Forks Bloodbank
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Bis(s) zur Verzweiflung

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Bis(s) zur Verzweiflung - Seite 2 Empty Re: Bis(s) zur Verzweiflung

Beitrag  Gast Mo 25 Mai 2009, 19:14

Okay, das wird jetzt wahrscheinlich ein bisschen langweilig, aber es muss auch mal sein. Würde mich, wie immer, über Kommis freuen^^

Edit zu Kapitel 24

Erinnerungen

Ich stand mit Rico in der Ruine, eine tote Frau vor mir liegen. Sie hatte eine Bisswunde am Hals. Es war damals so eindeutig.
Es war so klar gewesen, dass sie von Vampiren getötet worden war. Ich hatte als Mensch schon so viel darüber gelesen.
Marcus hatte mir gesagt, Menschen seien leicht zu beeinflussen. Also, was das alles geplant gewesen? Ich sollte schon, seit ich Volterra betreten hatte, ein Vampir werden? Konnte ich wirklich so leicht getäuscht werden?
Aber das war alles umsonst. Ich war Aro kaum von Nutzen gewesen. Ich war keinem von Nutzen gewesen.
Ich hatte versagt. Eiskalt hatte ich Edward getötet. Ich hatte Bella ihr Lebenselixier geraubt. Ich verdiente es nicht, immer noch geliebt zu werden, immer noch akzeptiert zu werden.

Die Szene veränderte sich. Ich betrachtete nun das Schloss- unser Schloss- von innen. Es war einer dieser Tage gewesen, an dem ich allein umhergestreift bin. Ich ging einen großen Gang entlang. An den Wänden hingen Bilder. Auf ihnen waren die Ur-Vampire gemalt.
Sie waren so groß, so lebensecht, dass man Angst hatte, sie könnten aus ihren Rahmen springen. Ich hatte nie verstanden, wie die Vampire entstanden sind, aber es hatte was mit den 3 Geschöpfen zu tun, die auf allen Bildern abgebildet waren. Gegenüber der Bilder, hingen bunte Wandteppiche. Caius hatte mir erzähl, dass sie von den Frauen gewoben worden waren. Auf den Teppichen waren die bedeutenden Kriege der Vampire abgebildet. Sah man sie an, so fühlte man sich, als wäre man selbst dabei gewesen. Es hatten grausame Schlachten stattgefunden. Viele Vampire wurden damals in Rumänien getötet. Ich lief weiter den Gang entlang und erreichte die große Halle.
Große Fenster säumten die Wände. An der Decke hingen prunkvolle Kronleuchter. Sie mussten wertvoll sein, vermutlich alle aus reinem Gold. Gegenüber der Tür standen die 3 Throne Aros, Marcus und Caius. Auch sie waren mit Gold und Silber verziert.

Wieder verschwamm die Erinnerung und eine frische keimte auf. Ich hatte sie erst vor kurzem gesehen- in Edwards Erinnerungen. Ich sah sein Leben im Schnelldurchlauf: seine Verwandlung, die Morde die er begangen hatte, seine Familie und Bella.

Jetzt sah ich Bella, wie sie nach Forks kam, zu ihrem Vater. Ihre Eltern waren schon lange geschieden.
Bellas Mutter hatte wieder geheiratet und um ihr einen Gefallen zu tun, war sie nach Forks gezogen- ihr Untergang.
Sie traf Edward, sie verliebten sich ineinander und fertig. Dann an ihrem 18. Geburtstag wurde sie beinahe von Jasper umgebracht.
Das gab den Ausschlag und Edward verließ sie. Er dachte es wäre das Beste. Dann bekam er mit, wie sich Bella versuchte umzubringen- seiner Meinung nach. Er reiste zu uns, bat um den Tod und der Rest ist Geschichte- eine traurige Geschichte.


In diesem Moment schwor ich Rache. Rache gegenüber demjenigen, dem ich mein grässliches Dasein zu verdanken hatte. Rache an denen, die mich versucht hatten zum Schweigen zu bringen. Ich würde nicht eher ruhen, bis sie unter der Erde- eher im Feuer- lagen. Auch wenn es dafür mein elendes Leben kostete, ich würde Aro und seine Handlanger vernichten- endgültig.

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Beitrag  Gast Mo 25 Mai 2009, 19:37

Kapitel 25: Verschleierte Mienen

Ich hatte einen Plan, doch vorerst konnte ich nicht handeln. Ich hatte beschlossen, noch mehr Gaben zu sammeln bevor ich zum tödlichen Schlag ansetzten konnte. Ich würde durch die Welt reisen, um Talente zu sammeln. Es könnte dauern, doch ich hatte Zeit.
Wenn ich diese Hürde bewältigt hätte, würde ich Caius, Marcus, Alec, Felix und Chelsea mit einweihen. Zusammen wären wir stark genug.
Die Cullens bzw. Alice hatten mir bereits zugestimmt. Sie hatten die Aufgaben Vampire mit außergewöhnlichen Talenten zu suchen.
Demetri sollte Aro im Auge behalten, ich vertraute ihm blind. Er würde es schaffen. Ich selbst hatte die wohl schrecklichste aller Aufgaben zu tun- ich musste mich von allen trennen. Vor zwei Wochen bereits hatte ich die Volturi verlassen, mit der Ausrede, die Welt zu erkunden.
Ich hatte versprochen zurückzukehren. Dieses Versprechen würde ich halten, doch musste ich dafür sehr viel opfern. Demetri hatte nicht mitgekonnt und nun war ich allein. Verlassen und einsam streifte ich durch die Welt. Dank den Cullens ernährte ich mich nicht mehr von Menschen, sondern von Tieren. Ich hatte ein paar Vampire getroffen und sie nach ihren Talenten gefragt. Zwei Gaben könnten nützlich sein: Wunden heilen- dies hatte ich von einem wundervollem Vampir namens Lewis gelernt. Er war ebenso wie ich auch ein Schild, doch seine Gabe funktionierte ein wenig anders. Und die zweite Gabe war, die Zeit anhalten. Dieses Talent war sehr mächtig und ich bewunderte den Vampir, dem diese Gabe gehörte. Carolyna- sie war ein wundervolles Mädchen. Bloß der Nachteil dieser Gabe war, dass bloß derjenige, der sie anwendete nicht ”einfror”. Doch irgendwie würde mir diese Gabe schon zu Nutze kommen.
Im Moment war ich auf den Weg zu den Cullens. Erstens, weil ich sie um Verzeihung bitten wolle und zweitens, weil sie eine Vampirfamilie zu sich bestellt hatten, die auch ein paar Gaben hatte. Alice hatte mir gesagt, dass sie aus Denali waren.
Ich war, im Gegensatz zu allen anderen, nicht sehr zuversichtlich, was die Zukunft anging.
Aro hatte uns mindestens 5.000 Jahre Erfahrung voraus. Und er hatte Reanta. Ihre Gabe war erschreckend. Wenn ihr- oder Aro- jemand zu nahe kam, konnte sie die Meinung des Angreifers ändern. Er ging auf einmal in eine völlig andere Richtung, ohne eine Ahnung, warum er dies tat.
Ich schüttelte den Kopf.

Nach gefühlten 20 Stunden stand ich endlich vor dem Haus der Cullens, ich glaubte zumindest dass es das war.
Es war relativ modern, aus wunderschönem hellen Holz genaut. Es stand mitten im Wald. Jahrhunderte alte Bäume umringten es- der perfekte Platz. ’Tief durchatnem, Lily. Es gibt nichts zu befürchten’, sagte ich zu mir in Gedanken. Kaum hatte ich dies ”ausgesprochen”, kamen auch schon Alice und Jasper aus dem Haus getreten, ihre Mienen wie versteinert. Ich sah den Schmerz ihn ihren Blicken.
Hinter ihnen standen 5 andere Vampire- Moment? Fünf? Wer war der letzte? Carlisle, Emmet, Rosalie und Esme, aber? Nein!
Ich schnappte nach Luft.
”Bella? Bist du das?”, sie musste es sein. Sie hatte noch leicht rote Augen. Der fremde Vampir nickte.
”Carlisle hat mich verwandelt. Ich wollte es so haben. Ich konnte nicht als Mensch weiterleben. Aber sie haben mich daran gehindert, mich umzubringen. Und so habe ich jemanden, der genauso fühlt”, sie erwänhte kein einziges Mal Edwards Namen.
Was hatte ich nur getan? Ich legte mein Gesicht in meine Hände.
”Es tut mir so Leid. Ich hätte es nicht tun sollen. Ich habe eure Familie zerstört. Wegen mir wollten sich Menschen das Leben nehmen. Ich...ich....”, meine Stimme brach ab und ich konnte ein Schluchzten nicht unterdrücken.
”Gib dir nicht die Schuld dafür. Du warst an einen Befehl gebunden. Du hättest ihn nicht retten können, doch...”, sagte Carlisle und nahm mich tröstend in den Arm, obwohl ich ihn nicht kannte.
”Doch dafür werden wir alle sorgen. Er wird es büßen”, beendete Emmet den Satz mit grimmiger Genugtuung.
”Komm mit. Wir möchten dir die Denalis vorstellen. Zwei neue Gaben, die du bekommen kannst”, sagte Jasper zu mir.
Ich nickte und folgte ihnen ins Haus.
Dort saßen zwei Vampire. Ein Mann und eine Frau.
”Lily. Das sind Kate und Eleazar. Sie sind zwei der Denalis. Sie sind extra wegen dir gekommen”, stellte Carlisle uns vor.
”Guten Tag Lily. Du musst sehr viel durchgemacht haben, selbst für einen Vampir ist dies erstaunlich.
Die Volturi scheinen ihre Strategie erheblich verändert zu haben”, als ich nur verwirrt schaute fürge er noch hinzu ”Ich war früher auch bei ihnen. Doch ich bin gegangen als ich meine jetzige Lebensgefährtin Carmen kennenlernte. Mein Talent besteht darin, die Gaben aller anderen zu erkennen.”
Kate erklärte mir, dass sie Stromschläge verteilen konnte, wenn andere sie berührten. Ich merkte mir alles und probierte es sogleich aus.
Es klappte wunderbar. Als ich all ihre Gesichter sah, schöpfte ich doch ein wenig Hoffnung.

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Lewis und Carolyna Szene 1 Klappe die Erste^^

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Beitrag  Gast Di 26 Mai 2009, 22:02

Kapitel 26: Der Plan

Ich war jetzt schon 7 Jahre bei den Cullens- eine unglaublich lange Zeit für mich. Ich hatte ihnen in allen Einzelheiten erklärt, was ich vorhatte. Aber dafür brauchte ich vor allem ihre Hilfe. Sie sollten all ihre Freunde aufsuchen, damit wir eine Verschwörung planen konnten. Kate und Eleazar waren schon lange nach Hause zurückgekehrt und hatten ihrer Familie von meinen Absichten berichtet.
Alice, Jasper und ich würden nach Afrika gehen, um ein paar Nomaden zu suchen. Carlisle und Esme würden nach Europa, Rosalie und Emmet nach Australien gehen. Bella würde hier bleiben. Die Denalis würden ganz Amerika übernehmen.
Ich war erstaunt darüber, wie viele Vampire es doch gab, die einen Groll gegen die Volturi- ich zählte mich schon lange nicht mehr zu ihnen- hegten.
Doch jetzt hieß es, Hand in Hand mit dem Feind zusammen zu arbeiten, denn Demetri, Felix, Chelsea, Alec, vor allem Marcus und vielleicht sogar Caius würden mithelfen.
Seit meiner Zeit hier, hatte ich mich mit Alice und Bella angefreundet. Auch Jasper war mir ein guter ”Freund” geworden.
Leider hielten Rosalie und Emmet nichts von mir. Rosalie war wegen meiner Gabe und meiner Schönheit- ich fand mich nicht hübsch, aber sie wohl schon- eifersüchtig. Emmet aber hatte Vorurteile, wegen meiner ”Mitgliedschaft” bei den Volturi.
Carlisle und Esme aber waren die wohl wundervollsten Menschen- nein Vampire- die es auf Erden gab. Sie behandelten mich wie eine Tochter, obwohl ich so viel Schlechtes getan hatte. Sie hatten mir jeden Fehler verziehen.

Bella hatte mir von den Werwölfen erzählt, die hier lebten. Ich beschloss, mich mit ihnen zu verständigen.
Bella war zuversichtlich und Alice auch, aber Jasper und die anderen trauten dem nicht.
Ich saß im Wohnzimmer und wartete auf Jasper und Bella. Alice saß schon neben mir, mit konzentrierter Miene.
”Wir müssen in Richtung Bellas Haus, nah an die Grenze. Sie pattroullieren dort die ganze Zeit. Sie hatten sich zum Glück auf Bellas Verwandlung eingelassen, da wir ihnen mit euch gedroht hatten. Deswegen weiß ich nicht ob sie gut auf dich zu sprechen sind.”, sagte sie mir mit angespannter Stimme.
Jasper und Bella traten in den Raum. Die Anspannung legte sich sofort- Jasper. ”Es wird schon werden”, Bella war wie immer die Zuversichtlichste.
Jasper nickte und wir rannten los. Als wir zwei Meter vor der Grenze zum Reservat standen hörte ich ein Geräusch, nur einen halben Kilometer entfernt. Es war einer der Wölfe. Kaum hatte ich dies zu Ende gedacht, hörten wir ein ohrenbetäubendes Heulen und aus dem Wald traten 3 riesengroße Wölfe. Jacob, Sam und Seth, wie Bella gesagt hatte.
’Was wollt ihr? Und wer ist der fremde Blutsauger?’, Sam war ungeduldig und hatte seltsam hasserfüllten Gedanken.
”Ich bin Lily. Ich komme von weither, um mit euch zu reden”, ich machte eine kleine Verbeugung. Jacob schnaubte verächtlich.
Ich schenkte ihm keine Beachtung. ”Wir befinden uns im Krieg, das heißt wir werden uns bald in einem befinden. Eure und unsere Existenz steht auf dem Spiel”, sagte ich ruhig. ’Naja gegen euer Auslöschen hätte ich nichts’, dachte Jacob. Ich achtete wieder nicht auf ihn. ”Aber auch die Menschen hier in Forks und in eurem Reservat sind in Gefahr. Ich weiß ihr wollt sie schützen, deswegen wollte ich fragen, ob ihr mit uns zusammenarbeiten wollt”, fuhr ich fort.
’Wer bist du überhaupt? Woher kommst du?’, fragte Sam in Gedanken.
”Ich bin aus Italien. Ihr habt bestimmt von den Volturi gehört?! Ich war eine von ihnen. Nun will ich mehrere Morde rächen. An dem Anführer von ihnen. Er hat viele Unschuldige ermordet, unter anderem auch ihren Bruder” ich zeigte auf Alice und Jasper.
’Du bist diejenige, die dafür gesorgt hat das Bella zum Vampir wurde. Die Edward Cullen getötet hat?’, fragte Jacob und sah so aus als wolle er mir jeden Moment an die Kehle springen. Ich hob sofort ergeben die Hände und wich einen Schritt zurück.
Ich fürchtete mich nicht vor ihm, doch wollte ich seine Stärke auf keinen Fall auf die Probe stellen.
”Ja. Leider bin ich das. Ich weiß du glaubst meinen Worten nicht, doch bereue ich es. Es tut mir mehr als leid, dass ich dir deine Liebe genommen habe, Jacob. Und ich entschuldige mich dafür, dass ich euch alle in Gefahr bringe”, sagte ich ohne meinen Blick von Jacob zu wenden oder die Hände zu senken.
’Du sagst du willst nicht böses? Dann komme mit in unser Reservat und zeige Mut. Dort können wir weiter reden’, wandte sich Sam an mich.
Ich blickte auf Alice. ’Nein’, grinste er ’Allein!’
Das meinte er nicht ernst?! Ich konnte doch unmöglich allein mit- wie viele waren sie? - 12 Werwölfen zusammenkommen ohne, dass ich zerfleischt wurde.
”Was ist los?”, fragte Jasper, der meine Angst spürte.
”Sie wollen, dass ich mit ihnen nach La Push komme- allein.”
”NEIN!!”, schrie Bella. ”Jake, das kannst du nicht tun.”
”Und ob er das kann. Sie haben allen Grund mir zu misstrauen. Euch werden sie nichts tun. Ich werde das Risiko eingehen. Wenn ich nicht wiederkommen sollte, dann zieht den Plan ohne mich durch, ich bitte euch darum. Doch sagt Demetri nichts davon. Er soll nicht wissen, wie ich gestorben bin”, sagte ich so leise, dass es die Wölfe nicht mitbekamen. Vielleicht war ich etwas zu dramatisch, aber ich ließ keine Möglichkeit ungesehen.
”Nun gut”, sagte ich an Sam gewandt. ”Ich werde mitkommen, doch bitte gebt den Cullens nicht die Schuld an meinem Fehlverhalten”
Sam nickte und bedeutete mir zu folgen.

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Beitrag  Gast Mi 27 Mai 2009, 21:53

Kapitel 27: Werwölfe

Ich rannte mit ihnen durch den Wald. Vor mir Sam und Jacob, hinter mir Seth. Als Zeichen dafür, dass ich zu ihnen gehörte, aber auch als Warnung. Ich konnte nicht fliehen. Auch wenn ich Angst hatte, so brachte ich doch den Mut auf, nicht einfach schreiend wegzurennen...
Nach 15 Minuten gesellten sich zwei weitere Wölfe dazu. Jared und Leah- eine Wölfin. Nun war ich vollkommen an der Flucht gehindert- mein Gott war ich bescheuert! In einem Kreis von Werwölfen umschlossen. Aber ich hatte eigentlich keine Wahl.
Nach weiteren 5 Minuten waren wir an einer Klippe angelangt. Dort warteten mindestens 10 Wölfe und 3 Menschen auf mich.
Sie saßen alle um ein Feuer herum. Na klasse, ein Fehltritt und ich wurde verbrannt. Ein Wolf- es musste Paul sein- fing sofort an zu knurren und duckte sich, als er erkannte, was ich war. Ich blieb ruckartig stehen, erschrocken von seiner Feindseeligkeit.
Fast wäre Seth in mich hinein gerannt. ’Paul, beruhige dich!! Sie wird uns nichts tun!’, befahl Sam mit dem Doppelklang in seiner Stimme- das Zeichen des Alphatieres.
Paul setzte sich wieder hin. Sam ging zu dem ältesten der Männer, die am Feuer saßen, der ihm eine Hose gab.
Als ich erkannte, was er vorhatte, drehte ich mich von ihm weg. Dieser Anblick sollte mir erspart bleiben. ’Danke’, sagte Sam in Gedanken.
Ich ließ die Gabe des Gedankenlesens fallen. Klar würden alle Anwesenden daran denken, wenn er sich verwandelte.
”Du kannst dich umdrehen”, sagte er mit einem leichten Lachen. Er erklärte schnell seinen ”Brüdern”, was ich ihm auch schon gesagt hatte. Die Hälfe der anderen- auch Paul- hatten sich inzwischen zurückverwandelt. Leider konnte ich mich nicht schnell genug umdrehen, bevor sie sich verwandelt hatten. Soo schlecht sahen sie ja nicht aus...besonders Jared. Aber ich verwarf den Gedanken schnell wieder.
”Aber woher kommt sie?”, fragte Jared interessiert. Bis jetzt hatte mich noch keiner angesprochen.
Ich war auf Abstand geblieben und lehnte an einem kleinen Felsen.
”Frage sie doch selber”, sagte Sam zu ihm.
Jared blickte mich erwartungsvoll an. Ich straffte meine Schultern und antwortete in ruhigen, melodischen Tönen ”Ich komme aus Italien. Ich war eine der Volturi und...”, weiter kam ich nicht. Es gab einen ohrenbetäubenden Knall und Paul hatte sich verwandelt.
Er knurrte mich wütend an. Ich wich vorsichtig zurück, mit erhobenen Händen, bis ich am Rand der Klippe angekommen war.
”Genug jetzt, Paul!!” ich war erstaunt, wie gut der Doppelklang bei seiner menschlichen Stimme zur Geltung kam.
Doch Paul hörte nicht auf ihn. Er setzt bereits zum Sprung an, als ich mich langsam auf meine Knie sinken ließ. Mir gefiel es nicht, so hilflos dort zu knien, doch wusste ich nicht, wie ich sonst einen Kampf verhindern konnte. Gegen ihn alleine hätte ich eine Chance- aber gegen alle?
”Paul sie wird uns nichts tun. Sie kann uns gar nichts tun. Wir sind definitiv in der Überzahl, also SETZ DICH!!”, die letzten zwei Worte sprach er mit aller Autorität aus, die ihm zur Verfügung stand.
Paul setzte sich widerwillig hin, ohne den Blick von mir zu wenden. Langsam ließ ich meine Hände sinken, doch stand ich nicht auf.
Ich war zu verängstigt, dass noch einmal so etwas passieren konnte.
”Gut, also stimmen wir ab. Wer ist dagegen, dass wir ihnen helfen?”, fragte der Älteste von ihnen.
Insgesamt waren es 17 Leute.
5 Hände hoben sich- Paul, Jacob, Leah, eine Frau, die ich nicht kannte, und ein älterer Mann.
”Gut. Wer ist dafür?”
Die restlichen 12 Hände wurden gehoben. Wow, so viele?!
Nun sprach ich ”Danke für euer Vertrauen in mich. Ihr hättet allen Grund mich zu töten. Ihr kennt meinen Plan. Die Cullens werden euch informieren, sobald es etwas Neues gibt. Trainiert euch im kämpfen. Wisst ihr, wie man einen Vampir vernichtet?”, meine Stimme war klar und deutlich. Doch in meinem Inneren zitterte ich. Nicht vor Wut, sondern aus Angst.
In ihren Gedanken sah ich den gesamten Hass, den sie auf mich hatten. Auch wenn sie für ein Bündnis gestimmt hatten, trauten sie mir nicht.
”Nein, das wissen wir nicht. Doch du weißt es. Ich bitte dich es uns zu zeigen”, sagte Sam.
”Dafür brauche ich aber Jasper. Er hat mehr Erfahrung als ich”, antwortete ich auf seine Bitte.
”Natürlich. Wir treffen uns in einer Stunde. Seth und Jacob werden dich zurückbegleiten.”
Beide nickten.
’Keine Angst. Sie werden dir nichts tun. Dafür bist du viel zu nett’, grinste Seth.
”Danke. Aber einen gewissen Respekt habe ich vor euch”, sagte ich zu ihm und dann zu Jacob ”auch wenn du es nicht wahrhaben willst.”
An der Grenze ließen sie mich allein und ich setzte meinen Weg zurück zum Haus der Cullens fort.

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Beitrag  Gast Do 28 Mai 2009, 21:40

Kapitel 28: Kampftraining

Wir waren alle im Wald versammelt. Werwölfe, wie Vampire. Natürlich hatte ich Erfahrung im kämpfen aber Jasper war viel begnadeter als ich. Wir zwei stellten uns zuerst in die Mitte des Kreises, der sich gebildet hatte und erklärten was sie wissen mussten. Kopf abtrennen, Gliedmaßen abreißen, verbrennen. Dann zeigten wir verschiedene Taktiken.
Jasper stellte sich mir gegenüber. Ich spielte den Angreifer- was meinem Image natürlich etliche Vorteile verschaffte.
Ich verdrehte kurz die Augen. Dann straffte ich meine Schultern und kauerte mich nieder. Jasper tat es mir gleich.
Alle beobachteten uns neugierig. Wir schlichen langsam umeinander und warteten auf einen Fehler des anderen.
Ich konnte mich nicht immer auf meine Gaben verlassen, also versuchte ich es ohne sie.
Dann kam meine Chance. Jasper war einen Sekundenbruchteil abgelenkt und ich sprang auf ihn zu. Doch er drehte sich sofort zu mir und wir kämpften spielerisch miteinander. Irgendwann schaffte ich es endlich meinen Mund an seinen Hals zu drücken.
”Super gemacht, Lily. Du bist besser als erwartet”, lobte er mich.
Danach übten wir in 2 Gruppen. Ich mit den Werwölfen und Jasper mit den Vampiren.
”Jacob, willst du als erstes?”, fragte ich ihn. Er nickte.
”Also denk an das was ich dir gesagt habe. Ich setzte meine Gaben absichtlich nicht ein. Du sollst eine reale Chance haben”, grinste ich.
Er schnaubte verächtlich und ging in Angriffsposition. Er war sehr stark, doch auch unvorsichtig. Nach kurzer Zeit saß ich auf seinem Rücken die Zähne nur Zentimeter von seiner Hauptschlagader entfernt. Alle Wölfe hielten den Atem an, als sie das sahen.
Ich aber sprang leichtfüßig von ihm und tätschelte ihm den Kopf. Dann gab ich ihm Tipps wie er sich verbessern konnte und pickte mir den nächsten heraus. ”Paul bitte”, sagte ich und meine Muskeln spannten sich an. Ich wusste nicht, ob er mir etwas tun würde oder nicht.
Wir stellten uns gegenüber. Ich duckte mich und er ließ ein leises Knurren hören. Dann sprang er auf mich zu, ich wich ihm gerade noch rechtzeitig aus. Sofort drehte er sich um und startete einen neuen Angriff. Von allen brauchte ich bei ihm am längsten ihn zu ”besiegen”, doch schaffte ich es irgendwann doch.
”Wow, klasse Paul. Du hast wirklich Talent”, sagte ich begeistert.
Er nickte mir einmal zu und stellte sich wieder zu seinem Rudel.
Wir trainierten nun weiter. Diesmal setzte ich verschiedene Gaben ein. Die Wölfe schlugen sich gut bei Alecs und auch Janes Gabe und selbst bei Alice Gabe versagte ich ein paar Mal. Schwieriger wurde es für sie, als ich Kates, Carolynas oder gar die Gabe des finnischen Vampirs benutzte. Ich hatte herausgefunden, dass ich Gaben gleichzeitig einsetzten konnte. Ich war mächtiger als Aro dachte.

Doch alles in Allem schlugen sie sich wirklich nicht schlecht.
”Aber wenn sie diese Gaben gegen uns einsetzten, was dann?”, fragte mich Seth schließlich. Er hatte wenig Selbstvertrauen, dabei konnte er so viel.
”Keine Sorge. Entweder Bella oder ich werden bei euch sein und euch vor ihnen schützen. Meine ’Reichweite’, in der ich meine Gabe ausbreiten kann, ist um einiges weiter, als du denkst”, beruhigte ich ihn.
Er schien nicht überzeugt. ”Keine Sorge, du musst das nicht tun, wenn du nicht willst.“ Doch es ging ihm nicht um sein Befinden, sondern um Leahs. Ich seufzte. Was meine Schwester jetzt wohl tat? Ich würde sie niemals wiedersehen.
Unweigerlich dachte ich an Demetri und ich spürte einen Stich in meinem ach so totem Herz.
”Ich würde sagen, das es für heute genug ist. Die Hälfte von uns muss schließlich schlafen. Und außerdem, sollten wir mal wieder jagen gehen”, beendete Carlisle das Training.

Ich war mit Jasper allein zu Hause. Er war erst heute Morgen mit mir jagen gewesen.
Wir hatten beide noch ein paar Probleme mit dem Ernähren von Tierblut. Ich saß auf der Couch und er stand daneben.
”Was passiert eigentlich, wenn wir scheitern?”, fragte ich leise.
”Das werden wir nicht, glaube mir”, antwortete er zuversichtlich. Er spürte, dass ich das anders sah und setzte sich neben mich. ”Du bist stärker, als du denkst. Du bist um einiges mächtiger als Aro. Wir können es schaffen, du musst uns nur vertrauen.”
”Euch vertraue ich ja. Aber mir nicht. Was, wenn meine Gaben versagen? Oder wenn Afton, mich wieder foltert? Ich kann euch nicht helfen, wenn das passiert. Er ist genauso stark wie ich. Wie konnte ich nur so dumm sein ihn zu verwandeln!!”, fluchte ich.
”Du konntest das nicht wissen. Keiner konnte das. Außerdem, ist es unmöglich, dass er so stark ist wie du. Jede Gabe kann bezwungen werden. Auch du hast deine Schwächen, doch du kannst sie ausgleichen. Afton kann das nicht. Und das werden wir ausnutzen” während er dies sagte, nahm er mich in seine Arme. Sanft strich er über meine Wange. Ich fühlte mich endlich wieder geborgen.
Trotzdem hatte och meine Zweifel. Er sagte zwar, wir würden nicht verlieren.
Aber was wenn doch...?

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Beitrag  Gast Fr 29 Mai 2009, 23:07

Kapitel 29: Verzweifelt

Demetris Sicht- Volterra

Könnte mein Herz noch schlagen, würde es in tausend Teile zerspringen. Wie lange war ich schon von ihr getrennt?! Würde ich Lily jemals wieder sehen? Auch wenn sie es versprochen hatte, war ich mir nicht sicher. Das Risiko, dass ich sie verlor, war einfach zu hoch.
Allein durch die ganze Welt zu reisen...verrückt!! Was dachte sie sich dabei?! Ihr lag das Wohl aller am Herzen, doch ihre eigene Gesundheit beachtete sie nicht.
Könnte ich weiterleben, wenn sie nicht mehr war?? Ich kannte die Antwort. Sie lautete nein, das konnte ich nicht. Es war unmöglich.
Schon jetzt war ich kurz davor durchzudrehen. Allein Felix hinderte mich daran, mich umzubringen oder irgendwas dummes zu tun.
Ich hatte eine Rolle zu spielen. Allen hatte ich sagen müssen, dass Lily wegen mir gegangen sei.
Es tat mir in der Seele weh, so zu tun, als ob ich sie nicht mehr liebte...

Ich hockte gelangweilt neben Aro, der sich begeistert mit Afton unterhielt, seinem neuen Freund und –was das schlimmste war- Leibwächter. Ich konnte nicht glauben, dass seine Verwandlung zufällig gewesen war. Es war doch offensichtlich, dass Aro Lily zur Strecke bringen wollte. Ich seufzte. Es war keine anspruchsvolle Aufgabe, für mich als Leibwächter.
Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich unsterblich war, denn ich langweilte mich gerade zu Tode.
„Hey Demetri! Warum kommst du nicht mit in die Stadt?“, riss mich Alec aus meinen Spekulationen. Ich schüttelte nur den Kopf- seit Lilys Abreise hatte ich mit niemandem mehr geredet.
„Dann halt nicht...“ er zuckte nur mit den Schultern und verschwand. Die Langeweile ging von neuem los. ‚Ach, Lily. Konnten wir es nicht anders lösen? Müssen wir es auf diese Weise machen? Ich vermisse dich so sehr’, seufzte ich in Gedanken.
Sie schützte mich Tag und Nacht. Ihr Schild reichte mehrere Millionen Kilometer weit. Aro hatte sich damit abgefunden, dass zwischen mir und Lily immer noch eine Art Verbindung herrschte, und er deswegen nicht meinen Gedanken lauschen konnte.
„Du musst ihn finden. Es ist erstaunlich, dass er auferstanden sein soll. So etwas hätte ich nie für möglich gehalten“, sagte Aro nun zu Afton.
„Ja, James ist ein echter Wunderknabe. Ein Mädchen Namens Carolyna hat ihn getroffen“, antwortete Afton in gehässigem Ton.
Carolyna, der Name kam mir bekannt vor. Komisch, wo hatte ich ihn schon mal gehört?? Natürlich!! Lily hatte sie getroffen und ihre Gabe erlernt. Sie hatte mich damals angerufen und es mir erzählt.
Ich schlich mich aus dem Zimmer, um ihr dies gleich mit zuteilen.

„Ja, okay. Ich mache mich sofort auf die Suche nach ihnen. Ich liebe dich. Pass auf dich auf“, sagte Lily zu mir, nachdem ich ihr alles erklärt hatte. Ich war so glücklich, wieder ihre Stimme hören zu können. Schon so lange hatte ich nicht das geringste Lebenszeichen von ihr erfahren.
„Ich liebe dich auch. Bitte, tu nichts unüberlegtes.“ Dann war die Verbindung getrennt.
Sofort fühlte ich mich wieder nutzlos. Ich lief durch das ganze Schloss, um irgendwas interessantes zu finden, doch nichts.
Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass Jane genauso mies drauf war, wie ich. Aber es war nur ein kleiner Trost.
Seit Lily weg war, hatte sie all ihren Hass verloren. Sie war- wie sagt man so schön? – nur noch ein Schatten ihrer Selbst.
Ich ging in mein Zimmer und nahm mir ein Buch.
Romeo und Julia, wie passend.
Ich fing an zu lesen. Nachdem ich das Buch in und auswendig konnte setzte ich mich vors Fenster und sah die Tage an mir vorbeiziehen.
Ich merkte nicht, wie die Zeit verging, denn bald kam Afton wieder- mit wütendem Gesicht.
Ich war erleichtert.


Er hatte James und Carolyna nicht gefunden!! Lily hatte gesiegt!

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Beitrag  Gast Sa 30 Mai 2009, 19:11

Kapitel 30: Wundervolle Momente

Lilys Sicht

„Nein! Du kannst nicht gehen, Lily. Wenn überhaupt, lasse ich dich nicht allein gehen. Du gehörst jetzt auch zur Familie! Und die Familie hält zusammen“, sagte Carlisle, nachdem ich mich verabschiedet hatte. Wir standen im Wald. Ich seufzte.
„Ich will nicht noch jemanden von euch in Gefahr bringen. Ich würde mir noch mehr Schuld zuschreiben als ich es jetzt schon mache“, antwortete ich resigniert.
‚Dann werde ich mitkommen’, sagte mir Carlisle in Gedanken.
„Nein! Kommt gar nicht in Frage. Du wirst hier gebraucht.“
„Was dann? Ich lasse dich nicht alleine gehen. Jasper oder Emmet, vielleicht?!“, überlegte er für sich selbst.
„Ich habe nein gesagt. Und wenn ich euch dafür hier festnageln muss“, ich blieb stur.
Keiner von ihnen müsste mich begleiten.
„Ich werde mitkommen“, sagte eine vertraute Stimme. Ich wirbelte herum, völlig perplex.
Das hatte ich nun wirklich nicht gedacht. Paul trat lässig hinter den Bäumen hervor. Ich lachte laut auf.
„Soll das vielleicht irgendein Scherz sein?!“, fragte ich ihn.
„Nein“, seine Stimme war todernst, „Ich lasse dich nicht allein losziehen.“
Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Warum sollte unbedingt Paul- Paul, der mich abgrundtief hasste- begleiten wollen?
Warum sollte es ihm etwas ausmachen, dass ich starb? Er sah die Frage in meinem Gesicht. Er kam auf mich zu, bis er bloß noch zwei Zentimeter von meinem Gesicht entfernt war und flüsterte mir ins Ohr „Weil du mir nicht so egal bist, wie es scheint. Allein deine Herkunft hat mich abgeschreckt.“
Seine Nähe war nicht schlimm, aber ungewohnt. Reflexartig wich ich einen Schritt zurück. Ich hörte ihn so was wie „Tschuldigung“ murmeln. Carlisle schaute mich erstaunt an, ich blickte verlegen zu Boden.
„Also gut. Du kannst mitkommen. Aber wir werden schwimmen müssen- vermutlich. Ich habe sie zuletzt in Irland gesehen“ meine Stimme zitterte ein wenig. Carlisle legte seine Hand auf meine Schulter.
„Gut, dann viel Glück. Alice behält euch im Auge.“
„Danke“, sagte ich. Paul nickte bloß. „Na dann. Wollen wir los?!“, fragte ich.
Er nickte wieder. „Macht es dir etwas aus, wenn ich mich verwandle?“, fragte er ebenso verlegen, wie ich es gewesen war.
Ich schüttelte den Kopf. Warum sollte es auch? Er zog sich seine Sachen aus, bei der Hose stockte er. Ich lächelte und drehte mich um.
Dann hörte ich ein Reißen. Ohne mich umzusehen, rannte ich los. Ich nutzte Demetris Gabe, um die beiden zu finden. Paul rannte neben mir her.

Wir kamen am Wasser an. Paul legte sich hechelnd hin. „Brauchst du eine Pause? Du musst schließlich auch mal schlafen“, fragte ich ihn.
Er nickte dankbar. Ich holte ein Zelt aus meinem Rucksack und schlug es auf. Als ich mich umdrehte, hatte er dummerweise seine Hose noch nicht an. Hätte ich rot werden können, würde ich jetzt einem Feuerlöscher gleichen. „Ähm.... tut mir leid“, brachte ich heraus.
Er grinste mich nur an. „Schon ok. Du bist nicht das einzigste, ähm... Mädchen, dass mich schon so gesehen hat“
„Aber das hier war ja wohl unfreiwillig, oder?!“, fragte ich.
Er zuckte nur mit den Schulter. Muskulös war er ja, das musste ich ihm lassen. Ich machte ein kleines Lagerfeuer und setzte mich.
Ich wartete, dass Paul sich ins Zelt legte. Aber er setzte sich neben mich, sodass unsere Arme sich berührten.
Diesmal zuckte ich nicht zurück, sondern starrte in die Flammen. „Du musst sagen, wenn ich dir zu nahe komme“, sagte er zu mir, seine Stimme zitterte. Ich nickte. Lange Zeit sagten wir nichts. Dann ergriff er erneut das Wort. „Du vermisst ihn, oder?! Den Volturi- Jungen. Ich habe dich über ihn sprechen gehört“
„Ja, ich vermissen ihn. Sehr sogar. Ich bin mir einfach nicht sicher, ob er noch am Leben sein wird, wenn...“, ich war verzweifelt.
Warum sagte ich ihm das? Nun zitterte mein ganzer Körper. Paul zögerte, dann legte er seinen Arm um meine Schultern und zog mich näher zu sich heran. Ich schmiegte mich an ihn, seine Wärme war beruhigend. Er rieb mir über meinen Arm. Ich sträubte mich nicht dagegen.
Dieser Moment war einfach so, wie es sein sollte. Die Feinde vereint.
„Du solltest wirklich schlafen“, sagte ich zu ihm.
„Ach was. Ich will dich hier nicht allein lassen und das meine ich ernst“, sagte er voller Inbrunst. Ich glaubte ihm und seufzte.
„Würdest du schlafen, wenn ich mit ins Zelt käme?“, fragte ich, auf eine Zurückweisung wartend.
„Gut“, sagte er. Das erstaunte mich. Ich hätte nicht gedacht, dass er das zuließ. Also kletterten wir ins Zelt.
Es war nicht sehr groß und nur für zwei Personen geeignet. Bei Pauls Größe aber, war es schwer ihn nicht zu berühren.
Es war unmöglich, also gab ich es auf und legte mich schließlich neben ihn. Unsere Blicke begegneten sich und wir schauten uns in die Augen. Er hatte dunkelblaue Augen, wunderschön und glühend. Ich las seine Gedanken nicht, das wäre nicht fair.
Er lächelte und strich mir über meine Wange. Dort wo er mich berührte, brannte meine Haut. Ich musste unweigerlich lächeln.
Dann endlich schlief er ein.

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Beitrag  Gast Sa 30 Mai 2009, 23:55

Kapitel 31: Gefunden

Er wachte früh am Morgen auf. Ich hatte mich nicht von der Stelle gerührt, aus Angst, ihn zu wecken.
„Gut geschlafen?“, fragte ich.
„Danke, ja. Und du?“, fragte er mit einem Grinsen im Gesicht.
„Nein nicht wirklich.“
Wir bauten unser Lager ab und verstauten alles wieder in meinem Rucksack. Ich witterte Carolyna. Sie war immer noch in Irland.
Ich beschloss zu fliegen. Unmöglich konnte ich diese lange Strecke Paul zumuten. Er hatte zwar protestiert, dass ich Geld wegen ihm ausgab, aber es war mir egal. Schließlich spielte Geld für mich keine große Rolle.

Wir saßen inzwischen im Flugzeug. In der noblen ersten Klasse. Auch wenn er sich dagegen geweigert hatte, hatte ich sie trotzdem gebucht. Wir waren die einzigsten hier. Hin und wieder warf mir Paul schüchterne Blicke zu. Ein Werwolf, schüchtern... dass ich das mal erleben dufte. Ich lachte in mich hinein. Paul beäugte mich verwirrt. Ich schüttelte nur den Kopf.

Endlich landeten wir. Der Flughafen war an einem abgelegenen Ort. Um uns herum waren bloß kilometerlange Wiesen zu sehen.
Alles war saftig und grün, einfach wunderschön. Vom Flughafen aus mussten wir rennen. Aber Paul konnte unmöglich in Wolfsgestalt herumlaufen. Selbst wenn hier kaum Menschen waren, hielt ich es doch für riskant. „Lily, nein. Ich werde mich ganz bestimmt nicht von dir tragen lassen. Kommt gar nicht in die Tüte.“ Er sträubte sich mit allen Füßen gegen mich.
„Komm schon Paul. Ich hab gestern auch mit dir in einem Zelt gelegen. Ich hab was gut bei dir“, versuchte ich ihn zu überreden.
„Aber dir hat es doch nichts ausgemacht?! Ich lass mich nicht von dir tragen!!!“, er blieb stur.
„Okay, dann tut es mir jetzt leid Paul aber...“, ich hielt die Zeit an, schnappte ihn mir und rannte Carolyna’s Geruch nach.
Wälder und Wiesen flogen am mir vorbei. Ich sog den Geruch von nassem Gras in meine Nase.

Endlich nach 20 langen Minuten fand ich sie- eingefroren. „Wacht auf!“, sagte ich und sie erwachten zum Leben.
Ich stellte Paul neben mir ab, der leise vor sich hinfluchte.
„Lily! Wie schön die wieder zu sehen. Aber wer ist das?“, begrüßte mich Carolyna und umarmte mich.
„Ja finde ich auch. Das ist Paul. Er ist ein Gestaltenwandler, er ist.... er wird uns nichts tun. Aber das gleiche könnte ich dich fragen. Wer ist der gutaussehende Mann an deiner Seite?“, fragte ich, obwohl ich es schon wusste.
Caro schnaubte verächtlich. Sie mochte ihn also nicht?! Ich grinste. James antwortete an ihrer Stelle. „Ich bin James, junge Dame“, er kam auf mich zu und drückte seine Lippen leicht auf meine Hand. Ich lächelte ihn an.
Ich wusste bereits von Bella, dass er sie damals töten wollte, aber mir machte das nichts aus. Ich kannte viele solcher „Leute“.
Wieder einmal hasste ich mich selbst dafür, dass ich kein Stück besser war. Wie viele Leben hatte ich schon ausgelöscht??
James war in keinster Weise gefährlich. Ich erklärte ihnen kurz, warum wir hergekommen waren.
Keiner von beiden wollte den Volturi begegnen und sie willigten ein, mit zu den Cullens zu kommen. „Ist Bella immer noch ein Mensch?“, fragte mich James jetzt.
„Nein. Sie wurde verwandelt, als Edward... starb“, sagte ich geknickt. Er blieb abrupt stehen.
„Ich hielt ihn immer für unbesiegbar. Er war es, der mich allein bekämpft hat, der über mich triumphierte. Möge er in Frieden ruhen.“ Ich war erstaunt über seinen Ton. Er meinte es ernst.
Paul sagte während der ganzen Rückreise nichts. Er war immer noch sauer. Als wir dann im Flugzeug saßen, ergriff ich das Wort. „Ach komm schon, Paul. Es tut mir leid, aber bitte sei nicht mehr sauer.“ Meine Stimme war voller Reue, aber ich war eine gute Lügnerin.
Ich machte mich ein wenig über ihn lustig, doch ließ ich mir nichts anmerken. Er sagte kein Wort. „Paul, bitte“, flehte ich. Normalerweise kriegte ich die Leute damit rum- ihn nicht. Ich seufzte wieder und legte meine Hand an seine Wange. Es half, er schaute mich an.
Er sog meinen Geruch ein und presste meine Hand fester an seine Wange. Das überraschte mich, eigentlich stanken wir für die Wölfe wie die Pest- und umgekehrt genauso.
„Du riechst völlig anders, als der Rest deiner Art. Nicht schlecht, eher besser. Nach Lilie“, antwortete er auf meine unausgesprochene Frage.
Paul beugte sich langsam, zögerlich, zu mir herunter. Ich wusste was er vorhatte und drehte mich weg. „Du weißt ich habe einen Freund“, flüsterte ich leise. Ich sah aus dem Fenster. Unter mir flog die Erde hinweg. Dank meiner guten Augen sah ich jeden Menschen, jedes noch so kleine Insekt. Eine tiefe Ruhe erfüllte mich, als ich das pure Leben sah dort unten auf Erden.
„Ich weiß. Aber bitte, sieh mich an“, sagte er mit ruhiger Stimme. Ich drehte meinen Kopf und sah in seine wunderschönen blauen Augen.
Er nahm mein Gesicht in seine Hände, ich wehrte mich nicht. „Lily, ich habe noch kein Mädchen wie dich kennen gelernt. Du gibst uns allen Hoffnung. Ich mag dich mehr, als alles andere...“, fing er an.
„Sag das nicht. Du weißt, es kann niemals was werden. Schon allein wegen unserer Art- wir sind geschaffen worden, um uns zu töten“, ich versuchte vor allem mich selbst zu überzeugen. Ich würde Demetri nicht betrügen.
„Warte, ich bin noch nicht fertig. Ich möchte dich um etwas bitten. Es ist eine einzige Bitte. Lass sie dir durch den Kopf gehen, okay?“ er wartete auf mein Nicken und fuhr dann fort. „Vor dem Kampf. Bitte Lily, ich flehe dich an. Sage jetzt nichts dazu. Als ich dich das erste Mal sah, war ich von deiner Schönheit überwältigt. Nicht wie die anderen deiner Art. Du erstrahlst für mich in einem ganz anderen Licht. Ich merkte, wie verängstigt du warst. Ich dachte immer, dass ihr böse seid, selbstsicher und arrogant. Doch an dir habe ich das Gegenteil erfahren. Es klingt vielleicht seltsam aber, bitte lass mich dich vor dem Kampf nur ein einziges Mal küssen. Ich weiß ich sollte es nicht tun, aber ich will wissen, was ich für dich empfinde.“
„Aber ich...“, er legte einen Finger auf meine Lippen.
„Denk darüber nach“, sagte er nur und wandte sich dann ab.

Wir kamen spät in der Nacht an. Paul verließ uns an der Grenze. Als wir in unser Haus eintraten, traf mich der Schlag.


Zuletzt von ~KateCullen~ am So 31 Mai 2009, 00:08 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Missverständnis)

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Beitrag  Gast So 31 Mai 2009, 22:44

Kapitel 32: Überwältigt- und wie

„OH. MEIN. GOTT“ meine Stimme bebte. Was hatten sie in den 42 Stunden gemacht, als wir weg waren?
Es waren mindestens- ich überflog den Raum- 50, wenn nicht sogar noch mehr. Es konnte unmöglich sein, dass so viele Vampire gegen uns- nein gegen sie, die Volturi- waren.
„Lily!“, rief mir Alice entgegen. Sofort verstummten alle. Es war mir mehr als unangenehm alle Blicke auf mir zu spüren.
Manche schauten mich interessiert, andere hasserfüllt an. Ach ja, ich war ja hier die Böse. Die Verräterin.
Carlisle stellte sich locker neben mich und nahm meine Hand um mich zu beruhigen.
„Ich danke euch, meine Freunde, dass ihr hierher gekommen seid. Ich habe euch von Lily erzählt. Sie ist nicht unser Feind. All das war ihre Idee. Sie ist keinerlei Gefahr für uns. Ihr wisst, welche Gabe sie hat, deswegen bitte ich euch, ihr eure Talente zu offenbaren, damit Lily sie erlernen kann“, eröffnete Carlisle die Runde. Der erste Vampir, der auf mich zukam, war klein und zierlich.
Ein Junge, der so alt wie ich sein konnte. „Hallo Lily. Ich heiße Benjamin. Meine Gabe ist es, die Elemente zu kontrollieren.“ Mein Atem stockte.
„Schön dich kennen zu lernen, Benjamin. Deine Gabe muss sehr mächtig sein“, antwortete ich und reichte ihm meine Hand.
Er nahm sie dankbar entgegen. Ich sah sein ganzes Leben vor mir ablaufen, es war erstaunlich...

Nach ungefähr einer halben Stunde waren wir fertig. Ich hatte einiges dazugelernt:
Von Alistair das Aufspüren, von Charles Lügen erkennen, von Zafrina Illusionen heraufbeschwören und von Siobhan- wenn auch eher unfreiwillig- entscheiden zu können, wie ein Gefecht ausgehen solle. Das war die wohl mächtigste Gabe von allen, aber ich behielt sie für mich.
Wirklich erstaunliche Gaben, keine glich der anderen. Für jeden fanden wir ein Plätzchen. Sie unterhielten sich aufgeregt und überlegten, was wohl passieren würde. Manche überlegten, ob man mir trauen konnte. Irgendwann hatte ich es leid und ging nach draußen.
Benjamin folgte mir.
„Ist es ok, wenn ich dir Gesellschaft leiste?“, fragte er mich.
„Ja, ich wollte nur den Sticheleien der anderen entgehen“, antwortete ich, meinen Blick auf die Sterne gerichtet.
‚Wunderschön’, dachte Benjamin neben mir. „Ja, das sind sie. Wunderschön friedlich und vergänglich. So anders als wir“, sagte ich ihm. Er lächelte mich an. Seine Gedanken und Gesichtszüge waren wunderbar ruhig. Hoffnung spiegelte sich in seinen Augen wider.
Ich ließ mich seufzend in das Gras sinken und schloss die Augen. Ich erinnerte mich an eine Zeit zurück, in der alles noch so einfach gewesen war:

Wir lagen in der hohen Wiese neben meinem Haus. Wir blickten uns nur tief in die Augen, unsere Blicke voller Liebe.
„Deine Augen leuchten so wundervoll in der Sonne“, sagte Max zu mir. Ich strahlte ihn an. Ich war überglücklich. Er rutschte näher an mich heran. Unsere Lippen waren nur wenige Millimeter voneinander entfernt, ich spürte seinen sanften Atem auf meinem Gesicht.
„Ich liebe dich Lily. Schon so lange“, flüsterte er mir sanft in mein Ohr. „Und ich liebe dich, Max. Auf ewig.“
Er zitterte leicht, als er sich mir näherte und seine weichen Lippen auf meine legte. Es war unser erster Kuss.
Sanft bewegte er seine Lippen und ich erwiderte seinen Kuss. Er zog mich näher zu sich heran, küsste mich jetzt stürmischer, leidenschaftlicher...


Ich wurde unsanft aus meiner Erinnerung gerissen. „Lily, die Wölfe werden mit dir reden wollen. Naja ich vermute es, weil ich nichts sehen kann“, rief mir Alice entgegen.
Mit einem leisen „Was denn jetzt schon wieder“, stand ich auf und machte mich auf den Weg zu Grenze.
„Willst du nicht, dass jemand mitkommt?“, fragte mich Jasper.
„Nein, es ist wohl besser, wenn ich allein gehe“, antwortete ich.
„Naja, ist ja dein Kopf“, sagte Emmet, anstatt Jasper. Ich konnte ihn nicht wirklich leiden.
Sollte er doch Gefallen an meinem Tod finden.
Ich würdigte ihm keines Blickes und rannte los. Keine 5 Sekunden später war ich auch schon im Wald.
An der Grenze zwischen Forks und La Push.
Was war ihr Problem?

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Beitrag  Gast Mo 01 Jun 2009, 14:11

Kapitel 33: Feind oder Freund

Ich wartete und wartete. Wann kamen diese überdimensionalen Vorlegerteppiche endlich? Ungeduldig tippte ich mit meinem Fuß auf den Waldboden. Ich war sauer. Dann raschelte es im Gebüsch. Ich drehte mich blitzartig um und sah gerade noch, wie mich Sam, Jared und Jacob packten und mir den Mund zuhielten, damit ich nicht schreien konnte. Ich stemmte mich mit meiner ganzen Kraft gegen sie, doch ohne Erfolg. „Besser du lässt das, oder dir wird es noch Leid tun“, knurrte Sam. An der Art, wie er es sagte, machte ich aus, dass er nicht bluffte. Er würde mich töten, dass hörte ich in seinen Gedanken. Was wollten sie von mir? Neue Angst flammte in mir auf, ich blieb reglos.
Sie trugen mich nach La Push, in Richtung Jacobs Haus. Alle waren dort versammelt. „Ein Mucks, eine Bewegung und du bist tot“, Sams Stimme bebte vor Zorn. Was zum Teufel war los? Sie ließen mich unsanft auf den Boden fallen. Ich sackte in mir zusammen.
Meine Angst übertraf alles, ich war wie gelähmt. Ich durfte nicht jetzt sterben, nicht hier.
„Warum?“, fragte Jacob mit wutverzerrtem Gesicht. „Wir dachten, du wärst uns wohl gesinnt. Warum Lily...?“
Ich konnte nichts sagen, mich nicht rühren.
„Sieh uns an“, befahl Sam. Ich spürte keinen meiner Muskeln. Ich konnte nicht atmen, nicht mal blinzeln.
Jemand stieß mich auf den Rücken. Es war Jared. Ich blickte ihnen in ihre hasserfüllten Gesichter. Sofort kauerte ich mich zusammen.
‚Bitte, bitte nicht!! Lass es nicht so enden. Egal, was mit mir passiert, nur lass Demetri nicht leiden. Bitte!’, flehte ich in Gedanken.
„Warum hast du das getan?“, fragte mich nun Sam.
„Was getan?“, fragte ich mit piepsiger Stimme.
„TU NICHT SO UNSCHULDIG, BLUTSAUGER!!“, schrie mich Jared an.
„Warum hast du Jacobs Schwester umgebracht? Du hast sie ausgesaugt. Ihr Blut getrunken“, erklärte mir Sam, seine Stimme wurde mit jedem Wort wütender. „Das ist nicht wahr, ich schwöre das euch. Ich schwöre es bei meinem... Dasein, dass ich niemandem geschadet habe, Jacobs Schwester nicht getötet habe. Wann bitte soll ich das getan haben?“ meine Stimme versagte beim letzten Wort.
„Wer soll es sonst gewesen sein? Warum sollten wir dir glauben??“
„Sieh in meine Augen. Bitte, schau dir ihre Farbe an. Was siehst du?“
„Sie sind... golden“, sagte Jared perplex.
„Ja. Hätte ich einen Menschen in den letzten 3 Monaten getötet, wären sie rot. Rot, wie das Blut, dass durch eure Adern fließt“, sagte ich nun ruhig.
„Wer sonst?“, war das einzigste, was Jacob herausbrachte.
„Ich weiß es nicht“, sagte ich. Es gab viele unserer „Freunde“, die sich von Menschenblut ernährten, aber sie hatten geschworen, es nicht hier in der Gegend zu tun. Also wer sonst?
„Du bleibst bei uns, solange das nicht geklärt ist“, beschloss Sam mit immer noch wütender Stimme. Ich zuckte zusammen.
Sollte das ein Scherz sein? „Aber ich dachte...“, er ließ mich nicht ausreden.
„Bei euch sind viele Blutsauger. Du könntest sie warnen und wir wären am Anfang. Also bleibst du hier, bis sie sich stellen.“
„Und was, wenn es keiner von ihnen war?“, keiner hörte mir zu.
„Du wirst bei Paul und Jared bleiben. Jacob und ich werden Carlisle benachrichtigen. Geht!“, sagte er bestimmend.
Ich versuchte nicht mich zu wehren oder zu fliehen. Trotzdem nahm mich Paul hoch und trug mich zu seinem Haus. „Das wäre jetzt ausgeglichen“, sagte er mit einem entschuldigendem Blick.
„Ist schon in Ordnung“, sagte ich ruhiger, als ich war. Ich hatte wieder Angst vor ihnen. Emmet hatte Recht, es waren eben doch meine Feinde. Paul trug mich herein und setzte mich auf einem schwarzen Sofa ab. Er setzte sich daneben. Jared hielt draußen Wache.
Ich zitterte am ganzen Körper vor Angst. Ihre hasserfüllten Mienen, ihre Worte, all das machte die Gefahr, in der ich mich befand nur noch realer. „Du zitterst ja. Du brauchst keine Angst haben, ich lasse nicht zu, dass dir was passiert“, flüsterte Paul, so leise, dass Jared es unmöglich mitbekommen konnte. Ich kauerte mich in die hinterste Ecke der Couch. Wie sollte ich keine Angst haben, wenn 12 tödliche Bestien mit dem Gedanken spielten mich zu töten? Paul setzte sich zu mir und zog mich an seine Brust. Meine Muskeln spannten sich an.
Es war ein natürlicher Reflex, er was mein Feind. Trotzdem wich ich nicht vor ihm zurück. Er beschützte mich, das war die Wahrheit und doch wollte ich ihm nicht glauben. Ich schloss die Augen, um mich zu beruhigen. Seine Lippen strichen über meine Haare, dann über meine Stirn.
Ich bewegte mich nicht, seine Berührungen beruhigten mich keineswegs. „Hast du dir schon über meine Bitte Gedanken gemacht?“, fragte er mich plötzlich.
„Ja“, ein einziges Wort mit solcher Bedeutung. Eigentlich wollte ich nicht darüber reden, er war mein Feind. Ich sprach es mir immer und immer wieder in Gedanken vor. Aber trotzdem wollte ich ihm dafür danken, dass er mir so half, obwohl er wusste, dass es mit uns nichts werden würde. Auch wenn es mir falsch vorkam, was sollte ich machen? ‚Ach Demetri, was tue ich dir bloß an. Ich hoffe du weißt, dass ich dich immer lieben werde. Ich will es einfach allen Recht machen. Was bin ich doch für eine Idiotin’, dachte ich mir. Die Minuten verstrichen, ohne das wir ein Wort verloren.
„Und, was ist?“, fragte er schließlich.
„Du weißt ich habe einen Freund, Paul...“
„Lily, ich...“, fing er an.
„Paul, warte. Ich habe einen Freund, aber du hast mir unglaublich viel geholfen. Mehr als manch anderer“, ich knurrte.
Er strich mir wieder leicht über meine Haare. „Und ich möchte dir auch ein klein wenig zurückgeben. Es ist so etwas wie ein Abschiedsgeschenk“, ich musste über meine eigenen Worte lächeln. Ich würde danach endlich meinen Frieden finden.
„Was soll das heißen ‚Abschiedsgeschenk’? Du willst doch danach nicht gehen oder?!“, fragte er verzweifelt.
„Paul, ich kann auf dieser Welt nicht glücklich sein. Ich werde nur warten, bis Aro tot ist, dann werde ich gehen- auf ewig“, sagte ich und er zuckte zusammen. Erst dann merkte ich, dass er meine Worte anders aufgefasst hatte. Er dachte ich würde zu Demetri zurückkehren, wieder in Italien leben.
„Du willst dich UMBRINGEN ??“, keuchte er entsetzt.
„Ich kann hier nicht leben. Ich wollte schon längst tot sein, doch Demetri meinte, meine Seele solle in Frieden ruhen“, ich wiederholte seine Worte, die er zu mir damals am Feuer gesagt hatte. Es lief mir eiskalt den Rücken herunter, als ich daran dachte.
„Das kannst du nicht tun. Lily, ich flehe dich an.“
Ich schüttelte den Kopf. Er würde mich davon nicht abhalten. Paul nahm mein Gesicht in seine großen Hände, sodass ich ihn ansehen musste.
„Lily, bitte. Du würdest so viele Menschen verletzen. Dir würden so viele Menschen nachtrauern. Bitte mach das nicht.“
Ich sagte nichts. Ich konnte einfach nichts dazu sagen. Er schaute mir weiter in die Augen. Ich hätte schwören können, er hätte versucht mich zu küssen, jetzt wo ich „eingewilligt“ hatte, aber er tat es nicht. Er blickte mir einfach in die Augen.
Ich wusste, dass viele Menschen- eigentlich ja Vampire- mich vermissen würden, aber ich hatte mein elendiges Dasein satt.
Ich war nur hier, weil ich diesen einen dummen Fehler gemacht hatte. Nur weil ich meine Unterschrift unter dieses verdammte Papier gesetzt hatte, nur weil ich dem Schüleraustausch eingewilligt hatte, war ich nun hier. Wenn ich starb, konnte ich womöglich endlich meine Eltern, konnte ich Max wiedersehen. Auch wenn viele verletzt werden würden, ich könnte es nicht über mich bringen, weiterzuleben.
„Paul, komm schnell, sie ist wieder da. Victoria ist...oh“, Jared rannte herein und kam abrupt zum Stehen.
Er sah von mir zu Paul und wieder zurück. Mein Gesicht schmerzverzerrt, seines traurig.
Was war mit Victoria? Wer war Victoria? Ich glaubte mich daran erinnern zu können, dass sie versucht hatte Bella zu töten.
Sie war James Gefährtin gewesen. Hatten wir also unsere Mörderin gefunden? Ich lachte innerlich auf.
Bei meinem Glück war sie es höchstwahrscheinlich nicht.

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Beitrag  Gast Mo 01 Jun 2009, 21:52

Kapitel 34: schmerzhafte Erinnerungen

Ein Knurren entwich Pauls Brust. Ich sprang auf und rannte zur Treppe, die womöglich hinauf in sein Zimmer führte.
Kurz darauf erfüllte ein metallisches Reißen den Raum. Er war, als Wolf, viel zu groß für diesen kleinen Raum.
Er stieß die Couch um und zerquetschte den kleinen Holztisch, der- bis jetzt- davor gestanden hatte.
„Paul, beruhig dich!“, versuchte Jared ihn zu besänftigen. Paul knurrte erneut. Ich rührte mich keinen Millimeter, doch beobachtete ich alles mit wachsamer Miene.
„Paul, du musst dich zurückverwandeln, sonst kommst du hier nicht raus“, redete Jared weiter, ein bisschen genervt.
Ich glaubte ein Seufzten von ihm zu hören und er verwandelte sich erneut. Mal wieder war es für mich zu spät, die Augen zuzukneifen.
Selbst wenn ich es gewollt hätte, wäre ich zu keiner Bewegung im Stande gewesen. ‚Na toll, noch so ein Anblick und ich breche zusammen’, dachte ich mir. Ich war kurz vor einen Nervenzusammenbruch- konnten Vampire so was bekommen?
„Komm schon Paul, der Rest wartet schon“, als ich mich ebenfalls bewegte warf mir Jared einen scharfen Blick zu. „Du bleibst hier, Kleines.“
Ich lachte auf „Das ist nicht dein Ernst oder?! Denkst du wirklich ein kleiner Befehl von dir bringt mich dazu hier zubleiben. Du bist nicht Sam, also kannst du mir gar nichts befehlen“, sagte ich in gehässigem Ton.
Er fletschte die Zähne und knurrte mich an. „Und ob du hier bleibst. Ansonsten wirst du es bitter bereuen. Dein kleines Spiel interessiert mich nicht. Wir sind in der Überzahl“, presste er hinter seinen Zähnen hervor.
„Oh, ich habe nicht vor mit dir zu spielen. Aber denkst du wirklich, du kannst mir etwas anhaben? Ja Jared, du hast recht. Ich kann euch durchaus gefährlich werden. Aber bisher habe ich mich euch unterworfen, ich habe mich nach euch gerichtet. Ja, ich hatte sogar Angst vor euch. Dir scheint allerdings nichts an dieser Rangordnung zu liegen, also schließe ich daraus, dass dir auch nichts an einem Waffenstillstand liegt. Deswegen sage ich dir, wenn du unbedingt die Erde von unten sehen willst, dann greif mich an. Aber sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt“, sagte ich immer noch höhnisch grinsend. Wenn er dachte er könnte mich einschüchtern, dann irrte er sich.
Zusammen mochten sie stark sein, alleine waren sie so schwach wie ein Mensch in meinen Augen.
„War das eine Aufforderung?!“, fragte er mich.
„Bevor du mich angreifst, will ich, dass du weißt, wie Edward gestorben ist. Ich habe ihn getötet, ohne ihm den Kopf abzureißen. Ich habe ihn mit einem einzigen Blick getötet. Dasselbe könnte ich jederzeit mit einem von euch machen. Aber keine Sorge, es wird nicht weh tun.“
Er zuckte wirklich zurück. Mein Grinsen wurde breiter.
„Lily, das wagst du nicht!“, schrie Paul verzweifelt.
„Nein, du hast Recht, das werde ich nicht. Doch sei gewarnt, wenn du mich angreifen willst Jared, oder einer von deinen pelzigen Freunden, dann seht ihr schneller den Tod, als euch lieb ist“, wandte ich mich an ihn. Es waren teilweise nur leere Drohungen, denn ich wusste nicht, ob ich ihn wirklich mit einem Blick töten konnte. Wahrscheinlich hätte er noch genug Zeit, um mich mitzunehmen.
„Du wirst trotzdem nicht mitkommen, Lily“, sagte nun Paul, „Ich will nicht, dass dir etwas geschieht“
„Du hast gerade gesehen, dass ich auf mich selbst aufpassen kann, also“
„Nein, bitte“, flehte er mich an.
Ich gab mich geschlagen und verschränkte beleidigt die Arme vor meiner Brust. Paul nickte und verließ dann mit Jared den Raum.
‚Na toll, warum lasse ich mich von zwei von ihnen gleich so einschüchtern? Das ist doch dumm. Dabei bin ich viel stärker als sie. Verdammte Flohteppiche. Hoffentlich ist das bald vorbei’, bei dem letzten Gedanken verkrampfte sich mein toter Magen.
Unwillkürlich dachte ich an meinen Abschied. Mein letzter Tag in Volterra.

Wir standen in der Empfangshalle- Demetri und ich. Unser großer „Auftritt“ war gekommen.
Es befanden sich genug andere Leute in unserer Nähe.
„Lily ich muss dir was sagen. Es...es ist vorbei. Ich liebe dich nicht, ich habe es nie getan. Ich habe dir alles vorgespielt. Tut mir leid“, fing er nun an zu reden. Wir hatten alles schon tausend Mal geübt. Ich schaute ihn fassungslos an.
„Du...das...das meinst du nicht ernst?!“, schluchzte ich.
„Doch Lily, das tue ich.“
„Das kannst du nicht ernst meinen. Warum tust du mir das an?“, ich brach auf dem Boden zusammen.
Demetri wollte mir aufhelfen, doch ich schlug seine Hand beiseite.
„Es tut mir leid Lily, ehrlich. Aber ich musste dir das sagen. Sonst wäre es nur noch schlimmer geworden“
„Verschwinde Demetri! Ich ertrage das nicht. Ich werde gehen!“, brüllte ich ihn an.
Daraufhin hatte ich Aro, Caius und Marcus meinen Entschluss mitgeteilt. Sie waren sichtlich verwundert, doch sie ließen mich gehen.


Diese kleine Erinnerung, ließ mein Herz zerbrechen. Ich glaubte nicht, dass es jemals wieder heilen würde.
Selbst wenn ich Demetri wiedersah, was würde passieren? Würden wir den Kampf überhaupt überleben? Auch wenn wir in der Überzahl waren, wusste ich dennoch nicht, ob meine alten „Freunde“ sich uns anschließen würden. Wenn Marcus die Wahrheit kannte, würde er das sicherlich tun. Doch was war mit Caius, Chelsea oder Alec. Ich rechnete mit keinem von ihnen. Das heißt, ich müsste gegen sie kämpfen.
Könnte ich es über mich bringen, sie zu vernichten? Nein, niemals.
Von weit her hörte ich einen Kampf entfachen, doch es war mir egal. Selbst wenn einer von ihnen starb, sie hatten es verdient.
Allein kein Funken Selbstbewusstsein, aber in der Gruppe unschlagbar. Ha, ha!!

„James, bitte! Du warst mein Gefährte. Ich war immer für dich da. Warum lässt du zu, dass sie mich töten?“, kreischte eine kleine, katzenhafte Frau. Sie hatte eine unglaublich hohe Stimme. Ihre Haare flammten rot auf, wie Feuer.
„Alle hier haben mir die Augen geöffnet. Sie mögen mich ohne mich zu benutzen. Lily hat keine Angst vor mir. Sie mag mich. Nicht so wie du. Du hast mich benutzt. Ich war ein Mittel zum Zweck. Es ist schon lange vorbei, Victoria. Dein Dasein sollte schon längst geendet haben“, sprach James mit hasserfüllter Stimme.
Ich lauschte weiter Sams Gedanken. Alle Wölfe umkreisten sie, kein Weg zur Flucht ließen sie frei.
Jacob kauerte sich in Angriffsstellung, bereit zum tödlichen Schlag auszuholen.


Ich öffnete die Augen. Das musste ich mir wirklich nicht antun. In meinem Leben hatte es schon genug Morde gegeben und es kamen immer mehr dazu. Was war nur falsch an mir? Ich war noch schlimmer als Bella. ‚Vielleicht ist es mein Schicksaal? Der lebende Tote...’, dachte ich mir.
Dann ging die Tür auf und Paul und Seth traten ein.

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Beitrag  Gast Di 02 Jun 2009, 22:24

Kapitel 35: Versöhnung...?

„Hey Lily! Also das mit Jared tut mir echt leid. Was bildet der sich ein? Naja, okay. Was hast du eigentlich mit ihm gemacht?“, redete Seth auf mich ein.
„Ich hab ihm gedroht, dass ich ihn umbringe, wenn er mich angreifen will“, antwortete ich trocken. Er fing an zu lachen.
Seth war eben jemand, dem man so leicht nichts vormachen konnte. Ich stimmte in sein Lachen ein. Paul schaute uns verwirrt an.
„Dachtest du wirklich ich würde ihn umbringen? Hier? Wo doch der Rest eurer Sippe in unmittelbarer Nähe ist? Für wie blöd hälst du mich denn?!!“, wandte ich mich an ihn.
„Nein, okay du hast recht. Aber du hast mir wirklich Angst gemacht“, sagte er verlegen.
„Dito“, grinste ich.
„Kannst du wirklich mit einem einzigen Blick töten??“, fiel Seth dazwischen. Ich mochte ihn. Er sagte die Dinge geradeheraus, ohne groß herumzureden.
„Ja kann ich. Es ist ein Talent eines finnischen Vampirs gewesen. Ich wollte es eigentlich nie anwenden. Aber es war das schmerzloseste, dass ich Edward bieten konnte...leider“
„Gut. Also Tatsache ist, dass ich es nicht wirklich toll finde, was die Jungs mit dir machen. Du hast das wirklich nicht verdient, so behandelt zu werden. Und Paul, du solltest dich auch entschuldigen“, wechselte Seth jetzt das Thema.
Ich war erstaunt, dass er zu mir hielt.
„Ja, stimmt. Tut mir leid Lily. Wirklich. Ich weiß du kannst auf dich selbst aufpassen“, sagte mir Paul, den Blick zu Boden gerichtet.
„Das meinte ich nicht“, sagte Seth vorwurfsvoll bevor ich antworten konnte. Ich blickte auf. Was meinte er sonst?
Dann sah ich es in seinen Gedanken.
‚Wie kann er nur fragen ob sie ihn küssen will? So was egoistisches... er muss doch wissen, was sie gerade durchmacht. Vor allem, weil sie ihr Leben schon aufgegeben hat. Er sollte sie trösten...’
„Seth, das ist nicht nötig. Ich hätte ihm ja wiedersprechen können. Es ist eigentlich sein gutes Recht. ‚Im Krieg und der Liebe st alles erlaubt’“, rezitierte ich.
„Trotzdem ist es nicht angebracht“, widersprach er.
„Lily, er hat recht. Aber ich wusste da noch nicht, was in dir vorgeht. Du musst es nicht tun. Auch wenn ich immer noch nicht will, dass du gehst. Ich werde nicht versuchen dich aufzuhalten. Es tut mir leid.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum.
Ich seufzte und Seth legte seine warme Hand auf meine Schulter. „Keiner will, dass du gehst. Also warum? Ich will dich nur verstehen.“
Ich setzte mich auf den nächstbesten Stuhl und fing an zu erzählen. Ich berichtete ihm von meiner Verwandlung, von meinem Menschenleben. „Es ist Aros Schuld, dass ich nicht wie alle anderen sterben kann. Er hat mir dieses elende Dasein aufgezwungen. Ich hatte keine Wahl. Jede freie Minute denke ich darüber nach, wie es wäre tot zu sein. Ich will nicht mehr leben. Ich habe fast alles, was ich zum leben brauchte, verloren. Auch wenn ich wahrscheinlich viele verletzen werde, ich will gehen. Einzig Demetri und mein Hass auf Aro halten mich auf dieser Erde“, beendete ich meinen Monolog.
Lange Zeit sagte er nichts, dann nach ungefähr 20 Minuten zog er mich aus dem Haus.
„Was machst du?“, fragte ich. Immerhin war ich immer noch eine „Gefangene“.
„Sam hat gesagt, du bleibst hier, bis sich der Mörder stellt. Das hat er getan, also kannst du jetzt gehen“, antwortete er gereizt.
Ich wusste genau, dass er mit Sam nicht zufrieden war und strich ihm leicht über seinen Rücken. Er war warm, wie die Sonne an einem heißen Sommertag.
„Ich glaube Paul hasst mich jetzt“, sagte ich nur um die drückende Stille zu zerbrechen.
„Glaube ich nicht. Immerhin ist es deine Entscheidung. Er kommt schon darüber hinweg“, antwortete Seth, ohne eine Gefühlsregung zu zeigen. Er war sehr traurig, dass ich diesen Schritt gewählt hatte, doch er würde nichts sagen.
„Dein Leben scheint ja ziemlich...aufregend zu sein“, sagte er jetzt.
„Ich hasse es. Überall wo ich hinkomme herrscht Tod, Verzweiflung und Verderben. Als ob ich alles Schlechte mit mir tragen würde. Ich verliere Menschen die mir wichtig sind und zerstöre anderer Leben“, sagte ich bitter. Zum Glück hatte all das bald ein Ende...
„Das darfst du nicht sagen. Es sind dumme Zufälle, weiter nichts. Du kannst doch nichts dafür, dass Victoria hier wieder auftaucht, früher oder später wäre das sowieso passiert. Es ist sowieso ein Wunder, dass sie so lange auf sich hat warten lassen. Du kannst auch nichts dafür, dass dieser finnische Vampir so vernarrt in Deutschland war. Du warst einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.“
„Danke. Aber mal eine Frage: Keiner von euch hat sich je über meinen Geruch beschwert. Müsste ich nicht eigentlich für euch, naja, stinken?“, fragte ich mit einem leichten Lachen.
„Das habe ich mich auch gefragt. Aber du duftest nach... Lilie. Ganz anders als der Rest deiner Art. Woher kommt das?“
„Ähm, keine Ahnung. Deswegen frage ich dich ja. Ich heiße zwar Lily, aber Rosalie riecht ja auch nicht nach Rose. Komisch...“, ich machte mir so meine Gedanken, dass ich gar nicht bemerkte, dass wir schon am Haus der Cullens angekommen waren.
„Du darfst doch eigentlich gar nicht hier sein!“; sagte ich erschrocken.
„Doch“, grinste er, „Edward hat die Grenze für mich aufgelöst. Naja ok, die anderen dürfen im Ernstfall auch hier her, aber ich immer“, freute er sich.
Ich musste grinsen. Das bewies, dass es auch anders ging. Man musste sich nicht pausenlos bekämpfen.
Selbst die Feinde konnten sich anfreunden.
Ich trat ins Haus und mir stürmte ein junger Mann entgegen- Lewis. Na endlich war er auch da.

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Beitrag  Gast Mi 03 Jun 2009, 19:33

Kapitel 36: Viel zu erzählen

„Lewis“, rief ich und umarmte ihn. Wie lange was es her, dass ich ihn getroffen hatte? Ich war glücklich.
Ihn musste man einfach gern haben, genau wie Carolyna. „Du warst als einzigster nicht da, wo bist du gewesen?“, fragte ich ihn.
„Ich hatte noch ein paar...Probleme zu lösen“, sagte er und grinste.
„Warum bist du auf einmal so fröhlich? So kenne ich dich gar nicht“
„Naja, ich habe dir doch von meiner Freundin erzählt, oder?“, fragte er. Ich nickte und wartete gespannt. Die Geschichte war so traurig.
Der Beweis dafür, dass es nicht immer zu einem Happy End kam. --A.N.: Schaut euch die FF von jasper loverin an, wenn ihr mehr von Lewis wissen wollt.—
„Ich habe sie wiedergefunden. Ich war so froh, als ich sie wiederhatte. Jetzt ist sie zum Glück wo anders untergebracht. Ich wollte dich doch wiedersehen“, erklärte er kurz.
„Du musst doch nicht wegen mir deine Freundin im Stich lassen. Ihr ward so lange voneinander getrennt“, sagte ich entrüstet.
„Das geht schon in Ordnung. Sie sagte, ich könne gehen. Ich werde sie ja wiedersehen“
‚Kann auch sein, dass nicht’, fügte ich in Gedanken dazu.
„Aber jetzt mal zu dir“, sagte er nach 5 Minuten erzählen, „was hast du in letzter Zeit gemacht?“, fragte er, als ob wir uns erst kürzlich getroffen hatten. Für uns vergingen Jahre wie Wochen. Also erzählte ich alles, was mir so passiert war, wen ich getroffen hatte, welche Gaben ich jetzt hatte und noch vieles mehr. Als ich ihm von Paul und den Wölfen erzählte wurde er wütend.
„Diese zu groß geratene Kanalratte hat dich WAS gefragt??? Ist der noch ganz dicht. Wie kann er nur, ich meine du hast doch...“, er brach ab, als er meinen Gesichtsausdruck sah. Ich sprach immer noch nicht gerne von Demetri.
„Entschuldige. Ich hätte nicht davon reden sollen“, sagte er und nahm mich in den Arm.
„Schon okay. Ich kann ja nicht jeden daran hindern von ihm zu reden. Ich werde schon damit klar kommen“, sagte ich und befreite mich sanft aus seiner Umarmung.
„Du wirst ihn wiedersehen“, sagte er mir, um mich zu beruhigen. ‚Arme Lily. Ich wünschte ich könnte ihr helfen.’, dachte er sich.
„Aber leider kannst du das nicht Lewis. Leider kann mir keiner helfen“
„Ja, vielleicht hast du Recht. Aber es scheint mir so, als ob du alle anderen abblockst. Du redest wenig mit allen und bist die meiste Zeit allein“, stellte er fest.
„Gut erkannt“, sagte ich sarkastisch, „ich kann einfach nicht darüber reden. Ich sehe alle anderen in inniger Zweisamkeit, nur ich bin allein. Das halte ich auf Dauer nicht aus. Ich wünschte es hätte alles schon sein Ende. Aber nein, ich muss ja leiden.“
„Ach Lily, wenn ich eins gelernt habe in der Zeit in der Mandira verschwunden war, dann, dass man niemals aufgeben darf. Du hast schon seit du beschlossen hast zu sterben aufgegeben. Das darfst du nicht. Du könntest ein so wundervolles Leben haben. Stattdessen willst du dich und deine Freunde um dich herum verletzten indem du dich umbringen willst. Bitte, ich flehe dich an, gehe nicht diesen Schritt. Demetri würde sich genauso- wenn nicht noch schlimmer- fühlen, wie du jetzt. Willst du ihn wirklich solche Schmerzen zufügen??“
Ich legte mein Gesicht in meine Hände. Darüber hatte ich mir noch gar keine weiteren Gedanken gemacht.
Wie konnte ich nur so gefühllos sein? Alles was ich tat war falsch. Womit hatte ich das verdient? Natürlich wollte ich ihn nicht verletzten.
Ich machte so viele Fehler.
„Du darfst dir nicht so viele Sorgen machen, Lily. Das ist nicht gut für die Seele“, sagte mir Lewis nach ein paar Minuten Stille.
„Glaubst du wirklich ich habe eine Seele, so herzlos wie ich bin?“
„Ja das glaube ich. Du liebst Demetri. Wie solltest du das können, wenn du keine Seele hättest??“, fragte er mich. Er hatte recht.
Ich versuchte mich zu beruhigen- vergeblich.
„Lewis. Was würdest du tun, wenn Mandira tot wäre?“, fragte ich ihn.
„Nun ja, ich denke ich würde ihr folgen. Ich könnte nicht ohne sie leben“, sagte er entschlossen. Diese Aussage traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Natürlich würde das Demetri auch so machen. Er könnte nicht ohne mich leben, genauso wie ich ohne ihn nicht leben könnte.
Wieder einmal zersprang mein Herz in tausend Teile.
Würde ich mich umbringen? Ich wusste es nicht. Ich konnte Demetri doch nicht so leiden lassen.
Ich könnte ihm das nicht antun. Wir würden uns wiedersehen und kurz darauf wieder trennen.
Was war ich doch nur für ein Monster.
Ich stöhnte verzweifelt auf. Lewis strich mir mit einer Hand über den Rücken.
„Danke, dass du mit mir darüber geredet hast. Das hat mich zum nachdenken gebracht“, sagte ich ihm.
„Gern geschehen“, sagte er bloß.
Was sollte ich nur machen?


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So Chrissi jetzt hast du auch deinen Lewis Bis(s) zur Verzweiflung - Seite 2 94952
Ich hoffe ich habe es "angemessen" geschrieben xxD
Würde mich über Kommis freuen

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Beitrag  Gast Do 04 Jun 2009, 21:08

Kapitel 37: Entscheidungen

Demetri

Was sollte ich tun? Der Tag des Kampfes rückte unweigerlich näher. Ich hatte schon lange nichts mehr von Lily gehört.
Seit ich sie angerufen hatte, um ihr zu sagen, dass Afton nach James suchte, hatte sie sich nicht mehr gemeldet.
Es wäre zu auffällig gewesen. Würden wir den Kampf überleben? Und wenn ja, was wollte sie machen? Sie hatte mir damals gesagt, dass sie sich umbringen wollte, nachdem ihre Aufgabe erfüllt war. Wollte sie das immer noch? Wollte sie wirklich ihr Dasein aufgeben?
Wollte sie die Menschen, die sie liebten, verletzen? Wollte sie mich verletzten?
All diese Fragen stellte ich mir immer und immer wieder. Jede freie Minute- und davon gab es nicht gerade wenige- zerbrach ich mir den Kopf darüber, was ich tun sollte, wenn sie nicht mehr war.
Ich liebte sie von ganzem Herzen, ich hatte nie jemand anderen geliebt- so sehr geliebt wie sie. Wie konnte ich sie von ihrer Entscheidung abbringen? Ich hatte ihr versprochen, sie ziehen zu lassen. Bei diesem Gedanken zersprang mein Herz in tausend kleine Teile.
Es war, als ob mir jemand die Luft zum atmen genommen hatte. Lily war alles was ich brauchte, alles was ich wollte.
Sollte es wirklich so enden? Sollte uns wirklich nur eine solch kurze Zeit vergönnt sein? Ich konnte nicht glauben, dass das Universum so ungerecht sein konnte. Es durfte nicht das Ende sein.
In diesem Augenblick beschloss ich, alles in meiner Macht stehende zu tun, damit sie am Leben blieb.
Doch selbst wenn ich es nicht schaffen würde, ich könnte ihr immer noch folgen. Ich würde ihr folgen!!
Verzweiflung machte sich in mir breit. Was wenn ich sie nicht wiedersehen würde? Was wenn sie durch irgendwas oder irgendwen aufgehalten werden würde? Es hörte sich paranoid an, aber ich wusste, dass es in der heutigen Zeit durchaus möglich wäre. Überall herrschte Gewalt und Boshaftigkeit.

Ich hasste es zu lügen. Keiner hatte bis jetzt gemerkt, dass ich Lily immer noch liebte. Nicht einmal Felix.
Ich spielte meine Rolle perfekt. Aber es gab Momente, da wollte ich einfach nur davonlaufen- und jetzt war einer davon.
Ich wollte weg von all den Lügen und Intrigen des Alltags. Ich wollte nicht mehr lügen.
Früher war ich aufrichtig gewesen. Ich hatte zu meinen Freunden gehalten. Ich war nie unehrlich gewesen. Doch die Zeit hatte mich geprägt.
Ich bin zu einem gefühlslosen Monster- gegenüber den anderen hier- geworden. Ich verbarg mich hinter einer Maske.
Und all das tat ich, um Lily zu schützen.
Sie bedeutete mir so viel. Ich vermisste sie jeden Tag schmerzlichst.
Womit hatte ich das verdient? Konnte ich nicht einfach ein normales Leben führen? ‚Ach was. Ein Leben ohne ein bisschen Herzschmerz wäre doch langweilig...’, sagte mir meine Kopfstimme. Ich schnaubte verächtlich. Ja genau, was wäre das Leben ohne ein bisschen Action...
„Ein wunderbar erfülltes Leben“, antwortete ich laut.
Aber jetzt beschlich mich ein ganz anderer Gedanke. Was wenn Lily mich nach all den Jahren nicht mehr liebte? Was wenn sie sich bereits in jemand anderen verliebt hatte? Was wenn ich allein dastand?
‚Die Zeit des Alleinseins lässt einen zu ziemlich absurden Gedanken kommen, nicht wahr?’, sagte mir wieder diese blöde Stimme in meinem Kopf.
Ich hatte das Gefühl verrückt zu werden. Das beste wäre wirklich, mich von Aro umbringen zu lassen. Wenigstens musste ich so nicht mehr leiden und alles hätte ein Ende.
‚Das wirst du nicht tun Demetri. Bitte, ich brauche dich doch’
Ich erschrak. Was war das? Man konnte mich jetzt wirklich für verrückt erklären, aber ich hätte schwören können Lilys Stimme gehört zu haben. Warum ist sie so plötzlich in meinem Kopf aufgetaucht? Was hatte ich nochmal überlegt?
Ach ja, mich umbringen zu lassen...
‚Demetri. Du weißt du hast dein Leben verdient. Du würdest mich verletzten, wenn du gehst...’, ihr Trugbild sah mich mit schmerzlichen Blicken an. Ich erkannte ihren wundervollen roten Augen. Ihr langes braunes Haar. Ich war gefangen von ihrem Antlitz. Ich streckte eine Hand nach ihr aus. Wie sehr wünschte ich mir, dass sie Wirklichkeit war.
Doch dann löste sich meine Lily in Rauch auf. Ich sackte in mir zusammen.
Stimmte das was „sie“ gesagt hat? Brauchte sie mich wirklich?
Ich hoffte es inständig.

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Beitrag  Gast Fr 05 Jun 2009, 22:51

Kapitel 38: Seltsame Machenschaften

„WO? Wo ist sie hin? Warum ist sie gegangen? Jane, wie konntest du das zulassen?“, brüllte Aro durch das ganze Schloss.
Ich lauschte an der Tür. ‚Wird bestimmt noch interessant. Wenn er schon Jane anschreit, muss was ziemlich schlimmes passiert sein’, dachte ich mir.
„Meister. Ich habe es erst vor ein paar Minuten gemerkt. Sie muss schon vor Stunden gegangen sein“, gab Jane klein bei.
„Trotzdem. Sie war meine Frau. Warum ist sie gegangen? Ich konnte nie etwas in ihren Gedanken sehen.“
Ah, also war Sulpicia geflohen. Guter Entschluss. Wahrscheinlich wusste sie mehr als wir dachten...
„Wir müssen sie finden. Was, wenn sie Lily aufsuchen will, um ihr alles zu erzählen? Sie wusste alles. Ich hasse mich dafür, dass ich ihr all das erzählt habe. Was wenn Lily sie töten will?“
Ach, seine Frau wusste es also!? Also war meine Vermutung wahr. Sehr interessant. Wer weiß, vielleicht suchte sie wirklich Lily auf.
Aber dass Lily sie töten wollte hielt ich wiederum für extrem unwahrscheinlich.
„Meister, es ist nicht eure Schuld“, sagte Jane- liebevoll?? Daraufhin hörte ich Schritte und realisierte zu spät, dass sie in meine Richtung hielten. Die Tür wurde geöffnet und Aro starrte mich an.
„Dachte ich es mir doch. Du kleiner Parasit. Arbeitest du auch für Lily? Ich kaufe dir die Geschichte nicht ab, dass du sie nicht mehr liebst“, grinste er höhnisch. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Er nahm mich am Kragen und schleuderte mich in den Raum.
Würde ich jetzt sterben? Wiedereinmal beschlichen mich diese paranoiden Gefühle. Ich litt unter Verfolgungswahn.
Jetzt brachte ich es doch tatsächlich fertig, die Augen zu rollen. Aber so wie Aro mich jetzt anstarrte, könnten diese Eingebungen durchaus richtig sein.
‚Lily, hilf mir. Bitte. Jetzt brauche ich dich!!’, flehte ich in Gedanken.
„Jane! Sorge dafür, dass der Schild zerbricht. Er kann unmöglich die gleiche Macht auf solch eine Entfernung haben, wie normal“, blaffte Aro sie an.
Sofort richtete sie ihr Engelslächeln auf mich. Ich spürte nichts und hoffte inständig, dass Lily den Schild aufrecht erhalten konnte.

Lily

Ich saß mit Lewis und Jasper im Wohnzimmer und starrte auf den Fernseher. Die meisten anderen waren jagen.
Carlisle ging weiter arbeiten und Bella und Alice waren oben. Wir schalteten durch die Kanäle. Plötzlich merkte ich, wie mein Schild um Demetri erzitterte.
„Nein!“, keuchte ich und sank auf den Boden. Mein Körper zitterte. Ich musste mir Mühe geben den Schild aufrecht zu erhalten.
What the hell...? Aro...ich gab ein lautes, furchteinflößendes Zischen von mir.
„Lily! Was ist!“, schrieen Jasper und Lewis gleichzeitig.
„Mein Schild um Demetri, er bricht. Jane. Sie foltert ihn. Holt Bella“, die Wörter verließen bloß stoßweise meinen Mund.
Ich durfte jetzt nicht versagen, das würde unser Untergang sein. Ich wusste, was Aro vorhatte. Er wollte Demetris Gedanken lesen und Jane sollte meinen Schild zerstören.
„Bella! Komm schnell!“, kreischte Jasper verzweifelt.
„Was ist?“, wie ein geölter Blitz rannte sie von Oben hinunter und kniete sich neben mich.
„Sie sagte, Demetri wird von Jane gefoltert und ihr Schild um ihn fängt an zu zerbrechen“, antwortete Lewis panisch.
„Helft mir! Schützt ihn mit mir. Zu Dritt können wir ihn retten. Bitte“, presste ich durch meine Zähne hervor.
„Natürlich“, sagte Bella.
Sie und Lewis setzten sich auf das Sofa und schlossen ihre Augen. Sie mussten sich konzentrieren um den Richtigen zu erwischen.
Nach ein paar kurzen Augenblicken spürte ich, wie mein Schild sich verstärkte. Bellas und Lewis Kräfte stützen ihn.
Er hatte jetzt die dreifache Kraft. Ich setzte mich nun neben sie und schloss ebenfalls die Augen. Egal was geschah, wir durften jetzt nur nicht nachlassen.
Ich breitete alle 3 Schutzschilde- meins, Lewis’ und Bellas- über Demetri aus und sofort wurde die fremde Kraft von Jane, die vorher in seinen Körper hatte einzudringen versucht, schwächer und verschwand schließlich völlig.
‚Danke Lily. Ich habe dir mein Leben zu verdanken’, sagte mir Demetri in Gedanken.
Ich lächelte.

Demetri

‚Danke Lily. Ich habe dir mein Leben zu verdanken’, dachte ich, in Hoffnung sie würde es hören.
Aro knurrte wütend und auch Jane war sauer. Sie fauchte mich an.
„Gut, wenn der kleine Mistkäfer nicht aus deinem Körper verschwinden will. Ich kann warten. Ich habe alle Zeit der Welt. Sie wird schon kommen. Jane, hole Felix und Alec. Sie sollen ihn bewachen!“, befahlt Aro.
Ich war ein erleichtert. Felix und Alec. Sie würden mir auf keinen Fall etwas antun. Ich müsste sie in das Geheimnis einweihen, egal ob Lily schon bereit war oder nicht. Ich konnte einfach nicht warten. Ich war kurz davor getötet zu werden. Wenn ich jetzt nicht handelte, könnte alles umsonst gewesen sein.
‚Lily du musst dich vorbereiten, ich flehe dich an. Komm zurück und hilf uns. Anders sehe ich keine Hoffnung.’

Lily

„Wir können unmöglich länger warten. Demetri war kurz vor dem Tod. Er wird von Felix und Alec bewacht und wird sie einweihen. Sobald Aro sie berührt weiß er alles. Wenn alle da sind müssen wir uns auf den Weg machen und beten. Lewis, du beschützt Alec, Bella du schützt Felix. Ich behalte ihre Gedanken im Auge“, sagte ich aufgebracht.
„Natürlich. Ich rufe Carlisle an. Alice, bitte informiere so viele Leute wie möglich, dass sie zurückkommen sollen. Bella du auch“, befahl Jasper.
„Der Tag des Kampfes ist gekommen“, sagte Lewis grimmig.
„Mach mal halblang. Noch ist nichts gekommen. Aber bald. Bald wird eine Entscheidung offen stehen, die alles beeinflussen wird“, sagte ich mehr zu mir selbst. „Ich werde zu den Wölfen gehen und ihnen bescheid sagen“, fuhr ich fort.
„Nach all dem, was sie mit dir gemacht haben, wirst du aber nicht alleine gehen. Ich komme mit“, sagte Jasper zu mir, nachdem er sein Handy zugeklappt hatte und wieder zu uns getreten war.
Ich nickte nur. Jetzt war nicht der Zeitpunkt zum diskutieren.

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Bis(s) zur Verzweiflung - Seite 2 Empty Re: Bis(s) zur Verzweiflung

Beitrag  Gast So 07 Jun 2009, 17:12

Kapitel 39: Angespanntes Warten

„Sam, wir haben schlechte Neuigkeiten“, fing Jasper an zu berichten.
„Was? Nein bitte nicht noch mehr...“, stöhnte er auf. Er war total fertig von den letzten Tagen.
„Doch leider schon...“, und ich begann ihm alles zu erzählen. Währenddessen beobachtete ich jede Bewegung von Demetri in meinem Kopf. Ich hörte jeden seiner Gedanken und bemerkte jede seiner Gefühlsregungen. Noch hatte er ihnen nichts verraten. Aro würde in zwei Monaten außer Haus sein, um seine Frau zu suchen, da würde er es sagen.
„Gut. Wir werden wie versprochen mit euch kämpfen. Wann treffen wir uns?“, Sam sprang auf, bereit zum Kampf.
„Noch werden wir gar nichts tun. Wir müssen erst warten, bis Demetri unseren Plan erklärt hat. Dann werde ich, wenn sie zugestimmt haben, wieder nach Volterra zurückkehren. Mit der Absicht, genug von der Welt gesehen zu haben. Ihr werdet, nach meinem Anruf, nach Volterra kommen. Zuerst muss ich die Lage erklären und sehen, wer auf unserer Seite ist. Ich werde euch dann ein Zeichen geben und die Stadttore öffnen. Wir werden sie in ihren eigenen Mauern schlagen“, erklärte ich mit grimmiger Genugtuung.
„Aber woher wissen wir, wer von euch auf unserer Seite ist?“
„Da habe ich mir schon was überlegt. Sie bekommen alle das Cullen Wappen umgehängt. So ist es einfacher für euch sie zu erkennen.“
„Gut. Dann heißt es wohl warten, oder?!“, fragte Sam.
„Ja, jetzt müssen wir warten“, stimmte ihm Jasper zu.

Wir verließen La Push und trafen uns mit den anderen zum Jagen. Wir müssten so viel trinken, wie es uns möglich war. Wir mussten gestärkt sein. Lange würde der „Frieden“ nicht anhalten.
Jasper spielte mit dem Gedanken zu schummeln und Menschenblut zu trinken, doch er würde es niemals sagen. Auch ich hatte kurz darüber nachgedacht, doch dann wären die letzten Jahre vollkommen vergeblich gewesen.
Als wir wieder zurück zum Haus der Cullens kamen durchfuhr es mich wie ein Blitz.
Ich sah, wie sich eine Gruppe Vampire auf den Weg nach Hause machte. Sofort stürmte ich ins Haus. Noch waren alle da. Ich lief auf die Gruppe australischer Vampire zu, die ich in meiner Vision gesehen hatte.
„Ihr wollt gehen?“, fragte ich sie.
„Nach langem Überlegen, sind wir uns im Klaren geworden, dass wir euch nicht helfen können. Wir wollen außerdem nicht sterben. Natürlich werden wir euch nicht verraten. Sagt uns Bescheid, wenn es vorbei ist. Es tut mir leid“, mit diesen Worten verließen die 10 Vampire das Haus. Entgeistert starrte ich ihnen nach.
„Was ist denn los?“, fragte mich Jasper.
„Sie...sind weg“, brachte ich heraus. Ich konnte nicht klar denken. Warum waren sie dann überhaupt erst gekommen?
Carlisle kam und legte seinen Arm väterlich um meine Tallie. „Keine Sorge. Wir schaffen es auch ohne sie.“
„Da bin ich mir nicht so sicher“, antwortete Alice anstatt ich.
Mein Kopf fuhr ruckartig zu ihr herum.
„Es wollen nochmal 15 gehen. Damit sind wir bloß 27 Vampire. Mit den Wölfen zwar 33, aber ich weiß nicht recht.“
„Bitte sag nicht, dass du jetzt auch gehst“, sagte Lewis verzweifelt.
„Nein. Egal was passiert ich bleibe bei euch. Lily, wer wird sich uns noch anschließen? Und wie viele sind unsere Feinde?“, fragte sie mich.
„Ich weiß nicht. Demetri, Marcus und Felix auf jeden Fall. Wenn wir Glück haben auch Caius und Chelsea. Ob Alec gegen seine Schwester antreten wird ist fraglich. Und sie haben Afton, Renata, Aro, Jane und noch ein paar andere gute Kämpfer. Sie sind vermutlich um die 35. Wir sind dann, wenn alles gut geht 39. Aber sie haben sehr mächtige Gaben. Ich kann euch unmöglich alle schützen“, antwortete ich leise. Mein Blick war leer und in weite Ferne gerichtet. Ich ging alle möglichen Zukunftsvisionen durch, die nur möglich wären.
„Gut, wenn das so ist. Dann teilen wir uns in 3 Gruppen auf. Lily du wirst die Front übernehmen. Bella du übernimmst die Mitte und Lewis du schützt den Schluss. So sollten die meisten geschützt sein.
Die Aufteilung lautet wie folgt:“, Jasper sprach nun mit fester Stimme zu allen. Er war voll in seinem Element „Lily, ich, Demetri, Carlisle, Paul, Embry, Sam, Caius, Marcus, James, Caro, Benjamin und Amun. Wir werden Aro, Afton, Renata und die kleinere Wache übernehmen.
Bella, Kate, Irina, Esme, Emmet, Senna, Kachiri, Kebi, Maggie, Charles, Jared, Felix und Alec werden sich um die große Wache und Jacob, Seth, Alice, Rosalie, Carmen, Eleazar, Tanya, Zafrina, Tia, Siobhan, Lewis, Alistair und Chelsea um die Stadtwache kümmern.“ Als er mit der Verkündung seines Schlachtplans geendet hatte, nickten wir alle zustimmend.

Das alles hatte weniger als 10 Minuten gedauert, also setzten sich überall kleine Gruppen zusammen und hingen ihren Gedanken nach.
„Lily, kann ich mal kurz mit dir sprechen?“, bat mich Jasper.
„Ähm, klar“, antwortete ich und folgte ihm nach oben. Ich war noch nie hier gewesen. An den makellos weißen Wänden hingen ein paar wenige Bilder von den Cullens und ein altes Holzkreuz. Ich blieb davor stehen. Ehrfürchtig betrachtete ich es. Es war ohne weiteren Verziehrungen geschnitzt worden. Es passte nicht richtig in dieses Haus, doch es verlieh ihm etwas ruhiges.
„Von wann ist dieses Kreuz?“, fragte ich vorsichtig.
„Weiß ich nicht genau. Vermutlich aus dem 16. Jahrhundert. Carlisles Vater hat es geschnitzt“, sagte Jasper trocken und ging weiter.
Im Obergeschoss befanden sich 4 Zimmer. Eines Esme und Carlisle, eins Rosalie und Emmet, eins Alice und Jasper und das letzte hatte wohl Edward gehört. Ich vermutete, dass es jetzt Bella bewohnte.
„Komm mit in mein Zimmer“, sagte Jasper zu mir, so leise, dass es selbst unsere Freunde unten nicht hätten hören können.
Er öffnete die Tür und wir traten ein.
Ich blickte mich im Raum um. Ein überflüssiges Bett stand an einer Wand. Die Ostseite des Zimmers war vollkommen verglast. Man könnte wundervoll die Sonne- an seltenen sonnigen Tagen- aufgehen sehen. Ansonsten standen ein Schreibtisch und ein kleiner hölzerner Kleiderschrank darin. Eine weitere Tür führte aus dem Zimmer- in Alice’ Kleiderschrank, wie ich vermutete.
Ein schlichter, dunkelblauer Teppich zierte den Boden und auf eben diesem ließ sich Japser nieder.
Ich setzte mich ihm gegenüber und schaute ihn interessiert an. Er atmete geräuschvoll aus.
„Also...du sagtest vorhin bei Sam, du willst zurück zu ihnen gehen und naja, ich weiß nicht“, er schien nach Worten zu ringen.
„Warum?“, es war das einzigste Wort, was ich herausbrachte. Was war mit ihm? Dachte er ich hatte Angst? Ich las seine Gedanken. Sie waren wirr und unübersichtlich, doch ich hörte heraus, dass er Angst um mich hatte.
„Jasper, ich würde mich nie in Gefahr bringen, das weißt du. Aro würde mich nicht töten. Er würde mich foltern, bis ich ihm verrate, was er wissen will. Ich pass schon auf mich auf“, versprach ich ihm mit einem sanften Lächeln.
„Bist du sicher? Ich vertraue keinem von ihnen. Es ist so, als ob unser Schicksaal alleine in deren Händen läge. Wenn sie dich umbringen...“, er stockte, als er meine Gefühle spürte. Ein Schauer ließ meinen Körper erzittern. Ich schloss die Augen und beruhigte mich. ‚Caius und Demetri würden es niemals zulassen, dass mir etwas passiert’, sagte ich mir in Gedanken.
„Alles in Ordnung?“, fragte er nach ein paar Minuten.
„Ja. Mir wird nichts passieren Jasper. Sie würden es nicht zulassen, dass mir etwas geschieht.“
„Denkst du wirklich Demetri hat noch viel mitzureden?“
„Das vielleicht nicht. Aber es ist durchaus ein Vorteil einen ‚Vater’ bei den Dreien zu haben“, antwortete ich grinsend.
„Wie....ein Vater?“, fragte er mich verdutzt.
„Naja Caius ist für mich wie ein Vater. Das liegt vielleicht daran, dass er mich verwandelt hat. Aber er hat zu mir gesagt, dass ich ihn an seine verstorbene, damals menschliche, Tochter erinnere. Er würde niemals zulassen, dass mir etwas geschieht. Er denkt Tag und Nacht an mich, er hat Angst, dass mir dasselbe wie seiner Tochter passiert. Ich habe es in seinen Gedanken gesehen.“
„Wow. Das könnte uns wirklich von Nutzen sein. Gut, dass du das erwähnt hast.“
„Kein Problem. Aber vielleicht sollten wir jetzt gehen. Nicht, dass sich die anderen noch Sorgen machen“, ich musste lachen. Er stimmte in mein Lachen ein und wir verließen das Zimmer. Alice schaute uns argwöhnisch an.
‚Was haben die denn getrieben’, dachte sie. Na, war sie etwa misstrauisch?
„Alice glaubst du ernsthaft ich würde Demetri, oder Jasper würde dich betrügen?“, fragte ich geschockt.
„Nein, natürlich nicht...war nur eine dumme Eingebung“, sie grinste.
„Also Alice. Du weißt ich liebe dich“, sagte Jasper und umarmte sie. Ich ließ sie alleine. So viel Liebe, war für mich doch noch nicht zu ertragen, auch wenn ich Demetri bald wiedersehen würde- hoffte ich.

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Okay, die Auzählungen sind vielleicht ein wenig langweilig.....aber trotzdem würden mich Kommis freunen, wie immer Very Happy

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Beitrag  Gast Di 09 Jun 2009, 17:53

Kapitel 40: Eine Erkenntnis

Demetri

Ich hatte schon seit 2 Wochen nicht mehr gejagt. Ich saß in meiner „Zelle“ und starrte an die steinerne Wand.
Selbst wenn jemand hereinkam, drehte ich mich nicht um. Nach einiger Zeit bemerkte ich schon gar nicht mehr, wenn jemand in meiner Nähe war. Ich hing meinen Gedanken nach. Hier hatte ich viel Zeit zum nachdenken. Aro hatte mich in einen Turm schleppen lassen.
Felix und Alec bewachten mich. Heute würde sich Aro zusammen mit Afton auf die Suche nach Sulpicia machen.
Jane würde hier bleiben aber das interessierte mich nicht. Sie würde mir keine große Last bei meinem Vorhaben sein.
Ich lauschte den geschäftigen Treiben der Menschen unten in der Stadt. Von hier oben konnte ich alles hören.
„Lass uns gehen Afton“, hörte ich Aro rufen. Sie waren bereits aus dem Schloss draußen. Leider konnte ich nicht hören, was im Schloss geschah, denn meine Tür war schalldicht verschlossen. Selbst meine Ohren konnten nicht diese Tür durchdringen.
Doch eben diese Tür ging auf und Felix trat ein. Das war meine Chance, ich konnte nur hoffen, dass Lily sicher war und, was noch wichtiger war, zuhörte.
„Aro will, dass ich hier bei dir bleibe solange er weg ist“, sagte er nur und setzte sich auf den harten Boden.
„Felix?“, meine Stimme hatte einen rauen Ton angenommen, ich hatte sie schon lange nicht benutzt.
„Ja?“, er war erstaunt, dass ich mit ihm redete.
„Ich muss dir etwas sagen, aber ich muss mir sicher sein, dass du niemandem etwas erzählst“, sagte ich und drehte mich zu ihm um.
Nachdem er zustimmend genickt hatte fuhr ich fort: „Lily ist aus einem anderen Grund gegangen,...“ Also erzählte ich ihm die ganze Geschichte und auch von unserem Plan. „Daher wollte ich fragen ob du uns hilfst...Aro und seine Lakaien zu vernichten?“, endete ich.
Nach ein paar Minuten überlegen sagte er schließlich: „Ja, das werde ich. Ich verspreche es dir. Wir werden ihn besiegen.“ Ich war erstaunt darüber, dass er so einfach zusagte. Als er meinen erstaunten Gesichtsausdruck sah, fügte er hinzu: „Wir sind doch Brüder, oder?! Und Brüder halten zusammen!“
„Brüder“, stimmte ich zu und wir umarmten uns freundschaftlich.
„Und was ist mit Marcus, Caius, Alec, Chelsea und allen anderen?“, fragte Felix mich nach einer Weile.
„Wenn Lily zurückkommt, dann will sie mit Marcus und vor allem Caius allein reden. Ich habe beschlossen Alec und Chelsea bald oder eher nachher einzuweihen. Hilfst du mir?“
„Ja klar. Wir schaffen das schon. Weißt du wann Lily wiederkommt?“
„Nein“, gab ich geknickt zu. „Ich weiß nicht einmal ob sie noch...lebt.“
„Sag so was nicht. Sie wird bestimmt bald kommen. Ich weiß es einfach. Sie würde niemals ohne dich gehen“, sagte er schockiert.
‚Na wenn du wüsstest...’, dachte ich mir.

Nachdem wir noch ein wenig geredet hatten, holte Felix Alec und Chelsea. Wir erzählten ihnen ebenfalls alles, was sie wissen mussten. Chelsea erklärte sich sofort bereit zu kämpfen. Sie war genauso schockiert, dass sie in alles mit verwickelt war, ohne es zu wissen.
Felix hegte schon lange einen tiefen Groll gegen Aro. Er sagte mir, dass er ihn etwas zu bestimmend fand. Ich sah es genauso, Caius und Marcus hatten schon lange nichts mehr zu sagen.
Alec allerdings zögerte. Ich konnte ihn verstehen, immerhin müsste er dann gegen seine Schwester kämpfen.
„Lass dir Zeit. Ich dränge dich nicht zu einer Entscheidung. Aber keiner von euch wird es versehentlich verraten können. Lily und ihre Freunde werden auch euch mit einem Schild belegen, sodass Aro unmöglich eure Gedanken lesen kann“, sagte ich ruhig.
„Aber woher weiß Lily das?“, fragte Chelsea.
„Sie hört zu. Ich bin mir ziemlich sicher, denn sie hat mich auch vor dem Tod gerettet, als ich sie nach Hilfe gebeten hatte. Sie kann unsere Gedanken hören“
„Wow“, war das einzige, was sie mir zu sagen hatten.

„Also wir gehen dann mal. Alec du bleibst hier, bis zu eine Entscheidung getroffen hast“, sagte Felix nach einem lagen Augenblick der Stille.
Alec nickte.
„Habe ich denn eine Wahl? Wenn ich mich gegen euch entscheide, werdet ihr mich doch töten oder?!“, fragte er leise, als sie gegangen waren.
„Nein. Wir würden dich verschonen, denke ich. Ich würde es zumindest tun.“
Er nickte wieder.

5 Stunden waren vergangen, als Alec das Wort erneut ergriff. „Du hast gesagt, du würdest mich verschonen. Das hat mich überzeugt.
Ich werde euch helfen. Ich werde mit euch kämpfen“, sagte er bestimmt.
„Freunde?“, fragte ich.
„Freunde!“

Lily

Ich war erleichtert. Ich hatte den ganzen Tag Demetris Gedanken gelauscht. Er hatte Alec, Felix und Chelsea gesagt, was wir vorhatten.
Sie alle hatten zugestimmt. Auch Alec, das war meine größte Freude. Ich müsste bald zurückkehren, bevor Aro versuchen würde, die Gedanken der anderen zu lesen. Bereits jetzt schöpfte er Verdacht, auch wenn er in eine falsche Richtung spekulierte.
„Alec, Felix und Chelsea haben gesagt, sie werden uns helfen zu kämpfen“, verkündete ich allen Anwesenden im Raum.
Sie atmeten erleichtert auf.
„Na das ist mal eine gute Neuigkeit“, sagte Carlisle.
„Aber...das heißt doch, dass du gehen musst, oder?“, fragte Bella ängstlich.
„Keine Sorge. Ich passe auf mich auf. Ich werde morgen mit den Wölfen reden und ihnen alles erklären. Danach breche ich auf. Lange warten können wir nicht. Aro glaubt zwar, ich will versuchen seine Frau zu ermorden, aber Tatsache ist, dass er gemerkt hat, dass etwas nicht stimmt. Wenn wir uns nicht beeilen, könnte alles umsonst gewesen sein.“, sagte ich ihr mit fester Stimme. Ich hatte keine Angst zurückzukehren. Ich würde Demetri wiedersehen. Erst jetzt drang die Realität zu mir hindurch.
Nach 8 langen, schmerzhaften Jahren würde ich meinen Demetri wiedersehen. Ich warf noch ein paar Blicke in die Zukunft, doch nichts deutete darauf hin, dass es anders laufen würde als geplant.
Doch eine Sache hatte ich noch zu erledigen, bevor ich aufbrechen würde- Paul.

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Beitrag  Gast Do 11 Jun 2009, 20:24

Kapitel 41: Abschied

Ich verabschiedete mich von jedem Einzelnen. Als ich vor Carlisle stand musste ich lächeln. „Danke, dass ihr mich hier so ohne weiteres aufgenommen habt. Ihr seid wie eine Familie für mich. Vielen Dank.“ Er lächelte ebenfalls und schloss mich in seine Arme.
Ich winkte dem Rest der Gemeinschaft noch einmal zu und verließ dann- zusammen mit Lewis und Jasper- das Haus. Ich wusste nicht ob ich es je wiedersehen würde.
Mit einem Seufzten meinerseits rannten wir los, in Richtung La Push. Die Bäume flogen an uns vorbei.
Wir bewegten uns lautlos durch den Wald und achteten auf jedes noch so kleine Geräusch. Vögel zwitscherten, kleine Tiere schlichen durchs Unterholz und der Wind strich durch das Blätterwerk. Ein wundervoller Tag. Endlich lichtete sich der Wald und wir standen am Strand.
Ich sog den salzigen Geruch des Wassers durch meine Nase und ließ die perfekte Umgebung auf mich wirken.
Die Wellen brachen sich an den Klippen und hinterließen ein aufgewühltes Brausen. Die letzten Sonnenstrahlen verschwanden langsam hinter dem Horizont und ließen unsere Haut funkeln.
Jetzt vermischte sich der holzige Geruch der Wölfe mit dem des Meeres. Zwei dunkle Gestalten traten aus den Schatten der Felsen.
Es waren Sam und- wen wunderte es- Paul.
„Die anderen kommen nicht. Wir werden ihnen alles erzählen. Was ist?“, fragte Sam leise.
„Lily wird sich auf den Weg zurück nach Volterra machen. Wir haben 4 Leute dort auf unserer Seite. Zwei weitere werden sich uns wahrscheinlich auch noch anschließen. Haltet euch auf jeden Fall bereit. Wir werden bald kämpfen müssen“, redete Jasper ruhig auf in ein.
Ich wusste nicht wann dieses „bald“ eintreffen würde. Es könnte noch Monate dauern, bis es soweit war.
Er nickte. Dann wandte er sich an mich: „Lily ich wünsche dir viel Glück. Bitte verzeihe mir alles, was ich je schlechtes über dich gesagt habe oder mit dir gemacht habe. Du bist der gutmütigste Vampir den ich kenne. Ich hoffe das ist nicht das letzte Mal, wo wir uns sehen werden“ Ich nickte ihm zu und er verschwand.
„Bis bald Lily“, sagte jetzt auch Jasper, umarmte mich kurz und ging.
„Viel Glück. Du wirst das Richtige tun, was auch immer es sein mag“, verabschiedete sich Lewis und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich stand jetzt mit Paul alleine am Strand und blickte in die untergehende Sonne.
„Du solltest gehen. Viel Glück, Lily. Egal was passieren wird, du sollst wissen, dass ich nicht will, dass du von dieser Welt gehst“, flüsterte er leise, sodass selbst ich ihn kaum hören konnte. Er stand wenige Meter von mir entfernt. Die Sonne war nun gänzlich verschwunden und alles wurde in tiefes Schwarz getaucht. Man sah bloß noch die Silhouetten der Bäume und Felsen. Leise strich das Meer über den Sandstrand.
Ich schloss die Augen und genoss den Augenblick. Meine Haare tanzten im Wind und Pauls Geruch wehte in mein Gesicht.
Ich drehte mich zu ihm um.
„Danke Paul. Ich weiß es zu schätzen und werde es mir vor Augen rufen, wenn es soweit ist“, sagte ich und blickte ihm in seine leuchtenden, blauen Augen. Ich konnte seinem Blick nicht ausweichen, er war so durchdringend. Ich sah einen kleinen Funken Hoffnung in seinen Augen aufleuchten. Er trat einen Schritt näher an mich heran. „Soll das heißen du weißt noch nicht ob es so sein wird?“, fragte er hoffnungsvoll.
Er hatte recht. Durch ihn und Lewis wurde mir deutlich, wie viel ich verlieren würde.
„Ja“, hauchte ich. Unsere Gesichter waren nur Millimeter voneinander entfernt. Ich strich über seine Wange, meine Hand zitterte.
Mein Atem ging schneller, unregelmäßiger als sonst. Als Paul das hörte, lächelte er. Ich blickte gen Himmel und schaute in die Sterne, die über uns wachten. Dann schloss ich abermals die Augen und hoffte, man würde mir vergeben. ‚Es tut mir leid Demetri. Bitte verzeih mir’, dachte ich, obwohl ich wusste er würde mich nicht hören. Dann beugte sich Paul zu mir herab und ließ seine warmen Lippen über meine streichen.
Ich schlang sanft meine Arme um ihn und erwiderte seinen Kuss. Er legte seine Hände an meine Tallie und verlängerte den Kuss unweigerlich. Seine weichen Lippen bewegten sich leise und vorsichtig auf meinen. Es war ein wundervolles Gefühl.
Ich wollte, dass dieser Moment ewig währte. Doch schließlich löste ich mich sanft von ihm.
„Danke“, hauchte ich in sein Ohr und umarmte ihn. Er drückte mich fest an sich und strich mit seinen Fingern durch mein Haar.
Seine Lippen wanderten von meiner Wange zu meinem Hals.
„Ich habe zu Danken. Das ist das schönste Geschenk, das du mir machen konntest“, antwortete er voller Inbrunst.
Es kostete mich meine ganze Willenskraft um mich aus der Umarmung zu befreien. Ich wollte ihm keine Hoffnungen machen, doch er wusste, dass es aussichtslos war. Ich lächelte und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Das wird nicht das letzte Mal sein, an dem du mich sehen wirst, das verspreche ich dir Paul“, sagte ich und sprach seinen Namen mit Vorsicht aus. Er lächelte. Dann watete ich ins Wasser und schwamm los. Ich warf keinen Blick zurück. Ich wollte nicht sehen, wie er aussah.
Ich blickte nach vorne.
‚Demetri, bald sehe ich dich wieder.’

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Beitrag  Gast So 14 Jun 2009, 15:41

Kapitel 42: Ein langer Weg zum Glück

Es war kein Leichtes durch das Meer zu schwimmen. Auch wenn ich nicht atmen musste war es doch eine Herausforderung gegen die Wellen anzukämpfen. Das Meer tobte und ein Sturm zog auf. Ich beschloss zu tauchen. Immer weiter zog es mich hinunter in die unendlichen Tiefen des Wassers. Ich schlug die Augen auf. Selbst unter Wasser konnte ich alles gestochen scharf erkennen.
Ich sah verschiedene Fische an mir vorbeischwimmen und beobachtete die Wasserpflanzen. Ich entschied mich einmal bis auf den Grund des Meeres zu tauchen. Je tiefer ich kam, desto bunter schillerten die Fische und desto interessanter wurden die Pflanzen.
Ich erblickte Lebewesen, die noch kein Mensch zuvor gesehen hatte. Ich hatte keine Namen für die kleinen oder großen Tiere die hier unten herumschwammen. Ich blickte nach oben. Die Wasseroberfläche konnte ich schon nicht mehr erkennen.
Immer weiter tauchte ich hinunter, bis ich nach 50 Minuten wirklich den Grund des Meeres berührte.
Es war dunkel hier unten, kein Licht kam hier unten an. Doch dank meiner wunderbaren Augen sah ich alles.
Furchteinflößende Kreaturen bewegten sich leise durchs Wasser. Ein paar Meter vor mir ragte ein Wrack eines Flugzeugs in die Höhe.
Ich blickte mich noch einmal um, damit ich diesen Anblick ewig in Erinnerung behalten konnte und stieß mich dann vom Boden ab.
Kurze Zeit später schlug mir der Wind ins Gesicht. Weiter vorne sah ich ein Schiff in meine Richtung kommen.
Ich tauchte wieder unter und schwamm Richtung Heimat.

Stunden später kam ich an einer Insel an. Es war Srilanka. Also war es nicht mehr ganz so weit bis nach Italien.
Ich brauchte zwar kein Schlaf, aber ich hatte schon lange nicht mehr gejagt. Meine goldenen Augen wären zwar auffällig aber lieber so, als Menschen zu verletzen.
Ich erlegte zwei Pumas und schwamm dann weiter. Inzwischen war es Nacht geworden, das machte mir das Vorankommen um einiges leichter. Ich schwamm weiter durch den Pazifischen Ozean. Lange Zeit sah ich nichts weiter als das unendlich weite Meer.
Ich musste laut auflachen. Ein wenig dumm war es ja schon gewesen an China vorbeizuschwimmen, denn wäre ich durch den Atlantischen Ozean geschwommen wäre ich viel schneller angekommen. Ich schwamm durch das rote Meer und in 2 Stunden hatte ich es durchquert.
Die Sonne ging am Horizont auf- kein gutes Zeichen. Ich suchte mir ein passendes Versteck, in dem ich den Tag über verbringen müsste.
Ich hatte alle Habseligkeiten außer die Cullen-Armbänder in Forks gelassen. Ich fand eine kleine, von Büschen verdeckte Höhle und kugelte mich darin ein. Jetzt hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Was sich wohl alles verändert hatte...
War Jane immer noch so schrecklich? Hatte Caius die selben Gefühle für mich, wie vorher? War Marcus stets so gelangweilt?
Hatte Afton an seiner Machtgier verloren?
Eigentlich wusste ich auf jede Frage eine Antwort, aber ich wollte alles mit eigenen Augen sehen.
Ich vermisste Caius schrecklich. Er war mein Vater. Zwar hatte ich Carlisle in den vergangenen Jahren auch in mein Herz geschlossen, doch er war anders als Caius. Er liebte mich, doch nicht so wie er. Ich seufzte leise. Es würde nichts mehr so sein wie früher.
Ich schloss die Augen und ließ meine Gedanken treiben. Sollte ich Demetri von Paul erzählen?
Ich beschloss, ihm nichts zu sagen, wenn er mich nicht direkt danach fragen würde. Doch sollte er es wissen wollen, würde ich ihn keinesfalls anlügen.
Ich träumte vor mich hin und merkte kaum wie die Zeit verging. Als ich die Augen wieder öffnete ging die Sonne langsam unter.
Ich holte aus meiner kleinen Ledertasche die 7 Armbänder heraus. Sie zeigten allesamt das Cullen Wappen.
Es war eine Metallscheibe auf der ein Löwe, 3 Kleeblätter und eine Hand eingraviert waren. Es war eigentlich sehr hübsch.
Ich wartete noch eine halbe Stunde bevor ich wieder aufbrach.
Auch wenn ich schneller gewesen wäre wenn ich geschwommen wäre, rannte ich über das Land.
Die Hitze Ägyptens und Libyens brannte auf meiner Haut, doch es war ein wundervolles Gefühl. Ich fühlte mich frei.
Als ich in Tunesien angekommen war, konnte ich schon nach Italien blicken. Ich sprang förmlich rüber nach Sardinien und ein paar Augenblicke später stand ich vor den Mauern Volterras. Inzwischen war es tiefste Nacht. Ich nahm einen tiefen Atemzug- eher aus Gewohnheit- und öffnete den kleinen Seiteneingang neben dem großen Eisenportal.
Geschickt schlich ich durch die kleinen Gassen auf das Schloss zu. Äußerlich hatte sich nichts verändert, aber im Schloss war es seltsam still- zu still. Man merkte, dass sie nichts zu tun hatten.
„Meine Heimat“, war das einzige was ich sagte, bevor ich die Tür öffnete und in die Empfangshalle trat.

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Beitrag  Gast So 14 Jun 2009, 17:39

Kapitel 43: Willkommen Daheim

Leise schlich ich durch die dunkle Empfangshalle. Keine Menschen- oder Vampir- Seele war zu sehen oder zu hören.
Wo sollte ich zuerst hingehen? Ich schlug den Weg zu den Gemächern unserer Anführer ein, um als aller Erstes mit Marcus zu reden.
Ich klopfte sachte an die Tür. „Ja?“, hörte ich eine leise Stimme aus dem Zimmer. Es war Marcus. Ich trat ein. „Marcus, ich bin es. Lily“, sagte ich bloß. Auch dieses Zimmer war dunkel, doch ich sah Marcus auf einem provisorischen Bett sitzen.
„Lily“, hauchte er und kam auf mich zu. Er blickte kurz in meine goldenen Augen und schloss mich dann sanft in seine Arme.
„Es ist wundervoll, dass du wieder hier bist“, flüsterte er mit zitternder Stimme.
„Ja. Doch ich komme mit weniger erfreulichen Nachrichten zu Euch. Leider.“
Nachdem er seine Arme von mir löste bedeutete er mir, mich neben ihn auf das Bett zu setzten.
„Was ist los?“, fragte er ernst. Also erzählte ich die ganze Geschichte. Ich verheimlichte nichts. Nicht einmal die Geschichte mit Paul.
Von Minute zu Minute verdunkelten sich seine Gesichtszüge.
„Deswegen bin ich wiedergekommen. Ich will dieser Schreckensherrschaft ein Ende bereiten.“, sagte ich, den Blick gesenkt.
Ich konnte Marcus unmöglich ansehen. Ich hatte ihn zutiefst verletzt.
„Ich danke dir, dass du mir all dies erzähl hast. Ich werde dir helfen, Aro zu besiegen. Jetzt, da ich die ganze Geschichte kenne, bin ich nicht gewillt, länger mit ihm zu leben“, sagte er mit fester Stimme.
„Warum ist alles so still? So kenne ich es hier gar nicht“, sagte ich nach ein paar Minuten.
„Jeden einzelnen hat dein Verschwinden gekränkt. Abends hängen alle ihren Gedanken nach. Die Sache mit Demetri weißt du ja sicher. Keinem ist wohl dabei zu wissen, dass sie die nächsten sein könnten.“
„Was ist mit Caius? Hat er nicht versucht mich zu verteidigen?“, fragte ich, meine Stimme voller Trauer.
Hasste Caius mich, weil ich ihn verlassen hatte?
„Er ist deswegen zu mir gekommen. Ich riet ihm, es bleiben zu lassen. Aro wäre nicht gut auf ihn zu sprechen gewesen.“ Marcus strich mir über meine Haare und fuhr dann fort. „Ich denke er wird dich sehen wollen. Er hat sich solche Sorgen gemacht.“
Ich nickte und verließ schweigend den Raum. Ein paar wenige Meter weiter war Caius’ Zimmer. Diesmal verweilte ich länger vor der Tür, ehe ich auch hier sachte anklopfte. Kein Laut kam aus dem Zimmer, das wunderte mich. Ob er wohl nicht da war?
Enttäuscht drehte ich mich um und blickte in ein Paar leuchtend roter Augen. Ich wich erschrocken zurück, bis ich bemerkte, dass es Caius war. Erleichtert atmete ich auf.
„Lily? Bist du es wirklich?“, fragte er skeptisch.
„Ja. Ich bin es“, strahlte ich ihn an.
Er kam auf mich zu und schloss mich ebenfalls lächelnd in seine Arme.
„Ich habe mir jeden Tag solche Sorgen um dich gemacht. Ich habe mich immer gefragt, ob du zurückkehren würdest“, gab er zu. Caius nahm mein Gesicht in seine großen, kühlen Hände und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Dann öffnete er die Tür seines Zimmers und zog mich mit. Dort angekommen setzten wir uns- wie schon bei Marcus- auf ein Bett. Wozu brauchten sie Betten?
Caius legte seinen Arm um meine Schultern. Lange saßen wir nur da und sahen uns in die Augen, bis er sagte: „Deine Augen, sie sind golden. Du jagst keine Menschen mehr?“
Ich schüttelte den Kopf. „Caius ich muss dir etwas sagen. Es ist nicht sonderlich gut, also stelle dich darauf ein. Ich bin damals nicht ohne Grund gegangen“, fing ich an. Auch ihm erzählte ich alles, was ich die letzten Jahre erlebt hatte.
„Ich habe euch alle schmerzlichst vermisst. Aber ich musste es einfach tun sonst...“, weiter kam ich nicht.
Mein Gesicht war schmerzverzerrt und ich starrte zu Boden. Ich spürte Caius Mitgefühl, als er mir über meine Wange strich.
Urplötzlich durchzuckte mich eine tief verborgene Erinnerung.

Ich stand über den Leichen meiner Mutter, mein Mund blutverschmiert. Meine Augen schimmerten hellrot.

Ich keuchte auf, doch die Erinnerung war noch nicht zuende.

Die Szenerie veränderte sich. Ich befand mich in der Eingangshalle des Schlosses.
Caius stand vor mir und legte seine Hand auf mein Herz. Sofort fühlte ich mich frei und hatte keine Erinnerung an mein schweres Verbrechen.


Mein Körper verkrampfte sich und ich wich von Caius zurück. „Was habe ich getan? Was hast du getan?“, fragte ich entsetzt.
„Lily, ich hätte es dir schon früher sagen sollen. Ich habe eine Gabe. Keiner kannte sie- bis jetzt. Ich kann Leuten ihre Erinnerungen rauben, wenn ich will. Du hast damals diene Mutter getötet und ich konnte nicht mit ansehen, wie dich deine Schuldgefühle von Innen her auffraßen. Es tut mir leid, dass ich dir die Wahrheit verschwiegen habe.“
„Hätte ich es nicht jetzt durch Zufall gesehen, hättest du es mir je gesagt?“, fragte ich wütend.
„Lily eben das war kein Zufall. Ich wollte es dir sagen. Du warst so aufrichtig zu mir, du hast mir alles erzählt, was du erlebt hast. Ich hielt es für richtig, dass du die Wahrheit kennst. Natürlich kann ich verstehen, dass du auf mich sauer bist“, sagte er reumütig. Ich entspannte mich wieder.
„Ich bin dir nicht sauer Caius, wie könnte ich?! Du hast das richtige getan, als du es mir damals verschwiegen hattest. Ich wäre vor Kummer zerrissen. Deswegen müsste ich dir danken, dass du das für mich getan hast“, sagte ich nur und rutschte wieder näher an ihn heran.
Ich ließ meinen Kopf auf seiner Schulter sinken und wartete, dass er etwas sagte.
„Und jetzt fühlst du keinen Schmerz?“, fragte er vorsichtig.
„Nicht so stark, wie ich es früher getan hätte. Die Zeit hat mich geprägt. Ich habe gelernt, dass ich die Vergangenheit nicht rückgängig machen kann.“
Er nickte kaum merklich. Dann strich er mir sanft über den Rücken.
„Du bist mir so viel wert. Ich werde dich nie wieder gehen lassen, das schwöre ich dir.“
„Danke“, war das einzige, was ich zu sagen hatte.
„Ich liebe dich, meine Tochter“, sagte er und blickte liebevoll auf mich herab.
Ich verbarg mein Gesicht an seiner Brust. Ich konnte nichts auf seine Worte erwidern. Zu sehr rührten sie mich.
Niemals konnte ich diesen wunderbaren Mann verletzen. Er war mein Vater, er verstand mich immer.
Wie konnte ich jemals von ihm gehen?

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So ich warne euch schonmal vor....die nächsten Kapitel werden so ähnlich ablaufen, genauso sentimental und kitschig^^
Ach ja und bei den Kommis würde es mich freuen, wenn ihr mir sagt, was ihr von Caius Gabe und seinem Verhältnis zu Lily findet
LG
Katha

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Beitrag  Gast Mo 15 Jun 2009, 20:30

So meine Lieben Leser;-) Jetzt kommt das ultimative Kapitel....

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Kapitel 44: Wiedergefundene Liebe

„Ich denke ich gehe jetzt zu Demetri. Ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen“, sagte ich nach einiger Zeit.
„Gut. Er ist im großen Turm. Du weißt sicher, was passiert ist“, sagte Caius und ging mit mir zur Tür.
Ich nickte. Natürlich wusste ich, was geschehen ist. In Menschengeschwindigkeit ging ich hinauf zum Turm.
Oben angekommen sah ich Felix und Alec vor der Tür stehen. Sie spielten- ich musste auflachen- Mensch-ärger-dich-nicht.
Chelsea stand gelangweilt daneben und gähnte theatralisch. Als sie mein Lachen hörten drehten sie sich ruckartig um.
Ich lächelte sie alle drei an. Sofort kam Felix auf mich zugerannt und schloss mich in seine Arme.
„Felix. Zerdrück mich nicht“, lachte ich. Er ließ mich los und strahlte mich an.
„Es ist so wundervoll deine Stimme nach all der Zeit wiederzuhören. Wir haben dich vermisst“, sagte er.
„Ich habe euch auch vermisst. Du weißt warum ich hier bin?!“
Er nickte. Ich wandte mich zu Alec.
„Ich habe dich auch vermiss, kleine Schwester“, grinste er mir zu. Auch ihn umarmte ich. Ich freute mich so sehr sie alle wiederzuhaben.
Dann spürte ich nur noch Chelsea, die in meine Arme sprang. Ich fing sie auf und wir lachten. Wir brauchten nichts zu sagen unsere Blicke sprachen mehr als tausend Worte.
„Ist er da drin?“, fragte ich, den Blick auf die große Tür gewandt, vor der sie standen, nachdem ich Chelsea heruntergelassen hatte.
„Ja. Sie ist schalldicht verschlossen, sodass er keinen Laut zu hören bekommt“, sagte Felix mit einem lesen Zischen.
Ich schluckte einmal und öffnete dann die Tür.
Es war ein schrecklicher Raum. Die Wände bestanden aus kahlem Stein. Es gab keine Fenster nur ein kleines Loch, aus dem mal ein Stein gebröckelt war. Demetri saß dort und starrte an die Wand, den Rücken zur Tür gewandt. Ich schloss die Tür wieder und im selben Augenblick sagte er: „Felix ich will dich nicht sehen, das weißt du.“ Ich erschrak. Seine Stimme war rau und hatte sich verändert.
Wie lange war er hier schon eingesperrt?
„Aber vielleicht willst du mich sehen?“, fragte ich vorsichtig und blieb immer noch an der Tür stehen.
Er horchte auf. Auf der Stelle drehte er sich herum und starrte in meine Augen.
„Das ist nicht wahr? Das kann einfach nicht wahr sein“, flüsterte er kaum hörbar. „Lily, bist du es wirklich?“
„Ja ich bin es“, antwortete ich, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Langsam erhob der sich und ging mit seichten Schritten auf mich zu.
Ich bewegte mich keinen Zentimeter von der Stelle und wartete, bis er vor mir stand. Er nahm meine Hände in seine und blickte in meine Augen. Wie hatte ich es vermisst. Die Liebe seines Blickes, seine roten Augen, die trotzdem so viel Wärme ausstrahlten.
Ich atmete ein und genoss es seinen unbeschreiblich schönen Duft zu riechen.
„Jeden Tag habe ich an dich gedacht. Jede Sekunde stand ich Höllenqualen durch. Immer habe ich gezweifelt, ob du wiederkommen würdest, ob du mich noch liebst“, sagte er flüsternd.
„Nie habe ich dich vergessen. Ich habe jede Sekunde an dich gedacht. Ich liebe dich und daran wird sich auch nichts ändern“, antwortete ich ihm leise.
Vorsichtig und mir zitternder Hand strich er über meine Wange hinunter zu meinen Lippen. Dort hielt er inne und blickte mir tief in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick. Niemals sollte dieser Augenblick enden. Zögernd beugte Demetri sich zu mir herunter und legte seine weichen Lippen auf meine. Zögerlich küsste er mich. Ich schloss die Augen und schlang meine Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss mit voller Leidenschaft. Zu lange habe ich das nicht mehr gespürt. Ich konnte nicht fassen, wie ich es damals geschafft hatte, ihn zu verlassen.
„Ich liebe dich Lily. Du bist das einzige, was ich zum Leben brauche“, sagte mir Demetri, als er seine Lippen von meinen gelöst hatte.
Ich betrachtete ihn liebevoll. Endlich waren wir wieder vereint. Nach langen 8 Jahren durfte ich ihn wieder in meine Arme schließen.
Er umarmte mich und zog mich näher zu sich heran. Dieser Moment war so vollkommen. Alle meine Gedanken waren frei.
In diesem Moment der Zweisamkeit dachte ich nur an ihn und mich. Die Welt um mich herum verschwand.
Alles was ich jetzt noch wollte war, mit ihm allein zu sein.
Leise schluchzend lag ich an seiner Brust. Seine Lippen strichen über meine Haare und er tätschelte meinen Rücken.
Hätte ich weinen können, würden mir tausend Freudentränen über meine Wangen rinnen.
Lange Zeit standen wir einfach nur da und lauschten dem Winde, der an dem Schloss vorbeipfiff.
„Ich werde dich nie wieder verlieren. Das verspreche ich dir“, hauchte Demetri leise in mein Ohr.
„Niemals wieder werde ich dich verlassen. Ich kann es nicht mehr“, erwiderte ich seine Gefühle.
Als ich in seinen Armen lag, war mir alles andere egal. Jegliches Böse prallte an mir ab. Nichts hätte mich erschüttern können, solange er bei mir war.

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Beitrag  Gast Mi 17 Jun 2009, 13:42

Kapitel 45: Endlich vereint

Ich lag glücklich in Demetris Armen. Schließlich sagte er: ”Du wirst aber noch ein paar Wochen warten müssen, bis der Kampf losgeht.”
Ich blickte ihn nur fragend an. ”Naja, Aro ist doch weg. Und er wird so schnell nicht wiederkommen. Er hat sich Afton gekrallt und ist mit ihm gegangen um seine Frau zu suchen”, er grinste in sich hinein.
”Warum hat er dich nicht mitgenommen? Du hättest sie sofort gefunden”, fragte ich verwirrt.
Ich konnte Aro nicht verstehen.
„Sei doch froh. Sonst hätten wir noch 2 weitere Monate getrennt gelebt. Und außerdem, er hasst mich. Um nichts in der Welt würde er sich eingestehen, dass ich zu irgendetwas gut bin“, sagte Demetri lachend.
„Stimmt schon, aber so stur kenne ich ihn gar nicht...hat er sich durch mich wirklich so verändert?!“
„Er kann es nicht ertragen, dass sich die Vampire aus seinen eigenen Reihen gegen ihn stellen. Das hat mit dir oder deiner Person überhaupt nichts zu tun“, munterte er mich auf. Ich lächelte ihn glücklich an. Tief blickten wir uns in die Augen. Sein Blick hielt mich gefangen.
Ich bewunderte die Tiefe seiner roten Augen. Ich konnte mich wunderbar in ihnen verlieren. Demetri legte mir seine Hand auf die Schuler.
Ich nickte und wir standen auf. Wir verstanden uns ohne Worte. Dazu musste ich nicht seine Gedanken lesen.
Er öffnete die Tür und wir traten in den Gang zu Chelsea, Felix und Alec.
„Wollen wir zu Caius gehen und fragen, was wir machen sollen?“, fragte Felix aufgedreht.
„Beruhig dich, Kumpel“, sagte Demetri immer noch lächelnd. Es war schön ihn wieder glücklich zu sehen, das fand auch Felix.
Ich konnte es deutlich an seinen Gesichtszügen ausmachen.
Langsam schritten wir in den Flügel der Clanführer.
„Wartet hier, ich hole ihn!“, sagte ich so leise, wie möglich. Ich wollte keinerlei Aufmerksamkeit erregen.
Leise schlich in den Gang entlang und hielt vor Caius’ Zimmertür. Seicht klopfte ich an.
„Komm rein Lily“, ertönte es von Innen. Ich öffnete die Tür und trat hinein. Caius stand am Fenster und schaute sich den Sonnenaufgang an.
„Ihr wollte also wissen, was wir machen sollen?!“, sagte er so leise, dass ich ihn nur schwer verstehen konnte.
Ich machte den Mund auf, um etwas zu sagen doch er stand auf einmal vor mir und legte seine Hand darauf.
„Schhhhh. Sag nichts. Ich habe euch gehört. Also Felix und dich. Ihr ward etwas unvorsichtig. Man konnte aus euren Sätzen zwar nicht schlau werden, aber ihr müsst vorsichtiger sein. Ist das klar?“, fragte er mit erstickend leiser Stimme.
Ich nickte leicht. Er ließ seine Hand sinken und starrte mich an.
„Du kannst meine Gedanken lesen, nicht wahr?! Dann benutzt diese Art Gespräch, um euch zu verständigen. Es ist besser, wenn wir uns still verhalten“
Wieder nickte ich. Er seufzte und nahm mich in seine Arme. Mein Rücken lehnte an seiner Brust und wir blickten in die aufgehende Sonne.
‚Aro wird noch auf sich warten lassen. Er wird die ganze Welt nach seiner Frau absuchen’, rief mir Caius in Gedanken zu.
„Aber er wird nichts finden“, flüsterte ich genauso leise, wie er vorher.
Verdutzt blickte er mich an.
„Ich habe in ihre Zukunft gesehen. Sie hat sich umgebracht. Es war schrecklich“, erklärte ich ihm trocken.
Ganz so war es nicht gewesen. Ich hatte zwar in ihre Zukunft geschaut, doch hatte ich ihren Tod nicht mitbekommen.
Ich hatte es erst erfahren als ich auf meiner Rückreise auf den Meeresboden getaucht war. Ich hatte ihre Leiche gesehen- oder zumindest ein Teil davon. Einzig und allein ihr Kopf lag dort. Ein Fisch- soweit man dieses Monster so hatte nennen können- hatte sie getötet.
Ich war erstaunt, dass es doch Lebewesen gab- außer Werwölfe- die genauso stark waren wie wir.
Ich wusste, dass Sulpicia sich nicht gewehrt hatte, denn sie wollte sterben. Sie hatte den Schmerz nicht ausgehalten, mit dem sie lebte. Doch ihr Tod hat mir nichts ausgemacht, ich hatte sie nicht gekannt.

Caius fragte nicht weiter nach. Ich hörte leise Stimmen vom Gang.
„Wo bleibt sie denn? Sollen wir vielleicht nachsehen?“, das war Alecs Stimme.
‚Ich denke du solltest gehen und ihnen Bescheid sagen, bevor es noch schlimmer wird’, dachte Caius schnell.
Ich nickte und ging leise zu Tür. Als ich diese geschlossen hatte, ließ ich ein leises Zischen von mir hören.
„Was denn?“, fragte Chelsea.
Sofort war ich bei ihnen. „Leute euch hört man durchs ganze Schloss. Wir dürfen keine Aufmerksamkeit erregen, also über dieses Thema die Klappe halten. Wenn es wichtig ist sprecht mich in euren Gedanken dazu an. Ich antworte euch dann schon. Aber seid leise“, keifte ich sie an. Wir durften uns jetzt auf keinen Fall einen Fehltritt erlauben.
Alle vier nickten.
„Eure Augen sind ja schon ganz schwarz. Wann seid ihr das letzte mal jagen gewesen?“, fragte ich schockiert.
„Ich vor 5 Wochen, Felix vor 3, Alec und Chelsea vor 4 Wochen“, zählte Demetri gelangweilt auf.
„Na dann, lass uns jagen gehen“, sagte ich etwas lauter.
‚Wartet auf mich, ich komme mit’, ließ Caius aus seinem Zimmer hören.
„Caius kommt mit“, sagte ich freudig- in normaler Lautstärke. Keiner sollte Verdacht schöpfen.
Die anderen Vier stockten. Ich musste laut auflachen.
„Ihr habt doch nicht etwa...Angst?“, grinste ich. Caius musste sich in seinem Zimmer anstrengen nicht loszulachen. Schön, dass es ihm wieder gut ging.
„Ähm...“ Alec räusperte sich geräuschvoll. Ich klopfte ihm beruhigend auf die Schulter „Keine Sorge. Ich werde schon aufpassen, dass der große, böööse Vampir euch nichts tut“, zog ich ihn auf.
Jetzt erschien Caius lautlos an meiner Seite. Chelsea zuckte leicht zusammen, als sie ihn bemerkte.
„Wo wollen wir hin?“, fragte er mit samtener Stimme und ignorierte dabei die Blicke von Alec, Felix und Chelsea.
Demetri war genauso ruhig wie er und nahm lässig meine Hand.
„Kommt doch einfach mal mit!“, sagte ich selbstsicher und lief- ohne einen Blick zurück zu werfen- mit Demetri voraus.

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Beitrag  Gast Mi 17 Jun 2009, 23:09

Kapitel 46: Auf der Jagd

Ich führte sie aus der Stadt hinaus, in einen tiefen Urwald. Wir hielten an.
‚Du wirst keine Menschen jagen, habe ich recht?!’, fragte Caius mich in Gedanken. Ich schlug die Augen nieder- ein Nicken.
Wir beherrschten diese Art von Gespräch perfekt. Keiner bekam etwas davon mit. Deswegen fragte mich Demetri: „Was willst du hier jagen? Tiere?“
Alec lachte spöttisch. Ich beachtete ihn nicht und nickte bloß.
Sie schauten mich alle- außer Caius natürlich- mit großen Augen an. Ich sagte nichts und ließ die Umgebung auf mich wirken.
Es war- trotz des Tagesanbruchs- nicht sehr hell hier im Unterholz. Die Bäume standen dicht beieinander und sie wurden von Lianen oder Ranken verbunden. Ich atmete die frische Morgenluft ein. Ich roch die feuchten Wiesen, die Kiefern, den Wald als Ganzes.
Nicht weit entfernt konnte ich eine Herde Hirsche ausmachen.
„Ich dachte das war ein Scherz“, sagte Felix. Chelsea nahm es so hin. In ihren Gedanken hörte ich, dass sie es leid war, Menschen zu jagen. Na immerhin eine die auf meiner Seite war.
„Nein es war kein Scherz. Außerdem ist es gar nicht so schlimm. Und ich werde nicht einmal für euch meine vegetarische Ernährung aufgeben. Dafür hat es zu lange gedauert“, sagte ich schnippisch.
Felix und Alec wichen vor mir zurück. Mein Gesichtsausdruck hatte sie abgeschreckt.
Demetri musste sich ein Lachen verkneifen. „Du sag mal nichts. Du wirst auch keine Menschen mehr jagen, das schwöre ich bei meinem Dasein“, sagte ich zu ihm. Sofort straffte er seine Schultern und pattroulierte. „Jawohl Ma’ am!“
„Seht ihr, so geht das“, lachte ich und umarmte Demetri.
Jetzt entspannte sich die Lage und alle schauten mich erwartungsvoll an. Ich überlegte.
„Naja was soll ich groß erklären? Ihr müsst euch ganz euren Instinkten überlassen. Es ist eigentlich, wie bei der Jagd auf Menschen. Mehr gibt’s nicht zu sagen. Aber zuerst....riecht mal. Könnt ihr die Herde Hirsche riechen?“
Sie nickten.
„Na dann los!“, forderte ich sie auf und rannte los. Ich war ganz in meinem Element. Leise lief ich durch den Wald, bedacht kein Geräusch zu machen, auf die Herde zu. Hinter mir hörte ich die anderen. Ich atmete noch einmal tief durch und ließ dann ein Knurren von mir hören.
Sofort stoben die Hirsche auseinander. Ich verfolgte eine kleinere Gruppe immer tiefer in den Wald.
Mein Blutdurst hatte mich überwältigt. Das Monster in mir hatte die Überhand ergriffen. Ich spürte deutlich das Brennen in meiner Kehle.
Wie ein Feuer schrie es danach, gelöscht zu werden. Neben mir erschien Caius. Ich beachtete ihn nicht weiter und stürzte mich auf das erstbeste Tier. Ich biss ihm in den Hals und ließ sein süßliches Blut meinen Hals hinunter laufen.
Sofort fasste ich wieder neue Kräfte und das Brennen ließ nach. Die letzten Herzschläge des Tieres verstummten. Neben mir hatte auch Caius einen Hirsch zu Boden geworfen.

Nach einer Viertelstunde hatten wir uns satt getrunken und kehrten wieder zu der Stelle zurück, an der wir uns getrennt hatten. „Es war gar nicht mal soo schlecht. Ich habe es mir schlimmer vorgestellt“, sagte Caius. Sein schwarzer Umhang war mit lauter kleinen Blutstropfen betropft. Meine Kleidung dagegen war makellos.
„Naja ich muss zugeben, dass ich besseres gewohnt bin. Fleischfresser schmecken um einiges delikater....“, redete ich auf ihn ein.
Er musste grinsen und ich mit ihm.
Innerhalb kürzester Zeit erschienen Chelsea und Felix. Nur Demetri und Alec fehlten.
„Wie bekommst du das hin? So ohne Blut am Frack?“, fragte mich Chelsea bewundernd.
„Jahrelange Übung würde ich sagen. Hat’s geschmeckt?“, ich konnte mir diese Frage einfach nicht verkneifen.
„Ja, es war ganz in Ordnung“, sagte Felix. Chelsea stattdessen war begeistert von dieser Ernährungsart.
Sie hatte es immer schrecklich gefunden Menschen zu töten.
Ich schnappte Demetris und Alecs Gedanken auf und merkte, dass sie sich immer noch zusammen amüsierten.

Endlich, nach einer weiteren halben Stunde, trafen auch Demetri und Alec ein. Ich konnte der Versuchung nicht wiederstehen sie zu fragen: „Und wie wars?“
„Nett. Hat nicht übel geschmeckt“, sagte Demetri. Alec schwieg. Ich schaute ihn herausfordernd an. „Na gut, na gut. Ich gib ja zu, es ist nicht schlecht“, sagte er und hob ergeben die Hände. Jetzt lachte ich. Die anderen stimmten ein und so verbrachten wir die nächsten Minuten damit dort im Wald stehen zu bleiben.
Endlich waren sie wieder glücklich- endlich war ich wieder glücklich. Dann schnappte ich den Geruch eines Menschen auf.
Er war weit entfernt. Doch diese Entfernung spielte keine Rolle für uns...
Alle anderen hielten in ihren Bewegungen inne. Sie konnten diesem Geruch unmöglich widerstehen.
Ich hatte keine Zeit irgendeine meiner Gaben anzuwenden also zischte ich bedrohlich. Caius und Demetri reagierten sofort- sie hielten die Luft an. Felix presste sich ebenfalls eine Hand auf Mund und Nase. Alec und Chelsea dagegen waren zu langsam.
Alle beide kauerten sich nieder, bereit loszurennen. Ihr Durst war immer noch präsent, auch wenn er beruhigt war, er war noch nicht gestillt. Tierblut konnte den Durst nie vollständig bändigen. Doch ich konnte beruhigt weiteratmen, deswegen knurrte ich sie an. „Chelsea, Alec beruhigt euch! Luft anhalten!“, sagte ich bedrohlich. Alec reagierte drauf und stoppte ebenfalls sein Atmen.
Chelsea aber tat nichts und blieb reglos stehen. In ihren Augen leuchtete der Jagdtrieb. Sie funkelten gefährlich schwarz.
Sie schnupperte kurz. Dann sprintete sie los. Zwei Gestalten- Caius und Demetri- folgten mir und Chelsea. Caius hatte sie zuerst eingeholt und packte sie im Nacken und drückte sie fest an sich. Er knurrte bedrohlich, sodass selbst ich vor ihm zurück zuckte.
Chelsea hörte daraufhin auf sich zu wehren. Ich hielt ihr mit meiner Hand die Nase und den Mund zu. Sofort erlosch der Trieb in ihren Augen und sie schaute beschämt zu Boden. Der Geruch des Menschen wurde vom Winde verweht und ich ließ sie los.
Caius dagegen hielt sie weiterhin fest. „Es ist in Ordnung. Sie wird nicht mehr weglaufen“, sagte ich an Caius gewandt. Er ließ sie los.
Felix und Alec gesellten sich zu uns. Als Chelsea ihre Stimme wiedergefunden hatte sagte sie verlegen: „Es tut mir leid. Es überkam mich einfach.“
„Da kannst du nichts dafür. Es liegt in unser aller Natur“, beteuerte Demetri.
„Aber ihr seid stark genug gewesen. Ihr habt dem Geruch widerstanden.“
„Aber nur, weil Lily uns aufgehalten hat. Um ehrlich zu sein, würde ich mich niemals gegen sie stellen. Sie schüchtert mich ein“, Alec lächelte mich entschuldigend an, „du bist ihre Freundin und weißt, dass sie dir so schnell nichts tut. Es ist nicht deine Schuld.“
„Genau. Das kann jedem passieren“, sagte auch Felix.
„Es ist wirklich eine Ehre für mich, Alec, dass du Angst vor mir hast. Aber das musst du nicht“, sagte ich lachend.
Er stimmte in mein Lachen ein.
„Kommt, lasst uns gehen. Bevor sich die anderen noch Sorgen machen“, sagte Caius leise. Ihm war es etwas unangenehm, dass er sich von seiner, wie er es nannte, bösen Seite gezeigt hatte.
Wir liefen- in Menschengeschwindigkeit- aus dem Wald heraus. Ich achtete auf alle Gerüche des Waldes, doch kein Mensch war in der Nähe- ein Glück. Die Sonne strahlte uns an. Ich hatte als einzige ein ärmelloses Top an. Meine Haut funkelte heller als sonst.
Die Strahlen brachen sich auf meiner Haut und spiegelten sich in tausend Farben wider. Sie leuchtete wie Diamantstaub.

Wir beschleunigten unsere Schritte und hielten vor den Stadttoren an. Wir stiegen einen Gully hinunter.
Es waren unsere Geheimgänge.
Wir schritten gemächlich dahin und jeder hing seinen Gedanken nach. Ich blendete sie alle aus. Der dunkle Abfluss war furchteinflößend, im Gegensatz zum Wald. Geräuschvoll atmete ich aus.
Wir kamen an einem massiven Metallgitter an. Caius öffnete es und wir gingen hindurch. Endlich waren wir wieder in der Eingangshalle angekommen.
„Wir gehen dann mal wieder. Bis dann“, sagte Felix zu mir. Ich nickte und er, Alec und Chelsea verließen die Halle.
Ich ließ mich auf eine der Sofas fallen und wollte aus dem Fenster schauen. Erst jetzt merkte ich, dass der Raum total abgedunkelt war.
Kein einziger Lichtstrahl fiel herein.
Demetri und Caius setzten sich zu beiden Seiten von mir. Demetri legte seinen Arm um meine Schultern.
Caius betrachtete uns zufrieden. ‚Es ist so schön ihn wieder glücklich zu sehen. Lily bitte lass ihn- und mich- nicht allein’, flehte er in Gedanken. Ich lehnte mich an seine Brust und antwortete so leise ich konnte: „Das werde ich nicht. Ich bin mir im Klaren darüber geworden, dass es total sinnlos ist, so etwas zu tun.“
Demetri schaute nur verwirrt drein. Ich schüttelte den Kopf.
Er fragte nicht weiter und fing an mir über mein Haar zu streicheln.
„Ich lasse euch dann mal allein. Wenn ihr mich braucht, ich bin in meinem Zimmer“, sagte Caius und ging lautlos aus der Halle.
„Was hast du gerade gemeint, als du mit Caius geredet hast?“, fragte Demetri leise und blickte mir in die Augen.
Wie kann man diesem unschuldigen und liebevollen Blick nur widerstehen?

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Beitrag  Gast Fr 19 Jun 2009, 16:25

Kapitel 47: Der Sinn des Daseins

Ich sagte nichts und lehnte meinen Kopf nach hinten und schaute an die Decke der Halle. Wie sollte ich es ihm erklären?
Wollte ich das überhaupt? Eigentlich sollte er es ja erfahren, aber andererseits....
„Lily, du weißt doch, dass du mir alles anvertrauen kannst. Ich werde schon nichts tun“, sagte er und zum Beweis küsste er meinen Hals.
Es war ungewohnt dieses heftige Verlangen nach ihm nach dieser langen Zeit wieder in mir zu spüren, doch das musste jetzt warten.
Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn eindringlich an.
Ich nahm einen tiefen Atemzug bevor ich zu sprechen begann. „Ich weiß nicht wie ich es dir erklären soll“, gestand ich. Ich seufzte.
Was würde er machen, wenn ich ihm sagte, dass ich nicht vorhatte mein Dasein zu beenden? Um ehrlich zu sein hatte ich nicht vor seiner Reaktion Angst, sondern davor es auszusprechen. Es würde wie ein Richterspruch klingen- endgültig. Ich blickte wieder an die Decke
„Also, du weißt, was ich dir damals am Feuer gesagt habe?!“, fragte ich und wählte meine Worte mit Bedacht. Demetri nickte. „Du wolltest dich umbringen“, antwortete er mit fester Stimme.
„Ja. Ich habe mir über diese Entscheidung die letzten Jahre einige Gedanken gemacht. Ich war, damals am Feuer, am Boden zerstört, weil ich einen Mord begangen hatte- an einem Unschuldigen“, ich hielt kurz inne, um nach Worten zu suchen. Demetri hörte mir aufmerksam zu.
Ich brachte es nicht fertig, ihm ins Gesicht zu blicken.
„In den Jahren, in denen ich von dir getrennt war, ist mir klar geworden, dass ich dir den Schmerz meines Verlustes nicht auch noch antun kann- und will.“
Es hatte mich einige Kraft gekostet, all das zu sagen. Endlich brachte ich es über mich ihn anzusehen. Seine Miene war ausdruckslos.
Mit Hilfe meines kleinen Talentes spürte ich seine Erleichterung, doch auch Verwirrtheit. Es machte mich wahnsinnig ihn nicht sprechen zu hören.
„Demetri. Sag doch was. Bitte“, flehte ich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit fing er an mit leiser Stimme zu sprechen. „Warum hast du dich umentschieden?“, war das einzige, was er sagte.
„Zwei Leute haben mit mir darüber gesprochen und mir deutlich gemacht, dass viele um mich trauern würden. Außerdem ist mir klar geworden, dass du mehr als alle anderen darunter zu leiden hättest. Und ich kann dich nicht noch einmal so verletzen!“
Fassungslos blickte er mich an. „Du...du hast dich allein wegen mir so entschieden?!? Warum tust du dir das an?“, fragte er mit hängendem Kopf. Ich blickte ihn an. Was hatte ich gesagt? Ich dachte nicht lange nach, sondern sagte das, was mir sofort als Erklärung in den Sinn kam.
„Weil ich dich liebe.“
Die Wahrheit dieser Worte trafen uns beide wie ein Schlag. Liebevoll strich Demetri mir die Haare aus meinem marmornen Gesicht.
Mit einer Hand hob er mein Kinn an, sodass ich seine roten, mit Gold gesprenkelten, Augen sehen musste. Hätte er weinen können, würden jetzt salzige Tränen seine Wangen schmücken und bei mir wäre es nicht anders.
„Was habe ich falsches getan?“, fragte ich traurig und ein Schluchzten entwich meiner Kehle.
„Nichts! Du hast alles richtig gemacht, das ist es ja. Deine selbstlose Liebe, deine liebevollen Blicke, deine Worte, die du zu mir sagst...all das habe ich nicht verdient. Du bist viel zu gut für mich...“, sagte er mit flüsternder Stimme. Ich nahm sein warmes Gesicht in meine Hände und sah in an.
„Sag so etwas nie wieder. Ich liebe dich und das wird sich auch niemals ändern. Du bist der perfekte Vampir oder Partner für mich, egal was du denkst!“, erwiderte ich mit bebender Stimme. Ich wollte nicht glauben, dass er in solchem Selbstzweifel lebte.
Wie konnte er nur so denken?
Demetri senkte den Blick auf den Boden. Er sprach jetzt so leise, dass ich meine Ohren anstrengen musste, um ihn zu hören.
„Aber sieh dich an. Du bist perfekt. Du machst nie einen Fehler. Jeden Schritt den du machst, machst du in die richtige Richtung. Und dann schau mich an. Äußerlich bin ich vielleicht perfekt, aber ich mache viele Fehler. Ich habe dich gehen lassen, ich habe Aro belauscht....“
Ich ließ ihn nicht ausreden, sondern legte zwei Finger auf seine Lippen. Ich konnte ihn doch nicht so leiden lassen.
Irgendwas musste ich ihm sagen, doch ich wusste nicht was. Wenn ich ihm sagen würde, dass das alles richtig war, dann wäre es gelogen gewesen, denn er machte Fehler. Dennoch war ich auch nicht perfekt. Sofort schoss mir die Sache mit Paul in den Kopf.
Ein Schaudern durchfuhr meinen Körper. Ich hatte mir gesagt, dass ich es ihm nicht erzählen würde, wenn er mich nicht direkt darauf anspricht. Aber ich konnte es so hinbiegen, dass er mich darauf anspricht. Ich wollte ihn aufheitern, ihn von seinen Zweifeln befreien.
Jetzt musste ich auch mal für ihn da sein.
„Demetri, auch ich habe viele Fehler gemacht...aber sie sind nun einmal passiert und daran kann man nichts mehr ändern. Auch wenn man es bereut, es geht nicht“, flüsterte ich in sein Ohr. Kurz wunderte ich mich, warum das ganze Schloss so verlassen wirkte, doch dann lauschte ich wieder seiner Stimme.
„Und was hast du falsch gemacht?“, fragte er ohne mich anzuschauen.
„Edward getötet, meine eigene Mutter getötet und noch andere Dinge“, zählte ich auf.
„Das war aber nicht deine Schuld. Der Tod deiner Mutter, daran war die Bestie in dir Schuld und bei Edward....naja du weißt es ja. Aber was hast du getan, was ein wirklicher Fehler war? Etwas das du mehr als alles andere bereust?“, fragte er skeptisch.
Naja, das war jetzt wohl direkt genug. Ich zögerte kurz, bevor ich es aussprach, denn ich bereute es nicht völlig.
„Ich habe einen Menschen- Gestaltenwandler- kennen gelernt. Er...hat sich in mich verliebt. Sein Wunsch war es, dass ich ihn...ihn...küsse, bevor ich gehe- zu dir zurück. Ich habe ihm diesen Wunsch erfüllt...“, sagte ich stotternd. Demetri hob ruckartig den Kopf und blickte mich wütend an. Seine Hand ballte sich zu einer Faust und ein Knurren entwich seiner Brust. Ich zuckte reflexartig vor ihm zurück.
Nein, so hatte ich ihn noch nicht erlebt. Er war auf mich sauer- zurecht. Die Furcht stand deutlich in meinen Augen geschrieben.
Als er mich ansah entspannte er sich wieder. Traurig schaute er mich an. Er sah mich das erste Mal schwach und zerbrechlich.
So, wie ich die letzten Jahre gelebt hatte- in Angst und Schrecken. Vorsichtig streckte er eine Hand nach mir aus. Kurz vor meiner Wange hielt er inne. Leise schluchzend warf ich mich in seine Arme.
„Es tut mir so leid...“, begann er zu sprechen.
„Nein“, widersprach ich. „Mir muss es leid tun. Es war normal, dass du so reagiert hast“, sagte ich mit Reue in der Stimme.
Demetri nickte leicht und drückte seine Lippen seicht auf meinen Kopf.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du so auf mich reagierst. Du warst so verängstigt. Wie kommt das?“
„So habe ich die letzten Jahre gelebt. Ich war nicht mehr stark, nein. Ich war verängstigt und unterwarf mich den anderen“, antwortete ich immer noch leise schluchzend.
Er fragte nicht weiter was los war, sondern strich mir beruhigend über meinen Rücken.
So saßen wir ein paar Minuten bis er mich wieder ansah und leicht anlächelte.

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Beitrag  Gast Fr 19 Jun 2009, 22:38

Kapitel 48: Unerwartetes Handeln

Er drückte sich an mich und hielt mich fest in seinen Armen. Ich wollte diesen Moment nicht zerstören, schmiegte mich an ihn und schloss die Augen.
In diesem Moment ertönte ein markerschütternder Schrei durch das gesamte Schloss. Wir zuckten zusammen. Es kam aus Marcus’ Zimmer.
Es klang ganz nach einem Streit.
Sofort fuhr ich in die Höhe und zog Demetri mit mir.
Ich löste meine Hand aus seiner und ließ ihn verdutzt zurück. Panisch rannte ich die Gänge entlang. Es war keiner zu sehen, als ich in den Flügel kam, in dem sich das Zimmer von Marcus befand. Ein weiterer Schrei war zu hören, diesmal deutlicher.
Marcus schrie jemanden an- Jane.
Caius stürzte aus seinem Zimmer, mir entgegen. Sein Blick sagte mir, dass er alles mitbekommen hatte.
Er riss die Tür auf und wir rannten hinein.
„DU KLEINE...“, Marcus hob eine Hand und holte zum Schlag aus. Bedrohlich fletschte er die Zähne. Caius regte sich keinen Millimeter von der Stelle. Doch ich stellte mich zwischen Jane und Marcus und richtete mich vor ihm auf. Alle Angst war von mir gewichen.
Ich drückte Jane zur Seite und knurrte ihn an. Er machte keine Anstalten seine Hand sinken zu lassen.
„Lass mich durch“, knurrte er mich furchteinflößend an. Doch ich regte keine Miene. Marcus war in seiner Wut nicht er selbst.
Ich funkelte ihn nur herausfordernd an.
Seine Hand schoss herunter auf mein Gesicht zu. Ich konnte mich nicht rechtzeitig ducken und wurde getroffen.
Durch den Schlag krachte ich an die Wand. Marcus hatte viel Kraft aufgewandt und selbst mir tat es jetzt weh. Ich rieb mir die Wange, stand aber sofort auf.
„MARCUS ES REICHT!!“, brüllte Caius nun bestimmend. Er hatte den Schlag nicht vorausgesehen und blickte nun mit schmerzverzerrtem Gesicht auf mich herab. Ich ging entschlossenen Schrittes auf Marcus zu. Ich wollte ihn nicht angreifen, aber wenigstens beruhigen.
Caius stellte sich schnell neben mich und hielt mich an der Hüfte fest an sich gedrückt.
„Tu etwas“, sagte er so leise, dass nur ich es hörte.
Endlich benutzte ich Jaspers Talent, um Marcus zu beruhigen.
Dann drehte ich mich zu Jane um, die mich nur verwundert anschaute.
‚Warum hat sie mich beschützt??’, fragte sie sich in Gedanken.
„Caius, dein Einsatz“, zischte ich ihm leise zu.
Ich schnappte mir Jane und hielt sie an den Schultern fest, während Caius eine Hand auf ihr totes Herz legte.
Sofort wurde ihr Blick leer. Sie konnte nicht einmal blinzeln, da hielt ich auch schon die Zeit an.
Ich trug Jane vor die Türen der großen Halle.
Als ich in Marcus’ Zimmer zurückkehrte flüsterte ich ein leisen „Wacht auf!“ und lehnte mich an die Wand.
Caius und Marcus setzten sich auf das gegenüberliegende Bett. Marcus schaute betreten zu Boden. Er sprach nicht, doch schüttelte er immer wieder den Kopf.
Gedankenverloren rieb ich mir meine Wange und starrte mich im Spiegel an, der an der Wand hing.
Verwunderlicherweise war meine Wange rot. Unwillkürlich verdrehte ich die Augen. Ich rutschte die Wand hinunter und setzte mich auf den Boden.
Ich schloss die Augen. Nach ein paar Sekunden hörte ich, wie jemand aufstand.
Marcus beugte sich zu mir herunter uns strich sanft über meine Wange.
Ich zuckte nicht vor ihm zurück, doch beäugte ich ihn abschätzend.
„Es tut mir schrecklich leid, Lily. Ich habe uns alle in Gefahr gebracht. Und ich habe dich verletzt. Das wollte ich nicht, wirklich“, entschuldigte er sich. Ich nickte nur und lächelte ihn an. Er reichte mir seine Hand und ich zog mich daran hoch.
Dann setzte ich mich wieder mit ihm neben Caius.
„Mach so was nie wieder Marcus, verstanden?“, sagte Caius jetzt ein wenig lockerer.
Marcus nickte nur. Ich strich Caius beruhigend über die Schulter.
„Ich denke ich gehe mal wieder zu Demetri. Ich habe ihn eben einfach so in der Empfangshalle stehen lassen“, verabschiedete ich mich.
Beide nickten wieder und ich verließ den Raum.
Als ich wieder in die Halle kam, stand Demetri noch genauso da, wie ich ihn zurückgelassen hatte.
Ich strich ihm eine Haarsträhne aus seinem makellosen Gesicht. Er rührte sich immer noch nicht.
„Tut mir leid“, hauchte ich in sein Ohr.
In diesem Augenblick schnappte er mich und nahm mich auf seine Arme. Er rannte mit mir in sein Zimmer.
Aller Prostest meinerseits ging in seinem Lachen unter. Gespielt beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust.
Endlich ließ er mich runter und lachte immer noch. Ich musste in sein Lachen einstimmen.
Er umarmte mich wieder. Wir legten uns zusammen auf sein Bett- warum zum Teufel hatten jetzt alle Betten? – und schauten uns einfach nur an.
Wie wundervoll friedlich doch solche Momente sein konnten. Erleichtert seufzte ich und schmiegte mich an seine marmorne Brust.
Liebevoll streichelte er mein Gesicht.

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