Forks Bloodbank
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Seite 1 von 3 1, 2, 3  Weiter

Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mi 10 Jun 2009, 18:48

Diese Fanfiction ensteht in Zusammenarbeit von starry_Sky und shooting_Star

Titel: Zwei Wölfe - Ein Schicksal
Genre: Drama
Hauptcharaktere: Leah und Jacob
später dann noch Embry, Tayanita, Seth und Luyu....^^
Kommis: klick

Inhalt: So hätten wir es geschrieben, wenn Jacob sich in Leah verliebt hätte. Unsere Geschicht beginnt genau am Ende von Eclipse. Vergesst Breaking Dawn! ...

Alle Figuren gehören natürlich Stephenie Meyer.

Viel Spaß beim Lesen und wir hoffen es gefällt euch <3! Zwei Wölfe - Ein Schicksal 160484


Zwei Wölfe - Ein Schicksal Unser_12


Zuletzt von shooting_Star am Mo 03 Aug 2009, 17:48 bearbeitet; insgesamt 6-mal bearbeitet

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mi 10 Jun 2009, 18:52

Zwei Wölfe - Ein Schicksal



Jacob Black

Prolog: Erinnerungen

...Ich trieb meine Beine noch mehr an und ließ Jacob Black hinter mir zurück.

Ich war taub vor Schmerz, konnte kaum denken, konnte sie nicht vergessen. Ihre letzten Worte ließen sich einfach nicht verdrängen. „Ich liebe dich, Jacob!“ Was hatte ich darauf geantwortet? Es fiel mir beim besten Willen nicht mehr ein. Ich hatte Bella alles geglaubt, sogar diesen einen letzten Satz, aber jetzt? War in diesem Satz noch ein bisschen Wahrheit? Sie liebt nicht mich, sie liebt ihren Stein, von dem sie glaubt, er könnte ihr alles geben. Auf einmal erinnerte ich mich an Leah’s Worte: „…Sie wird diesen Stein heiraten.“ Es war mir immer klar, aber ich wollte es nicht wahr haben. Was war Bella nur für ein selbstsüchtiger Mensch? Warum hat sie mich geküsst? Nur damit ich glücklich bin? Ich werde sie nie verstehen. Warum hat mir dieser Blutsauger die dumme Einladung geschickt? Kann er nicht mehr meine Gedanken lesen, weiß er nicht, dass er mich damit noch mehr demütigt?
Weit entfernt sah ich, dank meiner Wolfsaugen, kleine Dörfer. Ich hörte den Ozean rauschen und spürte über mir die neugierigen Blicke eines Adlers. Zum Glück hörte ich keine Stimmen mehr, nicht Embry oder Quil, die versuchten mich zu beruhigen oder was auch immer sie eigentlich von mir wollten. Ich brauchte ihr verdammtes Mitleid genauso wie die fürsorglichen Worte meines Vaters, der wahrscheinlich schon wieder auf mich wartete. „Komm nicht zu spät!“, hörte ich ihn immer noch in meinem Kopf. Wenn er wüsste, dass ich nicht vorhatte wieder zurück zu kehren.
Plötzlich hörte ich eine flehende vielleicht sogar nervende Stimme in meinem Kopf. Natürlich erkannte ich sie. Diese Stimme vergisst man nicht so schnell. „Was willst du, Leah?“, waren diese Worte, die sie jetzt aller höchstens verdient hätte. Ihre Antwort war wirklich vorhersehbar: „Jacob, also ehrlich mal! Was ist das denn für eine Frage? Ich komme, um dir den Tag zu vermiesen!“, „Verschwinde!“ Ich hatte jetzt keine Lust auf ihre unnötigen Kommentare, vielleicht später. Ich rannte einfach weiter nördlich, immer weiter. Die Stimme ließ nicht locker: „Vergiss’ die doch endlich mal! Wenn Bella meint so glücklich zu werden, lass sie! Bald ist sie auch eine von denen!“ Ich hörte ihr nicht zu.


Zuletzt von shooting_Star am Do 11 Jun 2009, 19:31 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mi 10 Jun 2009, 18:53

Leah Clearwater

Kapitel 1: Gedanken

Ich wusste dass es keinen Sinn machte, ich wusste dass ich jetzt im Moment nicht mit ihm reden konnte! Wieso war er immer so stur? Ich hatte es nicht böse gemeint, eigentlich wollte ich ihn noch nicht einmal nerven. Wir hatten schon immer unsere Streitereien, konnten uns nie richtig leiden. War das meine Schuld? Nein, redete ich mir immer wieder ein. Ich wusste dass ich nerven konnte und stur und egoistisch war. Doch ich hatte mich geändert. Sah Jake das nicht? Was war los mit ihm? Wieso bekam er Bella, die in meinen Augen nichts als Verachtung verdiente, nicht aus seinem Kopf? Es ist schlimm für das Rudel, und somit auch für mich, ihn so leiden zu sehen. Und seine Gedanken teilen zu müssen. Klar gibt es dafür eine einfache Lösung, wir könnten uns nicht mehr verwandeln. Ich wusste dass sich das Jake gewünscht hatte, doch es ging nicht, sosehr wir uns alle auch anstrengten und sosehr es Sam als Leitwolf befohlen hatte. Der einzige Befehl dem man sich widersetzen konnte. Wenn die Wut einen überfiel und ein Zittern durch den Körper ging und einen zu zerreißen drohte, sah man keinen anderen Ausweg mehr. Auch jetzt fühlte ich mich so,… ungerecht behandelt. Jakes Aufforderung verklang in meinem Kopf mit einem dunklen Echo. „Verschwinde!“, „Verschwinde!“ Er wollte mich nicht bei sich haben, er wollte sich nicht helfen lassen. Schnell nahm ich meine Menschengestalt an und machte mich auf den Weg nach Hause. Während die kleinen Häuser unseres Reservates an mir vorbeizogen und ich den dunklen, wolkenbedeckten Himmel betrachtete, dachte ich nach, über mich und meine Zukunft.
Was sollte ich meiner Mutter sagen, wo ich schon wieder so lange gewesen war? Sollte ich sagen dass ich Seelenklempner gespielt habe? Das man meine Hilfe nicht wollte? Nein,… nein all das konnte ich ihr nicht sagen. Ich fand es schlimm Geheimnisse vor meiner eigenen Mutter zu haben, doch zum Glück gab es Seth. Was würde ich nur ohne ihn machen? Er war der Einzige der meinen Kummer verstand, seit mich Sam verlassen hatte. Umso mehr ärgerte es mich, dass sich mein Bruder so gut mit den Cullens verstand. Für mich waren das alles nur dreckige, stinkende Blutsauger. Wenigstens in dieser einen Sache waren sich Jake und ich einig.
Langsam stieg ich die Treppen zu unserem kleinen Häuschen hoch. Ich hoffte dass meine Mutter vielleicht schon schlafen würde. Dann hätte ich mir all diese lästigen Fragen gespart. Ich war wirklich erleichtert, als ich sie zusammengerollt unter einer Decke auf dem Sofa schlafen sah. Im Schlaf sah sie so friedlich und glücklich aus, doch ich sah in ihrem Inneren den Schmerz und Kummer. Ich hatte sie seit Dads Tot nicht mehr Lachen sehen. Auch uns fiel es schwer ohne ihn auszukommen, doch ich sah ihr an, das sie mehr darunter zu leiden schien als sie Seth und mir zeigte. Ich bat immer wieder darum, dass sie bald mit einem anderen Mann wieder so glücklich sein konnte wie mit Dad, nur um sie wieder lächeln zu sehen. Ich fand es schlimm sie in diesem Zustand zu betrachten, doch im Moment hatte ich genug mit mir selber zu tun.
Lange Zeit hatte ich es nicht verkraftet, Emily mit Sam zu sehen, doch langsam verschwand der Schmerz aus meinen Gedanken. Natürlich tat es mir immer noch weh, doch ein kleiner Teil meines Gehirns, der zunehmend wuchs, glaubte daran, in diesem scheinbar unendlichen Leben doch noch einmal glücklich zu werden.
Doch ein offener Gedanke quälte mich: Mit wem sollte und würde ich meine Zukunft verbringen?


Zuletzt von starry_Sky am Do 11 Jun 2009, 00:05 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mi 10 Jun 2009, 19:58

Jacob Black

2. Kapitel – Der richtige Weg

Plötzlich wurde alles still…Sie war weg! Endlich war ich wieder einmal allein und konnte mich in Ruhe meinem –dank Leah- immer größer werdendem Kummer widmen.
Ich schaute in den Sternenhimmel, wie ich es früher gerne gemacht hatte. Als ich noch ein kleines Kind war, das nicht viel von der großen, weiten Welt wusste. Inzwischen hatte ich erkannt, dass man auch enttäuscht werden konnte und dass nicht immer alles ‚Friede, Freude, Eierkuchen’ ist.
Es war eine kalte Nacht. Man konnte die Sterne sehen, wie sie funkelten. Es war friedlich, einfach wunderschön. Auf einmal sah ich eine leuchtende Sternschnuppe, ich schloss die Augen und wünschte mir, auch endlich glücklich zu werden. Ob das wirklich passieren würde? Vielleicht stand die richtige Person die ganze Zeit vor meiner Nase. Hatte Bella wohl gerade diese Sternschnuppe gesehen hatte, wie sie am Himmel vorbeizog? … Warum interessierte mich das eigentlich? Ich wollte sie vergessen! Nicht an den Schmerz denken, einfach vergessen. Das war leichter gesagt als getan, aber immerhin war ich stark. Ich werde es schon irgendwann verkraften. Bella war nicht das einzige Mädchen, das es in meinem Leben gab.
Obwohl ich glücklich war, allein zu sein, war es mir ein bisschen zu allein vor. War ich zu hart zu Leah gewesen? Ach was, dachte ich mir, sie ist genauso stark wie ich, sie schafft das schon.
Ich hatte doch jetzt nicht Mitleid mit Leah Clearwater, sie hat doch genug Leute, die sie trösten, oder für sie das tun, was sie braucht. Die ganze Welt dreht sich doch nur um meine schlecht gelaunte Wolfsschwester! Was machte ich mir Gedanken um Leah?
Ich blieb für einen langen Moment stehen. Sollte ich auch nach Hause gehen, zu meinem Vater, zurück zu meinen Freunden? Was brachte es denn, hier in Kanada rumzurennen? War ich auf der Suche nach mir selbst, oder was soll das eigentlich? Ich kehrte um und machte mich auf den Heimweg.
Als ich in der Nähe des Reservats war, verwandelte ich mich zurück. Die ganze Verwandlung war für mich etwas Alltägliches geworden. Ich wusste genau, was zu tun war.
Ich ging zu dem Haus meines Vaters, öffnete vorsichtig die Tür und sah ihn in seinem Rollstuhl am kleinen Esstisch sitzen. „Ich hatte schon befürchtet, mein Sohn kommt gar nicht mehr zurück!“, das hatte ich ja auch eigentlich vor. „Hi Dad, ich hoffe ich komm’ nicht zu spät zum Essen!“, „Naja, es ist zwei Uhr nachts, willst du nicht mal wieder schlafen? Es war bestimmt ein anstrengender Tag, nicht wahr?“, „Du hast Recht, Gute Nacht!“, „Schlaf gut, Jake!“
Erschöpft stolperte ich die Treppen unseres bescheidenen Hauses hinauf, legte mich auf mein Bett und dachte noch einmal über Leah nach.
War sie wirklich ein schlechter Mensch? Oder war ihre häufig verbitterte Art auf die Geschichte mit Sam zurückzuführen? Ich machte mir schon wieder Gedanken über Leah. Bestimmt erzählte sie gerade Seth, dass ich sie weggeschickt habe. Seth war ein guter Zuhörer. Manchmal bräuchte ich ihn auch, um mich über seine Schwester zu beschweren. Aber konnte sie Sam nicht auch mal vergessen? Wir hatten beide unsere Schicksale, jeder auf seine Weise, aber trotzdem irgendwie ähnlich.
Ich konnte mich ja morgen immer noch bei ihr für meine harten Worte entschuldigen, aber jetzt musste ich erstmal neue Energie tanken.
Mit der Hoffnung keine Alpträume zu haben, schlief ich ein…


Zuletzt von shooting_Star am Do 11 Jun 2009, 19:31 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Do 11 Jun 2009, 00:04

Leah Clearwater

Kapitel 3: Nichts als Fragen

Ich schreckte hoch! War dass Wirklichkeit gewesen? Unruhig schaute ich aus dem Fenster und sah wie die Sonne schon hoch über dem Horizont stand. Nein, beruhigte ich mich selbst, alles nur ein Traum,… ein Alptraum. Was war passiert? Ich wusste es nicht mehr. Was würde ich heute tun? Wieder als Wolf durch die Gegend laufen? Was war das für ein sinnloses Leben? Wieder einmal wurde mir bewusst dass ich niemanden hatte. Niemanden mit dem ich durch das Leben gehen konnte, mit dem ich es teilen konnte. Quil hatte Claire, Jared hatte Kim und… Sam hatte Emily. Und ich? Und Jake? Ich erschrak. Seit wann dachte ich über ihn nach? Er war mir sonst immer egal gewesen und das war er auch jetzt, redete ich mir ein. Doch meine Gedanken blieben bei ihm hängen. Hatte er es nicht mindestens genauso schwer wie ich? War er nicht auch vom Schicksal getroffen? Er trauerte immer noch seinem Vampirliebchen nach und vergaß dabei alles andere. Ging es mir nicht genauso? Es reicht!, rief ich mir selber zu, empört darüber in welche Richtung meine Fragen abschweiften.
Da ich nicht wusste, wie ich meinen heutigen Tag verbringen sollte, machte ich mich langsam auf den Weg ins Ungewisse. Gemütlich schlenderte ich am Strand entlang und sah den Möwen bei ihrer morgendlichen Nahrungssuche zu. Sogar die Vögel haben etwas zu tun, wurde mir schmerzlichts bewusst. Lange dachte ich über die vielen Fragen in meinem Kopf nach, doch als ich plötzlich in einiger Entfernung ein Pärchen eng umschlungen auf uns zukommen sah, bekam ich Panik. Ich erkannte sie sofort. Es waren Sam und…Emily! Während sich die beiden, verliebte Blicke zuwarfen und mich gar nicht beachteten, wartete ich auf ein bekanntes Gefühl. Ich wartete darauf, dass mich der Schmerz zu durchbohren schien, ich nichts anderes mehr wahrnahm. Doch ich wartete vergebens. Nichts geschah. Kein Schmerz, keine Trauer. Ich zuckte bei dem Anblick noch nicht einmal zusammen.
Das verwirrte mich. Warum interessierte es mich noch nicht einmal? Warum fühlte ich stattdessen nur eine unglaubliche Wut. Eine Wut die mich zu allem hinreißen hätte können. Warum hatte er mir das angetan? Obwohl ich so wütend war, spürte ich trotzdem dass etwas anders war. Ich wollte nicht mehr Emilys Platz einnehmen, ich war sogar froh dass es so war, wie es war. Konnte das sein? Konnte mein Schmerz wirklich langsam vergehen? Ich hatte nichts als Fragen in meinem Kopf, hunderte Fragen auf die ich keine Antwort wusste sosehr ich mich auch anstrengte. Während die beiden in einiger Entfernung an mir vorbeigingen, wurde mir bewusst, dass ich jetzt noch einmal von vorne anfangen konnte. Endlich hatte ich wieder die Hoffnung, glücklich zu werden. Eine Hoffnung die alles verändern konnte.
Mit einem zögerlichen Lächeln auf dem Gesicht machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie schnell die Zeit vergangen war. Unterwegs sah ich weit entfernt Jared, der auf dem Weg zu Kim war. Ich winkte ihm einmal kurz zu, doch er sah mich gar nicht. War ich für alle unsichtbar? Oder wollten sie mich nicht sehen? Auch auf diese Fragen wusste ich keine Antwort. In letzter Zeit kam mir Jared so unglaublich glücklich vor. Als hätte er alles, was er sich jemals gewünscht hatte. Ich machte mir Mut, und redete mir ein dass ich dieses Gefühl auch noch einmal verspüren würde. Ich wusste nicht wann, noch wer, doch ich hatte die Hoffnung. Ich bin stark, ich schaffe das!
Als ich wieder bei unserem Häuschen ankam, wären mir beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen. Konnte das wirklich sein? Stand da im Ernst Jake? Vor unserer Haustür? Wollte er zu mir? Blödsinn, er wollte bestimmt nur mit meinem Bruder sprechen. Aber warum war er wieder da? Ich ging näher an ihn heran und plötzlich drehte er sich mit einem Ruck um und sah mir in die Augen. „Seth ist nicht da, also was willst du?“, probierte ich so gelangweilt wie möglich zu sagen. Ich hoffte meine Stimme verriet nicht, wie sehr ich erschrocken war ihm so nahe zu sein. Es war kein blödes Gefühl, nein, wenn ich es mir recht überlegte war es sogar irgendwie… schön! Du spinnts!, dachte ich bei mir und sah dabei Jake an. Ich wartete immer noch auf eine Antwort. „Nein Leah, ich wollte nicht zu Seth!“ „Und zu wem dann?“ Es interessierte mich, warum er nicht mehr als Wolf durch die Gegend lief und Trauerkloß spielte. Es interessierte mich wirklich, und darüber war ich erstaunt und erschrocken, doch ich wollte nicht nachfragen. Er hatte mich abserviert, er hatte meine Hilfe nicht gewollt.
„Ich wollte zu dir!“, sagte er langsam. Nein, nein das konnte nicht sein. Jacob Black wollte mich sprechen? Das kann nicht sein, oder vielleicht doch?

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Do 11 Jun 2009, 22:34

Jacob Black

4.Kapitel – Die Aussprache


Ich schaute Leah lange an. Ist mir jemals klar geworden, wie wunderschön ihre haselnussfarbenen Augen waren? Hatte ich Leah überhaupt schon mal so angesehen? Ihr ganzes Gesicht war wie das eines Engels, die vollen Lippen, ihre langen Wimpern, sie sah einfach hübsch aus, vielleicht sogar schön. „Jake, was willst du?“, fragte sie mich immer noch überrascht. War es wirklich so abwegig, mit ihr sprechen zu wollen? „Ähm…, Leah … ich wollte mit dir…über …“, warum brachte ich jetzt keine ordentlichen Worte heraus? Sie denkt bestimmt auch ‚Was will er eigentlich, warum lässt er mich nicht in Ruhe?’. „Eigentlich wollte …äh…ich mich bei dir…entschuldigen!“. „Für was?“. „Leah, hast du Lust an den Strand zu gehen?“. „Warum kannst du mir das nicht hier sagen, ich hab ja schließlich nicht ewig Zeit.“. „Tu mir bitte den Gefallen!“, „Na gut, aber nur weil du es bist.“ Wie sollte ich das bloß machen, früher hatte ich mich bei ihr nie entschuldigt, sie hatte es ja auch nie verdient. Aber jetzt musste ich es einfach mal tun, ich musste über meinen Schatten springen! So schwer kann das doch nicht sein.
Wir schlenderten nebeneinander am breiten, verlassenen Strand von La Push entlang. Ich versuchte wieder ein Gespräch aufzubauen. „Weißt du, das, was ich dir gestern Abend an den Kopf geschmissen habe, hab’ ich nicht so gemeint, weißt du …, ich wollte einfach nur alleine sein, ich hatte keine Lust auf irgendwelche dummen Bemerkungen!“. „Es tut dir also Leid, dass du mich, lass es mich nett ausdrücken –weggeschickt hast-, das tut dir etwa Leid?“, „Ja Leah, ich weiß das war blöd, aber bitte, bitte verzeih mir!“, „Na, mal schauen, ob ich dir verzeihen werde. Aber ich glaubt das krieg’ ich hin!“. Und zum ersten Mal seit ewig langer Zeit, lachte Leah wieder. Sie sah noch viel schöner aus beim Lachen. „Hast du sie jetzt endlich vergessen? Du weißt, wen ich meine.“, fragte sie mich, nicht neugierig, aber sie erwartete trotzdem eine klares –JA!-. „Bella? Naja, ich werde sie nie vollständig vergessen, aber ich versuche es!“. Ich spürte, dass das schon mal ein Schritt in die richtige Richtung war. Leah lächelte mich noch einmal an, sie sah so glücklich aus. Ich hätte zu gerne gewusst, was sie gerade denkt. Aber sollten wir uns jetzt beide in Wölfe verwandeln, wohl eher nicht. „Worüber denkst du?“, ich konnte es mir eigentlich schon denken, aber behielt es für mich. „Ich denke gerade an Sam. Ich habe ihn vorhin mit Emily gesehen und ich war nicht traurig oder so, ich war wütend, ich hätte ihn in Stücke reißen können! Aber zum Glück konnte ich mich beherrschen! Jake, glaubst du, du wirst noch einmal glücklich?“, ich wüsste nicht, dass sie mich schon einmal so etwas gefragt hatte. „ Ich hoffe, wir werden beide wieder glücklich.“
Als wir wieder bei Leahs Haus ankamen breitete sie ihre Arme aus und sah mich mit großen Augen an. Ich nahm sie in den Arm und flüsterte ihr schon fast unverständlich leise ins Ohr: „Es wird alles wieder gut. Das verspreche ich dir!“. Ich war mir sicher, dass sie das verstanden hatte. Ich genoss die Nähe zu Leah, sie war so unglaublich angenehm warm, eigentlich genauso, wie wir alle, aber es war trotzdem schön. Ich wünschte mir, dieser Augenblick würde nie wieder aufhören.

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Fr 12 Jun 2009, 23:11

Leah Clearwater

Kapitel 5: Der Richtige?

Es übertraf bei weitem meine Überwartungen. Es war atemberaubend. Ich hätte ewig so mit ihm dastehen können. Einfach nur den anderen spüren, nichts weiter. Einfach jemanden… haben. Langsam lösten wir uns von einander, wenn auch widerwillig. Vor lauter Freude und Glück, zog ich ihn ins Wohnzimmer, wo wir uns beide auf das Sofa setzten. Ich hoffte, dass jetzt nicht meine Mutter oder Seth nach Hause kommen würden. Ich wollte allein diese schönsten paar Minuten meines Lebens verbringen. Während wir dort saßen, wurde mir einiges klar.
Nie hätte ich gedacht, dass mein Leben eine so plötzliche positive Wendung nehmen würde. Das ich endlich wieder Licht am Ende des langen, dunklen Tunnels, der mich zu so einem verbitterten Menschen gemacht hatte, erblickte. Ich schaute in Jakes Augen und fragte mich, ob er der Richtige sei. Derjenige, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen konnte. War er der, mit dem ich „glücklich“ werden konnte? Wieder schaute ich ihn an, und musste feststellen, dass das gar nicht mal so abwegig war. Wir hatten uns nie gemocht, aber nur weil wir uns nicht richtig kannten. Das könnte man ändern, stellte ich zufrieden fest. Ich war überrascht, wohin meine Gedanken abschweiften. Ich nahm mir vor, mich etwas zurückzunehmen. Mir wurde klar, dass wir uns ja „nur“ umarmt hatten. Eine Umarmung, die mein ganzes Leben veränderte. Doch er war der Richtige, dass wurde mir nun immer deutlicher. Er hatte alles, was ich mir immer gewünscht hatte. Und ich hoffte, dass er mir niemals das antun würde, was mir Sam angetan hatte. Nein, ich war mir sogar sicher, dass er das nicht tun würde.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht mitbekam, wie Jake meine Hand in seine nahm. Konnte es wirklich sein, dass er das gleiche fühlte, wie ich? Ich wäre der glücklichste Mensch,…Wolf…, auf der ganzen Erde! Doch hatte er „sie“ wirklich schon vergessen? War er bereit für etwas Neues? Es sah ganz so aus, und das machte mich unglaublich glücklich. Das Glück scheint es endlich gut mit mir zu meinen, wurde mir bewusst. Endlich,…endlich!
Als ich aus meinen Gedanken aufwachte, schaute ich gleich Jake, mein neues Leben, an. Er sah mich auch an. Konnte das wirklich so schnell gehen? Ich hatte genug gelitten, erinnerte ich mich. Doch eine Frage musste ich los werden, ich konnte nicht anders. Empfand er auch so?
„Jake?“, fing ich vorsichtig an. „Hmmm hm!“, antwortete er mir. Er sah glücklich aus, so hatte ich ihn schon lange nicht mehr gesehen und es freute mich. Wie sollte ich ihm das jetzt sagen? „Äh…magst…magst du mich…doll?“ „Ja! Ja, ob du es glaubst oder nicht!“, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. Eine Last fiel von mir, die zentnerschwer auf meinem Herzen gelegen hatte. Doch ich wollte weiter seine Stimme hören. Etwas weiteres, Wichtiges fiel mir ein. „Würdest du mir jemals weh tun?“, jetzt war es raus, ich brauchte die Gewissheit. Ein weiteres Mal würde ich es nicht verkraften. „Nein! Nein, niemals!“, versprach er schnell ohne den Blick von mir abzuwenden. Plötzlich kam er näher und legte seine heißen Lippen auf meine. Ich erschrak, ohne ein Grund dafür zu wissen. Es fühlte sich wunderschön an, doch… es ging nicht! Nein es ging nicht! Hastig entfernte ich mich von ihm auf die andere Seite des Sofas. Er schaute erschrocken auf. „Das wollte ich nicht!“ Er sah mich an, als hätte er ein Verbrechen begangen. Ich merkte wie weh es mir tat, ihn so zu sehen. Aber trotzdem. „Jake…bitte geh jetzt!“
„Leah es tut mir Leid! Ich wollte das wirklich nicht!“.
„Jake…bitte!“ Was machte ich da? Langsam schlurfte er zur Tür hinaus. Ich wollte ihn aufhalten, ihm sagen dass es nicht so gemeint war. Aber es ging nicht. Er drehte sich noch einmal um und verschwand dann hinter der nächsten Hausecke. Was hatte ich getan?
Ich hatte nicht gewollt, dass dieser tolle Tag so endete. Doch mir wurde bewusst, dass das zu schnell ging. Ich war bereit für eine neue Liebe, dass wusste ich. Ich wusste auch, dass das nur mit Jake sein konnte. Aber nicht sofort. Zu tief hatte man mich verletzt. Ich musste noch einmal eine Nacht drüber schlafen. Ich konnte nichts sofort entscheiden. Ich brauchte Jake, und vielleicht…vielleicht brauchte er auch mich. Ich nahm mir vor, ihn morgen zu besuchen. Ihm zu sagen, dass wir das hinbekommen würden, dass wir dass schaffen würden. Mit Zeit, mit viel Zeit! Jake würde mir diese Zeit geben, auch dass wusste ich. Er war der Richtige!

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Sa 13 Jun 2009, 21:44

Jacob Black

6. Kapitel – Was ist schon hilfreich?


Ohne mich noch einmal umzudrehen rannte ich los. An den kleinen Häuser vorbei in Richtung Wald. Ich sprang in die Luft und Hitze durchströmte meinen gesamten Körper. Ich wusste, dass das genau das war, was ich jetzt im Augenblick brauchte. Kaum einen Augenblick später hatte sich mein Körper komplett geändert, nun war ich das, für was ich bestimmt war –ein Werwolf-. Ich rannte weiter durch das dicht bewaldete Gebiet, in welchem sich auch einige meiner Wolfbrüder aufhielten. Schon wieder hörte ich ihre unzähligen Gedanken in meinem, sowieso schon überlasteten Kopf. ‚Na toll!’, dachte ich mir. „Jake, was ist los?“, hörte ich Embry. Warum war er immer so neugierig? „Nichts! Was soll sein? Lass mich einfach, ja!“, „Ich bin doch nicht völlig bescheuert, Jake! Ich weiß, was Leah gemacht hat, nachdem du sie geküsst hast! Warum hast du das getan? Ich dachte, du kannst sie nicht leiden!“, „Mann Embry, halt dich da raus, verstanden?“, eigentlich hat er das nicht verdient, aber was soll ich machen? „Jacob, bitte nicht wieder diese Nummer, ja!“, was wollte Sam denn jetzt noch, wollte er mir sagen, wie ich es besser mit Leah machen sollte? „Dir kann das doch egal sein, Sam! Ich weiß, ich bin ein Idiot, das musst du mir nicht sagen!“, ich war wirklich ein Idiot, warum hab’ ich sie geküsst? „Ich will dir nichts über Leah beibringen, Jake. Komm zurück und renn nicht wieder so weit weg. Wir brauchen dich im Rudel, okay?“, „Ich renn nicht weg!“, und schon verschwand Sams Stimme. Ich war ja echt wieder zu freundlich. Ich vertreibe wirklich jeden! Vielleicht sollte ich zurück zu Leah gehen und mich bei ihr entschuldigen. „Hey Jake, geh nicht zu Leah! Die soll sich mal entschuldigen! Sie hat dir schließlich einen Korb gegeben, oder?“, jetzt war auch noch Quil da, super! „Lass Leah einfach ein bisschen Zeit!“, Jared spielte jetzt auch schon Lehrer. „Hast du Probleme, Jake! Und du rennst immer vor ihnen weg! Nicht sehr hilfreich!“, Embry, Sam, Quil und Jared waren schon eine Tortur, aber Paul?
Ich wusste nicht was ich machen sollte, ich wusste aber, dass ich ihre Hilfe nicht brauchte. „Habt ihr nicht alle was zu tun? Haut ab! Lasst mich in Ruhe! Ihr seit so nervig, wie Leah es früher war!“, ich hoffte diese Ansage reichte ihnen. Okay, ich hatte mich natürlich getäuscht! „FRÜHER?? Was soll das denn heißen? Sie hat sich nicht geändert, Jake!“, schrie Paul mich förmlich an. „Du kennst sie nicht genug, Paul!“, ich wusste, sie hat sich geändert! „Aber du kennst sie, ja?“. Es reichte mir jetzt, das musste ich mir nicht anhören. Wie auf Kommando nahm ich wieder Menschengestalt an. Was sollte ich jetzt tun? Sollte ich zu Leah gehen und mich bei ihr entschuldigen? Ich entschloss erstmal nach Hause zu gehen. Das war das Beste, was ich jetzt tun konnte. Auf dem Weg kamen mir wieder traurige Gedanken in den Kopf. Was, wenn ich jetzt alles verspielt habe? Was, wenn sie nichts mehr von mir wissen will? Was, wenn Leah sich jemand Neues sucht? Daran wollte ich nicht denken, aber was, wenn sie das wirklich tun würde? Habe ich Leah verdient? Fühlte sie genauso, wie ich? Es gab auf alle Fragen eine Antwort, aber ich kannte sie nicht.
Ich sollte mir nichts vormachen, Leah war die wichtigste Person in meinem Leben, aber war ich das auch für sie? War ich die Person, die sie sich immer gewünscht hatte? Warum hatte sie diesen einzigen Kuss nicht erwidert? Ich war mir sicher, dass ich eigentlich ganz gut küsse, also wo war das Problem? Es gab anscheinend eins.
Wir werden das schon schaffen, dachte ich mir hoffnungsvoll. Vielleicht war das einfach zu offensiv, vielleicht hatte sie damit nicht gerechnet.
Ich war schon fast an meinem Haus angekommen, da sah ich Leah, wie sie verzweifelt zu mir schaute.

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast So 14 Jun 2009, 22:06

Leah Clearwater

Kapitel 7: Hoffnungsschimmer

Ich tat das Richtige, dass wusste ich. Ich schaute Jake, mit Verzweiflung im Blick, an und ging langsam zu ihm bis ich nur wenige Zentimeter vor ihm stehen blieb. Wie sollte ich das jetzt anstellen? Ich konnte mir denken, dass er mich nach diesem peinlichen Ausrutscher nicht mehr sehen will. Wer soll so eine Zicke wie mich schon mögen? Jake war zu gut für mich, ich hatte ihn nicht verdient. Er brauchte jemanden, der es zu schätzen wusste, so einen tollen Jungen zu kennen und… zu lieben, dass wurde mit jetzt klar. Doch bevor ich mir da drüber weiter Gedanken machte, musste ich erstmal meine kleine Welt vor dem Untergang bewahren.
„Jake, ich wollte nicht…nicht SO zu dir sein!“, fing ich langsam an. Er antwortete nicht. Nach einer Weile wurde mir klar, dass ich weiter reden musste.
„Es tut mir leid und ich hoffe dass du mir noch einmal verzeihen kannst,…bitte!“ Er sagte immer noch nichts, schaute mich nur nachdenklich an. Wusste er, dass er zu wertvoll war, dass er sich nicht mit mir abgeben musste. Dass er jemanden besseres verdient hatte! Wieso hatte es so lange gedauert, bis ich bemerkte dass ich ihn liebte? War es zu spät? Wollte er mich nicht mehr? Ich konnte es ihm nicht verübeln, ich wusste dass ich launisch, zickig und stur bin und nicht weiß was ich will. Und das war der Punkt, wurde mir klar! Ich wusste nicht, ob ja, ob nein, Jake hin, Jake her. Doch jetzt war es klar! Ich wollte Jake, ich liebte ihn! Warum hab ich für diesen einen Satz so lange gebraucht? Jetzt konnte alles zu spät sein. „Jake…bitte sag was!“, forderte ich ihn auf. Ich hielt es nicht mehr aus. Konnte er mich nicht einfach weg schicken?
„ Leah…“, fing er an. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Ich wollte dass er unbedingt weiter redete. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen!“ Was? Es war alles meine Schuld, natürlich musste ich mich entschuldigen, ihm sagen dass es mir Leid tut, das ich ihn brauche. Doch ich wollte ihn nicht unterbrechen. „Es war meine Schuld, es war viel zu übereilt, ich habe nicht nachgedacht! Doch,…ich weiß jetzt nicht wie ich das sagen soll,… doch mir ist klar geworden,…also ähm… dass ich…dass ich dich liebe! Ich weiß es ist spät, doch lieber so als gar nicht, oder?“, sagte er mit einem Schmunzeln im Gesicht, dass mein Herz schneller schlagen ließ. Das war mein Jacob!
„Es ist meine Schuld, und das weißt du! ... und…ich liebe dich auch!“, ich konnte es einfach nicht anders, ich musste mir die Schuld geben, denn so war es ja auch. Ich musste ihm auch sagen, dass ich ihn liebte. Er hatte es gesagt, ich hatte es gesagt, doch glauben konnte ich es immer noch nicht! Sollten wir, wir beide wirklich zusammen glücklich werden? Wieder kamen diese Gedanken und ich schob sie schnell davon. Ich wollte nicht noch einmal den gleichen Fehler machen. Ich hatte daraus gelernt. Ich würde so lange an Jakes Seite sein, wie er mich brauchte und wollte, auch wenn das für immer war.
„Nein Leah“, fing er schon wieder an, „es ist und bleibt meine Schu... mmmm… hm hm! Ich hatte ihm so schnell ich konnte meine Hand auf den Mund gelegt. „Schluss jetzt!“, murmelte ich, „meine Schuld und Basta!“ „Mhhmmm…hm!“, protestierte er noch, doch er sah ein, dass ich nicht von meiner Meinung abzubringen war. Langsam nahm ich die Hand weg und sah in seine Augen, die vor Freude strahlten. Wieso hatte ich ihn früher nie so gesehen? Plötzlich nahm er mich einfach in den Arm und ich schmiegte mich an seine starke Brust. Nicht ein Moment des Zweifelns überkam mich. Ich fühlte mich in seinen starken Armen geborgen und sicher vor dem Rest der Welt. So hätte ich ewig dastehen können. Nur wir beide, nichts anderes zählte. Endlich war ich, obwohl ich es nicht mehr für möglich gehalten hätte, glücklich, glücklich Jake zu haben. Ich drückte mich noch enger an ihn. Endlich würde alles gut werden. Als ich mich langsam aufrichtete, entdeckte ich hinten im Wald, hinter dem kleinen Häuschen, eine Gestalt. Sie war groß und bewegte sich wie ein Schatten vorwärts. Ich sah nichts genaueres, nur verschwommene Umrisse, meine Menschenaugen waren zu schlecht um in weite ferne zu blicken. Was schlich mitten durch den Wald? Es war keiner von unserem Rudel, dass erkannte ich. Unter anderen Umständen hätte ich mir Sorgen gemacht und wäre der Sache auf den Grund gegangen, doch so schaute ich schnell wieder zu meinem Traumprinzen vor mir. Ich wusste nicht, dass die schattenhafte Gestalt, unser – meines und Jakes – Leben auf den Kopf stellen würde und von Grund auf ändern würde.

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mo 15 Jun 2009, 19:21

Jacob Black

8. Kapitel – So fühlt sich Glück an!

Ich fühlte mich wie der glücklichste Mensch der Welt. Ich hatte alles, wovon ich immer geträumt hatte, alles, das ich seit so langer Zeit vermisst hatte, alles, was ein Mensch, ein Wolf, oder was auch immer man war, einfach im Leben brauchte.
Ich hielt Leah in meinen Armen und wollte sie nie mehr loslassen. Leah war der Mittelpunkt meines Lebens geworden, sie war mir wichtiger als alles andere. Ich würde es nicht verkraften, wenn ihr etwas zustoßen würde.
Ich blickte in ihre Augen, sie schaute mich hoffnungsvoll an. Wieder einmal wünschte ich mir, ihre Gedanken lesen zu können. Ich war mir sicher, dass sie nicht mehr an Sam dachte. Jetzt konnte sie ihr Leben mit mir verbringen.
Ich steckte den Schlüssel in das verrostete Schloss unserer Holztür und trat in unser Haus ein. Ich schaute mich nicht um, ich schaute nur sie an. Als Leah sich immer noch an meinen Körper klammerte, nahm ich ihr Gesicht in meine großen Hände. Plötzlich riss uns eine tiefe raue Stimme aus unserem kleinen Paradies. „Jake du bist ja schon da! Leah schön dich mal wieder bei uns zu begrüßen! Wie geht’s dir, meine Große?“, das war ja jetzt wieder großartig! „Oh, hi Billy! Mir geht’s klasse! Und dir?“, „Danke, danke, ich kann mich nicht beklagen! Und wollte euch auch gar nicht stören.“, „Ich dachte du bist bei Charlie, wolltest du doch, oder?“, „Ich war auch bei ihm, er musste aber noch etwas für die…ähm…“, Dad versuchte schon länger, das Thema Hochzeit in meiner Gegenwart nicht zu verwenden, „ naja er hatte noch was zu erledigen!“, und schon fuhr er in seinem Rollstuhl in sein Zimmer. „Ich glaube wir sind wieder alleine!“, sagte Leah, froh über Billys Abgang, zu mir. Wir lächelten uns an und verschwanden in meinem kleinen Zimmer. Leah guckte sich um, als wäre sie zum ersten Mal hier.
„Du warst doch schon mal hier, oder?“, fragte ich sie, „Jaja, aber weißt du …das ist schon weiß was ich wie lange her!“. Ihr Blick schweifte von dem Schreibtisch rüber zu meinem Bett, sie grinste mich wieder mit ihrem schönsten Lächeln an. „Weißt du was?“, „Was denn?“, „Ich hab keine Ahnung, ob ich dir es schon mal gesagt habe, aber ich liebe dich Jacob.“ Bei den letzten vier Worten guckte sie zwar ernst, aber immer noch liebevoll. Das war meine Leah, so hatte ich sie eigentlich noch nie früher gesehen. Diese Zeit lag hinter unserer neu entfachten Liebe.
Ich zog sie auf das Bett und schaute ihr eine halbe Ewigkeit in die Augen. Ich wusste genau, was sie gerade fühlte. Niemand würde uns diesen wunderschönen Moment wegnehmen, ich würde darauf Acht geben, dass Leah niemand zu nahe kommt und sie verletzen würde. Das war, neben sie zu lieben, die neue Aufgabe in meinem Leben. Mit einem Finger streichelte ich über ihre Wange, sie schloss die Augen und nahm meine Hand in ihre. Sie hielt sie fest zusammen, als würde es zeigen, wie doll wir zueinander gehörten. „Jake, hast du diesen Schatten auch gesehen?“, „Welchen Schatten?“, „Vorhin vor der Tür, da hab’ ich im Wald so was gesehen, weiß nicht was das war, es war niemand von uns.“, „Vielleicht kommt es ja zurück und sagt ‚Hallo’!“, scherzte ich, doch ihr Gesicht wurde auf einmal ganz blass. „Mann, ich mach mir hier Sorgen und du machst dich lustig drüber? Dankeschön, Jacob!“, „Hey, nicht sauer sein, bitte! Ich werd’ schon darauf aufpassen, dass es dir nichts tut. Komm Leah! Es wird schon nichts Böses sein. Und wenn, dann kämpf ich für dich, ja?“, „Na gut, ich liebe dich! Ich weiß, du passt auf mich auf, für immer und ewig!“. Das war der Moment, auf den ich immer gewartet hatte. Ich neigte meinen Kopf runter zu ihrem und unsere Lippen berührten sich. Sie schloss ihre Augen und erwiderte den Kuss. Wir bewegten unsere Lippen im gleichen Rhythmus, es war ein unbeschreibliches Gefühl. Wunderschön, einfach atemberaubend. Das war unser erster richtiger Kuss. Ich drückte sie näher an mich heran und sie schob mich nicht weg. Das war der passende Moment gewesen, wurde mir klar. Ich hatte es schlicht perfekt gemacht, dieses Mal. Ich liebte Leah und sie liebte mich. Warum ist uns das erst jetzt klar geworden?
Leah zog mich noch näher an sich heran und flüsterte mir in mein Ohr:
„Ich würde für dich bis zum letzten Herzschlag, bis zum bitteren Ende, bis zum letzten Bluttropfen kämpfen, nur für dich, denn du bist der Mensch, der mir mehr wert ist, als mein Leben!“

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mi 17 Jun 2009, 19:18

Leah Clearwater

Kapitel 9: Unheimliche Beobachter

Ich hätte ewig mit ihm so daliegen können. Einfach nur wir zwei, die sich endlich gefunden hatten um glücklich zu werden. Einfach nur Jakes angenehme Wärme neben mir spüren. Ich war so unendlich glücklich und nichts in der Welt konnte das ändern. Doch als es draußen langsam dämmerte wurde mir bewusst, dass ich nachhause musste, zu meiner Mutter, zu meinem Bruder. Ich musste mir sicher sein, dass es auch meiner Familie gut ging. Langsam richtete ich mich auf, streckte mich, befreite mich aus Jakes Umarmung, die so schrecklich angenehm gewesen war und stand auf. Wir hatten nicht lange so dagelegen, doch die paar Minuten, glückliches Zusammenseins, hatten mich müde gemacht. „Was ist los, Leah?“, fragte mich Jake mit Sorge im Blick. Wie süß, dachte ich bei mir. „Tut mir leid, aber ich glaub ich muss dann doch mal nachhause.“, antwortete ich lächelnd. Sofort war Jake neben mir, ich sah in seinen Augen das er lieber noch mit mir zusammen gewesen wäre. „Mir geht’s genauso“, flüsterte ich, „aber wir haben doch noch die Unendlichkeit!“ Sofort war er wieder der Alte. Endlich sah ich den Sinn in unserem vielleicht ewigen Leben.
Als wir vor der Haustür standen, gab ich ihm noch einen langen, innigen Abschiedskuss. Ich vergaß alles um mich herum, nahm nur noch Jake war. So sollte es sein! Ich musste mich wirklich zusammen reißen um von im los zu kommen. Jake schaute mir noch eine Weile nach, bis ich in dem angrenzenden Wald, der eine prima Abkürzung zu unserem Häuschen war, verschwunden war. Der Wald war für mich und für das ganze Rudel längst nicht so düster und unheimlich, wie er vielleicht auf normale Menschen gewirkt hätte. Wir waren Wölfe, nicht immer, aber doch war es ein Teil von uns. Wir lebten im Wald, wir aßen im Wald, der Wald war unser Zuhause. Gemütlich schritt ich an den großen Nadelbäumen vorbei, die es hier zu genüge gab. Über mir hörte ich die Vögel fröhlich vor sich hin singen. Ich war einfach glücklich!
Doch mit einem Mal veränderte sich die Stimmung im Wald. Die Vögel wurden unruhig und verzogen sich in ihre Nester. Ich sah kein einziges Tier mehr vor mir lang laufen, alle hatten sich verkrochen und ließen mich alleine zurück. Das wäre mir wahrscheinlich nie aufgefallen, doch auch der Wind ließ nach und das kam bei uns fast nie vor.
Ich hatte keine Angst, warum sollte ich auch? Ich könnte mich jederzeit verwandeln, und was gibt es furchteinflößenderes als ein pferdegroßer Wolf? Und was sollte mir hier schon passieren, wo doch das Gebiet tagtäglich von meinen Wolfsbrüdern und mir kontrolliert wurde. Doch es war unheimlich, kein Lüftchen bewegte sich und alles wirkte unnatürlich still. Als hätte sich alles und jeder vor etwas weit schlimmeres versteckt, vor einer Gefahr! Langsam ging ich weiter und weiter… Es ist nicht mehr weit bis ich zu Hause sein würde, redete ich mir gut zu. Es lohnt sich nicht sich auf diesem Stückchen zu verwandeln, ich war doch kein Angsthase,…oder?
Plötzlich riss mich ein Knacken aus meinen Gedanken. Was war das? Ich wollte mich nicht umdrehen, lief stur den Weg entlang. Noch ein Knacken, jemand verfolgt mich, wurde mir klar. Schritt für Schritt hörte ich hinter mir, egal in welchem Tempo ich lief, auch die Schritte wurden entweder langsamer oder schneller. Panik ergriff mich und ich rannte stürmisch das letzte Stückchen, die Schritte hielten problemlos mit. Kurz nachdem ich aus dem Wald getreten war, verebbten die Schritte. Ich hörte keinen Laut mehr. Ich atmete auf, erleichtert darüber, dem unsichtbaren Grauen davon gelaufen zu sein. Was konnte das gewesen sein? Ich hatte nichts gesehen, nur dieses „Tipp, tapp, tipp,…!“ gehört, dass sich meinem schnellen Tempo problemlos angeschlossen hatte. Ich war noch nie besonders ängstlich gewesen, hatte mich immer zu verteidigen gewusst. Doch diesmal war es anders gewesen, mich hatte das kalte Grauen gepackt und der Schweiß lief mir auch jetzt noch in Strömen den Rücken entlang. Was hatte mich derart in Panik versetzen können? Schnell lief ich die letzten Schritte und knallte die Haustür hinter mir zu. Ich atmete einmal tief durch. Doch die Aufregung von eben konnte ich nicht so leicht ausblenden. Was war das? Was war das? ...Es war immer wieder die gleiche Frage, die mich innerlich aufwühlte. Ich musste mit Jake darüber reden. Was wenn ES gefährlich war?

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Fr 19 Jun 2009, 21:57

10. Kapitel – Angst

Jacob Black

Ich machte die Tür zu und legte mich auf unsere kleine Couch. Schade, dass Leah nicht länger bleiben konnte. Ich spürte, wie ich anfing sie zu vermissen. Wir hatten uns endlich gefunden, endlich gehörten wir richtig zusammen. Doch was, wenn ihr etwas passieren würde? Ich wollte ja nicht zu fürsorglich sein, aber mein Unterbewusstsein sagte mir mit einer starken und bestimmten Stimme, dass nicht alles in Ordnung ist, dass etwas nicht stimmte. Aber was sollte denn nicht richtig sein? Uns konnte niemand etwas anhaben. Eigentlich war das so, wir waren schließlich Werwölfe.
Was hatte mich Leah gefragt? Ob ich diesen Schatten auch gesehen hatte? Welchen Schatten meinte sie denn?
Vielleicht sollte ich mal Sam fragen, vielleicht gab es eine Übereinstimmung, zwischen dem Schatten, den Leah gesehen hatte und der Stimme, die mir sagte, ich sollte mir Sorgen machen.
Diese Ungewissheit, wie es meiner Freundin, meiner Leah, ging, machte mich fast verrückt. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich musste zu ihr! War ich irgendwie übergeschnappt? Was soll’s, dachte ich mir, stand auf und ging zur Tür. Sollte ich mich verwandeln? Nein, lieber nicht, dieses Problem musste doch zu lösen sein, ohne dass wir alle überdimensional große Hunde sind. Es gab wahrscheinlich eine ganz einfache Lösung. Ohne weiter darüber nachzudenken, rannte ich los. Am besten den kürzesten Weg zu Leah! Ich raste durch den verlassenen Wald, es wurde auf einmal kalt. Es war nie richtig warm, aber das war selbst für dieses Gebiet zu kalt. Ich spürte die paar Regentropfen, die sich den Weg durch die Gipfel der Bäume bahnen konnten, auf meiner warmen Haut. Was war das nur für ein Tag heute? Ich rannte einfach weiter, jetzt von dem Drang gepackt, schnell hier rauszukommen. Als ich fast an den kleinen Holzhäusern ankam, zu welchen auch das Haus der Clearwater’s gehörte, blieb ich angespannt stehen. Ich hörte es genau hinter mir in den Büschen rascheln. War es ein Tier? Ein Mensch würde nicht mitten im Wald während es regnet, stehen bleiben und ein Picknick machen. Ein normaler Mensch würde das nicht tun. Was war es? Ich drehte mich um, schon war das Rascheln verschwunden. Ich lief langsam weiter. Vielleicht war das Ganze doch ernst zu nehmen, Leah schien es ja zu beschäftigen. Plötzlich hörte ich, wie aus dem Nichts, ein ohrenbetäubendes Jaulen. Es hörte sich an, wie ein ganzes Rudel … Wölfe. Natürlich gab es in La Push Wölfe, aber waren das normale Wölfe gewesen? Auf einmal hatte ich einen furchteinflößenden Einfall. Ich rannte, wie von der Tarantel gestochen los. Einfach raus aus dem Wald, zu irgendjemandem. Es gab möglicherweise eine Erklärung, aber sollte ich zuerst zu Sam gehen, anstatt zu ihr? Hatte Sam das auch schon bemerkt? Ich musste mit jemandem reden, das stand fest, aber mit wem? Ich erinnerte mich zurück, an jenen Abend, an dem wir, wie so öfters, alle zusammen am Lagefeuer unten am Strand saßen. Welche Geschichten hatten wir uns angehört? Worüber hatte der wohl abergläubigste Mann unseres Stammes, mein Vater, die ganze Zeit erzählt?
Von einem zweiten Jaulen wurde ich aus meinen Gedanken, die so weit zurück reichten, gerissen. Das waren keine Wölfe, jedenfalls nicht solche, wie es sie überall gab. Endlich erreichte ich Leahs Haus. Das winzige Holzhaus sah fast genauso aus, wie das meines Vaters. Es hatte eine kleine Veranda, wenige Fenster und eine Wiese, um die sich niemand kümmerte, die das an den Wald grenzende Grundstück umgab. Ich stieg die drei Stufen zur Tür hoch und öffnete sie. Leah blickte nicht zu mir, als ich auf sie zuging. Sie saß auf einem Stuhl neben dem Küchentisch und starrte zeitlos aus dem Fenster in Richtung Wald. „Hey, Süße! Wie geht’s dir?“, ihrem Ausdruck nach zu urteilen, ging es ihr nicht besonders gut. Doch Leah blickte jetzt auf und schaute mich verzweifelt an. „Oh, Jake! Ich … bin so froh, dass du da bist! Ich hätte dich eh gleich angerufen. Ich… ich mach mir Sorgen! Ich hab im Wald solche unheimliche Geräusche gehört. Jake, ich hatte Angst!“, sie war völlig außer sich. Ich war mir ziemlich sicher, dass es das gleiche Ungetüm war, das ich gehört hatte. „Komm mal her, Leah.“, ich setzte mich auf einen Stuhl und Leah rutschte auf meinen Schoß. „Hab keine Angst, ich bin bei dir!“, ich wusste zwar nicht, ob ich sie ermutigen sollte, aber es half. Ich drückte sie näher an mich ran und schlang meine Arme um ihren Körper. „Was, wenn es böse ist? Was, wenn es uns auseinander bringen will? Jake, du bleibst doch immer bei mir, oder?“, „Solange du es willst, Leah. Ich würde für immer bei dir bleiben. Und wenn es uns auseinander bringen will, muss es erstmal an mir vorbei!“.
Ich sah, wie eine Träne an ihrer Wange herunter floss. Sie wischte sie weg und schloss ihre Augen. Ich wollte sie nicht so sehen, ich wollte sehen, wie sie wieder lacht.
Sie öffnete ihre Augen und versuchte mich anzulächeln, diese Kreatur, was auch immer es war, versetzte Leah in Angst. Ich musste ihr diese Angst nehmen, aber wie?

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mo 22 Jun 2009, 19:04

Leah Clearwater

Kapitel 11: Ein Licht geht auf…!

Nachdem Jake gegangen war, um Sam über die Schatten zu informieren, setzte ich mich wieder an den Küchentisch und schaute in Richtung Wald, in der Hoffnung einen kleinen Hinweis darauf zu bekommen, wer unser Dorf in Angst und Schrecken versetzen wollte. Jake war unfreiwillig gegangen, er wollte lieber bei mir bleiben und mich beschützen. Dafür war ich ihm unglaublich doll dankbar, denn ich wusste dass mir mit ihm in meiner Nähe nichts passieren würde. Und genauso war es auch umgekehrt, auch ich würde ihn mit meinem Leben beschützen, soweit ich es könnte. Ich hatte ihm klar gemacht, dass Sam bescheid wissen muss, damit wir dass Ungewisse bekämpfen könnten, was es auch immer war, es musste verschwinden und konnte hier nicht durch unsere Wälder schleichen und womöglich noch andere Leute in Gefahr bringen. Wir waren die Hüter unseres Dorfes und diesen Titel mussten wir verteidigen! Ich hoffte, dass Sam wusste was zu tun war.
Was hatte Jake gesagt? Er hatte das Heulen eines… Rudels gehört? Eines Rudels, so wie unseres? Konnte das sein, konnte es noch mehr von uns geben? Ich wusste es nicht, doch auch ich erinnerte mich an die Geschichten und Legenden unseres Stammes. Damals war Bella noch dabei, doch die probierte ich so gut es ging auszublenden. Ich wollte aus dieser unglücklichen Zeit nur das Notwendigste behalten, unsere Geschichte. Ich rief mir Billys Stimme ins Gedächtnis und spulte alles wie ein Film ab. Ich fand nichts von Bedeutung, aber vielleicht musste ich gründlicher sein. Wenn es wirklich hier ein anderes Rudel geben sollte, musste es von einem anderen Stamm sein, denn es gab hier in La Push nur ein Rudel, unser Rudel. Ich dachte über die Stämme nach, die hier im Umkreis gesiedelt hatten, oder dort noch zuhause sind. Mir vielen nur die Makah und Hoh ein, doch mit beiden hatten wir laut Billys Erzählung Friedensverträge abgeschlossen. Die Hoh waren ein kleiner Stamm, mit dem sich unserer gut verstand. Sie schieden also aus! Blieben nur noch die Angehörigen des Stammes der Makah. Wenn ich genauer nachdachte, fiel mir ein, dass wir die Bewohner kaum kannten und unsere letzten Begegnungen nie friedlich auseinander gegangen waren. Es gab keine andere Erklärung, die Makah mussten ein eigenes Werwolfrudel haben. Wie das kam, konnte ich mir allerdings nicht erklären, doch vielleicht hatten Billy oder Sam eine Idee. Eigentlich war es ja auch egal, wie es kam, dass Hauptproblem war, das es so war und wir sie nicht zu unseren Freunden zählen konnten. Wie mussten sie vernichten, wurde mir klar, wenn wir nicht wollen, dass sie uns auslöschen.
Ich war mir eigentlich so ziemlich sicher, dass Jake inzwischen auch schon auf die richtige Lösung gekommen war und diese gerade Sam erklärte. Wusste Sam, was jetzt zu tun war?
In diesem Moment kam Jake wieder zur Tür herein gerannt. Ich sprang auf und flitzte in seine Arme. Endlich fühlte ich mich wieder sicher, doch ich mich wunderte, dass es so schnell gegangen war. Ich drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, und fragte: „Und? Jake, was war los? Was hat Sam gesagt? Weiß er was es ist? Denkst du auch das gleiche, was ich denke?“ Ich hatte so viele Fragen und konnte sie gar nicht alle auf einmal stellen. Jake lächelte über meine Neugierde und nahm mich noch fester in seine Arme. „Nun sag schon!“, verlangte ich. „Also, Leah? Eins nach dem anderen, okay?“, schlug er vor und ich antwortete nur mit einem gemurmelten „Mhh mh!“ „Also“, fing er an, „du bist ja bestimmt inzwischen auch schon auf die einzige vernünftige Lösung gekommen. Es muss hier ein anderes Wolfsrudel geben und zwar muss es vom Stamm Makah sein. Es muss, da es bei allen anderen keinen Sinn ergeben würde. Sam hatte in zwischen auch schon von wenigen Beobachtern von den Wesen gehört und fand diese Erklärung sehr einleuchtend. Wie das gekommen sein soll, weiß er allerdings auch nicht. Doch dieses Rudel stellt eine Bedrohung für uns da, und Sam hofft dass wir sie ohne all zu großen Aufwand besiegen können, da wir ja ziemlich viele sind. Allerdings halten die sich nur an bestimmten Punkten in unseren Wäldern auf und auch nur zu bestimmten Zeiten. Wir müssen also alles genau durchplanen. Deshalb hat Sam eine Rudelsitzung beantragt, in dem er unser weiteres Vorgehen besprechen will, jetzt sofort. Also, was hältst du davon?“ Ich hatte ihm die ganze Zeit aufmerksam zugehört und blickte jetzt zu ihm auf. „ Ich finde, wir sollten uns sofort auf den Weg machen!“, schlug ich vor und Jake nickte zustimmend. Dann trafen sich unsere Blicke und uns durchzuckte beide ein schmerzlicher Gedanke. Wir hatten gerade erst unser Glück gefunden, wollten es genießen, und einfach nur glücklich sein, doch ein Rudel voller gefährlicher, unberechenbarer Werwölfe, zerstörte unsere gerade erst gefundene Liebe. Doch eins war klar: wir würden uns nicht trennen, wir würden für den anderen sterben, wenn es sein musste, aber wir würden nicht zulassen, dass dem anderen etwas passierte, und auch unsere Familien mussten beschützt werden! Wir mussten die anderen Wölfe besiegen, auch wenn dass bedeutete, dass es zwischen beiden Stämmen zu einem Krieg kommen würde!

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Di 23 Jun 2009, 19:04

12. Kapitel: Was tun?


Jacob Black


Widerwillig blickte ich von Leahs Gesicht auf. Sollte unser Glück schon jetzt ein jähes Ende finden? Jetzt, wo doch erst alles begonnen hat? Ich brauchte nicht meine Wolfsgestalt, die mir nur zu bekannt war, annehmen, um ihre Gedanken zu hören. Wir dachten in diesem Augenblick genau das Gleiche, da war ich mir sicher. Wir blickten uns noch einmal ins Gesicht, dann gingen, oder besser rannten wir, hinaus in den umliegenden Wald. Die kühle frische Luft tat mir gut. So konnte ich meinen Kopf, der in letzter Zeit sowieso schon zu platzen drohte, frei kriegen. „Jake, es wird wieder alles gut! Glaub’ einfach immer daran. Ich liebe dich!“, ich sah Tränen in ihren Augen aufsteigen. „Natürlich, meine Kleine. Ich liebe dich genauso doll! Noch haben sie uns ja nicht angegriffen. Aber wir treffen uns ja jetzt mit den anderen.“, versicherte ich ihr, doch meine Stimme klang bei Weitem nicht so stark, wie sie eigentlich sollte. „Wir schaffen das gemeinsam! Lass uns gehen!“, Leah hatte Recht, alleine würden wir nie weit kommen. Ich schaute sie an und wir wussten was zu tun war. „Na dann los!“
Wir rannten so schnell, wie wir nur konnten, es war ein atemberaubendes Gefühl, einfach frei zu sein, nichts als den Wind spüren. Ich sprang als erster in die Luft und nahm die Gestalt eines riesigen Wolfes an. Als ich mich umdrehte, sah ich, wie Leah hoch sprang und sich ebenfalls verwandelte. „Jake, Leah, gut, dass ihr gleich da seid“, hörte ich Sams Leitstimme. Obwohl ich es nicht für möglich gehalten hätte, war in seiner Stimme Besorgnis, vielleicht wollte er auch einfach schnell hiermit fertig werden. „Ähm, ja, wo sind die anderen?“, fragte Leah ihn. „Sie kommen alle gleich nach. Lass uns in Richtung Süden gehen. Zu dem bekannten Waldstück, das wir immer für Besprechungen nutzen, verwandelt euch, sobald ihr da seit zurück!“, „Machen wir, Sam.“, gehorchte Leah ihm. Für sie war es nicht mehr so schlimm seine Gedanken, in denen auch ihre Cousine Emily vorkam, anzuhören. Wir machten uns auf in den Süden. Nach und nach kamen auch unsere anderen Wolfsbrüder dazu. Schon schwirrten uns ihre Gedanken in den Köpfen. Manche Dinge wollte ich eigentlich gar nicht wissen, es war aber unumgänglich sie auszublenden. Es war mir doch im Moment gleichgültig, wie sehr Jared Kim vermisste. So lange Leah bei mir war, war alles gut. Ich hörte Seths Stimme, Embrys, Pauls und Quils. Alle dachten an bessere Zeiten. Wir kamen an der besagten Stelle im Wald an. Sam wartete schon auf uns. Kurz bevor er uns sehen konnte verwandelten Leah und ich uns wieder in normale Menschen. Wir gingen Hand in Hand auf ihn zu. „Hi!“, rief er uns zu. Wir antworten ihm mit leichter Hysterie in der Stimme. Die anderen kamen nach und bald waren alle versammelt. „Ihr wisst alle, worum es geht. Wir wollen jetzt beschließen, wie wir weiter vorgehen.“, erklärte uns Sam. Alle starrten ihn unschlüssig an. „Mann Sam, was sollen wir schon machen? Die greifen uns spätestens morgen an und wir sitzen hier und…“, Sam unterbrach Paul. „Paul, ganz ruhig! Ja? Wir finden eine Lösung. Am besten wäre es, wenn wir uns in zwei, drei Gruppen aufteilen und dann Wache schieben. La Push und die angrenzende Gegend muss so sicher wie möglich gehalten werden, klar?“, Sams Anweisung war nachvollziehbar. „Jake, du bildest mit Leah, Embry, und Jared die erste Truppe.“, „Nein! Seth bleibt bei mir!“, Leah hatte immer die Verantwortung für Seth übernommen, wenn ihre Mutter Sue gerade nicht da war, er war ihr kleiner Bruder. „Na gut, wie du willst Leah! Also Jake, Leah, Seth und Embry. Ihr seid die ersten. Jared, Paul, Quil und ich sind die zweite Gruppe. Wir teilen es so auf, Jake wird immer vorne laufen, bei uns wird es Jared sein.“, damit müssten eigentlich alle zufrieden sein, doch Paul hatte manchmal so seine Probleme, sich anzupassen. „Geht’s noch, Sam? Was soll das, immer kriegt Jared die beste Position! Ich bin genauso erfahren, wie er!“, Paul kochte vor Wut. Er zitterte am ganzen Körper. Es kam mir vor, wie an jenem Tag, an dem Paul vor Bellas Augen ausrastete. „Paul, Mensch, reg’ dich ab, ja! Meinet Wegen kannst du auch vorne laufen, wenn du willst, aber bitte nicht ausrasten!“, Jared war wie der Schatten von Paul. Er war immer ganz ruhig und war nie mit irgendetwas nicht einverstanden. „Ich brauche dein Mitleid nicht, ja Jared!“, Paul zitterte immer noch, es ließ aber schon nach. Ich drückte Leahs Hand fester, ich wollte sie nicht verlieren. „Könntet ihr bitte mal nicht so tun, als ob gleich die Welt unter geht?“, Paul schaute uns an. Er kam nicht damit klar, dass wir in letzter Zeit so glücklich, aber dennoch besorgt um den anderen waren. „Beachte ihn einfach nicht, Leah!“, redete ich ihr ein. „Was ist jetzt, Paul? Wir haben nicht ewig Zeit!“, Sam wurde immer ungeduldiger. „Macht doch alle, was ihr wollt!“, schrie er los. Und schon rannte er tiefer in den Wald. Hinter ihm flogen schwarze Stofffetzen, vermutlich ist das mal sein
T-Shirt gewesen.
„Super!“, sagte Seth leise. Er sah bedrückt aus. Keiner wusste genau, was zu tun war.

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Di 23 Jun 2009, 21:44

Leah Clearwater

Kapitel 13: Wutausbruch

Alle sahen sich verschwiegen an. Alle wussten, dass das alles andere als gut war. Wir brauchten jetzt jedes Mitglied, wir hatten einen Kampf vorzubereiten. Warum tickte Paul auch immer so schnell aus? Konnte er sich denn nicht einmal den anderen unterordnen, oder musste er immer an vorderster Front sein? Ich wusste das Jake und mein Bruder derselben Meinung waren. Ich war froh das wir drei zusammen bleiben konnten, ich wollte Jake nicht verlassen, aus Angst ihm könnte was zustoßen während ich nicht dabei wäre, und auch Seth sollte bei mir sein. Er war schließlich mein kleiner Bruder, ich hatte die Verantwortung für ihn und ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn ihm etwas passieren würde, nur weil ich nicht aufgepasst habe.
Doch jetzt war Paul weg, wahrscheinlich war er einfach nachhause gelaufen. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass er bald wieder von alleine antanzen würde, so war es immer bei seinen nicht nachvollziehbaren Wutanfällen! Aber bis dahin mussten wir soweit es ging ohne ihn klarkommen. Fragend schaute ich Sam an und damit war ich nicht die Einzige. Wir alle sahen ihn an und warteten auf den neuen Plan. „Also Sam…was machen wir jetzt bis Paul wiederkommt?, fing Jake langsam an. Sam hörte gar nicht zu, er schien völlig in Gedanken versunken zu sein. „Sam?“, fragte auch Embry. Immer noch keine Antwort, ich fragte mich was daran so schwer sein sollte, die Gruppen neu einzuteilen. Ich trat von einem Fuß auf den anderen und auch bei den anderen merkte ich die Ungeduld. Jake wurde immer zappeliger und dann sagte er zu Sam: „Sag mal, was ist denn jetzt daran so schwer? Der kommt schon wieder. Es ist Paul, wir alle kennen ihn nur zu gut. Also teil uns gefälligst neu ein und lass uns hier nicht so unnötig herumstehen, während da draußen unsere Feinde näher kommen!“ Ich musste ihm zustimmen, wir hatten zu tun und wir konnten uns keine Pause leisten. Auch von den anderen hörte ich zustimmendes Gemurmel. Plötzlich drehte Sam sich um und funkelte Jake an. „Misch da nicht ein, ich mache dass wie ich will. Und wenn ich Zeit zum überlegen brauche, dann ist das halt so!“ „Wir haben aber keine Zeit!“, stieß Jake scharf zurück. Ich stieß ihn leicht am Ellbogen an, er sollte sich ein wenig zurücknehmen, auch wenn er Recht hatte. Sam war immer noch der Leitwolf und wir mussten seinen Befehlen folgen. Doch Jake war jetzt so außer sich, dass er mich gar nicht beachtete. „Bitte, geh doch, wenn es dir nicht passt!“, schrie Sam ihn jetzt an.
Das ging jetzt zu weit. Meinetwegen war Sam der Leitwolf, aber er musste auch die richtigen Entscheidungen treffen. Und dazu gehörte es bestimmt nicht, wenn er unser Rudel immer weiter der Gefahr aussetzte, indem er immer mehr Mitglieder vertrieb. Noch dazu meinen Jake! Er schrie Jake an! Langsam stieg die Wut in mir auf. Ich wusste das Jake keinen Schutz von mir brauchte, doch ich war so außer mir, wie Sam es wagen konnte, dass ich langsam auf ihn zu ging und mit wütendem Blick vor ihm stehen blieb. „Leah, nein, bleib hier!“, zischte Jake mir hinterher, aber diesmal beachtete ich ihn nicht. „Sam, wie kannst du es wagen?“, schrie ich ihn an. Und dann passierte es, ich bekam es gar nicht richtig mit. Ich hob meine, zu einer Faust zusammengepresste Hand, und schlug sie Sam mit voller Wucht auf die Nase. Er stieß einen erschrockenen Laut aus und hielt gleich beide Hände hoch, um seine nun blutende Nase zu betasten. Ich starrte ihn an, erstaunt darüber, was ich da getan hatte. Ich hatte noch nie in meinem Leben jemanden geschlagen. Doch plötzlich kam mir ein Gedanke und sofort war ich stolz darauf, was ich getan hatte. Ich hatte noch nie jemanden geschlagen, aber mich hatte auch noch nie jemand so verletzt wie Sam. Es geschah ihm recht, stellte ich zufrieden fest, noch dazu wo er Jake, meinen Jake angeschrien hatte. Nur schwach nahm ich war, wie inzwischen alle anderen angerannt kamen und sich um uns beide stellten, für den Fall dass ich noch etwas unternehmen würde. Aber es war mehr als genug und es hatte wirklich gut getan. Endlich war die ganze Wut, die ich in den letzten Jahren angesammelt hatte, verschwunden. Mir wurde bewusst, dass jetzt erst mein neues Leben anfangen konnte, wo ich das alte mit einem würdigen Schlag abgeschlossen hatte. „Das war für alles, was du mir jemals angetan hast!“, sagte ich ruhig zu Sam, drehte mich um und durchschritt mit erhobenem Kopf den kleinen Kreis unseres Rudels. Langsam ging ich zum Rand der Lichtung und blieb dort stehen. Ich wollte nicht auch noch weg laufen. Während die anderen noch Sam umkreisten und unverständliche Worte ihm zu flüsterten, kam Jake schnell zu mir gelaufen und nahm mich in den Arm. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie meine Hände noch leicht zitterten und Jake nahm sie in seine. Ich hatte erst gedacht, dass er wütend auf mich sein würde, doch jetzt grinste er mich mit einem Lächeln, dass ich so liebte, an. „Das war zwar echt fies von dir, aber ich finde… du hast das ganz schön gut gemacht! Es hätte ruhig etwas kräftiger sein können!“, sagte er und zwinkerte mir zu. Obwohl wir in einer wirklich schwierigen Situation waren, musste ich mit einmal laut los lachen. „Ja, da hast du wohl recht!“, antwortete ich und auch Jake fiel in mein Lachen mit ein. Ich war mir sicher, dass jeder andere es in meiner Situation genauso gemacht hätte, also sah ich Jake an und gab ihm einen langen, innigen Kuss, in dem wir beide zu versinken drohten. So standen wir beide da, am Rand einer Lichtung und blendeten alles andere aus.
Doch mit einmal dröhnte Sams Stimme über den Platz, die aber doch noch ein wenig zittrig klang. „Jake! Leah! Kommt ihr jetzt mal bitte hierher!!!“ Sofort schraken wir auf, aber das Lächeln blieb auf meinem Gesicht, während wir uns beide unserer Bestrafung stellten. Ich war mit Jake zusammen und das konnte auch Sam nicht ändern, also wie schlimm konnte die Strafe schon werden?

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mi 24 Jun 2009, 15:25

14. Kapitel – Zweifel


Jacob Black


Mit einem Grinsen auf dem Gesicht gingen wir beide über die kleine Lichtung zu unserem Leitwolf Sam. Ich musste mich zusammen reißen, damit ich nicht wieder laut loslachte. Er funkelte uns böse an, ich war froh, nicht zu wissen, was er gerade über uns dachte. Ich nahm Leahs zittrige Hand und stellte mich neben sie genau gegenüber von Sam. „Was fällt euch eigentlich ein?? Seid ihr von allen guten Geistern verlassen, oder was? So kommen wir nicht weiter!!! Ich hab’ hier das Sagen, und damit basta! Wenn es euch nicht passt, sucht euch ein neues Rudel, kapiert?“, Sam zitterte am Körper. Er hatte zwar die meiste Erfahrung von uns allen, aber wenn ihn etwas so aus der Fassung brachte, konnte er sich bestimmt nicht genug beherrschen. „Mann, Sam, wir machen uns doch alle nur Sorgen! Wir wissen nicht, was wir tun sollen. Wir wollen keine Zeit verschwenden, nur um etwas zu besprechen! Das ist doch alles nicht der Rede wert, oder?“, versuchte Leah ihn zu beruhigen. „Nichts ist in Ordnung! Ihr macht alle, was ihr wollt! Könntet euch bitte mal etwas zurück nehmen? Wir besprechen hier gerade, wie wir unsere Feinde bekämpfen und ihr habt nichts anderes zu tun, als…“, „Sam, das geht dich genau so viel an, was Leah und ich machen, verstanden!“, ihn hielt meinen Daumen und den Zeigefinger aneinander, so dass nur ein kleiner Spalt dazwischen war. „Und wenn wir nicht in so einer bescheuerten Situation wären, würde ich es auch nicht mehr länger in deinem Rudel aushalten!!“, fuhr ich ihn an. „Dann geh, Jacob! Geh! Wenn du meinst, das ist, was du willst, dann bitte verschwinde!“, Leah drückte meine Hand noch fester, sie hatte schon wieder Tränen in den Augen. „Leah, es ist alles gut, ja? Keine Sorge…“, flüsterte ich ihr ins Ohr, so dass nur sie es hören konnte. „Jacob, geh oder halt jetzt die Klappe!“, „Jake, bitte geh nicht!“, bettelte Seth. Ich konnte ihn einfach nicht enttäuschen, doch mit Sam hielt ich es nicht mehr aus. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte ich mich um, das musste ich mir nicht sagen lassen. Leah zog an meiner Hand. „Bleib’ hier!“, schluchzte sie, es dauerte wahrscheinlich nicht mehr lange, bis ihr die Tränen über ihre Wangen fließen. Nein! , dachte ich und schüttelte ihre Hand ab. Konnte ich ihr das antun, Nein! , dachte ich wieder. „Jacob Black, lass mich hier nicht stehen, du hast versprochen, mich nie zu verlassen. Findest du, ich hab’ das verdient? Mann Jake, ich liebe ich! Ich weiß, dass du genauso so fühlst. Also bitte, geh nicht.“, jetzt stand Leah, meine Leah, vor mir und konnte die Tränen nicht stoppen. „Bitte…“, „Ich liebe dich, ich werde dich immer lieben. Aber…“, „Was aber?“, sie griff nach meinem Arm, drehte sich zu Sam und schrie auf einmal los: „Du machst alles kaputt! Verdammt, lass uns in Ruhe! Ich hasse dich!“, „Leah, bitte! Bleib ruhig!“, das konnte Sam sich auch sparen. „Hört doch mal alle auf… das bringt niemanden weiter…“, sagte Embry so leise, wie es nur ging.
Nach diesen Worten wurde alles still. Niemand sagte etwas. Sam sah immer noch sauer oder in seinem Stolz verletzt aus. „Du hast Recht, Embry!“, unterstützte ich ihn. Leah schaute tief in den Wald. „Leah, ich lass dich nicht alleine!“, sagte ich zu ihr, doch sie würdigte mich keines Blickes. „Es tut mir Leid, verzeih’ mir, bitte!“, „Jake, es ist okay, aber wir haben keine Zeit. Ich weiß, wie sehr wir uns lieben.“, „Danke…“, ich versuchte sie anzulächeln, nahm sie in den Arm und gab ihr einen kurzen, flüchtigen Kuss auf den Mund. Es herrschte immer noch bedrückende Stille. Warum schauten alle auf einmal mich an? „Es tut mir Leid, dass ich an dir gezweifelt habe, Sam. Du bist der Leitwolf und wirst es auch immer sein.“, „Klar, Jake!“, aber er sah mich nicht mehr an. Vielleicht musste er auch erstmal verkraften, dass ich jetzt mit Leah zusammen war. Plötzlich drehten sich alle um, und schauten in den Wald. Was war los? War unser Feind da? Alle wirkten wie versteinert. Ich sah, hinter einem großen Baum, etwas stehen. Es ging auf uns zu und dann erkannte ich meinen Bruder. „Ey Paul! Na, warst ja gar nicht so lange, wie sonst immer weg!“, neckte ich ihn. Jeder von Pauls Wutanfällen war irgendwann zu Ende. Sams Stimme zerstörte jegliche Ruhe: „Da wir jetzt wieder vollzählig sind und niemand sich entschließt, das Rudel zu verlassen, könne wir jetzt endlich mit der Planung fortfahren!“, das war doch eine gute Nachricht.
Ich nahm wieder Leahs Hand und schaute ihr glücklich darüber, sie nicht verlassen zu haben, in ihre großen dunkelbraunen Augen.

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Do 25 Jun 2009, 09:25

Leah Clearwater

Kapitel 15: Unpassender Moment

Ich war so froh das Jake hier geblieben war, hier an meiner Seite, bei mir. Jetzt, wo alles wieder gut war, Sam nicht mehr sauer und Paul wieder da, konnte alles seinen Gang gehen. Sam rief noch einmal die Gruppen für die Wache auf und wir machten uns jeweils zu viert auf den Weg. Wie wussten alle nicht genau, nach was oder wen wir Ausschau halten sollten, doch es war sicherer in Wolfsgestalt unseren Feinden gegenüber zu treten. Also beschlossen wir uns zu verwandeln. Ich schickte Seth, Embry und Jake schon mal vor. Bestimmt kannten sie den Grund dafür, doch sie respektierten es und dafür war ich ihnen dankbar. Schließlich war ich das einzige Wolfsmädchen in unserem Rudel und ich verwandelte mich nur im Notfall vor ihnen. Es wollte ja keiner unnötig viele Anziehsachen mit sich rumschleppen. Schnell schickte ich das, inzwischen mir gut bekannte, Zittern durch meinen Körper und jagte ihnen als grauer Wolf hinter her. Ich schloss rasch zu ihnen auf und gemütlich zogen wir unsere Runden an den Grenzen unseres Gebietes. Ab und zu nahmen wir einen beißenden Vampirgestank von der anderen Seite war, doch wir hatten andere Probleme, die wir aus der Welt schaffen mussten.
Wir unterhielten uns über alles Mögliche, bis wir plötzlich Fußspuren des anderen Rudels entdeckten. Sie waren noch sehr frisch, es schien als seien sie gerade erst hier entlang gekommen. So nah an unserem Dorf vorbei? Jake, was hat das zu bedeuten?, fragte ich ihn. Sie waren näher gekommen, sie wollten uns angreifen! Jake teilte unsere Entdeckung Sam mit. Sie werden aber erst morgen Nacht angreifen, jetzt ist es zu spät. Es dämmert bald und sie werden bestimmt nicht im hellsten Sonnenschein auftauchen. Wir gaben Sam Recht, es wäre wirklich unlogisch, wenn sie jetzt noch einen Angriff starten würden. Ich fragte mich, ob sie wussten, dass wir von ihnen wussten, dass wir vorbereitete waren? Doch dass würden wir spätestens morgen erfahren. Plötzlich bekam ich Panik. Was ist, wenn etwas schief läuft? Wenn sie stärker waren, als wir gedacht hätten? Wenn jemanden etwas passieren würde, wenn Jake etwas passieren würde? Ich wollte ihn nicht verlieren, niemanden. Auch bei den anderen steigerte sich die Unruhe, doch die meisten freute die Aussicht auf einen Kampf. Auch Sam war zuversichtlich. Wir schaffen dass schon, machte er uns Mut, jetzt geht erst mal jeder nach hause und legt sich noch für ein paar Stunden hin. Wir müssen stark morgen sein und dürfen uns keine Fehler leisten. Also ruht euch aus! Wir treffen uns für die letzten Vorbereitungen am frühen Vormittag. Habt ihr mich verstanden? Alle stimmten ihm zu, und eine Stimme nach der anderen verschwand aus meinem Kopf. Auch Jake und ich verwandelten uns zurück. Langsam machten wir uns auf den Weg zu mir nachhause.
Als wir ankamen, wollte Jake sich von mir verabschieden, doch ich wollte ihn nicht gehen lassen. Nicht jetzt, wo ich mir nicht einmal sicher sein konnte ob wir heil den morgigen Tag oder Nacht überleben würden. „Bitte bleib noch!“, flüsterte ich ihm in sein Ohr und zog ihn durch die Eingangstür bis wir in unserem Wohnzimmer standen. Er ließ das problemlos mit sich machen, ich war mir sicher, dass auch er jetzt nicht allein sein wollte. Ich schaute mich in unserem Häuschen um, entdeckte aber niemanden. Bestimmt war meine Mutter noch auf Arbeit. In letzter Zeit arbeitete sie auch oft die Nächte durch bis in die frühen Morgenstunden. Und Seth war wahrscheinlich mit zu Embry gegangen. Niemand war hier, stellte ich mit einem leichten schmunzeln fest. Nur Jake und ich! Auch Jake schien das zu bemerken. Er betrachtete mich einen Moment lang, zog mich dann zu sich heran und legte seine Lippen sanft auf meine. Die Stimmung, die Angst vor dem nächsten Tag, ließ uns immer drängender werden. Wie wollten heute noch einmal alles erleben, den anderen so nah spüren wie es nur möglich war. Wer wusste wie es morgen aussah? Er hatte dieselben Gedanken wie ich, denn plötzlich schob er seine rechte Hand langsam unter mein Shirt und streichelte meinen Rücken. Ich packte meine eine Hand auf seine Brust und merkte die starken Muskeln, die jeden Teil seines Körpers auszufüllen schienen. Mit der anderen Hand griff ich in sein Haar und drückte mich noch dichter an ihn heran. Jake tastete sich immer weiter vor und mit einmal zog er mir sanft mein Shirt aus. Er liebkoste mich immer weiter und ich genoss es in vollen Zügen. Ich zog ihm auch sein Shirt aus und fuhr mit meinen Händen die Linien seines perfekt geformten Oberkörpers nach. Wir bekamen kaum noch Luft, doch wir hörten nicht auf, wir machten unaufhörlich weiter. Ich wusste dass jetzt der unpassenste Moment war. Ich wusste dass wir morgen einen Kampf zu kämpfen hatten, doch es war mir egal, es war mir wirklich egal. Wenigstens einmal wollte ich noch mein Glück spüren, so nah es ging. Jake schien es genauso zu gehen, denn plötzlich legte er seine Lippen an mein Ohr. „Es ist mir egal, was morgen ist. Ich will dich, jetzt sofort!“ Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ein berauschendes Prickeln erfüllte meinen ganzen Körper und zusammen ließen wir uns auf das große, schwarze Sofa in unserem Wohnzimmer fallen. Ein Traum begann!

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Do 25 Jun 2009, 17:53

16. Kapitel – Das Verlangen


Jacob Black


Ich hörte noch ihre Worte ‚Du kannst mich immer haben, nur du, Jake!’. Außer ihr nahm ich nichts mehr wahr. Ich spürte Leah an meinem ganzen Körper. Es war das schönste Gefühl, das ich jemals wahrgenommen habe.
Langsam wachte ich auf, öffnete meine Augen und sah sie neben mir liegen. Leah schlief noch tief und fest. Im Schlaf sah man ihr gar nicht an, was sie alles schon durchgemacht hatte. Ich streichelte ihre Wangen, berührte mit einem Finger leicht die vollen Lippen und küsste sie. Dieser Kuss war der perfekte Abschluss der schönsten Nacht meines Lebens. Leah blinzelte und öffnete ebenfalls ihre Augen, sie strahlte mich an. Was gab ich bloß alles für dieses Lächeln? „Guten Morgen, meine Süße! Hast du gut geschlafen?“, ihr Grinsen wurde immer breiter. „Oh ja, Jake! War das schön… nein, es war wunderschön, oder?“, ich gab ihr noch einen langen Kuss, somit hatte sich meine Antwort wahrscheinlich erübrigt. Sie hatte absolut Recht, besser hatte es nicht sein können! „Ich liebe dich!“, „Ich dich auch, Jake!“. Sie zog die weiße Wolldecke, die über uns beiden lag, höher und kuschelte sich darin ein. Wir hätten stundenlang so da liegen können, nur wir beide. Seth war bestimmt immer noch bei Embry und Sue war auch noch nicht da. Niemand, der diesen wundervollen Moment, der nur uns gehörte, zerstören konnte. Doch dann überkam mich die Erinnerung an den letzten Tag, wie spät war es eigentlich? Neben dem Sofa sah ich eine Uhr. 11:30 Uhr? Ich schrak hoch. Wir müssten doch längst bei Sam und den anderen sein! „Hey, wo willst du hin?“, fragte mich Leah noch ziemlich verschlafen. „Ähm, es ist spät. Wir müssen zu Sam. Ich weiß, ich hab’ auch keine Lust, aber … La Push muss doch beschützt werden, nicht wahr?“, „Mann, kann das nicht warten? Es ist gerade so schön, komm schon, Jake!“, Ich war hin und her gerissen. Natürlich wollte ich bei ihr bleiben, wenigstens noch ein kleines bisschen. Aber, wenn wir beide einfach hier bleiben würden, kämen bestimmt Seth und Embry und würden uns holen. Ich war dazu verpflichtet, unser Reservat zu beschützen. Doch mein Verlangen nach Leah machte die ganzen Bestimmungen zu Nichte. Sie würden schon ohne uns auskommen, dachte ich mir, nur ein Mal. Jetzt dürfte ich keine Sekunde mit Leah verschwenden, ich begann sie zu küssen, auf die Stirn, ihr Kinn und schließlich ihren Mund. Sie erwiderte meine Absichten und zog mich näher an sie heran. Wir müssten die gemeinsame Zeit sinnvoll nutzen, und das war mehr als sinnvoll.
„Ähm, oh, Entschuldigung… ich wollte euch nicht stören, aber… ähm… Jake, Sam hat gesagt, wir sollen gucken, wo ihr seid…. Sorry, ja?“, plötzlich wurde ich aus meinem persönlichen Paradies gerissen.
„Seth, was machst du hier? Hau ab!“, fuhr Leah ihn an. Doch er war schon wieder weg. „Sei nicht so hart zu ihm. Er konnte ja nicht wissen, dass… und schließlich wohnt er ja auch hier.“, „Ja, hast Recht, aber, naja was sollst? Ich glaub’ wir sollten jetzt wirklich mal gehen. Komm!“, sie setzte sich auf und gab mir noch einen kurzen Kuss auf meine Stirn. „Ich liebe dich!“, sie wickelte die Decke um ihren Körper und ging in ihr Zimmer. Das war’s dann wohl erstmal! , sagte ich leise zu mir selber und suchte meine Hose. Kurz darauf stand Leah komplett angezogen und mit einem umwerfenden Lächeln auf dem Gesicht, vor mir im Wohnzimmer. „Kommst du?“, fragte sie mich. „Ja, sofort!“, am Gehen griff ich nach meinem Shirt und zog es über meinen Kopf. Hand in Hand liefen wir aus dem Haus. Jared, Embry und Seth standen vor uns. Sie hatten bestimmt schon länger gewartet. „Hey! Na, was geht?“, rief ich ihnen entgegen. „Hi! Bei uns nicht wirklich viel! Aber anscheinend bei euch, nicht wahr??“, brüllte Jared zurück. Sah man es uns jetzt an, oder wie sollte ich das verstehen? „Uuuhuuu!“, jetzt stimmte auch Embry in Jareds Lachen ein. „Wo ist Sam?“, wollte ich wissen, eigentlich aber nur, um sie vom Thema abzulenken. „Sam ist mit Paul und Quil im Wald. Er wartet schon auf uns!“, „Na dann lasst uns gehen!“, antwortet ich ihm. Hoffentlich würden sie dieses Thema nicht vor Sam noch einmal ansprechen, er reichte mir schon, dass sie alle die Gedanken von Leah und mir lesen konnten.
Sollten sie doch über uns reden, es war ja auch wirklich wundervoll gewesen. Zur Belustigung der anderen nahm ich Leah in den Arm und küsste sie so heftig, dass mir das Herz zu stoppen drohte.
„Bitte, nicht hier, ja! Ihr seid nicht alleine!“, Seth guckte uns angewidert an.
Er sollte seine Erfahrungen erst mal machen, dachte ich mir.


Zuletzt von shooting_Star am So 28 Jun 2009, 19:29 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Sa 27 Jun 2009, 15:15

Leah Clearwater

Kapitel 17: Letzte Vorbereitungen

Glücklich gingen wir mit den anderen zu der Lichtung, wo uns Sam, Paul und Quil schon erwarteten. Doch unser Glück war nicht vollkommen, ein Schatten des bevorstehenden Kampfes lag darauf. Als wir Hand in Hand vor Sam stehen blieben, schaute er uns misstrauisch an. Vielleicht bildete ich mir das nur ein, aber Sam schien uns unser Glück, unsere Liebe nicht zu gönnen. Natürlich hätte er nie etwas gesagt, doch ich meinte einen klitzekleinen Funken Schmerz hinter seinen Augen zu sehen. Aber es war mir egal, er war selbst Schuld. Mit Jake hatte ich alles, was ich mir jemals gewünscht hatte. Als hätte Sam meine Gedanken erraten, drehte er sich schnell zu den anderen um und begann uns den Ablauf des heutigen Tages zu erzählen. „Also, ich bin mir ziemlich sicher, dass sie vom Süden aus angreifen werden. Wir werden uns also auf der Lichtung, südlich unseres Dorfes bereit halten. Wenn wir dort sind, wird niemanden im Dorf etwas passieren und wir können sie in die Flucht schlagen, bevor sie zu nah rankommen. Sind alle einverstanden?“ Alle stimmten ihm zu, aber ich blieb ruhig und auch Jake schien nicht so überzeugt zu sein, wie die anderen. Es klang alles so einfach, als würden wir das schnell und problemlos erledigen können, doch mein Verstand sagte mir etwas anderes. Es würde Probleme geben!
Die nächsten Stunden lang legten wir gemeinsam fest, wie wir genau vorgehen würden. Wir wollten die anderen in die Flucht schlagen, wir wollten sie aber nicht schwer verletzen und schon gar nicht töten. Aber ein paar kleine Verletzungen würden sich nicht vermeiden lassen. Ich hoffte dass es dabei bleiben würde, dass niemand zu Schaden kam. Als es langsam dunkel wurde, wuchs die Unruhe. Sam befahl uns, uns zu verwandeln, jetzt, für den Fall sie würden eher angreifen. Als riesige Wölfe machten wir uns auf den Weg zu der Lichtung, …wo sich bald ein Kampf abspielen würde. Mich packte das kalte Grauen, als ich daran dachte. Als sich die Dunkelheit über den Wald gelegt hatte, stellten wir uns auf. Sam an der Spitze, Jake an seiner rechten Flanke. Wir übrigen dahinter, so das wir ein Dreieck bildeten. Ich schlich mich nach vorne, um so nah bei Jake zu stehen, wie es ging. Er schien sich voll und ganz auf das zu konzentrieren, was jetzt kommen würde. Auch die anderen warteten gespannt. Pauls Gedanken sprangen einem förmlich entgegen, so sehr freute er sich, endlich wieder kämpfen zu können. Hoffentlich übernahm er sich nicht.
Ich glaubte die einzige zu sein, die sich hier nicht freute, ich hätte alles gegeben, diesen Kampf zu verhindern. Doch es war mein Schicksal, unser aller Schicksal, wir mussten damit leben. Die Minuten verstrichen, es kam mir unendlich lange vor, bis wir endlich ein entferntes rascheln hörten. Meine Muskeln zogen sich zusammen, bereit jeden an die Kehle zu springen, der es wagte jemanden von meinem Rudel anzugreifen. Die Schritte kamen näher, es waren mehr als ich gedacht hätte. Oder täuschte ich mich nur? Auch Jake schien es mitzubekommen, hilflos drehte er sich zu Sam. Dieser schaute aber nur hochkonzentriert in den Wald. Sam… es sind zu viele! Ich hörte das zittern in seinen Gedanken, doch Sam würde nicht aufgeben. Ja, ich weiß! Es tut mir leid, dass ich mich getäuscht habe, aber wir können jetzt nicht aufgeben. Wir müssen es schaffen, hört ihr? Wir dürfen unsere Familien nicht im Stich lassen! Unsere Familien? Meine Familie stand hier, bei mir, wurde mir bewusst. Schützend stellte ich mich vor Seth, ihm durfte nichts passieren. Ich schaute nach vorn und sah Jake vor mir stehen. Ich ging näher zu ihm heran, ließ aber Seth nicht aus den Augen. Als ich neben ihm stand, schaute er mich mit seinen Wolfsaugen an. Es lag ein Schmerz darin, den ich nicht deuten konnte. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert, niemals! , versprach er mir. Ich senkte den großen Kopf, ich konnte ihn jetzt nicht ansehen. Mir war es egal, ob mir etwas passieren würde, aber Jake? Ich konnte mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Ich weiß, sagte ich zu ihm, aber tu mir ein Gefallen ja? Pass auf dich auf! Jake nickte, mach ich, ich liebe dich! Wir schaffen das schon! Wie konnte er nur so zuversichtlich bleiben? Ich liebe dich auch! Mehr brachte ich nicht zu stande, ohne komplett durchzudrehen. Das durfte jetzt nicht passieren, er brauchte mich. Sie kommen!, hörte ich entfernt Sams Gedanken. Alle richteten ihren Blick in den dunklen Wald. Du bist mein Leben, Jake. Bitte vergiss dass nicht! Ich brauche dich, also lass mich nicht allein! Bitte… , bat ich ihn zum Abschluss und stellte mich wieder auf meinen Posten schräg vor Seth. Ich spannte jede Faser meines Körpers an und schaute nach vorn, in zehn paar leuchtend gelbe Augen. Das letzte, was ich wahrnahm, waren Jakes Gedanken, die in meinem Kopf nachhallten. Keine Sorge, ich lass dich nicht allein!

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast So 28 Jun 2009, 14:50

18. Kapitel – Warum ich?


Embry Call


Wie lange hatten wir alle auf diesen Moment gewartet? Unsere Feinde waren nur noch einige Meter von uns entfernt. Bald werden wir sie besiegt haben, bald wird alles vorbei sein. Ich hatte mich zwar nicht so doll, wie Paul auf diesen Kampf gefreut, aber jetzt hatte ich schon Lust zu kämpfen, zu gewinnen. Das Kämpfen gegen wildgewordene Vampire ist etwas ganz Normales für mich geworden. Dann werde ich es auch mit fremden gefährlichen Werwölfen aufnehmen können. Ich war nun mal dafür bestimmt, und das ließ sich nicht mehr ändern. Warum sollte ich mir selbst etwas vormachen? Ich konnte nichts dafür und muss damit leben. Damit, dass sich so vieles in meinem Leben geändert hatte, seit dem Tag, an dem ich mich das erste Mal verwandelt hatte. Ich kann mich noch genau daran erinnern.
‚Embry, konzentrier dich!’, forderte Sam mich mit angespannter Stimme auf. ‚Entschuldige.’ In letzter Zeit schweiften meine Gedanken leicht ab und das nervte Sam ein bisschen, aber das war mir wiederum egal. Ich hörte die Stimmen meiner Brüder in meinem Kopf. Jake und Leah versicherten sich gegenseitig, wie sehr sie sich liebten, Quil wollte zurück zu Claire, Jared erinnerte sich an den letzten Kuss, den Kim ihm heute Morgen gegeben hatte, Sam dachte nur an unsere Gegner, und ausnahmsweise einmal nicht an seine Verlobte Emily und Paul konnte es kaum abwarten, sich mit seinen scharfen Reißzähnen in einer fremden Schulter festzubeißen. Er hatte sich schon die ganze Zeit auf diesen Moment vorbereitet. Plötzlich verspürte ich denselben Drang wie er, endlich anzufangen. Was hatte ich schon zu verlieren? Bei mir war es ja schließlich nicht so, wie bei Leah und Jake. Die beiden hatten etwas zu verlieren, aber ich? Ich hatte doch niemanden. Das Schicksal meinte es wohl nicht gut mit mir. Warum habe ich mich noch nicht geprägt? Warum liebte ich niemanden? Jeder hier hatte jemanden, ausgenommen Seth, er war aber noch sehr jung, er hatte sein Leben noch vor sich. Selbst Paul hatte seine Leidenschaft für den Kampf. Es wurde mir immer deutlicher, ich hatte gar nichts. Das war so ungerecht! ‚Embry, reiß dich mal zusammen!’, lass mich einfach, Sam, dachte ich mir still.
Auf einmal traten die Gestalten aus dem Wald, weiter zu uns, auf die kleine Lichtung. Ich erkannte ihre Wolfskörper. Es waren zehn. Ich erkannte den Leitwolf, er war noch größer als Sam, und das hieß schon etwas. Obwohl es sehr dunkel auf der Lichtung war, sah ich, dass das Alphatier pechschwarz war. So schwarz, wie die Nacht. Rechts und links von ihm standen die beiden schönsten Wölfe, die ich jemals gesehen habe. An der einen Seite ein schneeweißer, auf der anderen Seite ein dunkelgrauer Wolf. Dass Werwölfe so schön sein können, wusste ich echt nicht. Der Leitwolf trat noch einen Schritt vor, aber ich beachtete ihn kaum. Meine Blicke fanden keinen anderen Weg, als den zu diesen Wölfen. So ging es meinen Wolfsbrüdern auch. Vor allem aber Seth. Er starrte auch den weißen kleinen Wolf. Jetzt viel mir auf, dass der weiße Wolf der kleinste war. Immer mehr Gestalten traten auf uns zu. Sie stellten sich in einer ähnlichen Formation, wie wir es taten, auf. Endlich sah ich sie alle. Sie hatten die unterschiedlichsten Farben. Hellbraun, grau, rotbraun, wie Jake, sandfarben, wie Seth, braun und noch ein schwarzer Wolf. Doch der weiße war immer noch der kleinste. Mir fiel auf, dass sie insgesamt größer waren, als wir. Sie sahen so viel stärker aus, das konnten wir kaum schaffen.
Wir schauten zu unserem Leitwolf. Doch auch er sah irgendwie hilflos aus. Was sollten wir jetzt machen? Ich wollte gar nicht wissen, wie wir auf die Fremden wirkten.
Plötzlich stürmten sie auf uns los. ‚Gebt alles und greift sie an!’, das war eindeutig. Wir rannten los und ich hörte Brüllen, Gejaule und bete dafür, dass niemandem aus meiner Familie etwas passierte.
Die Spannung verflog, wir kämpften um unser Leben, um unser Dorf, um alles, was uns wichtig war. Doch nicht nur wir gaben alles. Ich spürte einen fürchterlichen Schmerz in meinem Arm, er breitete sich über meinen gesamten Körper aus und ließ mich nichts anderes wahrnehmen. Es fühlte sich an, wie tausende Nadeln, die mir in die Haut gestochen wurden. Ich fiel zu Boden und schaute in die leuchtenden Augen des wunderschönen, dunkelgrauen Wolfes. ‚EMBRY? WAS IST LOS?! STEH WIEDER AUF! BITTE!’, Quil Stimme verhallte in meinem Kopf. Ich durfte jetzt nicht aufgeben. Nicht jetzt! Verzweifelt versuchte ich mit aller Kraft aufzustehen. Doch der Schmerz ließ nicht nach. Ich konnte mich kaum noch bewegen. Der schöne Wolf starrte mich eindringlich an. Warum tat mir ausgerechnet dieses Tier das an? Sah es nicht, dass ich schon fast aufgegeben hatte? Wieso machte es einfach weiter? Er stieß seine Zähne tief in meine Schulter. Ich jaulte vor Schmerzen, noch nie hatte mir jemand so ein Leid zugefügt. Noch nie waren unsere Gegner stärken, als wir. Krampfhaft zog ich meine Muskeln zusammen. Ich wollte nicht besiegt werden. Ein dunkles Geräusch kam tief aus meiner Brust. Der Wolf zuckte noch nicht einmal zusammen, er wirkte wie versteinert. Das nutze ich aus und ließ ihn meinen Zorn spüren, und schon fand ich meine gesunde Pfote in seinem Gesicht wieder. Die Krallen hinterließen die beabsichtigten Wunden. Der Wolf schrak zurück, aber blieb an meiner Seite. Es kam mir so vor, als ob wir eine Bindung hätten, obwohl wir uns gegenseitig fast umbrachten. Eine Bindung, die über das Natürliche hinaus ging, so weit man überhaupt etwas, was hier gerade passierte natürlich nennen konnte. ‚Embry, mach ihn fertig!’, ich konnte mich Sams Stimme nicht widersetzten, aber ich konnte ihn nicht einfach töten. Ich verstand die Welt nicht mehr.

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mo 29 Jun 2009, 19:35

Tayanita Fair

Kapitel 19: Entscheidung auf Leben und Tot

Er starrte mich aus seinen Augen an. Ich wollte schon wieder zum nächsten Hieb ausholen, als ich plötzlich innehielt. Es ging einfach nicht. Ich konnte ihn nicht töten. Verunsichert hörte ich mich in meinem Kopf nach Jacy’s Gedanken um, die unseres Leitwolfes. Ich entdeckte sein pechschwarzes Fell am Rand der Lichtung, er schien gerade sehr beschäftigt zu sein. Ich hörte, wie er uns mit seiner arroganten Art Mut machte. Er war sich zu 100% sicher, das wir das andere Rudel ohne große Verluste besiegen könnten. Mir wahr das kämpfen zu wieder, auch wenn mir Jacy versprochen hatte, dass es nichts Besseres gab. Ich wollte niemanden verletzen und schon gar nicht töten, doch es war ein Befehl. Und Befehle waren zum Befolgen da.
Doch diesmal war es anderes. Der schwerverwundete Wolf lag unter mir, er hatte sich ergeben, jetzt könnte ich ihm mühelos die Zähne ins Fleisch graben. Konnte ich das wirklich? Nein,… nein, es ging nicht, aber das Schlimmste war, das ich nicht wusste, warum es so war. Um mich herum nahm ich schmerzerfülltes Gejaule und angriffslustiges Knurren wahr, doch das war nicht meine Welt. Ich war doch nicht zum kämpfen geboren,…oder? Was war, wenn Jacy herausfinden würde, dass ich unsere Gegner verschonte, würde er mich aus dem Rudel schmeißen, mich verjagen? Der Wolf unter mir, der mich immer noch mit seinen Augen anstarrte, gab einen kurzen Schmerzenslaut von sich. Was hatte ich ihm angetan? Ich schaute ihn an und stellte fest, dass er wunderschöne dunkelbraune Augen hatte, in denen eine unendliche Tiefe steckte. Ich schreckte zurück, nein ich würde ihm nichts mehr tun, auch wenn ich dafür bestraft werden würde. Ich stupste ihn sanft an seiner unverletzten Schulter an und bemühte mich um einen entschuldigten Blick. Es fiel mir gar nicht schwer, denn es tat mir wirklich leid. Er war erleichtert, aber er schien es auch für eine Falle zu halten. Sanft half ich ihm auf die Beine und er nahm dankbar meine Hilfe an. Vorsichtig schubste ich ihn in den Wald, für den Fall, dass meine Wolfsbrüder sich auf ihn stürzen würden, denn dort wäre er vorerst sicher. Er schaute sich noch einmal um und sah mir dankbar direkt in die Augen, dann verschwand er am Rand der Lichtung, doch plötzlich schien ihn eine Stimme zurückzurufen und er stürzte sich wieder in den Kampf, diesmal auf der anderen Seite, um einen seiner Brüder zu helfen. Ich grübelte eine Weile vor mich hin, bis mir einfiel, dass es ihm befehlt worden war. Das erste Mal seit langer Zeit schaute ich mich um und sah, dass wir deutlich die besseren Chancen hatten. Wir hatten das andere Rudel schon schwer verletzt und sie zogen sich immer weiter in den Wald zurück. Wir würden sie töten, wir müssten sie töten. Jacy würde es befehlen, oder? Doch soweit durfte es erst gar nicht kommen, dieser Kampf musste aufhören! Ich blickte auf die andere Seite der Lichtung und sah Len, Sike und Elan ebenfalls gegen drei Wölfe kämpfen, die ihnen sogar in ihren Fellfarben glichen. Die drei wehrten sich gut, doch wir waren eindeutig stärker. Len packte einen rotbraunen Wolf und schleuderte ihn quer über den Platz. Mir fiel auf, wie darauf hin ein kleiner grauer Wolf erschrocken aufjaulte und ihm nachrannte. Das versetzte mir einen Stich, wir waren doch eins, Brüder! Als ich in die andere Richtung guckte, sah ich Alex und Shania, wie sie einen schokobraunen Wolf umrundeten, der verzweifelt versuchte zu fliehen. Rechts von mir entdeckte ich Adahy und Luyu, die sich versuchte so weit rauszuhalten wie es ging, aber Adahy war stark genug, es schien als käme er alleine mit den zwei Wölfen klar, die ihm gegenüber standen. Ich schaute weiter nach links und sah beide Leitwölfe miteinander kämpfen. Beide waren stark, beide waren tiefschwarz und beide waren verwundet, doch auch hier hatte Jacy eindeutig die Nase vorn. Langsam wurde mir bewusst, nach wem ich eigentlich Ausschau hielt. Wo war der Wolf, dem ich nichts antun konnte, dem ich das Leben gerettet hatte, nachdem ich es beinahe zerstört hätte? Ging es ihm gut?
Und da sah ich ihn! Er stand mit dem Rücken zu all den anderen, als suche er jemanden. Er nahm gar nicht war, dass sich Yas von hinten an ihn heranschlich und sich bereits zum tödlichen Sprung duckte. Das durfte nicht passieren! Das ging zu weit! Ich hörte ein erschrockenes Jaulen und sekundenspäter wurde mir bewusst, dass es mein eigenes war. STOP!, schrie ich ihnen allen in Gedanken zu. Hört auf! Sie würden nicht auf mich hören, ich war schließlich kein Leitwolf. Tayanita, was soll das?, hörte ich Jacy’s Stimme im Kopf, hilf Yas und mach ihn fertig! Das letzte hatte er mit so einer Gewalt in der Stimme gesagt, dass ich zusammen fuhr. Ich konnte mich ihm nicht widersetzen, doch ich konnte genauso wenig diesen Wolf umbringen. Schon wieder fragte ich mich, was wohl der Grund dafür war. Doch im Moment hatte ich andere Sorgen, die mir so über den Kopf wuchsen, das ich auf einmal bereit war, mich gegen den Leitwolf zu widersetzen. Yas sprang hoch und im selben Moment sprang auch ich. Es war ein Reflex gewesen, aber ich hatte Glück. Ich traf Yas genau in der Seite und zusammen landeten wir auf den weichen Waldboden, der schon mit Blut benetzt war. Wir kringelten auf dem Boden und versuchten gegenseitig den anderen am Boden zu behalten. Yas dachte, ich währ einer von unseren Feinden, nie im Leben währ er drauf gekommen, dass ihn jemand aus seinem eigenen Rudel angreifen würde. Yas,…ich bins!, rief ich ihm schnell in Gedanken zu. Tayanita?, er wirkte erstaunt, warum hast du das getan?, fragte er mich und richtete sich langsam auf. Ich wuste es selber nicht, aber ich stellte mich vor ihm hin und schaute ihm direkt in die Augen. Es sind unsere Brüder! Wir dürfen sie nicht töten! Glaub mir, wir würden es später bereuen. Yas schaute sich um, und ich sah wie ihm der Anblick zu schaffen machte. Der Kampf war noch voll im Gang, aber viele waren schon jetzt verletzt worden und plötzlich wurde ihm beiden klar, das dass nicht ging. Wir konnten nicht unsere Blutsverwandten töten. Ich sah in seinem traurigen Blick, dass er Einsicht zeigte, aber er wusste nicht recht was er machen sollte. Warte hier auf mich!, sagte er zu mir und schon war er auf den Weg zu Jacy. Er hatte die stärkste Verbindung zu ihm und er hörte meistens auf Yas’ Rat. Vielleicht würde das doch noch ein gutes Ende nehmen! Im hintersten Winkel meines Kopfes hörte ich die beiden in sekundenschnelle diskutieren, aber ich merkte wie Jacy nach gab. Er war zwar arrogant, streng und ehrgeizig, aber er war kein Mörder! Er hatte gewinnen wollen, doch nicht auf Kosten eines ganzen Rudels. Dann gab er den Befehl, auf den ich die ganze Zeit gewartet hatte,: Wir ziehen uns zurück! Ein letztes Mal schaute ich dem Wolf in die Augen, dem Wolf, der in diesen einen Moment, in dem er vor mir erschienen war, sein ganzes Rudel gerettet hatte!

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mi 01 Jul 2009, 20:01

20. Kapitel - Schadensbehebung


Embry Call


Sie schaute mich mit einem unschlüssigen Blick an und ehe ich mich versah, rannte sie weg.
‚Nein! Geh nicht! Bitte…’, hätte ich dem wunderschönen Wolf am liebsten nachgerufen. Verdammt! Plötzlich spürte ich meine tiefe Verletzung an der Schulter und dem ganzen Körper. Wäre sie doch wieder hier, dann wurde ihre Aura, die mich so beeindruckte, den Schmerz stillen. ‚Bitte, komm wieder!’, doch sie war weg und ich war mir nicht sicher, ob ich sie jemals wiedersehen werde. Das Leid über ihr Verschwinden und der sich verbreitende Schmerz rissen mich vollends aus der heilen Erinnerung an diesen einen Wolf. ‚Warum… warum bist du gegangen?’, ich konnte an nichts anderes mehr denken. Warum hatte dieser eine Wolf eine solche Bedeutung für mich? Warum er und nicht der kleine weiße oder irgendein anderer? Weshalb spürte ich diese Bindung? Betraf das nur mich, oder fühlte sie auch so? Ich hatte immer noch ihre großen dunklen Augen vor meinem Gesicht…
Auf einmal wurden meine weitreichenden Gedanken von einem schrecklichen Jaulen unterbrochen. Mir wurde klar, dass das Geräusch durch fürchterliche Schmerzen ausgelöst wurde.
„JAKE, JAKE? Jake was ist?? Was ist los…?“, ich sah seinen geschundenen Wolfskörper. Das rechte Bein war über und über mit Blut beschmiert, er hatte große Kratzer im Gesicht, Jake hatte es am schlimmsten von uns getroffen. Das, was Leah um alles in der Welt verhindern wollte, ist passiert. Er öffnete die Augen nicht. „Jake, Jake….Sam hilf ihm, er ist zu schwach…bitte…“, doch mehr brachte auch ich nicht heraus. Der Schmerz lähmte mich zusehends. Das war zu viel für mich. „Embry, ist es sehr schlimm?“, fragte mich Paul besorgt. Ich schaute ihn an, er hatte gerade mal eine kleine Wunde am Rücken. Zweifellos war er ein sehr guter Kämpfer, doch er hatte wahrscheinlich auch großes Glück, nicht ernsthaft verletzt zu sein. „Es geht schon…“, versicherte ich Paul, doch er schien nicht sehr überzeugt. „Hast du dich mal gesehen? Du siehst schlimm aus… schau dir mal deine Schulter an!“, „Ja, aber das wird schon wieder. Was ist mit Jake? Er ist zu schwach, um sich zurück zu verwandeln, oder?“, ich sollte mir nichts vormachen, ich hatte auch nicht die Kraft. „Nein, das schafft er nicht alleine. Ich hol mal Sam, ihm geht’s noch ganz gut. Nur kleine Verletzungen.“, „Paul…danke.“, „Ist doch klar!“, er rief Sam zu mir und ging selber zu Jacob. Sam begutachtete mich mit entsetzten Augen. „Ich dachte, wir sind stark genug…“, das hatte ich nie gedacht. „Sam, wo, wo sind sie, wo sind sie verdammt noch mal hingegangen? Ich…“, warum war sie nicht mehr da? „Ich vermute, sie sind zurück in ihr Dorf gegangen. Weißt du, warum sie sich zurück gezogen haben, Embry?“, „Ähm, nein… ich weiß es nicht…“, warum sollte ich es Sam sagen? Vielleicht bildete ich mir das alles auch nur ein. „Lasst uns zurück gehen! Paul hilf Jake!“, alles befolgten Sams Befehl und machten uns auf den Weg. Soweit jeder es konnte, nahmen wir wieder unsere Menschengestalt an. Ich spannte meinen gesamten Körper an, doch ich war einfach zu schwach. Ich versuchte es immer wieder, es funktionierte nicht. Sam hatte es inzwischen geschafft, und sagte mir ruhig: „Embry, lass dir Zeit. Ruh’ dich etwas aus, das wird sonst gar nichts mehr.“, ich hörte auf ihn und legte mich erschöpft unter eine große Tanne ins Gras. Ich schlief kaum fünf Minuten, da hörte ich wieder einen Schrei. Zuerst hatte ich vor, etwas zu unternehmen, doch Sam würde das schon ohne mich schaffen. Ich versuchte einzuschlafen, aber wenn ich die Augen schloss, hatte ich nur dieses einzige Bild vor Augen. Der Wolf, der alles veränderte, obwohl mir nicht klar war, warum. Er hatte etwas zu bedeuten. Nur was?
Ich fand mich in meinen Träumen wieder. An einem wunderschönen Ort, dunkelblaues Wasser, ein breiter Sandstrand, ich war mir sicher, dass es nicht La Push war. Es war ein Strand, der nur in Träumen existieren konnte. Doch ich war nicht allein. Ich hielt eine warme Hand in meiner. Sie gehörte zu dem aller schönsten Mädchen, das ich je sah. Sie hatte lange blonde Haare, die in der Sonne, wie Gold schimmerten. Sie lächelte mich an, das Mädchen strahlte über ihr ganzes Gesicht. Wir liefen am Strand entlang, es gab für mich nichts Schöneres. Sie war, wie der Mittelpunkt meines Lebens. Wir hielten an, ich nahm ihr schönes Gesicht in meine Hände und…
„Hallo…?“, träumte ich jetzt? Ich wollte meine Augen öffnen, um zu sehen, wer mich ansprach, oder ob es nur ein Traum war, und ich doch nur die Landschaft sehen würde. „Hallo…?“, ich hörte wieder dieses zarte Stimmchen. Ich zwang meine Augen sich nun endlich zu öffnen, ich schaffte es. Vor mir sah ich das Mädchen aus meinem Traum. Es starrte mich mit ängstlichen Augen an.
Das war zu schön, um ein Traum zu sein!

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Do 02 Jul 2009, 17:32

Tayanita Fair

Kapitel 21: Anziehung

Er war der schönste Wolf, den ich je gesehen hatte. Er schaute mich mit seinen dunklen Augen an, als wüsste er nicht, ob ich wirklich vor ihm stand. Ich hatte ihm beim schlafen zugesehen. Er hatte so friedlich dagelegen, obwohl seine Schulter und sein Arm wirklich stark verletzt waren. Ich fühlte mich schuldig, ohne mich hätte er niemals diese Schmerzen erdulden müssen. Wie hatte ich ihm das antun können? Ich wusste es nicht, aber ich war froh ihn gefunden zu haben. Ich wollte mich bei ihm entschuldigen, für das was ich ihm angetan hatte, ihm sagen wie unglaublich Leid mir das tut. Ich wollte ihn fragen, wie und ob ich das jemals wieder gut machen könnte…?! Doch jetzt schaute ich ihn nun an, besser gesagt ich starrte und brachte kein Wort über die Lippen. Ein klitzekleiner Teil in meinen Kopf fragte sich, was wohl die anderen meines Rudels sagen würden. Verstieß ich gegen die Regeln, indem ich für meine Feinde etwas… ja etwas empfand? Denn so musste es sein. Warum sonst, war bei ihm alles anders, als sonst. Warum wollte ich immer in seiner nähe sein? Warum hatte ich ihn nicht töten können?
Ich bemerkte gar nicht, wie viel Zeit ich mit meinen Fragen verschwendet hatte. Kostbare Zeit die ich mit IHM verbringen könnte.
Ich ließ meinen Blick wandern und stellte zufrieden fest, dass seine Wunden schon stark abgeheilt waren. Vielleicht könnte er sich ja zurück verwandeln…? Ich wollte ihm einen Moment Zeit geben und ging ein paar Meter zurück, wenn auch ungern, und setzte mich auf einen Baumstumpf. Ich hörte hinter mir ein erschrockenes jaulen. Meinte er mich? „Ich bin noch da,…lass dir Zeit!“, rief ich ihm leise zu. Ich wusste, dass er es hören würde und dass er verstand, was ich gemeint hatte. Er schaute mich noch einmal an und trottete dann in das kleine Waldstück hinter ihm. Ich hörte einen lauten Knall, als würde man etwas zerfetzen. Und dann sah ich ihn!
Mir stockte der Atem und mir kam es vor, als hätte ich keine Kontrolle mehr über meinen Körper. Es schien, als würde alles in meinem Leben nur noch von dieser Person abhängen. Es war…atemberaubend, er war alles für mich! Langsam kann er auf mich zu, während ich immer noch stocksteif auf meinem Baumstumpf verharrte. Ich war zu keiner Regung mehr fähig, doch das merkwürdige war, dass es ihm genauso zu gehen schien. Vorsichtig stellte er sich vor mich und überlegte, ob er sich neben mich setzen sollte oder nicht. Aber unsere Bindung war zu stark, ich fühlte mich wie ein Magnet, und ich deutete auf den freien Platz neben mir, ließ ihn jedoch nicht aus den Augen. Zögernd setzte er sich neben mich und sah mir in die Augen. Er hatte dunkles, fast schwarzes Haar und dunkelbraune Augen, die die mir auch als Wolf schon bei ihm aufgefallen waren. Er war schlank, hatte aber trotzdem sehr durchtrainierte Arme und Beine. Er war schlichtweg perfekt! Wir schauten uns einen langen Moment in die Augen, bis er plötzlich seine perfekten Lippen zu einem leichten Lächeln verzog. Ich bemühte mich zurück zu lächeln, war mir aber nicht sicher, ob mir das gelang. Ich hatte nichts mehr unter Kontrolle! Ich schaute auf seine Hände, die auf meinen lagen ohne dass ich es mitbekommen hatte. Es schien selbstverständlich! Also musste er das doch auch fühlen…oder?
„Hi! Ich bin Embry!“, sagte er plötzlich mit einem grinsen in der Stimme, „und du? Ich glaub wir müssen uns mal unterhalten!“

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast So 05 Jul 2009, 17:51

Kapitel 22 – Das ist es wert!


Embry Call


„Ooh, hi Embry, i-ich heiße Tayanita!“, antwortete sie mir ängstlich, aber vor allem aufgeregt. „Hi Tayanita!“, langsam spürte ich die Ungeduld ich mir aufsteigen. Ich wollte mich mit ihr unterhalten, alles aus ihrem Leben wissen, einfach ihre zarte Stimme hören. „Wie geht’s dir?“, versuchte ich anzufangen. „Ganz gut, eigentlich sehr gut! Ich…weiß gar nicht, was ich sagen soll…“, ich mochte ihrem Gesichtsausdruck, wenn sie genau das sagte. Sie war verlegen, genau wie ich. „Hast du vielleicht Lust, an den Strand zu gehen?“, „Klar Embry! Lass uns gehen!“, und schon zog ich sie von dem Baumstamm, auf dem sie saß. Wir machten uns auf in Richtung Strand, selbstverständlich nahm ich ihre Hand, ich spürte ihre Wärme, und sie meine. Es war wunderschön, genauso, wie in dem Traum. Wir gingen Hand in Hand am Strand entlang, erzählten uns tausende Dinge, ich wollte alles wissen. „…Jacy ist unser Anführer, das Alphatier. Es ist ganz okay, er will nur das Beste für sein Rudel. Der kleine weiße Wolf ist Luyu. Sie ist die jüngste unter uns.“, Tayanita gab wichtige Geheimnisse preis, die sie mir vielleicht sonst nie erzählt hätte. Wenn wir nicht diese Bindung gespürt hätten. Wenn, jetzt wurde es mir endlich klar, es hätte mir schon viel früher klar werden sollen, ich … hatte mich endlich geprägt. Ich war endlich für jemanden bestimmt, mein Leben hatte einen neuen Sinn. Tayanita war nun mein Leben. Sie war alles, was ich mir immer gewünscht hatte. Ich schaute ihr in die Augen und sah ein wunderschönes Glitzern, sie lächelte mich an, ich konnte gegen die aufsteigende Hitze in meinem Körper nichts tun. Es fühlte sich an, als ob ich an ihr Gesicht gefesselt wäre. Es war unbeschreiblich, ein atemberaubendes Gefühl. „Embry? Ist was?“, „Ähm, nein, aber wusstest du, dass du unglaublich schön bist?“, was war das denn jetzt für eine Frage? Ich war bestimmt nicht der Erste, der ihr das sagte. „Dankeschön, du aber auch!“, „Echt? Danke Tayanita!“, uns so ging es wieder weiter. Wir machten uns gegenseitig Komplimente, erzählten uns, gegen wen wir schon gekämpft hatten, ob wir schon mal verliebt waren, ob wir lieber wieder normale Menschen wären. „…Eigentlich ist es als Wolf ganz okay. Wäre ich kein Wolf hätte ich ja nicht zu dir gefunden!“, das stimmte, hätten wir nicht gekämpft, hätte ich sie wahrscheinlich nie getroffen. Es hatte sich gelohnt, alles hatte sich gelohnt. Sogar meine Verletzungen. Aber was soll’s? Jetzt hatte ich alles, was ich jemals wollte. Das war es wert!
Wir waren schon fast wieder bei mir angekommen, da nahm ich sie in den Arm, sie schmiegte sich an meinen Körper, ich streichelte ihr Gesicht mit meinen Fingern, es war wunderschön. Langsam löste sich sie aus der Umarmung und schaute zu mir auf: „Ich glaub, ich muss dann mal wieder zurück. Es ist schon spät. Meine Eltern fragen sich bestimmt schon, wo ich bin.“, „Hast du ihnen gesagt, dass du hier bist?“, „Ähm, nein… hab ich nicht.“, „Warum nicht?“, weshalb sagte sie ihren Eltern nicht, wo sie war? „Hör zu, weißt du nicht mehr, dass unsere Stämme verfeindet sind? Also, ich kann’s dir jetzt nicht sagen.“, sie kämpfte gegen diese letzten Worte an, es war nicht richtig, mir etwas zu verschweigen. „Okay, wenn du meinst…“, „Embry, ich würde ja gerne, ich sag es dir…später, ja? Aber ich muss jetzt wirklich gehen, ich bin sowieso schon viel zu spät dran!“, „Wir sehen uns doch wieder, oder?“, „Natürlich, ich muss jetzt gehen, es…es tut mir Leid, ich, wir sehen uns bald wieder, ich versprech’s dir!“, sie küsste mich noch kurz auf die Wange und schon war sie in der Dunkelheit verschwunden. „Bis bald!“, rief ich ihr noch nach. Es wurde mir schon jetzt bewusst, wie sehr ich sie vermisste. Mich konnte nur der Gedanken an ihre Worte 'Wir sehen uns bald wieder!' trösten. Ich musste sie einfach wieder sehen, ich war an sie gebunden, ich hatte mich auf sie geprägt...


Zuletzt von shooting_Star am Mo 03 Aug 2009, 23:36 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gast Mi 15 Jul 2009, 14:42

Tayanita Fair

Kapitel 23: Schmerzliches Ende

Was hatte ich getan? Es durfte nicht sein, es durfte einfach nicht! Er war mein Feind, wir konnten uns nicht lieben, obwohl es längst mehr war. Mehr als die bloße Liebe, wir waren eins!
Ich traute mich nicht nach hause zu gehen. Was würden meine Eltern sagen? Ich konnte es mir denken. Sie würden mir verbieten, mich mit ihm zu treffen und das konnte ich nicht zulassen. Das würde ich nämlich nicht verkraften. Ich musste mich mit Jacy unterhalten. Er würde mir sagen, was ich jetzt tun konnte, er wusste immer einen Rat.
Ich machte mich auf den Weg, zu der kleinen Hütte, wo er mit seiner Mutter wohnte. Was mit seinem Vater geschehen war, wusste ich nicht, er sprach mit niemand darüber, aber sein Vater hatte zum Rat des Stammes gehört. Er war eine wichtige Persönlichkeit gewesen, deshalb war Jacy auch unser Anführer. Und er machte seine Sache wirklich gut.
Während ich durch die Dunkelheit lief, schaute ich mir unser kleines Dorf an. Es war in etwa genauso groß, wie La Push, aber es lag mitten im Wald. Wenn wir zum Strand wollten, mussten wir nahe an La Push vorbei, deshalb hatten wir in den letzten Jahren diesen Weg kaum genommen, sondern waren immer ins Landesinnere gegangen, um nicht weiter aufzufallen.
Aber jetzt war dieser Weg mein Weg. Nirgends ging ich lieber hin, auch wenn ich mich nach La Push geschlichen hatte. Ich wusste nicht wie sie auf mich reagieren würden, aber bestimmt so, wie auch bei uns auf Feinde. Aber das war ja eine ganz andere Sache, zuerst musste ich mit Jacy reden.
Ich sah ihn vor seiner Hütte sitzen, den Kopf in den Händen vergraben, als machte er sich Gedanken über etwas. Ich ging langsam zu ihm und setzte mich daneben. Ruckartig fuhr er hoch und sah mir in die Augen. „Jacy,… was ist los?“ „Nichts,…es ist nichts!“, versuchte er mir weiß zu machen, aber ich kannte ihn schon lange genug. „Ich wollte mit dir reden!“, fing ich an. „Ich weiß, ich weiß alles!“, unterbrach er mich. Was war los mit ihm? Was hatte ich getan? Okay, es war schlimm genug, aber ich dachte wenigstens auf ihn konnte ich mich verlassen. Er war immer ein guter Freund für mich gewesen. „Red mit mir!“, bat ich ihn, doch er schüttelte nur den Kopf und murmelte immer wieder „Warum?“ vor sich hin. „Warum was?“, versuchte ich ihn zum reden zum bringen, doch es war hoffnungslos. Er konnte das doch nicht schon wissen oder? Vielleicht schon, aber war das jetzt so schlimm? Mit einmal sah mich direkt an. „Warum er? Warum hast du dich auf IHN geprägt?“ Ich war sprachlos, woher wusste er das schon? Aber das war nicht das wichtigste, sondern warum fand er es sooo schlimm? Klar war es jetzt komplizierter, aber ich hatte meinen Seelenverwandten gefunden, konnte er sich nicht für mich freuen? „Was ist daran so schlimm?“, fragte ich ihn. „Tayanita,…verstehst du nicht?“ Als keine Reaktion von mir kam, sprach er weiter. „Mensch, Ich Liebe Dich!!!“ In diesem einen Satz klang sein ganzer Schmerz mit. Ich war fassungslos, konnte mich nicht bewegen, wahrscheinlich hielt ich sogar die Luft an. Jahrelang hatte ich gewartet, dass ich den Richtigen treffe und insgeheim hatte ich immer an ihn gedacht. Doch jetzt hatte ich Embry getroffen und das stellte alles andere in den Schatten. Ich wollte Jacy nicht verletzen, doch ich hatte keine Gefühle für ihn. Vielleicht war das mal so gewesen, doch er hatte zu lange gewartet, jetzt war es zu spät! „Jacy,…ich…ähhm ich..“, probierte ich zu erklären, doch er schnitt mir das Wort ab. „Ist schon gut! Ich weiß, dass es meine Schuld ist, du kannst ja nichts dafür! Aber ich ertrage das nicht!“ Seine Stimme schien vor Schmerz zu zittern, aber ich konnte es nicht ändern. „Was soll ich tun?“, fragte ich ihn, obwohl ich wusste dass auch er keine Lösung hatte. Doch da hatte ich mich getäuscht! Er nahm meine Hand und sagte: „Bitte geh!“
Erschrocken blickte ich ihn an, dass konnte er nicht machen! Wohin sollte ich gehen? Ich hatte hier meine ganze Familie. Und ich hatte Embry! Aber das ging nicht, ich konnte nicht bei ihm leben. Ich glaubte nicht, dass sein Rudel mich akzeptieren würde. Aber hatte ich eine Wahl? Ich musste zu jemandem gehören, und wenn nicht hier, blieb nur noch diese eine Möglichkeit. Ich beschloss es wenigstens zu probieren. „Es,…es ist okay!“, flüsterte ich, drehte mich um und lief weg. Ich würde mich wenigstens von allen verabschieden, dass war ich ihnen schuldig!

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Zwei Wölfe - Ein Schicksal Empty Re: Zwei Wölfe - Ein Schicksal

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 1 von 3 1, 2, 3  Weiter

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten