geruch von nassem Hund?!) konnte er sich in einer Seitenstraße zurückverwandeln und endlich eine seiner Lieblingskneipen ansteuern.
Er wusste nicht mehr, warum er mit dem großen, mit seinen buschigen Kotletten wild aussehenden Kerl vor der Tür aneinander geraten war. Gut, vielleicht hatte er ihn etwas angerempelt, aber einen schlecht gelaunten Sirius Black raunzte man nicht ungestraft an. Er war geladen genug, um sich in seinem Stolz angegriffen zu fühlen und hatte große Lust dem vorlauten Kerl einen Höllenschreck einzujagen. Okay, der Kerl, der ihn gut und gerne um 1 Kopf überragte wirkte nicht, als sei er leicht einzuschüchtern, aber Sirius hatte auch nicht an eine Drohung im normalen Sinne gedacht.
Er grinste noch schnell hinterhältig, ehe er sich wieder verwandelte und herzhaft in den Oberschenkel des stämmigen Typen biss – vielleicht sollte er in einem ruhigen Moment mal darüber nachdenken, ob man als Animagi womöglich merkwürdige Fetische entwickelte…aber nicht jetzt. Er sah gerade noch, wie die Wunde unterhalb der zerrissenen Jeans blitzschnell wieder heilte, ehe Sirius mit ziemlicher Kraft am Nacken gepackt wurde und einige Klingen, die plötzlich aus dem Handrücken seines Gegners schnellten, an seiner Kehle spürte.
„Freundchen, da hast du dich mit dem Falschen angelegt, ist das klar?!“
Verdammt! Der Kerl ließ selbst dann nicht los, als Sirius sich zurückverwandelte. Nun wieder er selbst wollte er ihn noch böse anfunkeln, aber anscheinend konnte Sirius sich einen anerkennenden Blick nicht verkneifen – Krasser Kerl war das mit seiner eingebauten Messersammlung. Sirius Black, der das Wort Komplexe wahrscheinlich erst nachschlagen müsste, hatte plötzlich das Gefühl beweisen zu müssen, dass er der Bessere war. Egal wie.
Sein Gegenüber grinste da breit, fing herzhaft an zu lachen und ließ Sirius Nacken mit einem freundlichen Klapser los.
„Nette Show, Zottel. Das muss man dir lassen. Wärst du an `nen anderen als mich geraten, hätte es funktioniert! – Ich bin Logan.“, sagte der Kerl, der Sirius an einen Wolf erinnerte und hielt ihm seine Hand hin. Sirius schlug ein: „Du bist ein ganz schönes Tier, Logan. Sirius Black, nach deiner Einlage eben nicht mehr ganz so erfreut!“
Logan nickte allerdings schon Richtung Tür. „Du siehst aus, als könntest du `nen Drink vertragen, Black und `nem Whisky wäre ich auch nicht abgeneigt. Lass uns saufen!“
Da war sie: Die Herausforderung, die ein Black brauchte um sich selbst zu beweisen, dass er immer noch der Größte war. Noch nie war sein Selbstbewusstsein im Hinblick auf seine Animagi-Gestalt ins Wanken geraten. Aber Logan, dieser Bär von Mann brauchte sich noch nicht einmal zu verwandeln um ihn zu übertrumpfen. Scheiße! Also eröffnete Sirius den nächsten Kampfplatz, als sie sich an die Theke setzten: „Na, ich hoffe die große Schnauze hast du nicht nur beim prügeln!“ Sprach es und wählte die Waffen des Abends, indem er 2 Whisky bestellte.
„Bist`n Aufschneider, Black!“, grunzte Logan nur amüsiert und gab ihn einen leichten Stoß. Das würde ein lustiger Abend werden!
Na Klasse! Logan haute ihn mit diesen Muskeln fast schon bei einem freundschaftlichen Schulterklopfer aus dem Leben, obwohl Sirius noch nicht sicher war, ob er ihm nicht eher das Schulterblatt hatte brechen wollen.
Komischer Kerl- auf was hatte er sich da nur eingelassen? Aber ein Black kniff nicht – vor keiner noch so großen Herausforderung. Mit betont kampflustigem Blick griff er nach dem Whiskyglas und prostete seinem Gegner spöttisch zu. In Logans Augen blitzte es amüsiert, als beide ihr Glas in einem Zug leerten. Wenn sich jemand über die plötzliche Wärme wunderte, die dem Getränk folgte und wie eine geschmeidige Feuerechse die Kehle herunterlief, so ließ es sich keiner anmerken.
Sirius atmete kurz durch. Dem ersten würden noch etliche weitere Folgen, dessen war er sich ebenso sicher wie der Tatsache, dass er sich nicht unterkriegen lassen würde – Das verbot ihm sein Stolz. (Andere würden vielleicht sogar spöttisch sagen, dass er überhaupt keine Chancemehr hatte, die Kneipe zu verlassen, da sein Ego nicht mehr durch die Tür passe.)
Logan machte sich gar keine Gedanken über den Ausgang des Abends. Anstelle des Whiskys hätte er auch Mundwasser bestellen können. Er hatte lediglich Lust mit diesem vorlauten Kerl einen netten Männerabend zu verbringen – Mal sehen ob der das verkraften konnte.
Er zog seine Zigarre heraus und begann lässig zu rauchen. Sirius schaute ihn einigermaßen entgeistert an. „Ich dachte, wir trinken? Brauchst du schon ne Pause?!“, spottete er.
Logan zog noch nicht einmal seien Augenbraue hoch und entgegnete mit der Zigarre im Mundwinkel: „Beruhig dich. Du bekommst noch früh genug dein Fett weg. Der Abend ist noch lang, Kumpel!“
Das war er wirklich – und er wurde noch länger. Genauso wie die Reihe der leeren Gläser vor ihnen und Sirius´ Leitung.
Der Wirt war natürlich durchaus angetan und lies sich auch auf eine Gratisrunde für die beiden ein, wobei er „Wolverine“, wie er Logan nannte, zunickte, als wäre er nicht zum ersten Mal hier (und auch nicht, als ob er sonst nur Kamillentee trinke).
Sirius wunderte sich mittlerweile über gar nichts mehr. Dachte er bis zu diesem Zeitpunkt. Schon gar nicht über einen so passenden Spitznamen. Das war ein anderes Kaliber als Tatze…
Er sollte Moody mal fragen, ob er was mit dem Namen anfangen konnte. Denn Sirius kam sein Saufkumpane nicht wie ein Muggel vor, aber einen Zauberstab konnte er sich in Logans´ Hand auch nur in der Funktion eines Zahnstochers vorstellen. Vielleicht war er ja auch ein Werwolf. Sirius dachte an Moony und schüttelte den Kopf. Das konnte er sich nicht vorstellen.
Er griff nach dem nächsten Glas, als Logan einen Pfiff ausstieß: „Aber hallo?! Wer ist den der scharfe Feger? Die könnte von mir noch was ganz anderes als Whisky haben…“
Sirius leerte gerade ebendiesen als er sich nach der Attraktion umdrehen wollte – Ein schwerer Fehler.
Der Whisky nahm im hohen Bogen und in einer Fontäne, die einem Springbrunnen alle Ehre gemacht hätte, denselben Weg wieder hinaus, den er gekommen war und verkroch sich hinter der Theke* genau wie der Mann es am liebsten getan hätte, der an der Hand der schlanken, jungen Frau mit den bonbonrosafarbenen Haaren die Kneipe betrat.
Tonks, die Logans´ Blicke auf sich gezogen hatte in einer engen Jeans und einem T-Shirt ihrer Lieblingsband, bei dem die Aufschrift nicht vom verführerischen Dekollté ablenken konnte, war das ganze im Gegensatz zu Remus kein Stück unangenehm. „Hey Si!“, rief sie herüber und winkte ausgelassen, ehe sie den leicht rot angelaufenen Remus, der etwas nuschelte was wie „N´ Abend Tatze“ klang hinter sich her zu einem Tisch in der Ecke zog.
Sirius zwang sich, den offen stehenden Mund wieder zu schließen und anstatt zu den beiden zu starren stattdessen sich zurück Logan und seinem mehr als interessierten Blick zu wenden. Entweder er hatte Remus nicht bemerkt oder (was wahrscheinlicher war) er schien sich an ihm nicht zu stören.
Trotz seines Schocks musste Sirius eingreifen. Der Blick gefiel ihm nämlich gar nicht.
„Starr sie nicht so an!“, knurrte er. „Das ist meine Großcousine! Also vergiss es.“, stellte er die Sache klar. Logan warf noch einmal einen Blick zu Tonks und grinste seinen spontanen Trinkkumpanen an. „Nette Verwandtschaft hast du…“
„Wenn du wüsstest!“, seufzte derjenige, der sich in seinem Haus mit dem keifenden Porträt seiner Mutter und einer bösartigen Todessercousine herumschlagen musste.
Er leerte das nächste Glas, von dem er keine Ahnung mehr hatte, das wievielte es war. Egal – Logan schien es nicht zu stören, dass er für seien Sätze jetzt auch etwas länger brauchte.
Warum merkte der verdammte Dreckskerl eigentlich nichts?! Der musste eine Leber haben wie ein Pottwal. Er selber war mittlerweile auf einem Level, von dem er nicht gedacht hatte, dass er es nach seinen wilden Jugendzeiten noch einmal erreichen würde und als er dann noch bei einem suchenden Blick nach der Toilette bemerken musste, wie Tonks den lächelnden Moony küsste, musste selbst der sture und unbelehrbare Sirius „Tatze“ Black es einsehen:
Moony liebte seine Großcousine mit ihrer verrückten Art, sie fand doch tatsächlich Gefallen an seinem alten Schulfreund und dieser Kerl hier mit dem Schrankkreuz war ihm nicht nur körperlich überlegen, sondern hatte ihn doch im Ernst unter den Tisch getrunken!
Sirius Weltbild war nicht das einzige, was ins Wanken geriet, als er langsam rückwärts vom Barhocker fiel.
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