Stephenie Meyer -> 10 Fragen

Die Geschichte für Ihren ersten Roman ’Twilight’ kam Ihnen im Traum. Wie kamen Sie danach auf die Figuren?

Ich glaube, einen solchen Traum hat man nur ein Mal im Leben und mehr brauchte ich auch nicht. Sobald ich die Tür aufgeschlossen hatte, entdeckte ich eine Menge Geschichten, die heraus wollten. Offensichtlich sind genug Leute in meinem Kopf, um mich für eine Weile zu beschäftigen.

Was glauben Sie, warum Ihr Werk so viel Aufmerksamkeit erhält?

Ich kann nur raten; wenn ich schreibe, vergesse ich, dass es nicht wirklich ist. Ich lebe die Geschichte und ich denke, die Leute bemerken diese Aufrichtigkeit bei den Figuren beim Lesen. Während ich schreibe, sind sie für mich real und ich denke, dadurch erscheinen sie auch den Lesern real.

Wie finden Sie es, dass Sie mit J.K. Rowling verglichen werden?

Unterschiedlich. Einerseits ist das wirklich schmeichelhaft; ich bin ein riesiger Fan. Andererseits ist es auch eine Art Rückschlag, denn dann sagen die Leute „Für wen hält die sich?“ Und dann fühle ich mich schlecht, als wäre ich diejenige, die herumläuft und das sagt, was ich aber nicht tue. Diese Seite daran gefällt mir nicht.

Wie schaffen Sie es, so zu schreiben, dass sie Leser jedes Alters ansprechen?

Ich habe diese Romane nicht speziell für eine jugendliche Zielgruppe geschrieben. Ich habe sie für mich geschrieben. Ich weiß nicht, warum sie so gut zu allen Altersstufen passen, aber es beruhigt mich, dass viele in ihren Dreißigern mit Kindern, so wie ich, sich davon auch angesprochen fühlen – so weiß ich, dass ich nicht die einzige bin, die im Inneren noch fünfzehn Jahre alt ist!

In der ’Twilight’-Serie gibt es viele verschiedene Arten von Liebe zwischen den Figuren: romantische, elterliche usw. Gibt es eine Botschaft über die Liebe, die Sie den Lesern vermitteln wollen?

Ich schreibe nie Botschaften. Ich schreibe immer Dinge, die mich unterhalten und eine Sache, die ich wirklich gerne entdecke, ist die Liebe. Ich betrachte gerne mein eigenes Leben und meine Freunde und Familie und die Tatsache, wie die Liebe einen verändert. Es fasziniert mich.

Musik ist offenbar eine große Inspirationsquelle für Sie. War Musik immer schon Teil Ihres Lebens?

Tatsächlich habe ich in meiner Jugend nie Musik gehört. Meine Eltern waren ziemlich streng. Ich habe Musik erst später als Inspiration entdeckt.

Abgesehen von Mitt Romney [amerikanischer Politiker] scheinen Sie zurzeit der beliebteste Mormone Amerikas zu sein. Haben Sie das Gefühl, dass Sie ihre Religion gut repräsentieren?

Dass ich Mormonin bin, ist ein großer Teil von mir und ich versuche wirklich, es richtig auszuleben, aber ich wüsste nicht, dass ich ein Vorbild wäre. Ich hasse es, zu sagen „Ja, seht mich an. Ich bin ein gutes Vorbild für Mormonen.“ Ich will so gut wie möglich sein, also bin ich vielleicht in diesem Aspekt ein gutes Vorbild.

Was für Recherchen haben Sie vor ’Twilight’ angestellt, wenn überhaupt?

Das einzige Mal, dass ich nach Vampiren recherchiert habe, war als die Figur Bella das getan hat. Da ich meine eigene Welt erschuf, wollte ich nicht herausfinden, wie viele Regeln ich brach.

Welchen Rat haben Sie für andere Frauen, die zu Hause ihre Kinder großziehen und auch mal etwas anderes tun und etwas erreichen wollen, so wie Sie?

Tut es! Ich hatte nicht geplant, eine neue Karriere zu beginnen, als ich das gemacht habe und es hat mich eine Menge Mut gekostet, diese Anfragen zu verschicken. Ich habe fünfzehn geschickt und ich habe neun Absagen bekommen, von fünf gar keine Antwort und nur eine Person wollte mich sehen. Wenn es etwas ist, an dem ihr Spaß habt, steckt euren Willen und eure Entschlossenheit hinein und wartet ab, was passiert.

Wenn Sie ein Vampir wären, was wäre ihre besondere Fähigkeit?

Es fällt mir schwer, mir vorzustallen, dass ich eine hätte. Ich glaube, ich würde mich damit zufrieden geben, nicht schlafen und altern zu müssen. Das wäre ziemlich cool.