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Bis(s) zum zweiten Weg - Janes Geschichte

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Bis(s) zum zweiten Weg - Janes Geschichte - Seite 2 Empty Re: Bis(s) zum zweiten Weg - Janes Geschichte

Beitrag  Gast Mo 12 Okt 2009, 17:04

So. Diesmal nur ein kleines Kapitelchen, weil es ja auch nur ein Überletungskapitel ist.
Spoiler:
Enjoy it Bis(s) zum zweiten Weg - Janes Geschichte - Seite 2 94952


26.Kapitel – Visionen werden wahr

Seth schaute mich immer noch eindringlich an.
Was sollte ich bloß tun?
Ich konnte mich nicht einfach so entscheiden, verstand er das nicht?
Verstand er denn nicht, dass mir Beide wichtig waren?

Plötzlich hörte ich leise Schritte, die direkt auf uns zukamen, und Seth und ich drehten gleichzeitig die Köpfe in jene Richtung.
Mit unglaublich erschrecktem Gesichtsausdruck kam Alice hinter den Bäumen hervor.
Ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen, ihr Körper zitterte, als wäre sie ein Werwolf.
Sofort rannten Seth und ich auf sie zu, und ich nahm sie in den Arm.
Was war bloß passiert, dass Alice so eine Angst hatte?
Denn Angst musste es sein, davon war ich überzeugt.
Ich konnte dieses Gefühl gut erkennen. Ich hatte es früher oft genug gesehen, sowohl bei anderen als auch bei mir.
„Die Volturi. Nein. Nein, Jane, was hast du angestellt?!“
Ich schaute sie ungläubig an. Wieso ich? Ich war doch gerade erst zurückgekommen, was hatte ich denn jetzt schon wieder...ups.
Meine Augen weiteten sich, als auch ich die Gefahr erkannte.
Ich hatte ein furchtbares Verbrechen begangen.
Ich zog langsam die drei Ketten aus der Tasche. Die hatte ich ja ganz vergessen.
Und jetzt kamen sie hierher.
Verdammt, ich war mal wieder so schlau gewesen.
Wozu musste ich auch immer wieder mein Schicksal herausfordern? Reichte ein Unglück pro Person nicht? Das war doch mehr als genug für ein ganzes Leben.
Und ich zerstörte wieder alles.

10 Minuten später saßen wir alle im Wohnzimmer von Edward und Bella, auch die Wölfe.
Auf dem Wohnzimmertisch lagen die drei Ketten, denen ich das ganze zu verdanken hatte.
„Okay, die Lage ist ernst. Sie kommen wieder alle. Und diesmal müssen wir handeln, aber wir werden keine Zeugen nehmen, denn die brauchen wir auch nicht.“ Carlisle war von der Lage nicht sehr begeistert, aber er machte mir keine Vorwurf. Ebenso wie die Anderen Cullens war er der Ansicht, dass ich zumindest teilweise richtig gehandelt hatte.
Nun sprach Edward weiter. „Jane, wir müssen jetzt etwas unternehmen. Wenn es zum Kampf kommt, dann ist es das Schlimmste, was uns passieren kann. Denn du wirst keineswegs gegen sie kämpfen können. Also, hast du inzwischen genügend Beweise, damit wir handeln können?“
Ich ging im Kopf nochmal alle Fotos durch, und dann nickten wir gleichzeitig.
„Das wird wohl genügen.“, sagte Bellas Ehemann.
„Ich will nicht, dass es zum Kampf kommt.“, mischte sich nun auch Seth ein, und ich sah, wie er mich beschützend ansah. Auch Jacob schaute besorgt zu Renesmee. Die Dritte, Leah, nickte bloß.
„Seth, das wollen wir alle nicht.“ Alice' Stimme klang wehmütig, und wieder fragte ich mich, wieso denn das Ganze nur sein musste.

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Beitrag  Gast Di 13 Okt 2009, 19:30

So. Ich weiß nicht, wieso, aber ich kanns nicht lassen. Deshalb neues Chappy. Wieder.

27.Kapitel – Italienische Besucher

Nervös fuhr ich mir durch die Haare.
Dieses Warten machte mich aufgedreht und hibbelig.
Alle waren schon draußen auf dem Feld, aber ich würde erst nach der Ankunft der Volturi zu ihnen stoßen, das hatten wir noch abgemacht.
Auch die Wölfe waren dabei, sie hatten sich schon aufgestellt.
Vorsichtig setzte ich mich hin und versuchte regelmäßig zu atmen.
Was, wenn etwas schiefging? Wenn sie einfach angriffen, ohne groß zu fragen?
Mir wurde übel. Wenn irgendjemandem etwas passierte, würde ich das nicht ertragen können.
Ich hörte leise, tapsige Schritte, und schon stand Seth vor mir.
Er schubste mich mit der Schnauze in die Seite, doch als ich mich nicht rührte, stieß er ein Geräusch aus, das bestimmt ein Seufzen sein sollte.
„Seth, geh zurück zu den anderen. Bitte.“
Er schüttelte seinen Kopf.
Böse guckte ich ihn an. Der verdammte Sturkopf.
Dann begann er, mit der Pfote an meinem Bein zu kratzen.
Genervt stöhnte ich auf.
„Seth! Entweder du bewegst dich Pelzknäuel zu den anderen, oder du lässt das sein, aber glaub ja nicht, dass du an mir dein Bein heben kannst!“
Er schaute mich beleidigt an, aber ich hielt seinem Blick stand.
Dann legte er mir den Kopf in den Schoß, und schaute treuherzig zu mir auf.
Lachend schüttelte ich den Kopf. Wie konnte ich einem solchem Blick nur lange böse sein?

Plötzlich hörte ich ein Pfeifen. Das verabredete Zeichen.
„Lauf Seth, ich komme dann nach.“ Er sah mich nochmal durch die großen, dunkelbraunen Augen an, dann lief er los und stellte sich neben seine Schwester.
Ich setzte mich auf. Jetzt würden sie gleich kommen.

Es war wie immer. Nur das ich nicht dabei war.
Ihre Aufstellung war perfekt. Und trotzdem war da dieser kleine leere Platz, und ich fragte mich, ob er heute schon wieder gefüllt werden würde.
Oder ob ich zu Grunde gehen würde...
Doch mir blieb nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, denn nun blieben sie stehen, immer noch perfekt formartiert.
Ich erkannte sie alle, es war kein Neuer dazugekommen.
Schweren Herzens stand ich auf, die Ketten in meiner linken Hand. Die Rechte war zur Faust geballt.
Das weiße Kleid wehte hinter mir her, als ich auf den Platz rausging.
Vorbei an Esme. Sie schaute mir besorgt hinterher. In der letzten Zeit war ich eine ihrer Kinder geworden.
Vorbei an Carlisle. Er machte mir keinen Vorwurf. Er hatte nur Angst, was nun passieren würde. Carlisle wollte nicht kämpfen. Genauso wenig wie ich.
Vorbei an Alice. Sie sah mich flehend an. Sie hatte Angst um mich. Unnötig, sie sollte sich mehr Sorgen um sich selbst machen. Ich kam schon klar.
Vorbei an Jasper. Er spürte meine Stimmung, er spürte, dass ich nicht mehr konnte. Er wusste, dass meine Entscheidung noch nicht gefallen war.
Vorbei an Edward. Er sah mich an, als er meine Gedanken hörte, nur Minderwertiges. Ich konnte nicht mehr klar denken.
Vorbei an Bella. Sie schaute mich an, und dann baute sie den Schutzschild auf. Ihre Aufgabe hatte sie erledigt.

Der Plan war aufgegangen. Sie waren stehen geblieben, wir geschützt. Jetzt würde alles von mir abhängen.
Die schwarz-graue Reihe vor Augen ging ich noch ein paar Schritte weiter, bis ich endgültig stehen blieb. Tief atmete ich durch. Jetzt war es soweit.

Nun fing Caius an zu reden. Ich ließ ihm das Wort. Das alles war Teil des Plans.
„Wie ihr wahrscheinlich schon wisst, sind wir hier, um uns etwas wiederzuholen. Etwas, dass uns entwendet wurde, undzwar von euch.“ Seine Stimme Stimme klang triumphierend, siegessicher. War er sich seiner Sache wirklich so sicher, wie er vorgab?
Ich wusste, was ich zu tun hatte, auch wenn ich es nur ungern tat.
Ich hatte erkannt, dass ich mich einer Macht nicht beugen wollte, aber jetzt musste es sein, wenn ich gewinnen wollte.
Also ging ich auf die Volturi zu.
Es hatte etwas Demütigendes, als ich mich vor Caius hinkniete und ihm die drei Ketten hinhielt, ich hielt den Kopf ehrfürchtig gesenkt. Jedenfalls sollte es ehrfürchtig aussehen, denn in mir kochte die Wut.
Als mir die Ketten aus den Fingern gezogen wurden, stand ich auf, und ging zurück zu den Cullens.
Aber jetzt ging es schief. Denn sie wollten schon gehen.
Oh nein, so war das nicht geplant. Schnell griff ich ein.
„Stopp! Bevor ihr geht, möchte ich noch eine Angelegenheit klären. Wo wir uns doch schonmal vollzählig hier befinden.“
Caius sah mich kalt an. „Dann sag, was du zu sagen hast. Wir werden zuhören.“
Ich atmete tief durch. Jetzt hing alles von mir ab.
Würde ich es schaffen?


Janes Outfit
Kommis dringendst benötigt kicher

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Beitrag  Gast So 29 Nov 2009, 15:32

Endlich. Nach langer Zeit bin ich zurück, und ich hab endlich das neue Chap fertig.
Und wieder einmal mit Widmung:
An Sarah, Joe, Fay, Chrissi und Kadda, die tollsten Freunde auf dieser Welt.


28.Kapitel – Endgültig

Ich hatte Angst, als Edward mir den Umschlag reichte.
Ich hatte die Worte genau im Kopf, aber trotzdem war es schwer.
Von jetzt an gab es kein zurück. Ich konnte alles verlieren.
Aber ich konnte auch gewinnen. Und darauf hoffte ich.
Denn obwohl ich nicht wusste, was dann geschehen würde, wusste ich, dass es besser werden würde.
Ich hatte zwei Möglichkeiten zum Entscheiden. Volturi oder Cullens?
Noch vor ein paar Monaten wäre mir die Entscheidung nicht schwer gefallen. Aber jetzt?
Trotzdem, zurück zum eigentlichem Problem.
Alles hing nur noch von mir ab.
Und genau das machte mir Angst. Denn obwohl ich mir immer so viel Mühe gab, meine starke Maske aufzubehalten, war es eben nicht mehr als das. Eine Maske.
Ich hatte schon immer kämpfen müssen. Kampf gehörte zu meinem Leben dazu. Schon in meinem Menschenleben.
Aber lohnte es sich eigentlich noch, zu kämpfen?
In letzter Zeit hatte ich mir diese Frage so oft gestellt. Aber antworten konnte ich nicht. Was sollte ich denn tun? Sollte ich aufgeben und mich von Violetta zu etwas zwingen lassen? Sollte ich mich feige einfach die ganze Zeit bei den Cullens verstecken?
Nein. Das konnte ich nicht tun. Erstens, es wäre nicht richtig. Und zweitens...ja, zweitens war schwer zu erklären. Denn zweitens hatte mit Liebe zu tun, und darin war ich wirklich ziemlich schlecht. Ich tat anderen die ganze Zeit weh, obwohl sie so nett zu mir gewesen waren. Aber ich konnte es nicht ändern. Ich konnte es einfach nicht.

Langsam trat ich einen Schritt vor. Immer weiter.
Nun war ich ihnen nah genug. Stoppen, denken, handeln. Handeln, sonst war es zu spät.
Und jetzt reden. Nur reden, nicht auf die anderen achten.
Warum war es plötzlich so schwer, den Mund aufzukriegen?
Warum musste es bloß so kompliziert sein?
Doch ich musste reden. Sonst wäre die Chance vorbei. Meine Chance.
„In den letzten Monaten gab es einige Veränderungen. Die meisten bei euch. Und das alles nur wegen einem einzigem Vampir.
Aber Veränderungen lassen sich rückgängig machen.
Wahrscheinlich fragen sich jetzt die meisten von euch, von was ich rede. Vielleicht denken manche, ich wäre verantwortungslos, weil ich vor ein paar Monaten die Wache verlassen hatte. Aber das bin ich nicht, denn ich habe es nur deshalb getan, um euch zu schützen.“
Ich sah die Verwunderung auf ihren Gesichtern. Verwunderung und Verwirrung. Natürlich dachten sie, ich hätte ein riesiges Verbrechen begangen, und ich wäre vollkommen auf die gute Seite gewechselt. Unsinnig. Kannten sie mich denn nicht?
Obwohl, die Einzigen, die mich wohl wirklich gut kannten, waren Aro und Alec.
Obwohl...inzwischen war die Idee gar nicht mehr so abwegig. Nein, ich hatte inzwischen zwei Möglichkeiten. Zwei Möglichkeiten, zwischen denen ich entscheiden musste.
Aber das würde ich erst später tun, jetzt gab es Wichtigeres. Ich musste sie überzeugen, denn nur so konnte ich es zu Ende bringen, meine Aufgabe, die Mission die ich angefangen hatte. Ich musste Violetta töten, undzwar mit dem Einverständnis der Volturi. Meiner Feinde oder Freunde? Ich konnte es nicht sagen.
Aber ich musste jetzt etwas sagen. Damit ich gewinnen konnte. Eine Chance hatte zu gewinnen.
„Ja, ihr habt richtig gehört, und auch wenn ihr mir nicht glauben werdet, es ist die reine Wahrheit.
Und ich kann es euch beweisen. Denn ein Vampir in euren Reihen spielt falsch, verstößt gegen das Gesetz. Es ist ein Verstoß, der bei jedem Vampir den Tod verlangt. Es ist ein Verstoß, bei dem es kein zurück gibt, und diese Vampirin ist sich dieses Verstoßes durchaus bewusst. Und auch seinen Konsequenzen.“
Triumphierend sah ich Violetta ins Gesicht. Sie sah mich fassungslos an. Bestimmt hatte sie nicht gedacht, dass jemand ihr Geheimnis aufgedeckt haben konnte, das Geheimnis, dass sie so sorgsam gehütet und gepflegt hatte. Das Geheimnis, für das sie nun sterben würde.
Ich empfand zum ersten Mal seit Monaten Genugtuung über so eine Strafe, die man ansonsten als schrecklich bezeichnen würde.
Ich öffnete den Umschlag, indem die entwickelten Fotos waren. Es waren sehr viele. Ich hatte wirklich ganze sehr oft die Kamera benutzt, fiel mir in diesem Moment auf. Aber es war nur zu unserer Rettung.
Ich zog die Fotos raus. Sie waren okay geworden.
In mir breitete sich ein wohliges Gefühl aus. Endlich würde ich meine Rache bekommen.
Ich lief auf Caius zu und drückte ihm die Fotos in die Hand. Stumm gab ich Bella ein Zeichen, dass sie ihren Schutzschild auf ihn legen sollte. Nur so hatte Violetta keine Chance, ihn auch unter ihre Kontrolle zu bringen.
Plötzlich bemerkte ich eine Bewegung. Wollte sie etwa fliehen?
Aber ich lag falsch. Sie floh nicht – sie griff an.
Ich war vor Schreck wie gelähmt. Und in diesem Moment hatte ich Samantha wirklich viel zu verdanken.
Offensichtlich hatte es Violetta darauf angelegt, mir alle wegzunehmen, die ich liebte.
Aber was zu viel war, war zu viel. Jetzt hatte sie den Bogen überspannt.
Als ich die erste Schrecksekunde überwunden hatte, war Samantha schon schneller gewesen.
Sie hatte Alec schnell hinter sich geschoben, und knurrte gerade ihre Schwester gefährlich an.
Im Bruchteil einer Sekunde war ich bei ihr und half Alecs Freundin. Ich musste zugeben, sie war gar nicht so übel. Und nicht nur, weil sie meinem Bruder geholfen hatte.
Violetta setzte grade zum Sprung an, als zwei Paar Hände sie packten.
Ich hatte wirklich mehr Glück als mir zustand. War es möglich, dass uns jetzt auch noch Felix und Demetri halfen?
Doch tatsächlich. Sie hielten Violetta fest, während sie verzweifelt versuchte, sich zu befreien.
Dann bemerkte ich wieder eine Bewegung. Und diesmal wäre ich als Mensch vermutlich zusammengebrochen.
Was war los? Hatten wir Violetta etwa schon besiegt? Es konnte nicht sein.
Ich sah, wie die drei Meister der Volturi einen Kreis bildeten.
Ich blickte schnell zu Violetta zurück. War sie dafür verantwortlich?
Aber nein. Sie sah ebenso entgeistert aus wie ich. Wie war das möglich?
War sie schwächer geworden? Anders konnte ich es mir nicht erklären, wie Aro ihren Fluch nach so langer Zeit endlich brechen konnte.
Ich sah ihn entgeistert an.
Und dann drehten sich Aro, Caius und Marcus um.
Die Entscheidung war gefallen.

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Bis(s) zum zweiten Weg - Janes Geschichte - Seite 2 Empty Re: Bis(s) zum zweiten Weg - Janes Geschichte

Beitrag  Gast So 24 Jan 2010, 17:45

So. Ich weiß, es hat unglaublich lange gedauert. Und ich will mich da jetzt auch nicht irgendwie rausreden. Aber ich konnte einfach nicht schreiben. Trotzdem hoffe ich, dass ihr es mir nicht übel nehmt und mir verzeihen könnt. Und als kleines Versöhnungsgeschenk habe ich das neue Chap mitgebracht. Und es ist wirklich das ultimative, und am schwierigsten zu schreibende Chap aller Zeiten für mich gewesen. Nur um das mal so klar zu stellen kicher Gut, jetzt will ich auch nicht mehr lnage rumschreiben. Viel Spaß beim Lesen =)

29.Kapitel – Das Richtige tun

Ich wusste nicht, dass ich mich an diesen Augenblick noch Jahrzehnte später erinnern würde. An die Anspannung, die Angst und die Hoffnung auf das Unmögliche. Das Unmögliche, dem ich die Chance gegeben hatte zu passieren.
Ich hatte meine Aufgabe erfüllt, und jetzt musste ich darauf hoffen, dass sich mein Schicksal erfüllen würde, undzwar so, wie ich es haben wollte.

Als ich nun meinem Schicksal in die Augen blickte, waren zwei Blicke auf mich gerichtet. Zwei Augenpaare, rot und braun, und beide gehörten zu zwei so unterschiedlichen Charaktern, wie sie nur anders sein konnten.
Aber ich sah nichts davon. Ich sah nur Violetta an, die nun auch den die Blicke von Caius und Marcus auf sich gerichtet trug, und in diesem Moment wusste ich, wie es weitergehen würde. Ich wusste es noch, bevor Caius die Hand hob, wusste es, bevor das Feuer brannte, und ich wusste es, bevor ich zum letzten Mal den stechenden Blick der Augen meiner Erzfeindin auf mir spürte.
Doch erst, als ich den beißenden Geruch einatmete, der davon zeugte, dass ich wirklich gewonnen hatte, realisierte ich es wirklich.
Und erst dann realisierte ich auch, dass meine Zeit abgelaufen war. Ich musste nun selber mein Schicksal in die Hand nehmen, und musste mich entscheiden, wo ich hingehörte. Und dabei, das wusste ich, würde ich jemanden enttäuschen müssen.

Als ich an den Klippen saß, von denen man den besten Blick auf das dunkle Wasser unter mir hatte, ließ ich mir alles noch einmal durch den Kopf gehen. Ich musste wirklich entscheiden, wer nun der Beste für mich war. Sollte ich bei den Cullens bleiben? Es war nicht mehr so reizvoll, seit ich wusste, dass Violetta nicht mehr in Volterra war.
Und Italien war meine wahre Heimat, davon war ich überzeugt. Aber wenn ich nun ginge, dann würde das fatale Folgen haben.
Seth würde mich nicht so ohne weiteres gehen lassen, da war ich mir sicher. Wir hatten zu viel Zeit miteinander verbracht, und ich war mir im Klaren darüber, dass es auch mir wehtun würde, mich von ihm verabschieden zu müssen.

Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir, und ich hielt den Atem an. Doch trotzdem blieb ich sitzen. Denn ich wusste, wer es war. Und ich würde seine Hilfe brauchen. Dieses unsichtbare Band, das mich mit Seth verband, wurde nur von diesem Band in den Schatten gestellt worden, und ich musste jetzt wirklich wissen, was ich tun sollte.
Als sich Aro neben mich setzte, entspannten sich meine Schultern ein Stück. Ich hatte noch nichtmal gemerkte, wie angespannt ich die ganze Zeit war.
Ich starrte hinunter auf meine nackten Zehen; die Schuhe hatte ich schon auf dem weg zu den Klippen ausgezogen. Es tat so gut, einfach die Füße im grobkörnigem Sand zu vergraben, und dabei auf die Sonne zu sehen, die gerade mal nicht von den Wolken verdeckt wurde.
Ich war schon seit langem nicht mehr so frei gewesen – ich befand mich gerade zwischen zwei Welten, und ich musste mich entscheiden, zu welcher ich gehörte. Eigentlich sollte ich unglücklich sein, das war mir klar. Aber in mir war alles so fröhlich. Ich hatte es einfach geschafft. Ich hatte die Volturi gerettet, und in mir wuchs das Triumphgefühl.
Doch dann erinnerte ich mich daran, dass ich nun nicht mehr allein war.
Als ich meinen Blick hob, merkte ich, dass Aro mich ansah. Seine roten Augen waren liebevoll; und obwohl ich normalerweise in einem solchem Moment wieder weggesehen hätte, fesselten mich seine Augen und der Ausdruck darin.
Hatte ich denn überhaupt noch eine Wahl? In mir drin wusste ich genau, dass ich nicht zu den Cullens gehörte. Doch konnte ich so selbstsüchtig sein, und Seth einfach in La Push lassen?
Konnte ich einfach alles vergessen was passiert war? Und konnte ich einfach so weitermachen, wie ich vor Violetta's Ankunft in Volterra gelebt hatte?
Tief in mir war die Entscheidung gefallen.
Ja, ich konnte so selbstsüchtig sein. Aber ich würde ihn vermissen. Ich würde ihn unglaublich vermissen. Aber vielleicht konnte ich ihn ja besuchen kommen?

Plötzlich riss mich Aro's Stimme aus meinen Gedanken. Er klang so reuevoll, und es zerriss mir fast das Herz, zu sehen, dass er sich schuldig fühlte, für das, was passiert war.
„Es tut mir so Leid, Jane. Ich hätte Violettas Absicht vorher erkennen sollen. Dann hätte ich uns allen und vorallem dir ein großes Leid erspart.“
Ich setzte zu einer Antwort an, aber er schüttelte den Kopf.
„Hör mir bitte zu, denn es ist mir wichtig, dass du es erfährst. Jane, ich weiß, du hast hier Freunde gefunden. Und ich will dir das nicht wegnehmen. Wenn du dich hier besser fühlst, dann..dann kannst du auch hier bleiben. Du weißt, dass wir dich nicht zwingen, mit nach Volterra zu kommen.“ Er lächelte mir zu, und dann streckte er die Hand aus.
„Darf ich?“ Ich hatte diese Worte so lange nicht mehr gehört.
Nur eine winzige Sekunde später sah er meine Erinnerungen der letzten Monate.
Ich sah ihn nicht an, während er meine Gedanken erfasste. Ich schaute überall hin; auf meine Hände, auf meine Füße, auf den dunklen Sand, hinüber zur Sonne – aber ich vermied es tunlichst, ihm auch nur einen winzigen Blick zu schenken.

Doch als er bei meinem Gespräch mit Seth ankam, bei dem ich diesem erklärt hatte, dass ich nicht nur ihn liebte, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Kurz huschte mein Blick zu ihm.
Aro's Miene verriet nichts. Ich konnte nicht erkennen, was er dachte – und wie er sich bei meinen Erinnerungen fühlte.
Schlagartig verflog meine Fröhlichkeit. Schon wieder dieselben Zweifel, schon wieder diese Angst.
Doch als Aro meine Hand losließ, lächelte er. Es war kein spöttisches Lächeln. Nein, es war ein Lächeln, das warm war und einem gut tat.
„Jane, wenn ich mich recht erinnere, habe ich dir damals in Volterra keine Antwort geben können, als ich das Gespräch zwischen dir und deinem Bruder gesehen hatte. Und wie ich nun weiß, beschäftigt dich das immer noch.
Wie gesagt, ich hatte dir keine Antwort gegeben. Aber jetzt hole ich das nach, auch wenn Caius mir höchstwahrscheinlich dafür den Kopf abreißen wird.“ An dieser Stelle lächelte er kurz, auch wenn ich wusste, dass er es ernst meinte.
Und als er mir dann antwortete, wusste ich, dass meine Entscheidung endgültig gefallen war.
„Jane, ich liebe dich auch.“

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