Forks Bloodbank
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Accept your fate

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Beitrag  Gast Do 11 Jun 2009, 15:53

Meine erste Fanfiktion...n richtigen Titel habe ich noch nicht gefunden.

Hauptcharaktere sind im Moment noch Naliah Santiago, ihre Eltern und William. Charaktere von Stephenie kommen vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt noch hinzu. Ich wechsel immer mal wieder zwischen den Sichtweisen von Naliah und William.

Inhalt:
Naliah hat in ihren 18 Lebensjahren schon fast alles von der Welt gesehen.
Um endlich einmal ihren Highschoolabschluss zu beenden zieht sie nun nach Chicago. Der wirkliche Grund für den Umzug in die Zivilisation haben ihre Eltern ihr jedoch verschwiegen, jedes Mädchen ihrer Familie mütterlicherseits erlebt eine gewisse Veränderung, sobald sie ausgewachsen ist und erwachsen wird. Denn sie alle haben ein bestimmtes Schicksal, dem sie sich nicht entreißen können. Wärend dieser Zeit lernt sie den Vampir William kennen, der ein ähnliches Schicksal hat.

Sichtweise Naliah
Kapitel 1: Erste Schritte

Es war fünf Uhr Morgens. In einer halben Stunde würde uns unser Taxi abholen und Richtung Flughafen bringen, Richtung neues Leben.
Es war nicht mein erster Neuanfang, unzählige Male zuvor entschlossen sich meine Eltern bereits, den Kontinent oder zumindest das Land zu wechseln. Ich war bereits so aufgewachsen, weshalb es keine größeren Probleme für mich darstellte, wieder neu zu beginnen. Ich freute mich sogar darauf. Ich war immer ein sehr extrovertiertes Mädchen, hatte nie Probleme neue Kontakte zu knüpfen. Im Laufe meiner Pubertät entwickelte sich dies sogar regelrecht zum Hobby, nichts war mir lieber als neue Charaktere verschiedener Kulturen zu erforschen. Ich beeilte mich mein restliches Hab und Gut in den überfüllten Rucksack zu quetschen. Meine Mutter wartete natürlich bereits auf mich, als ich endlich die Treppe herunter kam. „Nali...wir sind spät dran. Das Taxi kommt sofort, hast du alles?“, fragte sie mich sichtlich nervös. „Na Klar. Ich packe nicht das erste mal mein Leben in zwei Koffer“, entgegnete ich ihr genervt. Ich glaube Mütter haben das so an sich, sich immer um alles Sorgen machen zu müssen, gerade um ihre Sprösslinge und ab deren 14. Lebensjahr speziell um die fehlende Organisation.
Zweieinhalb Stunden später nahmen wir unsere Plätze in dem großen Jumbojet ein. Diese Tatsache verwunderte mich, ich hätte niemals gedacht, dass so viele Menschen Indien verlassen möchten. Dieses Land ist großartig. Unglaublich reich an Kultur und ich erzähle aus Erfahrung, wenn ich behaupte, dass kaum ein Land derartige Kontraste zu bieten hat. Zwei Jahre lebten wir in Indien. Zwei sehr erlebnisreiche Jahre. Davor verbrachten wir neun Monate in Ägypten, und davor waren wir drei Jahre fast überall auf dem Afrikanischen Kontinent zu Hause. Meine Kindheit verbrachten wir hauptsächlich in Südamerika, ungefährlicher für ein kleines Kind.
Mein Vater ist eigentlich Afro-Amerikaner mit Südamerikanischen Einfluss, ich glaube seine Mutter war halb Puerto Ricanerin. Meine Mutter ist halb Deutsche und halb Finnin. Ich bin im Iran, Teheran, im Hinterzimmer einer Modeboutique geboren. Damals waren die Unruhen dort groß. Kritiker des politischen Systems wurden verfolgt. Meine Eltern wollten helfen. Immer in die Höhle des Löwen, unterstützt durch den amerikanischen Staat, Menschenrechtsorganisationen und eine hamburger Redation, für die meine Mutter regelmäßig Bericht erstattete. Kein Leben für ein Kind? Doch, nur ein sehr aufregendes. Ich wusste damals nicht, was meine Eltern geritten hat, als sie mir erklärten, sie wollen in die Zivilisation zurückkehren. Mit meinen 18 Jahren hatte ich schon vieles erlebt, natürlich nicht nur Gutes. Allerdings machte es mir Spaß, die Kulturen kennen zu lernen. Mehrere Sprachen fließend zu sprechen, oder zumindest zu verstehen. Überall auf der Welt ein zu Hause zu haben. Extreme Krisengebiete mieden meine verrückten Eltern natürlich bereits nach meiner Geburt, aber ein normales Leben zu führen? Die beiden. Hah! Das traute ich ihnen niemals zu! Mir übrigens auch nicht, so ganz nebenbei.
Gegen 19 Uhr Ortszeit landeten wir in Chicago. Bereits der Flughafen sah viel zu langweilig aus, für ein Mädchen, dass die ganze Welt bewohnt hatte. Meine Mutter war wie immer nervös, als wir mit unserem Gepäck im Arrival Terminal auf diesen ominösen Freund meine Vaters warteten. „Ralph wird sicher gleich hier sein, der Verkehr in Chicago ist manchmal unberechenbar.“, versuchte mein Dad meine Mutter zu beruhigen. Ich erinnerte mich daran, dass wir in Bolivien einmal drei Stunden auf einen Freund meines Vaters warten mussten und in Kalkutta anderthalb... Ich gähnte, die lange Reise strengte mich trotz der Routine an, außerdem langweilte mich dieser Ort. Zu wenig bunte Gewänder, zu wenig wild herum wirbelnde Menschen. Wie sollte ich das nur aushalten. An meine Mutter gewandt, fragte ich: „Wie lange habt ihr eigentlich vor, hier zu bleiben?“ Ich liebte ihr ruhiges Lächeln, wenn sie mir ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte. Immer wusste sie, wie man Nervosität nicht auf Kinder überträgt. „Es wird Zeit für dich, deinen Highschool Abschluss zu machen. Du brauchst etwa ein Jahr, und danach suchen wir ein schönes College für dich“, antwortete sie mir. Ein Jahr, das wäre auszuhalten. „Ein College, irgendwo?“, meine Skepsis war unoberhörbar. Mein Vater schaltete sich ein: „Natürlich.“ Mit einem Lächeln in der Stimme fuhr er fort und strich mir leicht über meine dunkelbraunen locken, „Ich glaube kaum, dass wir dich der Welt vorenthalten können.“ Er schaute mir noch einige Sekunden voller stolz in die Augen. Er hatte zurecht stolz zu sein, es hätte anders laufen können. Ich hätte ein schüchternes Kind werden können, das unter den ständigen Ortswechseln litt. Es war riskant von meinen Eltern, sich für mich zu entscheiden. Ich hätte ihr ganzes Leben versauen können. Habe ich nicht, aber trotzdem beschleicht mich das Gefühl, als würden sie es nun bei mir tun. Ein Jahr Chicago, ein Jahr USA, ein Jahr Normalität. Grausam.

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Beitrag  Gast Do 11 Jun 2009, 15:54

Sichtweise Naliah
Kapitel 2: Neues Leben Nr. 27

Es war wirklich ein schönes Haus, was dieser Ralph für uns ausgesucht hat. Für normale Mädchen. Für mich war mein Bett viel zu bequem, die Zimmer viel zu riesig, die Einrichtung nicht spartanisch genug. Nicht das wir immer in Lehmhütten und Rattenlöchern gelebt haben. Meine Eltern haben immer versucht mir ein schönes Zu Hause zu bieten, aber es war selten so riesig und komfortabel wie dieses. Ich überlegte, ob Ralph in meinem Zimmer wohl Dinge angefasst hat. Bah! Schon bei dem Gedanken daran, wie er mir seine schmierigen Wurstfinger entgegen hielt, um mir die Hand zu schütteln. „Du bist also die kleine Naliah...ich kenne dich nur von Fotos, aber die Ähnlichkeit zu deinen Eltern ist unverkennbar...“ 1. Bin ich nicht klein, 1,65 m ist in manchen Kulturen ziemlich groß! 2. naja gut, ich sehe wirklich genauso aus wie meine Eltern. Trotzdem hatte er eklige Wurstfinger und sein allgemeines Erscheinungsbild war ziemlich schmierig. Hundertprozentig einer von der Regierung, die meinen Dad finanzierten. Ich schaute in den großen Spiegel über meiner weißen, typischen Mädchenkommode. Wer wohl die Einrichtung ausgesucht hat? Es war alles so mädchenhaft. Natürlich war ich ein Mädchen, bzw. schon nahe einer Frau, mit meinen 18 Jahren. Jedoch gehörte ich nie zu diesen mädchenhaften Mädchen. Kein Wunder bei meiner Kindheit. Ich grinste mein Spiegelbild an. Ich gefiel mir immer ziemlich gut, machte mir auch einfach keinen großen Kopf darüber. Meine verschiedenen, ethnischen Wurzeln trugen zu einem exotischen Aussehen bei, welches ich selber immer interessant fand. Lange, dunkelbraune Locken, einen brauen Teint, volle Lippen und grüne Augen. Nunja, ich war ziemlich klein (also in manchen Kulturen auch ziemlich groß!) und zierlich, aber trotzdem recht sportlich. Probleme mit Jungs hatte ich zumindest keine, also in den Kulturen, wo es okay war. Es gab auch Länder, wo rumknutschen und fummeln für Minderjährige als rechtswidrig angesehen wurde. An meinen, meistens internationalen Schulen, war es jedoch meistens kein Problem. Natürlich hatten wir nicht immer das Glück, irgendeine Elite Schule nebenan zu haben, und so wurde ich viel von meiner Mutter unterrichtet. Weshalb mir auch ein Jahr an der Highschool fehlt. Ich musste leicht lachen, mein Vater hatte bestimmt geschummelt. Mir fehlten mindestens zwei Jahre! Er musste mich wirklich lieben, wenn er mir nur ein Jahr zumutete.
Ich legte die restlichen Kleiderstapel in meinen begehbaren Kleiderschrank, der natürlich auch aus diesem mädchenhaften, weiß lackierten Holz bestand. Verdammt! Fast nur Sommersachen. Ich würde definitiv shoppen gehen müssen. Es war Anfang April und um diese Jahreszeit war ein kleiner Schneesturm in Chicago nichts seltenes- auf keinen Fall etwas für meine Sandaletten, und Barfuß gehen könnte ich erst recht vergessen.
Morgen wäre mein erster Schultag. Mitten im Halbjahr, wunderbarer Zeitpunkt, um für noch mehr Wirbel zu sorgen. Ich öffnete das Fenster und ein kalter Windzug strömte hinein. Ich fröstelte, ließ das Fenster jedoch offen. Also würde ich heute noch einkaufen gehen müssen, um morgen nicht zu erfrieren.

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Beitrag  Gast Do 11 Jun 2009, 15:55

Sichtweise Naliah
Kapitel 3: Neue Schuhe, neue Schule

Pünktlich um sieben Uhr klingelte mein Wecker. Ich sprang sofort auf. Aufgeregt wie ich war, ich war es jedes Mal in einem neuen Zu Hause, brauchte ich nicht lange für die morgendliche Dusche und den Rest. Eine heiße Dusche, an vielen meiner Wohnorten war dies unmöglich, und ich liebte diesen Luxus jetzt schon. Meine Mutter erwartete mich bereits am Frühstückstisch. Sie hatte heute ihren ersten Arbeitstag bei ihrer neuen Redaktion. Wie sollte sie es aushalten, ernsthaft den ganzen Tag in einem stickigen Büro zu sitzen? Ich litt in Gedanken mit ihr. „Guten Morgen Schatz“. Da war es wieder, ihr gutmütiges Lächeln, was nur für mich bestimmt war. „Ich habe keinen Hunger“, entgegnete ich ihr. Ich frühstückte grundsätzlich ungern, nur Kaffee empfand ich als notwendig. „Ich auch nicht“. Ich grinste sie an. „Aufgeregt?“. Sie nickte leicht. „Und du?“. Natürlich wusste sie, dass ich aufgeregt war. „Zumindest habe ich die richtige Kleidung für den ersten Schultag.“ Sie musterte mich von oben bis unten, bis ich mich auf einen der Stühle niederließ. „Naja, vielleicht etwas zu bunt, genau wie ich es mag.“ Mein Vater schlief sicher noch, er war ein typischer Nachtmensch. Bis sechs Uhr Morgens blieb er wach und beschäftigte sich mit irgendwelchen, weltbewegenden Themen, um dann den ganzen Tag zu verschlafen. In Chicago würde er seinem Rhythmus auch ohne Probleme nachkommen können, wahrscheinlich wird es nicht mal im Hochsommer warm genug, um das Haus meiden zu müssen. Meine Lippen verzogen sich zu einem leichten Schmollmund, während ich enttäuscht das heutige Wetter feststellte. Wolken, Kälte, Nieselregen. Das könnte ja heiter werden, selbst eine Frohnatur wie mich, machte so ein Wetter etwas weniger froh. Ich nippte nervös an meinem heißen Kaffee. Achja, Daddy wollte mir ja ein Auto für den Schulweg besorgen. In Chicago würde ich ein Auto brauchen, nur direkt in der Innenstadt fuhren die U-Bahn Linien und Busse regelmäßig. Weder unser Haus noch meine Schule befanden sich direkt in der Innenstadt. Erwartungsvoll ignorierte ich die Wetterlage und schaute erneut aus dem Fenster, diesmal sah ich über den Vorgarten hinweg auf die Straße. Meine Mutter lachte. „Ich glaube er wird dir gefallen...deine Schwäche für Geschwindigkeiten erlaubt doch sicher ein wenig Luxus?“ „Natürlich!“, schrie ich auf und rannte nach draußen, leider Barfuß, was mich in dem Moment nicht weiter aufhielt. Ein weißer Audi A3, 119 PS...und es war Liebe auf den ersten Blick! Natürlich nicht das neuste aller neuen Autos...aber genau was für mich. Mein Vater kannte meinen Geschmack. Ob wohl dieser Ralph das Auto hier her gefahren hat? Langsam entfernte ich mich von meinem neuen Schatz. Meine Mutter stand in der Tür, ihren Teebecher in der einen Hand. „Mum, hat Ralph...?“ Sie lachte: „Nein, natürlich nicht.“ Am Abend zuvor habe ich meinen Missmut über diesen ekel Freund meines Vaters lauthals kundgetan. Ich war immer sehr impulsiv, und bei Ralph hat mich nur der Respekt vor meinen Eltern davon abgehalten, die Nase zu rümpfen und zu sagen, dass ich seine Hand nicht schütteln werde. Das wussten sie, natürlich.
Auf dem Weg zur Schule stieg meine Nervosität sichtlich an. Schweiß bildete sich auf meinen Handflächen. Auf dem Parkplatz angekommen blieb ich für einige Sekunden sitzen und lauschte ein letztes mal meiner Beruhigungsmusik. Soulmusik ist besser als jede Schlaftablette, erklärte mir meine Mutter einmal. Schon als ich ein Baby war, ließ sie Kci & JoJo und Johnny Gil laufen, um mich zu beruhigen. Ich sah es ein wenig anders, ich liebte diese Musik. Als Beruhigungstherapie benutzte ich sie trotzdem immer.
Spätestens nach der vierten Stunde war für mich klar, die Amerikaner haben sie nicht mehr alle. Sie waren alle so verdammt freundlich, als würden sie alle mit mir befreundet sein wollen. Es konnte doch nicht angehen, dass niemand eine Abneigung gegen eine neue Schülerin hatte. Ich nahm es so hin. Es war in Ordnung. Ich beantwortete gerne tausend fragen über mein turbulentes Leben. Da steckt keine Ironie hinter...ich verpacke meine Erlebnisse gerne in Abenteuergeschichten. Selbstverständlich würde das Interesse an meiner Person in wenigen Wochen nachlassen, die Zahl potenzieller, neuer Freunde würde sinken und erste Lästereien würden beginnen. So wie immer. Ein paar nette Bekanntschaften würden bleiben, und dann würde ich wieder weggehen. Der Unterrichtsstoff fiel mir relativ schwer, so vieles hatte ich eben doch noch nicht gelernt. Eine Asiatin namens Kim hatte außer den Theatherkurs alle Kurse mit mir gemeinsam...sie war angenehm. Eine von der ruhigen Sorte, ziemlich schüchtern. Doch wusste ich, dass ich mich mit ihr anfreunden könnte. Die Schule hatte insgesamt 697 Schüler. Mehr als die meisten anderen Schulen, die ich zuvor besucht habe. Mal ganz abgesehen von der katholisch geförderten Schule im Kongo, wo wir 50 Kinder in einer Klasse waren. Ich würde nicht lange auffallen. Meine Kleidung war scheinbar nicht zu bunt, höchstens ein bisschen. Es gab viele Afro-Amerikaner, weshalb auch mein dunklerer Teint für kein Aufsehen sorgte. Allerdings schienen die Schüler alle ziemlich gruppiert. Da gab es die „Halb-Cast-Fraktion“, wo ich wohl eigentlich zugehören müsste. Die „Hispanics“, wo ich ebenfalls zugehören könnte, die Asiaten und die „Weißen“. Nicht allzu viele Vermischungen wurden deutlich, dennoch hatte ich Glück. Zwei Tische in der Cafeteria wiesen mehrere ethnische Ursprünge auf, woran es lag weiß ich nicht, vielleicht weil dort vorwiegend „interracial“ Pärchen saßen. Für mich spielte das keine Rolle, und ich war froh, als mich Noa, ein hübscher Junge aus meinem Mathekurs, zu sich winkte. „Naliah! Komm zu uns rüber“. Zum Glück hatte ich gerade mein Mittagessen auf mein Tablett gefüllt, ich konnte gar nicht dämlich in der Mitte der Cafeteria rumstehen, und mich fragen, wohin ich mich setzen sollte.
Lächeln ging ich auf den Tisch zu. Sieben nette Leute aus verschiedenen Nationen strahlten mir förmlich entgegen, dieses Strahlen bemerkte ich an diesem Tag nicht das erste Mal, und waren gespannt darauf, mir etliche Fragen zu stellen. Ich beantwortete alle mit unglaublicher Gelassenheit, wechselnde Aufenthaltsorte sind Balsam für das Selbstbewusstsein. Auch in den letzten beiden Stunden, ging es ähnlich weiter. Natürlich war meine Lehrerin von meinen perfektionierten Spanischkenntnissen begeistert. Zumindest hier würde ich ohne Probleme mitkommen.
Mein Resumé des Tages war also positiv- ich würde schon klar kommen. In den nächsten Tagen würde ich mich mal genauer um gucken, was für männliche Mitschüler mir so gefallen könnten.

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Beitrag  Gast Do 11 Jun 2009, 15:55

Sichtweise Naliah
Kapitel 4: Ostereiersuche

Nachdem meine Eltern und ich am Abendbrottisch alle unsere Tagesfazits durchgegangen sind, verabschiedete mein Vater sich bereits in sein Büro. Über Misstände in Tibet recherchieren. Mich befiel ein merkwürdiges Gefühl. Ich kann es nicht erklären, aber ich war unglaublich angespannt. Eigenartig, den ersten Schultag hatte ich mit Bravur bestanden, eigentlich sollte jede Anspannung von mir abgefallen sein. Außerdem schwitzte ich merkwürdiger Weise. Das war kein gewöhnlicher Umstand, ich war heiße und feuchte Temperaturen gewöhnt. Eigentlich freute ich mich auf Morgen, wieder einmal viele neue Charaktere, die ich erforschen konnte. Warum war ich dann so angespannt? Mein Gesichtsausdruck sprach Bände, denn meine Mutter bemerkte ihn. „Stimmt irgendwas nicht, Lieblings?“ Mein Blick wanderte zu ihr. „Ich weiß nicht, ich werde noch ein bisschen durch die Gegend spazieren gehen, ist das in Ordnung?“ Es war gerade mal 19 Uhr und wir befanden uns in Chicago. Was sollte da schon großartig passieren? „Natürlich, aber nimm dein Handy mit und um spätestens 21 Uhr bist du wieder hier...es wird früher dunkel in Chicago.“ Also zog ich meine neu gekaufte, gefütterte Jacke an und verließ unser Haus. Die Dämmerung setzte bereits ein, als ich mit langsamen Schritten durch die Häusersiedlung ging. Eine ungefährliche Gegend für Chicago, das war unübersehbar. Ich zog meinen Ipod heraus und hörte meine Beruhigungsmusik, aber irgendwie wollte sie nicht helfen. War heute irgendwas komisches passiert, weshalb ich mich jetzt so ungewöhnlich fühlte? Ich ging jede Begebenheit des Tages durch, während ich schließlich unsere Siedlung verließ und mich einer lebhafteren Gegend näherte. Die Lichter von den Geschäften brannten noch, sie würden erst in einer halben Stunde schließen. Nein, heute war nichts ernsthaft ungewöhnliches passiert. Nichts, was meinen Zustand beschreiben konnte. Ich fühlte mich so aufgebracht, als würde ich in ein paar Minuten ein wichtiges Referat halten müssen. Extrem untypisch für mich, Referate bereiteten mir nie Sorge. Trotzdem zwang ich mich langsam zu gehen, und inzwischen beruhigte mich die Musik ein wenig.

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Beitrag  Gast Do 11 Jun 2009, 15:55

Sichtweise William
Kapitel 4: Kommunikationsbedarf

Die letzten Tage verliefen extrem langweilig für mich, nach dem Streit mit Antoine. War es wirklich so anormal für einen Vampir, sich nach ein wenig menschlicher Konversation zu sehnen? Für ihn scheinbar schon, zumindest war dies der Grund für sein Verschwinden. Natürlich war der Streit zuvor der eigentliche Grund, dessen war ich mir dank meiner Fähigkeit, immer die Wahrheit zu hören, auch wenn sie nicht ausgesprochen wurde, sicher. Immerhin behauptete er, ich würde nur mit Menschen reden wollen, um ihn eifersüchtig zu machen. Vergaß er, dass er gegenüber meinen menschlichen Kommunikationspartnern einen großen Vorteil hatte, nämlich den, dass ich ihn garantiert nicht essen würde? Wahrscheinlich war die Trennung längst überfällig, 214 Jahre sind wir gemeinsam durch Europa und Amerika gezogen. Die meisten Dekaden davon durch die ländlichen Regionen, weil es sicherer war, wie er behauptete. Dann kam er meinem Wunsch nach, uns wieder lebhafteren Gegenden zu nähern, und plötzlich entwickelte unsere Freundschaft sich in eine andere Richtung. Ich hasste die Landluft und vor allen das Blut der Bewohner. Man schmeckte ihnen ihre eingeengte Weltansicht an, und von einem netten Gespräch vor dem Essen konnte man nur träumen. Die Städte bargen für mich so viele, interessante Menschen. Einfach in ein Café gehen, und sich dort unterhalten...über Philosophie, Politik, Geschichte. Das war genau mein Ding. Leider nicht das von Antoine, und so war es vielleicht besser, dass unsere Wege sich trennten. Vielleicht wusste er auch bereits, dass er mich nie wieder dazu bewegen könnte, seinen Weg gehen zu wollen. Egal wie sehr mir seine Anwesenheit gefiel, und ich seine lange Erfahrung bewunderte. Antoine war bereits über 500 Jahre alt, ich hingegen nicht einmal 300, und davon richtete ich schon ungewöhnlich viel Schaden an. Bis Antoine mich fand, als wilden Neugeborenen, der seinen Blutdurst nicht unter Kontrolle hatte. Er nahm sich meiner an, und lehrte mich alles was er wusste. Nun war ich alleine, wieder einmal. Nur älter und kontrollierter. Ich stand bestimmt bereits knapp eine Stunde an dieser Straßenecke und beobachtete die Menschen. Es war faszinierend, als Vampir bekam man so viel mehr mit als die Menschen. Sie waren so leicht zu durchschauen. Ein junges Mädchen näherte sich dem Café gegenüber. Sie war sehr hübsch, bestimmt schmeckte ihr Blut aufregend und süß, denn so sah sie auch aus. Aufregend und süß. Ich würde ihr nachher folgen, und herausfinden wo sie wohnt. Dann wäre sie Morgen mein Opfer, heute hatte ich noch nicht wieder Durst. Ein leichtes Brennen in meiner Kehle meldete sich bei dem Gedanken. Ich lächelte, wollte ich nicht eigentlich nur noch Menschen töten, die es verdient hätten? Meistens schaffte ich es, mich daran zu halten. Aber eine Ausnahme...
Dann nahm ich sie genauer in Augenschein. Sie blieb einige Sekunden vor der Eingangstür stehen, sie sah unentschlossen aus. Unentschlossen und vielleicht verwirrt, nervös? Ihre Hände zitterten leicht, als sie die Klinke runter drückt. Mich durch fuhr plötzlich das dringende Gefühl, ebenfalls in dieses Café zu gehen. Ihr einen Café oder Tee auszugeben und mich mit ihr zu unterhalten. Sie unterschied sich schon in ihrer Kleidung von den meisten Frauen in dieser Gegend. Es war kein wohlhabendes Viertel, in dem ich mich heute aufhielt, jedoch auch kein armes. Doch ihre Exotik machte sich bereits bei ihrer Kleidung bemerkbar. Ziemlich bunt und zusammen gewürfelt, als hätte sie Stoffe aus aller Welt benutzt. Lediglich ihre dunkelblaue Jacke sorgte für einen klaren Kontrast. Sie wohnte sicher in der Nähe, es war zu kalt um damit große Strecken zu laufen. Sollte ich ihr folgen? Vielleicht war sie wirklich so interessant wie ihr Aussehen. Das Mädchen war bereits in dem Café verschwunden, als ich mich beschloss, es drauf ankommen zu lassen und mich in Bewegung setzte. Es war ziemlich heiß in dem Schuppen, natürlich beeinträchtigte mich das nicht. Als die Bedienung hinter der Theke mich erblickte, blieb ihr erstmal der Mund offen stehen. Typisch Mensch. Reagieren bei Vampiren immer wie bei ihrer Lieblings Boygroup. Sie können sich einfach nie zusammen reißen. Ich legte ein leichtes Lächeln über meine Lippen und grüßte sie freundlich. Sie stammelte nur ein „Hey“. Ich blickte mich um, das junge Mädchen saß an einem der hinteren Tische, direkt am Fenster. Schöner Ausblick, man konnte nur den vermüllten Innenhof sehen. Sie hatte eine Tasse Tee vor sich stehen, und rührte mit zusammengefallenen Schultern darin herum. Irgendwas stimmte mit ihr nicht, sie konnte bestimmt gut Trost von einem Vampir gebrauchen. Sie hatte trotz der Hitze in dem Café immer noch ihre Jacke an, ihr musste draußen wirklich kalt gewesen sein. Die Bedienung räusperte sich, und als ich meinen Blick schweifen ließ, fiel mir auf das die wenigen Gäste alle ihre Blicke auf mich gerichtet haben. Nur das Mädchen nicht. Ich blickte zu der Bedienung: „Ein Glas...Wasser bitte“. Sie Antwortete mit einem kaum verständlichen: „Sofort“, und bereits wenige Sekunden, also für mich eine halbe Ewigkeit, später, stand mein Glas Wasser auf der Theke.
Ich nahm es und bewegte mich in menschlicher Geschwindigkeit zu dem Tisch des Mädchen. Ich war gerade zum stehen gekommen, als sie ihren Kopf zu mir drehte, und mich anschaute. Es war nicht einer dieser verwunderten Blicke, die mir bewiesen wie gut ich aussah. Es war ein ziemlich normaler Ausdruck, als wäre ich ein gewöhnlicher Mann, über dessen Ankunft sie sich wunderte. Ich setzte an: „Hey, ist hier noch frei?“ „Sicher, fast alle Plätze sind nicht belegt“, antwortete sie mir in einem leicht trotzigen Ton. Scheinbar wollte sie meine Gesellschaft nicht, und zum Beweis senkte sie sofort wieder ihren Blick und tat so, als ob der Inhalt ihrer Teetasse spannender war. Also setzte ich mich einfach an ihren Tisch. Sie musste das extra laute Geräusch des Stuhls gehört haben, aber sie schaute mich nicht an. Sie ignorierte mich. Eine Menschenfrau ignorierte mich!

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Beitrag  Gast Do 11 Jun 2009, 15:56

Sichtweise William
Kapitel 5: Sternenstaub

„Sie war, nein sie ist, für ihn wie Indien, so tief so fern so nah so sehr Traum wie wahr. Wie schön sie war, schön in ihrer Weise und Art, weise und zart. Er spürt wie sich die Nacht ihm nahte.“

Also tat ich so, als ob ich an meinem Wasser nippen würde, und ignorierte sie ebenfalls. Sie musste sich doch albern dabei vorkommen! Ich hörte, wie die Bedienung sich in unsere Richtung drehte und stöhnte. Ein Zeichen dafür, dass zumindest sie es albern empfand! Ich atmete tief ein, und in einer Lautstärke, die ihr signalisieren sollte, dass ich gleich was sagen würde. Die verschiedenen Gerüche des kleinen Lokals prallten auf mich ein. Da war einmal der Geruch von Fett und Zucker aus der Küche. Das Blut der Bedienung, dass recht schmackhaft roch, das Aftershave eines anderes Gastes. Er musste ungefähr mitte 50 sein, seine Poren waren ziemlich verstopft. Sein Blut roch ebenfalls weniger wohlschmeckend. Die Gerüche der anderen drei oder vier Gäste nahm ich ebenso eindeutig wahr, bis ich mir den von dem Mädchen mir gegenüber vornahm. Ich erwartete ein sofortiges Brennen in meiner Kehle dadurch auszulösen. Erst roch ich ihr Parfum, süß und lieblich. Kein billiges Eau de Toilet. Sie hatte Geschmackt. Ihr Haarshampoo hatte sicher Erdbeergeschmack, und ihr Duschgel etwas was vielleicht nach Mango riechen sollte. Der Realität kam es jedoch nicht sehr nahe. Dann nahm ich den Geruch ihres Bluts wahr, doch was ich wahrnahm erschütterte mich.
Das Brennen in meiner Kehle war immer noch ziemlich gering, zu gering. Sie musste gut riechen, ihr Blut musste süß schmecken. Doch der Geruch brachte mich nicht dazu, sie als Leckerbissen anzusehen. Versteht mich nicht falsch, sie roch gut, doch der Geruch ihres Bluts war ungewöhnlich leicht. Hinter einer starken Fassade kaum wahrzunehmen. Meine Sinne spielten doch verrückt! Das ganze andere Blut im Raum nahm ich ohne Schwierigkeiten wahr, was stimmte nicht mit diesem Mädchen? Sie ignorierte mich immer noch. Jetzt war ich froh darüber, ich hatte Schwierigkeiten meinen freundlichen Gesichtsausdruck zu halten. Ein bisschen meiner Verwirrung spiegelte sich bestimmt da drinnen. Plötzlich blickte sie auf, sofort verschwand die Verwirrung aus meinem Gesicht und ich lächelte sie an. Ich würde einfach raus finden was mit ihr los ist, ein paar Fragen stellen und die Wahrheit sehen. Ich blickte in ihre wunderschönen Augen, sie hielt meinem Blick stand. Länger als gewöhnlich, wenn auch nur ein paar Sekunden. Sie schaute mich trotzig an, sie war wirklich genervt von meiner Anwesenheit. „Was willst du von mir?, fragte sie in entsprechenden Ton. Ihre Frage entsprach der Wahrheit, sie verstand es wirklich nicht. Ich wiederum war fasziniert von ihren Augen, regelrecht gefesselt. Selten habe ich so schöne Augen gesehen. Sie strahlten etwas mysteriöses aus, passend zu ihrem verminderten Blutgeruch. „Du sahst aus, als ob du Gesellschaft brauchen könntest.“, versuchte ich es. „Nein da muss ich dich enttäuschen. Ich kann meinen Tee sehr gut alleine trinken, und erst recht brauche ich niemanden, der mich anbaggert, wenn ich so schlecht gelaunt bin, wie ich es gerade bin!“, sie klang richtig böse. Da war sie auch, sie sagte die Wahrheit, andernfalls hätte ich es sofort gespürt. Sollte ich nun verschwinden? Doch ich wusste, sie würde mir zuvor kommen. Ich hörte, wie ihre Muskeln sich anspannten und sich darauf vorbereiteten, aufzustehen. Ich setzte einen traurigen Blick auf. Sie ignorierte diesen, zog ihren Geldbeutel aus der Jackentasche und ging Richtung Theke, um zu bezahlen. Ich drehte mich um. Das Mädchen legte zwei Dollar Scheine auf den Tisch und murmelte: „Stimmt so.“ Die Bedienung sah sie verwirrt an. Wahrscheinlich verstand sie nicht, wie man mir widerstehen konnte. Das Mädchen drehte sich noch einmal zu mir um, mein trauriger Ausdruck war immer noch da. Sie verdrehte die Augen und sagte in einer mittleren Lautstärke: „Sorry, bin wirklich nicht gut drauf.“ Sie verschwand durch die Tür. Ich war mir inzwischen sicher, sie war zu Fuß hierher gekommen. Vorhin beschloss ich sowieso ihr zu folgen, dass mit dem Abendessen Morgen hatte sich zwar erledigt, aber so ungefährlich war Chicago nun wirklich nicht. Es war bereits ziemlich dunkel, sie war ein hübsches Mädchen. Also ging ich wenige Sekunden nach ihr ebenfalls durch die Tür, nachdem ich mein Glas Wasser bezahlt hatte. Sie war bereits in der Dunkelheit verschwunden, die meinem Sehvermögen natürlich nichts ausmachte. Sie hatte es nicht weit bis nach Hause, fünfzehn Minuten nur. Ich lief ihr auf Abstand den gesamten Weg hinterher, einmal drehte sie sich sogar um, ohne mich zu erblicken. Vielleicht spürte sie, dass sie verfolgt wurde. Sie lebten in einem großen, sehr schönen Haus. Von der Straße aus konnte ich direkt in die Küche blicken. Nachdem sie die Haustür hinter sich geschlossen hatte, drehte ich um und ging in die Nacht heraus, ich war kein Spanner, auch wenn mich die Idee, sie noch ein wenig zu beobachten, reizte. Natürlich nur, um ihr Geheimnis zu lüften. Ich war so ein verdammt neugieriger Vampir, meine größte Schwäche, wie Antoine schon am Anfang unserer Zeit immer wieder feststellen musste.

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Beitrag  Gast Do 11 Jun 2009, 15:56

Sichtweise Naliah
Kapitel 6: Gegen die Wand

Ich war extrem pünktlich zu Hause. Mein Zustand war immer noch ziemlich eigenartig, und natürlich bemerkte meine Mutter es. Sie schaute mich regelrecht verängstigt an. Mehr als ein „Hi Mum, ich geh schlafen“, brachte ich nicht heraus. Ich hoffte ich könnte sie zumindest ein wenig täuschen. Ich erinnerte mich daran, meine Mutter noch niemals getäuscht zu haben. Sie ist viel zu feinfühlig, als nicht jegliche Regung bei mir wahrzunehmen. Prinzipiell hatte ich aber auch nie ernsthafte Gründe zu lügen. Meine Eltern waren locker, ließen mir alle nötigen Freiheiten. Unser Verhältnis war ziemlich liebevoll, jedoch waren großartige Geheimnisse bei unseren Lebensstil auch kontraproduktiv. Mein erstes Mal vor ungefähr einem Jahr wurde beim Frühstück in alle Einzelteile zerpflückt. Das klingt krank, natürlich. Für mich war es allerdings normal, alles was passiert bespricht man, in allen Einzelheiten. Ich ging die Treppe herauf, meine Gedanken schwankten ab. Dieser Verrückte, was war das denn für einer? Nunja, er sah umwerfend aus. Bestimmt einer von der ganz arroganten Sorte. Er schien aus dieser Gegend zu kommen, vielleicht besuchte er ja sogar meine Schule, er war mir nur noch nicht aufgefallen. Ich würde ihn wieder treffen, und dann hätte ich hoffentlich bessere Laune, und könnte mich mit ihm unterhalten. Gegen einen kleinen Flirt hätte ich nichts, außerdem war er irgendwie interessant. Seine Augen waren schwarz...und was war da noch? Etwas rot? Komische Augenfarbe, ich erinnerte mich nicht, so was zuvor bereits gesehen zu haben. Plötzlich begann mein ganzer Körper zu zucken, in etwa so, als wäre mir sehr sehr kalt. Ich schaffte es nicht, Widerstand gegen dieses Zucken auszuüben, und so fiel ich zuckend auf den harten Fußboden. Mir entfuhr ein Stöhnen. War dies ein epileptischer Anfall? Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper, in der Hoffnung dadurch etwas bewirken zu können, aber es wurde immer schlimmer. Ab dem Zeitpunkt reißt meine Erinnerung ab. Zwei Arme die nach mir greifen und mich auf mein Bett legen. Meine Mutter, wie sie erschrocken im Türrahmen steht. Mein Vater, wie er beruhigend auf meine Mutter einredet. Alles nur verschwommene Bruchstücke. Nach einer Ewigkeit klären die Erinnerungen wieder auf. Ich lag im Bett, das Zucken war verschwunden. Meine Eltern waren anwesend, ich vernahm ein leises Flüstern. Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, um etwas zu verstehen. Das Zimmer war hell erleuchtet, es musste also schon Morgen sein, die mädchenhaften, weißen Vorhänge verrieten dies. Ich behielt meine Augen geschlossen. „Wir werden heute mit ihr reden müssen...es passiert früher als erwartet...“, die Stimme meiner Mutter. Sie klang wirklich besorgt. „Ja, aber lassen wir sie erstmal ausschlafen...der Tag wird lang genug, ich gehe und rufe Becky an“, antwortete mein Vater etwas lauter. Becky? Die Schwester meiner Mutter? Sie wohnte nicht in Chicago, so viel ich weiß lebte sie mit ihrer Familie in Dallas. Ich habe sie nur ein paar Mal gesehen, und das letzte Mal war sicher bereits vier Jahre her. Wir haben damals Weihnachten bei ihr gefeiert. Warum sollte sie jetzt kommen? Hatte sie die Antwort auf meinen komischen Zustand? Ich hörte wie meine Eltern nacheinander das Zimmer verließen und die Tür ins Schloss fiel. Ich öffnete die Augen, mein Zimmer war unverändert. Ich schob meine geblümte Decke beiseite und schaute auf mich herab, ebenfalls unverändert, außer das meine Mutter mir meinen Pyjama angezogen hatte. Ich setzte dazu an aufzustehen, als meine Augen sich weiteten. Sie blickten auf mein Handgelenk, mein linkes. Dort, wo die Pulsader verlief, nahe meiner Handinnenfläche, war ein Zeichen. Es sah aus wie...eingebrannt. Es war ein Herz, und über diesem Herz war ein Bogen. Ein Herz mit einem Bogen? Auf meiner Hand? Da bemerkte ich den Schmerz, das leichte Brennen dieses „Tattoos“, wenn es denn eins war, das erste Mal. Hysterisch sprang ich auf und rief, in einer unangemessenen Lautstärke: „MUM!!! Was zum Teufel habt ihr mit mir gemacht?“

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