Forks Bloodbank
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Auf des Messers Schneide

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Beitrag  Gast Mo 06 Jul 2009, 23:25

Viel Spaß =) Ist Die Stelle, in der Edward Bellas Blut aussaugt nur aus Edwards Sicht ;)

Es gibt Momente im Leben, in denen man sich selbst mehr hasst als alles andere. Ich hatte diese Momente schon oft erlebt. Jetzt, da sie blutend und schreiend in meinen Armen lag, hasste ich mich mehr denn je. Nicht nur dafür, dass ich an ihren Schmerzen Schuld war, sondern auch, weil ich sie nicht retten konnte. Welche Wahl hatte ich denn? Mir schwirrten wieder Alice‘ Visionen durch den Kopf. Bella, kalt, weiß und ausdruckslos an Alice‘ Seite. Ich schüttelte mich. Das konnte ich immer noch nicht zulassen. Das war nicht der richtige Weg für sie. Sie musste leben… irgendwie. Und dann war da noch die andere Vision. Bella, bleich, blutleer und ich über sie gebeugt mit feuerroten Augen. Bei dieser Vorstellung vergaß ich zu atmen.
„Edward, du musst es tun.“ Alice beugte sich beunruhigt über Bella, wischte ihr die Tränen aus den Augen und sah mich durchdringend an.
„Nein!“ Ich konnte es nicht, ich wollte es nicht. Der schmale Weg über des Messers Schneide war beendet. Es schien ganz so, als müsste ich fallen und hätte nur noch die Wahl auf welcher Seite ich in die Tiefe stürzte. Bella mit mir mit reißend… Sie stöhnte qualvoll.
„Alice.“
Ich hätte gewiss geweint, wenn ich das gekonnt hätte. Bella war verloren, für immer.
Carlilsle versuchte ihre Wunde zu schließen, doch ihr dunkelrotes Blut benetzte bereits den kalten Boden.
„Vielleicht gibt es eine Möglichkeit.“
Ich horchte auf. Konnte es in dieser dunklen Stunde tatsächlich einen Ausweg geben?
„Welche?“ Ich flehte, bangte. Wenn es einen Weg gab, egal welchen, ich würde es schaffen. Ich musste einfach…
„Vielleicht kannst du das Gift heraussaugen. Die Wunde ist ziemlich sauber.“ Die Vision der blutleeren Bella trat wieder in meinen Geist. Ich achtete gar nicht mehr darauf, was um mich herum geschah. Das konnte ich auch nicht schaffen. So würde ich sie töten. Verzweifelt schüttelte ich den Kopf. Bellas Tod wartete in jeder Ecke, darauf lauernd sie endlich von mir fortzuholen.
„Carlilsle ich…“ Einen Moment zögerte ich. Ich wollte keine Schwäche zeigen, doch Bella war wichtiger als alles andere. Bella war mein Leben. „Ich weiß nicht, ob ich das kann.“ Ein heftiger Schmerz durchfuhr mich. Warum konnte ich es nicht? Das einzige, was sie retten könnte und genau ich war am ungeeignetsten um es zu tun. Warum musste sie gerade für mich so gut riechen? Warum war sie mir überhaupt begegnet? Warum?
„Entweder oder- es ist deine Entscheidung, Edward. Dabei kann ich dir nicht helfen. Ich muss diese Blutung hier stoppen, sonst kannst du ohnehin kein Blut aus ihrer Hand saugen.“
Entweder oder? Hieß es das mit Bella nicht immer? Entweder Tod oder die Ewigkeit als Vampir…
„Edward!“
Bellas schmerzerfüllter Schrei war wie Gift. Er durchdrang mich und bereitete mir die schlimmsten Qualen, die ich je verspürt hatte, meine Verwandlung mit einbezogen. Carlilsle sagte noch etwas, doch das einzige, was ich mitbekam war:
„Wenn du es jetzt nicht tust, ist es zu spät.“
Zu spät? Ich sah Bella in ihre offenen, schokoladenbraunen Augen. Sie waren so weich, so menschlich. Nein, ich würde es nicht ertragen sie feuerrot glimmen zu sehen. Entschlossen packte ich ihre Hand, zögerte noch einen Moment und begann dann zu trinken.
Es schmeckte noch köstlicher, noch berauschender, als ich es mir in meinen kühnsten Träumen hatte vorstellen können. Ich sog immer mehr und noch mehr, spannte meine Hände an und trank, trank dieses köstliche, wertvolle Blut.
Und dann war der Moment gekommen, an dem ich tief in mir spürte, dass ich aufhören musste… Dringend. Ihre Haut wurde immer heller und heller. Der Geschmack von James Gift war verschwunden, doch das machte das Blut nur noch köstlicher und meinen Durst nur noch größer. Es war vorbei. Ich würde nicht aufhören können. Ich würde sie töten, genau wie Alice es ganz zu Anfang vorhergesehen hatte. Ich würde nicht länger Bellas Schutzengel, sondern ihr Mörder, ihr Untergang sein. Und dann hörte ich wie aus weiter Ferne ihre Stimme.
„Edward“ Es war nur ein leises Flehen, nur ein leises gehauchtes Wort, doch es genügte um mich zurückzuholen. Zurück zur Vernunft, zurück in die Wirklichkeit. Weit weg von Alice‘ Vision. Ich zog meine Zähne aus ihrem Fleisch und entfernte ganz langsam meine Lippen von ihrer weichen Haut.
„Er ist hier, Bella.“ Carlilsle strahlte. Ich sah, dass er stolz auf mich war. Dass er immer stolz auf mich sein würde.
„Bleib bei mir, Edward, geh nicht weg.“
Ihre Stimme war immer noch sehr leise. Ein leichtes Flüstern. Ein Gefühl des Triumphes durchfuhr mich. Ich hatte es geschafft. Ich hatte sie aus den Klauen des Todes befreit, uns zurück gezogen auf die Schneide des Messers. Sie schien sogar breiter geworden zu sein.
„Ja, ich bleibe bei dir.“ Bis in alle Ewigkeit. Niemand wird dich mir je entreißen können, denn ich liebe dich.

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