Marry Me Twice
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Marry Me Twice
Titel: Marry Me Twice
Genre: Drama/Romantik
Altersempfehlung: P16
Hauptcharaktere: Isabella Swan, Edward Cullen, Jacob Black, Alice Cullen, Emmett Cullen, Jasper Hale, Rosalie Hale
Nebencharaktere: Renée Swan, Charlie Swan, Carlisle Cullen, Esme Cullen
Die Figuren gehören nicht mir, sondern Stephenie Meyer. Es kann sein, dass dennoch von mir selbsterfundene Charaktere auftauchen werden.
Kurzbeschreibung:
Nachdem René Swan aus ihrem Urlaub zurückkehrt, entschließt sie und ihr Ehemann Charlie, Bella zu verheiraten. Die 18-Jährige ist dennoch völlig ahnungslos und weiß nicht, was auf sie zukommt. Auch ihr Freund Jacob Black ahnt nichts. Als Bella von ihrer Mutter hört, sie hätte Besuch und daraufhin das Wohnzimmer betritt, sitzt auf dem Sofa ihr zukünftiger Bräutigam; ein breitgrinsender Edward Cullen. (Alle sind Menschen)
Genre: Drama/Romantik
Altersempfehlung: P16
Hauptcharaktere: Isabella Swan, Edward Cullen, Jacob Black, Alice Cullen, Emmett Cullen, Jasper Hale, Rosalie Hale
Nebencharaktere: Renée Swan, Charlie Swan, Carlisle Cullen, Esme Cullen
Die Figuren gehören nicht mir, sondern Stephenie Meyer. Es kann sein, dass dennoch von mir selbsterfundene Charaktere auftauchen werden.
Kurzbeschreibung:
Nachdem René Swan aus ihrem Urlaub zurückkehrt, entschließt sie und ihr Ehemann Charlie, Bella zu verheiraten. Die 18-Jährige ist dennoch völlig ahnungslos und weiß nicht, was auf sie zukommt. Auch ihr Freund Jacob Black ahnt nichts. Als Bella von ihrer Mutter hört, sie hätte Besuch und daraufhin das Wohnzimmer betritt, sitzt auf dem Sofa ihr zukünftiger Bräutigam; ein breitgrinsender Edward Cullen. (Alle sind Menschen)
Gast- Gast
Prolog
Ich war glücklich. Glücklich, so wie jeder normale Teenager es sein sollte. Oder?
Ehrlich gesagt wusste ich nicht, ob ich meine richtigen Entscheidungen getroffen hatte. Ich redete mir von Tag zu Tag ein, glücklich zu sein. Aber vielleicht irrte ich mich. Ich hatte einen Freund, eine tolle Familie, und einen Ort an dem ich gern wohnte. Den Schulabschluss hatte ich schon bald hinter mir, und ich würde bald aufs College gehen. Was wünschte sich denn ein 18-Jähriges Mädchen wie mich mehr?
Mein Leben verlief doch gut, oder irrte ich mich da schon wieder? Ich wusste es eigentlich gar nicht. Ich hatte noch nicht einmal das Gefühl, etwas oder jemanden zu suchen, geschweige denn, gefunden zu haben. Irgendetwas schien zu fehlen, aber ich wusste nicht was. Ich wusste eigenartigerweise dennoch, dass sich etwas verändern würde. Etwas ganz Großes würde in meinem Leben passieren.
Seit meine Mutter aus ihrem Urlaub zurück war, schien sie etwas auszuhecken, und meinem Vater schien es kaum zu kümmern. Beide waren des Öfteren ausgegangen, und haben sich mit einer Familie getroffen, die ich vorerst noch nicht kennenlernen sollte.
Aber ich lag mit meiner Vermutung goldrichtig. Es passierte etwas. Etwas, dass mein Leben aufs Neue umkrempeln sollte. Genau an dem Tag, wo mein Freund zu Besuch war, meine Mutter ins Zimmer kam und mir sagte, dass ich Besuch hätte.
Von da an nahm mein Leben einen ganz anderen Lauf.
Ehrlich gesagt wusste ich nicht, ob ich meine richtigen Entscheidungen getroffen hatte. Ich redete mir von Tag zu Tag ein, glücklich zu sein. Aber vielleicht irrte ich mich. Ich hatte einen Freund, eine tolle Familie, und einen Ort an dem ich gern wohnte. Den Schulabschluss hatte ich schon bald hinter mir, und ich würde bald aufs College gehen. Was wünschte sich denn ein 18-Jähriges Mädchen wie mich mehr?
Mein Leben verlief doch gut, oder irrte ich mich da schon wieder? Ich wusste es eigentlich gar nicht. Ich hatte noch nicht einmal das Gefühl, etwas oder jemanden zu suchen, geschweige denn, gefunden zu haben. Irgendetwas schien zu fehlen, aber ich wusste nicht was. Ich wusste eigenartigerweise dennoch, dass sich etwas verändern würde. Etwas ganz Großes würde in meinem Leben passieren.
Seit meine Mutter aus ihrem Urlaub zurück war, schien sie etwas auszuhecken, und meinem Vater schien es kaum zu kümmern. Beide waren des Öfteren ausgegangen, und haben sich mit einer Familie getroffen, die ich vorerst noch nicht kennenlernen sollte.
Aber ich lag mit meiner Vermutung goldrichtig. Es passierte etwas. Etwas, dass mein Leben aufs Neue umkrempeln sollte. Genau an dem Tag, wo mein Freund zu Besuch war, meine Mutter ins Zimmer kam und mir sagte, dass ich Besuch hätte.
Von da an nahm mein Leben einen ganz anderen Lauf.
Gast- Gast
Verlobt?! Hilfe!
Bella
Ring!
Ein nervtötetendes Geräusch war zu hören.
Ring!
Schon wieder! Verschlafen drehte ich mich zur Seite, reckte meinen Arm und versuchte diesen verfluchten Knopf zu finden, der meinen Wecker für kurze Zeit lahmlegen würde. Vergebens.
Ich landete nämlich prompt auf dem Boden.
Mit lautem Aufstöhnen schlug ich die Augen auf, kroch zurück zum Nachttisch und stopfte das kleine Stück Metall sofort in meine Schublade, nachdem ich einen Blick aufs Display geworfen hatte. Es war gerade erst viertel nach sechs. Noch nicht einmal fünf Minuten, und ich hätte sowieso aufstehen müssen.
Seufzend rappelte ich mich auf und machte mein Bett, anschließend schlurfte ich lustlos ins Badezimmer. Ein Blick in den Spiegel hob meine Laune auch nicht gerade; meine Haut sah käsig aus, nahezu ungesund. Na toll. Das hatte mir an meinem heutigen Schulabschluss geradezu gefehlt. Was gab es denn Besseres verschlafen und mit roten Augenringen auf dem Abschlussfoto zu landen? Das Einzige, was ich an mir selbst mochte, waren eine braunen Augen, mein Mund und vielleicht noch meine langen braunen Haare, die mir bis zur Rückenmitte gingen. Aber das war auch schon alles. Ich war mittelgroß, schlank, hatte aber keine Modelfigur. Außerdem war ich für den Sport absolut untauglich. Ich stolperte sehr schnell, was mich selbst demütigte und mir äußerst peinliche Momente bescherte. Ich war nicht sonderlich zufrieden mit mir selbst, und man könnte meinen, dass ich an meinem Minderwertigkeitskomplex litt. Aber was machte ich mir da vor? Ich war stinknormal, und ich hatte nichts Besonderes – nicht so wie die anderen Mädchen an meiner Schule, die deutlich hübscher, attraktiver und sogar talentierter waren als ich. Langsam hatte ich das Gefühl, als würde mich mein Freund Jacob nur als Zeitvertreib benutzen.
Angewidert von mir selbst drehte ich mich weg und stieg in die Dusche. Das warme Wasser besänftigte mich für eine Weile, und für kurze Zeit vergaß ich all meine Sorgen. Stattdessen freute ich mich meinen Freund sehen zu können, der, der mir die ganzen Schuljahre über beigestanden hatte. Ich sollte meine letzten Tage noch mit ihm verbringen, ehe unsere Wege sich trennen würden. Er würde auf ein anderes College gehen als ich, aber wir hatten uns gegenseitig geschworen, in Kontakt zu bleiben. Es war immerhin das Mindeste, was wir tun konnten.
Ich drehte den Wasserhahn zu, stieg aus der Dusche und schlüpfte in das Kleid, das mir meine Mom vorgestern gekauft hatte. Es war ein schlichtes, dunkelblaues Kleid, dennoch für das regenhafte und kalte Wetter hier in Forks Washington vollkommen nutzlos. Ich würde es sowieso nur zum Abschluss tragen, und dann in meinem Schrank vergraben lassen, wo es dann von Motten überfallen werden würde, da es sich nicht für den Alltag eignete. Seufzend zog ich mir noch die passenden Schuhe an, meine Haare trug ich offen. Nachdem ich noch einen flüchtigen Blick in meinem Spiegel geworfen hatte, machte ich mich auf dem Weg nach unten in die Küche, wo mir meine Mutter René sofort einen sanften Kuss auf die Wange drückte.
„Guten Morgen, Schatz.“ Sie lächelte mir zu, und stellte den Herd an, um Pfannkuchen zu machen. Als ich nicht antwortete, sah sie mich besorgt an. „Ist alles okay?“, fragte sie. Ich probierte zu lächeln und nickte.
„Fein“, erwiderte sie, und reichte mir einen Teller ihrer köstlichen Pfannkuchen. Ich betrachtete meine Mutter etwas genauer. Irgendetwas schien sie verbergen zu wollen, oder irrte ich mich da? Sie lächelte die ganze Zeit, was mich misstrauisch machte.
„Bella, wir kriegen heute Nachmittag Besuch“, sagte sie.
„Mhm“, machte ich nur und nahm einen Bissen. „Wer ist es denn?“, fragte ich anschließend nachdem ich geschluckt hatte.
„Es ist die Familie, mit der ich und dein Vater uns in den letzten Tagen getroffen haben.“ Summend platzierte sie einen weiteren Pfannkuchen auf einen Teller und stellte ihn neben mir ab.
„Mhm, das riecht wieder gut!“, rief mein Vater Charlie genüsslich als er in die Küche trat. „Morgen, Bells! Und? Freust du dich schon auf deinen Abschluss?“, fragte er mich lächelnd.
Ich nickte, jedoch nicht sonderlich begeistert. Er schien das als Vater nicht sonderlich zu merken; stattdessen widmete er sich seinem Frühstück zu.
Nachdem wir fertig gegessen hatten, machten wir uns auf dem Weg nach draußen. Natürlich regnete es. Ich betrachtete es aber nicht als böses Omen, denn ich war das Wetter hier in der Gegend ja gewohnt.
Ich hörte ein kurzes Piepen hinter mir.
„Das war eine SMS von ihnen“, sagte meine Mom an Charlie gewandt. „Sie werden nach dem Abschluss direkt hinter uns herfahren. Du weißt schon!“ Mein Dad nickte als Antwort.
Na ja, früher oder später würde ich ja wissen, mit wem ich es zu tun hatte. Dennoch verhielt sich meine Mutter nachdem sie aus ihrem Urlaub gekommen war, ein wenig seltsam.
Nervös stieg ich ins Auto meines Vaters – ein Polizeiwagen. Charlie war hier auch als Chief Swan bekannt. Ich war seine Tochter Isabella Swan. Ich konnte komischerweise diesen Namen nie wirklich leiden, deshalb bevorzugte ich es, wenn man Bella zu mir sagte. Es klang in meinen Ohren einfach richtig.
Nachdem auch meine Eltern eingestiegen waren, fuhr mein Vater zur Schule. Zur Forks High School. Sie war über dem Highway relativ leicht zu finden. Die Schülerzahl war sehr gering, nicht so wie im sonnigen Phoenix Arizona, wo ich ein Teil meines Lebens verbracht hatte.
Als wir schließlich geparkt und das Schulgebäude betreten hatten, fiel mein Blick sofort auf meinem Freund Jacob, der mit einem Lächeln im Gesicht auf mich zugesprintet kam.
„Bella!“, rief er und gab mir einen Begrüßungskuss auf den Mund. „Es ist bald soweit! Wie geht es dir? Alles okay? Du siehst ziemlich blass aus …“ Besorgt hob er seine Hand und strich mir sanft über die Wange. Verstohlen blickte ich zu meinen Eltern, die mich unergründlich anstierten. Was hatten die denn bloß? Charlie konnte Jacob doch schon immer leiden! Er war ja Sohn eines engen Freundes von ihm, und er hatte sich gefreut, als ich ihn Zuhause vorstellte. Meine Mutter allerdings war ganz anderer Meinung. Sie fand Jacob nicht „gentlemanhaft“ genug, und auch nicht so sonderlich attraktiv. Außerdem zweifelte sie an meiner Liebe zu ihm und umgekehrt, worauf ich ausgerastet war. Aber sie als Mutter müsste es ja sehen. Empfand ich wirklich so wenig für Jacob? Hatte ich mir eingebildet, ich würde ihn lieben? Oder verstand ich einfach nur zu wenig von der Liebe? René hatte gesagt, dass ich den Richtigen nicht aufsuchen sollte. Er würde schon zu mir kommen, und daraufhin hatte sie mich so eigenartigerweise angelächelt, als hätte ich denjenigen schon längst gefunden. Wahrscheinlich verstand sie sich auf dem Gebiet so viel mehr als ich.
Jacob schien meine Abwesenheit zu spüren, und zerrte mich plötzlich hinter sich her in die Turnhalle, wo die Zeugnisse ausgeteilt werden würden. Unser Schuldirektor hielt mal wieder eine schnarch langweilige Rede, die eigentlich völlig überdrüssig war. Anschließend rief er uns nacheinander auf. Mr Banner drückte uns dann die Zeugnisse in die Hand und beglückwünschte uns. Meine Aufregung klang ab, und ich ging zu meinen Eltern, die mir lächelnd gratulierten.
„Ich gehe zur Bar und besorg mir was zu trinken, wollt ihr auch was?“ René stieß Charlie kurz in die Seite, dann warf sie ihm einen bedeutungsvollen Blick zu.
„Nein, Schatz, wir warten draußen.“ Dann drehten sie sich beide um und gingen davon. Ich fragte mich echt was das soll. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und sah, wie meine Eltern mit zwei anderen Personen sprachen. Ah, eine kleine Diskussion. Da mischte ich mich besser nicht ein. Schließlich zuckte ich nur die Schultern, und machte mich auf dem Weg zum Büffet.
In Gedanken versunken schlängelte ich mich durch die ganzen Leute, und als ich wieder Freiraum hatte und ich vor mich hinstarrte, stieß ich mit einer Person zusammen, die in mich hineinrannte. Erschrocken darüber stolperte ich, was typisch für mich war, über meine eigenen Füße, doch ehe ich mir eine gebrochene Nase zuzog, hielten mich zwei starke Arme fest. Erstaunt hob ich meinen Kopf und mein Blick traf auf smaragdgrüne Augen, die auf mich hinabblickten. Das waren die schönsten Augen, die ich je gesehen hatte.
Ich befreite mich umständlich aus dem Griff des jungen Mannes, rappelte mich auf und wurde rot.
„Verzeihung“, nuschelte ich. Er schaute mich länger an als nötig, schließlich zuckte er nur die Schultern und meinte lächelnd: „Kein Problem. Wolltest du was trinken?“ Überrascht schaute ich auf das Glas, das er mir hinhielt. Ich nickte dankbar und nahm es ihm ab.
„Übrigens, ich heiße Edward Cullen.“ Er reichte mir seine freie Hand entgegen.
„Ich bin Bella“, stellte ich mich vor und schüttelte ihm verlegen die Hand.
„Freut mich dich kennenzulernen. Hast du heute deinen Abschluss gemacht?“, fragte er und ich hörte so etwas wie ein Lächeln in seiner Stimme.
„Ja“, antwortete ich und blickte zu ihm auf. Erst jetzt bemerkte ich, wie gut er aussah. Er hatte verwuschelte, bronzefarbene Haare, ein sehr schönes Gesicht, und eine perfekte Figur. Seine vollen Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln, das mir augenblicklich den Atem nahm. Dass es Jacob gab, hatte ich in dem Moment vollkommen vergessen.
„Gehst du auf diese Schule? Ich habe dich noch nie hier gesehen.“ Sein Lächeln blieb auf seinem Gesicht haften, als wäre es selbstverständlich für ihn, jeden anzulächeln, der ihm über dem Weg kam.
„Nun ja, ich hatte meinen Abschluss letztes Jahr gemacht. Und dass wir uns noch nie begegnet sind könnte vielleicht daran liegen, dass wir nie dieselben Kurse zusammen hatten, oder du mich einfach nicht gesehen hast“, antwortete er ruhig.
„Das heißt, du kennst mich vom Sehen her?“, fragte ich ihn daraufhin und verfluchte mich innerlich dafür. Was für eine absurd, dumme Frage. Doch er schien nichts Peinliches daran zu finden.
„Ja, das könnte sehr gut sein.“
„Edward!“, hörte ich ihn jemanden rufen.
„Oh, ich halte dich auf. Na dann, war schön, dich kennengelernt zu haben.“ Sein Lächeln wurde breiter.
„Ganz meinerseits. Bis später!“ Ohne, dass ich noch etwas darauf erwidern konnte, drehte er sich um und machte kehrt. Bis später, hatte er gesagt. Was hatte das zu bedeuten? Etwas Schemenhaftes schlich sich in mein Gehirn, doch ich kam nicht darauf, was er damit meinen könnte. Was soll’s, dachte ich mir.
Sieh es als Geschenk, Bella, dass du so einer Person überhaupt begegnen durftest.
Ich fühlte mich irgendwie elend. Ich fühlte mich so, als würde ich Jacob gerade hintergehen. Schnell verscheuchte ich Edward aus meinem Kopf, und machte mich auf dem Weg zu meinen Eltern, die bereits auf mich warteten. Ohne darauf zu achten, fiel mein Blick auf Edward, der umrandet von zwei Personen war, anscheinend waren das seine Eltern. Moment, das waren doch die zwei, mit denen meine Eltern vorhin geredet hatten. Das hatte doch was zu bedeuten, oder?
„Bella!“ Jacob riss mich aus meinen Gedanken. Ich war kurz davor, die ganzen Zusammenhänge zu entziffern. Seufzend drehte ich mich zu ihm um.
„Hey Jake!“
„Ich wollte mich von dir verabschieden“, erwiderte er traurig. Das versetzte mir einen kleinen, schmerzhaften Stich.
„Was?“, fragte ich ihn atemlos. „Du gehst jetzt schon?“ Er nickte traurig.
„Ich dachte erst nächste Woche!“
„Das dachte ich auch. Aber mein Vater hat den Flug früher gebucht als gedacht.“
„Aber…“ Er nahm mein Gesicht fest in seine großen Hände und schaute mir tief in die Augen.
„Ganz ruhig, Bella. Ich habe dir doch versprochen, dass ich weiterhin Kontakt zu dir halten werde. Ist dir das nicht genug?“
„Doch. Aber es wäre besser, du würdest noch länger hier bleiben. Hier. Bei mir.“ Lüge. In Wahrheit machte es mir nicht wirklich etwas aus, dass er weggehen würde. Eigenartigerweise. Aber ich wollte, dass er hier blieb, da ich sonst niemanden hatte. Ich hatte außer ihm keine Freunde.
„Ich mache es kurz, und schmerzlos, Bella.“ Er küsste mich lange und leidenschaftlich auf den Mund, dann hörte er abrupt auf, und rannte weg. Ich merkte kaum, wie mir Tränen in die Augen hochstiegen, als meine Mutter einen Arm um meine Schultern legte, und mit mir zum Auto schritt.
Zuhause angekommen rannte ich nach oben, hinauf in mein Zimmer und knallte die Tür zu. Ein Signal für meine Eltern, mich alleine zu lassen. Von unten hörte ich Stimmen, aber ich nahm sie kaum wahr. Ich musste erst einmal den Schmerz verarbeiten, den Jacob mir hinzugefügt hatte. Ich musste mich wieder daran gewöhnen, allein zu sein. So, wie ich es schon die ganzen Jahre war.
„Bella. Bella, Schatz, wach auf.“ Langsam öffnete ich meine Augen und erblickte das Gesicht meiner Mutter. Sie schaute mich besorgt an, und in ihren Augen sah ich einen Konflikt, der sie beunruhigte. Sie atmete tief ein, als sie sprach.
„Es wird Zeit. Die Gäste warten schon.“ Sie sah mich noch einmal besorgt an, streckte zögernd ihre Hand aus, und strich mir über die Stirn. Dann stand sie auf und schloss die Tür hinter sich. Mühsam richtete ich mich auf und ging ins Bad. Mein Gesicht sah schon etwas besser aus, da ich ein wenig geschlafen hatte.
Meine Haut war wieder porzellanweiß, so wie sie sein sollte, und von der ganzen Aufregung von vorhin hatten sich meine Wangen ein wenig rötlich gefärbt, was doch eigentlich sehr hübsch aussah. Ich kämmte mir die Haare und richtete sie ein wenig zu recht. Anschließend versuchte ich mich ein wenig zu beruhigen und ein kleines Lächeln aufzusetzen. Anschließend ging ich nach unten.
Wer auch immer dieser Gast war, er sollte mich nicht in trübseliger Miene kennenlernen. Als ich im Wohnzimmer ankam, gefror mein ganzer Körper auf der Stelle.
Auf dem Sofa saßen die zwei Personen, mit denen meine Eltern auf der Abschlussfeier gesprochen hatten. Neben ihm saß auch noch ein breit grinsender Edward Cullen, der mich bestimmt wiedererkannte.
„Bella, setz dich.“ René deutete auf den freien Platz neben ihr.
„Darf ich vorstellen?“, fragte Charlie mich lächelnd. „Das ist Carlisle Cullen. Die Frau neben ihm ist Esme Cullen. Die Eltern von diesem reizenden jungen Mann Edward Cullen.“
Meine Mom drückte meine Hand, bevor sie sagte:
„Schatz. Der Edward hier – er ist dein zukünftiger Verlobter.“
Ring!
Ein nervtötetendes Geräusch war zu hören.
Ring!
Schon wieder! Verschlafen drehte ich mich zur Seite, reckte meinen Arm und versuchte diesen verfluchten Knopf zu finden, der meinen Wecker für kurze Zeit lahmlegen würde. Vergebens.
Ich landete nämlich prompt auf dem Boden.
Mit lautem Aufstöhnen schlug ich die Augen auf, kroch zurück zum Nachttisch und stopfte das kleine Stück Metall sofort in meine Schublade, nachdem ich einen Blick aufs Display geworfen hatte. Es war gerade erst viertel nach sechs. Noch nicht einmal fünf Minuten, und ich hätte sowieso aufstehen müssen.
Seufzend rappelte ich mich auf und machte mein Bett, anschließend schlurfte ich lustlos ins Badezimmer. Ein Blick in den Spiegel hob meine Laune auch nicht gerade; meine Haut sah käsig aus, nahezu ungesund. Na toll. Das hatte mir an meinem heutigen Schulabschluss geradezu gefehlt. Was gab es denn Besseres verschlafen und mit roten Augenringen auf dem Abschlussfoto zu landen? Das Einzige, was ich an mir selbst mochte, waren eine braunen Augen, mein Mund und vielleicht noch meine langen braunen Haare, die mir bis zur Rückenmitte gingen. Aber das war auch schon alles. Ich war mittelgroß, schlank, hatte aber keine Modelfigur. Außerdem war ich für den Sport absolut untauglich. Ich stolperte sehr schnell, was mich selbst demütigte und mir äußerst peinliche Momente bescherte. Ich war nicht sonderlich zufrieden mit mir selbst, und man könnte meinen, dass ich an meinem Minderwertigkeitskomplex litt. Aber was machte ich mir da vor? Ich war stinknormal, und ich hatte nichts Besonderes – nicht so wie die anderen Mädchen an meiner Schule, die deutlich hübscher, attraktiver und sogar talentierter waren als ich. Langsam hatte ich das Gefühl, als würde mich mein Freund Jacob nur als Zeitvertreib benutzen.
Angewidert von mir selbst drehte ich mich weg und stieg in die Dusche. Das warme Wasser besänftigte mich für eine Weile, und für kurze Zeit vergaß ich all meine Sorgen. Stattdessen freute ich mich meinen Freund sehen zu können, der, der mir die ganzen Schuljahre über beigestanden hatte. Ich sollte meine letzten Tage noch mit ihm verbringen, ehe unsere Wege sich trennen würden. Er würde auf ein anderes College gehen als ich, aber wir hatten uns gegenseitig geschworen, in Kontakt zu bleiben. Es war immerhin das Mindeste, was wir tun konnten.
Ich drehte den Wasserhahn zu, stieg aus der Dusche und schlüpfte in das Kleid, das mir meine Mom vorgestern gekauft hatte. Es war ein schlichtes, dunkelblaues Kleid, dennoch für das regenhafte und kalte Wetter hier in Forks Washington vollkommen nutzlos. Ich würde es sowieso nur zum Abschluss tragen, und dann in meinem Schrank vergraben lassen, wo es dann von Motten überfallen werden würde, da es sich nicht für den Alltag eignete. Seufzend zog ich mir noch die passenden Schuhe an, meine Haare trug ich offen. Nachdem ich noch einen flüchtigen Blick in meinem Spiegel geworfen hatte, machte ich mich auf dem Weg nach unten in die Küche, wo mir meine Mutter René sofort einen sanften Kuss auf die Wange drückte.
„Guten Morgen, Schatz.“ Sie lächelte mir zu, und stellte den Herd an, um Pfannkuchen zu machen. Als ich nicht antwortete, sah sie mich besorgt an. „Ist alles okay?“, fragte sie. Ich probierte zu lächeln und nickte.
„Fein“, erwiderte sie, und reichte mir einen Teller ihrer köstlichen Pfannkuchen. Ich betrachtete meine Mutter etwas genauer. Irgendetwas schien sie verbergen zu wollen, oder irrte ich mich da? Sie lächelte die ganze Zeit, was mich misstrauisch machte.
„Bella, wir kriegen heute Nachmittag Besuch“, sagte sie.
„Mhm“, machte ich nur und nahm einen Bissen. „Wer ist es denn?“, fragte ich anschließend nachdem ich geschluckt hatte.
„Es ist die Familie, mit der ich und dein Vater uns in den letzten Tagen getroffen haben.“ Summend platzierte sie einen weiteren Pfannkuchen auf einen Teller und stellte ihn neben mir ab.
„Mhm, das riecht wieder gut!“, rief mein Vater Charlie genüsslich als er in die Küche trat. „Morgen, Bells! Und? Freust du dich schon auf deinen Abschluss?“, fragte er mich lächelnd.
Ich nickte, jedoch nicht sonderlich begeistert. Er schien das als Vater nicht sonderlich zu merken; stattdessen widmete er sich seinem Frühstück zu.
Nachdem wir fertig gegessen hatten, machten wir uns auf dem Weg nach draußen. Natürlich regnete es. Ich betrachtete es aber nicht als böses Omen, denn ich war das Wetter hier in der Gegend ja gewohnt.
Ich hörte ein kurzes Piepen hinter mir.
„Das war eine SMS von ihnen“, sagte meine Mom an Charlie gewandt. „Sie werden nach dem Abschluss direkt hinter uns herfahren. Du weißt schon!“ Mein Dad nickte als Antwort.
Na ja, früher oder später würde ich ja wissen, mit wem ich es zu tun hatte. Dennoch verhielt sich meine Mutter nachdem sie aus ihrem Urlaub gekommen war, ein wenig seltsam.
Nervös stieg ich ins Auto meines Vaters – ein Polizeiwagen. Charlie war hier auch als Chief Swan bekannt. Ich war seine Tochter Isabella Swan. Ich konnte komischerweise diesen Namen nie wirklich leiden, deshalb bevorzugte ich es, wenn man Bella zu mir sagte. Es klang in meinen Ohren einfach richtig.
Nachdem auch meine Eltern eingestiegen waren, fuhr mein Vater zur Schule. Zur Forks High School. Sie war über dem Highway relativ leicht zu finden. Die Schülerzahl war sehr gering, nicht so wie im sonnigen Phoenix Arizona, wo ich ein Teil meines Lebens verbracht hatte.
Als wir schließlich geparkt und das Schulgebäude betreten hatten, fiel mein Blick sofort auf meinem Freund Jacob, der mit einem Lächeln im Gesicht auf mich zugesprintet kam.
„Bella!“, rief er und gab mir einen Begrüßungskuss auf den Mund. „Es ist bald soweit! Wie geht es dir? Alles okay? Du siehst ziemlich blass aus …“ Besorgt hob er seine Hand und strich mir sanft über die Wange. Verstohlen blickte ich zu meinen Eltern, die mich unergründlich anstierten. Was hatten die denn bloß? Charlie konnte Jacob doch schon immer leiden! Er war ja Sohn eines engen Freundes von ihm, und er hatte sich gefreut, als ich ihn Zuhause vorstellte. Meine Mutter allerdings war ganz anderer Meinung. Sie fand Jacob nicht „gentlemanhaft“ genug, und auch nicht so sonderlich attraktiv. Außerdem zweifelte sie an meiner Liebe zu ihm und umgekehrt, worauf ich ausgerastet war. Aber sie als Mutter müsste es ja sehen. Empfand ich wirklich so wenig für Jacob? Hatte ich mir eingebildet, ich würde ihn lieben? Oder verstand ich einfach nur zu wenig von der Liebe? René hatte gesagt, dass ich den Richtigen nicht aufsuchen sollte. Er würde schon zu mir kommen, und daraufhin hatte sie mich so eigenartigerweise angelächelt, als hätte ich denjenigen schon längst gefunden. Wahrscheinlich verstand sie sich auf dem Gebiet so viel mehr als ich.
Jacob schien meine Abwesenheit zu spüren, und zerrte mich plötzlich hinter sich her in die Turnhalle, wo die Zeugnisse ausgeteilt werden würden. Unser Schuldirektor hielt mal wieder eine schnarch langweilige Rede, die eigentlich völlig überdrüssig war. Anschließend rief er uns nacheinander auf. Mr Banner drückte uns dann die Zeugnisse in die Hand und beglückwünschte uns. Meine Aufregung klang ab, und ich ging zu meinen Eltern, die mir lächelnd gratulierten.
„Ich gehe zur Bar und besorg mir was zu trinken, wollt ihr auch was?“ René stieß Charlie kurz in die Seite, dann warf sie ihm einen bedeutungsvollen Blick zu.
„Nein, Schatz, wir warten draußen.“ Dann drehten sie sich beide um und gingen davon. Ich fragte mich echt was das soll. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und sah, wie meine Eltern mit zwei anderen Personen sprachen. Ah, eine kleine Diskussion. Da mischte ich mich besser nicht ein. Schließlich zuckte ich nur die Schultern, und machte mich auf dem Weg zum Büffet.
In Gedanken versunken schlängelte ich mich durch die ganzen Leute, und als ich wieder Freiraum hatte und ich vor mich hinstarrte, stieß ich mit einer Person zusammen, die in mich hineinrannte. Erschrocken darüber stolperte ich, was typisch für mich war, über meine eigenen Füße, doch ehe ich mir eine gebrochene Nase zuzog, hielten mich zwei starke Arme fest. Erstaunt hob ich meinen Kopf und mein Blick traf auf smaragdgrüne Augen, die auf mich hinabblickten. Das waren die schönsten Augen, die ich je gesehen hatte.
Ich befreite mich umständlich aus dem Griff des jungen Mannes, rappelte mich auf und wurde rot.
„Verzeihung“, nuschelte ich. Er schaute mich länger an als nötig, schließlich zuckte er nur die Schultern und meinte lächelnd: „Kein Problem. Wolltest du was trinken?“ Überrascht schaute ich auf das Glas, das er mir hinhielt. Ich nickte dankbar und nahm es ihm ab.
„Übrigens, ich heiße Edward Cullen.“ Er reichte mir seine freie Hand entgegen.
„Ich bin Bella“, stellte ich mich vor und schüttelte ihm verlegen die Hand.
„Freut mich dich kennenzulernen. Hast du heute deinen Abschluss gemacht?“, fragte er und ich hörte so etwas wie ein Lächeln in seiner Stimme.
„Ja“, antwortete ich und blickte zu ihm auf. Erst jetzt bemerkte ich, wie gut er aussah. Er hatte verwuschelte, bronzefarbene Haare, ein sehr schönes Gesicht, und eine perfekte Figur. Seine vollen Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln, das mir augenblicklich den Atem nahm. Dass es Jacob gab, hatte ich in dem Moment vollkommen vergessen.
„Gehst du auf diese Schule? Ich habe dich noch nie hier gesehen.“ Sein Lächeln blieb auf seinem Gesicht haften, als wäre es selbstverständlich für ihn, jeden anzulächeln, der ihm über dem Weg kam.
„Nun ja, ich hatte meinen Abschluss letztes Jahr gemacht. Und dass wir uns noch nie begegnet sind könnte vielleicht daran liegen, dass wir nie dieselben Kurse zusammen hatten, oder du mich einfach nicht gesehen hast“, antwortete er ruhig.
„Das heißt, du kennst mich vom Sehen her?“, fragte ich ihn daraufhin und verfluchte mich innerlich dafür. Was für eine absurd, dumme Frage. Doch er schien nichts Peinliches daran zu finden.
„Ja, das könnte sehr gut sein.“
„Edward!“, hörte ich ihn jemanden rufen.
„Oh, ich halte dich auf. Na dann, war schön, dich kennengelernt zu haben.“ Sein Lächeln wurde breiter.
„Ganz meinerseits. Bis später!“ Ohne, dass ich noch etwas darauf erwidern konnte, drehte er sich um und machte kehrt. Bis später, hatte er gesagt. Was hatte das zu bedeuten? Etwas Schemenhaftes schlich sich in mein Gehirn, doch ich kam nicht darauf, was er damit meinen könnte. Was soll’s, dachte ich mir.
Sieh es als Geschenk, Bella, dass du so einer Person überhaupt begegnen durftest.
Ich fühlte mich irgendwie elend. Ich fühlte mich so, als würde ich Jacob gerade hintergehen. Schnell verscheuchte ich Edward aus meinem Kopf, und machte mich auf dem Weg zu meinen Eltern, die bereits auf mich warteten. Ohne darauf zu achten, fiel mein Blick auf Edward, der umrandet von zwei Personen war, anscheinend waren das seine Eltern. Moment, das waren doch die zwei, mit denen meine Eltern vorhin geredet hatten. Das hatte doch was zu bedeuten, oder?
„Bella!“ Jacob riss mich aus meinen Gedanken. Ich war kurz davor, die ganzen Zusammenhänge zu entziffern. Seufzend drehte ich mich zu ihm um.
„Hey Jake!“
„Ich wollte mich von dir verabschieden“, erwiderte er traurig. Das versetzte mir einen kleinen, schmerzhaften Stich.
„Was?“, fragte ich ihn atemlos. „Du gehst jetzt schon?“ Er nickte traurig.
„Ich dachte erst nächste Woche!“
„Das dachte ich auch. Aber mein Vater hat den Flug früher gebucht als gedacht.“
„Aber…“ Er nahm mein Gesicht fest in seine großen Hände und schaute mir tief in die Augen.
„Ganz ruhig, Bella. Ich habe dir doch versprochen, dass ich weiterhin Kontakt zu dir halten werde. Ist dir das nicht genug?“
„Doch. Aber es wäre besser, du würdest noch länger hier bleiben. Hier. Bei mir.“ Lüge. In Wahrheit machte es mir nicht wirklich etwas aus, dass er weggehen würde. Eigenartigerweise. Aber ich wollte, dass er hier blieb, da ich sonst niemanden hatte. Ich hatte außer ihm keine Freunde.
„Ich mache es kurz, und schmerzlos, Bella.“ Er küsste mich lange und leidenschaftlich auf den Mund, dann hörte er abrupt auf, und rannte weg. Ich merkte kaum, wie mir Tränen in die Augen hochstiegen, als meine Mutter einen Arm um meine Schultern legte, und mit mir zum Auto schritt.
Zuhause angekommen rannte ich nach oben, hinauf in mein Zimmer und knallte die Tür zu. Ein Signal für meine Eltern, mich alleine zu lassen. Von unten hörte ich Stimmen, aber ich nahm sie kaum wahr. Ich musste erst einmal den Schmerz verarbeiten, den Jacob mir hinzugefügt hatte. Ich musste mich wieder daran gewöhnen, allein zu sein. So, wie ich es schon die ganzen Jahre war.
„Bella. Bella, Schatz, wach auf.“ Langsam öffnete ich meine Augen und erblickte das Gesicht meiner Mutter. Sie schaute mich besorgt an, und in ihren Augen sah ich einen Konflikt, der sie beunruhigte. Sie atmete tief ein, als sie sprach.
„Es wird Zeit. Die Gäste warten schon.“ Sie sah mich noch einmal besorgt an, streckte zögernd ihre Hand aus, und strich mir über die Stirn. Dann stand sie auf und schloss die Tür hinter sich. Mühsam richtete ich mich auf und ging ins Bad. Mein Gesicht sah schon etwas besser aus, da ich ein wenig geschlafen hatte.
Meine Haut war wieder porzellanweiß, so wie sie sein sollte, und von der ganzen Aufregung von vorhin hatten sich meine Wangen ein wenig rötlich gefärbt, was doch eigentlich sehr hübsch aussah. Ich kämmte mir die Haare und richtete sie ein wenig zu recht. Anschließend versuchte ich mich ein wenig zu beruhigen und ein kleines Lächeln aufzusetzen. Anschließend ging ich nach unten.
Wer auch immer dieser Gast war, er sollte mich nicht in trübseliger Miene kennenlernen. Als ich im Wohnzimmer ankam, gefror mein ganzer Körper auf der Stelle.
Auf dem Sofa saßen die zwei Personen, mit denen meine Eltern auf der Abschlussfeier gesprochen hatten. Neben ihm saß auch noch ein breit grinsender Edward Cullen, der mich bestimmt wiedererkannte.
„Bella, setz dich.“ René deutete auf den freien Platz neben ihr.
„Darf ich vorstellen?“, fragte Charlie mich lächelnd. „Das ist Carlisle Cullen. Die Frau neben ihm ist Esme Cullen. Die Eltern von diesem reizenden jungen Mann Edward Cullen.“
Meine Mom drückte meine Hand, bevor sie sagte:
„Schatz. Der Edward hier – er ist dein zukünftiger Verlobter.“
Gast- Gast
Ernste Gespräche oder doch nur Geflunker?
Bella
Was zum… Er? Der gutaussehende Typ da vorne mein Verlobter? Ich konnte noch kaum meine Gesichtszüge unter Kontrolle halten.
„I-Ist das ein Scherz, oder was?“, fragte ich fassungslos. Renée schüttelte nur den Kopf.
„Nein, Schatz, wir machen Ernst.“ Alles schien sich um mich zu drehen, so eigenartig war das Gefühl in mir.
„Aber Mom! Ich habe einen Freund!“, warf ich ihr vor. „Du kannst mich doch nicht einfach so verheiraten!“ Sie erwiderte nichts, sondern starrte mich unergründlich an. Mein Blick huschte zu Edward, der mich auf einmal sehr bedrückt anschaute. Etwas Eigenartiges lag in seinem Blick. Was sollte das? Immer noch geschockt machte ich einen Satz nach hinten und versuchte zu fliehen – und stolperte dabei prompt. Natürlich fiel ich hin. Vor Scham konnte ich meine Tränen nicht länger zügeln, ich war einfach zu durcheinander. Zügig rappelte ich mich wieder auf und rannte nach Draußen. Dass, was ich jetzt brauchte war frische Luft.
Die kalte Brise besänftigte meine Laune ein wenig. Alles, was ich jetzt gesehen und gehört habe, musste verdaut werden. Wie kam meine Mutter überhaupt auf so eine Idee, wie mich zu verheiraten? Ich war doch gerade mal achtzehn und hatte noch nicht einmal das College hinter mir. Ich hatte einen Freund, und das wusste sie auch ganz genau. Und jetzt kommt sie mit diesem Typen an. Obwohl … Ich musste zugeben, dass in seiner Nähe meine Knie nachgaben, aus welchem Grund auch immer. Er sah einfach göttlich aus! Eigentlich hatte ich doch nichts dagegen, ihn zu heiraten. Aber Moment! Ich liebte doch Jacob, oder etwa nicht?!
Wütend über mich selbst, versuchte ich Edward aus meinem Kopf zu vertreiben.
„Bella?“ Sofort erkannte ich diese Stimme, ich drehte mich nicht um. Ich wollte ihn nicht sehen. Nicht jetzt.
„Geh weg“, wisperte ich leise und machte einen Schritt vorwärts.
„Bella, es regnet. Wenn du hier draußen bleibst, wirst du noch krank.“ Er klang besorgt, und auch Schmerz lag in seiner Stimme. Was hatte er bloß? Er klang so, als würden wir uns schon seit Jahren kennen!
Ohne jegliche Erwiderung schob ich mich an ihm vorbei ins Haus. Ich warf meinen Eltern noch einen finsteren Blick zu, ehe ich nach oben stampfte. Es war alles einfach zu viel. Ich brauchte meine Ruhe.
Nach einer Weile hörte ich ein zaghaftes Klopfen an meiner Tür.
„Ich bin’s“, rief meine Mutter und trat ein.
„Bitte, geh. Ich möchte alleine sein.“ Ich drehte mich wieder um und schaute aus dem Fenster.
„Bella, ich möchte mit dir reden. Ist der Edward wirklich so schlimm für dich? Warum hasst du ihn?“ Ich schnaubte wütend, und versuchte ruhig zu klingen, als ich antwortete.
„Nein, ich hasse ihn nicht. Es ist halt so, dass mich die ganze Situation einfach umwirft, verstehst du? Ich kann das doch nicht einfach so hinnehmen! Wir sind im einundzwanzigsten Jahrhundert, Mom! Und wir leben in Forks! In Washington! Wir sind doch keine Muslimen, die irgendwelchen Sitten nachgehen!“
(A.N.: Damit will ich jetzt keinen kritisieren! Es sollte keine Beleidigung, oder so sein!!)
„Ja, ich versteh dich“, erwiderte sie kleinlaut. Sie wusste wirklich nicht, was sie sagen sollte. Ob sie was sagen sollte. „Nur…“ Sie zögerte.
„Nur was?“, wandte ich ein, doch mein Ton war schon weitaus ruhiger als vorher.
„Nein, nein ich kann es dir nicht sagen.“ Sie drehte sich abrupt um.
„Ich habe aber ein Recht darauf, es zu erfahren, Renée“ Ich wusste, wie sehr es sie schmerzte, wenn ich statt ‚Mom‘ ihren Namen nannte, und ich verfluchte mich dafür.
„Du bist aber noch nicht bereit dafür.“ Sie hatte sich immer noch nicht zu mir umgedreht.
„Wem interessiert es denn, ob ich bereit bin, oder nicht? Ich will den Grund für diese ganze Aktion wissen!“ Ich schrie schon fast, so wütend war ich.
„Verzeih mir.“ Mit schnellen Schritten entfernte sie sich aus dem Zimmer.
"Das ist nicht fair!", schrie ich ihr hinterher. Heulend warf ich mich auf mein Bett.
Wie konnte sie nur?, dachte ich mir. Und was sollte das alles. Ich verstand sie einfach nicht. Nichts verstand ich mehr. Rein gar nichts. Vor Erschöpfung konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen und so schlief ich ein.
Ein leises Summen unterbrach die friedliche Stille, in der ich vorhin noch geschlafen hatte. Ich blinzelte überrascht, als ich weiße Zuckerwatten entdeckte. Oder – nein! Das waren Wolken!
„Wah!“, quietschte ich laut, als mich eine andere Stimme mich ansprach.
„Hey, ganz ruhig.“ Nicht doch…
Ich bewegte meinen Kopf nach links, und mitten in das Gesicht von Edward, der mich unsicher anlächelte.
„Was mache ich hier? Und … Was machst du hier bitteschön?“ Das war wohl zu laut, denn eine Person, die hinter mir saß zischte, ich solle gefälligst leise sein. Ich nuschelte ein “Entschuldigung“ und wandte mich wieder mit grimmiger Miene meinem zukünftigen Verlobten zu.
„Wir fliegen nach England, wo wir dann aufs College gehen werden.“ Er antwortete ruhig und sachlich, trotzdem schaute er mich wieder so eigenartig an. So wie gestern. Er schien es zu bemerken und blickte schnell zur Seite.
„College?! Wo sind meine Eltern?!“ Die Person hinter mir zischte wieder – nur dieses Mal klang es deutlich genervter. Kein Wunder; außer mir war hier niemand zu hören. Es war alles mucksmäuschenstill.
Edward atmete tief ein.
„Nun ja, nach der … Auseinandersetzung, die du gestern mit deiner Mutter hattest, hielt sie es wohl für besser, sich vor dir … zurückzuziehen.“ Man hörte es deutlich, dass er nach der passenden Formulierung suchte.
„Sie will mich also loswerden?“, fragte ich argwöhnisch und hob eine Augenbraue. Natürlich wusste ich die Antwort selber, und dass es nicht meiner Frage entsprach, aber ich wollte sehen, ob ich jetzt den Grund erfahren würde für diese ganze Aktion. Doch zu meinem Bedauern durschaute er mein Vorhaben.
„Nein. Sie hielt es für besser, wenn du früher nach England fliegst, damit du dich besser einleben kannst. Das war alles schon geplant, doch sie hatte gestern keine passende Gelegenheit, es dir zu erzählen. Und verabschieden konnte sie sich ja nicht, denn du hast geschlafen wie ein Stein“, meinte er lächelnd. Als er gemerkt hatte, was er gerade eben gesagt hatte, schien er geschockt über sich selbst zu sein.
„Es tut mir leid, ich wollte dich jetzt nicht irgendwie kränken…“
„Passt schon“, murrte ich. Wieso war ich eigentlich so gemein zu ihm? Er meinte es ja nicht böse. Oder?
„Darf ich jetzt erfahren, wie es zu unserer Verlobung kam?“ Er schaute mich unergründlich an, als er schließlich antwortete.
„Also, meine Eltern haben sich mit deinen getroffen, und wir kamen ins Gespräch. Unsere Heirat war schon viel, viel früher geplant, als du denkst. Schon vor Jahren. Es liegt wohl einfach daran, dass unsere Eltern sich sehr gut verstehen, ich kann das nicht richtig erklären. Sie haben sich allerdings erst einmal entschlossen, dass wir uns verloben, und erst nach dem College heiraten. Na ja, bis dahin sind wir verlobt, danach kannst du dich ja wieder scheiden lassen.“ Er ratterte praktisch den ganzen Text runter, aber ich verstand den Zusammenhang nicht.
„Und warum hab ich all die Jahre nichts von dir und deiner Familie gewusst?“ Er überlegte.
„Deine Eltern wollten es wohl als Überraschung betrachten, nehm ich an.“
„Wolltest du mich freiwillig heiraten?“ Er schaute mir tief in die Augen. Sie waren so schön, und ich spürte, wie mein Atem stoßweise aus meinem Mund kam. Es fühlte sich so selbstverständlich an, dass ich mich in seiner Nähe genau so verhielt. Es war einfach so … so vertraut.
„Gegen eine Ehe mit dir habe ich nichts“, meinte er lächelnd. „Allerdings haben meine Eltern auch darauf bestanden, dich zu heiraten. Es ist also so gut wie fair für uns beide. Wir heiraten ja nicht aus Liebe“ – Als er das sagte, fuhr mir ein eigenartiger, wohliger Schauer durch meinen Körper. – „aber vielleicht hoffen sie einfach darauf, dass aus uns mehr als eine Bekanntschaft werden würde.“
Ich nickte – unfähig, irgendetwas zu erwidern und wurde rot. Das war ja mal wieder typisch für mich. Also, sozusagen waren wir ein Paar auf Probe. Das konnte ja noch lustig werden.
„Und … du hast also einen Freund?“, fragte er mich auf einmal. Es klang unsicher, weil er nicht wusste, ob er das Thema ansprechen durfte, oder nicht.
„Ja.“
„Wie heißt er, wenn ich fragen darf?“
„Jacob Black.“ Um seine Augenwinkel zuckte es. „Ah ja, der.“
Verblüfft hob ich meinen Blick. „Kennst du ihn?“
„Ja, natürlich. Ich war doch auf derselben High School, wie ihr beide.“ Er war ratlos. Ich sah es in seinen Augen. Ich glaubte nämlich nicht, dass er Jake nur aus der Schule kannte. Es war mir ein Rätsel, dass ich es einfach nicht auf diese Antwort beruhen lassen konnte. Etwas schlich sich andauernd in mein Gewissen, unklar, jedenfalls, was mich zum Nachdenken brachte.
Edward schaute erst auf mich, dann auf seine Uhr.
„Bella, schlaf doch noch ein wenig.“ Ohne mich zu berühren, zeichnete er meine Augenringe in der Luft nach, und doch war seine Hand meinem Gesicht sehr nahe.
„Okay“, entgegnete ich ihm und probierte zu lächeln. Eigentlich war er doch ein netter Typ. Auch, wenn ihm die ganze Frauenwelt wohl zu Füßen lag.
Was zum… Er? Der gutaussehende Typ da vorne mein Verlobter? Ich konnte noch kaum meine Gesichtszüge unter Kontrolle halten.
„I-Ist das ein Scherz, oder was?“, fragte ich fassungslos. Renée schüttelte nur den Kopf.
„Nein, Schatz, wir machen Ernst.“ Alles schien sich um mich zu drehen, so eigenartig war das Gefühl in mir.
„Aber Mom! Ich habe einen Freund!“, warf ich ihr vor. „Du kannst mich doch nicht einfach so verheiraten!“ Sie erwiderte nichts, sondern starrte mich unergründlich an. Mein Blick huschte zu Edward, der mich auf einmal sehr bedrückt anschaute. Etwas Eigenartiges lag in seinem Blick. Was sollte das? Immer noch geschockt machte ich einen Satz nach hinten und versuchte zu fliehen – und stolperte dabei prompt. Natürlich fiel ich hin. Vor Scham konnte ich meine Tränen nicht länger zügeln, ich war einfach zu durcheinander. Zügig rappelte ich mich wieder auf und rannte nach Draußen. Dass, was ich jetzt brauchte war frische Luft.
Die kalte Brise besänftigte meine Laune ein wenig. Alles, was ich jetzt gesehen und gehört habe, musste verdaut werden. Wie kam meine Mutter überhaupt auf so eine Idee, wie mich zu verheiraten? Ich war doch gerade mal achtzehn und hatte noch nicht einmal das College hinter mir. Ich hatte einen Freund, und das wusste sie auch ganz genau. Und jetzt kommt sie mit diesem Typen an. Obwohl … Ich musste zugeben, dass in seiner Nähe meine Knie nachgaben, aus welchem Grund auch immer. Er sah einfach göttlich aus! Eigentlich hatte ich doch nichts dagegen, ihn zu heiraten. Aber Moment! Ich liebte doch Jacob, oder etwa nicht?!
Wütend über mich selbst, versuchte ich Edward aus meinem Kopf zu vertreiben.
„Bella?“ Sofort erkannte ich diese Stimme, ich drehte mich nicht um. Ich wollte ihn nicht sehen. Nicht jetzt.
„Geh weg“, wisperte ich leise und machte einen Schritt vorwärts.
„Bella, es regnet. Wenn du hier draußen bleibst, wirst du noch krank.“ Er klang besorgt, und auch Schmerz lag in seiner Stimme. Was hatte er bloß? Er klang so, als würden wir uns schon seit Jahren kennen!
Ohne jegliche Erwiderung schob ich mich an ihm vorbei ins Haus. Ich warf meinen Eltern noch einen finsteren Blick zu, ehe ich nach oben stampfte. Es war alles einfach zu viel. Ich brauchte meine Ruhe.
Nach einer Weile hörte ich ein zaghaftes Klopfen an meiner Tür.
„Ich bin’s“, rief meine Mutter und trat ein.
„Bitte, geh. Ich möchte alleine sein.“ Ich drehte mich wieder um und schaute aus dem Fenster.
„Bella, ich möchte mit dir reden. Ist der Edward wirklich so schlimm für dich? Warum hasst du ihn?“ Ich schnaubte wütend, und versuchte ruhig zu klingen, als ich antwortete.
„Nein, ich hasse ihn nicht. Es ist halt so, dass mich die ganze Situation einfach umwirft, verstehst du? Ich kann das doch nicht einfach so hinnehmen! Wir sind im einundzwanzigsten Jahrhundert, Mom! Und wir leben in Forks! In Washington! Wir sind doch keine Muslimen, die irgendwelchen Sitten nachgehen!“
(A.N.: Damit will ich jetzt keinen kritisieren! Es sollte keine Beleidigung, oder so sein!!)
„Ja, ich versteh dich“, erwiderte sie kleinlaut. Sie wusste wirklich nicht, was sie sagen sollte. Ob sie was sagen sollte. „Nur…“ Sie zögerte.
„Nur was?“, wandte ich ein, doch mein Ton war schon weitaus ruhiger als vorher.
„Nein, nein ich kann es dir nicht sagen.“ Sie drehte sich abrupt um.
„Ich habe aber ein Recht darauf, es zu erfahren, Renée“ Ich wusste, wie sehr es sie schmerzte, wenn ich statt ‚Mom‘ ihren Namen nannte, und ich verfluchte mich dafür.
„Du bist aber noch nicht bereit dafür.“ Sie hatte sich immer noch nicht zu mir umgedreht.
„Wem interessiert es denn, ob ich bereit bin, oder nicht? Ich will den Grund für diese ganze Aktion wissen!“ Ich schrie schon fast, so wütend war ich.
„Verzeih mir.“ Mit schnellen Schritten entfernte sie sich aus dem Zimmer.
"Das ist nicht fair!", schrie ich ihr hinterher. Heulend warf ich mich auf mein Bett.
Wie konnte sie nur?, dachte ich mir. Und was sollte das alles. Ich verstand sie einfach nicht. Nichts verstand ich mehr. Rein gar nichts. Vor Erschöpfung konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen und so schlief ich ein.
Ein leises Summen unterbrach die friedliche Stille, in der ich vorhin noch geschlafen hatte. Ich blinzelte überrascht, als ich weiße Zuckerwatten entdeckte. Oder – nein! Das waren Wolken!
„Wah!“, quietschte ich laut, als mich eine andere Stimme mich ansprach.
„Hey, ganz ruhig.“ Nicht doch…
Ich bewegte meinen Kopf nach links, und mitten in das Gesicht von Edward, der mich unsicher anlächelte.
„Was mache ich hier? Und … Was machst du hier bitteschön?“ Das war wohl zu laut, denn eine Person, die hinter mir saß zischte, ich solle gefälligst leise sein. Ich nuschelte ein “Entschuldigung“ und wandte mich wieder mit grimmiger Miene meinem zukünftigen Verlobten zu.
„Wir fliegen nach England, wo wir dann aufs College gehen werden.“ Er antwortete ruhig und sachlich, trotzdem schaute er mich wieder so eigenartig an. So wie gestern. Er schien es zu bemerken und blickte schnell zur Seite.
„College?! Wo sind meine Eltern?!“ Die Person hinter mir zischte wieder – nur dieses Mal klang es deutlich genervter. Kein Wunder; außer mir war hier niemand zu hören. Es war alles mucksmäuschenstill.
Edward atmete tief ein.
„Nun ja, nach der … Auseinandersetzung, die du gestern mit deiner Mutter hattest, hielt sie es wohl für besser, sich vor dir … zurückzuziehen.“ Man hörte es deutlich, dass er nach der passenden Formulierung suchte.
„Sie will mich also loswerden?“, fragte ich argwöhnisch und hob eine Augenbraue. Natürlich wusste ich die Antwort selber, und dass es nicht meiner Frage entsprach, aber ich wollte sehen, ob ich jetzt den Grund erfahren würde für diese ganze Aktion. Doch zu meinem Bedauern durschaute er mein Vorhaben.
„Nein. Sie hielt es für besser, wenn du früher nach England fliegst, damit du dich besser einleben kannst. Das war alles schon geplant, doch sie hatte gestern keine passende Gelegenheit, es dir zu erzählen. Und verabschieden konnte sie sich ja nicht, denn du hast geschlafen wie ein Stein“, meinte er lächelnd. Als er gemerkt hatte, was er gerade eben gesagt hatte, schien er geschockt über sich selbst zu sein.
„Es tut mir leid, ich wollte dich jetzt nicht irgendwie kränken…“
„Passt schon“, murrte ich. Wieso war ich eigentlich so gemein zu ihm? Er meinte es ja nicht böse. Oder?
„Darf ich jetzt erfahren, wie es zu unserer Verlobung kam?“ Er schaute mich unergründlich an, als er schließlich antwortete.
„Also, meine Eltern haben sich mit deinen getroffen, und wir kamen ins Gespräch. Unsere Heirat war schon viel, viel früher geplant, als du denkst. Schon vor Jahren. Es liegt wohl einfach daran, dass unsere Eltern sich sehr gut verstehen, ich kann das nicht richtig erklären. Sie haben sich allerdings erst einmal entschlossen, dass wir uns verloben, und erst nach dem College heiraten. Na ja, bis dahin sind wir verlobt, danach kannst du dich ja wieder scheiden lassen.“ Er ratterte praktisch den ganzen Text runter, aber ich verstand den Zusammenhang nicht.
„Und warum hab ich all die Jahre nichts von dir und deiner Familie gewusst?“ Er überlegte.
„Deine Eltern wollten es wohl als Überraschung betrachten, nehm ich an.“
„Wolltest du mich freiwillig heiraten?“ Er schaute mir tief in die Augen. Sie waren so schön, und ich spürte, wie mein Atem stoßweise aus meinem Mund kam. Es fühlte sich so selbstverständlich an, dass ich mich in seiner Nähe genau so verhielt. Es war einfach so … so vertraut.
„Gegen eine Ehe mit dir habe ich nichts“, meinte er lächelnd. „Allerdings haben meine Eltern auch darauf bestanden, dich zu heiraten. Es ist also so gut wie fair für uns beide. Wir heiraten ja nicht aus Liebe“ – Als er das sagte, fuhr mir ein eigenartiger, wohliger Schauer durch meinen Körper. – „aber vielleicht hoffen sie einfach darauf, dass aus uns mehr als eine Bekanntschaft werden würde.“
Ich nickte – unfähig, irgendetwas zu erwidern und wurde rot. Das war ja mal wieder typisch für mich. Also, sozusagen waren wir ein Paar auf Probe. Das konnte ja noch lustig werden.
„Und … du hast also einen Freund?“, fragte er mich auf einmal. Es klang unsicher, weil er nicht wusste, ob er das Thema ansprechen durfte, oder nicht.
„Ja.“
„Wie heißt er, wenn ich fragen darf?“
„Jacob Black.“ Um seine Augenwinkel zuckte es. „Ah ja, der.“
Verblüfft hob ich meinen Blick. „Kennst du ihn?“
„Ja, natürlich. Ich war doch auf derselben High School, wie ihr beide.“ Er war ratlos. Ich sah es in seinen Augen. Ich glaubte nämlich nicht, dass er Jake nur aus der Schule kannte. Es war mir ein Rätsel, dass ich es einfach nicht auf diese Antwort beruhen lassen konnte. Etwas schlich sich andauernd in mein Gewissen, unklar, jedenfalls, was mich zum Nachdenken brachte.
Edward schaute erst auf mich, dann auf seine Uhr.
„Bella, schlaf doch noch ein wenig.“ Ohne mich zu berühren, zeichnete er meine Augenringe in der Luft nach, und doch war seine Hand meinem Gesicht sehr nahe.
„Okay“, entgegnete ich ihm und probierte zu lächeln. Eigentlich war er doch ein netter Typ. Auch, wenn ihm die ganze Frauenwelt wohl zu Füßen lag.
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