Stephenie Meyer -> Stephenie bei GMA [UPDATE]

Christopher Cuomo: Wir wissen alle, dass Stephenie Meyer hier ist, also lasst mich euch gleich zu Beginn etwas geben, das ihr sehen wollt – einen kleinen Ausschnitt, einen kleinen Blick auf den Film „Twilight“.

[Ausschnitte aus dem Trailer werden gezeigt]

Bella: Du bist unglaublich schnell … und stark. Deine Haut ist weiß und eiskalt.

Edward: Hast du Angst?

CC: Hast du Angst, es ist…

Bella: Ich habe nur Angst, dich zu verlieren.

Edward: Ich bin nicht das Gefährlichste da draußen.

CC: Ich will den Dialog hören, sie sagen: „Sag was, sag was“, ich will den Dialog hören, ich will den Ausschnitt aus dem Film sehen wie jeder andere auch. Das ist großartig. Der Film kommt endlich raus, die letzte Fortsetzung des Buches – vielleicht – kommt danach raus, es gibt jede Menge Intrigen, jede Menge zu verbergen. Stephenie Meyer ist hier, eine große, große Freude, dich hier zu haben.

Stephenie Meyer: Oh, danke vielmals.

CC: Ich werde dir nicht die Frage stellen, die dir jeder stellt, und zwar deswegen: Zehn Millionen Bücher verkauft, ein Film, dessen Ausschnitte von Tausenden über das Internet angesehen werden, eine vorbildliche Online-Fanbasis, solch intensive Beteiligung, warum sollte man dich mit irgendwem vergleichen? Harry Potter fing an, ich sagte, es gibt keinen Grund, dich das zu fragen.

SM: [lacht] Danke. Das ist ein ziemlich schmeichelhafter Vergleich, aber ich bin gerne einfach nur Stephenie Meyer, das ist ziemlich cool.

CC: Natürlich ist es das. Natürlich ist es das. Ich mag das, denn wir sehen, wie das Publikum heranwächst. Ursprünglich wurde der Markt der Bücher als „junge Mädchen“ betrachtet, weil ein junges Teenager-Mädchen vorkommt, sich verliebt, es kommt diese interessante Dreiecksbeziehung vor – ein kleiner Vampir, ein kleiner Werwolf, und eine Bella, was etwas sehr Besonderes für mich ist, ich habe eine junge Tochter namens Bella – doch die übliche Idee einer Romanze … ich sehe in jedem Jungen einen Vampir oder einen Werwolf.

Stephenie: [lacht]

CC: Aber es hat sich verzweigt, von nur jungen Teenager-Mädchen, wie scheint es jetzt zu sein?

SM: Oh, ich wende mich an Fans in meinem Alter, Mütter in den Dreißigern, was ich liebe, denn ich habe das Buch für mich selbst geschrieben, also macht es Sinn, dass es auch sie mögen. Wir haben Jungen, die es lesen. Ich glaube, ich habe einen Brief von einer 86-jährigen Großmutter bekommen, die aufgeregt war. Ich denke, dass ist die Spitze meiner Altersgrenze, und nach unten hin schreiben Achtjährige an mich.

CC: Interessant ist, dass sehr viele die Hintergrundgeschichte kennen: Das ist dir in einem Traum eingefallen, du bist aufgewacht und hast sozusagen nur einen Auszug an Informationen aus diesem großartigen Traum aufgeschrieben. Aber, ich denke, was die Leute an dieser Serie fesselt, ist, wie unkonstruiert sie ist, dass dies nicht das Produkt eines Verlagshauses oder einer Marketing-Firma war. Überrascht dich das Interesse an der Evolution der Figuren, das Wachsen des Publikums, das Bedürfnis nach mehr, hast du dir irgendetwas davon ausgemalt?

SM: Oh, nein! Ich hab mir überhaupt nichts in dieser Art ausgemalt, es ist wirklich sehr interessant, dass sie sich auch so sehr um die Figuren sorgen, denn so geht es mir, wenn ich es schreibe. Ich will sehen, was als nächstes passiert, wie sie sich entwickeln und was sie zueinander sagen, und dass andere Leute das auch tun ist so großartig.

CC: Also, wo im alltäglichen Leben bekommst du die Inspiration für das Zusammenleben von Vampir, Werwolf und Mensch? Musst du dich in einen bestimmten Zustand versetzen, musst du versuchen, anders zu sein, um diese Art von Gedanken zu denken?

SM: Wenn man einmal die Figuren an ihrem Platz hat – wozu ich ja glücklicherweise diesen großartigen Traum hatte, der mich einführte – wenn man sehr starke Figuren hat, entscheiden sie die Geschichte einfach für sich selbst. Also schreibe ich einfach mit, ich schaue, was sie machen wollen. Es ist wirklich aufregend.

CC: Nun, was kannst du mir über diese jüngste Fortsetzung des Buches erzählen, außer das es nicht offiziell das letzte ist. Ich habe mir heute Morgen Sorgen über Gewalt gemacht. Aber es gibt ein Buch, das nach dem nächsten erscheinen wird und das aus der Perspektive einer Figur geschrieben sein wird. Was kannst du mir über das Buch erzählen?

SM: Nicht sehr viel….

CC: Ach, komm schon.

SM: …bis morgen

[Publikum lacht]

CC: Gib mir irgendetwas, die Leute hier erwarten etwas, ich bin ein schrecklicher Interviewer.

SM: Ich kann sagen, dass ich es liebte, und so viel Spaß hatte, es zu schreiben. Ich hatte die Geschichte von Anfang an im Kopf, nachdem ich „Twilight“ beendet hatte und entschied, weiterzumachen, wusste ich, wie es enden würde. Das ist also das Buch, das sich seit 2003, zwei Jahre bevor irgendjemand „Twilight“ sah, zusammenbraute. Es ist genau die Geschichte, die ich schreiben wollte, und darüber bin ich sehr aufgeregt.

CC: Ein Detail? Eine Andeutung? Irgendetwas das besonders erscheint?

SM: Okay… ich durfte eine Hochzeit schreiben, was sehr viel Spaß gemacht hat. Ich liebe Hochzeiten.

CC: Aaaah. [Ins Publikum] Gefällt euch das? Eine Hochzeit, gefällt euch das? Hab ich meine Arbeit erledigt? Kann ich fortfahren? Gut, gut, gut. [Zu Stephenie] Mir gefällt es, mir gefällt es. Wie hat das dein Leben persönlich verändert? Offensichtlich ist es lukrativ und erfolgreich, aber was dein Privatleben betrifft – wie schaffst du es, Autorin und Mutter zu trennen?

SM: Es gibt eine echte Trennung, wenn ich zuhause bin, ist alles normal. Ich bin einfach Mama, jeder Tag ist wie man ihn sich vorstellen würde, ganz normal und standardisiert. Aber manchmal muss ich Stephenie Meyer sein, unterwegs sein und Kameras auf mich gerichtet haben. Doch meistens kann ich einfach ich sein, das ist cool.

CC: Wir haben all die Zuseher, die uns über 1.000 E-Mails in 24 Stunden geschrieben haben, das ist definitiv ein Rekord bei uns auf GMA. Also lass mich dir nur eine davon hier stellen: Wir haben hier Australien, Brasilien, Schweden, sogar Malaysia: Oftmals war das Thema: Bitte beende die Serie nicht; warum ist „Breaking Dawn“ das Ende der Serie? Gib ihnen einen Lichtblick, ist „Breaking Dawn“ wirklich das Ende?

SM: Es ist das Ende von Bellas Geschichte, sie wird die Geschichte nicht mehr erzählen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mit den Figuren endgültig abgeschlossen habe. Es gibt jedoch einen Grund, warum es enden musste, ich glaube, eine Geschichte hat einen natürlichen Bogen und wenn man den unnatürlich verlängert, ist es keine gute Geschichte mehr.

CC: Guter Standpunkt, guter Standpunkt. Eine weitere beliebte Frage: Wird dein Ehemann jemals eifersüchtig auf Edward?

SM: [lacht]

CC: Das kommt eindeutig von einer Frau, wie kommt man auf den Gedanken, dass er auf einen Vampir eifersüchtig werden würde?

SM: Nein, er weigert sich, auf eine fiktive Figur eifersüchtig zu werden, denn er sagt: „Ich bin real, also habe ich ihm da etwas voraus.“

CC: Das gefällt mir, das ist nett. Eine letzte Frage von einem jungen Fan, der um Rat fragt: „Ich bin zwölf, gehe in die siebte Klasse, habe begonnen, selbst ein Buch zu schreiben und würde gerne wissen wie man in dieses Geschäft einsteigt. Was ist der beste Tipp?

SM: Ich denke, das Wichtigste ist, das Buch zu schreiben, ohne sich darüber Sorgen zu machen, wer meine Verleger sein werden, wie ich es an die Leute bringe, ob ich einen Korb kriege, denn die Herausgabe ist nicht der lustige Teil, der lustige Teil ist das Schreiben. Genieße die Geschichte, denke an niemanden sonst, während du schreibst. Wenn alles erledigt ist und wenn du komplett zufrieden damit bist, dann gibt es jede Menge Hilfe online. Geh hin und suche mit Google. „Writers Market“ ist eine großartige Ressource. Und dann beginne, nach Agenten zu suchen, die die gleiche Art von Geschichten vertreten, wie deine. Aber das Wichtigste ist eigentlich, genieße das Schreiben. Schreibe, als würde es keinen geben, der das jemals lesen würde und du der einzige Leser wärst, der eine Rolle spielt.

CC: Das ist für dich schwierig.

SM: Nein, ich kann das immer noch. So schreibe ich, ich muss die ganze Welt vergessen, wenn ich es tue.

CC: Sehr schön. Stephenie Meyer, gratuliere zum Erfolg, danke, dass du uns besucht hast… und ich will noch, dass du mir eine Sache über das Buch erzählst – nachher.

SM: Wenn die Kameras aus sind, okay.

CC: Damit alle wissen, dass ich es weiß und mich jeden Tag anrufen. […]

Dinimini schrieb:Diese Frau ist einfach nur toll. Beneidenswert, was sie so aus diesem kleinen Traum gemacht hat. Wer hätte gedacht, dass daraus so ein Welterfolg wird, nicht mal sie selbst

Dinimini

May schrieb:Das Interview ist wirklich toll! Ach... SM ist einfach die Beste! Sie kommt immer bei allen Interviews so offen und sympathisch rüber.
Sie spricht auch sehr gut und sehr deutlich, ich hab so ziemlich alles verstanden!