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Wirtschaftskrise

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Beitrag  Gast Do 18 Sep 2008, 21:17

Ihr habt sicher von den tiefroten Zahlen und dem Chaos auf den Börsen und im gesamten Finanzmarkt mitbekommen.

Ausverkauf bei amerikanischen Banken und Versicherungen. Weltweite Zusammenschlüsse von Banken, Stützkäufe und Finanzspritzen, dass die Börsen nicht gänzlich ins Bodenlose fallen.

Die größten Banken der USA sind übers WE (2 davon) verschwunden, eine schon Anfang des Jahres, 2 wurden mehr oder weniger gerettet. Die größte Versicherung mit 116.000 Mitabeitern kriegt eine Finanzspritze von 85 Mrd. und wird kontrolliert Zerschlagen, also keine Rettung => AIG ist hinüber, innerhalb von 6 Monaten ist die Aktie von 100 Dollar auf 2 eingebrochen.

Frehman Brothers hat 80 Mrd. Verlust in einem Jahr gemacht und hat jetzt Insolvenz angemeldet.

Meryll Lynch wurde von Bank of America gekauft.

Fannie Mae und Freddie Mac wurden letzte Woche mit 200 Mio (oder. Mrd.) "Rückgekauft" bzw. "Rückverstaatlicht" - Morgan Stanley sucht angeblich auch noch Fusionspartner.

Damit wären 2 der größten US-Banken übers WE verschwunden, ein Versicherungsriese auch Konkurs. Bleibt von 5 großen Banken am Anfang des Jahres nur noch 1.

In England zusammenschlüsse von Banken. Moskau totaler Einbruch des Index. Überall tiefrote Zahlen.

Was sagt ihr dazu? Müssen die USA mit Konsequenzen rechnen? Denn wir hier in Europa müssen es garantiert! Es hat sicher Auswirkungen, wenn nicht kurzfristige, dann sicher längerfristige.

Wieso haben die Börsen nach diesem kritischen WE die Märkte zu Handelszwecken doch aufgemacht und blieben nicht geschlossen? Die Verluste waren diesbezüglich nur zu erwarten.

Wieso ich auf dieses Thema komme? Weil ich diese Woche von einer Sitzung und Besprechung zur nächsten gelaufen bin und die übrige Zeit am Telefon gehangen habe und jetzt muss die Quartalsbilanz so schnell wie möglich vorgelegt werden Very Happy

Um ehrlich zu sein, stimmt da was nicht. Denn solche riesigen Konzerne können nicht übers WE verschwinden, da muss es schon länger gekrieselt haben - entweder die haben die Bilanzen "verschönt" oder aber ihnen waren die Fehler nicht bewusst, die sie gemacht haben und wollten einfach nur weiter ihre Gewinne einfahren, bis es wirklich zuspät war.

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Beitrag  Gast Fr 19 Sep 2008, 12:18

Um ehrlich zu sein, stimmt da was nicht. Denn solche riesigen Konzerne können nicht übers WE verschwinden, da muss es schon länger gekrieselt haben - entweder die haben die Bilanzen "verschönt" oder aber ihnen waren die Fehler nicht bewusst, die sie gemacht haben und wollten einfach nur weiter ihre Gewinne einfahren, bis es wirklich zuspät war.

Word!
Mir fiel dabei spontan diese Enron-Geschichte ein. Da war's genauso, quasi ne Handvoll Menschen waren da für den Verlust der Arbeitsplätze von vielen hundert Mitarbeitern verantwortlich. Außerdem bekamen viele Mitarbeitern von ihrer über die Firma abgeschlossenen Altersvorsorge (staatliche Versorgung is in den USA ja gleich null) NIX zurück. Wirtschaftskrise 857888
Das Ende vom Lied: Ein Mitglied der Führungsetage hat sich umgebracht, einer hat das sinkende Schiff mit ein paar Millionen Richtung Ausland verlassen. Der Rest wurde verknackt. Ne absolute Frechheit, hab mich soooo aufgeregt, als ich die Doku (übrigens seeehr sehenswert!) darüber gesehen hab. Wirtschaftskrise 497114

Ob das bei den Banken nun genauso oder ähnlich abgelaufen ist, will und kann ich nicht bewerten. Da kenn ich mich leider (!!!) zuwenig mit dem Finanzmarkt aus.
Aber krass ist das auf jeden Fall.
Ich bin mal gespannt, ob und wenn ja, wann wir es hier in Firma merken werden... :question:

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Beitrag  Gast Fr 17 Okt 2008, 10:28

mein vater arbeitet im börsengeschäft,und ich krieg das hier hautnah mit.
das was da abläuft,ist echt nichtmehr schön.

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Beitrag  bittersweet_eternity Fr 17 Okt 2008, 18:01

Ich kenne mich da zwar nicht richtig aus, allerdings hab ich da immer so einbisschen Angst dass das ganze so wird wie 1929(???richtiges Datum) mit dieser total krassen Inflation.
Mein Bruder und sein Kumpel haben sich darüber auch unterhalten. Er hat- wenn ich das richtig verstanden hab- Aktien. Er meinte, im Jahr hat er max. ein Plus von 8% und seit der Krise hat er schon 10% verloren (die mehren sich mit den Verkauf von den Aktien nicht aus). Ganz schön krass...
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Beitrag  Gast Fr 17 Okt 2008, 19:28

1929 stimmt schon,aber es war keine Inflation, sondern eine Rezession, die zur schlimmsten Depression geworden ist (Erklärungen im Laufe meines Beitrags) aber so wie es momentan läuft, ist es noch schlimmer, weil wirklich die gesame Wirtschaft dranhängt - bezüglich der Globalisierung.

Die Angst mit der Inflation ist unbegründet, ok, nicht ganz, aber mit der Inflation kann man leben und die ist nicht so extrem gefährlich, aber was noch schlimmer ist, was in den USA bereits bemerkbar ist und vermutlich weltweit auch kommen wird, ist die Rezession.

Begriffserklärung:

Inflation (von lat.: „das Sich-Aufblasen; das Aufschwellen“) bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre einen andauernden, „signifikanten“ Anstieg des Preisniveaus. Es verändert sich also das Austauschverhältnis von Geld zu allen anderen Gütern zu Lasten des Geldes. Daher kann man unter Inflation auch eine Geldentwertung verstehen. Letztlich ist eine Inflation ohne eine überschießende Geldmenge (Geldpolitik) nicht denkbar.

Die Rezession (Abschwung, kontraktive Phase) bezeichnet die Konjunkturphase, in der eine Stagnation bis hin zum Abschwung der Wirtschaft auftritt. Nach der meistverbreiteten Definition liegt eine Rezession vor, wenn die Wirtschaft in zwei aufeinander folgenden Quartalen im Vergleich zu den Vorjahresquartalen nicht wächst oder ein Rückgang zu verzeichnen ist (sinkendes Bruttoinlandsprodukt). Eine Rezession hat üblicherweise Kursverluste an der Börse zur Folge. Verschärft sich eine Rezession oder kommt es zu einer längeren kontraktiven Phase, spricht man von Depression.

Die USA und einige andere Länder, eigentlich die meisten, befinden sich durch die starken Kursverluste in einer Rezession, was ich aber befürchte, was in den USA kommen könnte, wäre eine Depression und eine Depression war 1929, aber der Staat hat jetzt zumindest das Problem erkannt. Die Börse und überhaupt die ganze Wirtschaft, wird sich frühstens mit Anfang 2010 wieder beruhigen und stabilisieren, aber bis dahin wird die Arbeitslosenrate rapide steigen, die Leute werden mehr auf ihr Geld achten. Wenn nicht viel konsumiert wird, dann werden weniger Arbeiter benötigt, die wiederum am Geld sparen, wenn sie eines haben, also ein Teufelskreislauf. Nur das ist das Problem, dass genau, wenn solche starken Probleme auftauchen, ein Rückzug gemacht wird, was nicht sein sollte, aber dieser Rückzug garantiert einigen Unternehmen eben das Überleben.

Am Meisten leiden die Klein- und Mittelbetriebe an dieser Krise und es ist noch nicht gegessen.

Wir hatten jetzt eine Hochkonjuktur, eine Rezession war schon beinahe "zwingend", aber das es zu einem teilweise totaleinsturz der Börsen und überhaupt der Wirtschaft in einigen Ländern kam, war mehr oder weniger ein Horrorszenario, was sich aber bereits mit der Immobilienkrise in den USA abgezeichnet hat.

Nach dem, wie es momentan aussieht, glaube ich, dass es nicht nur bei der Rezession bleiben wird, sondern zu einer weiteren Depression führen wird - weiteres Fallen der Börsenkurse, hohe Arbeitslosigkeit, Deflation.

Die größte Depression gab es 1929, also nachher, aber was ein großes Irrtum ist, die Depression, hat erst ein Jahr nach dem Crash eingesetzt und eine längere Zeit angedauert, der Tiefstpunkt der Börse war erst 1932 (?) oder so erreicht - 1929 ist nur deshalb so "bekannt", weil der größte Prozentverlust an der Börse war und dadurch alles eingestürtzt ist, aber im Laufe der darauffolgenden Jahre weiter gesunken ist. Und ich befürchte ja, dass uns das wieder blüht, denn wenn man das ganze Börsenspektakel beobachtet und verfolgt, dann kann man viele Parallelen dazu ziehen und in diesem Fall, ist wirklich eine starke Wirtschaftspolitik gefragt, die die Unternehmen und die Bevölkerung unterstützen und nicht alles verstaatlichen und später wieder privatisieren. Das sollte eigentlich nicht der Sinn sein, denn ansonsten büßen immer die Steuerzahler, denn wer zahlt den diese Stütztgelder für die Banken?

Wie dem auch sei, Inflation ist nicht unbedingt schlecht, Rezession muss auch immer mal wieder vorkommen, aber vor was ihr wirklich Angst haben solltet, ist die Depression.

Und jetzt hör ich wirklich zu schreiben auf, sonst kommt wirklich keiner mehr mit :) Hoffe aber doch, dass ich da ein bisschen was erklären konnte und falls Fragen sind oder Unklarheiten, einfach fragen :)

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Beitrag  Nirak Sa 27 Dez 2008, 22:36

WOW!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Liebe, liebe Fruchtmischung: bis vor 3 Wochen war ich selber noch in der freien Wirtschaft tätig, und zwar als sales manager - also, eigentlich in einer Tätigkeit, in der man von mir Durchblick für die aktuelle Krise erwarten könnte / sollte.

Ich möchte Dir ganz herzlich für Deine Erklärungen danken, Du hast mir sehr geholfen, Dinge und Begriffe zu verstehen, die ich in meiner bisherigen Position meine Kollegen wirklich nicht fragen konnte.

viele liebe Grüße,

Nirak
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